Wie viele Spermien produziert ein Mann pro stunde

Ohne Sperma keine Befruchtung, ohne Befruchtung kein neues Leben. Mit jedem Samenerguss gelangen Millionen Spermien aus dem Körper – und machen sich in der Vagina auf den Weg in den Eileiter, um dort eine Eizelle zu befruchten. Doch woraus besteht die Samenflüssigkeit eigentlich genau? Wo wird sie gebildet? Und: Wie viel Sperma produziert ein Mann?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

  • Überblick
  • Sperma-Sekrete
  • Spermien
  • Spermienanzahl und -qualität

Überblick

Sperma ist die milchig-trübe Flüssigkeit, die beim männlichen Samenerguss aus dem Penis austritt. Wichtigster Bestandteil des Spermas sind die Spermien (Samenzellen). Ihre Aufgabe ist es, eine weibliche Eizelle befruchten. Ein Spermium misst etwa 0,06 Millimeter und gehört damit zu den kleinsten Zellen im Körper. Jede Spermazelle enthält das gesamte Erbgut des Mannes. Der Geruch und Geschmack des Spermas ändert sichdurch bestimmte Lebensmittel.

Woraus besteht Sperma?

Sperma besteht nur zu etwa 5 Prozent aus den männlichen Keimzellen, die in den Hoden gebildet werden: den Spermien oder auch Spermatozoen. Die restlichen 95 Prozent setzen sich aus verschiedenen Körperflüssigkeiten (Sekreten) zusammen, die dem Sperma die klebrige, flüssige Konsistenz geben. Diese Sekrete setzt der Körper bei sexueller Erregung frei und mischt sie den Spermien bei. Ohne sie hätten die Spermien keine Chance, eine Eizelle zu erreichen, denn sie

  • helfen dabei, die Spermien zu transportieren,
  • schützen die Spermien vor dem sauren Milieu und den Abwehrzellen in der Scheide,
  • sorgen für die Beweglichkeit der Spermien und
  • liefern den Spermien Energie, um sich zu bewegen.

Achtung: Befindet sich Blut im Sperma, können eine Infektion oder ein Tumor dahinterstecken. In diesem Fall sollten Sie zum Arzt gehen und Urin und Ehakulat untersuchen lassen.

Tabelle: Informationen über Sperma

MerkmalBeschreibungFarbemilchig-weißlich bis gelblich-grau; trübeKonsistenzzähflüssig bis flockig; verflüssigt sich nach ca. 15-30 MinutenMenge pro Samenergussnach einigen Tagen sexueller Enthaltsamkeit zwischen 2-6 Milliliter (ml), im Schnitt ca. 3-4 ml; Finden sich gar keine reifen Spermien im Samen, spricht man von einer Azoospermie.Spermienanzahlnormal: > 20 Millionen / ml, meist ca. 40 Mio. / mlÜberlebensdauerSpermien können im weiblichen Genitaltrakt etwa drei bis fünf Tage lang überleben. pH-Wert7-7,8 (schwach alkalisch)

Sperma-Sekrete: Der flüssige Anteil des Spermas

Die verschiedenen Sekrete, die im Sperma enthalten sind, werden an verschiedenen Körperstellen gebildet:  

  • in den Bläschendrüsen (Samenblasen): Die beiden etwa 5-10 cm langen Bläschendrüsen befinden sich oberhalb der Prostata hinter der Harnblase. Mit ca. 60-70 Prozent der Spermamenge macht das Sekret der Bläschendrüsen den größten Anteil der Samenflüssigkeit aus. Es enthält unter anderem Fruchtzucker und gibt den Spermien somit die nötige Energie, um sich fortzubewegen.

  • in der Prostata: Die kastaniengroße Prostata befindet sich direkt unter der Blase und umschließt die Harnröhre. Ihr dünnflüssiges, milchig-trübes Sekret ist für den typischen Geruch des Spermas verantwortlich. Es macht bis zu 30 % der Spermamenge aus.
  • in den Cowper-Drüsen: Die beiden linsen-bis erbensgroßen Cowper-Drüsen (Bulbourethraldrüsen) liegen unterhalb der Prostata und münden in die Harnröhre. Das alkalische Sekret der Cowper-Drüsen schützt die Spermien ein Stück weit vor dem eher sauren Milieu in der Harnröhre.

Ein geringer Teil der Spermaflüssigkeit wird zudem in den Nebenhoden gebildet.

