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Als ich ben erſten Entwurf zu meiner Geſchichte Preußens machte, : war ed mein Plan, bie früfese Geſchichte Brandenburgs einzuſchal⸗ sen... Bam Jahre 1619. bie Gefchichte des verei⸗ nigten. preußiſch⸗ Brandendurgifchen Staats vor: zutragen, und fo oft, die Bereinigung einer Pro- vinz mit bieftm Staate erzählt würde, bie frühere Geſchichte diefer Provinz einzuräcden. Bey ber Menge von. Moterjalien fchreckte mich während ber ut bit —— Weitlaͤufig⸗ feit zuruͤck. ET | ' Heine IN. .. S25efbevridt. . | ce / Meine feiern Entwürfe mußten num voͤllig umgearbeitet werden, und ſelbſt bep Preußens Provinzial: Gefchichte trug ich anfänglich Beden⸗ Ben: ob ich jene Menge von Materialien benuóen follte, weiche mir das Biefige geheime Archiv bat: Both. Ich wurde, nachdem ich bie Erlaubniß zum Gebrauch deſſelhen erhalten Gase, durch ben gehei- men Archivarius Herold, ber eine genaue Kennt⸗ nif be ihm anvertrauten geheimen Archivs mit ei: tier feltenen liebenswuͤrdigen Gefaͤlligkeit oerbient, end fid) hiedurch gerechte Anſpruͤche auf meisten Dank erwarb, ep allem, was ich fuite, fe — ' — *fdtigfle unterſtuͤtzt. Hiedurch wurden meine Ms. — '" tetiallen für Preußens Staatsrecht aͤußerſt cot: ſtaͤndig, unb bep bem bisherigen Mangel baralı glaubt" ich meinem SBaterlanbe Die Benutzung bees ſelben ſchuldig zu ſeyn: wenn gleich bem Auslän- der, der nicht alles in Bezug auf unfre Berbält: niffe genau kennt, manches darunter minder wich⸗ tig ſcheinen follte. Die gebrärigte Anordnung bie- fer Materialien unter Beftimmte Gefichtöpuncte, verfpare ich, um nicht biefem Bande eine unver: haltnißmaͤßige Bogenzahl zu geben, auf den Zeit: punct, worin bie preußiſche Kroͤnung (o manches in Preugend Staatsrechte verdiente , tele ih - E 9855239211668 —— V 14 dint akt per dutticiüle Cte ———— ob. Eine wichtige feror dT ad | We fBexántiérahid meines Erchuͤtfen, der ft dem dreyehnern Jahte ſeines Lebens vierzehn. Jahrt Yung sis mir derbunden geteefen war/ und deſſen Verſorgung ich bey der Ahaahnie meinetr Deſund fett ſeldſt wuͤnſchen tnb befoͤrbern minfte, Dem De Weurung waͤhrend ben Jahren 1795 und 1796. fatte mich pue Veracheung acie (rift ſtalleriſchen Subritem gegen; wn. ni ved ſchnellern Erwerbs willen, ſchrieb ij Noma⸗ ow. Dad: Etnzige, womit: ich dieſer: Jiagewor· fenen Arbeit Beyfall des Verlegers unb den md ſten Leſern Unterhaltung ſchaffen konnte, war ra⸗ u fin. Cabs arbdsinc, zun Dheil aðenteuerli· | dt Begebenheiten. Deshalb ning id meine Spóantofit anfiemgen, Die nicht, wie bey Ov ren, tur dere Einbrüche Mabeuingiechll, und é(t vurchwacht' ich: tinjam false 9,949N, um wilse Gemalde virtmerfen zu fóunen, Die oft marin ven but Schiafteſigkeit erpeudem Wallun gen ihven Ote baten: Dies wirkte ouf rint uf re anb erzengte einem deben 83 Grat ^ ‚u $»tberi ót. ee Meigbarleit, -.ber. và. mio bald fahlbar machte, toie nachtheilig dieſes fuͤr ernſtes Rare denken unb Mnfirengung In. | E po yat erfolgte. m untetactett. Berduberins weint: Schickſals. Ich wurde ald Lehrer der Ge⸗ ſchichte mit. «so Thaler Gehalt bep bem hieſigen Artillerie ·Corps angafegt.: Und, das Verſprechen Griedrich des Großen, für mich zu ſorgen, wel⸗ ches fein Nachfolger Friedrich Wilhelm H. erneuert hatte, wurde durch das. Geſchenk eines Guͤtchens in Weſtpreußen vollfemmen erfuͤllt, meldhes vot» fig 150 Thaler: Pacht trägt, ein Ertrag, der durch Merkauf ober Verbeſſerung nach ſteigen Re p ogue ue "iade Cte 3 Woaͤhrend der Bearbeitung der letzten Kapi⸗ . del dieſes Werks hab’ idf'à bereits geſuͤhit, weichen vortheilhaften Einfluß. dieſe SBerbefirung meiner Eage auf meeine Geſundheit und: meine Heiterkeit dere: Ich hohfe, daß dies ber Leſern bey der Bortfegung meiner Geſchichte unb bep denjenigen Werken noch anſchaulicher tustden ſeil, tpegu. ich qleils ſchon Die: Materialen geſamelß, manches indus und mquches d ſchen .ouägegrbeitet () t habe. f$9éubedsdtea (? ' a. fpe Eine Geſchitchee 7 demfſchen Oris em Geſchichte dit Polen: bid auf ben ihtergarng dieſes 3beitfé s VBiographien tievhusdio irt Stef ler, Gelehrten und Feſdheren) derglichne plos — graphten ec vorziglichſten Aaͤnntr ved:uchei ten Jchrhunderts; ein Staatsrocht aller Prodin⸗ yn des poautiſch⸗ boandenburgiſchen· Stano; citt Lehrbuch der Erdbeſchreibung, Geſchichte qoe tiſtik dieſes Staats; eine Geſchichte der Kriegs⸗ kunſt; — wenigſtens einige dieſer Werke werd ih, fo wie es meine Geſundheit tmb. bie Zeit, welche ich der Erziehung meiner Kinder beſtimme, erlauben, in ber Folge noch beendigen. Aber, nicht mebr in der traurigen Nothivendigfeit,. um des täglichen Brodts willen arbeiten zu müffen, . . mid) auch, fo Bald id) bie Abnahme meiner Kräfte fühle, zurückziehen. ’ Schießlich fuͤge ich noch zwey Erklaͤrungen hinzu. Nicht aus Autorſtolz, noch Eitelkeit, ſon⸗ dern um denjenigen gelehrten Geſellſchaften, die mich durch ihre Aufmerkſamkeit zu Thaͤtigkeit und Fleiß ſpornten, einen Beweis zu geben, daß mir die erzeigte Ehre nicht gleichguͤltig (ép, Hab’ ich mich ale * BR öffentlich zu nennen für oet» pflich x u: Sesbesrhda, | bite gehalten. - Bicwiser siitt;: wei: in | Vaereũ t5: Dotume meiner’ Allegete bep bicjem Kanye her féjdirote einigen EMDEr Ferch bes | folgen. : eben dieſen ſogleich Heben; mou [| ffectmen, be in Preußen ber gregorianiſche Colender iit. der Ehanrfärit Hingegen, febatoen — qiu — — 175 i Fx ps Wow Bra SN MS nie Clean Sir 1798. ha Eg qn s 4 ^ Is l ' p - ! — e | Der . De 2 J i Geſchichte Preußens Zwölftes Buch. Von der Verbindung Oſtpreußens mit Bran⸗ denburg 1618 bis auf ben Friedensſchluß F zu Oliva 1660. | 1.15 52 CME 72 o qo 9 4 — — — — Erſtes Capitel. Preußen kommt an Brandenburg. Gründe, vió die Polen jue. Mithelehnung des Ehurhaufes bewegten. Unwille der Polen, da Brandenburg Preußeng Beſitz erhält; Gründe des polnifchen SDetragené. Beſchaffenheit der preußifchen tán» de; Faction der Aueruliterden umb Proteſtirenden; nachthei⸗ . list unb gänftige Folgen fürs Land. Verſoöhnung ber Auer lirenben und Proteſtirenden; Roftenkewilligung der erfternz Cleviſche Ersfhaftsangelegmfeiten. Rate des Hauſes Bran⸗ denburg an die ſaͤmmtlichen Juͤlich⸗ unb Cleviſchen Staaten. Sachſen unb Pfalz ſuchen darauf einiges Recht zu erwerbenz Brandenburg ' unb. Pfalz ergreifen ben Beſitz; Vergleich au .: Dortmund; iore Hechtsgrände. — ‚Mehrere Prätendensen, Kalſerliche Anmanßungen; Sachſens Belehnung; Vergleich zu — Sante. — Glaubensverkuberung des Churfuͤrſten. — Beſorg⸗ uiſſe vor ſeindlichem Angriff. — Haß gegen die Reformirten, — Inſpettoren; Kirchenviſitation; formula Concordiae; Pro⸗ -F Br de dinzial⸗Geſetzbuch. — Der Churfürft wird ftant, legt bie 9e gierung nieder und ſtirbt; fein ee | rase, bas bluͤhendſte anb be enropäifchen Ner ⸗ bens, durch blutige Rriege und innern Factionsgeiſt eihwächr;- Hatte Stärke und. Wohlftand eingebüßt, und feit der Verbinduns mit Polen ſi 3 aus ber Reihe E 3 2^ ſelbſt⸗ 4 2 eT Zwoͤlftes Buch, | felöftftändiger Staaten verloren. Jetzt fanf es nod) tie . fer herab, indem e$ bie Verbindung mit Polen. behielt, . unb zugleich Stebenproving vom Gtaate eines Fürften wurde , bet nicht einmal mehr feinen Aufenthalt in ben ^ Gränzen des Herzogthums nahm. Schwerlich hatten x die Polen, als fie im Jahre 1569 bem Churhauſe bie - Smitbelepnung auf Preußen ertheilten (2), ſchon die Fol gen bavon (ji gale gedacht, ſchwerlich Hätten (ie dieſe Mitbelehnung ertheilt, wenn nicht dad Reich, von ſte⸗ henden Heeren entbloͤßt, : am ber: einen Seite durch bie Verfeerung der Ruſſen und Tattern geſchwaͤcht, gerade in dem nemlichen Jahre durch das lublinſche Decret (7) Weſtpreußen, bas. biößer, mit den Polen nur Einen $6 vig anetfannte, ans einem foͤderirten Staate zur Pros ! bin herabgewuͤrdigt Hätte. Auch fiffauen, das feit fev ner Berbindung mit Polen unter Ragello noch immer eine eigne Herzoge behalten, unb fi ich nur als einen mit po vetbunbnen Staat. betrachtet hatte, . betraf auf dieſein Landtage zu fublin Das nemliche. Schickſal (3). Daß: tiefer. Schritt manches: Mißvergnägen verbreiten. ‚mußte, und daß vielleicht‘ ſelbſt der Widerſpruch muthi⸗ ger Empörer zu fürchten fen, dies "konnten bie Spofen. leicht vorausſehen, unb ifr eignes Intereſſe fehien es das her zu fordern, lieber dem Churhauſe Brandenburg mit der unſichern Hoffnung zu ſchmeicheln, Oſtpreußen der⸗ einſt als polniſcher Vaſall beherrſchen zu koͤnnen, als ſich der T" auszufegen , daß Weſtpreußen, fhon durch die (2) Geſchichte Preuß. Bd. 4. ©. 33r. | (2) Lengnich Geſch. ber preuß. Lande ptem Antheils, |». €. 2. in Docum. p. 185 — 200. ' ^3) Kojalowicz Hift. Lituaniae P. II. p. — — | vom Jahr 1618 Bid. 1660. ' $ bie Gleichheit Ger Religion nach Brandenburg Kingenelat, fid) wegen feiner gefrähften ‘Petoilegien ganz von Polen losreißen, mif Brandenburg naͤher verbinden/ unb we nicht von Polen unabhängig, bod) Beranlaffung biutis ger Kriege werben koͤnnte. G8. hatte folglich nicht Ans hänglichfeit, nod) Wohlwollen der Polen dem Haufe Beandenburg die Ausficht auf Preußens Befigverfchaffts jetzt, da blefe Ausficht fo fchnelt zur Wuͤrklichkeit Aber ging, erwachte der Unmille des großen Haufens, bet Preußen, durch Uebergabe an ein: neues Fuͤrſtenhaus, der ficher gehofften Vereinigung mit Polen entruͤckt fag. Die Hoffnung hiezu nicht aufzugeben , fonbern ben Zeit punkt vielmehr herbeizuführen, dies wurde nun bas Bes fireben der gebildeten und ffaatsffugen Mitglieder des polniſchen Reichsraths. Daher aufét-ben' offenbar fie genden Triebfevern, Cigennug und Herrſchſucht, dad Beſtreben der Polen: bey jeder Belehrung dem Hauſe Brandenburg € dywierigfelt zu mädchen, bei tanbe felbff, | gum Vortheile Polens, fo viele. Abgaben als möglich aufzubuͤrden, fid) bié sitigerechteften Eingriffe in bie Pri _ vilegien ber Stände, mehr aber noch in bie bes $yétgogé in erlauben, jebe Gaction zu unterflägen, unb fo ein allgemeines Migvergmigen‘ und bieburd) Zerrůttuns s ‚ fandes gu befördern. Hieben ftegen (td) zwey Folgen voraus ahnen, eis meder ba ein feuriger Herzog, durch bie Geftánbigen Kraͤnkungen ber Polen gereizt, (idy irgend eine Hands lung erlauben würde, bie ben Polen ben Schein des ; Rechtes geben fönnte, das tanb als verwuͤrktes tehn mit - ‚ ver Krone ju verbinden, ober wenn éin Krieg Diebon- die Folge wäre, ben Herzog " bem wermgen Genuffe, 33 ben 6$ 5. Be Eu den ifm Preußen. gewaͤhete, am Ziriebensfchhafle:beflo | leichter abfinden zu-fonnen., Sa e$ frägt (ib, ob mam cher im polnifchen Reichsrathe nicht gar die Hoffnung hegte, ben Churfuͤrſten durch beſtaͤndige Kraͤnkung feiner“ Hefte und Schmaͤlerungen feines Einfommens dahin gu bewegen, bas Herzogthum Preußen für eine Gelds . ſumme, ober einige. Weftpreugifche bet Neumorf am - — nikon bet Diepubli Polen abzutreten. Mur qué biefem Geſichtspunete laſſen ſich tit Hand⸗ fungen bes Königs von Polen unb ber Mepublif. deuten, amd bie Factionen, welche in Preußen fortwährten, was zen zu Befoͤrderung biefer Abſichten aͤußerſt nuͤtzlich. Die Buͤrger kleiner Staͤdte, die, bey dem wenigen fev . ‚bensgenuß, fid) defto Häufiger nad) bem Gluͤck eines fünf» . tigen be(fern 1ebenó fehnten, unb es immer feichtet fans m ' ben, diefem Gifüd'e durch Nichtigkeit des Glaubens als ber Handlungen qugueilen; — bieje ſchwachen ungebils ‚beten feute hatten butd) Zpeilnehmung an bem bielen ' Heligionsgezänf, ihren Blick von ben Angelegenheiten biefer Welt abzuwenden, unb fo ihren ehemaligen repu⸗ ‚blifanifchen Gemeingeift vergeffen gelernt. — ie wurden freylich nod) wie vormals zum Landtage eingeladen, aber bie Abhängigkeit, worin jede Stadt vom Amtshaupts manne ftanb, war bem Emporfommen bes dritten Stans des entgegen, unb wenn daher, wie e$ gewöhnlich bec Fall war, bie abfid)en Deputirten ein Stabtfchreibee oper eine Magiftratsperfon jum tandtage begleitete, fo war. dies weniger in bet Abſicht, bie Nechte der kleinen Staͤdte zu vertheidigen, als den adlichen Deputirten, die freylich auf die Rechte ihres Standes geſtuͤtzt, frey zu t 4 m tont eps — bie 1660. m op weechen verſtanden, bey Abfaſfang ſchrifelicher Anffäge jut Hand zu gehen, - . ! "Bios bie drey Städte Koͤnigsbergs gepräfentirten, eigentlich den Puͤrgerſtand; bey biefen war bie Erhal⸗ tung und Vermehrung ihres Handels und ihrer buͤrger⸗ lichen Nahrung ein Hauptaugenmerf, bem alles nach? geſezt wurde. ie fucbten aló Monepoliften Haudels⸗ abhaͤngigkeit ber Kleinen Städte, wie Manel und Til⸗ Kt (9), zu erzwingen, unb Klagen über Eingriffe in ba& Gewerbe der Brauer, ober bie Anfegung einiger unzünfs figen fanbwetfer, erzeugten oft Landtagsbeſchwerden, die eben (o weitläuftig als geringfügig find. Bey ben Ber rathſchlagungen pflidhteten bie kleinen Stähte, burd) ihre Handlungsverbindungen immer oan ben Koͤnigsber⸗ gern abhängig, aud) ben le&tern Bey, nnb Ley ber Prüs fung des preußifchen. Landrechts finden. wir fünf Abge⸗ otbnete ber Städte: Königebergs , hingegen nut drey aus allen übrigen preußiſchen feinen Städten (^)... Jener hohe Gedanke, fürs allgemeine Wohl thätig zu ſeyn, wurde vom Handelsgeiſte und der Gewinnſucht untere brüdt, und nuc der Abel, der, burch Geburt und Gleiche - beit ber Privilegien mt einander verbunden, an den Öbsrräthen immer einen gemeinfchaftlichen 9Dtittelpunet ‚ hatte, nur biefet war als fanb(tanb von Wichtigfeit; x — "ms u. die Geiftlichfeit aber hatte allen ftändifchen Einfluß vers often, ſeitdem fein Bifgef mehr fie verſammlen ; qum 34, ; gemeine (4) Mandat wegen ber Maͤmeliſchen Handlung vom ı Nov. 1621. aus bem geheimen Archiv zu —— und Land⸗ tagsabſchied von 161g. (5) Die bem preuß. Provinzial ; Reqht von 1620 sorgt druckte en! Deftätigung. E | gemeinfchaftlichen Zweck leiten, und durch ihr mit dem ſeinigen vereintes Anſehen, auf die eben ſo leichte als rechtglaͤubige Menge wuͤrken konnte. Sollten alſo jene tiefliegende Abſichten bet Polen durchgeſetzt, ſoilte auf und gegen ben fandesheren gewuͤrkt werben, fo mußte dies mit Hüffe beo Adels geſchehen, inb dieſen aufjureis 4e, war feine befondere Mühe vonnöthen. Denn ſchon Hafte fid) eine Oppoſitionspartey gebifbet, bie bem Namen ber Querulirenden führte, und aus Männern beſtand, bie,‘ befeelt durch Stolz und Muth ſich höher empor zu ſchwingen, weder beym Fuͤrſten noch den Oberraͤthen genugſamen Einfluß beſaßen, fid) Deshalb ben Polen anzuſchmiegen, und dieſen, fuͤr Erreichung ihres Zwecks, alles aufzuopfern bereit waren. So mancher, bem bet Name des unterdruͤckten Patrioten fo ſchoͤn flong, bem es ſo guͤtlich That, aud) einmal feine ſonſt unbemerkte Stimme erheben zu koͤnnen, trat zu ihrer Partey, ohne ſich einmal einer recht deutlichen Abſicht bewußt zu ſeyn. Daher das zufaͤllige Steigen und Sin⸗ ken dieſer Faction, der die ungleich ſtaͤrkere Partey der Proteſtirenden beſtaͤndig die Spitze bot. Dieſe beſtand aus den erſten und angeſehenſten Männern des tandes, denen bie Erlangung bet erſten Wuͤrden nicht entgehen fonnte, unb denen deshalb, toes gen der Verknuͤpfung mit ihrem eignen Vortheile, die Erhaltung der Sandeöprivilegien. ernſtlich am Herzen lies gen mußte. Nachtheilig ward bet Kampf dieſer Parteyen, weil tie beften-Köpfe, bie erfien Männer des fandes, nur für das Emporfommen ihrer Partey zu handeln gezwun⸗ | gen , nicht ihre ganze Thaͤtigkeit bem py Beſten mibmem dom Sub 43618 blÀ 1660, | 9 wien konnten, unb dieſer politiſche Jwiſt wurbr gleich bem Religiensgezoͤnke, bem et nachfolgte, eine Haupt⸗ urſache, daß Prenßen fid) dem erſchbyften · Zuſtande / worin es Albrecht uͤbernahim, nicht entwinden konnte. Seit ver Unterwerfung an Polen verſchaffte din hundert⸗ jähriger Friede dem Lande bie Ruhe; Protestanten, in andern fánbetn verfolgt, fariden in Preußen: eneifichere Zuflucht , beebiferten Das anb, unt brachten ihre Kenntniſſe und ihr Bermoͤgen nad) Preußen. Allein das immerwaͤhhrende Gezaͤnke, bie Eiferlucht, und das (Ente gegenwuͤrken der vielen Parteyen, hinderte im Einzelnen und Sanzen jedes Gebeifert, indeß Haß, Dartegfacht und Mißtvauen ‚ dem ganzen Nationalcharakker eine wi⸗ berwärtige Stimmung gaben. Tri. Den einer andern Seite aber hatte dieſe Pasteys- ſucht aud) wieder ihre herzlichen Folgen; denn Andeß bie Spaltung des Adels ibn unvermögenb machte, ben brit ten Stand välig.niederzubrähm, wurde auch’ durch das beftändige Entgegenfämpfen die Ausbildung eitier maͤch⸗ tigen ariftocratifchen Parten gehindert, zu der tie erſten und reichfien Samilien bes Landes fich, gleich bem gefeg, gebenden Gorpb des venetianiſchen Adele, bey ununters brochener Eintracht, zu verbinden im Standeigewefen wären, wenn fie (id) immer im Beſitz der hoͤchſten Am —. ter umb Würden erhalten, nur ihre Verwandte befoͤr⸗ dert und erhaben, hingegen bie átmere Parten des Adels fo von (id) abhängig gemacht hätten, als es damals Pos lene Kleiner Abel von ben-begütérten Orofien war. | . est öffnete wenigftens dies Gezaͤnk bem Manne, der Fähigfeit und Bildung befaß, eine Bahn, worauf e fid Anſehen, Jidjtung und Beforderung erwerben 3:5 Eonnte; N 10 Zwdoiftes Buch, kannte; eb war folglich der. Weg zur — nicht allein von Geburt und Familienverbindung abhängig, fondern. es ſtand jenem vom Adel, der Berbienft unb Talent beſaß, Gelegenheit dazu offen; ſelbſt ber Fuͤrſt gewann in ber Folge bie Erweiterung feiner eigenen Rech⸗ fe, ,ba-et nicht mit wenigen gefeßgebenden Ariſtocraten, ſondern wit. einer Menge Repräfentangen zu thun Hatte, - vie ‚Schon Dusch ihr verſchiednes Intereſſe getheilt wa⸗ tot c | R X - . Giurfürft JIohann Sigismund geroß noch nicht dieſes Vortheils, denn ide yom:preußifchen Abel, die ihre Landesverfaſſung immer mit ber. polniſchen vergli⸗ ditm, die: Denutirten gleich ben pofuiftben Landboten ach⸗ teten, unb im Bezug auf fie auf bem Landtage das nem⸗ liche Necht zu haben waͤhnten, weiches ber einzelne Pole ven Abel auf-bem Reichstage Hatte; dieſe einzelnen Mäns ner hielten (id) aud) zum. Widerſpruch hetechtigt, ſo⸗ bald. bey" vermeintliche dandbote ihres Kreiſes nirbt ihrer Meinung gemaͤß handelte, und es fehlte ihnen alsdenn nicht, ſich eines Vorwandes zu bemaͤchtigen, um durch Proteſtatian gegen ihren Deputirten, alles, was et auf bem fapbtage unternommen hatte, für ungültig au . erfläcen (5). Der Churfuͤrſt mußte alfo immer eine ganze Faction zu ˖ gewinnen fischen, und als bie Parteyen ter Vroteflieenden und Querulirenden durch einige Schriften voll Heftigkeit bie wechfeffeitige Erbitterung vermehrten , vermittelte er ſelbſt mit Hälfe feiner Ober, raͤthe die Veit Serum beiber Parteyen e). | Sons (6) —— I. (7) Vergleich zwifchen ben querülirenben unb profeftirenden ^ Sandräthen vom 9 tay 1618. auf dem geheimen Archiv. som Jahr 1618 688 1660. ur Senderbat bfieb bie Art und Weiſe, wie. tt Chur⸗ [irft die Quernlirenden zue.Ruße brachte, indem er e6 ſubſt bewoͤrkte, daß inen 42,000 Gulden für bie auf⸗ gmanbten Koften von ten Ständen bewilligt murden(?); eine Summe, deren Wichetigkeit für bie Damalige Zeit . man daraus beurthellen kann, daB auf bem nemlichen fondtage bem Könige von Polen 100,000, dem Cut» foͤrſten aber nur so,oco Gulden bewilligt vourben (7). Die proteftirehben Stände fanden aud, biefe Summe fo groß, bef fie eine Specificatlon ber. aufgeronnbten Ko⸗ ſten qu fordern für billig Bielten; ba (id) aber bie Queru⸗ . Wrenbet außerordentlich dagegen firäubten, fie tet (hurfuͤeſt ſelbſt bie Proteſtirenden durch feine Oberräthe dahin bewegen, von dieſer geforderten Nachweiſung ab⸗ zuſtehen (^). Dieſe Nachgiebigkeit des Fuͤrſten, — eis deutlicher Beweis ſeiner damals hoͤchſt eingeſchroͤnkten Macht, — mußte auch für kuͤnftige Zeiten ein maͤchti⸗ ger Sporn zur Bildung einer Oppoſitionspartey bleiben, weil jeder kuͤhne Mann die Hoffnung erhielt, wenn er euch ‚feine Abfichten nicht durchſetzen köͤnnte, bod) ver | nigſtens einen Gewinn babon ‚zu fragen, wovon benit auch in (pátern Zeiten bee Beweis gellefert wurde. Ge | recht waͤre folglich der Tadel gegen biefe Machgiebigfele — des Churfürften, wäre nicht feine lage fo miglid) gewefen, . dag auch bet — Schritt Engfhufbigung tete diente. | Er fatte bereits ben Vortheil genoſſen, iid 26s fierben des Grafen Martin bon Sobenftein des letz⸗ ten (1) Landtagsſchluß von 1615. (9) Ebendaſ. (10) Landtagsarten von 1618. ⸗ TN 13 Zwoͤlſtes ub, *en- märtifcher finie, im Safe 1609 bie. Herrſchaften Schwedt und Vierraden mit Brandenburg zu Verbin ben (y, und bie Ausſicht zur Erlangung unweit wid» zigerer Befigungen, der Herzogthuͤmer Jülich, Cleve, Berg, unb ber Sraffchaften HTark und Ravensberg, Hatte et (id) durch feine Heirat mit ber cfebifden Prim . * yeflin Anna erworben; unb hier im Zuſammenhange bie . - gut Bermeibung der Unterbrechung bis jegt vetſparte . useinanberfegung biefer eleviſchen Erbſchafts⸗Angele⸗ | ‚genheit, die von fo hoͤchſt wichtigem Einfluß auf Preu⸗ Bens und Brandenburgs Gefchichte iff. | - Ali), Eleve and Berg waren Oxoffdjoften, be zen Graͤnzen burd) Ankauf, Pfandnahme und ·Heiraths⸗ gut nad) und nad) vergrößert wurden. Der Titel ihrer hiedurch mächtig gewordenen Befiger wurde nun aud) et; $56t, inbem Ludwig ber Bayer im Jahr 1339 anb "nachher aud) Carl IV. im Jahr 1356 ben Wilhelm dum Herzoge von Syáfid) unb Berg ernannte; in Cleve über erhielt Adolph die Herzogemwürbe bued) Kaiſer Si⸗ ttiemuno am Jahr 1413, ber nun im Jahr 1418. in fei nen Staaten bie Untheilbarfeit und das Necht der Pris mogenitur, felbft bey dem weiblichen Geſchlechte feft, ſetzte. Wilhelm,Herzog von Syüfid) und Berg, hatte nur eine Tochter Maria, bie er mit Johann IH. bem Sohne Johanns I1. Herzogs von Eleve und Grafen von der Marf im Jahr 1469 vermählte. Maria erbte nad) bem Tode ihres Vaters im Jahr 1511 bie ſaͤmmtlichen Beſitzungen beffelben, bie, als Heirathögut betrachtet, mit Cleve unjertrennfid) verbunden wurden, unb bet $Derein , welcher zugleich Geftimmte, bof fie &inftig nue , nach . Q1) Hauſens Staatsmaterialien $.IL 6. $0. ' ' fot Sjubr 1618 bid 1660, . 0.853... wach bem Rechce ber Primogenitur vererbt werben ſoll⸗ ten / peurte but) verſchiedene Kaiſer 6efbitiot. MEE . Da imdeß bey Sai(er Friedrich LL, und (einen Odo — then für Gelb beynahe alles pi erhalten voot , fo erteilte diefer amd) bem Herzoge Albert von Clacbfen, oóne Ruoͤckſicht auf ben fruͤhern Verein und beffen Beflätigung, un Sar 1483 bie Anwartichaft auf Juͤlich und Berg, und Kaifer Marimilian I. befläfigte, ba. er die Sache für rechtlich⸗hielt, bem Herzöge Albbrecht nah dem Cure fürften Ernſt von Sachfen im Jahr 1486 bie(e Anwarz⸗ fchaft. Allein tie Herzoge Wilhelm und Johann blies -, fen hießen nicht ruhig, . umb der eines Beſſern helehrte Kaifer Moximilian beſtaͤtigte nicht. nut. im Jahr 1508 ven bey. Verheirathuug ihrer Kinder gefchloffenen Ver⸗ gleich, fonbern wiberrief.auch am s Way 1509.jebe oom im unb fenem Vater auf bie Jülich» und Eleviſche tänder gegebene Anwartſchaft. Dutch eine Urkunde vom 16 Julius 1516 übernahm es der Kaifer fogat ; Sad — fen wegen feinee Anmartfchaft abzufinden, ümb bevolle mächtigte feinen Sohn, den nachherigen Kaifer Carl V, | ben Herzog Johann II. tinb feine Gemahlin Maria mit allen Juͤlich⸗ umb Cleviſchen Staaten zu belehnen. Wil⸗ heim, der Sohn unb Machfolger Johannes, verheirachete fid) mit ber Tochter Ferdinands 1, unb erhielt ben Ver⸗ ein vom Jahr 1469, wodurch aud) bie Erbfolge für das weibliche Geflecht beſtimmt wär, von Carl V. um Jahr 1546, von Ferdinand I. im. Jahr 1559, von Marimilian II. im Jahr 1566 und von Nubolph LL. im Jahr 1580. beftätige ("*).. | M | EPOD Kaum 3 nopfis e is allertio juris et univerfalis fuo- " Deren. Friderico | Wilhelmo | i Marcion Branddn ‘ bl Á t4 | | . Biwötftes Bad, : Kaum iſt es glaublich, daß bey einer Sache DE fo offen bo lag fo unfäglicher Widerſpruch zu entítegen möglich wäre, und auffallend: iff auch bie Möge, wel⸗ che in Sachſen ſelbſt die Erneſtiniſche tinie anwandte, der Anwartſchaft, welche bod) nut bie Albertiniſche finie. erhalten hatte, neue Guͤltigkeit zu verſchaffen. Denn bey der Heirath des ſaͤchſiſchen Herzogs Hans Ftiedrichs mit Sibylla, der Tochter Herzogs Johann IH. im Gage. - 3526 wurde beſtimmt: bag bie aus biefer Ehe ergeugte Machkommenſchaft folgen follte, wenn Herzogs Johann feine männliche Erben finterfiege, ober feine männliche Machkommen völlig unbeerbe blicken (73): Es war folglich, da Sibylle Herzog Johanns Tochter war, Dies fer ganze Heirathsvertrag weiter nichts, als eine Bes ſtimmung der Nachfolge, gemäß. bem faiferlichen befläs tigten Verein, beffen Büftigfert durch einen folchen Ber⸗ . frag von Sachen felbft anerfannt. wurde, und Herzog Wilhelm von Cleve erklaͤrte nur auf den Gal; wenn er ohne eheliche Leibeserben verſtuͤrbe, Sachſens Nachfolge für guͤltig (**). Sachſens Ausſichten aber murben ver⸗ eitelt, ba Wilhelm eine zahlreiche Otad)fomhenidjaft ers hielt. Freylich ftarb der áltete Prinz Earl. Griebrid) | zu Rom unbeerbt, aber nod) war Johann Wilhelm uͤbrig, der, (don zum Bifchofe von Muͤnſter gewaͤhlt, bieje Stelle nteverlegte, und regierenber Herzog wurde. Ueberdem hatte Wilhelm noch vier vermäßlte Töchter, dis —- 6ieruntet, Maria Eleonore, wat bie. · Gemah⸗ lin s | — burgico etc. u Dacktas Clivíae, Jaliae, Montium etc. N competentis etc, Berol. 1655. * (13) Beylage II. | Gn Beylage Hi. ^v vw. e I vom — 1518 T 1660, 19 ín be preußifchen Herzogs Albrecht Friedrichs, : und wurde durch ihre Cheftiftung, wenn ibr Vater unb ihre Bruͤder ofne männfiche Otadjformenfdjoft verfhirden, zu Erbin der ſaͤmmtlichen Juͤlich⸗ unb Cleviſchen Staar ten eingefeßt, unb e& wurde fogat die Summe beflimmt, womit auf biefen Fall’ bie uͤbrigen ihrer Schweſtern ab⸗ gefunden werden ſollten (75). Ben Verheirathung dee drey füngeen Schweftern, wovon Anna im Jahr 1574 an ben Pfalzgrafen Philipp ubtvig, Magdalena im Jaht 1579 an den Pfalzgrafen Johann von Zweybruͤck, und Sibylla im Jahr 1589 an ben Markgrafen zu Baden verheirathet wurde, ſicherten bie Ehevertiäge und Ber zichtleiſtungen dieſer Prinzeſſinnen bie Rechte ihrer aͤlte⸗ ſten Schweſter Maria Eleonore, die nun wieder dey Vermaͤhlung ihrer aͤlteſten Tochter Anna mit tem Chur⸗ foͤrſten von Brandenburg, Sigismund, dieſem Ehe⸗ mare bie Erbfolgsrechte in ben Juͤlich⸗ unb Elevifchen .-— — Staaten zuficherte (*%). Der Kaifer ſelbſt Hatte (id für rfe Vermaͤhlung erflärt,; bie Maria Eleonore, beri randenburgifchen Haufe geneigt; gegen ten Wunſch | der Cleviſchen Stände, befbrdert hatte (7 ); denn das benachbarte pfäzffche Haus hatte fid) wichtigen Einfluß auf die Stände zu verſchaffen gewußt. Herzog Johann Wilhelm, ein äußerfi Schwacher Mann, neigte (id) zu tiefer Parten, ba ber junge pfälsifche Prinz; Johann Phi⸗ mp an feinen Hof kam (7), und um uw zu beguͤnſti· ‚gen (15) Beylage IV. | (16) Deylaye y. (17) € reiten ‚der. Herz. Maria — an: ben eh ja Brandenburg vom 21 Det. isgı. Im geb. Archiv (18) Schreiben der Herz. Maria Eleon. an ben a Mari Sorge driedrich 1600. Ebendaſ. LI 5. Beil Bub, gen ging:ek. fo weit, die Efevifchen Stände aufguforbetn, ihm wegen der Ehefliftung feiner Schweſter, worin er fo manches Bedenkliche fand, auf bem nächlten kand⸗ tage ihr Gutachten zu ertheilen (*). Bloß bey fo gite fligen Umſtaͤnden fonnte das pfälzifche Haus einigen Ge wing hoffen. Denn ob bie Enfel der Maria Eleonore, bie brandenburgfcehen Prinzen George Wilhelm unb Joachim Sigismund, einen Grab weiter vom allgemeis nen Stammvater, als bie pfälzifchen Prinzen, bie Soͤh⸗ ne ber. zweyten Peinzeflin Anna, entfernt, ein näheres Mecht zur Erbfolge hätten: biefe tage war bey Suc⸗ ceſſi oné(állen fo oft zum Nachtheil ber jüngern finie ent, ſchieden worden, daß fie wol nur zum Vorwande bie; nen mußte. Brandenburg hatte laͤngſt bie Abfichten des pfälzifchen Haufes geahnet, unb fid) deshalb (don früs . ber an den faiferlicyen Hof gewandt ,, der aber vielleicht ſelbſt noch aus ben Zeitumftänden Mugen zu ziehen hoffe te, unb beöhalb bie Entſcheidung bis auf ben eintretens ben Sterbefall des cleviſchen Herzogs ausſetzte (7^), und Pfalzgraf Philipp, ber bie Abſichten des brandenburg⸗ ſchen Hauſes erfahren hatte, ſuchte ſein und feiner Bruͤ⸗ .ber vermeintliches Necht durch eine Proteftation zu (id)etn, wobey er aber auch zugleich nod) einen gütlichen fBergleid) einzuleiten fuchte (*). Allein das Churhaus . Brandenburg Eonnte feine Anſpruͤche mit Recht für uns begrogifelt halten, und ba nua ber clevifche Herzog Jo⸗ fann (19) Propofitionen aum cleviichen Landtage 1600. Ebendaſ. (10) Kaiſerliche Reſolution an die brandenburgiſchen Geſand⸗ ten vom a6 October 1591. Ebendaſ. (21) — des idi iiti» vom 12 Sto». 1591. ‚vom Jahr’ 1618 bis 1660; 17 ' fonn Wilhelm am 25 März 1609 ohne Erben ſtarb, Maria Eleonore aber (d)on dad Jahr vorher geftorben war, fo ergriff Chusfürft Johann Sigismund, im Ras men jemer Gemahlin, den Beſitz des Machlaffes durch feinen Gevollmächtigten von Hartenfeld am 4 April zu €leve und am s. zu Düffeldorf. Der Ehurfürft aber befand (id) in einer zu mißlichen tage, um feine Suche gleich mit gewaffneter Hand unterftägen zu fónnen, und deshalb verglich er. (id, da Wolfgang Wilhelm von Pfalz» Neuburg, gereizt durch feine Mutter, fid) in den . Defig des clevifchen Nachlaſſes zu fe&en ſuchte, mit die⸗ fem Fürften ju Dortmund am 27 März 1609 über ven gemeinſchaftli n Beſitz, bis bet ſtreitige Sall entſchie⸗ den waͤre: ob Brandenburg, welches von einer Tochter Marien Eleonorens feme Anſpruͤche herleitete, oder Wolfgang Wilhelm, der Sohn der zweyten cleviſchen Prinzeſſin, das naͤchſte Erbfolge⸗Recht Hätte? Bran⸗ denburg aber glaubte einem folchen vorläufigen Vertrag, gut Vermeidung eines Krieges, um fo leichter ſchließen zu fónnen, da feine Anfpräche in ben angeführten Urkun⸗ ten fo offenbar begrünbet waren, Kaiſer Ferdinand die Un;ertrennlichfeit ber juͤlich⸗ und clevifchen Lande beſtaͤ⸗ tigt hatte, unb bie tleviſche Prinzeſſin Anna blos auf bea Sall, wenn Marie Eleonore ohne Erben ftürbe, in Ne Rechte der aͤltern Schweſter geſetzt war (^^). - Das pfälsifche Haus konnte gegen alle Gruͤnde nichts weiter einwenden, als bag es einige unbeſtimmte Ausdruͤcke in der Betätigung Carla V. qum Vortheil olet von ben Techtern erzeugten "m Erben zu erflären (^9), und bie (22) Beylage VI. -- (3) enia ViL Geſch. pr, 5. Bd. D . 18 Zwoͤlftes Buch, . bie Worzugsrechte des von der Tochter ſelbſt erzeugten Sohnes vor ben Enkeln einer Tochter, bie überdem mur Töchterföhne wären, darzuthun ſuchte. Indeß wurden von allen Seiten neue Anſpruͤche tege gemacht; Sachfen ftäßte fein Recht auf bie vors mals erhaltene Anwartfchaft und bie angezeigte Eheſtif⸗ ‚tung; der Dfabgtaf von’Zweybrück und der Mark⸗ graf von Burgau, mit den jüngeren clevifchen Prinzefe .. finnen vermáp(t, behaupteten, daß alle Töchter gleiches . Mecht Hätten; die Brafen von Mianderfibeid und 23ouillon forderten, als nächte Agnaten, wenigftens bie Sraffchaft Mark, unb Carl Gonzaga, Herzog von Mevers, forderte aus den nemlichen Gruͤnden Eleve und. ' bie Groffchaft Mark (). | Diefer legte ſchwieg frepfid) bald mit feinen Ans forächen,, aber noch verwicelter wurbe biefe Erbſchafts⸗ angelegenheit, da Kaifer Rudolph 1I. im Jahr 1609 bie Beſitznehmung für ungültig erklärte, die Sache vor den. Reichshofrath ziehen, und bis zur Entſcheidung bie Eins .. fünfteber fämmtlichen Juͤlich⸗ und Elevifchen Staaten an fid) nehmen wollte. Er ernannte &ommiffatien, biefe fánber im Namen des Kaiſers zu verwalten, unb von biefen nahm teopold, Diſchof zu € traeburg. und Paffau, feloft die Stadt Juͤlich in Bes. Brandenburg unb Pfalz proteftirten gegen das Faiferliche Mandat, erobers ten Syüfid) um Jahr 1610, unb nun wurde Churfachfen vom Kaifer zu Prag mit ben jülichfchen tänbern belehnt. Brandenburg und Neuburg wünfchten (id) gütlich gu vers einigen ; aber im Jahr 1611, bep einer perfönlichen Qu» fammentunft, ging bie llebereilung des Ehurfürften fo weit, (24) Synoplis et brevis alfertio etc. 4 Y . tom Jahr 1618 bis 1660. . 19 wet, bem Herzoge von Pfalz» Meuburg eine Ohrfeige zu geben (*°), unb Diebutd) fiteg bann Zwiſt und Ders pirrung aufs neue. König Heinrich IV. von Sranfreid) , bet ſchon Kriessrüftungen machte, wurde blos burd) ben Sob verhindert, an biefen Exbfolgeftreitigfeiten Theil zu neh⸗ men, unb einen Theil dieſer tánberepen an fid) zu ziehen: Solet Matthias forderte im Jahr 1615 bie Streitens den aufs Meue vor feinen Richterſtuhl, und am 12ten Nov, vermittelten enblid) die Gefanbten des Kaifers, . Sranfreic) , Großbtitannien und bie vereinigten Nieder⸗ lanbe, ben Vergleich zu Xanten, woburch abgemacht murs be: daß Ehurbrandenburg zu Eleve, Pfalz gu Düffels dorf tefibiren, bie tänder von beiden Fürften verwaltet, unb die Finfünfte getheilt werben follten. Diefer Ders frag wurde zwar von beiden Theilen genehmigt, aber mehr im ber Abſicht, fid) gegen bie Sotberungen anderer jn ſichern, als bie wechfelfeitigen Nechte unb Anfprüche. iu ſchonen. Pfalz» Meuburg äußerte bas Iebhaftefte Des ſtreben, fo viel, als möglich, an fid) zu reißen, nahm ſelbſt bie cathofifche Religion an, um. den Kaifer unb Spanien mehr auf feine Seite zu ziehen, und fpanifche Kriegsvoͤlker beſetzten nun den größten Theil biefer laͤn⸗ dereyen, bie auf mancherley Weiſe verheert wur⸗ ben (Y). durch Glaubensveraͤnderung, zu wuͤrken, nahm, um Großbritannien unb bie etam ſtaͤrker in fein Ins B 2 tereſſe (25) Memoires PEN 1758. P. I. (16) Kurze Seſqreidung des on Landes von Soon, p. 213. 220. un Der Cburfaͤft ſuchte auf dem nemlichen Wege, T . Zwoͤlftes Buch, tereſſe zu ziehen, das, Glaubensbekenntniß der Reformir⸗ - ten an (??), führte biefe8, fo viel es-ihm moͤglich war, in den clevifchen Staaten ein (^*;, unb verlohr Dadurch - zum Theil bie ficbe feiner übrigen größtentheils erzluthe⸗ riſchen Unterthanen. Zweifelhaft wird indeß dieſer Grund feines Uebertritts, wenn man-erwägt, daß der Epurfürft feine ernjifibe Anftalten zur Befuchung bet Synode zu Dortrecht madıte, fid) felbft auf bie Seite ' bet Arminianer hinneigte (49) , jedes Unrecht der Refors mirten forgfältig zu verhuͤten (3°) und jeden ſeiner Glau⸗ bensgenoffen emporzubeben (frebte. Aus allen biefen Umftänden, und da er überdem nod) (o manche Beweiſe Heinlicher Bigotterie gab (37), läßt e& (ic) vielmehr fol⸗ gern, daß ihn bieje fe&tere Stimmung mehr, als jene Kuͤhnheit, womit ber große unternehmende Dann alles, was ihm im Wege (fet; zur Erreichung (einer Abſicht wegräumt ober hingiebt, zur Glaubensveränderung bes wegt habe. Schon als Proteftant bem Faiferlidhen Hofe gehäflig, mußte er durch bie Beſitznehmung yon Gleve und Berg nod) einen höhern Unmillen erregen ; Sachfens Belehnung mit den jülichfchen Staaten war hievon nicht bie einzige unangenehme Solge, fondern von Böhmen aus wurde felbft Brandenburg mit einem’ feindlichen Einfalle bevrogt. Aengſtlich ſuchte daher bet Churfuͤrſt die Einwohner zu ruͤſten, und wichtige Geldſummen als Kriegskoſten bewilligt zu erhalten. Allein die Staͤnde | der (27) Beylage VIIT. . (28) Hoppe, 1. c. ©. 21%. . (29) Buchholz Geſch. ber Mark Brandenburg e. $71. - (30) Gercken Codex diplomat. Brandenb. T. VII. p. 96. G» Hiſtoriſche Sgilderung von Berlin 8. J. S. 167 169. vom Jahr 1618.60$ 1660, - st ' ber Darf, bie es wohl einfahen, daß Erweiterung der fuͤrſtlichen Staaten nicht immer zugleich bad Gluͤck der Unterthanen vergroͤßert, konnten nut had) mandetfe) ^ Serrungen, durch die Furcht, welche ſie ſelbſt als Pro⸗ teſtanten vor dem Einfalle unb bec Unterdruͤckung ber änßerft rbmi(d)gefinnten Feinde fuͤhlen -—— ju dnb ger SBereitwilligfelt gereizt werden (PP); ": In Preußen. waren bie Aeußerungen bes fae se een bie Reformirten nicht gelinder, als in. ber. Masf, Magifter Wagner ſuchte in einer Difputation öffentlich - darzuthun, bag bie Calvlniſten die aͤrgſten Gotteslaͤſte⸗ tec wären. Sie wurben wit. aller Heftigkeit verfolgt, und in Polen, wo man es gemöhnlic, ‚mit ben preußv fhen Ständen gegen ben tandesfüriten hielt, wurde die Sache des⸗Freyherrn von Truchſes, Hauptmanns zu Balga, dahin entſchicden: tag et ſeinen calviniſchen Srundfägen eidlich entſagen, bie Gibesformef hiezu ihm aber von ben Mitgliedern des Kbnigebergiichen Conſiſto⸗ riums aufgeſetzt werden ſollte. Damit ſich irrige Mei⸗ nungen nicht einſchleichen möchten, wurde eine Bifitäs tion bee Kirchen und-Schulen vecanffaltet) unb ber Haß sing fo weit, daß ſelbſt einem fürftlichen (Diener, bet auf vem Sterbebette das Abendmahl nach teformirteni Kirchengebrauche genummen Hatte, von bec lutheriſchen Geiſtlichkeit ein feyenliches Begraͤbniß verweigert wur⸗ be (33). . Der Churfuͤrſt bot alles auf, die herrſchende Abneigung zu mildern, unb ba ihm bie'Gtánbe dad Recht pir TH des Inſpectoren beſtritten, ſuchte | £ $5 3 er. (32) Buchels Geſch. der Dart Brandenburg, eb. » e. 573. $7 (33) benedi fidei. © 533 — 535. *—A— Am" n — PERS 23 .^^ B8woöͤlfted Bach, et fie durch mancheriey guͤtlicht Vorſchlaͤge zu gersinnen, wovon endlich nach vielen Streitigkeiten auf bem Land⸗ tage 1618 dieſer angenommen ward: daß der Churfuͤrſt | fünf Perfonen vorfchlagen, unb bie Landſchaft einen Hies von zum Cyupectot wählen; die tanbfchaft hingegen fünf — anbre Perfonen: ernennen , amd ber Ehurfürft von diefen einen erwählen follte (3%). . Diefe Inſpectoren ſollten be» ihren Bißtationen die Hauptleute unb vie Magifteäte — zu Hölfe nehmen. ‘Die Cinqui(ition erging nicht allein über die Lehre, bas Verhalten unb die Amtspflichten der Mecdiger, iore Anhängfichkeit an die ſymboliſchen Bis (oer, fondern (ie wurde aud) ſelbſt über ihre Bibliothe⸗ Een ausgedehnt. ‘Der Ehurfürft. willigte in die Erbaus ung neuer Kirchen in titthauen, befaßt über bie Schulen zu wochen,. und ließ fid) felbft in bem SBerjeichniffe der Reber , welche er den Bilttatoren preisgab, tie Benen⸗ nung der Sacramentirer gefallen (35), worunter man damals aud) hie-Meformirten verftand. — 1. Dies alles aber genuͤgte noch. nicht der Ränbifchen Orthodoxie, bie es vielmehr bedenklich fand, daß man anfänglich unter den namentlich angeführten . ſymboli⸗ fchen Büchern bie Formula. Concordiae ausgelaflen hats | E te (3^), und ber Ehurfürft mußte fid) daher bequemen, ben erften Entwurf der Saftewetion für. die. Viſitatoren abzuändern, unb bie Formula -Coneordige nämentlich daxin anzufuͤhren. Dem Ceurfürften meten diefe mans cherley Kraͤnkungen aͤußerſt nahe gehen, unb wenn man ens ben fanbtagéacten * , voit viel unb wie geduldig et -(34) | ganbtagsacten von 1618. (35) Beylage IX. (36) Beylage X. vom Jahr 1618 bis 1660, 23 er ſich alles dies gefallen ſieß, ſo ſollte man es eher fuͤr Zufall als uͤberlegten Plan halten, daß er dennoch die Erweiterung der landesherrlichen Rechte gruͤndete. Die Veranlaſſung hiezu gab ein Geſetzbuch, deſſen Abfaſſung bom ganzen tanbe gewuͤnſcht wurde, weil bie verſchiede⸗ sen Abſchriften des eubmifcben Rechts oft von einander abwichen, usb daher bie Duelle vieler Prozeſſe wurden. Meshalb war (don. alf. den fanbtagen 1594. 1602. 1605s und 1606 auf eine “Berbefferung bes culmiſchen Rechts, ober auf die Abfaſſung eines befondern Geſetz⸗ buche angetragen worben, und dies Verlangen äußerten aud) die Stände, als ber Churfuͤrſt feine. Negierung ans ftat. Doetor Buchius, der Hofgsrichtsrath. Frieſe, die Konigsbergſchen Burgermeifteer Wilhelmi und Behm, und ber Gubinfpector Huberin, befchäfftigten (id) nun auf churfuͤrſtlichen Befehl mit ter Abfaffung eines preußifchen Kandrechts (S). Diss wurde nach⸗ ber ben Abgeordneten ber Stände vorgelegt, unb nad bem es von ihnen beſtaͤtigt oder abgeimbert war, vom Churfuͤrſten genehmigt, unb auf feinen Befehl bem Druck übergeben ??). Es war fchon bem Churfürften fehr vote theilhaft, daß bey biefem tandrechte bas roͤmiſche Necht, welches (eit der Errichtung ber koͤnigsbergſchen Academie allgemein beliebt war, :gum Grunde gelegt wurbe, wei es bekanntlich ben Sandesheren im vieler Hinficht begüns ftis. — Mehr gewann diefer. nod) Dadurch, bag Buchius unb Huberin, bie als Mitglieder ber Academie, von ben Ständen unabhängig, lof bem Landesherrn verpflichtes D4 waren, (37) Coilectaneen des Dr. Pifansti MIcpt. (38) Die.dem preuß. Landrecht von 1620 vorgedruckte dur; fuͤrſtl. Veftärigung. | ‘ * c5» 333gwölftes Buch, waren, vorzuͤglich zur Abfaſſung derſelben gebtaucht würden. Der Hofgerichtsrath Briefe, vor: bem fid) noch manche Vota im geheimen Archiv befinben, war dem Churfuͤrſten aͤußerſt ergeben, unb bie beiden Bur⸗ germeiſter Wilhelmi anb Behm haften keinen pet(Ghfb chen Grund, tie Rechte unb Vodzuͤge des Adels zu ve⸗ guͤnſtigen, deſſen Aufmerffamfeit: bey der Beſtaͤtigung dieſes Landrechts fo manches entging, vielleicht and) und ſo leichter uͤberſehen wurde, weil bie Entfcheibing: ſtrei⸗ tiger Fälle fuͤr die Lukunft ven Abgeordneten des handea⸗ ges uͤbertragen werden ſollte. Dies preußiſche Drovinziälceche wurbe im Gate 1620 gedruckt, der Ehurfürft aber erlebte dieſen Ab⸗ trud nicht, denn bie mannigfachen Sránfungen erſchuͤt⸗ serten feine Geſundheit ſo heftig, tag er im Jahr 1618 zu Königöberg vorm Schlage gerührt wurde, Er &ttdità 4i) im Jahr 1619 fo weit, bafi er wieder die S9teifenat — Berlin antreten-Eonnte, und bie vielen Zänferenen der . Geiſtlichen (deinen hier tod) endlich den Entſchluß den . ihm erregt zu haben, ein ernftes und nachdruͤckliches Beyſpiel zu geben (39). Alleln jege waren fehon alte feine. Kräfte erfchöpfts er fühlte es ſelbſt, der Negierang nicht mehr vorſtehen zu koͤnnen, legte ſie am 22 Nov. wieder, bezog ein Privarhaus, und -flarb darin am 23 ^. Dee. 1619 (9), Menn wie von biefem Fuͤrſten hoͤren, "daß er als Stettungémittel in allgemeinen Noͤthen feine Zuflucht zu Bethtagen nahm , ohne felbft bem Hebel mit aller nut möglichen Thoͤtigkeit entgegen zu wuͤrken, daß er (69) Gercken — — à T. L p. 144—160. . (49) Buchholz, 1, c. €. $77, Küfter Collect. opufeul, Hiftor, Marchicam illuftr. o. L €t. 5. wj . * , N vom Se 13%, " 31660. . 25 ck alles aufdoch, , "um ben eformirten feinen etai benégenoffen, in feinen Staaten nüflid) zu feyn, unb bof er fich Pfäffen » und Rbeltumult⸗ ur Berlin mit der anßerordentlichften Nachſicht gefallen fie (*"), bep dies fer mern‘ Sährung und der Gefahr von außen auf fein Mifitair nur-geringe Sorgfalt perwandte. (*), und doch den Körper feines tieblingägwerges Juſtus Bertram aus . Danzig abholen, und zu Berlin in der Domfirche bey — ſetzen lieg (7); fo konnen wir ihm, nad) Erwaͤgung die ſer Thatſachen, wol ſchwetlich einigen Anſpruch auf Fuͤrſtengroͤße eingeſtehen. Allein wenn feine Refiglos fitát, felbit. feine peinlighe Anhaͤnglichkeit für einen bes | fondern Euttus, fo wie es mehrentheils bey ähnlichen m . Fällen geſchieht, aus Gewiſſenhaftigkeit entflanb , wer ign Sanftmath daran binderte, beh Starkfinn - bee Stände zü brechen, und dem Gezänfe ber spfaffen Eins halt zu tQun ; fo muͤſſen tit den Fuͤrſten, ber biefe (hägbaren Sugenben eines Privatmannes beſaß, wegen : feiner unguͤnſtigen Verhaͤltniſſe bedauern, bie fo vermis deit unt meiglich waren, daß ſich aud) fein Sohn und Nachfolger in feine beſſere lage zu ſetzen vermochte. (41) Diftorifde &4itáom von Berlin, ©. 1. ©. 170 "i 176 — 179. | ' (42) G6entaf. ©, 13°. (43) Buchholz, I. c. "s Zwey⸗ * "TN: gei más, . jahrigen Waffenſtillſtandes. Folgen deſſelben. — Pef. — Vergleich wegen der cleviſchen Erbſchaft. — Krieg in der Mark. Streitigkeiten mit ben Ständen unb wegen ber Steforihirten. — Syubelfeft ber Augsönrgfchen Eonfeflion — Tod König Sigis⸗ munds. — Geldimangel. — Händel an den polniſchen Graͤnzen. — Streitigkelten wegen der Kriegsausgaben. — Polniſche Sot; derungen unb Königswahl. — Lehnsempfaͤngniß durch Ahge⸗ oördnete. — Wichtige Bewilligungen dur König Uladislaus bem. Churförften ertpeilt; — Deutfche Angelegenheiten des Chur⸗ fürften. — Die fräntifchen Markgrafſchaften werden durch den Raifer Pefe&t. —, Der Ehnrfärft nimmt den Prager Frieden an. — Kriegerifche Ausfihten in Preußen. — Neues Verfahren beym Landtagsausfchreiben. — Die Stände verlangen eine Xf» | Yecuration , daß fetu fremdes Kriegevolk nad) Preußen gebracht werden fofle. — Händel mit Bartenſtein und den preußifchen Städten. — Abſichten des Ehurfürften. — PartichlarsCons — wventa. — Ende des Waffenſtillſtandes. — Streitigkeiten auf . bem Hetligenbeilfchen Landtage. — Eingriffe in das Bewilli⸗ . éungétedt der Stuͤnde. — Unwille der Städte — Kühe — . me Aenßerungen der Städte Königsberg. — Ankunft des Königs von Polen zu Königsberg. — Unterhandlungen zu Stumsdorf. — Ginfdránfung der Vorrechte Königsbergs. — Abſchließung und Bedingungen bes ſecheundzwanzigjaͤhrigen ans : mE | Ga Wilhelm, ein Zärft von mäßigen Eigens fchaften, übernahm bie von feinem Vater niedergelegte Stegierung unter fo ungünftigen Umftänden, bag ein Fuͤrſt von ben größten Talenten und wahrer Seelengrös fe kaum im Stande gewefen wäre, allen Unfällen, bie jest zufammentrafen, mit Nachdruck, vielweniger noch zu eignem Vottheil, entgegen zu würfen. — ein Ungluͤck aber ſtieg, da er ſein ganzes Zutrauen dem Grafen von L eom Jahr 1618 Bid 1666. a9. Schwarzenberg, einem ſelbſtfüchtigen Auelaͤnder, ſchenkte, ber ıopne Liebe, one Anhaͤnglichkeit für bem Staat, beffen erfter Diener er ward, unbefümmert um ben - Vorteil feines Küsften, für ben ipm fein Herz feine fies be, fein Berftand feine Achtung, vielweniget nod) Furcht einflohte, alles feiner eignen Wohlfarth, Verſchwendung ond Prachtliebe nachfegte. Diefer in Brandenburgs Geſchichte mit Grund übelberächtigte Mann war: bet Sohn eines kaiſerlichen Feldherrn, ben Rudolph ber zweyie für die Eroberung ber Veſtung Raab dankbar in den Grafenſtand erhoben, und der auch im Dienſte fine Kaiſers im Jahr r6oo. dad. teben verlohren hats tel). Adam, fein einziger Sohn, ber mit vieler Ges wandtheit bie Menfchen für fid) zu ftimmen wußte, und. jenes einfhmeichelnde Weſen beſaß (^), das oft bey fürftiichen Günftlingen die Stelle großer. Talente vers tritt, musbe als Faiferlicher Rath ben der jülich» unb cles viſchen Erbfchaftsangelegenheit gebraucht. — . Hier lernte ihn George Wilhelm kennen, der als Statthalter von Cleve fid) vom Jahre 1613 bis 1616 m teen Laͤndern aufhielt, und beffen Zuneigung . Schwarzenberg ganz zu-feffehn wußte (5). Mit fab ferlicher Genehmigung trat er in die Dienfte Beorge Wibelms, warb Ober: Cämmerer, Geheimerath und Gefandter bey den vereinigten TTiederlanden, mit ber nen- u (1) Chronica geft. in Europa fingularium a Paulo Praefe- cio ad annuın 1600. | (3) de Puffendorf de reb. geft. Frider. Wilhelmi I. $. 4. au Kheveubiller Annales-Ferdmandei, Tom. VIII. ©. 620. EON (3) Kberenuiller, 1. c. S. 595. ! 30 3goͤlftes Buch, nen er im Jahr 1622 ein Buͤndniß ſchloß wodurch die Hollaͤnder ben Churfuͤrſten bey feinen Rechten auf Juͤ⸗ lich, €leve und Berg zu ſchuͤtzen verſprachen, indeß ſich der Churfuͤrſt nur ein Regiment von 1000 Mann Fußvdlk zu halfen, und eim Deittel ber Stoffen ben bec Eroberung einiger Juͤlichſchen 9Máge zu tragen verpflich⸗ tete (*). Denn feit bem Jahre 1609 waren biefe Pros dinzen | ber Schauplaß des Krieges zwifchen ben Spas niern und Hollaͤndern, und für eine ungeheure Schuls benfaft, welche das Churhaus, um fie wieder zu gewins nen, auf fid) genommen hatte (5), war jeßt diefe tcbff» fiche Hoffnung ber einzige Erfaß; ein ſchwacher Troft Ben den mancherfen Unfällen, womit die Marf Branden⸗ burg nod) außerdem wegen ber Berwandten be Chur⸗ fürften in ber nemlichen Zeit bedroht ward. Denn bie Gemaflin George Wilhelms war eine Schweſter des Ehurfürften von der Pfalz, ber unter bem Namen | Stiebcid des fünften bie boͤhmiſche Erone annahm. Diefer Zürft, ohne jene großen Eigenfchaften, die bem Stifter von Staatsveränderungen unentbehrlich find, war unfähig, (id) zu behaupten, und burdy bie Schlacht auf dem weißen Berge ben 8ten November 1620 um fein Kriegsheer gebracht, fuchte er flüchtig und verlaffen, nebſt feiner Gemahlin, einer Tochter Jacobs bte zwey⸗ ten Königs von England, eine Zuflucht in ben branden⸗ burgſchen Staaten. Ungern nahm ihn der Ehurfürft auf , aber Menfchlichkeit Hinderte “or feinen Schwager und Q9 y naar a algem. Geld. ber vereinigten Niederlande, (5) vid. B codex diplomat. marchico. brandenb. T. VIL. p. 8» - dom Sabre 1618 bis 1660. mg und dAfen Gemahlin, bie taͤglich ihre Niederkunft erwar⸗ tete, haͤfflos von fid) zu weiſen; Gruͤnde genug für Sas ft Ferdinand 11. ber nichts geringers als die Unterdruͤ⸗ dung aller Proteſtanten ini Herzen führte, bem Chur⸗ fürften von - Brandenburg jeden Beweis ber Abneigung. zu geben. : Dieſe mußte (id) noch vermehren, ba Brans benbutg gegen bie Ertheilung der pfälzifchen fánber an das Haus Bayern proteflirte, englifche Hälfstruppen Friedrichs ihren Zug durch bie Mark nahmen, imb ber Ehurfärft ſeſbſt die heimſichen Werbungen ſeines Schwa⸗ gers in der Mark Brandenburg menigfiens nicht um derte. Markgraf Jehann George von — fatte mit vielem Muth unter Friedrich in Böhmen ges fochten, unb ſelbſt nad) feiner Miederlage fich, fo lange nur möglich mat, vertheidigt; dafuͤr ward ihm denn das Fuͤrſtenthum Sägerndorf, welches er bod) eigents | hd nur als Fidei- Commifs befaß, abgefprochen, bem anigemachten Fuͤrſten von tibtenjtein übertragen, und dabey auf Brandenburgs aͤußerſt geftánffe Stecbte feine. — Rüdficht genommen. est reiste wieder Marfgraf’ Chriſtian Wilhelm, Adminiftrator von Magdeburg, den Unmillen des Kaiſers, inbem er fid) als eins ber thäs tiften Mitglieder der Linton beroies , einer Derbinbung, wodurch damals bie proteftantifchen Fürften dem Dru⸗ de ter Eatholifen und ben Anmaaßungen Defterreichs entgegenſtrebten, indeß Chutſachſen, regen feiner Ans Bráde auf ülich und Berg bem Haufe Brandenburg luferft "gefährlich, den, Vortheil der Proteſtanten zu vergefien (bien, unb (id) fet an das — des Haus i Defterreich fchmiege. — — , e x Par⸗ ^. 3a J at Säle Bu, o0 Masteglofi pfit, dieſe ſchwache Schuhweht y von | jebem Sieger gewöhnlich niebergetreten, war alles, was pes Churfuͤrſt zu feinem Schuge ju ergueifen wußte, unb "bey feiner fchlechten Friegerifchen. Berfaffung wäre aud) jeder Widerſtand nur Beweis von Ohnmacht gemotben : benn das neugeworbene 1000 Mann flarfe Regiment des Oberſten Rracht, und eine fanbmilig war alled, was - der Ehurfürft zu feiner Vertheidigung befag. Diefe lego tere, welche feinen Fond zum Solde befaß, erhielt das Mecht ihren Unserhalt zu erbetteln, und vorn Dtrigfeitos wegen ward jeder Kofläte augerwiefen, einen, jeder Baus - er aber zwey Vfennige, einem folchen betteinden Bers theidiger des Vaterlandes, unb wenn etibamit unzufries den feyn würde, ihm Prügel ju geben (^), So erhielt Brandenburg, ftatt tandesvertheibiger, herumziehende Bettler, und blos die Entfernung des Krieges:fcyügte das fanb vor feindfichem Einfall bis ins Jahr 1626, ba Wallenſtein und die Union bie Elbe zu behaupten füd ten, und bon biefer Zeit’ an wurde. Brandenburg der Schauplatz des Krieges unb ber Erpreſſung (7). Preußen war alfo die einzige Provinz des 6ranbens hurgſchen Staats, die von keinem Feinde bedroht, fried⸗ Uüchen Befis verhieß; allein die verwittwete Churfuͤrſtin, | bem lutheriſchen Glauben mit wuͤthendem Eifer ergeben, gönnte ihrem calviniſchen Erſtgebohrnen nicht bas vaͤter⸗ liche Herzogthum. Sie hatte es daher ſchon verſucht, ihren Gemahl zu bewegen: Preußen, von Branden⸗ burg getrennt, ihrem juͤngern Sohne zuzuwenden, und gerade das Fehlſchlagen dieſes Beſtrebens — eis nen - (6) Hiſtor. Schilderung von Berlin, Th. 1. e. 200. 201. (7) Susan Geſch. der Mark Brandenburg, $. 3. €. 594. vom Jahr 1618 846 1660, . 98 einen Groll, ber fo weit ging, daß ſte bem Charfͤrſten bie Erfangung des prengifcben lehns in Polen zu erſchwe⸗ ren ſuchte (5). Um ihrem reinen kutherthum völlig Genuͤ⸗ ge u beiſten, ließ fie ben (Doctor Meißmer aus Dress ben fewmen, unb fand an feineh mit Säfterung ber Dies formirten angefällten Predigten befouberes Wotzigefab⸗ len. Eine Gaͤhrung, die unter den Buͤrgern Berlins ent⸗ a | fand, ‚bewegte ben Statthalter von Dutlig und vie — fürftächen Raͤthe Meißners Eifer. entgegen zu wärken, unb ihm bie Ctabt ju verbieten. ... Die Gieburd) duferit aufgebrachte Churfuͤrſtin drohte nun: ben Státben bie Aópfe abzureißen, nahm, ta fie bod) dies nicht volle sieben konnte, fo viel (ie vermochte, aus. ber fürftlichen Swififammer, unb begab (id) nad Schweden (^).— Hier herrſchte Guſtav 2foelpb, den Polen. dm hßerſt gebäflig, unb vom ihnen, wiil ex ihrer € nach Polens Könige Sigismund bie ſchwediſch⸗ Crone atzogen hatte, nicht einmal für einen rechtmäßigen by ug erfannf. Es fonnte alfo die Ehurfürftin leicht yore ^ ausſehen, wie nachtheilig ihrem Sohne ble ſchon früßer eingeleitete Verbindung ihrer Tochter mit Quftav Adolph werben fönnte, allein e& that ihr zu wohl, ihre Xodyter in das orthodor⸗ lutberifcbe Schweden gebracht qu has ben, als daß fie Bader auf den Churfuͤrſten, ihren calvi⸗ niſchen Sohn, einige Ruͤckſicht hätte nehmen ſollen. Dieſer befand ſich in Preußen, und hatte das Ver⸗ giógen, bof bet Git, ‚den bie Künfte ber Kaufleute |. unb (8) —— Serrler jut Geſch der evangel. reform. Kir, de (9) Hiſtor. e ouai e B. 1. ©. 203. 202 Geſch pr. 5, 45. C am .- Í 34 — 2 Qili(te uf, "7: ub Malzeubraͤner mif- den bor Rätgen qu. Rhrtigabeig matter ,. und bei vom Koͤnige von.Polen an bat Hofye⸗ sicht verwiefen mar (7), guͤtlich beygelegt wurde (I: Er hielt im Jahre 1620 einen tanbtag, und ſtrebte, da⸗ mit von Ceiten bes Stände feiner: iBeteuung nichtn ent gegengeſegt vodiabe , alle. Streitigkeiten bppgalegei: and . ele. Befdymerben abzuthun. Dies aber war Fein gerin⸗ ges Geſchaͤfft, ſchon batte (id wieder eine Parden gebift ; Die unter dem. Namen bey klagenden Lanudroͤchẽ bent Churfuͤrſten Außerft’[chrver fiel. Umger iore groͤßtentheils orringfügise unb fonderbare Beſchwerden: gehörte: ba iiic Chupfuͤrſt die erfebigten Stellen meht mic Proteſti⸗ ^ nbin;ald Querulirendan beſetze, uut eb ſollte foßelich ihrer Meinung nach ber lonkerher.nichtfeine Anhänger, ſondenn feine Gegnez'verforgen. Man Nagte daruͤber, daß ber verſtorbene Churfuͤrſt alle acht Sage. einen Be⸗ richt von ben Regenten and bie Einſendung ˖ihver Pro⸗ tocalle verlangt Habe (^)... Mm. beh vielen Klagen Aber bie Ausbreitung. des Calviniſmus sin: Eude zu made, erlaußfe.es ber. Churfürft fel6(l den Predigern, ifte Zus hoͤrer vor Befuchunz dis. reformigten Gottesdienſtes zu warnen (5). Boy allg Beringfügigfeit dieſer Beſchwerden gingen demungeachtet die klagenden fanbrátbe fo weit, Daß: » bem: wn bot Abthuung ihret Beſchwerden nicht 'a f ) T Mint i i nietnitn “ (11) Transaction in ‚biefer age vom eus —— b. za Febr. 1629. (12) Beſchwerden der "Stände auf dem Landräge. 1620. (13) Antwort ber Siegenten, auf bi gegen ihn angebrachten Gravamina. à , bem. Könige von Polen, um €ufpenfion- ber. Beſchwer⸗ ven bis nach bem Regiecungsantritte des Ehurfuͤrſten | nachzuſuchen (75), Diefe Armſtuigkeiten wurden nicht vitm durch eine-Yafk geftört, bie im Jahr 1620 aliein ut Koͤnigs⸗ berg. $600 Menfchen wegraffte (5), :Sttatvverteote ber Landtag von einem Orte zum anbéhi, :gülb von Preufch, Oylau nad) Bartenftein, unb von ba nach Ans gerbuug, am den angefangenen Ganf weiter fortzuſetzem⸗ Dies wurds von den Polen aufs ehaͤtigſte befdrvert und. ein koͤniglich⸗ polniſcher Seoretair ſchoͤmte ſich nicht, aufe bem faitbtage wegen bes: fim Könige zum Deſpeet oes reichenden Betragens, gegen: zwey preupildpetontbiliGe pi proteſtiren, die ſich das ſonderbare Vertzechen ai Schul⸗ yeu kommen ließen, zu etióten; ‚daß He gar:keine Wer ſchwerden gegen ten. Churfürften haͤtten (/.: Es: war auffallond, taf bie Pelen Preußens innere Zeeruͤttung in tem Zeitpuncte zu befordern ſuchten, "in welchem fe: fof en sg dieſer Provinz von Schweden ans bn fürchteten. Sie drangen darauf, daß ber Ehurfkeſt⸗ Pillau auf ; eigne Koſten · mit Kriegsſchiffen decken ſollte,/ anb bie Staͤnde, weit — etwas zur ———— | €2- EE) (14) Bedenken ber Regenten des Hofgerichts vom 12 Mörs: 1800, b (353: 4Dejmé am 1 ganuc — — Htedigt. Ebend. Predigt an bem nad) ber Peſt gefeyersen Duntfefle, ©. 19. (16) Proteſtation des konigl. polniſch. Géctetair Albert Grefe am 21 Kebrnar 1620. gegen Wolf „Deinr. um e Waldburg, Hauptmann auf Tapian, und — gínttn, Hauptmann anf Pride | vom Jahr 1618 bis 1660. TE skbt fufbigem wollten, unb die bem Crarfärften ergeben - nen Stände wußten fein anderes Gegenmittel, als bey ? 7 36 7" Bredffte ui, .— ; biguna bemgutsagen, : thaten ben fBorfdjfag -. baff mos deshalh mit. polniſcher Bewilligung einige Domainen ver⸗ pfaͤnden moͤchte (7). Unter ſolchen Umſtaͤnden ward der Churfuͤrſt bon ben Abſichten feiner Mutter benache | richtigt, unb weil entfernt bie Verbindung feiner Schwe⸗ ſer;wmit dem Kdrige von Schweden zu begůnſtigen, dem E. ſelbſt nicht einmal den tóniglidpen Titel gab, ſuchte er, fe. viel in feinen Kräften ffonb, tiefen Heirathsentwurf ruͤckgaͤngig au machen (5). Diefes Sträuben bes Chur⸗ fürften ‚mar inbeG vergeblich, denn Guſtav Adolph . Hatte ſich ſchon in Berlin mit feiner. Schweſter verlobt. Der .&Qurférít gab hievon feinen Ständen Nochricht, ' nit, bem fanberbaren Ausdrucke, bog .et boráfwr: (o pet» plex geworben, bof er. fid) gar nicht: ju fnben wiſſe. Qin darauf fofgenber Antnag.hewies aud). in bec That, bof dieſer Ausdruck emfifid) gemeint (ey; ben er:fragfe N '" feine Stänhe, ab ec fide biefee dem Königeiwon Polen äugerft mißfälligen Heirath de jure ‚mwiberfeßen fbune ? ober. ob «t$ in honorem regis thun felle? Su heiden Faͤl⸗ fen aber, bath et bie Stände, weil alébenn ber Zrieg mit, Sihweden unvermeitlich ſey / ihre Maaßregeln zu neh⸗ men; wenn ie aber feine Widerſetzung gegen tie Heitathz nicht wuͤnſchen follten, fo bath er fie.auf feine Entſchul⸗ digung bey dem Koͤnige von. Polen zu denken ( ). Die Qn waren ganz natijylid) fürs legtere, fie wollten , ans Gr) Der — — a des Defenfionwerts,,; " der De bei In vum 20 Februar 1620: 1°: o^ * (18) Beylage X^. ^ ] » . (19) Ehurfuͤrſtl. Spropefitl an die —* nimm, . deren Stääde am a nn 1620. dom Jaht 1618 bis 1660; 37 anfdagich ben Churfuͤrſten, der Rd) ſchon durch fanen — Gefanbten ben Grafen Schwarzenberg beym Könige von: Holen entſchuldigen Meß, noch durch befonbere fändifche: Gefandte entfchuldigen laſſen, befcloffen -aber am 24 - Seytember diefes durch ein Schreiben zu tun, worin fie zugleich den Sóni& bathen, bem Ehurfürften einen Termin. gue Ablegung bes Lehnseides anzufegen (^). Um bie fíagenben fanbrátfje zu berufigen, traten die preußi⸗ (hen Hofgerichtöräthe mit ihnen in Unterhandlung, unb brachten es fo weit, taf fie (id mancher Befchwerben völlig 6egaben, in Betreff ber übrigen wurde ein gemeins ſchaftliches Gutachten aufgefe&t, und hiedurch ein vbllie ger Vergleich eingeleitet, wodurch alle Befchwerben beh⸗ gelegt wurden. Der Churfuͤrſt gelobte, nach den Pri⸗ vilegien zu regieren; wenn er im fanbe wäre, ben den dberräthen zu práfibiten, unb ſelbſt sur regieren, nur neußifche Näthe bey preußifchen Angelegenheiten zu Ra: Me zu ziehen, bey Verletzung diefer Berfprechen feine . Erinnerung. ungnädig aufzunehmen, unb niemandem, bet zegen Verletzung der Privilegien angeffagt wäre, einis gm Vorſchub zu thun. Die Privatausäbung ber refors nirten Religion follte bem Churfürften in fo weit ge(tats tet ſeyn, als es der König von Polen bewilligen würde; veräußerte und verpfánbete Gammergüter follten nur auf tem Wege Mechtens zurücgebracht‘ werben, und bet Cyurfuͤrſt follte niemandem in feiner Abweſenheit, ofne tetfer von ben Oberräthen unterrichtet zu feyn, . ein fteges Geleite ertheilen (?’); dieſer aber war über die Solegung der Sache ſo — * er im ganzen Sande (20) — von = (21) — vom 30 October 1620. e 3% ug Btwiiftes Buch, t: tande ein Danffeft zu halten befahl (**). (E glaabte Schon, je6t ſtehe ber Empfangulhs beà Lehus nichts weis . tet entgegen, als ihm am 8 Februar 1621 ein Königliche polniſches Schreiben bie nahe Ankunft polnifcher Geſand⸗ ten unb Commiſſarien melbete,. weldye über ben gegen märtigen. Zuflaud bes Herzogthums erfennen, nach if» verte beften Sutachtin alles einrichten, — einen kandrag zufenmnenberufen ſollten (3). . . Der Churfuͤrſt unb bie Stände wurben auf gleiche Weiſe beſtuͤrzt; er war vechtmäßiger lehnserbe, und es war fein Rechtsgrund,. ihm die N folge zu verwei⸗ gern. Die Gerichtsbarkeit polniſcher Commiſſarien hatte man freylich im Jahr 1566 anerkannt, aber jetzt war kein Klaͤger gegen ben Landesherrn, ber eige polniſche Commiſſion nothwendig gemacht hätte. Die polniſchen Commiſſarien machten uͤberdem feine Propofitionen bes '' fannt, unb es war folglich fein Kreis im Stande, feine Devollmächtigten auf. bem fanbtage wegen bet bevorftes henden Berhandlungen zu inftruiren. Der Ehurfürft feßte dies unregelmäßige Derfahren ben Dberräthen aus; einander, unb erflärte zum boraus, daß er gegen einen ſolchen Landtag protefliren würde, da bie Zufammenberus fung beffelGen , gemäß ber preußifchen Staatsverfaffung, nur dem fanbesertn, unb ben Dberrátpen ‚ feinesweges ‚aber bem Könige von Polen zukomme (^*). Den Ober⸗ cäthen felbft abnete nichts Gutes; benu ſchon hatte der Koͤnig von Polen von ihnen verlangt, bof Preußen die nem» (32) Ausfehreiben in alle Aemter vom 4 Nov. — (23) Beylage XII. | (24) Beylage XIII. vom gejri6ibbifióóo —— $9 nemfichen Abgaben, als Polen, gms. Toͤrkenkriege vnt⸗ tdem, den our Dentichlanb fommenden Hälfenäfs . kern Quartier geben, uund dem Koͤnige einige gute Ars déeriwm zuſenden (elite, Die Oberräthe Hatten: aber Dagegen erftätt, buf fie ſich anf fo wichtige Forbirumgen Ip dines fanbtagts nicht ainlaſſen tham tm C .. " fole Furcht vor ben -grogen Gorberniigei ber 2 len beachte Die Staͤnde näher arieinander , und dieſes verſchaffte beri Ehurfoͤrſten Muth genug, um auf jebe pre Unternehmungen und zum größten Widerſtande ge faße zur ſetjn. Er ließ den polniſchen Geſandten bey tf» ver Ankurft eit Verzeichniß der Lebensmittel geben, Uie ibuen ‚wöchentlich geliefert werden ſollten, voelches. und mit bens-turus ber damaligen Zeit befannt macht (^*), - und Her Am Wein, ein Drtboft fpanifcher Bein, eite Turne-Meth, und zwanzig Tonnen Bier worbentfidj, bewiefen wenigftens, daß man die drey Oefanbten ud itr Gefolge nicht dem Durſte dreisgeben wollte. "Allein bie Herren nahmen ed fo ungktig anf, bag man ihnen eb nen beflinnten Gat. gemacht hatte, und aͤußerten dies fo laut, daß «6 bie Negenten noͤthig fanden, bem Chur⸗ fuͤrſten Darüber einen Bericht abzuſtatten (^. F Die Commiſſarien gingen nun in ihren Forderun⸗ a gen fee weit, fie verlangten vom Ehurfürften, daß er Eiche bias die 1ao Reuter, wozu Preußens Herzog ge⸗ má ben Lehnsverſchreibungen verpflichtet war, fondern € 4 j nod) - (25) Rönigl: &dttibin an die Regenten vom 13 Januar dnb ihre Antwort vom 22’ Februar en im Batomo Ardiv. (36) Beylage XIV. ; (27) Beylage XV. ° a i o Zwolfted nech 6 mne — augerleſenert — , po was bazu etfotberfi (eo, zum Tuͤrkenkriege ſtellen fele. Preußen follte eine Contribution von 30000. Gulden zahlen, bie Einkuͤnfte ber catholiſchen Kirche in Preu⸗ Gen ſollten vermehrt; eine zweyts eatholiſche Kirche et» bauet, und ein polniſcher Jolleinnchmer in. uias auge⸗ ſetzt werden. Den Regenten aber erklaͤrten ſie: bag alle erledigte Würben , hierunter ſelbſt bie Stelle tel Ober⸗ warſchalls, anf foniglidjen Befehl von ten Commiſſarien mit GhtGefifen oder tutheranern befegt werden jollten (79): Dieſe erwieberten, daß ein folcdyes Verfahren Preußens ^ Sfrisidegien entgegen fen; die polnifchen Eomtmiffarien aber fürchten nun jeden, ber fid) nicht gleich mäch ihrem Willen fügte, in. Furcht zu fegen, deohten ign für dis nen Stoͤrer bes Friedens oder einen. Majeftätsnerbrer cher zu erffäcen, und um ben polnifchen Einfluß -auf Preußen nod) mehr zu erweitern, verlangten fie fogar, baf jebermann, felbft bie churfürftlichen Näthe, bem Koͤ⸗ nige von Polen ſchwoͤren follten (?°). Diefee Schritt brachte den Ehurfürften aufs Aeußerſte, er protefticte mun, gegen bie polnifche Commiflion unb bie von "ifr in Preußen eingejeáten Beamten (3°). "Dem- Ehurfürften pflichteten bie Stände zum Theil ben, befonders ba. er am 23 März, bem nemlichen Tage, . an welchem er bie Proteftation eingab, einen Revers auöftellte, wodurch er die Stände zu ^ ſchates verfptad) e , mb gleich am . folgens (38) deylast 1 XVI. (39) Schreiben des Ehurfürften an bie, Ober » und Hofge⸗ sichteräche vom 19 März 16219 4. (30) Beylage XVII. (31) Beylage XVII. - dom 5f 1618 T 1660, gi folgmmben Sag erflärte (i) nun ein Theil bet Deputir⸗ | fen bereit, ben Landtag qu verfeffen. ‘Die polnifchen Commiſſarien evíau6ten (id) inn bee erffen Hige die unbes (édbenflen. Ausdruͤcke (7*) , wollten es bem Churfuͤrßen übel beutem ,. bag et vor Empfangung der Lehn ins fanb sefonnmen ſey, unb weil ex vor empfangenet. Lehn das Dominium utile nidjt befige,, Yerfangten fie fogat; bo ex die ſchon gehobenen Landeseink uͤnfte zurüczahlen folite. Da. indeß Icon. am 29 März die Deputirten von fief sehn Diſtricten ben Landtag verlaffen Gatten, und gegen olle Unternehmungen ber Eoumiffion eine Proteftation . überfanbign „ſo teptoteftitten bie polnifchen Commiſſa⸗ rien am folgenden Tage. Die Oberräthe vermehrten bie Verlegenheit der polnifchen Commiſſarien durch bie Erklaͤrung: daß, fo lange nod) ein rechter-mÄnnlichen uhnserbe Apwäre, -biefem die Einfänfte gehörten, tas icon möcht, enfebigg fup, unb folglich der Dberlehatherr erf das Domisinm utile und die fanbeseinfünfte feb nen Anſpruch habe. Die Gommiffatien fingen nun an, mit ben Churfuͤrſten verſchiedne Privatbriefe zu wech⸗ kín , aber ba fie den Wolfgang von Oelſchnig, einen Catholiken der eine koͤnigliche Hofbedienung beſaß, als Hauptmann zu Snfterburg einführen wollten, prote(tirte ber Churfuͤrſt am 6 April aufs neue, Moch fruͤher, (tit bem.23 März, hatten bie $n Md igren Anfang genommen, bie Andreas von Crege gen, bisher Hauptmann zu Sifhhaufen, bem Churfuͤr⸗ jm erregte. Er fatte von ven pofnifchen Commiffar ten bie Dbermasfchallswürde angenommen, ber Churs fit aber feine dni verboten; dennoch wollte € 5. 19 (32) Dezlage XX - | 4^ Bois tib, c^ fif Creutzen zur Shien aufs. Sthloß fegibet, aiti ber wachthabende Officer Heß bas Schloßthor she Ereutzen, auf biefe Ast zuruͤckgewieſen / drohte ven ARE tärhen mit einem Prozeß am polniſchen Hofen tie fni ES aber wurden hiedurch nicht in Furcht gd pM, fon Bern ermahnten ihn vielmehr zur ‚gätfichen. — | der- adr mit dem Churfuͤrſten. Dieſer verſuchte indeß (id mit ben poniſchen ie miſſatien gu einigen, bie’ aber von ber; Befehlen = Königs nicht abgehen zu Fonnen verſicherten (35). - Ehurfürft (cien e$ nicht zu wiſſen, ober nicht — : tollen, wie vormals Polens Große ſelbſt dur Bars belévortbeile von feinem Vorfahren gewönneribaren (34), daher war ihm denn auch ih Polen alles enrgegert, unb der König lobte in einem bem Ehurfürften febr mibfátii gen Tone alle Unternehmungen feiner Commiſſarien 499): Dieſe gingen fo welt, das Herzogthum für vacaht zu erflären, doch verfuhren fie hiebey nicht mitt Heftigkeit, beſonders ba der Churfuͤrſt dem Könige auseinander ſetzte, daß et gemäß ber dem Hanſe Brandenburßz erthell⸗ ten Belehnung rechtmaͤßiger Erbe, unb über Hm pat feine Beſchwerde fen, daß er, ben Lehnsgeſetzen gemaͤß, innerhalb Jahresfrift bie Belehnung geſucht habe,! bee König von Polen aber, ohne Verlegung der Seſetze unb '— - tec Billigkeit, ihm biefe nicht abzufchlagen befugt fey (3°). ^ Um aber bod) witber die — gütfic) einzuleiten; bes , ^ tief (33) Gaben von 1621. (34) Beylage XX. (35) Beylage XXI. | t G ij zen des Churfärften.an den Kur vom AL Myrif ^ ————— tom Jahr 1618. B65^71660. 49. tief et-anfó nahe bein fotibfog qufatumen (37); unb: ſeine Naͤthe were nun ber Meinung, taf ex dem Polen hilfe on Get nud Seupprn qnn Sárfenfriege bewilligen, (idi - wegen: ber befeten 2ieip (ac unter GDertegalt feines Reche⸗ durch einen Wergleich Gel(ert, unb: auf ble ven ben €tvf) den nidj6- genehmigten „geheimen "Werteäge: feiner Eoo. fahren auf; eine Weife einlaſſen folle (97). - (Der eum $00 Sitter , . unb bos tanb (elite, fo-oft in.ole eit —— Abgabe bewilligt woͤrde, 60,600 polijtbe Guiter eri⸗ $m. Die. Commiſſarien wolle er als polmißhe:Bitfands be betrechten, imb aus dieſem Ogditepuaeteimit iohefi anterhaudalu: aber wegen der: dunch — leer Fin Recht auf. geſetzlichem Wege ſuchzn. .:- Allein die Sache des Churfuͤrſten ted eo witerin atta verſchlimmert; der Wider ſtand ber Com⸗ nifferien, igre Unterſtuͤtung durch den Koͤrig von os — kn, fuiffe viele von den Ständen, mwelheihren Vor⸗ theil mehe mit polnifcher Hälfe, als Durch ben Churfuͤr⸗ ßen zu erhalten glaubten, auf: bie Seite der queruliren⸗ den Partey gezogen, unb bey dieſer ſelbſt war der Muthh betraͤchtlich geſtiegen. Daher forderten die Staͤnde ſchon an 6May, dag ignem ber Churfuͤrſt die Wahl ber Im Pectore uͤberlaſſen felle, der aber fein Bocationsrecht behnupten zu wollen esfläete; ‚am 11 May verkougten wieder bie Fingenben tanbräthe von den pofnifchen Come wiffaeien die Greention. ber foniglien Deerete gegen den Sabian won Dobna, Der Churfuͤrſt, ber nım « «v Unterſchrift ſah, wie ſehredia Zahl pen Oueruli Pune — Landtagtausſchretben anf am a6 peiborótaz? ^ ^ (38) Bedenken der Regenten vom 26 Q(til.gón1.- 5‘ «e "geld Buch. — war, ſuchte ſie dadutch tere: — bof dr von ihnen Die Vorzeigung ber von ihren Kreiſen wehaltenen Inſtructionen forderte; indem er wol wußte, daß bie Querulirenden zu ſolchen Klagen nicht ſpeciel in⸗ ſtruirt toten; und dieſe hatten mue bie Aus fodit ,., ih 1 Sarauf qu berufen, daß es ihnen aufgetragen ſey, keine . VBertegung der Privilegien pi dulden. Die proteſtiren gen Stände erktuͤrten dagegen, daß bie: Sache bes von E Dohna durch bie fanbtage 1606 und 1617 imb Durch | ten Vergleich von 1620 beggelegt fey (2°). : +. 73. : Der Churfuͤrſt hatte (b inbeg mit Sen Gommió frin geeinigt, unb es war bios noch. der Strät wegat Beſetzung der Aemter übrig: - Der Churfuͤrſt ſuchte eb. darzuthun, daß · kein preußiſcher Herzog bem Ausſpruche der polniſchen Commiſſarien unterworfen ſey, und er wollte deshalb auch ihren Machtſpruch, wobey fie allem Geſeten blos ben Willen ihres Kbnigs entgegenſetzten, durchaus nicht anerkennen (^). Die Polen fühlten es ſelbſt, daß fie bey jever Auselnanderſetzung bec Sache, ihre Anmaaßungen nicht vertheibigen koͤnnten, und ſchraͤnkten (id) alſo blos darauf ein, am ro May durch eine weitlaͤuftige Schrift darzuthun: der Koͤnig ſey be⸗ fugt, bey Erledigung des Herzogthums eine Commiſ⸗ fion nach Preußen zu ſenden, unb was eine ſolche Comes miſſion im Herzogthume vorgenommen habe, fey:vechte - mäßig; eine Behauptung, bie,.fo widerſinnig fie auch Immerhin war, jede fünftige Anmaaßung bec Polen bes ftbonigen konnte. — Indeß flieg bie Verlegenheit der que⸗ rulirenden Partey, ba. verſchiedene Kreiſe gegen ihre Abe geord⸗ | Go) bandicheacien ven 1r. (40) Beylage XXII. tom Qhóf16ig bio 660o. — 4g. giesbteter- e. 17. unti do Alan peateflicten, nnb ws nun den Ehurfürften zu verföhnen, wandten fid). dis querulinenden Landraͤthe am 10 Junn ſelbſt qn tie pol» niſchen Gomuniffatien, mit bec Bitte ;. dem Churfuͤrſten bie Aminiſtration von Preußen: zu Sbergeben, inbeG beg Adch, vorzüglich ons ben Aemtern laͤngs ber polni(dies Gränge, ch. oſſentlich anf: dem Tanotoge dóer.bie Um manguegen;: Ungerechtigkeiten, und Einfülle der polni herz Striegtobiftr beſchwerte. Weil inan ‚aber bie pole exped Ariegsvolkerhieburch Bennem gelems. Hatte, ſa wor. ber Warſch allgemein, daß ſie: in bep preichiſchen Ocknym feine Mußerpüge schalten moͤchtan, unb des⸗ helb ziehen bie fanbráte- ami g Syung dir Abwendag berfeíógn: 6000. €ufbimsan ben. Charfurſten iu qoot, bet. ed am beften wiſſen muͤrde, wem ſaiche ju geben iod sen; ein Wink, ber uns wicht uinbeutiuch:zeigt ; wie. man demals mit ben Spolen.qu verfahren; genäthigt war. 244 fein Ritterſchaft, Adel unb Gitübte weigerten ſich dieſe 6000 Sulden ju enerichten, um nint. biebusch Agnlidje — für hie Bükft zu — e pal tlebergonpt. wurberr bie Stände tusd) ble Dita Papin, Polen esbittest, unb als fie über bie neuen Gibe, bie. Gleubensartifel:und (6er bie den Polen zi felt fiende Huͤlſe beratbfchlagen wollten, liegen i&nen-bit yolnifchen Abgeordneten eine falche Berathſchlogung ulta tefagen. Dieſen umerfbyten Eingriff in die Rechte bon, Staͤnde benußte der Churfuͤrſt, um fie fefter an (id) zu - — möpfen, inbem' er ihnen ben — ertheilte, — (42) Landeagtacien von iens P "E AC Bier Dd; : verderben, ba (ie die Sacht ber Gatfvfifem inteſtuͤh⸗ f 0. x r1 - ^ ame ifia ind Biagi: m men (** j XM : 2Dieſe: fiener e$ un — ben. —— sen, unb o: Cactholiſche von 2(bek: forderten: jet auf Wem íonbfage, daß die, Anhänger Monet Kirche wechfels⸗ weife ‚mit: tert, Punteftanten: zu aifem: Qemtein .gefafiéri werben follten, über: fie ſich pogfeiciy bei werten. tur man Ae von Oelſchnitz gegen die mit ber Erone Paten eingegangenen Vertraͤge nicht qut Inſterbutgſchen Snupte. Wannäftelle gelaffen Habe (*?).... Die! Regenten ſahen ea wol ein, daß hie Suekfiejung ber Tatholiton:ven alien Wewntern Me Noten aufs aͤußerſer: erbittern wuͤrbe im edite fid) dabor 6698 durch; bie Erlaͤruug, vases Velſchuitz deshaſh vieſe Wurbe nicht” erhalten Habe; veil: er fie auf unrechtmaͤßtgein Wege gefücht.pätte (). VUeberhaudt aͤußerte ſich auf dieſetn Landtage in Anſttzung den Religion eine; Denkfreyheit/ und ein edleq Etreben, bie aimnal errungenen Vorzuͤge ved eoteflantiiinnsniche unter das Joch éiner. Olaubensſormelzu 6eggeu: (15, und daher konnten die polniſchen Commiſſarien nicht ein⸗ ett tid inihermrt vivch Unterdruͤtkuug Ber Refdrihirten an ſich feſſein. De Muth Des Churfuͤrſten mit feme? Andhaͤnger mußte hiedurch ſteigen, beſonders da? Weſt⸗ preußens Staͤnde, welche bis Verbiudeung Oſtyrenßens mit Polen aus mancherley Orimben nicht wuͤnſchten, um ie fqnb 38 einem ER bes — — u - ad Beyloge XXI MEE YET lea) Beylage XXIV. . (44) Beylage XXV. T EK (45) Beylage XXVL / om hen — V. qhencbefuͤachteten, ben Sibnig;hon Polen enfuchenrfiehen, bern Gburfledlen vie SSelebnung au entheilen (20).. Dig polnischen: Commiſſarjen aber. fügkten ea felbft, daß fie — wie jene: Sache/ bie smpbhnlich wird, durch ifen-langes | Ateothait yi S iwipébergy dine Anmaahungen, und.ger ghene Binfas; Gold: mahr in her oflanieiwen Achtung fait: Sie azklaten ſich doher foi amaa Mey ber wit: wm Ciurfichken div Önbernation das fanbeé: iu übergelasie menn ed wegen alle heflen, was fruͤher otv gefallen méte, eine völlige Amgeſtie publlciren weffte(*t» Die Abſcht ber. Commiſſacien mariehey, beu tifrigüle - iprer Ankuger Schonung: sa. verſchaffen, unb hotpior be) fet hem Andreas uon. Creutzen. Diefet fette (ub j. mie vothin angezeigt iſt, van den Commiſſa⸗ pen Sepia bewegen laflan, tem Puſien tet Obermatſchailg exu (Qa, Dot bos Haupt.der- Querulirenden, Otto von Der Meobau, ein, Mann van mehr Giogdofes, und venigar Géfgeüo hateitd auageſchlagen halte. Der Church 1h eje Singenten Avetnten ben von. Erenßen, ber fürh auch gegen tibtteluina: gei (fer: tet bie: Gitelle wiebengulegot , nach Warſchau zu gehen, und den König. ven feles auf entire Gehaufen ja bringen.erüoté. Das Qigar(ásftmilgre.tarig., indie Güter, tueiche ev ala Demainen nicht veraͤußern könne, zum Unterpfand eis ner Belefiume. zugeben, bie bern Werthe der Guͤßer gleich fen; - Exeuhen nahm es an, bedachte ſich aber wie⸗ der, und wollte, fen es aud) mit Gewalt, introducirt fon. Die Commiſſatien brachten ihn in ihrer Kutſche aufs Schloß J der — ließ iin. abet, -— -et aue (46) Bengnig 1. c. OT V. p. 149. (47) Sanbtegédvté veh 1631. > l Lx ^ 4$ |^ "geb maf, s^ | ausgeſllegen wot, ungeachtet ec (idj wibenfehee, bud) zweyhy preußiſche von Adel vom Schloffe fuͤhren (tf). Dis Conmiſſarien von irem Könige unterftäge- O^) , glaube ten ihr ganzes Anſehen weslohren“ ju haben, menn fie auch in slefem Puncte nächgeien foliten. Unter Maschen Umſtaͤnden kam dennoch der Sandfagsfehtuß zu tante) wodurch dem Koͤnige Yon Polen 200,8600. Yuldm iq zwey Terminen, nemlich auf Martini ı52ı Und 1622 gezahlt werden ſollten, und zur Zuſammeubringung die⸗ fet Auflage: mußten von jeder Hube unb jeden huudert Mark fOeentogens im erſten Jahre dreyßig; im zweyten zwanzig Droſchen erlegt werden (2°). .- Die poloiftben Commiſſarien waren nun wirder nicht zufrieden, ſondern proteſtirten ‚gegen bieft Landtagoͤſchluß, weil mut beo fonbtag.burd) fie, welche ihn zuſammenberufen haͤtten/ auch geſchloſſen ‘werben fbhnte (57). Manſchien bat» - ' duf wenig zu achten, denn der Churfuͤeſt begab {ah nou sad) Warſchau, verpflichtete (id) am 21 September qu allen, was feine Borgänger bewilligt Gatten, unb wur) de am ˖ 23 September feyerlich mic Preußen belehut (2°); Ob ei. ein geheimer Artifeh war, ben ber Charfoͤrſt mit ben Commifjarien verabrebete, ben Andreas von Creu⸗ gen in feiner VEREINE / ob ® fib Gin. ge nd s gen (48) 9r cherf. Ol. Antrag und eónif «n Q. Q. Sansa haft wegen des vfm Schloſſe vorggjaufenen Handela mit Hr. Audr. von Creutzen vom 29 Juny 1621. G0 Königl. Sn an ben Churfärften vom 15 Sutiws 1621. (so) gonttaséfóluf von 1633. 2 (51) Proteſtation ber polnifchen Moenia dom 20 o Au guft gegen den Landtagsſchluß. — (53) Cod. Dipl. Pol. T. IV.,p. 475 — 4726. "-- "MEM P vom Jahr 1618 bis 1660, 49 gen den Koͤnig zu Warſchau verpflichtete, oder ſich blos aus frenem Willen, um bem Könige gefaͤllig zu werden, dazu entſchloß; dieſes läßt (id) jezt nicht beſtimmen, ges wiß aber iff, bag. von Creutzen am 23 October 1621 als Obermarſchall anerkannt, und am 15 Februar 1628 preußifcher Landhofmeiſter wurde (53). Der Koͤnig ſcheint dieſes durch ein Beſtaͤtigungsdecret des Fabian von Dohna in ber Wuͤrde eines Amtshauptmanns zu Bram denburg vergolten zu haben (^). — E So enbigte diefer fanbtag , beffen weitläuftige Ges ſchichte ein für allemal dazu dienen mag, bie Cabalen - und das Verfahren diefes Zeitalters barzuftellen, unb diefe Darſtellung iſt gewiß die gültigfte Auseinanderfes ^ fang ber Nechte des Haufes Brandenburg, (id) der pof, schen tehnsunterroürfigfeit zu entziehen, fobald gänfts ge Umſtaͤnde bas Mittel hiezu an-die Hand geben mis . ben, weil ber Oberlehusherr, fo lange das Recht des Staͤrkern auf feiner Seite war, (id) über alle eingegans gene Verträge hinweggeſetzt, feine Verpflichtung grad ttt, und feine Abgeordneten (id) einen. folchen Uebermutf erlaubt hatten, bag ber Vaſall hiedurch aud) von feiner Seite aller Verbinblichfeiten entebigt war. Die prew — Bilden Stände fuͤhiten ſelbſt fo fehr den Mißbrauch des . polnifchen Einfluffes umb des dadurch genaͤhrten action geiſtes, daß fie die Dauer kuͤnftiger fanbtage gefe&más ^ P | fie (55) Erl. Preußen Th. 1. p. 108. (54) Königf. Secret. wegen des Fablan von Dohna vom a6 September 1622: auf der Marhebinliochel, _ Geſch. Pr. 5 e 3» : D T , » 52 Zwoͤlftes Buch, ſaͤchſiſchen Kreiſe; denn es galt damals nicht jene Kriegszucht, die heute bey unſern ſtehenden Heeren uͤb⸗ lich iſt, ſondern ein Feldherr, wie Wallenſtein, ſchloß it gefchägten Kriegern einen Vertrag, kraft deſſen fie ihm für eine beſtimmte Summe eine Anzahl Kriegsvoͤl⸗ ker zufuͤhrten, die dann fuͤr einen gewiſſen Sold Kriegs⸗ dienſte leiſteten, unb dieſer Sold wurde Damals groͤßtken⸗ lien, ober ſolchen Fuͤrſten gehoͤrten, die weder durch ihre Kriegsmacht nod) durch ihren Einfluß wichtig was * + theils aus den fánbern aufgetrieben, ble entweder feind⸗ ven. Zu dieſen letztern gehörte aud) ber Churfuͤrſt Ge⸗ orge Wilhelm, ber (d)en als Proteftante bem Faiferlis hen Hofe verhaßt war, unb uͤberdem nod) ben Unwil⸗ fen beffelben auf mancherlen Weife rege gemacht hatte. Denn er hatte zugleich mit Sachſen im Jahr 1623 ges gen die Zerſtuͤckelung ber pfälzifchen tánber, und die Erz theilung ber Churwuͤrde an ben Herzog Marimilian von Bayern, ptoteffitt (**); aber biefe war eben fo wenig — . geachtet worden, als Brandenburgs Gegenvorftellung . über die unrechtmäßige Einziehung des Fuͤrſtenthums Jaͤgerndorf ($2). Mit Gewalt feine Nechte burchzufes gen, hiezu fehlte es bem Ehurfürften anEntfchloffenheie — und Nachdruck, und deshalb trat er aud), fo fet es das . Syntete(fe feines Staats und feiner Religionsparten gu erfordern fehien, nicht ju jenem Bündniffe, wodurch der nieberfächfifche Kreis bie Wiedererflattung bet feit bem Religionsfrieden an Proteftanten gefommenen geiftlichen — E: | Guͤter (62) Londorpii Acta publ. T. 2. p.699. Luͤnig Reiches | arch. €f. 3. "D. a. p. 64. Th. 5. p. 693. : (63) Puffendorf de Reb. gelt. Frid. Wilh. T.LL.IV. $.4€ P339. ^ 7 pyra, D vom Jahr 16:8 bis 1660. 53 Okter pu verhindern, und bie Eigenmacht des Kaiſers über Deucſchlands Fuͤrſten qu begraͤnzen ſtrebte. Chri⸗ ſtian IV. König von Daͤnnemark wurde auf bem Kreis⸗ tage zu Luͤneburg im Jahr 1625 zum Feldherrn bes nieder⸗ ſichfſchen Kreiſes ernannt (°*), unb ein Markgraf von Brandenburg, Chriſtian Wilhelm, Adwiniſtrator von Magdeburg, nahe wieder an dieſem Buͤndniſſe Theil. Wallenſtein ruͤckte mit dem kaiſerlichen Heere bis in die Nachbarſchaft ver Mark Brandenburg; unb gegen einen Honfen Gofaden, ber von Polen aus zu ben Kaiſerlichen ſtoßen wollte, unb (id) (d)on in dee Mark Brandenburg Plauͤuderungen und Grauſamkeiten erlaubte, wurde das land nur durch ein allgemeines Aufgeboth geſchuͤtzt (°°). Die Bemuͤhungen Brandenburgs und Sachſens, die Streitenden zu vergleichen, waren fruchtlos (^), und bie tage des Churfürften wurde immer miglidjet. "Das Domcapitel zu Magdeburg Hatte den —— Auguſt von Sachſen zum Coadjutor erwaͤhlt, weil es in Ruͤck⸗ ſicht dieſes Prinzen vom Kaiſer Schonung des Erzſtifts erwartete; und Brandenburg , ba& beynahe ein Jahr⸗ funbett lang bem Erzilifte feine Biſchoͤfe gegeben hatte, ſchien hiedurch (chou eine Perſorgung feiner Hingern Prin⸗ zen zu verlieren. Es mußte befürchten, bag bie Ca⸗ tgolifen aud) die Biſchthuͤmer Havelberg und febus wies - dee fotbern wuͤrden , and dennoch teat der Ehurfürft eis nen Schritt, der einem Manne, welcher. als Zögling bet Syefuiten nichts fehnlicher ald Ausbreitung feiner $its de und zugleich der: Macht des Kaifers wuͤnſchte, in ber D 3 Ä Mitte (64) Khevenhiller Annal. ad an. 1625. (65) Londorp. Acta publ. T. 3. p. 892. (66) Khevenhiller Annal. ad an. 1626. | 5 $4. Zwoͤlftes Buch, Mitte bet branbenburgſchen Staaten, eine nee Macht unb einen neuen Wirkungskreis anwies, indem er t Syabt 1625 ben fteifeatholifchen Grafen von Schwarzen ⸗ berg zur Heermeiſtetwuͤrde bes Johanniterordens emp» fapf. Die Mitglieder beffelben hatten längft das futfete ' — thuim angenommen, unb eine Derficherung ifres-neuen — . eatholifchen Heermeifters follte fie in Anfehung ihrer Ne ligion ſchuͤtzen (7), ber aber in der Solge den eben fo treulofen ald undanfbaren Entwurf machte, das Beer meifterthum bem Churhauſe zu entziehen , und’ ed: dem deutſchen Meiche unmittelbar zu unterwerfen (9). Da ber Ehurfürft fein ganzes Qutrauen einem folchen Sonne. — gefd)enft hatte, fo mußte dies nod) bie allgemeine Zer⸗ tüttung befördern, als bie niederfächfifchen Quelsobifee Im Jahr 1626 in bie Mark Brandenburg brangen, und bieje nachher and, von Wallenflein jum Schauplag bes Krieges gemacht wurde. Der Ehusfürft Hatte auf Vers anlaffung Schwarzenbergs alle feine Untershanen ans . ^ Pänifchen Kriegsdienſten zuruͤckberufen, ihnen bey harter Strafe verbothen,. bem dänifchen Cere einigen Bey⸗ Sand zus feifferr, und Dagegen erflärt, bag. ihm febe Un⸗ terffügung der Käiferlichen angenehm fegn würde (^95, Alm ten Kaifer nod) mehr zu verfühnen, hatte er im Jahr 1627 bie Abtretung der pfälzifchen Churſtimme an Bayern bewilligt (7°); viet ate veränderte nichts in bet (67) Dithmars Geſchichte des ritterlichen Johanniterordens p- 97 * (68) Puffendorf 1. o. Lib. III. $. 3e« (69) Haͤuſens Staatsmaterialien ®. 3. p. 26, (50) Sagittarius Hiftor. Marchion. in Sariptor, yer Mar: | ohico- Brandenb. T. 3. p. 329. vom Jahr 1618 85-1660, 35 bet-foge ber Mart Brandenburg, bem: Wallenſteins Heer mußte einmal auf Koſten fremder Staaten unters halten werden, und nebenher wurde noch.alles verübt, - was Religionshaß, Habfucht, unb bie Ausſchweifung zügellofer Soldaten (id) zu geſtatten vermag, und tie Koſten der Mark Brandenburg i in biejem Zeitranm wer⸗ ben — auf zwanzig Millionen — — " Voallnficie große Plane gingen dahin, beim Koifer eine Slotte in ber Dftfee zu bilden. Deshalb bes logerte er Stralfund, wozu ihm ter Churfuͤrſt ſelbſt | | Kringevölfer und Gefchäg geben mußte, befegte Pom⸗ mern, worauf Brandenburg bie gerechteften Anfprüche - Datte, und hegte feißft bie Abficht, (id) bes. Herzogthums Preußen zu bemaͤchtigen (77) ,. um,. wenn er in Deiig eines fo anfehnlichen Theil der Rüften ber Oſtſee wäre, Schweben unb Dännemarf von der Theilnehmung bey - den Ungelegenpeiten Deutſchlands burd) feine Seemacht zuruͤckzuhalten. Es frägt (id; ob das bem kaiſerlichen Hofe fo ſehr ergebene Polen nicht ſelbſt bie Abfichten bes Kaiſers Hieben Gegün(tigt Haben würde? inbem König Sigismund (id) fo ganz als Werkzeug zur Durchfegung der Eaiferlichen Ahfichten. brauchen fig, Ein öfters zeichifcher Girof von Althan hatte ihm’ (djon im Jahr 1617 ben Vorſchlag gethan, 5o,0oo Mann in Deutſch⸗ land ju werben, fie nad) Preußen ju bringen, von Dam sig aus nad) Schweden überzufegen, und fo dem Könige von Polen Schweden ju erobern, Der eben fo ſchwa⸗ | de als beerfchfüchtige ERROR hoffte was er DA4. .. . (7:0 Buchholz 1. c. p. —— (72) Ebendaſ. p. 599. und 605. —À .