Wie fängt man ein wenn Buch an?

Ein Buch schreiben lernen – die besten Tipps und Tricks für den Anfang. Lernen Sie in einfachen Schritten und didaktisch gut aufbereitet, wie man einen richtig guten Roman schreibt.

Wie fängt man ein wenn Buch an?
Sie möchten ein Buch schreiben? Erfahren Sie hier, worauf es wirklich ankommt.

1. Schreiben Sie das Buch, das Ihnen am Herzen liegt

Mein erster und wichtigster Tipp für Sie: Schreiben Sie das Buch, das Ihnen am Herzen liegt. Denn ein durchschnittliches Buch umfasst rund 300 Seiten. Um diese zu schreiben, werden Sie eine Menge Zeit in Ihr Buch investieren müssen. Das macht keinen Sinn, wenn Sie nicht von dem überzeugt sind, was Sie tun. Wenn Sie nur schreiben, um “Regeln” zu erfüllen oder das zu schreiben, von dem Sie glauben, dass andere das lesen möchten. Schreiben Sie genau das Buch, das Sie schreiben möchten.

ABER – ja genau, jetzt kommt das große ABER, ganz wie Sie schon befürchtet haben. Es ist mindestens ebenso frustig, wenn man 300 Seiten schreibt und am Ende merkt, dass kein Mensch das lesen mag – von der eigenen Familie mal abgesehen. Und dass kein Verlag Ihr Buch veröffentlichen möchte. Und selbst wenn Sie das Buch selber herausbringen, Sie es anpreisen müssen wie sauer Bier und es trotzdem niemand kauft.

Deshalb empfehle ich allen Menschen, die anfangen zu schreiben: Machen Sie sich vertraut mit dem, was Menschen gerne lesen. Und machen Sie sich vertraut mit dem, was Verlage gern herausbringen möchten: Das sind Bücher, die sich auch verkaufen lassen. Denn Verlage sind Wirtschaftsbetriebe und müssen am Ende des Monats Miete und Gehälter bezahlen. Verlage, die mit ihren Büchern nichts verdienen, werden nicht lange überleben können.

Alle Tipps, die Sie bei mir und anderen lesen, und die Sie befolgen können, ohne Ihr Herzensprojekt zu verraten, sollten Sie umsetzen. Alles Tipps, die dazu führen, dass Ihr Herzensprojekt nur noch ein beliebiges Buch ist, an dem Sie lustlos arbeiten, sollten Sie nicht umsetzen. Denn das würde nur dazu führen, dass Ihnen irgendwann ganz die Lust ausgeht und Sie aufhören, am eigenen Buch zu schreiben.

Doch je mehr der Tipps Sie umsetzen, desto größer Ihre Chance, dass Sie am Ende einen Verlag und/oder Leser*innen finden. Je mehr Tipps, die Sie nicht berücksichtigen, um Ihr Herzensprojekt umzusetzen, desto größer Ihr Risiko, dass Sie weder einen Verlag noch Leser*innen finden. Auf diese Weise sind auch schon Überraschungserfolge entstanden, mit denen niemand gerechnet hat. Das ist allerdings wie ein 6er im Lotto. Meist entstehen auf diese Weise Bücher, die nur von wenigen gelesen werden. Aber dann ist es immer noch Ihr Herzensprojekt und was war es wert.

Mir ist am wichtigsten, dass Sie bewusste Entscheidungen treffen. Dass Sie wissen, was Sie tun. Damit Ihnen jederzeit klar ist: Wo stehen Sie mit Ihrem Buch. Ist Ihnen wichtig, möglichst viele Leser*innen zu finden? Dann sollten Sie möglichst viele von meinen Tipps umsetzen. Ist Ihnen wichtig, das Buch zu schreiben, das Ihnen am Herzen liegt, egal, wie viele es später lesen? Dann sollten Sie bei jedem einzelnen Tipps kritisch hinterfragen, ob das noch für Sie passt. Und wie gesagt: Je mehr von meinen Tipps Sie umsetzen können und dennoch das Buch schreiben können, das Ihnen am Herzen liegt, desto größer die Chance, am Ende einen Verlag und/oder Leser*innen zu finden.

2. Mit der richtigen Planung zum eigenen Buch

Deshalb sollten Sich sich schon frühzeitig Gedanken darüber machen, was es werden soll. Je klarer Ihre Vorstellung von dem Buch, das Sie schreiben möchten, desto leichter wird es. Möchten Sie

  • einen Roman schreiben
  • eine Biografie schreiben
  • ein Jugendbuch schreiben
  • ein Kinderbuch schreiben
  • oder ein Sachbuch schreiben?

Wenn man sich nicht entscheiden mag, was für ein Buch man schreiben möchte, dann macht man es sich unnötig schwer. Es ist schon schwer genug, einen guten Roman zu schreiben. Es ist noch schwerer, einen guten Mix aus Roman und Sachbuch hinzukriegen oder einen guten Mix aus Biografie und Kinderbuch.

Außerdem macht eine Mischung es schwerer, Leser*innen zu finden. Denn es gibt eine Menge Bücher, die in den Buchläden stehen oder auf Webshops wie Amazon zu finden sind. Niemand hat Lust, sich durch 1.000 Bücher zu blättern, um eines zu finden, das man gerne lesen möchte. Deshalb gibt es Schubladen wie “Jugendbuch”, “Literarischer Roman”, “Sachbuch” oder “Kinderbuch”. Alles, was nicht in diese Schubladen passt, wird nicht gefunden. Das sagt nichts über die Qualität der Bücher, sondern mehr über das Suchverhalten der Menschen. Deshalb werden Bücher, die nicht in diese Schubladen passen, aber von berühmten Menschen geschrieben wurden, trotzdem gefunden. Da genügt der berühmte Namen auf dem Cover, um es auf dem Buchmarkt verkaufen zu können.

Doch wenn Sie weder – noch zu bieten haben, also weder einen berühmten Namen, noch ein Buch, das in eine Schublade passt, dann wird es deutlich schwieriger. Denn Verlage geben nicht gern Bücher heraus, die sich nicht klar zuordnen lassen. Weil sie wissen, dass es dann schwer wird, für das Buch Leser*innen zu finden. Es sei denn, wie gesagt, das Buch verkauft sich allein schon über den Namen, der auf dem Cover steht.

Sollten Sie sich dann irgendwann entscheiden, das Buch selber herauszugeben, dann stehen Sie vor dem gleichen Problem: Bücher, die sich nicht klar zuordnen lassen, werden von den Menschen nicht gefunden. Weil sie nicht in die Schubladen passen. Dann braucht es enorm viele Anstrengungen, um Leser*innen zu finden .

Entscheiden Sie sich für Ihr Buch
Auch wenn es vielen nicht gefällt: Bücher, die sich nicht klar zuordnen lassen, sind schwer bei Verlagen unterzubringen und schwer zu verkaufen. Natürlich ist ein Mix möglich und es finden sich Mischungen aller Art auf dem Buchmarkt. Aber als Anfänger*in gleich mit dem Schwersten anzufangen, was es beim Schreiben von Büchern überhaupt gibt – das sollten Sie sich gut überlegen.

Eine kleine Entscheidungshilfe:

  • Ein Roman ist eine rein fiktionale Geschichte.
  • Eine Biografie beschreibt wahrheitsgemäß das Leben eines Menschen.
  • Ein Jugendbuch richtet sich an eine Zielgruppe zwischen 12 und 18 Jahren. Je enger die Zielgruppe, desto besser. Denn 13-Jährige interessieren sich für andere Themen als 18-Jährige.
  • Ein Kinderbuch richtet sich an eine Zielgruppe zwischen 3 und 11 Jahren. Auch hier gilt: Je enger die Zielgruppe, desto besser. Ein vierjähriges Kind interessiert sich für andere Bücher als ein zehnjähriges Kind.
  • Sachbücher präsentieren klar abgegrenzte Themen, gut und spannend aufbereitet.

Mein wichtigster Tipp: Entscheiden Sie sich. Das macht den Einstieg ins Schreiben leichter. Nach dem 10. Bestseller ist immer noch Zeit für Experimente.

In diesem Beitrag erläutere ich, wie Sie einen Roman schreiben. Wenn Sie eine andere Art Buch schreiben möchten, dann finden Sie hier auf meinem Blog weitere Informationen zu:

Kinderbuch schreiben
Sachbuch schreiben
Biografie schreiben

Und wie gesagt: Wenn Sie einen Roman schreiben möchten, dann sind Sie hier genau richtig.

3. Schreiben Sie das Buch, das Sie gerne lesen möchten

Soll Ihr Roman ein literarisches Werk werden oder eher Mainstream? Literarische Werke müssen andere Voraussetzungen erfüllen als Romane des Mainstream. Und es ist keine gute Idee, einfach draufloszuschreiben, um dann zwei Jahre und 300 Seiten später herauszufinden, dass das eigene Buch praktisch unverkäuflich ist, weil weder Verlage es herausbringen möchten, noch Leser*innen dafür zu finden sind. Das ist ähnlich wie bei den bereits oben geschilderten Schubladen: Auch bei den Romanen gibt es weitere “Schubladen” und alles was da nicht reinpasst, ist schwer unterzubringen.

Zur Klärung ist oft der Blick auf den eigenen Lesestapel hilfreich: Was lesen Sie gern? Es macht keinen Sinn, ein literarisches Buch schreiben zu wollen, wenn Sie selber keine literarischen Bücher lesen. Ähnlich ist es mit den Büchern des Mainstream. Wer schon immer gern Krimis gelesen hat, bringt die beste Voraussetzung mit, einen guten Krimi zu schreiben.

Literarisch anspruchsvolle Bücher
Literarische Bücher sind innovativ: Sie bringen neue Erkenntnisse für die Leser*innen, sind auf ganz neue Arten erzählt, experimentieren mit gewohnten Erzählmustern. Bei literarischen Büchern sind Experimente gewünscht und gewollt. Manche literarischen Werke stellen alles bisher Gewohnte auf den Kopf, wie der Roman „Wovon wir träumten“, von Julie Otsuka. Andere wiederum sind unauffällig anders, sie entsprechen den üblichen Erzähltraditionen und geben ganz nebenbei neue Einblicke, beispielsweise das Buch „Unterleuten“ von Juli Zeh.

