Wenn cousine kind bekommt bin dann

  • Das Eskimo-System und nahe Verwandtschaftsbezeichnungen im Überblick
  • So bestimmst du den Verwandtschaftsgrad
  • Halb- und Stiefgeschwister: Das ist der Unterschied
  • Wer zählt als Großtante beziehungsweise Großonkel?
  • Warum es Großcousinen und Großcousins offiziell nicht gibt
  • Schwager oder Schwippschwager?
  • Diese Familienmitglieder dürfen heiraten

Wir teilen mit ihr genetisches Material und dadurch auch äußere sowie innere Eigenschaften unseres Körpers: Unsere Verwandtschaft begleitet uns von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter. Im Laufe des Lebens muss man sich zwar immer wieder von Verwandtschaftsmitgliedern verabschieden, kann aber auch neue Menschen durch Geburt oder Heirat in Empfang nehmen.

In unserer Kultur hat sich für all diese Verwandtschaftsbeziehungen ein umfangreiches System entwickelt. Für verschiedenste Angehörige gibt es jeweils eigene Bezeichnungen. Je nach Größe der Familie kommt es hier leicht zu Verwirrungen und Unsicherheiten. Damit du zwischen allen Verwandtschaftsgraden dennoch den Überblick behältst, haben wir nachgeforscht und die Ergebnisse zusammengetragen.

Nahe Verwandtschaftsbezeichnungen in der Übersicht

In Deutschland werden die Verwandtschaftsbezeichnungen durch das Eskimo-System bestimmt. Dieses besagt, dass es keine Unterscheidung zwischen Familienmitgliedern der väterlichen und mütterlichen Seite gibt. So heißen Oma und Opa grundsätzlich Großeltern – ganz egal, ob sie die Eltern des Vaters oder der Mutter sind. Ebenso gilt dies bei sämtlichen anderen Verwandtschaftsverhältnissen, wie Tanten, Onkel, Cousinen oder Cousins. Somit ist es noch relativ leicht, den Überblick über nahe Verwandte zu behalten und diese richtig zuzuordnen. Die wichtigsten Bezeichnungen findest du hier in unserem Beispiel.

  • Susanne und Martin sind die Eltern von Ben.
  • Martins Eltern sind Bens Großeltern, genauso wie Susannes Eltern. Ben ist demnach ihr Enkelkind.
  • Susannes Schwester (Birgit) ist die Tante von Ben. Martins großer Bruder ist Bens Onkel.
  • Birgit hat eine Tochter namens Andrea, welche die Cousine von Ben ist.
  • Außerdem ist Ben der Neffe von Birgit, da er das Kind ihrer Schwester ist.

So wird der Verwandtschaftsgrad definiert

Grundsätzlich bedeutet Verwandtschaft, dass eine biologische Verbindung – also eine sogenannte Blutsverwandtschaft – zwischen den jeweiligen Personen besteht. Doch auch Menschen, mit denen man durch eine Heirat verschwägert ist, zählen zum Verwandtschaftskreis. Sie werden aus juristischer Sicht als Angehörige bezeichnet.

Liegt eine genetische Blutsverwandtschaft vor, kann diese nach zwei Kriterien eingeordnet werden: Art der Linie und Verwandtschaftsgrad. Einerseits wird hier zwischen gerader Linie und Seitenline unterschieden. Diese Regelung wird in Paragraf 1589 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) wie folgt definiert: "Personen, deren eine von der anderen abstammt, sind in gerader Linie verwandt. Personen, die nicht in gerader Linie verwandt sind, aber von derselben dritten Person abstammen, sind in der Seitenlinie verwandt.“ Das bedeutet, dass Kinder mit ihren Eltern sowie Großeltern in gerader Linie verwandt sind. Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Tante und Nichte oder Bruder und Schwester gelten hingegen als Seitenlinien. Denn sie stammen nicht direkt voneinander ab, haben jedoch mindestens eine gemeinsame Stammperson.