- wuͤnſch — Y sé ^— ^ Belftb Vuch, — esinfibte, ſchickte einen Abgeorbneten nad; Dannematk, um fid) mit biefer Krone wegen des bevorftehehben' rie ges zu einigen , fie in Schweben mancherley Schriften gegen Guſtav Adolph verbreiten, unb nur mit Moͤhe konnten es bie Danziger dahin bringen, baf ber polnis fhe Befehl, tie ſchwediſchen Schiffe unb Güter zu «om fifeiren, unvollzogen blieb. Graf Althan erfütite fein Verſprechen nicht im geringfien, bie gereizten Schweden aber bemaͤchtigten (id) einiger Plaͤtze in Cue v um Liefland (73). Ein zweyjaͤhriger Waffenftiliftand’ en, bigte im Jahr 1618 biefe Händet; nad) Ablauf deſſel⸗ ben fürchtete Preugen (jon im Sabre 1621 einen ſchwediſchen Angriff; allein Guſtav Adolph erneuette , ben Krieg in fieffanb, unb nach manchem anfehnlichen Werluſt (chloffen bie Polen im Jahr 1622 aufs neue es — nen zweyjaͤhrigen Stitlitand (7%). Die Polen uͤberhaupt waren des Krieges müde, und wünfchten fefnlid) ben Frieden; nicht fo ihr König, ber nut mit Mähe dahin bewegt wurde, den Stillſtand mit Schweden bis zum 10 Junius 1625, unb wenn er nicht zwen Monate vor⸗ Be aufgekuͤmigt wuͤrde, noch auf ein Fahr zur verläns geen (9). Ben allem Widerwillen feines Volks gegen ben Krieg und der Bereitwilligkeit Guſtav Adolphe auth Frieden, verzögerte König Cigiemunb jede Unterhand⸗ fung; has Kriegsgluͤck begleitete aufs neue die Schwe⸗ bett, fie drangen bis in Samogitien, unb in Preußen befürchtete man ihren Angriff, - bod) zur -— ernſt⸗ EC Bengni 4. $pne (74) Ebendaſ. p. 133. unb 157. (75) Ebendaf, p. 168. 169. som Jahr 16:9 bis 1660. . $3 emilfete Auftalten zu treffen (7). Im Herzogthime Preußen that man ungleich mehr alo im pofnifchen Ana teil, berm auf bem faretage zu Marienwerder wurden von aber Hube acht Mark, und in den täten von jchem Guubert Mark des Dermögens ebenfalls acbt Mark bewilligt, welches in verfehtebnen Terminen erlegt werben follte; eine Belbbewilligung, bie fo groß war, tag man in fruͤhern Zeiten fein ähnliches Beyſpiel 'finbet, Allein ter Abel behielt t6 (id) vor, daß diejenigen feinen Staubes, weiche feine liegende Gruͤnde hätten, nur von soo Mart acbe Marf, fofglid) nur ein Snfttl von - ber Móga$e des Buͤrgerſtandes erlegen. fetiten. Au bewilligte bet Adel nod) eite Traukſteuer, eine Abgabe, deren größte Saft ünmer düf den Buͤrgerſtand fiel, und deshalb von / bieſem nicht mitbmällige wurde (77). Wäre der Etuefarſt nicht in die deutſchen Kriege verwickelt ges wefen, usb wäre ble Abgabe richtig eingefonmen, f haͤtte dafur wicht wenig jur Vertheidigung bes fanbes geleiet werben konnen; allein im erften Setmin fiel fion (o wenig vom bewilligten Gelbe, daß ber. Churfoͤrſt e nen neuen Landtag ansfdeeiben mußte (7^). Buflso Adolph riftete fid) inbef zum Felbzuge / erſchien mif einer Flotte vori achtzig Segeln vor pillau, unb beusäiähtigte (id) in bre Stunden am s Sufy biefet Hafens, ben Bie dabey fiegente Geflung, damals eine unberrächtfiche Schanze, auch nicht gebbrig qu vertheb digen vermochte. Bier Schiffe, die der Charfuͤrſt in Dans zur —: bes — erkauft fatte,. bewies 9s. de (76) Ebendaſ. p.175 — 175. | (77) PaubtagéfdKnf , Marienwerder ben so Ber. 1636. (78) Landtagsausfchreiben vom 29 April 1626. - \ Pt 58 Bastei Buch, fen , baf tad) ber Sage des Orts einzelne Fehrzeage bie E ‚nicht Hinreichend find. Eins flranbete beym Angriff | der: Schweden , bie drey übrigen flohen, wurden einges Bolt, anb auf Berfprechen ver Beſatzung, nicht: "s E gegen Schweden zu bienen, wieder freygelaſſen (7). Ab⸗ . georbnete bes Herzogthums, bie nun bem Könige Suſtav Adolph maucherley Segenvorfiellungen machten, wurs ben darch die Erflärung jum Schweigen gebracht: daß "tu nue Anhaͤnglichkeit für feinen Schwager den Chur⸗ -fürften. hindere, das Herzogthum als polnifehe-Pepvinz feindlich zu behandeln, fonbetn ignen bie Süeutcafitát ans gutzogen bewege. Er bemächtigse: (if bald. barenf bet Staͤdte Braunsberg und Elbing, ging über die Weich⸗ El, usi» Weſtpreußen ward ber Schauplahz bet Krie⸗ ges (°): Der König von Polen ſchrieb nun am as Au⸗ guſt an die preußiſchen Staͤnde, erklaͤrte ſich bereit mit einem Heere nach Preußen zu ziehen, verargte es bem Churfuͤrſten, daß er nicht glei einen fanbfag berufen Dole, : ie itamte Hiezu bert 27 Auguſt, und fie auleic) an ben Adel umb. alle SDienfipflidotiger ein Xufgefotb et» gehen (9), Die Stegeutqu fahen bie Unnuͤtzlichkait deſ⸗ (elGen vift, weil es nur das fant von Menfchen und Ars ' beitern entblößen wuͤrde. DSie winfchten tari daß ber Ehurfürft die Polen lieber mit Geid, ober wit. Spiegás volfern von bec Mark aus unterflägen moͤchte. Die Yon ben. Schweden dem tapbe angeboshene Neutralitaͤt war gang nach ihrem Wunſche, allein ſchon machten ih⸗ nen bie Polen den — Pillau's Einnahme bes T €» Lengnich 1. e. p. 183. (30) Acta boruff. T. 1. p. mm Gi) — XXVII. n Er vom iie 61660. 599 fibet; weitlaflens nicht gehindert zu Kurden, unb kom Churfutſten erdieiten / e Beine SBriefe, weil folche entwe⸗ ber wr den Polen sa Schwrden aufgefangen wur⸗ ye (foi Die Landraͤche, deren GSutachten fe einfor⸗ bettin /ſtinmnten mit ihnen vͤberein, beflsitten vas Necht des Königs von Polen, vinen Landdag zuſarunien zu betu⸗ fei, web waren jebt win ſo mehr dagegen, Teil. bey bee mechſelſeicien Grbittenmng die Zuſanmnenkunft ſchwedo fin: wb priuiſcher Gofawbtew anf dieſein Landtage, bie Quelle bon: — — au werben — onte (5 22 i De Qnis vor Böen fevoscte Sufimamnte Em klͤrmg, tie Abgborbneten des Herzogttzums gaubetten mentſchleften, bis endich der König in einem drohenden Lone ſarach· Mönigelserg nahm darduf unbetingt bie Meutrafftät an, vie Abtigen Staͤnde aber nur unter dex e wenn ber Gburfáef "-— — Man machte — am —* d —* Ge Ketigemgsanftwiten, Pie ein augenfchiinlicher Beweis bet damaligen Schwaͤche und SDerfoffang ſind. Die esnen Ausdroͤcke ber Laubraͤthe unb. des Magiſtrats in Konigeberg waren, „Da nur Das Kangoo? bes „waffnen ſallte, und wenn Die im Jahr 1605 aues getheilten langen Spieße und Mufbeten nicht pena wine — man neue „Muſke⸗ Propoftion an Mit Herren Sandrärhe vom 28 Auguſt AA — der Banbrütie auf die Propofition ber Sr sen bern 29 Auguſt 16 (14) Lengnich 1. c. ©. t — 135. (b gegen' Räuber beſtens zu verthenügen angemahnt 60 7" Sultitel ul, :. ; disable anb d: 'unb- tod das: Mol „anhalsen, Daß fie mit ihnen, hauswehren, Seu „exroͤhren, Gellebarsen, Aunebelfpießen, Genfen, „auf aute. ſtarke Stoͤcke gebunden, auch mit Sei⸗ z temvehren fich gefaßt unb in Bereitſchaft hiel⸗ „es, "San folite bie Dienſtpflichtigen flrißig eyerch wen, aub:eà follte beſonders auf Kriegebifeiplin ober Ot — welcher leidet: gang; untergegangen, :sebalferi tort; - Die Groͤnde gegen.eine · Qeneralmuſterung uti = it) em beſten auds, denn (le meinten: „dadurch „würden unfere Rräfte und welchergeflalt: vale ati . sMint, "ielches Dan niet uͤberell zum beflen bes uſchaſſen, leichtlich verkundſchaftet werben. , Uehrigens ſouee das kotfrosit quas. Gebet onibulet; unt werden. Koͤnigsobergs Befeſtigung kam in Vorſchlag, auch wuͤnſchte mau meße Kripgsvolker auwerben qu tóm neg, wenn man nur Geld dazu hätte (55)... Preußens gate fabesite Muner mins: dawais ar fuͤr die fieben Sonmermonate angemonlen, | unb: beffanb aus go0 Reutern und 750 Mana Wolf, wovon bie erftern 7200, bie letztern aber 10, 300 Giufben poldiſth monat fid) teffeten. Tim aber bod) vom ben Eingebohrnen ſchnell eine Miliz errichten zu fónnen, waren ban Ehurfärften anfüttolid) 100,000, nachher 1 50,000 Dufben bewilligt worden. Hievon fellte er jigríidy gooo Balken ala Zin⸗ fen begaßlen / oc eine beſtimmte Anzahl Officere uns " ters (85) Kefolution und Bedenken der anmwefenden Herren Lands rathe und Burgermeiſtere der drey Städte Königsberg, — auf die von den Herren 9tegimentérátben am 13 July 1626 ihnen ptoponirte Vorſchlaͤge das Defenfionwerk de treffenb, den 14 July 1626. e \ z / vom Jahr 1618 bis 1660. ét serhalten erben follte.. Cs wurde fefhgefeßt, bof bey iórer Anftellung.auf bie Empfehlung von fanb und Staͤd⸗ teu Räckficht gmommen werben füllte, imb fo wurden’ fieben 9Rittineiflec , 8 fieutenanté, 22 an. , umb - 22 Corporals Seftelit, tmb verhältnigmäßig in bie Kreife verteilt (9^. Aber ſelbſt diefe Sache war noch nicht einmal gefbrig "eingerichtet , weil der fanbfa(len, blefe Schatzkammer ber Staͤnde, bem Ehutfürften die Sum me nod) uidt hatte auszahlen konnen, und diberbem noch mit Schulden Selaffet war, bie man ala Pathengeſchent für den Churfuͤrſten, zu einem Geſchenk für die Chur⸗ fürflin, umb zur Ausftaffirung und Abfendung einiger Abgeſandten gemacht hatte (#7). Bey biefer innern Schwaͤche wurde das Sand feft von ben Polen genfigpandelt, bie Aemter Hohenfiein, Gilgenberg und Soldau fchloffen unter fid) eine beſom⸗ dere Verbindung, und ließen, ſo wie die Familie von pos lens den Könige alle mögliche Dienfte anbierhen, aber demungeachtet ward Preußen von den Polen längs ber Graͤnze fo ſehr geplündert und verheert, daß man fet6ft auf dem Landtage uͤber bie &egenmittel berathſchlagte (). Durch ven Stolz und die Anmaaßungen der Pos len wurden bie Sriebensunterhandlungen mit Schweden abgebrochen (^^) , denn fie forderten nur, daß Guſtav Adolph ihrem Könige Schweden nebft allen feinen f£sobertingen abtreten, und überdies noch die vers anlaßten Atiegekoſten erfegen Pie e Da fi bs (86) Eondtagsacten von 1626. — (37) Beylage XXVIII. (39) Landtagsacten von 1626. (29) Lengnich 1. e. S. 190. (90) Acta borufl, T. II. p. 909. - ^ i " P 6a TN arbe. Bo in bleſan Tone mit einem Sieger ſprachen, ſo · kann mar leicht denken, wie viel fie (id) gegen das neutrale Herzog £gum Prenßen erlaubten. Der König perorbnete im "December einen Landtag, verlangte, daß Preußen bie — — Molen wit Provlant-verforgen, unb bie Einwohner jum . Palnifchen Heere ftogen follten; von.ber Stadt Könige ' berg aber verlangte et fogar, baß fie fid) ihm ummittelóat sinterwerfen follte. Die preußifchen Stände erklärten: doas fie fich mit Polen verbunden hätten, um gefchäßt zu werden, nieht aber um an beu polnifchen Kriegen Theib ju ‚negmen, und die Stadt Stónigsberg fügte Hinzu, daß fit jo lange neutral 6feiben wuͤrde, als Pillau in ben Sv ben ber Schweben wäre. Die Polen erfegten num, was ihnen an. Muth und Kräften abging, , durch Drohungen ‚und Prahlereyen (?”); mit ber. Erbitterung eines Ohn⸗ mächtigen, ſchimpften fie auf ben Epurfürften, rd erlaub⸗ ten (id) im herzoglichen Preußen Pluͤnderung und Mord. Der Umwille des Ehurfürften erwachte, und er aͤußerte biefen lebhaft, ala er ün Anfange-des Jahres 1627 mit. 4000 Mann Fußvolk und 600 Reitern nod). Preußen fam (*^). €t würde je&t vielleicht fein wahres Staatsin⸗ tetefje beobachtet unb mit fchwebifcher Huͤlfe die polnifchen Feſſeln zerbrochen haben, haͤtte ihn nicht Graf Schwarzen⸗ berg zu einer ungluͤcklichen Ergebenheit gegen ben Kaiſer gewoͤhnt gehabt. Dieſe erweckte aufs neue der kaiſerliche Geſandte Hannibal Graf von Dohna) unb deshalb bekam bet ſchwediſche Reichscanzler Oxenſtiern auf feine Anfrage: Ob der hurfuͤrſt die geſchloſſene Meutralitaͤt gent (91) Lengnich, 1. c. €. 195. 196. (92) Acta borull. T. II. p. 903. \ vom Jahr 1618 Bid 1660, 63 genchmige? suc bie Antwort, daß Koͤnigkberg babe bleiben , Das übrige anb aber mit ihm bie — Par⸗ tey ergreifen follte (*). Allein Guſtav Adolphs Ankunft am 18 Sunius, - . ber nun gleich Lochſtaͤdt einfchliegen ließ, worin fich damals gerabe die preußifchen Näthe verfammiet hatten, zwang ben Ehurfürften auf fünf Monate in bie Meutra⸗ fitfát zu willigen. — Die Zudringlichleit -ber Polen bes mwegte ihn, fie zu bredyen, er fandte ihnen 1000 Mann Zußoolt, soo Reiter, unb s Kanonen zu Huͤlfe, unb damit Diefe Aülfsarmee fid) nicht durch Defertion zu fehe vermindern, ober das platte fand plünder möchte, fie et fie butd) boo Mann vom Landausſchuſſe bes gleiten. Graf Thun ‚und bie Schweden rádten ifc bey Preuſchmark entgegen, beym Anblick des Feindes ſtreckte ſie das Gewehr, ward unter die ſchwediſchen | Truppen gefledt, bet Landausſchuß aber nebft ben Of» ficieren und Kanonen dem Chprfürften zuruͤckgeſchickt, und vom Könige but) den fonderbaren Rath begleitet, tänftig beffer (dr feine feute zu forgen. Die Schweden ruͤckten zugleich vor Preufchs Holland , und obgleich der Churfuͤrſt fehr geneigt war, Feindſeligkeiten gegen Schweden anzufangen, fo faf) er fid) bod) gezwungen, bie Schonung, welche ipm Guſtav Adolph anboth, nicht von fid zu weißen, fonbern im Anfange des Monats Auguft die angebothene Neutralitaͤt p unterzeich» nen (9. So wenig alfo bey diefem Kriege aud) gethan wur⸗ be, fo beträchtlich waren bod) bie Auflagen, welche das fano (93) Lengnich, 1. c..©. 199. (94) Ebendaſ. €. 300 — 204. Li 64 Zwoͤlftes Bud, Land bewiligte; bie alten Reſte ſollten mit Execution eins gefordert, eine doppelte Traͤnkſteuer, oder zehn Oro (den für jede Sonne Bier, auf bie nemliche Weiſe wie 1586 eingehoben, ein Kopfgeld ,' eine Abgabe von allen . aus » und eingebenben febensmitteln, umb von allen auf Zinfen ausgeliehenen Geldern ber. fechfle Theil ber Zin⸗ ‚fen entrichtet werden. Zugleich wurbe bie Art ber Eins, hebung beflimmt; bie Amtleute mit Zuziehung vou Schloßeinnehmern follten in den Dörfern herumreiſen, unb hile Perfonen aufzeichnen, in ben Städten follten dies die Yelterleute in Betreff ihrer Gewerfe tQun, und zur Aufzeichnung ber übrigen Einwohner follfe der Magi⸗ _firat teute anfegen. ‘Die Ablichen follten ein Verzeich⸗ niß von ber ihrigen übergeben, unb Giernad) follte das Kopfgeld eingenommen werben. Die Amtleute follten, ſobald fie einigen Verdacht hätten, über bie Richtigkeit bet Derzeichniffe Nachfuchungen anzuftellen, unb für jes . ten, bet ausgelaffen wäre, ein zehnfaches Kopfgeld ale Strafe: einzuforbern beredytigt ſeyn. Gur. Einbebung der Auflage auf bie aus» und eingehenden Güter wurden befonbere Offizianten angefeßt, und vereibigt; auf einen 'von biefen gelöften Zettef mußten bie. Wäger, Braa⸗ fer unb Mefler bie Menge unb Beichaffenheit ber 8Baa» ven verzeichnen, afébenn wurbe bie Abgabe erlegt. Ohne bie Borzeigung eines folchen Zetteld wurbe fein Pfund» zoll oder bie fonft gewöhnliche Abgabe von aus» unb eins * gehenden Gütern angenommen. Wer nicht zu Pillau ^ bey bet Ausfuhr fich wegen Erlegung dieſer Abgabe legi⸗ timiren fonnte, wurde zurädfgebracht, unb nach Ders haͤltniß der Gontravention willführlich beftraft; wer bie — der Abgabe von denen zu Markt gebrachten ‚Bis ⸗ ‚vom Zahr 1619 6$ 1660. 65 Biecualien und Oettánfen untesief dem veurbers ſolche conßſeirt. Krämer, Materialiſten und Hondwerker maf ten woͤchentlich beym Aeltermann usjownpentonvinen,, „ap seien, wie biel fie die Woche hindurch geloſt haͤtten, und baton bie 2logab? entrichten. Auf bie SBer(doeiguag eine — €apitolé (taub tle Eonffeation deſſelben als Strafe; Qu ben Einhebungskoſten wurben nicht mer als. ein- Gelb Peocent ausgeſetzt, unb zur Verhantung ber —— machen Viſitatoren angrordnet. . Dias: waren the ober Angeſehrene vau Adel, und in⸗Koͤnigsberg qud) die been Boͤesermeiſter; dieſe ſollcen dns Bexragen, tie Buͤcher und Caſſen der Beamten ⸗ ugterjurpen , wofuͤt gb nem jeden acht Mark Dihten bemiligt wurden, wap. man verſchmaͤhte es nicht, ein Mictel 3n waͤhlen vwel⸗ ches ber Moralitaͤt hoͤchſt nachtheilis uina range, p bein man ben Angebern den pierfan;; Theil bet Stuck anbath. Se. Mb bey Erlegung -UpkcNfiGaben faumig bewies , . follte fie zur Strafe boppelf;evíegen , unb da⸗ müt.er nicht ſchuldig bleiben füente, ı.fofost.uusgepfünte. — werben. — 2ibgebrannten oder ;geplindertan Bauern aus ben Damainen (aliré-au6 ben Aemtem zu ben. Auflage Vorſchuß ganacht nierden, uub, der Ehurfuͤrſt hoffte, bof der Adel in Betroff ſeiner Bauern tas. nemliche Gu waͤrdoz denn niemand. follte: von bieſen Auflagen frey (nn, als bie Raͤthe/ ecretaire Gabalag und Cam mer (9°). Das Maczeld war varhaͤlenißmaͤßig fehr - fed), unb ed waren nur Kirchen⸗, Schuldiener unb Sinbes Davon auggenonwen (). „Leber bie ause unb — ein⸗ (95) kandtagsabſchled vom 28 May 162 P | (95) Beylage XXIX. — " 5 i u u 0h ed. pr.'s, Bd. gud v 66- g8wolſtes Buch, eingehenden Waaren wurde «ein. fbrmlidher Tarif ange fertigt, wodurch volt zugleich die Beduͤrfniſſe unb ven Luxus unſerer Borfahren kennen fermen, und zu unſerm Troſte finden, taf wir (je darin eben nicht außerordent⸗ lich übertreffen (27). - Auch waren bie Abgaben im Ber» haͤltniß zu bem Haaren Gelde gewiß nicht geringer‘ als ger gemoástig, and bie Art ber Einhebung fehr zufammen geſetzt; "daß ihre: Bewilligung den Gitánben nicht zum Machtheil gereichen, unb fie insgeſammt nur bis zum 1 December währen follten, bies wurde vom Churfuͤr⸗ fen: auf das. fegerlichfte zugefagt (?°); denn bis zu bet. Deit hoffte man wet Trieben zu erhalten, befonders da bie vereinigten Lriederlande, burd) die €tabt Danı 3ig Dazu. aufgefordert, bie Vermittelung übernahmen Mlein der Kaiſes und Spanien wünfchten den Stbnis yon Schwoden zu befchäfftigen, bantit er nicht den un⸗ serbräcten Meichsfürften und ben Peoteſtanten einige Huͤlfe leiften fonnte; daher wurde ben Polen, um ihren urf mb ihte Hoffnungen zu erhöhen, eine fanbung, unb ein Angriff auf Schweden zuseſagt, und aus Schle⸗ $t 4000 Mann Eaiferliche Huͤlfovblker unter bem Her⸗ goge Adolph von Hollſtein zugeſandt, denen auch bald der Oberſte Gerhard von Doͤnhoff mit 1000 neuge⸗ worbenen Deutſchen folgte. Koͤnig Sigismund, der hier ſchon des Anfang ber verſprochnen Huͤlfe erblickte, und alie bie groben BEE für Wahrheit hielt, 21 "s 9 ab | (97) Anfage auf dile Kaufwaaren, welche zu Waſſer aus⸗ ) unb eingeben 1627. — Aulage aller derer Sachen, (o ín bem Lande vertban werden, was von den Krämern, Sauf; Ieuten,, unb allen Handwerkern, wie auch von Victualien und Gerränte fell erlegt werben 1627. (98) EHurfürftt. Afferuration vom 1a Julius 1627. ° ' E . vom Jahr 1618 bis 1660, 67 gab deshalb fo meni bey be Unterhandlungen nach, daß fie wieder fruchelos ausfielen. Mit dem nemlichen Er⸗ folge wurden (ie wieder gegen Ende bes Cares unser Vermittlung dee Gejanbten ber. vereinigten Niedos⸗ lande bes Fuͤrſten von Siebenbürgen unb veschn> fürfen von Brandenburg angefnüpft, und Hatten wenigſtens für le&term ben’ Vortheil, daß bie Meutrali⸗ tät des betzoglichen Preußens wieber auf ſechs Monte verlängert wurde 9. — Gleich mit bem Anfange bed. folgenben Jahres nahmen aud) bie Friedensunterhandlungen wieder ihren Anfang; allein da bit Polen (o weit gingen, bem Koͤni⸗ ge Guſtav Adolph gleich. in. ber Vollmacht ihrer Gefant» ten den koniglichen Tisel zu verweigern, 3 war m" au feinen weitern Fortgang zu denken (79). n Der Churfuͤrſt wollte dennoch mit ben geicbente bermiftelungen fortfahren, bie wegen: des herrſchenden Mangels um fo nótiget waren, denn bie 150,600 Ouften zur Unterhaltung:ber Officiere waren nod) nidi bezahſt, und ven ben bewilligten Gouttibullonen was man allein im Oberlande. 124000 Mark, ur Matangen $9407 Mark ſchuldig ‚geblieben. (7). . 6 zeigte (ib ben diefer Gelegenheit auch; bag der Menfch, wenn er auf Erden feinen Rath weiß, (id) einzig dem Himmeß anzuſchließen fucht; ber Adel wollte deshalb ber Noth des Landes ‚nicht eher abpelfen, .bió qlles in. Betreff der Wahl der Viſitatoren in gehoͤriger Ordnung ftp, denn ft glaubten (id) Gottes Zorn und Vermaledeyung blos Qa | . burch (99) Lengnich, 1l. c. p. 201—211. — (100) Landtagspropoſition vom 16 Januar 162g. (101) ibid. — 49 ' ' golpe mul, .: Auch bie unchläfige Betreibung biefes Geſchaͤffea⸗ zuge⸗ ‚sogen zu heben (0). Die von den Städten hatttamoch ſienlichere Religionsbegriffe und. Dachten ‚fc: mol: gar einige Aehnlichkeit zwifchen ben. zu; wählenten Inſpecto⸗ sm, umb ben. vormaligen 'Bitfchafen (55)... ie wurs hen endlich über bie Wahlmethode Binig, Daßıben Chur fücft zu jeder Inſpectoeſtelle face unverduͤchtige Geifilü - fpe votfdblasen, .die ſaͤmmtlichen Hauptleute, ſechzehn Abgeordnete von ben Ständen, uub ejttige unverdoͤchtige Geiſtliche einen Ser Vorgeſchlagenen waͤhlen, imb der Mengewaͤhlte vie unveraͤnderte augsburgiſche: Conſeſton beſchwoͤren ſollte (7?*). Die Stände: ließen ſich auf feine MWeiſe einigen Auffchub gefallen, denn fie &uferten, bag fonſt in Ermaunglung dieſes Merle. viefe tauſend Seelen bem Satan zu Theil werden müßten (°). Verſchiedne eingefehene Maͤnner fanden,es bedenklich, die Geiſtlichkeit $ub6e» ju Aathe zu ziehen, weil fie (itp wieber ire alten biſchoͤflichen Rechte anmaafen , „umb. hiebusch «inen bes - fenbern geiftfichen Stand bilden kounte. Doctor Behm füchte bie Stömbe eines. andern zu übergeigen, vesrietQ aber tod) durch :feinen heftigen Son, unb bie Aeuße⸗ mung, daß: dieſe Bedenklichkeiten wahrſchänlich auf bes Teufels Eingeben entfprungen waͤren, deittlich genug, | T "— rer wichtig i" CN — - Bedenken beret von Yin und a eom 19%, t: . bruae 1628. (103) Beylage XXX, (104) Gemennfhafiliches Gedenken der qu unb * Gtädte vom 1 Februar $628 | (op Duplica ber von Kitterfchaft und Adel auf der. Lands räthe Replica. 1 (106) Doctor Behmen Bedenken wegen: a ber Kir⸗ den und Schulen ben 7 debruar 1628. —'".. Wien, unb bald⸗ kam nod) ein ganz eigenthuͤmlicher n — "dom Jahe 1x8 Bib 1660. ur Ps | efc war es, daß jetzt biefe Angelegenheiten fo lebhaft betrieben wurden, da fehon Die. Geiſtlichkeit $6 bey ihren Befchwerben im Jahr 1620 gegen das Con⸗ Firm hin und wieder geſtraͤubt, und vorzüglich bars auf errungen hatte, ihre Berathſchlagungen ungeftbre - halten zu duͤrfen (77); ^ ein SDetragen, welches wenig fené beh Argwohn beguͤnſtigte, ba ben Preußens Gleiffe lófeit ber Gedanke, einen neuen Stand zu bilden, tof. nicht fo ganz vergeffen fes. : Lieber das Gezaͤnk einzelner Mitglieder mit Calviniſten und Päpfttern, Arianern md Viedertaͤufern, wart die ganze Sache nicht lebhaft bes Gtreit — Koͤnigsberger Theologen hinzu. Mowins, Pfarrer ju Kauen, diſpu⸗ ite ise Sfr. 624 über bie Taufe um die cheoloiſche Doctorwuͤrde in Königsberg. zu erhaltens er gefteht ben - J hanptet zu Haben: Daß, wenn ein Heide ben einem Motha fine Refigionsmeinungen gewußt hätte, zur Verrich⸗ tg der Taufe berufen worden, und folche Chriſti Eins fille, wo niemand anders zu haben wäre, ohne bafi man ung nach vofljogerr habe, bie fanbfung aud) gäftig: ‘ fa; aud) äußerte er, bag wol ein Potinianifcher Geiſt⸗ jer, wenn et nichts: in Chriſti Einſetzung veraͤndere, die Taufhandlung verrichten fónne; er leugnete hingegen Ye Angaben feiner Gegner, bag er behauptet habe: bet Lufel, ja aud) ein Papagey, wenn er nut Hände haͤtte, inne bie Handlung gültig vollziehen, won man (fatt i Maffers auch Lauge anmenben fonne. Da bie Detorprémotion bamalö nicht zu Stande Fam, corre⸗ honditte et naf feiner Ructunft zu Kauen mit dem € 3 Dactor (107) Hartkabche Rama e. 539. 540. 70 - -Btedifteb Bu, — Doctor Mislenta; beide fagten fich harte Dinge üt ig^ ven Brizfen, Mislenta erklärte bem Movius, baf er ihn licht einmal für ein Glied ber chrifllichen Sive er⸗ Eenne, unb bibfer rächte (id) mieber bued) Anmerkungen gu ber vom D. Mislenta gehaltenen Difputation vom gottlicben Wort, woburd) er ihn ebenfalls ju verfes gern ſtrebte, unb bofür wieder in zwey Diſputationen angegriffen woutbe, Movius fete fein Gfaubensbefennts ni auf, unb ſchickte es mebft den angezeigten theologi⸗ ſchen Streitfehriften an die Sacultáten zu Jena unb Wit⸗ fenbetg. Die Theologen der erftern Acabemie waren - ihm entgegen, bie qu Wittenberg aber geneigt; er fanbte . nur das Gutachten bet letztern an die Univerſitaͤt zu 85s nigsberg, unb both bem Mislenta einen Bertrag an, . den biefer aber verwasf, vielmehr feinen Gegner auf alle Weiſe zu Fränfen, ihn ben feiner Gemeine verdaͤchtig, | und ihm felbft ben Titel eines ticentiaten deu Theologie flreitig ju machen ſuchte. Jetzt Hiele (id Movius für ' berechtigt, bie auf ihn gerichteten Angriffe im Manuali Prutenico zu roiberfegen (?*?).. Er that diefes mit uns geftämer Syeftigfeit , eine Schrift von ihm folgte ber an⸗ , dern, unb einige Geiftliche zu Danzig fingen nun an, bie Konigsbergſchen Profefforen gu verketzern (77^). Dieſe famen (108) Girünbtide Verantwortung auf' bie Schmaͤhkart, fo D. Coeleft. Mislenta zu Königsberg, Theol. Profeffor, - feinem Manuali Prutenico aus Hochmuth ftylo plane novo et Magiftrali bat einverleiben wollen. Thorn 1627. (109) Cenfuren und Bedenkens Copia ber theologiſchen Sas eultät zu Roſtock, die Bücher des fel. Arnds unb M. Her- -fannr-Rathmanni anregend, wobey 12 greulihe Irr⸗ chuͤmer, fo von denen Königsbergifchen ˖zweyen m Li . Sont Jahr 1618 Bid 1660, qm lamen auf ben yngíádttidjen Einfall, ‘der auch einem Gottesgelehrten in-unfern Sagen mißlang, ihre ange⸗ fochtene Orthodoxie durch Urtheil und Recht beſtaͤtigen v pi laſſen. Movius aber fuhr. au fehreiben fort; bie — Theologen hielten Vorleſungen, bie bey nahe einzig gegen ihn gerichtet waren, unb ungeachtet bie philoſophiſche Facultaͤt eine Streitſchrift des M. Cimdarſus wegen ber darin enthaltenen Schimpfworte confiſeiren ließ, ſo nahm ſie doch der Theologe D. Mis⸗ lenta wieder an fid), unb brachte (ie ins Publicum (0). Jett vergaß Movius alle, was bie Anſtaͤndigkeit et» forderte (29), unb Mislenta beſtrebte (i, es ihm wo möglich hierin nod) zuvorzuthun. Mit letzterm machte D. Behm gemeinfchaftliche Sache, und Movius, für eis — ttn Ketzer, ein Kind und Werkzeug bes Teufels erflärt, verlohr das Zutrauen feiner Gemeine, und befam manrhers In Streitigkeiten, enblid) wurde 1632 feine Stelle fü A erledigt erklaͤrt, und M. Sperber von Königsberg aus nach Kauen geſchickt. Jetzt kam Movius ſelbſt nach Koͤnigsberg, um ſich zu vertheidigen, hier machten ihm Mielenta und Behm zwey Proceſſe, ben erſten wegen des Titels eines ficentiaten, ben zweyten wegen ber In⸗ jutien, feßten aber nur den erflen mit Heftigkeit fort, und ließen ben zweyten liegen. ‘Der academifche Senat | | | fprad) dem Movius ben Titel ab, unb verurtheilte ihn zu den Koften; et inim ans Hofgericht, welches ihm ; € 4. ben $. Behmen und Mislenta ausgeſtreuet, entdecket wer, den, nebſt Wiederholung der Wittenbergſchen Cenſur, Heren Movio S.S. Theol. Licentiato ertheilet 1627. (110) Hartknochs Kirchengeſch. S. 558— 560. (111) Furens: Bohemi et Mislentae Pfeudo - Evangeli- . cimus, 1629. , —X rd Pd o7 p Zwoꝛſtes Pu, Coen Ditel und ſeinen Gegnern die Koſten merkaunte, bie un tieder an das Föniglich « polrüfche Sofgericht appels Keten. Mislenta both alles auf, den Movius zu vers — folgen, prebigte gegen ihn unb ben, welcher ihn zu Ku nigsberg beherbergte; auf den Vorſchlag, ihn wegen der angeſchuldigten Kegereyen eines beſſern zu belehren, ließ er ſich nicht ein, und Dies that er aud), als Movius Ihm ben einer Diſputation opponiren wollte, indem er ign felbft mit ben ſchimpflichſten Ausdruͤcken zuruͤckwies. Waͤhrend dem Rechtsgange zu Warſchau, ließ er eine Schrift drucken, die mit den poͤbelhafteſten Schimpfre⸗ ben. angefuͤllt war (?’?), bie damals bet größte Theil des Publicums dufer(t mißbilligte, Movius aber in einem aͤhnlichen Tone widerlegte ("'3). Der Verſuch ber Ober⸗ raͤthe, bie Streitenden zu verſoͤhnen, war fruchtlos, nut Behm verſoͤhnte (id) mit Movius, deſſen Proceß vom polniſchen Hofgerichte zu feinem Vortheile durch Beſtaͤ⸗ figung des Koͤnigsbergſchen Hofgerichtsurtheils entſchi⸗ den wurde, Mislenta appellirte nun an ben König, und . jest fam endlich 1639 am pofnifchen Hofe bet Vergleich zu Stande, ben Movius nur eine kurze Zeit überlebs te (7f). Diefes ganze Gezaͤnk, welches durch Kleinig⸗ fgfen entitand, unb nur baburd) in ber Folge wichtig . mutde, daß man am Ende fo manches Wortgezaͤnk, und mandje Säge aus der muftifchen Theologie hineinflocht, beweiſt uns, daß ber nemliche Geift, der zur Zeit des ‚ (114) Hartknochs Kirchengeſch. ©. 560 — 578: - . Dfianders bey den Königsbergifchen Theologen herrfchte, auch M Petr Zeit nod) - von -— Bun war. Der NS Movius T — ii: (113) Mislenta Tyrannus, \hoen 1637. % vom u 1618 bis 1660, — — 23 Der Unwill⸗ ſteigt, wenn man nod: trae Betras gen des Doetor Mislenta gegen ben kneiphoͤffchen Or⸗ ganiften Weyda betrachtet. Dieſer Mann, ein Cus — thuſaſt fs die Tonkunſt, ließ zu Danzig eine Schrift (")uden, worin er unter andern von ber güftlichen anfichtharen unb. ber irdiſchen und fichtbaren Harmoniz faf. Er fatte geäußert, tag alle Harmonie dus bet Belt gewirfen , und nichts bariı als Krieg, Zank und Streit ſey, Hatte feinen Unwillen über das viele Diſpu⸗ fiten geäußert, meinte, mon ;fallte (ic) bach nicht nad) inm Dienihen, Luther, mit folcher Anhaͤnglichkeit tufjtraner nennen, af8 06 man auf futhern geteu(t fan, und tje den Menfchen, nad). ter. Vollkommenheit zu achten. ^ Hieraus zogen nun Mislenta, 23abatiue wb Colbius gehöflige Klagepuncte, Weyda ward von inm mit ben pobelhafteſten Schimpfnamen belegt, und M aflärten, bag, wenn ber Math dieſen Ketzer, ver⸗ danmten Menſchen, unb Satanskind, ‚nicht abſetzen wire, fo wollten ſie ihn in den Bann thun, unb bem Terfel uͤbergeben, „weil fie mit ihm nicht iu Einem „Geiſte beren und fingen Könnten. „ Die Schaͤndlichkeit sing nod) weiters ein im Gtunde laͤppiſcher Brief Weyda's an ben verkeherten Meier Rathmann in Dong ward aufgefangen, von Nisknea mit gehäfiigen Anmerkungen begleitet, . Dem. feiphöffchen Mathe übergeben, und Qieburd) Weydas Üfegung tm Jahr 1630 bewuͤrkt, ber num Orxganiſt bey den Reformirten unb vom ben Iutherifchen Sakftlöchen Wt mit vielen en qum. Genuffe des Abend⸗ nahls gelaſſen wurde (29); uk Es Die (115) Difcurfus muficus. Dant. 1633. J un Hartknoch 1. c. P. 578— 580. 74 . 3oͤlftes Buch, Die Theologen zu Königsberg genoſſen noch in bie . fer Zeit bas Vergnügen, zur Auslaffung ihres Unwil⸗ Tent gegen tie Reformirten aufgefordert zu werden; denn . tie verwittwete Churfuͤrſtin Anna, welche nach ihrer. . Stüdfunft aus Schweden im Jahr 1626 ju Berlin ſtarb, hatge es in ihrem eigenhändig geſchriebenen Teſtament verorbniet, bag ihr Körper im Dohm zu Königsberg bes etbigt, unb bey ihrer teichenprebigt bie Neformirten wis derlegt werben follten. Wit Sreuben übernahm biet Doctor Behm, bem aber eine teichenprebigt nicht puts veichend fchien, fondern ber deshalb einige Predigten drucken fieg (777). "Oo MWenn mon fid) nun nad) biefen Zügen ben Ca» racter ber Doctoren Behm unb Mislenta benft, fo mußte man, wenn fie einigen Einfluß auf bie €tánbe und ihre Berathfchlagungen erhalten follten, gewiß feis nen geringen Nachtheil befürchten. Es war daher aud) der Klugheit 'andemeffen, ihnen hiebey entgegenzuwuͤr⸗ fen, und man findet aud), daß ihrer nicht weiter auf dem fanbtage 1628 Hebacht wurbe. , Die Berwisrungen warer.in ber That fon gto6 genug, denn als die Deputirten aus ben Streifen. zum - fanbtage gewählt werben follten, famen nur wenig Pers fonen zufammen, und viele von denen, bie nicht erfchies nen waren, proteflirten gegen alles, was bie von ben Wenigen gewählten Deputirten bewilligen wuͤrden, denen fie aud) femen Beytrag zu den Koften!geben wollten. Da dieſes für bie ganze SDerfaffung ber preußifchen Land⸗ . tage von böchftwichtigen Folgen feyn fonnte, fo that der Abel den Borfchlag, kuͤnftighin im Ausſchreiben des Laud⸗ (217) sender, P. 544° 545. 14 | Y dom Jahr 161 8 bib 1660; . 75 lanbtageB.-bie Erklärung aufzunehmen, daß jeber, ber nid in feinem Seife ben ber Wahl des Deputieten eve (jene, fo betrachtet werben follte, ala o6 er in alles, mas dort abgehandelt waͤre, ſtillſchweigend gemilliget $a be (77); denn e$ war jetzt um fo nöthiger, etwas Ente ' fiheidendes auf bem fanbtage zu bewilligen, da fehon bie Jolen mit einem ſtarken Heere im Unzuge waren, unb im bergogfichen Peeugen pländerten (79). Sm tandkas ſien aber befand (id) fo wenig Geld, bag bie landſchaft ben Borfchlag that, mit den Soldaten die doch acht Monate lang richtig bezahlt worden wären, unterhan⸗ bein zu laffen, 05 fie nicht auf ein paar. Monate ihren Sodd fallen: laſſen wollten (77^). Unter foldyen Umſtaͤnden nomen! bie Solda⸗ ten viel heraus. Die Officiere fingen an, ſich tet Ge⸗ richtbarkeit in ben Staͤdten anzumaaßen, und legten Geldſtrafen auf, bie Soldaten ließen fid) von der Buͤr⸗ gerſchaft fpeifen, unb gaben woͤchentlich dreyßig, und wenn fe beweibt waren, vierzig Groſchen preußifh, wovon - ſelbſt bie Officiere feine Ausnahme machten (77^. Ben fo dringender Noth wurde fhon am 14 Fe⸗ bruar beſtimmt, bag eine vom Churfürften ängeordnete Cemmifüon , "bie aus Ablichen unb Profefforen beftand, - bie Angelegenheiten ber Kirchen unb Schulen abthun folle - tt. Die Stände Me butd) "— — E efins (118) Der Nitterfchaft Poftulation vom xa Februar 1628. (119) Sapplicatio ber Aemter Soldau und Neidenburg vom g Behr. 1628. (120) Erklaͤrung bet Landichaft auf des Ehurfürften (proper ſition den 12 Gebr. 1628. (112) Der Heinen Staͤdte Schrift auf dem Landtage 16238- e Geſinbe⸗ ib — abfoffen laſen; Soldat ſollte außer Quartier nichts weiter als — Holz, Gfüs und Salz, bie Reiter nod) auferdem Heu und Stroh vom Wirthe zu fordern berechtigt ſeyn, und tiefem follte zu einiger Entfchäbigung für den Sinfanteris fen täglich joe , für einen Meiter vier Groſchen entrich⸗ ef, und feinem Glutbefinben überlaflen werden, dies Geld ſelbſt zu behalten, ober tem Einquartierten zu ges hen, bet (if alsdenn bie angezeigten Beduͤrfniſſe feloft onfchaffen mußte. Abgeordnete ber Stände follten mit | Ben Soldaten unterbandeln, um fie, wo möglich, für mwohlfeilenn Sold zu erhalten, unb bet Stadt Königs, berg wurde bie Haltung eines eignen Militairs verwei⸗ | gert. Die Auflagen be vorigen Jahres währten fort, von jeher Hube unb jedem hundert Mark eigenen Ver⸗ . wügens follten fünf Mark, in den geplänberten Gegen⸗ den aber. drey Mark entrichtet werben (77^). . Die Aem⸗ tet Rieſenburg, Marieumwerder, Meidenburg, Solhau, AOſterrode unb Hohenſtein, wollten biefe Abgabe nicht ent» richten, der Ehurfürft aber verſicherte, alsdenn nicht dafuͤr gu fonnen, wenn (id) bie unbezahlten Soldaten vey ihnen einquartieren, unb bezahlt machen waͤrden. Es dient zur Erlaͤueerung dieſer churfuͤrſtlichen Erklaͤrung/ daß um dieſe Zeit die militairiſchen Executionen gebraͤuch⸗ lich wurden. Ihr Erfinder in. Preußen war bet Amts⸗ hauptmann und Kriegsobriſter Wolf von Creutzen zu Tilſit. Die Buͤrgerſchaft dieſer Stadt hatte ſchon ſeit vielen Jahren Streitigkeiten mit dem churfuͤrſtlichen Am⸗ fe wegen des Bierbrauens, die zu wechſelſeitigen Erbit⸗ terungen fliegen. Creugen wurde nun von ber Bürgers | ſchaft (122) Landtagsabſchied vom 17 Februar 16213. 0 ⸗ vom pe 1618 bi. 1660, $99 Moft bojfjbhoigt , bafi er Handel feiebe,: se churfuͤrſt⸗ liche. Tammiſſion fprody ija von tiefer. Beſchuldigung fre» , und er fe&te nut einige Sitafteber des Magiſtrats unter bem Vorwande ab, daßedarin zu viel Berwanbte wären. Der Magiſtrat ging an ven König: von Polen; der beu Befehlgab, ihn inintegrum zu reſtituiren, tie Obere& che Se aupteten die Falſchheit der Angabe des Magiſtrats sobijed) biéfer fönigliche Befehl.erhalten wäre, vovliteniGm dechalb nicht semustéun auch dern fil apifirate.nirbr oe . Ratten , ‚feinen *Dvoceg.bor bóm preußiſchen Hofgericht zu fuͤhren. "Auf werfen. Seite'das Nacht war, 1466 ich bis dahin aus dem immer einfeitigen "Ueten fehnverende — ſcheiden, bedentklich iſts, bag unter ben Oberraͤthen ſich auch Andreas von Creutzen, bec Bruder des Amtshampto manns, defund, unb maͤnnlich bleibt die Erklaͤrung des | Magiſtrats qu Tilfit, daß et bie Deerete ber Oberraͤthe naht befolgen koͤnnte, weil bicfe Quftifache vor bas preu⸗ füfche Hofgericht gehöre. Dafür wurde jet fifitgliet des Magiſtrats von ben Oberraͤthen zu einer Gelbftrofé von funfzig Gulden ungarifch verdammt, und der Amts hauptmann verorbnete ejue neue Mogiſtratawahl; aber as herzfchte fo viel Gemainſinn bey den Buͤrgern, bag feiner bec Reugemägiten ein Amt annehmen wollte. Wo⸗ für jeder wieder mit hundert Gulden ungarifch beftroft wurde , und der Amtöhauptmann belegte jedes > ei» nes Beſtraften fo [enge mit. funfzig Soldaten, bis big Strafe entrichtet war. (2). Die Beichwerden hierüber | kheinen bey der damaligen. Verwirrung vergeffen, oder ben, ber SBerarmung ber Kläger ver(tummt zu ſeyn, und | 2.o4 . Wit (133) Mienftäde -—- Brote auf.deme arteimen Archiv | zu Koͤnigsberg bey. den Landiagearten 169 .. wir ſinden nur nod) auf. einem oec folgenden Lanbtage bie Bitte der Städte, ben. Buͤrgern zu Tilſit die Fuͤhrung ihres Proceſſes vot bem preußiſchen Hofgerichte nicht zus verweigern. Man hatte. indeß bie Würkfamfeit folder Executionen ſeit dem Jahr 1627 kennen gelernt: fie wur⸗ den jetzt aud) gegen diejenigen in Gang gebracht, welche ihren Antheil an ben Abgaben ſchuldig geblieben waren, axib- bie vun Dagegen auf bem fanbtape. ptotejticten("^*). Ueberhaupt- muß unter. ben. Ständen ein hoben Grab von Uneinigkeit geherrſcht haben, denn ſie ecflárten nach , tem taudtägsfchluffe, bag fte außer ber Abgabe von ben Buben unb bet Tranffteuer nichts geben wuͤrden; bie Staͤdte Königsberg proteftirten fogar gegen letztere, und damit man von ihrem Malz keine Abgabe nehmen moͤch⸗ te, fo liegen fie fol nicht auf fuͤrſtlichen, ſondern auf benen ber Cämmeren zugehörigen Stadtmuͤhlen mahlen (5). . Der Adel aber forderte noch überdem, daß man bie von den querulirenden fanbrátQen entrichteten often ihnen aus bem Landkaſten wiebererftatten,, oder bis jue | Bablung versinfen. follte. - Die Sinwohner Königebergs befchiwerten (i; daß der Churfuͤrſt mit Männern umgeben ſey, welche alle Abgaben bem Buͤrgerſtande aufzulegen trachteten, $5; nig Guſtav Adolph habe ſie warnen laſſen, keine neue Auflagen gut Vermehrung ber Kriegsvoͤlker zu bewilli⸗ gen, da es aber demungeachtet geſchehen ſey, ſo habe der König aud) die Zölle in Pillau vermehrt, Polen " hätte (124) Hroteſlation der Aemter Ofterrode, Hohenſtein und Gilgenburg vom 14 Febr. 1628. (135) Schteiben der Oberrärhe an den Churf. dom 4 April 1028. fw a Vue Eod . TAMEN vom Jahr 1618. bib 1660. 9 pute num, wn nicht bie Einkünfte bes Feindes zu ver⸗ mehten, ben Handel an$ tittgauen nad) Koͤnigsberg ver bothen, unb fo wuͤrde dieſe Stade zu Grunde gerichtet C*). Sn ber That waren bie vielen Zölle aͤußerſt bri dend, benn ‘Polen ‚mußte waͤhrend dieſes Krieges (eine ganze Aus⸗ und Einfuhr ben Schweden verſteuern, weil Guſtav Adolph nicht blos in Pillau, ſondern auch vermittelſt feiner Kriegesſchiffe zu Damzig und Memel von allen aus⸗ und eingehenden Waaren Abgaben eins. — hob, die ſo anſehnlich waren, daß ſie zur Veſtreltung ber Kriegskoſten groͤßtentheils hinreichten. Indeß hatten fé ofle griebensunterpanbtungen zwiſchen ben Polen unb Schweden (eit bem x3 März tet» ſchlaten, unb Guſtav Adolph fam mit neuen Verſtaͤr⸗ kungen am 2 5 May nach Dillau. Er fendete nun auch qty Kriegsſchiffe, den Hafen von Memel jn beobach⸗ ten (77), unb war bereit, bie Neutralität mit bem Her⸗ jegthume Preußen zu verlängern; nicht fo die Polen, weiche durchaus darauf bejfanben, ‚daß der Churfuͤrſt Yartey nehmen ſollte. Um bie Gtánjen feines fandes — iu verfchonen,, lief er bem polnifchen Feldherrn 40000 Gulden anbieten, wenn er einen Revers ausſtelben wolls te, daß der Krieg nicht in ben Graͤnzen des Herzogthums geführt werben .follte. ‘Diefer wollte (id) zunichte vers ſtehen, fonbern erflärte blos, daß er bie 40000 Gul⸗ ben als Geſchenk anzunehmen bereit (ey. Der Churfuͤrſt Kheute fich biefe m » — ſah aber, auch (126) Voeſtelen der Staͤdie tiui, an den Ehusfürfen tem 15 April 1628. (127) Ausa borne, T-U.p- gie -- - - \ [o .. M go - giödifie: sub nd) eitt ,. wieviel im uUnderlaſſuiigef alle fein tanb leiden Ehnne, und-.forderte deohalb das Gutachten feiner Staͤnde (*8). Dieſe fohen es. ein, haß:ed. je&t noth⸗ ^ wenbig.fey, alles zur Vertheidigung des Landes aufn Bbiechen, ftt bewilligten daher bie nenlichen Abgaber, welche im. vorigen Jahre ſtattgefunden hatten,und bie Koſten bes. Krieges waren üt bet That für Die damaligen Zeiten ungeheuer. Meunzchu Compagnie Fußvolk und fünf Compagnien Reiter, bie bet: Churfuͤrſt ind fand ges Grace hatte; koſteten jährlich 1,067,515; Gulden ; Gut bert in Preußen geworbene Pferde koſteten monatíid) 4100 Gulden, und drey Compagnien preußifcyes Sut tait monatlich 2000 Bulden Außerdem fetten. bie Gränzen burdy taufenb Dienftpflichtige gedeckt werben, Seren Unterhalt monatlich: 10000 Gulben :erforberte, goeil jeber täglich zehn Groſchen befam, unb 2000 aufs gebothene Sanplente .Fofteten monatlic) gooo Bulben, weil jeder füglich wier Groſchen preuß. erGieit. In jedem Kreife follten einer von Adel unb einer aus ben Stäbfen zu Kriegscommiflarien erwählt werben, welche die gute Ordnung beym Militair befördern ;follten, und bamit fein. Mangel an ber im; Kriege, erforderlichen Nach⸗ eid)ten wäre, vourbe ed jedem Beamten zur Pflicht ger macht, wöchentlich einmal Bericht zu erflatten, es moͤ⸗ ge auch vorfallen mas ba wolle (*?").. Da bey den Trups ‚ven ju wenig Dfficiere waren, legte. ber Churfürft noch ſelbſt qu. dam ‚erforderlichen Gehalte 26075 Gulben zu; benn bie Nachticht , .bag Wallenſtein tan Polen 9000 Mann Sußvolt unb 2000 Reiter zu 9i ſchicen woll⸗ ES EN tt, (120 Propofitio vom 4 ; Sly 162% PS a 29) Der Stände Auymort; auf bis — \ | tom Jah⸗ 161g bis 1660. gi tt, die schen voreut erflérten, ſich wegen -igtes rbd fügbigetn Soldes im etjogtQume ſchadlos qu Kalte, fatte hey bem Churfarſten amd den Gitánben gleiche Bier (orgniffe.engengt, Dex; Chorfuͤrſt fürchtet fognr, taf der deutſche Orden feine Auſpruoͤche auf Pressen rege nto des wide, uns bie Stände riefen nun, gut zu. bung des Uebels, allgemeine. Bettage anzufizlien, ‚Die Kriegtvoller und Dienfipflichtigen in / den Waffen » üben, damit es wicht em /Suiebifern. fehlen mbchte, alle - fremde Werhuugen ju unterfagen, die: Handwerksgeſeb⸗ kn anfpefchreibe, und ignem. ein gewiſfes Senbgelt:gm geben; Da ber Hering von Cutlanb -megen bed ben (bet Ocdens gleiche Beſorgniſſe hegen mußte, fo wurbe befehloffeak, ipm davon Nachricht qu geben; ten Koͤnig von polen wwo- bie Cnoteren follte man auf das Uebet, weiches danaus eufolgen könute,. aufınerffom. machen, wb ſelbſt dem AÓsige non Schweden, bamit er uicht zum Argochn uno Umoillen gereizt werde, tie Us⸗ fide der Rriegsrüftungen anzeigen (79^). So druͤckend die Menge: ber Abgaben aud) ſchon geworden wot, (a beſchloß men (je bod) nod) mit einer neuen zu vermueßs rm, unb nod) einmal. fünf Mart von be fube, unb von huuert· Mark: Vermoͤgens im zwey Terminen zu et» legen, wovon bar eine auf den xo Julius, bet — auf Martini angejegt wurde (”3”), Bald darauf wuede aud) das gBerzogthum der Gdenplog des ries; diuino Qibelpi Sefepte in den . [eóten (130) ganbtagéacten vom Junius und Julius 1628. (131) Landtagsſchluß vom 19 Junius 162 Beh. pr. 5,499 - id Üj 8 99. - - Zwoͤlftes Buch, (stet Tagen bes Auguſts di⸗ Stadt Marienwerdet; dit Daͤrgerſchaft unb bie churfoͤrſniche Beſatzung wollt⸗ ar nicht gleich in bie Aufnahme teo Schweden willigen, aber ba. bet König zwey feiner :Tedernen. Ranonen vor die Seadt ruͤcken lief, wurde. foglei den Schweden alles vinserüumt , und bey Annäherung -desr.Mintersinahm Guſtav Adeolohz nod) mehrere: opesiánbi(d)é- Stätte in Befis (37). Der Churfuͤrſt, bit. eben bie SBermitte - Sung zwiſchen Schweden unti Polen wieder uͤbernommen hatte, berief aud) einen tanbtag zuſammen. Er Hatte, aum fein Laud für fieferungem und&&upveflungen: in ſichern, den Schweden monatlich eine Geldſuinme bewãlligt,; dieſe dehnten (id) nen immer weiter im lande aus, unb beſetz⸗ en fogar Bazsenflein, welches die churfuͤrſtliche Beſa⸗ gung nad) unbedeutendem Widerſtande verlieh. ‚Do einer andern Seite rückten bie Polen em, und bchandel⸗ ten Raſtenburg als eine feindliche eroberte Stadt; der Churfuͤrſt mußte 10000 Polen einen Monat, upb als⸗ denn 6ooo Mann noch zwey Monate fang unterhalten, jetzt forderten fie aufs neue ben. Unterhalt uen 10000 Mann. Der Epurförft verlangte nun von feine Staͤn⸗ Gen, baj fie ben von ben Schweden unb Peden:befegten Theil des landes vom gänzlichen SBerberben vetfen, und "feine Soldaten bezahlen. machten, damit er wenigftens ben.nod) übrigen Theil des tandes behaupten fbante (9). Beide Theile waren des Krieges müde, benn im verwuͤ⸗ fieten tande fehlte es aa Unterhalt; Mißwachs unb — Witterung hatte im gegenmwärtigen Jahre bie R Uebel (32) Acta borafl. T. II. p. — (333) Landtagspropoſition im Geptember.1638,. . vom Jahr 1618 bis 1660, | . 83 Ud vermehrt, unb eine Menge von Menſchen aufge sieben, denn Das ſchwediſche Heer, welches nut 3000 Mann vor bem Feinde eingebuͤßt hatte, verlohr durch anſteckende — 20000 Menſchen (755). | Das Dorf Honigfeld, bey Stuhm, idt von, aufs neue zu Friedensunterhandlungen Geflimmt, vie verfihledentlich abgebrochen, wieder fortgefest, unb end». lich 6b zum polnifchen Meichötage ausgeſetzt wurden. Der Epurfürft wuͤnſchte biefen durch feine Abgeordnete zu beſchicken, war feinen Soldaten ſchon feit einiger Zeit ihren Sold ſchuldig, aud) fatte er fid, um fein fand vot . Pinbetungen zu fehägen, zu tiefewingen an bie Polen wb Schweden verſtehen müffen, unb berief aus biefen Orinben auf den ıs Januar 1629 bie Staͤnde nad) Koͤnigsberg (^35). Diefe zeigten eine Gleichzuͤltigkeit, und emen Widerwillen, wovon man feine fruͤhere Spur‘ fabet, und am 17 Januar waren nur bie Abgeordneten von Adel aus ſieben Aemtern angelangt, — unb allmälig kamen wegen ber Äbrigen fonberbare Erflärungen eim In Schaakiſthen Kreife famen nur bre» Adeliche zum Convocationstage, unb bet von ihnen erwäßlte vom Gom auf Drosden ſchlug bie Stelle aus, weil bey (nem fo uͤbereit zufammenberufenen fanbfage mut: Schanpf eingufegen ſey. Das. Amt Lykrerlärte, „daß % feinen Deputisten fenden, fondeen den Beſchluͤſen tt übrigen beyſtimmen wuͤrde. In Raſtenburg rief | der Amtshauptmann von Wernsdorf ben Adel, ber 1 gar nicht addu hatte, auf ben 25 Janhar aufs 3 2 neue (134) Acta boruff. TIL p.933. . - (135) Landtagsansihreifen vom 4 Jannar 1629. tA x 1 $& ^ Zwölf Buch, | eem unb. nad) bem fo nahe bey StonigBÉetg begenven Fiſchhauſen ſandte: der Churfürft.einm ety ^ meuerten Defehl, daß (id) tod) ein Deputirter einfinden " möchte. (80). Die Aemter, welche von den Poten ber "fet waren, gaben einen Auffchluß biefes Benehmens, | hen fie. frrachen freymuͤthig, daß (ib dergleichen, - | tige Ziſammenberufungen nicht erwartet hätten, bes Churfuͤrſt fudje durch folche übereikte kurze tonbtege bie Bewilligung zu erhalten, weil er wol einfehe, bag er bey $andtagen von fängerer ‘Dauer fie nicht erhalten wuͤrde, und man ließe bie Stimmen weniger Abgeordnetin für — allgemeine Bewilligungen gelten ; der Churfuͤrſt gabe die Kriegsvölfer ohne Worwiſſen ber Stände ins fanb ge» bracht, und möchte auch nebft denen, ‚Die durch fie be⸗ ſchoͤtzt wuͤrden, für ihre Bezahlung forgen (?2”).. Auch bie Abgeordneten Rönigsbergs waren nicht für bie fo ſchleunige Betreibung der Gefchäffte, fonbern befanden auf ihrem Rechte, wenn fie e$ noͤthig faͤnden, über die. ihnen gemadhten Anträge das Gutachten ihrer Commit⸗ fangen einzuhoten (735), Sie prateflirten auch, wegen ihrer Neutralität, gegen bie ben Polen bewilligten tiefer gungen; allein wegen ber Abgeordneten, bie auf deu Reichstag nach Polen ge(anbt wurken ,. fam alles. ohne Schwierigkeit zu Stande, und es routben ju ben Koften auf churfuͤrſtlichen Befehl dreyßig Groſchen von ber Hu⸗ | be 2 Da man aber bey ihrer Inſtruction auf EN bet € tábte "— nicht Ruͤckſicht neh⸗ (136) €anbtagiacten vom Jannar 1629. "(137) Beylage XXXI. (13$) Refervatio juris der Staͤdie Königsberg m wegen: dud Hinderzugs, pt den 15 Januar 1629. vom Jahe 1618 5s 1660. s $$ — edam wollle, Gi toro dieſe ben bem sé iof, ther. eignen A ogeorbmefen auf ben Reichstag zu ſchicken, als denn aber auch nichte zu ven Koſten beyzutragen. Zu = Unferumgen mußte man: ed). emblich bod) verſtehen, int Ehurfuͤrſt bewies, fo viel in feinen. Kräften — teits gethan zu haben, indem er (eit dem 20 Nlovembat. des vorigen Johzres Matt bet lieferungen für 4000 Manng dußvolk monatlich soooo Gulden gezahlt haͤtte.. Polniſche Abgrordnete erſchienen aud; auf dieſem fasb(age, unb erlaubten fi) gegen ben Ehurfürften imb. die Stände ihren gewöhnlichen hoben Ton (7), des⸗ halb wurde nun am 17. Febr. alles mit dem polnifd)en FZeldherrn verabrebet. Die entlegenen: Mölfer bekamen an banrem Gelde für jeden Meiter zwanzig Yulden adt Grofchen, offe febenamittel für bie übrigen Teupped fonnten mit Ausnahme des Getreibes nach einer beſtimm⸗ tm Zope baar bezahlt werden, weil aber ein großes Theil Preußens won ben Schweden befegt war, mußte ber Äbrige Theil verhaͤltnißmaͤßig eine flarfe fieferung end née. Wir fehen aus ten Verhandlungen, daß di Getreivepreife groͤßtentheils höher waren, als fie es gm — stiibártig nad) einer guten Emtbte (inb, bie — | bensmittel aber waren ungleich’ woßlfeiler (7*9). wenig Kbnigsberg zu biefen kieferungen bentragen Nes tóm fo wenig. wollte e& atid) bie neuen Abgaben für bab curfuͤrſtliche 9mifitair bewilligen. Der Churfuͤrſt ety lesbte fid) manche Drohungen, unb (ufpenbitte am En, de den Landtag, woben et es fid) blos vorbehielt, im Nothfqlle his que. Erneuerung des Landtages die qur Be. $ 3 Wu * (139) Landtagsacten von 1629. (140) Beylage XXXIL- ) 86 | "n Zwoͤlftes Buch, . folbung feines Militairs nothwendige Mittel zu ergteb⸗ mer). Die Städte erklaͤrten nun dem Ehurfärken, bof fie fich gar nicht zur Beſoldunz feines Militairs ver⸗ pflichtet hätten, ſie hofften, daß et nichts gegen ihre Deo vilegien unternehmen, ihnen aber aud) im entgegengefeßs ten Sall nicht nerargen würde, wen fie ihre Nechte bao ‚gegen auf bie vn Weiſe in Acht nehmen wuͤr⸗ ben ("*). Auf vie — eife, wie man fich wit ben Pos fen. geeinigt hatte, bewilligte man nun aud) den Schwe⸗ den beſtimmte tieferungem, bie ihnen auf das Obetland und einen Theil von Matangen und Samland angewie⸗ ſen wurden. Das Sand fuͤhlte von ihnen im Grunde weniger, als von ven. Polen; der Obriſte von Klitzing begnuͤgte fich, ba er bie traurige lage der Stadt Deutſch⸗ Eylau ſah, mit einer weit geringern Summe, als er ben ihm darauf angewieſenen lieferungen gemäß zu for⸗ dern hatte (8), und ber ſchwediſche Reichscanzler Oxenſtiern fertigte ten. Koͤnigebergern ein befonbete& Patent aus, wodurch er ihren Handel auf keine Weiſe i ſtoͤren geboth (€). Doch fonnte dieſer Handel we⸗ gen ber großen Zülle nicht gedeihen, welche die Schwe⸗ - ben in Pillau und auch ber Churfuͤrſt forderten. ác bie, fen (dienen. (id) bie Ausfichten in Deutfchlanb zu áns bein. Dasam 6 Mär; 1629 zu Wien abaefagte Res REINER, , woburd) ben Proteftanten bie Hetdus⸗ | gabé | ME Dimiffion ber dandſtͤnde am 22 Februar 1629. (142) Eeklaͤrung der —— Städte vom 4 Maͤrz s. 3629. (143) Landtagsacten'von — (144) Beylage XXXIII. "Ts ROM | vom Jahr 1618 Bid 1660. | 87 gabe ailex fit bày Paſſauer Vertrage eingezogener cas thelifchen Kirchenguͤter befohlen wurbe, mußte ihn mif vieler Beſorgniß, Hingegen ber zwiſchen bem Kaifer unb dem Könige von Dännemark am 12 May zu Luͤbeck | gefchloffene Friede mit einiger Hoffnung erfüllen, weil ſich nach letereni menigften "bie Seinb(digfeiten in dies for Gegenden ju vermindern ſchienen. Wlein ‚dies war nicht Wallenſteins Plan, ber bie Herzfchaft bes Kal. fers an beu Küften ber Oſtſee zu befefligen fuchte, und . ten König von Schweden burd) Zuruͤckſchickung feiner auf ben Griedenscongreß zur kuͤbeck abgeſchickten Geſand⸗ ten empfinblüch 6eleibigt hatte. Den ben Polen flieg hiedarch Der, Muth unb bie Hoffnung, igre Waffen mit - den Kaiferlichen gegen bie Schweden zu verbinden‘, und deshalb wurden bie in dieſem Jahr fo oft ernenerteg Friedensunterhandlungen auch eben fo oft wieber abge brechen. .. General Arnim rüdte aud) am 24 May mit. — 10000 Mann kaiſerlicher Huͤlfsvolker in.die Gegend vog Bromberg, bie im folgenden Monate über die Weich⸗ fel gingen, unb fish mit ten. ‘Polen vereinigten: nos fam Guftoo Adolph aus Schweden nad). Preußen, und f$ Sifdobaufen und 2.0cbfiäde befegen, um Pille für einen Angriff von der. Landfeite zu decken. Ct rückte ben Polen bis Marienwerder entgegen, und e6 fam ju verſchiedenen Gefechten, die mit abwechſelndem Oluͤ⸗ de geführt wurden, bis bit Schweden enblich, ihre Bew fdyanzungen in der Gegen. von Matienburg begogem. - Beide Heere ſtanden geyerteinander, als ein franzoſiſcher Sefankter bie Vermjttelung uͤbernahm.. Die Polen, jeff as Macht den Schweden wait überlegen, Hatten e$ ug terlaſſen, ihre deutſche Huͤlfsvolker zu befolden, bie nun ET Ber. $4 Nes an 2, Mff -— $8. - - ogifte: Buch, BER mb: nach Thorn zogen; — jr6t ſelbſt viel von ihnen befürchten, unb fo wurbe deun . enblid) durch Vermittelung des Churfuͤrſten und des fran⸗ zoͤſiſchen und großbritanniſchen Gvefanbten auf ſechs Jah⸗ ze lang ein Waffenſtillſtand geſchloſſen, unb am 3 ı Octo⸗ ber oͤffentlich bekanntgemacht C^. Er beſtimmte im Bezug auf Preußen, daß bet Stillſtand bis auf den rx Vuly 1635 währen ſollte. Strasburg und. Dirſchau «nit ihrem Gebieth, tas kleine Danziger. Werder, Gutts . 'flabt, SBormbitt unb Mehlſack, der Dom und das Staͤdtchen Frauenburg, nebſt den dazu gehoͤrigen Doͤr⸗ fern, wurden von ben. Sthweden wieder abgetreten, bie Dagegen Tolkemit, Braunsberg, Elbing nebſt dem des qu gehörigen Gebieth, das Fiſchauſche Werder im gro⸗ Ken Werber, das fet bes Hafes bis an ble Weichſel nebſt einigen Dörfern, einen Theil: ber friſchen Ote» Tung bis an die Feſtung Pillau unb dieſe Feſtung fetbfk . fefieiten. Der Churfuͤrſt ſollte Marienburg nebſt bem yroßen Werder, Stuhm, unb das von den Schweden defeſtigte Danziger Haupt, waͤhrend des ·Stiliſtandes beſetzen, und wenn nicht ein fruͤherer Friede esfolgte, eis inen Monat vor geendigtem Waffenſtillſtande den Schwe⸗ Yen ausliefen, die dagegen im- berzoglichen Preußen Siſchhauſen Lochſtuͤdt nebſt bum dazu gehörigen Gebieth, . vinen Theil bes ſchaakenſchen Kreiſes, bie. curiſche Sel wung, Stadt umb Feltung Memel nebſt ihrem GErbiethe Bis zu dem nemlichen Zeitpunet Behalten follten, dafern vicht der früher gefchloffene Beiede ein underes beflimrrt ditte. Es fotlte-eime völlige Ammeftie gelten, jeber feine vorigen ao — , and niemandem - — F — ‚ne e - (145) ver borull T. u. up P -— 895- vom *jriéi8 861660, . 85 ve Anpbngihteit fur Schweben ein Proeeß gemacht; fer ein Machcheil zugefügt werben; em Punct, der voto — wel fr tas herzogliche Preußen wichtig war, weil die Polen im ganzen Kriege während der gefchloffenen Meutralitaͤt ihren Unwillen häufig geäußert‘, imb immer auf bit Beſtrafang derjenigen angetragen hatten, durch derm Schuld oder Mathläffigfeit Billau verlohren gegan⸗ gen wäre, unb beshald murbe durch eihen ber- folgenbeit ^. Puncte noch genauer beflimmt, ; daß -tm betzogfichen i Preußen niemandem, während tes Stillſtandes, wegen eb net Cade, bie bued) tiefen. Krieg veranlaft wäre, ein Moteß gemacht, ober ein angefangener fortgefeßt wer⸗ den foßte. Lim allen Streitigfeiten ben den verfchiebes un Religionsverwandten vorzubauen , wurde verabre bet, bof in Betreff ber Religion in ben ſequeſtrirten tán been alles ben dem gegenwärtigen Zaſtande bleiben folle. Jeder, ber in einem ber abgetretenen Orte nicht bleiben nelte, (olite (ic in das Gebjet des andern Theile bege⸗ . bem, das einige verfaufen ober vermietfen können, ohne bag ihm deshalb Schwierigfeiten gemacht, bet Abzugsgeldee genommen werben follten. Die caduken ter , welche der König von Schweden verliehen hatte, . ſolten ihren jetzigen Eigenthümern verbleiben. Die. here beider Theile, foliten, bie Beſatzungen ausgenoms wen, abgefäßrt, unb ımter feinem Vorwande, qoebet in tiefe Gegenden, nod) in das Herzogthum Preußen, während des Stillſtandes zurücgebracht werden. Den den Zoͤllen unb Abgaben follte alles fo bleiben, wie e$ der bem Kriege geweſen wäre, und bie Gefangenen ohne kofegeib freygegehen eaerbeu;:SiBell mag den Wwerſpruch bes Kaiſers, ja ſelbſt se cic von ver Trup⸗ $5 EE pm t» ae 3 gei sus, . a" pen Sefllschtete;;-fo.yerpfichteren à ribi t o» fen und Schweden, ber Churfuͤrſt unb bie Citabt Dans gio; ihre Waffen gegen ben qn. nerbinben, welcher dieſen S tartat oder bie darin feftgefeóten Abtretumgen Hinbern, beshalb Polen :ober Schweden feindlich behandeln und in Preußen angreifen wuͤnde. Alle perſonale und Seal» Injurien ſollten feine Urſache zum Sriehensbeutbe geben, ſondern auf — Anzeige, von. ber. Obrigkeit ſtreuge beftraft. werden. Bey wichtigen Vorfaͤllen ſollte jeder Theil zwey Commiſſarien ernennen, bie zwiſchen Marien⸗ burg unb: Elbing zuſammenkommen, unb bie Sache bey⸗ legen ſollten, und zum Abſchluß des voͤlligen Friedens ſollten nach Ablauf eines Jahres Abgeordnete ernannt. werden, und beide Theile uͤber Zeit und Ort der Zuſam⸗ menkunft durch Vermittelung des Churfuͤrſten ſich eini⸗ gen. Beide Theile behielten es ihren Allürten ver, an dieſem Sriedensfchluffe Theil zu nehmen , und fid) inner, Halb fünf Monaten zu erklaͤren (^), ein Punct, der blos von polnifcher Seite eine Act von Höflichkeitäbezeis gung gegen ben Kaifer war, und zu einiger Entfchuldts gung ‘dienen fonnte, wenn, wie ed leicht vorauszuſthen “war, Ouftan: Anotpt feine Waffen. gegen Deutfchland teenben follte. - n" Men fudpte aud) butd) eine Friedenohandluug zu . Damig.diefen Angriff abzuwenden, allein ber ſchwediſche Reichscanzler Oxenſtiern nahm daran feinen Antheil. . € Polen feibft fonnte nue das Gefühl ber. aͤnßerſten -' Motd, Geldmangel, Peſt und Hunger, bie Billigung dieſes Stillſtandes erzwingen, bie fal(erfien. Huͤlfsvoller, von denen man alles gehofft arte, — ſo wie jebet, ber — "PP bas - (5) Biylage XXXIV.& 5 [4 Li tom Jahr 1610/56 1660. —— 9r tes auf ih geſehte Vertecne Tänfcht, Außerffwerhapt, — befonbers ba fie inv Verhaͤltniß zu ihrem großen Solde, den man ihnen ſelbſt nicht nach geichleffenem Stillſtanbe ju entrichten vermochte, außerördentlich wenig gethan hattew, und Gaſtav Abolph.war fo febr von der trauri⸗ gen tage ber Pofen überzeugt, baf et noch bot abges (offenem Stiliſtande mit einem Theil feines Heeres das foger $e» Marienburg verlieh, (id) zu Fiſchhauſen mie bem Churfuͤrſten unterrebete, und über, Pillau nad) Schweden zuruͤckkehrte. Die Armeen .beiber ‚Theile jor gen ſich nad) Abfchkufi des Stillſtandes völlig ans Preu⸗ fen eek (7); anſteckende Aranfheiten hatten auch unter ihnen gewuͤthet, dieſe hatten (id ;auch.über das _ berzogliche Preußen verbreitet, unb vom Auguft bis ame Ende des Jahres allein zu Abnigsberg 4133. Menfchen Iimweagerafft (9). p MUS og Der Ehurfürft wuͤnſchte je$t auch in feinen übris - gm Staaten Ruhe zu bewürfen, unb es waren fd)on vorher wegen ber Cleviſchen Erbfchaft einige Vergleichs⸗ | entwuͤrfe gemacht worden, ungleich vortheilhaftere, als ter, welchen jet 1629 der Graf von Schwarzenberg . zum größten Nachtheil des Churhauſes fehloß, weil es hiedutch blos Cleve, bie Graffchaft Mark, unb bie Hälfte von Ravensberg erhielt; um aber einigermaas fen ben großen Nachtheil zu verdecken, verpflichtete ſich Wolfgang Wilhelm innerhalb drey Jahren 167000 Reichsthaier an den Ehurfürften zu zahlen (7*5); "und . .. feno (47) Lengulch 1. c. p. 231—536 7770 (148) Act& boraff. T. I. p.254. 5 7 0 7717 (149) Pufendorf de reb. geſt. Frid. Wilhelmi L. IV. $. 22. 33. m Tem. BEE eg ! 9$, 5 "Bie ud, i AIffentlich erklaͤrte Churfarſt· Leiedtich Wilhelm in ber Folge, daß dieſer Vergleich, welcher zwanzig Safe lang waͤhren ſollte, blos durch Beſtechung des Grafen von Dchwarſenberg geſchloſſen fey (8). | Irtzt wurde aud) bald tie Mark aufs neue durch kriegeriſche Unruhen zerruͤttet,/ weil ber Ubris von Schweden, Guſtav Adolph, fo. oft vom Sai; fer jum Kriege geteist, aud) von bem Gedanken beſeelt, Deutſchlands Sürften und bie Proteſtanten von der vaͤnzlichen Unterdruͤckung zu retten, in. Pommern .lan⸗ vete. Bey allem Druck, ben Deutſchlands Faͤrſten vem Bauſs Oeſterreich erlitten hatten, (d)manften dieſe bem noch,durch mancherley Ruoͤckſichten geleitet ,.: fich mit den Schweden zu vereinigen. Mehr nach, als bie uͤbri⸗ gen, George Wilhelm, meil fein bem faiferlichen Ho⸗ fe fo fehr ergebener SDtiniffer, ber Graf von Schwar⸗ zenberg, ben €d)meben entgegenzuwuͤrken ſtrebte; unb ftärfer ward der Churfuͤrſt, der nach bem Adfterben bes pommerifchen Herzogs, Bogislaus des vierzehnten, die fe tand zu erben glaubte, zum Unwillen gegen bie Schwe⸗ ben gereist, da ihr König nad) einem mit bem Herzog gefchloffenen Bertrage diefes Land in Beſi i$ nahm. Als lein Guftav Adolph dbermáltigte alle Hirverniffe, vers trieb bie Kaiferlichen aus den brandenburgfchen Stans en, umb zwang ben Churfuͤrſten durch ein zweymaliges Vorruͤcken und durch die Beſetzung Berlins, ihm die ju Defreibung feiner Friegerifchen Abſichten ˖unentbehr⸗ llichen Seftungen Spandau und Cuͤſtrin einzuräumen. Durch die Hoffnung, feinen Ehurpringen gFriedrich Wil⸗ ‚helm mit der einigen wm Guſtav Adolphs, ber Dos nach⸗ $0) — XXXV. dom Ahr 1618 fis 1 660, EE T. sucheeigen: Königin Cheiſtina, qu verbinden, Not durch We Lunterhenbiangen Arnima, eines geboprnen Maͤrkers, der, nachdem er die Faiferlichen Dienſte alo General vera toten hatte, im bem fähhicen bis zum Belomasfchaik, Burg, wach der Churfoͤrſt am. 15 Junius 1632 fogom Schwedens Bunbesgenoffe, . zoblte monatlich 30,000: Reichschaler zum Unterhalt des ſchwediſchen Heeres, lief, in ber Folge fein eignes Heer von 8000 Mann fib. mit, bem ſchwediſchen verbinden, erlebte in. ben maͤrfiſchen Staaten mancherley Abwechtlungen des Shriegaghidá, — litt viel durch ihre Entpoͤllerung und: Bergeerung, :unb nabını- (ntfi) aud) jenen Friede an, den Sachſen mit bem Kaifer am 20 Man 1635.31: Prag geſchloſſen hate te (37), als ihm ven Falferlicher Seite die Erhaltung - feinen Rechte auf. Pomnern, Des ungeflörte Beßtz ber in ber Mark Dranbenbung eingezogenen geiftlichen Eis ter , unb Die, Beſtaͤcigung ber zwiichen Sachen, Bran⸗ denburg und: Seen silos Eröverbräberung we geſechert wurde C), 3 Se- Preußen. hatten mägsenb biet Zeitraum, EU durch ben Waſfenſtillſtand bie Fuiegerifchen Begebenhei-⸗ ten aufgehört, allein ter Churfuͤrſt hatte mit feinem Seldmangel und oem Midergnuoͤgen der Stände einen fchweres Kampf. Er mönftgte einen dreymonatlichen Sold feiner Bölker zu.erhalten; „feine Roͤthe ghauüten, daß mon vielleicht butd) fchleunige Cintreibung der von 1620 bis 1629 aufgelaufenen Nefte Rath frhaffen fórw ne; mo nicht, fo follten bie Obexraͤthe bis Cumme'in Königsberg lehnsweiſe zu erhalten füchen, und fie glaub» [7 (151) SPitibbely 1. c, 2$. 3. ©.607 — 635. | (153) Memoires de Brandenhourg „ P, p. 44: - ^» Der Unwille war nod) dutch Religonshaß vermehrt fet, !biefe um fo leichter aufzutreiben, wenn man bie Städte auch zu Bewilligung einer Abgabe. bewegen Könnte (2). Die drey Buͤrgermeiſter Königsberg wur, den: aufs Schloß beſchieden, dieſe äußerten ihr Befrem, den uͤher dies neue Verfahren, wodurch man ſelbſt ohne Zuſammenbetufung eines landtages Gelbbemiffigungen ju erhalten: ſtrebte, unb erklaͤrten, daß fie ſchon wegen bei widergeſetzlichen Landtagsſchluſſes von 1627 &dy am-pols . Afthen Hofe beſchwert, und vorlaͤufig ſchon einen gänftis gen Beſcheid erhalten hätten (*).Werſchiedne mit Vorwurfen angefuͤllte Schriften vermehrten auf beiden Säten: "bie Bitterkeit, und endlich entſchloſſen fid) bed) bie Raͤthe bee Staͤdte Königsberg, auf ein zinſen⸗ bringendes Unterpfand eine Summe vorzuſchießen (8). worden, denn ber refoemirtis Hofprediger Salomo Sin hatte zum großen Aerger der Lutheraner ein feyer⸗ ‚fies Begraͤbuiß in ter dofpitalfirdje erhalten, aud; war ben Neformirten ein eignet. Kirchhof angemiefen, mb vom Churfuͤrſten beſonders privilegitt worden. Sie wandten’ fid) deshalb an ben König don Polen, der ifr nen benpflichtete (75^) , unb- endlich durch ein foͤrmliches Reſcript von 1631 dieſen beſondern Kirchhof abzuſchaf⸗ fen gebot (7). Eine reinere unſchuldige Freude war fuͤr bie futperaner am 5 Julius ^1630- das hundertjaͤh⸗ | | | | Ä rige (153) Bedenken derer vom Herrenſtande und Landraͤthe, prſ. ben 9 Januar 1630. (154) Beylage XXXVL (155) Beylage XXXVII. ^ (1,56) Hartknochs Kirthengeſchichte ©. cato 593. (157) SBtyfage XXVIII. ‚ 0M vom Jahr 1618 bis 1660. »f tit Iubeifeſt ber. Augeburgiſchen Eonfefkon, welches auf Befehl des Churfaͤtſten feyerlichſt begangen wurde (5). Der Churfuͤrſt aber hatte im Jahr 1631 das VBergnuͤgen, daß ihm 100,006 Buldeh vom lande afi Pathenpfennig bewilligt wurden. Allein die Einhebung befielben war ned) im folgenden Jahte - mit viele® Schwierigfeiten vesfnäpft (77?) , unb. eben fo wenig fonate burdy Einforberung ber Reſte ber Geldnoth ſchleu⸗ nig abgeholfen werben ; biefe Nefte aber waren fobeträhe® — ij, daß blos das Hauptamt Raftenburg von bem in ' den vorigen Jahren bewilligten Hubenfchoffe noch 3244 Marf ſchuldig war (^^^). Das ganze fanb Hatte indeß bod) turd) die Abführung ber ſchwediſchen und polnifchen Kriegsoöffer gersonnen, und das Sehickſal der Unter thanen wurde nod) mehr erleichtert, als der Churfuͤrſt den groͤßten Theil ſeiner Kriegsvblkor nach der Mark 504° Mud) bie Furcht vor einer Erneuerung des Krieges mit Schweden verſchwand, als der polniſche Koͤnig Sigis⸗ mund, ber ihn bod) eigentlich veranlaßt Hatte, am 30 April 1632 ſtarb (7. Um das Land vor Pluͤnderun⸗ em unb Ginfálen waͤhrend des Interregnums zu fiib gen, wollte ber Striegóobrifte Wolf von Creumen zwoͤlf Tompagnien Dragoner werben; allein der Churfürft wönfchte bie Koften zu erfparen, fam mit zwey Com⸗ pagnien Gugoolf ins fanb, unb Mort, um dieje defolben, lode und | (158) Acta borufl. T. 1 e 179. f. (159) Arten wegen des Pathenpfennige auf dem geheimen Archiv bey. den Landtagsacten von 1632. (160) Schreiben au dm peri dE zu Bafuniusgt von 1632 auf bem geheimen. Archiv. (161) Lengnich, 1. c. ©. 553. "m 96 | . Belifek Pub, - — und die Soften Gen ber neuen Koͤnigswahl Sefveiten zu Tonnen, eine fanbtag auf den 24 Auguſt nad) Koͤnigs⸗ P berg aus (15), Die Dolen waren burd) ben Krieg ganz perwilbert, ‚nicht allein die Zuruͤckgabe entlaufener Uns ferthanen unb Diebe, ſo wie jede Juſtiz, ward. ben. Preu⸗ Gen verweigert, ſondern, wenn fie an jemand eine Forderung zu hahen glaubten, thaten. (ie einen Einfall, ‚and bemächtigten ſich fo fange feines. *Diebes ‚- bia. ihnen wdllig genugac(Gan war; ja es wurden fegat gmep bürs gerliche fanteigebtóümer aus en Haͤuſern entfuͤhrt und in Polen erſchoſſen (^7). Auf dem Landtage ſelbſt erneuerte ſi ſi ó das gewoͤhnliche Seänf,. denn ber Churfuͤrſt behauptete, bem kandkaſten beträchtliche Summen vorgeſchoſſen, und desholb felbft viele Domainen berpfänbet zu Haben. Es ergab fid, dag der Samlaͤndiſche Kreis blos für bie bewilligten Lieferun⸗ gen 431,715 Mark, ber Ototangitbe 774,673 Mark, ber Oberlaͤndiſche 425,144 Mark ſchuldig geblieben waren. Als lein ed mar bes Kreifen bey "Bewilligung tiefer Lieferung gun geſagt worden, den durch bie Truppen erlittenen Schaben davon abziehen zu Fönnen, und biefen erlittenes Schaben berechnete nun bep Matangfche Kreid auf 1,027,947 Mark, ber Dberländijche Kreis auf 1,289,863 Mork, Die Schadenrechnung des Samlaͤndiſchen Kreiſes aber war noch nicht voͤllig eingegeben. Die polniſche Armee hatte baar 535,041 Mark, bie ſchwediſche 517,695 Mark, unb das churfuͤrſtliche Kriegsvolk 256,635 Mark erhal⸗ fen, unb bie Vorſchuͤſſe des Churfuͤrſten, woben den Stan " (162) Landtagtausſchreiben vom 3 Auguſt 1632. (163) Der Ritterſchaft Selnneruns und al auf demi Landtag 1632. vom Vohr 1618 bis 1660, «$2 Ständen y einide „wenige Summen a auágénotimen. ; Ub gleich bie Zinfen zu ſechs Procent angerechnet wurden, betrugen 1,273,984 Mark es), Sept entftand die ^. fonderbare Frage: mer bem Ständen ihren Schaden, und dem Churfuͤrſten ſeine Auslagen wieder etſetzen ſoll⸗ te? und jeder Theil war geneigt, ſolches vom andern ju fordern. Det Epurfürft.erflärte, bal er jeßt 400,000 Marf unumgänglich nbtbia Gabe ber Übel wollte fid) vergleichen, und in verſchiednen Terminen bon jeder bes ſetzten Hube gehn Mark, von jeber verheerten die Hälfte Beber, auch in bie bbppelté Tranffteuer ein Jahr fang müffigen ; bie Staͤdte abet tbiberfpradden, j indem fie mif einer Freymuͤthigkeit , bie wir in 'unfern Tagen nicht für eingebohren erklären würden, kuͤhnlich Sefaupteten : Oct Landesherr fey die Unterthanen zů fcbügen vers, pflichter, nno müffe babet für die Einkünfte, wel be et zur Seit des Friedens genieße, auch oie 582. bern Ausgaben zur Seit des Krieges fragen. Bald fam noch eine neue Geldforderung Bing, Inden dei gol nifche Prinz Uladielaus den Reſt Bes feinem Vater vormais bewilligten Geſchents einfordern ‚ließ ,j und von’ ten Staͤnden, welche die Guͤltigkeit ber Sorderung aner⸗ kannken, af eine bequemere Zeit verwieſen wurde. ec verfftid) das Jahr, und bie Stände fotbérfeh'a am Ende’ des Decembers, I. tilan den ‚samstag fuſpendiren ſolle (ro B^ Indeß mod War i Polen Auſtalten zur Ki — , und det Shudfsrft forderte, " man feine‘ : és (164) — vom abr 1654 dice d (165) Landtagsacten Vot 1634. Li ii Gb. pr. 4. 25. e "" — : 98 mE Fr oh, Geſandten dabey zulaſſen fofle (765). Auch ſchwediſche Oeſandten beſuchten ben Wahltag, ſie aͤußerten die Ab⸗ ſicht einen feſten Frieden zu vermitteln, und hatten ſich vor ihrer Reife nad Warſchau zum Churfuͤrſten nach Orteloburg verfüge (77) , wahtſcheinlich um in dahin zu bewegen, die Sache Guſtav Adolphs zu unterfhögen, der jetzt entweder felbft bie polnifche Grone füchte, pder | ipenigftens | eine ſtarke Sparte in Polen hatte, bie ihn zu toählen bereit war (755). ‚Allein ber polnische Prinz Ulas dislaus erhielt bie Fönigliche Crone r ec bewilligte bem EHurfürften am 23 März 1633 die behnsempfoͤngniß hurch Abgeordnete, unb baà damalige Verhoͤltniß zwi⸗ ſchen Schweden und Polen. machte jetzt den Churfuͤr⸗ ſten fo wichtig, daß ihm ber Koͤnig Preußen unter ben nemlichen Bedingungen erteilte, unter welchen es, 7 jos bann Sigismund erhalten hatte, unb alle fpätere Com⸗ miſſorlaliſche Verfuͤgungen bis zur kuͤnftigen koͤniglichen Entſcheidung aufhob. Nichts neues ſollte dem Chur⸗ fuͤrſten und ſeinen Nachfolgern bey der Belehnung, oder auch nachher, aufgebuͤrdet werden; den Unterthauen des Herzogthums ward aufgegeben, nur auf dem vorgeſchrie⸗ benen Rechtswege die Entſcheidung ihrer Klage und Streitigkeiten zu ſuchen, und nicht die erſte Inſtanz ju. uͤbergehen; ſie ſollten feine außerordentliche freye Geleite empfangen, unb ihnen nut ben Gewalttpätigkeiten und. verweigerter Rechtshuͤlfe bie Berufung an den König of» feuftehen. ... Königliche Commiffarien follten niche zur Yusübung ber Gerichtbarkeit ſondern nur auf Koſten deſſen, (166) gengníd Sb. VI. e. 9. unb 14 (167) Acta borulf. T. Ill. P. i9i- a 68) ve XXXIX, vom "ibt 1618 bif 1660. . 99 beffeit, ber (ic. foibers véybe, alobenn nad) Drenken geſandt metben, menn bie. Unterſuchung einer Cade . net(menbig wäre," deren Erkenntniß bem Könige zufäs sie, und nad Getbipter lUnterſuchung (élite vie Sache . temjtnigen Serichtshofe zugeſandt werbett; bem bít Cnt ſcheihnng den fanedoretrügen gemäß zakaͤme. Ueber £ecetisfeiten ih Betreff .ber tehnsverträge ‚wurde die Eatſcheidang bad); beiterfeitige onmiflacien: feftgepge, ipobon die polniſchen vom -Sibnige auf bem Reichgtage pe Aimiirhen vwürtr eine Appellationen, wilde ben sefehioffinen SBevtrágen zuwider wäsen, ober in Sachen, weiche nichtüber 300: Gulden beliefen, ſollten in Polen angenommen verbos, unb ſelbſt auf ben Sall, wenn es seichjähe, ber Segencheil nicht uerpflichter fon, ſich auf ben Nechrsgang von polniffen eichten einzulaffen: Der. Koͤnig folite tn Preußen Cine Rechts audáben die vor ber Beletzuung Johann Sigismunds nicht ſchon üblich geweſen woͤren, diejenigen, welche nachher gegen bie alten Gewohnheiten eingeführt wären, juridnebmen, - aud) niemanden non. ber gewöhnlichen: Getichtsbarkeit befregen. Das. Moͤmrecht der preutiſchen Herzoge ſollte | erhalten ,. bie preußifche Münze, wena fie ur ber polni⸗ ſchen an Gehalte ‚geidtäme, in Mol unb fittpouen gleich ber ianbetmübye gelten, und:-wern' Neuerungen im Mängmefen vorgenommen wuͤrden, ſollten preußifche” Abgeorbmete yi.StatQe gezogen werben.!: . . 0t - Zeder nachfolgende preußifche Herzog wurde, for bald er fid) jut feiffung des Lehnseiden bereit erfíárte, hiedurch jum Siegiesungsantzitte fähig, aber ofebenn auch Diefen Lehnseidrin einem bequamen Zeitpuncte zu fel ſten verpflichtet. Mur: tie Sotberung des Gburfürffen a © 2 E wegen d:50 jus Bali 5504, : v | wegen tint. Stimme an pefnifchen:Steichäratke- und 609 er Ronigswafl; j wwutbe jur Fänftigen Eutſcheidung ande ‚gefegt (759) , umb Stbnig Uladislaus, beriQiebprd) fo viel, M beſtiumt unb "bortheilpaftfür Preußens Staass recht antſchieden haste, als ſeit bem Zeiten bes aͤltern Aherts iit gefshehen war / Ueß fich aud) / ſelbſt in Betreſßdis Jehtern Puncts die Proteflation: gefallen, welche fon den preußiſchen Gefanbten eingeseicht irbe (79)... , Dir. Gitübte.Stonigéberg ſorgten jest dafͤr, "bof nord) bie boͤnigliche Sefälligkeit inem. fein Nachtheil eng mache, unb bewürkten am Ding ein konigliches Schnei⸗ ^ beniom hie Oberraͤthe, wodurch bie : zum Vortheil ber Stgdta Koͤnigsberg burch die volnifchen Gommiffienen Jahr 1617, erfolgten Eutſcheidungen in ihrer Wuͤtk⸗ aunfeit erhalten metben (eliten ,, and) tiefen Städten bie Jfapelotion.vom peeufifcben Hotgerichte nach . se - s»utbe (7)... : Waͤhrend Mete bem Epurfärften. nicht ung gen ‚Ereigniffe i Perußen, atten fid) feine SBergáite niſſe in Deutſchland. merklich geändert, feitbem Guſtav Idolnh am 6 Meor anber 163%. in bet Schlacht bey Luͤ⸗ gen. den Heldentphigefunben hatte. In Schleſien wa⸗ zen, bie brandenhargifchen Dolfer wit ‘den ſchwediſchen verbunden, unb-JOueneoorf zeichnete fid) bort als Ver⸗ theidiger yon Schweidnitz aus; aber nach bet Mieder⸗ fagé des Brafen. Thurn bey Steinau, wurde bie dt c qu put Mark (169) Beylage XL. - ? (150) Proteftatio Lepstorum Ser. Electoris ratione Ju-- * rium, — et, fuífragiieto. ferendi, die 3 ‚Mar- ri 1633. » 24 — p 71) Beplage Xu. wl » , ^^» | vom hr 1618 Mica 660, : yo Marb Brandenburg wieder ter Sthauploh te^ Quà - s^. VOallenfieimpntte Srantfute an Der Oder und mefjrere Pläge beſetzt, und bebrohte „Berlin mit . Eine quagtierung und Branbfchagsng, als Herzog Bernhard | von. Weimar nod Juegenebutge (Sroberung die. Graͤn⸗ yn Oeſterreichs bedrohte, unb Wullenſteins Ruͤckzug erzwang; bor) hehaupteten ſich vod) die Kaiſerlichen im ber Mark, und bey Frankfune Nelogerung, vwebiéi | be Churfuͤrſt alle-feins- Kräffe:aufbarh, waren dr —— branbeinberegifche Reymenter zu Pforhe nb zwey an uf, — zu denen usd) ein-beittes aus Drenpen ſtieß. Viel litt hiebey bie Marfdunch: Keiſerliche Und ˖ Schweden, «ber, Churfuͤrſt war genoigt,ſich den letztern feſt anniſchlie⸗ ßen, als Oxenſtiarn auf der Berfammlung zu Frank⸗ furt am Main ſich Mer die bum-Qentáffugen Maung ^ fonft eigne Beohutſamkeit durch die Erklaͤruug Ginmrgs. " itte : Daß Schaden fine Schodloehalung nut: . in Pommern finden koͤnne. Brandenburg betrach⸗ tete Diefes fopb als CigeptQum, und, myfte ſelbſt einee: Bundesgenoſſen abgeneigt toecbep ,- deſſen (du wb, Beyſtand fo. theuer erfauft werben ſollte. Das Ders: trauen auf die Schweden fant Äherdem mod) durch die Niederlage derſelben hey Noͤrdlingen, und die Furcht bor ben $i fliok, ba Diefe ich in. Stanken bet, Fuͤrſtenthuͤmer nfpacb und Bayreuth bemächtigtet, unb Dort eine neue Megierung „einfegten.. Beides ber ſtimmte nun ben Churfuͤrſten, dem am 26 May 1635 zu Prag orf loſſenen Frieden behzutreten (75), wobey Graf S warzenberg, der ſelbſt zur Zeit der Verbin⸗ dung bes Eäusfäriien mit Samen x dem Mr & a: ‚Hofe (173) Buchhotd, le. $9. 3. S. 629 — 639. — 104 .— - eite M ccs Hofe ted ergeben blieb (775), thaͤtigſt — und den Churfuͤrſten immer mec auf bie Seite bet Hw den von dm Schweden abzog (7€. ^ Diefe logtern mußte bet Churfücf nod) immer in Preußen fürchten, beym Könige von Polen mußte durch den. Tob Suſtav Abolpho wieder einige Hoffnung rege werden, die Schweden hingegen erklaͤrten die Ab⸗ ſtaͤmminge Sigimunds aller Anſpruͤche auf ihre Crone verluſtig, unb jeden, Ver (id) ihrer annehmen wuͤrde, für ' . einen Berraͤther das Vaterlandes (78). Da dvieſes bie Erbitterung wieder aufreijte, fo wurden neue Vorkeh⸗ rungen unb hledurch ein neuer kandtag (7*5) nothwendig. ‚Die preußiſchen Stände aber waren dem Kriege ſo ab⸗ geneigt, daß fe ſelbſt vom Churfaͤrſten eine Aſſecuration forbesten, keine (remite Kriegsvoͤlker ins fand zu brin⸗ “gen. Statt neuer Geldbewilligungen verlangten fie von ihm, daß er feine Deconomie einer beffern Aufficht unters: werfen ſolle (77°). Die D6errátfe haften den neuen E Ausweg gemäßlt, alles, was auf bem fo oft unterbro» chenen fonttage, zum Theil von einzelnen Ständen, bes willigt war, gleich beym tandtagsausfchreiben ben Stuͤn⸗ .., ven als abgemachte Sache ine Gedaͤcheniß zu rufen, und alles aufzublethen, um fie durch die bem Landtagsaus⸗ ſchreiben bengefügten Verſorechungen zu gewinnen. Sie ver⸗ \ (173) Pufendorf, 1. c. L. 1. $3. (174) Haufen, 1. c. Th. 2. ©. 27. 23. (175) SRanifeft ber. Staͤnde in Schweden bom. 14 März 1633. Mtt. 3. - (126) Ausſchreiben zur Reaſſumtion bes Landtages vom 1I April: und 22 Auguft 1633. (177) Beylage XLI. /. . font Jahr 1618 bis 1660. | 103 verſorachen in item Namen eine Aſſeeuration aus zufer⸗ tigen, daß fein fremdes Kriegsvolk ind fant kommen ſollte, und verſicherten, daß, weil wegen Abweſenheit des Churfuͤrſten bie Wahl ber Inſpectoren nod) nicht au Stande kommen fónnte, wenigitens die Kirchenvifitas tion fortgefeßt werben follte. Den Staͤdten wurde bar durch gefchmeichelt, bof nian jeden, wo erö für fid ang zuträgfichften finde, mahlen laffen, bie unbefugten. Brauereyen einſchraͤnken, und jeden fünftig zu feinen Seftlichfeiten das Bier nad) eignem Giutbefinben nehmen laſſen wollte Don ben Kaftenrechnungen verficherte mari, daß fie von den Deputirten gehörig unterfucht vod» een, und fam fobarin mit der Erklärung nach: baß bet Churfuͤrſt fid) auf feine fiquibation einlaffen, fondern _ (rine für die Stände gemachte Auslagen erfegt haben wollte, und es fomme mun am Ende alles darauf an, ob die fämmtlichen Stände die von ben. Oberftänden bereite bewilligten zehn Marf von der Hube, und jedem 100 Mark eignen Vermoͤgens, bem Chutfürften nicht — als eine Bewilligung, fondern als eine ifm durch feinen gemachten Vorſchuß ſchuldig gewordene Summe zuge⸗ ſtehen wollten (7). Allein dieſet fo fonderbat eingeleitete Landtag hatte feinen Erfolg, er währte unter beftändigem Zwiſt, über feinen einzigen Punct fam es zur Nichtigfeit, folglich - auch zu feinem tandtagsichlufl. : Die D6errütQe verfis _ cherten bem. Chuefhrften‘, fie. hätten (id) unendlich viel — gefallen laſſen, um nur 210,000 Oufoen, welche man wm Könige ven Polen fchuldig wäre, zuſammenzubrin⸗ gen; bie Stände beſtuͤnden auf Anſetzung bet. Inſpecto⸗ G64 | reti, (178) Landtagsaueſchrelben vom 28 Nov. 1633. 104 I i acd : Bele Buch, ue s | gen, und auf. eine churfuͤrſtliche — daß fein fremdes Kriegsbolt ins fanb gebracht werben follte, wo⸗ bey fie es ſelbſt nicht einmaf zugeben wollten, daß. ſich ber Churfuͤrſt den Cafum necelfitatis vorbehielte, unb. Hlos auf blefen Fall, unb. wenn alle Befchwerden abge than wären, erboth fich der Abel, von jeber Hube dreg " WRarf,-unb bie Städte von jebem Gunbert Mark des SBermbgens zwey Marf zu-erlegen (79). Gelbft.gegen . ' biefes Derfprechen proteſtirte nod) bie Stadt Barten⸗ ſtein, weil es mit dem geeinigten Bedenken nicht völlig ‘ Abereinftimme, und weil fie von ber Bewilligung nod) bie auf dag Kriegsvolk verwandten Koſten abziehen, auch (i) bie auf dem fanbtage verabredete Gefinbegrbnung ' nicht gefallen Taffen , fonbetn eine befonbere Geſinde⸗ orbnung blos für ihre Stadt entwerfen wollte (75? ), Der Ehurfürft, der es mit den fämmtlichen Ständen nicht anbinden Fonnfe, - verfuchte nun wenigftens bie Strenge gegen biefe einzige Stadt, gab ihr einen fate ten Verweis, und befahl ihr bey Laufend Ducaten filca« fifchet Strafe, bie bep ber geringften ABeigerung. ver« donppelt werben ſollte, ſofort Gehorſam zu leiſten (^9). Denn weil uͤberhaupt die Staͤdte jetzt den Abſichten des Churfuͤrſten entgegen waren, der Churfuͤrſt dieſe gern bemäthigen wollte, unb mur Koͤnigsberg allein "— zu G * Relation an Yhre Churf. Durchl. wegen bes — nen Landtages und deſſen Schluſſes vom 22 — 1633. auf bem geheimen Archiv. (180) Proteſtation ber Stadt Barsenkein pom-29 December 1633. . G 81) Ehurfärftf. Reſcript an bie Stadt Bartenflein vom 33 Fehr, 1634 be 3 - som Jahr a2618 bis a 660. zog zu muͤſſen glaubte, (o wor ſchon sur Sehwoͤcurg des Oe meingeiſtes ein fruͤherer Befehl erlaſſen worden, der den kleinen Staͤdten die Abfaſſung eignet Polizengeſetze unb Stadtwillkuͤhren ohne Zuthuung der — und des Adels unterfagte (ꝰ). - Bald aber wurden bie Folgen ber Uneinigfeit. any (ben den Städten. und bea übrigen Ständen ſichtbar, unb ber Churfuͤrſt (trebte tiefe Trennungen zu begünftie gen; um burd) Neuerungen in der Staatsverfaffung die. Ge(talt berfelben wo möglich umguändern. Eine darun⸗ fer war bie Anbefehlung won Partieufarconpenten, de⸗ zen Haltung ber Churfuͤrſt ben; Oberraͤchen befahl, um. biedurch von ber preußiſchen Landſchaft ben Polen waͤh⸗ send bed Tuͤrkenkrieges eine Unterftügung von soo Mann zu ſchaffen (23). Dieſer Tiürkenfrieg, ſo mit ber mit. Rußland, wurde zum Gluͤcke der Polen geendigt, aber den 11 July 1635 ging ber Waffenſtillſtand mif. Schwe⸗ ben zu Ende, unb bie Polen, ſtolz auf ihre neuen Sie⸗ ge, waren ſo wie ihr Koͤnig zur Fortſetzung des Krieges nicht abgeneigt. Dies wuͤnſchte auch der Kaiſer, um Schwedens Krisggmacht zu theilen, unb bie Schweden ſelbſt hofften vielleicht in Preußen für die in Deutſchland aufgewandten Kriegskoſten eine Schadloshaltung zu eto kaͤmpfen. Allein Frankreich, Holland und Großhris tannien, En u ganze Macht dem .,dAeiftt - | (182) An atte — ba t find, wegen der Heinen Staͤdte, ba ihnen nicht geflatter werde, ohne Zuchuung ber Hquntſtadt und anderer von Adel unter fi. Ordnung ji maden, vom 6 Dec. 1633. Pie Churfaͤrſtl. Veſehl en bit RE vom 13 Zulius 16 34: : - b v6, zZwoͤlſtes Buch. Ratſer nib ten Spaniern entgegenzuſtellen, unb wa⸗ Ken, fo wie der Churfuͤrſt, ber hiedurch den Kriegsſchau⸗ platz aus feinen Staaten qu. entfernen ſuchte, v | ter der Friedensuntertzandlung QUO. —-C | Letzterer ließ, um bod) nicht auf ben luferfte Sal vhne alle Beitheibigimgsanftalten zu ſeyn, einen Land⸗ tag zu Heiligenbeil halten, bey deſſen Anfang gleich wichtige Streitigkeiten unter den churfuͤrſtlichen Ruͤthen entſtanden. Der kranke Oberburggraf unb bec Obermar⸗ ſchall hatten zwey Hofgerichtstaͤthe nach Heiligenbeil lh ihre Stelle geſandt, und daher entſtand bie Streit⸗ frage: ob die Oberraͤthe delegiren fbunten? welche von den polniſchen Abgeordneten auf dem Landtage vernei⸗ nend beantwortet wurde. Die Landraͤthe hatten dieſe Fräage aufgeworfen, unb bie beleidigten Hofgerichtsraͤ⸗ khe ſuchten ſie nun wieder durch Erregung eines Rang⸗ ſtreits zu kraͤnken. Die polniſchen Commiſſarien nah men ſelbſt ein ſonderbares Betragen an, erffärten ſich dußerft dagegen, Daß der Churfuͤrſt fünf ín Deutſchland geworbene Retimenter nach Preußen ſchicken wolle, und Bet König ſchien fo viel Mißtrauen in bie Abſichten des Churfuͤrſten zu fegen, bag er id) fogar, btefe Kriegsvdl⸗ fes feindlich zu behandeln, erflärte (755). Adel und Buͤr⸗ gerſtand bothen alles que. mechfelfeitigen Kränfung auf, bie Dberväthe erflátten ben polmifchen Abgefandten: fie Hätten blos deshalb ben fanbtag nad) Heiligenbeif ver» legt, damit nicht Schufter und Schneider, aus den Ber sichten der ſtaͤdtiſchen Abgeordneten an ben ‘Dübel, gleich von allen, Sanbtagsverhandlangen unterzichtet wuͤr⸗ den. (184) Lengnich 1. e. $8. 6. ©. 