Was passiert wenn man sich nur von Milch ernährt?

Ernährung Milch - gesund oder ungesund?

Was passiert wenn man sich nur von Milch ernährt?

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Noch immer gilt Milch vielen als rundum gesundes Lebensmittel: Doch übermäßiger Verzehr – so zeigen neuere Studien – birgt womöglich auch Risiken. Was sollte man beachten?

Milch ist die erste Nahrung, die Menschen zu sich nehmen – eine nährstoffreiche Essenz aus dem Körper der Mutter, die perfekt auf die Bedürfnisse des Neugeborenen abgestimmt ist. Die weißliche Flüssigkeit ist zudem eines der vielseitigsten Nahrungsmittel überhaupt: Aus kaum einem Rohstoff stellt der Mensch schon seit Jahrtausenden derart viele unterschiedliche Produkte her – vom cremigen Joghurt über fette Sahne, Molke und streichzarte Butter, Schmand, Kefir und Quark bis hin zu milden, scharfen oder würzigen Käsesorten.

Wie gesund ist Milch?

Milch versorgt uns mit Energie in Form von Zucker und Fett, ist reich an Eiweiß, dem wichtigsten Baustoff für sämtliche Körperzellen, sowie an zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen (besonders Kalzium, das gut für Knochen und Zähne ist).

Dennoch lassen aktuelle Untersuchungen daran zweifeln, dass sie uneingeschränkt empfehlenswert ist: So könnte es sein, dass zu hoher Konsum zu Entzündungsreaktionen im Körper führt und womöglich Alterungsprozesse beschleunigt. Milch ist eben von Natur aus kein Erfrischungsgetränk für Erwachsene, sollte also nicht wie Wasser zum Durstlöschen getrunken werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät daher zu maßvollem Genuss: pro Tag etwa 250 Gramm fettarme Milch (das entspricht etwa einem Glas) sowie zwei Scheiben Käse.

Warum ist Milch weiß?

Winzige Eiweißbündel und Fettkügelchen verleihen Milch ihre trübe Erscheinung. Das Fett liefert die meisten Kalorien der Milchprodukte; in Sahne, Quark oder Käse stellt Fett zum Teil mehr als die Hälfte des Energiegehalts. Milch ist zudem reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Magnesium und Kalzium.

Darüber hinaus enthält die Flüssigkeit den Zucker Laktose. Säuglinge können ihn problemlos verdauen, viele Erwachsene verlieren jedoch die Fähigkeit dazu. Verzehren sie zu große Mengen an Molkereiprodukten, rumort es daher in ihrem Inneren.

Lange wurde Milch als uneingeschränkt gesundes Nahrungsmittel empfohlen, heute ist die Studienlage nicht mehr ganz so eindeutig: Zwar scheint Milch das Risiko für Bluthochdruck, Darmkrebs und Übergewicht geringfügig zu senken, doch zeigen einige Untersuchungen, dass hoher Verzehr unter anderem Prostata- und Eierstockkrebs begünstigen könnte.

Sind Käse, Quark und Joghurt besser als Milch?

Der Genuss von Käse, Quark und Joghurt scheint dagegen der Gesundheit nicht abträglich zu sein – und womöglich auch unserer Psyche gutzutun: Denn die Speisen enthalten Mikroorganismen, die sich in unserem Darm ansiedeln können und offenbar indirekt imstande sind, unsere Stimmung zu heben, wie Studien zeigen.

Milch ist eine lebendige Flüssigkeit: In ihr schwimmen zahlreiche Immunzellen, Bakterien, aktive Enzyme. In Rohmilch können sich allerdings auch Krankheitserreger leicht vermehren. Wer anfällig ist – etwa Schwangere, Kleinkinder und chronisch Kranke –, sollte auf den Genuss von Rohmilch und daraus gewonnenem Käse verzichten. Experten raten zudem, Rohmilch vom Bauern nur abgekocht zu trinken.

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Was passiert wenn man sich nur von Milch ernährt?

© via www.imago-images.de  Eine junge Landwirtin trinkt ein Glas Milch vor einigen Kühen im Kuhstall. 

- Obwohl Milch aufgrund ihrer nährstoffreichen Zusammensetzung ständig als gesund angepriesen wird, zeigen mittlerweile Studien, dass deren Konsum sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Wir erklären, was dahinter steckt.

Milch und Milchprodukte liegen schon länger auf der Anklagebank. Einige halten Milch für ein grundlegendes Lebensmittel wie Gemüse und Nudeln, und andere, die sie aufgrund ethischer oder gesunder Entscheidungen nicht trinken, heben Kritik und Probleme hervor.