Wie viele Spermien produziert ein Mann pro stunde
Onmeda-Redaktion

Wie viele Spermien produziert ein Mann pro stunde
Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)

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Quellen

Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Abrufdatum. 24.2.2021)

Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 22.7.2020)

Ihr hegt einen großen Kinderwunsch, seid aber skeptisch, ob häufiger Sex die Spermien müde macht und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft schmälern könnte? Ammenmärchen oder Tatsache?

Inhalt

  • Die Aktivität von Spermien
  • Seid aktiv, nicht passiv
  • Das raten Experten
  • Zu viel Sex ist also nicht schädlich?
  • So erhöht Ihr auch im Alter die Spermienqualität
  • Vitamin C, Vitamin E, Zink und Folsäure erhöhen die Qualität

Die Aktivität von Spermien

Stimmt das tatsächlich? Dass häufiger Sex die Spermientätigkeit beeinflusst? Und die Spermien irgendwann ihre „Arbeit“ vielleicht sogar einstellen? Um es vorweg zu nehmen: Mach‘ Dir keine Sorgen! Dies ist nur ein Mythos. In Wahrheit ist sogar das Gegenteil der Fall. Aber Schritt für Schritt.

Im Durchschnitt ist es so, dass männliche Hoden pro Tag mindestens 40 Millionen Spermien produzieren. Zur typischen (und vor allem befruchtungsfähigen) Kopf-Körper-Schwanz-Spermie kommt es, wenn die Spermien in den Nebenhoden wachsen, Proteine tanken und dabei zur „gereiften“ Form kommen. Nach diesem Prozess sammeln sich die Spermien an unterschiedlichen Stellen des Nebenhodengangs.

Dieser kann fünf bis sechs Meter lang sein und ist schlauchförmig. Hier verweilen die Spermien bis zu ihrem Einsatz. Dabei geht es im Grunde nach dem Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vor: Die Älteren stehen also ganz vorn an, wenn es um ihren Einsatz geht. Wie gesagt, prinzipiell. Denn es kommt natürlich dennoch zu einer Durchmischung. Schließlich machen sich bei jedem Samenerguss einige hundert Millionen gemeinsam auf den Weg zur Eizelle. Dieser Weg ist etwa 15 Zentimeter lang. In einer Stunde werden davon meist etwa neun Zentimeter zurückgelegt. Ist nun die Konzentration an jungen Spermien hoch, ist es umso wahrscheinlicher, dass eines das Ziel (also das Ei) tatsächlich erreicht. Die älteren Spermien sind nicht so fit und schaffen diesen Weg oftmals nicht.

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Seid aktiv, nicht passiv

Müde und weniger beweglich werden die Spermien nicht durch Geschlechtsverkehr, sondern durch Warten. Dadurch verkümmern die Proteine und zerfallen in Einzelteile. Habt Ihr dann nach einigem Warten wieder Sex, verbessert Ihr dadurch die Qualität der weniger beweglichen bzw. abgelebten Spermien auch wieder. Aber: Das Ejakulat besteht dann zum großen Teil aus alten und nicht unbedingt den besten Spermien. Solltet Ihr dagegen häufig die Aktivität der „Samen“ abrufen, sorgt Ihr für immer wieder frischen und beweglicheren Nachschub. Dieser sorgt natürlich dann auch für ein besseres Ejakulat.

Das raten Experten

Da die Spermien – wie oben beschrieben – verfallen können, raten Experten Paaren mit Kinderwunsch, dass sie nicht länger als zehn Tage ohne Sex bleiben sollten. Das erhöht die Chancen. Auch wenn eine geringere Spermienqualität nicht automatisch heißen muss, dass der Mann unfruchtbar ist. Nur minimiert es eben die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spermie davon sein Ziel erreicht.

Manche Experten sind sogar noch „radikaler“: Australische Wissenschaftler sind nämlich der Meinung, dass Ihr beim Wunsch nach einem Kind eine Woche vor dem Eisprung einmal täglich Geschlechtsverkehr haben solltet. So seien die Spermien nur eine kurze Zeit schädigenden Einflüssen ausgesetzt und Ihr erhaltet die Qualität. Die Studie verlief über einen Zeitraum von sieben Tagen. Daher ist es nicht ganz sicher, ob auch vielleicht schon drei oder fünf Tage solche Effekte herbeiführen können. Aber: Hat der Mann ohnehin schon eine geringe Spermienmenge, ist die Ein-Mal-Sex-pro-Tag-Praxis für ihn nicht zu empfehlen.