43 — 51. (185) Arten des Heiligenbeilſchen Landtages von 1635. vom Jaht i628 Bid 1660. ^ ^ 104 von (7), Die. Gielbte Koͤrigsberg tite ſich nu wieder an ben churfürftiichen Räthen und dem Adel, ie bem fie tiefen beiden Ban Eid Oberftände flreitig adi — ten, bie, biebusdy ur ihrem Ehrenpunrte gefränft, beoe gen in einem. Tome proteflitten, als eb mit biefem Titel zusieich igte nnb des ganzen tandes Wohlfarth angegrif⸗ fen je CT): » Der König von Polen, , der inbef fo fehniichft wie der Churfuͤrſt die Unterhaltung feiner Kriegsvdlker wónféjte , machte tun die Anorbnung, daß jedem feinen Soldaten wöchentlich vier Mark gezahlt, und dies Geld, wo fie einquartiert wären, durch Bie Haupsleute von beri Einſaſſen eehoben werden follte; aud) ein engerer Aus⸗ hu von Deputirten (elite ernannt werden, um mit dem $bnige unb Ehurfärften Aber de Abgaben zu berathſchla⸗ gen, unb turd) bieje beiden Anordnungen wurden die Rechte bee. Stände in Dereeff der Bewilligung der 216» gaben nicht wenig veránbert. Mies gefchah nod) mehr, - inbem ber König. eine nete Art von Beſteurung, nems fid) daß vor Churfuͤrſt von alftm in bie Muͤhle kommen⸗ den Getreide eine Abgabe náfme, für billig erflärte. Die foff der Einquartierung wurde zugleich ben Städten aufs gebärbet , nnb biefe ermahnt, bem Churfürften treu und gehorſam zu fegn (75). Eine in der That nicht uͤberfluͤſ⸗ (ge Ermahnung ; denn als der Ehurfürjt ben zu Heili⸗ genbeil fruchtlos abgelaufenen fanbtag zu Saalfeld wier der anfangen ließ, evflürten bie Städte Königsberg, baf fie feine "— bafin fenden würden weit bie Dirt (146) adu XLUI. (187) Beylage XLIV. (138) Deylage XLV. ums ; s « - ‚308 Boe Sub; "^ E | Oberſtãnda & beym Sónig von Polen werfjeinert, um Adel zu feines Tiſches Mothdurff ausgenorgmen wurde über: abtreten wuͤrde, fie ſolche an $6) ju. nehmen ge beſchuldigt haͤtten, bafi hlos dutch (ie hiefoninlichen Ab fichten unb Wuͤnſche unbefrienigt geblieben wären, um! fie: proteflirten. zugleich. gegen alles, was auf biefen Land tage. zu ihrem Nachtheil unternommen werben fonnt C"). Sie gingen nod) weiter, unt erklaͤrten, Daß, went ber Ehurfürft nicht. für bie Sicherheit des Pregels for gen oder ihnen bie Gerechtigkeit und Zuriodiction bat zwungen wären (77?) Den einer ſolchen Stimmun— fonnte der Landtagsſchluß ‚für. bie Wuͤuſche des Epur fürften nicht vortheilpaft ausfallen, es wurhen mue vot jeder Sube unb dem Dermözen zwey Geben bewilligt euferbem noch bie Kleine Anlage ober tie 2f6aabe vor ben Arbeiten ber Handwerker, und die Sratifftener, zehn Schillinge für jeden. Scheſſel Malz, wovon aber bei Manche Staͤdte, je nachdem fie bey bemtftriege gelitter hatten, zahlten nus eines "Gulden, -ober sool.gas ntu zwanzig Girofdyen , "und: Konigsbeeg zahlte got. nichts weil es fein eignes Militair gehalten hatte (^^). Gim - Grflárung, deren man fi; als eines ſchicklichen Aus: - wegs bediente, um Koͤnigsberg, welches feine Deputirti zu diefem fanbtage gefanbt hatte, nicht durch aufgebür bete Auflagen zu heftigen Entfchläflen zu reizen, unt bod) aud) zugleich den Schritt ju vermeiden, butd) vol fige? — eine nt Maeßredel biefer Stadt zu bil . figen, (189) Oxrelbe bet bi Städte — an den Chur fürften vom 27 Juny 1635. auf bem geheimen Archin. (190) Beylage XLVI. (190 adn zu Soalteitrem; $ Zulius 163 $- E / 0 dom Jahr 1618 bis 1660. : 109 fom, tle, wlederholt, bem Landes herrn unb feinen. Ein? fünften -nadifbélfig werden fónnte..— Leberdem zeichnete _° ſich Nefet- Landtag hurch die Sonderbarkeit aus, daß die Turteg des Churfuͤrſten einige Deputirte dahin gti bewe⸗ gen ſuchte, | fid mit Leberfchreitung igrer Inſtrurtion auf eine höhere Bewilligung einzulaſſen (79). — . Der König von Polen war indeß felóff nath reus . fen gefómmen, und wuͤnſchte fd) zu überzeugen, ob niche . brem Ausbruch des Krieges ein Angriff auf Dillàrr mógs (id) unt vortheilhaft fen... Er fam deshalb nad) Konigs⸗ berg, unb hatte die Abſicht, ſeine Wohnung im Kneipe hofe zu nehmen, -allein die Oberräthe reiften num nach icem eigrten Ausbruck, „Damit die Bürger, weiche ohnehin -rmgeborfam.- genug wären, nicht noch mehr glorilten Pönmten, „. bem Konige entgegen, fus ten fon aufs Schloß, und „obyleich in Küche und Keller großer Wangel’wäre, es auch ziemlich verwirrt hergin⸗ ge, fo verſprachen (ie doc) bem Churfuͤrſten, ihr beſtes zu thun (722). Sn Preußen fehnte (id) aber alles nach Frieden; Rangſtteit/ Ceremoniel und Privatabſichten ſtorten ben Gaͤng der Unterhandlungen ; die man erſt in Preuſch ⸗ Holland, dann in Stumsdorf angefangen, unb um derentwillen man den Waffenſtillſtand bis aum 1 Auguft werlängert hatte. Schon im Junius hatten ſich Brandenbutg und Schweben bie ſequeſtrirten Orte wechſelſeitig —“ m uhb - langer Unter band» - (192). Verlage XLVII. (193) — der Oberraͤthe an den Churfuͤrſten vom 17 July 1635. , (194) Berſicherung (o zwiſchen Ahr. eut. Gnaden Mary: N — don idee as Tm S ommiffa: . rien ⸗ so 0 Ben, .. > hendlans hrachten e endlich bie Vermicier fo trit, baf Schweden unb Polen. einen ſechsund wanigjaͤhrigen Stillſtand bewilligten. Eine anfänglich. unbedeutend, ſcheinende Frage: ob bie Gatgplifem in-tieflgnd bios Se wiffensfeegbeit‘, welches bie Schweden zugeſtanden, oder wie e$ die Polen forderten „ vollkommene Sreobeit in "Ansdbang. ihrer Religion gaben follten? Hätte Bald bie gartze Unterganblung vernichtet. Die unwillige Aeuße⸗ sung bes polmifchen Abgeordneten Sobiesky, bep, als bie ſchwediſchen Abgeordneten mit Einbruch der Macht Stumaporf ben Pauken⸗ und‘ Trompereufchell: verlie gen, in die Worte ausbrach: bag bie Polen bey Fries .. serifcher Boafik erwachſen wären, und die Schweden, wenn fir ed wollten, Krieg. gaben koͤnnten, — dieſe hin⸗ |. gewotrfeue Aeußerung veranlaßte, bag einigeber Polen . in ein Ariegsgefchren ausbrachen, andre bie Waffen er⸗ griffen, und bie abziehenden Schweden anfielen. Einis ‚ge Dienfchen wurden ben bie(em Auflauf sefchlagen, ben mur bie polniſchen Abgeordneten durch bie äußerfke. An⸗ firengung beplegten. Die Sache hatte Feine weitere Sol» gen, unb ba endlich bie Schweben ben. Catéolifen. im tiefland Religions ⸗ und Gewiſſensfreyheit zugeſtanden, fo wurde bar vpllige Vergleich am 10 September ges fihloffen-("??). Mey des völligen Abſchließung des Ver⸗ ftageó „zeigte (id) aufs neue der wüthende: Haß ber preus ßiſchen Oberſtaͤnde usb ber Städte. Die Schweden verlangten vom Mm unb ber Stadt Königsberg bie rien wegen Abtretung und Abmedfelung der fequefteirten Oerter getroffen worden 1635. auf bem geheimen Archiv. .(195) Lengnich, 1. c. T. 6. €. $7975. Acta ME T.I. p. 905 = 992-- vom Jahr 1618 Bid 1660, —— TU bie Berficherung, bof im Gerjoglichen Preußen, feine Ruͤſtungen zur See gegen Schweden gemacht warden ſollten; ber Konigsbergſche Secretair Roie wandte zin bag der Ehurfürft nichts im Samen Koͤnigſbergtz vers fprechen fbnne; unb der ſchwediſche Caugler Deabe.jeiga : : te an, bof (don deshalb eine Proteftation eingelegt waͤ⸗ "E re. Diefe nannte bet preukifche Conjlet o. aut ein Pasquill, welches. nicht ungeſtraft bleiben-follte. Rode erflärte, Konigsberg habe. init Danzig.und Thorn una ter dem beutichen Orden gleiche Privilegien gehabt, Gabe, (i) mit Vorbehalt diefer Privilegien dem. Haufe. Bran⸗ denbutg unterworfen, aab fónne alſo um nichts gerin⸗ ger behandelt werden. Mit ſo duͤrren Morten war. dies freylich bis jetzt nicht zur Sprache geforumen, aber imo c mer batten Preußens Oberhere nnb bie ſaͤmmtlichen - Stände fo gehanbelt, als op biejer Grundſatz in Preu⸗ fens Staatsrechte. beſtimmt fon.. Jetzt nannte ber Ganze. ler von Sauk dieſe, Erklärung .eine grobe füge, un Marggraf Sigismund ging ſo weit, zu drohen, Secretair, wenn es an einem andern Orte waͤre, — zu laſſen. Die Sache ward beygelegt, Königsberg aber unter bem Berzeichniß. ber. Städte, welche xm Könige, Buͤrgſchaft leiſten follten, ‚ausgelaffen (^^^), und hies durch ſtillſchweigend erklärt, bag Koͤnigs bergs Vorrechte denen der großen. Staͤdte Preußeus im polniſchen An⸗ theil nicht mehr gleichgeachtet wuͤrden. Der. Vertrag wurde nun am x5 September vob, fig abgeſchloſſen, unb dadurch feſtgeſetzt: bet Stillſtand follte von nun an zwiſchen Polen und Schweden bis auf den ı Julius alten Stils im Jahr 1661 ,. folglich ſechs⸗ (196) Lengnich, 1. c. 25. 6. e. 73. 74 m 4 Pd 112 E gio wis, fechsundgwangig Jahre fano waͤhren. Schweden gab alle feine Eroberungen in Preußen an Polen juruͤck; Pillau aber ſollte dem Churfuͤrſten unmittelbar abgetre⸗ ken und von ihm mit allen vorigen Rechten ferner beſeſ⸗ fen werben. Gleich nach erfolgter Statification des $6» nigs tnb beb polniſchen Reichsraths ſollten alle Orte in Preußen nod) einer zwiſchen ben Generalen beſtimmten Verabredung den Polen geraͤumt, und die Befeſtigungs⸗ werke vom Saupt und Juncertreil geſchleift werden, allein Pillau unb Elbing ſollten mit ihren Befeſtigun⸗ gen in den Haͤnden der Schweben fo lange bleiben, bis bie Hatifieation der polniſchen Republik auf dem Reichs⸗ tage erfolgt waͤre, unb. alsdenn ohne ben Einwohnern Schaden zu thun, bie Befakung abziehen. Gleich nad) Ber Abtretung ſollten in Betreff der Zölle bie vormaligen Rechte und Verfaſſungen, der Billigkeit gemaͤß, wieder ſtattfinden. In Lief land wurde der ſtatus quo beybe⸗ halten. Alle abgetretene Staͤdte imb. Orte wollte ber . König von Polen fo viel afá möglich entſchaͤdigen, fie im Einzelnen unb Ganzen wieder'in feine Gnade und Schug aufnehmen., tmb fie ſollten daben alle ihre ehemaligen Vorrechte genießen. Die Stadt Elbing ſollte wieder das Landesfiegel fuͤhren, und nach geleiſtetem Eide der Treue, vote vor bem Kriege, der Ort der Zuſammenkunft , fto. Die Proteftanten follten in den abgetretenen Or⸗ ten freye Ausuͤbung ber Religion behalten; dies follte auch in Betreff bet Catfollfen der Fall ſeyn, denen bie Pfarrkirche zu Elbing verbleiben (otlte, Alle biey wefs che ſchwediſche Partey ober Dienfte genommen hätten, follten deshalb anf feine Weiſe geftünft, bie gegen fie ze — Proceſſe nisbergefihlagen unb feiner. wegen - bed» *- $om Jahr 1618 6$ 16606. ^. £13 beöjerigin, was bey ‚Gelegenheit dieſes Krieges ober Stillſtandes vorpefallen,. verantwottlid) sématé wer⸗ ben, Mer in den abgetretenen Orten nicht bleiben veolß te , follte innerhalb drey Fahren feinen WoHnfig vera been, und fein Eigenthum ohne irgend éihigé Wgaben ' und Hinderniſſe verkaufen oder mitnehmen Tonnen, doch follten dabey die alten Stebte der Skaͤdte ungekraͤnkt bleiben. Vertriebne Schweden, wenn fie nach Schwer - den qurüdifebten wollten, follten um ein freyes Geleité anhalten, und had) Empfang beffelben alle ſchwebdiſche Rechtsvortheile genießen. Alle gerichtliche Verbands lungen, welche der Staatöverfaflung nicht entgegenlies fex, ober ausdruͤcklich in diefem: Trattate aufgehoben wären, ſollten in voller Gültigkeit bleiben, Alle bey -— Raͤumung bet. Drte noch vorhandene Kiechengeräthe unb - Archive follten zuruͤckgelaſſen, aber wegen bes fortgekom⸗ menen Feine Unterſuchung angeſtellt werben. Huch fol - ten tie Kanonen und Hakenduͤchſen, bie bey Einnahme eines jeden Orto vorgefunden worden, zuruͤckbleiben. Diegenigen Güter, welche durch fcalifchen Proceß je mandem dbgehotnthén, und entweder vom Fiſcus einge zogen, Ober verſchentt worden, ſollten beit alten Befis fera. verbleiben, unb ihnen, wenn ſie ſchon einem an⸗ dern übergeben worden / zuruͤckgegeben werden, wegen bet gehobenen Einkuͤnfte, davon ſollte keine Klage ſtatt⸗ finden, und ſelbſt die Geſchenke von beweglichen Sa⸗ den, ſollten, wenn dieſe nod) nicht uͤbergeben waͤten, ungfiftig fen, wäre aber ble Uebergabe ſchon geſchehen, fo ſollten fie den gegenwärtigen Beſitzern betbleiben, unb wer burch ein glaubwuͤrdigrs Document beweiſen fonnte, daß er dafür einige Zahlung geleiftet hätte, gegen deu 5 ſollte Geſch. Pr. 5. 28, - m —8' SA . - frobtíteb. Buch, ptite auch. fei Kioge ftattfinden. Der Handel ſollte " weubeg auf den alten Fuß gefegt werben, und alle waͤh⸗ rend bes Krieges eingeführte neue faften und Beſchwe⸗ tungen aufhoͤren; die Getreibeausfugr auf der Duͤna ſollte nicht verhindert. und mit feinen neuen Zoͤllen em . ſchwert werben. Die verlaufenen Unterthanen qus Cure land, Litthauen und Liefland, verſprachen Polen und Schweden einander wechſelſeitig auszuliefern. Kei⸗ ne Perſonal⸗ oder Realinjurien ſollten dieſen Waffenſtill⸗ an fand ſtoͤren, ſondern darüber ben ber- Obrigkeit Klage . geführt, die Friedensbruͤchigen hart geftraft, unb nicht eher alà bis wieberhofentlich geforberte Gerechtigkeit pers ‚weigert wäre, zu Reyreſſalien oder Arreſten geſchritten werden; diejenigen, welche bereits verhaͤngt waͤren, ſoll⸗ ten aufgehoben, die aber, um derentwillen es geſchehen, auf dem Wege Rechtens befriedigt werben. Behy wich tigen Vorfaͤllen, welche eine Friedensſtoͤrung veranlaſſen koͤnnten, ſollten zur friedlichen Beylegung von beiden Theilen Commiſſarien ernennt werden, und an der lief⸗ Naͤndiſchen Graͤnze Aufommenfommen (7), Die übris ' . gen Puncte enthielten eine Beſtimmung wegen ber Ab⸗ führung des ſchwediſchen Heeres aus Preußen, eine ^ Bürgfchaft ber. polnifcben und littbauiftben Stände, ihren König von allen feindlichen Unterneßmungen gegen Schweden ju hindern, das Derfprechen ber Herzoge von Preußen unb Curland, (o wie ber großen preußis fiben Städte, Feine Schifferäftungen mährend des Stillftandes gegen Schweden zu ‚geflatten; die Beſtim⸗ mung, baf, menn aud) bie fánftig anzuftellenden Fries dencunter hanbiungen f ich gerfchlägen, - Waffenſtill⸗ ſtand ( 19 Veylage xivm. vom⸗ Sue 1618 bib 1660. Wis ſtaud gehalten werden, ‚uud. daß e jedem Hofe, ife ii nerhalb fünf Monaten benzufreten, freyſtehen fele. Diefes wat ber Vergleich vofi bem Preußen wes . nigſtens auf eine Neiße von Sabren Ruhe hoffte, unb. butd) ben. Ehurfürft (George Wilhelm wieder in den völliger Beſitz feines Herzozthums Preußen fam, See — gotmalitát, welche ble fihltegenden Parteyen gefordert hatten, wurde puͤnetlich volljogen, unb ein Monument, einfach aber dauerhaft, ein großer Feldſtein, -bem'dje Jahrzahl 1635 eingehauen iſt, bezeichnet nod) Geutiges Tages ju Gum bie Stelle, wo et intesridiaet ward. 8 + 116 Zwoͤlftes Much, Ex | | s 2 4 — J 4 s * * i « | - Drittes Capitel Felgen unb Ratifiation des Waffenſtillſtandes. — Abga⸗ ben zus Bezahlumz ber Trabpen. — Befriedigung der Schwer 'bes wegen Piſlaus Befeftigung. — Neue Zölle daſcibſt. — Streitigkeiten mit ben Weftpreußen und den Städten. — Vor⸗ Bereitungen der Souverainität. — Verſchiednes Intereffe und Uneinigfeit der Stände. — Der König von Polen erhält einen . Zeil am don Zollen im Herzoglichen Preußen. — Kandel mit Daͤnnemark. Die Polen vernichten. den Handel bey, bet hei⸗ ligen Aa. — Arſhebung des Labiauichen Zolls. — Gtreitigkeis . ten mit Wolf von Ereugen. — Große Forderungen auf bem Landtage., — Streit unb Widerſetzlichkeit der Stände, denen der Churfürft bey ben Polen nachtheilig zu feyn (trebt. — Schick, fale bec. Mark Brandenburg — Schwarzenbergs Abfichten und Benehmen gegen den Churpringen. — Tod des (esten Herzogs von Pommern, welches die Schweden behaupten. — Boots Einfall in Liefland. — George Wilhelms Tod und Charakter. — Bildung feines Nachfolgers Friedrich Wilhelm. — Unans . nehmlichkeiten mit Schwarzenberg und feinen Anhängern. — - Waffenſtillſtand und Unterhandlungen mit Schweden. — Gal⸗ ' lae Durchzug durch Brandenburg. — Weftphälifcher Friedens: flug. — Streitigkeiten wegen der Juͤlichſchen Erbſchaft. — Uneinigkeit unter den preuß. Ständen. — Streit über die Taxe und Gefindeordnung. — — Neues Verfahren bey der Beſteu⸗ rung, unb Bedruͤckung bes dritten Standes. — Vielfache Ber wiligungn. — Velehnung des Churfürften. — Die Witwe Guſtav Adolphs geht nad) Inſterburg. — Heirathsvotſchlaͤge des Churfuͤrſten mit. ber Königin Chriſtina. — Geſetze gegen bie Arianer. — Zaͤnkereyen mit ben Reformitten. — Collo- quium charitativam zu Thorn — Streit des D. Mislenta mit Lattermann, Behm und Dreier. — Streitigkeiten wegen bet Abgaben unb der Ausfteuer. — Vermehtte Eigenmacht des Churpäsften uud Nachgiebigkeis ker Staͤnde. — — füeránberte E "i | Germ ^ \ 4 ^ : » : dom Nahe x618 Bid 1660, JI germ der Sanbtage. — Staͤndiſche Werſuche, nm ſolche jn bin, dern. — Sireit wegen bob Q'inmarfdet fremder airytodifec und geforderte Abgaben — Polniſche Händel. — Schweden ſucht bie Schwäche des Thurfürken zu befoͤrdern. Wahldor . - bann Cafimirs. — eine Verſoprechungen gegen ben Churfürs (ten, der die Belehnung durch Xegeorbnerrtrbátt. — Steeitige | keiten miéttren Schweden ; und Pfalz » Dleuburg. — Der Chuefürkt face zwiſchen Schweden und Polen Frieden zu (tiften. — Ben mehsung bec Kriegkvbller, ipe Vetragen.— Fortgeſetzte Dr — ſchwerden snb Streitigkeitan mit beu Staͤnden — Fruchtloſe Unterhanbiungen zwiſchen Schweden und Polen. — Vertheidi⸗ gungsanftalten in Preußen. — Buͤndniß des Churfärften mit Weftpreußen. — Große Eroberungen der Schweden in Polen fie greifen Preußen an. — Große Werfprehungen Des Koͤntzs von Men. — Der Ehurfhrf wird gezwungen drey Vergleichr mit Schoeden zu ſchließen, wodurch ihm Ofprespen und das Ermeland, als ſchwediſches Lehn Überlaffen wird. — Schwedi⸗ ſche Eroberungen (n Weftpreußen. — Kriegsgluͤck bet Polen. — Sarl Giuftasé Ruͤckkehr nach Preußen, und neuer Vertrag mit dem Churfütſten. — Altanz mit Frankreich. — Bertras wn den: Schweden zı-Marienburg. — Verordaung wegen des S000 lirairs und der Fremden. — Borderumgen des Chutfuͤrſten (ym — gandtage: — Derfdsichenpeit pet Vollmachten. — DVerorbnung‘ — wegen des Trauſito. — Bewilligte Xccift., — Streitigkeiten — wegen Beſetzung des Tribunals. — Bittende Borftelung ber Stände. — Gre durch den Landesherrn beftirmnte Abgabe, b den Ständen Briefwechfel und Unterhandlung mindem esit ſchen Abgeordneten vertiatbet..— Oryße Macht / dr General⸗ kriegöcnmuniffariug. — „Unföhe des Landes, — Furcht vor den Polen. — Geſandiſchaft an ben Czaar — Der Churfuͤrſt ruͤckt in Polen ein, vereinigt jid) mit den Schweden. — Verfuche zum Frieden. — Schlacht bey Warſchau. — Grunde des Churfürs &m zur Ruͤckktehr nach Preuſen. — Einfall bet Tattarn, die Sieg bey. Profften, — Verluſt der polen bey Philippoma. — Schreckliche Verheerung Preußens durch bie Tattern. — Jun, gersnoch und Seuche.-— — - LS EE 3 " L . i ; . e : 4$). 3 7^ x . * d MILD 4 )J Die p Yi rät 26, Dan polen waren mit bem gefihföffenen qDoffenflilitanbe . Suferft zufeieden, unb ob fte gleich Ule Vermietler, weiche ihn beforbert hatten, ‚hinreichend fannten, fo beliebte es ihnen bod), bie Urheber davon in groͤßerer Ferne zu fu» ‚en „St. Adalbert, fo behauptete ber. Erzbiſchof ton Gneſen, ber erzuͤrnt, weil mat ihn an der Scelle feines Todes’ ofme alle Verehrung gelaffen; den Schwe⸗ ben ble fanbung bey Pillau nicht verwehrt haͤtte, abe nun auch, wieder burd) bie feiben ber Nechrgläubigen vers fout, ben Frieden beforbert , unb ihm foi dafuͤr nach ben Willen des Erzbiſchofs eine Gapelle zu Pillgu errich⸗ fet werben; ein Verehrer ber heiligen Jungfrau wuͤnſch⸗ te ibt zu Ehren nod) eine hinzuzufügen, allem. bib Vor⸗ fchläge, Preußen gegen Fänftige Anfälle nicht bfos durch ben Schuß her Heiligen, fondern burd) menfchliche Ans - fivengung und Waffen zu beden, unb zur Errichtung einer lette, weiches Polen damals für.eine Kleinigkeit Hielt, biefe, manche Beratbfchlagung und manchen Widerſpruch ergeugenbe Borfchläge, verbrängten ‚die Crinnerumg an bie Heiligen und bie (Quen zu errichtenden Kirchen, unt befreyten hiedurch die preußifchen Stände von ter Furcht eines zu ermeiternben Gatboliciimus, Der Stillſtand "Ward am 36 Mon. auf bem Reichstage gebilligt-, und Die ſchriftlichen Verhandlungen daruͤber ben edem aut 19 December eingehaͤndigt (7). N Indeß war zu Koͤnigsberg ver fanbfag wieber ans gegangen, Der König von Polen verlangte, daß man die brep Megimenter, bes bon Ereugen, Truchſeß von Waldenburg une von Schenk: "n jut Vertheidi⸗ o gung € Lengnich, 9.4. €. ut - Ss ‚ bom * 1618 bis 1660. .. "xy" gung Preußens geworben wären, auszahlen ſollte an forberte auf ben x Detober den Erfatz ven 30,000 ah den, welche er hiezu vorgeſchoſſen Hatte. : "Auch ble Ber - fagung bon Memel und tie übrigen’ Dfficiere bes weafits ſchen Meeres follten ‚ausgezahlt imb, gedankt: toerbeit; Verſchievnen angeſehenen Perfonien , welche bie M6 ile Gung bes Waffenfliliftanbes mit 6ecsleft. atten, war ehr Geſchenk von 30000 Gulden zugefage worben; die Zu⸗ ſammenbriugung dieſer Summen veriauate min ber ipis fif, , tet zugleich feinen getreuen Seaͤnden erflärte , en wäre überzeugt, ba nian, wenn nut ent bos tot$titi) bigt abgetragen wäre, auch. feiner nicht vergeſſen viles be (?). - Zur Bezahlung ber SiegsobfNE bewilligton nun bie Stände drey. Guíben von beſetzten und unbefegten $juben, wovon aber zehn Aemter, ble ſich «nif. auf ge⸗ . | ringere Bewilligungen :einlaffen wollten, wine Ausnahme machten. Sin ben Otábten: wurden ˖von den nod) be⸗ wohnten Käufern drey Gulden bewilleze, wovon aber auch Miemel umb Siftbbaufem befreyt blieben (9), an - wurden alle aus, und eingehende ter: einge Abgabe cams terworfen (^). Jet machten bie Schweden nod) vt Gorberung an den Churfuͤrſten wegen: bes: Den — — von Pillau (5). Der Churfuͤrſt Vevfartà Dagegen ad ſatz des im ven Mh Schweden verurſachten aberit) und helfriediete num die — een er ſech sew - "ea Pane t D: Q2» dghtoptprofian pop 23 agit bee cnn (3) Landeastſchtiſ tq 6 DAR 163557 0 8n . (4) Anfeplag auf alle die Kaufwaaren, melde zu Betr. aus⸗ unb eingehen, . “ee (5) Scqhreiben des ſchwediſchen Statthalters Hermann Br pd Pillau ven 3 20 De 1635: uf dem geheimen Ee H - un - richt p Sprache, «dii ſe ic) die prewiſchen Staͤnde, auf dem 129 c Bites Buch, | | ‚Berberung Grgté , und eod) 10000 Dhaler qattté. Pil⸗ lau urde ihnen geraͤnmt, “auch Elbing wurde bem $55 nige von Polen uͤhergeben, ber daſelbſt durch feine Abge⸗ erbartgre om v4 Januar bie. Huldigung einnehmen ließ. Der König fuchte.jegt,, weil et durch ben Waffenſtill⸗ fiant tu Vetreff ſeiner Anfpeiche auf Schweden verloh⸗ ren pi haben gimmhte;, eine Schadloshaltung bird) das Recht ber. Zolle zu erhalten, welches er fd ſowol im pelniſchen alt. herzeglichen Preußen auf drey Jahre ans | panaafen ſtrebte, imb woeon (id) Danzig durch 8oo, ooo Gulden. Ipataufen mußte (*). uch der Churfuͤrſt et» richtete zu Pillen eine neue titent» Caper, fügte eine "ne ‚Abgabe unter; bem Mamen. ber Gchiffs » und Se ſtungttelder, nud einc neue Rechnung nod) Reichsttzalern ein. Blos burd) tiefe fe&tere Finanz» Operation wuede bel hiedurch nicht wenig belaͤſtigt (^, per Ungpile, weicher Gidurdy im pofnifigen Preu⸗ vn gegen den Churfuͤrſten eutſtand, äußerte fid) durch bie: Forderung ber weſtpreußiſchen Staͤnde anf tim poli , Wife Reichstage: taf Pillan polnifpe Beſatzung und einen polnifchen Commendanten erhalten, wegen bet au - ichmeben erfolsten Uebergabe ſtrenge Unterfuchung an⸗ geſtellt, und feine Ausländer, die fi im herzogfichen Preasben niebengelefien, als Günósfinae betrachtet, for beet pielmehr bie von ihnen gekauften ablichen Güter eins gezogen werben folíten. (?).. Ale biefe Dinge aber kamen (9 bengnich 1. c. E 6. " 84. . 2) Lengnich 1o. $6 6. €. or. 6) asado c, 8b. 6. Q. 163. 164. . be gollunn eiu Fünftel erhöht, unb auch Gióinge Hans | _.- m tom Yahr-ı 616 bib 3660. 321 bem ami September angefehten fembtagé, dun Khuig von Peter: bust) Bewilligung men 300,000 Onibm ven bindlich machten. Bis bewillizten bay: Ehurpuingen Friedrich Witheim 2000 Thaler zur Foreſetung fee ned Gitubicens wit: feiner Meilen ; allenı: im Betreff tee Anlage, der man bie Gitátte.untenber(en Yoolite; gaben dieſe eine Apolotzie eio. Die OberrétQe ſchwiegen wit rend bel-beniilaget , um nur gleich Die gevoünfibte d, (ume aud) pon Sitigtbstg hewillige zu erhalten, unb bie Baufung an ben Autſoruch bee, polniſchen Age» ſandten zu hindern, welche anj-bir(em fonbtage: zugezen warea;· allein wed) geendigtem landtage, be fe ihten Zweck reicht, unt ſich fatbfo unter beucbeitter Staude Cm Spuctey enmt hätten, wärd aud) bem Rónigétes ym dorfilietfeomes(duift eingehänbigt (P); -— : - Der Eipirfäoft, bud die · mancherley Kraͤnkungen ber Polen hiezu gereizt, verriech ſchon Die. Neigung, ſich bon fing behteroverbircdlichkeat os zureißen ((.: Micht Kom genng, wm gleich im: Anfange des Krieges darch ent Verbicnung mit feinen zroßen Schwager Buflaw - Wolnh dieſen Zweck und vbllige Unabhoͤnziokeit zu ets Haga, ſuchte er wenigftens; too fib eine Gelegenheit darboth, dem Nepubtieantſians feiner Staͤude entgegen⸗ wukfen, unb Hiebusch erleichterte e gewiß eben fo fie | (inem Sohns tie Erlangung ter/Gouvesainitát, als in. uaſern Jahrhunderte Friedrich Wilhelm ter erfte durch Bildung ſeines Kriegsheeres den Grund zum Kriegsruh⸗ me ſeines Sohnes legte. Dee Adel, durch mancherleh Hof: unb haad an den .. pie — (9) — XLIX. (10) Pauli allgem, preuß. — Bd. + e: 6». i22 —— c. Brite Pa; haizeht ber fiy cin. ſtahendes Heer nnotgufenbig: machte, | avchieine Menge von Militairaͤmtern, und jeder ſuchte beet bie Gunſft des Fuͤtſten zu erhalten, der ihn und , Sit Seinigen bereits nec(ptot hatte, oder noch zu verſor⸗ xen im Stande wär... Micht fo war ed mit ben Staͤd⸗ fen, wo:der dritte Scand, baynahe van allen Aemtern quilideebrángt, unb blos auf eignen Erwerb eingeſchraͤnkt, jet bemnahe einzig anf ben fanbtagen, bie Oppafitiantpat *— cm: Gifbete,— Daher ^ bie Erbitterung zwiſchen ben . &tänten ſelbſt, ber. Unwille ber Baizgee- gegen dis beiden Oberſtaͤnde/ mb. die Bereitwilligkeit der legarn, die Abs fichten.des Fuͤrſten zu befoͤrhern/ unb que Untardruͤckung ^ u$ dritten Otandes huͤlfrache Hand yi. bien Der gétbSebürftige Koͤnig Lilabiplaue, ber immer ner für fid) unb ſeine Familis etwas zu etverben srachtete, hatte antweber cit Scharfſinn genug, bie Folgen (ion eins gufehen, ‚uber zog bey dem gegenwaͤrtigen kleinen Oe nuſſe bet kuͤnftigen großer, aber doch oor immer zweifelhaften, Verluſt nicht in Erwaͤguns. Er nahm baher am ro März 1637 ben Skaͤpten Koͤuigsberg boo ithnen erteilte Recht, Steuern zur Unterhaltung ihrer 8 Befeſtigungswerke und ihres eignen Milicairs fernerbin aufzulegen, umb vornri at:glaicb. bon einec. Brite Der ihre alten Nechte.befeäftigte,: (o fehränkte er fie doch wieder auf ber andern Seite ein, indem ee ihnen Die Abfaffung aller Anordnungen ohne Mitreiſſen des Soarfürten, unb - eer Oberroͤthe, unterfagte (^). Dieſe Gefálligfeit des Königs botte.i un sen Wun⸗ (be ihren Grund, ben. Churfuͤrſten babin zu bewegen, - $5 die Seezolle gefallen jn laſſen, tie man auf bem | Dome (10 vnloge x. vom Juhe 'r618 biß 1660. BETT polnſſchen Reichstage in Worſchlag gebradht, ‚ gegen de⸗ sen Auofuͤzrung aber bie Skaͤnde des polnifchen prb Gens Gerelté ihren Wider ſoruch geäußert Gatten (77), 98. lein Geldmangel und Habſucht, „die vom Mublr 6i8 jum Eroberer der Stimme des Geſetzes Schweigen ge biegen, "bewegten auch Yier ven poiniſchen Kbnig fas - dislaus, gegen alle tanbeögefege zur Ausfuͤh Seezolls zu ſchreiten, ber noch nicht einmat in Polen conglitntianemágly bewilligt, durch Preußens Unterwen . fungsaete, wodurch (id) Polen nur ter Seekaͤſte geni fett Gafte, verboten, mod) neuerdings burd) ben- Stumsdorfer Vertrag umteríaát, und von be Dani gern noch kuͤrzlich mit Gefo abgefauft war. Der König ^ . ragbtirfif nun en ben Ehurfürften, indem er ihn ers furhte , - ben bioherigen ſchwebiſchen Zolbberwalter Spis ting · als polal(den Zollufſeher in Pillau anzunehmen, Der Churfuͤrſt berief (6 ouf feine Rechte, aber mit. ges ſchloſſenen Schießlochern und unten hollaͤndiſcher Flag⸗ ge landete Spiring als Kauffahrer auf: der Rhede zu Pillau, fete jetzt die polniſche Flagge nf, ließ * Schießlbdser oͤffnen, und erklärte fein Fahrzeug fuͤr das polniſche Wachtſchiff. Der Commendant zu Pillan, ein. entſchloſſener Mann, nahm auf die polniſchen Befehle feine Ruͤckſicht, unb feine Drohung, das polniſche Bahr, zeug in den Grund zu ſchießen, hatte die Unterlaſſung aller Zolleinnahme jut Folge. Spiring, der einſah, da er nichts ausrichten founte, erklaͤrte (id). nun, nad) Gb Ong zu geben, watb aber wortbruͤchig, fanbete im Pre gi, außerhalb ber Kanonen Ge und BR die exar nad ne e$ : > An, - (Q3) $mgnld ) o. 8. 109 H3. b pe vh 134 . VDwoltes: Budh, Indehß en ber pofnifihe Abgeorbnete von Don⸗ e ben Churfuͤrſten Durch Bas Berfprechen zu gewinnen, deß ihm 100,000 Gulden vom pillaufchen Zelle jährlich ebaegeheh werden follten; ber Graf von Schwarzen⸗ berg Fonnte dem Könige Uladislaus, der jagt mit: eb gerıkaiferlichen Prinzeſſin vermaͤhlt vor, unmöglich ent | gesen ſeyn, unb ob bie preußiſchen Oberraͤthe, bie mit Audnahme des Canzlers von Sauck, eines hitzigen aber geraden Mannes, die polniſchen Abſichten begimſtegten, nicht, urlamlich genug dachten, bem erſten lieblinge ihres Zoͤrſten su widerſorechen ? ob ihre. Slaatsklugheit wicht apa einzuſehen, bafi ein Druck, ber zwar zuerſt ben widerwaͤrtigen Buͤrgerſtand traf, durch Vartheu⸗ pug ves, Waaren aud) auf fit unb das ganze fanb fallen — ober 4 geheimere Gruͤnde mürften ? dies laͤßt /0.. dt nicht entſcheiden. Genug, ber Churfaͤrſt wib Jigte ein, abet bie Vorſtellungen feiner Gemahlin brach⸗ . $en ihn bald dehin, dieſe Einwilligung zuräckuneimen, und da jn-per Zivifchenzeit Die ganze Sache noch nicht einssrirhtet- war, fo behauptete Pillaus eutſchloſſener iBefebtegabrr dyn Willen feines Sürften. Danzig hatte ſchon den Churfuͤrſten erfucht, feine Schiffe, welche ‚den poluifdyen Zoll erfegt Hatten, . in Pillan aufzunehs wen, und zwang einen ſchwediſchen Schiffer, “weicher den polniſchen, Danzigs Hafen fperrenden, Schiffen Zoll legt hatte, wiebet umzufeheen, Die Scadt erklaͤrte, daß fie fich lieber alles, ala ſchimpfliche Knechtſchaft ges - ‚falten faffen wolle, fie forderte Frankreich, Großbritan⸗ , nien und bie Nieberlaunde als die Gewaͤhrsmaͤnner bes Stumsdorfer Vertrages jue Vorſprache anf, wandte f $$ auch an die und den König von Daͤn⸗ | nemark. dom Jahe 1618 T 1660. i15 nemard.- tößterer fehichte vier Rriegeickffe, Yef tA polnifchen Wachtſchiffe aus dem Danziget Hafen nach Daͤnnemark bringen, unb bie erbifterten Polen, vosicht num alles aufbothen um ‘Danzig zu beugen, erfuhren auf bem Reichstage 1638. bie Gegenworſtellungen der ange zeigten Mächte(”?). So wenig aud) Danzig in Furcht gejeßt werben konnte, fo wenig wollten bod) jet bie Pos len turd) Nachgiebigkeit ein Zeugniß eigner Schwäche ablegen. Sie glaubten, und das nicht: mit Linrecpt, bed Churfuͤrſten noch eher als bie mit ihrem Vortheil genam befannten einträchtigen Bürger einer Handelsſtadt zu beugen. ie firebten daher, bey ihm die Beforgniß rege — zu machen, durch Unterftügung der Königsberger fein ganzes Einfommen ſchmaͤlern zu wollen, und deshalb wurde bie Abfehaffung det zu Königsberg auf die Waa⸗ ten eingeführten Anlage, und einelinterfuchung des Han belá und ber Zoͤlle im berzoglichen Preußen durch eins sotnifehe Eommiffion, gebothen (’*). Eine daͤniſche Flotte legte (id) wieder vor Danzig und Pillau, und erklärte, bof fie bie Plackerehen auf des See hindern wuͤrde. Indeß aber die Danziger noch alles gegen ben Golf... aufbothen, ſchloß der Churfuͤrſt mit tem Könige von Holen einen Vergleich, dag der oll, wenn er ju Dans jig und Efbing eingefürt fen, aud) in Pillen unb Mer mel ſtatthaben fole, Die Bedingungen dabey waren: der Charfuͤrſt felite alle Zollbeviente, «mter dieſen aber and) aus: Gefätligkeit für den König ven Spiting, anfes fe ; dieſe ſollten viet Procent von ben Waaten nehmen, und-die Hälfte bet Einnahme an den König gablen, der (15) Leugnich I: c. € 139—333 5— (14) Lengnich 1. c« €. 137. 146. : a6 —— Bui: Du ſich nad) zwey Jahren mit bem Churfuͤrſten wieder aufs neue einigen wollte, unb igm bie Einwilligung ber Staͤn⸗ de und eine Gríoffugg aller wegen Preußen an Polen ſchuldigen Geldſummen zu verfchaffen verfprach (5). Der . Epurfürft war ben einer perfönlichen Zuſammenkunft mit ‚bein Könige zu Grodno im Jahr 1639 fo gefällig, mit Eihbebimg des Zolles in Pillau und Memel den Anfang | » fnadjen. ‚Allein ber $bnig von Daͤnnemark, ber wies her eine Flotte pur. Entfsenung ber polnifdjen Wacht⸗ ſchiffe nach Danzig ſchickte, ließ pun im Sunde von als len Schiffen, weiche nad) bem herzoglichen Preußen gin⸗ gen, den Zoll doppelt einnehmen, und verboth zuletzt allen Handel dahin. Auch blieb. bao Perſpyrechen des . Königs wegen ber ben Polen fchuldigen Geldfunimen uns erfüllt, man wollte ben Churfuͤrſten ſogar deshalb vor den Reichstag laden, und die Polen ſchienen uͤberhaupt unzufrieden, bof der Pillauſche Zoll, deſſen druͤckende . Sofgen auch ganz tittbauen empfand, zwar bem Könige, nicht aber bem Schage jum Beſten kaͤme (^). Doch hatte bie Anweſenheit des Königs in litthauen, unb bie Gefälligfeit des Churfuͤrſten fuͤr ben preugifdjen Handel einen beträchtlichen Bortheil. Um nicht feinen Gewinn, aus bem Memelſchen Zolle verringert zu ſehen, berboth der König allen Handel, bet ben der heiligen Aa getrieben wurde (7). Die Samogitier, denen bieb zu hindern aufgetragen war, jerflórten alle dort befindliche Bors rathshaͤuſer. Diefer von ber Natur vortheilhaft angelegte ‚Hafen wurde in bet Sole völlig verfanbet, und Polen . Pers (15) Ebendaſ. ©. 142 — 151. (16) Ebendaſ. ©. 153 — 154. 170. . (17) Beylage LI. ae \ vom i hir. 1618: 8 1660. 127. verlohr hieburch von tiefer Seite eine Verbiurung mit. ber Oſtſee, bie, wenn fie erhalten wäre, wahrſcheinlich nicht allein auf ben. fyanbel, fondern auf das gone Schickſal des Reiche Einfluß gehabt haͤtte. Dietittgouet - aber, denen jet aud) nur einzig der Handel. durch SDregia Gen effenffanb , forderten im Jahr 1670 die freye Aus⸗ fchiffung ihrer Waaren aus bem Memelfchen und Pillaus - fien Hafen, unb zu ihrer Befriedigung mußte im nems ^ lichen Jahre der Sablaufche Zoll aufgehoben, unb deſſen Einhebung ben 2000 Mark unterfagt werden (75). In Preußen felbft befam ber Churfuͤrſt einen neuen Bars drug. Der fanbo6riffe Wolf. oon Creucen Hatte, — ein hinlänglicher Zug zu feiner Gharafterzeichnung, — eis nen eingebabenen Preußen, Chriſtoph Zeger, ber (ij um feiten Soßn, Wolf Sriehtid) von Greufen, in Lona don: aus bent Oefüngnig zu retten, für 200 Pfund vet/ bürgt hatte, eif Monate lang im Gefaͤngniß gelaſſen, ohne feine Briefe einer Antwort zu würdigen, unb hie« durch fogar Zegers Beſchwerde ben bem Churfuͤrſten und den Ständen veranlagt (7?). Diefer vemlide Wolf von Ereugen, der, wie vorhin erzählt ift, bie Einwoh⸗ ner zu Tilfie ſo außerordentlich gefránft, awfo iin Preu⸗ fen zuerſt bie militairiſche Execution eingefuͤhrt fatte, ein Mann, eben fo geljig als herrſchſuͤchtig, hielt fich am Ende aud) zur Kraͤnkung des Fuͤrſten berechtigt, ber ipu ^— tie Kroͤnkung ſeiner Mitunterthanen geftattet hatte. Ct. — war wegen feiner fchlechten EDuchſchaft auf dem Ami — — Sit fen fünf — lang in einen — T bem ! Hof—⸗ "(11) £eiió, 1. c. ©. ens. i | ( 19) Chriſtoph Zegerus —— fons vom x3 tán ; 1633. auf id 9 — pe ET AES 3nd Gud, ^ - Seofgerichte ya Konigsberg verwidtelt, unb hatte in ib L4 nm - Zwiſchenzeit mit allen ben einigen und (eihengangen Haas be Tilſit verfaffen. Der Churfuͤrſt hielt (id) durch beides berechtigt, einen andern Amtshauptmann zu ernennen, und nun erließ Creutzen eine ſehr heftige Schrift an (tv nen nod) zu Titfit befindlichen Diener, mit bem Auftra⸗ ge, folche zu veröffentlichen. . Der Churfuͤrſt, hiedurch Außerft aufgebracht, lie den von Creutzen aus feinem Haufe aufheben unb nad) Memel bringen. Diefe bis Ber ungeöhnliche Strenge ernegte viel Auffehen, fo daß es ber Churfuͤrſt ſelbſt fuͤr nbtfig hielt, feine Raͤthe hier bey zu ‚befragen. . Diefe erflärten das Beträgen Des Churfuͤrſten fuͤr nicht gefegwidrig, geftanden, daß von Ereugen einen Eriminalproceß verwuͤrkt habe, Bathen aber zugleich auch, in diefer Sache auf bie Rechte unb VPrrivilegien ber preußifchen Stände Nückficht qu nehmen, und dem von Creufen von feiner Behörde bett Proceß machen zu laſſen (°°). Die Sache hatte nun feine weis tete Folgen, aber wenigftens ward dutch (ie bet Grund» faß des bey ben ‘Polen üblichen peinlichens Recht, „nie⸗ manden vor erfolgtem rechtlichen Beweiſe zu verhaften, nicht von den Ständen auf Preußen erweitert; bod) nahmen die preußiſchen Staͤnde die Verhaftung des von Creutzen ui Jahr 1640 unter bie Landtagsbeſchwerden auf (^), ſchwiegen abet, die ihnen ber Churfuͤrſt ers Märte, et hoffe: bag die Staͤnde eine Sache nicht rege — wuͤrven/ ud et aus Ruͤckſicht ono Schonung ruhen (16) Ex protocollo ber preuß. Regiments / unb Sanbtá; | 2 in Sachen Wolfe von Cteuden auf bent. geheimen Ars , Ut. : ; (it) Gravamina E. Erb: Banbfdaft vom 36 Jung 1643. - ^ 4 en j | | Ts P vom Jesus Bib1660. - ,— 199 ruhen Jaffe; nb Charfutſt rigbrich Wilheln pello in der olge, daß dig ganze Care als hemgelegt Gefeadie 6t, wub uie wieder in Anregung gebracht. werben, fotie C Mud; 6radjte e:ber Churfuͤrſt / bey. feinem nt wurf bie preußiſchen Staͤnde ju trennen, und befonder& bie Staͤdte einzuſchraͤnken, fo.rweit,;-dag fich biefe Gere auf dem tanbtage 1645 iiber ihte tef fie gung befchmers ; 12 Pre #11.) * 6n. iu us atus. . Diefer fanbtag wurbe gleih burgi die Farberum bes. Churfuͤrſten und bet. Polen wichtig bie legten, pers laugten Pillaus Befeftigung , deren Koften bom Gare funbigen ayf sooyono Gulden gefchägt murben, upb;ten, - Ruͤckſtand bes fónigliden Honoraxiuuns. Der, Cure fuͤrſt aber wolle, bag; man ben Ayerulisenben und Drau teſtirenden ihren laͤnaſt verſprochenen Koftenenfag ente — richten, das Militait bezahlen, und ihm ſeine Vorſchuͤſſe nit 1,229,245 fWart, 15 Groſchen ».pf, erfeóen. folle ft. Um bie Staͤdte Sónigsberg im Hetreff ber Berichte on ise Committenfen einzuſchroͤnten/ „verlangte er, bof, fele völlig ungerbfeigen, unb ie Bebollmádügjen gap —- nicht mehr zu ihren Berathſchlagungen vom Schloffe,ges gen, fonbesn folche fogleich in einem, ihnen dazu angae miefenen Zimmer.halten follten (*?).. Die Stände mas ren inbeß ‘nach hargeftelltem Frieden wieder eifgrfüchtig auf bie Erhaltung ihrer Rechte, unb daher flieg bie Atl a... Qu e e wm | RE (22) Cfurfürftl. Abſchied auf C... G. Landſchaft son am Ständen Gravamina, vom 19 Monember 1640. — F (23) Der ſommtlichen von Staͤdten Beſchwer wegen ihrer Ausſchließung von den andern Staͤnden, von 1640. . (24) Landtageprepofition von 164. -— —— — " . * . S. ^ d B Em rn Bine dec Beſhwwerden feet betraͤchtlich ^ Der — varuͤber aufgebracht; fragte fuii ob die Deputirten bet Stände gat nicht évoffmádjtlgt oárett; ſich auf feine Propöfitton einjukaffen? unb auf bie Erfläcung, bof e$ nach Abſchaffung ihrer Beſchwerden geſchehen wuͤrde, hob et ſchon am 27 Junius den Landtag auf, er erflärte - qnit), dag er, aim bem Könige bon Polen (eite Ber reitwilligkeit zu zeigen, den Reſt des Honorariums von feinen unmittelbaren Unterthanen eingeben, "ino nod) Aberdem einen Gulden von jeder Hube ton ihnen infors e dern faffen würde (2). Er ging nod) weiter, indem er, din den Ständen allen Ruͤckhalt am polniſchen Hofe zu féiepmen j^ beni Könige ihr Betragen als gefeßrwibrige | Neuerung ſchilderte ‚und zugleich den polniſchen Geſand⸗ ten berichtete, welche Anordnungen bej der unmittelbas ren Untertanen bes Churfuͤrſten gar Defeiebigung - orberungen des Königs getroffen wären (7). . Stände dagegen erflärten den polnifdjen a baß fie auf bem teoffumirten tanbtage bie Fhriglichen Ans traͤge Beantworten. wärden, unterliegen es abet auch — ftt, ten in Pillau neu eingerichteten Zoll ale eine Urfas « ét ihres Geldmangels, 1mb als einen Eingriff In-igre - - Rechte anzuführen (**). ‘Der fanbtag wurbe nun nie ber auf ben 22 — ausgefihrieben mr ‚' und dleich beym (25) Gravamina E. E. Landſchaft vom a9 Junius 1640. (6) Zanbtagéetteh von 1640. - ^ - - — i (a7) Refponfum Dnis Legatis Regis a, Seren. Blectore : datum. d. 28 Junií 1640. auf dem geh. Archiv. (23) Refolutio Ordinum Ducatus Pruffiae ad propofitio- . pem Dnrum Legatorum Regiorum d. 29 Junii 1643. . (a9) —— bom 17 Sutius 2043. S4 u ^ eon Jahr 3618 bis 1660, "m ben Anfang — Kien die Cien ſehr nachgsiebig. twn y 2 Der Churfuͤrſt verbanfte biefen sirten Fortgatig " net Abfichten feinem Aufenthofte in Preußen, ben et. deshalb erwäßlt hatte‘, weil Brandenburg wieder vet Schauplaf des Krieges geworben mar "Nachdem t er in Jabr 1637 auf Schwarzenbergs Sd mit bem $dfé in enge Verbindung getrétén var, auch ‚feine Srlippéy | unb bie Befagungen in den drey effungen' Sp bu Cüfftin und eig, bem Kaifer den Ed der Treue ha fchwören faffen CE). Schwarzenberg‘, ‘der: uneinges | ſchraͤnkt herrſchte, hatte ed ſo weit gebracht, Peg man · che churfuͤrſtliche Raͤthe ſich aud) äugleich als Rathe té | Grafen von Schmwaizenberg unterzeichneten, E. á - Befehlsgaber ber Sriegàtblfét, mit Ausnahme € Conftat von Burgedorf , bet dem Churhauſe eifrigſt ergeben lieb, waren von ſeinem Winke abhängig. Doch muß jener Haß, ben Schwargenbergmit Recht verblente, aiche bey dem Geſchichtſchreiber die Unpartenlichkeit verdraͤn⸗ gen, und wenn man daher jenen — ber DB ftungs » ommenbanten ausnimmt, der ganz unter bie Eaiferliche Abhängigkeit zwang, fo fcheine das Staatsinterefle DBrandenbürgs dieſe Verbindung mit dem Kaiſer nothwendig gemächt zu baberi /ſeitdem Schwedens Abſichten, Pommern bem Ehurhaufe Bran⸗ denburg ju entreißen, unverdeckt da lagen, unb 'fefgftd) bie Bertreibung bet Schweden aus Deutſchland, vorzuͤg⸗ lich aus Tene, ‚fir Brandenburg nägfich wurde, - ga 69 füsjm, 1. p. ©. dii Suäheh, 1.0. ©. s. ©. > di&um &gh — 0 zwoͤlftes Buch // E fie oͤhnchin auch einen FH ber Mark beſegt haͤtten, * und dieſes fand ‚wie eine feindliche Provinz behandelten. Ob inbef diefse, reine unb, ‚ber bod) wenigftens Ans zeige vetdieiit, ben Grafen geleitet babe, - dies Täßt (id) bezweifeln, met man fein Belragen gegen ben Chur; pringen, erfährt, ber tit bein "Zapre 1634 von ihm nad) den Niederlanden gefhidt 1 war, wo damals Peft und Krieg. volitbeten, Ihn ton ‚feinem | Bater | u enffernen, legterem ben Atgwohn eingiffofen ,' / daß ber Churprinz ſich pit eitzer Mlaſchen Prinzeſſi n zu verheirathen, unb das ‚SHepapgthum, leve unter dem Schutze der berpinigs £m Dtieberlanpe j Qu. beherrſchen tradite; ; ben Ehurprins ze nae We en zu ſchicken (np bet Sohn Geffánbiger Gets ( für die nterwerfung feines’ Vaters geroefen waͤre), am als, dieſes ‚Durch die Shurfärftin hintertrieben wur⸗ — he, . i iius t bie Stattgälterfchaft von Cleve von ber E get entfech zu halten — bie Beſtreben Schwarzen⸗ rgs bewies wol, daß er nur Behauptung feiner eignen . Hersihaft pim Yugemnerf hatte. Friedrich YOflbelm. ‚glouhte.beögälb i in bet Folge, daß es Schwarzenbergs . Dan gemefer Fr fid) fefbft die Mark Brandenburg - subit ber puri tbe zu erwerben, und ihn, den einzigen. Prinzen, dureh Meuchelmord oder Gift aud dem Wege auch en, unb immer behauptete‘ et, durch Entdeckung bes leudyefmbrbere in feinem Schlafgemach, ter Ermors dung, und durch Hülfe bec Aerzte und (eine Cyugenb, bem obe durch Vergiftung, entgangen zu feyn, bie bereits - bey einem Gaſtmahle des Grafen ſtattgefunden hatte (3). Die Entfernung des’ UNE und bie Abneigung des (31) Pafendorf j. c. he S. i 102. i63: 'Ojlridjs Leben und Schriften des Dortor Garliep von der Mühlen. - à A vom Joehe 1618, buciG6o. 333 , bel oters onem iio. fioddite. bie Macht bns God fürffin, die bem Gehpaszenbucg entgegpanbeisete, möchte, ben Ehurfürften gang von dem letztern .obomoia o; nnb, veranfahte, bof er im Kriege gegtu. Schwrden, fo seb ec vermochte, aufboth, ‚weil. bie. Anſtrengung finer. Kräfte, :die (repli nicht zur Behaunſung der gen Schweden hinteichte / doch wenlgfteus:bie taii Macht in etmas vergrößerte, Die Marf Brandenburs wach daher nun wielfäkig bar Schauplatz. des ‚Krieges, und ber Berheerungen / bac w "m - bos ger meine Elend (7^). Während baf tiefe i in ; der Stert- Yonging,. dus, in Pommern der fete Herzog Bogtzslaus ber pitrzehn⸗ te (97. Diefm hatte König Onfiqe Apolph us Safe 1630 jt einer Allianz gappungen, snb. es war durch die⸗ fen Tractat fejtgefegt morden.,. daß auf. ori Sterbefalh be& Herzogs Pommern fo ‚lange in den ‚Händen tym Schweden bleiben follse, bis ihre Kriegbloſten erfegt, und bie Erbfolgsangelegenheiten berichtigt worben (?*).. Hrerauf beriefenfich ble Schweben, als ber Ehurfuͤrſt den alten Gxbperbrüberungen gemäß jetze Pommern in Beſis nehmen wollte. Die Staͤnde, welche ihm (fon auf bier fen Sall gehulbigt hatten, . maren qug Unterwerfung bes . zeit, allein bie Schrerben, unterfagien ihnen jede Verhin⸗ bung wit dem Churfuͤrſten. eine Anſtryngung, Dome mern mit u ber. Keiſerlichen zu erpbern, war ehen⸗ falle p 9 $1 d 0 3X —— c. "3b. 9. ©. 640—646. ' 2008 Mes (33) Oetrich geprisferii Andenten der peminerſcen He , Wee, ©. sz. f. — (34) Micraelii Veſchreib. des eim Perth 29. 2. &. 134. "E | ej ^ i1j4 — 3wolftes Buch FOR fruchtlos (d; unb wie jéber, ber anf$ äuferffe ge⸗ ‚zeijt vottb; auch fíeine Mittel zu einer , wenn gleich ohn⸗ maͤchtigen Mache, nicht verſchmaͤht, fo- fief (id) aud) ber Churfaͤrſt die Antraͤge eines. Abenteurers ‚Hermann | s Boot gefallen, bet unter bem Samen eines kaiſerlichen aͤngers einige hundert Mann in’ Preußen ans warb, mit dieſen einen Einfall im Liefland that, dort ptinterte aber bald, von den Schweben geichlagen, Ver⸗ ‚drlaffung wurbe, daß biefe num bey ben Polen wegen Verlegung bes Scumsdorfer Vertrages flagten, unb bem Ehurfürften vn Unannehmlichkeit gus sbege'bsdchten (99). So war die ew t bes Epurfäckten; nb fée teetfife-Untertganen , bie jeden Auginblid Ders ftift ver Güter und :de8 febend burd Feind und Peſt 6e» fürchten mußten, >anbelten, wie es ber Menfch in ab fih Zektaltern ju thlin pflegte, wenn et Jein Od unb fein Daſeyn nicht mehr im kuͤnftigen Augenblic® geſichert glaubte. Jede Arbeit und Mühe wurde, fo wie.bie — ^ Gorge für die Sufunft, verſchmaͤht, fie6e gut Tugend füif ba nach fo. oft fruchtlos gehoffter und erfleßter : X sere Bertrauen auf bie Vorſehung erlofchen war. Ges - iuf des Augenblids war Alles ‚ Xoónad) man tradjtete, dwubher vertraten Beſtechung und’ dis. Anmaaßungen des - Etärkein die-Stelle der Nechtöpflege, ‚gräßliche Armut imb gränjenfofe Schwelgerey wohnten nebeneinander, der éft erneuerte Anblick von Safterthaten und Oraufams feit ſtumpfte jedes fittliche Gefuͤhl ab, flille Freude unb. Vosliche Glodſeligkeit entfloh mit ‚ber, Arbeitsluſt von F ven ' (35) Gfentef. €. 540 = 261. (39) Sogni 1. c. €. 154 ‚vom pen 6as-Biäcasso. , agp [c \ beyi yerrailberten: Volke ¶ N) und. uns Seu, wohin ssudj bem Waffenftilifianbe (o mandyer.geflopen unb Ken mögen, ober Kenntniſſe migebradt, atte, machte Been eine Ausnahme. Sa war die age George. :ilgelme und [v C € itaates ‚ser, meldet durch eine am 11 April. 1540 publiciete ‚ganbesorbunng ffir, teufen náéfuf zu werhen fitebte, während des preußijchen fanbtages am 1 Das, 2640: 49 Rönigäherg, ſtarb C*), nnb dort eud imber - fDomfirdje fein Grab erhielt. Ein Zürft, bet, ‚hätte | igu bie Vorſehung ſtatt eines Schwsarzenbergg einen Sully ober Benfigrf vum. Miniſter verliehen, ſich wahrrſcheinlich bie Siehe feiner Ünterthanen erworben, in friehfichen Zeiten ohne Deftioe teidenfchaften mit Mi gung geherrſcht, und Sch feiner. Wuͤrde gemäg i in eineug Geitraume behauptet haben würde, worin. ſeibſt ein Dann - don feltner Geiftesgröße anf unendliche Arbeit und Hin berniffe geſtoßen waͤre. Den bet Schwäre feines Stagtd, ben mancherieg widrigen Verhaͤltniſſen mig, auswärtigen - Mächten unb eignen Ständen, wäre es Immer unge recht, bie Schwoͤche und, Ohnmacht, womit Die Gy — ſchichte des Perna unb (eines. Staat — iſt, AT to nn auch nicht, feinen dra ie e —2 oder in uy eingeſchraͤnkter fiebe. gue Herxſchaft, fonbern entforang, wie ben vielen, ſchwachen Kegenten, aus tiebe zur Gemaͤch⸗ lichkeit, - bie nothsonkig Abneigung gegen sfoiberfprudy unb jebe Yuflrengung enieugt, und hie teitiing eigenmoͤch⸗ J 4 Qua tiaet (37) forte Bastei, „ea 2783, e. — .Q9 Pufendorf 1. c L. 1. $. 3. LÁ . 146 — a tige — bie jede Unterſuchung fájéaten , — laßte (fm oft: ba diürchzugreifen und zu unterdruͤcken, woõ naͤhere Pruͤfung von Seiten bed: Fuͤrſten fe in ihre Bloße aufgeftellt hätte. Sein Geldwangel abet würde hicht durch Verſchwendung, fordern durch jene ihglüc^ Uche Ktiege erzeugt, bey denen et nicht ſtark genug war, um fid) zu behanpten, umb nidi ſchwaͤch genug, (id) ailes gefallen zu laſſen. Ueberhaupt abet wich er noch dadurch in tiefeen Schatten geſtellt, taf ki inen großen Daun | m MNachfolger hatte. ^» Ms tac Seid With⸗ ium, wie bie dier tà großen Männer durch Unglack gebilbet. Schon in Fine früßften Syugenb ; umi ihn gegen herumſchwelfende Frinde qi ſichern theils in , tgetis in Pommern erzogen, hatte er oft andere Menſchen geſehen, ſte in. verſchiednen Verhoaͤltinſſen kennen gelernt, unb war richt Immer von jenen Schmeichlern umgeben, bie o[t ſchon, , ur ein eignes ehrenloſes ORI in ber Zutunft zu. gruͤn⸗ ben, der gui Throne beſtimmten Fuͤrſten in ben fruͤh⸗ * Weri‘Zoßren’des Seheins vergiften. Durch feines Vaters Schickfal hatte er die Nothwenbigkeit ſelbſt zu regieren und bie unglikfitchelage eines tanbes fennen gelernt, be( fet: uͤrſt von Saͤnſtlingen abhängig iR. Seine Reife na Holland hatte in mit großen Männken und Feld⸗ herrn brkanntʒemacht, deren Beyſpiel ihn zur Nacheife⸗ | rima reizen müßte, beſtaͤndige Beſordniſſe von Peſt und Meillheimorbe den Tod verachten gelehtt, vhne zur Ott guttigkeite gegen "has teben’anb bie Dienfchen aus» hatten, well immer noch eine guͤnſtige Hoffnung bey feir ‚nen Regierungsantritfe (ife in in ber Ferne ftand, und die Menſchen ihm bey mancherley feiner mißliegen Ver⸗ haͤlt⸗ N ef x / vom Jahr &n bie 2666, — i3) Säle off f rmisfid) mibi: unentbehrüch Sonst, ba tt auch ren Werth ii @Äntzeinen fhägen Ternte, Miß⸗ fije SBeepdttiviffe. , worinihn Sraf Schwarzenberg ver⸗ defe, Sem er als Sanſtſing ſeines Vaters nnb des Keiſcks ſchonen mußte; hatten Hm jene Zuruͤckhaltung und jenes ſtäaatokluge Benehmen eigen gemacht, "welches oft bem geoßen unb kuͤtznen, abet deshalb auch getaben und offers Série fel; ‚ut fáh Umgang nit Reyn⸗ Hifanern i ento ſeines fengén Aufenthalts i in ben Mies btríanfin- hatte io belchrt, "bag tBerbienff nicht an Geburt gefeſſete ſer. Ausserůftet mie vieſen Eigenſchaf⸗ ten, trot iti ber left auf, der bie Sroße beh preupu : fen Staats gruͤndete, unb-in ber That eirie rieſenmaͤ⸗ fige Arbeit varfand.: Noch ivar der Graf von Schwar⸗ ynbrg Statthalter‘ ber Mark / "urbi fen Sohn Adolph war am 24: April 7640 auf churfuͤeſtliche· Eiripfeßlung jm Coadjut or· des / Ibhanniter ordens erwaͤh worden Gy he Staats⸗ uj. Kriegesbediente ſo wie bie | Befehlehaber ur den Feſtungen, waren vont Grafen abs Birigig; und feßtere hatten - auch dem Reihe: gehufwigt, dif deſſen ui th Obf rechnen konnte. Der Core fürft gielt deshalb "oeife Mößigung fuͤr 11,778 / Pefife - figte ihn in ſeinen Aemtern, lief ihn feiner Gnade ve ⸗ ſichern, und forderte blos Beticht wegen ber Anwen‘ dung jener’ Blanfette, bie ihm Georg Wilhelm envers; traut hatte. Dieſe ertheilte Schwärgenberg, unb gab die noch ungebrauchten zuruͤck/ / allein ſtatt der Eideslei⸗ Rm, die ber Ehurfuͤrſt von den Truvben gefordert hatte,’ ließ e ſich von ihnen 5ío8 beh Handſchlag geheni- Sie E Ehrfärft ward hieruͤber unwillig beſtand auf foͤrmliche Hu Gp Hauſen, Bd On I ET 1 gv duſdigung ida auf ben Math. bes —* ier im. eifrige Verbindung mit. bem, faiferficben Hofe empfahl, feine Suid fibt, ſuchte manchen von ihm, geftütgten unb. vertriebenen wieder auf, und ſtrebte durch ihre Befoͤrde⸗ rung ſich ein Gegengewicht zu verſchaffen, als em 14 | . März 1641. Schwarzenberge Tod erfolgte, 20utgge Dorf, Befehls haber zu Cuͤſtrin, nahm ſogleich den dort befindlichen Nachlaß pas Grafen in Beſchlag; allein der Befehlshaber von Spandau, Rachen, tounte nur. burd) Strenge dahin gebracht · erben, ein ähnliches. an tiun, Wollte ſich zu keiner Eidesleiſtung gegen den Churfuͤrſten verſtehen, und nahm endlich ſogar die Flucht. Graf Adolph, der. Erbe feines Vaters, unwillig, daß man ipm Gicht ben. Antritt ber Heermeiſter Würde geſtetten, unb V jene Aemter einräumen wollte, bie feinem Vater als Pfandſtuͤcke uͤhergeben waren, firebte zuerft den Churs fuͤrſten am faiferlichen Hofe wegen feiner Anhoaͤuglichkeit für Schmeden verdaͤchtig zu machen, verlief nachher "Merlin, und nad) langwihrigem Streite bewilligte iom ber Churfuͤrſt für feine geſammten Forderungen 309,000 Thaler , deren Bezahlung bep kaiſerliche Hof für eine a . . Sftanbenburg. ſchuldige Summe übernahm (f^). | Markgraf Ernſt, ber C^oQu: bes aus gerne dorf vertriebenen Markgrafen Johann George; wurbe jegt Statthalter ber Mark Brandenburg ,, und ber ges treue Burgadorf im Jahr 1642 qum Befehlshaber als o de Dranbenburgifcgen Feſtungen ernannt (*) Der . Egurfürft.fah ed ein, daß der Defig feiner Staaten nuc burd) ben Frieden erhalten werden koͤnne, und ſtrebte, was (40). Sanfen, 1 c. '&. 35 — pf. ) (2) "t c Ot. a. BS. 36577395, , vom Jehe noꝛt Wesen 39 nol ih feni Kuäften ſtoud / que Befsrdervag beffelben aufjubietgen (^). Den Echweden gab. er jeden Beweis feeunbfchaftficher Sefmumgen, und f'anbte Akgeorbnete nad) Schweben, bie am 14. Julius 1642: einax jtoésjdge tyertiboflenRil danh abſchloſſen, mabüed) bie. Joben nitesgider ir veno Haͤnben der Schweden ‚blieben, bis — em. inige Oerter der Mark: Brandenburg: befegt hie. tn, alle Feiudfeligkeitetrr und Kitreiferegen aber beenbigt wurden. Der Sujet war damit aͤußerſt 'unzufrieben; . ber Churfuoͤrſt hatte ihin: zwar feine ganze Meitereg, bie 4 « nicht nef erhalten Tfonnte , abgetreten ; PF ‚rechtfertägte Teen ſch auch gegen bert Axgwohe , “bag ec mit Schu - eine Veebinrung eingeben volle, - erhielt .bafer aus . Jahr 1640 Ben 5 Qulius bie Belchnung omis à: über alle im Miche Iiégenbe fánber, aber ber — Eröfhaft ward dabeny nicht: erwaͤhnt, und. uͤberhaupt hatte tb Churfuͤrſt, bazbbu:Sbaifer ‚“binmeh fein Ueber ⸗ yita tint Reichotore, das Reich gang:nads cignum Toile Vefevrfcpte, amb bie Durch ben Quisben- qu Prag bewilligte Amneſtie nod) nicht auf ae ugb jebe ausdeh⸗ nen Mete, auch won biefer — mut teübe 2s Pit (55): | Reiifepte iere fen: fine Unterfanbfungen mit . ben Schweden fort, uri ſchuͤtzte wenigſtens, indem er Vn Schocben monatlich 10,000 Thaler und 1000 Cdyfid: Dutreibe entüichtete, bie Mark: vor Feindſeli⸗ fite. Er ſuchta mus bie Gunft der Schweden qu ges aire ‚wage Vermittler ey jenen Unsinigfeiten, wel, . he VIE tie Witewe Guſter Adolphs unb ' moe 2. : — Vatert / ite) —— 7. V. p- 1.10. 39. 48. 611. (41) Pufendorf ]. e Per. pg—iba 6 0 * » $37 *. 12 F ind 840 Zadlftes Buch (oátertfdgouftet ves Charfuͤrſtem nach Schweacha foe fuffung. eine: Zufluͤcht in Daͤnnemark zu ſuchen ewegt Karton; :;calitr ſtrebte er wieder jens ohterliche Wuͤnſche, weſtcherrihm und bie Königin Chriſtine von. Schweden für einander beſtimmt harten, in Anregumg du Seingen (^). Oft wurden dieſe Antruͤge wieder · xeg⸗ gemacht, ^ Ben denen mf bet. Meiming:ber Dchweden bem Chur⸗ fuͤrſten vorzöglich feine Anhaͤnglichkeit für bie reformirte Meligion inv Wege ſtand. Den: Soifefficbea und ˖ Polen waren dieſe Heirathsvorſchlaͤge cſehr zuwider, und bet kaiſerliche Sanerul Gallas behondelter ſelbſt ben. Chur⸗ fuͤrſten und fein tand mit vieler Haͤrte, als e ben Dir wen noi) Holſtein zu Huͤlfe 4og y - inbemurt:eldc 6lo5.— unter” fuͤrchterlichen Grohungen große bieferungen et preßte, ſondern: es ſogar von dm Ehurfügften- farherte, tef erfäne Voͤlker mit ben kaiſerlichen verbinden (alite. 7. fbiefeb gehorte idbef ju bem ichten tritperifdpen afdfien, weiche :Beanbenbutg erlitt; ‚Ber Ehurfäuft nahen an je ; nen Unterhandlungen Theil, worin man zuerſt ju Grant - futt am Main, nachher zu? Maͤnſter unb Oemabruͤck ben Grieden zu erhalten ſttebt⸗ ¶ Alle jene Weitlaͤuftigkeiten, worin et mit Frankreich, Venedig umb mehrer besusfchen Fuͤrſten wegen des Eiremsonietid geriet, eine Bache, ' Ste man damals nody für hochſt: weſentlich und wichtig Bieff, — wurden gluͤcklich aus bem Wege geriumit, unb ſeſbſt bie Religionsfreyheit der: Steformiefen viti teutfcheit Meiche gefichert i allein bie Unkerhandlungen wezen Doms mern machten eme deſto groͤßere Schwietigkeit. Daß das Recht auf ber Seite -beà Churfuͤrſten ſey, dies et» fannte jeder, aber niemand wollte dii Erhaltung fei PRIN 7 IE E UK s (44) ibid. p.81. $3. 3. ' i 3.2 5: dom 2jajt: 1519 9461660. "£t ime EArrchtſaun ben füeitg vecingehy ; € jo die · ver⸗i⸗ nigten "Bieberender:ürliche ben c bambit muoͤchtigen Schorben: eine zu große Gereifirung laͤngs den Kuͤſten bet Oſtſee imiggonntem, weil ſie hiedurch: zugleich Seid trifigubgm ihres rignen Sorbeta: Safe tete, wel mer (id) des Churfuͤrſten udt- Wäntiei p Qefouberá Ir et durch (eite Derbindanfg mit ber Peinzeſſin cric oon ©ranien find) die Zahl feiner Greunbe inc ben Niederlah⸗ ben verrwehhrte, unb. Frankreich fuchte wenigſtens: duuch dne fBenthittefuug Son Efufieiten ted rinen TM ven Pommern in erhatten. n | . Guelf) wurde durch · den "a Jte bed 35e. | phäffepen Beienensfhkufier: ganz J3Dotpoibmetnianbble :- - Snfeb Ruͤgen, von Anterdommern dber@ttettin, Gerz, Dimee SBolnow und die Inſel Wollin, das frifihe $efy Wegane Oderſtrom: mit feinen<bren: Ausflöffen, Perne, Swine amd Dwenew, an Schweden abgetre⸗ tet (5). Moch gab es WGraͤngſtreitigkeiten / im tem. ‚Belegung der Churfuoͤrſt noch bie Staͤdte Gaminis, Ban, OEreifenhagen, Gibbon, und die Herrſchaft Wubenbench, den Echweden abtreten, und 476, 360 Oasen zut Bezahlung: bec Landſchulden uͤbernehmen mußte, und ein auffullender Zug vou den: Sitten des Zeit altrrrs war dieſer, Daß: durch eben. dieſen Vergleich bie aus ner! gemi ſeltenen Sparſamkeit feit bem Saft 1637 unterlaſſene fenerlicdge Beerdigung bes legten — pommerfchen Herzogs auf brandenburgiſche unb ſchwebi⸗ fche often beſtimmt teutbe (*) Schweden und Brau⸗ denburg -— unb LM von n Pommetn füßs Pr "m (45). Pafendorf 1 & p. —8 — (45) Graͤnzreceß zu Otetin 1653. = F 743 co^ rdEedifieb ir," «en, tsi. nach Ausſterben bus; 6cotbenbubgiktum Meet . fflgmnies auch das abrige Syinterpemehern, tiff. bem . SBiftjum Cammin an Schweden fallen. . Zurr Dchadlos⸗ "Baltüng für.bie Abtretung von Pommern, GferifBgau, werbung bat Sifffum Halberſtadt mit allen. Rechten ei⸗ steh xotétfidjen GisffentGumas ten vierten Theilider Go .. tionitate, mit Ausnahme bec Probſtey, ſollte bee Thur⸗ AER zu feinem: Nithen vinzisgen Ehren; und die Meli⸗ Dionsverfaſſung / föllte.fö bleiben, wie ſie:: dunch einen IE gleich be: Erherzegs Leopold Wilheim Mitdem Domkapitel beftimmt worden, eth ‚legten: aber Annirde , dijoh nun an: alle Nhellnahe an dem Renlerungerechte sGenommen. : Gier Selten Herrſchaften fora unb Xlet⸗ senberg, Theile ber Srafſchaft: Hohenſtein, védidyt wv -tet ber Lehnsherrſchaft bes Biſttzums Syalüerftelt fans. ‚ben, unb von demſelben eingezogen waren, worden auch van Brandenburg abgetreten,ewelches · aud) den Titel ver trafen von Hohenſtein annahm‘, :ber Graf von Tetsen, väuch aber ſollte im, Befig bet rafſchaft Reinſtein er halten, und damit von Brandenburg belehnt werden (^). - Huf die.nemliche Weiſe wurde den Ehurfͤrſtac auch das Diſthum Minden abgetrefiny:.imb. $108. der Seabt Binden ‚ihre Rechte vorbehalten, im abgetretenen Diſthum Cammin aber wurde es dem Churfürften (ceps — :geftellt, alte Canonicate auoſterben zu laſſen. Auf die memliche Weiſe, wie Halberſtodt, wurde ihm aud) bas Erzbiſthum Magdeburg abgetreten, ſobald e6. durch ben Deglerungtamteise der — oder den vn. des — Rod y* hetzi⸗ .. (47) "Otmabräder frieteren 1648. Art. XI. $. 1— 12. Außs - gabe bes von Seem. Obr — der mS. P4 Hohenſtein, ©. 214—216... , RA "un i n 4 l * tom The r8c8 bid 1660. TI Röigen KbmÄhiffvators, Herzogs Auguſt Son Sach erledigt waͤre. Cyn Betreff des Stifts follte em] at bofftlbe mit Sachſen abgefchlöffen, ber Stadt Mag debug aber iger alten Priotlegien erhalten werben. Die bier Aemter, welche: Sadfen vom Griffe: ah f R9 s | ota, ſolte es behalten (+): ee teurbe die: Ruhe von bet inei eite rie fergeftetit , abet der durdy Schröarzenberge Vermittei lung im Jahr 1630 geſchloſſene Wergieich hatte fe in bm Cleviſchen Staaten nod) nicht bewuͤrkt. Die vers einigten Meberlande und Spanien machten fie zum Schaupfäge des Krieges ‚und Pfalz» Neuburg, weſchet den Bedingungen des Vergleichs nod) nicht Genuͤge ge⸗ leitet hatte, fuchte (eine Herrſchaft mit iffe ver Spas niee nod) immer weiter auszubehnen. Druͤckender Gelb) mangel hatte Bisher imet Brandenburgs lebhafte terit | nahme an biefeir Händeln gehindert, unb ſchon war jut Vertbeibigung der Glevi(d)en Staaten eine Schuldenlaſt n Holland entftasiben; deren jetzt eingeforderte Bezufı . mg dem Churrfuͤrſten áugeift läftig fiel. Gin Vergleich; wodurch den Hollandern verſchiedne Zölle jum Unterpfand (getreten, und 117,500 Glufben baar entrichtet mute . > dem, beenbigte vorläufig bie Sache, und die’ Hollänver —** ſich bet Cleviſchen Staaten nad) Möglichkeit - anzunchmen (9°). Auch mit ter tanbgráfin von Heſſen/ dieſer freien. Bundesgenofſin von: Schweden,’ trat bee Churfuͤrſt in Unterhandlung, und brachte es enblid) fo _ M bof bie befifen —— einen en Sorte von inen (4) Obnabeheter &ritbe ebendoſ Pieds VI. p. 146: 149- (49) Londorpil Aeta publica Tom. V. p. 757° l ons iet ls " Pfalz Neuburg aber waͤhrten bie- Streitigfeiten fort, nn Staaten raͤumten (9... eit ber Churfuͤrſt wollte.an.den.un, Jahr 1630 geſchloſſenen VWVertrag wicht gebunden ſeyn, weil Pfalz⸗Neuburs die Bedingungen nicht erfuͤllt habe, und er daheh in zu gro⸗ Gem Nachtheile ſtehe, auch“ Graf Schmarzenberg, blos. byrd) Beſtechung zus, Ahſchließung dieſes Tractats vers anlaßt fen 0, und bleſer Streit erxzichte P mad fines Dite " Jahren ſein Gabe, zn à Woht · ad tide Ereiguiſſe in ben. "auferat preiátn liegenden Staaten bes Epurfürften. waͤhrte in Dreufen unter ben Ständen bie Grbitterung fort ‚wel bie SRegünentardtpe und ber. Übel ben.britten Stand im⸗ mer mehr einzufchränfen y, $m ben größten, Theil der Auflagen aufzubuͤrden, und den Antheil beffelóen. bg ben Berathfchlagungen und ſtaͤndiſchen Schluͤſſen unauf⸗ hoͤrlich zu verkleinern ſtrebten (5^). — ine. alte Streitig , Fit vermehrte je$t ben wechfelfeitigen Unwillen. Es war nemlich im Jahr 163 3 eine p inb Definbeorbr nung. abgefaßit worben, bie den Stäbten Königsberg ſehr zuwibder war... Sie hatten nemlich erklärt, bag bie. Ente werfung ber, ſtaͤdtiſchen Polizengefege ihnen allein gebüßs te,. unb daß ihre Abgeordnete nur deshalb erſcheinen ſoll⸗ fen, um ben guten Rath und die Vorſchlaͤge, bet andern M cac: — , nicht aber " - ——— lich | (59) Puffendorf ]. €? p. At 43. m | (51) M6btud eines Schreibens des Churfürften von et ... Dtufusg wu den. Arfalıgrafen von ur — | den 8 Der. 1645. € 2) Prmaßasion der fime eub * * en. 1649. - vom Jahr 1618 bii 1660, 145 fi etwas abzufchließin Q5. Da dem ungeachtet auf dem fanbtage bie. Sar» unb Gefindeorbiiung entworfen wurde , fo erflärten die Skaͤdte, bag fie ben andern bei⸗ den Staͤnden keine Gerichtbarkeit uͤber ſich eingeſtehen ‚Könnten (7^), billigten auch gar nicht ben Abdruck und title vom 2fbef geſtanden FIR ein, daß ed bey ter gatv gen Abfaſſung biefe? fanbesotbnung ,, confus hetgegaw sen jeg. So glimmte biej Sache unter bet Aſche fort/ bis auf bem fánbtdge vor 1640 Sie Städte erklärten: bab: fie, weil rnom aif ihre ſchriftliche Pkoteſtation Feind Ruͤckſcecht genoimnen ;pätte, und bieſe folgſich vergeffen . werben Fönnte, alle gegen tie Oefnbé ^ unb Tarotdnung von ihnen eingegebene Schriften im Beſten ber Nach⸗ kommen bem Drucke übergeben wuͤrden, und gegen m Erflärung ward auf dem’ tánblage feíbft nichts’ einger wandt (55). Die Städte-erfüllten num ihre Heuferung ; »d aber - — von — e gibrüdit erii, | G3Y Proteſtation der exitir ud vom 4 —28 1633. (s4) Reſolution bir, € 9; | Gericht. und Gemeinde, ber, dredhen Side Konigebergl auf die gebrudie Geſind Tax⸗ Schanng ders Febre 1634: 7 I (45) Der Orädte Rlntsäbere Schrift aif ifr Sh. en Arten Regimenterathe Pröseltation: wegen der randerd⸗ nung den 29 Sif s S MN NU S: G6 Xobtud etlichen: homm : mb Srheiften, welche theils⸗ son bm Städten Königsberg , heile von wegen aller Städte be$ Herzogthume Preußen, Öffentlich in ?onbtás | | ' $m an bie &tnbi; 2x ſon ten aif dá Regierung | überger - Ser find, velanginde Die héu€ inr Aejesthuct Preußen revidirte und gefaßte gafodl ’ Tr und Geſindeord⸗ Geſch. pr. 5. 5o, K 4 555 mundi M — 5 Soie nad, r fiin, ui anicht· nur bet Adel darin auf dat heivsgte, in manchen Stier sicht: obe Grund, häufig aber, quch ei Unrecht, anggptiffen yayebe, af Yis-@tädte felbft ben . — Vieferigen Vegri ‚van lnfertgániofeit, gu. veraͤndern, ip(e blos fuͤt fybje&io Jurisdiflipgalis. ju, erklaͤren (urbe ' (gn, und. dam. Ades mis duͤrren Marten (aaten ,.. hof bie en weiche er auf feinen Guͤtern, Grife , bem, Stai» — fagebt unb, den Tuͤrnier / Aptißpfpnenfgagen fen ſo yuifite aud) bie affe, Erbitterung erwachen. Die tegis gjfntsraͤthe, welche, au ber Spitze tet Adels arie, boe Kahl: bie Senfrafing dieſer drift, epflärten fie för qufrägrifch, and leifsten: einen- p[cali(ben Pupceß ein, sppburch. fe, jeher. Magifirat der, bre»; Staͤdte Koͤnigs⸗ berg. ju einer Strafe tior] ro,oop Ducaten verdammt has ben, wollten; Uber he verfuhren qud) bey ber € ade liben , eM tlich ‚und: SP RR manche Bloͤßen, bie der Magiſtrat Churfuͤtſten angeinander ſetzte, indem en ihn vor⸗ | lid darauf aufmerffam machte, baf es für ihn, beffer Pe würde ‚ Richter zu bleiben, als fuf) vor bem tid, ſerſtichle obo! ghnigs von Polen zur Partey ji ju níádyen (47), und überhaupt erflärte der ? agifttot,. daß er dies fer Ptoceß oe für ein ‚Werf „ber ‚Negirneptspägpe, bát te, unb fagte i in einem egueerten: Porſtellen dem Chur⸗ ficften , bf aud) tie, Abfaſſung der ſirxitigen fanbegebs nung. bloó, on. den, Regimenas raͤthen herruͤhre, welche die Gruͤnde der Staͤdte nie haͤtten erwegen, Tid) an den vorigen: Ehurfärftuh bringen: won, ‚der Adel billige 's oft Rad 2 B. 8 uoi » "y 7a aun — * nung: Sii nfopherg. qnd) vom bet geibelgenfhaft und ſtande beg Bauͤern Am Hernathum Preußen, gthan: 3 * bit pb ac. . 9torudi 1549s auk 44. -^d4 052 7* "A4 .(57) Deylage Lit. T ur — "- í om s —— een » 147 iod bie tanbeáotSitünj hicht, und, (ie idee ves⸗ 6 oft ihre Pitten über biefen Gegenſtand, weil ſie hdlichkeit (dt dis Haus Brandenburg IE und, —— ul Eelänguig bee ito. niit. (ined fegn wollten Ce "EM Er — — Der eei -— eif Eizaben gleich bey fri mem Nisterungsantritte ‚angezeigt, báf. et bie Beſehnung von Polen zů erhalten‘ ſuche (°), und. er wuͤn chte jetzt beide Theile zu (donem, jede Partey ju eini ladjgier ' bigfeit qur bewegen, und ſie hiedurch ias näher gl bringen: Deshalb‘ eifläcte er ben Städten: er glaube nit, "Daß Vie Redimenisraͤthe ben Domen feines Day tera gerhißbraucht Hätten; wenn bie € (dote t bie gedruch ert Eremplare nicht welter veröffentlichen, die QuágtgM benen zuruͤcknehmen und alles beym fanbtage ſchriftlich verhandein wollten , / f ſeh et bereit, ihnen alles Gufe n erweifen ; ij, er faͤgte fogat, um bie Stäbte zu fehonen, nod) fimi, daß vleſe fri e Erklärung‘ ihnen auf feine . Teile , juni Naqtheil uldededtet wetben vilte CJ. Doch ^graiften "eft Oberſtaͤnde/ Rd) biebey nicht beruhi⸗ gen prvlrfen; und begniigten ſich ‚nicht, blo⸗ Diegebrüsfte edfift der Stäbe. für nichtig zu erklaͤren, fondern vera langteh Je bal dette 7 Der eit bs darauf gründen, a 66 m EI ROM. — oder un ie. 9M urit Sapplicatio ber Erb. von [20 £m des Herzogthums Preußen vom 16 Mär ae auf ‚dem geh. ER, mon ade ran were 2 PACA br tito, on bit Etaͤnde vom⸗5 ar. | (60) Churfuͤrſtl. — Knrwort von | Ag Bin TM ZI | : | l j 148 — . Bion ga Su ober (id) — berufen váste, 7 F^ pov $e ſtraft werben fotle (7). * "Um die ſaͤmmtlichen Staͤnde nod) mehr zu heruhi⸗ gen, bewilligte der Chyurfuͤrſt ble neue Kirchenvifitagion e»), böfriedigfe fie wegen ihrer Beſchwerden und machte nur in Betreff des dritten Standes eine Ausnah⸗ me ,- befíen. Beſchwerden auch bets $ abgethan wären, bod) follte alles, was Darüber é förderlich wäre,. nur | | alsdenn e(t ſchriftlich extradirt werden, wenn (ib bie Staͤdte auf die Churfürftliche Propofition danfbareg ers Flárt haßen wuͤrden (73). So Hatte man denn wieber , Eine neue Methode ausfündig gemacht, bie Beyftünmung > bet Städte zu erjmingen, bie bem Fuͤrſten bey den im⸗ inet. ſtetgenden Beduͤrfniſſen bes Staats, unb auch jetzt rod) deshalb uin fo nothwendiger war, weil ſelbſt bie Oberſtaͤnde beh ihren Bewilligungen nicht einftimmig was ten, fonbern einige der Deputirten noch einen Theil” der Bewilligurgen dem Gutachten ihrer Kreiſe uͤberlaſſen hätten. Der Widerſoruch ber Stoͤdte aber mußte noth⸗ wendig Daher entſtehen, weil bie Oberſtaͤnde auf zwey Jahre dern Churfuͤrſten bie Anlage, ober Abgabe von Kaufmannsguͤtern die doppelte Tranffteuer ,,unb von allen, wache Geld ausgeliehen hätten, ben ſechſten. Theil der Zinſen Zugeſtanden hatten. ‚Diefe Abgaben trafen geradezu und in gebferem Maaße nut ben Buͤrgerſtand, bet aud) bey den fünf Bulden, weiche während fünf un zu einem Bulden joͤhrlich non "—— unb FEN MEL a nee $4 deem 6 1) Proteflation der Oberftände vom 5% September 1641. (61) Cpurf: Dust: fi edi et siti, und Gab fSiftat(on ben 4 Nov. 1641. (63) Qbeplage LiH. LE .. die PP ,U — 6223 vom Sepi^héid His. 145. ſedan Hundert Ges Vermdgens entrichtet wurdem mehr als der Adel fitt, "eni bisßer ha — die Hube nur immer 100 Mark, folzlich fechou bjechgig ' ‚Gulden zwan⸗ zig Srofchen preußifch, geſchaͤzt, jebt aber, da mar biefe Dermögensfteuer von ein Procent bewilligte, ſchaͤtzte man bie Hude hundert Bufden, ed war alfo der Werth der: Otunbftüde um ein Drittel geſtlegen, folglich in bem neniliceri Berhäfthiffe der Werth des baaren Oele beo, wörin doch ber vorzůglichſte Reichthum der Stätte beftant, geſunken. lettere wurden noch mit beſondern | Übgaben belegt, und bod) nun bey dieſet Vermoͤgens⸗ J ſteuer bem platten Lande gleichgeſchaͤtt: Es lag daher nidi Sieh Eigenſinn oder Zankſucht zum € Grunde, wenn Sie Scaͤdte (id) nun gegen. biefe Einrichtung fo lange firäubten, als es ihnen nur möglich tar, bejonbeis va bet Capltaliſt, bet fion von ben Zinfen, welche damals — ſechs 3ocént betrugen, ben ſechſten Theil abgab, geras beg noch einmal fo viel, ale ber Gutsbeſitzer, unb wenn wir ben gelunfenen Werth bes Geldes im Berhältnig zu den Srundſtuͤcken annehmen, dreymal fo viel geben mußte. Die angezeigte Auflage von fünf Gulden ſollte dem Churfuͤrſten zur Schadloshaltung fuͤr die Anfotde⸗ rungen ſeines Vaters an ber preußiſchen faribfaften dies sen. Die landraͤthe Hatten nod) außerdem fünfunds zwanzig Groſchen von der Hube «ur elfe nad) Wars . fen, die ſaͤmmtlichen Landſtaͤnde aber zur Bezahlung bts Dernauifchen Worwoden won Döbnhoff, welher . bie polmfchen in Deutichland gemerbenen Truppen in - Preußen befehligt hätte, zehnGroſchen, aud) ben Que⸗ rulitenden und Proteifirenden zur endlichen Berichtigung ii Prem m Groſchen von der -$3 | Ses QM He ex Bttéliqe dp «o ue Sevitgr, puli pter mus er cud ale Ph ten, welche fen © nben hätten, ben. Staͤnden quege⸗ liefert werben. - Die vom Herrenſtande und Landzaͤthe,/ bie Städte und ber größte Theil der: Jitterſchaft bewil⸗ ligten zehn Groſchen von der Sube und bem Vermoͤgen ^. zum Beften der Academie. Sünf Groſchen warden nod) mit Ausnahme der €tábte zur Pprichfigung einiger fie nen Schulden zugeſtanden, und der Churfarſt muͤnſchte, daß man nod) bie nemliche Summe als ein ffeipap ni ſchenk für bie Geſandten bey den Friedensunterhandlun⸗ gen hinzufügen moͤchte. Das Eandrecht und hie fü febr deſftictene Landesordnung folten burd) Mepusirte tevibirt werben, leáteke aber bennprh. big dahin gelten, auch follten befondese Depufirte die Kaſtenrechnungen feit bem Jahre 1632 prüfen unb abnehmen (79. .....X. So enbiate enblich biefer fanbtag, weicher ter zigen Fürften beynahe zwey Jahre gedauert patte, and wie fehr in biefem Zeifegume «der Werth des Geldes, im. Verhaͤltniß zu den Wictualien gefunfen war, beweiß bie Summe, die auf den Unterhalt der verſchiedenen polni⸗ ſcchen Abgeordneten, welche dieſem Landtage einige Wo⸗ chen lang beygewohnt Hatten, verwendet war. Sie ber trug 49,525 Mark, und nicht blos der große tupwé der Geſandten machte fie erforderlich, fondern pielmehr.die Menge und ber hohe Preis der Beduͤrfniſſe, welche ih⸗ nen geliefert werden mußten, denn fie hatten allein «47 Achtel Brennholz und 322 Tonnen Pier noͤthig ge habt, i ME , Durch) ben einen bet polnifchen Abgeordneten, ben Woywoden von Doͤhnhoff, wurde bem Ehurfürften ‚Die F m JR ee (0 Qnis (64) Sanbiagáabfiicb vom 1a fQtt. 1643. . dom ee .— fjr Amiiſteation von Sentier fféirgeben: achben [£o | Sedrg sed efi fy ili bid Belchnung feittes Sofnes n ftuchttas bein oan. Mberhaupt fuechtete ber’ Chur? 7 fürft manche HinberAif,’ befönbeed Si Anſpruͤche ber Polen iif die dreußiſchen Hafen, git Zölle dem $6, .. ige ſehr ánffanben i: auih mußte e? "ifa ben der Sut gung dazu bequemen j aufer den o;oo6 Gulden, ket che et; bem Cronſchatz jahrkich entrichtete, dem dui 100,000 Yulden aus "ben preußifchert Zhlen — gen, und um bem Religionseifer der Pole Ge mibe j leiſten , hatte'er ſchon am 30 May eine Verfätenlmäßte ge teißesftrafe für" dile bürehigen Seffinfint ; teldhe”bre catfofifttjen Geiſtilchen gu Königsberg verfpötten, , Sg beſchimpfen wuͤrden (55). Die Huldigimg wurde nun ani 8 Det: 1641 Solljp? | gen, und auffallend war es, daß vield'Sindernife, ſelbſt durch dert Abgefandten bes Ehutfärften, Wolf vor Creutzen, erregt waren 7 der ſich beleidigt fuͤhlte, Weit | $e Charfuͤrſt'die ihm vom Könige zugeſaͤgte landhof⸗ meiſterſtelle dem Oberburgsrafen von Tettau ertheiſt fatte (8). Die einzige Neuerung, welche beym Regie⸗ rungsantritte deniocht wurde, mar eiie Aus ſchließung ber Auslaͤnder von allen Aemtern, welche nut an Ein⸗ gebohrne von cafhofifcher und luͤtheriſcher Religion ges geben’ werben ſollten (#7). Allen übrigen Neuerungen, welche bie Polen ſuchten, widerſetzten fid) bie preußi⸗ fet Regimentsraͤthe, welche ſelbſt erklaͤrten, von. der — Beet tepnbverfaflung uf feine Weiſe abs $4 (70 geben (65) Grube corpus confit. pruténiear. La 1. p. UN (66) Puffendorf, be. E. 1. pe 20 — A (67) Beylage LIV. - e Í ij —— Br | | sien u innen e. Den — wo be bie Verabſchiedung ihrer Beſchwerden ertheilt,, . unt "ba fie nod) verfchiedene Einwendungen medyten , fe wur⸗ ten fe enblid) zur Ruhe vertiefen (9). In bem Jahre 1642 vermittelte audj ber Chun | fuͤrſt einen Vergleich feiner Vatersſchweſter Marie Eleonore, der Wittwe Guftos Adoiphs, mit. ben (dyes diſchen Ständen und ber Königin Chriſtine. Erſtere farte im Streit mit den, Ständen Schweden verlaſſen, und fid) nad) Dännemarf begeben, umb wählte für bie Zufunft Inſte urg in Preußen zu ihrem Aufenthalt. Die fi ſchwediſchen Staͤnde fegten. ijt 40,000 Thaler ſchwediſch aus, bie Königin Chriſtine fügte and) 1o,00u Gulben binzu, unb bamit bie Königin bey ihrer bekann⸗ ten-Meigung ju Yusgaben nicht in Verlegenheit Eommen .fünnte, wurden ‚ide nut booo Thaler jährlid) uneinges ſchraͤnkt überlaffen, bae Uebrige ihres Einfommens aber bem Hauptmann. zu Inſterburg übergeben, der (id). durch ‚einen. befondern Gib verpflichten. mußte, . das Geld nur. zum Mugen bet Königin anzuwenden, und ihr, was etwa uͤbrigbleiben möchte, am Jahresſchiuſſe einznhäu« digen (7°). Das gute Vernehmen des Churfuͤrſten mit Schweden wurde hiedurch vermehrt, unb weil. man in. Polen bie Berbindung des Churfürften mit. ber Königin Chriſtine für fehe möglich hielt, fo ſuchten polnifche. Ger u burd) eine vorgeflagene Heirath des Churfaͤrſten *, git, i. (60 Manifeftatio Magoif. Dominorum Conſil. Regenti- um contra conftitutiones quasdam comitiales d. 28 Déc. 1641. auf btm geh. Archiv. RR (69) Ehurfärftt. Refolution vom 21. Octobet 16g. " (70): Puffendorf 1. c. Lib. 1. p. 33. 34-, r 4 it den Görhwefler feed Königs, sub Smbchrtte Gris rung, daß fed eine Setting bes Churfoͤrſten mit der Könige von Schweden die Freuudſchaft zwiſcher ihem umb beg Croue Pelen nicht laͤnger beſtehen Sonne; — mipfälige Basnung n iter Di .mancherien: Moenee(tefidfeter weiche ber Churfꝛrſt in Preußen Hatse, wurden noch durch die Bots tesgelehxten umb. ihren. Haß gegen. ble Sleformirten vers m pert. Gaches im letzten tebensjahre. des vorige CQut?. - fürften, war such. das Einſchleichen bet "Ariunen un - Photinianer in Polen der Eifer ber Theologen aufs nette ermedt worden, unb Geſetze gegen dieſe ihnen fo verhaßte Menſchen Hatten fie nicht wieder beruhigt (7°). Sie bifputizten nun nicht mehr bloo gegen bie cefpewirte Re⸗ ligion, fonpern ‚ganze Tage lang gegen ben reformirten Hofprebiger (D. Bergius, und bie Landtagsbeſchwer⸗ den waren. gegen bie Reformirten mit Klagen swb An⸗ giffen erfhllt. Der Churfuͤrſt, tiefen Slaubensbekennt⸗ niſſe eifrig.ergeben, fonte ein folches Yunehihen nicht anders als mit Unwillen betrachten, und Koͤnigsbergs Theologen glaubten wieder, das (Ende bec Welt und das Reich bes Antighrifts ſey nicht mehr ferne, da auf Aurfürftlichen Defehl am zı März 1642. D. Bergiud in dee Schloßkirche bie feichenprebigt des verſtorbenen Churfuͤrſten hielt, unb bort;auf lutheriſcher Canzel re⸗ — Grundſaͤtze — E Der Unwile Gieniben war (71) ibid. p.36—37. - (73) am wegen zu — Aelaniſcher⸗ So— cinianiſches anb Phostertanifchen Lehren und Schriften vom 29 October 1640. ' (739 Hartknochs Kirchengeſch. e. 5$4 — 595. vom BE 1618 951660, ; En — 114 2 car Sisbifia 29a, : ^7 "e var Duch vielleicht bie Guind/ tug. tlé ABER en die gom aeichenbegãngniß dos moerſtorbenen / Churfueſten von ier: Huhe und dem Vernibgen bewllligt en Iwanzig Gro⸗ | ſchen aach Verlauf zweher Jahet nothmals friuifert vers ' "Rem magten (7t). Der Thaefaͤeſt, ter ol flante, — baf Menfchen, bie (id) uͤber eine Meinung ftreiten, ſelbſt Theologen, einer · Vorfhaaneg [alto io ART; ORG zwi⸗ ſchen hen utheriſchen und refotmieten —** eirien Bergkeicdh. ftifteit, und ſieß hiezu ein Sefpräc tuf dem Schloſſe su Rotigsberg vbrſchlagen; :-alleiei SR Luthera⸗ wen feßheri haben ſchon zur voraus [o Karte Bedingun⸗ etn fef, — Geſpruͤch tiit zu Oti ‚*rimen fennte- (77)... TE T UC Beynahe - bum nemlichen —* ver⸗ fuhren bin. Catholiken, als ſie im Sabe 1644/0608 Col- ſqquinm ebaritativom ‘gu Ever verarfaketin, mb Raben gleiche die Abſteht verrierhen, : nidf€ nadjjugeóem, ' et ſich su vergleichen, ſondern vielmehr. ipte Gégher - pi bekehren. Migrinus, ein reformirter Prediger! zu SDongig, ber qué vämifchen iced uͤbergetreten· mat, patte den Stbnig Uladislaus auf dieſen Gebanfeit gebrüdit , bie Broteftanten fagen ben fehlechten Gifblg zum voraüs ei; nehmen aber: bod) aus Achtung für ben König voir Bo» len daran X feit, und dee Charfuͤrſt Boffte; ba fich ben dieſem Gofpraͤch bie turhursner: und: Refotmirten vieleicht ainander nähern wuͤrden. Es nam endlich im Auguſt | | ios aed Jirifang; es · warden aber hut fünf-öffenitiche Zuſam⸗ jp qo Ausſchreiben wegen deß andern Termine der. fr feepwifli 7.9tn. Beyſtauer für s. €burfingl. NE m “ Dee: 1644 (75) Hartknoch J. ci Pi 349 éot; * 1 ie LC ‘ / vom Sefr1érp Bii i660, © xag Oufiurmentánfte gehalten, niei ein ſeder &sfbieionb zeugung erhielt, tof nidbt Bereinigung, wol aber ver⸗ werte Grbitterung bie Folge dieſes Geſproͤcha werden Könnte (1), Syn Königsberg war dieſes in der het den $94, meihmicht. bet anfänglich. dazu beſtimmte ganfplda tige Mialenta, fonhern ble deep extraordinniren Profefe foren her Thealogie, Poiſchenius, Beh und. Dreier auf. churtuͤrſtlichen Befehl nach Tpoen ‚gefandt;waren. Eie brachten von dort einen: Theologen faftermann mit und Sfónissferg, der bem Churfuͤrſten von ihnen emps foßlen und beférhett, von Mistenta aber aufs äußerte werfolgs-umk: defcánft vontbe. Die Abficht, ifm zu werfen Gern, vtifiglárfte im frenlich im Anfange, er fand eger - doch monde Gelegenheit ihen wahe zu thun, -und fo fiia nen Unwillen gegen einen Mann augszulaſſen, welchen bie ba Profeſſoren, bie ar beneidete, befrdert hatten. Lattermann, wegen beim vorgemorfenen Ketzerey (frs, unſchulbdig erklaͤrt, zum altſtaͤdtiſchen Enpfan. ernannt, nachher durch Mislenta wieder von dieſer elle ver⸗ draͤngt, umnd in verſchiednen Diſputationen «fs ßare fie gekeaͤnkt, nnb mancher Ketzerey, wiewohl unecmieje beſchuldigt, verließ endlich Preußen, um ſeiner eignew— Ruhe willen; allein bie bres extraordinairen Profeſſoren Pouchenius, Dreier, Johann Behm, und auch ber ete: dentliche Profeſſor Michael Behm, ein Vater des fegtetru: darch Mis lenta in Lattermanns Haͤndel verwickelt, támpfe.— ' ten noch fuͤr die Sache, Mislenta wollte durchaus Ke⸗ hereyen auffinden, unb ging: in feinem geiſtlichen €tolit; ſe weit, gu behaupten, bif, s wer ihn umb — angriffe, "par. .v, bie (76) Hartknoch glechengeſchichte ©. 9349 sy. Acta con- ventus Thorunienfs, Warfaviae 1646. 136. -— Spit ui; » feit — orthodore lutheriſche — wären, hiedurch ein Feind ber. lutheriſchen Kirche⸗wuͤrde. you ^ (ens war geſtorben, aber Dreier, Behm unb latter⸗ mann wurden durch Mislenta fuͤr, ſchaͤndliche M.mme⸗ S luden und Verlaſſer ber. uralten catholiſchen und apos - „ftolifthen tehre, für Berfälfcher faft aller G(dubinsat, 5 fef, faͤr Berräther der wahren unb von ben Kirchen » bet unveraͤnverten Augsburbifchen Confeffion angenom⸗ . „minen Religion und ihrer ſymboliſchen Buͤcher, für 5er einer neuen Samaritaniſchen, Chumerhſchen, Babeliſchen, Hermaphroditiſchen Q'ecte, : für -Atheis. 9flen und Verraͤther Gottes und feines Dientes, eco Miet. . Beide Theile hielten academiſche Vorleſungen, Bifputirten‘, predigten, unb ſchrieben gegen einander, unb wie vormals. an bem Ofianbriftifijen ober Abſtracten⸗ unb Conzreten » Steeite, nahmen auch Gier wieder Oel to fide, Studirende und Bürger, aber weil bie Negies sung jetzt mehr innere Stärke befaß, mit. weniger efe: tigfeit, aa dem theologifchen Gezänfe Theil. :- Mergeblich. waren die Gutachten auswärtiger Academieh, : und bie Ermahnungen toleranter Gottesgelehrten zur Wieder⸗ herſtellung ber Ruhe; ſogar bie Befehle Ces Churfuͤt⸗ , ffen unb ber Regimentsraͤthe, und bie Vermittelung bet Landſtaͤnde, blieben ohne Wirkung. Der ergtiimte Mislenta wollte feine Gegner kraͤnken, widerſetzte ſich bet Willen bec theologiſchen Sacuftát, bie durch Stim⸗ menmehrhzeit deu D. Behm zum Decan ernaunt hatte, wollte ihn durchaus nicht das Siegel bet Facultaͤt uͤber⸗ . geben," wurde deshalb von ber Facultaͤt exeludirt, und ber Churfürft fufpendirte ihn von feinen academifchen Aemtern. Indeß ſtarb D. Kae am ao- Auguſt 1650, | -. unb * — M e" vom Ithe 1618 8 x66o, a anb aue gifo Mioienta in feiner Nache fo welt, : baf er ipm ein ehrliches, oder nad) der gelinbeften Meinung, ein feyerliches Bezraͤlmiß verweigerte. Depms. kei - nam mute in ber Stille bengefeßt werden‘, unb erit om 4 Zulius. 1652 ward er fegerlich beerdigt. Qiif. Mo⸗ nate nachher ſtarb aud) Misienta,: die Heftigkeit bes. Streits ließ nun in etwas nach, obgleid) bis témterbrüdte . Flamme oft; aufs nene ausſchlug, and ber. Widerwille wäßrte:nech einige Zeit fchon"aus bem Grunde fort, weil der vom ſo vielen gebagte Dreier ins Gonfiftorim kam/ und im Jahr 1657 erffer Profeffor ber Theologie. wur⸗ de (77).- 96 bie Entfernutg Preußens vom uͤbrigen Deutſchlande, unb ber. Gieburd) entfiehende Mangel ges lehrter SDerbinbnngen, eins ‚größere ‚Anhönglichkeit für. . eingevourjcite Meinungen erzeugte; ob von dem catholi⸗ : fen Polen. umgróngt bie-preugifd)en Theologen fich zu deſto pünctlicherer. Orthodoxie für verpflichtet: hielten, um dem Cathaliciſmus deſto eher den Eingang qu wars: ſchließen; ob nicht vielmehr, hey ben damaligen Streitig⸗ feiten.und der Trennung unter. ben Ständen, be Bas: diondgeift: einiger ehr» und genffüchtigen Männer fte: en Spielraum fatte, oder ob nicht ‚alle dieſe Gründe _ gemeinſchaftlich würften, Dies läßt fib jet mur muth⸗ maffid angeben. Soviel ift gewiß, daß Preußens Gottesgelehrte an theologiſchen Zaͤnkereyen jebergeit mit: Wärme theilnahmen, unb deshalb auch bis. anf bie: - neueſten Zeiten (id) mehr ben. Ruf vechtgläubigek — ds — fDufbfamfeit ermatben (77), r ; | wi (77) — Eiche) S. 601 dr 2 p "a Ye — ———— di da —— i T ^" i i * (838 —— .coDbfte wb, /· "E s 7 lfben · dem Churfürſtar und bei Giülatun; wie unter ben Staͤnden felbft,.echiett ſich die vorige Stim mung. „Der, Churfärft:forberte im Jahte 1644. die Ab⸗ dehlung elec Aeſte, welche ſeit dem Jahre 655 von deu verſchieduen Bewilligungen nicht abgetragen waren, ^ eher vinige Aember wiberfprachen ſogleich dieſem Antrage. Syn folgenden Inhre veranlaßte bie: Hochzeitfeyer bed winiſchen Koͤnigs Uladislnuus bie Abfendumng: einiger Ger flimbten imitzGeftbanfe nach Warſchau, mb. fe ſtreitung ber Koſten märben ton ber Sube und dem Bars weboen. zwanzig Grvfchen bewilligt. Mur halb fo viel bewilligten bte Staͤnde zum Ausſteuer der Schweſter bes Ebhurfuͤrſten, die an ben Hergbg Jacob vor Cutland vermaͤhlt warb, unb fie wollten deshalb nicht mei! NU fien, weil bie preußifchen Pringeflinnen im Sat: 594 " ub 1604 ven ber Landeshertſchaft ausgeſtruert, und bie Stände rut. um ein freywilliges Geſchenk als Vermeh⸗ rumg ber Ausſteuer erficht werden wären. Devt Char⸗ fuͤrſt, defſen Unwillen dies kleinliche Betragen rege maihe te, unb deſſen fübner Geiſt die Einſchraͤnkung feiner Geo: walt empfindlich fühlen mußte, verſuchte ſchon at Gr⸗ weiterung bet letzteren manche firenge Hälfsmittel, Gin von Saucken und ein von Polenz, deffen Proreß ttm Appellutorio au Warſchau ſchwebte, wutden verhaftet, ſabft die Buͤrgermeiſter der drey Otaͤdte Küntgaberg wurden im May 1645 von den Regimenteraͤchen aufs Schloß gefordert, in Verhaft genummen;:: dher bals wieder in Freyheit gefege (). ... 