Für die Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen werden in erster Linie Medikamente eingesetzt. Ziel der Behandlung ist es, eine Linderung der Beschwerden für den Patienten zu erreichen. Die Aktivität der Entzündung ist zu dämpfen und für lange, beschwerdefreie Intervalle zu sorgen. Die Therapie richtet sich grundsätzlich nach dem Schweregrad, dem Ausbreitungsmuster der Erkrankung, dem Ansprechen auf vorangegangene Therapien sowie der individuellen Patientensituation. Show
Bei einem sehr starken Schub wirken Medikamenten teilweise nicht mehr. Dann kann eine Operation notwendig sein insbesondere dann, wenn es zu starken, kaum stillbaren Darmblutungen kommt. Darmkrebs wächst langsam und verursacht zunächst oft keine Symptome. Lesen Sie, an welchen ersten Anzeichen Sie Darmkrebs erkennen. Inhalt
Darmkrebshäufigkeit: die ZahlenIm Jahr 2013 erkrankten nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Deutschland etwa 62.400 Menschen neu an Darmkrebs: Rund 34.000 Männer, 28.400 Frauen. Männer waren im Schnitt rund 70 Jahre alt, Frauen dagegen knapp 73 Jahre. Rund 25.700 Patienten starben an ihrem Darmkrebs. Fünf Jahre nach der Diagnose Darmkrebs lebten noch rund zwei Drittel der Patienten. Insgesamt geht die Darmkrebshäufigkeit seit ungefähr 2004 in allen Altersgruppen ab 55 Jahren zurück. Ein Grund ist die Einführung der Darmspiegelung im Jahr 2002. Setzt sich die aktuelle Entwicklung so fort, rechnen Experten mit einem weiteren Rückgang der Darmkrebshäufigkeit. Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – neben Brust-, Prostata- und Lungenkrebs. Meist entsteht der Tumor im Dickdarm, sehr selten im Dünndarm. Unter dem Begriff Darmkrebs fassen Ärzte Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und des Mastdarms (=Enddarm) (Rektumkarzinom, Mastdarmkrebs oder Enddarmkrebs) zusammen. Darmkrebs heißt daher medizinisch auch kolorektales Karzinom. Der Ausgangspunkt für den Darmkrebs sind fast immer gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut, die Darmpolypen. In vielen Fällen bleiben sie harmlos, aber nicht immer. Die Zellen der Darmschleimhaut können entarten und zu Krebszellen werden. Meist dauert dies aber viele Jahre. Entfernen Ärzte die Polypen bei einer Darmspiegelung, ist das Risiko gebannt. Darmkrebs: SymptomeDie Symptome bei Darmkrebs sind nicht ganz einfach festzustellen. Denn er wächst nicht von einem Tag auf den anderen, sondern entwickelt sich langsam innerhalb von Jahren. So verursacht Darmkrebs zunächst keine Beschwerden. Viele bemerken den bösartigen Tumor in ihren Eingeweiden deshalb anfangs nicht. Und wenn Darmkrebs-Anzeichen auftreten, dann sind sie oft sehr unspezifisch. Das heißt: Sie können noch bei vielen anderen harmlosen oder gutartigen Krankheiten vorkommen. Das ist mit ein Grund, warum viele erst spät eine Arztpraxis aufsuchen und Ärzte den Darmkrebs spät erkennen. Darmkrebs kann folgende erste Anzeichen hervorrufen:
Symptome bei fortgeschrittenem DarmkrebsIst der Tumor schon weiter fortgeschritten, können noch andere Darmkrebs-Symptome hinzukommen, zum Beispiel:
Suchen Sie bei ersten Anzeichen von Darmkrebs immer Ihren Arzt auf. Am besten ist es natürlich, wenn Sie regelmäßig die Darmkrebsfrüherkennung wahrnehmen. Diese verschafft Sicherheit, dass in Ihrem Darm alles in Ordnung ist. Nicht immer steckt Darmkrebs hinter den SymptomenNicht immer muss gleich Darmkrebs hinter Ihren Magen-Darm-Beschwerden stecken. Viele andere Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt können daran schuld sein, die weitaus weniger besorgniserregend oder gut behandelbar sind. Einige Beispiele:
Darmkrebs: Ursachen und RisikofaktorenDie Ursache von Darmkrebs ist immer, dass sich gesunde Zellen verändern (mutieren), entarten und sich ungebremst vermehren. Darmkrebs geht meist von den Zellen der Darmschleimhaut aus, die zunächst gutartige Wucherungen bilden, die sogenannten Darmpolypen. Bei vielen Menschen bleiben sie zeitlebens harmlos. Sie können sich jedoch auch bösartig verändern und zu Darmkrebs weiterentwickeln. Dieser Prozess dauert viele Jahre. Etwa 90 Prozent der Darmkrebsfälle entstehen, weil die Darmpolypen entarten. Die Ursachen der Zellveränderungen können sehr verschieden sein. Bekannt sind verschiedene Faktoren, die das Darmkrebs-Risiko erhöhen. Auch Ihr Lebensstil spielt dabei mit. Die wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs
Ist Darmkrebs vererbbar?Neben den allgemeinen Risikofaktoren spielt bei manchen Formen von Darmkrebs auch die erbliche Veranlagung mit. Ärzte unterscheiden:
Bei den meisten Menschen finden Ärzte keine bestimmte Ursache für Darmkrebs. Ohnehin gibt es nicht „den einen“ Auslöser, sondern wahrscheinlich wirken viele Faktoren bei der Krebsentstehung zusammen. In seltenen Fällen ist Darmkrebs jedoch vererbbar. Ärzte schätzen, dass ungefähr fünf bis acht Prozent der Erkrankten eine erbliche Form von Darmkrebs haben. Meist erkranken sie dann schon in jungen Jahren an dem bösartigen Darmtumor. Die beiden häufigsten Formen von erblichem Darmkrebs sind:
Darmkrebs – Alter ist ein RisikofaktorDarmkrebs und Alter sind ebenfalls miteinander verknüpft. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für Darmkrebs, mit 20 oder 30 Jahren ist Darmkrebs hingegen eher selten. Der Grund dafür ist, dass es mit zunehmenden Lebensjahren immer mehr Fehler bei der Zellteilung gibt und die körpereigenen Reparaturmechanismen schlechter greifen. So sind viele Menschen mit Darmkrebs schon über 75 Jahre alt. Anderes sieht es aus, wenn es sich um familiären oder erblichen Darmkrebs handelt. In diesen Fällen erkranken Menschen oft in jüngerem Alter an einem bösartigen Darmtumor. FOCUS-GESUNDHEIT FOCUS-GESUNDHEIT 07/21 Mehr zum Thema Krebs und Onkologie finden Sie in der Ausgabe Krebs von FOCUS-GESUNDHEIT, erhältlich als E-Paper oder Print-Heft. Zum E-Paper-Shop Zum Print-Shop Darmkrebs: VorsorgeDarmkrebs lässt sich durch regelmäßige Vorsorge in vielen Fällen vermeiden. Wenn Ärzte Darmpolypen rechtzeitig diagnostizieren und diese entfernen, kann daraus kein Darmkrebs entstehen. Außerdem gilt: Die Heilungschancen stehen bei Darmkrebs umso besser, je früher Ärzte einen bösartigen Tumor erkennen. Eigentlich ist das Wort „Vorsorge“ nicht ganz korrekt: Denn es sind meint Maßnahmen, mit denen Sie Krankheiten vorbeugen können, also zum Beispiel Nichtrauchen, mäßiger Alkoholkonsum oder viel Bewegung. Richtiger ist der Begriff „Darmkrebs-Früherkennung“. Er umfasst alle Maßnahmen, um eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen. Bei Darmkrebs sind das die Darmspiegelung oder der Stuhltest. Umgangssprachlich verwenden viele die Begriffe „Vorsorge“ und „Früherkennung“ aber synonym. Darmkrebs-Vorsorge: ab wann und wie oft?Die wichtigste Neuerung vorab: Seit April 2019 können Männer schon ab 50 Jahren die Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebs-Vorsorge als Alternative zum Stuhltest wahrnehmen. Der Hintergrund ist, dass bei ihnen das Risiko für diese Krebsart schon ab diesem Alter steigt. Bei Frauen gilt nach wie vor die Altersgrenze von 55 Jahren. Ansonsten gelten folgende Empfehlungen für die Darmkrebs-Vorsorge für Menschen zwischen 50 und 75 Jahren. Das Darmkrebs-Screening richtet sich an Personen, die noch keine Beschwerden haben, sich gesund fühlen und kein erhöhtes Darmkrebsrisiko besitzen.