Doch egal, ob das Neue im Vordergrund steht oder ganz unauffällig daherkommt – natürlich muss die Qualität stimmen. Um das hinzukriegen, sollte man zunächst das Handwerk lernen. Das Experimentieren kommt dann im Anschluss. Das ist ähnlich wie in der Malerei oder in der Musik. Möchte ich als Jazz-Musikerin frei improvisieren, dann sollte ich zunächst das Handwerk lernen: Noten, ein Instrument, Jazz. Erst dann widme ich mich der freien Improvisation. Beginne ich als Anfängerin gleich mit der Improvisation, ohne zuvor ein Instrument zu lernen, könnte es schwer werden mit der Qualität. Ähnlich ist es, wenn man ein Buch schreiben möchte.

Bücher für das breite Publikum
Romane des Mainstream sind nicht experimentell geschrieben. Hier stehen neue, ungewöhnliche Geschichten im Vordergrund. Nicht der Schreibstil ist innovativ und auch nicht die Erzählweise. Die Geschichten sind innovativ. Das heißt: Diese Romane erzählen außergewöhnliche Geschichten auf ganz traditionelle Art. Oder sie machen aus traditionellen Stoffen neue, ungewöhnliche Geschichten, die traditionell erzählt sind, beispielsweise „Harry Potter“ von J.K. Rowling. Natürlich muss auch hier die Qualität stimmen. Bevor man sich außergewöhnliche Geschichten ausdenkt, lernt man also zunächst das Handwerk des Schreibens: Plotten, Figurenentwicklung, Schreibstil – das volle Programm.

Wer noch mehr lesen möchte zum Unterschied zwischen Literatur und Mainstream, der wird hier auf meinem Blog fündig: Was unterscheidet Literatur und Mainstream?

4. So finden Sie gute Buch-Ideen

Ganz egal, ob Sie ein literarisches Werk schreiben möchten oder einen Roman für das breite Publikum: Die wichtigste Voraussetzung ist eine richtig gute Idee. Durchschnittliche Ideen gibt es wie Sand am Meer: Das sind Geschichten, bei denen man gleich zu Anfang denkt – ah, so was Ähnliches habe ich schon mal gelesen. Natürlich ist es schwer, sich etwas auszudenken, was es so oder so ähnlich nicht schon irgendwann mal gegeben hat. Die Herausforderung ist, eine durchschnittliche Idee so weiterzuentwickeln, dass daraus eine richtig gute Idee wird. Eine Möglichkeit: Man nimmt an der eher durchschnittlichen Grundidee eine Veränderung vor, die dafür sorgt, dass etwas wirklich Neues entsteht.

So wird aus einer durchschnittlichen Idee eine außergewöhnliche Geschichte
Ein Beispiel: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green. Die Grundidee: Zwei Jugendliche lernen sich kennen, verlieben sich und erleben die ersten Wochen und Monate ihrer neuen Liebe. Ok, das gab es schon hunderttausendfach. Das Außergewöhnliche an diesem Roman: Die beiden lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Jugendliche kennen. Beide sind an Krebs erkrankt und wissen nicht, wie es mit ihnen und ihrer Erkrankung in den nächsten Monaten oder Jahren weitergeht. Unter dieser Voraussetzung ist die Liebesgeschichte ganz neu und ungewöhnlich, denn die Hauptfigur kämpft mit der Frage, ob sie es dem anderen zumuten kann, dass sie vielleicht in absehbarer Zeit stirbt. Ob es fair ist, in dieser Situation eine Beziehung einzugehen.
Und so wird durch die Tatsache, dass beide an Krebs erkrankt sind, aus der scheinbar so banalen Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen eine ganz neue, andere, herausfordernde und ungewöhnliche Geschichte. Aus der banalen Grundidee „Zwei Jugendliche verlieben sich“ wurde die außergewöhnliche Grundidee „Zwei krebskranke Jugendliche verlieben sich“. Und daraus entstand diese außergewöhnliche Geschichte.

Die Herausforderung ist also nicht, sich etwas ganz Neues auszudenken. Das ist kaum machbar. Geschichten sind so alt wie die Menschheit und was könnte man da erzählen, was nicht viele andere schon erzählt haben. Die Herausforderung ist, den „bekannten“ Zutaten für eine Liebesgeschichte, einen Krimi oder einen Thriller eine neue, ungewohnte Zutat hinzuzufügen. Damit die Geschichte einen neuen, anderen, spannenden Dreh bekommt.

Gute Bücher beruhen auf außergewöhnlichen Ideen
Ein weiteres Beispiel: Ein Mann und eine Frau lernen sich kennen, verlieben sich, habe eine Beziehung und trennen sich wieder. So einfach, so banal: „Agnes“ von Peter Stamm. Das Außergewöhnliche an dieser Geschichte: Am Ende scheint die Frau einfach zu verschwinden. Es bleibt offen, ob es sie und damit auch diese Beziehung jemals gegeben hat. Eine einfache Idee, schnörkellos geschrieben, ungewöhnlicher Schluss. Auch das hat gut funktioniert.

Die Geschichte muss zum Genre passen
Bei der Entwicklung guter Ideen gibt es noch eine weitere Herausforderung zu meistern. Bei literarischen Werken muss die Idee genug Input liefern für ein innovatives Buch. Sei es, dass der Schreibstil innovativ ist oder die Art des Erzählens oder der Blick auf die Gesellschaft.
Bei einem Mainstream-Titel muss die Geschichte nicht nur außergewöhnlich sein, sie muss auch zum Genre passen. Denn von Mainstream-Büchern wird erwartet, dass sie einem bestimmten Genre zugerechnet werden können wie beispielsweise Krimi, Liebesgeschichte oder Science Fiction. Das ist eine besondere Herausforderung: Die Geschichte muss sich im üblichen Rahmen eines bestimmten Genres bewegen und trotzdem außergewöhnlich sein – wie kann das gehen? Was kann man sich noch ausdenken, was es z.B. als Liebesgeschichte oder Krimi oder Thriller nicht schon gegeben hat? Gute Beispiele sind „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green, „Die Falle“ von Melanie Raabe und „Zerrissen“ von Juan Gómez-Jurado. Alle drei Geschichten bewegen sich innerhalb ihres Genres im Rahmen des Üblichen und sind doch außergewöhnlich.

Wer mehr über Genres erfahren möchte, kann hier weiterlesen: Buchgenres – macht das Sinn oder kann das weg?

Wie fängt man ein wenn Buch an?

5. Entwickeln Sie die Storyline

Steht die außergewöhnliche Grundidee für das Buch, dann sollten Sie die Handlung der Geschichte in einem Satz zusammenfassen. Der Planungssatz, auch Storyline genannt, ist der rote Faden für die Geschichte, das heißt, von Anfang bis Ende sollten alle Ereignisse im Buch diesen Planungssatz mit Leben füllen.

Die Storyline hilft, die wichtigsten Geschehnisse trotz vieler kreativer Einfälle nicht aus dem Auge zu verlieren. Das ist die beste Voraussetzung, um ein spannendes Buch zu schreiben. Doch der Planungssatz sollte nicht nur eine Zusammenfassung der Geschichte sein, er sollte auch den Hauptkonflikt enthalten. Es finden sich in jedem Buch eine Menge Konflikte, doch nur der Hauptkonflikt gibt den rote Faden vor.

Ein gutes Beispiel ist der Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind. So könnte die Geschichte in einem Satz lauten:

Ein Mann ohne Eigengeruch und mit genialem Geruchssinn will sich aus dem Geruch junger Frauen ein Parfum machen, das ihn liebenswerter macht.

Der Satz fasst zwar das Buch zusammen, doch der Hauptkonflikt fehlt. Mit anderen Worten: Wo ist in dieser Geschichte das Problem, das heißt, wo ist der Konflikt? Das, was das Buch erst so richtig spannend macht? Hier die Zusammenfassung in einem Satz inklusive Hauptkonflikt:

Ein Mann ohne Eigengeruch und mit genialem Geruchssinn ermordet junge Frauen und macht aus ihnen ein Parfum, das ihn liebenswerter machen soll.

In der zweiten Version ist klar, woraus sich in diesem Buch die Spannung ergibt, wo das größte Konfliktpotenzial liegt: Die Hauptfigur dieser Geschichte ist ein Mörder. Damit ist klar, dass er eine Menge Ärger am Hals hat. Im Buch ordnen sich alle Ereignisse und Szenen diesem Hauptkonflikt unter – das ist der rote Faden der Geschichte.

Noch bevor Sie anfangen Ihr Buch zu schreiben, sollten Sie den Planungssatz formulieren. Natürlich können es für diese erste Planung auch mal zwei oder drei Sätze sein. Doch die Zusammenfassung sollte so einfach wie möglich werden. Ist die Logline zu kompliziert, dann wird vielleicht auch die Geschichte zu kompliziert. Geübte Autor*innen kriegen das in den Griff, doch mit weniger Übung könnte das schwierig werden.

6. Legen Sie die Handlung fest

Im nächsten Schritt entwickeln Sie aus dem Planungssatz einen spannenden Plot. Der Plot ist der Handlungsverlauf, der sich aus allen Ereignissen in der Geschichte ergibt. Das wichtigste Grundprinzip eines spannenden Plots: Kausalität. Das heißt, alle Ereignisse eines Plots sollten kausal zusammenhängen. In einer guten Geschichte passiert nichts, was sich nicht aus dem Vorhergehenden ergibt.