2. nonu, i 87 Ders (79) Auf die vor Sr. Churf. Durchl. hohen Gieaenypart von “ fämmelichen Ständen dieſes Herzogthums Preußen Propos Wiite mid folgende extradiete Phrigth,: bereit von. afjón Ständen geeinigte Erklärung den aa Dit. 1645. 7 > \ - tont hr 2613! 581660, —X :: BGE nift aig war· dia Auſzmerſſiankeit, felbſt das €iejchrep meiches *iefe Beeinträchtigung perſ omli⸗ her Frepkeit:iärgeugte,: (eor übeträchtitck,: mb dios überzeugre ben Ehurfürfign, daß Bep mepntlifanigiprOnigE) welchex: pormals Preußen oeleGto, buorj) bier Buhltung ter sähe: und die veninberte Denfungehit wigenent abgenrament abe, unb: mußte in ihm ben Vedantemer⸗ zeugen wenigftens fefeffigda ; ba: bie; Gatisdufa quo Al⸗ leinherrſchaft im jefigeni Seitalterc ausfuͤhrbar ds) Es mar agent visisidotane oii Veeſach, die fpentungsitrd bet Unterthanen zu prüfen," als vodmfliched Hang qum Deſpotiſerus/ Wenn ber: hutfaͤrſt Auf, rine lege Anga⸗ be, deren Alagemnke. die Beklagten: gerichtticch darzuthun⸗ erboͤthiz vinum, ;pen Debruͤdern von Nolenz durch ei⸗ nen gemiſſin. Meiler ulle org Vaabe wuͤhhr endirines ſchwe⸗ benden Proceſſes wegnehunen ließ, und (ezédüftiie durch ie Abweſenheit ber Gefangennehmung ewtgitges (^). - Die Staͤnhe mußerton ſich hieruͤber aͤußerſt bes: ſcheiden ¶)battzen blos, jur. Abſchaffung derẽ Meſchwer⸗ den einen: Landtug engujeGen,, mao vermehoton ihbe Ve⸗ siliigumg.ttdd) mme fuͤnf eedem von der Hube and bum: Bermögen (1^): Selbſt mit oen Mppetfattonem mad) Dort _ len wurde jagt nuraͤußerſt· ſchuͤchtern verführsn, denn (bon im. Bee 1643: haste Sabian- Erbrtuchſeß su: YOalbbsirg:vor einem Motariuo erfláttu: taf er. ferne’ — wn — — brin⸗n -— .gett ^ (Qo) — TC WE au Si Cbuif: Suid. ' Silhelms und "Direeridim Git6rübere von Pei ' (8) lie. nsus " . ($2) Endlicht Geklaͤxung Gee —— eria bit Churfuͤrſtl. — vom 9 Januar. iia | * 160 like £u, : ie — mái. bier: feiner Sail tit — über bad Staͤbtchen Landsberg genommen, und ben dortigen: Gerichten die Bollziehung jedes Urtheils, wenn (je es nicht vorher bem Hafgericht ad juftificap dum zuge⸗ ſandt haͤften, bey 1000 Duratau Strafe unserfagt hät te. Der Chexfuͤrſt nahm ſeinen Befehl’ nicht zuruͤck, und noch am 4. Januar 1646. mor. die Aage zu Mars ſchau nicht eingegeben, ſanderij bie Familie ber: Erb truchſeſſe, welche ſich auf den aͤußerſten Fall dieſe Appels Intion vorbebielt, bach jegt-bie peeußifchen faqyéótte, die Sache guͤtlich beyzulegen (75). 54 Dee Ehurfürft gewann an — in eine venaͤnderte Form ber ſtaͤndiſchen Zuſammenkuͤnfte. Den Deputirten auf tem fanbtage bon 1640 unb:1641 war ie laugwihriger Aufenthalt zu Königsberg äußerft laͤſtig unb koſtbar geworben, und die Stände ſahen es daher “nicht ungern, bag für einen einzigen dringenden Fall, wie die Qi&fertigung der Gefandten zum Beylager bes Köoönigs von Polen, ober bie Yusfteuer bee Herzogin ton Curland, die Staͤnde zu einer extraordinairen Zuſam⸗ menfunft berufen wurden. Weil die Berathſchlagungen 2 fif auf biefen einzigen Punct befchränften, fo blieb alles übrige, hierunter aud) die Befchwerben.ber. Stände.uns erortert, allein bie Stände, welche ben. Nachtheil "pies von allmoͤlig fühlten, emneuerten nun häufig bte Bitte , wm, Haltung eines fanbtages.. Der Churfuͤrſt Hatte ben der Unterlaffung beffelben feinen weitern Nachtheil, als baf bie, m ber — — t allein bie See⸗ (83) Sqre iben der ——— Erbtruchſeſſe — | Qu bie preuf. Canbrátbe, dint den 4 Jan. 1645 i bem geheimen Axchiv. $8. do " Jl = Pd eon. Jahr 1618 bis 1660. a6 Seezoͤlle, deren Abſchaffung bie Stände auf dem land⸗ tage gewiß eifrigſt betrieben haben wuͤrden , trugen ihm mehr ein, als bie färglichen Bewilligungen. Auch hatte man eine neue Art auéfinbig gemacht, "einiges Geld von ben Ständen ju erhalten; denn als bie Summe zrden ^ Geichenfen für den König von Polen nichg gefchwind 94 tug einfam , wurden einige Deputirte dahin bewegt, eine Art von Dóligation über 10,000 Thaler auszuftellen, diefe wurde nun durch die Canzleyboten an bie Abgeord⸗ neten derjenigen Kreiſe geſchickt, welche nicht unterfchrier ben hatten, unb bie bem Churfuͤrſten ganz ergebenen Re⸗ gumentótüfüe forderten -biefe Abgeordneten qut Untere ſchrift auf (5f). Da es für diesmal gelang, fe war t& ſchon nichE mehr widergefeglich, aud) bey anbern Fällen auf die -nemliche Weife. zu verfahren, und. die Sage wurbe besgalb wichtig, weil mancher , der in bet öffent — Sen Berfammlung (id fteymuthig viberfegt Hader} mira de, jet einzeln und von feinen Mitftänden vetlaffen, oße ne von. ihrer Denfungsapt unterrichtet au. ſeyn, es nice wagen durfte, aud) nr: bn gingen Widerſoruch Bi tu, Cyn Jahr 1647 fcheinen bie landrlih⸗ einen Ley (ud) gemacht zu haben; ob.fie nicht ſuchtn extraordinai⸗ ren Zuſammenkuͤnften entgegenmürfen koͤnnteu? unt als fie mu auf den 18 Februar zu, einer Zuſammenkunft md) Koͤnigsberg gefordert wurden, fanden fie fid) nicht en, allein am 2oſten wurden fie nun unser den hoͤrteſten Ausdruͤcken (id) einzuſtellen aufgeforhest, ines Eines — uid (o liederlich zu vergeſſen erinnert m im Salle ip | |^ sc "6 (84) Arten — m geheiiuen Sidi e ant ial d ed. pr, 5.8 i563 ^. :'"' Bieift& $5uf, — tes Ansblelbens bedroht, daß man ein anderes Für bie Hand nehmen wuͤrde ). Sie wiederholten dennoch dies Ausbleiben, als ſie im September des nemlichen dahres aufs neue zuſammenberufen wurden, e$ kam ba» her zu gar feinem Schluß, und es iſt auffallend, daß nun ein Verweis in einem weit gelindern Tone als das erſtemal erfolgte (2°); ein Beweis, daß ber Churfuͤrſt nicht zu heftigem Widerſtande aufzureizen, ſondern ſeine Abſichten nur auf einem gelinbern Wege durchzuſetzen ſtrebte: Viel hatte aud) mof eine Erinnerungsfchrift fer ſaͤmmtlichen Stände gewürft, worin fie viele ihrer Alten Beſchwerden erneuerten, dem auf bem Schloſſe uͤb⸗ fíden reformierten Gottesdienſt unb ben Zänfereyen bec Kbnigsbergſchen Theologen Einhalt-zu thun bathen, über Öle Verlegung: bet Synbigenatéterfe, und votjdglid) tod) barü&et -ffagten, daß bedingungsweife ober gar nicht bewilligte Contributionen eingefordert, und bie Gelder nidjt lit ben tanbfa(ten , fondern in bie fürfkliche Kainmer abgeliefert würden. — Sie erinnerten die Regi⸗ mentsraͤthe mit Beſcheidenheit und Wuͤrde, uͤber die Rechte des Vaterlandes zu wachen, und fuͤr die Beru⸗ fung eines Landtages zu ſorgen 77). Einige Tage nach⸗ fet bewilligten (ie dem Churfuͤrſten fuͤnfundzwanzig Gro⸗ ſchen von der Hube als Hochzeitgeſchenk, einige Aemter und Staͤdte aber noch ungleich weniger. Der Churfuͤrſt, mit dieſer getingen Summe unzufrieden, ſandte den Osriften von: Schöneich nad) Preußen, vem er Briefe b bie — i y woburd)-er von ihnen eine groͤ⸗ * fere. ' ($5 — an die Landraͤthe vom 20 Februar 1647. (86) Ausſchreiben an die Landräthe vom 4 Ort: 1647. (37) Seplage LVL a dom Jahr 1618 Bis 1660, 2363 free Summe zu, erhalten ſuchte. Die tanbräthe, unb joe» Abliche aus jebem Kreife, wurden nım nad) Kh⸗ nigberg berufen, und jegt wünfchten bie Adlichen ſelbſt, daß man die alte Form benbehalten, unb nud) bie. Staͤd⸗ te zur Berathſchlagung fordern möchte. Allein bie Obers räthe verwarfen diefen Antrag, weil ber Ehurfürft bis ſonders an bie Staͤdte geſchrieben hätte; nun aber eis flörten andy die. Adlichen : taf fie bier nur Privatperſo⸗ n, wicht aber von ihren Kreifen abgefanbt und invio. itt wͤren, folglid) nichts bewilligen fbnnten, unb der Wunſch des Churfuͤrſten blieb unbefriebigt (*). Die Markgrafen von Culmbach, Chriſtian unb Albert, fchrieben auch am s Ütovember 1648 an.bie preis Bim Stände, denen e$ aud) vom Churfuͤrſten emp⸗ flm murbe, bie Mitbelehnung biefer Diorfgrafen auf Dtengen am polnifchen Hofe zu befördern... Allein tit Hanptlente und bie Buͤrgermeiſter ber drey Städte _ Königsberg erklärten ben Oberräthen, bag (ie audy bey m beſten Willen one Zusiehung bes Abels unb bre inen Stäbte in einer ſolchen Sache nichts befchließen, und feitie Abgeordnete nad) Polen fenben Fönnten. Weil der Churfuͤrft aid) einige Truppen ins tanb geſchickt hate . ft, unb das Gericht fief, bog er nod) mehrere werten laſen wolle, fo brachten fie zugleich bie fürflichen Re⸗ verfalien, daß feine fremde Kriegsvöffer ohne Bewils —— — gung ber Stände ins tanb geſchickt werden follten, im Inregung (27). e | {2 Ä Dem (19) Xcten auf dem geb. Archiv, vom Jahre 1647. Ä (19) Auf des Herren Megimentsrärhe den 17 Sept. 164g denen vom Herrenſtand und Landräthen, mie audj ben Bar⸗ germeiſtern der dreyen Skaͤdte Konigsberg gethane muͤndli⸗ $t Propofition eingegebene. ſchriſlich Crinnerung. a0e — 25070 Zwoͤlftes Buch⸗ ^o Dein — wurde — ein extraordhiairer Landtag zuſcnmenberufen 16,740 Thaler monat⸗ fid) àufgutreifiem , weiche für: I freuen Compagnien ju Fuß unb fuͤnf qu Pferde erforderlich waren; Auch vers dangten bie Oberräthe, daß vem Churfuͤrſten ein beträchts Uches Geſchenk als. Pathenpfennig gemacht werden; folls €e.(?°). Allein bie verjammleteg Stände erflärten, baf eine fo wichtige Sache nur auf einem otbentlidyen fands tage entfchieden werben fónnte, ‚um deſſen Haltung fie bathen. Sie erklaͤrten (i) gegen ben Einmarfch (cem; ' ber Truppen ; Vverficherten, das ganze Sand fey bereit, wenn ed bie Noth erfordere, zu den Waffen gu greifen, und die Därger, ihre Städte ſalbſt gu vertheibigen; fie verſicherten niis bewilligen zu konnen, weil ge durch Bein Ausfchreiben mit den Gegeriftänden ver Berathſchla⸗ gung befanufgemacht, unb folglich auch auf nichts ut ſtruirt ohren (?’). Die Städte Königsberg famen. nun - gleich mit der Bitte ein, bag man doch aud) im Auss ſchreiben die Stände erfuchen möchte, Anflalten zur Bes zahlung ber 533,452 Mark zu treffen, welche Konigs⸗ betg beni tanbfaffen vorgefchoffen hätte (7^). Der tanbs tag warb deshalb von ben Dberräthen aufgehoben, aber aufs. neue ein.außerordentlicher tanbtag auf ben 21 Zas nüat des folgenden Jahres ausgeſchrieben, unb in dies (90) Landtagsprotocoll vom 14 November 1645. (91) Geeinigtes Bedenken G. Erb. Landſchaft vou glien &tán, ben auf bie ex protocollo extradirte Propofition den 3 y Dec. 1648. . (92) Vnterdienſtliche Erinnerung der : Gib. dreven Raͤthe toe; gen ihrer an Q. Erb. Landihaft Habenden Cqubforbtüng vom 18 Der. 1648. : , E n : $ vom Cafe 1618 Dif 1660. — x6; fem Ausfchreiden die Gegenſtaͤnde ber Verachſchlaguns auseinander geſetzt. Die Gruͤnde, welche jetzt (o haufige Berathſchi⸗ gungen und bie Beſetzung Preußens burd) Sriegevbifer nothwendig machten, waren. tfeil& ber am zo Map 1648 erfolgte Tod des Königs Uladislaus IV. von Polen (9), theils bie mancherien Unruhen unb die Ge⸗ fahr, womit Polen ſelbſt Gebroft wurde. Die Coſacken hatten fid) empört, mit ben Tattarn vereinigt, die Por fen beſiegt, und felbft bie pofnifchen Feldherrn gefangen genommen (7^). Weſtpreußen bewilligte iu dieſer Norg den Polen 1200 Mann Huͤlfsvoͤlker (?5), amb im fanbe felbft wurde ein allgemeined Aufgeboth verotbnet (7^). Diefe Anftalten ließen es den Ehurfürften ium votaus ahnen, daß bie Polen aud) ibn jut Huͤlfe auffordern würden, unb Bertheidigungsanftalten feines fantes nidi unnuͤtz wären. Ueberdem hatte (id) von Polen aus bin ollgemeine SBeforgnif verbreitet, dad Gluͤck ber Coſacken fanne auf ben unzufriebnen Landmann würfen,. unb eines allgemeinen Bauernaufftand erzeugen; daher biefe Ruͤ⸗ flungen ber teffprengifen Stände, unb bie Hoffnung des Ehurfürften, einen Theil feiner Stuppen, bie et, vom Mutzen fiehendes Heers überzeugt, benzubehalten wänfchte, in Preußen auf Koften des tandes erhalten zu können. Sie waren Ihm jeßt in ben Rheingegenden überfläfiig, weil der weftphälifche Qtiebe bie Ruhe Deutfchlands Bergeftellt Hatte: Der Gedanke an Preus í 3 fene. (93) Lengnich 1. c. Sb. VI. ©. 267.. Po (94) G6mtaf: $5. VII. & i — 3. H: (95) Gbenbof. €. s1.. JE on (96) €6entaf. ©. a1. e J - 166 "E Zwoͤlftes Buch, Gens Unabh aͤngigkeit fag gewiß auch (on laͤngſt in feiner Seele, und dieſe konnte nur mit Huͤlfe einer Kriegs⸗ acht befoͤrdert werden. Allein bec Churfuͤrſt hatte jegt einen ſehr wachſamen Beobachter j tits war Carl Bus fia» , bet an ber Spiße des ſchwediſchen Heeres fland, ^ smb bem Einmarfche beandenbusgifcher Truppen nad) Spreufen entgegen war. Er 'wärfchte Brandenburgs Schwaͤche, um Schwebens Anmaaßungen in Pommern noch immer weiter auszubehnen, und das Churhaus auch für bie Zukunft ju hindern, bie ihm mit Unrecht entzos gene Provinz bey glücklichen Zeiten — in Beſit neh⸗ — ^ pen zu koͤnnen. .« — ffloib ein naͤherer Grund Seftimmte ign gegen Dreus . — $ens Beſetzung. Es war noch fein völliger Friede mit Polen geſchloſſen, Polens Ohnmacht aber war bekannt, Schyweden im Gegentheil, das geübte Feldherrn hatte, und ein anfehnliches Kriegsheer in Deutſchland unters hielt, wuͤuſchte dies. nod) ferner auf feindliche Koften unterhalten zu Eonnen. "Ein Angriff Polens both Giegu bie Gelegenheit, unb e8 war eine glänzende Ausſicht für. Schweden, durch Eroberungen in Preußen (id) noch ‚weiter längs bec Oſtſee auszudehnen. Der Churfuͤrſt, für bas Schickſal Polens beforgt, glaubte jegt, ba Fein " König auf bem Throne faf, bet als Sproͤßling des vers triebnen Sigismunds (id) ben. fehwedifcyen Königstitel gueignete, bie Bermittelung mit Gluͤck führen zu koͤnnen. Doch waren feine gute Wünfche hier ohne Erfolg , aber von einer anbern Seite ber. zeigte (id) eine glänzende Hoffnung. . Cine Partey in Polen wünfchte ben Chur⸗ fürften zum Könige, und ber wichtigfte Eronwerbet, der polnifche Pein Johann Caſimir, erklaͤrte: daß, wenn man I tont Jahr £618 bis 1660. 167 B mar ihm nicht bie Grone extheilen wolle, ec fie dem Churfuͤrſten vorzüglich gonne. Der Einfluß des Chur⸗ fürften fchien ben Poten (don fo wichtig, ‚daß fie ihm, — — aud aus. dem Grunde ben Gebraud) bec Wahlſtimme verweigerten, weil er hiedurch, von den polniſchen Pro⸗ teſtanten unterſtuͤtzt, ein zu großes Uebergewicht auf dem Wahltage erhalten koͤnnte. Johann Caſimir, der dies fen Einfluß ju feinem Vortheil ju benugen wuͤnſchte, fhichte bem seque von Sacken an ten Chur⸗ fürften, unb erboth (i), wenn er König, werben follte, dem Churfuͤrſten unb feinen Nachfolgern alle preußifche Dorrechte ju beftätigen, ihm bie Ablegung des Lehnseia bes durch Abgeordnete zu ge(latten, ben Stefotmirten bie, frege Ausübung des-Gottesdienftes in Preußen zu erlau⸗ ben, unb bem Ehurfürften einen jährlichen Beytrag von Palen zu ben Koften ausjumürfen, welche bie Beſe⸗ $ung und Defefligung von Pillau unb Memel nothiyen · | dig machten (7). . Der Ehurfärft unterflägte deshalb durch feine An⸗ haͤnger die Wahl Johann Caſimirs, ſeine Wahlſtimme ſelbſt aber wurde von ben Polen beſtritten. Sein Op — ſandter erhielt auch jetzt die Belehnung von Preußen, wobey ihm ein paar Stniebeugungen erlaffen; unb einige Egrenbezeigungen mer eingeftanden vourbem, Allein dies wurde burd) Gefchenfe, bie von den ‘Polen mit Unge⸗ füm geforbert wurden, 200,000 Gulden betrugen, unb wevon ber König allein 90,000 Gulden erhielt, in der ', ' That zu theuer bezahlt (^^). Die Urkunde, welche Preu⸗ | fms Peisilegien beſtaͤtigte, wurde vun am r9 Januar, i4, | " unb (97) Palfendarf 1. c. L. IL P. 158. 159 (98) ibid. p. 155. .Xóo. _ | % Beil ^ 0c und die, teobutd Beim Chuirfürften-das preußiſche tet beftätigt voutbe, am 15 Februar 1649 zu Crakau aus⸗ gefertigt. (*). In Deutſchland gelang es dem Churfuͤrſten nicht ſo bald, ſeine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, es machte viele Schwierigkeiten , ehe er bie durch ben weſt⸗ Phälifchen Frieden ihm abgetretenen Biſthuͤmer erhielt, nnb nod) ungleich gtbgern Berdtuß machten ihm bie Schweden bey ber Abtretung desjenigen Theils von Pommern, welchen ber weftphäfiiche Friedensſchluß | bem Haufe Brandenburg verfichert hatte. Mit einer empoͤrenden Habfucht, und jenem Lebeinmuth, der ge⸗ wöhnlich das Necht des Stärfern zu begleiten pflegt, ſuchten bie Schweden, auf bie geringfügigften Gründe : geſtuͤtzt, ihre Graͤnzen zu erweitern, unb bie des Chur⸗ färften zu verkleinern, ber endlich burch bie größte Mach⸗ . diebigfeit und mancherlen Abtretungen diefe Angelegens — ‚heit erft im Sahr 1653 vollig gu beendigen im Stande war), Die Juͤlich⸗ unb Clevifcbe Erbſchafts ſache ar auch noch nicht beygelegt. Gemág einem Verglei⸗ | ffe, den Burgsdorf im Zahr.ı 647 zn Düffeldorf ſchloß, ſollte alles beym- Alten bleiben, ber Churfuͤrſt aber Ras denftein erhalten, von Aavensberg wurde bie Su , — Wyinftbaff aufgehoben, umb biefe Grafſchaft dergeſtalt getheilt, bag der Ehurfürft bie Bezirfe Sparenberg und — , ffotd, ber Pfalzgraf hingegen Stabensberg unb timburg - erhielt. Durch einen neuen Vergleich mit Philipp YXOil helm, tem Sohne, wurde biefem wieder Ravenftein zurückgegeben, und ber Churfuͤrſt ſollte dagegen ganz Ravens⸗ (99) Codex dipl. Polonjae T. IV. p. 479. 486. . A (100) Puffendosf ). c. p. 162 5— 187. tom Jahr 1619.88 1660. . 169 Ravens berg :erhalten (7). Die Sache wurde auch als eine weit früher erregte Sereitigkeit nicht durch den weſtphaͤliſchen Friedonsſchluß beendigt, vergebtich aber ſtrebte auch der Better bep Königin Chriſtina, Eart Gu⸗ ſtav, der jetzt an ber Spitze ver ſchwediſchen Serre fand, _ feine Anfprüche auf diefe tänder als Dalzgraf von Zwey ⸗ bruͤck beym Friedensſchluſſe geltend zu machen, uno fei nem Wunſche, ſich auch nach tem Friedensſchluſſe mif gewaffneter Hand in ben Beſitz ber Provinzen zu ſetzen, | war bie Königin ton Schweden entgegen. Die Hol⸗ länder verriethen auch ben Wunfch, hier einige GHänzs pläße zu behalten, unb fie weigerten fid) im Jahr 1643. - unter mancherley Borwande , ihre Befagurigen aus tens jenigen Städten zu ziehen, welche fie während bed Krie⸗ ges mit Spanien 6efe&t hattm. Eine andere Unannehm⸗ fichfeit erregte Dfals « TYeubsstg, bae (id) erft während der Giebfofge Streitigfeit zur tomi(cben Kirche bekannt . hatte, unb jeBt mit bem Eifer eines Meubetehrten die - Droteftanten verfolgte, mit denen e8 bod) kurz vorher sleichgebacht patte. Der. Churfaͤrſt glaubte dies zu ver⸗ hindern, wenn et die Catholiken in feinem Theile der Elevifchen Staaten auf die nemliche Weiſe einfchränfte) degen fid) aber (oglei der Churfuͤrſt von Cöllh, als Er. biſchof, und auch ber Kaiſer thätigft annahmen (*°°).1 Der Ehurfärft fuhr inbeG (ott, bie Proteſtanten | wit Wärme zu beſchuͤtzen, unb ob. et gleich nicht für ben Entwurf tat, fid) ber Stadt Duͤſſeldotf mit gewaff⸗ iter Sand zu bemaͤchtigen, ſo ſchickte er Dach im Jahr 1651 den Quidem Spare in$ Herzogthum Beg, web = | per (101) ibid. 220 = 331. oz: (102) ibid. l. c. p. 155 —Y47. .- 1270 Zwoͤlftes Sud, — .. eher einige kleine Eroberungen machte, -unb- Ceutribu⸗ fionen ausfchrieb. Pfalz Meuburg Flagte hieruͤber am Baifertichen Hofe, und befam Cothringſche KHärfsvöl . ter, welche nun die Graffchaft Mark verbeerten.- Eine perſoͤnliche Quíammenfunft der beiden Fuͤrſten und die Vexrmittelung der Holländer war fruchtlos. Der Sab fer, ber durch bie erneuerte Streitigfeit zwiſchen Gatos fifen und Proteftänten. einen Friedensbruch befürchtete, both alles auf, Die Ruhe wieder herzuftellen. Er. ernannte ben Bifchof von Muͤnſter und Herzog Auguſt von Braunſchweig ju Commiſſarien, denen von branbens Burgifcher Seite‘ Auguſt von Anhalt und £ubwig soeintido von Naſſau, von pfälzifcher aber bie Biſchoͤ⸗ fe von Paderborn unb Osnabruͤck beygefuͤgt wurden. Dieſe ſollten uͤber die Sache entſcheiden, der Krieg aber aufhören, bie Eroherungen und Gefangenen zuruͤckgege⸗ ben, das Vergangene vergeſſen, und bey Strafe des ge⸗ brochnen fanbfrieben& bie. Seinbfeligfelten nicht wieder erneuert werden (^03), Die Erbitterung waͤhrte indeß fort, unb Pfalz⸗Neuburg erlaubte fid) ſogar auf kleinli⸗ chem Wege ein unabläffiges Beſtreben bem Churfuͤrſten am kaiſerlichen, ſchwediſchen und polniſchen Hofe nach⸗ theilig ju werben, ſelbſt unter ben cleviſchen Staͤnden fand ſich im Jahr 1654 eine Partey, welche bem Chur⸗ fuͤeſten am kaiſerlichen Hofe Verdruß machte (). Dieſem lag jetzt nichts ſehnlicher am Herzen, als ben neuen Ausbruch des Krieges zwiſchen Polen und Schweden ju hintertreiben ; er beſchickte deshalb im Jahr 2652 bie Zufammenfunft zu "— , wo (eine Abge⸗ ord⸗ (103) ibid. 1, c. L. IV. p. 319,— 239. | . (104) ibid. p. 339 — 340. . tont Jahr 161b bié 1660, 191 otbuefem wegen beó Gerewmonidé in eine Menge von ©Streitigfeiten verwidelt wurden, und bennoc ihren Zweck nicht erreichen fonnten (75). Der Churfuͤrſt mußte daher ouf Preußens Vertheidigung denken, und bie Stände erneuerten ſchon im Jahr 1649 ihre Bes ſchwerden uͤber die Werbungen und Einquartierungen. Dieſe Beſchwerden waren auch in der That nicht unge⸗ recht; man mußte beſonders mit den Officieren uͤber ei⸗ nen gewiſſen Servis handeln, ſie in den Staͤdten unent⸗ geldlich bekoͤſtigen, und dennoch erlaubten fich dieſe Trup⸗ pen alle jene Ausſchweifungen, wozu fie fid) während bes brenßigjährigen Krieges in Deutſchland gewohnt hatten. - Sie brauchten jebe Gewaltthätigfeit, plünberten in den €tübten unb auf bem fanbe, uub machten durch Mord und Raub fpgar bie tandſtraßen unſicher. Die kleinen Staͤdte verſicherten, daß e$ in ben vorigen Kriegen bie , . feindliche Beſatzung nie fo arg gemacht Habe, (ie behiel⸗ ten e& (ic) vor, die von ihnen erpreßten Eontributionen ton ben fünftigen Bewilligungen abzuziehen, unb erflärs ten, bag fie vorläufig das SDermógen aller Officiete, bie. gebogene Preußen wären, in fofern olé fid) jeber derſel⸗ ben einiger Crpreffungen ſchuldig gemacht babe, in Ar fpruch nápmen (7^). Die Stände, welche jet auch gar nicht geneigt waren, bie Schuldforderung der Staͤd⸗ te Königsberg zu befriedigen (^7) , fahen e$ bennod) ein, baf bet tcn wegen ber vielen babep — Mips braͤu⸗ — (105) ibid. p- 229 == 232. (106) Beantwortungoſchrift auf ber bum Oberraͤthe E. E. Landſchaft Übergebene Replicam , b. 19 Febr. 1649. (107) Replica der Städte Königsberg in puncto der ex- ception gegen, bie Schuldfosberung vom 13 Gebr. 1649. y 172 : à | NZwoͤlfftes Buch, braͤuche nicht mehr die Stelle eines allgemeinen "leratio | ums vertreten fonne; ba fie aber ein ſolches in der jetzi⸗ gen fage für hochſt nothwendig hielten, fo wuͤnſchten fie deshalb eine neue beſondere Einrichtung ("**). Der Koͤnig von Polen, der ſchon Werbungen in Preußen veranſtaltet patte, fotberte je&t and) Muſter⸗ pläge und Stationen, ein tame, womit bie Polen bie - éleferumg belegten; bie Dberräthe aber wiberfprachen for gleich biefer Sotbernng (9). Bon den Ständen aber ſuchten ſie auf churfuͤrſtlichen Befehl eine Seldfumme- zu Bezahlung der Truppen bewilligt zu erhalten; allein biefe, der erfraotbinairen Convocationen mübe; erflärten ben Megimentsräthen, baf diefes eine Neuerung ſey, bewil⸗ . figferi nichts, und berathfchlagten aud) nicht mehr blos über bie ihnen vorgelegten Puncte (”’°). Die Regiments⸗ raͤthe wußten ſich gegen dieſe Beſchuldigung nut badurch zu decken, daß außerordentliche Gefaͤhr aud) außeror⸗ dentliche Maaßregeln erfordere (17); eine Entſchuldi⸗ gung, um deſto ungegruͤndeter, weil feit 1641 Fein ot» dentlicher fanbtag, unb bod) nicht während biefer ganzen acht Jahre immer eine unerwattete Gefahr ffattgefunben fatte. Es fand fid) jest felbft eine Partey in Preußen, welche den König von Polen und den Croncanjler dahin zu bewegen fuchte, einen ordentlichen fandtag in Preu⸗ en ju berufen. - Ehurfuͤrſt hegte Verdacht, daß 4 . einige Q EN ) Seneigtes Vedenten ratione aerarii publici ront 19 Sehr. 1649... (109) Erklärung beret vom gereenfiaib und Sandräthe auf bet Oberräthe Propolition vom 13 May 1649. (110) Beylage LVII. - (11x) Beylage LVII. . vom Jahr 1618 618 1660. ,.,173°. einige ber preußiſchen Broßer hieben mitgewuͤrkt Härten, wovon fid) nun veufchiebne ſelbſt ent(cbulbigten. Doch bathen auch biefe einen orhentlichen tanbtag zuſammenzu⸗ berufen, damit ber König von. Polen nicht durch) Dow enthaltung des, Pathengefchenfs aufgebracht würde; vor» zuͤglich aber erfüchten (ie ben Churfürften, bie Rechte des - Buͤrgerſtandes nicht zu erweitern, weil. biefes Zerruͤttung des Sanzen zur Bolge haben müßte (77). Die Stegenw ten waren bem Churfuͤrſten in nichts entgegen, fie tha⸗ ten ihm feibft ben Vorſchlag, mie er ohne Haltung eines — : tandtages von ben Ständen Geld auftreiben Fönnte. Ex folte nemlich zu biefem Zweck bie vier Hauptämter, unb zwey oder drey Perſonen aus ben Stänten nad) Königs berg forbern,. burd) biefe eine Art von Propofition aufa feßen , ſolche in alle Aemter ſchicken, (ie dutch bie Haupt⸗ lente der Einſaſſen vortragen, und dieſe alstenn zugleich zu Bewilligung einer gewiflen Beyſteuer bewegen toit fen (9). Der Epurfärft verfprach, im fofgenben Jahre — ſelbſt nach Preußen zu kommen, und alsdenn alles abzu⸗ thun. Die Oberraͤthe erflärten: daß fie blos wegen beg. nahen 2infus(t des Churfuͤrſten feinen ordentlichen land⸗ tag zufeunmenberufen koͤnnten; daß aber dieſe Ankunft unterbleiben muͤßte, wenn man nicht. eine beträchtliche Geldſumme zu ben Reifefoften bewilligte. Sie erflärten gleich im Ausſchreiben an die Hauptleute, fuͤr ihre Perſon einen — von bet — bewilligt zu M unb er⸗ mahn⸗ Erklaͤrung der — fn zwey durfürft. Re- Scripte vom 9 Sjunhié 1650. - -. (113) An Se. Cburfürftf. Durchl. wegen der yon bm pref. Ständen geſuchten mae den 20 Dit. 1651. i7. | Zuwolfies Buch, * Et mahnten. dieſe, aus jeder Stadt ihres Kreiſes einen De⸗ putirten mitzubringen. Sie beſtimmten einen Sonntag, an weichem man in den Kreiſen wegen dieſer Bewilligung berathſchlagen ſollte, damit die Pfarrer vorher in der ‚Predigt durch eine chriſtliche Ermahnung, ber Heben ho⸗ hen Obrigkeit beyzuſpringen, das Ihrige thun koͤnnten EN. Wenn man dieſe Mittel erwägt, wodurch ber Ehurfürft feiner Geldnoth zu fteuern ſtrebte, fo muß man mit Necht bie Seftigfeit bewundern ; womit er bem - ungeachtet feinen ordentlichen tanbtag bewilligte. Die Gefahr näherte (id) von alten Seiten, Polens Huͤlflo⸗ figfeit flieg, da bie Eofafen im Jahr 1651 den Krieg . erneuerten (75). Sie wurden befiegt und- zum-Srieden gezwungen, aber dieſes mehrte auch wieder bey beit Por len bie Hoffnung neuer Siege beym fünftigen Kriege mit Schweden. Die Zriedensunterhandlungen mit Schwes den nahmen swar zu kuͤbeck ihren Anfang; /ba diefe aber dem Könige von Polen für bie Abtretung des ſchwedi⸗ ſchen Titels, unb ber Republik für tieflands Abtretung, — keine Entſchaͤdigung gugeftehen wollten, ^jobann Cafie mir aber darnach trachtefe , irgend eine Provinz evblid) — zu erhalten, fo zerfchlug (id) bie gange Unterhandlung, amb bie Cofafen verriethen nun bald, daß inen nur ein bequemer gritpunct jut Ermuerung der deindſeligkeiten | e 216), | . fbi ſchwediſche Königin Chriſtina both bem Koͤ⸗ nige von Polen fuͤr die Entſagung ſeiner Anſpruͤche auf Schweden 400,000 Thaler, war nicht abgeneigt, — der (114) Ausfchreiben an bie kaudraͤche vom 31 Aug. 1652. . (115) mgnid 1. c, $5. VIL e. 77. - (116) Lingnich, ibid. S. 7$ — 15. | ; 4 I / N sen Jehe 1678 BR 1660, 373 ber Repubſik fiir fiefíanbé Abteetung eine Oeldſumme zur entrichten; dülein bie itii Jahr 165a. im fübed angefeßs - te Unterhandlung zerſchlug fid), ba bie Polen i ihren Vollmachten nod) den ſchwediſchen Titel unt bas ſchwe⸗ diſche Wappen nicht abgelegt hatten (77). Jetzt eilte ber König von Polen, Eriegerifche Anftalten au^ sweffen, und ſtellte Werbungen an, - bie in Preußen manche Ge⸗ wultthaͤtigkeit veranlaßten, daß Ihnen durch Deſetze ge⸗ ſteuert werden mußte (5). Ge ſuchte ſich von. der Seite | ber Eofafen Ruhe ju fchaffen, fchloß im Devamber 1653 mit den Taktarıı einen Frieden, unb tie von igren Duns desgenoſſen verlaſſenen Coſalen unterwarfen (id) aun im Jahr 1654 ben Nuffen,- Die nun gleich zu ihrem Schutze mit ifrer ganzen Kriegsmacht herbeyellten (^'9). Durch biefen Krieg wurde Polen aͤußerſt erſchbpft, unb ber Friede um fo notQroenbiger, aber dennoch war bet ſchwediſche Titel und Bas ſchwediſche Wappen bem Koͤ⸗ nige Johann Tofimir ſo cheuer, daß er (id) nit ze Ablegung entjühließen fonnte. - Dies marbte auch noch . im Jahr 1655 diegewuͤnſchte Stiebensuntergantlumm feuchtios, nb Carl Guſtab, bem tie Königin Chriſti⸗ na Schwebens €cone abgetreten hatte, mad)te nun die - Anſtalten zum Kriege; der für bie Polen um fe bedenk⸗ fidet matbe,. ba ihres. Gelbmangels ungeachtet ihnen bennod) bie Froͤmmeley nicht erlaubte, bie aufgehäuften Kiofterfshäge ad t bem SBorfiplege ‚einiger Patrioten zu den (117) ibid. ©. 100 — 103. (113). Mandat wegen der nunerträglichen Beſchwerden " durchzieh eaden Werber vom 31 Auguſ OE (119) ibid. St - 2. £56 co Boites urb, -. ben Rrösgstofien zu verwenen (77), , Mat machte bor - Ger auch tege Kriegeruͤſtungen, ‚wählte. noch immer, bof bie Schweden ben Zeieden winfchten, fardfe erbe lid). im Sage 1655, da Catl· Muſtav (dog aum Angriffe bereit mar, Abgeordnete nach Schreeben, . bie fic) jetzt des ſchwediſchen Titels hegahen, aber bereits ju fpät nfangten y. sım.den Angriff, and die Erobruungeplane arl Guſtavs ju. hintertreiben. Dieſe berandringende Gefahr machte denn auch endlich ben preußiſchen Staͤn⸗ den bie Mothwendigkeit einer Vertheidigung ſichtbar, Sie bathen deshalb im Jahr 1653 um die Anſetzung vor Bubrıma Betsagen, um die Benlegung..des thaologi⸗ ſchen Gezaͤnks, unb. um die Berufung eines Landtages; has'erfte (^) um (id) bie Gottheit geneigt, zu machen, dan leßtere. aber zur Beſtellung des Defenſſonswerks. Sie erklaͤrten ſich bereit, erfahrne Officiere zu Rache zu sieben, unb verſicherten, daß fie im Unterlaſſungsfalle Feine uͤble Folge verantworten könnten"); Die erjte Hälfte bes Geſuchs ertlaͤrten bie Dberräthe für heilſam d.chriftlich, aͤußarten id). aber. auch ſehr ernftlich, ger gen.alles. theologiſche Gezaͤnk, und fügten, ob ſie gleich ben ordentlichen fanetng nicht gon verwarfen , bennod) hinzu, Pag man aud) guf biefem außerordentlichen Land⸗ - ſich — der — binseigpenb bes * (120) — c. e. 112 — 136. " (121) G6enbaf. ©. 129 — 135. (122) Derer vom Herrenſtand und Landraͤthe ſamt denen hierzu Deputirten von den Nähen dei brey Städte Ks nigsberg hochnothwendige Beantwortungs⸗ unb Verwah⸗ rungsſchrift, p ben aa dd 1653. w dom Jahe 1618 NEx66o, ud tachſchlagen nne (79). Syr Churfuͤrſt Päribigte ves⸗ halb ſchon am 18 Dec. 1654 ber preußiſchen Staͤnden einen ertraordinairen tandtag an. te waren num aud) - in ber That ben ihren Bewilligungen nicht fäumig, unb —— ber djurfárftfice erfte Geheimerath und Line on | nant Georg Friedrich, Graf pon Waldeck, richtete im Jahr 1655 dad ganze Defenſionswerk ein. Jeder, ber einen SRitterbierift zu leiſten, ober ein Dienſtpferd zu ſtellen ſchuldig war, follte, wenn et bey der Auffordes sung feine Pflicht zu thun untetliege, beym erſtenmal⸗ [efi beym jmeytenmafe Hundert, beym brittenmafe zweybundert Thaler Strafe zahlen. Die inländifche Miliz, oder wie man fie bamaló nannte, bie Anybtans jn, die vom Landesaufgeboth, ‚follten ben er(ten Mor nat hindurch mit ollem von ben Sybrigen verforgt, nach⸗ ber aber gleidy ben übrigen churfuͤrſtlichen Soldaten ges halten werden. Sie wurden gewiſſen Obriſten unterge⸗ ordnet, welche ihnen einen beſondern Eid abnahmen, ſie in den Waffen uͤbten, und ſie ſollten, ſobald man ih⸗ ttt nicht mehr oͤthig Hätte, entlaſſen werden. Auf Dem lande ſollte von Jwanzig Huben, in den- Staͤdten von zehn ganzen, zwanzig halben Haͤuſern ober vierzig Buden ein Mann geſtellt werden; wer aber. ven Mann- in ſtellen unvesenbgend fty ,. ſollte vierzehn Tage nach ger fhehener 2trgeige zehn Thaler bezahlen, unb dieſes Gelb [elite nad) bem angezeigten Berhältuiffe ber Huben unb Huſer entrichtet werden. — Einige Aemter hatten hierein sick gewilligt, aber bis Reglmantsraͤthe — daß Pe» — (13) @rinnenung ber Oberraͤthe auf die donmerntu- Schrift vom i April 1653. : ed. Pr. s» M ME 478 . 8i ad, - a np — Mor bie Mehrkeit ber Stimmen ent ſcheijden muͤtzte. Die aufgebathenen Kriegsvölfer ſollten . fogleich gemuffert, und alébenà bis auf ben Mothfall ent» aſſen merbeu.. Koͤnigsberg und Memel, melche die Buͤr⸗ ger zur Vertheidigung brauchten, „waren vom Aufgebo⸗ . dfe befreyt. Es ſollte bie ſtrengſte Kriegegucht gehalten werben, ben Gpeeffen, wo nod) einiger Exfag mpglich pte, follte, er ſelhſt durch Abziehung vom Solde gelei⸗ ſtet werden, "und fir alle auf bem Marſch verübte Aus⸗ fehweifungen follten. bie commanditenden Dfficiere haf⸗ ten (720). Zur Beſtreitung der Koſten war dem Chur⸗ ‚ fürften eine Accife on allen tebensmitteín und ein Kopf⸗ ‚geld bewilligt worden, unb wenn die Gefahr ben hoͤch⸗ — (ten Girab erreichen wuͤrde, follte jedermann Kriegsdien⸗ (fe leiſten (75), Es wurde deshalb jeber Waffenfähige uud bie Art feiner Waffen, die, meídoe bereits Krieges , bienfte geleiftet, unb bey fremden Armeen als Dfficiere gedient hatten, in beſondern Tabellen aufgezeichnet, und vorlaͤufig bie Waffenfaͤhigen in Compagnien eingetheilt; hoch wurde dies nicht bis auf die Domainen erweitert, ip welchen es tag Churfuͤrſt beym zehnten Manne bewen⸗ den ließ (7^). Denn ber Churfuͤrſt fuͤrchtete bereits Nrenhens Entvdlkerung, ſuchte deſhalh tem unbefugten Situngn — ben Gewaltspätigfeiten ber Wer⸗ — her G 34) Veſcheid der Oberraͤthe, den pmi Ständen ete theilt,, ben 14 Sept. 1655. (125) Ausſchreiben in alle Yemter des Arrierchonẽ vom ie Aug. 1655. | P N ' 5 we "36 Reſcript wegen eines Sri diui wm. om. 165 5 .- Y |! 4 t som Jahe 1618 BM 166p. — ars be m femen (27. Grfom ift und mit fime - Kriegsvölkern nad Preußen, unb hoffte wenigſtens einen F guten Vorrath an Lebensmitteln zu finben, fant «bet - nicht fo viel vorraͤthig, folche nur einen einzigen Monat unterhalten zu fönnen. (Er trug e6 deshalb ben Oberraͤ⸗ then auf, bie Staͤdte Koͤnigsberg zu einer ſchnellen Qn& richtung von roo,oco Thaler zu vermögen, unb fie ba» bey zu verſichern, daß fie nicht mit ftärfern taften als bie Übrigen Stände belegt werden follfen (^*^). Mr In bet That reichte alles, ab Die Stände thaten, nicht bin, bie Wünfche.des Churfuͤrſten zu erfüllen. Sie fegten es felöft, bag er zu Erreichung dieſes Zwecks ce nen ordentlichen fanbtag zufammenberufen möchte; fie geſtanden, daß Preußen unmbglich einem Geinbe, bem Dolen unterliegen müfte, gewachſen wäre, unb wuͤnſch⸗ ten deshalb, bag bet Churfürft einige Buß⸗ und Bette ge enfe&en möchte. Weil aber ein ſolches Gebet nicht ans ders gefchehen Fonnte, als in „Meinigkeit des. chriſtlichen „einmal angenommenen und in unfern ſymboliſchen Buͤ⸗ | » djetn gegründeten evangelifchen Slauben&, „ fo bathen fie, ben Doctor Dreier, der feine Stelle im Zahr 1649 auf eine ungewöhnliche Weiſe erhalten hätte, außerhalb landes zu verforgen, feinen Pag einem orthodoren Ius t$erifd)en Geiſtlichen ju geben, unb fie hofften alsdenn mit bem „allerhöchften Bort gut eingerichtet 31 fen (75), Der EHurfärft Hoffte in der That ven Ma ‚des (127) Ehurfückt. Verordnungen (n Betreff der Werber vom — 38 unb 29 May 1655. ! | — Surfärkt, Schrelben an bie Oberraͤthe vom z Oct. ee ulii: Bedenken c. Erb. kandſchafn prf. Wn a Aug. 1655. igo Bhbifte eu, der Aceiſe zuviel, weil er burd) fie 600,000 Thaler eti - fangen zu koͤnnen glaubte. Die Abgabe von adf Oto Then für den Scheffel Malz fehien freylich Hoch, weil Fe noch nie in Preußen fo beträchtlic) gewefen war; als fein viele Städte forderten eine Ausnahme, weil fie (on durch Einquartierung und ‚auf andere Meife manches Titten. Die Stadt Memel berechnete auf ſolche Weiſe -500,000 Thaler verlöhren zu habıtı, und fie verlangte, fo wie andre Städte,.ımwenn fie bie Accife erlegen follte, dafür vom Servis Pam ju fenn (77°). Der Ehurfürft forderte aber, baf die Mecife unbedingt eingeführt wers ben follte, unb wollte es aud) ben Koͤnigsbergern nicht *geftatten, etwas zur Erhaltung einer eignen Miliz das von abzuziehen. Wegen bes Dockor Dreier‘ fie er fid) “auf nichts ein, befahl aber ben Oberräthen, den gefor⸗ derten Bußtag auszufchreiben ("3”). Die Gefahr, welche jest Preußen bebrohete, Hatte der Gourfürft längft vorausgefehen, Unterhandlungen und Buͤndniſſe waren häufig eingeleitet, aber das eins 'gige-mit den Niederlanden, welches foͤrmlich abgeſchloſ⸗ den wurde, brachte im entfcheidenden Augenblic® bem -Ehurfürften feinen NRutzen. Schweden ſuchte ihn auf tsubalten, ober ihn afe Bundeögenoffen bey Polens fünf. figer Eroberung durch eignen Vortheil an fid) zu knuͤp fen... Diefe Eroberung toutbe bey Polens Unvermoͤger und innerer Zerrüttung von dem Priegerifchen otl. e bind - möge — ber "—- " alle den mannig 2M Uo. ^.fett (39) Der Kepfinenteräife Bedenken wegen der Acciſe rt nüng ben 5 Auguft 1655. s; p) Churfuͤrſtl. Durchl. Erklärung megen der N te 6 Aug. 1655. 4 ⸗ B dom im 618 Bi 1660. B HM feltigen Friedensuncer handlungen imaer aut ben. Brig jum Augenmerf haste, Der Churfuͤrſt faf) es voraudy of Schweden, um fein. Gebiet lángà ber Küften ber Of fe agépubeGnen , bey einem Kriege mit, Polen vorzäge id na Preußens Eroberung trachten mürde.. Ks - ſuchte daher durch ein Buͤndniß mit. tem; Föniglichen Dreußen feine eigne Macht zu fläsfen, und die oft des Krieges für feine-Unterthanen zu mindern. Dies Buͤnd⸗ nif wurde am »2 Otopember sefd)foffen; dem Konis⸗ von Polen, ben preußiſchen Privilegien, unb ber some ſchen Kirche follte hiedurch nichts vergeben feyn, keiner bon diefem Buͤndniſſe aycädtreten, und; nach Beendi⸗ sung des Krieges alles in ben alten; Qufanb gefeßt wer⸗ den. Das pofnijde Preußen follte dem. Churfuͤrſten 4000 Mann Hülfötruppen liefern, bie Städte Braun berg, Marienbing, Disfehan, Slochau, Strasturg, Neuburg und Grauden, fullten branbenburgijche Defas kungen einnehmen, und von bem polnifchen Preußen der Mann diefer Befagung zwölf Gulden, und jedes Reiter ioeyunbgpang Bulden monatlich erhalten. : Us . kin dieſes Buͤndniß war, einfeitig, weil die großen Stähle des weſtlichen Preußens, ungeachtet der Ermahnung Ihres Sonigé , daran feinen Theil nahmen (82). . 2 .. Ser Churfuͤrſt hatte indeß, um feine Einkuͤnfte zu dergroͤßern, bie ihm bewilligte Acciſe ohne Genehmigung Wr Stände erhähf.. Vom Scheffel Roggen mußten deey Groſchen, von den Kram ⸗ und ttiatevials waaten im Durchfchnitte fünf Drocent Accife entrids it werden, unb Dinge, bie gum Luxus gehörten, als os . Wi los - (132) Puffendorf bs :T. 2. Lib. V. P. 443 S PN Lengnich, 1. c. Db, VIL p. 137 — 144 — 4 * , 4*7 Ha — m— "E qBilbprett (itib afiéjo gite. Brandiveine,, wovon füt jte Stef acht Groſchen etlegt wurde, wurden nod) höher beſteuert (733), — Um die Zahl ber Krieger zu vermehren, wurden alle in-frembeh Kriegsdienſten ſtehende Unter» khanen, bey Strafe der Confiſcatioͤn ihres Vermoͤgens huruͤckberufen (739). In bet That hatte (id) das ganze fati Hey ben Ruͤſtungen f» ſaumſelig betragen, daß end» ſich doch ber Befehl zum kandesaufgeboth ergehen mußte [995); eine Sache, bie gat nicht nothwendig gevorfett waͤ⸗ ve, wenn gehöriger Cifer ben Verteidigung des Vater⸗ fdhtes flattgefunden Hälfte. Preußen wäre hiedurch .. Mairdjeh Uebeln eatgangen, unb haͤtte jedem, ber e$ zu bekriegen gewagt haͤtte, Achtung eingefößt. Denn bet Ehurfuͤrſt, der Booo Mann aus der Mark umb Pom⸗ mern nad) Prenen gebracht, fchon- feit einem Fahre Werbungen angeſtellt, und bie Dietftpflichtigen aufges bothen Hatte, ſtand Dieburdy, wenn tín aͤußerſten Nothe. fatle alles zufammenftieß,, an ber Spiße vom 20,000 Mann‘, bie noch durch bie 4000 Weſtpreußen vermehrt wurden, unb wenn bie weſtpreußiſche Ritterſchaft nach Holnifcher Sitte zu ben Waffen: griff, fo warb bieſes Deer nod) befrächtlicher verftärft. Der. Churfürft, def fen Nüftungs » Befehle freptid) nicht gehoͤrig befolgt toaten, fonnfe inimer vorausfegen, daß biefe Bes fehle, nicht aber ihr fchlechter Erfolg, dem Feinde Hirt füngfid) 5efannt wären, und deshalb ˖ wol hoffen, Preu⸗ fms Verſchonung von feindlihen Waffen, und: eine $ | | : . (133) Supplementum der Acciſe vom 5 Nov. 16558. (134) .Avocatorial - Patent aller in. fremden Dienften ſtehen⸗ s den Untertbanen den 2 9 Nov. 1655. ' (135) General⸗Aufboth von 1655: - Ze. / vom Zahl r&ié Db 1660. Ab Neutiuntat, den Iweck des Buͤnbniſſes, gif rhalteir; va bie ganze ſchwediſche Armẽe nir ahé 34000 Mann, aber frelich geuͤbten und für die damalige Jeit mif einet uh- geheüven Artilletie verſchenen Trubpen/ beſtanß. Allech in Polen eilte jedet /' Tif bem Koͤnige von Schweben ib unerwerfen, blos die Stadt Erakau that einen gib monatlichen Wiberſtand. Das! Sröhßersogthnh it tbaüeri ;": don’ den Ruſſen angegriffen‘, 'eifte dutch eine Freiwillige Unterwerfung an Schweden der: tufliftien. Eroberung zuvorzukonmen; Bas hilgemeine Schrecken wörftefbdar duf enffegene Provinzen, fHbfF vie UKER ne unterwarf fid) durch Abgeordnete den ſchwebiſchen Siegern, ‚die Crondrmee ſchwutr Wen Sen TER be _ Treue, und diente, fo wie ein gropér Theil vel pon [cen MWels/ jetzt beym ſchwedifehen £oeere tiv himgHidel fije König Johann (Caffiniv, ben té wif Anl — eher guten Eigenſchaft fehlte, -ffof Hass ro X verlaſſen, nad) Glogau in Schleſten, ſuchte bite Abgeordnete den Muͤth bee Preußen lagufeheh; imi qe A dem Strome, der fein Rei fiSei(tiodiniiite, "had D was enfgegenzufeßen: Bir’ groß aber? vitae Preußensi Graͤnze gegen Polen und litthauen, intl Pe nid) Sopa? rund vereinigen pi fónnett; in benitanbe ſelbſt hereſchte juvief 'werhfelfeiciges "Miprennen, zu ménig Eifer 4 Much fif bie eigne Sache, um den’ eon tiff ald cul ner Seite eindringenden Schweden gewächſen zu fein. Thorn, fo oft vom Churfuͤrſten zum Widerſtande kit mahnt, hatte alle Anerbiekhumgen von Huͤffe abgdebint' und unterwarf ſich jetzt den Schweden, die auch Ma⸗ rienwerder breiten. - Die ffeütn Städten beiten Ufern bee. Weichſel wurden groͤßtkentheils ohhne großen . Mi | Widers - 1 — Jn EL RE Biäfted Bud, 59 FJ et einen Seite put! m asienbury and. von der nen Danzig vor (uf. Diefe Stadt wänfchte | ber König von . Schweden zu ſchonen, ließ fie daher mit. Behutſamkeit einfpließen,, auch eine Zeitlang mit feiner Fiotte bedro⸗ Ken, bie aber ber Winter unb bet Mangel an tebenss - - mütteln zur Ruͤcktehr nady Schweden jmang (/2*). a... Der König Johann Caſimir ‚Hatte 'aleid) nad) Gchfiesung des Vertheidigungsbuͤndniſſes mit Weſtpreu⸗ fien dem Churfuͤrſton durch einen Geſandten die Unab⸗ bdaͤngigkeit Offpreufena und bie Befreyung von aller pol⸗ nifchen,tehusvenpflichtung. zuſagen laſſen, unb vorläufig . wat fchpn. ber Vargleich .entroorfen, den bey duͤnſtigem Beitpuncte Polens Stände genehmigen. ſollten. Selbſt feine Ayfpräche auf die ſchwodiſche Erone wollte Johann Caſimit dem Churfuͤrſten abtreten, ihm, auch das von den Schweden aͤngſt eroberte Kiefland als ein polni⸗ ert ten entheilen.. Aber Schwedens immer fleigenbes, ^ Siisgtalód- Übergayote ben Churfuͤrſten, bag er allein Richt; zum Widerſtande gewachſen fey. Gleich nad) Crac | Baus Crobesung ſuchte er deshalb einen Vergleich mie Schweden zu (bliegena aber Carl Guftap, ber,, wenn der Churfürft. vor. Anfang beó Krieges das angeftagene —- . fBügbnió gegen Polen angenommen hätte, wahrfchein⸗ — ld) bie vortheilbafteften Bedingungen eingegangen wäre, glaubte jegt.als Sieger bie haͤrteſten Gefege vorſchreiben it können, unb indem er von der Weichſel immer tiefer ‚ ins Seeglide Preußen "on tint bieg fein General —- | Magnus NA —— c, 95. VIT. ®. 135—137. 145. '— 149- 4 Puffendort de rebus, gef. tron: Gußavi 5 II. $. 6a. 63. TL % ! i T — ‚ dont Jaße 1618 bis 1660, . 185 de. la Bardie von kittfauen and; Die bey dem ſchwediſchen Heers befindlichen, jum Pluͤndern unb jut Grauſamkeit immer gewohnten ‘Polen, Häuften Sandiungen diefer Art in Dflpreugen , weil fie mit jeder wglich einen neuen Beweis von Anhaͤnglichkeit für Schwedens Sache zu geben ‚glaubten... Die branden⸗ burgiſchen Truppen wurden theils gefangen, theils nie⸗ dergemacht, und die Beſchwerden des Churfuͤrſten, ſeine Verſicherungen, daß er mit Schweden in feinen Krieg verwickelt fen, blieben ohne Wuͤrkung. Der Ueberreft ſeiner Armee hatte (id) zu ihm nad) Königsberg gefluͤch⸗ tt; ſchon mat Earl Guſtav nicht mehr weit davon ents fent, der Friede folgfid) Nothwendigkeit. Ein futjer Waffenſtillſtand ſollte ign. einteiten, bie Schweden 4o; gen ich bis Schippenbeil gurüd* , Preußens Unabhaͤn⸗ gigfeit verfuchte der Churfürft fruchtlos zu behaupten, und drey Bergleiche, wofuͤr ber Ehurfürft bern ſchwedi⸗ fen Cangler Oxenſtiern nod) durch 20,000 Thaler (ci üt Gefälligfeit zu vergelten fuchte, wurden am 17 Jan. 1656 unterzeichnet. Der Krieg erreichte hiedurch fein | Ende, die ſchwediſchen Truppen follten innergalb 2430 — gen. aus Preußen unb bem Ermlande, und in der. nem. liben Zeit die nod) übrigen preußifchen Befagungen aus Beftpreußen zurüchgegogen werben, unb heibe Theile alle borgefuntsene bewegliche und unbewegliche Güter unbes (hädigt zuruͤcklaſſen. Der Ehurfürft folíte nach Ablauf eines Jahres bet Erone Schweden wegen Preußen die Sufeigung fei(ten, welches et und feine Nachfolger aud) duch Gefanbte thun fónnten. — Wen jeder tebnserneues "ng follten 4000 Ducaten r, fonft aber nie etwas an sepatit — außer ber Hälfte ber preußi⸗ Ms ſchen 186 — guia "T fchen See oͤlle welche in Dipreufen nie [5 als in Meftpreußen attgefe&t werden ſollten. Dn. ber "Appellas klons⸗Inſtanz fetite ein zu Königsberg zır'errichtendes Appellationsgericht, und bey Streitigkeiten té Cours . fürften mit den-Ständen, denen alle Freyheiten gefichert wurden, follten von beiden Seiten ernannte Kommiffas tien, umb ein ſchwediſcher Abgeordneter entfchelberi. ‘Die tehnedienite wurden auf 1000 Mann zu Fuß und soo ju Pferde beſtimmt, die ber Churfürft aud) (ede Wo⸗ lang außerhalb Preußens Grünen untergatcerr ſoll⸗ Die Haltung von vier Kriegsſchiffen zue Beckung * Strandes wurde ihm“ erlaffen: vielmehr," auf jede Seemacht neidiſch, machte Schweden bie: Bedingung: daß er keine Kriegsſchiffe halten fellte, unb bté gate unb Bedingungen , unter welchen ſchwediſche Kriegeſchiffe in preußiſchen Haͤfen einlaufen ſollten, wurden feſtgeſetzt. Preußen ſollte erſt nach Ausſterben der männlichen und weiblichen finie und aller Mitbelehnten aus dem branden⸗ burgiſchen Haufe an Schweden fallen, unb bie Stände ‚alsdenn afle ihre Privilegien behaften. . Das Biſthum Ermland aber wurde dem Churfürſten und ſeinen Nach⸗ folgern nur als ein erledigtes Maunlehn von den Schwe⸗ den ertheilt, welche fid) bie Stadt Srauenburg mit ih⸗ tem Bezirfe ausdrücklich vorbehielten (797). Bald fuͤhlte Carl Guſtav hievon ben Nutzen, ins bem bie weftpreußifchen Städte Crubm, Slochau und Miarienburg, vou den brandenburgiſchen Beſatzungen I verfaffen, (id) ben Schweden ergeben mußten. Blos die Stadt Danzig widerſtand allen ſchwediſchen Anerbie⸗ thungen, weil ſie es für bequemer hielt, mit it Boten, deſ⸗ “fen (137). Puffendorf p..295 — 301. vom Jahr 1618 bis 1660, 187 fen Ausſacht handel fie beroicherte, in Verbindung zu ſte⸗ ben, als bem 8huige von Schweden zu gehorchen, bee ei bentfic)) bewies, baf er micht bie Frehheiten imd Vor⸗ rechte Polens umb ber poluifshen Unterthanen zu ſchonen beabſichtige, fombeta vielmehr bie Ahſicht hege, als Er⸗ oberer pua verfahren. Deutliche Aeußerung hievon, De brifungen des polniſchen Adels, die unterlaffene vbllige | Seoflung ber Crouarmae, Ginjdyránfung ber rómifdjen . Sire, Beringfhägung der Geiftlichkeit, Dope Be⸗ ſtenerung, ſelbſt Pluͤnderung, hrer Qtr, . fiegen bie Pos lm bald. eine Alnterwerfumg bereuen, wozu fie theils — Furcht, theils teichtfinn. vermocht hatte... Univerſalien ober Patente , weiche Kbnig Zohan Cafimir von Seins Glogau aus ergehen fief, woburd) er alle Polen zur Ret⸗ tung ber Religion, ber Frehheit unb des Vaterlandes aufforderte, ben jurüdfeQrenben vollige Vergeſſenheit Mi Dergangenen, ^ ben. beym Feinde beharrenden aber die ſtreugſten Strafen verkündigte, verbreiteten bie Gaͤh⸗ tung, velche bie Abweſenheit Car Guſtavs in Preußen mehrte. Ueberhaupt reichte fin. Heerr nicht bin, das weitläuftige Boten zu befegen. Freylich ließ ſich ein fand leicht durchſtreifen, worin keine Feſtung ben Feind aufs hielt; jedermann unterwarf ſich beym Anblick bes ſtrei⸗ fenden Heeres, vergaß aber auch die durch Furcht er⸗ wete Uutenmerfung, ſobald ber Streifzug voriber war. Daher ſchloſſen einige polnifche Großen (fon am 29 — De pos bie Cyefievoicifcbe Confoͤderation, unb damoſc warb ber Sammelplatz ‚der wieber zu ihrem $0, tig zuruͤktretenden Gronarme. Bon ihr aufgefors dert, kehete Johann Cafimit über unwegfame Gebürs $ nad) Polen zurück, und ER et am ı2 April in der Rp ans o, 900pt - (x88 ^ -— .1-galiteb Buch; T Hauptkirche zu Lemberg die Jungfrau Maria sur $5 nigin von Polen erklaͤrte, fid) und (eine Reiche ihr um fetwarf ‚ihren Benftand zer Erhaltung der roͤmiſchen Kirche in Polen anflehte, unð nebſt (eimem Volke biefen Tag zur Dankbarkeit feperlid) zu begeben gelohto, inbef ' et durch diefe Handlung feine Anhänger zum Yanatijmus entflammte, gewann er zugleich den gemeinen Mann durch das Öffentliche Bekenntniß: daß Polens Unglud blos durch die Seufzer und Klagen bec unterdruͤckten ge meinen Menge verantagt^fey, tmb et, um den Zorn bei Himmels abzuwenden; - diefen Uebeln auf: ics nächften Reichstage abhelfen wolle (759)... ^^ Meberall griff niat ma: in Polen gu ben Waffen, frenficyfiegte, voie immer; die Kriegskunſt äber Fanatiſmus unb Verzweiflung , aber auch nur hann, wenn es die, Polen waägten, (id) mit ben Schweden in ein regelmäßis ges Treffen einzulaffen. Allein, wenn (ie jene Vortheile . benugten, welche tie Menge, genaue Kenntniß des farv des und Kuͤhnheit dem, welcher. bie Gefahren des. Kries ges nodj nicht vollig fenmt, ſo oft verfchaffen,; wenn (ie dieſe Vortheile gehörig benutzten, dann warb.bie tage ber Schweden oft mißlich. Bon Sapicha mit dam Ueberrefte bet pofnifchen Armee verlaffen.,, zwiſchen ber Weichſel und Sau von ben Polen, eingefchlofien, hätte . . Earl Guftav und fein Heer umfommen, ober (uf) gefan⸗ " gen ergeben müffen, wenn er nicht mit großer Kuͤhnheit den Webergang über die Dau unter ben Kanonen der | . feindlichen € djanjen gewagt, unb ein paniſches Schres cken der Feinde ifm diefen Lebergang erleichtert haͤtte. Ueber Warfchau we et jest nach Preußen zuuruͤck, wo M : - ſchon | A Puffendorf 1. c. p. 333. 334 - som Jahe 1618 Bib r65o, — 389 (don bie Machricht vow feinem Tode allgemein war. Al⸗ | les both er j«6t auf, um bie Danziger. auf. feine Seite zu ziehen; ein Verſuch, jet um befto vergehlicher, ba ſelbſt die Annäherung einer. hollaͤndiſchen lotte Danzigs Has fen von der Einſchließung durch ſchwediſche Kriegsſchiffe befreyt hatte. Durch genaue Verbindung mit dem Chur⸗ fürften von Btandenburg ſuchte er feiner Kriegsmacht neue Stärke zu geben, feinen Rüden zu fihern, unb - den Polen einen neuen Feind entgegenzuftellen (3°). - Schon hatte das Buͤndniß des Ehurfürften mit Schweben bey den übrigen Mächten einigen Eindruck veranlagt, nut Unmillen fahen ed bie Holländer, welche durch Schwedens Vergroͤßerungen an ber Oſtſee, Eins ſchraͤnkung des eignen Handels fürchteten. Cromwell rieth bem Ehurfürften feine Kriegemacht zu erhalten, uno... : ſichdurch bie Verbindung mit den proteflantifchen Schwer den gegen ben. Haß des Kaiſers unb bie Seinbfeligfeiten der - Polen, Ruffen und Gofafen zu fehügen., ‘Der König von Frankreich fehloß fogar mit bem Ehurfürften ein Buͤndniß, beide Theile garantirten fid) ihre deutſchen Staaten, und im Fall eines Angriffs follse Fraukreich 1500 Reiter, sooo Mann Fußvalk und das erforberlis the Seſchuͤtz, oder wenn e$ ber Churfuͤrſt lieber wuͤnſche tt, eine verhaͤltnißmoͤßige Gelofumme ſtellen. Der Churfuͤrſt verpflichtete (id) qu einem Beyſtande von 1500 Stern und 4000 Mann Sufpolf; bie qlodenn zu ma⸗ chenden Eroberungen ſollten getheilt, die Zahl der Huͤlfs⸗ Miftr, menn es bie Moth erforderte, vermehrt werden (^. Dies wesen fim — Deweife vom ge ee B]heo—- (145). [T e e 152.— 160. tut o! by dL (140) Puffendorf 1. c. p. 304— 314 P. $n 190 .guities $u$ ^ 1 fliegenenn ofer des Churfuͤeſten bey auewiritgen Maͤchten; ein Anſehen, um ſo ehrenvoller, weil es der Churfuͤrſt nicht ſeinen Feldherrn, ſeinen Heeren, und den durch beide erfochtenen Siegen, nicht der Größe oder innern Macht feines Staats, ſondern blos ver Ach⸗ . tung unb bem Zutrauen verdankte, welches (eite perſoͤn- lichen Eigenfchaften einflößten. Schon hafte er bey der Abnahme des fchmedifchen Kriegsgluͤcks zu vortheilen, und gerade in dem Zeitpuncte, worin vielleicht ein klein⸗ licher Geiſt (id) von inem losgeriſſen hätte, och eine engere Verbindung zu ſchließen verſucht, um zugleich auch wichtige Vortheile zu erhalten, und mit vieler Menſch⸗ lichkeit verwandte et (id) aud) beym Koͤnige von Schwe⸗ ben dahin, bem Biſchofe von Erinland ein anflänbiges Auskommen zu verſchaffen, deſſen Biſthum nach dem letzten Vertrage dem Churfuͤrſten zugetheilt war. Carl Guſtav aber gehörte aud) nicht zu den Menſchen, die ſogleich, vom widrigen €djidfale! gebeugt, durch ſchnelles Machgeben ihre Huͤlfloſigkeit und Mißtrauen in eigne Kraft verrathen. Gering waren alfo nur bie Vortheile, welche (id) Friedrich Wilhelim durch ben Vertrag zn Marienburg am 13 Junius 1656 erwarb. Bon ſchwediſcher Seite war ihm zuvor nur beym Angriffe Preußens Huͤlfe zugeſagt, dieſer wurde er jetzt and) fuͤr ſeine uͤbrigen Staaten verſichert, und dagegen der groͤßte Theil Polens, mit Ausnahme von Podolien und Vol⸗ hynien, und aus litthauen GCamepten unb die Woywod⸗ ſchaft Brzeſt beſtimmt, in deren Befig er Schweden mit ganzer Macht unterſtuͤtzen folltes. tod) behielt er ſichs dor, in Litthauen nicht gegen bie Ruſſen, aud) nicht ger gen ben Herzog von Cutland, feinen Schwager, zu biefem tom Sole 6 r8 iiti 660, u igi Banane saspfüctetzu ſeyn. Die Zahl ber —* — ker, weiche ber Ehurfürft ſtellen ſollte, wurde auf 6000 Manz feſigeſetzt. Im Mothfalle aber follten beide Heu se sufammenftdßen; dies fetere bejtimmten geheime Ar⸗ titel, worin nod) manches in Betreff der vorigen Tracta⸗ ten erlaͤutert, und von ſchwediſcher Seite dem Gpurfáty ſten bie Verſi cherung gegeben wurde, ihm die Woywod⸗ ſchaften Poſen, Raliſch, Lencic, Siradien und ven Bezirk Wielun beym Friedenoſchluſſe abzutreten (7*7). Der Churfuͤrſt, der auf dieſe Weiſe fuͤr ſeine aus⸗ vaͤrtigen Verhaͤltniſſe geſorgt hatte, ſuchte nun auch im Innern ſeines Landes thaͤtig zu ſeyn. Er machte ſein Heer vollzaͤhlig, ſetzte Reiterey, Fußvolk unb Artillerie auf beſtimmten Etat (’f”), unb forderte von den Frem⸗ den, daß ſie ihm entweder den Eid der Treue leiſten oder -— Swentgen. verloffen follten (7/2). Nachdem die Verfaſ⸗ fung des Landes durch bie Xractaten mit Schweden am 17 Januar heſtimmt mar, hielt aud) der Churfuͤrſt bie Derufung eines orbentlichen Landtages für noͤthig; allein (bon das Ausſchreiben beweift bie Denfungsart' des Ehurfürften. Er fagt beu Ständen nichts von bem mit Schweden geſchloſſenen Vergleiche, deſſen Artikel viel⸗ mehr geheimgehalten wurden; ‚fonbern fordert, fie blos auf, igm bey bec Errichtung eines Tribunals, wodurch ten fernern Queruliren ein Ende gemacht werden follte, -— und oe einer neuen Yeeifes» Einrichtung iren Beyſtand | E m) Puffendorf 1. Qe L. VI. $. 36 — 29. Smgnig 1 e. ^p. 160 — 161. (142) EN = die Soldatesta bm 20 asd | 1656. (1) Ediet — er umen vent 33. Im. 16 sé. - / N 194- Zwoͤlfteßs Vuch, zu leiſten. Er fordert, daß bie Deputirten nur in fev ner Anzahl, mit einer gaͤnzlichen Vollmacht verſehen, auf bein Landtage erſcheinen, dieſen in drey Wochen beendi⸗ J gen , unb für diesmal feine frembe oder foldje Angelo — genfeiten, voorüfer man nicht gleich im Ausfchreiben ifs ten Rath unb Benftand gefordert hätte, einmifchen folks ten (*). Einige Kreife nahmen darauf nicht Ruͤckſicht, fondern gaben ihrem Gevollmaͤchtigten eine Anftructipn, ' befaßlen ihm über die Privilegien des Landes zu wachen, unb wichtige Angelegenheiten ad referendum ji nehmen — (^55). Andere Kreife verpflichteten ihre Abgeordnete, blos tad) ihrer Snffruction zu verfahren, unb erflárten vors. aus, alles, was derſelben gemäß fen, gu genehmigen (7*9), unb mancher Kreis, dem Ausfchreiben völlig gehorfam, — gab feinem Depuiieten gar Feine Inſtruction, fondern eine uneingefchränkte Bellmacht (7); ein hinlänglicher Beweis, bag jener Gemeinfinn‘, welcher bey Preußens "Adel gleiche Sprache und gleiche Verfahrungsweiſe er⸗ - geugte, jeßg nicht mehr (o wie vormals ſtattfand. Der dtitte Stand aber ſchien von den Vortheilen des Hans — belà bereits ‚einen richtigen Begriff zu haben, indem er vom Churfürften bie Verſicherung auswärfte, daß tie Acciſe nur bloß von bem, was im Sande verzehft wuͤr⸗ be, abet von feinen Tranſi to» Gütern entrichtet werdet: : follte (144) Landtags Aueſchreiben auf ben 2g März 1656. (145) Vollmacht für ben Preußifch Diärtifgen Abgeordne⸗ , tm von Diebes, dm 6 Maͤrz 1656. (146) Vollmacht für bie Abgeordneten des brandenburgiſchen Kreiſes, von Kalkſtein und von Crentzen, vom 7 März 1656. (147) Vollmacht des Amts Infterburg für den en von Oſtau, vem 1o — 1636. $om Jahr 16r8 Bib 1660. 393 fite (7*5). Die Staͤnde, welche nun in ihren juin — | ten Bedenken dem Churfuͤrſten feine Sorgfalt mit vielen Worten. verbanften, batben, weil man ſich anf den fleiſchlichen Arm nicht verlaffen fónnte, mit den Betr, - Buß und Bafttagen fortzufahren, tmb den Dr. Dreier, ber bie Urſache zum theolögifchen Streite gegeben, "aus - ben Sande zu entfernen. Qut Unterhaltung der Krieg voͤlker bemwilligten fie bie Fortdauer ver Aceiſe und ihres Supplements, welches (vie fie fid) ausdruͤckten), juͤngſt⸗ „hin:die aͤußerſte Moth und Gefahr €. E. Landſchaft, zus „wiber ihren wohlhergebrachten Gewohnheiten, eingeffgs. „ret haabe., Die Staͤdte aber wollten in dies Suppie⸗ ment nicht wiligen, alle Staͤnde aber vereinigten ſich, | bie Aceife und ſelhſt eine Erhöhung auf alles, was zum Luxus gereichte nod) auf em Jahr zu entrichten. We⸗ gen des Tribunals thaten die Staͤnde verſchiedene Bo ſchloͤge, woben ſie die Verfaſſung der polniſchen Dribn⸗ nale zur Richtſchnur nahmen; als ſie aber die Zahl der adlichen und buͤrgerlichen Beyſitzer beſtimmen wollten, brach wieder die alfe Bitterkeit aus (*). Die Staͤnbe ſchiſverten aud) dem €ünifürflen ble Lage des landes, berficherten, daß eine Armee gegen 20,000 Mann ſtark, die Preußen ſchon drey Monate lang allein unterhalten hätte, fanm nod) einen Monat hindurch auf dieſe Weiſe — werden könnte; - — E * b^ (48) Abſchied ht fag wegen or Akt ben 27 iet | 1656. ; (149) Beplage LIX. E D LM Geſch. pr. 5. Bd. | ‚Mm... 3 — :94 — . "Btéfft& ud, c in Gefahr, in eine Wuͤſte verwandelt zu werben, klagten über vielfältige SDerfe&ung ifrer Nechte unb Freyheiten, aber nicht mehr in jenem hohen drohenden Tone, tet if» nen (onff fo eigen war, fondern fie bathen blos, aus bem, was bie Noch jet veranlagt habe, für bie Zufunft.feis ne Zolgen. zu ziehen (75^). Selbſt als bie Gewaltthaͤtig⸗ Seiten von Seiten des Militairs fid) fo mehrten, bag bie Stände nicht einmal barüber mehr Flagen zu dürfen er klaͤrten, bathen fie den Ehurfürften nur um Schonung . and um Berminderung feiner Kriegsmacht. Sie Außer ‚ten ben fehnlichften Wunſch, bag der Churfuͤrſt nur fev ae. Öränzen vertheidigen, unb (id) in fein offenfives Buͤndniß einlaffer möchte, und fagten nicht einmal in ährer bittenden Borftellung, daß es gegen bie Privilegien des fanbes fen, als bec Churfuͤrſt ffatt bet vom der farbe schaft beftimmten Kaftenherren andere ernannte, unb vorm +2 Syunius an eine neue Gontrióntion einführte (75). + So unangenehm den Ständen ber Marienburger Vertrag vonr 15 Syunius war, fo febr empörte er auch » ben Kbnig von Polen. Diefer fchickte durch:feinen Obri⸗ fien von Maydel ein Schreiben an bie. preußiſchen Stände, allein die Macht bes Ehurfürften war jege (don fo fehr gefliegen, bag bie Oberräthe dies Schreis Den gat nid)t mehr ben. Ständen abgeben fiefen ,. ſon⸗ bern e6 im Original an ben Churfuͤrſten ſchickten, obs gleich bie Stände um bie Mittheilung bathen, unb ohne die Einwilligung des Churfuͤrſten feine Antwort darauf au (150) Beylage LX. (151) Oeplage LXI. : - bem Churfürften, der e$ ben Stänben unterfügte, fij mit dem Obriſten Mopdel auf irgend eine Weiſe einzus laſſen, völlig genehmigt ‚wurde Ca), An ben Hauptfas hen gab ber Churfürft nicht nad); er fagte ven € tán» den: ba fie den Frieden mit Schweden für nothwendig gehalten hätten, müßten fie fich auch bie Folgen gefallen laſen. Die Accife, deren Supplement ungeachtet bes Widerfpruchs ber Städte gelten mäffe, reiche jut Ver⸗ pflegung nicht hin, unb dies habe bie eingeführte Cons fribution von ben Huben unb bem Vermoͤgen nothwen⸗ big gemacht. — tim indeß ton einer andern Seite her ven Staͤnden gefällig zu ſeyn, verpflichtete (id) dee Churfuͤrſt zu einer Affecurationsfcheift, ba hieraus für bie Zus Eunft feine Folgen gezogen werben follten, geboth mos. - satliche Bugs, Det und Faſttage, unb befaßl bie Uebertreter berfelben ſtreuge zu beſtrafen (77*). Das tand bath um Verſchonung mit ter Contri bution, der Epurfürft befahl daher feinem Generalkrie⸗ E sicommiffasiuó von Wallenrodt, "bem tande ben Ueherſchuß gu erlaſſen, wenn bie Contribution größer wäre, als jum Unterhalt ber Truppen nothwendig fey, in ntgegengefegten Falle aber mit der ſtrengſten Erecus üon zu verfahren. Die Oberräthe wurden inſtruirt, dieſem von Wallenrodt, two er es fordern würbe, huͤlf⸗ tide Hand zu leiten; = — um nicht durch. Ders (i2) Xn v. Esuefächt. ku ‚wegen des Echreibens, fe der Obriſte Draydel gebracht, den 21 Junius 1656. (153) Chnrfuͤrſtl. Antwort, Dalga den a3 Jun. 1654. (154) andtagcabſchied vom 4 Julins 1656. vom Jahr 1618 808-1660, 1 pi eem ertlärten C^); ein Benehmen, welches von \ 19$. z3woͤlftes Buch, — der Formalitat auf bett ganz verlnderten Gars ber‘ Sefthäffte allgemeine Anfmerffamteit zu erres den, alle Befehle im Namen ber Oberräthe ausgefertigt. Mit den Städten Koͤnigsberg, die fid) gegen bas Aceiſe⸗ Supplement unb die €ontribution fträubten, befahl der Ehurfuͤrſt auf eine beſtimmte Summe zu handeln, und war ſo billig, daß er einen Theil dieſer Summe auch duf bie Freyheiten und Vorſtaͤdte ju vertheilen bes fahl, die ſich bis jetzt immer ale Erimirte betrachtet - hatten (9). 3 Cn der Zwifchenzeit, bà bteà alles torging, war - Preußens tage hoͤchſt traurig. Brandſchatungen und Pluͤnderungen der Schweden und der mit ihnen verbun⸗ denen Polen , hatten das fand erfchbpft. Die Menge von tebensmitteln; welche-diefe Heere und auch bie Trup⸗ pen des Churfuͤrſten bedurften, hatten die Theurung vermehrt, bie Flucht des Landmanns vor dem Feinde, das Aufgeboth zum Kriege, hatten bie Beackerung ges hindert, und bie Beduͤrfniſſe ber Neiterey dad bem Vieh nothwendige Futter‘ entzogen. Die erfren Folgen fies von waren Viehſterben und Hungersnoth, hann anftes : ende Seuchen unter den Dienfchen, beides mebrten noch die fpätern Unfälle, mit denen ad) fhufentveife das Ä Ungluͤc des tanbe& flieg. Die traurige Lage mehrte nod) die Furcht vor den Polen. Johann Caſimir hatte durch Briefe und Geſandte den Churfuͤrſten an ſich zu feſſeln, und nachher wieder vom ſchwediſchen Buͤndniſſe zu tren⸗ dent Wenn gteich ber Churfuͤrſt, Durch bie tens» ^ wfuns "tui Charfarſi Sqrrelben an die RSS vom 12 Aug. 1656. 4, ver; sont Nabe 1618 bie 1660, 197 | srfunbe pur zum Beyſtand von funbert Reitern vers pflichtet ; fid) Damit entfehuldigen konnte, daß bie Polen auf feinen Antrag, ihn für ben Benftand mit feiner gany zen Kriegsmacht zu ent[ehäbigen , teine Ruͤckſicht genom⸗ men, unb ihr König ihn, einen Proteſtanten, durch das fegerliche Gelübde ben Dienft Mariens überall in. feinem Reiche zu erweitern, zu gegruͤndeten Beſorgniſſen berech⸗ tigt haͤtte; ſo war doch dieſe Entſchuldigung ſo unbedeu⸗ tend, daß vielmehr ber König von Polen unb ber Er bifhof von Öntfen im Namen des Senats vom Chur⸗ färften die Jtüdfeür zu ben ‘Polen forberten, und ber _ drohende Ton tiefer Briefe, denen ein Heer von 40,000 ^. Sonn, welches Johann Eafimir bey Warfchau vers. ſammlet hatte, Nachdruck gab, mußten jeben mit ges sechten Beforgniffen erfüllen. Dieſe vermehrten nod) zwey Fuͤrſten, bie ben Schweden aͤußerſt abgeneigt was sen, nemlich der Chan ber Tattarn, bec befonbers beds halb an ben. Ehurfürften gefchrieben hatte, unb der tufs ſiſche Czaar, bet unwilig über bie Eroberungen der Schweden in Litthauen, weil er (id) dies Land ganz zu unterwerfers gehofft hatte, je6t mit feinen Eroberungen nach liefland zu fortgeruͤckt war. An dieſen letztern ſandte bec Churfuͤrſt den’ Freyherrn von Eufenburg, unb die. : dis jue Aengftfichkeit gedehnte Vorſchrift in Betreff! bes Ceremoniels ift charakteriſtiſch zur Schilderung des da⸗ mals bey bem Hofe herrſchenden Tones. Wie und weno ber Geſandte ſtehen ober figen, wenn er ben Hut abnefj, men, ſich bedecken, welche Gruͤße er machen, welche Gegengruͤße er [ótberit, bag er bie anb bes Cjaar vom Handſchuh unbedeckt Füffen follte, und mehr vergleichen ls Klei⸗ - d» Pd le 2t : Ä u 198 Zwoͤlftes Buch, Kleinigfeiten wurben als Dinge von, ber größten Wich⸗ tigkeit bem Geſandten pünctfid) vorgeſchrieben. Durch dieſe Unterhandlung kam endlich ein Freundſchaftsbuͤnd⸗ niß zu Stande, wodurch bey fernerem Fortruͤcken der ruſſiſchen Kriegsmacht bie Verſchonung ber preußiſchen Graͤnze von Feindſeligkeiten verſprochen wurde. Bald aber fand ſich ein ruſſiſcher Geſandte zu Koͤnigsberg ein, der in einem ſehr hohen Tone ſprach, und ſelbſt von dem Cbhurfuͤrſten forderte, Preußen von Rußland aus Lehn zu nehmen (75), Freunde und Feinde ‚veränderten indeß Sad bie Sorache gegen den Churfuͤrſten, da kriegeriſche Thaten ihm allgemeine Achtung erwarben, Die Wuth ber Por . Ten, fo wie das Vertrauen auf ihre Kräfte, war, aufs Aus Gerfte geftiegen. Sie in Preußen zu erwarten, hieß das - Sand ben fchredlichften Verheerungen preifgeben; fie ans zugreifen, wat folglid) der Befchluß bey einer Lintertebung bes Ehurfürften mit dem Könige von Schweden, bie bald nad) der Unterzeichnung des Marienburger Buͤnd⸗ niſſes 'ftattGatte. Das ſchwediſche Heer (fanb in Polen . bey Novodwor am Zufammenfluffe des Bugs unb ber Weichſel; Dies bot ber Bereinigung, mit bem Churfuͤr⸗ fen anzugreifen , wenigftens die Bereinigung qu erſchwe⸗ ten, ben Marſch des Ehurfürften Durch tie Menge leich⸗ ter Truppen zu hindern, und ſelbſt den Uebergang uͤber die Fluͤſſe vom Feinde erſt durch großen Menſchenverluſt erkaufen zu laſſen, dieſe Maaßregeln zu wählen, bie viel⸗ leicht das ganze Schickſal des Krieges entſchieden haͤtten, nan hinderte bie Polen Mangel an Kriegserfahrenheit, |. unb (156) Puffendorf Lc. p. 334 — 33$- 4 dom Jahr 61:8 Bid 1660, . 209% und. jettet Uebermuth, ben oft Ueberlegenheit tet Zahl: ._ einflögt, unb ber nicht felten Vorbote ber Niederlage wird. Der Ehurfürft,, ber wenigfiens einen Theil die ten beforgte, fuchte durch. flarfe Märfche bem Feinde woorzufommen, und eilte nad) Stofooien. Er war . ungehindert zu Plonsk angelangt, als ipm Bonfievosty, . Sitthauend Unterfeldherr, einer bet kriegserfahrenſten Männer im polnifchen eere, burd) eine Stellung bey. Doltowoefa im Rüden gefährlidy zu werben ſuchte. Oonfiemsfo zog (id) zuruͤck, als der König von Schwer - den bem Ehurfürften su Huͤlfe fam, die vereinten Schwe⸗ den und Brandenburger gingen ungehindert über den Bug, und bie Gegend von Prag bey Warfchau warb bier, fo wie in unfern Tagen, der Schauplag von Pos lens Niederlage. Das polnifche Deer, ber geringfien Angabe zufölge 39000 Mann ftart , war bem-fchwebis fhen und brandenburgifchen ,. welches nur aus 16000 : Mann 6effanb , an Zahl und leichter Neiteren überlegen. ' - Auf ſchwediſcher · Seite abet. befehligten erfahrne Felds heren über jene ſchwere Reiterey und ein 'abgehärtetes Fußvolk, welches (don oft in SDeutichland das Schick⸗ fal dee Schlachten entfchieden hatte. Auch felbft unter den neugemorbenen Branbenburgern war noch mancher Krieger, ber im brenßigjährigen Kriege mitgefochten, und viele Öfficiere, bie (id) Hier und in ben Niederlanden - gebildet Hatten. Ihr ſchweres Geſchuͤtz war beffer und jblreicher,, ald baà ber Polen, unb bie, welche es bw dienten, ungleich beffer geübt. Bedenklich war dem tin achtet ber Ausgang.der Schlacht; bie Schweden uut Sranbenburger mußten fie veagen, um baé Vordringen 984, bet Pd au 3woͤlftes Buch, u ber Feinde nach Preußen unb ben benachbarten Prowins - zen zu hindern, und feldft einen Theil von Lebensmitteln aus den je&t vom Feinde befegten Gegenden zu ziehen, woran am Orte ihres fageró, unb.in ben Gegenden, welche ihnen im Rüden lagen, bereits Mangel wär. Eine verlohrne Schlacht war für fie unerfeglicher Ver⸗ .— ful; verfolgt von ber Menge leichter Neiterey, würben . wahrfcheinlich nne wenige entfommen feyn, . und biefe niur et(t in Pommern oder an den Sü(fen ber Offfee Sis eherheit gefunden haben. Weniger fchadete ben Polen eine verlohrne Schlacht, weil ir ganzes tanb Hinter if , som Räden ihnen offenftand, fie daher wieder neue — Oolfer fammíen und von ben Sattatn Hülfe erlangen Ponnten. Schweden und Brandenburg voünfchten daher den. Frieden, unb bie franzöfifchen Gefandten zu Wars fau erhielten den Auftrag, ihn auf die Weiſe einzu keiten, als ob eigne Weberzeugung von bem für beibe heile Daraus ent(prindenben Vortheilen, nicht abet ir⸗ gend ein Auftrag fie hiezu bewegt:habe. Allein König’ Johann Eafimie und fein Volk hatten zu ſchnell den — Mechfel des Glücks erfahren, um bie Mäßigung zu fen» . Ben. Sie waren daher, wie jeder, der beym erften Aublick ‚ber Gefahr verzägt, unb nachher, wenn er plöglich wie⸗ der vom Gluͤck überrafcht wird, (id) nicht zu benehmen weiß. Ohne an bie Möglichkeit ber Gefape unb des Ders fufts zu denken, glaubten fie jet voll Trotz auf ihre - Mache, nur verächtlich auf bie Feinde herabbliden au müfen; fie beſtimmten deshalb das ganze ſchwediſch⸗ brandenburgiſche Heer zum Fruͤhſtuͤck ihrer Tattarn, ver⸗ ſicherten, tag, wenn ber Churfuͤrſt ben König fußfaͤllig en = "e | um von Sie 1618. 6t : 1660. ^ sot "mn "M baͤthe, die Erlangung dieſer Bitte Dennoch peifelhaft jen. wuͤrde, umb bropeten bem Ehurfinften, | den ſie doch nod) fange nicht i1 ihrer Gewalt Hatten, mie einem ſchrecklichen Sefängniffe. Ber einer folchen Stim⸗ mung waren fie auch nicht Darauf bedacht, ein Schlacht⸗ fdb zn wählen, wo der Vortheil auf iprer Seite gewe⸗ fen wäre, ohngeachtet ihnen viefe Wahl übrigblieb, peif der Seinb, in bie Nothwendigkeit geſetzt, ein Treffen lie⸗ fern zu muͤſſen, ſolches an jedem Orte angenommen ha⸗ ben wuͤrde. Statt eine weite Ebene zu wählen, wo,ihre lichte Reiterey; mit Stufen zu handeln und ben Feind zu überflüdeln im Stande ‚geroefen wäre, legten fie vor Prag ein verſchanztes fader an. ' Die Waͤlder, Dörfer und Moräfte in‘ der Sronte und an beri Fluͤgeln des fas ger, raubten ihnen hier die Bortheile ber Merige, unb - 9tilotteten nur an wenigen Puncten Angeiff unb Verthei⸗ tung. Daher ward auch drey Tage lang gefämpftz aber mehrentheils fochten nur ‚einzelne Haufen. $9108 . (m zweyten Tage, ba bie ganze polnifche Neiteren ans griff, war ihr bereits ber Sieg nahe, und Earl Guſtav jwermal in Lebensgefahr. Als fie aber am dritten Tage den 20 Julius nicht einmal die Beftürmung ihrer finie abwarseten, fonbern vot derfelben herausftärzten, ihre _ tine Artillerie unbrauchbar im Ruͤcken hatten, unb bem deuer des ſchwediſchen Fußvolks unb feiner Séfeftüd'e aus; $t6t waren, fo erfochten dieſe einen völligen Sieg, Die - ride zwiſchen Prag unb Waeſchau wurbe von ben flle — . leben Polen gerftóet, bie (id) je&t mit ihrem Könige - (d Lublin wandten. Das polnifche faget, und das ed Geſchuͤtz, wurden die Beute ber Sieger, die ihren N 5 Ver⸗ ka n . i / 20$. ( p" Zwoͤlftes Such, MZ Verluſt tut auf 400 Mann, ben bet Feinde auf 4000 | “angaben. Das erftere war wol, wie gewöhnlich eine nehmung erleichtert haben, wenn ed, der Churfürft für Caſimir hatte ihm ſchon Oſtpreußens Unabhängigfeit zus . gefagt, Schweden nad) bem Rechte des Stärkern bie . nehmen der Schweden in Pommern fatte bem Chur⸗ zu geringe Angabe, fo wie bie ber Polen, daß ihre Fein⸗ de 3000 Mann eingebuͤßt hätten, vielleicht gugtoß ifl. Eine Meine Sonderbarkeit beym brandenburgiſchen Kriegsheere war dieſe, daß, weil die Soldaten nicht durch ihre beſtimmten Kleidungsſtuͤcke kenntlich waren, (i) jeder durch ein Bündel Stroh auf dem Hute bezeich⸗ nete, und bie Parole des Tages: Gott mit une! ſchil⸗ dert uns die religidfe Denkungsart des Zeitalters (237), | . Diefer glänzende Sieg würde für Schweden in Polen wichtige Vortheile ergenge, unb manche Beſitz⸗ Pflicht Hätte halten können, Schwedens Bortheif mit jeder. Aufopferung gu unterftägen. Allein König Johann tehnsunfermwürfigfeit von ihm erzwungen, und das Ber fürften einen überzeugenden Beweis gegeben, bag (id) biefet Staat, zur Behaupfung feiner Vortheile, Bedruͤ⸗ dungeg ſchwaͤcherer Fürften ohne Bedenken ‚erlaube, Hätte bey. biefer Ueberzeugung Friedrich Wilhelm mehr zur Schwaͤchung der "polen beygetragen, als fein eignet Vortheil notwendig machte, (o würbe er eine blinde, burd) Kurzfichtigfeit ober Furcht erzeugte Anhänglichkeit - bewiefen, unb feine eigne Schwäche vetrathen haben. Dei (157) Lengnich 1. c. p. 161 — 165. Puffendorf 1. p 339 — 343. vom Jahr 1618 bis 1660. 203 der Churfärft von beidem weit entfernt, eifte nach Preußen zuruͤck, indem er (id) bey Zakrocyn von den Schweden trennte, bie auch, nad) Abführung des Ge Fhüßes und der Beute aus Warfchau, (id) nad) Preus Gen jogen, um zugleich aud) liefland befto näher zu ſeyn, ‚wohin bie Ruſſen nach einem mit Polen óefcbfoffenen Woffenftiitftande borgebrungen waren, und felbft Riga belagerten (755), Ein Angriff Preußens war vorauszus ſchen, der Herzog von Meklenburg bedte e$ von ber. Geite Maſoviens durch eine Poſtirung laͤngs den Flaͤſ⸗ E (m Bug, Narev und *Diffef , offener abet war bas faro nach fitehauen, &amogitien unb Poblachien zu. Sons ſiewsky, dem ber Einfall in Preußen aufgetragen war, tut lieber den Einfall in die Dark zu verfuchen, und hätten bie Polen nicht blos darnach getrachtet, ihrr Rach⸗ ſucht zu befriebigen‘, fo würde ber Rath des Eroncanz) lers und einiger Großen, welche ihre Güter an der. mát» fiden Sränze hatten, unb den Krieg deshalb von bort. y entfernen wuͤnſchten, fchmerlich von einigem Nach» tnde gemefen fenn, weil: ein Einfall in bie entlegene Nark Brandenburg die Truppen des Churfuͤrſten (nef aus Preußen entfernt, ihn folglich um fo eher von ben Schweden getrennt haben wuͤrde. Jetzt verjammlete Gonſiewsky 20,000 Mann, größtentheils Tattatn, unb &te in forcirten Maͤrſchen ohne einiges Gepaͤck durch Podlachien. Das Gerücht Fam feiner Anfunft zuvor, *td nicht fo ſchnell, Daß ber ſchwediſche General Steens beck und fein Corps von acht Regimentern (id) mit ben Üllfern vereinigen fonnte, welche ber Graf von Wal⸗ | Ä | deck (158) &mgnid) 1. c. €. 164 | — * N im NN | 2904 3Wwoͤlfles au, deck ous Preußen, und ber mit beu Cite u unb I bem- Churfuͤrſten innig verbundene Fürft Bogislaus Radzivil in Eil zuſammenzogen. Sie wurden nun durch ein kleines Corps Schweden unter dem General Riederhielm verſtaͤrkt, betrugen jetzt in allem 10,000 Mann). und Hofften in ihren Verſchanzungen [inge dem Fluſſe nk den Feind abzuhalten, unb fo bie Bereinigung — tuit Citeenbod erwarten zu fonnen. Allein ihre zu aus ‚gedehnte Stellung ward ihnen zum Nachtheil, und ihr weniges Geſchuͤtz machte ſie dem Feinde minder furcht⸗ bar. Die Verſchanzung bey dem Dorfe Proſtken ward am 8 Detober 1656 von ben Tattarn angegriffen, die Schweden fochten mit ihrem gewoͤhnſichen Muthe, wur⸗ den beynahe völlig niedergemacht, unb nur einige wenige nebſt bem General Riederhielm unb einigen Officieren ges ^4. 4 ‚fangen. Auch bie Preußen wurden aus ihren. Berfchans gungen geworfen, und Fuͤrſt Radzivil, ber (id) noch mif ben Seinen zuletzt vertheidigte, felbft gefangen genom» men. Die Berwundeten wurden nun auf bem Schlacht» felbe ermordet, - viele auf ber Flucht von ben nachfegens den Tattarn getödtet, unb von bem ganzen Heere famen' nüt 2000 Mann mit bem eben davon; ihr Gepád unb Geſchuͤtz warb bie Beute ber Feinde, bie nun von ollen Seiten her: ins offene fand ſtreiften. Die Tattarı et» faubten ſich alles, weil ihnen zum voraus die Beute zus | gefagt war, überall entflohen bie Menfchen „aber bet ſchnelle Feind uͤberraſchte fie oft unerwartet. Er bes gnuͤgte (id) nicht an ihrer Haabe und an jeber Heerbe, die er wegtrieb, überall vourben Dörfer und Städte aus — Menſchen ſelbſt zum Vergnügen gemartert, I wehr⸗ = l ; MEE ' don 271,12 1518 M3 1650, — $65 webrfefe SHäfe umb. Säuglinge ermótbet, und diejenigen Männer, bie mart nod) tauglich zur. Arbeit, unb bie Weis ber und Mädchen, ^ bie man nod) des Harems wuͤrdig hielt, gebunden hinweggefähtt.. Auf dem ganzen Zuge ward an · die vorigen Werhäftniffe des Standes nicht des bat; Jugend unb Schoͤnheit machten bey tet harten Behandlung feine Ausnahme; Tag und Macht ber kal⸗ fei Witterung dudgeſetzt, mit Gewalt zum Borteiten ger. trien) fum € &elf kur ſchlecht béffeibet, unb noch ſchlech⸗ ter befojtiót , fanden bie mehreften beg Ungluͤcklichen dfo- ten Tab." Diejenigen, welche von ben &attarn bis nach ihrer Heimath gebracht wurden, blieben als Sklaven das Sgenthum ihrer Raͤuber, oder wurden auf den Handelsplaͤtzen am ſchwarzen Meere verkauft. Männer und Frauen Eltern und Rinder. wurden Dieburdy auf immer von einander getrennt, und ber Syammer warb im ganzen Sande allgemein. Laͤngs ber Gränze von Ragnit bis Paflenbeism wuͤthete ber Feind, drang bis gehn Meis In von Königsberg vor, unb felbft in biefer Stadt warb- btt Schrecken fo allgemein, daß man Abgeorbnete an. . Gonſiewsky ſchicken, und um einen Stillſtand bitten woll⸗ fe. Dies wibettieth bet Graf von Walde‘, der fid) mit bem Corps des General Steenboc vereinigte. Gons ſiewsky von ben ſtreifenden Tattarn verlaſſen, ward bey Philippowa angegriffen, in die Flucht getrieben, und der . Befangene Süc(t Radzivil befreyt. Manchen Verluſt ers litt auch hin und wieder ein ſtreifender Haufe Tattarn, zum geringen Erſatz fuͤr das mannigfache durch ſie ver⸗ Übte Elend, Sie ganz zu vertreiben, jebe flteifenbe Party. an erneuetten Einfällen ju Kindern, bie war une * mógs. 1 - , 206 > Zwblftes Buch, moͤſlich, umb Preußens ganze Graͤnze gegen · ihren 1t» ‚griff uͤberall ju decken, dazu reichte die ganze Kriegsmacht nicht | | i . : &o wurden während bem Herbſte des Jahres 1656 Bis zum Ende des Winters 1657 breyzehn Staͤdte, 249 "Sieden, Hoͤfe unb Dörfer nebft 37 Kirchen verbrannt, 23000 Menfchen erfcylagen, unb 34000 als Sklaven fortgefuͤhrt. Ueberall mehrte fid) bag Elend, es et ſtand eine Seuche unter Vieh und Pferden, der Hun⸗ gersnoth folgten anſteckende Krankheiten die goooo Menſchen hinwegrafften, und ſo glich Preußen cheils e ner Cinóbe, tfeifó wo man nod) Menfchen erblickte, fh inan aud) nur Gegenſtaͤnde des Mitleids, und Elend tnb Jaminer ward allgemein (^55), : (159) Piſansky Einfall der &attatn in Preußen. Viertes | om Jahr 16:9 bis 1660, — ^ doy Viertes Kapitel, Der Churfuͤrſt (tief mit Schweden den Vertrag zu La⸗ biau, unb einen Sibafftuftillftanb mit Glonfietoéfy, allein vor» theilhafte Ausſichten der Polen hindern ben Friedensſchluß, unb tín polnifches Heer ruͤckt bis Danzig. — Kriegerifhe Begebens Betten in Weftpreußen unb Polen bis zum Ruͤckzuge Earl Gu⸗ ſiars «né Preußen. — Die Raiferlichen verbinden fid mit beh Dein , befördern aber auch.den Vortheil des Churfürften, der die Partey der Schweden verläßt, unb den Frieden zu Wehlas (flit. — Inhalt dieſes Friedensſchluſſes und ber. Tractaten zu Bromberg. Fruchtloſe Friedensvetmittelung des Churfuͤr⸗ ſten, der mit Daͤnnemark und zem Kaiſer neue Verbindungen eingeht. — Der Churfuͤrſt fordert neue Abgaben vom Lande, welhes bie erlangte Souperainttät nicht gerne (ubt. Es wen, den eine Menge von Beichwerben vorgetragen, und nach mage « erley Otreit verſchiedene Abgaben theils mit, theils ohne Des wiligung ber Stände erlegt. — Der polniſche Fuͤrſt 9abyivif wird zum preußiſchen Statthalter geſetzt, und ſchildert dem Churfuͤrſten verſchiedentlich die Noth des Landes, welches er zu vertreten ſucht, auch zur Verpfaͤndung von Tilſit raͤth. eu Auflagen unb Vorſtellungen dagegen. — Betragen ber Polen und Veſtyreußen gegen ben Churfuͤrſten, welchen bie Königin ven Polen in Berlin beſucht. — Neue Friedensvorſchlaͤge; der Charfuͤrſt erhält durch ein polniſches Manifeſt die Souveral⸗ nitat über Preußen, ſucht bie Stände einzein jur Huldigung zu bewegen, bie aber auf Zuſammenberufung eines Landtages dringen, und bie vom Churfuͤrſten eigenmächtig eingefuͤhrten Abgaben vernrehren die. Unzufriedenheit. Die Huldigung um tebleibt, Earl Guſtav iſt in Daͤnnemark gluͤcklich, zu deſſen Veſteyung der Churfuͤrſt einen Feldzug nach Hollſtein und Juͤt⸗ laad unternimmt. — Kriegeriſche Begebenheiten in Preußen, wo Die, Poim un arobern —. Des Chusfärft mat "a | ds Pad , eod — "n Buch, Eroterungen in Pommern, die Sthweden verliehren die yh Fuͤnen, in Preußen Graudenz und das Haupt. Ihre Lage wird immer mißlicher, und die Friedensunterhandlung zu Oliva | , gewinnt ihren: Wortgang. - In Oftpreußen vermehren fid) Abgas ben und Lieferungen, die Königäberg, weiches fich.den Alnwils len des Churfuͤrſten zuzieht, zu erlegen verweigert. Es wird eig Kriegsrath angeſetzt, und ini Lande ſelbſt mehren fh die Uns ordnungen. — De Oliviſche Friede wird geſchloſſen. puncte dieſes Friedens in Bezug auf Brandenburg, unb Separatı Ars tikel zwiſchen Brandenbuts und — ^ » xo Ho hedge 3 D. pirte ber giri verdient, ber dep einer hi shen tage feines Sandes bem Schickſale nachgegeben hätte; deſto gerechtern Anſpruch abe hat der auf uuſre Ach⸗ . fang, der, vom Sluͤcke verlaſſen, in ſich noch Kraft ges nug fuͤhlte, diefen mannigfachen Uebeln entgegenzuwuͤr⸗ ken. Schweden mußte einen Bundesgenoſſen, "tet uns ter ſolchen Verhaͤltniſſen nicht wankte, um deſto hoͤher ſchaͤtzen, unb ihn deshalb um fo mehr durch Nachoiebig⸗ feit an (id) Feilen. Daher ward dann am 30 October et Vertrag zu Labiau gefchfoffen, | woduerch der Ver⸗ gleich zu Koͤnigsberg und Marienburg vollig aufgehoben wurde, und nur die waͤhrend des gegenwärtigen Krieges barin fejtgefe&te Derbindugg der Waffen nod) ſtattfin⸗ den follte. Schweden feiftete Verzicht auf die sehnöheres ! (daft Aber Oſtpreußen und Ermland zum Beſten des Churfuͤrſten unb ſeiner männlichen NMacfünnhen, bie auch in Betreff dieſer Staaten keinen anderen Oberlehns⸗ herrn anerkennen ſollten, und beide Theile verſprachen * fange vereint zu — His. biefet. Vortheil bera IR & ' vom Jahr 1619 bis 1660. t 209 Hauſe Brandenburg , unb. ber. Krone Schweden, bie durch geheime Artikel beftimmte Schadloshaltung im Friedens ſchluſſe anerkaunt (ey. ^ Kein Theil follte ohne den andern Frieden ſchließen, und den Vortheil des ans ^ dern Theils wie feinen eignen betzachten. ^ Die ſchwedi⸗ ſchen Schiffe ſollten in ten preußifchen Hafen feine:hös here Abgaben als die Schiffe der eignen Unterthanen ers - legen, Ebnigliche Güter, und Kriegsbeduͤrfniſſe, die zum äignen Gebrauch und nicht zum Kandel beſtimmt wären, von aller Abgabe befrent feyn, unb een diefe Vortheile ſolten beandenburgifche-Schiffe in Weſtpreußen genie fen, den ſchwediſchen Kriegsſchiffen wurde aud) das Eins laufen verſtattet, unb tut gewiſſe Worſichtigkeits ⸗Maaß⸗ tegein feſtgeſetzt. Die ſchwediſchen Truppen ſollten durch Oſtprenßen unb Ermland die ·Brandenburgiſchen durch Veſtpreußen freyen Durchzug haben. Dieſer aber und das Einlauffen ſollte beiberſeits Feinden unterſägt mers, be, bd) oue dadurch Schifffahrt unb Handel zu ſto⸗ ten. Mach bem Auöfterben ver männlichen finit beg! Ehmfärften follte Oftpreußen unb Ermland an die Eros ne Schweden fallen; ben üdeigen beandenburgifchen Markgrafen wunden bie Mechte geficbert, welche (ie bp: ' der letzten polniſchen Belehrung gehabt. pättens aber auf dad Ermfand "unb bie Souverainitaͤt Über Oſtpreußen fellten fie feinen Anfpruch machen. Die weiblichen Nahkenmen des Ehurfärften follten im dieſem Fall 300,000 Thaler erhalten, und bis zum Empfang. Diefer Summe das Sjanptamt Inſterburg, nebft den dazu ges, Virgen Cammer/Aemtern , ungejtbrt beſihen (^), Nach bem (1) — LXII. Pr. 5. Bd. o \ m; Aw * Zyolfte Buß, . bem rie wurde die Hülfe, ‚welche beide Theile einan⸗ ber. leiſten ſollten, auf 2500 Mann ju Fuß, unb 1500 Reiter feſtgeſetzt; und durch die geheimen Artikel wurde beſtimmt, ta bie Crone Schweden beym Friedens⸗ ſchluſſe wenigſtens Weſtpreußen, Pommerellen und Caſſu⸗ ben, Samogitien, Curlanb, Semgallen und tiefland upn Polen abgetreten erhalten follte. Allein bem. Ser» zoge von Eurland ſollten alle ſeine Rechte geſichert wer⸗ den, und Schweden in Betreff Curlands von Polen nar diejenige Gewalt und Rechte abgetreten erhalten, bie es bisher darüber ;befeffen Habe. Schweden veríprad) fid) 6eym Friedensſchluſſe zu bemühen, bog dam: Ehurs fürften Poſen, Kaliſch, Siradien, tencicg unb Wirlun abgetreten mürde; follte aber Polen biefe Laͤnder nar jum Theil oder. gas nicht abtreten wollen, fo verpflichtete (id) , apnd) der Churfuͤrſt zur Nachgiebigkeit. Noch vor bem Friedensſchloſſe follten. Oſtpreußen unb Ermland ben Churfuͤrſten und feinen männlichen Machtommen, unb — bey ihrem Yusfterben der Crone Schweden ben Eid der Treue Ieiften.. Zur Schableshaltumg für bie oftpreußis fepen Zölle, welche bem Ehurfürften uneingefchränkt ab⸗ getreten wurden, follte er dem Könige von Schweden in beftimmten Terminen 120,000 Thaler entrichten, unb ber Zoll der nad). Elbing gehenden Güter und Schiffe folke i in Pillau niemals erhöht werden, ober die etwan⸗ nige Erhöhung nur jum Vortheile des Königs von Schweden flarthaben , und Brandenburg wurde ju ber . beflimmten Hüffe nut alsdenn verpflichtet, wenn Schwe⸗ ben wegen Weſtpreußen, Pommerellen, Caffuben unb Samogitien angegriffen oder bedroht würde (?). | mM — Waͤh⸗ (3) Puffendorf 1. c. p. 354 — 356. tom Jahr TT bis 1660. 