Wer Symptome verspürt, sollte immer unabhängig von dieser Darmkrebs-Früherkennung zeitnah einen Arzt aufsuchen. Eine Darmspiegelung ist jederzeit möglich und die Kassen übernehmen auch die Kosten dafür. Video: Krebs-Früherkennung rettet LebenEmpfohlener redaktioneller Inhalt Passend zum Inhalt finden Sie hier einen externen Inhalt von BridTV. Aufgrund Ihrer Tracking-Einstellung ist die technische Darstellung nicht möglich. Mit dem Klick auf „Inhalt anzeigen“ willigen Sie ein, dass Ihnen ab sofort externe Inhalte dieses Dienstes angezeigt werden. Inhalt anzeigen Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Über den Privacy Manager können Sie die aktivierten Funktionen wieder deaktivieren. Familiärer und erblicher Darmkrebs – Vorsorge beginnt früherBei familiärem und erblichem Darmkrebs setzt die Darmkrebs-Vorsorge deutlich früher ein, weil Betroffene in jüngerem Alter erkranken können. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
Shutterstock Familiäres Risiko bei Darmkrebs - häufige FragenJährlich erkranken rund 61.000 Menschen an Darmkrebs. Etwa 24.600 sterben daran. Oft sind mehrere Personen in einer Familie betroffen. Wir beantworten die häufigsten Fragen zum familiären Risiko. Shutterstock Krebs-Früherkennung rettet LebenWer sich regelmäßig beim Arzt auf Brustkrebs, Darmkrebs oder Hautkrebs checken lässt, hat oft bessere Heilungschancen. Wir zeigen Ihnen, welche Vorsorge-Untersuchen die Krankenkasse zahlt. Darmkrebs-DiagnoseWenn Sie Verdauungsbeschwerden haben oder Blut im Stuhl sichtbar ist, suchen Sie immer zeitnah Ihren Hausarzt auf. Am Anfang der Darmkrebs-Diagnose steht immer das Gespräch mit Ihrem Arzt zur Krankengeschichte. Folgende Fragen sind unter anderem für ihn interessant:
Ihre Antworten geben dem Arzt schon erste Anhaltspunkte, was Ihren Beschwerden zugrunde liegen könnte. Weitere Untersuchungen zur Darmkrebs-DiagnoseNach dem Gespräch folgen weitere Untersuchungen, um den Ursachen auf die Spur zu kommen: Die wichtigsten sind:
FOCUS-Arztsuche: Den richtigen Gastroenterologen findenEmpfohlener Arzt in der Region Finden Sie den passenden von FOCUS-GESUNDHEIT Arztsuche empfohlenen Arzt in der Region Fachgebiet oder Name? Ort, PLZ oder Stadtteil?
Hat der Arzt den Verdacht auf einen familiären oder erblichen Darmkrebs, leitet er Sie an ein spezialisiertes Darmkrebszentrum weiter. Ist Darmkrebs heilbar?Ob Darmkrebs heilbar ist, hängt entscheidend davon ab, in welchem Stadium Ärzte den Krebs entdecken. Allgemein lässt sich sagen: Je früher Ärzte Darmkrebs diagnostizieren, desto besser lässt er sich behandeln und desto besser ist auch die Prognose. Auch wenn der Darmkrebs-Verlauf sehr langsam ist – ohne Behandlung kann er sich tief in die Darmwand eingraben und in andere Organe streuen, meistens in die Leber. Hat Darmkrebs Metastasen gebildet, ist er in der Regel nicht mehr heilbar, aber immer noch behandelbar. Dennoch sinkt die Überlebenschance, je weiter sich der Tumor ausgebreitet hat. Krebsärzte teilen Darmkrebs in verschiedenen Stadien ein, von der auch die Lebenserwartung abhängt. International sind zwei verschiedene Einteilungen gebräuchlich. TNM-Klassifikation:Die Buchstaben TNM stehen für Folgendes:
Jeder Buchstabe erhält also eine Zahl dahinter. Je höher diese ist, desto weiter fortgeschritten ist der Darmkrebs und desto schlechter stehen die Überlebenschancen. Basierend auf der TNM-Klassifikation ordnen Ärzte jetzt jedem Darmkrebspatienten ein sogenanntes UICC-Stadium zu. Von diesen Darmkrebs-Stadien hängt es auch ab, welche Behandlung sie auswählen.
