Ab wann schaltet sich die Heizung an

Anlagenbesitzer, die keinen Wohnraum vermieten, können prinzipiell immer dann heizen, wenn es zu kalt ist, auch außerhalb der üblichen Heizsaison. Um Energie und damit Heizkosten zu sparen, empfiehlt es sich jedoch, die Viessmann Heizung in den Sommerbetrieb zu versetzen. Dann versorgt die Anlage das Gebäude lediglich mit Warmwasser.

Darüber kann eine moderne Viessmann Heizung über eine außentemperaturgeführte Regelung eingestellt werden. Hier spielt die Heizkurve die entschiedene Rolle. Dabei wird die Raumsolltemperatur erreicht, wenn die Heizkurve, auch als Heizkennlinie bezeichnet, optimal eingestellt und die Thermostate voll geöffnet wurden. Bis jedoch eine optimale Einstellung gefunden ist, kann es aufgrund der Trägheit des Systems durchaus mehrere Tage dauern. Sollten die Temperaturen dann so weit fallen, dass die Raumsolltemperatur unterschritten wird, setzt sich die Heizung entsprechend in Gang.

Um dies entsprechend einzustellen, können sie sich Unterstützung holen. Unsere Viessmann Fachpartner helfen Ihnen gerne weiter.

Spätestens, wenn der Sommer vorbei ist, stellen sich Mieter und Hausbesitzer die Frage, ab wann sie heizen sollen. Schließlich möchte niemand unnötig viel Heizkosten bezahlen. Andererseits soll der Wohnkomfort während der Heizsaison nicht durch kalte Räume sinken.

Ab wie viel Grad Außentemperatur geheizt werden sollte, hängt allgemein von zwei Faktoren ab.

1) Energetischer Zustand des Gebäudes: Wie gut ist die Gebäudehülle gedämmt?

Schon allein der erste Faktor wirkt sich entscheidend auf die Effizienz Ihrer Heizung aus. Leben Sie in einem gering gedämmten Haus, müssen Sie schon bei höheren Außentemperaturen die Heizung anschalten. Ist Ihr Haus sehr gut gedämmt und zum Beispiel energetisch saniert, brauchen Sie die Wärme durch die Heizung erst später.

Mit dieser Übersicht erhalten Sie ungefähre Richtwerte, ab wann Sie heizen sollten. Die Werte beziehen sich dabei auf das Baujahr und den Gebäudetyp:

  • Unsanierte Altbauten und Gebäude, die vor 1977 gebaut wurden: Hier sollten Sie ab einer Außentemperatur von 15 bis 17 Grad Celsius heizen.
  • Gebäude mit Baujahr zwischen 1977 und 1995: Leben Sie in einem solchen Haus, heizen Sie am besten ab einer Außentemperatur von 14 bis 16 Grad Celsius.
  • Häuser mit Baujahr ab 1995 und gebaut nach EnEV oder WSchV: Hier reicht es meist aus, wenn Sie ab einer Außentemperatur von 12 bis 15 Grad Celsius mit dem Heizen starten.
  • Niedrigenergiehäuser: Erst bei 11 bis 14 Grad Celsius müssen Sie Ihre Heizung anschalten.
  • Passivhäuser: Hier halten Sie es aufgrund der hervorragenden Dämmung in der Regel bis 11 Grad Celsius ohne Heizung aus.

2) Eigener Wärmebedarf: Ab welcher Raumtemperatur fühlen Sie sich wohl?

Hier können Sie eine einfache Faustregel anwenden. Liegt die Raumtemperatur im Herbst unter 20 oder 22 Grad Celsius, sollten Sie mit dem Heizen beginnen.

Wer im Eigenheim wohnt, muss sich nicht an bestimmte Vorgaben halten, ab wann man heizen soll. Doch allgemein gilt der 1. Oktober als Start für die Heizperiode. Dieses Datum ist in den meisten Mietverträgen so festgelegt. Das Ende liegt demnach am 30. April. Eine gesetzliche Vorgabe dafür gibt es jedoch nicht. So kann der in Mietverträgen vereinbarte Zeitraum auch davon abweichen und zum Beispiel vom 15. September bis zum 15. Mai reichen.

Ab wann müssen Vermieter heizen?

