Wie lang ist die Strecke zwischen Hamburg und Berlin?

Berlin (rpo). Mit der neuen Schnellverbindung auf der Bahnstrecke von Hamburg nach Berlin, die am Sonntag feierlich aufgenommen wurde, setzt die Deutsche Bahn auf dieser geschichtsträchtigen Strecke eine lange Tradition fort. Sie begann bereits in den 30er Jahren mit dem "Fliegenden Holländer".

12.12.2004, 12:02 Uhr

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Mit einer symbolischen Jungfernfahrt weihte die Deutsche Bahn AG am Sonntag die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Elbe und Spree ein. "Hamburg wird zu einem Vorort von Berlin, Berlin wird zu einem Vorort von Hamburg", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in der Hansestadt, bevor er zusammen mit Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Gästen aus Wirtschaft und Politik pünktlich um 11.06 Uhr in den ICE Richtung Hauptstadt stieg.

Die Züge können auf der neu ausgebauten Strecke bis zu 230 Stundenkilometer schnell fahren. Die Fahrzeit auf der 287 Kilometer langen Distanz zwischen den beiden größten deutschen Städten verkürzt sich damit um bis zu 36 Minuten. Vier Jahre lang hatte die Bahn die bestehende Strecke zwischen Hamburg und Berlin für Hochgeschwindigkeitsfahrten ausgebaut. Insgesamt 650 Millionen Euro kosteten die Arbeiten an Schienen und Bahnhöfen.

"Ich sehe eine große Möglichkeit für beide Städte. In Zukunft wird man von Hamburg und Berlin zusammen sprechen und nicht mehr von Konkurrenten", sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Dank der Schnellverbindung lohne sich die Fahrt in die jeweils andere Metropole jetzt bereits für einen Theaterbesuch.

Stolpe betonte, dass mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hamburg und Berlin für ihn ein Kindertraum in Erfüllung gegangen sei. "Mein Vater hatte mir immer versprochen, einmal mit dem 'Fliegenden Hamburger' zu fahren. Aber dann kam der Krieg dazwischen", sagte der Minister.

Von alten Rekorden

Vor diesem "Fliegenden Hamburger" gab es kurz sogar einem Zeppelin auf Schienen. Dieses silberne Fahrzeug, das der Ingenieur Franz Kruckenberg entwickelt hatte, raste 1931 mit Tempo 230 von Bergedorf nach Spandau. Der Schienenzeppelin mit seiner Segeltuchverkleidung und dem riesigen Propeller am Heck, der von einem 500-PS-Flugzeugmotor von BMW angetrieben wurde, stellte damit einen Weltrekord für Schienenfahrzeuge auf, der erst 1955 in Frankreich gebrochen wurde.

Aber war er wohl zu futuristisch: Die Reichsbahn übernahm das Konzept nicht, sondern probierte es mit Dieseltriebwagen. Die zwei- und dreiteiligen Triebwagen schafften zwar nur eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde, hielten das aber zuverlässig über weite Strecken durch, so dass sie die 287 Kilometer zwischen Hamburg und Berlin in zwei Stunden und 18 Minuten zurücklegten.

Das brachte ihnen schnell den Namen "Fliegender Hamburger" ein und führte zu einem Schnellverbindungsnetz, mit dem die Reichsbahn erreichte, dass die Reisenden aus den wichtigsten deutschen Metropolen an einem Tag nach Berlin und zurück reisen konnten. Fahrplanmäßig lief das von 1933 bis zum 22. August 1939: Eine Woche vor dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen wurden die Treibstoff verschlingenden Triebwagen abgestellt.

Die Fahrzeit wurde erst 1997 um wenige Minuten unterboten, als einer der neuen ICE-Züge mit Höchstgeschwindigkeiten bis 250 Kilometer pro Stunde zwischen beiden Städten verkehrte. Er musste aber über Hannover fahren, da die alte Rennstrecke nicht einmal mehr für Tempo 160 zugelassen war. Hier hatten in den Zeiten des Kalten Krieges die Interzonenzüge durch die DDR mit Fahrzeiten von mehr als sechs Stunden Negativrekorde aufgestellt.

In den 30er Jahren reichten allerdings die vergleichsweise kleinen "Fliegenden Hamburger" nicht aus, um das gesamte Fahrgastaufkommen zu bewältigen. So wurden auf der Strecke Hamburg-Berlin zusätzlich Züge mit Dampfloks und den klassischen D-Zug-Wagen eingesetzt. Auch hier kam ein Weltrekord zu Stande: So fuhr die stromlinienförmig verkleidete Schnellzuglok 05 002 tatsächlich 200,4 Stundenkilometer. Und Eisenbahnhistoriker wissen zu berichten, dass von einer noch höheren Geschwindigkeit nur Abstand genommen wurde, um die mitreisenden Honoratioren keinem zu großen Risiko auszusetzen.

Am Ende des vergangenen Jahrhunderts wäre es fast noch zu dem vermutlich absoluten Rekord auf der Strecke gekommen: Eine Magnetbahnstrecke sollte nach der Vereinigung die beiden Metropolen verbinden. Wirtschaftlichkeitsberechnungen ließen aber befürchten, dass es ein Milliardengrab werden würde, so dass 1999 der damalige Bundesverkehrsminister Franz Müntefering das Projekt begrub und der Bahn grünes Licht für den jetzt für 650 Millionen Euro vollendeten Ausbau gab.

Nun fahren die Züge immerhin wieder Tempo 230 wie einst der Schienenzeppelin. Mit dem Transrapid wäre es vielleicht Tempo 500 gewesen, und von Hamburg nach Berlin hätte es eine Stunde gedauert.

Wie weit liegt Hamburg und Berlin auseinander?

Die kürzeste Entfernung zwischen Berlin und Hamburg beträgt 255,65 km Luftlinie. Die kürzeste Route zwischen Berlin und Hamburg beträgt laut Routenplaner 284,13 km. Die Fahrdauer beträgt ca. 3h 9min.

Wie lange braucht der ICE von Hamburg nach Berlin?

Mit dem Zug von Hamburg nach Berlin Von frühmorgens bis kurz vor Mitternacht fährt die Deutsche Bahn Sie von Hamburg zum Berliner Hauptbahnhof. In unter 2 Stunden gelangen Sie mit dem ICE auf dem schnellsten Weg ins Zentrum von Berlin.

Welche Städte liegen zwischen Berlin und Hamburg?

Sie verbindet die Bundeshauptstadt Berlin über Wittenberge, Ludwigslust und Büchen mit Hamburg.

Wie lang ist die kürzeste Strecke von Berlin Straßen?

Hier findet man nicht nur Relikte aus dem Mittelalter, sondern auch die kürzeste Straße der Stadt: die Eiergasse. Trotz einer Länge von nur 16 Metern ist die Straße bei Touristen sehr beliebt.