Welche Inhaltsstoffe stecken in Kuhmilch?

Milch enthält tatsächlich wichtige Nährstoffe für den Körper, wie Proteine, B-Vitamine, Zink und Jod. Kuhmilch besteht grundsätzlich aus folgenden Komponenten:

- Wasser macht 87,5 Prozent der Kuhmilch aus
- Proteine, von denen Casein am repräsentativsten ist, bilden 3,5 Prozent und Lipide im Durchschnitt 3,5 Prozent
- Zucker, insbesondere Laktose, macht etwa 5 Prozent des Inhalts aus
- Mineralsalze (hauptsächlich Phosphor und Kalzium) machen das restliche 1 Prozent aus. Gerade wegen des enthaltenen Kalziums wird Milch oft als gut für die Knochen angesehen.

Der Fettgehalt kann variieren: Je nach Anteil finden wir auf dem Markt Vollmilch zwischen zwei und vier Prozent Fett. Es gibt allerdings auch industrielle Entfettungstechniken, die den Fettgehalt der gemolkenen Milch reduzieren.

Aber was hat Milch wirklich auf sich? Was gibt es zu beachten? Ist sie gesund oder ungesund? Ist sie tatsächlich gut für Knochen? Wir erklären Ihnen die Pros und Kontras dieses nährstoffreichen Getränks.

Ist Milch gut für die Knochen?

Das stimmt tatsächlich, allerdings nur wenn alkalische Milch konsumiert wird. Da aber Industriemilch aus Nutztieren besteht, die verunreinigtes Futter gefressen und Medikamente erhalten haben, enthält sie zusätzlich verschiedene Chemikalien, von denen viele fettlöslich sind. Letztendlich wird Milch zu einem Säuerungsmittel. Statt unsere Knochen zu verstärken, entzieht sie davon, wie alle sauren Stoffe, Kalzium.

Eine an Milch, Fleisch und Milchprodukten reiche Ernährung ist eine säurebildende (basische) Ernährung. Unter einer ansäuernden Ernährung verstehen wir eine Ernährung, die den Körper mit vielen Phosphaten und Sulfaten und wenigen alkalischen Kationen (Phosphor, Kalzium, Zink, Magnesium) versorgt.

Der Bedarf an Kalzium kann aber zum Glück über den Verzehr andere Kalziumlieferanten gedeckt werden. Kohl und Brokkoli sind unter anderem kalziumreiche Lebensmittel.

Verursacht Milch Hautunreinheiten?

Neueste Studien haben den Verzehr von Milch und Milchprodukten mit dem Auftreten von Akne in Verbindung gebracht. Leucin, eine Aminosäure, die in diesen Lebensmitteln in großen Mengen vorhanden ist, scheint in der Lage zu sein, einen bestimmten enzymatischen Komplex (mTORC1) zu stimulieren. Dieser sei in der Lage, mit den Reizen zu interagieren, die dem Auftreten von Akne zugrunde liegen.


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Außerdem enthalten Milchprodukte Androgene (männliche Hormone), die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Dies wiederum stimuliert die Talgproduktion, die die Poren verstopfen und Pickel verursachen kann.

Laktoseintoleranz vs. Darmflora gestärkt

Ein Teil der deutschen Bevölkerung hat eine Laktoseintoleranz: Es seien knapp 20 Prozent, die hervorragend ohne Milch und Milchprodukte zurecht kommen. Während Säuglinge Laktose normalerweise problemlos verstoffwechseln können - denn auch die Muttermilch enthält von Natur aus Laktose - haben nach der Kindheit manche Menschen so wenig Laktase im Darm, dass ihr Körper nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten mit unangenehmen Symptomen reagiert.

Allerdings ist Milch besonders gut fürs Gleichgewicht der Darmflora geeignet. Besonders gut wirken Sauermilchprodukte und Joghurts mit lebenden Milchsäurebakterien probiotisch auf unsere Darmfunktion aus.

Milch gegen Heißhunger?

Milch wirkt gegen den Heißhunger. Dies läge an seinem glykämischen Index. "Dieser ist bei Milch durch den hohen Eiweißgehalt sehr niedrig, Blutzucker- und Insulinspiegel bleiben daher konstant und dämpfen das Hungergefühl", so t-online.

Milch gegen Gewichtszunahme?