Einzige Ausnahme: der Einstieg. Das erste Ereignis in einem Buch kann rein zufällig sein. Doch es sorgt dafür, dass alle darauffolgenden Ereignisse ins Rollen kommen – deshalb wird es auch auslösendes Ereignis genannt. Das auslösende Ereignis steht zu Beginn einer Geschichte und setzt alles Darauffolgende in Gang. Das ist ganz ähnlich wie beim Dominoeffekt: Der erste Stein fällt und reißt alle nachfolgenden Steine mit. Für einen guten Unterhaltungsroman ist die Kausalität des Plots die wichtigste Basis.

In der Planungsphase sollte man sich die wichtigsten Ereignisse und Wendepunkte des Plots zurechtlegen. Der Planungssatz gibt vor, welche Ereignisse zur Geschichte gehören und welche nicht. Ist der Handlungsverlauf soweit klar, dann sollte er einen guten Spannungsbogen kriegen: Der Plot braucht eine innere Dramatik. Diese entsteht dadurch, dass sich die Ereignisse allmählich zuspitzen.

Um einen guten Spannungsbogen für sein Buch hinzukriegen, kann man mit Dramenmodellen arbeiten. Das einfachste Dramenmodell ist der Dreiakter, der auf Aristoteles zurückgeht. Bis heute wird der Dreiakter für die Dramatisierung von Drehbüchern und Büchern eingesetzt.

  • Erster Akt
    Zu Beginn steht ein auslösendes Ereignis und die ersten sich allmählich steigernden Ereignisse.
  • Zweiter Akt
    Die Ereignisse spitzen sich immer weiter zu – bis es schließlich zu einer Wende kommt, die dem Handlungsverlauf eine neue Richtung gibt.
  • Dritter Akt
    Im letzten Akt folgt eine Kette von besonders dramatischen Ereignissen und dann der Schluss. Der Schluss muss die logische Folge der vorhergehenden Geschehnisse sein. Je weniger Zufall im Spiel ist, desto mehr Drama.

Für die Planung des Plots können Sie zunächst die Handlung in drei Sätzen festhalten. Im ersten Satz benennen Sie das auslösende Ereignis. Im zweiten Satz halten Sie das Ereignis fest, das in der Mitte der Geschichte eine Wende bringt. Der dritte Satz beschreibt den Schluss der Geschichte.

7. Entwickeln Sie interessante Figuren

Gute Bücher brauchen gute Figuren. Denn nur wenn Leser*innen eine Figur spannend finden, lesen sie weiter. Das Interesse an einer Geschichte wird ausgelöst durch das Interesse an einer Figur und ihrem Schicksal. Deshalb sollten Sie viel Zeit für die Figuren-Entwicklung einplanen, bevor Sie anfangen, Ihr Buch zu schreiben.

Um das erste Interesse für eine Figur zu wecken, sollte diese ein klares Profil haben mit einem individuellen Charakter und einer nachvollziehbaren Handlung. Um das hinzukriegen, sollten Sie im ersten Schritt eine dreidimensionale Figur entwickeln mit:

  • einem prägnanten Aussehen (1. Dimension)
  • einem unverkennbaren psychologischen Profil (2. Dimension)
  • einem individuellen sozialen Umfeld (3. Dimension)

Eine dreidimensionale Figur bildet oft den ersten Anreiz zum Weiterlesen. Um sie noch spannender zu machen, können Sie ihr etwas Außergewöhnliches mit auf den Weg geben. Etwas, das sie aus der Masse hervorhebt: ein außergewöhnliches Hobby, außerordentliche Charakterzüge, eine außergewöhnliche Lebensgeschichte oder Ähnliches.

Doch es gibt noch mehr, was man bei der Figurenentwicklung tun kann. Einer dreidimensionalen Figur, die etwas Außergewöhnliches mitbringt, gelingt es oft, das erste Interesse an einem Buch zu wecken. Doch damit die Leser*innen dranbleiben über mehrere hundert Seiten, sollte Ihre Hauptfigur ein bestimmtes Ziel haben. Vielleicht möchte sie sich einen ungewöhnlichen Wunsch erfüllen oder sie will ihrem Kind das Leben retten oder sie möchte ihre große Liebe für sich gewinnen. Was immer es ist: Wir Menschen sind neugierig und wenn wir von einer Person erfahren, dass sie unbedingt etwas Bestimmtes erreichen will, dann lesen wir voller Neugier weiter. Schließlich wollen wir herauszufinden, ob die Figur ihr Ziel erreichen kann. Außerdem bleibt die Figur und ihre Handlung auf diese Weise immer glaubwürdig: Denn was immer sie tut, als Leser*innen wissen wir, dass die Figur konsequent ein bestimmtes Ziel verfolgt und dafür viele Schwierigkeiten in Kauf nimmt.

Noch glaubwürdiger wird die Figur und ihr Handeln, wenn ihr Ziel mit einem klaren Motiv verbunden ist. Wir müssen nicht lange überlegen, warum eine Figur ihr Kind retten will oder ihre große Liebe für sich gewinnen möchte. Dahinter stecken urmenschliche Motive, die allen sofort einleuchten. Will eine Figur unbedingt den höchsten Berg der Welt besteigen oder einen Marathon gewinnen – das ist nachvollziehbar, wenn es sich um einen Lebenstraum handelt. Auch das ist ein starkes Motiv. Will die Figur unbedingt ein Haus bauen – da wird es schon schwieriger mit dem Interesse an dieser Figur und ihrer Geschichte. Denn ein Haus zu bauen ist nicht außergewöhnlich und das Mitgefühl, wenn eine Figur es nicht schafft, hält sich durchaus in Grenzen. Habe ich als Leser*in jedoch erfahren, dass die Figur sowohl ihre Familie und ihr Erspartes als auch ihr Selbstvertrauen verlieren wird, wenn sie es nicht endlich schafft, dieses Haus zu bauen: Dann hat die Figur ein starkes Motiv und viel zu verlieren – und damit steigt das Interesse an ihrem Schicksal.

Je eindeutiger die Absicht der Figuren und je klarer ihre Motive, desto mehr Spannung lässt sich aus der Handlung herausholen. Berücksichtigt man den Grundsatz der Kausalität, dann wird ein erstes, auslösendes Ereignis in einer Geschichte dafür sorgen, dass die Hauptfigur handeln muss – um nicht getötet zu werden oder um eine Partnerin zu finden oder um einen Krieg zu verhindern. Durch das Handeln der Figur kommt es zu einem nachfolgenden Ereignis, das die Hauptfigur erneut zum Handeln zwingt. Und so weiter.

Das heißt, die Spannung in einer Geschichte ergibt sich aus dem aktiven Handeln der Figur. Jedes zufällig stattfindende Ereignis wirkt sich negativ auf die Spannung aus. Klingelt die Helferin zufällig im richtigen Moment an der Tür, um die Hauptfigur zum Handeln zu überreden – dann sieht es mau aus mit der Spannung. Auch die Tatenlosigkeit der Hauptfigur nimmt Spannung heraus. Eiert die Hauptfigur herum oder stellt sich unter die Dusche, anstatt den Schatz zu suchen – dann bleibt die Spannung auf der Strecke.

Doch man kann einen Moment des Zögerns nutzen, um mehr Spannung herauszuholen – die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Die Hauptfigur kann zögern, muss nicht sofort losrennen. Dauert die tatenlose Phase jedoch zu lange, wird es schwer, die Spannung im Anschluss wieder nach oben zu treiben.

Wie fängt man ein wenn Buch an?

8. Erzählen Sie lebendig und anschaulich

Beim Aufschreiben von Geschichten werden zwei Arten des Erzählens unterschieden: das narrative Erzählen und das szenische Erzählen. Das szenische Erzählen, auch Show don’t tell genannt, gilt derzeit als eine der wichtigsten Empfehlungen beim Schreiben von Büchern überhaupt. Gerade von den Büchern des Mainstream wird erwartet, dass sie szenisch erzählt sind.

Beide Erzählweisen finden sich in aktuellen Kurzgeschichten und Romanen. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Bedeutung des szenischen Erzählens gewachsen, denn durch Filme und Bilder hat unsere Erwartung an das Visuelle zugenommen.

Das narrative Erzählen

Beim narrativen Erzählen werden mit einfachen Worten Inhalte und Informationen vermittelt. Dabei werden die Geschehnisse beschrieben oder erklärt. Märchen sind häufig narrativ geschrieben:

Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald. Dort war es dunkel und kalt, und sie fürchteten sich sehr.

Das narrative Erzählen ist sehr distanziert, es entsteht keine Nähe zu den Figuren. Außerdem kann ein sehr langer Zeitraum mit wenigen Worten zusammengefasst werden.

Das szenische Erzählen

Das szenische Erzählen zielt darauf ab, im Kopf der Leser*innen ein Bild entstehen zu lassen. Dabei werden die Ereignisse „gezeigt“ durch Dialoge und Handlungen. Deshalb wird diese Art des Erzählens auch „Show don’t tell“ genannt, übersetzt „Zeigen, nicht erzählen“. So würde ein Märchen aussehen, wenn es szenisch geschrieben wäre:

Gretel zitterte und ihr blasses Gesicht hob sich von den nachtschwarzen Baumstämmen ab. „Ich bin
müde“, flüsterte sie.

Hänsel wischte sich mit dem Handrücken die Nase. „Wir müssen weiter“, drängte er.

Beim szenischen Erzählen bemüht man sich, mit dem Text die Geschehnisse lebendig werden zu lassen. Wir schildern bildhaft und „zeigen“, was wir vor unserem inneren Auge sehen. Damit das szenische Schreiben gelingt, sprechen wir alle fünf Sinne an: Wir beschreiben, was die Figuren in der Geschichte hören, was sie sehen, riechen, schmecken und fühlen. Das bedeutet konkret, wir schreiben nicht: Jürgen war wütend (Tell), sondern wir schreiben: Jürgen zog die Augenbrauen zusammen und ballte die Faust (Show).