Andererseits bestimmt sich der Verwandtschaftsgrad gemäß BGB anhand „der Zahl der sie vermittelnden Geburten“. Liegt, wie bei Kindern und ihren Eltern, nur eine Geburt zwischen den Betroffenen, sind sie Verwandte ersten Grades. Dementsprechend handelt es sich bei Großeltern und Enkelkindern um den zweiten Grad, bei Urgroßeltern und Urgroßenkelkindern um den dritten Grad usw. Darüber hinaus zählen die eigenen Geschwister als Verwandtschaft zweiten Grades. Tanten oder Onkel sowie Nichten beziehungsweise Neffen sind als Verwandtschaft dritten Grades definiert. Cousinen und Cousins, also die Kinder einer Tante oder eines Onkels, gehören dem vierten Verwandtschaftsgrad an.

Besonderheiten bei Patchworkfamilien

Haben Personen bereits Kinder mit einem Partner oder einer Partnerin, trennen sich jedoch und nehmen ihren Nachwuchs mit in eine neue Beziehung, entsteht eine sogenannte Patchworkfamilie. Oft bringt der Gegenpart auch eigene Kinder aus einer früheren Lebensgemeinschaft mit in den Familienalltag. Manchmal bekommt das „neue“ Paar zusätzlich noch eigene Kinder. Der Aufbau einer Patchworkfamilie kann also vielfältig sein. Je nach Konstellation werden die Kinder entweder als Halb- oder Stiefgeschwister bezeichnet. Der wichtigste Unterschied: Halbgeschwister haben einen gemeinsamen Elternteil, zwischen Stiefgeschwistern besteht keine Blutsverwandtschaft. Die „Stief“-Bezeichnung gilt nicht nur für Geschwister – weitere nahe Verwandte können ebenso als Stieftante, Stiefonkel oder Stiefcousin gelten. Die Voraussetzung ist auch hier, dass die Betroffenen keine gemeinsame DNA teilen. Umgangssprachlich wird der „Stief“-Zusatz bei Verwandten in der Regel weggelassen.

Wer zählt als Großtante oder Großonkel?

Wird bei einer Verwandtschaftsbezeichnung der Zusatz „Groß-“ ergänzt, liegt jeweils eine Generation dazwischen. Während die Schwester deines Vaters deine Tante ist, ist die Tante deines Vaters wiederum deine Großtante. Denn hier befindet sich die Generation deiner Eltern dazwischen. Das bedeutet: Großtanten oder Großonkel sind die Tanten bzw. der Onkel deiner Eltern.

  • Anna und Wolfgang sind Sandras Eltern.
  • Annas Schwester (Nicole) ist die Tante von Sandra.
  • Annas eigene Tante (Hannelore) gilt gleichzeitig als Großtante ihrer Tochter Sandra.
  • Hannelore ist also die Schwester von Annas Eltern bzw. von Sandras Großeltern.

Irreführende Begriffe: Großcousine und -cousin gibt es offiziell nicht

Während sich Cousinen und Cousins ersten Grades (früher auch Base und Vetter genannt) noch recht leicht zuordnen lassen, wird es bei sogenannten Großcousinen oder Großcousins schon schwieriger. Verwirrend ist vor allem, dass diese Bezeichnungen offiziell gar nicht existieren. Sie werden lediglich umgangssprachlich sowie uneinheitlich verwendet. Diese mehrdeutige Bezeichnung wird oft für verschiedenste Angehörige verwendet, die über den Verwandtschaftsgrad „Cousin ersten Grades“ hinausgehen.

Offiziell werden diese Beziehungen lediglich mit den jeweiligen Verwandtschaftsgraden bezeichnet. So nennen manche Menschen den Sohn der eigenen Cousine oder des Cousins zwar Großcousin, offiziell ist dieser aber Neffe zweiten Grades. Seine Tochter wäre wiederum die Nichte dritten Grades usw. Auch der Cousin eines Elternteils wird manchmal als Großcousin betitelt, ist aber eigentlich der Cousin zweiten Grades.

  • Susanne und Tom sind Geschwister. Beide haben eigene Kinder und Enkelkinder.
  • Marie (Tochter von Susanne) ist die Cousine ersten Grades von Ben (Sohn von Tom).
  • Die Familie hat weiteren Nachwuchs bekommen: Julian (Sohn von Marie) und Leo (Sohn von Ben).
  • Umgangssprachlich werden Julian und Leo als Großcousins bezeichnet, offiziell sind sie Cousins zweiten Grades.
  • Ebenso ist Julian der Neffe zweiten Grades von Ben (Leos Vater).