211 Diheed daß dieſes vorging, wuͤtheten die Tat⸗ tarn und Polen in Preußen, die Brandenburger und Schweden übten tie nemlichen Handlungen in. Polen (u5, und bet Obriſte von Wallenrodt erlaubte (ib in Pod⸗ ledien folche Grauſamfeiten, daß fie wenigſtens Bons ſiewoky fe größer. als bie ber Tattarn halten mußte, weil er einen Hauptmann ned) Khnigsberg fanbte, unb daruͤber Aefchrerde führen ließ. Ueberhaupt war ons fiewsby ein achtungswerther Maun, Nez dieſe Geruel verabſcheute und bee Frieden woͤnſchte. Dies Genuste bet Churfuͤrſt, fanbte: og ihn zwey Abbgeardnete, hat... Greta und pon Auer, welche bie Erklaͤrnng auswoͤrr· ten, da er Mreußen verſchonen wuͤrde, ſobald Sittgauen, Maſovien und Podlachien verſchhut blieben. Dies nahm der Churſurſt an, unb beide Theile ſchloſten hierauf am 23 November ben Vergleich zur Zurüdgiehung iprer.fireir fenden Parteyen/ der uber non feinem. grogen Mutzen tat, weil er ün Einzelnen häufig gebrochen wurde. Doch hatte der Chaerfuͤrſt Gelegenheit, bie Geſinnungen ber Pos Im ausuforſchen. Johann Caſimir verſicherte, bof en lieber den Krieg nod) hundert Syagré fortſetzen, als in: Preußens Abtretung willigen wuͤrde, ob er gleich zu Sil» ligtn Bedingungen gegen Schweden bereit fep (3). Diefe Hole Sprache der Polen wurde durch mancherien vor⸗ theilhafte Ausſichten erzeugt. - Das brandenburgifhe _ . Heer war durch das Treffen bey projtben uno durch anftedenbe Seuchen geſchwaͤcht, unb eben diefe Kranfs heiten hatten, fo wie bie weitläuftigen Märfche und viele line Gefechte, .aud) das Heer der Schweden vermin, beet, - ena Miederlande, welche den 'freyen x d)2 : : Handel (3) l. c. p. 3557 — 558. a412 gZudite Bud, - | “ Handel auf bet Oſtſee wuͤuſchten, waren turd) die Dan⸗ ^ Wt dahin bewegt worden, ihren 1300 Mañn zur Be⸗ fa&ung ihrer Stadt zu überlaffen. Ihre Flotte von viers atz Schiffen Tongte ſchon am 24 Junius jur SDebedung der-Danziger Rhede: an, und der in ber Sofge fo des säbinte Admiral Tromp verließ: tiefe SRfebe mit der febten Diviſion der Flotte ecft (pát um Detober , indeß zehn” dänifche Fcriegoſchiffe zur — * wm Pu Dee durchkfreuzten. +- - Das Beſtreben bes: Churfuͤrſten, bx Zeichen zwi⸗ PAR uch und Schweden jn erhalten, var frucht⸗ fos. - Der Kaifer nam (id) der Polen mit Wärme an, feine Sefanbten vermittelten aur 3 Movember eine Ders Kangerung des Waffenſtillſtandes mit Moskau, . ant bet Czaar wurde ben Polen aͤußerſt geneigt, ba fie inm bie . Hoffnung machten, ihn auf bem nádjften Reichecage zu zhrem Könige zu erwäßlen. Um nidi offenbar ‚gegen Schweden zu panbefn dankte der Kaifer ám December 4000 Mann ab, die aber bet genommenen Abrede zus folge gleich in. pohniſchen Solo traten. Der Churfuͤrſt ſuchte indeß den König von Schweden gut Abſchließung ipé& Friedens zu bewegen, und wandte fir auch deshalb an die damals zu Danzig befindlichen Geſandten ver ver, einigten Niederlande. Diefen legtern lag SDangige Wohl >, hibet freye Handel vorzüglich "am Herzen; fie ſuchten deshalb bie Meutralicät biejer Stabt bey Schweden zu bewuͤrken; Dies wurbe von Danzig ausgefchlagen,, unb . die Stadt fatte aud) dazu hinreichenden Grund, "weil bald.nac) bem Angriffe Oſtpreußens durch Gonſiews⸗ | ty, aud) ber König von Polen mit einer Armee in Weſt⸗ yteugen einruͤckte, Raliſch und Ronitz zur Uebergabe ; dWwang, TP dom "jar 1618 x 6éo. | a" 2 petuo umd fein fager im Anfange tes Members ut u weit, Danzig aufiehlug (*). Die polnifchen Teuppen vermieheten - (id) flark, unb wurden durch Pomerellen verlegt; biró-Dermáte ter ‚König von Schweden, ging «m a7. December. über bie Weichſel, bas polniſche Fuß⸗ voll Hüchtete mit, Vrrluſt feines Gepaͤcks unter Damyiss Kanonen, eim Theil ber zerfireuten Reiterey wurde von bet Schweden zu Grunde gerichtet, bie ben Verluſt bet . eun auf 3500 Mann angaben. Conitz wurde von ben Sthweden wieder eingenommen , Johann Eafimie hielt ſich inte6 Dis zum 3.1 Januar 1657 in Danzig auf, und fehete-alabenn mit bem Ueberreſte (eines Heeres nach Großpolen zuruͤck Gy. - | Waͤhrend feiner Ansgefenpeit hatten (id) bie fran⸗ Bilden unb hollaͤndiſchen Geſandten vergeblich bemüht, ben Frieden herzuſtellen, weil bie Polen als vorläufige Stiebensbebingung eine Erklärung ber Schweden fordere. ten, baf fie feine Abtretung irgend einer polnifchen Pro⸗ | bins beym Friedensſchluſſe verlangen waliten. Carl Biss (lao hatte jetzt noch einen neuen. Bunbesgenoffen erhal⸗ ten, der ipm Frenlich mit einem zahlreichen, ober auch tut ganz ungeäbten Haufen zu Hülfe fommen konnte. Dies wat der Sürft won Siebenbürgen, Ragocy, beg - butd) bie Hoffnung, Polens Erone zu erhalten, mit einem ; großen Heere einen Einfall gewagt, und das belagerte — Ctakau entfegt hatte. Ohne (id) felbſt eme SDarte m - Polen machen zu fonnen, ohne Rückhalt, ohne Maga (n, von feinem eignen Sande entfernt, fehweifte er ums ber, als m — (id) ihm zu widerjegen auq M O 3 Preu⸗ . (9 ibid. 1. e. p. 357. Lengnich, 1. c. e. s 173. (5) $tt95ljf. ko: €. 173. Hh. "o ape 69 2 — * 214 Zwoͤlfted Buch, tpréifien dite. Dieſem folgte nun wieder Catl &uftay, bet, um feinen Haß gegen Danzig zu äußern, zuvor bie Weichſeldaͤmme durchſtach, und das Danziger Werder É6erfd)emmte, aud) durch SDerfenfung verfihiebner Baprzeuge an die Montauer €pife bie Schifffahrt der ‚ Panziger zu kindern, unb bas Waſſer ber Weichſel nad) Elbing zu leiten firebte. Dies letztere hinderte ein lac Mer Eisgang, der die verſenkten Gefaͤße mit hinwegnahm, . allein die Bereinigung der Schweden mit Ragoey konn; ten bie Polen nicht Gintertreiben. — Mancher Bortheil ward num bert DBereinigten zu Theil‘, aber Dänemarks Kriegserftärung rief Cart Guftao aus Polen zuruͤck, unb bet von den Schweden verlaffene Jiagécy wurde über ut von ben Polen verfolgt, unt erfanfte durch erniebris gende Bedingungen einen Frieden, ben nicht einmal bie Tattarn gelten ließen, fondern noch bie Beinen un menfchlich erwuͤrgten. Moch aber gab Garf Guſtav nicht ale Hoffnung auf, und firebte wenigftens Preußen zu . behaupten. Er fam am 18 Junius ju Thorn an; fief. Gier und zu Elbing unb Marienburg' ſtarke Befagun 'gen und feinen Bruder als Felbdherrn zuräd. - Die klei⸗ nen Staͤdte verließ er, tmb eifte mit 6008 feiner abge, baͤrteten Krieger aus Preußen über Stettin i Kriege gegen: Dännemarf (f). . Der Churfürft ſehnte (id) indeß fruchtlos "- bem ffrieben , ba Preußens Elend aufs hoͤchſte gefliegen war. ' Die Abgaben waren zu einer feltenen Höhe getrieben ; Königsberg, welches nad) dem Ausdrucke des Churfuͤr⸗ ſten weniger als das übrige fand erfegte, mußte, tod) monatlich eine SBermógeneffener von einem Procent ente richten, (6) Lengnich 1. c. €. 173 — ı77. Poffendorf de reb. Caroli Guſtavi Lib. IV. / vom *yabe' 1618 Bil 1660. 215 rihten, unb alle Erleichterung, welche ber Churfuͤrſt | dieſer Scadt nod) zugeſtehen konnte, war biefe, bag e& ben Werth ber liegenden Gründe, weldyer 1,357,306 Gulden gefchägt wat, ben der Gontribution nur mit - 3,017,900 Oufben in Aufchlag bringen ließ (7). int Hoffnung flößte bem Ehurfürften ned) ein Buͤndniß ein, welches den ſchwediſchen Angelegenheiten in Paten . den voͤligen Umſtutz drohte. Dies hatte auf Dänries marke. Antwort Raifer Leopold am 27 May 1657 wit Polen gefchloffen, wodurch legtere 16000 Mann Hiffsteuppen erhielten, dafür fie fogleich soo, coo Gul⸗ den, unb bann nod) jährlich 30,000 Thaler. zahlen, auch fuͤr bie Magazine und Winterquastiere forgen ſollten. Die Kalferlichen wänfchten den Churfürften vom Buͤnd⸗ niffe mit Schweden abzuziehen , und dieſer wünfchte (id) auch wieder mit den Kaiferlichen zu verbinden, weil, Mall» Neuburg, fein Gegner bey der Jülich » Elevifchen Erbſchaftsſache, fid) ben Franzofen, biefen Bundesge⸗ noſſen bet Schweden, angefchmiegt hatte. Die Abficht der Kaiferlichen war, nicht allein ben Schweden einen Yundesgenoffen zu entziehen, ſondern fie wuͤnſchten auch «u$ Staatsklugheit, einen mächtigen Süt(ten an ben Kuͤ⸗ (ien bet Oft fee, der, durch ſein eignes Sutereffe zu Schwer ben? ewigen Feinde gemacht, biefem Staate entgegen⸗ wirfen, unb feine Ausbreitung in Deutfehland verhins - dern müßte. Brandenburg fchien ihnen biefer Staat zu fan, wenn es in ben Beſitz des ſchwediſchen Antheils von Semmern gefeßt würde. Hiezu verfprachen ber Kaiſer umb Polen bem Churfürften allen Beyſtand; weil aber lef (te$ den Ehurfärften hiedurch hinzeichend entſchaͤdigt 24 4 bielt, (7) Ex Protocollo in bet Oderrathſtube vom 6 April 1697. $16 Znwoͤlſtes Buch, dielt, wollte es auf Preußens Sonverainitaͤt nicht Ver⸗ sicht. leiſſten, ohne bie fi) Friedrich Wilhelm nie für ficher hielt. . Moch (Itebte er, wiewohl vergebfidy, von auswärs tigen Mächten Geldhuͤlfe zu erhalten, fuchte durch vers ſchiedne kriegeriſche Anftalten ben Polen zu zeigen, daß er nod) nicht ohnmaͤchtig fen, bewarb (id indeß um bie Vermittelung der Königin von Pole, verachtete bie fBerleumbung, wodurch man Gonſiewsky bey igru vet» bächfig zu machen firebte, und durch den Geradſinn bie (e5 Mannes, durch ben Bifchof von Ermland unb bie . SBermittefung des Laiferlichen Geſandten Stans. Liſola, ‚ tüdte bie linter&anbíung immer vorwärts. Der Ehurs fürft nahm die Miene an, als ob er blos Meutralität ſuche, abe». er fa wol ein, daß ihm dieſe Schwedens Feindſchaft erwerben würde, ohne ihm bie Gunſt bes Kaifers unb der Polen zu verfchaffen. Dies fühlten auch bie Schweden, vergeblich, ftrebten (ie den Churfuͤrſten ^ enget an (id) zu fnüpfen, vergeblich aͤußerten ſie ihren Unwillen durch einige Verheerungen in ſeinem Gebiete; der Churfuͤrſt trennte feine Truppen von ben ihrigen (3), um am 19 September 1657 fam wuͤrklich ber Tractat iu Wehlau mit Polen zu Stande. Alle verübte Feind» feligfeiten follten vergeſſen ſeyn, beibe Theile wechſelſei⸗ fig ihren Vortheil zu befördern fuchen, feinem von ben pofnifchen Unterthanen , weicher churfürftliche Beſatzun⸗ gen eingenommen, deshalb irgend ein Bormurf ober Machtheil entftehen, wegen des zugefügten Schabens alle Forderungen aufhören; bod) follten alle Privatſchulden | "m Polen, .fittgauen unb BR welche vor oder ® Puffendorf 1. c. p. 367— 381. * tom Jahe x 1618 1660: (0 317 | oder waͤhrend beó Keieges gemacht tobkbet y isee Guͤl⸗ tigfeit behalten. Die Gefangenen follten ohne töfegelb ftengegeben , confifeiete ober angehaltene Güter iren vorigen Befigeen wieder zugeflellt, und- biejenigen von den Unterthauen der einen Partey, welche. zur anberg überjetreten wären und Ktiegsdienſte genommen häften, ben derſelben verbleiben. Beide Theile verpflichteten fich während der‘ Sottbaner biefes Krieges, jede feindliche Macht aus Polen, Preußen und litthauen zu vertrei⸗ bm, auf feine Traetaten, welche dieſem Vorhaben zu _ wider waͤren, Ruͤckſicht zu nehmen, ſondern ſolche als aufgehoben betrachten. Der Churfuͤrſt verſprach alle Beſizungen in Polen und Ermland nach ber Ratificatiog . dieſes Bertrages zu räumen, das bem Biftpum Ermland gehbrige Geſchuͤtz zuruͤckzulaſſen, und keine neue oder alte Befefligungsiwerfe'gegen ben Willen ber Polen zu fehleis fm. Qum Exfag für diefe Abtrefungen wurde bem Ehurfüchten das Herzogthum Preußen, fo wie er es vor» mals als polnifches Lehn befeffen, als ein von Polen uns abhaͤngiges $anb für (id) unb feine Erben áberlaffen; al«. : lin nad) Ausfterben derſelben wurden ber Crone Pos [ fen alle ihre vormalige Rechte vorbehalten, doch vers ' ſorach ber König das Vorzugsrecht der brandenburgis (hen Agnaten auf. die Lehnsfolge aus allen Kräften qu anterflügen. Die Preußen follten von bem bisherigen Cie Iosgefprochen, aber auch burd) eine neue, Cibeto formel, bie bey ber Huldigung eines jeden Herzogs wies — Mniolt werben follte, jur Unterwerfung an bie €rone — Polen, bey Erköfchung ter männlichen nie des Chur, fürften, verpflichtet werden. ‘Den nächften weiblichen od Seiten ⸗Verwandten beé Equrfaufee follte alsdenn 95s c. eme 218 - Bioitfte$ Buch, eine Summe, über weiche man fid) bey ber Ratification vintgen wollte, ausbezahlt, und bis zu beren Empfang ^ das Hauptamt Inſterburg überlaffen werden, deſſen Einkuͤnfte aber von der beſtimmten Summe abgezogen werden ſollten. Den preußiſchen Staͤnden wurden im Ganzen und Eimzenen alle Rechte und Freyheiten, mel, che dieſem Friedensſchluſſe nicht widerſpraͤchen, vorbe⸗ halten, und bie Juſtiz ſollte nad) den. bisher üblichen Ge⸗ ſetzen verwaltet werden (^). Der Churfuͤrſt bekam das Recht, ein Appellationsgericht oder Tribunal mit preu⸗ fifdien Einzöglingen ju beſetzen, von bem feine weitere Berufung ai den König flattfinben ſollte. Bey einem etwanigen Stádfalle Preußens an Polen mutbe ben Ständen die Erhaltung ihrer Rechte und. Sceppeiten vom Könige zugefbgt. Zroifchen Preußen, Polen und fits thauen follte ein immermwährendes Buͤndniß ftattfinben, und ber Ehurfürft verpflichtete (id) , feinem -Seinde Pos lens feirte feften Pläge, ten Durdyzug durch feine Staa» fen, oder Zufuhr aus benfelben zu geftatten. Das nems liche gelobten vie Polen gegen Preußen, unb beide Theile verfprachen (id), nad) vorbergemachter Anzeige, den ungehinderten Durchmarfch ihrer Truppen. Die Huͤlfe des Churfuͤrſten im gegenwärtigen Kriege wurde burd) einen befondern Vergleich, in Zufunft aber bie wechfelfeitigen Hülfstruppen auf 1500 Mann zu Fuß und sog Steiter beſtimmt. Preußen und Polen foliten mit. ihren Schiffen ungehindert einer die Hafen des an» bern beſuchen, unb dort Getreide und Sriegsbebürfniffe auffaufen fonnen. Jede Handelsſtreitigkeit follte, fobald es ein X (jeif fordern würde, burd) Gommiffatien , wo⸗ = | "I: von - (9) Beylage LXII. A vom Jahr 1618 bis 1660, 219 von jeder Teil eie gleiche Zahl ernennen wuͤrde, ent ſchieden, unb feine neue Zölle zu Waſſer und zu fanbe . ohne Bewilligung des andern Theils eingeführt werden. Die catholiſche Stefigion ſollte in allem erhalten werben, wie ſie vor Anfang des Krieges in Preußen geweſen, und bie Cathollken zu den Aemtern unb Wuͤrven gelaſſen wer⸗ den, wozu (ie bie erforderliche GSeſchicklichkeit beſaͤßen. Dagegen verſprach aber auch Polen, wenn ber Ruͤckfall Preußens eintreten ſollte, die Bekenner der unveraͤnder⸗ ten Augsburgiſchen Confeſſion und auch die Reformirten ungeſtort in ihrer Berfaſſung zu laſſen. Ale Streitig⸗ keiten in Betreff der Siaͤnzen oder der Auslegung dieſes Friedensſchluſſes, ſollten auf Erfordern durch Commiſ⸗ ſarien, welche, wenn es verlangt wuͤrde, ihre Unpartey⸗ lichkeit beeidigen ſoͤllten, innerhalb zwey Monaten ent⸗ ſchieben werben. Wegen ter Mänze unb ihres Gehalts N foliten fic) Gelbe Theile, (o oft e& ihnen noͤthig ſchiene, guͤt⸗ ich vergleichen. Dem Färften Bogislaus Radzivil wur⸗ de von den Polen eine uneingefchränfte Amneftie, unbbie ' Wiedereinſetzung in alle feine Güter zugeſtanden. Beide Theile fofiten dieſen Feiedensſchluß ratificiren und beeis digen, dieſes follte ben jebem Regierungsantritt eines Koͤ⸗ nigà von Polen ober preußifchen Herzogs wiederholt wer» ben, imb die Sbnige von Ungarn und. Böhmen, Dän — nemark unb Norwegen und bie bereinigten Miederlande . tiefen Friedensfchluß gatantiren (P). — Am 19 Sept., dem Tage des Friebensfchluffes, fam auch gleich ein Buͤndniß gegen Schweren ju Stan de, welches waͤhrend des Krieges unb auch nod) zehn . Gare nad) demfelben gelten follte. Während diefes Scie 207 $t6 (30) Codex diplom. Poloniae T. IV. p. 486 — 491. Y 320 — Zwoͤiftes Buch, ges verfprady Polen, bem Churfuͤrſten gegen Schweben in allen feinen Staaten beyzuſtehen, der Churfuͤrſt aber, 6000 Mann nebſt ber erforderlichen Artillerie zun Dien⸗ ſte Polens zu halten, und ben MRatificiruug dieſes Bet» gleiche ſollten bie dem Churfuͤrſten dafuͤr zu bewilligenden Subſidien beſtimmt werben. Derjenige Theil, auf deſ⸗ ſen Gebiete der Krieg geführt wuͤrde, ſollte die Begeben⸗ heiten deſſelben leiten, dagegen aber auch fuͤr den Unter⸗ halt des verbundenen. Heeres forgen (7). ., Die Ratif⸗ cation erfolgte am 6 Nopember zu DBromberg, und es wurben. zugleich bie Herrſchaften É.auenburg und 250 tau bem Churfürften als polniſches Lehn abgetreten, und J4 ifm alle Abgaben unb. bie Huldiguag erlaſſen; bof follte ex ben jeber Krönung eines Koͤnigs oon Polen, diefen als Lehnsherrn durch Abgeorbnege, anerfermen , Web. die ung entgeldlich auégufertigenbeg behnsbriefe tn Empfang neh⸗ men laffen. Die Rechte der Eatholifen und des Adels, "fo wie bie Dideefan Rechte des Bifchofs von Wladis⸗ dev, follten unverändert bleiben, ^ So bald Elbing den Schweden abgenommen wäre, follte es nebft feinem Ge; biet unb allem Genuß, welchen. ber König von Polen . bisher von diefer Stadt gehabt hätte, bem Ehurfürften abgetreten werben, und bie Summe, welche nach Aus⸗ flerben des Mannsftammes ben nádjffen fDermanbten des Churhaufes gezahlt werden follfe, wurde auf 146,000 Thaler feftgefegt (^). Wegen ber in ben nächfifpigens ben gehn Jahren zu flellenden Hälfstruppen verglichen ſich beide Theile dahin, daß.die Polen 8coo Mann, der. Ehurfuͤrſt aber nur 4000, die Haͤlfte Reiteren und die Haͤlfte (1) ibid. y p.49? — Puffendorf 1. c. p/386 — 387. (12) Beylage LXIV. E S ox % Sft QuÜVME; bem eintretenden Sulle ffedek (otiten. Dem Giutfüc(len wurden zur Anmwerbung auf einmal 120,000: Thaler, welche innerhalb brey Jahren zu 40,000: Z:haler gezahlt werden ſollten, zugefagt, unb die - teni Jahr 1618.618 1660, ası J Staroſtey, Stadt unb: Schloß zen als Unters pfand bewilligt (79). n e Slorfeeefen Brandenburg zufrieden ju ſtellen, erkkaͤrte bet König noch durch aide-befandere Urkunde, daß durch alle mie bem Ehurfürkten - abgefchloffene Vergleiche ſeinen Anfprüs den def das preußiſche fep Fein. Nachtheil entſtehen foit. Cf): ke, Preußen wurden: ihres ber. tone Pos fen geleifteten Gibes .entiaffen, ber Churfuͤrſt verpflich⸗ tte ſchſchrifttich; Elbing gegen 460,000 Thaler ven Dos len zuhtgufiefern, und beide Theile beſchwoten nun ben Serben nach et rnc wand Aber "er fe ie " bete | | gichen qacten 5). ^s. Waͤhremd:dieſer unterhandlungen warde reußen noch durch einzelne Haufen der. ümherflreifenben Polen verheset und gepluͤndert (0); ein Llebel, welches der Churfuͤrſt beg der gegenwärtigen kage nicht hindern und ahnden fonnte. — Er mußte, wenn gleich Könige, als bie etſten dee Menfchen, ‚von niebern Seidenfchaften frey - Ron follten, dennoch die Rache Larl Guſtavs fcheuen, . bem e£ vom geſchloſſenen Frieden Machricht gab, und feine Bermittelung anteug. Der falte höfliche Ton if» te Briefe actete balb jut — ans „ unb der Chur⸗ a (13) Sbeyfage LXV. — ; (14) Codex dipl. Poloniae' T. IV. y. 496—497. (15) ibid. pr 497 — 498- | (16) Pifansty vom Qinfatf tet Tattarn in Preußen. ^ z | \ - ' H * . ' - B c E Handelsgruͤnden bie Schweden ungern im Beige oleo! 222 . Seife Sud : x: fürft ſuchto ub durch auswaͤrtige: Werbindongen. zu fin fen. Er ſtrebte deshalb mit, Rußland bas.euje Wer⸗ nehmen zu unterhalten, unb biefen Staat, $0 möglich, gegen Schweden aufzureizen. Holland, weiches. anaı Kuͤſten der Ditfee gefehen Hätte, billigte das Benehmen des Churfuͤrſten. Nicht fo Engignd, welches vielmehr ben Schweden geneigt ſchien. ‘Der brandeuhurgifehe:. Abgefandte Sieger, ber mehr Aufwand getrieben, ale fein Fuͤrſt gutgeheißen hatte, wurde von einem Roche wegen 120 Pfund Sterling verhaftet, aber fofort wies ber in Freyheit geíet, und zu feiner Germgthuung Der Glaͤubiger ins Gefángni gewerfen. — - Der Raiſer and Daͤnnemark waren: indeg bie Staaten, welche gegen Schweden am thaͤtigßen ſeyn kennten. Ein Bertrag mit Daͤnnemark vom 30 Octo⸗ der, verſprach, wenn es bie Umſtaͤnde geſtatteten, die Veſchuͤtzung Per preußiſchen Küften durch eine daͤniſche Flotte, und ſicherte ben bewaffneten preußiſchen Fahr⸗ zeugen die Aufnahme in Daͤnnemarks Hafen. Allein Daͤnnemarks (age wurde ſelbſt mißlich, unb der Chur⸗ fuͤrſt, ber es redlich mit den Polen meinte, wuͤnſchte durch ben, Schweden zu machende Diverſionen, Daͤn⸗ nemark von ber ganzen ta(f bes Krieges zu befrenen. Die Koͤnigin von Polen, damals aͤußerſt wichtig durch ihren Einfluß auf das ganze Reich, erfannte ben guten Willen des Churfuͤrſten, unb firehte ign zu unterftágen. Bons ſiewsky mußte einen Einfall in Liefland thun, und Czarnezky erboth (id) ju einem Zuge ins ſchwediſche Pommern. Allein Bier zeigten fid) (d)on bie Lle6el , wels ehe bey coalifirten Heeren gewöhnlich find; weil bie Kai⸗ -ferfis N s vom *jefr 1618 bis 1660, 323 fefichen ihren Allüirten fieber bie Aubeit uͤberlaſſen, alb - daran theilnehimen wollten, wurde Czarneskye Einfall blos eine Pländerung, wodurch gugleid) bie ‚angrängene de Uckermark vesheert wurde. , Die: großen Plane. des Churfuͤrſten, daß man Stettin belagern, und ihm zur Wiedererlangung Pommerns helfen ſollte, waren nicht: nad) dem Geſchmacke der Kaiferlichen, die durch ihr Bes. fireben, bie. Winterquartiere purchaus im Ermlande zu nehmen, felbft in ben vereinigten Miederlanden bie Bas; ſotzniß erzeugten, daß Wallenſteins Pan, den Kai⸗ fer an don Kuͤſten der Oſtſee feftzufegen, nod. nicht ganz vergeſſen ſey. Die ernſte Sprqche des Churfuͤrſten, von ben Polen unterſtuͤtzt, veranlaßte endlich bie Ankunft, kaiſetlichet Gefanbten.ju Berlin, unb bie Abſchließung. eines mn Tractats am 30 Januar 1658. Es wurde, darin für ie: naͤchſten zehn Jahre bie Zahl ber ungaris” ſchen uxb.óbowi[r)en Quüifétzuppen für ben Churfuͤrſten auf 4090 Reiter und 2000 Mann Fußvolk, bie des, Churfuͤrſten für den Sónig ieopolb von. Ungarn und Bobs. . men auf 2,500 Mann Zugvolf feſtgeſetzt. Allein fo. lans - 9t, bib man im gegenwärtigen Kriege bie Verbindung. nit Daͤnnemark wiederhergeftellt Hätte, wodurch man bit Eroberung des fchwebifchen Pommerns verftand, - wollte König Leopold 10,000 Mann, : der Ehurfürft 1000.fellen. . Segterem wurde bie Wahl des erffen Uns griff uͤberlaſſen, unb fein Theil follte - ben anbern rien Keen M). Während tiefer Unterbanbfungen warb ” vot | den Welauifchen Friedeneſchtuſe auf den 24 Septem⸗ ber (17) Puffendorf l.e. p. 401 — 408. j aa4 coo Oed Buch, Ber ein fanbtag ausgefcheieben (75), unb obglé das ^ fenb durch die-feindlichen Einfälle, Hungersnoth und. Heft verbbet war, fo verfangte bod) ber Churfuͤrſt, daß Soon Mann-mit Gold, lebensmitteln und Sriegsbes buͤrfniſſen verſorgk werben follten. Die bewilligte Accife ſollte jetzt aufhoͤren; allein es waren ſchon fe viele Ans weiſungen darauf gegeben, daß ſie nothwendig fortwaͤh⸗ ' gen mußte, und der Churfuͤrſt verlangte zum Unterhait der angezeigten Kriegsvoͤlker noch einen neuen Fond (77), Den Ständen ſchien bie Souverainitaͤt des Charfuͤrſten gar nicht willkommen zu fen; «in Theil berfelben ers Härte daher, daß bie Errichtung eines Tribunals, wor⸗ - ein fie zur Zeit der feindlichen Unterdruͤckung gewilligt, - jest nad) bem Friedensſchluſſe ihrem der Erone-Polen geleifteten Eide rwiderfpräche: Hätte aber der König nnb: ber Reichstag den Churfuͤrſten die Erlaubniß zur rs ‚Sichtung des Tribunals ertheilt , fo baͤthen fie um Mit⸗ tfeifung derſelben, wuͤnſchten aber bod), baf ſelbſt in blefem Falle bie ‚Streitigkeiten des Churfuͤrſten oder Fifeus mit ben Unterthanen bem koͤniglichen Gerichte überlaffen bleiben möchten (**).. Die vereinigten Staͤn⸗ de fagten freimüthig, bag fie nur einen Schatten von Srenheit und ber vormaligen Gluͤckſeligkeit hätten (*”), fie gaben zwar zu, daß dieſes zum Theil von ihren Suͤn⸗ ben ſelbſt QerrüGre, ermeuerten deshalb ihre Bitten um "m Re ene Bey⸗ (18) Landtags-Ausſchreiben vom 12 Sept. 1657. 7 (19) Landtags-Propoſition vom 25 Sept. 1657. (20) Derer vom Herrenſtand und Landraͤthe Eventual- Bes denken, ba$ Oberappellationsgericht betreffend, den 5 Okt. 1657. . (31) Beylage, LXVI. i ton "— 1619. bid 1660. ang Deylegung deö thealogiſchen Gezänks, Erhaltung ber reis nen tehre, und geſetzmaͤhige Belegung der academiſchen und Prebigt⸗ Yemter, var allen Dingen aber beſchwer⸗ ten fr ſich, bof. Juden und Mennoniten,mit ifran Gottesdienſte im.fanbe geduſdet würden, „ gleichſam, vals wenn Des. höchſte Gott Darum, Daß wis ſeine „Söhne: und feiner. Aischen Wohlſtand hindanſe⸗ „gen, mis. noch kraͤftigern Irrthaͤmern uns blen⸗ „der mo Ggafes voolite., ^ Cie famem nad; dieſemn Cingenar auf ire vielfältigen Beſchwerden, fegten jebe Werleſamgrihrer Rechte unt: Freyheiten aussinander, ber willigten die im Jahr 1627. üblich geweſene Anlage auf alle cti gb» eipgeGenbe Maaren, unb bie Gortbauer der Uieaife y wb: verſicherten, daß, wenn dabey alle Oir bcne eentipben.,. bit Mechnungen unterfücht,, unb ih⸗ m vargehgt moͤrden, bie Vertheidigiaig beó Lanbej wol beſtritten weyben- Ehrintes aber jebe andere Auflage, beſenders die anf liegende Gruͤnde, hielten fie ſchan dep dii fürunpvedmäßig, weil das ganze fand kaum nod) 20,000 urbare Huhen hätte. Sie verſicherten deshalb, tof es unmöglich. ſey, sooo Manı'zu ımterhalten, ſon⸗ dern bathen, daß man blos 2000 Mann von den ge⸗ werbenen Truppen gp ben Grängen einquartiexen, fin ern bie Dienſtpflichtigen entlaffen möchte, bie aber im Wetffalle wieder zu ben Waffen greifen follten (**). Die (12) Geeinigees Gedeuten der fimmtliden Guünbe auf bie Yurfürfti. Propofition wegeu der "P vom 11 Oct. 1637. 645. pr. 5. Rd. mo od 55 | ade Im Vich n ""—— hatten: aud) nod, $nbiligt, Sof | " Abgabe vom Malz bis auf ſieben Groſchen erhbtzt werben fette,’ mb fie hofften, baf Tuch dirſo Ahgaben 'eine Milllon, 300,000 Gilden, bie nenliche Summe, welche ſie vormals getragen wieder aufgebracht werden auis dürften.’ Ste verweigerten deshalb mehrere Auflagen, E ftbifberten ipte elenbe fage, "und die Härte ber milltairi⸗ ſchen Grécitibn, aͤußerten aud) tie Froͤßte Abneigung gegen beit Autrag des Churfärften ;' daß tien Abseotd⸗ Trete, einer vom Churfuͤrſten, einet / vom Abel,nvand eb "er von den Stadten bie Macht erhalten I" othfälle cine Qufammen&erufittg bet: Stäbe, Auflagen jit erhöhen.(). Dem: unsenió tit · wurde E ‚den folgenben Monat: von jeder Hube nn: jedern Kun "bert bes Bermögend bie Erlegung eines Guldens anbe⸗ fobfen , zugfeich aber auch alle militairiftbe Ererutiorren aufgehoben (^5). Die Oberraͤthe, welche wahrſchei Yid) Borftellungen Dagegen gemacht Hatten; ſuchten bie Publication diefer Auflage zu verzögern (^5); allein em Ahurfürftficher Befehl machte bald die Einforderung zur Pflicht (^). Doch wurde zugleich. der allgemeine Un⸗ wille durch eine churfürftfiche Verſchreibung — baf alles, was während bes Krieges gefchehen: fey , ben. — und Zreyheiten des — kuͤnftig nicht pum 007 7 Made ' (a 3) Worftellen derer vom sepe unb Adel vom 13 Oct.a657. C(4 Ausſchreiben wegen eines oreigenn· son det. Su ben, vom 19 Det. 1657. (35) Schreiben. der Oberräthe vom 22 Ost. 1657. (26) Ausſchreiben in de Aemter vom 36 Oct. 1657. * IN , et Jahr 1618 bis 1660. 227 Machtheil gereichen ſolle (^7). - Dagegen erhoͤhte wieder ber Landtagsſchluß die Abgaben, fo daß vom Scheffel Roggen eini Groſchen, vom Scheffel Waizen zwey, unb vom Mol; drey Groſchen mehr als. vorhin genommen werben follte. Auch wurde, für bie Magazine von jeder Hube ein Scheffel Roggen , Gerſte und Habet eins geforvert. Der Churfuͤrſt ettlárte zugleich, daß durch beu Friebensfchluß bie bem Fürften und ben Unterthanen gleichläftige Berbindung mit Polen aufgehoͤrt habe, nie⸗ mand aber deshalb an feinen Privilegien leiden, fondern folche vielmehr Geftátigt werden follten (?°). Bald bats auf erklärte er den Abdruck dieſes Sanbtagsabfkhiebes fie uͤberfluͤſig C^), unb machte in ber preußifchen Verfaß fungseine hoͤchſt wichtige DBeränberung, ‚indem er am 15 f9cfobet^1657 ben po[ni(djen Fuͤrſten Bogislaus Ratz⸗ 3ivil zum preußiſchen Stastpalter beftellte (3^) ,: unb. a . et am 22 November. bo$ erſtemal die Oberrathſtube be⸗ trat, fo enthielt gleich eine der erffen. an ihn erlaffenen Verfügungen ben Aüftrag, ben Städten Königsberg den Zügel nicht ju fang ſchießen zu laſſen (9). Koͤnigs⸗ berg aber war jeßt fo. berabgefunken ; bag Fuͤrſt Nakyis til fejot ben Vorſchlag that, bie sooo Thaler, welche —"—— flatt.ber Bermögensfleuer von ein Pros - m or "u cent (37) Churfuͤrſtl. Affeenration vom. ‚Det 16 sy (28) Landtagsfchluß vom 23 Det. 1657. : (29) Ehurfärftt. Schreiben an bi — eH. ^ dee Spree den 13 9tov. 1657., M (30) Acta boruff. T.1iI. pómx. . (31) Schreiben bed Chur fuͤrſten an dem Bächen und m Dn, zäche den 20 iov: RW; 2 vua 228 | -- Btedifteá Buch, vend angeböchen; deshalb anzunehmen, weil er Faum ‚glaubte , bag bey ber, Vermoͤgensſteuer diefe Summe herauskommen würde, fo daß fotglich , wenn diefe Vers muthung gegründet war, das ganze SBermbgen bet Koͤ⸗ nigsberger keine halbe Million Thaler ausmachte G^. (inen Zug gu diefem traurigen Gemaͤhlde giebt nod) ein churfürftlicher Befehl, welcher ven Auftrag enehäft, bod) aud) für das Sutter ber zuruͤckgebliebenen Spferbe zu fot» ' gen, und etwas auf die Kleivang bec nadten Soldaten zu menden, damit diefe nicht fortzulaufen gezwungen wuͤrden (33). Sue Fuͤllung bet Magazine ‚wurden nicht - "blos von ben fandleuten, fondern von ben Einwohnern ." Königsbergs Liefernngen gefordert, fo bag von jedem hundert Gulden bes Vermoͤgens ein Scheffel Roggen, "Gerfte und Haber gegeben werben follte: Die Buͤr⸗ "get weigerten (id) dieſe bisher unerhoͤrte Abgabe zu erle⸗ "gen, unb ber Churfuͤrſt befahl deshalb von bet mífitoiti ſchen Execution wieder Gebrauch zu machen Qn. Der Siatchatter war nicht Für dieſe ſtreugen Maaßregeln, ét ſchilderte dem Churfuͤrſten die Noth und Armuth des landes, durch Mangel und bie fort, bdanrende Peft veraitlaßt. Die Getreideausfuhr Hatte ec verbothen, verſicherte aber dennoch, die Truppen nicht laͤnger als bis om Ende e unterhalten zu foͤn⸗ | nen. ^ €i) Schreiben‘ d — Radzivil und der Oberraͤ⸗ the an den Churfuͤrſten vom 17 Nov. 1657. 82 Antwort des Churfürften vom 27 Nov. 1657. 1^3) Schreiben des Statthalters gn ben Churf. vom 2y Nov. und Antwort des Churf. vom 14 Der. 1657. 1 vom Jahr 1618 bisa 660. 229 | nen.- Der Ehurfürft aber nam hierauf fo wenig Ruͤck⸗ fidt, dag et nod) drey Regimenter Neiterey nad) Preu⸗ fen (ifte, bie in Königsberg einquartiert werben fotb fm(5) Die (üt bie Armee nöthigen Pferde unb Wa⸗ gen, waren ebenfalls in Preußen nicht aufzuireiben, denn man hatte ſogar Wagen, Pferde und Knechte de⸗ ter, die ſolche zu ſtellen ſchuldig geweſen, theils zur Transportirung ber Artillerie, theils ben ber Abreiſe des Churfuͤrſten nad) der Mark Brandenburg mitgenommen, und gat nicht wieder zuruͤckgeſandt (3°). Der Churfuͤrſt wollte dem ungeachtet nod) neue Abgaben, der Statt⸗ halter aber. ftelite igm bie Unmöglichkeit vor, unb rieth in, weil es einmal bie Noth erforderte, lieber 96 Amt &üüf für so,0oo Thaler an ben Herzog von Curs. and zu verpfänden (27). Der Ehurfürft verwarf biefen - Vorſchlag, umb blieb bey ber Behauptung : bie. Truppen wären qur Bertheibigung des fandes, das "- muͤſſe fie folglich unterhalten (9^). "Die vier Hauptämter unb die Burgemeiſter der Stadte Königsberg wurden jegt auf ben 2r Cyan. 1658 infammenberufen, um über die Mittel zur Verpflegung bet Militairs zu berathſchlagen. Dieſe erklaͤrten nichts bewilligen zu Fonnen, bet Statthalter unb bie Oberraͤ⸗ 93 | the (35) Schreiben an den Churfürften vom ro und 14 Dee. 1657 , unb Churfuͤrſti. Schreiben vom 14 Dec. 1657. (16) € diteiben des Statthalters vom a4. Dec. 1657. (37) Schreiben des Statthalters an ben Ehurfürften vom 24 tt. 1657. (38) Ehurfärfti. Antwort, praef. den 12 San. 1652. - 336 . Brelftte Buch, "the ſchrieben » eine Eontribution von zwanzig Groſchen für die Hube aus, benachrichtigten aber ſelbſt ben Chur⸗ fürftén, daß Gieburdy nur ſehr wenig: einfommen würde (2°), und bie tanbrüte ſtellten ipm bie Nachteile vor, weiche butd) von ben Ständen unbewilligte Abgaben und thilitairifc)e Erecution für Preußens Privilegien und tie Sicherheit des Eigenthums ent(tünben (*°). Den einer foihen Stimmung mußten die Untertanen nod) immer mehr zu verlieren fürchten, und ber Churfuͤrſt firebte - nun dahin,. durch Erhaltung des guten Vernehmens mit Polen die Erfüllung des Welauifdyen Friedens um defto ſchneller zu Gemürfen. Die Polen hatten felbft bie Wich⸗ figfeit des Churfürften fennen gelernt, unb als fie im . Sahr 1658 einige harte Gefege gegen bie Arianer machs fen, bie Proteftanten eine nadhtheilige Ausdeutung bet» felben befärchteten, unb ber Churfärft (id) deshalb beym Könige verwandte, fo verficherte biefer bie Proteflanten feines Schuges., Doc begten Weſtpreußens Stände bpn einer andern Seite Mißtrauen gegen den Ehurfürs ſten, weil ihnen ber Inhalt der zwifchen ihm und Spolen gefchloffenen Vergleiche noch nicht officiefl befannt war, amd fie profeftirten daher gegen alles, was ihnen daraus gum Nachtheil gereichen fónnte (*'). In Polen waren mehrere mit ben Bortheilen, welche ber Churfürft bur bie verſchiednen Tractaten erhalten hatte, unzufrieden, und ſelbſt * Jeſuite Carwott ſuchte auf den Koͤnig . ^ durd (39) Schreiben an den Churfürften vom 25 unb 29 Sanuar - 1658. (40) Vorftellen ber Landraͤthe, prf. den 38 Sn 1658. .— (41) £engnid) 1. c. «bb. 7. ©. 159 — 200. J ——— ent Shirts bié166o. - 231 | tuj; cine obit qu-márfen, inbem ver ihm bie fab, - ſprechung des Eides zuſicherte, welchen er wegen bes Friedens geihan habe. Der. Churfuͤrſt wurde hiedurch aufmerkſam, unb eine Deife ber Königin von Polen Lu⸗ dovica Mania dad) Berlin, wo fie ben 28 — ankam, erſtickte ben Keim bes Mißverguögene (*5).. Der Churfoͤrſt unb aud) bie Polen waͤnſchten vip allen Dingen ben Frieden; auch Karl Guſtap, bet übers bem mit den Dänen unb Ruſſen in Krieg verwickelt waı machte gemáóiate Sotberungen, Franzöfifche und, - lónsikóe Oeſandte uͤbernahmen auf tem polnifchen Reichstage bie SOermittelung , unb fchon war Brauns⸗ berg und Frauenburg zum Orte bep Unterhandlung bes flant (7). Bey ber angenehmen Ausficht zum Fries den fonnte ber Churfuͤrſt einen günftigen Einfluß auf bie Gefinnungen feiner Interthanen, und bey ihrer Sehnſacht nad) Ruhe, Unterlaffung bes MWiderfpruches hoffen, als der. König von Polen. ben Bifchof von ^ Ermland und ben Gaffellon von Elbing zu Abgeord⸗ neten ernannte, um bie Einwohner bes oͤſtlichen Preu⸗ E irem ter Ctone Polen geleifteten Eide zu binden (). Schon hatte ber König von Polen — ſten Dfipreußen dutch ein feyerlches Diplom uneinge — $4 ſchraͤnkt (42) Puffendorf 1. c: p. 433 — 433i (43) eani, 1. c; 9. 2065 — 207; - (4) Puffendor£ 1. c. p43 .. PC Zwölftes Su; férünft Übergesen (^). Der preuhuſche Cxattfelte, Fuͤrſt Radzivil und bie Oberräthe machten foldyes durch ein gebrinftes Patent bekannt, welches auch won den Kanzeln publiciet werden ſollte (*), und (dion vorher Hatte ein churfirftliches Manifeft allen Unterthanen bes fpohdlen, ihn als ihren einzigen Oberherrn zu betrachten |f) Er fuͤrchtete jegt um fo weniger SIBiberfptud) 5e. feiner Huldigung, wenn er bie Gitánbe einzeln zu feinen Abfichten Hinienfte. Er machte ten ſaͤmmtlichen Stön ven vorläufig bie Sache bekannt, verſprach fie auch bey: Ihren Freyheiten zu fhügen, bod) nur in fo weit fie tie fen Pactis nicht zuwider wären (**). Die fanbeátfe v» ten deshalb gufammen befchieden tworben, erflärten aber, ' fid) auf nichts einlaffen zu fonnen, fondern batken um ‚Zufammenberufung ber. fämmtlichen Stände, Abſchaf⸗ fung ihrer Beſchwerden, unb duferten zugleich, dab vormals alle Bergleiche, welche ba& ganze and betroffen Hätten, auch mit Bewilligung ſaͤmmtlicher Stände ct» . gefchloffen wären (f^). Sie glaubten, bof. fie aus die ſem Grunde eine fo lange Dauer gehabt hätten, unb ein Eid um defto fefter binden würde, wenn ihn nicht blos furchtſame Unterthanen geeiftet Hätten, fondern er aud) Ä durch Es) Diploma Regium, quo Electori Pruffia jure vefupremi dominii conceditur, d. 30 Aug. 1658. ‚ (46) Ausfchreißen ber preußifchen Regierung vom ı3 Oct , 1658. (47) Churfuͤrſtliche Manifeſtation vom 14Oept. 1658. (4$) Churfuͤrſtliche Reſcripten an bie "—— Gtaͤnde vom 23 Junius 1653. . (49) Beylage LXVI. €. " e \ vom Jahr 1618 6681660. 233 — durch bee Siebe bekräftigt wäre... eir uͤbergaben noch eine Gefopbete Vorſtellung an. ben. Statthalter unb die Oberräthe, wodurch fie erklaͤrten, ba dieſes anb nicht durch bie Gewalt der Waffen, ſondern durch freywillige Unterwerſung an Polen gefommen ſey. Durch bie €eetéberünberung unter Markgrafen Albert (e in ben Rechten des Landes nichts verändert worben,. und fie bofften, der Ehurfürft werde auch das Dominium dire Gum nicht anders annehmen unb gebrauchen, als es ihm bon bez Erone Polen habe abgetreten wesben konnen (2°). Auch bie Staͤdte Koͤnigeberg, an bie (id) der Churfuͤrſt beſonders gewandt hatte, ſtimmten dieſem Tone bey,‘ - und hiielten · die JZuſammenberufung eines allgemeinen ants tages vor Ablegung des Huldigungseides fuͤr nothwen⸗ big (P). Dee Unwille flieg, weil gerade bie. Gelanguug | bes Ehurfürften que, Souverainität bém fanbe in, einem. — Zeitraume befanntgemacht musbe, in welchen wegen be$ wieber augefangenen Kriege aufs neue unbewilligte Ab⸗ gaben und tieferungen eingefosbert werben mußten (5^)... Dies bewegte auch bie Landraͤthe, bie Beftätigung ihrer ı Privilegien, und bie Abfchaffung ber unbewilligten Abga⸗ ben zu forbern (77), Diefe wurden durch churfürftliche Des fehle ausgefchrieben,. hen Hauptleuten aufgegeben, alle . unmuͤtze — zu vermeiden, und ben fatte 9 s.s bebo | (so) Beylage Ixvm. : | (51) Erklärung der Burgermeiſter und Raͤthe der Staͤdt⸗ Königsberg, prf. den 3 Auguft 1658. (52) Schreiben ber Quir an ben Churfarſten vom za Mov. 1658. (s » Vorſtellen ber Sandräthe vom 9 Nov. 1633. — EMEN TT bes Einſaſſen im Unterlaſſungsfalle militairiſche een — fión gedroht. Im November unb December: mußten Monatlich von ber Sube fanfjig Groſchen und ein Vier⸗ tel Haber gegeben werben (5*y, auch alle aus» und ein» gehende Güter murben wieder nach ſonderbaren Eruude . fägen verſteuert, inbem von ber fa(t Weizen ein Tha⸗ ^ Yet, von bet tó(P Roggen zwey Gulden, von der tal Salz ein Thaler, hingegen vom Om Mufeateller- unb Aicanten » Bein nur zwey Thaler, vom Stüde Sammet ebenfalls mir zwey Thaler, vom Pfund Muſeatenbluͤthe Iwey unb ein halb, unb vom Pfund Caneel nur ein und . vin halber Grofchen erlegt werden müßten (55), — folge fid) die unentbehrlichften Beduͤrfniſſe höher als bie Be⸗ darfriſ des turus verſteuert wurden. - Unter ſolchen Umſtaͤnden drang ber Churfuͤrſt nicht auf bie Ablegung des Huldigungseides, um fo mehr, ba jetzt nod) fo manches vom Ausganzge ber kriegeriſchen Des gebenheiten abhing. Carl Guſtav hatte mit gluͤcklichem Erfolg Daͤnnemark bekriegt, und ben Frieden zu Rot⸗ Ichild am 26 Februar 1658 erzwungen., Seht feßte er "feine Räftungen fort, und ob Eurlanb, Preußen oder bie Markt Schauplab des Krieges werben folle,. blieb "unficher. Allein der König von Schweden erhielt mans che geheime Machricht, daß Dännemarf ben fo nachchei⸗ ligen Frieden jest nad) Erholung von ber erften Betäus bung unóillig finde, fid) aufs ueue ruͤſte, und durch Schwedens Gegner qum Friedensbruch RR würs "be. - ($4) Churfärft. Ausſchreiben in die Aemter 165$. (55) Anlage auf affe und m Kaufmanns» und — Waa⸗ sen 1558. ] i ape ) p Cfabt 1618 bis 1665, 235 de. Er ſelbſt Gereute ben mit Dännemart fo ſchnell ge» — ſchloſſenen Frieden, brach ihn aus nichtigen Gruͤnden, weil er bey der traurigen fage des fandes mete vortheilen zu koͤnnen glaubte, und eilte zu einem neuen Angriff, um durch Coppenhagens Etoberung einen entſcheidenden Schritt zu thun. Immer aber blieb der Angriff einer großen ſtark bevoͤlkerten Stadt bedenklich, wenn Ver⸗ zweiffung der Einwohner bie Vertheidigung übernahm, und dieſes mat aud) hier ber Fall. Während Coppen⸗ hagens Bartnádiger SBertfeibigung, ſammlete fi. übers all Huͤffe; eine hollaͤndiſche Flotte befreyte bie Stadt von der Seefeite, inbeG Feiebrich Wilhelm die Schweden qu . fanbe angriff. Weil et ben Angriff Preußens erwartete, hatte er fchon einen Theil feines Heeres über die Ober gefanbt , bie Schweden fürchteten daher feinen fchniellen . Angriff; fondern verliefen (id) auf das unter Frankreichs Einfluß geſchloſſene rheiniſchẽ Buͤndniß, wodurch Me drey geiſtlichen Churfuͤrſten, ber Biſchof von Muͤnſtet, der Herzog von Braunſchweig und der Landgraf von Heſſen den Schweden ihre deutſchen Laͤnder garantirt hatten. Aber Frankreich, das gerne den Krieg anderer Möchte unterhielt, um hiedurch ihre Schwäche qu bis, fördern, erklärte bem Churfürften, daß es ben Schwer ben feine Huͤlfe fenben würde, und Englands Drohun⸗ gen fücchtete et nicht. Die Schweden verließen das“ — Holſteiniſche $e» der Ankunft des Ehurfürften, ber ſich mit den Kaiferlichen und 4000 Polen vereinigt hatte. Auch in Schleswig waren bie Schweden zu ſchwach, ben Berbundenen wiberfiehen zu fónnen, beiten boohalb jede-Unterhanblung m (5^). (56) Puffendorf lc P- 435 — 454 son er * 16: Bmölfte Buß, -- PR In Preußen haften bie Seinteligfeiten ſchon fruͤ⸗ Her den Anfang genonimen, (ie beſtanden in Streif zů⸗ = gen und wechfelfeitigen unbebenteriben Bortheilen. Das | Ginráden der Polen ins große, ber Brandenburger ins *— Peine Werder, erfchwerte ben ſchwediſchen Befagungen in Elbing, Marienburg und oem Haupte bie Zus fuhr, bis im Herbſt wieder beide Werder geraͤumt wur⸗ ben. Wichtig wurde bie Belagerung ven Thorn; bie ſchwediſche Verſtaͤrkung, welche der Beſatzung auf ber Weichſel zugeſandt wurde, fiel ben Polen in die Hände, ber ungeachtet ber ſchwachen Befagung, die, als fie env 30 Movember frepen Abzug erhielt, nur au& 300 Mann befland, vertheibigten (id) bie Schweden brey ‚Monate lang gegen bie vereinte Macht der Polen und -Kaiferlichen. Die Stadt erhielt nach der Llebergabe :öhee ehemaligen Rechte und - Srepbeiten beftätigt, unb wurde mit poínifen Truppen befe&t 57). Thosns Ers ‚oberung hatte (id) deshalb fo lange verzogen, weil e& an allem Nothwendigen zur Belagerung gebrach, umb als un bie polnifche Armee fogar ihren Sold nicht erhielt, -' fo ent(tánt unter ihr im Jahr 1659 eine jener Verbin⸗ ‚dungen, bie unter bem Damen ber. Confóbetationen in Polens Geſchichte fo bekannt ſind. Die Truppen konn⸗ ten nur erſt wieder durch Verſprechungen beſaͤnftigt ge⸗ gen den Feind gefuͤhrt werden, indeß 3000 Schweden aus Pommern nach Preußen aufbrachen. Die ſchon im lande befindlichen Schweden ruͤckten ihnen entgegen, Coo nitz wurde erobert, unb Culm von der Beſatßzung ohne Widherſtand übergeben. Die Schweden, welche dieſe Orte (sy) Lengnich 1. c. ©. 313 — 216. N vom Jehe 6rd 66 1660. . 337 | Dete nicht für‘ haltbar genug hielten, und fich nd turd) Beſatzungen ſchwaͤchen wollten, züchten: jetzt Ins Gran benburot(dye Preüßen: Hier und in Weilpseugen wu ben verfchiebene Heine Städte eingenommen , und · das platte fand verheert. Hiedurch aber entzogen Dis: Schuss den fid) iind ihren Befagungen bie tebensmittely bib Wit⸗ terung ſelbſt erzeugte wegen des Winterfeldzuges'mend hen Verluſt, und mit bem tuͤhlinge eilte sin Thril der Schweden nieder zur Beſetzung Pommeras zuruͤck. Muͤde des ohnmaͤchtigen Krieges ſehnten ſich daͤbe Tpel nach Frieden, Frankreich ſtrebte ibn gu vermitteln; und die Wgeurbneteri wurden zur Unterhandlung ernannt — (85. AIndeß 3outbe bet Krieg lebhaft förtgefeht, aus Schleswig; und ^jütlanó waren bie Schweden vertris⸗ ben, unb blos der Mangel einer Flotte hinderte ben , furfürjters an der Eroberung der Inſel Sünen: Sm deß drang ein Faiferliches Heer in Pommern’ ein, machte verfchiedne Eroberungen, und erklärte bem Churfuͤrſten, daß dieſes zu feinem Bortheil geſchaͤhe. Dieſer elite bes halb cud) mit einem Theil feined Heeres nach Pommern bemoͤchtigte ſich gleichfalls einiger Orte, unb beide Heere nahmen daſelbſt bie Winterquartiere. Indeß ernenerten bie Geſandten ber Stámofen unb Holländer-die Friedens⸗ vermittelung zwiſchen Dännemarf unb Schweden, allein der König von Daͤnnemark, nicht durch Widerwaͤrtig⸗ E gebeugt verſchmaͤhte jeden erniedrigenden Frie⸗ din, amd Carl Guſtav, feine.ganze tebeiszeit: bindunch Af Bergibßerungsphaite bedacht; ‚vermochte —- nicht (si) ibid. Q. 217 — 226. und Puffendorf 1. « p.455: i :38 — Söllten ud, TN uichaſihnan zu entſagen. Die. Holländer beſchloſſin nun chaͤtiger zu ſeyn, nm hiedurch feine Nachgiehigkeit zu et» xwingen iie Admiral Ruiter upterftügte deshalb bie landung auf Zünen. Der Muth ber Gronbenburgi(doen, , Kreppen entſchied das Gefecht jum Nachtheil ber Schwe⸗ beu, Deren ganzes Corps fich zu Kriegsgefangenen erges ben mußte. Beendet wäre vollig ber Krieg qum Vor⸗ — totil.bec Dänen, hätte Hollands Flotte auch die Landung ber Alliirten auf der. Inſel Seeland befärbern wollen. Allein die Holländer maren nur darauf bedacht, feinen ber Sriepfügrenben in fo weit zu begünfligen, daß er Durch Worſchrift harter Friedensbedingungen ben ans bern X eil zur verzweifelten Gegenwehr un, und aa T" ben Frieden ſelbſt verzoͤgern konnte (2°)... | ; Schwedens fage abet wurde in ber Thoet ſo miß⸗ Uch, taf dies letztere zu befürchten war: Die Polen Hatten Graudenz mit Sturm eingenommen, unb Statgard jur Uebergabe gezwungen ; bod) entſtand gross gehen: ihnen unb ben Brandenburgern ein Mißverfländs Ti , als bie Beſatzung bes legten Orts, welche (repen Abzug erhalten hatte, von ben Brandenburgern auf bens Marſch nad) Elbing aufgehalten unb zu Stiegégefans ‚genen gemacht wurde; ruͤhmlich war das Chrgefühl ber Polen, ‚weiche dies für Verlegung bet Uebergabe⸗ Des Dingungen erflärten, unb bie Freylaſſung ber Gefange⸗ ‚hen forderten; aber ſchaͤndlich die Art und Weiſe, wo⸗ wie fie ihrem Son durch bie 2(66rennurig vou ſechs⸗ iod G9. Puffendayf 1. ep "s — 492 * som hie i619 i$ 1660. 239 eet seien Dörfern Machdruck ju. geben fuchren, Holen litt aber pengod) piti ,- ohngeachtet. feinem Sea Wh Rrirgsgläc gänftig war, weil man zur. Verwindg⸗ ti) das ‚Gelttmangels;ben TRänggeheit vexringern muß⸗ te. „Allan auch Die lage det. Schweden mar keinesweges güdtch.,. Ihre riagttoblferin. Yreußen beffanden nicht aus lauter Eing⸗bohrnen, fonbern geößtentheils aus ans geworhenem Leuien; Mangel an Lebeusmitteln unb Ge⸗ fiii der Schwoͤche Bbste und hinderte dir Kriegſzucht $e dieſen beſoldeten Yusländern, ben benen nicht mit (tei gender Moth , guolei der. Giebanfe ag beg Vaterlandes Gre und Rettung ben Muth erhoͤhte. Den. engeifaue den Polen vᷣffneten gemeine Soldaten das Schlagthor ii Graudenz, und als die Danziger das: Haupt be⸗ ſtuͤmten, verließ der gemeine Soldat eine der wichtige fin Schanzen, und Daher ward, es den Danzigern nicht füner, (id) Halb dieſes Poftens. zu bemächtigen, auf deſen Befeſtigung die Schweden fo. vire Muͤhe verwandt fetten, Dieſen war jetzt in: ganz Preußen nue no — Ct, Marienwerder ugb Eibing übrig; Start. wa⸗ tm Get bie Beßungswerfe, die, Beſahung veirhte jue Detoribiquag hin, ner der Vorrath an Lebensmitteln Nt unbedeutend, zum Gríoó benpebe; ſAbſt bie Hofe : vun onrícvountes.. Dad); Crehesung sbiefer Staͤdte den Angriff fieffanbé zu wagen, hiezu fühlten (id) bie ux) von Rußland bebrohten Polen nicht ſtatk genug. Ugemein war Daher die Neigung zum qrieben, t ben aud) elena Königin fouife Maria, immer. noch ihrem Baters ime. Fratzlreich erniigt, ben « spei is ges | Posso. frt 946 Fe Zwoͤfftet· Buch, AI teeueſten Bunbesgenoffen der Sranjofen; zu verſchuffen furhte. Als daher die ſchwebiſchen 5geottietiri ame 1s September ju Danzig -anfángten, ward nach einigen Unterhandlungen das Kloſter Eliva zum Orte ver Feie⸗ bens » Unterhandlung beſtimmt. Ge nahmen ·erft durch Da zwiſchenkunft mancher kleinen Umſtaͤnde verzoͤgert, im Jahre 1660 unter Frankreichs Vermittelung den "Ans fang. Der Tod Carl Guſtavs unterbrach fie nicht, intb ber olwiſche Friede machte endlich bem Kriege ein Ende, ber ineft verfeerenb , als blutig, das ullgemeine . Elend überall vermehrt harte (**). Diefesfar Auch in Oſtpreußen vorzuͤglich ſichtbar, wo der Goucfinft-nod) immet bie Staͤnde zur Huldigung zu bewegen ſtrebte Y^") ; ugb bet Fuͤrſt Radzivil, "ber fid) (fr Zutrauen zu ‘erwerben wuͤnſchte, ließ, um fich-von dem Berdachte Zu veinigen, daß ihm als Ausländer das: Schicfal. des - ^ Tehbeé weniger am Herzen liege, fondern vielmehr bag Militair von ipt beguͤnſtigt wuͤrde, "ben Sandräthen felbſt bie Rechnungen des General /Gonmiffariafé vor⸗ Tegen (^*), und als nun noch polnifche unb Eaiferfiche Hälfsublfer verpflegt werden-follten, fo inufte das Land , nod monatfidy 15,000 Thaler Fleiſchgelder auftrelben, und die Staͤbte Konigsberg follten eine ftefecung von taufenb daſt Roggen, unb eben fo viel Gerſte unt Haber — | tod uͤber⸗ — (60) Lengnich 1. c. S. 223 — aÉe 050 007 | | 661) Schreiben bes Churfürften an ben Fuͤrſten Rabzivif , vom 29 Sjan. 1659. ipud — (62) Schreiben des Faͤrſten Radzivn an bie ſimmttlichen '* "Éenbtátoe vom 11. Maͤrz 1659. | i : 4 ! | bom Jahr 1618 bi& 1660, 241 übernefonn (*). „Der Churförſt ſuchte fehft bie t» gen gegen die unbeseilligten Abgaben durch bie Erklärung iu widerlegen , bof biefes, nie ben Ständen ium Nach⸗ theil gexeichen fole. (Er verſicherte, daß er fie auch jet zuſammenhberufen wuͤrde, allein bie gegenwärtige Mofh made es doch jedem zur Pflicht, ben den Seinigen zu bleiben, bie vielen Streiferegen der Feinde würden is unmoͤglich machen, aus jedem Theile bes Landes die Ab⸗ geordneten zuſammenzuberufen, unb bie wenigen, wel⸗ che ſich einfinden koͤnnten, wuͤrden durch bie Reiſe unb ben Aufenthait am Orte ber Verſammlung zu Koſten verleitet werden, die er ihnen unb bem fanbe zu erſpa⸗ ren wuͤnſche (^^). Da bie Schweden auf ihren Streif⸗ zuͤgen Düpreugen immer ſtaͤrker beunruhigten, wollte man {dom das tandesaufgeboth vetanftalten, bet Chur — | fürft aber befahl ſolches bis auf den ágfer(ten Nothfall zu fpaen, und weil Fuͤrſt Radzivill fránffid) war, wur - be ein Kriegsrath angeorbnet, von bem aber bet Chur⸗ fürft erflärte, bag et gar nicht als ein neues und heſon⸗ bereó Goflegium betrachtet werden, ſondern den Oberraͤ⸗ then unfergeorbnet («pn follte (^7). Der . (63) Antwort bes Statthalters Fürften Radzivill auf die ^ von ben Landräthen Abergebene Puncta vom 16 März 1659. (64) Schreisen an die Landräche aus dem fauptquartie Wiburg vom 2:. März 1659. (64) Reſolution auf der Herrn Landiche eingereichtte Be denken ben 13 April 1659. Geſch. Pr. s» os A / 442 ! — guia Buch, Der Churfuͤrſt ſuchte in der That jedem Miß⸗ | brauch zu ſteuren und das fand zu fchonen‘; ; aber gegen „die Staͤdte Königsberg , die (id) ben allgemeinen Auflas den zu entziehen fuchten, aͤußerte er viele Strenge , be faht bem Fürften Radzivill, einen Ueberſchlag machen zu offen: wie viel bie Städte an "Abgaben im SBerbáttnig "ju ben übrigen Ständen ſchuldig geblieben waͤren? ver⸗ ſicherte, daß er ſchon ein Diieteli in Haͤnden habe, ſi fü e zu "Erfegung tiefer Abgaben zu zwingen und verlangte eine Anzeige bet fchädlichen feute, welche in den Städten fo "viel Widerfeglichkeit berurfachten (^^). Denn, biefe Staͤdte hatten (id) geweigert ferner die Aecife zu erlegen, "wollten aud) die aus ber Mark dahin gefanbtén Teuppen "nicht einnehmen (77). Aber die tage des Churfuͤrſten war nicht fo befchaffen, um gleich feine Drohungen ins Werk richten zu koͤnnen, und die Staͤdte Koͤnigsberg blieben daher hartnaͤckig bey Verweigerung aller Abgas Den (^9). Es herrſchte überhaupt im ganzen fanbe eine gewiſſe Gefeglofigfeit; fo- wurde ber Hauptmann von Bramenburg, Cafünit su Eulenburg , als er eben ben Adel feines Amts auf Befehl des Ehurfuͤrſten bets ſammlet hatte, durch zwey von Adel im Namen des Ges ' metallieutenant. von Ralkſtein von ber ganzen Bers ſammlung zum Zweglampf grforbert. ea , und bey ber Theo⸗ (66) Schreiben des Churfauͤrſten an den duͤrſten anii: so Golbingen, den 19. Julius 1659. (67) Schreiben an die Oberraͤche vom 12 Auguft — (68) Schreiben das Statthalters und ber Oberraͤthe an die Staͤdte Königeberg vom 5 Nov. 1659. (69) — des Eaſimir von — an den Churfar⸗ ſten 16 - dom Jahr 1618 bi 1660, 243 Theologen dauerte "od immer ber verjäßrte Uäroifie unb die alte Zankſucht fort. ‚Der Friede blieb Gegen, ftand des allgemeinen Wunfches, unb unaufhoͤrliche Bittſchriften fuchten ben Ehurfürften jur Abſchließung beffelßen zu bewegen. . Er wurde gu. Diva am 3 Map geſchloſſen, und am 1o May unterzeichnet, und ‚bie polniſchen Commiſſarien eilten ſogleich nach ſeiner Ab⸗ ſchließung, allen Feindſeligkeiten T eint T Cu flárimg Einhalt au. t&un (77). | | Die Punete diefes Friedens, in io weit ß e Berg. auf Brandenburg hatten, enthielten -eine Amneſtie für beiderfeitige Unterthanen, die unentgeldliche Ausliefes rung ber Gefangenen, eine völlige Bernichtung ber im Jahr 1656 zu Aönigsberg, Labiau und Marien⸗ burg gefihloffenen Vergleiche, und bie Wiederherſtel⸗ F lung des Handels unter ben beiderſeitigen Unterthanen auf die ehemalige Weiſe. Alle Eroberungen des Chur⸗ fuͤrſten in Schleswig wurden dem Herzoge von Hol⸗ ſtein⸗ Gottorp, bie in Pommern ben Schweden wie; der abgetreten, mit Ausnahme von Dam, Greifenhagen unb Wollin, welche ihnen erſt vierzehn Tage nad) bet Raͤu⸗ mung von Elbing wieder uͤberliefert werden ſollten (7"), Mes, was der Churfuͤrſt ſchon früher mit Polen zu Wehlau und Bromberg abgeſchloſſen hatte, ſowohl in Betreff der Souverainitaͤt uͤber Oſtpreußen, als we⸗ gen Fame unb Buͤtow, der Staroſtey Dias | D 2 beim, (70) Notificetion der polntfihen Abgeordneten wegen des ger - ſchloſſenen Friedens, Danzig ben: * Day 1660. (71) Veylage LXIX. seda 5 C Ber a, . bein, unb tet Beſetzung von Elbing, wurde durch ei⸗ ven Separat⸗Artikel zu Warſchau am 26 «unius 1660 aufs neue bekraͤftigt (7°). S i] Hieburch feorte fle Preußen bie Stufe wieber . ud, menn gleich ba& fanb nod) fange Zeit bie ' "Segen eines Krieges fühlte, ber bem Ehurfärften bie |. Unabhängigkeit Über Preußen verfchafft Hatte, bie je6t nad) biefem Sreiedensfchluß : von keiner auswoͤrtigen — ferner beſtritten wurde. ; C» Veylage LXX. a (05 80 mente anne » 1 3 or. $eplagen. 557 yum iebtften Bude _ Bepläge 1^ d : eo beu Crosiplace ber kandtags Acun Son — ef dem geheimen Archio Gefinten fish. drey ſolcher Proteftasiomen, nemlich am 2 April proteflirte: Biegmunp: ton Eiſek gegts Earl von ber Delfchnig, und erflärte, bag biefer fid) faͤlſch⸗ lid) ald Deputicter von Hohenſtein, Gligenburg und Dfterrode beweife,. Am 14 Gebruat proteficten drex vom Adel aus dem — Stute Preuſch⸗Cyſan gaggn den Wolf pon Oelſchnitz, weil er feine Inſtruction nicht vom ſoͤmmtlichen Adel erhalten hätte, An 27 Sjulius proteflicte Wolf bon Kreutzen gegen Ludwig Fink auf Janigkendorf, weil er fid) als Depntitter des Amtg Eylau auf dein Landtage betrage, und doch Feine Vſtruction aufweiſen fine. Veylage 1 RE u Eyeberedung, main ben 8 Aug. 1526. $. i7. Guf dem geheimen Archiv zu Königöberg.) t Ob wir Herzog Johannes vunb ‚Marin Herzoginn m €lrve onsb Gàfib, Feine Maunnliche erben hinder vnns per, leffewn ,- ble bano (brbec feine Crbeun verließen. Allsdenn (of fen vnnſere Faͤrſtenthumb, Cleve, Gälih, Berge, die Graf ſchaft vonn der Margk nnd Rauensbergk fambt Allenn gütte en, eins vnnd zugehoͤrungen, an» vnd zufellenn, gerechtigkeit⸗ tenn, vnnd was wir ober Vuſere Mamnliche Erbenn hinter vuns vorlaſſenn wurdenn, nichtss ausgeſchloſſenn, mit Landen 9mab Lenthen, weit wir ober Vunſere Mannliche erben das | o3 gebraucht, 446 $5eylagen zum zroöfften Buch. gebraucht, oder hätten gebrandjén mögen,: im gebachte Vunſere Eltefte Tochter Frewlein Sybila, Herzog Johanns Friedriche J. 9. Gemhael, vnnd rer beider 2. Erbeun, ob * fle die mit einander zeugen tobrterin , ' kommen onmb geerbt fein, der fid — die — Selten bna 8 e » la ge II. Befkäcigung der ſachſiſchen Eheberedung duech Zerʒog Wilhelm vom r2 April 1542. Ebendaſ. ) Demnach bekennen wir 1e, — fo es zu bem fall fáme, bel eit fénber Eheliche Leibs Erben toͤdtlich abgingen, — tug fid vinſere Laudſchaften alsdann "ben verigen geyuss © wind neuen 4 DM — génwg: haltten, : T: Beplage IV... tens ber — PrinzeffintFlärke : sBleonore mit bem , eese Aibrecht — von Brandenburg. Eben.) - N De — Vaͤrter if bewilliget i beſchloſſen, warn Wir Herzog Rn und ‚Maria ‚Hergoginn zu énio, Cette x feine Männliche chen lebénbig binterlaffen würden, ober die , fe toit laffen, fürter feine Erben verlieffen, alsdanu (offen unfre Fuͤrſteuthumb Guͤlich, Ceue und Berge, die Graffchaft Mark, Ravenßherg, und andere Herrlichkeiten, ſampt allen Guͤtern, Ein: und Zabehdrungen, an» unb zufelligen Gerechtigkeiten, mit Landen und Leuten; wie toit oder unfre' Mannliche Erben ba gebraucht oder haften brauchen mögen, "ar gebachte uufre eftefte Tochter Frewlein Maria Eleonore, unfers zukuͤnftigen €ibams Herzog Albrecht Friedrichs Gemahl, und ihrer/besden Lbden Erben, ob fie die miteinander zeugen merben.; "Kraft und Inhalts barübe? Diebeuoc erlangten and beftätigten leyſer⸗ fichen Privilegiung, kommen und veverbet ſein. Und da bec Ball gefchehe, daß beede unfre geltobre Söhne Earl Friedrich and Johann Wilhelm ohne LeibesErben verfchieden, upb alfo bann obbemelte unfee Vete und Lande an unfecu - ^. Webs "- Behlegen gu smölften Bug, — T] lichten Gibam, Herzog Mbrecht FSriedtichen, und unfere fit Todhugr Maria Leonore, und ihre Erben Formen und fall len würden: IR fürter abgetebet, dag auf foichen fall dürch uns Hertzog Albrecht Friedrichen oder unfere Erben und Nach⸗ kommen, zu und neben den 25000 Goldguͤlven, zu einer jt. bem, der. qubern unfer Hertzog Wiltelms dreyer Tochter $eps C rattgut 200,900 Goldguͤlden oder derer rechter Werth, - für alle Berechtigfeit, fo ihre Lbden an allen verlaffenen anden par beu mchlen, terzntzen werden ſollen. | PN M *,a r Ir u^ TE EM Berlage V. Kirfiftung zwiſchen der preußifchen Peine ome und | dem LIVONOERUREBIDN Prinzen Johann Sigtemund. No . ' — (Gbmtofeibft.) tos | "fes ift abgevebet , bewilligt vmnd befchloffen, nach⸗ bent wir Marfgr. Albrecht‘ Friedrich ennb Marin Leonore Natggtaͤfim zu Brandenburg, geborne zu Guͤlich, "Eleue onnb Bergen ic, in Preußen ıc. Herzogin, von unfern füiftl. gud ' digen vielgeliebten Heren Schtoehern vnnd Vattern, Herrn Wilhelmen Herzogen zu 6i, Gíeut onnb Bergen in vnnſern HeyratöPakten verforget vnnd derfehen, vff beu Fall hochges melter vnſer fuͤrſtlicher gnediger vielgefiebter Herr Schweber vnnd Vatter der Herzog zu Guͤlich ıc. keine Männliche Erben hinter ſich veriaſſen twärben;, die fürter Feine Erben verließen, das alfdenn onfers fürftf. gnaͤdigen vielgeliehten Herrn Schwer bern vnnd Vattern Fuͤrſtenthumb Guͤlich, Gleue onnb Berge, ' bie Grafſchaft von der Mark vnnd Ravenfberg vnnb andere. - einverleibte Graf⸗ Hertſchaften vnnd Herrlichkeiten ſambt allen weeilern, eins vnnd zugehdrungen, au» vnnd zufällen,, gerech⸗ füfrten vnnd was Sr. Gin, oder deren Manliche Erben hin⸗ ter fich verlaffen. wuͤrden, nichts ausgeſchloſſen, : mitt Landen tmb Leutten, wie vnnſer fuͤrſtl. gnediger vielgeliebter erc . Soweher vnnd Barter over Er. Gu. maͤnliche Erben def ger baden oder hätten gebraudyen mögen, an vnns Mariam ienoram ala Sr, Gin. eltifte Tochter onnb vnnſern Herrn vnnd Q 4 "e ind 4 ' Yale darüber biebeuor erlangten vnd beftettigten Keyſerl. Pri. *. 9, P ed ^ 348 Beyiagen jum pwodiften Buch: Gemahl Herzog Albrecht Friedrich, onnb vnnſer beider Erben, ob wir ber mittelnander zeugen wuͤrden, kraft vnid nach In⸗ vilegiums kommen vnnd geerbet (epa, daran (id) die Lands ſchaften aud) haltten ſollen. DaB bemnad) wir Albtecht Frie⸗ drich, Herzog vnub Maria Leonpra Herzogin in Pteußen, ges borne zu Guͤlich ze. of ſalchen Fall, wofern vnnſet (ürfil. gue» diger vielgeliebter Herr Schweher vnnd SBattet; deſſen Leben doch die Gättliche Allmacht gnedig friſten molle; todts ver, fahren, vnnd nach Sr. Gin, der. Hochgeborne Sürft vnnſet freundlicher lieber Schmäger vnnd Bruder, Herr Johann Milbehn, Hektzog ju Guͤlich ꝛe. ene Beibeserben ‚vericheiden (welches bod). ter Allmechtige gucdig verhvetten wohe) vund alßdenn obgemelte vnnſers gnedigen vielgeliebten Herrn Schwe⸗ hers vnnd Vatiern Fuͤrſtenthumb vnnd Lande durch vorbeſagte t, Gnaden patterliche gemachte Difpofition an vnns Als brecht Friedrichen vnnd Mariam Leonoram konimen vnnd fal⸗ fen wuͤrden, bos olgbenn ſolche id onnfern heyraths Pa£tis of tnn$ gelangte vnnd aufgfſetzte Erbgerechtigkeit vff vorgedachte Faͤlle gleichergeſtalt, wie die LI mgaffen off vnns devol- — virt fein, vff den (all wir Marggr. Albrecht Friederich onub Maria Leonora Marggraͤfin zu Brandenburg, gebome zu Güs lich sc, in Preußen ze, Herzoginn, feine Männliche geibet; - Erben hinter onn? verlaffen mürben, die fürter Feine Erbin vers ließen, au mehr ernanbte vunſere elfifte Tochter Frewiein Stumom vnnd Marggr. Joh. Sigmunden Ihrer Lbden Gemahel, vnnd Ihrer beiden Lbden Erben, pb fie bie mitteinanber jeugen wuͤr⸗ den, mit allen vnnſers gnedigen Deren Battern Fuͤrſtenthum⸗ ben Gleue, Guͤlich, Berge, Graffchaft von der Start vnnd Rauenfberg, : nebenft andern darzu gehörigen Herrlichkeiten, aus vund zufellen, Geredbtigftiten, onnb was vnns oder bnt ‚seen maͤnnlichen Erben off die Fälle gebueret, genzlich fonv men vnnd geerber jein, daran fid) denn bie Landſchaften aud) balten foßen, ET * n | 00 8t Begylagen gin zwdiften Buch. 249 Beylage v1. herdinando des etflen Bertärigung der Union bet Mite and Llevifchen Lande vom Jahr 1496. = , —— — daß bie Bande, fo lange bie Succeſſi on ſeiner (Herkop Wilbelms) kLiebben @eben, von ihrer: Poltekitet in- abftelgeusder Linden währen er unirt und‘ genti unge⸗ ftrt Heiden ſollena. as ter heſtifrung der Cleciſchen Peinsffin Ama, — Woonft sofern blejelbe unfere aefiebte ditere Tochter auch ohne 9eibe$ » Erben.abgehen folte, daß vielberübrte uns fee Tochter Frewlein Anna, oder ihre eheliche Leibes Exben, in derſelben utıferer ältern Tochter oder berö abgeRecbenem . Ehelichen Leibes⸗Erben Wugftapfen tcetett,, vnnd alles baje .— tige au Lauben , Leutten, Fahrnuͤß und andern fähig unb Ct, ben (eye follen, als wie vorgedachte Grau Mqria eeuora . m haͤtten ſeyn follen — — fen vaͤren. Beolage VIL Beftätigung Raiſer Carl V. vom Jahr 1546... — Wann Hertzog Wilhehn Reine Maͤnnliche Leibes⸗ Er ——— bin Werkdine, oder dieſelbe nachgehendes Aber fuck oder Ing, e&ne Eheliche Leibes,Erben abgiengen, daß elddann, ſo Kein Männlich Edeleiblich Erbe mehr vorhanden, diefe Lande vand 9eutte auf Herkog Wilhelms Ehelichen Töchtern konnnen ſolen x. — Oder bo derfelben feine bágamol ant Leben mdr tt, unb aber von einer ober mehr ehelich gebornen Leibes⸗ Ex» ben verhauden waͤren, alsdenn vf dieſelben, Hertzog Wilhelms chtern naégeloffene Eheliche Mannliche keibes-Erben, fo berfefbens Seit im Beben feyn, — bie Lande fommeu, oder ihr j í nen folgen ober zuftehen ſollen, und in ſolchem Fall ihnen wn Ihren Chetichen Mämnlichen Leibes , Erben: von und oder Vn⸗ fern Rachtommen — guediglich "de werben fellem. Rs | Vey⸗⸗ — 250 ien jm jdn Buch . Beylage. VI. | dues AUB den: Annalen eines- Geiſtlichen ore (Butes Zermsdorf, in Könige, Verſuch einer biftorifchen, Schilde: „gung. der Aeſidenſtadt Berlin, Cheil J. é. 322. 161g. ift bie Calvinifhe Reformation i iu. ber. ‚Chur flcanbenburg außgebrochen, denn.etlihe aplico -, politici dep febr frommen erem Joh. Sigismund Churf. und Margpr, zu Brand. aberedten, und daß dies Mittel Cfich ben juͤlichſchen fanbet in den religion qu codformijren) (egi tiedido Aeyn ', Weürbe, bet "— Favor und Beförderung. ju erlangen. ) Ur : vo» in . Beylage, dX elc austin fis bie Kirchen⸗ und Schulen«Vißtatoren Ex , vom. 3ı Map ı618. sp uon e = Bnfengichtn aber foffen ſich unſere Vifitatores — "bei . eflen Pfartern und Dienern Göttliche Wortes, einem Yes den Jnſondetheittmit Fleiß erfünbigen, Ob and) ihre Lehre einträchtig, richtig onnbt mit der Yugspurgifchen Confelion, derfelben Apologia, dem preuffifcen‘ Corpore do&rinae , (o woll der Formula Concordiae vnnd Schrifften Lutheri, und was denfelben mehr dubengig; einſtinmig? — Db (ie auch fel» tt nügfidje Bücher Haben, biefelben: fleißig leſen, vnnd mie ſie ſonſten cem Amptt vorftehen ?_ Gleichergeſtalt auch et» forſchen, wie in ben particular- Schußen nichtt allein. bie liebe Jugendt zur Gottesfurchtt vnd Chriſtlicher difciplin:.erogen, in fundamentis ícholaflicis, der fteyen Kuͤnſte vnd Spra⸗ chen inftituiret', auch im Catechifmo y Gebett vnnd Chriſtli⸗ chenn ˖Geſaͤngen gelehret und unterrichtet, fondern: oh auch bei ben, Pfarcern jedes Kirchſpiels die Verhoͤr des Gebehtö-mis ben Bntterthanen gehalten, vndt bie Vntterthaneun, fo vnterrichts bedoͤrffen, vaterwieſen werden. Deßgleichen ob bie fuͤrſtli⸗ , den Schulenn, welche. als Seminaria fonderlich der .littaui» fihen vnb polnifchen- Sprachen halber an den dreyen Dritten Sid, Tilſe ond Salfeldt von onítim, in Gott. ruhenden, H. Dinern — George Geiedrich zu Brandenburgfi, vub Sets w 4 pe im geite sub 251 feriogen Jun Ursugen-Córifimiber Gedechtnißz geſtiftet, vnnd mit vuterhalt verfeben , auch. der Gebuͤhr pad) beſtellet. —— Vebet das hoben wir avch ſelbſt angemerkett, das ſonderlich | in den Littawſchen Cmpttern. wenig Kirchen vorhanden ,. da⸗ duch ble Sms von gehoͤr Gociliches Wortts gehindert, in Iten noͤthen nichtt beſuchett, ſondern auch ins felde wie daß Vieh begraben werden — — Vnd weil ſonderlich in bieſen legten Zeitten ſich nilerley Rotten vnd Gecten ‚Hirnemblich ober bie toleberfenffec ,' Arianer, Sactamentirer vnd dergleie denn in allen Ortten heuffig finden, vnd Zweiffels ohne Ihr viel auch In dieſes Fuͤrſtenthumb fi niedergethan ent, hin vnd wieder vmbſtreichen, Sindt bie durch vnſere Viſttatores file (ig zu erfragen/iyndt ba Jemandt deſſwegen ſapect ober be⸗ ruͤchtigett fein moͤchtte, denſelben zu examiniren, vie Seren, den eines beſſern zu vntterrichten, vndt ba fie über angewande ten miolichen gilei Ibren Jetumb nichtt erkennen, danon abpueſtehen vndt fid) Chriſtlich qu. bekehren gedegten F So ſol⸗ len fie die Vifitatores nebenſt Ihrem 'SSebenfen und daffelbe öntterthenigft berichten, und $oit rhollen alßdann wieder diefels ben nad) inhaltt dee peivilegian vpnachleßig verfahren laßen. Ebenmehige fleißige Inquiſition fell „auch auf alle diejehnigen, fo wieder gewiſſen, in. Berachtung Goͤttliches Wortts, oub bee btoligen hochwardigen Sacrament.hehin leben, oder fonften mit großen euſterlichen Suͤnden, ſchand und Laſter befleckett, ej da ſein Goetesleſterer, Zauberer, Wahrſagerin, Segne⸗ tin, Blutſchender, Ehebrecher vndt dergleichen, angeſtellett, tw die vabußſertigen nach Gelegenheit Ihrer Verbeychung durch gebichrende eruſte Strafe „angehaltten werben, — 38 wir auch Lerichtett, das auf Begrebnuͤs bec Mierftorbenen, tt Vnkoſten sum Orefeuff , alfz Chrlicher ve he. Rebe ten augewendet nurden follenp m — . BeylageX.. Radenen ber preuß. Landräthe vom 2 April 1618. | — Dem prauß. Corporg doßrinag- bague fünfte ge gefeßt werden, nad ane bet "—- Decretep vnudt der for-. 21 452 fheplagen gum zwoͤtten Sal: . formulá CÓncórdise , fltetmaM. fie corport doBirinae con- formis iff, aud? in der Infteullion Anno 1585 enthalten, barauf fich and Ihrer Kirigl, Maitt. Deccetam. 1616 mit im wortten fecundum 'antiquag inftrußlfones referiren thutt. Die Prediger auch bey ber Ordination feldje beſchwe⸗ ten mürffen. : Bedenken derer vom FR Standt, Rictterſchaft vnnd Adel vom 2 April 1618. — — halten ed bofür, dieſes pre Churf. Durchl. bey ber Inſtructiqu zu erinnern ſey, bag der formula concordiae m— barin gedacht wer⸗ de. — — Erklerung der — von Sitdien E 2 Aprü TTE — foübetw aud) bie von Staͤdten — bes gedachten y». Landräthen in diefem ag pure Beyfall sehen ‚' ennb niche rathen fbmien, das bie formula Coacordise in un Diele loftru&ion außgeläffen werden felle, Beplage XI. ^ : Schreiben an die verwittwete Churfaͤrſtin. — vont 4 Sepiember 1620. duf dem geh. Arrhiv. — — Mir wollen Vnnß je nicht verſehen, daß Ein, Gnaden Ihre Muͤt⸗ fecfito? affettion, (o gat von Vnnß, vnndt Bnwferwm armenn Sandenn’onndt Leutten abge weuder, bag Söe auch nicht mehr achtenn, tole eg Vunß gehet, ſondern vielmehr ſolbſt zu Baur ferer- fh vnndt der Lannde Vertetrb, Vhrſach quaebeun gerne net; Oo gehet Vnuß auch bei dieſem Werck faſt nahe zu Her zeun, taf mit ber Regirende Churfuͤrſt, vmab Haubt Buufers Hauſes, bntib bec leibliche onnb zwart eltiſte Bruder, fo gar vonn dieſein Werd ausgeſchloſſenn, bag wit aud) vonn dem⸗ felbigen nicht das allergeringſte Worte: big alles richtig wihenn muͤßenn, anderſt nicht, alß wann wir weiters darzu nicht ge⸗ hoͤreten, bam, daß mir allein gelbt suc Ausftattung beyſchaf⸗ fer laßenn foltenn. — Deromegen wir Ew. Graben biemit Söhntich erfuchenn, Vanſer trit diss dee 'hinfäro gnebig zu derfehonen. ,, . \ * ' "- ve Beylagen jum jeden Buch. — 255 Schreiben on Buflao Adolph vom 4 Sept. 1620. — — Go mügenn Ei, . Königliche. Brie rote ‚vielmehr freund s onub dienſtlich erfuchenn, Sie Vns mit dergleichen Ynmuthen binfaro gonft, vnnd freundlich vberſehon wollten, tmb vonn Vns wichts begehren, fo bem aufgerichteten pactis sd Vunſern Aid vnnd Pflichten zuentgegen vnd zuwider: Eintemall ein ſolches, ob es von Vns beſchehe, ganz nicht fürflich -woeebre, vnd beiten wir aud) bannenhero anberé aichts als allerhand fchimpflicher Boſchuldigungen, auch woll der entlichen ruin Vunſers ganjemt ftatus zugewartten. I Beylage KII. Böniglicyes Schreiben an die preußiſchen Stände Warſchau den 29 Januar, praef. Mönigeberg d. 8 Sebr. 1621. im geheimen Ardyive zu Königsberg — faciendum . Vobis duximus, vt antequam pofleflionem "Ducatu? H- loftrifpo Domino Georgió Wilhelmo etc. decerieremus Legatos et Commiffarios noftros ad Illuſtriſimum Ele&ó- rem et Ordines Ducatus ablegaremus , qui et de praefen- , ti Statu Ducatus cognofesnt, et ea omnia optimo Confi- iio conftituant , quae ex re Ordinum et ftatu Ducatus ef- . fe videbunt. —' eisque mandamus vt Conventus in Du. | catu Pruſſiae indicant, 003 & e Beylage XIII. Ex Protocollo vot 19 Sebruar PT 1 im s gebeinieii | Archio su Königsberg — — zweitens befänden Sie das Sic Königl. Maytt einen fanbtag auszuſchreiben befehlen, nun baten Sie dieſen Actum vtilis dominii fein, vnnd bag job - dc immediste in Dero Jus tringet, (t9 beu PaCteb gar nicht thalich, fe wieder jurà. provinciae , denn nicht zu finben, Ud vor biefeni obo Vorbenuſt bec vorigen — fols " ober ángemutpet worden. m | Bey⸗ - 254 Beytgen pem smötfren ne — Beylage XIV. Conſignation der den polnifchen "gnum woͤ⸗ chentlich zu liefernden Lebensmittel. | C. 4 Dbnb Wein, 1. Dxtboft foonifchen Wein, ı Tonne etf , 20 Tonnen Bier, 8 Huͤte Zuecker, 6 Pf, effer, 3 $pf. Ingmer,' 1 Pf. Saffran, 1 N. Negeluen, 2 Pf. Mustateller- Blumen, ı Pf. Zimmett, 8 Pf. Keine, und 8 189. groſſe Stefinen, 8: M. Mandeln, 8-Pf. candirten Suedfer, überzogen ünieg und Eoriander pon jedem 4 Pfund, 6 Pfund hberzogne Mandeln, 4 Dugend Pfefferküchel. Auffer friſchen Fiſchenn die täglich geliefgrt-merdenn foflen, 3 Zbonnen Hee⸗ . ting, 8 Viertel Dorſch, 6 Stemme Stockfiſch, 60Q Schol⸗ len, 1 Thonne Plahnhechtte, 1 Biertel Vedetlabll, 1 Thons ‚ne Zantten àu5 der Peeckell, ı halbe Thonne SDeefefjártrpen, 4 trüge £are , 3 Schod Braffen geroͤchert, 3^ Scähod treuge Santten, 6 Schod treuge Zaͤhrtten, 10 Schock treuge Ploͤ⸗ gen, 8 Bund Stochfiih, 2 Scheffel &räß, 1 Scheffel Wei⸗ . Gemngraupeng, 1 Scheffel Gerſtenn Graupen, 4 faft Haber, .4 Fuder Hey, 4 Fuder Stro, 2 Scheffel Erbſenn, 1 Thon- ue Grobíal, 2 Thonnen Bier» E(figt, 2 Sue "m Beeylage XV. Aus dem Bericht der Öberräche an den churfarſten auf dem geheimen Archiv. — hielten aber Vnterthenigſt ba» vor, E. Churf. Durchl. gerufjetten ihnen. bie notturfft an vi- &ualien obue Apecifieicung folgenn zo laßenn, weilen ihnen nur Sif, Gri vnd dergleichenn faſten Speiſe gereichett wer⸗ den darff, dagegen Ochſen, Kaͤlber, Hammell vnd ſonſt aller⸗ "hand fleiſch geſparett werden kann, immaaſſen bir bie Ver⸗ orduung machenn wollenn, das aller Vberfiuß verhuͤttett were den ſoll, damit ſie nur nicht gleichſam an ein Gewiſſes gebun⸗ ben fein mögen. Zweiffein nichtt Ew. Churf. Durchl. würden fie dadurch gewinnen, alle ſchwierigkeitt verhuͤtten, vond -- gutte Sache foviel be(fet machem. / Bey⸗ - ⸗ I - Singen pim —* Sud. 255 Berlagexv. Puncta propofita a Commiſariic, S. R..Majtir, Ma- grifieis domini Regentibur. — Omgnes. Magiftratüs et dignitates vacantes, quae in. fex feptimanis haftenus dis- tributge non funt , eonfsrendas Nobis R. ‚Ma. Jure füo Regio concefüt Indigenis Prutenis fic tum, ut omnes | prius in Articulos Religionis Catholicae vel Auguftange Confeflionis jurent, ne prohibitarum religionum in Pruf- fa fecundum. Privilegium Lublinenſe aliaque. pata, füb- repere quispiam poffit. Idque ut commodius expedire. pofimus, et cum fatisfa&tione Ordinum Pruffiae, ad pro- ximum conventum exequi hoc munus differimus. Inte- rim hoc Ilires et Magnificas Dominat. veítras celare no- lumus, vt ab omni ejusmodi munere abftipeant, neque id juris fibi vfürpent, vel a quopiam vfürpari permittant, ld quod etiam de dignitate Marscalci quarti — hm vacaote illigere volumus. Beplage XVII. Seda Proteſtation des Churfuͤrſten gegen die polniſchen Commifjatien vom 23 Maͤrz 1621 — ſumma Nos-im- pulit neceffitas, ut cootra cogimiflionem illam a Dominis Legatis, ad nullius partis infantiam , ' contra pacta publi- &i et immediatam noftram ex pactis defcendentem Juris-. didionem fundatam, ‚contra omnes a&tus praenominatos, coram hoc Judicio in optima Juris forma et quam folen- nifime proteftaremur. — Proteftamur etiam contra omnes ilo, qui pofthabitis noftris et patriae jnribus non legiti- me copftituti oblata munia obierunt — falvis per omnia $ R. Majtis, Inelytae Reipublicae , ; Noftris et 'Dücatus luribus. t Beylage XVIII. : j Churfuͤrſtlicher Revers vom 23 März 1621. — Dieſemnach zoſagen vnnd verſprechenn wir hiemit bey Vnn⸗ ftr Ehnrfürftl. Wirden, wahren wortten vnd gutten glau⸗ ben, '? ^ "- ^7 es6 - SBelogen zum zwoͤlften Bude — ben, das wir onfern Ständen übezafl wenn e6 ble notturft er, fordern mirbt, gnebigft beyfpringen, vndt die handy bieten, aud) in allem bere más ju Confervir - und Erhaltung vnſer 'onb des ganzen fanbeó jurium unb Privilegiorum durch SRedottwgige ounb in der Loblichen Gron Pohlen zugelaßene Mittel, würde vrrgemommen werden, Sederzeit vertreten, . wot)» und ſchadtloß halten wollen. | : Beylage XIX. . Schreiben des Churfuͤrſten an die Aegenten vom 8 April "3621. — Mit welchenn ſchinwflichen refponfis Ihr Churf. Durchl. die Zeitt Ihres Lebens nod) niemahl begegnet mor» denn, Sie zweiffeln, audb, o5 Ahr Koͤnigl. Maytt felbft in der Perſonn einen Ehurfürften des Heyl. Reis, und Ihren ſo nahen Bludtsfreundt dergeſtalt abfertigenn mürbenn, Beylage XX. Pacta feeretiora inter Toachimum Fridericum d. i9. Maerz 1605. — Decem quoque millia vafos falis Ruthe- nici in Ducatu Pruffiae a Miniftris S. R. Majtis diftribni, et pro pretio jufto et confveto divendi permittemus. Beylage XXI. Schreiben des Königs an die Conmiſſarien vom 2 Joril, ín den Landtagsakten von 1621. aus bem poln. fberfest. — „Jetzundt wollen €. Te. ber Churfuͤrſten (ober „durch bit Regenten) anmelden, bag wir ong inn folgen bil⸗ » ligeu Dingen, die wir ex confilio Senatus Ihme proponi- „ren faffenn, anderer toilifdfrigfeit zu ihme verfehen hetten, „vnud das Cr nicht allein fid) twieder die Commiflion nicht » bette fperren follen, ohne weiche er die Inveftitur nicht er⸗ „balten kann: Sondern vielmehr biefelbe zu facilittrung fei- ,uer Sadyen begebren und promovisen. Wir, wie mir „nicht wollen, alfo f&unen vic aud) nit vnſer und ber Rei- - „pub. Recht hindan (eget, Er magf ſelbſt erwegen, ob felcbe „feine Conradi ho zu erleichterung oder ſchwermachuug fei» . 5 ner N C7 Beylagen jum zwoͤlften Buch. 55 „ner Gachen dienen werde., — „Die Vergebung der Va- ,cantien daſelbſt vigore füpremi juris no(ri, wie wit bit» „ſelbe billigen vnb loben, alfo wollen wis alle die, (054 Tr. ,bfitüet, confirmirt haben, vand bei hen Enbtern manute - ,Dien, welches €. Zr. Ihnen amgeigen Löhnenn, „ . Beplage XXiL -. -. d Schreiben” des Churfuͤrſten an den König vom. 7. May 1611. — Dam jus noftrüm clariffimis documen- ts, legibus fundamentalibus et cuivis notifimis ptoba- musy.illi nihil aliud ,, quam voluntatem R. M. V. Iitte- tis füi$ ipfis expofitap,. hullaque ratione flectendam prae- tendunt, cajus fi non mäjorem quam juris noftri, quam. legum, Pattorum, quar neceflitatis noftrae rationem ha- buerimus a nobis vehementer alienatain dignitatem ejuée . - dem maximopere laefüm iti dittitant. . .,..- — Bee x LE LIS | P , : * | Schreiben Ges Churfaͤrſten an die Stande -vom 08 Jany 1621. — $6.unn moll Iht Kur DI. bie Nach⸗ tibt eranget, das die ftünigl. HH. Commiffarii Herren Sectetéliuth Gieſen am but Scande grfchickett, nb dehfelben mwehtteng (buen laffrnn,: mit ber defißeräflon ober obge⸗ dachte puhieta av fif 40 haltten, vnd genzlichenn in tube iv fma, So will hor) Ihr Ehurf. DI. febre bedenklich far Im, dergleichen Ii hibiftón gdert fehr zuläßen, tnb das dutch ífóe geftgenheitt €; 9, Bebencken Ihr Churf. Durchl. gititfamb abgeſtrickett werben folte. Demnach wollen Sot Chatf. Darchi. (weile Sie den Kimigl,. HH. Commiffa- rien vf bie angégogeutn Puncta Sore refolution zufemmenn ljtws wollenn) ©. €. 8. abermahlen erinnert und zugleich bes gehtet haben , das Cie (id) an bie berhrte Inhibition im tet nigſten Lehrenn, fondern mit der deliberation fortfahren. (pr 5. y2d“.. R | Bey⸗ - - ' * »yà Baplggem pua zwaͤlften Rind: P ‚> Beylage XXIV. ., Ä ^5 s Gravamina der Corböliten vom 24 May 1621. — Die Catholiſchen werden pi: keinen Embtern gebraucht, wenn fie: darzu gefordert werden fit- doch gehindert, vnnd allerley ungereumbte Voſachen praetendiret, bie Königlichen paQs ıu eludiren, wie ſolches das Exempel Herrn Wolf von ber Olich⸗ nig, ber durch promotorialen der Konigl. Maytt zu dem Ambt Inſterburgk hette Jore kommen follen,. die HH. Xo genten abet haben! ſolches ju verhindern," alerley vndienliche Excgptiones et fübterfugià eorgemenbet, ba doch ber von Ber Sifdnij ſolchem Ambt mit der Herrſchaft mug und frem nim vorflehen” können., Es gefchicht aber dieſes wieder hi pacta,"das man bie Gafholifchenn nicht promovire‘, damit vücch die Catholiſchenn Gottes ehre vnnd fein heiliger Nahme nice itibge gefordert werdenn; Wirdt demnach gebelei , te mit wie wir gleiche Bürde tragen," alg auch faut ben pallis conventis gleiche praeinia Pabeni mögen‘, bergeſtalt, bad in allen Gmbterm , bie red binfüro obferviret werde, ab fo tvann ein Coangelifcher ftirbet, ein Catholiſcher, vnnd er sum Gasholikcyen vin Evangeliffger Inescdire.:.. ; WC Cr F Beytage XXV. .,7 5 bus nen : . c Scheiben, der Regenten an; ben. Koͤnig ‚wegen des’ won Melſchniz ben 27 May 1021. .— In negotio vero Qlfchpjtii praefenti,. quo. minus volugtati. Sac. Vrae R. lj. humillime fatisfacere. potuerimus, in:caufa fuit, quod ‚is Dominus Olfchnitius ordine plane, et; modo Juribus- que. et legibus noflris ‚patriig adverfo rem aggreflus fuerit, 2 . : 5 ah 5 n 253 | po Beylage XXVS... | Erklarung der drey Landrätbe Woif Seinrich Erb⸗ truchſeß su Waldhurg, "Albrecht Sínt und Sabian Sort vom 36 Junius ıbör. — Erſtlich ift e& nicht allein bey ag in onferm lieben Vaterlande ein Vnerhoͤrtes, fondern and) in feinen Evangelifchen Kirchen vnb Policeyen, ja in feinen ; M o^. . Ari L Davlagen zum zwölften Such: — 259 Chriſtlichen, Catholiſchen, Mapififcken, ober andern Regimens | gen nirgends )emolg gebtreuchlich geweſenn, vnd ift aud) noch nicht gebreuchlich, daß einer zu Purgirung feiner Religion . vermisselft eines Corperlichen Aides genöttiget werde, Sons. bern es wirt audis in der Hiſpauiſchen und Moͤmiſcheu ſchaͤrff⸗ ſten Inquifition „(vor dergleichen wir dennoch hillich eine Ab⸗ ſchew · haben " folemn) (tin ſolcher procefs gehalten, Sondern wann einer, fo der grbfteu ergernig bec Religion Salben bes ſchuldiget roogbeu, fi 3n- genero zur, Catholiſchen Cere mit ſchlechter €releruug hekennet, ber. wirt ohne alles meitter Exe, men abfolviret onub feepgeipugchenn. — — Wie wolten toir denn darzu kommen, das wir ong und onnfern armen eins feltigen Kindernn ein- felcyes *Giéeleu und gewißen och auf den HaiB-oham, Roth legen liefen, argu beſchwoͤren, was mir, nicht varſteben, uod uerfiehemu Können, vielmeiniger anf, gus vorſtehen wörtig. ifl, ga in wehchen Sachenn auch umfare. eigene — Theologi michpginig, vnd dannoch alle gut lutteriſch fein; mit molten wip fo mit poſerer Religign, ja mif Nunferer. Seelen ewigen fehligkeit ſchetzen oder ipid t Wü. cou ula | Beyläge XXVII. >= Königlichen Gidgreiben,. Warſchau den 11 Auguſt 1626. — ut.yniuería nobilitas. et ii qui ad bellica ob- fequia adfkricth funt, armati fe ſiſtant, er contza-hoftem; vbi res et necgfütas poftulayerit, ducantur... | Beylage XXVIIL.— | Schulden fo alfbereitó auf bem Panbtcaflen haften undt mehtentheils off laufenden iotereſſe fordetlichſt n — findt: 1) 100,000 Gulden poln. Pattenpfennig fuͤr Six. Ehurf: Dl. jungen Priugen Chriſtmilder gedechtnuͤß. | 2) 46,666 Gulden, 20 Groſchen zum praefent. on» ftt gnebigften Gburfücftinn vndt Gramen, . 3) 5600 Gulben poln. wt Intereße von den — 46,6666 8. 20 ud ; 2 | 42 260 Beylagen zum zwölften Buch.’ 4) 5330 Gulden 10 Groſchen die Sebring vifof aus, ſtaffftrung bero. Herrn Abgeſandten nachet ven tff tef Ehurfärftl. f'inbtauffen.. | 5) 6666 Gulden 20 Groſchen vffgeldt wegen der 200,000 Gulden poli. fo Jt Konigl. Day m t eontri- büitet worden. | 6) 50,000 Qulben vf xod vonder "as Ger Warſchau. | ) 7) 12000 Gufben potn. qn Carita ont intereffen | Gern Kath Albrecht von Eylenburg Erben. 0 Samme. 