9. Schreiben Sie spannende Dialoge

Ein belletristischer Text enthält viele unterschiedliche Elemente wie bildhafte Schilderungen von Schauplätzen, Figuren und deren Innensicht, Handlungen – und nicht zuletzt Dialoge. Man könnte meinen, das Wichtigste am Dialog ist, was gesprochen wird. Doch das Gegenteil ist der Fall: Dialoge leben vor allem von dem, was nicht ausgesprochen wird. Der häufigste Anfängerfehler, wenn man beginnt, ein Buch zu schreiben: Die Figuren reden zu viel.

Zurück zu unserem Beispiel von Hänsel und Gretel.

Hier wird zu viel geredet:

Gretel zitterte und ihr blasses Gesicht hob sich von den nachtschwarzen Baumstämmen ab.
“Es ist so kalt hier und wir wissen doch gar nicht, wo wir sind. Außerdem bin ich müde”, flüsterte sie.
Hänsel wischte sich mit dem Handrücken die Nase.
“Bald ist es Mitternacht und wenn wir nicht schnell den Weg nach Hause finden, müssen wir im Wald übernachten. Dort sind wir den wilden Tieren ausgeliefert. Wir haben keine Zeit, wir müssen weiter”, drängte er.

Und so klingt die wortkarge Version:

Gretel zitterte und ihr blasses Gesicht hob sich von den nachtschwarzen Baumstämmen ab.
“Ich bin müde”, flüsterte sie.
Hänsel wischte sich mit dem Handrücken die Nase.
“Wir müssen weiter”, drängte er.

Spannende Dialoge entstehen erst durch Überarbeitung. Steckt man mitten im Schreibprozess, dann schreibt man Dialoge am besten so, wie einem die Worte gerade in den Sinn kommen. Diese erste Version sollte man später überarbeiten: Damit es unterhaltsamer und spannender wird, hilft es oft, die Sätze in direkter Rede soweit zu kürzen, dass sie gerade noch verständlich sind. Den LeserInnen reichen meist schon wenige Worte, um einer Geschichte folgen zu können. Alles, was darüber hinausgeht, wird oft als langweilig empfunden.

Natürlich gibt es richtig gute Bücher mit wortreichen Dialogen. Aber es braucht eine Menge Erfahrung, um ausführliche Dialoge zu schreiben, die nicht langweilen. Deshalb ist es einfacher, wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat mit dem Schreiben von Büchern, Dialoge knapp zu halten.

Wenn Sie anfangen, Ihr eigenes Buch zu schreiben, dann werden Sie so allmählich einen eigenen Schreibstil entwickeln. Zu Beginn können Sie sich an dem orientieren, was Sie selber gerne lesen. Eine gute Übung ist es, wenn Sie Ihren eigenen Text immer wieder aufs Neue schreiben in unterschiedlichen Schreibstilen: mal als Comic, mal wie Kafka, mal wie Rowling und mal wie ein Heftroman. So können Sie die Unterschiede besser erkennen und lernen, Sprache bewusst einzusetzen. Auf diese Weise können Sie herausfinden, womit Sie sich wohlfühlen und was für Sie und Ihre Geschichte gut passt.

10. Wählen Sie die richtige Erzählperspektive

Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie als Autor*in vor dem Schreiben treffen müssen, ist die Wahl der Erzählperspektive. Das heißt, Sie müssen entscheiden, aus welcher Perspektive Sie Ihren Roman erzählen. Jede Perspektive bringt eigene Besonderheiten mit sich.

Üblicherweise werden drei Perspektiven unterschieden:

  • die auktoriale Perspektive
  • die neutrale Perspektive
  • die personale Perspektive

Die auktoriale Erzählperspektive

Bei der auktorialen Erzählperspektive wird die Geschichte von einer allwissenden Person erzählt. Diese Person weiß alles, kennt alle Figuren in der Geschichte, sie weiß, was bisher geschehen ist, und kennt auch die weiteren Entwicklungen. Oft hat die Erzählperson eine innere Haltung zum Geschehen und zu den Figuren, das heißt, sie kommentiert das Geschehen, urteilt über die Figuren, verspottet oder bewertet sie. Geschildert werden auch die Emotionen und Gedanken der Figuren, dennoch ist der Blick auf die Figuren eher distanziert. Außerdem kann die allwissende Erzählperson im Geschehen vor- und zurückspringen, Andeutungen machen über kommende Ereignisse und Ähnliches mehr.

Ein Beispiel
Wie ein Schutzschild scharte sich die kleine Gruppe um Walter, obwohl keiner von ihnen ahnte, warum er plötzlich so still war. Natürlich hatte er Maggie gleich erkannt, doch er war so naiv zu glauben, er würde davonkommen. Selbst Maggie glaubte daran, nichtsahnend, dass die gemeinsam begangene Tat bereits morgen entdeckt werden würde.

Die auktoriale Erzählperson kennt alle Figuren und weiß, was in ihnen vorgeht (obwohl keiner von ihnen ahnte). Das kann nur aus einer auktorialen Perspektive erzählt werden, nur eine allwissende Erzählperson kann wissen, dass niemand aus der Gruppe etwas ahnt. Außerdem weiß sie, was in Walter vorgeht (Natürlich hatte er Maggie gleich erkannt). Und sie wertet sein Verhalten (er war so naiv zu glauben). Die allwissende Erzählperson weiß darüber hinaus, was in Maggie vorgeht (Selbst Maggie glaubte daran). Und sie kann zeitlich nach vorn schauen und weiß, was einen Tag später geschieht.

In vielen Romanen ist die allwissende Erzählperson im Roman namentlich nicht genannt, sie tritt als Person nicht in Erscheinung. Doch gelegentlich erzählt die auktoriale Erzählperson aus der Ich-Perspektive und kann auch eine Figur der Geschichte sein.

In vergangenen Jahrhunderten war die auktoriale Erzählperspektive sehr beliebt. Viele Romane wurden auktorial erzählt, beispielsweise „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen aus dem Jahr 1813. Heute findet sich die auktoriale Perspektive besonders in literarischen Romanen. Beispielsweise ist „Das Parfüm“ von Patrick Süskind aus dem Jahr 1985 auktorial erzählt, und in dem Roman „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak aus dem Jahr 2005 tritt der Tod als auktorialer Ich-Erzähler auf.

Die neutrale Erzählperspektive

In der neutralen Erzählperspektive wird das Geschehen aus einer sehr neutralen und wertfreien Sicht erzählt. Die Handlungen und auch die Figuren werden nur von außen geschildert, die Emotionen und die Gedanken der Figuren werden dabei nicht dargestellt. Es ist ein sehr distanzierter Blick auf das Geschehen, ähnlich einer Kamera, die nur aufzeichnet, ohne einen Blick in das Innere der Figuren werfen zu können.

Dieselbe Szene wie zuvor: neutrale Erzählperspektive
In der Sonne stand eine kleine Gruppe von Menschen, bunt gekleidet und mit leuchtenden Gesichtern. Nicht weit entfernt von ihnen war eine junge Frau stehen geblieben und beobachtete sie mit hoch erhobenem Kopf. Ihr Gesicht war vollkommen regungslos und obwohl sie der eine oder andere Blick streifte, rührte sie sich nicht von der Stelle.

Geschildert wird nur, was eine neutrale Person von außen wahrnehmen würde. Sehr distanziert und ohne Wertung (bunt gekleidet). Und ohne Innensicht der Figuren (war eine junge Frau stehen geblieben und beobachtete sie).

Die neutrale Erzählperspektive findet sich nur selten in belletristischen Texten, da sie nur wenig Emotionen wecken kann und damit das Erzählen von Geschichten eher schwieriger als leichter macht.

Die personale Erzählperspektive

Von der personalen Erzählperspektive gibt es zwei Formen: Erzählt wird in der 3. Person (sie/er) oder in der 1. Person (Ich-Erzählung). In beiden Fällen gibt es eine Perspektivfigur, das heißt, die Geschichte wird erzählt aus der Sicht einer Figur, die zur Geschichte gehört. Meist ist es die Hauptfigur bzw. eine der Hauptfiguren, aus deren Sicht erzählt wird. Die personale Erzählperspektive ist sehr nahe dran an der Perspektivfigur: Die Leser*innen erfahren, was die Perspektivfigur denkt, was sie fühlt, wie es ihr geht. Sie erleben die Geschichte aus der Sicht dieser Figur, als wären sie ein Teil des Geschehens, so wie die Perspektivfigur Teil des Geschehens ist.

Dieselbe Szene wie zuvor, nun die personale Erzählperspektive, 3. Person
Sie konnte es nicht fassen. Dort drüben stand doch tatsächlich Walter, mitten in dieser Gruppe dahergelaufener Menschen, die alle mehr oder minder scheußlich gemusterte Kleidung trugen. Er schien sie nicht zu erkennen, denn obwohl sie seinen Blick suchte, sah er teilnahmslos an ihr vorüber.

Diese Passage ist aus der Sicht der Frau erzählt. Wir erfahren, wie es ihr geht (Sie konnte es nicht fassen) und wie sie das Geschehen wertet (in dieser Gruppe dahergelaufener Menschen […] scheußlich gemusterte Kleidung). Wir erfahren, was sie tut (obwohl sie seinen Blick suchte) und was sie vermutet (Er schien sie nicht zu erkennen).

Dieselbe Szene wie zuvor, nun die personale Erzählperspektive, 1. Person
Ich konnte es nicht fassen. Dort drüben stand doch tatsächlich Walter, mitten in dieser Gruppe dahergelaufener Menschen, die alle mehr oder minder scheußlich gemusterte Kleidung trugen. Er schien mich nicht zu erkennen, denn obwohl ich seinen Blick suchte, sah er teilnahmslos an mir vorüber.

Bei den Romanen des Mainstreams ist die personale Erzählweise weit verbreitet. Dabei ist die personale Erzählperspektive der 3. Person häufiger anzutreffen, es ist die unauffälligere Perspektive, die als Normalfall erlebt wird. Ist ein Roman dagegen als Ich-Erzählung geschrieben, so werden viele Leser*innen aufmerksam und nehmen bewusst wahr, dass es sich um eine Ich-Erzählung handelt.