Schwager und Schwippschwager: Familienzuwachs durch Hochzeit

Da sich der Verwandtschaftskreis durch Hochzeiten immer weiter vergrößern kann, gibt es auch hierfür spezielle Bezeichnungen. Mit angeheirateten Familienmitgliedern bist du grundsätzlich verschwägert. Deine Schwiegereltern sind die Eltern deines/r Partners/in. Ebenso kannst du durch eine Hochzeit womöglich Schwiegeronkel und -tanten, Schwiegerkinder sowie Schwiegerenkel als neue Familienmitglieder dazugewinnen.

Die Geschwister deines Partners heißen Schwager oder Schwägerin. An dieser Stelle kommt noch eine weitere Verwandtschaftsbezeichnung ins Spiel. Denn auch die Partner der Schwester oder des Bruders des eigenen angeheirateten Partners gibt es: Diese sind deine Schwippschwager oder Schwippschwägerinnen.

  • Tina und Sebastian heiraten. Beide haben eigene Geschwister: Tina hat einen Bruder namens Tim, Sebastian eine Schwester namens Sarah.
  • Somit wird Tina durch die Hochzeit zur Schwägerin von Sarah. Ebenso ist Sebastian nun Tims Schwager.
  • Doch auch Tim und Sarah haben bereits eigene Familien gegründet, Sarah ist sogar schon verheiratet. Ihr Mann heißt Andreas.
  • Andreas ist daher einerseits Sebastians Schwager, da er mit Sebastians Schwester verheiratet ist.
  • Gleichzeitig gilt Andreas jetzt auch als Schwippschwager von Tina. Denn er ist der Mann der Schwester von Tinas Bräutigam.

Heiraten innerhalb der Verwandtschaft: Was ist erlaubt und was verboten?

Im Zusammenhang mit Hochzeiten im Familienkreis stellt sich noch eine weitere Frage: Welche Mitglieder der eigenen Verwandtschaft darf man überhaupt heiraten? Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) erlaubt Ehen zwischen Cousins und Cousinen aller Verwandtschaftsgrade. Hochzeiten innerhalb gerader Verwandtschaftslinien sind laut deutscher Gesetzgebung verboten. Es gilt demnach: Ehen zwischen Elternteil und Kind, Großelternteil und Enkel sowie blutsverwandten Geschwistern sind grundsätzlich verboten. Demnach dürfen auch Halbgeschwister nicht heiraten. Für Stiefgeschwister, die nicht direkt miteinander verwandt sind, gilt dieses Verbot nicht.

Vorschaubild: © unsplash.com/cdc

Was ist wenn meine Cousine ein Kind bekommt was bin ich dann?

Die Kinder von Cousinen und Cousins sind Neffen und Nichten eines zusätzlichen Grades: Der Sohn einer Cousine (1. Grades) ist ein Neffe 2. Grades, die Tochter eines Cousins 2. Grades ist eine Nichte 3.

Wann ist man ein großcousin?

So nennen manche Menschen den Sohn der eigenen Cousine oder des Cousins zwar Großcousin, offiziell ist dieser aber Neffe zweiten Grades. Seine Tochter wäre wiederum die Nichte dritten Grades usw. Auch der Cousin eines Elternteils wird manchmal als Großcousin betitelt, ist aber eigentlich der Cousin zweiten Grades.

Was bin ich wenn meine Nichte ein Kind bekommt?

Du bist die Großtante des Babies deiner Nichte. Deine Tochter ist die Cousine deiner Nichte und somit die Tante zweiten Grades ihres Babies.

Wann ist man eine Großtante?

Eine Großtante ist, kurz gesagt, die Tante der Mutter oder des Vaters. Liegt nicht der direkte Verwandtschaftsgrad vor, kommt die Bezeichnung "Groß" zum Einsatz. Gleiches gilt für den Großonkel, der der Onkel von Mutter oder Vater ist.