Vor der ReisePlanung der ReiseReiseliteraturLeider gibt es (zumindest kein mir bekanntes) Buch, das sich speziell an Wohnwagenfahrer in Skandinavien richtet. Es gibt zwar Massen an WoMo-Führern, deren Inhalte aber nicht unbedingt für WoWa-Fahrer sind – man wird da gerne über enge Sträßchen gelotst, die einem Gespannfahrer das Blut in den Adern gefrieren lassen während der Wohnmobilist die herrliche Aussicht genießt. 20km Zufahrt zum Glaskogen-CampingplatzTrotzdem haben wir (als Gespannfahrer) meist ein paar Reiseführer dabei, deren Inhalte wir sehr praktisch finden. Hier eine kleine Übersicht:
Google Maps und StreetviewDieser Segen der Technik hilft uns immer ungemein bei der Reiseplanung und der Beurteilung der Straßenverhältnisse vor Ort. Die dort angegebene Reisezeit ist sicherlich deutlich zu kurz angegeben, realistisch ist auch auf großen Straßen mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 50-60km/h zu rechnen. CampingplätzeInformationen
über schwedische Campingplätze findet man beispielsweise bei Google Maps (“Campingplätze in der Nähe von…” In das Suchfeld eingeben bringt schonmal erste Ergebnisse), der ADAC-Camping-App und der ACSI-Camping-App. Wir bevorzugen wegen der zahlreicheren Bilder die App von ACSI. Wildcampen (Jedermanns-Recht)In Schweden ist es dank des Jedermanns-Rechts nahezu überall erlaubt zu übernachten (nicht auf Privatgelände!). Leider wurde dieses Recht von vielen Urlaubern so ausgenutzt, dass es immer mehr durch Verbotsschilder eingeschränkt wurde. Oft ist vor allem in Südschweden das Übernachten auf möglichen Plätzen entweder direkt verboten oder zumindest das Camping Schild: “No Camping” (=Auspacken von Tisch/Stühlen/Grill etc…) nicht erlaubt. Zudem wird vor allem aus Südschweden von immer häufiger werdenden Überfällen osteuropäischer Banden auf Wohnwägen und Wohnmobile berichtet, die auf Rastplätzen/Parkplätzen vor allem an den typischen Touristenrouten (Inlandsvägen; E4) übernachtet haben. Die schwedische Polizei rät daher, lieber einen Campingplatz anzufahren und dort die Nacht zu verbringen. In Nordschweden findet man sehr viele schöne einsame Übernachtungsplätze, die zum “freien Stehen” einladen. Wir hatten in den letzten 10 Jahren dort noch nie Probleme mit Überfällen. Trotzdem nutzen wir gerne die Infrastruktur eines Campingplatzes und übernachten meist dort (kostet zwar etwas, meist liegen sie aber an einem See/Fluß und man schläft ruhig). Wie komme ich nach Schweden?Prinzipiell kommen die Øresundbrücke und diverse Fährverbindungen in Frage. Insbesondere für die Fähre hat es sich auf unseren bisherigen Reisen sehr bewährt eine frühzeitige Buchung durchzuführen um günstigere Preise zu ergattern. Wir buchen unsere Fährverbindung für die Sommerferien in der Regel spätestens im Januar. Bezahlen in SchwedenBezahlt wird in Schweden meist mit der Kreditkarte. In den letzten Jahren auch zunehmend mit der deutschen ec-Karte. Wichtig ist es, sich die PIN der Kreditkarte vor der Reise zu merken, da man sie manchmal (vor allem an Selbstbedienungstankstellen) noch benötigt. Da die ec-Karte aber immer verbreiteter wird, muss man die Kreditkarte ohnehin kaum mehr zücken… Ausstattung Wohnwagen/WohnmobilAbwassersackIn Schweden muss (zumindest offiziell) das Abwassersystem des Wohnwagens geschlossen sein, d.h. einfach einen Eimer unterstellen ist verboten. Für uns hat sich ein Abwassersack als optimales Zubehör herausgestellt. Er ist schnell und klein verpackt und erfüllt die Gesetzeslage. Ob das Ganze auch überprüft wird, können wir nicht sagen. Wir sind
aus Unwissenheit auch einige Jahre ohne geschlossenes System in Schweden unterwegs gewesen aber nie darauf angesprochen worden. Wie so ein 25l-Abwassersack aussieht kann man sich beispielsweise bei Reimo ansehen. Gasflaschen/AlugasEin guter Tipp
ist es, ausreichend Gas für die Reise mitzunehmen, da die schwedischen Anschlüsse nicht mit den deutschen kompatibel sind. Es gibt zwar sehr wenige Auffüllstationen für Alugas über das Land verteilt, aber besser ist es, bereits im Vorfeld genug einzupacken. Eine Übersicht über Alugas-Füllstationen im Ausland findest Du hier. Warme DeckenDa es vor allem in Nordschweden auch im Sommer sehr kalt werden kann, haben wir immer ein paar warme Decken dabei, die wir bei Bedarf Nachts noch überwerfen können. Und wir haben sie schon oft gebraucht… Es kann im Norden auch mal sehr kalt werden…Ersatzreifen und WagenheberGerade im Norden sind die Straßenverhältnisse nicht immer gut und man fährt – will man in die grandiose
schwedische Einsamkeit vorstoßen – schon mal 20-30 Kilometer auf “bumpy roads”, will heißen grobschottrigen, schlaglochgespickten Buckelpisten. Wir haben da schon einige Radkappen am WoWa verloren, die wir empfehlen möchten schon vor der Reise abzunehmen und zu Hause zu lassen. Auch ein Ersatzrad und einen Wagenheber führen wir immer mit, da man zwar auch in Nordschweden sicher Hilfe bekommt, aber ob da ein passender Wohnmobil-/Wohnwagenreifen