Der Perspektivwechsel

Haben Sie sich für eine Erzählperspektive entschieden, so sollten Sie die Geschichte in Ihrem Roman konsequent aus dieser Perspektive erzählen. Nur bei der personalen Erzählperspektive der 3. Person sind im Laufe des Romans Perspektivwechsel üblich. Ist beispielsweise in einem Krimi die erste und dritte Szene aus Sicht der Kommissarin erzählt, so kann die zweite und vierte Szene aus der Sicht eines Zeugen erzählt werden. Es wird in diesem Fall also eigentlich nicht die Erzählperspektive gewechselt: Die Erzählperspektive ist weiterhin die personale Perspektive der 3. Person. Was sich ändert, ist die Perspektivfigur: Während die erste und dritte Szene aus Sicht der Kommissarin geschildert werden, ist die Perspektivfigur der zweiten und vierten Szene ein Zeuge.

Die Perspektivfigur sollte sich nur zwischen den Szenen ändern, niemals innerhalb einer Szene. Das heißt, es ist kein Problem, wenn die erste Szene aus Sicht der Kommissarin und die zweite Szene aus Sicht des Zeugen geschildert wird. Eine Leerzeile zwischen den beiden Szenen zeigt, dass es sich um einen Szenenwechsel handelt – und damit kann auch die Perspektivfigur wechseln.

Lesen Sie hier noch mehr über die Erzählperspektive in Romanen.

Wie fängt man ein wenn Buch an?

11. Entscheiden Sie sich für eine Zeitstufe

Romane sind in aller Regel in einem bestimmten Tempus geschrieben. Tempus ist grammatikalisch gesehen die Zeitstufe, in der erzählt wird. Die meisten Geschichten werden entweder im Präsens oder im Präteritum geschrieben.

Präteritum = unvollendete Vergangenheit
sie sagte, sie las, sie fuhr

Präsens = Gegenwart
sie sagt, sie liest, sie fährt

Viele Menschen empfinden das Präsens als unmittelbarer und dichter am Geschehen dran. Doch das Präteritum ist für das Erzählen von längeren Geschichten die üblichere Zeitstufe. Sie wird in Romanen von den Leser*innen nicht als Vergangenheitsform wahrgenommen, sondern als übliche grammatikalische Zeit für Geschichten.

Entsprechend ist die unauffälligere Zeitstufe für Romane das Präteritum. Besonders häufig vertreten ist die Verbindung von Präteritum mit der personalen Erzählperspektive der 3. Person. Während das Präsens als Zeitstufe und auch die 1. Person als Erzählperspektive bei manchen Menschen (unangenehm) auffällt, bleibt das Präteritum in Verbindung mit der personalen Perspektive der 3. Person oft unauffällig. Denn vielen Leser*innen sind diese Zeitstufe und diese Erzählperspektive aus vielen Romanen sehr vertraut.

Zeitstufe in Rückblenden

Je nach erzähltem Zeitraum ergeben sich in Romanen oft Zeitsprünge. Finden diese in einer chronologisch erzählten Geschichte ausschließlich zeitlich nach vorn statt, so ändert sich nichts an der Zeitstufe: Es wird kontinuierlich beispielsweise im Präteritum erzählt.

Wird jedoch in der Zeit nach hinten gesprungen, so handelt es sich um eine Rückblende. Das heißt, es werden Ereignisse geschildert, die vor der aktuellen Zeit in der Geschichte stattgefunden haben.

Rückblenden bringen in aller Regel einen Wechsel der Zeitstufe mit sich. Meist sind Rückblenden durchgängig in einer Zeitstufe geschrieben, die rein grammatikalisch einen Zeitpunkt vor der Zeitstufe des restlichen Textes beschreibt. Ist beispielsweise die Geschichte im Präteritum verfasst, wird die Rückblende im Plusquamperfekt (Vorvergangenheit) erzählt. Ist der Roman dagegen im Präsens geschrieben, wird in der Rückblende das Präteritum verwendet.

Nicht in allen Rückblenden finden sich mehrere Zeitstufen. Meist leitet in den Romanen ein Signalwort die Rückblende ein, und dann erzählen die Autoren und Autorinnen im Präteritum weiter.

Rückblenden sind immer eine Herausforderung: Sie reißen die Leser*innen oft aus der aktuellen Geschichte heraus. Und sie sind auch sprachlich und grammatikalisch eine Herausforderung. Das wichtigste Ziel: Die Leser*innen sollen immer orientiert sein, sie sollen zu jedem Zeitpunkt wissen, was gerade erzählt wird: Ist es eine Passage der aktuellen Geschichte oder eine Rückblende?

Der Wechsel der Zeitstufe ist immer eine gute Möglichkeit, für eine klare Orientierung zu sorgen. Wechselt die grammatikalische Zeit, so handelt es sich um einen Rücksprung in der Zeit. Ist die Zeitstufe des Romans das Präsens, gestaltet sich der Wechsel der Zeitstufe unauffällig, wie im Beispiel dargestellt. Schwieriger wird es, wenn der Roman im Präteritum geschrieben ist. Dann ist die korrekte grammatikalische Zeitstufe in der Rückblende das Plusquamperfekt.

Plusquamperfekt = vollendete Vergangenheit
sie hatte gesagt, sie hatte gelesen, sie war gefahren

Ein Beispiel

Wie jeden Morgen stieg Doris in den Linienbus und fuhr zur Arbeit. Das tat sie bereits seit einem Jahr, doch heute fiel ihr zum ersten Mal auf, dass sie den Mann hinter dem Steuer kannte. Und sie wusste sofort wieder, dass sie ihn nicht mochte.

Das war schon damals so gewesen, als sie ihn kennengelernt hatte. Als er das erste Mal vor ihr gestanden hatte, mit karierten Hosen, weißen Schuhen und einem geblümten Hemd. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sie niemanden gekannt, der solche Kleidung trug. Doch er war so frech und witzig gewesen, dass ihr seine Kleidung erst viel später aufgefallen war. Und da war es eigentlich schon zu spät gewesen.

Das Erzählen im Plusquamperfekt ist mühsam, die grammatikalischen Konstruktionen sind wenig elegant (hatte gestanden, gewesen war). Bestimmte Wörter wie „hatte“ und „war“ müssen ständig wiederholt werden. Deshalb findet man in vielen Romanen eine andere Form der Rückblende:

Wie jeden Morgen stieg Doris in den Linienbus und fuhr zur Arbeit. Das tat sie bereits seit einem Jahr, doch heute fiel ihr zum ersten Mal auf, dass sie den Mann hinter dem Steuer kannte. Und sie wusste sofort wieder, dass sie ihn nicht mochte.

Das war schon damals so gewesen, als sie ihn kennengelernt hatte. Als er das erste Mal vor ihr stand, mit karierten Hosen, weißen Schuhen und einem geblümten Hemd. Bis zu dem Zeitpunkt kannte sie niemanden, der solche Kleidung trug. Doch er war so frech und witzig, dass ihr seine Kleidung erst viel später auffiel. Und da war es eigentlich schon zu spät.

Auch hier gibt das Signalwort „damals“ Orientierung, sofort ist klar, dass es sich um eine Rückblende handelt. Der erste Satz der Rückblende ist im Plusquamperfekt, dann wechselt die Zeitstufe wieder zum gefälligeren Präteritum.

Die zweite Version hat den Vorteil, dass sie sprachlich eleganter wirkt. Doch sie bringt zwei Nachteile mit sich: Zum einen ist die Orientierung für die Leser*innen nicht mehr so einfach. Unter Umständen vergessen sie im Weiterlesen, dass es sich um eine Rückblende handelt, und werden durch den Wechsel zur aktuellen Geschichte aus dem Lesefluss gerissen – und reagieren im schlimmsten Fall ärgerlich.

Doch die zweite Version hat einen weiteren Nachteil. Obwohl sich diese Version immer wieder in Romanen findet, wird sie in manchen Verlagen als grammatikalisch falsch gewertet. Weil die Rückblende eigentlich durchgängig einen Wechsel in der Zeitstufe fordert.

Die grammatikalische Zeit in Dialogen

Ein Sonderfall sind Dialoge. Denn in Dialogen kommen Figuren zu Wort, und sie äußern sich aktuell. Ganz egal, ob die Geschichte im Präsens oder im Präteritum erzählt wird, die Figuren sprechen im Präsens, wenn sie sich zum aktuellen Geschehen äußern.

„Was liest du?“, fragte Norma.

„Ich lese am liebsten Krimis“, antwortete Jens.

Sprechen die Figuren über die Vergangenheit, so sprechen sie üblicherweise im Perfekt.

Perfekt = vollendete Gegenwart

sie hat gesagt, sie hat gelesen, sie ist gefahren

Denn in der gesprochenen Sprache wird das Präteritum nur sehr selten verwendet. Mündlich verwenden die meisten Menschen eher das Perfekt. Werden wir gefragt, was wir gestern gemacht haben, dann würde wohl kaum jemand antworten: Ich las. Die Antwort würde vermutlich lauten: Ich habe gelesen. Damit die wörtliche Rede der Figuren möglichst natürlich klingt, sprechen die Figuren üblicherweise im Perfekt.

„Was hast du gestern gemacht?“, fragte Norma.

„Ich habe den ganzen Tag geschlafen“, antwortete Jens.

Da in der gesprochenen Sprache das Perfekt die übliche Zeitstufe ist, findet sich diese auch in vielen Dialogen der Romane. Auf diese Weise ist die wörtliche Rede der Figuren näher dran an unserer täglichen Sprache, sie wirkt dadurch natürlicher und selbstverständlicher.

Und genau wie in der gesprochenen Sprache sind auch bei Dialogen viele Varianten möglich. So könnte eine Figur sehr gekünstelt sprechen und in der wörtlichen Rede immer das Präteritum oder das Plusquamperfekt verwenden, auch wenn sie dafür irritierte Blicke erntet.

