Wie schnell darf ich in Italien mit dem Auto fahren?

09. August 2022 | Nicole Hery-Moßmann

Wie schnell darf ich in Italien mit dem Auto fahren?

(Bild: Pixabay/StockSnap)Je nach Fahrzeugtyp gelten in Italien verschiedene Geschwindigkeitsgrenzen.

Wer einen Urlaub in Italien plant, sollte sich über die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten informieren. Bei Missachtung kann es schnell teuer werden und weitere Strafen drohen.

Diese Tempolimits gelten in Italien

In Ortschaften gilt in Italien wie in Deutschland eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Achten Sie aber auf jeden Fall auf Verkehrsschilder. Fahren Sie nämlich in eine "zona a traffico limitato ", also in eine verkehrsberuhigte Innenstadtzone, droht unabhängig von der Geschwindigkeit ein Bußgeld ab 100 Euro.

Auf Landstraßen gelten je nach Fahrzeug unterschiedliche Tempolimits. Befahren Sie die Landstraße mit einem PKW, einem Motorrad, einem Wohnmobil oder einem LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, dürfen Sie maximal 90 km/h fahren. Fahren Sie mit Anhänger, reduziert sich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h. Für LKWs und Wohnmobile über 3,5 Tonnen gilt ein Tempolimit von
80 km/h bei klarer Sicht; bei Nebel dürfen Sie mit diesen Fahrzeugen lediglich 50 km/h auf der Landstraße fahren.

Auf Italiens Bundesstraßen richtet sich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht nur nach der Fahrzeugart, sondern auch nach der Wetterlage. PKWs, Wohnmobile und LKWs bis 3,5 Tonnen sowie Motorräder über 149 ccm dürfen hier mit maximal 110 km/h unterwegs sein. Regnet oder schneit es, liegt das Tempolimit bei 90 km/h und bei Nebel nur noch bei 50 km/h. Für LKWs und Wohnmobile über 3,5 Tonnen liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h. Bei Nebel müssen auch diese Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit auf 50 km/h reduzieren.

Auch auf Italiens Autobahnen gilt kein einheitliches Tempolimit. Wer mit dem PKW, einem Wohnmobil, einem LKW bis 3,5 Tonnen oder mit einem Motorrad über 149 ccm auf der Autobahn unterwegs ist, darf bis zu 130 km/h fahren. Ist die Autobahn dreispurig und eine spezielle Beschilderung erlaubt es, dürfen Sie bis 150 km/h fahren. Sind Sie mit Ihrem Pkw mit Anhänger unterwegs, liegt das Tempolimit bei 80 km/h. Haben Wohnmobil oder LKW ein zulässiges Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen, dürfen diese Fahrzeuge maximal
100 km/h fahren. Mit Motorrädern mit weniger als 149 ccm dürfen Sie Italiens Autobahnen überhaupt nicht befahren.

Gibt es eine Toleranzgrenze?

In Deutschland gibt es einen Toleranzabzug, wenn Sie zu schnell gefahren sind und geblitzt wurden. Wie viel Toleranz gewährt wird, ist hierzulande eindeutig festgelegt. Beträgt die gefahrene Geschwindigkeit bis 100 km/h, wird ein Toleranzwert in Höhe von 3 km/h abgezogen. Liegt die gemessene Geschwindigkeit über 100 km/h, werden 3 Prozent der Geschwindigkeit abgezogen. In Italien gibt es so etwas nicht - jedenfalls haben unsere Recherchen keine Toleranzwerte in Italien aufspüren können.

Wie schnell darf ich in Italien mit dem Auto fahren?

(Bild: Pixabay/David Mark)In Italien gelten andere Höchstgeschwindigkeiten als in Deutschland

Mit welchen Bußgeldern muss man rechnen?

In Italien sind die Bußgelder wie in Deutschland je nach Höhe des Verstoßes gegen das Tempolimit gestaffelt. Wie hoch die Bußgelder ausfallen, haben wir hier für Sie zusammengefasst:

  • bis 10 km/h: ab 34 Euro

  • 11 bis 20 km/h: ab 143 Euro

  • 21 bis 40 km/h: ab 155 Euro

  • 41 bis 60 km/h: von 344 bis 1.376 Euro

  • Über 60 km/h: bis 3.200 Euro

Wichtig zu wissen:  Bei Bezahlung innerhalb von 5 Tagen gibt es einen Rabatt von 30 Prozent.

Punkte oder Fahrverbote für Deutsche in Italien?

Die genannten Strafen gelten für Verstöße gegen das Tempolimit, wenn Sie tagsüber geblitzt werden. Fahren Sie zwischen 22 Uhr abends und 7 Uhr morgens zu schnell und werden erwischt, erhöhen sich die Bußgelder um etwa ein Drittel. Auch andere Verstöße können höher geahndet werden.

