Wie lange ist man bei omikron positiv

Die häufigsten Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Kratzen im Hals. Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns sind möglich. Es kann sich auch eine Lungenentzündung mit Kurzatmigkeit und Luftnot entwickeln.

Es gibt Hinweise, dass Infektionen mit der Virusvariante Omikron häufiger mit Halsschmerzen und seltener mit Geschmacks- oder Geruchsverlust einhergehen als Infektionen mit der früher zirkulierenden Variante Delta. Infektionen mit Omikron scheinen stärker den Nasen-, Mund- und Rachenraum, die Mandeln sowie die Halslymphknoten zu betreffen als andere Varianten, bei denen eher die Lunge beteiligt war.

Die Krankheitsverläufe sind teilweise unspezifisch, vielfältig und variieren stark. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen zum „typischen“ Krankheitsverlauf machen. 

Die meisten COVID-19-Verläufe sind eher mild. Eine Infektion kann ohne Krankheitszeichen bleiben. Sie kann aber auch in seltenen schweren Fällen bis hin zu Lungenversagen und Tod führen. Das Virus greift möglicherweise auch andere Organe an wie beispielsweise das Herz. Verschiedene Komplikationen und Folgeerkrankungen können auftreten (siehe auch Frage „Zu welchen Komplikationen und Folgeerkrankungen kann COVID-19 führen?“). 

Daten aus mehreren, aber nicht allen Ländern weisen darauf hin, dass bei Infektionen mit der Variante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante seltener eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wird und schwere Krankheitsverläufe seltener sind. Bei Kindern wurde kein verändertes Risiko für Krankenhauseinweisungen im Vergleich zu Delta beobachtet.

Die Auffrischimpfung (Booster-Impfung) verringert das Risiko für schwere Erkrankungen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

In welchem Maß Infektionen mit der Omikron-Variante zu Langzeitfolgen führen, ist bislang unklar. Weitere Informationen zu Long COVID finden Sie unter www.longcovid-info.de.

Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite „Infektion mit dem Coronavirus: Symptome und Krankheitsverlauf“.

Stand: 18.11.2022 (#3758)

Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen für eine Erkrankung an COVID-19 zur Verfügung?

Auf der Seite des Robert Koch-Instituts (RKI) stehen Therapiehinweise zur Behandlung von COVID-19 zur Verfügung, die regelmäßig aktualisiert werden.

Informationen zu klinischen Prüfungen, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigt wurden, finden Sie auf der Website des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Weitere Studien finden Sie im Europäischen „Clinical Trials Register“ (englischsprachige Seite). Informationen bieten auch die Internetseiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Bei Personen, die durch unterschiedliche Faktoren wie Immunschwäche (Immunsuppression), Vorerkrankungen, fortgeschrittenes Alter oder starkes Übergewicht (Adipositas) ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 haben, kann eine gezielte, gegen den Erreger gerichtete (antivirale) Therapie in Frage kommen. Betroffene sollten sich frühzeitig an ihre Haus- oder Facharztpraxis wenden. Bei vollständig geimpften Personen mit Risikofaktoren wird besonders sorgfältig geprüft, ob eine solche Behandlung trotz der Impfung ratsam ist, um eventuelle schwere Verläufe verhindern.

Stand: 29.08.2022 (#3762)

Zu welchen Komplikationen und Folgeerkrankungen kann COVID-19 führen?

Nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organe können durch eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen sein (siehe auch Themenseite „Symptome und Krankheitsverlauf“).

Bei COVID-19 können zudem noch Wochen bzw. Monate nach der akuten Erkrankung Symptome vorhanden sein oder neu auftreten. Verlässliche, repräsentative Daten, wie groß der Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen ist, liegen derzeit nicht vor. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.longcovid-info.de.