Darmkrebs lässt sich heute gut behandeln und ist in vielen Fällen heilbar. Welche Darmkrebs-Therapie Ärzte aussuchen, hängt davon ab, wie weit sich der Tumor schon ausgebreitet hat. Wichtig ist für die Mediziner, ob sich schon Metastasen in den Lymphknoten oder anderen Organen gebildet haben. Aber auch dann ist durch die richtige Darmkrebs-Behandlung noch ein gutes Leben möglich. Ärzte setzen verschiedene Krebsbehandlungen gegen Darmtumoren ein, oft kombinieren sie auch mehrere Therapien miteinander – je nach Stadium. Darmkrebs: Behandlung am besten im zertifizieren DarmkrebszentrumWichtig ist, dass Sie sich eine auf Darmkrebs spezialisierte Klinik suchen. Dort arbeiten Ärzte verschiedenster Fachrichtungen Hand in Hand, die viel Erfahrung mit dem Krankheitsbild haben. So haben erfahrene Operateure dort schon viele Darmkrebsoperationen durchgeführt. Patienten haben weniger Nebenwirkungen und auch die Ergebnisse der OP sind vermutlich besser. Darmkrebs-OP – die wichtigste TherapieChirurgen versuchen im Rahmen einer Operation, den Darmkrebs möglichst vollständig zu entfernen. Das Ziel dabei ist immer die Heilung des Krebses. Die Darmkrebs-OP ist für alle Stadien eine wichtige Therapiemöglichkeit. Bei frühem Darmkrebs genügt oft die Operation als alleinige Behandlungsmaßnahme. Aber auch bei fortgeschrittenen Stadien gelingt es Ärzten oft noch, das weitere Wachsen des Krebses durch eine OP aufzuhalten. So verlängert sich auch die Lebenszeit. Wichtig ist immer, dass ein erfahrener Operateur die Operation durchführt. Manchmal schrumpfen Ärzte den Tumor oder die Metastasen vor dem Eingriff durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung, manchmal auch durch eine Kombination aus beidem (Radiochemotherapie). Ärzte verzichten nur dann auf eine OP, wenn der Darmkrebs schon sehr weit fortgeschritten ist und der Eingriff keine Aussichten auf Heilung bringen würde. Dies ist zum Beispiel bei nicht zu entfernenden Metastasen der Fall. Auch Metastasen, die sich am häufigsten in der Leber bilden, lassen sich in manchen Fällen operieren. Hier sind Leberchirurgen die richtigen Ansprechpartner. Chemotherapie bei DarmkrebsDie Chemotherapie besteht aus Medikamenten (Zytostatika), die im gesamten Körper wirken. Sie bremsen die Teilung und Vermehrung der Krebszellen und zerstören sie. Allerdings greifen sie auch gesunde Zellen an, die sich schnell teilen. Dazu gehören die Zellen der Haut oder der Schleimhäute. Der Haarausfall ist wohl die bekannteste Nebenwirkung. Die Chemo bei Darmkrebs verabreichen Ärzte in Zyklen, also in bestimmten Zeitabständen. In den Pausen dazwischen kann sich der Körper wieder erholen. Neben der Operation ist die Chemotherapie eine der wichtigsten Strategien zur Behandlung von Darmkrebs. Ob Ärzte zelltötende Mittel einsetzen, hängt wiederum vom Stadium und der Aggressivität des Darmkrebses ab. Aber auch das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand, bestehende Begleiterkrankungen und die persönlichen Wünsche der Betroffenen spielen bei der Entscheidung eine Rolle. Es gibt verschiedene Zytostatika für unterschiedliche Krebsarten. Bei Darmkrebs setzen Ärzte zum Beispiel folgende Medikamente ein:
Zielgerichtete Medikamente gegen DarmkrebsZielgerichtete Medikamente (engl. targeted therapy) kommen bei fortgeschrittenem Darmkrebs als Ergänzung zur Chemo zum Einsatz. Die Arzneien sind besondere Eiweiße (Antikörper), die sich gegen bestimmte Merkmale von Krebszellen richten. Die Voraussetzung für ihren Einsatz ist, dass die Tumorzellen das entsprechende Merkmal besitzen. Beispiele sind:
Shutterstock Etappensieg im Kampf gegen DarmkrebsWie Ärzte Darmkrebskranken mit bestimmten Genveränderungen jetzt helfen. Shutterstock Präzisionsonkologie: Zielgerichtete Behandlung gegen KrebsKein Tumor gleicht dem anderen. Ärzte wollen deshalb jeden Krebspatienten basierend auf der Genetik seines Tumors behandeln. Das verspricht bessere Heilungschancen und weniger Nebenwirkungen. Immuntherapie gegen DarmkrebsBei Darmkrebs wird an der Immuntherapie geforscht, welche Ärzte schon bei verschiedenen anderen Krebsarten anwenden, etwa bei schwarzem Hautkrebs oder Lungenkrebs. Die Immuntherapie greift nicht die Krebszellen selbst an, sondern schärft das Immunsystem. So soll es sich wieder besser gegen Krebszellen zur Wehr setzen können. Eingesetzt werden sogenannte Check-Point-Inhibitoren. Vielleicht sind sie zukünftig auch für Menschen mit Darmkrebs eine Möglichkeit. Alle zielgerichteten Arzneien, die Immuntherapie und Chemotherapie haben nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Diese lassen sich aber oft gut behandeln. Universitätsmedizin Göttingen Neues Medikament für Patienten mit erblichem Darmkrebs Personalisierte Medizin und digitale Entwicklungen sind die Eckpfeiler moderner Darmkrebstherapie. Prof. Dr. Michael Ghadimi , Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen Herr Professor Ghadimi, Darmkrebs komplett verschwinden zu lassen, gelang kürzlich in einer kleinen Studie mit dem Wirkstoff Dostarlimab. Ein neuer Hoffnungsträger? Die Ergebnisse lassen natürlich aufhorchen. Allerdings adressierte die Studie nur Patienten mit erblichem Darmkrebs. Das sind fünf Prozent der Erkrankten. Dennoch: Der Ansatz ist positiv und wäre eine echte Sensation – eben für wenige. Die personalisierte Medizin ist der Weg, den wir in der Onkologie gehen müssen. Denn Krebs ist nicht gleich Krebs. Manche Kliniken setzen auf künstliche Intelligenz (KI) bei der Darmkrebsvorsorge. Mit KI ausgestattete Endoskope sollen Polypen besser erkennen. Ist das die Zukunft? Ich bin ein großer Freund von solchen Entwicklungen. Auch wir arbeiten an unserer Klinik an der digitalen Chirurgie, die KI-basiert ist. Sie wird Einzug halten, die Frage ist nur, wann. Die Darmspiegelung mit KI-Endoskopen ist noch nicht klinisch erprobt. Ich bin also zurückhaltend, ob das die Zukunft ist. Was halten Sie von der virtuellen Darmspiegelung, die ohne den Schlauch im Verdauungskanal auskommt? Ich kann nachvollziehen, dass manche Menschen die Untersuchung mit dem Endoskop im Darm scheuen. Einige können auch keine Koloskopie durchführen lassen, etwa wegen Verwachsungen im Darm. Studien besagen aber, dass die virtuelle Darmspiegelung mittels CT oder MRT nicht gleichwertig ist mit der normalen Koloskopie. Vor allem wenn es darum geht, kleine Veränderungen im Darm aufzuspüren. Aber: Eine virtuelle Darmspiegelung ist besser als keine Vorsorge. Interview: Ingrid Müller Darmkrebs vorbeugenDie wichtigste Maßnahme, um Darmkrebs vorzubeugen, ist die regelmäßige Krebsfrüherkennung. Denn Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen aus Polypen, die sich bösartig verändern. Entfernen Ärzte diese rechtzeitig, kann Darmkrebs erst gar nicht entstehen. Daneben ist der Lebensstil bei Darmkrebs ein wichtiger Faktor - und hier können Sie selbst ansetzen. Allerdings bieten auch noch so gesunde Lebensgewohnheiten keinen 100-prozentigen Schutz vor dieser Krebsart. Ihr Darmkrebsrisiko senken und eventuell einem Tumor im Darm vorbeugen können Sie mit folgenden Maßnahmen:
Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie Nominieren Sie eine:n Mutmacher:inMit dem Ehrenpreis "An Deiner Seite" zeichnet die Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie Menschen aus, die Krebspatient:innen zur Seite stehen. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Bis 31.12.2022 können Sie Ihre Nominierung einreichen.
Hier nominieren Darmkrebs: ErnährungEs gibt viele Studien zum Thema „Darmkrebs und Ernährung“. Daraus lässt sich jedoch keine „Anti-Darmkrebs-Diät“ ableiten. Ärzte raten dazu, die allgemeinen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu beherzigen. Sie hat zehn Empfehlungen veröffentlicht, wie eine gesunde Ernährung aussehen könnte: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/. Einige Tipps!
Dass eine gesunde Ernährung vor Darmkrebs schützt ist nicht bewiesen. Aber Ihr Gewicht und Ihr Herz-Kreislauf-System profitieren allemal davon. Auch wenn Sie schon an Darmkrebs erkrankt sind, ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig. Vor allem gilt es, einer Mangelernährung und einem Gewichtsverlust vorzubeugen. Sprechen Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt und einem Ernährungsspezialisten (Oecotrophologen). Diese beraten Sie in allen Ernährungsfragen. Stock Food Mit der richtigen Ernährung Krebs vorbeugenDie richtige Kost auf dem Teller senkt das Krebsrisiko. Entscheidend sind dabei weniger die Vitamine, sondern die Energiedichte eines Lebensmittels. Shutterstock Creative Schützt Bio-Gemüse vor Krebs?Weniger Schadstoffe und Chemie - die Deutschen kaufen Bio-Lebensmittel vor allem auch aus gesundheitlichen Gründen. Es heißt sogar, dass die Bio-Produkte vor Krebs schützen können. Stimmt das? Was ist Darmkrebs?Quellen
Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir. Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt können Sie über unser Ärzteverzeichnis finden. Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen. Kann man an den Blutwerten Darmkrebs erkennen?Vorweg gesagt: Darmkrebs kann nicht allein über Laborbefunde diagnostiziert werden. Allerdings liefert die Untersuchung des Blutes dem Arzt wertvolle Informationen über den Allgemeinzustand Ihres Körpers sowie die Funktionstüchtigkeit einzelner Organe, wie zum Beispiel der Leber und den Nieren.
Welche Blutwerte Stimmen bei Darmkrebs nicht?die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) deutlich erniedrigt und die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) deutlich erhöht sein. Auch der Wert der Blutplättchen (Thrombozyten) ist in diesem Fall abweichend.
Ist der CRP bei Darmkrebs erhöht?Nach prospektiver Beobachtung der Patienten bis Dezember 2000 waren Menschen mit ursprünglich erhöhtem CRP signifikant häufiger an Darmkrebs er- krankt. «Die Befunde zeigen, dass eine starke Assoziation zwischen CRP und einem späteren Kolonkarzinom besteht», schrei- ben die Autoren im JAMA.
Welche Tumormarker sind bei Darmkrebs erhöht?Der für den Darmkrebs bedeutendste Tumormarker ist CEA (carcinoembryonales Antigen).
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