226, 200 Gulden pol, Beylage XXIX.. u ; Specification des Zauptgeldes, wie daffelbe zu erle⸗ gen, alß fofget : Die vem Herrnſtand, Ritterfchafft vnd Avel, jede Perfon welche ihee'mändige Jahr erreichet, Frawen Perſonen und: Bnmändige außgeuommen,“ geben -obm Haupt 6 Mark, -Burggraffen und Eimmeter auff CammerAimptern, Amptfchreiber (o: nidot auff dem Lande oder ih den Staͤdten alfo gefeffen, das fie ohne das onter den andern ihr Haupt⸗ geldt geben müffen, (auBgenonimeii Prediger und. Gchuldiener) ſollen gebe 3 MRk. — Ein Kauffmann, fe ivol dee füufleute Söhne ; die (don vor ſich ihren Kandel treiben, oder bey ans dern Gefo- in bem Handel haben, 5 DIE : Ein frembber Lieger 5 SI. Ungl. Gin Buͤrger z Mk. Ihr Churfl. Idi. Korn⸗ ſchreiber, Hoffleute, Stutknecht, Brawer, Becker, Kauper, Haußkoch, jeder ı DE. Ein Wildnuͤßbereiter vnb reittender Jaͤger 3 ME. Ein Wart⸗ vnnd Jaͤgerknecht, der vnb Lohn dienet, 1 ME. Ein Coelniſcher Step, fo keinen dienſt, ME. Ein Coͤlniſcher Frey, der einen Roßdienſt vnd kein ſcharwerck⸗ Huben, s Mk. Cin Scharwercks oder Preuſſiſcher Ftey, fo einen dienft hat, 2 Mk. Cin Fteyſchulz z Mk. Ein CUni⸗ ſcher Krüger 3 Mk., Ein 3infbamer 2 Di. Bin char, werds» Pawer 1 Mr. Ein Fiſcher, der fein eigen Garn belt, 4 ME. Ein Erbmuͤller 4 Mi. Gin Metmüller 2 DE. Ein Kaufgärtner 7 St. Ein Glaghätten 3 9Xf, Ein eigen Ham⸗ | . mtr, Beylagen zum zwoͤlften Burh. 665 merſchmidt 3 Mk. Ein Pappiermacher 3 Mk. En Zins⸗ bammerſchmid x Mk. Ein Schäffer ı Mt. Sein: Knecht i90. Eind deutfchen Baroren Knecht Mk. Eins otim. Barscen Knecht Di. Eins Denrfchen Barren Mittelfnecht iet Eins Yon. Bawran Mittelluecht 5 dl. Was bey einem zom Adel bienet ums Lahn, e& fey Diener, Hoffmann, . Sut: ME. Ein Handrmerder auff Dörffern end in ben Borflädten, bit nicht Bürger, ı Mi. Ein Haudmwerdd, Ge fü iq - Ein Kauffgeſell a ME. Ein Schott, der mit ar gen onb Pferd zeifet , eub nicht Blirger ift 5 Fl. Ungl., Ein Haubellrämer 1 Fl. Ungl, Ein Keffels onnb ander Landfah⸗ vet, Quodfalber 3 Fl. Ungl, Ein Schfentreiber 4 Mi. Ein Teerbtenner, ber feinen eignen Dfen hat, 4 Marl, Ein Mei⸗ fer beim Teeroſen 2 Mi. Ein Köhler 1 Die. Dantlanger, Träger tnb Tagloͤhner auffm Lande und in Städten 5 gr. Cin Wirtib adeliches Standes, melde bie Güter. geneuf, gleich ihrem Hangheren 6 Mk. Eine Wittib in Städten oder aufm Bande gleich ihrem Haußherrn. Cine Magd oder Weib, die wob dohn dienet bey Deutſchen Leuten, bey Edlen oder Vuedlen 3 DIE, Eine bie ben pollaiſchen Bawren dienet $i : | Beylage XXX. Der Gubte Bedencken wegen der Wahl der Infpec- tor vom 1 Sebruar 1628. — Damit nun der liebe Gott richt mehr -Bofach gewinne, Vuß harter zu ficaffen , mill ſichs gar nit tuhn (aen, dieſes Chriſtliche hohe werck, fo zur Bes fürderung feiner Böttlichen ehre und des lieben Chriſtenthumbs, welche feine procraftinstionem leiden will, gereichet ,. länger arzuſchiaben, und uff. beſſere gelegeupeut zu wartten, bamit tit aud) Gott bie abthuung der firafe ebenfalß ju. unferm son Singlàd: vnb sBytergauge je leuger je weiter verfchiebe, - angemercket, bag die Herrn Vifitatores mit andern Officiis Publicis beladen, und dqmit gnugſamb zu Schaffen, alfo ent» weder die Vifitations - Hendel oder ihre Ambtsgeſchaͤffte vers. (hmm müffem, Bann aber die Viſchötnice Wahl nach als i 3 tem $68 Behlagen zum zwoͤlften Buch. tem herkommen beſtellet, fo wird ſichs im Kirchenwefen alles beßer geben. Beylage XXXIL. Proteſtatio derer oom Adel im Ambt Veydenburgk vndt Soldau. GroßCoßell den 13 Januar $629. — Muͤſſen es aber leider alfo verſtehen, waß mann Vus durch bie Langwirige Landttage nicht kann auffdringen, das muß durch folche Bbereilung geſchehen, vnb barndd communi "Jaude geheißen werden. — Die terit fehende Vermuchliche oo ; fahr wegen abzahlung der Soldatesca, tveiln fie €. Ehurf. Di. ohne Vorwißen der Landrfchafft ind Landt gebracht, werden Gie gnedigft verkommen und remediren, bamitt der Erohn und vnſerm beträbten Baterlande durch fie nicht mehr vnheil ettoad)fie, Achten ed aud) Diff, das die Jenmigen, Derer ibr | Gut durch fie — dazu contribuiren, Beylage XXXII. - Verzeichnuͤß ber Station, twelche vor die Pölnifche Sol⸗ bafe&fa auf drey Monath auff einmahl, anf den fiebenben Martii in den Embtern eingenommen, vnd ben 20 Martii bur) bie verordnete Commiffarien. ermelter Soldatesca abs ‚gegeben onnb. zugeftellet werden fot, Vnnd ob wol alles an Geld geſchlagen, fo wollen fie bod) das Getreydich geliefert haben, vor bie andern Victualien aber wollen fie es fo ge sar nicht nehmen, fondern fid) mit Gelbe abfinden Tagen, hiebey aber außdräcklichen bebungen, vnb fid) verlaufen laſ⸗ ft, das wo ihnen die getoiffigte, onnb munmehr cid)ftg ver^. glichene Station nicht zu rechter Zeit wird geliefert vnnd abge⸗ geben werden, ſie dieſelbe, vermoͤge dem Vergleich vnnd Ar . fecuration, felbft holen wollen. Y Ein Scheffel onnb ein halb Viertel Korn von bec Hube gu 4 ME den Echeffel. | Gin Scheffel funfzehen vnnd einen halben Stoff gef ven ber Huben zu 4 SIE ben Scheffel. [Y 1.5. Bier | Beylägen:zum zwohften Buch. 46; ’ Ber dund einen Yılben Som 6d vett ter^ Hube, ii $ DE ben Scheffel, Bier ud: ein (s ef etes von der Habe‘ 6 qe den Scheffel. Sfnbertfalb Pfund Butte von be — zu 1 gu 10 Srofchen den Stoff. Anderthalb Hüner von ber Hube zu 6 Gr. das Sch, Dreiviertel vod be Ld von ber Dub iu 12 Sr. eine Gauß. Sechs vnnd drei Biete —* eyed von der Zube » ! 5 6r. das Pfund. Sieben vnnd ein halb Bunt d von der Gabe m 1. Er, das Bund. Ein Ochs Me sen. vand eh afi ien mu is mn Ochfen. Gin tof von ed frabes gu: :2 ORE ein Exaf. -" Ein- Gubtr. Hew von ‚vier Huben zu 8 Me 15 e. das et. Auberthaib Särfe fanfgehen eto fuer ton ber fv bei 2 9E bw Scheffel. Bevlage xxxn Aus dem ‚geheimen Archiv su Bónigoberg. Sacrae Regiae Majest. Regnique Éveciae eto, Senator et Cancellarius ete, Axelius Oxenftierns — — nomine. S Ree Mtis Dni mei clemetiffimi, ab omnibus et fin- gulis belli Ducibus, Officialibus, Gubernatoribus et Cae pitapeis Sae Rae Mitis ferió requiro, ipfisque. Domine ejuse dem Sae Rac Maj.:demando, nt per omnia falvum et in- demne a Noftratibus iter ad praedicta territoria:et civit&- - lscommerciorum caufa euntibus ac redeuntibus praeftent, neque a femetipfis, neque a milite.Sae Reg. Maj. ullam - moram, impedimentum aut damnüm ipüs inferri patian- tür, merces intactas ad veterem folitumque morem et Icbitam marcatorum immittant, emittaptque , nec adeo ^ 84 quid- 264 Bexylagen gom zwalften Buch. quidquam, quod commerciotum liberati fraudi at immi- nutioni effe poffit, palam vel tecte moljantar , omnig fub ' poenarum grevifigasum inferendarım cemminatione. — ; Uatüm Eibingas d. xvi. menfis Aprili Anno MDCX IK: | m 4 Berlage XXXIV, ^ TEE MV Lengnich 1, Cp. V. in Document, p. 165 — 169. 1. Sint ex hoc die induciae — annis feqnentibus - fex, a deco preefantum computande Asque ad Diem un- decimam buius pa mon novo anni en vam 4. X Sorenillinur Rex — reddat Sereniffnpo Res | g Fia: publidse Polonis: Stresburgum- -inCuimenfi trac- tu, cum füo Territorio, Dirfchavism in Pomerellia cum fuo Territorio Infulam minorem Gedenenfisn ; Gutſtadi- Wn». Wormditom er Mehlfaccum ;. cum fuis territoriis, in Epifcopatu Varmienfi; item Ecclefiam Frauenbusgens - B (yn enm fo adjecto oppidulo st pagis — — | 4 — — In Pruflia vero .Rex Regnnggug Sva — ciae retineat et poflideat Brunsbergam et Tolkemittum, cum fuis territoriis, Elbingem cum {ko territorio, fam — In continente, quam in utraque infola, et infulam Fifcha- - vienfem integram. In majori Infula ripsm omnem Habi, incipiendo a territorio Elbingenf , usque ad oftium Viftu. ise, cum adjacentibus et propinquis pagis, Stabendorf, Habersdorff et Allendorff; tum ad Viftulam Tiegenort, atque inde ducta linea ad aggerem infularem, cum ipfo - aggere et Kukukskrug usque ad Jankendorf, et quicquid | ^ agri, vulgo Butendyk, infülarnm aut paludum, eum in- aedificatis aedibus, tabernis et ftructnris, "quae infülam majorem et Nehringam interjacent , atque 4 Jankendorf — . Inter aggerem infülaremı ac Nehringam in Habnm osque procürrupt, una cum Kobelgrube, Grofkenkrug , Stutt- hof, Stegen, atque hing ducta ín mare linca quiequid - | — R Stegen us Pillaviam interjacet, cum ipfo porta Pain jum. en Ps. Ec portn Pilevienfi; feris operis. et excubiie cirea recien. dos et cob(ervandos aggeren, ques coloni.earundem vil- - larum ftatis temporibus pracharo tenebuntur, more con- fueto. 5. Mariseburgum cpm Infula majori (excepto EI- : DingefiG territorio et ripa, pagisque fopradictis) .Stouma, Capite Viftulae in. Nebringa, , durantibus induciis. collo- eentdr et fáüquefieatur in mapu Sereniflimi Princjpis Do- miei Georgii Guilhelmi, Marchionis etc.. bac leges ut nenſe uno ante exitum indüciarnm (fi interea. de princi- pai negotio pod convenerit) Mariseburgum cum. Capite feu Fortglitio Viltulae , Stuma et majori Infula, non ali- ‚ter ac nunc agentur et pofideatnr, Regi Regnoque. Sver dise reddgntug et reflitnantur , fine fraude doloque. Pro majore: fecuritate Regis Regnique Svkcige, ra» tione recuperationis Mariaeburgi , capitis Viftulae, et Stu- mac, Serenifl. Eleetor relinquat in manu Regis Sveciae Fifchanfipm et Leehfetum, cum füis territoriis, et eam ter- ritorii Schakenfis partem , quae Nehringam et lacum Chu- ronicam ipectat, Fifchaufenfeque territorium cum.N ehringa ttlacu connectit, prout inter Regis Sveciae ac Electoris sommillarios convenerit, tum ipfam Nehringam Churoni- cam, ac demum Memelam caftrum et civitatem, cum fuo territorio :. et haec poffidest Rex Regnumque Sveciat eodem iure, quo nune Marisebpsgum babet, donec aut hoo cum Infüla Viftujaeque capite feu fortslitio, caeterisque, uti. didum e(t, redditum fuerit, (quo cafu illa Sereniffimo Eletori fine fraude doloque reftitnantur) aut per is durmrnioris pacis paca aliter sonvengrit, - 3 9. Sit omgiam ante actorum amniflia — — iuri- bus ac Privilegüs, qnibus ante hoc bellum gavifi funt, ingoli ac tota.Cemmunitas, non minus inpofferum libe- It et fine cujusquam impedimento fruantur, cunctaeque ictiones adverfiis illog , qui partes Regis Sveciae hoe bei- lo fecoti funt, aut fecuti effe infimulantur y guibuscunque a iR s in: ⸗ i 466 Viylahen juin pendtitem Wahr ih Tocis, fiVé reftitotis ; *five'Aoqueftrandis, Hiabitent; vel inftitgendäe vel inftitutre ceffent,- ct fi quae intetitatae fünt, tollantar, omnique careant — tepore in- duciarum. . | - xo. In locis fegnéfttatis, Ecclefiae: ac bona Sacer- — dotum maneant ad eundem modium — ——— quo 'érant ante occupationem — 1. — Sí cui, aut quibus; non placuit ia refütatis - eivitatibus et territoriis manere , fed! potius nutato domi- cilio fe vel Elbingam, vel etiam ad extesos' conferre ; li- berum fit enilibet fua divendere, alils eloetre, aut pro lubitu fho diftrahere, fine ullo impedimento aut onere, fub: qüocunque praetextü imponendo. Jdem :quogue li- | berum erit in fis locis ,' qui. in — Kegaique . Svetiae remdtébunt. 13. Si Sereniffimus Rex Sveciae aliqua bona nobi- lia jur& caduco, vel Civitatibus, vel priuatis. et fingulis largitus fuerit, ea ferventur iis, quibus collsta fünt. : 14. Exercitus omnes, exceptis praefidigriis, ab utraque pàrte ex Provineia -deducantur y :nec inpofterum | utrinque reducantur ftantibus induciis, multo minus in terras ag Dücatum Pruffiae, fub qualicunque mittantur. . 15. — — nullaque vectigalia auc exactiones. in terra aut fluminibus alterutra pars imponat, fed omnia máneant in hoc ftatu, prout arite-hoc bellum füerant; — — ' , 16. Omnes captivi — liberi et fine pretio — di- fulttantur, | 18. Si quae actiones cuipiam cuiuscunque ftatus et conditionis in Ducata Protfiae; ' occafione kujus belli in- tentatae funt, aut intentari poffunt, eat dürantibus indu- ciis ceffent vt 'definant. ''" € 10. Sf quis, quieuinque is futurus Ge, aut füb quo» cunque praetextu hifce pactis contravenire, effectum pac- torum et reftitutionem dictorum locorum inmedire, aut fi £4. ns tertius Beylagen zum len Buch. 267 teruus quit, - fub quocunqrie praetexta 'Serenifmum Re. gem Remque pablieam Polonam hic'im Pruffisy infeftare, et armis äggredi voluerit, Rex et Regnum Sveciae ſpon⸗ deant zc promittant; fe'atma cum Rege Regnoque Poló- niae coniuncturos, ét'id pto virili averfüros, neque haec pactz paflüros ullo modo violari. Idem fpondeant ac pro- mittantSereniffimusRex Repnumque Polonise, Dux Pruf- fiae, Ordines Regalis Pruffiae, et urbs Dantifcana, fe nullo moto palltıros pacta haec violari; fed arma cum Sereniflimo Rege Regnoque Sveciae: iuncturos :adverfüs quemcunque, qui hifce. pactis contrevenire, effectum pactorum et reftitutionem dictorum. bonorum impedire, aut ſab quocunque praetextu Regem Regnumque Sveciae armis in Boruffia infeftare, aut huc penetrare aggreffus fnerit, cunctaque imminentia mala pro virili averſuros. 20. Iniuriss tam perfonales quam relles, fub iftas YXnducias incidentes , una pars de altera non vindicabit, fal- _ va iutisdictione utriusque partis ordinaria y. fed iuftitia ab Officio et Magiftratibus competenter requiratür, eadem- que indilata ab utrinque adminiftrretur, feveraeque poe- nae in violatores pacis fide: publica roboratae exercean« tur — ——, Quod fi quid graviüs inciderit, quod violz- tionem pactorum conternere videretur, dentur utrinque bini Commiffarii, qui loco aliquo inter Mariaeburgum et Elbingam aflıgnato convenient, controverfiasque eXOr- , tas fopiéht ac decidetit.' 21. Cuni Indüciae praefentes eo fine conclufae fint; ut tanto facilius de pace perpetua, five longioribus In- daciis, inter partes 'chriftianorum Principum interven- tu tractari poffit, aflignentur Commiffarii utrinque cum pleniflimis mandatis, qui intra fpatium unius anni a dato . praefentiam computandüm , loco et tempore, de quibus inter partes per Sereniflimum Electorem Fohventum nu , rit, convenit — 22. Si hisce pactis ex parte Regis et Reipubl, Polo- Mes Sereniff! et Potentiff. Romanorum Imperator, Hifpa- : niarum Signs jum zwölften PP nierum "mw lnfans Hifpan. Belgii Princeps, Dux et Elector Bavariae , comprehendi et.inferi velint , At ipſis , - ejus facultas, modo fe ad ifta quinqne abhinc menfes de- elaraverint. ^ Similiter ex parte Regis Regnique Sveci, Si hifce. pactis. Rex Daniae, tum-Qrdipes Generales con- foederati Belgii, et Princeps Tranfylvaniae ,. compreben- gi et inferi velint, fit ipfis eius facultas ,, modo ‘fe ad ills gningue abhing menfes declaraveript. — — — Actum. in Campo ad Villam Altemark , valgo "n die 26, Menſ. Sept. 162g. on ' Benlage XXXV. | | Aus einem gedruskten Cicbreiben des Churfuͤrßen s ‚Brandenburg an den Pfalsgrafen von Neuhurg. Könige: (oberg den & Dezember 1645. Nachdem e& aber dennoch an ' bem, dad hochermelsen vnſers Derrn Batesd Gnaden den av gezogenen Vertrag de anno 1629, jedoch nicht fponte, mo fuque proprio, ſondern durch Inducir » vnnd Verleitung des Grafens von Schwarzenberg einzugehen fi hewegen laſſen; fo wird und verhoffentlich fein Verſtaͤndiger verüblen. noch un: recht heiffen, das mir mit guten Augen alfo länger nicht wohl anfeben können, bag Em. Eden einen.gegen dem , mae mir bo ben, alfp unvergleichlichen Vortheil immerhin in Haͤnden bu balten, mir aber im Schadep verkleinerlich figen bleiben, vnd barju auch vod) nicht einflen dasjenige, mas der gerübmir Vertrag vermag, haben oub genieffen ſollen. — — So fle bet ja auch am hellen Tageslicht männiglichen oor Augen, 1006 - für unmá(fige Donationes, bie auch zum Theil zu dismen- brirung ber Lande und Verfhmählerung der Fuͤrſtlichen Do- . tainen gereichen, gemelter Graf von Ew. Eden bekommen. Beylage XXXVI. | Schreiben der drei Citdote Königsberg an den Churs fürften, praef. den «1 January ı630. auf dem geheimen Archiv. — weiln aber bamahfen den Unmwefenden H. Lands — vnd ihnen den Deren Buͤrgermeiſtern gaht nichts von 00. — bdo * Serge jun zwoiften "E | 26$ beffefiuirg dei Regterung vndt Juftitien - Sachen, fondern ele | sig vnnd aflein der punét, rote ohne anffchreibumg eines atl genteinen Landtages zu Vnterhaltung bet Guarnifonen in den fequeftricten drteen Sitatienburg , Stumb vnd aufm Haubt, item ju Außzahlung Ihrer Churf. Dehlt. eignet Soldateſca, vndt dan zu dero verfegten Cammer Embtern onbt Dorffern Cm» [bfmg , - gelbe zuſammen⸗ vndt aufgebradot werden möchten, - proponiret , vndt darzu feinen begern gereifferti onbt. duf bet. weldt füc dieſesmahl dienlicher Modum, alg bie Fleine Ans: lage oder kinpoften auf die Confümptibilia onbt Vonalia sw: feyn vnbt ju finden vorgefchlagen worden; hetten fie fid) ihrer: gebühr vndt pflicht erinnert, das fie in fachen der Städte oubt 9, Bärgerfchafft privilegia wolfartt ond Deutel betreffent,; ohn derfelßien vorwißen, verwilligung, ntt einrathen init feyne confultstion vndt ſchlußz fid) einzulagen nicht BefitgetJ Wir audy ihnen alg den conſiliis cum abfoluto et pleno - deliberandi et concludendi voto: beyzuroohnen nicht verſtat⸗ tet, mod) verſtatten fbihen, mad) angehbrter- Propofition. emb terofefben Abſchrifft onbt einen hinterzug mit S8nf, der €. €, Gerichten vndt Gemeinden, uls welche gahr Hoch dar⸗ an intéréffiret, ju comtmunicicen vndt dabeh fid) zuberahten vnterchaͤnigſt gebehten. — = Den Hauptzweck nun ber im Nabmen Eiv. Churf. Dthlt. beſchehenen Propofition, nemb⸗ lich die. Berwilligung, fortſtellung vndt wuͤrckliche Execution: der kleinen Anlage vndt impoften auff bie confümptibitia vndt· Venalia belangendt, drauf haben wir Vnß noch guter maßen zuerinnern, Dad unter andern aud) der modus: -contribuendt vndt geldt zuſammen zu bringen auf unferfdieblichen Landtägen ' Ao. 1627, 28, 29 Borgefchlagen tnbt son Ew. Chutf. Dipfe. vndt den Herrn Landtraͤthen hardt urgitet worden; wie wie aber niemahlen drein Verwilliget, fondern ba mit” €», Churf. olt onbt den Hertn Bandträthen wie - (orbot we⸗ gen der großen als feinen Anlage nebenft ©, ©, Ritterſchafft (welche vag dareln beyfall gegeben, vndt vou feiner Anlage, tvie die auch Nahmen haben ındchte, weiter wiffenn wollenn) in sontradictiun und drüber gahr $onn Ihre Koͤnigl. Mahtt | (bero J * . * 1 LÀ by » - — 270 Beyſagen qum zwoͤcften Buch; ^. Qt atfecgndnigften,. vnſern Abgeotdneten vnd T auch hierüber ertheilten Reſponſis wir Vnß ˖ nachhalten, wnbt davon in. keinerley Wege abweichen koͤnnen) gerahten, Alſo, Ehpauen. Wir aud) noch in dieſe impoften vndt Anlagen sayg vodt gar, nicht verwiſligen. — Wir erinnern Vnß gutter. mahen, was ſo woll wegen hec fo genanbten grogen onbt fleinen inia» 9$ auff dem faubtage Ao 1627 fo. münb « (o ſchrifftlichen trac- tiret vndt gehandelt, Wir aud) enbtlidjen, ba mir gleichambh mie haͤnden onb fuͤeßen Vnß dawieder geſperret, vnd ſolchen jochs Bug entbrechen wollen, vnbt andere bequemer Mütel vndt wege vorgeſchlagen, mit ableſung eines dazu gefaßeten ſchrifftlichen abſcheides, vndt deffeiben wuͤrcklichen Execution (wir möchten dawieder protellicen. Budt appelliren wie ir , immer wolten) contra pacta, contra b ocon et privilegia hedrawet worden. -— RUNE Benlage x XXXVIL |^ 5 075 . Antwort oct drei Staͤdte Koͤnigeberg. auf Ihr churf. Pot Triplica, praef. den 27 Januar 1630 -— mit ſin⸗ ben, ſolche alfo concipiret dad woll bei menfchen gehencign Bug vndt onfern lichen Borfahren dergleichen ſchrifft nicht magk gu» kommen feyn +. — Boter deffenn Ew. Churf. Dedit Baters thaͤnigſt bittenb mit ſolchen vndt dergleichen inn vnſers ynd das gantzen Landes. Freyheitt vndt Verfaßunge dringen den ſchrifften hinfuͤro Vnß gnaͤdigſt zuuerſchonen, — zum cheil vndt allermeiſt das wir in, biefe newerung bevorab augere halb Landtages vnd iu Abweſen bec Ritterſchafft vnd kleinen Staͤdte zu libelliren, wordte vnd ſchrifften zu wed» ſeln, vuß einzulaßen nicht thuenlich, ſondern auf bey fall in Vuß weiter gedrungen wirdt, Vnſere fernere nobtturfff an gebuͤrenden ort vnd ende ju deduciren und weiter außzuführen vnß vorbehalten wollen. — — Wir haben 93ng endlich dahin sefolviret, das wir Ew. Ehurf. Deblt nicht &var auff den Landtkaſten, welchen man ohne. Beliebung E. gaugen Erb. Landtſchafft Eräfftiglich obligat [zu machen, reditémegen nicht gemaͤchtiget en auf ein gerviffes Vnterpfaud, Darauf "eit bgbig vnß bemijben wolten, ba tvir, mo. nicht eine ſolch⸗ Sum⸗ ma, alg Em. Ddjit jetzo an Vnß begehret, welche aufgubrina gen gank and gabe wir nicht vermögen, bennod) fo t viel Bug immer muͤglich, etwa 50, 69, 79 iB Janbert, täuſegd Gul * . den poln, hinan ‚aufbringen. En . &&- “m wo uw. pe ' . Beylage KXXVIH. eene ac Königl, jjolniſches Reſtrie vom xd br. Quod attinet coemiterium in ' fum Sectae Calviniflicae, quam vulgo reformatam vocant, extructum' et, eidem per diploma Illuftrifjmi Electoris donatum , allitae i in litteris fuae Illuftritads a jurg et exempla exotica rem per fe claram et. perípicuam convellere n nequaquam poffint. — quod ——— ‚per leges ac Jura. e provincia Zwinglíano- rüm, Calviniftarum, Anabaptiftarıtm , Arianorum 'cae- terisque fectis;, Jiquidi Juris fit, . nihil juris. aut poffeffio- nis iftic nancifci poffe. easdem lectas, quas jura Próvin- . cialia et feudaljà,. [- provincia — nec fundo. auf terragio Baudere. Bf quibus i Lu et aqua per leges. publicas interdictum effet. — — Ex his, aliisque graviffi- mis rationum momentis in „fuperiore refponfo. expreflis. cenfet et decerpit praedictum, coemiterium effe tollendum, et cdicta cg in rq edita caffándg. as Beylage xXxSX. 0. 2 Schreiben des Churfuͤrſten an. feine Geſandten nacher Warſchau. Ortelsburgk den 1 Yıöv. 1632. auf dem ges’ Behoss jam: m (ten Bud pu toit benuod) bie intereffe gut merken köüten, hoͤchſtes fleißes | a, — heimen Archiv. —Vndt aquf den Fall ihr die Nachricht _ etlaugetet, das noch etzliche mehr vornehwe leuͤtte pndt fna- toren, fo autoritat vndt vermögen bay bep Krohne hetten, in, | junlider anzahl, auff hochgemelter Jhr Koͤnigl. Würden GU-, ftavi perfon gehen molten; | Gio. abet ijr euch nad) being oou uf vorhin habenden befeplich, i in dieſem pafle zu richten, vndt, P bie ablegungf bef voti in vuſerem rahmen. ai zu vermeis ^ den 9 ⸗ )* E "+ e A b o4 (4 473 Beylagen zum zwoͤfften Duch. 0.00.07 Beylage XE. - .7 0 Refpanfum S. R. Maj. legatis Georgii Wilhelmi Mar. chionis etc. datum die xui. Martii 16335. — == Eo jure . isque conditionibus Feudalibus, quae Tlluftriffimo olim Joanni Sigismundo Ele&tari , ütrihque praeferiptae ab eo- que acceptatae füerunt, Illuftrifimus Elector provinciam illam adminiftrabit, et Sac- Reg. Majeltes, donec de Re- fponüs, Mandatis, et Receflibus Commifforialibns, quae poft Inveftiturami ejusdem olim INoftrifffmi Ete&oris Jo ' annis Sigismundi emanarunt , ir aes cógnitio fatta fue- rit, Eorundem contentis et prsefcriptis non vtetur, neque fübditi Ducatus Pruffiae vtentur, nullamqné ea vil et robur, u;qüe ad decifionem finalem habitura funt, ' Im- ‚pofterum etiam nihil Illuftriffimo Ele&tori in Pruffia duci, ejusque füccelforibus, circa vel poft inveltitaram impone- ^ . tur, vel ab iis requiretur, quod éorupdem jüribüs ex pa&is feudalibus promiarantibus füerit adverfum vel in iis non expreífe eomprehenfüm.: Subditi etiam ducalis Pruffiae, in injuriis et querelis füis, infrd ordináriám ju- ris viam et Áppellationis beneficiurf fefe cöhtinebunt, nec Avocationibus caufárüm quarumcünque,'praeteritá pri- ma ioftantia ducali, vel etiam falvis conductibus, extra cafum et modum in pa&is deferiptum impeträtis, ordina-, rise Jurisdi&tioni fefe fübtrahent. Ita tamen vt'in noto- ria (qued abfit) Princrpis violentia et denegata juftitia ad juftitiam Reg. Mtis, ceu füpremi Dire&tique Domini re- currere liberum ipfis fit füturum. , t. ' Cottimiffarii, non nifi ad neceffärigm facti alieujus, quod ád cognitienei Regiam' pertineat, inquißtionem, ron veto. ad jurisdiefisnem exercendam in Ducttum mit-- tentar, et quidem fümptu'impetrantis. 1llorum vero in- quifitione peracta, caufa ipfa principalis ad forum fecun- dum pacta competens remitti debebit. Vbi autem aliqua ambiguitas vel.-controverka: de fenfir et interpretatiorie - pa&orum Feudalium, inter Sac. Reg, Mtem Succeffores- - . j ve — Beylagen zum zwölften Buch. — 273 ve iilius et Hlnſtriſũmum Electorem Ducem in Profis ete, etc. Suceefibres Fendales exorta (uerit. (dum modo ea - effentiales Regni leges et conditiones Fendi non.conveb . lat) illa controverfa, fecundum praefcriptum pa&orüm coram paribus utriusque deputatis, et ex parte quide _ Repiae Miis im Comitis Regoi defignandis explicanda Appellationes in caufis Summam quingentorum fio: resorum nón excedentibus, et aliis quae per acta Feude lia ad Judicium Reg. Mtis non pertinent, Reg. Mtas non admittet, neque qnisqumn ad caufhs ejusmodi attentandzs, vel attentatas profequendas‘ coram jadicio Sac. Reg. Mtis erit. adſtrictus. | . Officiales alios, quam qui ante füpradiclam. In. veitituram liluftriffimi Ele&oris Joannis Sigismundi 'fne- runt in ufa, Sua Majeltas io Ducatum son introdueet, nec Eos qui poftea ‚extra ordinem vel praeter vetus in- ' fticutum inteoduAi fünt retinebit, multo minus ullum '& Jurisdiclione ordinaria Docali eximet. Jus cudendae monetae, et ufum illius, per Rego. Poloniae et Mag..Ducat. Lithuan. lisque annexas provin- cias fecundum confvetudines antiquas Reg. Mtas IHuftrif- .$mo' in Prufüa Duci confervabit, monetamque ipfius, dummodo cum Regno in ordinatione: monetae confentist et fegundum eam cudat, Regni et Magni Duc. Lithnanise ‚monetae eXaequabit, Et fi unquam novi quidpiam in re monetaria flatuendum erit, Commiffaríos Ipfios Ilitis ad- vocabit, ut in commune de re monetaria-confulatur. amprimum Suoceflor feudi legitimus , poft mor» tem cujádsvis in Prufis Ducis, ad Homagium praeftän- dum fefe obtulerit, fponfioneque idones obligarit, regere — Duestum füa authoritate poterit, ita tarnen, ut opportu- - — no tempore , Homagium de fa&o praeftare (5 ct convepta teneatur. - Porro quod litas ipfrus per legatos urget , ut in Se- natu et in Ele&ione novi Regis, locum votumque vigore Bed). pr. 5 35», | © pa&o- andum pa- . * / $74 Beyghlagen jum zwölften Buch. ' paBornm habeat, hanc quoque: rem, ' velüti graviorem ét majori confideratione dignam , Beg. Mtas commodiori - ' et a tantorum negotiorum mole.non impedito tempote reſervat. "E 3 | i Diefes Refpanfum ift in. em Codice diplomat. Po- " loniae nicht aufgenommen, ob e& gleich bucd) feinen Abdruck “ publici jüris wurde, und felbft bie hier angezeigte Stelle iſt aus bem anf ber Rathsbibliothek befindlichen gedruckten Exem⸗ plar entlehut. 2 ud). fcheint bie Erläuterung.ded vormals in der polnifchen. Rechtöfprache Ablichen Worte Oficialer vidt überflüffig. Es erhielsen diefen: Mamen diejenigen Königl. - Berorduungen, wodurch vigore Commiflionis für einen (pt 'elellen Fall Richter ernannt, "oder, wenn eine der Parteyen gegin den gewöhnlichen Richter ercipirte, bie Sache an einen ‚andern verwieſen wurbe. Auch gab. man biefen Namen einer ' Srt von Ereditiven bder Befkallungs » Briefen, wodurch ‚jemand zur €inbebung eined gewiſſen Geldes, einen Königl, Abgabe, bevollmaͤchtigt, irgend einer Handlung beygumohnen betedy - tigt, oder zu einem geiftlichen Beneficio empfohlen wurde, Beylage XLI. 0.2... Copia litterarum S. Reg. Mtis ad Magnif, et genero- . Jor Dominas. Ducatut Pru(fac Regenser, d. VI. Maji i6. — — Cum vero nonnulla iisdem contineantur , quae in gravaminibus et eaufis civitatum Regiomontanaram Sua. Muftzitate .jam antea decia, et poftmodam ex Jurium Pri- .,vilegiorumque earundem dedu&tionibus et partium con- troverfiis a Seren. olim Damino parente Noftro determi- natá funt, et in executione duntaxat pendent: Sane ini- quum effet, juffitiae curfum fiftere et executionem rerum judicatarum retardare „ neque enim haec mens noftra in edendo Refpoffo Noftro foit, Quapropter Since. et Fidel. Veftras ferio requirimus, ut praefentibus compellatae ea omnia realiter et .cfíeQualiter exequantur, lllud quoque . moleíte feremus, in quadam a&ione Civitatis antiquac ' " . . . Regio- ^ Benylagen jum zwoͤtften Sud. ars Regiomontanae Judicium Aulicum Appeliationem ad d admittere noluiffe. Beplage XLII. Conclufon vno geeinigtes Bedenfen W. «B, Landts = - ſchaft von allen Ständen. prf. d. 16. Ylovember 1633. — — Wie dann, infonderheit bie von der Ritterfchafft und ‘ von dem Städten in Vnterthenigſter Wollmegnung abermabt erinnert onbt gebeten haben wollen, dad Ew. Ehurf. Dechlt Deconomie beftellung vndt Verwaltung fleigigft unterfuche vndt in acht genommen werde, damit folche zu Dero Sammer Aufs wuchs vnb nicht verringerung gereichez vnb bemnad) €, E. Landtſchaft des überflüffigen Contribuigens, damit man bie Zeit $ero beleget onbt befchiweret worden, befreyet, vndt nicht (o ganz und gar zum Üntergang gebracht werden dörffe, Beplage XLIII. Ad patía S. R. Mtis Nunciis Refpanfum a uir Cr | fliariis Regentibur datum, Helligenbeili:d. lV. Mastii iay. |» — Locus alibi quam Regiomonti idco affignatus e(t, ne per relationes ordinis Civitatenfium ad plebem , fütorum, fartorumque confilia divulgarentur, fed inter Nuncios. pau. doris numeri fecretius agitarentur.. . 5j Beylage XLIV. Schreiben der drei Städte Roͤnigßbergk on den. Churfärften vom 'zı Junius 1635; auf dem geb. Ar⸗ dio — — mit ben beyden Oberſtenden, wie fie genennet fezn wollen, aud) in Ein, Ehurf. Deht. Aupfchreiben Sie alfo genennet werden, quod vt citra noftrum jurisque noftri. Praejadicium fiat, quam folenniflime iterum Hermae, * proteltamur. — Reprotéflatio derer beeden Oberſtaͤnde wieder bie vndt 214tbe ber drei Städte Roͤnigßbergke pf. den 2. Juy 1635 — — Danebenſt vorß ander mit © a ſolcher 276 — Baeylagen zum pwoͤlften Buch. fola varwıeiaten Proteftation» Chrifft, die beiten Ober⸗ Rände dermaßen ihren guten, laͤngſt mit Optt, Ehren vnbt Recht gefüecten Leimuth, aud) ihren Borfahren mit gutt onbt fBlutt Erworbenen Ehren Tietteil gang bürftiglió que. denegi- tu vubt abzuſchneiden 8d) vnterfangen — Alß ift dießer hands hochbringlich bemegfid) Ihren Enben onbt Pflichten, gemeeg verorfachet wordenn folche harte fchriefft in gebüerende Confideration gu ziehen — mollen aud) nomine fuo wieder ſolche Ehrenruͤerige Schriefft tanquam de atrociffimis Injuriis biemit folenniter proteftiret, aud) falvam juris vinditam contra authores folcher fchrnelichen onb vnerhoͤrten fchriefft re- ferviret vndt vorbehalten haben. Beylage XLV. . Copia Refponf Regii Dno a Knefebeck impertiti d. xi. Junii 1655. auß dem geheimen Archiv — Confentit S. R. Muss, ut viritim et in finguja capits feptimanatim qua- tuor Marcam Pruthenicam a Prima Junii computando, pamerentur. ^ Quam Summam Capitanei fingulorum 1o- - corum ab Incolis omoium Ordinum, cujuscunque Prae- fe&urae, fervata aequalitate exigent, quibns Mlarcis re- ceptis nihil amplius miles ab Incolis Civitatum , : fiue ad vilium. fiue ad quaevis. alias neceffiates, Sub poena capi- tis extorquebit, — Ibidem quoquc S. R. M. urgebit, ad evitandos frequentiores conventus, ut ex Confilisriis Ter- reftribus Nobilitate ac Civitatibus (falvis tamen eorum in pafterom Privilegiis) deputentur Compmiffarii, qui habe- ant poteftatem cum Regiis et Illu&r. EleCloris Legatis ea- dem contribuGonum media augendi vel prorogandi, ne- onfütste ita exigente et periculo urgente. — Porto ll- Inftr. EleGor, in molendinis totius Dücatus certum quid ex omni collato frumento , pro modio, in rem commu- nem et defenfionem locorum fübcaftrenfium exigat, ae- qaum S. R. Mtas judicat. — — Benigne annuit S. R. iMtss, ut domus Oeconomicae, Praedia et Arces tam 1M- mi Ele&oris quam Nobilium et citu d in Dueatu ab omni = Beylagen zum zwoͤlften iub. ⸗ onmtũ ipjuría et hofpitatione militum fint. omnino libere, ' Quodfi militem aliquem per Ducatum tranfire contigerit, monebit S. R. Mtas, ut ad Civitates, cum in psgis diffi- cile fit difeiplinam fervare militarem , divertant, ibidem- que ibsque noxa et maleficio perno&ent — — Interim ^ Civitates monebuntur , . ut moribus vivant antiquis, de- bitamque Illmo Ele&ori fidem, obfervantiam, cultüm et obíequium praeftent. — | Beylage XLVI. Schreiben der drei Städte Rönigsberg an ben Chuts fürften den 21 Juny 1635 — Vber diefes fo fönnen wir auch nichts Vmbgang haben Ew. Charf. Deht. vnterchenigſt nochmaln zu erümern vndt zu bitten, das der Pregelſtrohm vudt baum gehherlichen verſichert, oder bie Gerechtigkeit vndt Jurisdi&ion deſſelben Vns abgetretten werden möge, damit alſo wir ſelbſten und deſſen verſichern, vndt allen daher beſor⸗ senden Schaden abwenden vndt verhuͤtten koͤnnen. Dann auf den wiebrigen Fall wir genothdrenget werden, an Bid denfel⸗ ben vermoge Koͤnigl. Thorniſchen Reſponſi vndt bec ſtadt fr chetheit wegen zu nehmen vnd zuzueignen, bamit hierinne Ihr. Koͤnigl. Maytt. allergnaͤdigſter Wille nachgelebet werde, vnd wir jrkeyner Nachleßigkeit vndt verſaͤumbniß nicht beſchuldiget werden duͤrfen. ——— XLVII. Außfchreiben des zu Saalfeldt gehaltenen Landtages Schluſſes, Den s. Julp 1635. — Ob nun zwar hierinne tite discrepanz fid) befindet, indem ber Abgefandte deines anbefohlenen ambts nur 1 fl. zu willigen inftruiret zu fein. firgegeben. So Bat er Doch, in erwegung, das es des vater, landes höchfte vndt eufferfte nothdurft betceffe, vndt bie Landt⸗ tiche nebeuft ben abgefanten auf den andern aͤmbtern, wie auch bie von den ‚Heinen Städten, nod) einen guͤlden dazu, vM alfo zween güfben gemilliget, fid) im nahmen feiner bin» lerlaßenen dahin BE, das auch der andere Oben, nad) & 3 geſche⸗ I © | Beylagen gut zwoͤlften Buch. geſchehener Relation vndt Ratification feiner Ginterlaffenen uf PILIDOIQAME möchte erleget werden. cos Beylage XLVIII. .. Pada induciarum fex et viginti duorum inter in- clita Poloniae et Sueciae regna etc. — — Sint Inducise ex hoc die inter Sereniffimum Principem ac dominum . ULADISLAUM IV. Regem Poloniae — ex una: etin ter Sereniffimam Principem àc Dominam; Dominam CHRISTINAM , Svecorum, Gothorym, Vandalorum- . que, defignatatn Reginam — ex altera patte. — Apnisíe- - .. quentibus VigintiSex a data pracfentium computando, us- - / que ad primum July, ftyl. veteris, Anni Mille&mi Sex- . centefimi fexagefimi primi. — III. Sereniffimo Regi; ac.Reipublieae Polónse Se- , .reniflima Regina Sueciae reddat eam partem | Pruffiae, , quam ha&enns occupatam poffidet; ita tamen, ut Pilla- via Ele&ori Brandenburgico, Duci Pruffiae,: immediate zeftituatur poffidenda Ben iure, quod ante hoc bel- lum habuit. | IV. In reftituendis vero locis hic ordo obfervetur, | ut, exhibita a Commiffariis Suecicis Regis Poloniae ratifi- 'catione, nec non interpofita Cautione Senatorüm et Com- miffariorum Polonicorum , Lege Comitiali ad latus Regis a Republica delegatorum, de tradenda primo quoque tempore Reipubl. ratificatione, Mariaeburgum cum Infula " majori, Stuma, Brunsberga, ac Tolcemitto, cum eo- rum territoriis, deductis praefidiis, reddantur in manus Commiffariorum Regis, ac Regni Poloniae ,. Hoffrium vero et Jancertreil *), praefentibus Deputatis utriusque « partis folo aequentur, fuis cuique fandis et bonis reli&iis; et Exercitus utrinque abducantur, intra id tempns, eo- .que modo ct ordine, quo inter Generales utriusque: par- tis convenerit, Elbingam vero cum priftino eius Terri- torio, : *) Das Haupt oder Junfertreil. . ; P - N Beylagen jum zwoͤlften Buch. torio, atque inſola minori-et munirpentis ibi extr: nec non Pillaviam cum ea parte Nerinkine, quae eo ctat, retineat S. R. Majeftas Regnumque Sueciae, d ratiicatio Reipublicae Polonae fübfecnta fuerit: qua dita, illa quoque loca intra quatuordecim dies, ded fine damno Incolarum praefidiis, reftituat, hoc obfer ut fortalitia omnia Eibingse extrucla relinquantur e fistü, in quo nunc funt, et eadem cuftodia, uti ante belium. - V. Poft reflitutionem locorum omnium, vet lia in eum mox réducantur ftatum et in illad jus, ‚in erant ante hoc bellum , fervata in ómnibus u nü antea fuit. . VI. In Livonia utraque pars, uti praeteritis Se nalibus Induciis poffedit, ita hisce quoque poffideat. VII. Rex ac Respubl. Polona receptas in fiden am Civitates ae Territoria , eorumque Magiftratus, C munitates, Cives, Incolas, et Subditos univerfos ac gulos omni meliori modo indemnes praeftet, ac eac quà olim , clementià et gratiä profequatur, foveat a eatur ,. gaudeantque Univerfi et finguli poffeffionibus, ribus , Privilegiis, confuetudinibusque füjs, tam gene büs ac communibus quam fpecialibus, fine excepti quibus ante hoc bellum gavifi funt; praefertim vera vites Elbingenfis in ufu figilli terrarum Prufliae, et füeto feflionis loco confervetur, poftquam Sac. Re Majeftati debitum fidelitatis iuramentum praeftiterit : vo manente libero in locis reftitutis, uti antea vi Evangelicae Religionis Exercitio manente quoque lii Catholicae Religionis Exercitio, in templo praefertim rochiali veteris Civitatis Elbingenfis, uti ante bellum VIII. Cun&ae aftiones adverfas illos, qui pi Sereniff. Regum ac Reginae Sveciae quocunque g fecuti fünt, aut fecnti- effe. infimnlantur, cujuscunque ftatus et ordinis, fine privati vixerint, vel — Boe 64. E. hd a8o0 Bepylagen zum zwoͤlften Buch. blico fun&i, ac ſervitiis Sac. Reg. Mtatis Regnique Sveciae obftri&i fnerint, vel inftituendas, vel iüftitutae, ceffeat, et á quae intentatae funt, tollantur, om alque careant executio- né in: perpetuum, nee quisquam de,iis, quae belli inducia- ; , zumve tempore, ex occafiome ejusdem belli vel indacia- rum interceflerunt, cuiquam refpondere tentatur. — — IX. Si cui aut quibus non placuerit in reftitutis Ci- vitatibus aut Territoriis manere, fed potius mutato do- micilio ad alios fe conferre, liberum fit in fpatio trium Aunorum| , a data praefentium numerando ,, foa divende- ro, .aliis elocare, aut pro fuo libito diftrabere, fine ullo impedimento aut onere, ſub quocunque praetextu impo- endo, falvis antiquis Civitatum juribus et confuetudipi- bus - X. Si qui Exulum, qui extra Sueciam apnd Polo- nos verfäntur , et partes Serenifl. Regum Poloniae fecuti - fünt, in patriam redire quacunque de caufa volueriat, fal- "vum quaerant condu&tum , quo impetrato fruantur bene- fieiis Legum et Statntorum Regni Sueciae, Xl. Ada, Judicata ac Decreta, cujuscunque fue- rint inftantiae vel judicii, Infcriptiones, Contra&tus, Trans. . aBiones, aliaque omnia (quae ftatui publico,. uti is fuit ante bellum, non derogant, vel hisce pactis per expref- fum non fünt refervata) belli, vel induciarum tempore,: five Magiftratuum autoritate et judicialiter, five extra- judicialiter gefta, firmym robur obtineant, aeque ac fi pripre rerum ftatu omnia a&a fuiffent, nec ulla unquam regiminis et Magiftratuum mutatio interveniffet. ' : XII. In locis quocunque tempore juxta pata prae- fentia reftituendis relinquantur "bona fide omnia mobilia . ecelefiarum, quae in praefens reperiuntur, uti funt vafa et veftes facrae, campanae, aliaque ad ufüfn Ecclefiafti- cum fervientia, tum libri Cancellariae , Privilegia et Acta publica. Si quae tamen temporum injuria a milite fünt .. direpta, aut aliorum negligentia corrupta, ulterior in id. inquifitio non inftitustgr, nec quisquam ad reſtitutionem J tene- Beylagen jum zwölften Buch. 283 teneatur. Tormenta itemi bellica et Bombardae majores, quae terppore occupationis inventae fuerant, et adhnc i& seftitaendis Civitatibus vel locis fant, relinquantut. Xlil. De iis quae durante bello jure Fifei-cuidam sdemta, et .vel Fifto illata , vel aliis donata funt, ita con- vent, ut immobilia five Regia five Reipubl. five etiam privatorum &int booa, quorum donationes utringue. fa- cie font, fi donatariis jam tradita ſunt, antiquis. poffeffa- ribus reftituantar, fi vero.nondum tradita, maneant pe- nes Dominos. Ceflantibus de caetero omnibus quaeftio- nibus a&tionibusque ratione redituum , Give ex publicis, ' five privatis bonis perceptorum. Mobilinm etiam dons- : tiones et- largitiones utrinque fa&tae, fi ante has inducias executioni non fuerint demandatae, irritae fint; traditae vero, pofiefforibus modernis relinquantur. — Ceffaptibus qnoque eorum nomine omnibos ACtionibus, irritisque obligationibus, quibus Apochae authenticae, five a Re gom locumtebentibus, five ab Officialibus Camerarum Regiarum, five etiam ab ipfis donatariis line fraude da- tae, dummodo de iisdem donationibus per authenticum in- ftrumentam conftet, folutionis fa&ae opponi poffunt. XIV. Commercia priftina inter utrumque Regnum et Provincias fübje&as reftituantar, et in veteri exercitio . eonferventür , rédeantque omnia in eum ftatum, in quo ante hoc bellom fuerunt, ab omnibus novitatibus, one- ribusque hoe bello indu&tis vindicata. XV. Deflitatio' mereinm ex Nisgno Docstu Li- thuaniae mulla ratione in flumine Duns impediatur, fit-- que ea in dicto flumine veBigalium ratio inpoflerum, quac. fuit ante hoc bellum. XVI. Subditi fogitivi Magni Duc. Lithusnige et Dacatus Curlandise, quicunque in Livonia reperti fuerint, fois Dominis reddantur; Quod vice verfa de fubditis fu- gitivis ex Livonia in Magno Duc. Lithuaniae et doct Curlandiae fieri debet. — — * i | & sy - XIX. e82 Beyhlagen zum zwölften Buch. XIIX. Injoriäs tan perfonales quam reales, fub hasce inducias incidentes, una pars de alterz non vindica- bit, falva jurisdictione ordinaria oujusque partis, fed ju- ftitia ab Officialibus et Magiftratibus eompetenter. requi- rstur, eademque indiláta adminiftretur, feverae poenae án violatores pacis fide publica roboratae exerceantur, nullaeque repreflaliae aut arrefta tam terra quam mari, ratione cujuscunque injuriae, nifi juftitis pluribus vicibus * v legitime repetita non adminiftretur, admittantur; et fi quae ante hoc bellum; (ive etiam dürante bello conceffa fünt, caffentur, ita tamen, ut quibus concefla funt, ju- ftitia admipiftretur. . ! i LX " XIX. Quodí quid gravius inciderit, quod viola- tionem Paetorum concernere videretur, dentur utrinque Commiffarii, qui loco aliquo ad fines Livoniae affignan- do cónveniant, et controverfas exortas fopiant, deci- ' dantque. Pu EE | Beylage XLIX. An The Churf. Dcht. wegen des geendigten Landtas . ges den. 22. October 1636. — MB abec bie beiden Ober, flenbe vnd bie von Heinen Städten auch zugleich ein fubfidium für Ew. Ehurf. Dcht. hochgeliebteh Sopn Pring Friedrich Wilhelmen unfern aud) gnábigften Printzen vndt Herru zu con- tinuirung feiner peregrination , ftudien , vndt andern Ritters vndt Kürftlichen Exercitien willigen wollen, feint die Städte Koͤnigsbergk auch zu ihnen getreten onbt zugleich Siebentaus feno Rthaler zu contribuiren eingegangen, Wegen ihrer Uns lage aber haben fie eine weit aufiehende. und ſehr praeju- dieirliche (doriefft, apologiam intitulitet, übergeben. Wel⸗ che nicht ‚alleine wir, fondern aud) die beyden Dberfläns be onbt die proteftirenbe Buͤrgerſchafft refutjret. Wir haben aber dieſelben refutationes den Mäbtten in ben Städten Koͤnigßbergk nicht ehe, als der Landtag geendet tnbt bie Staͤnde von einander ‚gezogen geweeſen, gugefchicket, damit nichtt das priacipale negotium ftugig gentacht werden, — | : 5 fie a t — Beylagen gum zwoͤlften Buch. — 285 fe ſich au bis Königl. Gefanbten ſchlagen, barinnen cognofci- | ttn, oder ed an Ihr Königl. Mayit nehmen, vndt eine de« ciſion darauf ervolgen moͤchtte. | Beylage L. J Reſponſum S. R. Mtis Illrmi Electorit Brandenb. Confiliarii Generoft Petro. Bergmanno Seerctiori et Fo- anni ab Heuerbeck in aula. refidenti Varfaviac in Comitiis Regni Generalibus datum. Anno MDCXXXVII. d.X.menf. Martii. auf dem geh. Archiv. — Intellexit: S. R. Mtas ve- reri Uloftrifimum Ele&orem, in Prufüa Ducem, ne re- fponfa et refcripta Suae Mtis, quae tempore et pro’ necef- fitate belli, vigoreque protectionis Ducatus Pruffiae in Suam Mtem füfceptae, Civitatibus Regiomontanis, par- tim Thorunii, partim Regiomenti, partim "Vilnae dedit, quibus poteftatem colligendae pecuniae pro munitione et defenfione urbium iftarum, tum pro colligendo et con- fcribendo milite, vel etiam in ufus Suae "Mtis expedien- dae illis indulfit, nunc, ubi per Dei gratiam neceflitas ifta ceffavit, etin poflerum, ab iisdem in fequelam tra- hantur, vel pro adifruendo novo aliquo jure, quo antea gavifae non, fuerunt, praetendantur. Idcirco quo, Ultem Suam ifta follicitudine et cura liberaret, ita Refcripta et Refponfa ac indulta ifta omnia quae in honc usque diem pro gabellis exigeodis et colligendo ac copfcribendo mili- té S. FL, Mtas edidit, declgranda duxit, uti vigore prae- fentium declarat, illa quae tum temporis dictis Civitati- bus conceflit et largita fuit, non perpetuum robur habe- re, fed pro vice ifta, et falvo in fimili neceflitatis belli- cae cafü fupremi direct dominii Suse Mitis jure tantum intelhgi , neque in fequelam vel aliquod Jus adferendum trahi debere. In aliis vero contributionibus publicis, quae totam provinciam concernunf, Civitatibus iſtis, ficut et reliquis ftatibus et fübditis ducatus iftiue, in ompibus Ju- . rect confuetudine antiqua, qua olim ufae fuerüpt, etiam- num utendum, nec quicquam dignitati et praerogativae Illro 9 . é ! BT) - 284 Beylagen zum wwoͤften Buch. "Tiro Principt vigore Pactorum "et legum ufüsque Provin- . eialium debitae convehiens praetermitti vel mutari, aut Sua Illte infcia vel invita, ejusdemve abfentis loco Confi- liariis Regentibus infciis vel invitis, vel re cam Sua llite per.Suam Mtem non communicata, invitisve ordinibus defignari aut fieri debere, itá tamen', ut Civitatibus Re- ' giomontanis de facultatibus, fundis, poffeffionibus fuis pro ufü et neceffitatibus füis propriis, juxta jura et con- ' fuetudinem veterem tantum contribuere integrum fit ma- o 5 Vladislans Rex. Beylage LI. Aus der Beichichte der Stadt Memel. — Viadislaus IV. Rex Polonige — — Quoniam nobis compertum eft, multos ejusmodi circa traetum Memelenfem reperiri mer- eatores, variique ftatus et conditionis homines, qui fru- menta aliasque merces in vicinis pagis co&mentes, et ci- . 'wibus Memelienfibus praeripientes esdem citra portum memelenfem antiquitus inflitotum et approbatum, per devia et infüeta vicini maris littora, praefertim veto ad pagum pifcatorium dictum fanctum A, onera vectigali- um fubfugientes, in fummum proventuum aerarii, por- toriique noftri defraudationem, ac gravem Civitatis Me- melenfis commodorum ac Privilegiorum jacturam, trans- mittunt, mercimonia exportant, et Gedanum navigant. . Proinde nos indemnitate thefauri noftri ut commodis; di- ctae Civitatis Memelenfis bello prufficoin gravem inductae joopiam - profpectum ire cupientes, _et conftitutionibus Regni eo nomine fäncitis inhäerentes, circaque Privilegia a divis praedecefloribus noftris conceffa, eandem Civitz- tem cönfervantes, clandeftinam illam in portum confue- tum navigationem ferio prohibendam, co&mtionesque quasvis framentarias varierum mercium in damnum dictae Civitatis Memelenſis vergentes, interdicendas duxi- . inus. a ri - Deleg juin zwölften Bug 285 mus, Uti quidem prohibemus et interdicimus praefenti-. bus litteris noſtris omnibus in univerfum mercatoribus, et cojuscangue conditjonis ac ftatus: hominibus mandan- tes, ne in ejusmodi locis prohibitis frumenta coémere e$. dvibos praeripere , . navigationem inflituere, mercesque exportare, praefümant, idque fub confifcatione earun- dem mercium, ab his quibus competierit intercipien-. darum. Quod omnibus quorum intereft, pracfertim. Capitaneis noftris locorum quorumvis, ad notitiam dedu- ecndum mandamus, ut in praedictos ejuszodi.legis et voluntatis noftrae transgreffures ferio animadvertant, pae vigia, corfusque maritimos per loca infueta et probibiga, tum et coémtiones frugium aliarumque mercium impe-. diant, et ne extra portum Civitatis Memelenfis paviga- tiones inflituantur , fedulo curent. — — Datum Vilnae, die XVL menfis Februarii. Anno Domini MDCXXXIX, Beylage LII. Der Staͤdte Königabergt Schrieft auf Ihe Geſtr. der Seren Negimentsräthe proteftation. wegen der Landsords nung den 29. Sebruar 1641. auf dem geb. Archiv. — Bir haben befremdlich eub ungern vernommen, bag Em. Moll. Geſtr. Herrl. am vergangenen Sonnabendt durch. die gwtu Kifcalifchen Procusatores onbt ben Amptſchreiber eine, Proteftation in Sr. Churf. Dcht. vnſers gnedigſten Ehucfhrs fra dudt Herru, dann auch in Dero ſelbſt eigenem, vndt Mid) in der Landtſchaft nahmen, gegen bie. drei Städse ficigsberot, vndt zwar gegen jeder Stadt mit 10,000 Dus laten aufs Altſtaͤdtſche Rahthauß einbringen lagen , auf anges. Wir Brfach und barumb, biemeil in bem, das Wier vufes tt onterfchiebtliche Schrieften im Rahmen ber. ſaͤmptlichen von Stidten an die andern Stände von ong. vbrrgeben, in Druck lenem lagen, wir gleichſamb zur fedition vnb aufroiglung im iate Anlaß gegeben haben follen. Derswegen baun auch Cn. Vohledi. Geſtr. auf bie noch vorhandenen Exemplaria bei Bas einen, -— and sonäfkatlon erii , nd tef [^ it x ! \ Beylagen zum zwoͤlften Buch. bie bereits diftribuirten Excemplaria zuruͤckziehen, befehlen laſſen. Run halten mier voraus Sr. Churf. Deht. vuſeru gnedigſten Churfuͤrſten vnd Herrn dieſes proceditens, prote- ſtirens, vndt anſinnens gegen dieſe Staͤbte Koͤnigsbergk alle; dings entſchuldiget, ſintemahl wier Sr. Churfl. Deht. viel ein beſſeres vnterthenigſt zutrauen, alß daß Sie vns bero gettewe liebe Vnterthanen vnverhoͤrter ſachenn fobald vor feditiofos declariren ſolten, in beyfuͤgiger vnterthenigſten Hoffnung, taf Str. Churf. dit. in dieſen ſachenn lieber Richter zu bleiben, alg ſich zu part zu machen geruhen werde. Es kann auch der Landtſchafft Nahmen alſo generaliter hierunter nicht an⸗ gefuͤhret werden, weil wier auch zur Laudiſchaft gehoͤren, und die Fifcales oder der Ambtſchreiber feine Mandata von ben andern Ständen (deren Officirer fie nicht fein) bigfalg vorge: wieſen, noch jemanbt von denfelben jur adfiftenz bep. fid) ges habt, onbt können deromegen aud) zur Zeit biefe ſchwere pro- E: teftation vndt inhibition von Stlemenbt afg von Em. Wohl. eol." Geſtrengen wegen allein geſchehen zu ſeyn erachten , in» maffen wier fi fie aud) alſo achten vndt aufnehmen, $5 eplage LIIL Ländtagsabfchiedf von. 1641. — €» ift aud) Civi- co ordini in abhelffung ihrer geführten befd)merbe nimmehr ein folcher Außfchlag gegeben, daß fie damit zufrieden geſtel⸗ let, onb nunmehr auf der Extradition derfelben beruhet , fotb che alddann erfolgen fof, wenn fie nad) bem exempel der vom Herren Stande onbt Lande kähte, aud) Ritterſchafft und Adel, in ercklaͤrung off Se. Churf. Dcht. propofition , ſich eben⸗ meßig dankbarlich erzeigen werden. Beylage LIV.. | Forma refponfi Electorit a Duo "Cancellario ccepta- ti. Var[aviae d. XI. menf. Oflobris 1641. auf dem geh. Ar⸗ djio, — Extranei ad co@&mtionem bonorum Terreftrium . mullatenus admittentur , nec illis dignitates , praefecturae ‚ac officia, fed tantum Patritiis' five ládigenis Nobilibug | Duca- - J Toa. ; : M 1 . 5 , ; Beylagen jum zwölften 3nd. 287 Doctus Praffáe, tam Catholicam- Religionen, - quam. Auguftandam profitentibus., pto nen tenorem con. ferentur, — Beylage LV. Refolution der fämbelichen Stände euf Cr. churfl Dát. extradirte Declaration. praef. den 4. Januar 1646. auf.dem-geb; Archiv. — Letzlichenn ift €, Churf. dt. ons tertherigſt nicht guporenthalten, waß maaßen €. E. Landt⸗ ſchafft bie von Polenzen wegen teg, wieder Sie nunmehro in x ale pre aab vubtGütter vollenzogenen fehr enıpfindtlihen. - indt vngewoͤhnlichenn procedere, fambt eingeichloßener E. Epurf.- Dept. vnterthenigſt hieben mit obergebener Suppljea-, tion wehemuͤttigen Bericht einbringenn lagenn , babero Dig au⸗ weſenden Stände fattfame vrſach nehmen müßen, €, Churfl. Dcht. nebenft ihmen bemütpigft fupplicandg anzutretten, Sie . geruhen biefe Sache gnedigſt dahin zu mitteln, damit Dero getrewe Vnterthanen, bey denen von E. Gburfl. Dot. vnd dero hochldblichen Herrn Vattern höchfifeeliger Gedaͤchtnuͤß ges gebenen Reverſalien vndt Landeſs-Privilegien gnedigſt weit⸗ ter geſchuͤzet, vu mat juentgegen add — werden 6 SSeplagt LVI. ff. Erb. Landtiſchafft von aim Ständen an Die Seren Ober « uno Regiments⸗ Nähtte vnunigänglidhe erin⸗ netungsfehrifft praef. den 9. Maͤrz 1647. auf Dem geb. Archiv. — Weil qu) einige Contributiones, melde theils niemals fambieret, cheils fub'condktione eingegangen vnd geieilliget worden, nunmehr eingefordert werden wollen, vnd aber Die Stände fo geſtalten fachenn nad) fid) dazu nicht obli- Bit befinden. Alß -contradiciren fie demfelben billig, mit. dem enfawge, tog fie an dichelbige anderer geftalt nicht, ali ie bie Landtagesſchluͤſſe ausweißen, fid) verbindlich machen: wollen. Demnach aud) die Landtagesfchlüffe nicht in Acht ges tommem, bie Contributiones in ben uds nicht eingebracht, A " teenis — Bexlagen zum woͤften Buch. weniger " deftinatos fines angewendet werden, 9g Bitten ‚Sie ſaͤwbtlich, bag die Eaftenifechnung ſowohl wegen dießer vud anderer Poſten möge abgehoͤret, vnd was indebite iM die Gammer gefloffen, bem Caſten ur eingeantmoortet. werde: Beplage LVII. . 2*5 — Reation an. Cit. Churf. Dcht. wegen des Verlaufs ö der extraordinars Betagung zu Rönigeberg den 9. Maͤrz 1649. auf dem geb. Archiv. — Haben fie (die Stände) ſich doch zu geregtem Zufchube nicht verftehen wollen, fordern ^ wng vielmehr einer neweruug, vndt bag mit elue folche extra- ordinar sZufammenfunft, ben landes Verfaßungen zuwieder, angeftellet betten, befchuldiget; vnd andere fachen onb pun- cta, fo nicht außgefchrieben gervefeu , eingemenget. — 7 Beylage LVHI. Sernere Erklerung der Zerrn Ober⸗ vnd Aegimente- Raͤhtte wegen Der Capita extraordiparisae Convocationis 1649, — Anfanugs ifl nichts newes, (onbetn in allen ced: ten gegrunbet, daß bie extraordinarii cafüs, wie daun aud) diefe Convocation extraordinario modo, in ben capitibus, teie es zugefloßener cafüs neceflitatis erfordert, onb ben fidus hex E. Erb. Landtſchafft vorhin gnugfam hekaut gemefen , auf» geichrieben,. der angegogenen Regul vnd Receß de Anno 1466 nichtt vnterworffen (ton kaun. Weiln die Morh bei entftandener Kriegesempoͤrung feinem.gefeg ontettvorffen, aud) Sein feine weder Durch gefeg und geroobuftit, weder burd) ein» wendung einiger dilation vnd Zeit ſich aufhalten left. Derent- wegen fegenmertige genotbbrengte Convocation zu keiner ev» werung fau gebeuttet werben, fondern ber Herrn Regiments⸗ Mähtte forgfalt bie ſaͤmbtlichen Staͤnde billich zu Dank: anfzus nehmen heiten. - i Bey⸗ | Beylagen zum zwoͤtten Buch. 489 | Beyiäge, LX. vf bie Churf. Propoſition g. [X Landefehafft, von elm Staͤnden geeinigtes Bedencken vom z2ten Maͤrz 1656. — Dann aud) fd haben zwar anfängfi d) bie von Her⸗ ren, Staudte and Landtraͤthe, nebenft denen von der Ritter⸗ ſchafft vnd Adel, das fuͤglichſte zu ſeyn erachtet, daß, die gleich. beit vuter den Staͤndten zu bewahren, aus jedwederem D: Werfonen ,. nebff einem Do&lore ober Licentiató juris, enbf einer von beu Preuſſiſchen Herren Ober ⸗Raͤhtten, entweder umb⸗ ib, oder nad) Belieben Ge. Churf. 2t. , abfonderlich der Herr Gangler, uad) Anmeißung der Hofgerichts⸗ Ordnung ad praeſidontiam anſtadt Em, Churf. Dcht. vndt alſo zufammieg _ Eilff Perſonen beftellet werden. Weilaber die von Städten bare auff befichen, das nebenft einem Praefidenten, wie obgedacht, 6 auó ihrem Stande allein, undf andere 6 aud ben Ständten der Landtraͤhtte und Nisterfchafft, zufanimen genommen werden, auch im keinerley wege ihren Vorſchlag zur Vereinigung mit den anderen beyden Ständten begeben mollen, Alß muͤſſen auch nothwendig die vom Herren⸗Standte vnd Landtraͤthe ſamt denen von der Kistgefchafft und Adel vorP ihrer erſten meinung abtreten, uud Ew. Chutf. Deht. gnüvigfter ecfántnüg heimſtellen, bof, weil bec bürgerliche‘ Stande diefe beyden Stöndte mit einer unleidlichen — benachtheilet, add) oblique aus 3 Staͤndten nur 2 madjet, vndt alfo eufec Fun- damental , Berfaßung. tübret, daß mad) oem Exempel des Tribupals in ber Grofu Polen, bem Judicio parium , audy Churf. Dcht. Hochadlichen Hoffgericht ſelbſten, der Buͤrgerli⸗ (t Standt in majotem aütoritatem E. Ehurf. Dcht., in deßen hohen namen dieſes Gericht ſtehen wuͤrde, außgeſchlo⸗ fen ſey, vndt alſo dies Obergericht aus ben Landtraͤthen und der Ritterſchafft ſalva diim €. Churf. Dcht. zufammens geſett verbe, * Geſch. Pr. 5. Bd. u € Boys 295 Beylaen jm. zwoͤlften T: ' Beylage LX. . Uf die Churfil. Propofition vom 22ten Wiss i. €. : Kandtfchafft von allen Ständten v vereinigtes Bedencken. prf. den 6ten May 1656. — Wann aber die. unfehlige Zeiten dem armen Lande nicht allein fein Gefte Ver⸗ mögen genommen, fonbern aud) Fein Staube iff, deßen Frei heiten ogbt Gerechtigleiten nicht mercklichen einbrud) und ſcha⸗ -- den erlitten, alſo daß zuwieder ben theweren Laudes Verfaßur⸗ gen onfere Dienftpflichkigen onbt Landſoldaten in einen anbem ſtand gefeget, theils ſowoll aus dem Lande afg den Stedien ' Röniggberg, mit ſchmertzlicher Becklagung auſſerhalb Lande weggefuͤhrett, viel onb ſchwere Marche ohne einige Commit farien, ju großem ſchaden des Landes ergangen, hoͤchſtbe⸗ ſchwerliche Einquartierungen ; ohn vnterſcheid eub anfehen der Stände vndt Perßonen, außgeſtanden, vnertraͤgliche Statio- nes vnd Contributiones ohne der Stände erforbette einwill⸗ gung auff bloſſe Außſchreiben der Ambtilenthe, zuwieder on fern wollerworbenen gewohnbeiten, angeſaget, vnd durch bie militariſche Execution , gleich ben unmittelbahren Pauerlichen Vntterthanen, eingefordert, vnb was ber vnzehlbaren erlitte nen Drangſahlen, verenderungen vndt vernewerungen meht find, welche alle das arme Lande vffs hoͤchſte gekraͤnket, van faſt in bie eußerſte ruin geſetzet haben. Alß fan €. E. anto ſchafft in ſchmerzlicher erinnerung ihrer außgeſtaudenen wieder⸗ wertigkeiten, nicht umbgang nehmen, in unterthaͤnigſter Eht⸗ ‚erbietung, Em. Churfl. Dept. demuͤtigſt anzuflchen, Sie ge "ruben gnábigft, dad, was bas unheyl dieſer ſchweren Zr ‚ten, durch bie eußerfte nobt, ©. E. Landtſchafft molfherge brachten Freyheiten, gervonheiten, SBerfaßungen, echten . unb Gerechtigkeiten nachtheilig uffbuͤrden TM in ue fe- gel zu ziehen, Beylage LXI. Vnterthaͤnigſte Supplication an Se. Churfl. Da, | von den mes Ständen des Zerzogthumbs pem "prae. Deplagen zum zwölften hw. praef. den 21. Junius 1656. — Q8 ſcheinet zwar, ba Eur. Ehurf. Deht. in der meinung ſtehen, Daß die Accife ont. anberweit vorgefchlagene mittel ju behbriger verpflegung Deco Kriegoblber nicht zureichend ſeyn ſollen, dahero Ew. Ehusfk Decht. bewogen, in ſtehendem Landtage nicht allein einige Obere vnb Ktenf » Kaflenherten, ſo zu verwaltung der verwilligten Accife oou C. €. Landtſchafft mit. gutem Vorbedacht over - thaͤnigſt bepeunet, vnb nad) abgelegten Eidespflichten von Cw. Churf. Deht, snibigft beſtetiget finbt, zu befpahrang ber Su» foften durch ergangenes Refcript aus ſothauer adminiftration aufzufihlieffen, vubt andere Raͤthe qu ber Aufficht zuverordaen fondern auch éine nete ‚monatliche. Contribution sem ten. - jony ansufengen, su Berpflegung bero Soldatesca anzulegen. Weil aber €. €. Landtfchafft in vnterthenigſter tree dafuͤr bab ten muß, bag Cro. Ehurf. Deht. im biefer fachen beicheffengels nod) nicht gruͤndtlich gung berichtet, unbe zumsahl bie ſchwere Contribution iw be& Lanbef enfferften Bnlergang gewißlich autiichlagen will; AG bittet €. C. Laudtſchafft / in ſchuldigſter Denut, refpe& vnb gegorfamb gang vuterthenigſt, E. Ehurfl. Decht. gerchen bero getrewen Landesſtaͤnde — — zu hoͤren. Beylage LXI - - Puffemdorf de rob. gafis Friderici: Wiliebul, Tom. I. lib. VI. p. 349 — 54 — — Quémadmodum itaque vigore pactorum Regiomontanorum d. 7. Jan. ft. v. hujus anni initorum Ducatus Roruffiae et Principatus Warmiae dicto die in perpetuum a Regno Polonise feparabatnr; ita hoc ipfo vigore horum pactorum in seternum quoque . feparstus fiti et mapeat; adeo, ut neque Sua S. El. negue ipáus fucceffores Ducatum Boruffize et principatum War» mise nlla ratione Regno Poloniae , aut ejusdem Vafalla- gio et dependentiae in pofterum obftringere, fed potius omnibus viribus reutt debeant, ne voquam ad eandem £a 2. 5 «ve ^ 292 efferri. jon zwölften Buch. Yard fyailenıesniihlbnem 2a Polonin, get quócónque in Bxgnah sut Jhépnbi. ; ' reducantur Ant veniant. Quem im nem. 8; Reg. Mtas Svetiue, :pro fe et fuccefforibus Mis Regibus „et Regno;Sveciae, ;nusc et in perpetaum . me foudslit,. qdze inter S. Ru Mtem et Regnum Sve-— giae Jb : una, ; et.Suam.S, E]. ab siters parte Regromonte — d: u Jab; kı,vu'hujas & G56 anui-ere&a fuerant, et in qui- bns peseter.-alig Suh 8. EL quüoque.promiferst, fe velle grsediltum Ducstum Borafüse et pripcipatum Wasmise - 8:8; Ri; Mte ejusque fuecefforibuv Regibus et Regnd Sve: eise:in fcegom tetugnofgere, cum omnibus aliis Regío- enontmd, 7; Jan,'peseterea iatis conventionibus, et ſub- feruta deckmatióne Mariaeburgenfi.d, 15 Jon. &; v. hojus doni, hocipip;eum omnibos et fingulis fuis verbis; clau- falis e articulis inibi comptehenfis, irrita et nulla "pro: nantiät , €ómnemque ipfis vim ; vigorem. et effe&um hoc dpa, et virtute hujus. pacti, penitus et in aeternum detrs- hit, — — Quod. Deus itaque Tet: ©. M, felix fauftam- due eife jubeat, ab:hao die et in perpetuum Serenifl. Prin- efifw;ap Dianinus, Dn. Friderieus Wifhelmus D. G. Mar- chio Brandenburg. et ejusdem ex legitimo matrimonio defcendentes fücceffores mafculi omnes et finguli conti- nuata ferie, ratiore fDhcstus "Burüfliae et Principatus Warmiae, fint et maneant principes fummi, abfoluti et Suserani; deque juribus , quibus principes fumm? et in- dapendenti poteftäte pollentesgaudent; vel merito guude- ze debent, pofthgc gaudeant, utantar et fraantur. Quem- sdmodurn ’verg SR. Mtas et: ejus facceffores Reges et Regnum ‚Svechse nóllo unquam - tempore, quamdiu Sua Sc El ejusque ex legitimo matrimonio defcendentes mafen- lài füperfünt ," jus aliquod .fob quócenque praetextu vel fpecie in dupatum Borufliae et principatum Warmise, vel paitem aliquat eorum praetendere, vel Duces et Princi. pes in aliquo füromae et abfolutae poteftatis exercitio-tur- P iyel — sd lnfántiam five-flatuum, Jive fabdito- dE rum, Beylagen zam: mMtn Bl - 203 vom, Sen aliorum qhoremcnngue, ferimimifeere |svel:alfs medo ſive directe, ‚Ave indirecte , five pper five 'per 1 alios, fivé apertos fie cmm, im quist: polfefBome etedos minio fammae poteftatis €t fuvercuitatip inquietare dec bent: ita Sua S. EL et ejusdem fuücaefiores:legisimi, WW. nolam Regalis Borudiiae.partem junk wilum, Wei: uj praetenfionem fibi vindirabunt, nibiiqne usqdam-dn pratq pdicinm refervati pko: S. Reg.’ Mto et Regno Svevise jaß - sis focceflionis in fops&disturh Dusgtum: Boruflise er pint eipatum Warmiae,.;ia.gafum deficient iio ees Süxe SER! defoenrdentis mafculse five per fe; .five:pér alos, chim vel palam agent, — -— Ad háec-u de ſtabili et froctergg amicitia plane nelium füper&t:dübiomi, on modo. dom _ junctio ilta armesum, .quec d. xv. Junii immi jam &urrenti® Mariseburgi. eſt inita, (quatenus hisce: at et rnc confeesi fecretis pactis, ipfique adeo füverenitati ft iummaepób tellati non eft contraria) virtute. hnjos artieuli non repetit u ft, et priorem feusp vigorem obtirtegt; —- — "Sita que ab hac die inter 8. R.: Mem et ejosdem Süccefföreg Reges Regnumque Svpeiae ab una, et.inter Sudm Sz ER et jus ex legitimo: matrimonio defcendentes fücceffores mafeulos ab altera parte, "firmum, indiffolubife et pert petuum foedus, mutuos fides, ut et conlleng-aryue finder amickia, eaque ferio femper fervetir; et inviolabifitee eonfenvetnr , jta.o€ pats altera.alterias,' et ntriusque ter? feum, ditionum,- et fübditerum tanquam propriarum tommods, utilitatem, honorem et augmentum querat et premovent, — — Atque ideo S, R. Mtas et Sua S, El. pro.fe et fuis refpective fuccefforibus, regnis ; pro viaciis et. ditiónibus ad hoc fe mutuo mune obftringüht, quod in futaro traccatu cum Rege et Republica Poloniae, ‚nigue ducatus .Lithusniae conjnnetis confiliis et viti bus in id ftudiolifüinie incambere velint, primum ut S. R? Mus ejusque fucceffores Reges, Regnumgue Sveciae eam. , 1 Rege ct Rep. Poloniae, Magnique Ducatus Lithuaniae ; | — $3 | adi- = $94 Baylägen zum yelifun Buch. (atisfactionem , quae inftrumienti fecréti Ar- - tieolo I. exprefia e(t. . Deinde ut Sua S. El. et ejus ex Mines füae S, El. defeendente inzícola legitimi fucceffores non modo. Dnestem Boru(fise, fed etiam priacipatum _ Warmise cnm omnibus eorum pertinentiis et juribus, - cumprimis vero abfoluta poteftaie et foverenitate tato ac perpetuo habeant et poffideant, Si itaque Deo ita diri- gente motus et praefens bellum Polonicum componi et -. $ppiri débet, neutra pars ullum de pace facienda tracta- ' tum,-vel qnodconque cum hofte paetum, nedum ipfam | pacem cum eodem hofte initura et conclufüra eft, nifial- tra confenferit, — == Et quandequidem Sua S. El. pro fe et legitimis fuis faceefforibus S. R. Mtem, ejusque fü eeiores Reges.et Regnum Sveciae de fiacera conitantique ‘ Bac amicitia et intemerata vicinitate fecuros.et certos red- di cupit, ideo hóc ipfo promittit, fe nec commercio- - rum ufum, mec reliqua jura et confuetudines inter Re» giam et Ducalem Borufliam legitime receptas in ullo im- pedituram, aut illis quidquam detractoram. — — Si etiam neceflitas poftulet, nt vel copias vel exercitum per alterius foedersti ditiones, terras et provincias duci opor- test , liber quidem utrique parti fit tranfitus, commodio- gi tamen et breviori via per commiffarios defignanda du. eabtur, neqne de induftria diutius commorentur. — — Convenit quoque hoc ipfo; ut S. R. Mtis et Regni Sve- eiae, ut et eorum fobditorum, naves mercatoriae libero Suas S. El. portus maritimos ingredi, ibique locorum ad auchoras fubfiftere, et peractis rebus füis iterum epavi- gare poffint, folutis femper vectigalibus, non tamen ma- joribus, quam quae a Suae S. El. fabditis penduntur. Exemta vero penitus teloniorum folutione maneant ea, quae Regum Syecise proprias, et ad bellicum apparatum eonfecta funt, peculiari eornndem ufai infervientia, noa vero ad mercatum aliquem deftinata, — Pariter quoque S. R. Mtas pro fe et fuccefforibus Regibus et Regno Svecise | zi ! pro- | Beylagen zum zwoͤtten Buch. - ans promittit, idem «eundemque modum obfervatum iri in portubus Regalis Boruffiae circa res Suae S. El. et füccef- forum proprias. -— Naves bellicas quad fpectat, non prge- hibebuntur — ad portum aceedere. — — Vicifüm ho- , ftibus Regum et Regni Sveciae, ubi per fpecialem de. fignationem tales effe denuntiati fnerint, füpradicti portus omnes clanli fint, neque tranfitus unquam , neque aditug ullus aut receptus, vel per ditiones terteftres, vel por» tus maritimos, quoad poterit id prohiberi , concedatur, falvis tamen ubique navigatione et commerciorum ufu. — Praeterea pro majori certitudine et fecnritate S. R. Mtis et Regni Sveciae promittit Sua S. Él. pro fe et fuis füc- cefforibus, quod fi (quod Deus avertat) linea Suae S. El defcendens mafcula defecerit, tnnc Dücatus Borufliae et‘ Principatus Warmise cum omnibus juribus et abfolatg fummaque poteftate ad Reges Regnumque Sveciae absque mora et contradictione devolvantur, iisque plenarie ad. quirantur. — Präetenfio Dominorum Marchionum Bran« denburgenfum in Ducatum Boruflise co in ftatu et con- ditione maneat et relinquatur, in quo fuit tempore po- ftrensae a Regibuss Polonise datae in Ducatum Borufliae ijnveftiturae: di&a vero praetenfio neutiquam e&tendatur . ad principatum Warmienfem , multo minus ad utriusque tam Ducatus Boruflise quam Principatus Warmienfis ſu- verenitatem. — Circa hunc articulum fpecialiter S. R. Mtas promittit pro -fe et füccefforibus füis Regibus et Regno Sveciae, quod'eveniente cafu extin&ae lineae Suae S. EL defeendentis mafeulae, fuperftitibus ex eadem Suás: S. El. defeendente linea Marchioniffis proximioribüs fol- ventur trecenta imperialium millia, quibus hoc ipfo per mutıram conventionem, usque dum fummam iftam CCCM, imperialium acceperint, cum omni jure 'occupanda prae- - fe&ura Infterburgenfis cum omnibus ad eam ſpectantibus, praefeoris Camerae , udo Sun - Aempter, conce- ditur. > £4 Bey⸗ | 296 . AM . - Sbepiage LXIIL . Codex — Regni Poloniae, Tom.T V, 2.486. 491. — TII, Utraque: pars in modernis hisce bellorum tempeftatibus fedulo communi faluti,et defenfioni intenta erit, contra quoscunque illius perturbatores, pacique et mutuae. fecuritafi ftabiliendae , pellendisque e Regno Po- loniae, Magnd Ducatu Lithuaniae et Ducatu Pruffiae ho- ftibus, unitis confiliis, viribus ac conatibus incambet; hon obftante‘ quovis alio nexu dut conjunClione , .quae huic aequiſſimae intentioni et ‚reciprocae obligationi ob- ftare poffe viderentur, vigore autem hujus padli pro.re- fcilfis habentur, IV.Seren Ele&tor omnia, quae intra uni- yerfum Poloniae Regnum, Magnumque Ducatum Lithua- piae et Epifcopatum Varmienfem, per, hoc bellum, aut per ra&atus Sveeicos qnocunque. titulo occupavit , ac ipfo - fa&o poffidet, ftatim atque heec, conventio a Sua R. Mte et Senatoribus ac praecipuis Regni Aulaeque officialibus - eidem adfiftentibus ratihabita fuerit , . reftituet plenarie et absque ulla refervatione, — -— Ducatum Pruffiae i iis fini- bus circumfcriptum, quibus Sereniffimus-Ele&or illum olim jure feudali ante bellum exortum poflidebat, ipfe deinceps et defcendentes ejusdem mafculi, ex toro ejus legitime provenientes, indeque defcendentes omnes. do- nec quisquam fupererit ex defcendentibus mafculis Suae Serenitatis Ele&oralis, jure fupremi dominii cum fumma atque abfoluta proteftate fibi habebunt, poflidebunt, re- 'gentque absque omnibus antehac praeftitis oneribus. V. Quanquam vero Seren. Eleclor, ejusque defcendentes omnes mafculi, omni prorfus yafallagii nexu, quo hacte- nus Regi et Reipublicae Poloniae obſtridti füetüpr lisque omnibus quae inde dependent, liberentur, non tamen per- petua feudi alienatio inde fequitur ; fed deficientibus ma- fculis ex a linca legitima. Elc&orali defcen- den- Bogen gum zwölften Bus, o! dentibgs, Sereniffiniis Regibus et Reipublicae Poloniae jus ſuum integrum in. praefatum Ducatum refervatur. — VI. Promittit etiam Sua Regia. Majeftas tam pro fe, quam pro füccefforibus fuis, fe in.cafu non. exiftentium defzene dentium fpecialem habituros rationem Agnatorum Sereni- tatis Suae Eletoralis, nimirum domus Culmbacenfis ét: Onalsbacenfis, et officia collaturum apud Regvi Comitia, ut eafu caducitatis exiftente, illi aliis praeferantur , et ad fücceffionem praefati D'ucatus admittantür, fub iisdem feudi conditionibus et obligationibus, quibus antehad Ser - reniſſimus Ele&or ejusque Anteceffores illum vigore Inve= fliturae poflederunt. MIL. Sua Regia Majeftas atque Rep publica Poloniae hoc ipfp exfolvunt Status, Officiales, omnesque Prufliae Ducalis fubditos priori juramento, quo hactenus. obftricti fuerunt; - cujus loco Sereniffimus Ele, ctor juramento fe ac Subditos omnes Prufliae obftringif ad obfervantiam horüm pactorum et foederis perpetui in termino extradendae ratificationis: et praeterea: univerß . Pruíliae Ordines, Magiftratus ; Officiales, arcium, por- tuum, fortali&orum, ‚civitatum Praefetli: jurebunt, fe cafu caducitatis exiftente, Sereniff, Regem ‚ac Rempubli- tam Poloniae pto folis et immediatis Dominis. agpituros, eisque omnem obedientiam fidemgue debitam praeftitu- - ros, idque ii fingulis Ducum Pruſſiae homagiis coram . Deputatis Sereniff. Regis ac Reipublicae Poloniae repeteng — VIII. Deficientibus mafculis defcendentibus ex Linea Electorali praefenti, fuperftitibus foemjinei fexus Mar- chioniffis defcendentibus, aut his non exftantibus, pro- pinquo gradu aguatiopis, Suam. Serenitatem Electoralem, ejusque pofteros attingentibus, quisquis in Pruffiae Duca: tu tum temporis fuccedet, fummam perfolvet, de qua inter S, Regigm Mtem et Serenitatem Suam E]ectoralem conveniet in ipfa ratificatione, quaeque ibidem exprime- tur; donec autem. exfoluta fuerit, occupare aut poffidere dictis Marchiopiffis, aut fupradictis proximis haeredibus, $5 lice- 4 Beylagen zum zwölften Buch. - licebit. Praefecturam" Infterburgenfem oum omnibus eo fpectantibus praediis et Praefecturis Camerae, quas vocant vulgo Kammer - Aembter dictis, iisque omnibus omni me- fiori modo uti frui debebunt »shac tamen lege, ut quic- quid ex fructibus dictae Praefecturae percipient, illud in . defalcationem et extenuationem praefatie fümmae capita- - fis imputetur.— 1X. Sereniffimus Elector ejusque defcen- dentes mafculi, Barones, Nobiles, Civitates et Magi- ftratus, ac fabditos omnes Pruífiae, cujuscunque gradus ac conditionis fint, in avitis receptisque ftatutis, juribus et libertatibus, haic conventioni non derogantibus, con- fervabunt, manutenebunt, nec quidquam i in contragium attentabupt , aut innovabunt, vel a quovis attentari aut Innovari patientur, ipfis quoque juftitiam juxta jus Pruf- fiae ufitatüm et receptum, caeteraque ftatuta et — | dines adminiftrari caraunut - 95 ey (ag. LXIV. - Codex diplomaticus Poloniae , Tom. IV. p. 403 - 495. Nos Joannes Cafimirus — — teftamur praefentibus pro Nobis füccefforibusque noftris Regibus et Regno Poloniae ac Magno Ducatu Lithuaniae, Nos univerfa et fingula capita, pactis fhpraferiptis comprehenfa, bona fide ex Senatus Confulto approbaſſe, confirmaffe , et ratihabuiffe — — pollicemurque eandem fide jürata, in proximis Co- - mitiis omnia, quae füperioribus articulis continentnr, et quae hic fequuntur, omnium Ordinum confenfu confir« , matum et ratihabitum iri — — Suae Serenitati Electorali ejusdemque pofteris mafculis, ex legitimo thoro ejasdem defcendentibus, pariter ex Senatus Confulto et confilio Dominorum Conlilisriorum tam fpirituslium, quam fae- cularium Regni noftri, duas Praefecturas Lauenburgenfem ac Bitovienfem , eum omnibus et fingulis eorum fübditis, vafallis, fractibus; . libertatibus,. eminentiis, cenhburs, , pro- L fbtolagen jum. zoölften Sul. 299 - proventibus, jaribus et p/ -tinentiis univerfa tenemdas, habendas, fruendas, utendas, et poffidlendas is perpe- tum jore feudi. pro Nobis et Succefloribus noftris Regi bus Polooíse dedimus, concefimus, ac illum de eis ipfi udbus ae oppidis Botzn et Lauenburg inveftivimus — _ Praeterea de ampliori gratia. et benevolentia noftra Sere: nitatem ejos ac illins haeredes ab omni jeramento, ne& non tributis et exactionibus quibuscunque, Nobis et po» fleris noftris , ratione praedictarum arcium et oppidorum praeltandis, dimittimus et liberos facimus, prout olim & Docibus Pomeraniae eacdem Praefecturae Byten et Lau- enburg tenebantur. — —- . Tenebitur antem et obliga- tus effe debebit praefatns Sereniff. Elector ejusqne Succefs fores, ad ſigulas Succeflorum Noftrorum Regum Polo- hite Coronationes, Confillarios ant Officiales fhos mit. tere; qui hoc ipfum ; jus feudale de praefatis arcibus 'et op. pidis ad Regnum pertinens recognofcent, et litteras ejus recognitionis et renovationis Feudi, quse gratis illis de- - bent dari, a. novis Regibus accipient, — - Religionis Citholicae exercitium in praefatis Pracfecturis Lauenburg et Bytan, prout ad hanc usque diem foit, liberum erit. - ]urisdi&io Epifcopi Vladislavienfis in templa Catholica f&- etrdotesque integra maneat. -— — Nobilitas juribus, pri- vilcgiis bonisque fuis eodem modo, ac fub immediato do. minio noftro ntebatur, utetur, frueturqne füb Sus Sere- titate Fleétorali — .— Propter eandem armorüm con- jütetionem , et fupra memoratas. alias rationes fuae Se- ten, Elect. Civitatem Elbingenfem, cum toto ejusdem diltrictu et territorio, pleno dominii j jure fibi habendam; polidendamgue una cum reditibas, qui inde ad Rege - Regnumque Poloniae olim deferebantur, «concedimus, : promittimusgue, quod, quamprimum ex poteftate Sue: corum erepta, aut recuperata fuerit, nemini, quam Suse Serenitati Eleetorali vaeua ejas pafleflio tradi debeat, ci- tra ullas nem vel dilationes, praedio Suse Se- reni- oo 9iepftone tar id tem Rick getitatismnierda, 6nenilo. (mt Regis.ét Ragti-— — Be: fammdpa juxta articulum: octavi. feederis:pergetui ex ſolvenda itoa ventum:eſt, quod, hseredibus ig dicto Arti- gulb defigaatis et deícriptis, in cafu ibidem exptefío, fum- 50a centivin quinquaginta :pilligm, TaJeroróm Jmpertalium folvi debeat. : e Actum. Biégofline die VL er orem. bris un. — Eu "s ; : Bedlage LXV. 1— | — Codex diplem. Pojonjao TA. J^ 4A905. 496. — — Itaque in,hung,modum inter Nos convesimus, videlicet: quod Nos, fen Sueceſſores Noſtri Reges er Regnum Po- lonis octo. millia militgm, hoc eft, quinque màüliia equi- tum, tria wero millia peditum, ejus Serenitati Electorali, feu Serenitatis ejus Sueceqílormbus , . auxilii riomine fubmit- 4 tere debebimus. Serenifl; vero Elector Nobis ac fuccef- , foribus, Noftris et Regno. Poloniae medietssem hárum co piarum, hoc eſt: duo willis £quitum et. duo millia pedi-- tnm fübmittere debebit. — —- concefümus et eöncedi- pius ejus Serenitati Elecpprali ad fumptus- belli et delectus militum, quos toto hoc,bello, five citius, five tardius ſi- siendo, faciet, fümmam centum viginti millinm Talero- rum femcel pro femper, jntra tres annos, a data praefens- . tium exfolvendam, ita, pt quolibet anno per hoc trien- pium quadraginta millja Talerornm lmperialium Nos et Respubliea folvere teneamur, — Majoris autem fecuritatis gaufa, cet in eventum non folutionis ſummae · praefatae - centum vipinti millium Talerorum, . cam confilio DD. Confiliariorum Noftrorum tam fpiritpalium quam fae» - cularium , et ex Senatus Confulto, infcribimus et obliga- mus arcem et oppidum Drabim,, vigoreque praelentium | jn eundem Capitaneatum Drahimenfem intrunrit&imus ejus - . Serenitatem Elcctoralem .—-« £Qusque s - quoad. praedica - centum viginti milliumj Taleıasum: Impasiaium fumma füae - Veylagen jm: woͤlften Buch, sog — c fuse Sesenftti"Ele&lorsib, ^ vel" ejusdeti poften raid“ — pleneque exfolota fuerit. pu die: dM "m | 1651. Te tg d Beringeiuxvn puc i pU a Of €t, Ehurf. bát, Propafitin. de. ses 4 ec UM € Stände geeinigtes Pedencken, praef. den zijn. Vctab 1657. — Ben wir aber zuxüd gedencken, onnb. ben glü lien Zuſtand⸗ onferer SBoreltemn, melde nicht alirip in fi ichen ces Ruhe, fondern auch in;ungeftänfter Greibeit- gelebet, bu trachten, vnde dam vaírrigt entgegen halten ,. ſo werden ig gewaht daß bei dieſer pem, grmorbeuen Ruhe, . mir lepder mehr nichts ad. einen bloſſen Schatten, ber alten ET hit habe. werte à ngu Y. Berlagt LxvI. vff die PonBa, fo im leben —— Cei Doht. den 2aten "Juni 1653 gnedigſt prepotiivet, deu ana weſenden Cand Naͤhte unterthaͤnigſte Erklaͤrung. praet; den 26 Jumii 1 6s gc —. — t8 rathen · unb. bitten die vom fs ten Stande unb BandiRähte ald getrewe: Natae tig; Diener tu aler Unterthänigkeit und Demuth, Ew. Ehurf. Dcht. geruhen gnddigft, zu Hächfträpmticher: Beibehnltung:biefer Bandes» Ber — tafungen, E. €, Landtſchafft von allen €tánten nod ver An⸗ herokauft der Rbnigl; Herren Commilfkrien, ar convociren ihnen die nemen PaSta, davon fie bihhero Beine eigentliche Vitenſchafft haben, zu erbfnen und auszugeben, alle: und jes; de ders Freiheiten und Serechtigkelten inde Pon&en unb; — gnaͤdigſt zu eonfirfhiredi, und bie nachthelligen Miß⸗ Bräuche, welche benenfelben zuwieder vor und bei "fegigemi Krieges, Feufften eingeriffen, wie felbige-ih bettr letztern verei⸗ nigten Bedencken der geſanmten Stähde mehrentheils anges führet, aus Eyurfärftl. Hulde dero guaͤdigſtem Verſprechen gsx nij — und Bien "e damit &, €. infe | chafft, "E nr J 4 s Li - br — ses. dosages pa itum fud feft, bei erfolgender Entbindung der“ vorigen Rrobmen; .— Sfidyt auch angleich aller Beſchweht eaAtbunden, nach erhalte, ^) mer guäbigfter Verfickeruug, daß ihre Breiheiten durch-folche Beräuderung nicht vertingeet, fondern beſtaͤrkt und vermebret, zu. Ableguug der newen Eides-Pflichte tif guebigfles Erfor⸗ . dern fo uiel williger mit Frenden und nicht mit Berchinäg ez, (einen, und Ew. Churf. Dcht. nicht allein den furchtſahmen ehorſamb ihrek getreroen Buterſaſſen, ſondern aud) die nutz⸗ fre unterthänigfte Liebe derſelben durch fanffte fRtgirtung in. affen Stuͤcken hoͤchſtruͤhmlich beybehalten, , wand auff Dero Churfurſtl. Nachkommen fortpflangen mbgen, Ulſo Hat bie hochlbblichſte Hetrſchaft bec Könige und Churfuͤrſten im vorigen Zeiten mit bero getrewen Staͤnden verfahren, bab bezeugen die Sponfiones réciprocae, äpprobatio pacis perpetüae, Cautiones und Revcrfalen, bag C. €. Laudfchafft von ben T ra&aten, fo diefed Der&ogtiumb Preuffen betreffen, niemals , auögefchloffen, unb gemäß ber Königl. Affecuration von + 2612 nicht ausgeſchloſſen werden tanen, babero ſolche Pata von undendlichen Zeiten ber (o fe, ficher uud beflnbig. bey» behalten, weil bieftiben mit völliger Berguügung et cum Con- fenfü omnium ,-.quorum intere, auffgerichtes, ratihabiret wo P— nias 4 ^ Beplage 1 LXVIII. Vff Sr. Firſu. Snaden vnb der Zerren Ober « und ' Siegimerite » Käshe In Sr. Churf. Dcht. hoben Clabmen ges ſchehene Propoftion und gegebene Antwordt: derer vom gerren « Stande vnbt Landt⸗ NAaͤthen angehengtes demuͤthi⸗ ges Erinnern. praef. den zogen Jumi 1658. — — eg ‚tanıı Sr. Ehurf, Dcht. nid verborgen fegn, welcher geftalt bon dvder Zeitt an, ba ber Deben mit der hochlöblidyen Krohn Pohlen in die blutigen Kriege gerahten, dieſe Lande fid alles wege fo betragen, daß fie unter bie Krohn Pohlen nicht durch . Steangf und Gewalt des Schwerdts, fondern durch seu ; ; : . et» — Suomi pum zwoͤlften Rej. Berträge wnb ibeisge gerathen. Haben auch. ihren in Rand von Aufang ber (o geführet, bag fie vom ihrer Obrigkeit ander wicht al wach deufelben und ihren habenden Rechten gehalten unb gerichtet worden finde. In folchem Stande finde fie von der Jagellonifchen Regierung an, big en bie Beleh⸗ nung Marggraff Albrechten bochlöblicher gedechtnäß gluͤcklich verblieben: — Bnter der Regirung aber dieſes Ruhmwuͤrdigen Regenten (inbt hre Rechte und Freyheiten nicht allein in to» tigem Stande geblieben, fondern aud) nadj der anb merk lid) gebeffert, tmb bey allen Abmwechfelungen ber Regirung mit. trefftigen Reverfalien und Cautionen verfichert und bekraͤffti⸗ get worden. — Wenn nun aus fonderbahrer Verhengnuͤß Gottes Ge. Churfl. Debt. biefe Lande, melche fie bie Zeit hero zu Lehnrecht gehalten, burd) einen nemen ewigen Vertragk vou ber Grego Bohlen jure füpremi dominii, cum fümma ab. folutaque poteftate erhalten, unb baburd) in pun&o religio- nis, wie qud) andern Stuͤcken, unſern habenden echten, Zregbeiten vnb Gerechtigkeiten derogitet wirbt; Stehen wir bijid in den Sedanden, daß, gleichwie der. Koͤnigk und bie Krohn ihres diredli dominii über bieje Lande, vor unb uad der Belchuung anders nicht, olg fub conditione pa&orum, jurium et privilegiorum fuorum genoßen haben; Alſo wer⸗ den Se. Churf. Deht. ſelbſt ſolches ſupremum jus, nachdem Sie es aus des Koͤnigs und der Krohne Handt empfangen, in eben denſelben Bedingungen fid) anmaßen, unb fo wie ed Den⸗ ſelben gegeben iſt, und gegeben hat werden koͤnnen und ſollen, auch gnedigſt annehmen und gebrauchen. Beylage LXIX. Ada paris Olivenfis d. 3 May 1660. "T — — Sititidem pax perpetua, veraque ac fincera ami- citia inter Sereniff. ac Potentifimum Dominuin Carolum, Svecorum etc. Regem et Fridericum Wilhelmum Marchio- nem Brandenburgenfem etc. — — Et ne oceafione.an- T - te- | i — 304 Beylagen zum zivoͤlften Buch. tealtorum lis et'diffidium atiqnod' oriri poffit; ' Sacra Re- | ‚ gia Majeftas Sueciae pro fe; haeredibus ac.fueceforibus fuis, Regibus Regnoque Suecide; Virtute-hujns Inftru- menti Pacis, quam fieri poteft, validiffime in perpetuum etirrevocaßiliter renunciat Pa&tis, quae die Januarii Anno 1656 Regiomonti, item 1f Junii praedi&i anni Ma- fiseburgi; tum quae 22° Novembris eodem anno 1656 Labiaviae inter Serenitfimum’ Sveciae Regem gloriofae memoriae, nupet defunctum, et Suam Serehitatem Electo- raſem confe&ta fünt, ut et aliis omnibus Conventfonibus, quae illis aitjetlse , aut feparatim quocunque mbdo, du- rante hoc oltímo ‚bello Polónieó, éjusque Fefpeftu initae . ftnt, — — Serenilfimus Ele&or Brandenbürgieus loca ómmnis;: quae in Pomerania hocce bello occupata praefi- . diis fuis Infidentür, Sacrae Regiae Majeftati et Regno Sve- ciae, ea vero, quae in Holfatia et Ducatu Siesvicenfi, Celfiffimo Prineipi ac Duci Holfätiae Gottorpfenl, (qui praevia tamen Cautione de non vindicando juxfa formu- Jam, de qua hic convenit, hac pace. confénfa partium in- dlufüs cenfebitur) reftituet plenarie. — — Quae Evacua- tio fiet," locorum ftilicet Pomcraniae, exceptis Wollino, Dam et Greiffenhagen , inter duas feptimanas a die per- mutationis ratihabitionum computandas, : quó tempore quoque Elbinga reftituetur. Wollinnm vero, Dam et ' Greiffenhagen , nec non loca Holfätiae et Ducatus Slesvi- cenfis, intra alias demum duas fequentes hebdomadas, a die füpra memoratae reftitutionis evacuabuntur. — Inter Sacrae Regiae Majeftatis Sveciae et Suae Serenitatis Ele£to- ralis Brandenburgicae Kegmi, Provinciarum, Statuüm, Ditionum, tsm in Imperio Romano, quam extra illad fitarum, fübditos et incolas, priftina reftituantur Com- mercia, atque in poftetüm ' in pleno vigore confer- ventur, e *- Bey⸗ x ' Beyjage sum wie e 308 | Beylage LXX. Codex diplomaticus Poloniae Tom. py. P. 9. 500. Nos Joagnes Cafimiros fignificamus — quod cum Noftri et Reipublicae Commiffarii, ad tra&stus pacis page peiuae Ofivae inftitutos — Ete&oris Brandenburgici Com» mifjis Atticalum féparatum declarstoriom Articuli (ee eubdi, qui de Amneftia et RRedintegradone ]orium i in it» frumento Pacis habetur, ut fequitur, ediderint, isque 1 Partibus acceptatus fit — Nos notum facimus —— Quan: doquidem inftrumento pacis principali hodie fübfcripto Articulus Amneftiac , in quo tam Communitatum , quam fingdlorüm jura redintegrantur, forma generali conce- ptus et, et nulla fpecialis acquifitorum tam inPruflia Du- cali, quam exta candem Serenifimo Ele&ori Branden- . burgico per pa&a cum S. Reg. Mie Reque publica pri- mum Velaviae , demum Bydgoftiae inita, ac Conttitutio-. De generali comitiali approbata, fuae Serenitatis Electora- lis jurium , utpote independentiae ducatus Pruíliae, con- diícenfionis in ‚feudam · Bythovienfis et Leoburgenfis di- Ärictuum , in Palatinatu Pomeraniae exiftentium, tum et juris competentis in. Civitatem Elbingenfem, nec non pracfecturam ' Drahimenfem , in eodem facta eft mentio, te id in praejddicium memoratorum fuae Serenitatis Ele- coralis jurium trahi poffet. — Cum autem partibus pes . / ququam fatisfacere tuto potuiffent, — convenit, ut pe- euliari Articulo, qui tamen pro inferto pacis Inftrumen- to haberi, ejusdemque valoris effe debet, ea ipfa jura Se- reifimo Electori Brandenburgico caverentur. — Proin - de et Nos infra fcripti Legati Commiffarii cum plena po» tefte Sac, Reg. Mtis et Statuum Reipublicae eorundem omine mentem noftram praefenti itidem’articulo, quem pro inferto, et ejusdem cum Inftrumento .pacis valoris baberi volumus, declaramus, palamque facimus , Arti- clam Amneftiae generalis in —“ pacis conten- . pe 5,8% EA u z^ or E tum, Nur 206 Bexplagen zum uedifue Buch/ tum, nullatenus poffe vel debere juribus Suse Serenitatis Electoralis , tam antiquis, quam noviter acgnifitis, gt in fpecie traditíoni Elbingenfis Civitatis, juxta paéta cum . Bua Serenitate Electorali inita: derogare. et. praejndicäre, 4, imo eadem pacta in ominibus eornpdem articulis, puncus et claufulis, falva et,integra confervare, et manutenere. = Nos Joannes Caßmirus — omnia et fingula ip £9 com- grehenfa capita approbamus at ratibabemus, ita ut, ejus- dem. aütoritetis:cum inftrumento principali effe debeat. "Marfaviae in Convocatione folenni d, xxvi. Junii. 