Folgende seltene Komplikationen und Folgeerkrankungen wurden bisher im Zusammenhang mit COVID-19 beobachtet:

  • Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen wurden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann. In einzelnen Fällen wurden auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut beobachtet, die möglicherweise mit der SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang standen. 
  • Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems: Bei einem Teil der Erkrankten ließ sich eine Mitbeteiligung des Herzens nachweisen. Unter den Betroffenen waren auch COVID-19-Fälle mit mildem oder moderatem Verlauf sowie Kinder. Vor allem bei schweren Infektionen der Atemwege kann es zu Schädigungen und Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen kommen. Bei schwerem Verlauf von COVID-19 besteht aufgrund einer krankhaft vermehrten Blutgerinnung zudem ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Embolien) in den unteren Extremitäten, in der Lunge sowie im Gehirn.
  • Nierenerkrankungen: Insbesondere bei schwer an COVID-19 Erkrankten, die beatmet werden müssen, kann ein akutes Nierenversagen auftreten, was eine Dialyse erforderlich machen kann. 
  • Erkrankungen der Haut: An der Haut kann es unter anderem zu juckenden Ausschlägen, Bläschen, Knötchen und Rötungen kommen. Es sind auch Hautveränderungen möglich, die einer Nesselsucht oder Frostbeulen ähneln. In seltenen Fällen sind schwere Durchblutungsstörungen in den Körperspitzen wie Nase, Kinn, Finger oder Zehen beschrieben. Manchmal treten Hautveränderungen noch vor allen anderen Krankheitszeichen auf, sie werden aber auch im späteren Erkrankungsverlauf beobachtet. 
  • PIMS: In seltenen Fällen entwickeln Kinder und Jugendliche ein sogenanntes Pädiatrisches Inflammatorisches Multisystemisches Syndrom (PIMS) - eine Entzündungskrankheit mit Fieber, Magen-Darm-Beschwerden und Herzproblemen - in Kombination mit einem Schocksyndrom (toxic shock syndrome, TSS), das unter anderem mit einem Blutdruckabfall verbunden ist. Die Erkrankung ist in der Regel gut behandelbar, der Großteil der Kinder muss jedoch intensivmedizinisch versorgt werden.
  • Schwere Entzündungsreaktion: Einige schwer Erkrankte entwickeln acht bis 15 Tage nach Erkrankungsbeginn eine Verschlechterung ihres Krankheitszustandes infolge schwerer Entzündungsreaktionen (Hyperinflammationssyndrom). Dabei können mehrere Organe versagen; viele der Betroffenen versterben.
  • Weitere Infektionen: Insbesondere schwer an COVID-19 Erkrankte können unter weiteren Infektionen leiden. In einigen Fällen wurde eine Infektion mit multiresistenten Bakterien festgestellt.

Da aktuell die Virusvariante Omikron vorherrscht und außerdem die Immunisierung in der Bevölkerung zunimmt, unterliegen Krankheitsbild und Verlauf von COVID-19 derzeit einem Wandel. Die Datenlage ist allerdings noch lückenhaft, vergrößert sich aber sehr rasch.

Stand: 17.02.2022 (#4311)

Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren Verlauf der Erkrankung betroffen?

Schwere Verläufe sind eher selten. Sie können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung und bei jüngeren Menschen auftreten. Bei folgenden Personengruppen werden schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet:

  • ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren), 
  • Männer,
  • Raucherinnen und Raucher (schwache wissenschaftliche Datenlage),
  • Menschen mit starkem bis sehr starkem Übergewicht,
  • Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21),
  • Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
    - Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
    - chronischen Lungenerkrankungen (z. B. COPD)
    - chronischen Nieren- und Lebererkrankungen
    -  neurologisch-psychiatrische Erkrankungen (z. B. Demenz),
    - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
    - Krebserkrankungen
    - Schwächung des Immunsystems (z. B. aufgrund einer Erkrankung oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z. B. Cortison).

Das Risiko wird außer von der Art der Vorerkrankung auch von deren Schweregrad und einer adäquaten therapeutischen Einstellung sowie von zusätzlichen Begleiterkrankungen und weiteren Einflussfaktoren beeinflusst. Das persönliche Risiko sollte daher von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt individuell beurteilt werden (siehe auch Frage „Wie können sich besonders gefährdete Personen schützen?“). 