Innerhalb des im Mietvertrag festgelegten Heiz-Zeitraums müssen Vermieter sicherstellen, dass in den vermieteten Räumen eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius erzielt werden kann. Dafür muss entweder die Zentralheizung entsprechend programmiert sein oder die Heizung muss betriebsbereit sein und vom Vermieter genutzt werden können.

Sinken die Temperaturen außerhalb des Heiz-Zeitraums in den vermieteten Räumen für mehrere Tage unter 18 Grad Celsius, muss der Vermieter gewährleisten, dass geheizt werden kann.

Warum es wichtig ist, zu heizen

Wenn die Raumtemperatur stark sinkt und Räume auskühlen, steigt die Luftfeuchtigkeit an. Die Feuchtigkeit setzt sich an Wänden, Möbeln oder am Fensterrahmen ab. Das Kondensat wiederum kann schnell von Schimmelpilzen besiedelt werden. Durch konstantes Heizen im Winter wird die Raumtemperatur hingegen erhöht, die Luft wird trockener und Feuchtigkeit kondensiert nicht. Heizen wirkt somit präventiv gegen Schimmelbefall.

Im Winter sollte die Raumtemperatur vor allem in Räumen mit Wasserleitungen nicht zu stark auskühlen. Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, können Wasserleitung platzen. Die Folge wäre ein ernsthafter Wasserschaden. Deshalb sollten Sie auch in Räumen heizen, die Sie nicht permanent nutzen.

Endlich Frühling: Die Sonne zeigt sich öfter, die Bäume werden grüner, und die Temperaturen steigen – zumindest tagsüber. Also einfach die Heizung abstellen und Energie sparen? Und wie sieht es eigentlich im Sommer oder in längeren Urlauben aus? Bei uns erfahrt ihr alles rund ums Thema Heizung abschalten!

Heizung abschalten im Frühling: Tagsüber nicht heizen?

Viele Menschen schalten die Heizung komplett aus, sobald sich Räume durch Sonneneinstrahlung von außen angenehm erwärmen. Das ist vorschnell, denn meist kühlt die Wohnung in den Frühlingsnächten deutlich ab. Es folgt der erneute Gang zur Heizanlage – doch bis die Wohlfühltemperatur wiederhergestellt ist, dauert es. Und das ist nicht das einzige Problem: Das vorrübergehende Abstellen der Heizung ist alles andere als kostensparend. Um die ausgekühlte Wohnung abends wieder zu erwärmen, braucht es deutlich mehr Energie als sich am Tag sparen lässt. Zudem drohen Kälteschäden an den Wänden, wenn die Raumtemperaturen zu stark fallen. Schimmel zum Beispiel gedeiht bei 14 Grad Celsius und weniger besonders gut. Das gilt übrigens auch für den Herbst, der dem Frühling in Sachen Temperatur ähnelt.

Heizung abschalten im Sommer: Betrieb umstellen oder gar nicht heizen?

Im Sommer klettern die Temperaturen am Tag öfter über die 20-Grad-Marke und auch nachts bleibt es angenehm warm. Da lohnt es doch, die Heizung auszuschalten und Energie und Geld zu sparen – oder? Ganz so einfach ist das nicht. Denn auch im Sommer gibt es kalte Tage, an denen die Wohnung unbeheizt auskühlen kann. Vermieter sind daher verpflichtet, die Heizung einzuschalten, sobald die Außentemperatur drei Tage in Folge unter 12 Grad beträgt. Passiert das nicht, darf der Mieter mit Mietminderungen reagieren. Die richtige Heizstrategie im Sommer hängt außerdem vom Heizungstyp ab: Wer eine Zentralheizung ohne Warmwasserbereitung besitzt, sollte diese im Sommer abschalten, um sich unnötige Kosten zu sparen. Bei Heizungen, die auch Warmwasser erzeugen, ist das anders: Die modernen Geräte von Vaillant zum Beispiel wechseln automatisch in den Sommerbetrieb: Hier wird kein Heizungswasser, sondern nur noch warmes Wasser für Küche und Bad zur Verfügung gestellt.

Lesen Sie mehr zum Thema „Heizen im Sommer“!

Heizung abschalten im Winter: Lohnt sich die Nachtabsenkung?