3660. t Li — Der Geſchichte Preußens Dreyzehntes Buch. qon Friedensſchluſſe zu Oliva 1660 bie auf bie Vertreibung der Schweden aus Preußen 1679. — e. fap, „MR t 4 43 9 ^ — Fe | 92525 fe = a ? * : » d (5 » em P ES « * A * * "o * S . - . » * "o * Tt Erttes Capitel. Lage des oͤſtlichen und weſtlichen Preußens. — Die Schweden räumen Elbing. — Verſuche der Polen, um Elbing den Churfürften vorzuenthalten, und felbft bie Hulbigung in Preußen zu binden. Der Ehurfürft bleibt gerüftet, und in Preußen vermehren die Auflagen. das Mißvergnügen. Der Cpurfürft unterfagt den Landräthen die Sufammenfünfte, bie nun Unwillen über den Statthalter äußern. Strenge der. mis litärifhen Execution. SBermefrter, Unwille durch die Abgaben« Dee Adel verfammíet fi zu Königsserg fruchtios. Anfang — be Landtags und Propofition auf bemfefben. Gefinnungen’ der Stände. v. Kalkſteins und Rhodens Widerfeplichkeit. Letzte⸗ rer wird daher von allen Berathſchlagungen auf dem Landtage, ausgeſchloſſen. Die Staͤnde, welche das Stimmrecht Koͤnigs⸗ bergs einſchraͤnken wollen, legen dem Churfuͤrſten eine Aſſecu⸗ ration vor. Dieſe wird von ihm verworfen. Daher ſteigt der Unwille der Staͤnde, die zum Theil Geſandte nach Warſchau fáiftn wollen. Die Stände werden durch eine Peſt gebeugt, durch die Oberraͤthe beſaͤnftigt. Zweydeutige Lage der Oberraͤthe. Verſchiedenheit in den Begriffen des Churfuͤrſten und der Staͤn⸗ de. Die Negierungsform unb Rhode vermehren den Streit. Dan will über erſtere nicht einmal berathſchlagen. Der Chur” für ſucht durch Abfhaffung bet Acciſe und Abdankung des Mi⸗ litolr$ die Bewilligung einer Abgabe. Durch bie Regierungss form veranlagt, wollen die Städte Abgeordnete nad) Warfchau fóidtm. Tas Verboth der Oberräche unb Gewaltthaͤtigkeiten bei Militairs vermehren ben S8iberftanb der Städte, bie mit m guter wegen ber von letztern bewilligten Acriſe, sets u3 fallen. LN " 4 fides Der Churfuͤrſt pflichtet den — hey, and er wirbt fid bas neue Recht der Complanation. Wichtige Golgen Hievon für Preußens Staatsrecht. Verfaſſung der damaligen Acciſe, die nur von wenigen Abgeorbneten, bewilligt war. Die Verabſchiedung auf bie Landesbeſchwerden reise die Stände aufs neue. Die Oberrärhe beleidigen die Abgeorbnneten der Städte, — die fid) an den König von Polen wenden. Diefer ſchreibt an | bie Städte Königsberg, aud «y Rhode. Der König und der Churfuͤrſt ſuchen einzeine Anhänger zu getwinnen, und in 8b nignberg wird ber Entwurf zu einem preußifchen Bunde ge — macht, Abſicht und Eidesformel deſſelben. Die gelinden Maaß⸗ regeln des Statthalters unb der Oberraͤthe beruhigen bie aufge⸗ brachte Menge. Der Koͤnig von Polen zieht ſich zuruͤck. Der EChurfuͤrſt dringt auf Rhodens Verhaftung. Verſchiedene tini terhandlungen mit den Staͤdten. Rhode will Hilfe aus Schwer den ſachen. Der Churfürft fmt nad) Preußen. Fertigt eine Affecuration aus. Denkungsart und Mißtrauen der Stände, ‚ bie aud) mit einer zweyten Affecuration unzufeieden waren. Ih⸗ tt Einwendungen. Forderungen bet Academie. Sánferepen der Geiſtlichkeit. Der Churfürft unb die Stände näßern ſich einander. Die dritte Affecuration wird angenommen. Cinige Bitten der Stände. Polens mißliche Lage läßt bie Widerfpens ſtigen keinen Beyſtand hoffen. Die Partey des Churfuͤrſten vermehrt ſich. Seine Gegner werden durch Rhodens Gefan⸗ gennehmung erſchreckt. Fernere Schickſale, Character und Be⸗ | wegungsgrände biefe$ Mannes. Der Landtagsabſchied been; bigt die Streitigleiien. Neue Beftimmungen in Betreff des Hreußifhen Otaatsrechts. Ein Vergleich beftimmt bie Rechte ber Steformirten. Verfhiedene SBerorbnungen und. eine Be⸗ ſtimmung wegen der Abgaben adlicher Guͤter. Den Catholiken werden ihre Rechte geſichert. Die Polen willigen ín die Duidi⸗ gung. Huldigungsfeyerlichkeiten und Befehle des Ehurfürften iy Betreff derjenigen, welche fid der Eidesleiſtung au Diii nm ^^ . vn. Der 9om · Jahr r66o bis 1701, $18 Gy. Dftoifche Friede endigte gat le Zeinbfefigeeiten, aber er gab dem ande nicht innere Ruhe upb Zus : friedenheit wieder: benn er endete nieht zugleich alle Ber ſchwerden, welche der Krieg im öftfichen und weſtlichen Preußen veranlagt hatte. Jenes fuͤhlte aber bod) nut feine eigenen Beſchwerden; dies mußte aber zugleich bie — faften der Nepublif Polen mittragen; und e$ ift nod) eis ne Frage, ob bas öftliche Preußen von feiner neuen Ober⸗ berrfchaft, ober das weltliche von feinem Schutzherrn mehr Eingriffe und läftige Aenderungen und Bürden zu tragen hatte? Hingegen ijf es gewiß, bag das Herzogs thum mehr fürchtete als erteug, unb das Fhnigliche Preus ^ — Gen eben fo viel leiden und ertragen, als beforgen mußte. - Hätte daher nicht verjaͤhrter Groll und immer auflauren⸗ der Argwohn, wenigſtens in einem eben ſo hohen Grade durch ariſtokratiſchen Factionsgeiſt als durch reine Vater⸗ landsfiebe erzeugt, bie fage der Eingebohruen im oͤſtli⸗ hen Preußen verſchlimmert, ſo müßten fie ſchon in die⸗ fer Hinficht über igre Trennung von Polen feinen Stoff Ä jur Klage oder Traurigfeit gefunden, haben. - |. Die nachbarliche fage und bie Erfüllung des olivi⸗ (chen Friedens machten, daß jeót beide Preußen (id) nicht fogleich auseinander fe&en fonnten. Polen machte wegen . Elbing allerley Winkelzoͤgdge. ‘Dies wurde freplid) von den Schwehen, aber nicht an ben Churfuͤrſten, (onbern an die Polen geräumt, deren König ben Elbingern alle ihre Gerechtfame beftättigte. Er hoffte von Danzig ein Ans. len von 300,000 Thalern zu erhalten, und was Alds dem "y an ber. jut Auslöfung Summe uU4 . fehlte, 4 efte, dies hofſte er mit bem Churfaͤrſten verrechnen qu. qi» s Sxeyonteb Buch, 2 fbnnaf. - Weil ‘aber Danzig zu feinem Borfchuffe geneigt . war, fo erfand man allerley Ausflüchte, um gemäß bem ernftlichen Borfage von Polen, und bem Anliegen bet weſt⸗ preußifchen Stände, Elbings Uebergabe zu verzögern. Elbing wollte fen Gebieth an ben Bifchof von Ploczko vers pfaͤnden, bet auch 200,000 Gulden auf einige Dörfer berjugeben willigte, als ein Ausbruch der Nogath El⸗ bings Loͤndereyen überfchwernmte, unb dieſe Unterhand⸗ lungen hiedurch hintertrieben wurden. Der Vorſchlag bes Churfuͤrſten, dag man ihm ſtatt Elbing, bie Stadt Braunsberg unb die Staroſteyen Neuenburg unb' Slo⸗ chau uͤberlaͤſen möchte, wurde von ben Polen nicht ans genommen (*), und gerne hätten biefe den Churfuͤrſten aud) bie Huldigung in Preußen erfchwert; denn, als fol che bereits geleiftet war, fchämte fid) ber eulmifche Bifchof nicht , im Saft 1664 auf bem Reichstage oͤſſentlich zu - erfläten, daß man turd) allerfön der Huldigung gemachte i Hinderungen, ben Chyrfürften nicht nur zur Nachlaſſung feiner Sotbetungen ſondern vielleicht noch uͤberdem zur Erlegung einer Geldſumme bewegt haben todrbe(?). Bey dieſen Geſinnungen bet Polen hatten diejenigen unter den Preußiſchen Ständen , weiche bem Churfürften entgegen waren, wenigftens einige Hoffnung zum Ruͤckhalt. Dies fer aber fonnte ſchon deshalb feine Armee nicht verringern, | bie ntn, zufoige ſeines Befehls, ſelbſt nach geſchloſſenem Frieden noch waͤhrend den Monaten Junius und Julius vom fanbe verpflegt werben mis e ) - Während bes | Augufis (1) Lengnich, Th. 7. ©. pam M — 266. (2) Lengnich, 35.7. €. 3o... G) ‚Churfärpticher Vefehl an die d vom 37 Xpul vom Ihe 166088 ren. 313 Angufls wurben bie baaten Abgaben auf 19884 Thaler beftimmt. Mer vie Aeciſe fernerhin zu erlegen fid) weis. gern würde, follte eremplarifch beftwaft werben, und der Churfuͤrſt, bet bey ber Mbrung, welche hierüber in Preußen berrſchte, jede Vetbindung ungern fab, aͤußerte ſabſt feine Unzufriedenheit Darüber, daß bie dandraͤthe ohe ne erhaltenen Befehl zur-Abfaffung einer Bittſchrift zus faminengefommen wären. Denn obpleich.die Kriegsvoͤl⸗ fer vermindert wurden, waren bod) ſchon wicder, lieferun⸗ | gen auf ben Winter vorläufig angefagt, "und das einzige - Mittel, wodurch won bep dem druͤckenden Geldmangel bie Abgaben weniger lájtig zu machen fuchte, beftand t in. einer churfuͤrſtlichen Verguͤnſtigung, wodurch jedem Haus⸗ wirthe für die monathliche Speiſung eines Reuters 6, für die eines Fußgaͤngers 41 fl. von ben baaren Abgaben ers laſſen werden ſollten (*), Vergeblich hofften die Ober⸗ raͤthe ben bet perſonlichen Anweſenheit des Statthalters zu Berlin dem tande Erfsichterung ausjumärfen (?.). Dies machte vielleicht ben Unwillen gegen ‚den. Statthals ter ſelbſt rége, denn auf ihn (dienen bie fanbrátte gu be tet, da fie, als ber Churfuͤrſt ihnen ihre Zufammenfünfte unterfagte (^), bemfelben verficherten, baf dieſer Be⸗ fehl nicht aus eigener Bewegung bed Ehurfürften, fons dern wol burá) einen Mann veranlaft fen, .ber Fuͤrſten und fand gegen einander aufzubringen (ttebe, Sie bes Us tiefen (4) €burfürftt. Gdtióen an bie « Dine vom 24 Sunp ; |: x660. (5) Esrrefpondenz des Oberſeeretaͤre Kalau ir io Oberräs then auf dem geheimen Archiv, in ben Acten vom Jahr 1660. (6) Beylage L 314. restes Vuch, ^ tiefen (id) darauf, baf fte feit dem Craft 1605 im umbes ftriftenen Beſch des Rechts ber Zafammenfünfte gewefen toären, welches fie unter der Regierung des Ehurfärften and) Bisher unbeflritten aneQiler hätten, und wozu fie (oon eim Amtseid berechtige, ber fie verpflichte über Mechte des Fuͤrſten und bes fanbes zu machen (7). Die Oberraͤthe vourben aud) univillig. Sie forderten Zufams menberufung eines Landtages, und weigerten (id jetzt nad) geendigtem Kriege noch Abgaben fürs Militär auszuſchrei⸗ ben, welches jeßt fo weit ging, da, wo eb feinen andern Gegenftand der Execution mehr anfraf, die Dächer abzus been, um wenigftens durch den Verfauf ber Dachzie⸗ gel etwas zu (bfen (9)... Allein das Zandern der Ober» täthe veranfafte (jon die Erneuerung gefhärfter Befeh⸗ fe (?), wodurch ſelbſt (bom fieferungen für ben Januar des folgenden Jahres angefagt votirben (7). Dies reiste auf der andern Seite zu größerm Widerſtand. Ver⸗ fchiedne von Adel befchloffen eigenmächtig am 1 1 Februar eine Zuſammenkunft auf dem altſtaͤdtſchen Rathhauſe, und da ſich die Staͤdte Koͤnigsbergs ſchon erklaͤrt hatten, Abgeordnete nach Warſchau ſchicken zu wollen, ſo war jetzt um fo mehr 'eine Bereinigung beider Stände zu bes fürchten, und deshalb drehte ber Churfuͤrſt ſelbſt Strenge ur Hintertreibung dieſer Maaßregeln anzuwenden — Dem⸗ Der Landraͤthe Vorſtellen, daß ihnen, auch außer einer Convocation, Verſammlungen zu haften erlaubt fe. : (8) Beylage 11. (9) Churfuͤrſtl. Reſcript an bie Oberraͤthe sott 3 Sept. 1660. / (1e) Churfürftt. 9tefcript von 25 Der. 1660. i (11) Schreiben der Oberräthe an den Churfürften vom 486 brhar, und Antwort des ) Ehurfürften voti 13 ade 1661. L4 vom Safe 1660 BB iyor. — $us. € Demoihngeachtet famen über zweyhundert vom Adel qup ſammen. Allein bie Dberräthe hatten um die nemliche Zeit auch bie landraͤthe zufammmenberufen, und der Adel, gewohnt biefe als bie Erſten ſeines Standes und als feine, fBertretet zu betrachten, wurde ſchon hiedurch an feften Moaßregeln verhindert. Verjaͤhrtes Mißtrauen hinderte bie Staͤdte, ju einer Vereinigung bem Abel bie Hand ju bieten, unb oet wurde dieſer fo weit gebracht, ſich ſelbſt wegen ſeiner Zuſammenkunft bey den Oberraͤchen zu ent⸗ ſchuwigen; unb ſich blos eine Milderung ber Abgaben zu erbitten (^^), Und daher war denn aud) ber Churfuͤrſt ſo gnaͤdig, daß er dieſe geſetzwidrige Zuſammenkunft nicht zu ruͤgen, ſondern vielmehr den iremos fanbtag zus fammenguberu(en verfprad). Diefer Landtag nahm num wuͤrklich feinen Anfang: Der Churfuͤrſti. Oberpräfident, Gebeimer » umb iehnrarh Otto v. Schwerin, erflärte bey Eröffnung deſſelben bert Preußiſchen Ständen, daß ber Churfuͤrſt weit entfernn fen, ihre Privilegien zu vernichten; feine Armee aber ſchon deshalb nicht verringern koͤnne, weil man noch in benach⸗ barten kaͤndern im Kriege verwickelt ſey, auch, (eine Er⸗ Mirung, bie ben Geiſt des Zeitalters charakteriſirt) gewal⸗ tige Conjuncturen tmb ſchreckliche Omina das fand mit Unfällen ju bedrohen ſchienen (2). Damit indeß bie gaͤubige Menge: nicht in gar zu große Unruhe gerathen möchte, y wurde zur Abwendung diefer gedroheten Uebel eine firengere Feyer bes Sonntags, und bie Abthuung aller Ueppigkeit und Hoffarth, Banfetten und Gafterenen — "m bie- Stände nicht zu reizen, wurden gar keine 2) Relation des Statthalter und der — vom 18 @ Veylage ui. $600 Eventi Bab; feine beſtimmte Abgaben geforbert, fonbeth fie. wurder blos erſucht, wegen ber nothwendigen Ausgaben. einen ſolchen beſtimmten Entſchluß zu faſſen, daß jeder kuͤnftig Hauſe bleiben und ſeine Wirthſchaft abwarten koͤnn⸗ te (5). Freylich ein guter Kath, der ſehr oberflächlich Bingewöorfen zu fehn ſchien, aber doch jeden uͤberzeugte, daß der Churfuͤrſt ‚Häufige Zufammenfünfte ber. Stunde zu vermeiden unb eir uneingefchränftes Necht zur Der flimmung der Abgaben mühíd)e. Gerade weil hiedurch ber Privat» Bortheil eines jeden angegriffen wurde, fo reizte Dies Die ganze Menge noch weit mebt, als bie Liebers reſte des republifanifchen Patriotifmus, ber Souveraini⸗ tät des Churfürften entgegenzuſtreben. -v. Erenzen, Hauptmann zu Naftenburg, erflärte dies felbft bem Chur⸗ fauͤrſten mit vieler Treuhergigfeit, indem er verficherte, ben Einwohnern der Stadt Schippenbeil güfdene Berge für bie Anerfennung des Domini dire&i verfpeochen zu haben, und. bald darauf fep er von ihnen ſchamroth gemacht wor⸗ ben, weil fie ihm eine auf (ie geffellte Anmweifung vorge⸗ wieſen hätten, wodurch freylich das Regiment des Kern Statthalters, aber gewiß nicht das churfuͤrſtliche Inter⸗ eſſſe befriedigt worden wäre; ſondern um des leßztern wil⸗ ^. fen, und um einzelne Diſtricte für-den Churfuͤrſten zu ges - winnen, müßten wenigfiens dergleichen Anweiſungen nicht "= während bes fanbtag8 ausgegeben werden (7^). Den⸗ noch war im Ganzen, wie folches bie Amtshauptleute bes eichteten, bie Widerfpenfligkeit nicht gro (^). Mur " euo — (14) Landtags » 'fyropofitton vom 30 May 1661. | (15) Schreiben des George Wilhelm von Creuz an Se. Churs ,fürfti. Durchlaucht vom 160 Sept. 1661. ^. | (16) Berihte aus den Aemtern wegen Anerkennung der | Souverainitaͤt auf bem Landtage 1661. _ | don Jehe ie i686 6$ i701. 317 einzelne Perſonen, unter. bam Adel vorjliofidy ber Gents — talftentenant v. Kalfftein, .. vom Buͤrgerſtande der $i» . aigsbergſche Schoͤppenmeiſter Hieronymus Rhode, boten alle ihte Kraͤfte gegen ben Ehurfürften auf: bet aber audj - ſchon in der Folge, als man ben burd) die Peſt aufgeho⸗ benen tandtag zu Bartenflein erneuerte, gesen Rhodem ohne Wihderſpruch eine Handlung der Souverainität vers: äbte,. indem er ihm, einem Deputirten ber Staͤdte, bie Theilnahme án allen Sanbtagsgefchäfften unterſagen Tief (7). Demmgeachtet erflärten bie Städte Königsberg: die Unterwerfung an Polen zur Zeit des’veutfchen Ordens. — fen mie suit ihrer Bewilligung geſchehen; fonne folglich nur mit iré Bewilligung aufhören, unb bie ganze Sa⸗ dye koͤnnte nur auf einem pofnifchen Reichstage beenbigt merben, weil fe auf dieſem allein bie gehbrige Sicherheit, - wegen Hrer Privilegien erhalten konnten. Dieſer Geiſt bes Wiwerſpruchs herrſchte nicht bey. den fibrigen Staͤn⸗ ben; ſie fürchten ihn vielmehr bey den Staͤnten Koͤnigs⸗ berg dadurch zu éntfráften , daß fie ihnen jetzt auf dem tanbtage mur Cine Stimmeeinräumen wollten, und glaub⸗ ten tiefe Eine Stimme völlig durch. bie Erflärung juny Schweiger gebracht zu Haben, ta: (je insgeſamt zur Ans alenmutg ber Souverainitaͤt bereit waͤren, fobald ber Churfurſt eme ihm im Project: vorgelegte M fetation ih⸗ . tet Privilegien unterzeichuet haben wuͤrde (*). Allen Derin mar nicht blos eine Sicherſtellung dar Preußiſchen firilegien, ſondern aud) eine Menge E Dt» (17) Vericht des Statthalters und der Oberraͤthe wegen des Schoppenmeiſters Rhode, des Kalkſteins, imb anderer, ausgegoſſener Reden. Bartenſtein ben 27 Oct. ió6r. (Y Der Staͤnde geeinigtes Bedenken wegen Lu Supremi ] dominii, Vartenſtein den 16 Nov. 1661. 318Drehyjehutes Buch, Worſcheiſten enthalten, die pum Theil bem. Churhcheſten ſehr bedenklich werden mußten: . Er ſollte ohne Bewilli⸗ gung der Stände feinen Krieg anfangen, kein Voͤndniß fhliegen ; feine fcembe Truppen ins tanb bririgen die der Stone Polen zu ftellenden Huͤlfavoͤlker vor ſeinen Domai⸗ . wen unterhalten, unb Feine Zatke unb Abgaben sinfügeen s alle Streitigkeiten zwiſchen Fuͤrſten und Unterthanen ſoll⸗ ‚sen durch Pares Curiae vierzehn Sage: vor bem Landtage EE entfchieden werden, bet, ohne bag eme beſondere Gufanv . menberufung durch den. Fuͤrſten dagu nothwendig wäre; alle zwey Sagre. beſtimmt gebalfen werden ſollte, und venn bie Rechte unb Privilegien ber Stoͤnde verleht wuͤr⸗ den, fo wollten fie bis zur Wiederherſtellung benfeiun ih⸗ Seh Eides eutbunden ſeyn (7°), Dies konnte jeder Em⸗ porung jui gerechten Vorwande dienen, und wurde ba» fet vorm Chirfuͤrſten auch mit Unwillen verroosfan, bee aber dud) wieder durch bie Erklärung, daß eit dedin⸗ gungeroeife yelaiflete Huldigung niit bet bandeapotzeit un⸗ verträglich waͤre (^), bie Staͤnde pr bem Angnohn- bes vedjtigte ,. Daß er feine landesherrſichen Rechte leinen Ge⸗ ſehe ober Bertrage unterwerfen wolle. Dieſer Argwohn wor die Quelle alles. Unwillens. Durch ibm aufgereist, Hatte Rhode Öffentlich anf bem furibtage- bie Abſicht ber Staͤdte erklaͤrt, Geſashee nad) * ffBarfdjau abzuſenden (77), und von den Oherraͤthen vac inen biefes " T bes "— f: wor⸗ den. pP "T tfyrojecb zur Aſſecuration, auf dem geh. fedi. , Q9) Churfaͤrſti. Schreiben an ben Oberpráfibenten v. Schwe⸗ rin, und die Oberraͤthe vom 5 Der. 1661. : 12) Bericht — an ben Churfarſten vom. D Mir 1661. ^ , | tont Sieje 1660 bid aor. 319 ben $^). ».Dahar wurde mig. bie Erbitterung. gegen: ben Eputfürflen. Balb allgemein. Schon hatten pie tanbräthe bey ihrem Gotwiwt gum geeinigten Bebenfen (ic mit Bits terkeit afar, Dieſe wurde vam Adel geſchaͤrft. Noch E härter Hqt der Ton bet Städte ‚Königsberg; 3. and bias bie Fieinen vom hurfürftlchen Militaͤr befeßten Staͤdte zogen ſich ſchuͤchtern zuruͤd C». . Denvoch beſtanden ſelbſt die mehreſten von ihnen "anf bie Abſendung ftändis fcher Abqeſandten nach Warſchau, aber bald ward dieſer Searxſinn gebeugt, Cine wuͤthende Peſt, weiche die Ver⸗ legung des Landtags, zuerſt nach ranbenburg, unb von da wider nach Bartenſtein, erzwang, veranlaßte eine lle | gemeine Dispergefchlagengeit „und eine religibſe Stim⸗ mg, Die jeloft hen Widerſpenſtigen jum, Dulden ges neigt machte, Einzelne Ahgeordnete, durch eigne feiten gebengt, vaiobren ben Muth, ber fie hjäßer beicht hartes qnbere mutben von. ben Oberräthen gewonnen , unb ſelbſt bie Staͤdte Koͤnigsberg riefen ben wiberfpenftigan Node vom fanbtage, zuruͤck, weil unter ihnen felb(t die drey Mas gifttáte, das Bericht im kübenicht, . unb .big Schuſter⸗ und SRiemecgesoetfe jegt jur, Anesfennyng ber. Socwerai ⸗ tät bereit tearen (^f)... Nur der gegenwaͤrtige Druck ber LE unb bet Ginquartiecung , in jedem Augenblicke ben Ständen füßlbar, brachte fie noch fo. weit, daß ſie Arm — vot| Abſchaffung dieſer Beſchwerden nicht einmal ihr — enin sollten. Aber ſelbſt dieſegtz eſte pe Q2) Stefcript an bit m ber — — vom 17 | 1661, MEN: (33) Bericht der oberihe an den gunt Wubi ven 13 . unius 1661. IT (24) Bericht bet omite qu bm Starten vom 7. Sto». | 1661. f 320 "^ frente Buch, ftüm verrauchte, und bie Werraͤthe lenkten fofb e fimt fidjen Stände dahin , die Abſchaffung biefer Beſchwerden dem Churfuͤrſten nicht als Bedingung, ſondern als Bitte vorzutragen (5): So kam denn endlich fenes geetnigte Bedenken zu Stande, wotin bie Citünbe; "wenn gleich anter harten Bedingungen, bie Sowerainitat des Ehur⸗ fürften anerfennen wollten. Die Oberraͤthe in dem uns angenehmen Berhätmiffe, ‘als churfuͤrſtuiche Närhe die Abſichten des Särften befordern, und als bie erſten der Stände dieſe wieder vertreten zu muͤſſen, waͤhlten den neuen Ausweg, dem Churfuͤrſten das Stondiſche Beden⸗ fen ohne bengefügtes Gutachten zu uͤberſenden. Diefes aber forderte jetzt der Churfuͤrſt 'auebtáidffid) von ih⸗ hen (^^), weil es iom tn jeder Hinſicht vortfeithaft war, bie Oberraͤthe t: bie Nothwendigkeit zu verſetzen, eine Party beſtimmt ergreifen zu müffen. Die Oberraͤche ſa⸗ ben bie Asficht des Churfuͤrſten vollkvnmien em, und fandten ihm nun [fatt des geforderten Gutachtens die von den Ständen entworfene Affecuratton, welche fie'in enis den: Citer genüldert hatten, "urb füchten aus "ältern Aectenſtuͤcken und einigen Vergleichen, weiche durch: Kb⸗ tige von Ungarn, Polen: unt: Schweden mitifren Uns B derthanen gefchfoffen waren, den Churfuͤrſten zu uͤberzen⸗ ‚gen, daß in ſolchen Faͤllen bie Aufrechthaftung der Pri⸗ . "Mifeglen von ben Unterthanen zur Beringung ifver Treue m — Die wuafifiper anc aber beſtan⸗ den (62) Beriqte der Diei an m joie vemcoos ': 1665. . (36) Churfärkt. — an di Died ver i$ —* 1661.. í = " Seide der Obi» vom 1$ Der. 1661. d. vom Yale 1660 bid, 1701. 895 — p^ | x walte bobts ten Gtänden — Bn befláttigen, als fie feinen vari cona seen angten Dberherfchaft nicht epum waͤren, und hielt dieſe Oberhertſchaft für fo auta i andetnerfaſſung einfoͤhe gobreitet,, daß et eine ganz neue f sem weile, mop dt den Stoͤnden · den Gaonsf um s iners. fie | Supcem doqiolj: uni. bet tenbetieidyperbe. auf hm img berufen gu fern; un fie län, mei fe bd Ux) (D held ne Qienids wm a Dr cóf 290 -— €— NEE N ; "o Nu c» * P if) ed per 4. BBGb (19 24 — x d TENE UT TUE E BB: Beetreff dieſer Vegenſtaͤnve Mte ꝰguftraͤetion "hen hätten, (id) über keine andere eidaffen zu Formen; ja.fe dnnten nicht ein berechiet werben / etwas goͤluges in Satreff der ri ei lardederfaffdiag abzufihfießen; wei niemand ein Necht erlangen fune, (6 zum Maͤchtheile fine Machtonmevſhaſt der: Nechte um Mortheile zu be⸗ zeben, die er idt ſebſt etworben, ſondern mir "won fei ‚Reh. Voreltein übndhefert erholten Yabe (30). Audh fie leſten eo jege darauf an, bie Oberelthe beſtimt auf iore ite zu ieget; mtem fie folche-anfforberten; Wie Retter , be Waterlandes wi^Vertbá bises. - Die Obetraͤthe · gaben WWeuf-be Gellio, daß fie aud) fütifide Roͤthe woaͤ⸗ sit, und: wünfhteh / daß man Fe dib Vermittler — ten moͤchte. Wie Flanbton alles · dem Ziele näher zu ruͤ⸗ d'en, wenn -fie-bie vorgeſchlagene neue · Regierungform uf denk fantttige- luti: Gegenilande "Dir- Unterheindlong inachen: fingit - vbi. beide Theile durch Jugelen unte Nochlafſen wol om Cribe vbllig uͤbereinſſiminend werben Enuiten.!. Allein ff: bie dandroͤthe Me boch be TE Qu ſuͤtſten zlemſich ergeben Toaren‘, lehnten dieſes ab, weil ige nen ver gegen UP AMI Ufa fh von aeta außer⸗ hals tes Bertkander aufgeſehte Reerh, vont Gigusfüsiten Bite und beſiegew, "Qon Qum: ole. eittexfusto faeſnche Vorſchrift und Richt mew. alẽ Gegraſtaud bez Prauͤfung "oet e lC dés (9): Billige hatton nod) bte Sberkaͤthe tie Abſicht/ ſelbſt mit Rhode Citengallü fan Ver⸗ fy Wagen; : Vic: (Rb Aber af ice Wocabungen ne. EEE ERST STE en NT up nol: ui " (30) Erklärung der Stände wegen des Regierungs Onſtru⸗ ments bed 3e i SEI and: fee BR: 34 bt ODIOSA a len os L7 vi; (31) Bericht ber Obegzäshe wegen bec OtegieringteeifeiTum ben 5 Dee. cn € s Ge. pi vom Fahr E66 — Jap nit (Tff , ſoadern wor. wm vutiof an das 9teift ari! wiefen fic. auf! nitbtsnontirt einlaffen zu kbunen er; Bücte (Myr ociuuisc ovn 01 uci len Wer Ehurfurſt deatchee nau nit vides SRigiquny: qoép-QMfinftimmgamit Seren. guter Erfoig fiy mie Boeſchedaichteit Hopfen: ug; bem. ibt bird) Ab⸗ ſchaffung ver Nochje (62) ider · Manuntz Ginyang gefchafft: nurdeu tab jegb daor Ende der Abgaben nahe fe», fuite: man bracht Jinfeóung eines? aiigemeinen faf» und shy. tages Bemtyahzem Wolfe tifie:religibfe Gtimmung zu ges ben , .dte belauntlich imme? jdm Dulden Hinmeigt.” ;gpuvi gen des Mahnachtsfeſtes tonrbe der fantts bia zum 12 Sama nit». verſchobenSleich bey / der Wieberetoffe nung Mite den Ständen angezeigt werden, der Churfaͤefti paeottimdrbéqhi X oif ber · Armer ábgibgnfe; bieſts ani das Dpfer „nwiches.enben Lande durch Abſchaffung ber! ALeiſe gebroche, folité ãuoaũanver geſeht and ·hier ech Nr. Dersitlügung viter «town ſchnell beyzuteris enden Abgabe? bemárbtvemten (25), Bey den: Landraͤth qi foüicbe Die 2151 fibt ben Obernäte · erreicht. Deun taachtum fe nod) die Verſocherng grhalten, daß $4 wegen (Gr Eimer — c gen fárre Burfücftiiche Ungnade zu Befinbrenigütten, vers. ſprachen fie jeht Sie. Negeenungsforin zum&epenfiunde iger ° ter Aerütbfchlagungen zu mater (>), fes: 3090 Hinel gegen wollfe (ib hierauf nacht; dnfafjeh, und der im Bran⸗ bmnbutgifdjen. Sreife trong. jutictenfi-au( tix Sopkäffung: "n B X2 feines Go) Arne des Aneiphoſeben Matiſtaato amdie Qberraͤthe vom 15 Dec. 1661... „u, ' US das duse dris (39) Giurfürgi. Sufciptsem zu Der. 1665. 5.7 € (34) Ex Protocollo ber Oberxrathſtuben vom 24 Jan. 1662. "o Diets an en Cpusfärhen tom i7 Sax. 16609. u — ce \ , (^ fjegobe iht deshalb eine fade Borftelkung zinbesaect ; I p Drepehace X ine Deren, beh Quucrulſientenauts v. — $i wan ben Yrcetß seen lm.mót-ter Gecutión ange fangen habe (3°). Viele SDeputirte famen gat 1Udyt mie yay nitmtber ai Otodidffefit; dbíc weil Bh elinbten, byfj, wegen ihrer Abweſenheie nichts auf. bam furbétge ber ſchlaſſen werben fünne. — Damit es aber dic hiedurch fruchtios mertem follte, ſarberien bald bie Obenräthe bey Verluſt ihres Stimmwechts die abroeſenhen Meputirten gx Ruͤctehr anf (7). In Koͤnigeberg wáfrtibamd) der Unwille immer fort. Rhobe (fille. ſich auf feine. Dario dung ber Obenräshe, bie jet : Mühe anmaudten, bie Abfenhung teg Abgeſandten nach. Waufchau zu Dintepeiben, DM ber. Buͤrgedſchaft mar 19 je$t in bauten Nusträcten:ahgefaßt, unb. bie Oberro⸗ tet zurück (7 ),. obgleich bie SBeranlafüng aps. gewiß nicht unbebeutenb ar ; bem Oberſt Delon, dn. Mann, ber (don jenen uniliteieifihen Gift hatte, ber nicht (eter ^' bie Sefolbete Miliz nom Bürger trennt, befehligte im jenen Sehanza, welche unter bein Vorwande, Gen: Yiregel ob gen feinbliche Angriffe zu been, im Jahr r6g6 ouf Kreiphaͤſſchan Gitabtgruube angelegt word. Die Anle⸗ gung, dieſer change, ber heutigen Sen pr burg, ererote (ton grdßen Unwillen, unb biefer Ring, da Belleum ·ſich allestand, took: in.ber Schußweite feiner Kar — molte. Hieruͤber moüfute. r^s " / (36). Seth te tbe id conbenferglldin Arie Die Oberräthe vom 30 San. 1662: ^. —- (37) Aucſchreiben an etliche Aemter, ‚daß fid die "T digen zum 2anbtage einfindın ſollen, deu 32 San. 1662. = ECT. u —— 1663 | Dow Br x 060 968 1701. Wes C Od, ds Mellcum vor ir: Geftung auf Knariotbfchem E €xtabtgranbe ein Haus errichten lieh, welches ec zum SBietfdpenten beflunint Hatte. . : Ude Worftetimgen bae» gen. blieben fruchtlos. ‚Mer Magiſtrat (dde alfo Dat ieute, um dies Haus abbrechen. SDiefe (l8 Belleum mit ©erooft vertreiben, mt felbft ente ouf (ie geben. x. ging endlich fo weit, als poe Bürger dne 6mm Stud, Guckaufn cipotin Geha, ber fid) nach Der Feſting fläcxete, verfolgten, tuli. er Auf fie nit nemen ferien — fie. . Dies beuchte Die Königeberger dahin, - Daß fie die Abbrechung der Feſlung forderten, da ſie ohne ihre Go aetaigung auf ihtem Grabe, ohne tub ffe dafür eie Verguͤtung erhalten fátteri, etbauet, utib vbtlioimhát más ge, inbtm e$ bec Chuefitfft gar nicht btt) Babe, obe m durch ehe itabelle zu 6irtolye (9). Der Churfurſt, fo fefe we mir bem Sorte vet Vorſtellung uti» jufcitbm mar, fand tod) tas Bettagen des Commendan⸗ ten je ungerecht, taf d, um ben. Mürgern geitigih em, ben Obereären die Untitfudjufg gegen ihn auf⸗ trug (f). Denn ber = mußte, wenn ec feiheh Greek ecreichen toolite, die Eitäbte,; Me wider ſpeuſtigſten ſeiner Gtnbe, zu gewimmen ffe, weil biefe, veri den Druck tes Mintairs und der Einquartierung, word ches die qebfte igese Beſcherden war, aufs Außarfte geb tede, ct elo ie newer nes Ehnfürfuna | feu unb irgend ne Abgabe banitligen wollten, ald 6i buté viMig. Neburcion we Tree hren SReffwerbeh in Ende gemacht, unb aud) die verlangte Affecuration AS: — vai d ^ vos - ertheiit (39) Seren on ben Epurfärß Sen bar Sdn, Beride . sen und Gemeinden at dochen Grädte Matgetirg | (46) — RAR vut vn veea von re inis EE 1663. 3% -- Des p; 7 — Die Oberſt aͤede · wnnen ·hiegu oweitxenei⸗ | ats bie ‚Städte Konigoberg aben erkloͤrten ed.füs wider⸗ mE geſehlich, Daß goto: @tände ohae Quiróuus Bet dritten Pie Abgaben beflimmen wollten, und dieſes jetzt nod) aum fo mehr, da Konigäßerg berrits zu teu. fanbesóebnirfs fen hoͤchſt 6etrádotfe Có mumen vorgeſchoſſen hätte (**), ' Ae nad) einer frühen Berechmmg 1,093,000 Mark ., qbetugen (f)... Die Stimmung ber Staͤdte ging. balb suf Die Dberfkämbe Aber, bie mamauch ſich Aher die ihnen vorgelegte Landesverfaſſung nicht ſoeciel einlaſſen wollten, ſondern vielwehr die Oberraͤthe erſuchten, bem Churfuͤr⸗ de tebin zu bewegen, diejenigen Stellen anjnisigen, soelche im in · der vorgelegten Qiffecusation mißfielen. (oie — fie nen Churfuͤrſten im Verlegenheit ju feßen, weil er beſtimmt angeben note, : 126 ibm beg. Din. fare desrrivilegien, deren Beſtaͤttigung man fuchte, em met: aciem zuwider · wuͤre, und "efe 68d beréoro quat un» ker. dem Vorgehen ,,. bo eine ſchleunige Beendigung bes jonbtoget: bundy bar efi flics: sie, Shu «i Siande ſey (8). ZJeht aber war. gide — Sekt, in. wels | Kim ein folches Benehnen ben Landesherrn verlegen mas sben Eonnfe. Der. Gourfürft ließ fich auf nichts weiter EN, als daß er ben Oberraͤthen, ohngeuchtet aller, Wi⸗ derſetzlichkeit bey Cotábte; Känigaberg, : bie von hen mohre⸗ len Ständen. ſchon faiher bewilligte Aeciſe inp flnem | edet C^ — moubten tie Guedbre * we (3 "eno —X Vedenten der — 10 Maͤrz 1662. 62 ——— der Stadt Königsberg meg des — ſes vom a£ April: 661. | (43) tiebenten bec bte Doe fite, pr. tI £n: 1662. T 0), Swfirf Jute. an. die Qhemͤche van 34 Mir : NE 4 Ü mm 439 & fe Btieciemg fey,- fie einer: ſolchen df6dobe zu. unten _ efe; bie mur bios bon den beet, Merfiänden, nicht — aber zugleich won ihren ſelbſt bewiflgt-fo (f), unb eng ſo fruditos fetten: fie bie Mochcheile aufeinander, melde, nenn dıie Beflimmte ihmne fuͤr bear fonpetenn bis burdj ble Arciſe eingefaken werden fallito, mehr ben Stäbe , ttt ala ber tanbmann betreffe. ie geftanden felbft, ba bie Att der Einhebung leicht ey: Allein -aufer.bem Ger fie, "weiches bamelé in bem Mohlen · vetoeciſet rouen gie der Sanıbımann ven: allın ſonſt gereumenen oder tas | tem lande erfauften Lebensmittein, usb von allen ſelbß verfertigen Seinen » und Sieibungeftüden: feine Ybgabe; —' Ohr diejmigen Dinge, welche er aus bn; Städten hola, und folglich großtensheils nur Bebürfniffe des Eurus, wohne, den von ihm verfenett; Da. hingegen ber aͤrmſte Staͤde tt amb wie unentbehrlichſten febendgntel verſteuern muͤſſe. Der Adel hatte Dagegen (rion; en vorhergehen⸗ ben Sonbeagen aus einander jn ſehen geſucht, daß bey ei⸗ n Swinbgensfleuer bat. grbgte Druck auſ ben, Landmann falle; tbétm:bas Bermbgen bed Staͤdters kouna nicht. ddl beſtumut gefchägt werben, allein auf hama dante fey Die Ssubaryaft er ficherer Maaßſteb, nd: videß dat fleinſte Surtchen,welches un der Hubenzohl mif eingeſchloſſen ſey, veſteurct waͤrde, gehe in bert Skoͤdten ber Buͤrger und Tuofbgeen, welcher fáne egenbe Sende befige, vole Ka leet aus,‘ ba ee doch mehr ole ein Gaͤrcner oder Halb⸗ hobner bettiene ,- fdiafi auch. einen groͤßern Darget a» den (qnbesabgabeu Seypuitogen verpfüchtet ſey. .À Qo. teekute QOntiirtepbrit des eigenen Mortgei bie Seinde ben ben Abgaben, und ber Churfuͤrſt war fiher, eine en " gie wenn "s iren. — mio T. | f: HQ 90222. pi sd — "y olas IV | L] — !* — | E: | | Bei usttediiiel oc dci Octo belit. $e halb bebiante er (04). eines neuem Rechts, welches ben mil⸗ Ber Namen bet: Eoiuplanation erhielt, iib den Fuͤrſten Das Recht dmehsıtıte, bey Gteeitigfriten bec Scoͤnbe, folge — fif; auch ben verſchierenen Borfchlägen im etre ber Ahr geben, ber einen Dante dan) feinen iegtriet Das Lieber | . Yereicht: zu geben. 23 Sic Dieomal wählte «t die Aeriſe, und made zu⸗ gleich, Daben bit nÁGeren Beſtimmungen bekannt (5, mar ben er zugleich die Oberſtaͤnde durch Lie ſchmeichchaſte . Erfiärung, daß. die Widerſpenſtigen zu Derjerügen Abgas be zn werben (oüten , weiche bie varnehmilen unb mehreften der Stände bewilligt Hätten, noch mehe ‚aber. dürch einen Revers gewann, baß in bem brey Safe twi, während welchen bie Acciſe erlegt wide, keine an» dere Abgabe eingeführt werden (elite (7); denn ſobald diefe Ertlaͤrung als ſtaatsrechtliche Vorſchrift gültig tours — . be, verloßeen did Staͤdte, deren Abgeordnete ünmet eine llleinere Zahl, als bit bel Adela ausmachten, allen Ein⸗ fluß ouf bem Landtage, weil bie Oberſtoaͤnde durch Mehes . Met der Stimmen nunmehrt alles einzig ebtfrbeiben koun⸗ gen, unb vertkufig ſichette fie ber Churfaͤrſa wenigüent deey Jahre gegen jtbe inen mißfätlige Abgabe, 5, Die dfe mufte jepe aach hoben Sägen eingeriche - 9 werben, : weil fie innerhalb brey Jahren er | mung der Stände 450,000 Thaler tragen follte. Scheffel Roggen gab drey, — — . der Scheffel Sols acht, D | 3 és Orofhen, — eg — (46) Veylage V. | an eter Neſcriht um Mte Dd vom s iai - , son eft 1460 irn. — deshalb verlaßf fin, weil fie wenigſtens folche Dinge, deren Bewilligung fe einmal nicht hintertveiben fanafén, nicht abſt mit 6e willigen wollten: Daher fütchteten die Oberruͤche, bof ein nasi «i RTL — Qo wenig der Churfͤeſt in. Dur der Abgaben ewas nadgnb , eben fo wenig hatte ers aud) durch eine frlirte qBesabiisbung in fbetreff bec to wen. Schon fiellte e be Staͤnden bie SDetinyrung - Vna va — (40 Tape, nad — bie — — — wetrden pol, den i Syunins 1663. (49) Ynsfereiten in Die Aemler den 39 Spe 1563. 9e pee T 2 | — — tíjcud) ieri emi Wifi Yin anf bilige Veſchwerden Nuͤchfichs zunehmen. Dem sithotapen.:Berfolgungs ‚Eifer: lecſtete et « nubt. G mgr, Ionsetn-befbättigte das Urtheil der Commiſſion, zwuiches dem allen · Mechtglaͤubigen fo verfaßten Doetor Dreyer nh anch feinen: Gegnern : ct Deillſchweigen -anferiegt Suite: Den Koͤnigobergern aber, weiche den Nefotmir⸗ den ſogan das Buͤrgerrecht verweigert hatten, wilde iore AUnduldſambleit verwieſen; boch.follte fein Arianer, Tube und Mennonite im Lande geduldet werben. Der Araber enis wib.bccitflenfdyden. verfpnsch- bei Epurfieft fj . ersunehmen, vie. Verfaſſung des großen Hofnitals unb .— iie Rechnungen doſſelben unterſuchen quifajen. ^ Wegen Axerme(tee Zahl / der Armen uub ber tanbfizeichet uͤberließ ers den Staͤnden, mehrere Hoſpituͤler unb auch vin Zucht⸗ haus anzulegen, und er erwartete zuwoͤrberſt ihren Bey⸗ &a9, um bie:ton ben Tattarn curs Swenfen rocdorfáigten Menſchen aue dee Gefangenſchaft befrehen zu fbmen..— — Der wichtigen, "Preußen betreffenbens Nngelegen, Geiten, vesforach her Ehusfüsfl, bie Gtänbe:gr Mathe in gen, unb quib ibrew.gehdefaruften . un, vemuͤuftigen Oedanten zu meffahren, uch. keinen: Setatttzalter Abos : Preußen prf, fale irs nicbt melic fév nbtiig . finden würde, unb alsdenn bie auf ihn zu vertventerben ub ten chbein ie Gefuch, va auf den Bastian ii ne Sonbreexfer: gsbaribét werben fo(iten , ſelbſt mit Oaͤrte verwieſen (7). Der 2ínféeil; welchen fie bisher am Pfundzolle gehabt, - iud - (id). babep on EL. en tow Mfrafée Maren ae“ dn Ochehe eraulafen,; wall. Wisskblegen, "Cage ebec ine eidgotjedialtung fir: Sn ·Plch zugefügt, m. neldjem Dio. Feſtung yuptiiotouro, erbaut war, und Befordenwig des Handeie.,.die Abſchaffung vieler vechtiis *e den Formalitäten und eine Menifion hes andrechtg wuch⸗ | ihnen oom Charfuͤrſten perjprorben, ber aber pie Ver⸗ werdung hen. Cxánbe für;einige verhaftete Merfonen mif tidem-Mjotpiflen von fib wies, fie ermahnse. fh foichee Strafbaren mubt. anzunehmen, denn ec fen in folchen Gochen blas bem · hochſten ‚Dichter unterworfen, werbe ten febft-fein. Geroiffen rein zu erhalten ſuchen, unb (offe jet noch / ſa ·marychen in Verhaſt· nehmen, weil er Beſſe⸗ tung von hon hofte. Die Uebel des Krieges, über ved de tie Stände nod) klagten, ‚hätten jegt-aufgehbtt, fie wären rine efe des Himmels geweſen, unb die Staͤn⸗ be wuͤrden wohchun, Den Zorn deſſelben nicht burd) iy beſtaͤndiges Queruliren aufs que rege ju machen (7). - Beberhaupt berufchte in dieſer ganzen Schriſt nicht be michigz enpfcheibenhe Ton des Ciefeßgebers,.fandern mi ^—- Oud) der Witzerkeit und offenbgrem Hohne würden "i $$ ohawachtigen Stände, nicht, bios gebeugt, fondern vi mehr genxkt unb zur Erbätterung.geteijt:: Dies, (log ger wiß wid; opt Beer Wilhauns großer Serie, fonberg t fiiper Maun, beret; vergatz, daß .offenate Ger tit weinen «39 Spott unb Werachtung erbittert.. Die D d kt, von haͤniſcher Schadenfreude befeeit, vergaß jene Ach⸗ | “ung, weniofiegs Schonung, bie er bem leidenden Theile (inis tnr, , wb indem er hiedurch Erbitterung und Unwillen mette, erfchmerte et bem Churfuͤrſten aufs n de Durqhſehunz ſeiner — Daher jerter heftige | 1 2 A Rise a Wider⸗ (55) Se rn Crisi Gepsanion sp | Ht We 2663. ;, | T -* Degen ber fanbeöbefehrerben wit ihnen muͤndlich umter⸗ v. 1^ Dreyzehntes doi5, 72. — $t; Bewilligung det Abgaben alb t? Andi, Kennung ber Gomersinkät.. Dudes wirbe fit ox — XEgurfieft erſpart Haben, Hätte et bie Reſolation Ser ion desbeſchwerden feiner eignen Pruͤfung unterworfen. Daß diefes nicht gefehjehen war, bewieſen jene edle Soſinnun⸗ gen, welche indem Schreiben herrſchten, womit o& . Ehurfäcft dieſe gehffige Schrift den Oberroaͤthen oͤberſand⸗ te. Baͤterſiche Zuneigung wm kindliches Verttauen, bib waren die Gefimungen, die er lauf Demfaßbett: terefchenb wu machen wuͤnſchte, unb et fuͤgte noch die Verſicherung hinzu, daß er feinen Ständen itzre Privilegien ouf feine Weiſe entzießen wolle *). Bald zeigte fit) bie Wuͤr⸗ Tung ‚des churfuͤrſtlichen Briefes. Er wurde von ben Staͤnden mit Bank aufgenommen, uwb &átte fie die 9v Jotution auf die tanbesbeffymerben nur ehtigeernanpen bu feienigt, fo wuͤrden gewiß bie ſaͤmtlichen Stoͤnde dem Entſchluß der Dberftánbe beygetreten fen , welche fid der reits dahin erflärt hatten, auch bie Ghouberoimtát bes Therfurſten burd) ifte Severfafien gu Achern, fo Safe fie ve Privilegien durch eine chutfuͤrſtliche Mferiration gef» chert wären (). et aber atte wieder der afte Line wreillen empor. Die Dberräte mußten entweder ben Ver⸗ faſſer der Refolution ſchonen, der eine Scheidewand zwi⸗ | ſchen Unterffaren usb Fuͤrſten gezogen hatte, ober ſie wollten die Staͤnde daran hinbern, bem Chuefurſten ihre Beſchwerden daruͤber mit der erſten leidenſchafclichen Hite vorzutragen, und deshalb vetlangten fle, daß die ente. Dantren fotiten e» G2» Reſcriyt an die Oberraͤthe vom rx Aprik 1661. "^ €53) Borſtellen ber Oberſtlude dom a4 "Alt: £663. (s4) Relation an ben Ehurfürften vom 1s EL 253. Topit n sinet. gli Lotrrientüang qu Gemeilen ei ir T: gun die (mto (den Buͤcher gefehlt, Die €Mátte Königsberg wibeküictibten bec icis, Jm wieder pom aka bm Sanbesapgahen auf. ne otbrte Meiſe entzichten (??). Die Heinen Städte‘ legen ſih ehblic bie GinféQrag bes 2íecift gefallen (2°). ferdertan aber Dagegen wirbt die Bafsryung. oen der Eins weterung: ¶ Dieſes aber. petiporf dev Chuefuͤrſt, (o: wie, von 209,000. Gulden, - wodurch bie das Gets ripis ber ione zu entgehen ſuchten (7): [7^ faditeu bie Städte fid Anhang in Polen ei (Hafer, wo beleidigter Stolz dem Ehurfärftert bie Mie⸗ dalage hey Warſchau ünb gefränfter Eigemutz die Trew Ug Preußens polnischen Staatskhrper nicht verzei⸗ ken fonuien. aber erließ denn auch der Rbtig For: hann Caßmir ein Schreiben an bie Gericht im Kneip⸗ hofe ab Mbbenict, unb bie Gemeinde bic drey @tädte! Linigiberg wedurch· er ſie ſeines koniglichen Outer; í videte, und zugleich erklaͤrte, bag et nie bie Abſtcht gehabt.Kabe, in eine Vemingerung der Preufäfchen Privi⸗ ien, i willigen e. Die Hauptveranlaffung, fid) an“ tie Polen zu wenben, war ben Stäbten gerade durch fe v minfiche — -— wor; E (5) idt en ba dde siiis 1662. (56) Deriche vom 6 Zuntus ala. . m. (5) — Gn Veplage Vii, — — — — r1 — — — — [La Nu eilung ‚gegangen feyn muͤſſe - unv da mit ber GUitübten je Som n hice feti tust o NA riti Koͤnigbbetgo MRebellen: um bed: Berfafer Eobve Thot» ‚ ffeflungen. eidvergeffen: wrtb reulos sa nen ‚Da - efie die Dbeirätge-(ASfR eimpefländen, 4» iatifos-Ieicor denfin, tole weit bie Erbftterung‘;.: wenigſtens bie Neber⸗ wot nicht mehr viel hoͤetere (Gator afa werden konnten, f6 wurden ſie hieduͤrch, "fdi-déer'atles hinweghefet en whb das äurffeeite qu wagen, geveht.n Des halb watbe bey füingece Rhode nad) Werſchau giſandt,· unb hier khergab et eine Votftellnng im Noumem oet @iräbte.ı. Die Das giſtraͤte zu Stbtigéberg evióeten feram. feinen: Theil; ges . rominen zu-habe, und ber. Ehurfuͤtſt 6rfabf. bem Oben. säthen, daß fle vieſe Erklaͤrung ſchriftüch ferbeca „und, u Ryoden⸗ Angaben ga entfráften , (dfeumi an ben churfürſtuͤchen Geſandten v. Goverbed nach: Werſchau — (>). Sn der Zolge fat fer Cfutfäelt ben " Dpsccätpen.fogar,ben Antrag, Bie Bürger E SRtatfóaus ^ iy fordern y; unh jeben einzeln burd) feines menb un⸗ tejdrit hejengen zu laffen, ob er für über een. Rho⸗ Band Abſendung d. Warſchau geweſen fen (“ nd uf ägnliche Weiſe verfuhten auch bie Polen, und fut teri ein⸗ gane Anhänger zu gereinnen. Denn König Sogann* Gofimie ſchrieb ſelbſt dri ben "affert: ¶ Schbppenmeiſter Hieronymus Rbode verficherte ipi feiner: Gnade’ unb fet» ! | neh Qut 2 "n " BE, Betragen, und‘ ers ? » Pong » mahn⸗ 9 — der — an L Gyurfárften : vom 16 Sun. 1668. (6o) CThurfarſti Gchtelben aw den Sehtrhalter and Vie Der, raͤthe vom a3 Junine! — ' - (61) Cue ru ia t vo Im. 1663 — 0: | ..(. "x ton. iR Ber, - $25 | mmeijo, fich durch faite ütbernife Rain ini (m (f5)o:. i osbate Jpactm dme tide Hohigi n rang dupetf vorthellhaft deuten, ufi: das Anvecken E zreußiſchen Nundes, bec, zur Zeit des bettiben-Drbeut won Polen ımterfligt,: Sergei Etaatevrerſaſſung knà derte ; bad Andenken dieſe; Negebeuheit usi gr lebhaft wieher pi: Arondjehz "weniagftens wurde ſchon pln: bie. Berhiuideren seite: GüübafienwL eritmuggen,. unt bie —— Kirche zur Ablegung dieſes Eides beſtinant ).VvLieſem Eine wuide ftherlich angelobt, alles tm, ' une: — Selen - — ten ( j : xs B derit fb nd dur) nci Qestia tet Hoverbed am valniſchen Hofe: ine Weſchwecden vortoe⸗ gen, und der inia; Ver bey den beſten Willen, Pest $e wiebet an Pohlen au bringen, doch quch Finsxeigenei Schwaͤche fühlte, handelte deshalb foiuubeffimat, doß er an bem: nemlichen Tage, an Welchein cer. am T Qo; nigsberger ſchrieb, genen den Brasbenbunyicen, Befanb« tn noch ubllige Vinsoiffngeit Si peni Bade: vete ſchuützto). ffetat» big uſehtrs. Detvagéh Zus Süd nig6 von Polen ſchwoͤchte der. Muh enfligen ber vorgeſchlagene Dior mort dal grhviftel.- - 060i Ba, dytfárffabé GDeibaterán ble Stushbarfehaft Mbuigebrigh nidis, — hie — — gertlaͤr⸗ C oy. (62). dud viii. in (Uu ie UA. "un. d (63) Ex peotecollo ent — den ut. a663.. Ed. m ww P 6g en e (63) —8 Ix. G«mbtsifbotin. gun 0 Obersäche, Warſchan €— € ejua wc ne AE ON unciis seaífhetes HYand begleiten wuͤchen, erbathen fid) von-Ejes sei, te polniſche Briegtabifer un Crmeláóébe befehlig⸗ A, drey Compegnien Fußvolk und zwey Cftabrons Sur fatiny mit der Verſicherung, Daß (ie ſolchs im. Koͤrngsberg aufzunehenen und zu verpflegen bereit wären (^), unb imt biejeá gu verhindern, mußten. jeßt. nach mehr dur zer inen in bie: goo Mcd MUI: | 17. De Stein usb tie Dberehtfe mußten es abe beg: Soibecibenfligen: salon vom gefüchten Ziele entfernen. N dii bee ten "Dikaigertn ,. ſobald ie: Die Waffen: abgelegt hätten, auch das churfäeflliche Militaͤr zi entfernen. Sie vebreten einige tanbrárge an. ben Magiſtrat a6,. sun ihn : — per an zu befefligeri, und ſuchten ſelbſt die Geifitichfeit bapin zur bewegen, durch PD ‚Sie. bexiefen Die Smp bet SNBierfpenfligen micht perfónfit aufs: Quéjisf.,. weil (e niche Slegenhert geben: voolteri, vurch herte wubeforment Dinibnide jur Gitrenge veranlaft zu werden. So ſuchten den Rhede nuc mit Oaiſe des Ma⸗ giat zu vetiafteh, und drengen ſelbſt nicht meiter base (uj, abs birfer wegen eines dabey zu beflschtenden Tu⸗ mules biefem Hufteng ajíeinte (7). Dem ber sitas - ftat, welcher fid anfánglid) ganz von den Bürgern zu N "—— —— i «6 —* Der de an Pe herren — $ — — DOREEN De Diane an Qr a vom Sjabt 1660 bi$ 1701, ] 937 . | veränbeen, entfehplbigte bie Bürger, weil (e darch Mangel an tebenömitteln qub. Erwerb gezwungen das letzte gefeglis $e Holſsmittel ergeiffen hätten. Diefe bittende Vorftellung, weiche die Abſendung der Deputirten nach Warſchau für wieglih-erktärte," verriefQ auch zugleich, bag bec Magis [trat nicht mehr weit. entfernt (ep, bem altftäntifchen Ge⸗ rite nachzuahmen, welches die. Partey des Churfürften. | verlaſſen hatte, um fich.muit.ber wiberfpenffigen Bürgers ſchaft und ten Gerichten im Kneiphof unb tóbenidbt P verbinden (5). Selbſt bie Geifllichfeit war in gactips - uen geteilt. Die Pfarrer, von bem Fuͤrſten befoldet, et» mahnten bie Bürger ju Koͤnigsberg jum Gehorfam, im dei die Diaconen, durch) bie Seelforge unb ihre 2fmtéges ſchaͤſte näher mit ben Bürgern verbunden, — unb um Tpeil auch in Betreff iprer Einkünfte von ipnen abhängig, fie jut. andpaften Dehayptung ihrer Rechte ermunterten; | und auf ähnliche Weiſe herrfchte in allen Ständen Fa⸗ ctionsgeiſt und Widerſpruch. Ohngeachtet dieſer nach⸗ theiſigen Stimmung bothen der Statthalter und die Ober⸗ toe alles auf, ben Churfuͤrſten jut Machſi (t und Ge⸗ Inbigfei ii berorgen (*°). Diefe Vorſchlaͤge fanden &e Wc, und der Churfuͤrſt verbanfte ihnen in der Folge die ; Erreichung feines Zweckq: denn indem er weber durch Nachgiebigkeit Schwaͤche verrieth noch durch Strenge de (don Aufgebrachten heftiger reizte, wurden biefe im» mer mit ben Forderungen ihres Fuͤrſten vertraute. . Der - ejt — — eof), unb wurde mod) . durch (64) Birefchrife des — an den Chuefliſten vom 10 | Jullus 1662. (5): Schreiben der Olgrrütbt an bm Aaron 9. 4uttín x vom 11. Julius 1662. Geſch. Pr. 5. pb. \ E 338 DDreyzehntes Bun, durch die Hoffnung gemibert, bag body wol üt einem ober. bem andern Cie nachgegeben werben duͤrfte. Die Vorſchlaͤge wurden nicht mehr mit empbrter Leidenſchaft, 'fonbérn ruhiger Beſinnung geprüft‘ Kein getwaltfamer " Schritt rete bie ABiverfpenftigen, fi id) i inniger an einander EE fliegen, um gemeinſchaftlich - vorgefegten Zwei Sh d behaupten, Die weiſe Mäßigung und Stanbgaftigeit bes Chr * fürften, erwarb ihm ſelbſt die Achtung manches Gegners; und ba dem Menſchen ein Uebel in der Ferne immer gri Ho ßer und fehreckficher fcheint, als es wuͤrklich in der Erfah ^ tung ift, fe wurde bie Buͤrgerſchaft immer geneigter, lie ' ber einiger, Bortheilen zu ent(agen, als fid) ben. font unwermeidlichen Folgen einer Empörung auszufegen, ben der, wenn fie einmal jum Ausbruch gefommen wäre, ' ba8 etfte Feuer ben Ruͤckblick auf jede Gefahr gehemmt — wuͤrde. | Biel wärfte zur — Beruhigung die Thaͤ⸗ "tigkeit bes preußifchen Gefanbten von Hoverbed zu Wars ſchau , der ben Koͤnig von Polen dahin brachte, den preu⸗ ßiſchen Ständen durch ein Schreiben, worinnen er fit von jeber Empbrung abmahnte, ſelbſt zu erflären, daß er den Vertrag von Wehlau und Bromberg halten wer⸗ de (7^). Die Widerſpenſtigen, hiedurch ihrer größten Hoffnung beraubt, mußten, wenn ihnen noch.ige Ober, ." haupt entzogen werben fonnte, von felbft zerfallen. Da⸗ Der befahl ber Churfuͤrſt dem Statthalter unb den Ober⸗ raͤthen, Rhoden und ſeine Anhaͤnger zu verhaften, auf keinen Widerſtand Ruͤckſicht zu nehmen; den Magiſtrat, die Gerichte unb Vorſteher ber Zuͤnfte auf das Schloß zu fordern; die Verhaftung bns , und fie indeß als . t : so) eyfage X. ^ | bé xm ue dom Jahr 1660 " 1701. | 339 | als Geſſel auf bem Schloſſe zu "behalten (P) Dieſes würde, zur Ausführung gebracht, wahrſcheinlich ſchreckliche Zolgen erzeugt/ und bie iret Obrigfeit beraubten aufgereizs ten Bürger, unter bem einzigen kuͤhnen Manne vereinigt haben, ber eó gewagt Hätte, (id) als Netter unb Befreyer an die Spitze zu ſtellen. Der Churfuͤrſt nahm, daher mit weiſer Maͤßigung die erſten heftigen Befehle bald wieder zuruͤck, unb obgleich ſchon Rhodens Verhaftung von ben Koͤnigsbergiſchen Gerichten mehr als einmal gefordert und immer unter dem Vorwande abgeſchlagen war, daß er keines Verbrechens uͤberwieſen ſey: ſo fand es doch der uS Churfuͤrſt nicht unter feiner Wuͤrde, fefójt an das Kneip⸗ poffe Bericht zu ſchreiben, und biefem bey Verluſt aller feiner Gnade und Privilegien den Befehl zu ertheilen, den Rhode als Gefangenen am die Dberräthe auszuliefern. Allein ſelbſt dieſer Befehl toutbe durch bie fBerfidjerung gemilbert, bag Rhode nad) ben GiefeGen behandelt, . und ben feinem Proceß einige Mitglieder des Kneiphoͤfſchen Berichts zugezogen. werben ſollten (7^). Dieſe Verhaf⸗ tung wurde immer nothwendiger, weil er noch immer mit. einzelnen Polen unterhandelte, bie unter allerley Vorwand nad) Königsberg famen, und deren Berhaftung bet Chur⸗ fürft ebenfalls geboth; denn ſchon konnte durch tiefe feute , tint befondere Stimmung in Polen erregt, und hieburch (oft dee. Koͤnig toleber auf andere Gedanken gebracht wer⸗ ten, wenn eS ber Abgeordneten, welche die Koͤnigsber⸗ ger auch noch jetzt durchaus nach Polen ſchicken wollten, gelungen waͤre, ſich ohngeachtet der von hurfuͤrſtlichen $a Gol; (71) Churfärftl. Kıfertpte an den ©tatthalter umb die Ober⸗ raͤthe eom 21 amd 25 Julius 1662. (72) Charfurſti. Reſetipt an bas ———— ids ven 28 Julius 1662. " \ ... "get hartnädigen Menfchen zu verwickeln. Er bevollmaͤch⸗ "figte fie deshalb, wenn bie Städte Koͤnigsberg auf bie Roſendung bet Abgeordneten nach Warſchau Verzicht lei ) vjdo ^c Drengehnted Buch, Soldaten befeßten Landſtraßen auf irgend einem — u n ‚wege durchzuſchleichen (73). "Die Güte des Ehurfürften hatte inbef bald eine 'vortfeilpofte Wirfung. Das attflädtfche Gericht verlieh "bie Partey der unrufigen Bürger (7%), ben denen nad) Verſicherung ber Oberraͤthe einundſechzig Ponal⸗Mande⸗ "te keine Würfung hervorgebracht haften (75). Hoͤchſt medel war bey dieſen Umſtaͤnden bie Erklaͤrung des fnt» faͤrſten, der bey der Macht, die er in Haͤnden hatte, den⸗ noch feinen Oberraͤthen menſchenfreundiich verſichette: es ‚gehe ihm nahe, fo viele Unſchuldige in das Schickfal emi “ften, bie Souverainitäf anerfennen, und jum Beweiſe des Gehorſams bie Accife and) nur acht Tage fang erlegen "wollten, ihnen ſolche gegen eine Abgabe von 300,000 Gulden zu erlaffen (75). Die Guͤte des Churfuͤrſten fart : aud) bie Städte wieber mit neuem Zutrauen belebt. Und ‚ihre Beſchwerden wegen Abfchaffung der Acciſe, der Be⸗ ſetung bet kandſtraßen durch Soldaten, ber Entziehung ih "res Antheils am Pfundzolle und aͤhnlicher Dinge, trugen fü jest dem Churfuͤrſten wieder felbft durch ihre Bittſchreiben "br; entſchuldigten fic), daß ihr Gemiffen fie hindere Rhoden auf bloße Phnal» Mandate ber Oberraͤthe umb bi „Anforderung des Advocarus fifci ind. Gefängniß zu liefern „eftärten aber zugleich , taf fie e weit bavon entfernt toi | | " €» werichie an den Ehurfärfen vom x und 4 Auguſt 1662 (74) Ehnrfürftt. Nefeript vom s Anguft 1662, (95) Bericht der Oberräche vom iz wif 1662. 66) Beylage XI. - - vom Safe 1660 bit a 0 1. | 3e - rub m, wenn er dem Geſehe gemäß hard) Metoeil umb; Hecht ſtrafwuͤrdig erklaͤrt fen, dieſer Strafe entziehen zu molem (7). Dee. Churfuͤrſt aber mußte dahin freben,, z diefen gefäprlichen Mann außer Thoaͤngkeit zu feßen, meil, e, oen ben Polen varlaſſen ‚segt wieder ‚die Schweden in Preußens Angelegenheiten zu verroickehn (ivebre (77), aud); «— einige. von Adel dahin gebracht "— pn; die Einfüprung ber Hefe zu protefizen (7^), : >. De Churfuͤrſt gaupte jegt bug ‚feine eigene, e; genwart entfcheidenb wuͤrken zu fónaen , nb. [don hab: Geruͤcht von feiner Anfunft machte men. für ihn voro, theilgaften Emdrud auf bie Widerſpenſtigen (7^). Um, biefe völlig zu gerinnen , toutbe vom Churfuͤrſten eine Ar fecuration ansgefertigt, deren Beſtaͤtigung er. jedem ſainer Machfolger zur Pflicht machte. Michts Wichtiges folfen, wenn ed auf bie preußiſche Staatsverfaſſung Bezug haͤtte, án Krieges » und Friedenszeiten ohne Zuziehung ber Slaͤn⸗ de unternommen werden. Die landesprivilegien wurden britáctigt j. und bie Rechte der Ausfnungfchen Eonfeffion — als der herrſchenden Kirche gefichert (5^), unb er fügte noch: das Verſprechen hinzu, bie. Stände wegen aller Beſchwer⸗ den, bie bis jeßt tiec) nicht abgethan waͤren, bey feiner. EE. 403 — . - Av ° (77) Supplicationet der bregen Städte Königsberg, auf bem geheimen Archiv bey btw Landtagsacten von 1662. (78) Bericht des Statthalters und der Oberraͤthe an den Churfuͤrſten vom 1z Muguft 1662. (79) Bericht des Hauptmanns zu Preuß.- Eolau Sins von Cahndorf an bit Oberraͤthe vom 27 Aug. 1663. -— Stn des Cburfürft. Reſcripts vom 12 Sept. (1) Zurfarſu. Afleenration den i1 ‚Det, 1662. u 348: ] | VDeeyʒehates Buch⸗ Aückunft in Preußen vof zufrieden’ gu ſtellen e». Wahr⸗ ſcheinlich war dies die Urſache, bag jetzt bey einer guͤnſti⸗ geten Stimmung det Stände dieſe ihre bem Churfuͤrſten wegen ber Acciſe nur bedingungsweiſe ertheiſte Bewillgung nicht zuruͤcknahmen, ob dieſes geich don ben Oberraͤthen beſuͤrchtet wurde (55), Deren Beſorgniß ſich noch dadurch | vermehrte, bap. Bey’ dem am 14 September erneuerten fanbtage fid) vom 'gangen' Adel mit zwey fanbrát&e und ein Abgeorbneter einfanden, fo daß aus biefem Grunde - der farfbtág bis zum 6 Oetober ausgefetzt, unb bie Staͤn⸗ de vurch ein’ erneuertes Ausſchreiben zuſammenberufen werden nuften (?). Selbſt bie Abgeordneten ber Buͤr⸗ gerſchaft erſchienen nicht vollſtaͤndig, weil die des Kneip⸗ hofs, welche vielleicht gar verhaftet zu werden befuͤrchte⸗ ten, nicht ohne einen beſondern Paß des Statthalters den fanbtag befuchen wöllten, und bey den Bürgern ſelbſt herrſchte eine folche Furcht vor bem Militär des Chur⸗ fütílen, daß fogat, ohne beflimmten Grund ein naͤchtli⸗ der Tumult entſtand, ber aber, ohne weitere Folgen zu haben, durch die Wißbilligung des Magiſtrats unterdruͤckt wurde (75), : Diefed allgemeine Mißtrauen verrieth (id) auch ſo⸗ gleich bey bet Ankunft des Eputfürften j indem bie Stäns | be , welche jet jeden Widerfprucd) im Ganzen und einzeln | fü mißlich hielten, ſich auf keine weitere — gen | : (83) Reſeript an bie Oberraͤthe, Gto bey Cuſtrin ben 11 Sept. 1662. . (83) Bericht ber Oserräe an den Ehurfärfen vom 15 Sept. 1662. .(84) gandtagsqusfäreiten vom 14 est IP (85) Bericht der Oberräthe an den Thurfürften vom 13 Okt. 1662. í - , ott Jahr 1660 bió1igor. 345. gen enlaffes molar, „ie nerfiherten, da [ole je. ae ſey, weil ihre Bien unb Beſchwerden bereits jn den. Landtags s Asten. entbalt ten wären,. unb ber Churfuͤrſt es (don verſorochen habe, folche bey feiner Ankunft abs zutun... Sie erbatheu (id daher bios eine Affecuration, ihter Pripilegien, gemäß bem von ihnen vorgelegten Ente wurſe, und bie Erfüllung des ehurfürftlichen Verſprechens durch einen kandtagsſchluß (5^. „Ohne biefe Bitte zu ets füllen, ertfeilte ihnen der Churfuͤrſt bios eine neue Affes aurationsſchrift, die in unbeflimmtern Ausdrücken abges - faßt, ungleich weniger veríprac), aber gerade wegen ber. Unbeſtimmtheit des Ausdrucks beiden Theilen eine Deu⸗ tung nach eigenem Gutbefinden geſtattete (7). Der Arg⸗ wohn der Staͤnde betrachtete die Sache ſogleich im gehäfs fioten ficte, unb ber Churfuͤrſt wurde tou ihnen beſchul⸗ | digt, hag er (idf bie erloſchenen Rechte des Ordens ana maaßen, und bie Concerdien⸗Formel nicht als ſymboli⸗ ſches Buch erkennen molle. ie fanden es gegen bie tandesverfaflung, daß ben Oberräthen nur-ihre Beftals lung und Privat ; + Zafteustionen, nicht aber bie SRegimentés Notul, ein Girunbgefeó bes.tandes, bey der Amtsfuͤhrung jur Vorschrift gemacht würde. Sie beſchwerten ſich dar⸗ über, tag der Churfuͤrſt wegen der Landtage nichts gewiſ⸗ ſes beflinsmen, unb das Heine Conſilium ober bie Zuſam⸗ menkuͤnfte der Landraͤthe einſchraͤnken , (id) ſelbſt aber weder im Rechte des Krieges, noch in andern Stuͤcken eine —" ‚gefallen laffen wolle e Der Ehurfürft - V 4 ſuchte (86) Unterthaͤnigfte Bitte C, E. Landſchaft um BR, der Landtagshandlung, den 4 Nov. 1662., (87) Beylage XLI. | u^ Unterthänigfte Bittſchrift, welche, — der fuͤrſri. Erkluͤ rung. auf ihre Aſſecuration, die geſammien intr einreichen, ben 19 Deo. d ^4 L $46: ^, .*.fSorepybhteb Buch, fermirfe Religion ben. Fundaniental + Sefegert:bas- fenbe?- enígeaen fe und fie, auf dieſe vereidigt, bem: tanbe nichts vergeben fonnten. Außerdem forderten fie nod), daß Fein Angriff⸗ oder Bertheibigungsfrieg, feine Werbungen und Kriegeräftungen. ohne Genehmigung ber. Stände uns F ternommen werden ſollten (*). Der Churfuͤrſt — um die Sache zu beendigen, in vieler Stuͤcken nad); indem es verſicherte, ba er von ben abolirten Ordensrechten nie . gum Nachtheil ber Unterthanen Gebrauch machen, und feinen Krieg, ‚außer im pöchften Mothfalle, ogne Gene migung ber Stände anfangen wolle, auch verfprad) er, ohne Bewilligung ber Untertanen feine Abgabe — ten, und alle ſechs Jahre einen Landtag zu halten, ben in ſeiner Abweſenheit die Oberroͤthe zuſammenberufen ſoll⸗ "ten. Die Rechte ber Reformirten wurden von ipm ſehr eingeſchraͤnkt beſtimmt. Sie ſollten im Lande nut vier Kirchen, ſechs Hanptmannsſtellen, unb zwey bis drey Stellen in jedem ber drey hoͤchſten Eollegien,-nemlich: dem Tribunal⸗, Hof⸗ unb Criminal⸗Gerichte erhalten ; hingegen ſollten die vier Stellen der Oberroͤche, und die vier Hauptaͤmter beſtaͤndig mit Lutheranern beſetzt werden C^). Da ſich heide Theile einander fo weit genaͤhert hat⸗ ten, jo fom aud endlich am 12 März eine Aſſecuration zu Stande, die grbftentpeie mif ben Wuͤnſchen der Stände uͤbereinſtimmte, "unb ihre Rechte und Freyheiten . beftimmt ficherte (5. Sie erneuerten aber dennoch jet manche ihrer vorigen Bitten; befonders wuͤnſchte Koͤnigs⸗ berg (94) €. €: Landfchaft Bedenken auf die projectirte Affecu- ration, den 31 San. 1663. . — (g$) Extract aus‘ ———— Dehl. Erklaͤrung den 1$ Ser. 1663. (96) Beylage IM. ton aft 1666. bis 1701. ] 347. berg tic Wiebererhaltung tes Hfund zolles ‚md daB neue! Geſuch kam noch hinzu , ta der Churfuͤrſt feinen Starts halter oder irgend eine andere Perfon über. m —— iden mödite (55). u Puſſendorf. beſhulige » Obarathe welche nim. but) das letztere Geſuch erſt ihre eigentliche Abſicht mer · fen liegen, daß fie, um ift eigenes. groͤßeres Anſehen zu behaupten, beſtaͤndig ber Souverainitaͤt das Churfarſten entgegen geweſen waͤren. Argwohn, durch feine Gruͤn⸗ de unterſtuͤtze, erzeugte dieſe Beſchuldigung, welche durch: die landtagsacten hinreichend widerlegt wird. “Denn bie Dbersätge Hatten den Churfuͤrſten Häufig eingelaben, jut Beendigung Det Sache jethft rud) Preußen zu kommen, ber jeát aud) in der That (eine Gegenwart unb die / mitge⸗ brachten Stviegebbffec den größten Machdruck gaben. Sn Polen, dem eimzigen fate, aus welchem die Widerſpen⸗ figen Beyſtand erwarten konnten, wuͤnſchte freylich fo mancher ihnen Bep dtffid ſeyn i knnen. Allcin bie Kin⸗ denofigkeit des polniftben Königs Johann Caſimir hinderte ia fd9ft an lebhafter Thenahme, DieMation aber fohnte - ber Verwirrungen tmb bey Faetionen, welche die Koͤnigs⸗ wahl erzeugte, mebr'nod) der im Lande herrfchenden Gon» en. wegen, keinen wichtigen Entſchluß faſſen. Diele dieſer Confoͤderirten waren bem Churfuͤrſten ſogar ergeben, aͤußerten fant, daß er nad) bem Tode Johann Cafimiz& bet polniſchen Crone am wuͤrdigſten fen. Sein Oronbter o. Hoverbeck, ein. vorzüglicher Gitaa(émann ſeiner Zeit; befeſtigte bie Wohlgeſinnten in ihrer Anhaͤng⸗ khfeit, und beſonftigte mit 2fufopferung feines eigenem "— bie größten me des Cgurfürflen. Das her (97) Extract ber — €. €. tat den 15 m 1663. " ^ 3€ — 0 Sigptete Sed, -- het ſchwand · flt denjenigen Theil der preuhiſchen Eikänbe, welcher Meigang jur Widerſehlichkeit halte, hie Hoffnung zum Roͤchalte. Ihre Zahl vorminderte ſich zugleich darch die weiſe Maͤßigung unb Gelindigkeit bes Churfuͤrſten, ber > Aieburch wit jebem Tags amy ini igev: po episc lE be urn Erfurt esa (^. Diejenigen, weiche Selindigkeit nicht beugen fone te, hatte ein Deyfpiel bec Strenge erſchreckt. Denn ber Churfaͤrſt atte enbfidj Sygeben, ber im auf jebe Weiſe troóte, und ber, als igm Hauearreſt angefags wurde, bf fentlich i in tie Kirche ging, verbaften laſſen. Zweymal wat ein Verſuch hiezu verunghäct, denn Rhode wurde Immer durch einen Auflauf der Buͤrgexſchaft geſchoͤtzt, umb ber Churfuͤrſt, ber nicht das Blut ber-iergefeiteten Pürger-vergiegen wollte, hatte mit vieles Menfchlicheit * feinen Truppen bey einem. folchen Auflauf nachzugeben und (id) zuruͤckzuziehen gebathen. Rhodens eigene Ders wegenheit unb bie tif des Hauptmanns Hille, bewuͤrkten endlich bte Sache. teiteren-begleitete mit 100 Reutern einen Transport von Wagen , ber nur zuw Scheine ver» anftaltet war, unb jog. burdj bie Straße, worin Rho⸗ . dens Haus lag. Die Magen fuhren nun fo zuſammen, daß hiedurch die Straße verfpetet wurde. Jetzt fprangen einige Reuter von ben Pferden, ergriffen Rhoden, ber bem Zuge aus dem Fenfter zufah, warfen. ihn ouf einen Wagen, unb brachten ign eilig auf das Schloß. Die - Bürger waren gerade auf churfärftlichen Befehl in ben Rathhaͤuſern verfammelt, befamen von biefem SBorfalle . «(t Nachricht, ba er nicht mehr zu hintertreiben war, und . bie von bec Veſtung Friedrichsburg nach bet Stadt gerich⸗ teten Canonen, fo voie eoe Anblick von 3009 Mann doute Ä | fücft (98) Puffendorff Le P 574 — $9 | . eon Jahr $660 0M 1701, :949 Piden Teuppen, bie fd in der Machbaeſchaft des ' Schloſſes verfammelt Gatten, hinderten ben: Ausbruch der erſten Gewaltthaͤtigkeit, und bie Vorſtellungen des cout» fuͤrſtlichen Canzlers, Friedrich oon Jena, beruhigten voͤllig bie aufgebrachten Buͤrger (^). Rhode war zu Waſſer nach Colberg, von da nach Cuͤſtrin, unb endlich nach Def gebracht, wo er im Jahr 1678 als Gefange⸗ ner ſtarb (9), aber bis an feinen Tod auf hurfürftlis chen⸗ Befehl mit. einer Gefinbigfeit behandelt wurde, bie ' es beweift, daß ber Churfürft aber Selbſtrache erhaben war. Doch biebefi die wiederholten Bitten der Bürgers ſchaft, fo wie bie bes Königs von Polen unb des Erzbi⸗ ftbofe von Gneſen, um ihm feine Freyheit wieder zu vers - _ fiboffen , "bebat frutos, weil Node bey ber Eegeite wart des Ehnrfärften zu 3Dei nicht zur Gnade deſſelben feirfe Zufinche nemen wollte, fembern nod) immer nicht imtecjt-geganbelt zu haben verſicherte ("*)..... (Diefe Gt; jähhıng eines.gleichzeitigen Geſchichtſchreibers, wird burif : eite Anechote-euhhutert,. bie ſich Durch mündliche Erzaͤh⸗ Img bis auf uns erhalten hat. Zufolge derfelden hatte Rhode die Erlaubniß, auf ben Waͤllen zu Peitz ſpaziren zu sehen, und afs (id) ein(t ber Ehurfärft dafelbſt befand, äußerte ev det ber Tafel, "Daß er bie Feſtungswerke beſe⸗ hen moffe, unb fragte daßen zugleich nicht auf eine ungnaͤ⸗ dige iudi nad) Ms ned ‚von den Geyenwaͤrtigen eod er 6» Extrem protocolli PUR e«. Churfuͤrſtl. Dept r Drandenburg, durch Dero Canjlet Friedrich von Sena, den Kneiphoͤf⸗ und Loͤbenichtſchen Gerichten, wie auch der ger fammten Vürgerfchaft ben $ Renee 1663 bat propor niren faffen. (100) fpwrafilfder Topestempel,; e. 17.42. (101) Puffendorff l. c. p, 583. 589» 'a$o edis Buch, Garne Di Bhodiroge ai inf, unb riech mm $ Rhode/ perſonlich bie Gnade bes Churfürften; anzuflehen ; ‚erhielt aber bie.trogige Antwort, daß er feine Loslaſſun von der Gerechtigkeit bes Spurförften. wol.hoffe, von feu tet Gnade aber nicht verlange. ‘Diefe Aeußerung wart‘ ‚deny Churfürften wieder erzaͤhlt. Sie wuͤrde uns mit Rhÿdens Character auéfoQnen, weil fie mit achtungsvol⸗ ^ dem SBertrauen ouf die Geredjtigfeit des Churfürften, ben - Stolz und dad Selbſtgefuͤhl eined Mannes verbindet, ber - (id) für tas Opfer ſeiner Ueberzeugungen hielt. Aber Patriotiſmus, . ver auch, wenn er irveleitet , groͤßtentheils noch Achtung, immer wenigſtens Entſchuldigung verbient, - war. nicht bie Triebfeder..von Rhodens Handlungen; bie "1, Dberräthe nannten ihn mehr als einmal einen Banferutirer, "^7 (bet nuc durch diefe Haͤndel aus feiner zerruͤtteten tage ju kommen ſuche, und nie wiberfprachen bie Städte dieſer Aeußerung; ein Beweis, daß Wahrheit darin zum Grun⸗ de lag; aid) war bie SDerbigbunp mit Polen, weiche Rhode zu erhalten fuchte, blos von Jeſuilen angefpounen, « oder wurde: wenigſtens durch fie unterfläßt, . Denn bie Oberraͤthe berichteten bem Churfuͤrſten, ‚daß Rhobens Bruder, ein, Jeſuite, feine vorzüglichfte Stäßei in Polen feo (77). Und ſo mar.biefer Mann, den ſein Zeitalter für einen 5Datrioten hielt, wahrſcheinlich weiter nichts, als ein durch Häusliche, Zerrüttungen zum Werkzeuge ber . Sefuiten herabgewuͤrdigter Menſch, ber, indem er bie Verbindung mit Polen zu erhalten fuchte, vielleicht blos Pee bert: fernern — xpi Veiftlichen auf Preußen Rt tig war. | S p ct s N Ij dre. Re Seelen, F p Durch (102) Qiii ie —R tom 1 — 1662. | vom Jahr 1660 bie 1701, | 551 Durch die vorhin angezeigten‘ Mittel, durch Nach⸗ giebtgfeit unb Strenge, nabte (id) endlich der Churfuͤrſt feinem-Ziele, fo daß et. ben fanbtag am 1 May 1663 durch einen Abſchied, beenbigen Eonnte. Der Churfuͤrſt begab ſich darin für Diesmal feines Compfanationé s Sed)té, alles; was bie Acciſe eingebracht Habe, follte ibm anf Johannis abgeliefert werden, nachher aber follte.der. Adel ' und bie Bénen Städte drey Jahre lang jährlich. 60000 |. &6afev, die Städte Koͤnigsberg aber während brep Jah⸗ ren jaͤhjrlich 100,090 Yulden entrichten. — fe&tete foliten Died &eld auf elire Weifſe einpeben , .bie blo auf die. Zins. wohner ‚ber Stadt und bie bafelbft Conſumirenden fiefe, unb-bie Einhebung diefer Abgabe wurde ihnen für bief» mal uͤberlaſſen. Bey preußiſchen Angelegenheiten follte die preußiſche Regierung beftändig zu Nathe gezogen wer⸗ den, umd der Canzler ein beſonderes Siegel ‚führen. ‚In: Abwefenheit des Chmfürften follte bie Regierung bem -fande'vörftehen, Onabenfachen nicht meht wie vormals - vollig abtQun, fonberm darüber berichten, allein Das Recht der Yegnadigung, Milderung und Abänderung ber Stra⸗ fen ward ift gelaffen, fo wie Die Diſpenſationen in Ehe⸗ ſachen, außeroͤrdentliche Fälle ausgenommen, welche (id) der Churfuͤrſt vorbehielt. In lehnsſachen ſollte alle beym Churfuͤrſten geſucht werden, bey magdeburgiſchen tenen aber das Gnaden⸗Privilegium guͤltig bleiben. We⸗ gen aller caduken Guͤter behielt ſich der Churfuͤrſt die Entſcheidung vor, auch bie Beſtimmung aller Remiſſio⸗ nen. Die Regierung ſollte zwar die Oberaufſicht uͤber die Cammergefälle haben, aber nichts verfchenfen Fonnen,. fondern nur in Sállen, bie feinen Aufſchub geſtatteten, zu mäßigen Ausgaben berechtiget ſeyn. Leber bie Verbeſſe⸗ rung der Cameral⸗ und die Fnlijung der ^i pfaͤn⸗ L] r2 c. Deeppehutes Bach, wánbeten. ZDomaiitet - ‚wollte bet Chutfuͤrſt (M6(t bas _ Möfbige verorbnen, bie Regierung aber follte (ágplid) über "bie möglichen Eameral+ Berbeflerungen berichten. ‘Die Städte Königsberg fofffen iufbetanet, SReformirte und Catholiken zu Bürgern annehmen; Schotten und Eng loͤnder aber blieben vom Bürgesrecht ausgeſchloſſen. Dem | Magiſtrate wurde ſeine freye Wahl gelaſſen, in Lehnsſa⸗ chen wurden bie Pares Curiae beſimmt, unb bey Strei⸗ tigkeiten des Fuͤrſten mit den Staͤnden, ſollten, wenn ſie rnicht auf ben fanbeagen beygelegt werben fónnten, ſechs Schiedsrichter vom Churfuͤrſten, eben ſo viel von den Staͤnden, unb um bie Gleichheit der Stimmen zu hin⸗ dern, ein dreyzehnter Schiedsrichter von beiden Parteyen erwaͤtllt werden. Dieſe ſollten ihres Eides loegeſprochen, ſo fange bie Unterſuchung dauerte, verpflegt werden, bios nach ihrem Gewiſſen und bem Landesgeſetzen urtheilen, und ihr Ausfpruch vollzogen werben (79). | Die Coͤllmer unb Freyen erhielten bie Verſicherung, | - bafi ihre Privilegia erhalten, fie, wo biefe nicht ein anbe res bejlimmten, ben Staͤdten gleichgeachtet werben , ih⸗ men keine neue Laſten aufgelegt, und iore Rechtſachen nad) dem preuß. Landrecht unb den Gewohnheits⸗Geſetzen ent; ſchieden werden ſollten (^^f)... Die Landtagebeſchwerden wurden jetzt auch vom Churfuͤrſten nochmals entſchieden, aber groͤßtentheils ſehr ſummariſch, und in einem Tone, der ſchon bie Höhere. Gewalt bes Fuͤrſten zeigte (^5). We⸗ gen bet "pes aber. wurden bie Stänbe burd) einem j "E — (103) Beylage XIV. z (104) Abſchied ben Collmern und Freyen — am 16 Sur lius 1663. 7 (105) Refolutio auf ber Stände Gravamina, bei t. Ste : 1663. ; / [d n PF --. dom Jaht 1660 fb i21. . 333 * Verglüch geficheet, der alle Diecite ber Sefotihbsden gi» - wu Peüamute (7). Der Ehwefüufk-verfiench, eine. . Mahlen ı Drang unb eine naue Okbnang wegen ber Gan» - zeley⸗Gebuͤhren entwerfen, das Inndiecht resibiten zu ffe, Abgeordnete vun bes Staͤnden jur nte - ene Iondeserkimng unb: der Gefuge gegen bes tus zu beftßen. — Durch Geffent Oecanomie im Amte Fiſchhau⸗ fm hoffte « bet Academnie wieder aufzuhelfen, vnb Me Spegtifche bet Otudirenden, welche zu biefer Zeit einge gungen wagen, saicber quies, Sube dar Go ^ (latfiten, ab von feisam blicke: Onte, welches war von Sefr.1612 otquititt fin, "Pxopetstibe ober gus eingrfarbett. merben.; bey denjenigen fyitern ober, weidge nach der Zeit an ablidje. Beſther gelammen mäzen., falls ti Abgaben, we jr Darauf oifee ib. 9n, auch [emustin Maben (7): | In! — Set Erevcheen noch bie Cathoilen. Sure de raſton, weiche: tie: echte der "Mefermirten beine, war.eh deutlich feſtzeſetzt, dag alle: Abrigen Aemter sub 386tben au susherifche vergeben meses. ſollten, unb woeil mar batuus dine beflümmte Aubſchließnug tur Cathotiten pL mit sinec Vittſchriſt ein (7). Der Unt ilm nef a. — ge e Pn 6196) NV. o een qe c Fuit (107) Ver JOVIS. - Soria E à ^ Kos) — be n von Sitten, den 13 Zeiu— > 1663. re A vid Deich, pr. 5. Bd. n e $c 8: i In 1: ] 1 us "un [4 35 | pe ME: "et hal wicht tle Abſicht hege, bie Tathoiiken S aub vgufebliden , - urb. bag burd) bie ſpecielle Affecuration we ‘Bas; der Reformirten Keinesweges oie frühen echte ter; inichtet werden folited , welche bie @enexzal 3 Qiffecuration ‚den G'atQofifen zugefschert habe (777).:::.€50 hatte nun da Churfuͤrſt alles mit ben Ständen angeorrmet, aber rox den Paolen war die Dache noch. nieht Geenbigt, und die "Ankunft polniſcher € ommiflavum ; weiche bie Preußen Yes an Polen geleiſteten Eides entbinden, und auf ben Erloſchungsfall· des Beanbenburgifchen: Monntfleemes die Hufdigung "ewreté an Poleninppfengen -follten, iiv geeten nod) imeer mit ihrer Aukunft. Es waren dazu der polniſche Untegs@äftzler: tesfd)inof und ber Gummi ————— bei Giurfár ftus omiigt war, fo febttor ihm ichenn gurn Theil qup igenna, entgegen, weil: es wenigfend per ber Huldigung die Quidgabe „Der : vyn. churfuͤnſtlicher Truppen befe&ten Stadt Braunsberg zu erpreffen firebte. Selbſt die $ouigüz. übel Polen :Qregte auch immger ben Semi; Prsagen, nicht vbllig atqrturten ;:'ohgleich. gv ders innerer: Zuftand ſo segvüttet sow; ; haß.ıhei) sue lege fich jeden Orachthei des Deäje:berausfepen fuf. Endiah (iegsen dis Unterhaliblungen, welche Hovenbed uns Gols zu Warfchau, und Frirdtichtiaan Se zu ei . berg betrieben. 2 Der Diſchof vun Gunelöns, Pee miner die Abſichten pt; Ciépisgigfelie qu. ipt Wurde gewonnen, al ber Ehurfürft ben Tag vot ber ul bigung Braunsberg räumen ließ, HK Hufe wurde mun ju Tun - roeitere inbetskieootgbget (X3). i h^ i: e TR m2: don. did pnus m (2. (109) Beylage XVII. TM. (110) Puffendorf, 18. $90 — $96. ^ .; ET um / som ir sib Tro: 355 Won s October aan, die yonifhen.. Commiffas- t : Dan: BAD Radaiwill mb. der. Oberburggraf v. Kallnein fairen ihnen mit ſechaundzmanzig Kutfchen - entgegen, „And: wurden Son..ı so: Mann Trabanten zu - Pferde begieiiet, Im Dorfe Spandeien fanden fie die Gefankten, welche v. Kallnein mit. einer ladeiaiſchen An⸗ tede Gtreiüfomunte, ns aufs Schloß tud. Hie fliegen in ten charfuͤrſtichen Dcontowaoen. Wen iger. Antunſe wurden von Den: Woͤllen, der Feſtung und den Schiffen bie Conon grähft, uund (e wurden von ben in ihre Cam⸗ pagnies groctieten- Biiegerfchaft empfangen. fm folgen⸗ ben Gage; zeigten (je dem bandhofmeiſter v. Walleurod, her fie heſuchte, ihre Bollmachten. Dieſe murben im chur⸗ fuͤrſtlechen gheimen Rach geprüft, unb nachher wurde erſt bie offarutiche Audienz veranſtoltet, wybey die ‚tateinifche Rede das Biſchofs ber: Gender von Goqbot in ber gem, jen, ber Churfuͤrſt aber-in- franzöfiicher Gerade Ber anfmettete, Die peeußifihen ‚Oberrätbe unb. bie erften Officionten leiſteten noch an bem nemlichen Tage im, Hure fürfifichen Audienz- Sünmsr bie Huldigumg. Am .folgens | den Tage wurden fchon des Morgens um 6. Uhr clle oͤf⸗ fte Plaͤte mit. Wachen beat, das Schloß mit 300 Mom umgeben, Den Zug- nach ter. Kirche führte um 3 Uhr der Obermarſchall mit dam. Marfchallftabe au: Doctor Drener hielt bie Huldigungopredigh die pojnifchen Abgeſandten aber beſuchten den Gottesdienſt in. Der có» miſchen Kirche. Hm 12 Uhr beſtieg der Churfuͤrſt die mit totem. Scharlach bekleidete Buͤhne, auf welchem ein mit rothem Goammet befleideter Thron ſtand. Der Sát ſtenhut warb. ihm vom pteußiſchen tanbhofmeifter, das Churſchwerdt ,pym. Oerſchm acrafen, , ^a Seepter vom 32 d ^ we oc EN ER Care und ber Morſchaum ·von —S— vor⸗ getragen, und die Bühne dn jeber Seite mica 2 Ira vanten umgeben. Jeder Aue, die Abhesrduiten dee . Vbtábte unb ber Juͤnfte, jeber baͤrgeriche Eigeratzuͤmer ines. laͤnblichen Geundſtuͤcks, au: alle vorh ˖Civilſtande, weiche hurfürtiche Salarien jode, leiſteten perf bnlich bie Hildiging. - «Det Cout (tf fette ſich auf ber Thron, bie polniſchen Geſandten ám bliden Seiten sififtén: Der Tanzler von Kospot, welcher iadeß den’ Stcpter Anem Eammierheten abgab, redete mun:die. Ihafleberten an, und der Landrath von Tettau afiltvottefe im Mamen der Vnterthanen. Den Eid las der Oberfecretär Kolau vor; die Unterfharten ehfannten darin den Churfuͤtſten Nh ifrea einigen, todbten und m, Id, verfpfachen fid durch nichte, wie ſolches auch von Menſchen etbacbt werden sbag , abweilsig mo. then zu laſſen. Die fateinifche Anrede des Biſchofs mur be ebenfalls vont Landrath o. Tettäü lateiniſch Geattfivor tet, und ver von dem Cracauiſchen Domherru t. Doms ft vorgefprochene Eventual⸗Eid von den Ständen abge legt, welche hieburch nach Erföfthung 'bes Ehurbranden burgiſchen Mannsſtammes bem Könige von Polen Treu - gelobten. Das Tuch, womit bie Schranken nnb di . Büßne bezogen toarert, wurde beim Volke preiögegeben . Wie aud) bet Wein, ben man ben ganzen Nachmitta , Yiber aus einem auf beri Schloßplatze errichteten Ale laufen ließ. Der Geheime £rmmerer v. Heydekam ſtreuete auf dem Schloßplatze, fein Bruder aber fn alle tren Städten Stbnigsbérgs gefbne und fifbetvie Muͤnzer aus. Die Stände wurden auf Koſten beo. Ehurfürfte an 20 Tafeln ein " poema erhößt mi "*« "- * — e vom, hr 1660 Mb 17041. 35 woGduMie umher, bie n ter Sohn wit, - teen Tucht belleidet waren, medoet man nachher bay; Birars uud. Muſtlanten preiagab. — 2im folgenhen Song minben aach die Snmbrärhe, bie Koͤntzobergſchen Bürgpe«- meiſter und so Pferſanrn van beu guieften an ber duse, farſtichen &ofsl bewirthet. Am zoften unterhielt inan bin, — xigiſchen Getinbten hard) das Degen zweyer Bären, oum ſeigenhen Sage Durch em Geuetmerf auf dem Schlofiteh, de, wb fie verliehen m Rönischeng am 22 October" auf bie nemliche Weiſe, wie fie iore Qusg erioten hat⸗ tem. Vom Ehurfürften wurde bie Abreife am 29 Detos ber anseträten, nadbstid er noch an dieſem Tage auf Gin, - laden des altſtaͤdtſchen Magiſtrats nebſt feiner Bernaffin. umb ber vornehmſten Officianten das Mittagsmahl auf dem Rathhauſe eingenommen hatte. Die Bürgesfehaft patabitte beym Abzuge, uͤberall murden bie Ganonen ges loft, und ein Theil der jungen Buͤrgerſchaft zu Pferde ber gleitete den Churfürften noch außerhalb ber Stade (77), Die Dichter ber damaligen Zeit, 9Róling, Gorfos us, Goffeburg unb Bröderlo befangen biefe Begebens feit, imb noch thätiger, als fie, Hagemann durch brey bes fondere Gedichte. — Hiedurch war denn bie ganze Feyer⸗ lichkeit beendigt. Weil 'aben einige Grafen geglaubt hats tem, bey ber Erbhufbigung nicht erſcheinen zu dürfen, ſo beſchwerte (id) hierüber ber Adel bey dem Ehurfürften nod) kurz vor feiner Abreiſe. Dieſer verficherte, daß er fei nen vierten Stand im fanbe haben volle, fonbern jeder, . 983 - wel⸗ (111) Beſchreibung bes Actus, als dem Durchlauchtigſten E Großmaͤchtigſten Gürften und Herrn, Friedrich Wilhelm fb 18 October 1663 — gehuldigt ward. gn Sion ad: ter boy b Giébifidinty pe Pat — ſey, "Bien Huttrigemngeen JE dern Qn otptmanimé, n tef Kreis dr wohne, ablegen folie (1/*5...45 wurben üllenie finigen‘, welche die Huldigung nicht gekeiſtet Hatten, auf» geheichriet ; alten Haupkleutenbeföhlen,, . itn den Eid dönmehmen‘,' urb gegen bie, welche ſich den Gi 3u fei flex weigerten, urbe fifcaf Rl verfähten (""*) la (idi Aber bermungéad)tet. nod) einige Perſonen weitzerten, [o ^. Befabl ber Churfuͤtſt ffe bey — * "-— " Hul⸗ digung unde > P Ä ira) Eiurfietit Sordiaude Min tu vot: ra 2 ‚fen am 28 Oct. 1663. j* (213) fyulpiapnotacten von 1663. auf bem geprimm Yin. | (14) Ehwefürft. Refeript som 23 Sept. 1664. vom Sa 1669 bu vo, Br Zveytes Eabitel Einfah. und Folgen. der erlangten Sonverainicht Auf; ques. $e Einwohner unb- den Chracter des Churfarſton. Befehl. im Betreff der Quibigung und neum Abgaben. , Streitigkeiten - und Buͤndniß nit Schweden. Theilnahme des Churfürften am, Jarkenkriege und ben polniſchen Angelegenheiten. Vergleich wit, jag: Neuburg, Die Anwerbung von tauſend Meutern vera. .' laßt einen Panbtag, apf.weihen.ein bappeites Kopfgeld Pemib, - . fgtwirb. Der Ihurfürft wünfcht auf dem folgenden Landtage die Acciſe auf unbeſtimmte Zeit verlängert. Erhaͤlt eine ‚zweyläßs. Nae Acciſe. Die Entſcheidung der Beſchwerden wird nicht ges fordert, fenbern der Gnade des Fürften überlafien. Die Staͤn⸗ de wuͤnſchen Einrichtung einer Landesmiliz; werben daͤrſprecher | der Cülfger, bie aber dennoch aufs neue beftenert werden. Der Churfürft Hält ſich nicht. durch. feine Werfprechen gebunden; bes fümmt die Summen, ‚welche et bebarf, und. überläßt den Stäns den nur die Art der Bewilligung. Veforguifle und Bemuͤhun⸗ gen der Oberrärhe. Neue Vereidigung. Der Ehurfürft ſchlagt die polniſche Crone eus. Händel wegen Draheim, welches er beſetzt. Dentungsart ber Polen und Preußen. Kalkfteins Mir derſetzlichkeit, Proceß und Verhaftung. Eindruck diefer Bege⸗ benheis auf Preußen. Verfuch, bie Landtage feltener zu machen; dem Ehurfürften eine Partey unter dem Adel zu fchaffen, und - ebermalige Bewilligung einer zweyjaͤhrigen Accife. Die Unei⸗ nigkeit zwiſchen bein Abel unb den Städten befoͤrdert die Bewilli⸗ gung eines Kopfgeides. Ankunft des Churfürften, der, die Acı dft auf unbeftimmte Zeit zu erhalten fidt, die Stände aber zum Unwilen und zu einer Menge Beſchwerden reizt. Vorfchläge M$ Hoefgerichts zu Mound" der Proceßkoſten. Der Chusfärfk 4 ver⸗ 1 \ $400 — freie Buch, dvermindert bie Dienfte tet burgerlichen Guißbefiker , ble er aber ‚ unberoiliigten Abgaben unterwirft. Haͤndel ber Gelegenheit des Hauptgeldes. Etefthf der polite Crgaibetititep cuf bie Stim⸗ mung Preußens. Haͤndel, bur) den jüngern Rhode und ats ſtein erregt; Gefangennehmung des letztern. Sob des Bürken Hadziwil. — Manſche und Vorſchlage Ger Oberroͤche. Schwie ⸗ rigkeiten bey Unterhaltung bes Sitittohs. Die vreußtihen Staůn⸗ ' , e wollen Abgeordnete nod) Polen ſchecken, erklaͤren fi aber den ⸗ wod) gegen Kalkſtein. Während des verzoͤgerten Panbtag? fient der Unwille. Deſchwerden der Staͤnde, durch das eigenmoͤch ⸗ tige Betragen bet Churfurſten vermehrt; einfehtige Entſcheibung derſelben, und Deutung ber djurfütfttiden Aſſecuration, wodurch bas Bewilligungsrecht der Otände Formalitaͤt wird. Sireben des Churfuͤrſten nach einer Bewilligung ber Accife. Outre keiten wegen ber Verſchreibungen. VBeſtreben des Ehurfärften,” tne Domainen anf Koſten der Unterthanen zu erweitern. Wer willigung einer Viehſteuer und eines Kopfgeldes. Erneuerte e ſchwerden ber Stäͤnde. Die Oberraͤthe laſſen ben chutfaͤrſtlichen Befehl, unbewilligte Abgaben auszuſchreiben; unerfuͤllt, und thun Vorſchlaͤge zur Abſchaffung der Beſchwerden. Der Chur⸗ ‚ Fe will eine deſtimmte Summe. Verſuch, die Stände zu ges winnen, und durch eine Steuerung im Vetreff der Inſtructionen die Macht ter Deputirten zu vermindern. Verſchiedene Border rungen des Ehurfürften, der enblid) mtt Halfe der Complanation ‚eine ziweylährige Acciſe erhaͤlt, fogleich Erhöhung berfetben wuͤnſcht, ‚Söffstruppen yum Tuͤrkenkriege giebt, und nur nach Bewilligung eines doppelten Kopfgeldes feine Reverſalien falten will. Ber⸗ ſuche, Died Kopfgeld von ben Kreiſen einzeln bewilligt zu erhal⸗ een. Steigende Biiterkeit unb Vorſichtigkeits Maaßregeln. Ohn⸗ geachtet der Bemuͤhungen der Oberraͤthe zur Erhaltung des Kopf⸗ geldes fordert der Churfuͤrſt unbewilligte Abgaben. Das Heine Conſilium wird engerer Ausſchuß der Stände genannt. Durch das von. Maß wessen. | ser éd Geinset tue Qbenit)s teicbon M) Cxisbé zu Sc neuen Deniligungen oefiumt, die aber ſar ben Chusfäzfiug beua nice handeichen, des auf. bie Cinfühnung unbewilligter Weaben, Hagen der Ghnbe- Kalſteins Qrithindi prec und Liuziche . tung Die Ape Enge Polens (andere Die vachcheiligen Bob? em, P hatten alfo jet die Stände bie Sauperaini⸗ tät des Churfuͤrſten gnerfaunt; ob zum Vertheit bee Machcheil des Landes? daruͤber waren noch unter ihnen die Meinungen getheilt. Diele befiürmktutes mit Unrecht, jedes iger Vorrechte verlohren zu gaben,“ und darauf gruͤndet⸗ ſich bang in ber Folge noch fo mancher Beweis bes Unwillens unb fo mancher Widerſpruth. Die Geiffichkeit jdiien es zu füllen, Daß fie, bun Chefeße be Fuͤrſten beſtimmter ala vormals untermorfen,, bera Ver⸗ felgumgsgeifte entfägen müffe, ben fa mancher leidenſchaft⸗ Ge Manu, indem ec ſich ſelbſt hiebey tánfebte, unter bem Namen bet Anbänglichfeit für bie reine tehre bisher verbosgen hatte. Maͤchtige Ariſtokraten bitten noll Une - - willen auf die zaͤgelloſen Großen bes benachbarten Polens, unb fühlten hieben zugleich die Groͤße bes eigenen Verluſts. Der hanbeinbe Theil der Hauptſtadt verglic) fid) mit ben Häuptern von Danzig; (anb. bey dieſem EBergleich ip Schatten, unb ben allen diefen feuten wurde Mißvergnuͤ⸗ gen aur burd) Jurcht anterbrádt. Derjenige, welcher . ruhig nachdachte, glaubte, bag butd) bie OtotQmenbige _ fat, an allen Fänftigen Kriegen bes Fuͤrſten Theil nehmen | zu mie, Die Angaben nnb Entvölferung bes Landes 35. - . eti 362 . 1: Diüggehuied Meli vermehrt eden Thunten, none Gisbusdp immer beſtimmt . ."seeniofiene tego Siebert (tfe auf das 4ikid DreuGens zu soiinfen. : Dem Cbefürbtigen ging e&: fon vahe, ben Bortheil beſchraͤnkt zu fehen, durch, Wiberfprush: auf; bem $anbXage:alé Haupt einer patte olánjen, und vielleicht ſelbſt: ſein Schweiger teni Fuͤnſten verfossfen-gu fnnen. Der siesamägige unb ſelbſt ber aͤrmere Theil Des Volks berechnete, wie allmalig. das Necht ber Bewilli⸗ gung eingefchränft unb bie Abgaben erhöht werben koͤnn⸗ 'fen, bejonberé ba die flehende Kriegsmacht des Ehurfürs flen tiefes zu vefordeen ſchien. Daß bivfe. in Land bes ſchoͤten wuͤrde, welches. bey den Ginfállen Ber: &chmeben, . Sattaca und Polen, feine Schutzloſigkeit gefügft Hatte, dies mußte febem.einlenihten ; aBer jeder glaubte auchfeft, daß din nusvom Fuͤrſten ganz abkängiges Militait auf) jeben Bortheit, Ede Abſicht des Fuͤrſten, ene: Ruͤckſicht auf bie Wortheule unb Mechte des: Gjahgen nüterfliger: wuͤrde. Die Wichtigfeit des Schutzes erfannte Than. nicht gan, weit bie:ghäcktiche Syarbefafage Preußens immer: bie Ule6ef des Krieges 5afo verfchmerzen gelehrt hatte, unb daher hielt es mioncher Eigennuͤtzige füv vortheilhafter, frey von Abgaben und Einfchränfungen im Frieben ſammlen zu’ ^ Sonnen, gefeht auch, dag ein folgender Krieg ihn. zu eis nigen Yufopferungen zwingen. follte.