Das Robert Koch-Institut (RKI) bietet auf seinen Internetseiten Hinweise zur Prävention und zum Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen. Zudem gibt es Hinweise für ambulante Pflegedienste.

Stand: 17.02.2022 (#3938)

Was ist über COVID-19 bei Schwangeren bekannt?

Generell ist das Risiko für schwere Krankheitsverläufe für Frauen im gebärfähigen Alter zwar gering. Bei einer Schwangerschaft ist das Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 jedoch erhöht. Liegen weitere Risikofaktoren vor, wie zum Beispiel starkes Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck oder Diabetes, erhöht sich das Risiko weiter (siehe Frage „Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren Verlauf der Erkrankung betroffen?“).

Nach der Geburt zeigen Kinder von Müttern, die positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurden, in den meisten Fällen keine Krankheitszeichen.

Ob das Coronavirus SARS-CoV-2 über die Muttermilch übertragbar ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. Übereinstimmend mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprechen sich auch die deutschen Fachgesellschaften für das Stillen unter Einhaltung adäquater Hygienemaßnahmen aus.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Themenseite „Corona-Schutzimpfung bei Schwangeren und Stillenden“ sowie in der wissenschaftlichen Begründung der STIKO-Empfehlung zur Impfung gegen COVID-19 von Schwangeren und Stillenden auf der Seite des Robert Koch-Instituts (RKI).

Umfangreiche Informationen für Schwangere sowie Hinweise für Mütter und ihre Babys bieten auch die Seiten www.zusammengegencorona.de sowie www.familienplanung.de.

Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sind Kreißsaal-Empfehlungen sowie Informationen zur Impfung in Schwangerschaft und Stillzeit abrufbar. (Fach-)Informationen und Empfehlungen rund um SARS-CoV-2-Infektionen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett bietet eine aktuelle Leitlinie.

Stand: 06.10.2022 (#4142)

Was ist über COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen bekannt?

Bei Kindern und Jugendlichen verläuft eine Erkrankung meist mild oder ganz ohne Krankheitszeichen. Schwere Verläufe sind aber dennoch möglich, insbesondere bei Risikofaktoren.

Häufige Symptome bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind Husten, Fieber und Schnupfen. Außerdem können unter anderem allgemeine Krankheitszeichen, Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Atemnot sowie Magen-Darm-Symptome auftreten. In seltenen Fällen können erkrankte Kinder und Jugendliche eine schwere Entzündungsreaktion (Pädiatrisches Inflammatorisches Multisystemisch Syndrom, PIMS) entwickeln (siehe auch Frage „Zu welchen Komplikationen und Folgeerkrankungen kann COVID-19 führen?“). Todesfälle sind sehr selten.

Auch Kinder und Jugendliche sollten zum Schutz vor dem Coronavirus gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen COVID-19 geimpft werden. Informationen finden Sie auf unserer Themenseite „Corona-Schutzimpfung bei Kindern und Jugendlichen“.

Zudem sollten auch Kinder und Jugendliche sollten die AHA+L+A-Formel und weitere Schutzmaßnahmen so gut wie möglich altersgemäß umsetzen. Bei Verdacht auf eine Infektion Verdacht auf eine Infektion sollte das empfohlene Vorgehen eingehalten werden.

Weitere Informationen zum Krankheitsbild von COVID-19 finden Sie auf der Themenseite „Symptome und Krankheitsverlauf“. Fortlaufend aktualisierte Informationen zu COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen bietet der COVID-19-Survey der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Umfangreiche Informationen sowie fachliche Stellungnahmen sind auch auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) zusammengestellt. Tipps für den Familienalltag während der Coronavirus-Pandemie für Eltern und Kinder gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.kindergesundheit-info.de.

Stand: 06.10.2022 (#4233)

Bei mir wurden Antikörper nachgewiesen. Bedeutet dies, dass ich immun bin und mich und andere nicht mehr anstecken kann?

