Wie geht der Film die Hütte aus?

Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott ist ein Drama von Stuart Hazeldine mit Sam Worthington und Octavia Spencer.

Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers, in dem ein trauernder Mann nach dem gewaltsamen Tod seiner Tochter in einer Hütte auf Gott persönlich trifft.

Komplette Handlung und Informationen zu Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott

Handlung von Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott
Ein Familienurlaub im amerikanischen Nordwesten nimmt für Mackenzie Allen Philips (Sam Worthington) eine Wendung zum Tragischen: Während er seinen Sohn nach einem Kanu-Unfall in Oregon retten kann, wird seine Tochter Missy vom “Little Ladykiller” entführt. Ihr Tod gilt bei der Polizei als sicher. Die Trauer stürzt den Vater in ein tiefes Loch.

Kurze Zeit später erhält Mack jedoch eine mysteriöse Notiz, die ihn in die Hütte einlädt, wo seine Tochter eines grausamen Todes gestorben sein soll. Unterzeichnet ist die Nachricht mit “Papa”, dem Kosenamen seiner Frau Nan für Gott. Zuerst hält der trauernde Vater den Brief für einen schlechten Scherz. Doch dann kommen ihm Zweifel. Widerwillig sucht Philips die Hütte auf, an der so viele schlechte Erinnerungen hängen. Was er dort antrifft, verändert sein Leben grundlegend.

Hintergrund & Infos zu Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott
Die Veröffentlichung des christlichen Romans The Shack (im Deutschen: Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott) von William Paul Young war ein Phänomen: Ein Jahr lang blieb das 2007 erschienene Buch des kanadischen Autors fast unbeachtet. Dann aber avancierte es 2008 innerhalb kürzester Zeit durch christliche Mundpropaganda in Kirchen und auf Radiosendern zum Bestseller, landete auf Platz 1 der New York Times und hielt die Position dort für sage und schreibe 70 Wochen.

Im Vorfeld war der Schauspieler Forest Whitaker (Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht) als Regisseur von Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott im Gespräch. Die Gerüchte bestätigten sich jedoch nicht und so wurde diese Aufgabe schließlich Stuart Hazeldine (Exam – Tödliche Prüfung) angetragen. John Fusco, Drehbuchautor von Hidalgo – 3.000 Meilen zum Ruhm, adaptierte den Roman für die große Leinwand. Sam Worthington (Avatar – Aufbruch nach Pandora) wurde als Vater, Octavia Spencer als Gott besetzt. (ES)

�Solange die Welt nicht gebunden ist an den Glauben, m�ssen wir so weiter�ma�chen, wird es das B�se geben.� – Gott (�Papa�) in Stuart Hazel�dines Die H�tte

�Wir im Westen haben eine Theologie erschaffen, in der Gott ichbe�zogen, distan�ziert und uner�reichbar ist, einer der entweder Vater oder Richter ist. Das Problem mit der Theologie ist: Oft ist Gott nicht einmal ein guter Vater. Ich glaube, meine B�cher geben den Leuten eine Sprache, um �ber Gott auf eine Art zu sprechen, die nicht religi�s ist.� – William Paul Young, Autor von Die H�tte

Nach Patricia Riggens Himmels�kind im Sommer 2016 ist die Verfil�mung von William Paul Youngs Best�sel�ler�er�folg �Die H�tte� der zweite dezidiert �christ�liche� Film innerhalb von nur einem Jahr, der in Deutsch�land von einem der gro�en Verleiher vertrieben wird. Das hat es lange nicht gegeben. Und auch wenn Deutsch�land noch weit von den radikalen Tendenzen einiger ameri�ka�ni�scher Bible-Belt-Staaten entfernt sein d�rfte, in denen Atheisten bespuckt oder in Gesch�ften nicht mehr bedient werden, so scheint doch zumindest das evan�ge�li�kale Chris�tentum auch in Deutsch�land seinen Siegeszug nicht mehr verste�cken zu m�ssen; immerhin ist es mit mehr als 329 Millionen Anh�ngern eine der weltweit am schnellsten wach�senden reli�gi�sen Bewe�gungen. Dazu passt auch, dass sich William Paul Youngs Roman in Deutsch�land immerhin eine Million Mal verkauft hat und einen nicht unbe�tr�cht�li�chen Anteil an den bislang 20 Millionen weltweit verkauften Exem�plaren hat, die Youngs mit biogra�fi�schem Subtext verse�henen Roman zu einem der erfolg�reichsten Best�seller der letzten Jahre gemacht haben.