Eiweiß hat eine sättigende Wirkung. Wer zum Frühstück ein Glas Milch trinkt, ist nach der ersten Mahlzeit des Tages lange satt. Aber kann Milch dick machen? Die Antwort lautet im Grunde nein. Die Kalorienaufnahme hängt nicht vom Lebensmittel selbst ab, sondern von der Qualität der gewählten Milch und natürlich von den verzehrten Mengen. Der wahllose Verzehr großer Mengen eines Lebensmittels kann zu einer Gewichtszunahme führen, auch wenn das betreffende Lebensmittel kalorienarm ist.

Um die tägliche Verzehrmenge zu regulieren, sollten Sie sich der in Milch enthaltenen Kalorien bewusst sein: Vollmilch liefert 175 Kalorien pro Viertelliter. Das entspricht etwa einem Glas - je nach Größe. Das Trinken von drei solcher Gläser pro Tag ergibt etwa 525 Kalorien. Fettarme Milch enthält dagegen 110 Kalorien pro Viertelliter.

Milch in Verbindung mit dem Auftreten von Krankheiten

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass der Konsum von Milch die Entstehung von Krankheiten wie Krebs begünstigen kann.

Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass der Verzehr von Milchprodukten das Risiko erhöht, an bestimmten Krebsarten wie Eierstock- und Prostatakrebs oder Magenkrebs zu erkranken. Außerdem sei die Präsenz von Galactose, Bestandteil des Milchzuckers, für die Förderung von Entzündungen im Körper verantwortlich.

Allerdings habe im Jahr 2018 die epidemiologische Studie PURE (Prospective Urban Rural Epidemiology – PURE Study), publiziert im Top-Journal "Lancet", gezeigt, dass der Verzehr von mehr als zwei täglichen Portionen Milch und Milchprodukten im Vergleich zu einem Verzehr gleich Null mit einem geringeren Sterberisiko jeglicher Ursache (Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen) verbunden sei. Insbesondere habe ein hoher Konsum von Milch und Joghurt eine signifikante Risikoreduktion gezeigt.

Diese gegensätzlichen Ansichten lassen schlussfolgern, dass die Frage für die Wissenschaftler bislang nicht vollumfänglich geklärt werden kann.

Fakt ist, dass Milch ein Nahrungsmittel ist, kein Getränk. Wie immer kommt es auf das richtige Maß an. Besonders wegen einer nährstoffreichen Zusammensetzung gilt Milch als wichtige Quelle von Eiweiß, Kohlenhydraten, einer Reihe von Fettsäuren, mehreren Vitamine sowie Mineralstoffen.

Diejenigen, die die tierische Milch nicht mögen oder nicht gut vertragen, können jedoch auf pflanzliche wie Hafer- oder Mandeldrinks zurückgreifen. Diese Produkte werden oft mit Calcium angereichert und sind daher in dieser Hinsicht so gute Kalziumquellen wie Kuhmilch. Hafer- und Mandeldrinks ersetzen jedoch nicht die Kuhmilch als Proteinquelle.

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Was passiert wenn man nur Milch trinkt?

Milch enthält reichlich Calcium. Dieses Mineral wird für den Knochenaufbau gebraucht. Tatsächlich haben Menschen, die vermehrt Milch und Milchprodukte verzehren, eine erhöhte Knochenmasse und Knochendichte. Allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, dass Milch auch das Risiko eines Knochenbruchs verringern kann.

Kann man nur mit Milch leben?

Die Länder, in denen Milch kein Grundnahrungsmittel ist, zeigen jedoch deutlich: Der Mensch kann auch ohne den Verzehr von Kuhmilch gesund leben. Die wichtigen Nährstoffe können bei einer ausgewogenen Ernährung auch aus anderen Lebensmitteln aufgenommen werden.

Kann man nur mit Milch trinken abnehmen?

Durch ihre vielen positiven Eigenschaften eignet sich Milch jedoch sehr gut für alle, die abnehmen möchten. Milch eignet sich gut als Bestandteil der Ernährung bei einer Diät. Besonders förderlich sind vor allem das enthaltene Kalzium, Vitamin D und Eiweiß. Außerdem der niedrige glykämische Index.

Ist 1 Liter Milch am Tag ungesund?

Damit Milch nicht ungesund wird Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt die maßvolle tägliche Aufnahme von Milch und Milchprodukten. Für Erwachsene sind 250 Milliliter empfehlenswert, das entspricht in etwa einem Glas Milch oder 250 Gramm Joghurt, Kefir oder Quark am Tag.