Antikörper können im Blut mittels des ELISA-Labortests (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) nachgewiesen werden. Der Nachweis von Antikörpern kann zeigen, dass eine Patientin oder ein Patient eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht hat oder aktuell eine Infektion besteht – auch bei nur milden oder fehlende Krankheitszeichen. Der Nachweis von SARS-CoV-2-Antikörpern erlaubt keinen Rückschluss auf den Zeitpunkt der Infektion und schließt nicht aus, dass die Person aktuell ansteckend ist.

Auch nach der Impfung gegen COVID-19 werden vom Immunsystem Antikörper gebildet.

Ein Nachweis von SARS-CoV-2-Antikörpern lässt keine eindeutige Aussage zur Immunität und Ansteckungsfähigkeit zu.

Antikörper können über mehrere Monate nach einer Infektion oder Impfung nachgewiesen werden, sie nehmen jedoch mit der Zeit wieder ab. Es ist möglich, dass sich Personen trotz Impfung oder bereits durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion anstecken und das Virus dann auch an andere Personen übertragen können.

Daher ist es wichtig, weiterhin die empfohlenen Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln einzuhalten, um sich und andere vor einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen. Auch für Menschen, die eine Infektion an SARS-CoV-2 durchgemacht haben, wird eine Impfung gegen COVID-19 empfohlen.

Bitte beachten Sie auch die „Regelungen für Geimpfte und Genesene“.

Stand: 21.09.2022 (#4297)

Wie unterscheiden sich die Krankheitszeichen von Erkältung, Grippe und COVID-19?

Sowohl banale Erkältungen und die Grippe (Influenza) als auch COVID-19 sind ansteckende Atemwegsinfektionen. Bei COVID-19 können alle Symptome einer akuten Atemwegsinfektion auftreten. COVID-19 kann daher nicht allein anhand der Symptome von einer Erkältung oder Grippe unterschieden werden und sollte durch einen Corona-Test abgeklärt werden.

Erkältung, Grippe und COVID-19 werden durch unterschiedliche Viren hervorgerufen. Zahlreiche verschiedene Viren wie beispielsweise Rhinoviren führen zu Erkältungen. Für die Grippe sind Influenzaviren verantwortlich. COVID-19 wird durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht.

COVID-19 verbreitet sich leichter als die Grippe. Es kann zudem länger dauern, bis bei Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 erste Symptome auftreten und Infizierte können länger ansteckend sein als bei der Grippe.

Krankheitszeichen einer Erkältung sind vor allem Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, seltener kommt es auch zu erhöhter Temperatur oder Fieber. In Einzelfällen, insbesondere bei Menschen mit Immunschwäche und Kleinkindern, können sich Komplikationen entwickeln.

Die Grippe (Influenza) ist oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber gekennzeichnet, begleitet von Kopf- und/oder Gliederschmerzen und deutlichem Krankheitsgefühl. Häufig kommt ein trockener Reizhusten hinzu. Weitere Krankheitszeichen können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Schnupfen, selten auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein. Allerdings zeigt nur ein Drittel der mit Influenzaviren infizierten Personen den typischen, fieberhaften Krankheitsverlauf. Bei einem weiteren Drittel verläuft die Grippe leichter und ein Drittel entwickelt gar keine Krankheitszeichen. Häufigste Komplikationen einer Grippe sind Lungenentzündungen.

Die Grippe kann vor allem bei älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren zu Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung führen und dann sogar tödlich verlaufen. Bei Kindern zählen Mittelohrentzündungen zu den möglichen Komplikationen. Selten können Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels auftreten (siehe auch Erregersteckbrief sowie Fragen und Antworten zur Grippe). 