In der kalten Jahreszeit brauchen wir die Heizung am meisten. Mit ihrer Hilfe bleibt die Wohnung trotz Minusgraden und Frost schön warm und gemütlich. Doch durchgängig Heizen ist teuer: Daher fragen sich viele Menschen, ob sie die Heizung in der Nacht abstellen sollten. Lieber nicht, raten Experten. Es kostet sehr viel Energie, kalte Räume wieder aufzuheizen. Eher in Frage kommt die Nachtabsenkung: Hier reduziert sich die Raumtemperatur in der Nacht um 3 bis 4 Grad. Um Kälteschäden zu vermeiden, sollte eine Mindesttemperatur von 16 Grad dabei nicht unterschritten werden. Besonders schlecht gedämmte Häuser und Wohnungen profitieren von der Nachtabsenkung, während sich die Temperaturreduzierung bei gut gedämmten Gebäuden eher nicht lohnt. Welchen Einfluss die Gebäudedämmung, die Heizungsart und andere Aspekte auf den Erfolg der Nachtabsenkung haben und ob diese sich für euch lohnt, erfahrt ihr hier: https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/tipps-rund-um-ihre-heizung/nachtabsenkung/.

Lesen Sie mehr zum Thema „Richtig heizen im Winter!“

Heizung ausschalten im Urlaub?

Ich bin dann mal weg! Wenn die langersehnten Sommerferien gekommen sind und es Richtung Meer geht, sollten Hausbesitzer und Mieter auch ihrer Heizanlage eine Pause gönnen. Experten rufen dazu auf, den Heizkessel vor dem Urlaub abzustellen, damit sich die Anlage an kalten Tagen nicht unnötig automatisch einschaltet. Über einen Schalter oder die Heizungsregelung lässt sich zudem die Heizungs-Umwälzpumpe deaktivieren, was zusätzliche Stromkosten einspart. Damit sich nichts festsetzt, sollte die Pumpe einmal im Monat angeschaltet werden. Moderne Heizungen machen das automatisch, doch bei älteren Modellen müssen Besitzer selbst daran denken. Etwas andere Regeln gelten für das Heizen im Winterurlaub: Wer Kälteschäden und Schimmelbildung ausschließen möchte, muss trotz Abwesenheit heizen. Das gilt nicht nur für Wohnräume, sondern auch für Küche und Bad. Bei zu niedrigen Temperaturen in diesen Räumen können Wasserleitungen gefrieren und erhebliche Schäden entstehen. Um hier auf Nummer Sicher zu gehen, sollte im Winterurlaub in der gesamten Wohnung eine Temperatur von mindestens 15 Grad herrschen.

Unser Fazit

Wir stellen viel zu oft vorschnell die Heizung aus. Es kostet oft mehr Energie, sie wieder hoch zu fahren als sie auf einem bestimmten Niveau zu belassen. Außerdem kühlen die Wände zu sehr aus und es droht Schimmel. Besser die 16 Grad nicht unterschreiten und auf moderne Heiztechnik mit smarter Regelung setzen.

Wann schaltet sich die Heizung ein?

Baujahr / Gebäudetyp
Ab wie viel Grad heizen?
Neubau 1977 – 1995 (Dämmung)
14 – 16 °C
Neubau nach 1995 (WSchV und EnEv)
12 – 15 °C
Niedrigenergiehaus
11 – 14 °C
Passivhaus
9 – 11 °C
Ab wann die Heizung anmachen? Alle Tipps und Infos! - Ökolocooekoloco.de › Ratgeber › Richtig heizen & sparennull

Wann werden Heizungen angestellt 2022?

Auch im Jahr 2022 gilt die bereits etablierte Heizperiode zwischen dem 1. Oktober und dem 30. April. An dieser Zeitspanne orientieren sich auch die meisten Hausverwaltungen und Vermieter*innen, um die Heizung einzuschalten.

Wann wird die Heizung wieder angemacht?

Der Vermieter muss die Heizung einschalten, wenn die Außentemperaturen unter 16 Grad liegen bzw. länger als 2 Tage unter 18 Grad. Eine Verletzung dieser Pflicht über mehr als 30 Tage gilt als Gesundheitsgefährdung.

Wann muss die Heizung morgens angehen?

Welche Spielregeln gibt es für die Nachtabsenkung? Der Vermieter darf eine Nachtabsenkung vornehmen. Er muss nicht 24 Stunden am Tag eine Temperatur von mindestens 20 bis 22 Grad garantieren. Gerichtsurteilen zufolge reicht es aus, wenn diese Temperatur am Tag zwischen 6 Uhr und 23 Uhr erreicht wird.