Es lie�e sich – nicht nur als �ber�zeugtem Atheisten – leicht spotten �ber einen Film, der im Grunde eine sehr �hnliche Geschichte wie Kenneth Lonergans Manchester by the Sea erz�hlt, und damit einen mora�li�schen Gegen�ent�wurf anbietet, der auch zeigt, wie extrem die Fronten nicht nur in der ameri�ka�ni�schen Gesell�schaft, sondern auch im ameri�ka�ni�schen Kino verlaufen. Denn auch in Stuart Hazel�dines Verfil�mung von Youngs Roman leidet ein Vater (Sam Wort�hington) am Verlust eines Kindes. Immerhin sind es nicht gleich alle Kinder wie in Manchester by the Sea, aber dass Macks Tochter Missi durch eine v�llig normale Nach�l�s�sig�keit seiner Aufsichts�pflicht in die F�nge eines Kinder�m�r�ders ger�t und nicht mal ihr K�rper, sondern nur der mutma߭liche Ort ihres Todes, eine H�tte im Wald, sicher�ge�stellt werden kann, l�sst Mack nicht nur an sich, sondern auch an seinem Glauben zweifeln.

Mack – das sei hinzuf�gt – ist zu diesem Zeitpunkt bereits ein gebranntes Kind, doch er tr�gt den b�sen Keim einer �vererbten� Trau�ma�ti�sie�rung nicht neu auf, schl�gt seine Kinder nicht, sondern geht in die Kirche. Doch der Tod der Tochter entfremdet Mack so weit, dass er sich zu verlieren droht. In diesem Moment erh�lt er eine schrift�liche Nachricht, die ihn in die H�tte ordert, in dem seine Tochter umge�kommen ist. Voller Zweifel und Wut geht Mack diesen Schritt. Um dort tats�ch�lich dann den �Papa� anzu�treffen, von dem seine Frau immer begeis�tert erz�hlt. Aber neben �Papa� sind – f�r Mack sehr �ber�ra�schend – auch Jesus und der Heilige Geist anwesend. Und zwar in mensch�li�cher Gestalt: �Papa� in Form einer m�tter�li�chen Afrome�ri�ka�nerin (Octavia Spencer), Jesus als hippiesker Semit (Avraham Aviv Alush) und der Heilige Geist �Sarayu� im K�rper einer tran�szen�den�talen asia�ti�schen Sch�nheit (Sumire). Damit ist nicht nur �ber die heilige Drei�ei�nig�keit eine umge�schrie�bene Globa�li�sie�rung garan�tiert, sondern auch die bereits �ber den Plot ange�deu�tete fast unan�greif�bare Naivit�t, mit der Leben und Glauben hier seziert werden.

Die H�tte sieht sich ober�fl�ch�lich deshalb tats�ch�lich bisweilen wie die lichte Seite von Manchester by the Sea, wie eine glaub�w�r�dige, mora�li�sche Hand�lungs�al�ter�na�tive, auch wenn Sam Wort�hington nicht einmal in Ans�tzen an die Inten�sit�t von Casey Affleck heran�reicht. Die ist aller�dings auch nicht notwendig, denn schlie߭lich gelingt Mack in Die H�tte ja das, was Afflecks Charakter Lee in Lonergans Film nicht gelingt. Er betritt nicht nur �seine H�tte� und stellt sich dem dem Grauens, sondern bleibt dort auch, trans�for�miert �ber einen bild�haften Glauben, der sich gerade im Zentrum seines schlimmsten Leids befindet und der ihm hilft, nicht nur dem T�ter und dem Gott zu verzeihen, der so etwas zuge�lassen hat, sondern auch sich selbst. Und er kann anders als Lee schlie߭lich auch wieder den Teil der Familie und der Freunde in die Arme schlie�en, der ihm geblieben ist. Dem Glauben auf diese Weise zu begegnen hat nicht nur dem Buch, sondern auch dem Film heftige Kritik von Seiten der �offi�zi�ellen� Kirchen beschert, die durch diesen �h�re�ti�schen� Ansatz nicht ohne Grund ihre �Felle davon schwimmen� sehen. Denn wer braucht die Kirche noch, wenn sie jeder in sich tr�gt?