Häufige Krankheitszeichen von COVID-19 sind in Deutschland Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche und im Verlauf auch Atemnot können auftreten. Weitere Krankheitszeichen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Bindehautentzündung, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung und Benommenheit (Somnolenz) sind ebenfalls möglich (siehe auch Frage „Welche Krankheitszeichen werden durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst?“ und Themenseite „Symptome und Krankheitsverlauf“). Eine Besonderheit von COVID-19 sind Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns. Wie bei der Grippe variieren die Krankheitsverläufe bei COVID-19 stark. Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann ohne Krankheitszeichen bleiben, es sind aber auch schwere, lebensbedrohliche Krankheitsverläufe möglich. Nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organsysteme können von einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen sein. Verschiedene Komplikationen wie Versagen der Atem- und Kreislauffunktion, eine Mitbeteiligung des Herzens oder der Nieren sowie schwere Entzündungsreaktionen sind möglich (siehe auch Frage „Zu welchen Komplikationen und Folgeerkrankungen kann COVID-19 führen?“). Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19, aber auch jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen können betroffen sein (siehe auch Frage „Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren Verlauf der Erkrankung betroffen?“). Noch Wochen oder Monate nach einer Erkrankung an COVID-19 können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen (weitere Infos unter www.longcovid-info.de).

Zum Schutz gegen COVID-19 werden allen Personen ab 5 Jahren Corona-Schutzimpfungen empfohlen. Zudem sollten die AHA+L+A-Formel und eine Reihe an Verhaltensregeln eingehalten werden (siehe auch Frage „Warum sind im Zusammenhang mit COVID-19 weiterhin besondere Maßnahmen erforderlich?“). Die Impfung gegen Grippe wird allen Menschen ab 60 Jahren sowie weiteren Personengruppen wie Menschen mit chronischen Erkrankungen, Schwangeren sowie medizinischem Personal empfohlen.

Stand: 21.09.2022 (#4360)

Sind Frauen häufiger von einer Infektion mit dem Coronavirus betroffen als Männer?

Das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren ist für Männer und Frauen etwa gleich hoch. Allerdings erkranken Männer laut einer Übersichtsstudie des Robert Koch-Instituts (RKI) häufiger schwer und sterben doppelt so häufig nach einer Infektion mit dem Coronavirus wie Frauen. Gründe dafür sind dabei oftmals die Lebensumstände bei Männern: Statistisch gesehen rauchen sie deutlich häufiger und haben einen höheren Alkoholkonsum als Frauen. Auch sind Männer häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen – alles Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf. Auch hormonelle Faktoren können einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben, was allerdings noch nicht abschließend geklärt ist.

Demgegenüber bekleiden Frauen laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung die Mehrheit der systemrelevanten Berufe und haben somit ein erhöhtes Infektionsrisiko im beruflichen Umfeld.

Generell gilt deshalb für alle Menschen: Halten Sie sich an die Verhaltensregeln, die in der AHA+L+A-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (Husten und Niesen in ein Papiertaschentuch oder die Armbeuge und gründliches Händewaschen) und im Alltag Maske tragen. Die Corona-Schutzimpfung ist darüber hinaus das wirksamste Mittel gegen eine COVID-19-Erkrankung.

Stand: 15.09.2022 (#5155)

Beeinflussen weibliche Hormone den Krankheitsverlauf von COVID-19?

Frauen erkranken seltener schwer an COVID-19 und haben auch eine geringere Sterberate als Männer. Schwangere, deren SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus festgestellt wurde, haben vergleichsweise seltener Symptome wie Fieber, Atemnot und Muskelschmerzen und auch die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf mit Aufenthalt auf einer Intensivstation und für eine invasive Beatmung ist gering, wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet. Dies legt den Verdacht nahe, dass weibliche Hormone wie Progesteron, Östrogene und ihr Abbauprodukt Allopregnanolon die Immunabwehr stärken (zum Beispiel durch eine erhöhte Produktion von Antikörpern) und dadurch eine geringe Wahrscheinlichkeit für schwere COVID-19-Krankheitsverläufe besteht. Bisher liegen dazu allerdings noch wenige Studiendaten vor.