Zu viel Sex ist also nicht schädlich?

Habt Ihr sehr viel Sex, vielleicht auch mehrmals am Tag, kann es den Informationen oben zufolge passieren, dass die „Lager“ sich leeren, noch bevor frische Spermien nachgereift sind. Dem könnt Ihr entgegenwirken, wenn Ihr ein paar Tage gemeinsame Schläferstündchen meidet. Bei täglichem Sex gilt aber: Auch wenn die Spermienmenge abnimmt, steigt die Spermienqualität an. Diese hat übrigens den größten Einfluss darauf, ob eine Frau schwanger wird oder nicht. Ihr könnt Euch also ruhig austoben und müsst Euch keine Sorgen darüber machen, dass die Chance auf eine Schwangerschaft geschmälert wird.

So erhöht Ihr auch im Alter die Spermienqualität

Was aber die Qualität von Spermien schmälern kann: ein hohes Alter. Eine Studie zeigte aber jetzt, dass auch ältere Männer diese wieder zurückerobern können. Die Zaubermittel hier sind Vitalstoffe. US-Forscher der Universität von Berkely/Kalifornien testeten, ob die Einnahme von Vitalstoffen und Spurenelementen die Qualität von Spermien bei Männern in höherem Alter beeinflussen kann. Die Rahmenbedingungen der Studie: Die Forscher rund um Thomas Schmid schauten sich die Wirkung spezieller Mikronährstoffe bei 80 Männern zwischen 20 und 80 Jahren an. Die Getesteten waren alle Nichtraucher und hatten ähnliche Lebensgewohnheiten. Nun wurde die tägliche Vitaminaufnahme der Probanden aus deren Nahrung sowie aus Nahrungsergänzungsmitteln festgestellt. Untersucht wurde der Vitamin C-, Vitamin E-, Betacarotin-, Zink- und Folsäuregehalt. Dann wurde die Spermienqualität hinsichtlich der DNA-Schäden unter die Lupe genommen.

Vitamin C, Vitamin E, Zink und Folsäure erhöhen die Qualität

Das Ergebnis: Die Spermien der Männer mit der höchsten Vitamin-C-Aufnahme weisen etwa 16 Prozent weniger DNA-Schäden auf als die derer mit der niedrigsten Vitamin-C-Aufnahme. Vitamin E, Zink und Folsäure haben ähnlich positive Effekte auf die Spermienqualität. Der Gehalt von Betacarotin scheint laut der Studie dagegen keine Auswirkung auf die Qualität der Spermien zu haben.

Interessant: Auf junge Männer (20 bis 44 Jahre) schienen die Vitalstoffe während der Studie zu keiner messbaren Verbesserung der Spermienqualität geführt zu haben. Anders aber bei älteren Männern über 44 Jahre. Hier zeigte sich, dass die mit der höchsten Vitamin C-, Vitamin E- und Zink-Aufnahme während der Studie circa 20 Prozent weniger DNA-Schäden in ihren Spermien aufwiesen als die, die am wenigsten dieser Stoffe zu sich nahmen. Für ältere Männer sehr spannend: Die Studie der US-Forscher zeigt auf, dass jene Männer, die am meisten Vitamin C, Vitamin E und Zink zu sich nahmen, auch im höheren Alter (älter als 44 Jahre) in etwa über dieselbe Spermienqualität verfügten wie jüngere Männer zwischen 20 und 44 Jahren!

Wie viel Spermien produziert man pro Tag?

Der männliche Körper produziert täglich Millionen von Samenzellen (Spermien), die eine weibliche Eizelle befruchten können.

Wie viel Sperma produziert ein Mann pro Minute?

Ein Mann kann ja fast unendlich viel Sperma produzieren, dabei braucht es doch nur eine Eizelle, und ein Spermium um ein Baby zu zeugen!? Mr Science: Ja, ein Mann kann bis zu 1500 Spermien pro Sekunde produzieren! In einer Ejakulation befinden sich normalerweise ungefähr 180 Millionen Spermien.

Wie lange dauert Spermienproduktion nach Ejakulation?

Die Spermatogenese ist der Prozess der Bildung männlicher Geschlechtszellen, von den unreifen, den Spermatogonien, bis hin zu den reifsten, den Spermatozoen. Dieser ganze komplizierte Prozess findet in den Hodenkanälchen statt und dauert zwischen 64 und 72 Tagen.