Doch die schon erw�hnte Naivit�t, die in Kombi�na�tion mit der eigenen Ganz�heit�lich�keit und bisweilen v�llig grotesken Kitsch-Elementen die Vision einer gro�en, heilen Familie entwirft, ist dann doch den �offi�zi�ellen� Kirchen gar nicht so fremd, wenn es um die Verbrei�tung ihres Glaubens geht und um die Saat des B�sen; mehr noch wird auf vertrackte Weise klar, dass gerade in der Naivit�t ein Funda�men�ta�lismus verborgen ist, der leicht zu �bersehen ist. Dazu sollte man sich das Gespr�ch zwischen �Papa� und Mack genau ansehen, als letzterer �Papa� vorwirft, weder ein guter Vater noch ein guter Richter zu sein, wenn er Unschul�dige wie seine Tochter richten lasse und das B�se an sich zulasse. �Papa� begegnet ihm wie immer mit einem umar�menden L�cheln, schickt ihn dann auf einen Parcour des Verste�hens, um dann aber auch klar zu machen, dass das B�se nicht unbedingt im Gesamt�paket des Lebens inklu�diert sei, aber immerhin so lange auf Erden sei, bis auch der Letzte zum wahren Glauben gefunden habe.

Diese so salopp und sanft dahin�ge�sagte Formel ist umso gef�hr�li�cher, als sie von Macks langsamem, von Zweifeln geplagtem Lern�pro�zess und einem auf Ehrlich�keit, Vers�hnen und Geliebt�werden ausge�rich�tetem Alltags�han�deln umgarnt wird. Der mora�li�sche Impetus ist dabei wie bei jeder gut gemachten Propa�ganda derartig subtil, dass selbst dem hart�ge�sot�tensten Atheisten ein paar Tr�nen abgehen und ein paar Zweifel kommen d�rften.

Deshalb sollte man Die H�tte keines�falls nur auf das vermeint�liche Abstell�gleis f�r religi�se Charis�ma�tiker und durch die Globa�li�sie�rung verun�si�cherte Seelen schieben, sondern darin auch einen Zug unserer restau�ra�tiven Zeit erkennen, ein Zeichen der von Paul Berman k�rzlich attes�tierten Konter�re�vo�lu�tion, die uns nach 50 Jahren liberaler Revo�lu�tion nun ereilt. Und man sollte vor allem seine eigene Schw�che, seine eigene Verlo�ren�heit und Sehnsucht nach einem einfachen Weg nicht vergessen, sollte sich �hnlich wie in einem Okto�ber�fest�bier�zelt vor der Arroganz derer in Acht nehmen, die �ber die auf den Tischen Tanzenden absch�tzig lachen – schlie߭lich trennt beide Seiten nur eine Mass Bier.

Wie endet der Film die Hütte?

„Die Hütte“ folgt einem absolut geradlinigen Weg, konfrontiert die Hauptfigur mit unangenehmen Situationen und lässt am Ende doch nur einen Schluss zu: Wenn Mackenzie die Hütte als weiterhin trauriger Mann verlässt, entsagt sich schlussendlich auch noch Gott von ihm.

Wie geht die Hütte ein Wochenende mit Gott aus?

Schließlich begegnen das Trio und Mack dem Geist von Macks Vater, der sich für seine Misshandlung bei Mack entschuldigt. Mack vergibt ihm widerstrebend. Endlich in der Lage, seinen Kummer zu überwinden und seinen Glauben wiederherzustellen, verlässt er das Trio und kehrt zu seiner Familie zurück.

Was passiert in dem Film die Hütte?

Mack (Sam Worthington) führt mit seinen drei Kindern und seiner Frau in Oregon ein glückliches Familienleben. Bei einem Campingausflug verschwindet seine jüngste Tochter Missy, wenig später findet die Polizei in einer entlegenen Hütte ihr blutverschmiertes Kleid. Sie ist offenbar einem Serienkiller zum Opfer gefallen.

Was will uns der Film die Hütte sagen?

Fazit: Würde „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ nur von einem einzelnen Mann erzählen, der einen Weg finden muss, mit seiner Trauer und seinen Schuldgefühlen umzugehen, wäre kaum etwas dagegen einzuwenden. Selbst der penetrante Hang zum Kitsch ließe sich rechtfertigen. Doch Hazeldine will mehr.