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie weist zudem darauf hin, dass das Stresshormon Kortisol einen Einfluss auf schwere Krankheitsverläufe haben könnte. Ein erhöhter Kortisolspiegel lässt auch den Blutzucker ansteigen und kann so möglicherweise zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit und einem schweren Krankheitsverlauf bei COVID-19 beitragen. Derzeit wird intensiv daran geforscht, inwiefern Stresshormone auch bei einer COVID-19 Erkrankung therapeutisch eingesetzt werden könnten. Hierzu werden ebenfalls weitere Studien nötig sein.

Stand: 10.10.2022 (#5157)

Führt eine COVID-19-Erkrankung bei Schwangeren zu häufigeren Frühgeburten?

Das Robert Koch-Institut (RKI) arbeitet aktuell bereits publizierte systematische Reviews und Studien zum Einfluss einer SARS-CoV-2-Infektion auf Verlauf und Ausgang der Schwangerschaft auf. Zusätzlich werden Daten aus dem Projekt „COVID-19 Related Obstetric and Neonatal Outcome Study in Germany“ (CRONOS) des Forschungsnetzwerkes der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) berücksichtigt, das seit dem 3. April 2020 Frauen mit laborbestätigter SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft untersucht. In dem daraus aufgebauten Register wurden mit Stand 14. Juli 2022 bereits 7.905 positiv getestete schwangere Frauen erfasst.

Im 38. Epidemiologischen Bulletin veröffentlichte das RKI Zwischenergebnisse verschiedener Studien zu Schwangeren. Als besonders umfassend bewertet das Institut eine Forschungsarbeit, die insgesamt 192 Studien mit schwangeren Frauen einschloss. In der Übersichtsstudie wurde bei schwangeren Frauen mit COVID-19 ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten vor der 37. Schwangerschaftswoche im Vergleich zu Müttern ohne COVID-19 beschrieben. Zu derselben Aussage kommt auch eine andere Studie, die insbesondere auch den Schweregrad der Krankheit als ausschlaggebend definiert: So kam es bei Schwangeren mit schweren Krankheitsverläufen häufiger zu Frühgeburten als bei Schwangeren mit leichten COVID-19-Erkrankungen. In der Studie wurde zudem ein höheres Risiko für Totgeburten bei SARS-CoV-2-positiven Patientinnen im Vergleich zu SARS-CoV-2-negativ getesteten schwangeren Frauen ermittelt.

Zu den Studienergebnissen weist das RKI darauf hin, dass es sich bei der erhöhten Frühgeburtenrate auch um einen medizinisch induzierten Anstieg handeln könnte, da die allgemeinen Raten von spontanen Frühgeburten im Vergleich zu präpandemischen Zeiten gleichgeblieben seien. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Studienergebnisse fasst das RKI zusammen, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko haben, im Rahmen von bestimmten Infektionskrankheiten wie COVID-19 Komplikationen zu erleiden und begründet damit die zuvor erfolgte generelle Impfempfehlung für Schwangere und Stillende.

Wie lange dauert eine Omikron Infektion?

Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).

Wie lange kann man nach einer Infektion positiv sein?

Nach aktuellem Kenntnisstand geht bei leichter bis moderater Erkrankung die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Symptombeginn deutlich zurück. Betroffene mit schweren Krankheitsverläufen und immungeschwächte Personen können auch noch deutlich länger als zehn Tage nach Symptombeginn ansteckend sein.

Wie lange positiv nach mildem Verlauf?

Bei einem milden Verlauf vergehen bis zur Genesung im Schnitt 2 Wochen. Dagegen ist bei schweren Verläufen eher mit 3 bis 6 Wochen zu rechnen.

Wann bricht Omikron aus?

Die Inkubationszeit – also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome, so es denn welche gibt – scheint bei Omikron möglicherweise im Mittel etwas kürzer zu sein als bei der Deltavariante. Bei Ausbruchsuntersuchungen in Norwegen und Amerika fand sich eine mittlere Inkubationszeit von drei Tagen.