12. Bauen Sie Spannung auf

Die Spannung in einem Roman über mehrere hundert Seiten aufrecht zu erhalten, ist nicht einfach. Es gibt viele handwerkliche Kniffe, um nicht nur zu Beginn des Romans Spannung aufzubauen, sondern diese im Verlauf der Geschichte immer weiter auszubauen.

Antagonistische Kräfte

Als Autor*in darf ich es meinen Figuren nicht zu einfach machen. Das alte Rezept für spannende Plots gilt noch immer: Konflikt – Konflikt – Konflikt. Das heißt, die Hauptfigur kann ihr Ziel nicht so ohne weiteres erreichen, sie hat mit Problemen zu kämpfen. “Konflikt” kann bedeuten, dass andere Figuren für Ärger sorgen. Der pampige Verkäufer, der die dringend benötigte Straßenkarte nicht rausrückt. Oder die übermotivierte Ärztin, die partout die lebensnotwendige Impfung erst nach einer gründlichen Untersuchung durchführen will. “Konflikt” bezieht sich aber auch ganz allgemein auf alles, was schwierig ist: das Auto versagt, die Straßenbahn kommt zu spät, der Flieger bleibt auf der Strecke.

Doch die Konflikte sollte man als Autor*in nicht einfach aus dem Hut zaubern. Damit verärgert man die Leser*innen, spätestens nach dem zweiten oder dritten zufälligen Ereignis, das es der Hauptfigur schwer macht, ans Ziel zu kommen. Hier kommen die antagonistischen Kräfte ins Spiel. Das muss nicht unbedingt eine andere Figur sein, auch das Wetter oder das eigene Selbst können antagonistische Kräfte sein. Ist meine Figur beispielsweise allein auf einem Segelboot unterwegs, um den Atlantik zu überqueren, so ist das Wetter ihr stärkster Widerpart. Wind, Wellen und Sturm werden es ihr schwer machen, ans Ziel zu kommen. Oder eine alkoholkranke Figur geht freiwillig in eine Entzugsklinik, dann ist ihre Sucht und damit ihr eigenes Selbst ihre größte antagonistische Kraft, gegen die sie zu kämpfen hat.

Und natürlich kann eine einzige antagonistische Figur für jede Menge Spannung sorgen. Wenn zwei Freunde um den begehrten Job kämpfen, dann wird früher oder später der ehemalige Freund zum Antagonisten, der die Bremsleitung durchschneidet, die Weichen der Straßenbahn verstellt und den Flieger sabotiert. Dann handelt es sich nicht mehr um Zufälle, die Spannung wird immer weiter nach oben geschraubt und die Leser*innen warten darauf, dass die Hauptfigur endlich begreift, dass der vermeintliche Freund hinter all dem steckt.

Noch fieser und spannender wird es, wenn die Hauptfigur die Quelle ihrer Probleme nicht so einfach ausfindig machen kann. Hat sich beispielsweise eine Gruppe verschworen, die neue Kollegin rauszuekeln (weil sie jemand anderen wollen), dann wird die Figur es schwer haben. Denn sie hat keine Ahnung, gegen wen sie eigentlich kämpft und was dahinter steckt: die IT-lerin sabotiert die wichtigsten Dateien auf ihrem Rechner, der Kollege kippt Kaffee über ihre Tastatur und ganz kurz vor der wichtigen Präsentation verkeilt der Pförtner die Eingangstür! Je länger die Schwierigkeiten dauern, desto klarer sollte es für die Leser*innen und die Hauptfigur werden, dass die Probleme eben keine Zufälle sind. Doch es wird eine Weile dauern, bis die neue Kollegin die Verschwörung hinter den (scheinbar) freundlichen Mienen wittert und sich wehrt.

Zeitdruck

Zeitdruck ist der Klassiker für Thriller und Krimis: Der Serienmörder würde weiter morden, wenn man ihn nicht nicht aufhält. Das entführte Kind leidet an Diabetes und wird sterben, wenn es nicht in den kommenden fünf Stunden Insulin erhält. Doch Zeitdruck funktioniert nicht nur gut für Krimis und Thriller. Man kann es als Spannungselement auch für andere Geschichten einsetzen z.B. für Liebesgeschichten: Das Objekt der Begierde wird in Kürze eine Fernreise antreten und drei Jahre unterwegs sein. Also wird es Zeit, dem heimlich geliebten Menschen einen Grund zu geben, nicht zu fahren – oder in bester Gesellschaft zu verreisen.

Geheimnisse und Rätsel

Zu den bewährtesten Spannungselementen gehören Geheimnisse und Rätsel. Die meisten Menschen lieben Rätsel und viele Krimiplots arbeiten damit, dass die Leser*innen genau wie die ermittelnden Hauptfiguren versuchen, anhand der Hinweise zu erraten, wer die Mörderin oder der Mörder ist. Doch auch viele andere Plots schöpfen die Spannung aus Rätseln und Geheimnissen: Wo ist der Schatz vergraben, wer ist der heimliche Geliebte und wie lassen sich die Waffen der Aliens ausschalten?

Die Kunst ist, es den Leser*innen und den eigenen Figuren nicht zu leicht und nicht zu schwer zu machen. Ist es zu leicht, funktioniert es nicht als Spannungselement und die Leser*innen reagieren genervt. Ist es zu schwer, wirkt der Sieg der Hauptfigur zu gewollt und die Leser*innen reagieren verärgert – weil sie keine Chance hatten, das Rätsel selber zu knacken. Am besten funktioniert es, wenn die Hauptfigur richtig knobeln muss und die LeserInnen am Ende denken: Wenn ich mir mehr Mühe gegeben hätte, dann hätte ich draufkommen können.

Eine Spielart von Geheimnissen und Rätseln sind unterschiedliche Wissensstände von Figuren und Leser*innen. Ich als Leserin habe längst mitbekommen, dass der Nachbar weiß, wer gestern um 10 Uhr an der Haustür des Opfers geklingelt hat. Doch der Nachbar weiß nicht, wie wichtig diese Beobachtung ist. Und mir ist klar, wenn die Kommissarin davon erfährt, ist sie dem Mörder einen großen Schritt näher. Doch das wissen weder der Nachbar noch die Kommisarin. Dann warten die Leser*innen Seite um Seite darauf, dass der Nachbar endlich der Kommissarin von seiner Beobachtung erzählt!

Die Art des Erzählens

Auch die Art des Erzählens trägt viel zur Spannung bei:

  • Zielgerichtete Handlung von Figuren baut Spannung auf: Eine Figur flieht durch eine Einkaufspassage und will Verfolgern entkommen. Nicht zielgerichtete Handlung lässt Ruhe aufkommen: Eine Figur geht spazieren und hängt den Gedanken nach. Das Tempo der Figur verstärkt das Tempo des Erzählens.
  • Beschreibungen ohne Handlung nehmen das Tempo raus: Landschaftsbeschreibungen oder Innenraumschilderungen.
  • Möchte ich eine Landschaft beschreiben, ohne Tempo zu verlieren, schildere ich das zielgerichtete Handeln der Figur in einer Landschaft. Dann steht nicht die Landschaftsschilderung im Vordergrund, sondern die Frage, ob die Landschaft der Figur hilft oder sie daran hindert, ihr Ziel zu erreichen.

 Diese Gegensätze kann man bewusst einsetzen, um nach einer actionreichen Passage wieder etwas Ruhe aufkommen zu lassen, damit die Spannung im Anschluss umso wirkungsvoller ist. Durch die vorausgehende Ruhe kommt der sich anschließende Sturm umso besser zur Geltung. Auf diese Weise entsteht ein Rhythmus: temporeiche Passagen wechseln sich mit ruhigeren Passagen ab.

Hier ist mehr zu lesen über Spannung, die man durch das Tempo der Handlung aufbaut: Wie das richtige Tempo einen Roman zum Pageturner macht.

13. So schreiben Sie ein Buch in einem Jahr

Ein Roman besteht im Schnitt aus rund 300 Seiten Text. Da steckt eine Menge Zeit drin. Doch die meisten Autor*innen schreiben ihre Bücher nicht hauptberuflich, sondern „nebenbei“ – neben Job, Familie, Regenerierung. Wie kriegt man das hin? Für viele Schreibende haben sich feste Schreibzeiten bewährt. Das kann jeden Morgen vor der Arbeit sein, abends nach der Arbeit, jeden Mittwochabend oder jeden Sonntagmorgen.

Zu Beginn sollten Sie ein wenig experimentieren, um herauszufinden, wann die beste Zeit für Sie ist. Wann haben Sie Zeit und die richtige Energie, um an Ihrem Buch zu schreiben? Wie bekommen Sie ein oder zwei Stunden am Stück am besten in Ihrem Alltag unter? Sie sollten Ihre Schreibzeit mit Ihrem sozialen Umfeld und Ihrer Familie absprechen, damit Sie in dieser Zeit nicht gestört werden. Schalten Sie das Telefon ab und gehen Sie offline.

Ihre feste Schreibzeit sollten Sie nur im Notfall übergehen und zu 80 Prozent einhalten. Schreiben Sie an Ihrem Buch, egal, ob Sie gerade Lust dazu haben oder nicht. Wenn Sie keine Lust zum Schreiben haben, dann können Sie recherchieren oder Rechercheergebnisse abheften oder den Text überarbeiten oder Ähnliches. Haben Sie erst mal den Anfang gefunden, dann geht es manchmal vielleicht besser, als Sie zunächst dachten. Oft gelingt es, über das Recherchieren zum Überarbeiten und schließlich zum Schreiben zu kommen. So allmählich sollte sich daraus eine gewisse Routine entwickeln: Sie schreiben jeden Morgen zwischen 6 und 7 Uhr oder jeden Sonntagmorgen zwischen 10 und 12 Uhr. Es muss nicht perfekt sein, was Sie in dieser Zeit machen. Das Wichtigste: am Ball bleiben.

Verbinden Sie Ihre Schreibzeit mit etwas Positivem. Gönnen Sie sich eine Tasse Kaffee oder ein Stück Schokolade oder arbeiten Sie an Ihrem Lieblingsplatz. Die Schreibzeit sollte eine Belohnung sein und keine Strafe.

