Zeh tut weh aber nicht geschwollen

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Unbedingt abklären: Ursache kann Hallux rigidus (Großzehengrundgelenkarthrose) sein

Zeh tut weh aber nicht geschwollen
Der große Zeh schmerzt beim Abrollen? Beim Gehen sticht es im Zeh? Schmerzen und Bewegungseinschränkung könnten Symptome eines Hallux rigidus sein, weiß Prof. Dr. Felix Zeifang. Zur Sicherung der Diagnose ‘Großzehengrundgelenkarthrose’ werden die Beweglichkeit des Zehs geprüft, Ihr Gang beobachtet und klinische bzw. röntgenologische Untersuchungen durchgeführt. Evtl. muss eine OP erwogen werden.

Hüftarthrose, Schulterarthrose, Arthrose im Knie – sogar im Daumen und eben auch im großen Zeh kann sich eine Arthrose bilden. Diese degenerative Erkrankung ist in anderen Grundgelenken des Fußes wesentlich seltener (z. B. als Folge eines Morbus Köhler). Die Ursachenforschung weist mehrere Faktoren als mögliche Auslöser der Großzehengrundgelenkarthrose aus. Dazu zählen die Fehlstellung Hallux valgus, Veranlagung, Erkrankungen wie Gicht, Rheuma und Diabetes, aber auch Fehlbelastung oder eine Verletzung, die zu einem einseitigen Hallux rigidus führen kann.


Stadien der Arthrose im Großzehengrundgelenk und mögliche Behandlung bis zur OP

Die zweithäufigste Deformität der großen Zehe ist eine Verschleißerkrankung, die der Mediziner in vier Stadien aufteilt. Je nach Ausprägung sind unterschiedliche Ansätze zur Behandlung zu empfehlen. 

Stadium I
Der Zeh schmerzt unter Belastung, die Beweglichkeit ist um 20-50 % reduziert. Der Gelenkspalt ist nicht auffällig, es können sich aber bereits kleinere knöcherne Ausziehungen gebildet haben.

Behandlung: Teilweise kann jetzt noch durch eine spezielle Einlagenversorgung mit Rigidusfeder oder Abrollhilfe eine Schmerzlinderung herbeigeführt werden. Injektionen, z. B. mit Hyaluronsäure, können zum Schutz des noch vorhandenen Knorpels die Fortentwicklung der Arthrose verzögern. Bei Entzündungen sind Injektionen oder die Medikamentierung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zu empfehlen. Mithilfe von Physiotherapie kann die Beweglichkeit verbessert werden.

Stadium II
Der Bewegungsradius ist sowohl passiv als auch aktiv begrenzt, der Zeh schmerzt mitunter stark. Röntgenaufnahmen zeigen eine Verengung des Gelenkspalts und die Ausbildung von Knochenspornen. Der Metatarsalkopf des Großzehengrundgelenks kann abgeflacht sein.

Stadium III
Insbesondere Bewegungen des Zehs nach oben sind kaum noch möglich. Schmerzen sind nahezu permanent vorhanden. Der Gelenkspalt ist stark verengt, lässt teilweise Knochenzysten erkennen. Knochensporne treten deutlich hervor. Mitunter verursacht das Großzehengrundgelenk ein unangenehm knirschendes Geräusch.

Behandlung: In Stadium II und III des Hallux rigidus kann eine operative Gelenkglättung (Arthroplastik) Schmerzen lindern. Der Fußchirurg wird die nach oben gerichteten, knöchernen Ausziehungen (Knochensporne) abtragen (Cheilektomie). 

Stadium IV
Die Großzehe ist versteift und nahezu unbeweglich (< 10°), die Betroffenen leiden auch im Ruhezustand konstant unter Schmerzen. Denn nun reibt wirklich Knochen auf Knochen: Der Hallux rigidus zeigt in diesem fortgeschrittenen Grad einen fast nicht mehr vorhandenen Gelenkspalt, in dem sich außerdem freie Gelenkkörper befinden können. Das Gelenk ist deutlich verformt.

Wenn die Arthrose bereits das gesamte Gelenk zerstört hat, ist eine OP zur Versteifung des Gelenks zu diskutieren. Bei dieser sogenannten Arthrodese wird der Großzeh in leicht überstreckter Stellung positioniert, um das postoperative Abrollen zu ermöglichen. Die Fixation erfolgt mit Schrauben oder Spezialplatten.

Das erscheint so manchem vielleicht als rigoroser Schritt, aber die Fallzahlen zeigen, dass eine Versteifung des Großzehengrundgelenks bei massiver Arthrose zu den erfolgreichsten Operationen am Fuß gehört – mit hoher Patientenzufriedenheit. Die Versorgung mit Gelenkprothesen hat sich bei der Behandlung des Hallux rigidus dagegen nicht durchsetzen können: Es kommt dabei häufig erneut zu einer Einsteifung des Gelenks mit andauernden Schmerzen.

Nach einer OP mit Versteifung des Großzehengrundgelenks muss eine sechswöchige Ruhigstellung erfolgen, damit sich die Knochen festigen können. Nach der erfolgreichen Röntgenkontrolle kann dann mit dem Belastungsaufbau begonnen werden, wobei hier teilweise noch eine Abrollhilfe am Schuh eingesetzt wird.

Sportliche Aktivitäten einschließlich Joggen und Ballsport sind in der Regel nach acht bis zwölf Wochen wieder möglich.

Bitte nehmen Sie für einen Termin Kontakt zu der Assistentin von Prof. Zeifang auf: +49 6221 8723-339.


Was kann das sein wenn ein Zeh weh tut?

Durch die Abnutzung des Gelenkknorpels kommt es zunehmend zu Schmerzen im großen Zeh. Schmerzen beim Laufen, genauer beim Abrollen des Fußes und später auch in Ruhe, sind häufig Symptome bei Arthrose im großen Zeh. Um das Zehengelenk zu schützen, bildet der Körper Extraknochen.

Was bedeuten stechende Schmerzen in den Zehen?

Ein stechender Schmerz zwischen der dritten und vierten Zehe ist typisch für das Morton-Neurom (Morton-Neuralgie) Das Morton-Neurom (Morton-Neuralgie oder Morton-Metatarsalgie) ist eine schmerzhafte Erkrankung des Plantarnervs, der zwischen der dritten und vierten Zehe im Mittelfuß liegt.