Als EU-Mitglied kann Italien Bußgelder ab einer Höhe von 70 Euro in Deutschland eintreiben lassen. 

Früher galt: Je nachdem, was vorgefallen ist, bekam man Punkte oder Fahrverbote als Strafe aufgebrummt. Bis 31 km/h Übertretung gab es beispielsweise neben der Geldstrafe auch einen Punkt. Meist kam nur dann ein Fahrverbot dazu, wenn innerhalb von zwölf Monaten zweimal ein Verstoß vorlag.

Verstöße gegen das Verkehrsrecht werden theoretisch bei in- und ausländischen Fahrern gleichermaßen geahndet. Zumindest bei Bußgeldern ist das der Fall. 

Mit Punkten und Fahrverboten werden eher einheimische Fahrern bestraft, da normalerweise auch nur das entsprechende Land die Punkte für dort ansässige Fahrer verwalten und Fahrverbote aussprechen kann. Die Punkte, die Sie für zu schnelles Fahren in Italien kassieren, werden nicht nach Deutschland übertragen. Das Gleiche gilt für Fahrverbote. Ein Fahrverbot wird normalerweise auf dem Führerschein vermerkt. Eventuell behalten die italienischen Behörden Ihren Führerschein auch ein und schicken ihn an die zuständige deutsche Behörde. Dort können Sie ihn dann abholen. 

Aber: Man kann als deutscher Fahrer ein Fahrverbot für Italien erhalten! Fahren Sie innerhalb Italiens trotz ausgesprochenen Fahrverbots selbst weiter, kann das nicht nur sehr teuer werden, es kann sogar eine Haftstrafe nach sich ziehen.

Welche Tempolimits gelten für Fahranfänger?

Führerscheinneulinge - und dazu zählen in Italien alle Fahrer in den ersten drei Jahren nach Ausstellung des Führerscheins - dürfen auf Autobahnen maximal 100 km/h und auf Schnellstraßen maximal 90 km/h fahren.

Wichtig zu wissen: Für ausländische Fahranfänger gelten in Italien die gleichen Regeln wie für italienische Führerscheinneulinge. In Deutschland gelten Sie zwei Jahre als Fahranfänger, in Italien sind es drei. Machen Sie Urlaub in Italien, dürfen Sie auf der Autobahn also nur maximal 100 km/h und auf der Schnellstraße höchstens 90 km/h fahren - auch wenn Sie den Führerschein schon zwei Jahre lang haben.

Tempolimits in anderen EU-Ländern im Vergleich

Da es keine EU-weit einheitlichen Tempolimits gibt, sollten Sie sich vor einem Urlaub über die Vorgaben des jeweiligen Landes informieren. Wir zeigen Ihnen anhand einiger Beispiele, welche Höchstgeschwindigkeiten in verschiedenen EU-Ländern gelten.

  • Österreich: In Ortschaften gilt Österreich ein Tempolimit von 50 km/h. Außerorts und auf Schnellstraßen dürfen Sie maximal 100 km/h fahren. Auf Österreichs Autobahnen dürfen Sie mit
    130 km/h unterwegs sein. Auf bestimmten, entsprechend ausgeschilderten Autobahnen ist die Höchstgeschwindigkeit zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens auf 110 km/h reduziert.

  • Belgien: Innerorts dürfen Sie in Belgien maximal 50 km/h fahren. Auf Landstraßen gilt ein Tempolimit von 90 km/h. Auf Schnellstraßen und Autobahnen ist die erlaubte Geschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt.

  • Niederlande: Wie eigentlich überall in Europa dürfen Sie innerorts auch in den Niederlanden maximal 50 km/h fahren. Auf Außerortsstraßen liegt das Tempolimit bei 80 km/h und auf Schnellstraßen bei 100 km/h. Befahren Sie eine Autobahn, müssen Sie sich zwischen 6 Uhr morgens und 19 Uhr abends an ein Tempolimit von 100 km/h halten. Außerhalb dieser Zeit liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 130 km/h.

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Was ist mit dem Auto in Italien zu beachten?

Mitführpflichten. Alle Pkw, die auf italienischen Straßen unterwegs sind, müssen ein Warndreieck mitführen. Zudem sollten Warnwesten für alle Insassen mitgeführt werden: Bei einer Panne oder einem Unfall außerhalb des Ortgebietes ist das Tragen einer Warnweste für alle Personen vorgeschrieben, die das Auto verlassen.

Wo darf man in Italien 150 fahren?

Auf der Autobahn gilt in Italien ein Tempolimit. Auf einer dreispurigen Autobahn kann in Italien auch eine Geschwindigkeit von 150 km/h erlaubt sein. Allerdings ist dies dann in der Regel immer ausgeschildert.