Feste Schreibzeiten verbunden mit kleinen Ritualen wie Kaffee und Schokolade bringt viele Schreibende gut voran. So gelingt es, regelmäßig am Text zu arbeiten und beim Schreiben des eigenen Buches voranzukommen. Probieren Sie’s aus und finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert.

14. Veröffentlichen Sie Ihren Roman mit der richtigen Strategie

Endlich fertig? Dann steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Weg. Aber wie vorgehen?

Es ist heute einfacher denn je, ein eigenes Buch zu veröffentlichen. Da gibt es zum einen den ganz klassischen Weg: Sie suchen sich einen Verlag, der Ihr Buch herausbringt. Die andere Möglichkeit: Sie bringen Ihr Buch auf eigene Faust heraus. Früher hieß die eigenständige Veröffentlichung Selbstverlag, heute ist der englische Begriff üblich: Selfpublishing.

Der Unterschied zwischen Verlag und Selfpublishing
Die zwei Möglichkeiten der Veröffentlichung haben für Sie ähnliche Vor- und Nachteile wie eine Berufstätigkeit als Angestellte oder Selbstständige:

Veröffentlichung mit einem Verlag

  • Bei einem Verlag müssen Sie sich bewerben
  • Der Verlag bekommt viele Bewerbungen, einige wenige Manuskripte nimmt er an, viele andere lehnt er ab
  • Der Verlag bezahlt Sie und legt die Höhe Ihres Honorars fest
  • Der Verlag bestimmt das Aussehen Ihres Buches (Titel, Cover, gebundenes Buch oder Taschenbuch) und nimmt unter Umständen auch Einfluss auf den Inhalt
  • Der Verlag bezahlt Lektorat, Druck und Vertrieb
  • Der Verlag trägt das finanzielle Risiko

Veröffentlichung im Selfpublishing

  • Als Selfpublisher entscheiden Sie, ob und wie Ihr Buch herauskommt
  • Sie legen den Preis des Buches fest und damit Ihren Erlös
  • Sie entscheiden allein über das Aussehen und den Inhalt Ihres Buches
  • Sie bezahlen das Lektorat und das Cover
  • Sie suchen sich einen Dienstleister, der den Druck und den Vertrieb übernimmt und dafür von jedem verkauften Exemplar einen Anteil des Erlöses bekommt
  • Sie tragen das finanzielle Risiko

So finden Sie einen Verlag für Ihr Buch
Bei einem Verlag bewerben Sie sich mit einem Exposé und einer Leseprobe. Oft muss man mehrere Monate auf Antwort warten, nicht selten bleibt die Antwort ganz aus. Denn Verlage bekommen immer häufiger Manuskripte angeboten und oft fehlt ihnen die Zeit, Absagen zu schreiben. So findet sich auf vielen Verlags-Websites die Ankündigung: Sollten Sie in acht (oder zehn oder zwölf) Wochen nichts von uns (dem Verlag) hören, dann nehmen Sie das bitte als Absage.

Eine Alternative sind Literaturagenturen. Diese nehmen (angehende) Autor*innen unter Vertrag und vermitteln ihre Manuskripte an Verlage. Agenturen werden nicht von den Verlagen bezahlt, sondern von den Autor*innen: Für die erfolgreiche Vermittlung eines Manuskripts verlangen Agenturen eine Provision zwischen 15 und 20 %. Sie erhalten also ihren Anteil vom Autorenhonorar. Als Gegenleistung setzen sie ihr ganzes Know-how für ihre Autor*innen ein und holen bei den Verlags-Verhandlungen das Bestmögliche heraus.
Eine Bewerbung bei Literaturagenturen läuft ähnlich wie die Bewerbung bei Verlagen. Auch die Erfolgsaussichten sind vergleichbar. Es gibt also zwei Wege zu einer Verlags-Veröffentlichung: Sie können sich bei Agenturen bewerben, damit diese für Sie einen passenden Verlag an Land ziehen. Oder Sie bewerben sich direkt bei den Verlagen.

So bringen Sie Ihr Buch im Selfpublishing heraus
Als Selfpublisher*in haben Sie die Qual der Wahl: Es gibt viele seriöse Dienstleister und es wird eine Weile dauern, bis Sie sich einen Überblick über den Markt verschafft haben. Denn alle Dienstleister haben Vor- und Nachteile und das macht es schwer, eine gute Entscheidung zu treffen. Außerdem müssen Sie vor der Veröffentlichung investieren: Sie geben das Lektorat in Auftrag, das Cover und den Buchsatz. Je nach Umfang des Manuskripts und Ihren Ansprüchen werden dafür zwischen 1.000 und 3.000 Euro fällig. Auch um die Vermarktung müssen Sie sich selber kümmern oder einen Dienstleister bezahlen. Dafür gibt es am Ende weder einen Verlag noch eine Agentur, die am Verkauf Ihres Buches mitverdienen.

Auf den Punkt gebracht: Vor-und Nachteile von Agenturen, Verlagen und Selfpublishing

Agenturen
+ Agenturen kennen den Markt gut und holen das Bestmögliche für ihre Autor*innen heraus.
– Agenturen erhalten eine anteilige Provision vom Honorar der Autor*innen.

Verlage
+ Verlage sind Buch- und Vertriebsprofis. Sie setzten ihr ganzes Know-how dafür ein, möglichst viele Exemplare Ihres Buches zu verkaufen. (Doch das finanzielle und personelle
Engagement hat auch Grenzen, erwarten Sie von einem Verlag nicht zu viel.)
+ Der Verlag trägt das wirtschaftliche Risiko.
– Die Abläufe sind langwierig (zwischen der Bewerbung, einer Zusage und der anschließenden Veröffentlichung liegen üblicherweise ein bis zwei Jahre).
– Der Verlag will bei der Veröffentlichung mitreden und mitentscheiden.

Selfpublishing
+ Die Autor*innen können sehr schnell veröffentlichen (innerhalb von ein paar Wochen nach Fertigstellung des Manuskripts).
+ Die Autor*innen können alle Entscheidungen selber treffen.
– Die Autor*innen treten finanziell in Vorleistung und tragen das wirtschaftliche Risiko.

Mehr über die Veröffentlichung von Büchern finden Sie hier auf meinem Blog: Wie man Bücher veröffentlicht.

15. Schreiben Sie ein packendes Exposé

Wenn Sie sich mit einem fertigen Manuskript bei Literaturagenturen und / oder Verlagen bewerben möchten, dann brauchen Sie ein gutes Exposé und eine ansprechende Leseprobe. Denn Verlage und Agenturen erhalten beim ersten Anschreiben niemals das komplette Manuskript, immer nur ein Exposé und eine Leseprobe.

So sieht ein gutes Exposé aus
Ein Exposé sollte maximal zwei bis drei Seiten lang sein. Je kürzer, desto besser. Das ist für Roman-Autor*innen meist die größte Herausforderung. Denn auf zwei bis drei Seiten sollten Sie Folgendes unterbringen:

  • Die wichtigsten Daten zu Ihnen (Namen und Kontaktdaten) und Ihrem Manuskript (Länge, Genre, Zielgruppe)
  • Eine kurze Zusammenfassung Ihres Manuskripts (auch: Pitch oder Klappentext)
  • Eine vollständige Inhaltsangabe (inkl. Schluss)
  • Eine Autorenvita (etwa 5 bis 10 Sätze)

Manche Autor*innen ergänzen noch eine kurze Liste mit den wichtigsten Figuren und eine Liste der bisherigen belletristischen Veröffentlichungen.

Wie fängt man ein wenn Buch an?

Hier ein Beispiel für ein Roman-Exposé – mein Krimi “Blau-weiß-tot”, der 2015 im Emons Verlag erschienen ist (einfach auf das Cover klicken).

16. Wählen Sie eine ansprechende Leseprobe

Als Leseprobe sollten Sie den Anfang Ihres Buches wählen. Denn gerade der Einstieg in eine Geschichte ist schwer zu schreiben und Verlage und Agenturen möchten sehen, ob Sie diese Herausforderung gut gemeistert haben. Die übliche Länge einer Leseprobe liegt bei rund 15 bis 20 Normseiten. Doch die Angaben schwanken. Bevor Sie eine Leseprobe an eine Agentur oder einen Verlag schicken, sollten sie deshalb auf deren Website die Vorgaben nachlesen. Manche möchten 15 Normseiten als Leseprobe, andere 20 oder 30 Normseiten. Die Leseprobe sollte in Form von Normseiten angelegt sein, sauber formatiert (hier können Sie nachlesen, wie Sie ein Manuskript formatieren) und ohne weiteren Schnick-Schnack.

Mehr zu Leseprobe und Exposé (inkl. Beispiel) finden Sie hier auf meinem Blog: Exposé und Leseprobe.

17. Vermeiden Sie die typischen Anfängerfehler

Aller Anfang ist schwer und damit Sie nicht die gleichen Fehler machen, die ich schon bei vielen Buch-Ideen und Buch-Manuskripten gesehen habe, liste ich hier die häufigsten Fehler auf, die mir so begegnen. Denn interessanterweise sind es nur eine Handvoll Fehler, die sich immer wieder finden – und die am Ende dazu führen können, dass ein Manuskript komplett überarbeitet werden muss.

1. Ein guter Roman entsteht durch Weglassen

Der häufigste Fehler: Anfänger*innen neigen dazu, in einem Buch mehrere Geschichten auf einmal zu erzählen. Das ist, als ob man Harry Potter, Das Parfum und Romeo und Julia in eine Geschichte packt. Das kann nicht funktionieren. Ein guter Roman entsteht durch das Weglassen. Deshalb mein wichtigster Tipp: Fragen Sie sich in der Planungsphase, was der Kern Ihrer Geschichte ist. Was ist Ihnen an dieser Geschichte am wichtigsten? Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und lassen Sie alles andere weg.