in akzeptablem Zeitrahmen organisiert werden kann, darf an dieser Stelle bezweifelt werden… ErsatzkleinteileErsatzsicherungen, eine Ersatz-Tauchpumpe, Panzerband, Isolierband sollten (wie eigentlich auf jeder Reise) mitgeführt werden. VorzeltDa man oft lange unterwegs ist und bereits nach wenigen Tagen weiterfahren muss, will man weit nach Schweden vorstoßen, lohnt sich aus unserer Sicht die Mitnahme eines Vorzelts nicht. Zu lange dauert Auf- und Abbau. Wir haben lediglich ein Sonnensegel dabei, das in 5 Minuten aufgestellt ist und als Regen-/Sonnenschutz völlig ausreicht. Die meisten Wohnmobile sind mit einer Markise ausgestattet, die aber nicht unbeaufsichtigt bleiben sollte, da es in Skandinavien rasch sehr windig werden kann und sich die Markise sonst um das Wohnmobil wickelt… Freizeitzubehör, das nicht fehlen darfAngelnIn Schweden ist es erlaubt auch ohne Angelschein diesem Hobby nachzugehen. Prinzipiell darf in Meer und Fjord ohne jegliche Lizenz geangelt werden. In Seen, Flüssen und Flußmündungen muß in der Regel eine Fiskekort gekauft werden, die meist nur wenige Euro pro Tag kostet. Sie kann oft vor Ort per SMS oder in einem nahen Geschäft/Tankstelle gekauft werden. Strafen wegen Wilderei bei Missachtung sind hoch bis zum Gefängnis, weshalb das kleine Geld für die Fiskekort unbedingt investiert werden sollte, will man nicht den Rest seines Urlaubs hinter schwedischen Gardinen verbringen… Unsere Kinder haben beim Angeln immer viel Spaß…Kanu und SchwimmwestenDie Mitnahme des Kanus nach Schweden haben wir noch nie bereut, da es hier schier unendliche Möglichkeiten gibt über einsame Flüsschen zu paddeln und die Natur zu genießen. Oft bieten die Campingplätze aber auch Verleihmöglichkeiten und Transporte zu Ein-/Ausstieg an. Schwimmwesten sind Pflicht, da das Wasser oft sehr kalt ist und es gerade in Küstennähe starke Strömungen geben kann. Wir benutzen Aufblaskanus von Sevylor besserer Qualität, mit denen wir seit Jahren sehr zufrieden sind. Kanufahren in Schweden ist sehr entspannend…GrillGrillen ist Pflicht in Schweden! Es gibt nichts schöneres, als an einem einsamen Fluß in der Wildnis den soeben gefangenen Fisch auf den Grill zu werfen. Für Kinder ein tolles Erlebnis! Auf Campingplätzen werden oft Grillstellen und Brennholz vorgehalten. Wer aber genau wie wir in der Wildnis übernachten möchte, sollte seinen Grill unbedingt einpacken! Wir haben seit 2018 den “Fire-Q” im Einsatz, der gleichzeitig als kleines Lagerfeuer genutzt werden kann und den wir hier genauer unter die Lupe genommen haben. Während der ReiseAuf schwedischen StraßenEs gibt sehr vielen Geschwindigkeitskontrollen (meist alle paar Kilometer), die vorher durch Schilder angekündigt
werden (“feste Blitzer”). Auch Lasermessungen kommen hin und wieder vor. Die Strafen sind drakonisch und reißen zumindest ein großes Loch in die Urlaubskasse. Mit dem Wohnwagen darf man in Schweden maximal 80km/h auf Landstraßen und Autobahnen fahren und sollte sich tunlichst genau an die Vorgabe halten. Trinkwasser nachfüllenTrinkwasser bekommst Du natürlich an jedem Campingplatz. Willst Du keine Campingplätze anfahren, bieten sich z.B. Tankstellen an, wo Du in der Regel kostenlos Deinen Trinkwassertank füllen kannst “Vatten”. Tankst Du zusätzlich noch Dein Auto voll, freut sich auch der Tankwart… Chemietoilette entleerenKann an allen Campingplätzen für kleines Geld erledigt werden (ca. 20 SEK), wenn nicht übernachtet wird. Eine Entsorgung auf den Toiletten an Rastplätzen ist verboten, da es sich vor allem im Norden meist um Trockenklos handelt. Auf der “Rastplatskarta” sind alle öffentlichen Entsorgungsmöglichkeiten eingezeichnet. Nutzt also jede Gelegenheit! Lebensmittel einkaufenLebensmittel sind in Schweden bei einem gemischten Einkauf derzeit ca. 20% teurer als in Deutschland. Die größte Einkaufskette “ICA” bietet alles was das Herz begehrt. ICA gibt es in verschiedensten Größen, der kleinste “ICA nära” bietet nur ein kleines Spektrum während man im “ICA kvantum” ein riesiges Einkaufszentrum findet, das keine Wünsche offen läßt. In der Regel haben die größeren Einkaufszentren jeden Tag von 8-22 Uhr offen (auch Sonntags!) – “Öppet alla dagar”. Was kann ich vor Ort erleben?Schweden ist das Land der unbegrenzten Outdoorerlebnisse. Je nach Jahreszeit
sind Wandern, Schwimmen, Radfahren, Skifahren, Langlaufen, Angeln, Bootfahren, Elch- und Bärensafaris und viele andere Erlebnisse möglich. Es gibt sehr viele Touristeninformationsstellen, die mit umfangreichen Materialien gerne Auskunft geben.
Die SpracheWer der schwedischen Sprache nicht mächtig ist, kommt so gut wie überall mit Schulenglisch weiter. Die meisten Schweden sprechen fließend Englisch und sind sehr hilfsbereit. Auch wer nur wenige Wortfetzen schwedisch spricht kann dies gerne probieren, der gemeine Schwede wartet geduldig bis man mit seinem Gestammel fertig ist und weiß die Bemühungen sich in der Landessprache auszudrücken zu schätzen. Krank im Urlaub?Sollte eine Krankheit den Urlaub gefährden, findet man in den schwedischen Vårdcentralen “Polikliniken”, die überall über das Land verteilt sind, gute Hilfe. Die dort tätigen Allgemeinmediziner (oft aus Deutschland emigrierte Ärzte) haben ein viel breiteres Spektrum, als man das von deutschen Hausärzten gewohnt ist. Und sollte es doch mal weiter fehlen, stehen in größeren Distanzen auch Krankenhäuser “Sjukhus” zur Verfügung. Unter http://www.1177.se findet man eine Übersicht über die nächstgelegenen Krankenhäuser und Vårdcentralen. Im Notfall Die Notrufnummer für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr lautet 112 Die Kosten der Akutbehandlung werden in der Regel von der deutschen Krankenversicherung übernommen (Europäische Krankenversicherungskarte). FazitSchweden ist ein tolles Urlaubsland, das sich für Wohnmobil- und Wohnwageneinsteiger optimal eignet. Hält man sich auf den gut ausgebauten großen Straßen des Landes auf, ist es fahrtechnisch völlig unproblematisch. Touristen wird vor Ort viel geboten. Informationen erhält man in den Touristeninformationen reichlich. Die Infrastruktur ist hervorragend und gerade mit Kindern wird man im Land der Elche eine tolle Zeit verbringen. Vi ses i Sverige!
Wie kommt man am günstigsten von Deutschland nach Schweden mit dem Wohnmobil?Norddeutschland lässt sich eine besonders günstige Anreise nach Schweden über Polen realisieren. Von Berlin bis zum Abfahrtshafen in Swinoujscie sind es immerhin nur 230 Kilometer. Das entspricht einer Fahrtzeit von etwa 3 Stunden. Weiter geht es von dort aus mit einer Fährverbindung nach Trelleborg in Schweden.
Was kostet die Fähre mit dem Wohnmobil nach Schweden?Was kostet die Fähre mit dem Wohnmobil nach Schweden? Das hängt ganz von der Saison und der Fahrzeuglänge ab. In der Nebensaison gibt es Tickets bereits ab 45 Euro (zwei Personen inkl. Fahrzeug), in der Hauptsaison sind 150 bis 300 Euro keine Seltenheit.
Was kostet die Brücke nach Schweden mit dem Wohnmobil?Die Öresundbrücke ist die teurere Brücke der beiden und liegt zwischen Kopenhagen und Malmö. Für die Überquerung der Brücke mit einem PKW zahlt ihr schon 64€. Mit einem Wohnmobil der Länge 6-10 Meter liegt der Preis bei 128€.
Wie komme ich am günstigsten von Deutschland nach Schweden?Am günstigsten nach Schweden reisen. Ab ca. 40 Euro mit der Bahn nach Schweden – erst Deutschen Bahn (Hamburg – Kopenhagen) dann weiter mit SJ (Schwedische Bahn) (Kopenhagen – Malmö, Stockholm etc.). Ab ca. 50 Euro Billigflüge nach Schweden.. |