2. Schreiben Sie einen Roman und keine Biografie

In jeder Geschichte steckt auch etwas von der Autorin / vom Autor. Doch die eigenen Erfahrungen sollten sich der Geschichte unterordnen. Es ist schon schwer genug, ein Buch zu schreiben. Noch schwerer ist es, einen autobiografischen Roman zu schreiben (Warum das so ist – das ist hier nachzulesen: Eine Biografie schreiben oder einen Roman?). Deshalb mein Tipp: Lassen Sie in Ihrem Erstlingswerk den autobiografischen Bezug weg. Schreiben Sie eine rein fiktionale Geschichte, das macht den Einstieg ins Schreiben leichter. Später, wenn Sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht haben, ist es noch früh genug, einen autobiografischen Roman in Angriff zu nehmen.

3. Schreiben Sie ein lesenswertes Buch

Sie wollen nicht das schreiben, was alle schreiben? Sie wollen etwas ganz anderes schreiben? Endlich mal was schreiben, was so noch niemand geschrieben hat? Deshalb beschäftigen Sie sich nicht mit dem Handwerk und den Erwartungen der Leser*innen, denn dann würden Sie doch wieder nur das schreiben, was alle schreiben?
Ein kleines Beispiel aus der Musik. Denn Schreiben, Musik und Malerei ist gemeinsam, dass sie nicht nur ein Handwerk sind, sondern auch eine Kunst. Was würden Sie von einem Menschen halten, der Ihnen erzählt, dass er kein Instrument gelernt hat? Dass er keine Noten lesen kann und sich nie mit Musiktheorie beschäftigt hat? Doch nun möchte er die Musik revolutionieren und etwas ganz Eigenes komponieren, etwas, was es so noch nie gegeben hat?
Für einzigartige Genies mag das der richtige Ansatz sein. Sie sind kein einzigartiges Genie? Dann würde ich Ihnen empfehlen, sich zunächst mit dem Handwerk zu beschäftigen. Das hilft ungemein, um ein lesenswertes Buch zu schreiben.

4. Der richtige Input

Zu Beginn setzen sich die meisten einfach hin und schreiben drauflos. Das bringt schon mal erste wertvolle Erfahrungen. Doch das autodidaktische Lernen kostet Zeit. Viel Zeit. Das ist wie beim Klavierspielen: Man kann sich das Klavierspielen selber beibringen. Oder man nimmt Klavierunterricht. Beide Wege führen zum Ziel. Doch mit Unterstützung und dem richtigen Input kommt man schneller voran. Deshalb mein Tipp: Holen Sie sich Input, auf welchem Weg auch immer. Lesen Sie Ratgeber, schauen Sie Videos, besuchen Sie Seminare (zum Beispiel meinen Selbstlernkurs Romane schreiben). Dann kommen Sie deutlich schneller voran beim Schreiben Ihres ersten Romans.

5. An die Veröffentlichung denken

Sie schreiben nur für sich? Sie wollen nicht unbedingt veröffentlichen? Wenn es dann doch klappt mit einem Verlag, dann wäre es natürlich schön? Das höre ich sehr häufig in meinen Beratungen. Doch die Erfahrung zeigt: Wenn das fertige Manuskript endlich auf dem Tisch liegt, ist die Enttäuschung groß, wenn außer den engsten Angehörigen niemand das Buch lesen mag. Natürlich weiß man zu Beginn nicht, ob es am Ende mit einer Veröffentlichung klappt. Aber wenn Sie sich diesen Weg offenhalten wollen, dann sollten Sie sich rechtzeitig ein paar Fragen stellen: Literatur oder Mainstream? Welches Genre soll es werden? Wer ist meine Zielgruppe? Je besser das Manuskript zu den Lesegewohnheiten und Erwartungen der Menschen passt, desto größer die Chance, am Ende Leser*innen zu finden.

6. Ins Schreiben kommen

Viele Anfänger*innen wollen von Anfang an alles richtig machen: Sie belegen Kurse, lernen das Handwerk, entscheiden sich für ein bestimmtes Genre und entwickeln einen spannenden Plot mit interessanten Figuren. Wenn es dann endlich losgehen soll mit dem Schreiben – dann geht nichts mehr. Das berühmte weiße Blatt (heute wohl eher der Bildschirm) will sich einfach nicht mit einzigartigen Schilderungen, witzigen Dialogen und spannenden Szenen füllen. Schreibblockade.
Das Problem: Zu Beginn möchten Anfänger*innen oft zu schnell zu viel. Jeder Satz soll von Anfang an sitzen und die eigenen hohen Erwartungen erfüllen. Aber so funktioniert das nicht beim Schreiben. Eines der berühmtesten Zitate stammt von Ernest Hemingway: Die erste Fassung ist immer Mist.
Wir müssen beim Schreiben lernen, das Unperfekte zuzulassen. Kein Mensch schreibt aus dem Stand perfekte Sätze. Wir müssen uns erlauben, eine allererste Rohfassung zu schreiben, die ziemlich schlecht ist. Nur wenn wir eine erste, mäßige Rohfassung haben, können wir daran arbeiten und diese allmählich besser machen. Der beste Weg zu einem guten Manuskript: Schreiben Sie eine erste, schlechte Fassung. Überarbeiten Sie die Rohfassung so lange, bis ein richtig guter Text daraus geworden ist.

7. Der richtige Textaufbau

Ein Buch besteht aus Text. Sehr viel Text. Den die Menschen mit Vergnügen lesen sollen. Das gelingt nur, wenn der Text einen guten Aufbau hat. Ein Mainstream-Roman besteht üblicherweise aus Beschreibungen (Landschaft, Innenräume o.ä.), der Innensicht der Figur (Gedanken / Überlegungen / Gefühle), aus Dialogen und Handlung. Dabei macht die richtige Mischung den perfekten Text. Das heißt, ein Roman sollte nicht aus seitenlangen Beschreibungen, endloser Nabelschau der Figur oder überflüssigen Dialogen bestehen. Beschreibungen, Innensicht, Dialoge und Handlung sollten sich abwechseln und eine gute Mischung ergeben.

8. Nicht zu viele Informationen

Sie schreiben einen Krimi über die weltweite Bedrohung durch Computerviren? Sie haben viel recherchiert und eine Menge interessanter Dinge herausgefunden? Und das soll natürlich alles ins Buch? Tun Sie‘s nicht. Ein Roman ist keine Ansammlung von Fakten. Dazu gibt es Sachbücher. Sie sollten sich mit Ihrem Wissen zurückhalten und bei jedem einzelnen Detail fragen, ob es wirklich der Geschichte nützt. Ob es die Handlung vorantreibt. Ob es wesentlich ist für die Figuren. Schmeißen Sie alles raus, was nicht einen bestimmten Zweck erfüllt. Und wenn Sie schon detailliertes Wissen einfließen lassen, dann sollten Sie sich die Mühe machen, das gut in die Handlung einzubauen. Kein Mensch will in einem Krimi eine zweiseitige Abhandlung über Computerviren lesen.

9. Richtig überarbeiten

Endlich geschafft? Und nun raus damit an die Verlage? Doch vorher sollten Sie sich die Zeit nehmen, alles sorgfältig zu kontrollieren. Ist der Text mehrfach überarbeitet? Ist er weitgehend fehlerfrei: keine Rechtschreibfehler, keine Zeichensetzungsfehler? Ist er spannend zu lesen? Stimmt die Formatierung?
Gerade als Anfänger*in neigt man dazu, einen Text zu früh rauszuhauen. Weil man ja schon ewig am Schreiben ist. Doch zu Beginn entsteht eine erste Rohfassung und dann fängt die Arbeit erst richtig an. Die meisten Autor*innen stecken deutlich mehr Zeit ins Überarbeiten des Textes als in das Schreiben der ersten Fassung. Denn erst durch das Überarbeiten wird ein Text wirklich gut.

10. Das Lektorat kommt zum Schluss

Sie schreiben eine erste Rohfassung und den Rest erledigt die Lektorin? Vergessen Sie’s. In diesem Fall müsste die Lektorin ein ganz neues Buch schreiben – und dann wäre es ihr eigener Text. Ein Lektorat dient dazu, aus einem perfekten Text das letzte Quäntchen Schönheit herauszuholen. Das Polieren des Diamanten sozusagen. Bei einem Rohdiamanten fängt die Lektorin gar nicht erst an. Sie braucht einen perfekt geschliffenen Diamanten, damit sie anfangen kann zu polieren.

Wie fängt man ein wenn Buch an?

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Autor*in werden – die zehn besten Tipps
Seriöse Literaturagentur finden
Romanideen finden
Was verdient man mit einem Buch?

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Was kommt in ein wenn Buch?

100 Wenn-Buch-Ideen.
Wenn Dir mal der Durchblick fehlt (Brillenputztuch).
Wenn Du mal ein bisschen Sicherheit brauchst (Sicherheitsnadeln).
Wenn Du mal Luft ablassen musst (Luftballon).
Wenn es mal wieder prickeln soll (Tee „Heiße Liebe“ ).
Wenn Dir mal ein Licht aufgehen muss (Streichhölzer).

Wann schenkt man ein wenn Buch?

Ein wunderbares Geschenk für Geburtstage, Weihnachten, Hochzeiten, Valentinstag oder einfach so für zwischendurch. Schenkst du auch so gerne wie ich etwas Persönliches? Dann wirst du bestimmt auch begeistert sein vom Wenn-Buch.

Was wäre wenn box?

DIY Anleitung: Wenn Box basteln.
große Aufbewahrungsbox..
Papiertüten..
Stempel und Stempelkissen..
Stift..
Tacker..
Luftschlangen..
Füllmaterial..
Anleitung (Spruch, Tonkarton, doppelseitiges Klebeband oder Klebestift).

Was wäre wenn Buch Hochzeit?

Das Hochzeit Wenn Buch besteht aus Sprüchen und dazu passenden kleinen Geschenken für verschiedenste Lebenslagen des Brautpaares. Außerdem könnt ihr mit dem Hochzeit Wenn Buch Geld oder einen Gutschein verschenken.