- Bey unbefangener Prüfung hat das fanb vielleicht durch manches Opfer, welches dem ganzen Staate gebracht werben mußte, viels eicht im Betreff feines Handels verlohren; .aber im Bes treff des Anfehens,; bec Macht, ber Sichergeit ber Pers fone und des Eigenthums, in der Bolge unbedingt ges: toonnen, Freylich genoß Preußen das feítene Gläd, von: großen unb guten Fuͤrſten beherrfcht gu werben; aber más tt biefes asıch nicht oer Fall geweſen, fü wuͤrde das fanb, ' | ims s / L] “ ia e vom. Jahk r660 bis Moi. — 364 armen weniger verlehten haben, als menn e, wie fuby vor.eslangter Dorwerainitaͤt wuͤrklich der Falk war, ool - ariſtokratiſchen Parteyen ‚baherrfcht und zerroͤfdet worden waͤre, 1tsbr deohalb uff die Machkommenſchaft eie Hunt? img bes éeften, mit. Dant: 6etracbten ,: weiche ihn und e Statbfolper in den Stand fegte, (iir das Gluͤck jebea JintectGanen ; gleich Ianiesnätaelich zu forget‘, und bie —— ganjem Staats zu dem echabenen Bweie | E Allgemeinen Wohlfahrt zu. verbinden... “> . Mech dieſer Erklaͤrung, nod) ber SBerfiebe, bie Frie brief ibi große Entwürfe, ſo wie der Muth. unb — tie Eutſchoſſenheit, womit er. (ie durchzuſetzen fuchte, bey bet. Machkommenſchaft erwarben; iſt bie Meberyeupurtg fihunergfich, bafibiefer goße Fuͤrſt nad) dem fDerpüttnig, ‚wie er fine. Herrſchaft erweiterte, fidy, feine Leidenſchaf⸗ ten und Wuͤnſche weriger beherrſchen lernte. Seit übers zeugt ;baf er weniger groß geworben, ja nicht einmol ſei⸗ san hase Ruhe, und Erholung geſchafft haben: wuͤrde / ane. bie Graͤnzen feiner. Macht: auf fremde Koſten zu ere weitern, ſcheint der Gedanke ben ihm gewurzelt zu ſeyn, bof jede Wergroͤßerag feiner Macht vow ber vetgrhßerten undeswohlfahrt unzertrennſich ſey. Vorliebe fies das Miutair, bud) welches v mur ſeine Größe behaupten zu fónnen ofaubtà, hemegte ihn, fein Site. gue Unterhale tung beflelben ungenuͤtzt zu laflen. Gepeinigt von feinen Bergrbßerungäplane ,:gii6te er Dusch jedes Boͤndniß mit einem Mächtigern zu gerwinnen. Keine traurige Erfah⸗ sung überzeugte ihn vos Gegentheil, und da Krieg entr lid). ben ihm in. gewiſſer Hinſicht Leidenſchaft ward, fo, wurde et hiedurch gegen alte Liebe,“ welche den Krieg be⸗ gleiten, abgehoͤrtet. Uebendem nod) dem obe feinen - Gemahlin, ber ebfen Louiſe von Oranien, bet danse ctunnD fs qs op d E Z haͤus⸗ | 4 364 |. | 2... 3. 723 | REED beraubt, en ber Genef ſſachtigen ;= : tadjgbweigen mb egemmätigen SDerotgeb-ven. Holſtrin Sonderburg verbunben ; pie ſeboſt an: der obe Zwietracht in feine Jamiſie brachte, ben Water: viuis Qoba it einander antiteryte,- eniwich aut. feiner Gerleijmes — „ie, farifte Wohlwollen, welches für anderer CAck. ſo gái tio 4. Dieidüiiptet: fMi. cine genie Bitten» · Bt gegen tie Menſchen, die bim; geo(máibigm: riter fo weit brad)te, fich ſogar Rache zu geſtätten; dirſe Em⸗ pfibimgen tifen don fo weit hin, zus Erreichung. feines Zwecks, ben feinem: zum Theil unnuͤtzen Sciegiw, Ale dine — fttoonen mit vofltffier Härte zu orden, fb dberbes — Xie erhaben prbenfen, fbft das Gigentfmnidredot zu werleßen und Day wo fein unb ber Untertanen Bostheil! — an Spiele war, die von fe&tene angeflchte Ruchtahiiife — zaruͤckzuweiſen. So theuer erfaufte riebrid) Willem — feige äufene: Oxhße, unb jegt, wiewohl wit eirdghn Wie derwillen, zu ben Neweiſen dieſer vielleicht ſo auchem grhaͤſfig ſcheinenden Angabe, info weit, ets fie — Gefchichte darbiechet | Oleich arfángfid) (itte in Berufen Stuge ten . Sturm. Der Churfücht befahl, daß ber foutbioumeue Actus ben fünftigen Fällen zur Worfihrift genommen, und bie, welche den Eid noch nicht: abgelegt Hätten, üt ven Aemtern toju angehalten werben fölken(")." Bald dar auf entftand eine neue Gorge ber Oberruͤche und des Statt⸗ halters. Die vom fanbe bewilfigtar Abgaben reichten nicht jut Veſtreitung bes Militaiws Etats." „Der Chur⸗ Pürft: befahl taber, von be vier 'fsauptámorrm und den Abgeordneten Koͤnigsbergs ein Gucachten einzitforvern ⸗ und "e ben Bor [dg n einer feuen —— e DDR T fr) Eiern, Neſcript vom 23 Januar 1664. E von lt te6o Bor. 3 arte: vamadauſtiſche input unb Samtoif: tí wo ala ope einen (emer, Vorgaͤnger bewies. Siben Hatte 5efümbig in Praußen erbe Huben gleiche Abgaben bes siitlgt,. ohne babe auf te Lirtterifieb des Ettrages unb der Ausſaat Nstficht: gm nehmen, obw eint Hube Kegerb bor Bpiefin, Din megen ber périebeten: GBiebgndót ungleich uei bla vie Sube Ackerland trug, in Anſchlag zu bee geũ y: mud aber verkangte:ber Ehurfärfl, daß der. Stab - gdifecani:bie Obervätge dieſes in Erwoͤgund gégen, unh bie; Pellignmung ber Abgaben auf die Orbße des Dicke ſtanbes, der Ausſaat anb bes Ertrages Roͤckſicht nehmer. Wmöchtes: (.* ); win Weweib, daß etis Abgaben geiche wertheiit un ber Dand tek durſtigen Vanbinonint enleich —À' DE t 2200 Statthalter unà bee Obanithe fahlen die ud Sequin trit bey Einführung einer neuen Abgabe, Qi en ſchon die Zregen. uub Góllmer in des Güte qu einie 9 huſchuſſe bewegt, Allein dieſe wollten auch nichtz ferner ‚entrichten. Jetzt. fielen fie darauf,, ben zehnten Then ber alten Fontributionsreſte einzuforbern. Aber mei beg. Adel fi feiner Erecution unterwerfen wollte, fo fiel dig aan daft auf, bie nme. Olcinbeigentgümer , von benen aber aede nur eine Kleinigfeit einfam, . Die. Oberrächg bericerient. bep, Epurfürften: durch: MWerbefferung des : ppmie-in den "Domänen. ‚müßten die Landegeinfünfte ex: Folge ſteigen; ; aber gegenwaͤrtig ſchien Quen Ne Mu der Soldaten das einzige Hilfsmittel ap ſeyn (? 3 © qure mir, Ds iine Gonifium, m E^ efeh⸗ (1). eiii "a vom 5 Inguß 1664. (3) Bericht des -G'tewopiten md ber. — 7 Ang. 1664. : — ar 9656 — 1 Dig ub, Befehl suhäg;, am x. @mptahber pufammenberufen (* Diefes afe erflärte," daß nun ie fünstlichen Stände e Abgabe beisitiigen fonnten, der @tarthalter aber umb b Oberräthe leiten: es für Pflicht; den Ehurfürften auf di Unannehncichteiten, und die:negen Landesbeſchwerden, welche aftbeng unvermeidlich máren, anfmerkſam zu moi chen Leber: dier:neue Artder Abgaben erfefate Bios Dit Grelaͤrung,“ daß (ie in Preußen nicht: ansſuͤhrbari voire fenbern eher bie Conſümtibiſien zu beſteuren wuͤren (5), Ki Meinung,’ big wol darin ihren Grund hatte,‘ bof hie, melche: das Gutachten ablegten, inegeſammt Länder suyembefaben:. Der Charfuͤrſt antwortete: er. faͤnde eb - 8t nicht. fin gut; bie Oände gufamahenzuberufen; wm ficherte aber, e& fey bey ihm Entſchluß, ben fantitagaoti fehied zu Halten. (Er wife feine Beranlaffung gu neuen Landesbeſchwerden, deehalb follten ſich ber —2— inb bie Oberraͤthe Beftimmter erklaͤren; er feiy überzeugt, die Einkuͤnfte Preußens muͤßten zur Beſtreitung der Aus⸗ gaben hinreichen, aber bis jetzt ſey keine pünctlid)e Retch⸗ nung abgelegt, und die Einſendung dieſer Rechnungen über jeben Zweig bes landesherrlichen Eintommene min de jezt ub Pflicht gemacht ().^— 75 0c ^. £o nahm jene Beffimmtoeit nS Ditiunj t a ifben Finanzmefer den Anfang, melde das Gluͤck und bie Seffigfeit- des Staats gründete 5: benachbaͤrte Staa⸗ ten aber ahneten aus bem fichern Gange des; Churfürften feine immer fleigende Größe. Schwedens Argwohn ers machte. Dieſe Crone fuchte darzuthun: "der Churtfarſt ux nicht das Recht, eine Flotte auf bet Offfee zur galten, (4) Relation an den. Churfärften bpm. a. Sept. 1664. - (5) Bericht an den Churfürften bom 9 Mis 1661. .(€) €yusfárft — vom 50 ey. 16b. / A | T um a«y inten sina drum Achten cit Diuca anf rem Sis. Ye Hunfheftigebäßee: , Dad) profite up, dem,baltı nachher geſchloſſenen Spünbni(le , bo Som rah nitaͤt iu rhe ie — — ſelbſt zu vercheitigen (73.77 ouo oa ors Dem Ehar foͤrſt erhielt — ——E aͤhnlthea WManeiſe der Achtungiund b? Sertrapeus.o Des Kaiſer Gotta iota fchen ben. Oſerbeſehl über. DaB. gegen die Tuͤrken berſamioelte er: angeuägen. : Dieſes haste Der | Churfuͤrſt riri ap ſandte dt aber doch sa. Map — Hitfarbiſee pewticbeix Ungaru: bey yerfihirbenen Ie fete. ben Eriegeruthen: ber Beandenburgiſthen Truren item (HE — Suofán: maukerrouch trade feed | Omeatódt Magtebuts welched ſeine chemelien Meiche«⸗ I Achten hervor ſuchen venite); eut Dinge aebracht (’% ZuDoten war ein, groſer Theib ver Nasen, uns Att dieſen ee Can « Groß Miarfiheitnkubernisdti; dem ‚ Ehurfärfhder eifrigfinergehen ,- umb vedn(dyGen. hur die poly niſche Crone.;:. : tte er duc ble.protéfonfi(dà 9idigan mit bec tutfofi( en vertauſchen/ bet, tele (dg fnbensirefg ausbructe; "tee Meſſe beſuchen woillen, ſo waͤrde ähm - We pofnifche Qest ſchuclich entgadpen fep. , Den Courfütil fan Heucheleg. (sineramfrwirtig, biell a abe veles fü Piſicht, taf. Depto ihm eraabenen Parteg zu’ adexſtih en, xb bewoͤrkte Deshalb, :. da tia imhaſ Quale): inlsieifrim Gegner iukemirdt ſchwer zu fullesu:fiwehte, ble Det ug Pefie oen mit · dem Sinigi Mtt Muchfelger fad: hurfeſt dien Make Min von Meuburg zu befördern ſtrebte C ‚Denn eà molo.3 1^3: nur e61 : „hatten (7) Purcodórit Io c. —— PE J ip (8) ibid. 620. 621. JE M DNE Nu. p Yu db adc s usi de (10) ibü& (649 &- 639 n.i bae Qd quM gc $98 -' E tatien 8$ (dst ie tort ditdiffe gal jben ussbenburg cb. Sp (afs · Meuburg ſeht veräubet, wei noch Yartgen Unten hamſimgen dn Vertrag du -QUtanté pefomganen. mar, be dem auſt Wwardenintg bat. Herzugthenn Liege, te Grafſchaften Mark und NRavensberg ſicherle, auch die Rechte belder Juͤrſten gea Setimmte, und am 9 Gert. 3666.54 Kleve zwiſchen bem Qurfuͤrſten und dem Pfal⸗ yeafen Spollipy fli fel abteſchieſſen wande (^^). Frank teidy-sarotirte in ber Folge, :. und. ber. Kaiſer in Supe cre Hafen Bensli (^. — So vortheilpaft waren bie andredrtigen ferita Se ficia, er.ey dieſen vielſaltigen Cefchäfftes Wengen nie aus bem Auge verſoht. Der Gtattpalte und vii Dirirütpe, weiche bles. vielleicht beſarchteten, eo inertia den Chuefürfer, daß mit bim x Suip bes fob yenben Jahres 1666. bie Icriſe auſhoͤre, Folglich neu Maaßvregein notQwenbig wären (79). . Dennes mor nick. vinmal die bewilligte Suennie Bidber aufgebracht worden, under GoutfleB, - weicher bey bett Unruhen, bie zwi ſchen tem: Viſchof von- Mauͤnſter und ben bereinigten Diier derlanden entſtanden warrn, für. ſeine eignen. weſtphaͤli⸗ ff Staaten befongt war, forderte ,"bagijm fie preufi fem Stände taufenb-Diuser anwerben und nıfarben fol fin , "mon. nach :bems ber Düeirütüe 1 4 1,501 Nthir nothwendig waren. : Die vise anptlmtec und bie Buͤrgermeiſter Rbnigeberzs:, bie Deshalb qufummenbero fen wurden, ſuchten tit Sache abzulehnen: verficherten, M » hut — — (——— , unb (11) Du Mont, Corp univerfel —€— Tom. VI. Part. IIl. p. i177. 77 (13) Puffendocff 1. c. p. — (13) Su an den Speo vit: Sept. 106 c ^ 1 vom m. 20 BéTgon | | : 369 unb father; "daß. ſelbſt abf ben Fall ber Bewilligung, SDeengen; welches vorher nie an den Siegen in Deutſch⸗ land €$eil zu: nehmen verpflichtet gaveſen waͤre wegen ij "er gu: bufárd)tmnben Folgen, bur) eine churfuͤrſtliche Aſ⸗ "fentutiot gebrdit werden: moͤchte ('*)3 und, obgleich ber Ehurfürft ihnen vorftellen fie, daß, wenn fie nicht einmal eine Weriimgkzung ber 26dife uber: Rue: Abgobe Getvilligen Toßedn;, er got nicht einſehe / weahalb biet, fiim Congo | Tamm Troctomtio ſen (9 , :fo:blieb et adj ameter) prym vorigen Gntiblufe (^): Dieb érwegte dun Curr fürfien, die guſtderuneneruſng eines andtages gi verorpe . feti c AD ſollte aleiti tus. Ausſchreiben den Staͤnden ange gelat. liberar: taf hie Agwerbung der tauſend Reuter ‚ber: aid ihrer: Verathſchlagung fem, und — fie 0086116. ger Beſchtrunigtug bet Sache,nur in Ete — wereb fltnipber pbeinen dem (77)..— Doeſes aſcheh sud) " — wobdanchidie Verfammlung auf don ít andeſetzt wurbe (75). Altein. olei) bey de — Sufamikienterufehi ber Stande aur Wahl der Abgeord⸗ neten often. rintge: Aemter beſtimmt, nichts bewilligen zu kbanen ), ^ nit. aid mof chuefürflichen. Befabl. Die Adelichen, um das EE bet. Aeciſe geraumer. bp PM dior , ie dene — — fo Nee uiid Fe ww (14) — npn und See des tieinen Gopfl ;,.9Mf 28 Qu. 3665. Ä (15) Reſcript an be Oberrárfe oom, t1 Bu. Mg. u (169 Giuiadyen des tieiptn. Eonfüiggré vam ag D 1665. (17) 84e: an bit Obewaͤthe vom 5: De. r665.. ' (18) Sandtagsausfchreiben vom 4 Januar 1666. (19) Verl des v. Proͤc, Amtehauptmanns zu a | unb Ofterode. Och. Pr. 5.20. (0.5 Ya Ws Dreyzehntes Buch, «+ E November vorigen Jahres bewilligte Donath eingeſordert Pad ‚erklärten fie (Mj Dagegen in harten Ausdruͤcken ;- uhi fu fen fid) sac nicht darauf ein.(?°). Achnliche Wiberſpen⸗ ſtigkeit zeigte f$; als ba$ von den Oberfländen am 15 urb in verſchiednen Aemtern —— geringfle-obgetor F gen wurde (^ p Der Epurffsft fete tif bem Gratia: unb den Oberräthen, . zu prüfen:. ob bie Abgeordneten der ‘Stände dahin bewegt werben koͤnnten, die Einhebung ber Uccife noch auf ein Jahr zu bewilligen, Wuͤrde dies verweigert, ; (6 ſollten fie von der Serbertmg abſtehen, aber ii jeden Falle von bee Ständen biejehige Summe einfordern, "welche nody an bem bewilligten Gelde fehle, und bis jetzt durch bie Acciferniche eingefostimen: fe (7. Es murbe daher aud) ben @tänken blos vargetragen, ber "den einzigen Punct zu berathſchlagen: ofi. nidjt; durch ein Kopfgeld bie zur Anwerbung mab.benteinmelinthflchen Un⸗ , "tetfalf. von taufenb Reukern erforderliche Sr am leichteſten aufzubringen waͤre (*7)y® "Allein ie Qberſtaͤn⸗ be wollten nur beym Kopfgelbe den: Anfchlag von 1655, zur Vorſchtift nehmen, wodurch bie: me Summe unmoͤglich aufgebracbt werden fonnte ei Nach einigen Berachſchlagungen einige: man fi dj "- SB kopf zu — ; «und man fiept hieben, . voie 5 eit des — au —R Ge, an bie Oberraͤthe vom 7 Januar 2666. (21) Bericht des Amts hauptmauns zu Gilgienburg v. Finke vom 10 San. unb bes Amtehauptmanns gu. Preuß. Eylau, von Kanitz vom 18 Jan. (33) Churfuͤrſtl. Otefcript vom 3 Gebr. T (23) Landtags , Propofition vom 1o Febr. 1666. (24) Bericht an den Ehurfürften vom 36 Feb. - ver efe agén. Blagor. | 3T wie imgemein fid) bie Gipradye. der Staͤnde verändert hatte. Die Abgeoräneten. aus bem Oberlaude unb ben polnifchen Yemtern, - zöckhe. cheils wegen ber beg ‚Kriegen qu den Grángen hänfigern fBerfrerung, theils wegn ber ſchlech⸗ ten Veſchaffenheit ihres Ackers, bey ban, ‚Abgaben ‚größe tentheils meuiger ala bet. uͤbrige Theil Preußens exlegt Gat» ten, bewilligten jetzt has: Kopfgeld unbedingt, unb bathen blos, mit ben Aermern unter ihnen einige, Mahl ht zu has . ben (?°). Sym fanbta oeuf. wurden bie Gravamina mit bem fanftern Mamen Perira ‚belegt ,, nichts. barauf entſchieden, fündern Bloß. angegeigt, daß fie. bem Chur⸗ fürften beſtens empfohlen: waren. - Das, ‚Ropfaelo felbft ſchien nicht nad) den pülligfteu Gir fos angeordnet ja feny. Adliche Frauenzinimer und, Mmündige zahlten nichta:.dagegen ober jede Magd eine. Mark. Ein eiqs. laͤndiſcher Kauſmann gab sche Mark, ein qusl⸗ diſcher Commiſſionair zepn Ducaten, unb ei, die‘ Beliger bgt Slaspätten, „ Kifenhanamer, Papiermißlen amb, S peer» brenneregen, beſonders befteuert, wurhen (7 Py ſo zeigt uns biefes zugleich bie Anläpbifche Fahrication. Wahf⸗ | ſcheinlich ging dieſer fanhtag fo äußerjt.rupig ab, „weil. vie dem Ehusfürften unentbehrlichen iBewiligungen bie Ers neuerung bed fanbtages auf. ben 1 May nothwendig mach⸗ ‚sen (7) ; bet Churfuͤrſt aber befahl den Oberraͤthen , tits fen neuen pi: fo "e » fq — ſechs Xa » ‚Mod hen (25) unterthaͤnigſter Anfiehen derer RN bon der RK, terſchaft und. Adel bet Dberlindifchen Kreſſes und; palnifchen i. . Kemter in Puncto bes vermilligten Saupigeldet, den 11 März. Br i (16) ganbtagéfólug bom 12 "deis. (37) VA bet * Oen an den Serge vom 19 Min i.q : | \ LI — "bey Syafftert beröliiigten 4&mmiitie baa tomb fedydünbbre ] !jf o. obige Buch, Wochen beenbigt, unt feine unnuͤtze Gravamina babe zrege hemaͤcht werbern möchten: — Worzuͤglſch aber follte "infor Bie damen bewegen ; "Tine Verlangerimg der "Hecife, wo imdlich / auf eine Anbeftinimte Zeit ju bevilly "Ber, umb men'fellte als Bewegungsgrund ven Skoͤnden bie Rottzwendigkeit zur Bezahlung ber landesſchulben un Einloſung bet verpfaͤndeten Heiler auseinander ſetzen (^). Diefer Landtag voutbe num auf bet 3 May beftimmt(”), "lint der outfátft'da6 ten Dberräthen bie Nachricht, bof Ter in Zukunft nochwendig jápdfid) eom kande zweymalhun⸗ "berttauferto; vor Kbnigsberg hunderttauſend Gulden · ha⸗ "Ben. moͤſſer· Sie Beſchwerden konme er nicht eher entſcher "ett," als bis dri fette tage; fefeft nach Preußen ju kom⸗ "ym; gelfátte; "doch molke et" f'SSetveff ber Conttibu⸗ Flönbtefte auf bie Umſtaͤnde derer welche ſchuldig wi "gen, "Richt nehmen (75. 2 Die Mberräthe ſuchten dem Willen des Whurtfärfkert‘ gerlirgguthen;, tmd-da von ber vor Gig, Koͤnigsdetg dreyßigtauſend Thalor ſchuidig gebichn ‚tar; fo verlangten fie zugfeich "die ſchleunige Abtragung "diefes Ruͤckſtandes (77). Dierkfeinen Stoͤdte aber mol ten (id) bagu nicht verſtehen, "fordern erflärten, tof fi blos die Erlegung der Acciſe, nicht aber eine beftmmte "Summe beroillige hätten. Die uͤbrigen Staͤnde aber bathen, daß, weil bie: Jahreszeit jeden Landwirth nod) Haufe rufe, ber Landtag bis Martini ausgeſetzt werben moͤchte, und ben. Grund biefes. Wunſches verrieth bit „Bitter daß bis zur Erneuerung dieſes Landtages, auf wel : r (18) Churfuͤrſti. Refeript vom 31 Mi. | (29) Landtagsausſchreiben vom 16 April. | ! " (30) Stfertpt/n bie Obtrräche vom 5 März 16466. (31) Landtags ; :Dropofition vom 14 May. | ER! Som Sala éco bu spo 323 ' hen man ch roegen eigen: neyen Abgabe einigen würbs, . die Acciſe aufhören möchte; ; .da ohnehin hie Dauet bett felben durch die Bemilligung ber Stände und bie dut; fuͤrſtliche Aſſecuration nur bis zum ı Julius beftimung wäre-(??). Cie hörte aud wuͤrtlich an dieſem Tage auf, Allein ber Churfoͤrſt par damit ſehr unguftiebeu, verwieg es ben Oberrätken, bag fie ſolches zugegeben haͤtte fehrieb ſelbſt an bte Stände ; Nub verlangte entweder M. Sert9anet der Accife, ober eine anbere zur Beſtreitung der Staatsbeduͤrfniſſe hinreichende Abgabe (7) - Ja = Churfuͤrſt ging ſo weit, ben Oberroͤchen zu erfläcen, daß; : wenn die Stände (id) nicht bald zu einer Abgabe entfchliea fen reärden, bie Acciſe wieder eingeforbert werben muß⸗ te (2. Allein bie Staͤnde ſelbſt kamen dieſer bedenkli⸗ den Strenge zuvor; bewilligten noch auf zwey Jahre, vom 1 Nov. 1668 an gerechnet, bie Acciſe oͤberſießen bie Entſcheidung der Beſchwerden feiner Gnade; bathen nut bie druͤckendften derſelben durch die Regierung abthun Nzu laſſen; worunter fie auch bie, Sotberuna vechneten, vof die ordinaire und fanbmifij wieder . eingerichtet werde möchte (35) — eine Bitte, bie nicht mif, Unrecht bie Folgerung zu geftatten fcheint, daß bet Churfuͤrſt bie Der wich und NMachgiehigfeit der Staͤnde feinem, ſtehenden Mis litair verbanfte, und *)seyfen deshalb lieber eine Natio⸗ nalmiliz wuͤnſchte. Dem Churfaͤrſten ſelbſt fiel bte Un⸗ terhaltung ſeines Militairs aͤußerſt ſchwer, und ſchon die Aufborung ber Acciſe bom x Julius bis x Mov. zwang Wa 3 | ibn, (32) Vereinigtes Bedenken ber Staͤnde vom 11 Junius 1666. (33) Bericht ber Oberraͤthe vom 2 Julius. (34) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 4 Julius. (35)- Geeinigteó Sparten vom 23 Julp 1666. T L ' : v = — . 374 Li Deeygehates Buch, ihn, den Oberraͤthen anzubefehfen, auf Mittel gut Auf⸗ treibung des Soldes zu denken (?^). Dieſe hatten deshalb ſchon die Staͤnde dahin ertt, | "ben Anfarig ver Actife bert ı Ber. anzufeßen , und-hatten bie Coͤllmer und Freyen (djon mit einer monathlichen Ab⸗ . Habe belegt, bie ſelbſt nicht einmal busd) biefen kanbtages luß aufhbete (37). Ueberhaupt war vie fage diefer ürgerfichen Gutsbeſitzer dadurch atfmáfig verfchlimmert tootben, daß fie nicht, gleich ben übrigen tandes » Ginfop fen, den fanbtag durch Abgeorbftete aus ihren Mitteln beſchicken konnten. Daher wurde ifrien von ben übrigen fo manches zugefchoben, umb. niemand trat um ihrentwil⸗ fen. als Fürfprecher ober Vertheidiger mit Wärme auf, bis jet die gefunfene Macht der Stände unter denen, weiche noch wenigſtens einen Theil davon zu erhalten wuͤnſchten, eine enge Verbindung und jede moͤgliche Ver⸗ ftärfung ihrer Partey nothwendig machte, tmb daher wur⸗ den feit dieſem Zeitpuncte bie adlichen Gutsbefiser Fuͤr⸗ ſprecher der Collmer, dern Wohlftand die Staͤdte ſchon deshalb immer zu befoͤrdern wuͤnſchten weil durch den Abſatz an wohlhabende fanbfeute ihre eigene Mahrung ger antt. Die Acciſe wurde durch dieſen kLandtagsſchluß auf die nemliche Weiſe wie im Jahr 1663 beſtimmt, und nur in Betreff einiger Artikel des Luxus erhöht. Die Be⸗ ſchwerden und Bitten der Staͤnde blieben unentſchieden, in pter ‚That bie äußerft gerechte Beſchwerde der bürgerlis dyn (39) Churfürt. "Refeript vom 20 Auguf. - (37) Beylage XVIII. (38) Landtagsſchlüß vom 7 Aug. 1666. der Churfuͤrft aber ver[prad) tiefe Entfcheibung, fobald er perſdnlich nad) Preußen kommen koͤnnte (??). Ihr ruͤhrte tot Staff £656 $88 1261, . 87 din Seth; » bic. mdbft bem fücftidun Domainene Einſaſſen einet: monathlichen Abgabe umterioorfen wurden, weil bie vpefährige Duͤrre einen Getreidemangel zur Folge, hatte (893. ·Allein ihren: Magen war nicht abzuhelfen, weil die Aedife nicht fo viel trug, als jur Verpflegung des Miſßtars hinreichte, unb alle Vorſchlaͤge des Churfuͤr⸗ ſten, ne Erhöhung der Acriſe auszumitteln, ben Ober⸗ roͤthen jeßt nicht anwendbar fchienen (*°). Der Chur⸗ fürft Haubte freyſich, daß ign bie Aſſecuration von, 1665, wodurch er während ber Acciſe auf andere Abgas ben Verzicht (eiffete, und bie Annahme ber gegenwaͤrtigen Acciſe durch den Landtagsſchluß von 1666 nicht binde; denn er habe letztere uuter der Vorausſetzung angenom⸗ men, daß fie zur Verpftegung des Miſitairs hinreichend waͤre. Die Oberraͤthe wagten noch durch zwey Vorſtel⸗ lungen, ihn ten ber Zuſammenberufung eines Landtages abzulenken, Ber ihrer Meinung nach nur unangenehme Folgen Haben müßte (*'). Weil aber der. Chirfuͤrſt anf. ſeinem Entſchluſſe beſtand, fo wurden bie Stände ‚auf den 25 Auguſt zufammenberufen, und ihnen ofed) im landtagsausſchreiben angezeigt, baf bee Churfuͤrſt bit Acciſe, weiche Königsberg trage, zu einem beſtimmten Zweck beduͤrfe. Außerdem wären. gue. Erhaltung feines Miſitairs monathlich 10,000 Thaler notwendig, bie folglich vom tanbe und den Fleinen Stämten aufgebracht nerbenmüßten, unb ba: biefe Summe nicht einfäme, Yo wäre nod) eine andere Abgabe nothwendig, wodurch das Fehlende ergänzt, unb zugleich bem Epurfürften 66000 Thaler abgetragen würden, welche nod) an der im Jahr Us ^| — | |a166035 . (39) Reſcript an bit Qberrátbe vom-g Maͤrz 1667. (40) Bericht der Oberräche vom 51 März 1667. (41) SBerftellung der Oberrämd vote 5o Maͤtz und 10. Jhnn. ,P» 6 Oreyzehntod Ruch, 2663 Beeiligten ©nmme feplten. didi fon enf bem Sandtage, : gut. Bermeiung alter Weitlaͤuſf⸗ tigfeiten., berathſchlaget, und die Deputirten suu auf biet Wochen mit: ber. Landtagezehrung· verſorgt werden (). Dieſes Ausſchreiben mußte be/hube aͤußerſe ;pujrnect^ ſam / machen, weil ihnen sam nicht mehr bas ehemalige Recht ber Bewilligung, ſondern nut ber ſehr vnhedeuten⸗ . be Vorzug delaffen toutte , die Forderuugen ihres Landes⸗ heerrn du bejahen; unb ber wahre Vortheil, der. ihnen ‚Yan ber ganzen ſtaͤndiſchen Berfaffung und ben Landtagen noch übrig birb, beſtand darin: diejenige Art ber Aufla⸗ | t, welche inen am jroefmágipften ſchien, umb ‚zugleich bit Einhebungsmethode zu beſtimman. Dieſes war im⸗ mer in mancher Hinſicht noch wichtig genug, aber nicht far Menſchen, die ire großen ehemaligen, feeyfic) euch oft gemißbrauchten Vorzuͤge unb Rechte uch nicht gon bveergeſſen hatten: Dies fühlten bie Hberräthe, und daher fam Que Ängftfiche Beſorgniß Sie Botffen num alles auf; die Sptigoriudje bty ber Aeciſe abjufchaffen. — Siebard) ger farig e$ ihrem, die erforbevfid)en Summen für das Mi⸗ Mair aufzutreiben, amb bee Churfuͤrſt willigse an darin, He Verſammlung ber. Stände bis zu einem fehicklichern Zeitpuncte zus verfchieben (*). Wie weit bie Beſorgniſſe ^. bet Obertátge gingen, beweilt ihr Antrag, Biejenigen vom Ada, weiche feit vier Jahren ihre Bolhährigfeit erreicht, #7) diejenigen Bürger, welche (ib feit dieſer Zeit tm den . Städten niedergelaffen hatten, zur teiftung des Erbeides — ; wozu auch ein Termin auf den 20 Octo⸗ | ber : (42) ae vom 25 ER (43) Churfuͤrſtl. Ste(cript vom 5 Julius, m XetíQretm in alle. Aemnter tom 23 Julius. 1 (44) Vericat. der Obcraͤtht namzAuguſt. vom Jahr ı660 Bid 1701, | 377 ber ongafeßgt wurde (^)... “Die Sraͤnde⸗ mde jest fo manches in. Preußen bebenffich machten, waren die (Ent fernung bed Churfuͤrſten ber fid) jeßt graßfshtpeits wegen her eem dbarten Kriege qu Cleve aufhielt. x hatte im Polen aine Harfe Sorten, bie ign, wenn ⸗er ſich zur 26x miſchan ipe bekannt haͤtte, ſogleich zum König, gewaͤhlt fen wärbe. Allein· Anhänglichfeit für feine Glauhens⸗ ieiragigen bewegte ben Churfuͤrſten dieſes aus zuſchlagen, und da tdie, Vottheiſe Preußens und Polens immer img Widerſpruche ſtanden, und der Churfuͤrſt als Koͤnig vom Pofen en SogctGeil ſeiner Erhlande oft nachzuſetzen genoͤ⸗ thigt werben konnte, fo billigte es bie Staotsklugheit, auf eine Crone. Verzicht zu leiſten, bie mehr Glanz ala Staͤr⸗ fe beſaß, unb ben Churfuͤrſten, deſſen ſteigande Größe ſchon ‚Auffehen ersegte, mit bem Kaifer, Schweden un Frasfreich in: unangenehme Verhaͤltniſſe bracht haben wuͤrde. Schon war es gegen bie Abſichten Frankreiche daß ber Cyurfuͤrſt den Pfſalzgrafen Philipp Wilhelm bey ſeinen Werbungen um die polniſche Crone unterſtuͤt⸗ te, die Frankreich mit Huͤlſe der Koͤnigin von Polen ei⸗ uem franzoͤſiſchen Fuͤrſten jugienben hoffte. Die Rd wigin hatte ſchon bem Churfuͤrſten Durch die Kraͤnkung feb nes eifrigſten Anhaͤngers, des Fuͤrſten Lubomirski, Der weiſe des Widerwillens gegeben, und der von ſeiner Ge. maffin ganz abhängige Konig Johann Caſimit vop ite yt ſogar tem Churfürften beweifen, daß er feinen im Betreff Eibings und Drabeuns übernommenen Verpflich⸗ tungen vicht Genuͤge teilten duͤrfe (f), SDer bisherige Beſitzer von Draheim, Potocki, mot geſtorben, und ehegeachcet der t Aufärftiche Geſandte von — die Aa s Au⸗ (4) futfóccibes wegen des Grbeibed vor 19 "M (46) Codex dipl. Pol T.1V. P503. . | 178 | — "T Anſoruͤche * Herrn ſogleich rege machte warb doch die Caſtellanen bem Demetrius Wieſnowiecki verliehen, em aber bet €furfürft 15000 Thaler für feine Anſpruͤ⸗ . 9e gab, und fie dagegen in-PBefis nahm. Die Königin won Polen ſtarb, aber der Koͤnig Guferte num autf) bie ; Meigung, feine Erone niebergulegen (7), und was die⸗ fe ſchwache Monarch weder zu unternehmen wagte, noch durchzuſetzen hoffte, dies konnte ein junger muth iger Mach⸗ ſolger wenigſtens verſuchen, und dabey immer noch auf eine Parttey in Preußen rechnen. Der Ehurfürft Hatte (id). frenlich in Preußen allge⸗ ineine Achtung, zum Theil auch Furcht erworben, aber bie Großen des Landes waren nicht an Beherrſcher gewoͤhnt, die uͤberall mit eigenen Augen ſahen. Mancher dem Chur⸗ fuͤrſten mißfoͤllige, aber durch Familienverbindungen wich⸗ fige Mann, war zuruͤckgeſetzt, mancher getreue Anhaͤn⸗ get befördert worden, wen et gleich nicht durch Geburt zu den Erſten des Landes gehörte. Dadurch fühlten fid) bie letztern zum Theil beleidigt, umb dies.noch um fo mehr, ba fo mancher junge fchnell emporgeftiegene Mann, fein Uebergetwicht fühlen fieg. — faut wurde zwar hierüber fei ne Klage geführt, aber bas allgemeine Mißvergnügen fand Nahrung. Die Abgaben, fo hoch, alé (ie vorher nicht (tattgefunben hatten, erzeugten allgemeines Miß⸗ vergnügen, welches bey der Furcht, bie man für das ftarfe churfürftliche Militair Gegte, (id) nicht einmal duch faute Klagen erleichtert. Aber Heimlicher Groll und Mißvergnuͤgen loderte in den mehreſten Herzen, und es bedurfte nut einer aͤußern Veranlaſſung, dieſen Funken zur Flamme zu bringen. Dieſe allgemeine Stimmung des fanbeé war ben Oberraͤthen Hem , unb wenn eine auds wärs (47) Puffendorff lec. 5 699 — - pn i ^, 4 dom —* 1660" Bie 1701. $79. wu waͤrtige Madre ben gefanfener Muth bet Mißbergnägred beleben, ein fühner Mann (id) an ihre Epitze Bellen . follte, fe war nod) ummer viel zu befürchten. Halb zeigte (id) dieſer gefährliche Mann, e& mar 1 Otto Ludwig von Kalkſtein, Oberfter eines Regiments Reuter, Hauptmann unter ben churfuͤrſtlichen Dragos nern, Hauptmann zu Oletzko, und Beſitzer anſehnlicher Güter. Er hatte bte Erbhuldigung nicht geleiftet, weil, er gerabe bamals nicht in Preußen gewefen war. — Er erlaubte ſich jetzt eine äußerft (repe Sprache, wurde des⸗ halb feiner Aemter entfeßt, drohete Rache, foll Piſtolen ben fid) geführt, und den Churfuͤrſten gu erfchiegen gedroht haben. (Er wurde deshalb. verhaftet, zum Tode verurs. theilt, dies. Urtheil aber in eine lebenswierige — ſchaft verwandelt (5-3 | s | Died wuͤrkte und erhielt die Ruhe, ſelbſt Unter» fhleife und Widerſetzlichkeit wurden bey der Accife minder - häufig, wodurch das churfuͤrſtliche Einfommen flieg: (f. Daher fanden e3 bie Obertaͤthe jegt aud) jmecfmálo, ben Churfuͤrſten an die Zuſammenberufung eines Landtages ju erinnern (9°) ; welches um fo noͤthiger war, weil das Einkommen ſo wenig jur Beſtreitung ber Ausgaben pins reichte, bag die 6000 Thaler, welche bem Grafen von Dönhoff jut Beſtreitung der Gefandtfchaftsfoften nach”. Mosfau ausgezahlt, wurden, zum Theil aufgenommen werden mußten e» Die Oberraͤthe befurchteten frey⸗ d | (48) Preußifcher Todestempel, e. 16. (49) Churfuͤrſtl. Schreiben an die Oberräche vom 12 I2 1668. (50) Berichte bet Oberraͤthe vom 3 und 24 Stir) 1663. (51) Churfuͤrſtl. Reſcript an bie Oberraͤthe ver? 3 April. sae De. > - fb auf dem fapıbtage ſo manche ihmoebnmg: (P^).. id fingen ein paar. alte Eapläne ig der Altſtadt Händel ans - fie und bie Cieiflltcbfeit auf bem Haberherge, durch Haß gegen bie Neformirten befeelt, bevienten fid) eines anſto⸗ ßigen Kirthengebets, und vertheidigten (id) auf eine tros. ‚Kige Weiſe. Allein ein fifcalifcher Proceß, bet ihnen ge⸗ macht wurde, und ein von Doctor Dreyer entworfenes, allgemein einzufuͤhrendes Kirchengebet, machte bet Gi | che bald eüt Ende (73), Daher wurde num (don im land⸗ tagsausfchreißen ber Verſuch gemacht, die fanbtage ſelt⸗ ner zu veranlaffen, und ben Ständen erflärt, ba eine erneuerte Berollligung bet Accife auf 5 ober 6 Jahre zur Erhaltung des hurfürftfichen Militairs nothwendig (er. Das einkommende Gelb müßte ganz bem Gutachten des Churfuͤrſten überlaffen werden, und die Stände wuͤrden durch Bewilligung ber Abgabe auf einige Jahre, fid) bie Seflen. häufiger. Zufammenfünfte erfpaten (^). Der Churfuͤrſt wänfchte außerdem noch ein Hauptgeld, und die Oberraͤthe ſuchten dies noch durch ein im Namen des Churfuͤrſten aufgeſetztes gleichlautendes Schreiben zu be fördern, wodurch (re verſchiedene von Abel aufforderten, het Convocation in den. Aemtern, welche auf den 12 Ju⸗ lius angeſetzt war, beyzuwohnen, damit durch ihren Einfluß die Bevollmächtigten fogteich inſtruirt wuͤrden, bie Fortdau⸗ 4t ber Acciſe und das Kopfgeld ju bewilligen (8). Allein bie Stände ver(Tanben (id) nut nad) mancherley Schwierigfeis | ten zur Fortdauer bet Acciſe auf zwey Jahre, unb ber Chur⸗ fürft befahl daher biefe — onjuneimen, ‚indem et ſich G2 Bericht der BER ER, vom 17 April. (5 3) Refcript an die Oberrátbe vom 9 April. (54) Landtagsausſchreiben vom 25 May. (55) Schreiben an inwendige vom Kr wegen — — „den ag May . dom Jar mes ga Mor c ar RE Bereickung des Uebrigen bay feiner Aukeinſ in Pren· fen vorbchieſt (2°). Untrr den Ständen faldſt arſptam wieder eine Uneinigkeit, der Adel hatte feine Beſchwerden wie gewoͤhnlith ben Staͤden mitgetheilt, bie Staͤdte atl dagegen bemerkt, daß manche Wuͤnſche der Oberſtaͤnde nur jut Nachchell bec Gorktte befriebigt worden fonrtteri, und diefe bey Ueberrrichung ber gemeinſchaftlichen Landes⸗ beſchwerden auszulaffem gebeten. CDURÉ wlgfid - belt Oberfländen , ^ fie überteichten Deshalb ipe feuchten - insbeſendere. "Die Staͤdte proteſtirten vagis und 6à; fen Dar Churfuͤſten, dichee gu ihrem Nochehen zu eh ſcheiden (37y,, und deshalb war ihnen der bandtagsabſchic willfominen ; bet bie Gutſchedung alle Beſchwerden dle zur Ankunft des Churfuͤrſten aáefcáte (9. Diefer Sreift dewegte vielleicht tie Obe , welche, wie es bereids bormaló beym ‚Kopfgelbe. angezeigt id, dieſe Abgabe ath. wenigſten Weflchte, fotche jegt bem: Quia fen nod) zu bewiliden, dum Theil, uter (id) feſter in ſeine SGunſt zu ſehen, gum Theil aber and) aur, um den @rädten wehe ji thun. DObeſe letztern gaben aber aud) bet. Sache eiie unerwaetete Wendung. " ie verficherten nemlich von ie ten Committenten nitht in Metveff des Hauptgeldes in⸗ ſtruirt zu ſeyn, erklaͤrten aber ,: daß fie dieſe Abgabe ſelbſt fir Billig hielten, ımb deshalb alles moͤgliche thun woll⸗ ten, um ihre Commmittenten:bey Abſtattung des Berichts bem kartieage gut Einwilligung zu bewegen, und die Obee⸗ taͤthe, welche dem Churfuͤrſten davon Nachricht gaben, entes / ba diefes alles mit einer teichtigfeit, bie ipte - eignen (56) eiecit au die Oberritis vom 17 Julius. (57) Nothwendige Proteftation ber E. Rathe, Gerichte ub Gewerke der dreyen Städte Koͤnigsberg, wis dud) der von Heinen Städten, ben 24 Julins. (58) Lantupgüchfigien you qo -Jeliub 2668.- > gem. Dreyzehntes. Buch, > — vigne — übertroffen: habe, durchgegangen, rumd eia Beweis von ber kiebe und Achtung fen, welche das Land für: ben Churfuͤrſten Gege (*). Die Oberſtaͤn⸗ de gaben ber. Sache die Wendung, 'baf von fiefem Kopf⸗ sgeldt nur 22000 Thaler abs Geſchenk fie bie Churfuͤr⸗ fin, das übrige aber ut. ben Landkaſten kommen, und ‚zum Beſten des Landes verwanbt werben ſollte (^^). As ‚lein bey den Zufammenkänften i den Aemtern erklaͤrten Ms bie mehreſten Kreiſe dahin, daß fie ben Ueberreſt der -yumme, ver Diſpoſition bea Churfuͤrſten uͤberließen (^). Abgeordnete bet Stande, gingen dem Churfuͤrſten entge⸗ «gen j. unb viele-vom. Adel wurden von den Oberraͤthen mach Koͤnigsbeeg heſchieden, um ihm bep feinen Ankunſt "entgegen zu fahren. Der Churfuͤrſt beftimmfe.jegt die Eitzhebung des Kopfgeldes nach den ehemaligen Geundſ⸗ | «en (5?) , unb berief auf bet 3. Man 1669 bie. Staͤnde szum Landtage, um jest in feiner, Gegenwart ie De iſchwerden zu beenbigen, und mit iger uͤber bie Mittel jur Einloͤſung dee verpfändeten Domainen; zur Beſtreitung ^et Geſandtſchaften und anderer fanbedouégaben zu berath⸗ ſchlagen. Zugleich zeigte e& der Ehurfärft ben. Ständen 108, baß er. bie ſaͤmtlichen Koſten jut Unterhaltumng fer ‚ned Militairs durch eine erhoͤhte Accife zu erhalten, und dieſe nicht auf beſtimmte Zeit, ſondern auf fo fange, als ‚ers fuͤr norfyoentig balte, von ihuen bewilligt poinfie( ^). ric sad) bem Auſange des kandtages erſchien Pancri⸗ ^ "m Dann ber Coͤllmer ans dem Steam Amte, und : Mi Beriht der Oberräuhe vom 7 Auguſt 1568. 160) Grtihvung der Ober ſtaͤnde vom 3 Augufl. 2 (61) Bericht der Dberräche vom 24 Auguſt. (62) Verordnung wegen des Hauptgeldes vom rg Sept. (63) Landtagsansiäreisen om 3 Apr 1669.. . *wuxrxé6ob$ ror, 383 ut etfíigte; ndem x quale). eine Bittſchrift &bergaß, tait Callmer xinen Adlichen zur SBortragung ihrer Bes ſchwerden auf dem landtage gewaͤhlt hätten... Die Bitts ſcriſto warde angenommen; den CEbllmern abet dieſe Mensangverrigfen (^f). -. Es war um fo nothivenbige den Spalcungen unfer. beh Stanhen und bem. Gezaͤnke vorzubeogen, ba tiefe (don zwiſchen ben Dberfländen und ben Stoͤdten fo ſehr vͤberhand genommen hatten, . bof (le rt Socha auf oem Aege Rechtens qusmachen wollten. Der Chuefvſt gab bigiet ia ſoferne qu, ala ihre Strei⸗ tisfeiteg Meht auf den Staat ſelbſt Bezug hatten, mei in dieſem deótum Gall iip. allein die Entſcheidung gebühre, . Deſe Minehrigfei- atit od auf ihre Zemilligungen Eis = fifi Denn anfaͤnglich wollten. Ritterſchaft jmb ‚Städte ſchruami x roro, ſonderu blos bec Herrenftand und —c ie willigten „Mi; bie Foridauer ber, Acciſe, of seibbep Keur[akih qai die Beſchwerden eigenhändig ent» . íóithen web Tie prbigenfbrile qur Glenugtüuung ber Gtäup bt abgethan Hatte C)orweldes jegt um fo leichter geſche⸗ hen fonnte, weil ſich We Stände -nicht mehr, voie bots mals, am den Färßen zu Eränfen und qu ermuͤden, , eine | Menge nungen. Beſchwerden erlaubten, "unb biefe nich me: obb Klage, ſondern. nur als Bitte vortrugen. Dod) pity aͤnderte fid) mit" einemmal bie Sprache auf dem loitege, : und die Stuͤnde famen, auf: bie churfuͤrſtliche era $ ar Metyeff 1 bet Sandesbefchwerben, mit einer Segenuprflelluug ein, wobucch fie geradezu erklaͤr⸗ ten, michts Hemilligen zu Fonnen. Denn immer haften ſi e aoch gehofft, daß durch die Abgaben bie Domalıten ein» . yeloft (54) ad UE vom ? März 166». (65) Erttaͤrung des Ehurfünften auf ber Ctinbe geeinigtes Bedenken vom 2 Julius 1669. Ä 4 . --— . — HB __ mms in ^ wga 210 7,77) 1,0. 5 Bu, | \getölt werben follien, unb durch bie Eirfünfte: Diefer Do, *mainen hoffte fie (id füsiftige Bbwilligungen In erſpa⸗ .CUren. Allein ſie ſahen num Pin, t daß nur wenige dieſer Domainen ansgelöft imb dieſe der fuͤtſtllchen / Schatscam⸗ Wer unterworfen wurden.Die Großen des foweeb, be NnNen ſchon det Statthalter vorgefet war, ^ mußten & fchmerzlich fühlen, dag eir neues Collegium; / die fuͤrſti⸗ "che Cammer, neben ihnen empoewuchs/ "Diele aus ben erfte Geſchlechtern, welche wie Ausloſung der ihnen Verpfaͤndeten Domäinen migern ſahen, verborgen ihren !Unwillen‘, "unter dem Scheine des Patrisciſmus, unb. fuchten bie Bewilligung netiet Abgaben · bab) yh patet - treiben, daß fie die Stände auf die Fofi6ace Einhebimge⸗ Methode, bie unzweckmaͤßige Beriwendung, und die Bar Ichidung großer Geldſumnien außerhalb Landes/ aufmerl⸗ am machten. Der Ehurfürfthatte Altſtadt amd: Seti Hof Königsberg Dadurch in Vetlehenheit sn. ſchen Hefucht, Daß et von ihnen einen Behtrag gu: ber Geſandrſchaftsko⸗ Nen gefordert atte; weil ihiren das Drittheil vom Pfund⸗ zoille deshalb vom Orden bewillige ſey, im aud) Geſande⸗ Ichaften ausrichten zu koͤnnen. Die Oxtóbte wurden hie durch auch) "quf tte Seite ber Oppoſitivnspartey "gelenft, etflárten, daß unter diefen Yefahdtf haften, - bep:béntem fie zur Tragımg der often verpflichtet waͤren, bie Tugefahr⸗ . ten des hanfeätifchen Bundes beſtimmt verftanbe wis den ,^ imb fie wegen des ihtren oft richt ausgezahlten Dric⸗ theils vom Pfimdzolle bem Churfütften nod) eite Gegen rechnung machen Fonnten. Der Abel beſchwerte (itf, daß ber Churfuͤrſt das preußische Andigemat vergebe, jb als⸗ denn erft bem Adel befanntmache, der (chon bie Coͤllmer und Frenen deshalb nicht im Stiche faffen fónne, weil dieſe tete, gu. Kriegtdienſten und bec Vertheidigzung E — 1 "uo. . t 4M vom Jahr 1660 bif 1701. | , 385. landes verpflichtet , im DBergleich mit geworbenen fremden iu Soldaten ben Borzug verdienten. Es fe falſch, wenn man fie im Betreff ber Abgaben mit beiten eine Pacht bes 4 jahfenden Erbzinsleuten vergleichen wolle. Der preußis - ſche Chtimer zahle feinen Canon in recognitionem fupe. rioritatis, unb ihn einem zweyten Canon zu unterwerfen, laufe gegen alle Rechtsgrundfäße. Die Stände bathen um Aufrehthaltung des famlänbifchen Privilegiums, fie berfangfen, baf denen, toefcben faut demſelben Bauholz gebühre, folches felbft aus den Hegewaͤldern gegeben und aud) die Städte im Betreff diefes Privilegiums nicht eins gefchränft werden follten (^^). Die Stände äußerten fid) aud) fehr febßaft — das Hofgericht, welches, um feine Cinfánfte su fichern, ben Borfchlag that: bafi jeder Kläger einen Vorſchuß zu‘ ben Proceßfoften bezahlen, und diefe nachher jedesmal bem Verfierenden zugefprochen werben follten. Die Stände fühlten e&, Daß bey tem Widerfpruch, worin nicht ſel⸗ | ten Geſetz unb Billigfeit ſtehen, betjenige, welcher einen Proceß verliert, nicht immer die Strafe bermegener Pros eeßſucht verdiene. Sle fühlten es, ‚daß mancher Arme lieber ein Unrecht erdulden, afà bie ungemiffen Proceßko⸗ fin gleich zum voraus darbringen würde (°); unb ba unter den Abgeordneten ber Stände fid) bie angefebenften und wohlhabendſten Männer des tantes befanden, fo vers dient diefe edelmuͤthige Aeußerung, wodurch fie bie Rechte‘ . te Arinen und Schwachen vertheidigten, ben Dank der MNachkommenſchaft. Der Ehurfürft fühlte ſelbſt bem Drud ber Heinen Gutsbejiger, bie man, unter dem Ota» TEE men (66) Beylage XIX. | id a. XX. | ad 386 . Seduta » fl; men / der preußiſchen Freyen verſtand, und befahl, , bef fie fänftighin nur beym landesaufgeboth zu Kriegsdienſten, und beym Bau der landesherrſichen Gebaͤude und Muͤh⸗ len zu Hands und Spanndienſten verpflichtet ſeyn fell - ‚ fen(5*. Diefe Zreyen und Coͤllmer führten jegt er⸗ neuerfe Befchwerben, dag man fie einer unbetoilligten Abgabe unterworfen babe, worauf aber der Ehurfürft keine Rüdficht nahm; fondern vielmehr feinen. Unwillen gegen diejenigen äußerte, welche an bem unruhigen Ber tragen biefer feute ſchuld wären (^9). Auch das von den | Ständen nad) vielem Zögern bewilligte Hauptgeld (7°) ‚erregte fo laute und. heftige Klagen, bag es der Churfürft für noͤthig fand, folches einigen Aemtern zu verweifen, ‚und fid) nad) ben Namen derjenigen zu erfunbigen, wel⸗ che ihre Borftellungen abgefaßt hätten (7^). . Diefer aufs neue erwachte Geift des Widerfpruches läßt (id) ſehr be ſtimmt erflären. Der König von Polen Johann Eafv mit, butd) mancherley Unfälle ermübet, hatte in bie Wins ſche der Polen, bie Preußens Trennung mit Unwillen faben, deshalb nicht eiftig mit eingeflimmt, teil er den Krieg und neue Unfälle (cute. Jetzt hatte et feine Würs be niedergelegt. Polens Große, häufig mit ben Berath⸗ ſchlagungen jur Koͤnigswahl befhäfftige, von ben .Grom ; , Eanbidaten gefchmeichelt, befamen Qieburd) nod) einen böhern Begriff von ihrer eigenen. Wichtigkeit, forberten — vom Ehurfürften bie Qutüdgabe von Draheim, unb molb | ten fogar, daß et nieht ben Titel von fauenburg unb Buͤ⸗ fau (6n — XXI. (69) Churfuͤrſti. Reſcript vom 30 Sert. xb; — (zo) Ausſchreiben an alle Aemter wegen des — | ; vom 3 Sept. 1669. (71) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 30 Oct. | , toti Jahr 1660. Bid 1201. 5387 fau führen follte (7^). Endlich wurde am 19 Junius 1669 der Fuͤrſt Michael Eoribut Wifnowiedi zum Koͤ⸗ nige von Polen erwaͤhlt, der ohne beträchtliche Güter und . ohne wichtigen Anhang feine Erhebung: bem Zufall zu vers danfen fhien (75), umb der, fo fehr er auch ten Ehurs .- fürften wegen feiner Wichtigfeit zn ſchonen wuͤnſchte, ben» noch, um fid) felöft zu erhalten, fid) nad) ben Wuͤnſchen md Saunen feines Volks fd)miegen mußte. .Er hatte jwar, nach mancherfen ffeinfi)en Zerrungen, bem. Chur⸗ fürftef am 5 Julius 1670 den Beſi i$ von fauenburg unb Buͤtau beſtaͤttigt (7*). "Aber ein ſchon ungleich früher aufgereister Groll vermehrte in Polen bie Erbitterung ge⸗ gen den Churfuͤrſten, unb flößte fo manchem in Preußen die Hoffnung ein, daß vielleicht noch eine Veränderung der gegenwärtigen SBerfoffung, wmenigitens in bet gegens wärtigen fage eine grbfete Machgiebigfeit des Churfürs ften nicht unnöaßefcheinlich fen. Der jüngere Rhode, beffen fchon bey ben Händen ementi, welche vor Erlangung ber Souverainität Preußen beunruhigten, hatte, burd) das traurige Schick, fal des äfteen Rhode gewarnt, Preußen nicht wieber bes treten, in Polen, wegen feiner für bie$ Reich bewieſe⸗ nen Anhänglichfeit, manchen Gönner gefunden, und pies burch felbft bey bem neuvermäßften Könige einiges Anſe⸗ hen erhalten. Durch Gleichheit ber Sefinnungen mit bem Oberſten Chriſtian fubmig von Kaffftein verbunden, uns terftügte er je&t bie Ubfichten des fetern, ber im Jahr 1668 auf Fuͤrbitte ber Ehurfürftin feine Freyheit wieder erhalten hatte. Bey m BER aus bem Gefángs Bb aig (72) Lengnich 1. c. 5. 9. P 5. (73) Ebendaſelbſt p. 15 et 16. Ä (74) Cod. dipl. Pol. T.1V. p. 503. a 9980 Dreyzehntes. Sud, -, uif. hatte et aufer ber gewoͤhnlichen Urfehde noch eiblich angeloben muͤſſen, (id) ohne churfuͤrſtliche Erlaubniß nicht bon feinen Gütern zu entfernen, unb außerdem war ihm noch eine Geldſtrafe von 10,000 Thalern (eine damals hoͤchſt wichtige Summe) auferlegt worden. Der Chur⸗ fuͤrſt konnte freylich die Abſicht haben, den Kalkſtein durch Verſchlimmerung ſeiner Vermoͤgensumſtaͤnde in eine ſchwache ohnmaͤchtige Lage zu verſetzen; nur wurde dabey vergeſſen, daß der kuͤhne Mann, der nichts Aeußeres mehr zu verlieren hat, ſein eignes ſelbſt mit deſto groͤ⸗ ßerm Muthe wagt, und daß halbe Gnade und halbe Ver⸗ zeihung nie vollfommne Dankbarkeit und Treue wieder erwirbt. Kalbkſtein glaubte, daß man ihm hiedurch nur die Gelegenheit gelaſſen habe, durch Demuͤthigung und Bitte voͤllige Verzeihung zu erhalten. Allein, ba ihm nur sooo Thaler von der Geldftrafe erlaffen wurden, fo warb durch die fehlgeſchlagene Hoffnung und das Fruchtioſe ſeiner Er⸗ niedrigung, ſo wie durch beleidigten Stolz, der Trieb zur Rache doppelt rege. Da er nie viele Religioſitaͤt bewieſen hatte, ſo hielt er ſich auch jetzt durch den gezwungenen Eidſchwur nicht gefeſſelt, ſondern eilte ſogleich nach Po⸗ len, als er die Wahl des neuen Koͤnigs vernahm. Al⸗ lerdings ſchien ein ſolcher Mann dem Churfuͤrſten dort ge⸗ faͤhrlich; aber die Verſicherung des Königs, daß er nur fein in Polen vormals gehabtes Regiment wieder zu erhal» ten fuche, bewegte beu Ehurfürften, ber auch die Polen nicht erbittern wollte, Salf(tein8 Auslieferung nicht mit Heftigfeit zu fordern. Doc) wurde er, da ihm ber Oheim des Königs, Demetrius Wisnowiecki, eine Stelle unter feinen Haustruppen geben wollte, durch‘ den Brandenburs gifchen Geſandten gegen ihn eingenommen. Es iſt ge⸗ wiß, vom Jahr 1660 bid 1701. | . 889 wig, "Sag Staífftein nie bem Churfuͤrſten mebr mit Trene ergeben geweſen wäre; 05 er aber, menn er in Polen Eh te umd Brodt wiedergefunden Dótfe, fo weit gegangen und alles gewagt haben wuͤrde, läßt (icf) wol nicht vermus then. Jetzt aber war bie Wuth des Mannes grängenfos: Er fehrte'nad) Warfchau, ‚von ba ihm der König qué Ruͤckſicht gegen ben Chürfuͤrſten entfernt hatte, ; auf neue zuruͤck, und Durch bie Verficherung, daß er ben €puti für(len zwingen wolle, Preußen von: Polen wieder zur febr zu nehmen, zog er feben Stolzen, burd) feinen Ueber; tritt jut. tbintjden. Kirche jeben geömmler auf feine Seite. Er fehien anfängfic) nicht abgeneigt,” fid) durch Vermittelung bes Brandenburgiſchen Abgeorbrieten von Brand mit dem Churfuͤrſten ju verföhnen. 'Aber fen e8 nun, bof er am gluͤcklichen Fortgange verzweifelte, oder aufs neue gereizt wurde, er uͤberreichte unerwartet auf pem polniſchen Reichstage zwey Schriften, worin er ſich fuͤr einen Abgeordneten der preußiſchen Staͤnde erklaͤrte, und in (orem: Namen den Koͤnig unb ben Reichstag zum Beyſtande aufforderte. Brand ſuchte fein Vorgeben bar durch zu entkraͤften, daß er von ihm die Aufzeigung der von ben preußiſchen Seaͤnden erhaltenen Vollmacht for⸗ derte, und dieſe Stände erklaͤrten ſelbſt der Regierung zu Koͤnigsberg, ihren Widerwillen gegen ble Unternehmung des v. Kalkſtein, ber (id) Dagegen durch eine Schrift‘ zu ſchuͤtzen faite, welche feinem Vorgeben nach in Koͤnigs⸗ berg awégefftent wäre, imb die Erflärung enthielt, da die preußiſchen Stände nur durch Furcht zur Mißbillu gung ſeiner Unternehmumgen bewogen worden, unb dieſe vielmehr fortgeſetzt wuͤnſchten. Jede ihm nachthedige Un⸗ ternehmung auf dem Reichstage, wußte et, auf ben Bey⸗ ſtand einiger — Girofen Mesi mit beyſpielloſer . $586 Drei⸗ Tow 390 HE ropes fu, - Dreiſtigkeit ju unterdruͤcken. Der König, flatt (6n eut, äuliefern, gab ihm vielmehr Schußbriefe, unb Kalkſtein sourde hieburch fo Fühn, daß er, ohne alle Maaßregeln für - c feine Sicherpeit, den von Brand befuchte, mit dem er- vorhin im freundfchaftlichen Vernehmen geflanden hatte, 7. Diefer aber hatte je&t den Hauptmann Morgonimeri mt einigen brandenburgifchen Reutern bey (i. Durch biee ward Kalkitein bey einem folchen Beſuche überfallen, ge⸗ bunden, gefnebelt, in einen Teppich gewickelt, aus Wars fchau fortgefüpee. Als man ihn Gernad) auf ein Pferd feste, warb er ohnfern bet preugifchen Graͤnze von einis gen Polen erkannt, und die Davon zu Warſchau ertgeilte Nachricht erzeugte den hoͤchſten Widerwillen. Laut fagte man ‚wer das Voͤlkerrecht verlegt habe, Fünne nicht auf den Schuß. deffelben Anfpruch machen, ' Selbſt der kaiſetliche Giefanbte von Maiersberg rief, daß man ben $on Brand fo lange gefangen behalten follte, bis Kalle flein nad) Warſchau zurückgeliefert fep. ‘Der König von . "fpoleu hatte fehon bie Befehle zur Verhaftung gegeben, ald , Brand durch fente Entweichung aus Warſchau jeder uͤblen Begegnung zuvorfam (8). Der Einfluß dieſer Haͤndel unb tie Hoffnung auf o, lens Benftand, machten bey fo manchen in Preußen ben geſunkenen Muth rege, und dies aͤußerte (id) während des ganzen Landtago. Indeß ſtarb der Statthalter Radezi⸗ vill, den die Oberraͤthe immer ungern uͤber ſich geduldet E , wnb fie fuchten burd) erneuerte Beweiſe des Ev ers ben Churfürften zu überzeugen, baf et auch burdj fie allein feine Abfichten erreichen koͤnne. Deshalb made — ten fie ihn vor Eröffnung des fanbtages um Jahr 1670 darauf aufmerffam, daß bie Stände (id) ſchwerlich eit E | ſchlie⸗ | z (rs) Puffendorff 1 e p.158 — $62. | vom Jahr 1660 Bid ıyor. 398° fehftegen wuͤrden, beftimmte Abgaben. fürs Militair jubes . willigen, fondern daß fie bas Einfommen von den Abgas ben toof blos dem churfuͤrſtlichen Gutachten und zur Eins loͤſumg der Aemter überlaffen dieften. Denn die Staͤn⸗ be fürchteten, daß, wenn fie einmal; durch betoilligte Abs gaben für das Milttair, -bié Haltung beffeiben für noth⸗ wendig erflärt Hätten, ber Churfürft, ſobald die Auflage zum angezeigten Zwecke nicht hinreichend wäre, fid) zur Erhöhung derſelben berechtigt halten fbrnte. Die Ober⸗ tátfe bathen ferner ben Churfuͤrſten, bie Srepen und Coll⸗ mer nicht mit unbersifligten Abgaben zu belegen, auf bie bern farbe ertheilten Affecnrationen nnb Receffe pürret- fid) Halten zu faffen, und wenn bey irgend einer Sache die Mechte des Fürften unb bes Unterthanen fltittig waͤ⸗ ret, folche dem gewoͤhnlichen Gange Nechtens zu unter⸗ werfen. Sie Hofften, fobalb der Ehurfürft nur biefes genehmigte, alles zum Beſten fenfen gu Fönnen (7^), und | der Charfarſt ließ, um biefeß zu befördern, ein Gchrei⸗ . ben an alle Sauptleufe, worin es ihnen zur Pflicht ges macht wurbe, alle Mühe anzumenben, damit nur fried⸗ fiebenbe fette in ben Streifen zu Abgeordneten ermählt, unb. - mit hinreichender Juſtruction verfehen werben möchten (t). Den Ständen wurde num gleich befanntgemacht, dag Herzog Ernft Bogislaus von Eroy zum Statthalter Preußens ernannt fey, unb baf nut durch eine Fortdauer umb Erhöhung bet Acciſe die fanbesausaaben befiritten unb Gotlmer unb repe von der Bisher fo druͤckenden Gontribus tion befreyt roerben fonnten. Die Staͤnde vourben aud) auf die T ber fürftlichen Domainen aufmerffam -Bb 4. . gemadt, — Co Bericht der Ober an ben Epurfürften vom 12 April . 1670. Ue js (72) Aaeſcheriben an bie Hauptleute vom 4 pus 1670. 392 — . . Deespehnteh Bud, | gemacht, unb aid aufgeforbett , ſich wegen bet p, forderungen bec fuͤrſtlichen Cammer gu einigen (7^). Al⸗ leis auf tem fanbtgge äußerte (id) eine fehr wiberwartige Stimmung. Bon allen Seiten widerſtrebte man ben Abs ſichten nes Churfuͤrſten. Die Acciſe hörte mit dem 1 September wuͤrklich quf; das. Militair formte nur nod) tit Mühe während eines Monaths unterhalten werden, und bet Churfuͤrſt mußte bey den bedenklichen ei nnuns . gen, bie damals in Polen herrfchten, in nicht geringer Bes forgniß (leben, unb Deshalb beſchloß er, wenigftens für bie Beybehaltung feiner Artegavölfer zu forgen, indem er — ben Befehl gab: fo viel, als dazu nothwendig ſey, nad) DBerhältnig bet Hubenzahl vom fanbe einzufordern (?°). Die Händel in. Polen machten auch wieder in Preufen , bey ben Ständen ben Gedanfen tege , eine Geſandtſchaft nad) Polen zu (iden, ym (ic), wie fie vorgaben, vom . Könige und bem Reichstage, welche dem Ehurfürften die Beſtaͤttigung bes Bromberger Vertrages verweigerten, wenigſtens eine Beſtaͤttigung ihrer Privilegien auf den Fall aus zuwuͤrken, menn Preußen mit Nolen wieder vereinigt werden ſollte. Da Kalkſtein jetzt in Polen alles gegen ben Churfuͤrſten aufboth, fo mußte das Vorhaben ber Staͤnde gerechte Beſergniß erzeugen. Der Churfuͤrſt ber fahl deshalb, (ie davon abzumahnen, weil er. felbft für — ben Vortheil feiner Stände fo gut als für ben einigen forgen würde (5^). Kalfflein. hatte inbeffen feine in War⸗ ſchau übergebene Schrift auch in. Preußen zu verbreiten gefucht. Die quas abet fien ſogleich ben Iberräsgen (78) Landtags » Propofitien vom 24 Julius — (29) Reſcript an ble Oberraͤthe vom 29 Sept. 167» (go? Reſcript an den Statthalter unb die i cem 12 Sept. I EE ton tief — 993 ihren Abſcheu Dagegen bezeugen (?7). Diefe afe Meters es doch fuͤr nothweddig, den CQurfüt(ten jetzt zu erſu⸗ den, bie unbevoilligfe ontribution, welche er nach bed Hubenzahl aus zuſchreiben gebothen hatte, bem tanbe ge, genwaͤrtig gibt aufzulegen (*7. Der Churfuͤrſt:aͤußerte (inen Beyſall mit dem Benehmen der Stände, wuͤnſchte aber auch ice Erklaͤrung gegen Kalkſtein ſchriftich zu er⸗ halten (79) , welches auch ſogleich erfolgte. Aber gm nene Abgaben wollten fid) die: Staͤnde durchaus nicht eher vers fien, als bis ihre Beſchwerden abgethan wären; und überhaupt hatte es bas Anſehen, als eb bie Stoaͤnde den landtag deshalb in bie aͤnge zoͤgen, -um ten: Erfolg des Mißverſtaͤndmiſſes zwiſchen Polen unb Brandenburg ab⸗ awarten. Der Churfuͤrſt ernenerte deshalb die Befehle, git Unterhaltung des Militads, unbewilligte Emitribud tionen auszufchreiben,, und- die Obestäthe bochen dagegen Vorſtellungen, felbft bie Zürfprache bes neuen; Statthal⸗ ters auf (**).. Die toubtajsgefd)ü(fte wurden Gieburdy verlangert und aͤußerſt woeitláuftig. ‘Das vereinigte Des denfen dee Stände gleicht einem mäßigen. Folianten. In der That waren bie Beſchwerden dadurch vermehrt wor⸗ den, dag man ben Standen im Jahr. 1669 ihre Grava- mina unbeantwortet zuruͤckgegeben, und ba bte hurfürfte — libe Cammer wegen alter. Forderungen eine Rechnung - von 936000 Thalern eingab, worauf (id) die Stände gar nicht eintaffen wollten. — Hiedurch warb nun wieder jebe veraltete — aufs neue tege gemacht: D. Dreyer 55 5. ‚und‘ (81) Serie der Dberräche vom 14 Det. : (82) Schreiben ber Oberraͤthe an den Churflrſten dom au October. (13) Churfarſtliches Schreiben an die Dberrärhe vom 24Oct. (44) Landtagsastn von 1670. — e 1 . $894 Seele Pub, | mm. — ie verbaménten Arianer, Menmoniten «nb JInden wurden jet ein deſto lebhafterer Gegenſtand ber Beſchwerden, ba mancher toleranter Theologe, tie M. Werner, die Mittelſtraße gehen wollte, und der Churfuͤrſt, bet jetzt einen Juden in Memel voͤllig privile girte, hatte außer ber Rechtglaͤubigkeit aud) nod) be Er gennutz ber Kaufleute beleidigt. Vorzuͤglich abet fag bet Ständen der Syncretiſmus om Herzen. Sie bathen dieſem zu ſteuern, und forderten den Churfuͤrſten zu Ein⸗ ziehung bet Guͤter, zu teibes » und febensflrafe bec Ketzer «uf. Gerechter war bie bitte bec Unterthanen um Ver⸗ | kefferung ber Rechtspflege. Sie wünfchten in ben lit chauiſchen unb polniſchen Gegenden ſolche Richter, die mit ben fanbesferaden bekannt wären; verlangten, bof het Advocatus ſiſci eingefd)tünft, unb ber vot ibm Be Hagte nicht vor ein beſonderes Gericht gezogen, ſondern bey feinem gembhnlichen Gerichtsſtande belangt werden möchte; wuͤnſchten Einfchränfung ber vielen eignen Ju⸗ tisbicftonen, und führten Benfpiele vom Mißbrauch der⸗ ſelben an; klagten darüber, daß gegen die Fundamental Geſetze des Landes bie Macht ber. Oberräthe vermindert fey, unb Daß, zum Theil Srembe, mit den Glefe&en und. ber Berfaflung bes fandes unbefannt, als Commiſſarien bie Privilegien einzelner Perfonen und Grundſtuͤcke zu priv "fen und anzufechten berechtigt wuͤrden. Dieſes wurde in ber That aͤußerſt weit getrieben, und bie Etände feßten mit gehörigen Mechtsgränden bas Unrechtmaͤßige diefed DBerfahrens auseinander. Es hatten nemfid) vor Erlan⸗ gung bet Souverainität, befonders während ber ſchwedi⸗ fen und polniſchen Kriege, bie Oberraͤthe verfchiebene Domainen vetpfánbet, bie von ber. churfürfllichen Cam⸗ mer jeßt unter bem Vorwande HÀ wurben, 20 f ! A a , dom Jahr 1660 bib 1701, 895 bof bi Gontracte daruͤber vom Sanbeskeren sid unte — zeichnet wören, — Mabern wurde daraus ein Vorwurf ges macht, daß fie die Zinſen bes geliehenen Capitals zwey⸗ bis dreyfach aus bem Pfanbe gezogen, unb hiedurch des Capitals verluſtig geworden wären. Diefes war um fo empoͤrender, weil es bie Stände beſtimmt auseinanderfes fe fonnten, daß tor erfangtet Souverainitaͤt fein Ger (t$ die Beräußerung ber Domainen unterfagt habe, unb ' bie Oberraͤthe nad) ben Fundamental⸗Geſetzen be tanbes ale Majeſtaͤtsrechte verwalten konnten. Daher waren dieſe Contracte insgefammt bona fide geſchloſſen worden, und der verminderte Werth des Geldes, die Verbeſſerun⸗ gen eines im Kriege verpfaͤndeten Grundftuͤckks mußten nothwendig einen Ertrag jur Folge. haben, ber mit bem datauf vor vielen Jahren geliehenen Capital in feinem Berpältniffe ſtand. Die Stänbe erflärten, daß fie kei⸗ nen, bet bem Churfürften bey folchen Gontrecten hinter⸗ gangen, vor der Strafe fchägen wollten; aber fie glaube — im, daß ber Fuͤrſt, deſſen Majeſtaͤtsrechte niemand am fechten duͤrfe, in Betreff feines Eigenthums den Gefehen ſo gut wie ber Privatmann unterworfen (ty, unb batheıt deshalb, nicht 6108 durch Eammerversrbnungen biefe Con rae aufgeben, ſondern über jeden einzelnen aU von demjenigen Gerichte, vot weiches ber Yfandinhaber ges bite, nach ben tanbeögefegen entfcheiben gu laſſen, auch den D. Fichlau in bie Aemter eines Mathe, des Pröfte denten beym Hofhalsgericht und feiner Profeflorftelle toier der einzuſehen, wel et, ber dem Ehurfürften bey einer felhen Pfandangelegenheit nrißfällig gemorben, ohne lite. el und Recht durch ein bloßes Reſcript entfegt ſey. Die Coliner und Freyen befehwerten fid) über die Kraͤnkung ihter Rechte, indem man fie allmälig in Betreff ihrer na | " mE gaben — ⸗ — ſcheidung auf bie gegruͤndkeſten der Beſchwerden. Der. | gt, d nicht geglaubt, daß Commiſſionen, wodurch 896 ^7 v9 108 1893, 7 gaben und icit beri Bauern Yeichzumatfän ſuche. Die kleinen Staͤdte litten nicht blos durch die Einquattie⸗ rung; fonbern jeder Wirth mußte bem Einquaktierten uns ker dem Namen Servis nod) monathlich eine Abgabe im baaren Gelde entrichten. Die großen Staͤdte klagten über Das Herabſinken des Handels, verſicherten, bof et nad) Danzig, fibau unb Riga abgeleitet wuͤrde, bathen, daß man, um ſolches zu hindern, in Oſtpreußen keinen hboͤhern Zolt als zur Danzig nemen, nicht auf die Zah⸗ lung it Golb ober- Reichsgeld beſtehen, ben Tarif oͤffent⸗ Kd) am'ticenthaufe anfchlagen unb ben Anmaaßengen bet Solloffictanten fleuren möchte. Jede Fleine Stadt, jebes Bewerk trug befonders feine Bitten’ vor, und verſchiedene Mofizeys Anftalten, verfchiedene veraltete Beſchwerden, wurden jetzt wieder in Anregimg - gebracht (9°). Die Stände wollten ſich nicht bewegen laſſen, eher eine Abgas be zu beroifligen , als bis biefe Beſchwerden enkſchieden wären. Bald folgte num diefe Entfcheidung, aber nur auf einen Theil ber Beſchwerden. Sie war áufer(E ein⸗ ſeitig. Es wurde ben Ständen barin bie Aufhäufung fo vieler Beſchwerden zum Borwurf gemacht; denn viele darunter waͤren veraltet, andere darunter bet Majeſtaͤts⸗ Rechten entgegen, manche hätten als Bitten uͤbergeben, oder, weil ſie Rechte von Privatperſonen anbelangten, gat nicht als fandesbeſchwerden vorgetragen werden fol len. Mach tiefem Eingange, einer Probe des Ganzen und der Denfungsart' des Fuͤrſten, folgte ifüt die Ent Churfuͤrſt verficherte, er wuͤnſche gute Gerechtigkeitspfle⸗ et feine Domainen TRETEN AN wolle, dem farbe ent gegen: ($5) Vereinigtes Bedenken vom ı Dec. 1670. L| $ ; | / eom Jahr 1660. Bb ryor. 397, gruen wären.“ ¶ (Er Habe ‚verfpeochen, jeben’gegen Gjemole: und Unrecht gu fügen, aber er fähe bey ben Gontractem auch auf das Recht berfeíben, voiffe aber nid, weshalb die Stände auf bie rechtlichen Jormalien einen fo hohen Werth fehten. Leber alle Eontracte, weiche er jelbft ges ſchloſſen, unterfehrieben ober ragficist habe, loffe er ſich ben Rechtsgang beym Hofgerichte gefallen. Don bem: Nechten bec Eöllmer und Freyen fey et nicht uͤberzeugt; fie möchten aber eine Auseinanberfegung ihrer Nechte der $SRegterung übergeben ‚ und er wolle alébenn entfcheiben. | Sin bem nemlichen Geiſte exflárte fic bec Churfuͤrſt über. feine Affeeuration von dem Jahre 1663, indem er ben Ständen fagte: fie möchten folche nicht gegen bie Wohl i fahrt be& Staats mibeuten, und ihn nicht gieburd) zwin⸗ gen, fo lange, bis fie eine Abgabe bewilligt haͤtten, ſelbſt das Mothwendige zu beſtimmen (*). | So wichtige SDeránberungen hatte Kaltfteins Ges fangennehmung hervorgebracht. Der Ehusfürft glaubte hiedurch feine Stände in Furcht gefegt. zu haben, und. deshalb alles fordern und erhalten zu Fünnen. Das Recht der Dersilligurigen, welches in den Händen bet Stände eis nen verfehmenderifchen, oder aud) jähzornigen eroberungss füchtigen Foͤrſten vom Verdetben feines Landes zuruͤckhal⸗ ten fonnte, war durch die le&te Erklaͤrung zur bloßen For⸗ malit aͤt herabgewuͤrdigt werben. Fuͤr die Eigenmacht des. Churfuͤrſten war durch dieſe ganze Erklaͤrung viel gethan, unb bie Stände völlig niebergefreten worden. Allein ein Fuͤrſt, ber immer äußere Achtung für Religion hegte, bie Pſalmen und das Neue Seftament nie von (id) ließ, Dies fer mußte, um feinen Scjatten auf feinen Character‘ zu werfen, aud) größere Achtung für Motafität und bie. u (16) Weplage, XXII. L 3 398 — — Dreyjehntes Buch, Rechte feiner Unterchanen Außen, unb nicht blos durch Ausbeugungen denjenigen Forberumgen ju entgehen ſtre⸗ ben, bie frepfid) feinem Ginfommen und feiner Macht, aber nicht der Gerechjigkeit entgegen waren. Jetzt wurden nad) ber angezeigten churfärfiiichen Erklaͤrung bie Deputirten vorlaͤuſig entlaſſen, um fid) aus (gren Kreiſen eine umeingefthränftere Volimacht zu holen (57). Die Keeife felbft voutben aufgefordert, auf 3 Jahre fang eine erhöhte Acciſe zu bewilfigen (55), unb ben Haupt⸗ feuten wurde e$ nod) befonders jut Pflicht gemacht, ihre Seife durch alle mögliche Bewegungsgruͤnde fuͤr dieſe Be⸗ willigung zu ſtimmen (59); eine Forderung, bie man aud) nod) überbem an einige Angefehene des Adels machte (). Indbeß erfolgte auch eine Berabfehiebung der übrigen Be⸗ ſchwerden. Viele waren in der That geringfügig, andere wurden zur Fünftigen Unterſuchung ausgeſetzt, ober im Betreff derfelben auf ootmalige Beſcheide verrviefen. Dod) Behielt fid) ber Ehurfürft allein bie Erteilung des Indi⸗ genats, wovon et abet ben Ständen febesmal Nachricht zu geben verfprach (^^). Die Etreitigfeiten der Theolo⸗ gen fuchte der Churfuͤrſt zu beendigen, indem er fie et mahnte, (id aller Meuerungen, Gezänfe und Verketze⸗ rungen ju enthalten, in ihren Predigten nicht bie Zuhoͤ⸗ “rer irre zu machen, und ſelbſt Beweiſe der Siebe unb - &anftmutf zu geben; diejenigen aber, welche dieſen Be⸗ fehlen (87) Bericht der Oberräche vom 12 Dr. ($3) Ausfchreiben in alle Aemter vom 11 Der. (89) Ausfehreisen vom 13 Der. (96) Schreiben am von Heydek, von Offau und von e$ borff vom 19 Dee. An Schafen von Wittenau, unb Gri bríd) Grafen von Dohna vom 23 Der. (91) Ehurfürftt. Beſcheid auf ble Gravamina vom 24 Der» - donm Jahr 1660 Bid iyor. ' 999 fehlen nicht folgen unb. bie alten Zänferegen wieder rege machen würden, tourben mit Abſegung umb " f ttem Gtraſen bedroht (^^). Die preußiſche Reyierung fuͤrchtete, daß die Reſo⸗ lution des Churfuͤrſten auf die Beſchwerden der Staͤnde feinen vortheilhaften Eindruck machen bürfte, unb fie wuͤnſchte deshalb, voenig(ten& in einigen Puneten, eine bem tande vortheilhaftere Erklärung (°°). ‘Der Chur⸗ fürft aber beflimmte (id) blos dahin, daß dieſe Nefolution den Ständen, wenn e$ möglich wäre, etit nad) Erfolg ter Bersilligung ausgegeben wuͤrde. Wenn e$ (id) aber mit diefer Bewilligung weiter in bie Länge zbge, fo fotite mom zur Sicherung, feines Etats eine Hubenſteuer ausfchreis ben. Die Gruͤnde, worauf bec Churfärft fein Beſteue⸗ tungdrecht gruͤndete, toaten biefe:. baf derjenige; mels cher keine gewähnfiche Abgaben exlegen bütfe, doch nicht bon außeroebentlichen Abgaben befreyet feo. Er behauptes ft , daß fein Privilegium, zum Nachtheil eines Dritten eto ef ‚ oͤhne Genehmigung diefes Dritten gelten tbnne; 69 Pritt daher das polnifche Privilegium, welches bie Aufs eiegung unbeweilligter Abgaben unterfagte, nannte e$ er» ſhüchen, unb vergaß dabey, daß frühere fürfifiche Wer» Kherungen bas Sand gegen unbewilligte Abgaben ſchaͤtzten. Seemann mußte bey folchen Erflärungen für feine Rech⸗ tt unb fein GigentQum bejorgt feyn, um fo mehr, ba bie Eigenmacht des Ehurfürften fo weit ausartete, baß er im: Betreff der von ten Dberräthen (bie bod) immer fuͤrſtliche Devolimächtigge waren) feit bem Jahre 16 1 2 ertheilten ungen feinen tichterlichen Ausſpruch geftatten wollte (93) Churfideſil. Reſeript vom ar Der. (93) Schreiben der Oberräche an den Tpurfärken vom tm, 6ren, und aus anna tó71. " D «oo .— . : Diemehnteb Buch, weite (?*), und jeder Prruße muß mit dankbarer Ruͤh⸗ emo bie ſpoͤtern Regenten ſegnen, die ſich nie über das Geſetz erhaben glaubten, niemals, wenn ihre und des , Mntertganen Rechte ſtrittig waren, ben richterlichen Aus ſuruch ſcheuten, unb ſich tiebe und. Ehrfurcht des Unter thanen ſicherten, ber puebutd) zum Patriotiſmus fuͤr eine ſolche Staatsverfaſſung begeiſtert werben mußte. | Jetzt wat biefer síücffidye Zeitpunct nod) fern; dem , ie Oberraͤthe ftugen an: ob es nicht billig fep, bey den Brittigen. Verſchreibungen einen Linterfchied zu machen, ‚me bitjetigen, welche auf ausdruͤckliche fuͤrſtliche In⸗ ^o $usction, von ben Oberraͤthen ertheilt, obee auf ben an "ven Fuͤrſten abgeflasteten Bericht von ihm tatifidrt vi» zen, als gültig anzuerkennen (*°)? Allein Diefes murde . fogar vom Churfuͤrſten verworfen, ber nur diejenigen Verſchreibungen gelten luſſen wollte, welche vom landes⸗ herrn ſelbiſt unterzeichnet wären (^^), und da unter den . . &tänben wegen ber Bewilligungen Uneinigfeit entſtand, o. eem einige Kreife auf brep Jahre fang eine erhöhte Ac⸗ de bewilligten, anbere.hingegen fid) zu nichts verflanden, ſo befahl der Churfuͤrſt, daß die Accife in benjenigen ttv fen, welche fie bewilligt Hätten, eingeführt, in den uͤbri⸗ gen aher der unbewilligte Hubenſchoß eingefordert werden ſollte. Meruͤber erwachte ber Unmuth der. Staͤnde, fi crkſaͤrten: nicht für das Militaͤr, zu deſſen Unterhaltung fie feine Verpflichtung uͤbernommen haͤtten, ſondern für ben Churfuͤrſten 42000 Thaler in pots Terminen ju be | — — " dem fanbe "- eine Viehſteuer die e man (60 deylage XXI. | — (95) Schreiben der. Oberräthe an ben Ehurfücften vom 20 San. 1671. (96) Churfurſti. Otefcript som: gebr.. 1671. ^ \ wot Horn⸗ unb 3taácaflfof nannte, in ber @tubt aber durch ein Kopfgeld zuſammengebracht werben follten (7*3. Freymuͤthig fagten die Stände, tag, wenn der-Epurfürk fid) beregßtigt Balté-megett tes Mothfalls, bet ben Stuͤn⸗ ben unbewußt fen, urb von ipfim nicht dafuͤr anerkannt witbe, das Land mit unbewilligten Abgaben zu belegen, fo waͤren ihre Privilegien und ihr Eigenthum ferner nicht met geſichert. Sore Forderungen, den Syncretiſmus einzuſchtaͤnken; ic ángfilitber Eifer oie Orthodorxie auß recht zu erhalten, (iib Schwaͤchen, die in bec Denkunzs⸗ art de& Zeitalters ihren Grund haltens: aber igre Abrigen Forderungen, daß bet Gaug des. Nechts richt von Hefe - aus aufgehalten ober: gehindert: werde, vaß die von den Öberrächen ausgefertigten Vetſchreibungen ben Pruͤfun⸗ gen des Geſetzes unterworfen, Das Culmiſche Recht nicht verringert, Edlinrer und Freyen nicht mit neuen Abgaben belegt, niemanb in ſeinem SDefiflante vor ergangenem Urtheil ee(fbft, bie preußifchen Zölle "den benachbarten ' Provinzen gleichbeſtimmt, das geworbene Militair verrins get, umb bie Münze nicht ofé Yaranzı Operation bes trieben wuͤrde () — dieſe Forderungen maren - inse geſamt in den, Privilegien und Geſetzen Preußens fo feft geguͤndet, beg nur Mucht unb Wille des Fuͤrſten, nicht über Gerechtigkeit, dieſes Gefich von (id) weifen formte, Die Srhnde erflärten: den Churfuͤrſten ‚nicht übereilen, ^ fendern ſechs Monathe auf feinen Entſchluß warten ju ^ — gud) wenn biefer initis ausfiele, eine Abgabe Ro ou && gei Bedonken der Stände, übergeben am 17 März W.ehlage XXIV. Pr. 5.380 Er tom/*yalir 1666 Dif i701. . 401. aoa ^ — .o ‚Drepjebuted Buch, wr bawiſigen, bie pur. Eirdifang ber fürfllichen Doyai sen hinreichend voire, : Im entgegengeſetzten Galle aber wuͤrden fie feme ungureichenhe. Verobſchiedung ale Be⸗ —-— ihrer, Beſchwerden anetfennen, und bey gefränfs Yen Nechten,. una dem biebuech zugleich verminderten Beimögen, nid einmal bie im. zweyten Termin bewil⸗ fite Hälfte der 42000 Thaler entrichten (?). Mach wisten Vorſtellungen ber Regierung ent(cblofen (id) endlich ge Stände mit Ausnahme Sónigsberg&, bie bewilligten 42000 Thaler: ju erlegen, Koͤnigsherg aber verpflichtete fid) beſondero gu einem Stopfgebe(7"). Der Epurflrf war mif bet geringen Summe unb den bengefügten Be Bingungen umgufrieben; weil ev bie einmal erfheilte ‘Ber, abfchiepung für hinreichend hielt, fo war er nicht geneigt ben. Ständen mehr zu verftatten. . Gr verlangte deshalb austeädlich, bag bie Negierung, welche es immer vers fchoben Qafte, eine unbewilligte Gontribution auf bie Hu⸗ ; ! ben auszufchreiben, jetzt bamit ben Anfang machen foll te.('^^). ‘Die Oberräthe aber waren andres Sinnes, fit berficherten bem Churfürften, bof bie fanbeébefdierben feor leicht abgethan. voerben fónnten, wenn nut einige Als fere vom Churfuͤrſten ería(fene Defehle, zu beren Vor⸗ jeigung fie bereit wären, gänglich erfüllt würden (7^7). Sie thaten ben Borfchlag,. bag den Ständen: ber unge eo. 0, Rinderte Rechtagans, ungeftbrter Beſitz bis zum erfolg Se: | ten (99) Der Staͤnde geeinigtes Vedenfen vom 17 Dir. (100) Erklärung bet breyen Städte Königsberg in puncto | fubfidii. "(101) Churfuͤtſti. Neferipe vom 12 März. (102) Vorftellung bet. Oberraͤthe an den .. vom 14 März. 4 | vom Jahe 1660 BB 1701, — 403 ten Utcheile Syráfung der flritigen Verfheetungen i. EE preoßifchen Hofgerichte, Erhaltung des Cbllmiſchen Acts, und Befreyung der Freyen, Coͤllmer ab Schul⸗ jm von ben ungembhulichen Abgaben zugeſagt werden möchte. Dagegen fónnte bet Ehurfärft feine Nechte, im Betreff der flepenben Truppen, durch die jeßt nothwendi⸗ gen Umſtaͤnde und die uͤbliche Kriegsverſaſſung behaupten, wegen ber Religionszaͤnketeyen den ſtreitenden Partenen Stilſchweigen aufetítgen, imb wegen der Zölle fif dahin aflien, daß daben niche die Berfaffung benachbarter Sundelipläge,. : fonbern die beſonders Gelegenheit jedes Handelsorts erwogen werden muͤßte, uͤbrigens aber bab Verſprechen ertheilen, alles jur Beſoͤrderung be Handels Sepjstrdg (79). Der Epurfärft aber ging von allen dieſen Forberungen nichts weiter ein, als daß : et ben Ausgebung der Moratorien bie. gehörige Vorſchriſt au nehmen, und das Cullmiſche Recht benzubehalten vers (rad. Uebrigens Áuferte er feinen Lmpillen über das — vereinigte Bedenken, unb verlangte, daß bie Stände, weiche auf der 26 Way verſammlet waren, fid) über eine bitte Abgabe von 120,000 Thaler erflären, und deshalb entweder ine Abgabe von ben Huben oder bie Ao⸗ die benifligen follten (77). Die Stände flräubten (i; vide verließen ben fanbfag, welches ihnen aber vom Chur⸗· füeften untesfagt wurde (72), unb X Die fid) gar 0005 TE wicht ox) Unmaaßgebũches Ba wie anf der Stände ur-. ‚gentilüche gcavaming zu refbiviren. (104) Churfuͤrſtliche Refolution auf der inii Gravaming vom 9 May 1671. (105) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 11 Sint 1671. ; J x 498 — Dichte Subs — Mit. auf dem Santtoge eingeftelit. hatten p. wurden bein aufgefordert. Die Stände bathen ben ihrer erlegen heit, den kandtag bis zum ı Detober auszuſetzen, ‚welches aber vom Churfürften verworfen wurde, bet mug auch ber Regierung, die (ir, fo lange geweigert hatte, ben um bewilligten Hubenſchoß auszuſchreiden, ſolches jeht zur. ausdruͤcklichen Pflicht machte, ſobald nicht vor dem Ende Zunius eine beſtiwmte Abgabe bewilligt waͤre (70).. Die Abg⸗ordneten Geriefen ſich darauf, wegen der verlangten Bewilligung beſtimmtere Vollmachten einholen zu muͤſſen, und deshalb ward der ide - bis en Am ver⸗ ſchoben ). 5 Bis jetzt wat: be» jebem uud bie — den Deyutirten von ihren Kreiſen ji. ihrer Priqatnotiz er⸗ theilt, und teil fie oft nur ſtufenweiſe nachutgeben berech⸗ tigt waren, fo bewilligte mancher nicht fo viel, als er im &ifiec(ten Nothfalle mol hätte eingegeQen Pune. — ud waren bem Churfürften, ober bem, welcher in feinem Namen auf bem fanbtage ben Vorſitz hatte, bie in ben Inſtruetionen enthaltenen Geſinnungen und Yeugerungen der Kreife unbekannt ; um biefe leßtern in aͤngſtliche Der: legenheit zu fegen, unb bie Macht ber Abgeordneten auf nichts herabzubringen, entſtand der eboufe, daß fie dieſe ihre Inſttuctionen verſiegelt uͤberlieſfern ſollten, wel⸗ ches vorher nicht immer der Fall geweſen war, weil die Deputirten oft nur eine Vollmacht ju ben Landtagsacten übergeben, ihre beftupimte Inſtruetion aber. blos zu ihrer Nachricht behalten hatten. Es wurde blos bet Anfang . E gemadh, (106) Cburfürftl. Reſcript vom 25 Syuníus. . — (107) Ausbſchreiben zunr fanbtage auf ben 24 Inline. -— MEO! A 1. | 465 - GAR hii Meeifen , RI ſuhen bey denen man Sev. wenigſten Wibetſtand üt wiefern unite fied» tete, bicdleicht aud) efe , bie mart in die größte Verle⸗ jenheififeßen wollte vieſen Befehl zu: überfenden (7*5); und bey dem anf blifé IGehfe eingeleiteten Landtage murbe — ine niue Propofition vorgelragen, und die Staͤnde aufr gefordert, bie'Accifb auf Hnige Jahre unb zwar Bergeftalt‘ in teteitfien, baß noch wegen des Saͤtkentrieges ben dedii der Konig ven Polen. Brandenburgs Denfland; aifyefécbiet häffe, ' en» bie dreytauſtnd Mann gewor⸗ ben werben koͤnnten. Der kañdgroͤfin von Hafenraſſet ſolte Äne beträchtliche Summe gut Ausſteuer beraiffige,” und dem Ehritfärften aud) ned) baefehige Geld aiegejabté teen , welches ooh den Horn + unb Klauenſchoſſe ‚dei mehr als 42000 DNaler getragen hätte bis jetzt in, bie ſtindiſche Caſſe gefoninat iwar.Die Megierung hoffte⸗ alles sun Beſten zu lenken, wenn der Charfluſt viur bae land von Ober] Druck jener Conmiſſion defteyen wollte, die, durch ihn ind Kan geſchickt, alle Cammetſachen. nichẽ nach Vorſchrift bee. Landesgeſetze, ſondern nach eigenem“ Gutduͤnken abmachte, und ohne ſtrittige Rechte, Privile⸗ gien und Eigenthumi bet Prüfung. des Geſetzes und bet Gericht? unterwerfen, ſogleich zum Vortheil des Juͤr⸗ ſten mit Dee Execution eerfafe. | Der Churfeſt abet war einmal für Diefes fe&tere Verfahren, und wies deshalb die Anträge der Regierung durch oberflächliche Verſiche⸗ tungen feiner — von (d Cx «oed A s . €t 3 e on frud hfs N 118) Befehl an ben Landvogt zu Schaken in FOREN Beifung. 38 geben,: bof er fid auf den 24 Julius gnis. mit bet verſchloſſenen Inſtruction einfinde. (109) Bericht der Megierung und. Charfuͤrſti Antwort vom ? Aug. 1671. 406 Deeyjehetes Ba, feudjdoe zwar tie flirt um Sed nod von de NRegierung (*"°) und aud) von den O ben. weicher, holt. Die lettern entfchloffen fich endlich m einer De willigung bet Aeciſe auf zwey Johre (^ )5.aber qnn Erhöhung berfeiben wollten fefich nicht verfichen. Die Städte wiberípradjen der Bewpilligung, unb-per Chi: fürft verficherte deshalb, tof er durch Oveneomigung der Acciſe von feinem bioher behaupteten Jus complariarionis Gebrauch machen: werde (77). Allein ehe «s fü weit fam, Hatten uud) fion die Städte Koͤnigsberg in Betrefl ber Acciſe ben. Oberftänben beygeſtimmt (7). Der Churfuͤrſt glaubte hiedurch nod) nicht hinreichend jo Be treff aller, Bedoͤrfniſſe gedeckt zu fenn, unb fadjt mun auch nod) ein Kopfgeld bewilligt zu erhalten, (5). Der Anfang des 2fedfe aber wurde auf ben 1 Det. ſeſtgaeht ("9), Die Otädte atten in die Accife nicht unbedingt gewilligt, ſondern Koͤnigsberg wollte aus dem: (Einfom men ber Acciſe nut 10000, bie feinen Städte 12500 Thaler entrichten. "Der Churfüsft, ierit unzufrieden, griff deshalb bennod) zu feinem Eomplanationd «Dedit, indem er erflärte,. baf er nur die von ben. Oberſtaͤnden unbebingt bewilligte Accife annebme.( 7^)... Die Gtände gingen je$t fo weit, audy nod) in eine Erhöhung ber Jio di gu willigen, "m aber — zugleich ips verei⸗ P miss (rv) eid der Resierung vom 14 unb 14 Xsgut- ^ (a1) Bericht der Regierung vom 1 Sept. (112) €Bburfürftl. Refeript vom 9 Sept. n(y13) Bericht ber Megterung. vom 8 Sept. 167. (114) Ausfchreißen an alle Aemter vom 13 Sat. (115) Ehurfürftt. Befehl vom r5 Sept. 4236) Churfuͤrſti. Reſcript vom so Sept. | ^ ', 00m Nahe $650 Bid 1201, — 401 sites Bebenken, reiches bey mancher tiointibed Forbes rung viele gegründete unb. techtmäßige Befchwerden éntj hie. Die Megierung verfotady biet bem Charfoͤrſten zu | Hoerfenens erflürte aber: auch zugleich den tanbtag für bex entis (#73, wedurch, wenn ber Churfuͤrft Dies Beden⸗ fen vid gaͤſtig aufnehmen felite, bie Dtaͤnde voenigftenó.— B boréufig u Gehege age gehinbert vourberf, Der Ehurfurſt Aber fürchtete dies fo wenig, daß er omf en Hall, wem bie Aceiſe nicht zur Deſtreitung ber Aus⸗ gaben hinrrichen ſollte, (ien vorlaͤufig an Die. Erhoͤhung derſelben dachte (75). Dald ging: die Sache nod) més ter, bet Churfuͤrſt hatte. den Polen Huͤlſtvoͤlter gegen bis Tuͤrkan zu geben beſchlofßen. Dieſe hatten auegeruͤſten mb auf en Kriegefuß geſetzt werben muͤſſen. Der Chur⸗ fuͤrſt Gefihteß, (o Sale fe das land verlaffen hätten, eint gleiche Anzahl an ihrr Stelle zu werben. Hiedurch eund ben nothwendig bie Austaben vermehet, und der Cod fácil, utoilüg auf bie Regierumg, daßſie nicht bie Abga⸗ ben von ben Huben, dir et (o oft geforbert, ausgeſchrie⸗ ben harte, efiárteim Unwillen, diejenigen jur Rechen⸗ ſchaft ziehen zu wollen, welche an ben Geldmangel ſchub⸗ dig wären, befahl aud) aufsınene, bie. buͤ Grunveigenthuͤmer emer unbewilligken monathlichen Abe gabe qu unterwerfen (9)... Die Dberräthe tiefen in uv fer Verlegenheit bie vier Hauptaͤmter unb bie fanbräthe fm (^). a Eile qute ar um 7 Sg a 17) Bericht ber Regierung vom 25 Sept. — (118) Schreiben des Spurfürtem an bie Festung m 2 October. (119) Churfuͤrſtl. Reſeript vom 30 Oct. (120) Ausſchreiben an di 4 —X die tane: eom 17 tor: 1621. 409. ... S rtypbend Vuch, — bert. Staͤnden eine Schrift aus geſtelt, worin e i halb zwey Jahres aufer bet Acdfe fene andere Abgabe . egiforbern verſpyrach, . wollte aber, weil er dies ni unbedingt verfprochen, fondern: ſich bie Unterhaltung fi nes Milttair - Etats vorbehalten bakte,. jept ‚nicht bora " gebunden feyn. Doch verfetacher,. gegen ein doppelt Kopfgeld feine fernere. Abgabe einzufacdern (7). Di gue. Derathichlagung zuſammenberufenen tandröthe u Bürgermeifter Koͤnigebergs gaben indeß ihr Gutachten basjenige nicht aufheben oder wermehnen zu-fbanen, , ‚werben, . in ever. Anschaffung und Vermehrung es nick ‚ gerailligt. Habe, und bie bittere Anmerkung, daß (ie die Ausſchreibung ainbewilligker Abgaben nicht hinbern, fon ber blos wuͤnſchen fbnuten, Daß biefe Sache zum Ruhm bes Churfürften uhb nid qum Wenerben des Landes go reichen "möchte; ı:befchloß. dieſes Biutachten (). ‚Die Obetraͤthe, bie al$ churfäritliche Beamte, bey; tler. An⸗ Bänglichkeit,, wolche fie für bemsändeöheren hegten, bod sicht. offenbar die DMecte. eitns-tanbe& verletzen wollten, deſſen evítere Repräfentansen:fie-maren, beichloffen lieber ein doppeltes Kopfgeld dergeſtalt auszuſchneiben, daß fie hiezu auf beſondern in. ben Kreiſen angeſetzten Convocatio⸗ . Ben zufoͤrderſt bie Bewilligung a erhalten ſtrebten C9 * unb um biefe nicht zu verfehlen, murben wieher in ben Reifen bie — von Abel zur Unterftügung des . chur⸗ a) Ehurfürfl. Refeript an bie — som 23 Mod. (122) Giytaóten bes kleinen Conſiliums vom 6 Rov. E: 2 a Bericht an den Churfürfen vom g Dec. — vom Diele u66o Bib gr. ^7 468 dmiésilidjen. Befuche cufguipibrct. (1). -. ubt mm che Beſorgniſe ſehienen jeht regt gemalt; jn. fron Denn e$ wurde achar/ hen:noch nicht, gan. Erbeid abgelegt Datteg durch eiua fefuben —— angehalten VRund auf *ap.Qnfctorwmbonfcen i is ben Kreiſen Servfcbte nin. fobn verídibqpen Kon, ine. eoe qui auf emen. (ógmlidyen tonbtogeitite Abanbe parsiliomu qu tbonen; erftósun. (717) vnb ardere erciſe vciidten, -bofi- bu, naus.bisher uu geobüntdge Merſahran Ga machbenklich,. betrbt und beſtuant sanmhr:habe (777), Manche diemtecober. aͤu⸗ hertenʒ fogire ihre Qgerwumbeepng; barüber, daß bez Chure fürfe apmgendhtet ſeiner Aſſecurgfion sine meug Aboabe nta tue (735). dod) wnben einige Meinten. fo, weit paftimmtg às oppelítn p -anbene den ein (albe Kopfſchaß au bereits gm, wor bie QOberroͤthe hieraus folgerten, - Daß biefg Bewilligung anf einem ſdemlichen Landtage allgemein weberrfégnte, ſo genehmit⸗ ber Chueforſt bir. Zarfanıg menhensupung — Jie $a. vier Zagen abes vat Mo oh un Á: a uiu 6243 —&* an — Xy, "id, b de femmentunft , in ben Aemjern auf ben 8, da 1671 be Hauptleuten afliftiren lellen , vom 21 Der. (135). Aueſchreiben wegen des Erbeldeg Ber 'Stiufäften und ber Zuzöglinge vom 21 Die. Ausſchreiben in die Erbaͤmer, auf den g Gebr. anzugeigen‘, wer rere geieite fast; ben y Jan. 1673. "^ ' ' p? (126) Erklärung der Aemter Nimbus un —R ben 8 San. 1672. (127) Ertiarung — bes treni bed 7. San. 1673... ı :. i (138) Erklärung des Amtes N (129) Ehusfürßl. Reſcript vom 15 Jan. 2672, , 5 Pr we ‚ur 77 > n et (ion wieder anderes ESBilell. geworden, ^er eive $16 zwar, vaß /er den’ Skaͤnden zugeſagt habe ; Lohne ire Bewilligung keine Abgaben anszufchreibeh ; "aliis weil 6. auf den tandtagen langſam hergehe, erzwinge WE Moth⸗ foeribigfeif- eim fchnelleres Verfahren; beth haͤtten die von Türken und Tattarn angegriffenefi olei in Sülfe gebeten 5 ihnen Genguftgen fen Pid, umb Deshalb máéteir durch ein boppelted' Ropfgelts bie‘ Werbeoſta für ein Chor von 4obo' Monk, imb Sie zu ihrem Unter⸗ fait erforderfichen Gisfees? durch eine moriatgitbe Abgabe | boit ben Huben zuſammengebracht werden. Det Grati Balter und’ bié Oberrätge ſollten dieſe Abgaben ausſchrei⸗ ben, E aber dem fénbe ju feinem Praͤjudiz gerei⸗ (fett; und Wee auch dem’ eugern Ausſchuß bec time angedeutet bnc foffte (*). Was bisherige Rleine Cone fifüitm erhäft-Hier zum erfenistale von Naten’deB engen Ausſchuſſes der Brände. ? &ie waren bies-fregfich aber Ale in einer Hinſicht, nemlich dii für. allemal: von bet Sanbfchaft bevollmächtigte Räthe, um bey plöglichen un, erwarteten Ereigniffen bem Sanbeöperrn im Namen der Stände ein Gutachten zu’reipeifen. * Mari Hatte felt eini⸗ gen drenfig Jahren oftmals von Seiten des kandes herrn yerſucht, fie in einem uneingefchränften Sinne, ale Be⸗ vollmäch tigte ber Stände geltend zu machen, im “auf ei e nem leichtern Wege Abgaben bewilligt zu .erhalten,. unb - 06 der ihnen vom tandesheren jetzt ertheilfe Titel des en» gern Ausſchuſſes der Stände dieſe Abſicht befoͤrdern full te, ift jetzt nicht mehr qu entſcheiden. Ehe noch die harte Forderung des Charfarſten der preußiſchen Regierung befannt — hatte dieſe ſchon einen | (130) Ehuefärft. — Sat. 1672. - * vom Ser n66c 05 1701. — 4** inm aid Schritt bagegen gethan, indem ffe bemi Cpurfárfhmn-Greigte, bag megen des im wenigen Jahre gen —— herrſchten Miwashfes nicht einmal «ine monatbliche Ab⸗ abe auf rege unb Coͤllmer gelegt werben koͤnne, meh - man foni Naterlaſſung ber Saat, ober wol gar Auen tvanberumg befürchten. muͤſſe, unb deshalb wurde banum auf ven .x gt Febr. ein fanbtag ausgefchrieben, ber mut. - wenige Tage währen, unb worin ben Staͤnden blos bet Punct wegen. bed Kopfgeldes vorgelegt werben folkte ( 9"). Diefe Abgabe zu erhalten, zweifelte bie preußifche Regie⸗ tung sicht s. ober wiederholentlich bath · fia ben Churfuͤeſien, auf tie monathſiche Contribution unb bie Getreipelieferund gen jn. ben Magazinen Verzicht zu (eiften ( 5"), ber aber: bey feinen otberunaen. blieb (777), Dieſes mar jeßt (eggs druͤckend, weil Das $anb-ogngeacbtet ber fchlechten-fErnnte‘ (fon hie. — unb bas Kopfgeld nur mit Mühe abtra⸗ gen konnte, unb außer. den. Getreidelieferungen, man: ter Zardezung bes Churfuͤrſten genuggerkat merben folle te, uad) bem Anfchlage ber Oberräthe ned) monathlich eis. nm Gulden von der Hube erlegen mußte. Hiedurch flier sen bie. Abgaben ju einer Hoͤhe, weiche alle gegenwärtige‘ Abgaben; bie Preußen dem Monarchen trágt , : bep tesis: tem übertrifft, unb damals ben bem höher Sipertge des Obeà unb den ſehr geringen Preißen aller kandeserzeugs‘ niffe ſelbſt fuͤr den wohlhabenden Theil ber Gimwohner dum hßerſt druͤckend werden mußte. Der Churfuͤrſt befahl blos, daß, wenn bie Staͤdte das Kopfgeld bewilligt Hätten, ih⸗ | ne (131) Aueſcht eiben an alle XMetuter oom. 30 Jan. 1672. (133) Bericht der iio das vem zten und en — 1672. (133) Ehurfürkt. Brig vom 16 Schr. — | er 41% EP Dteyzehntes: nd, m sr eff ver Autrog wegen der monathſichen Gontittatol nen und Lieferungen gemacht werden follte, und weil tie . fiputirten wahtſcheinlich vorgeben wuͤrden, hierauf nich aiſtzuirt pr ftt, fo ſollte mam ihnen eite fütje Friſt ge) ſtatten, "um mit ihren’ Commiftenten berathſchlagen yi! bnnen (22). Die Regierung that aber bie Gegenvor⸗ ſtellung, ob e nicht beſſer ſey, tvenn bie Abgäße moe meldlich waͤre, eine: Erhoͤhung bet Acciſe gir ſtichen, und vorzüglich alle Beduͤrfniſſe des lutus zu beſtenren (755. Die Staͤnde aber, welche in das doppelte Kopfgel endr lich willigtenn, erklaͤrken zuͤgleich ſelbſt, durch tte bieherigen Abgaben (o febr erfchöpfe zu ſeyn, daß fie aud) im hoͤch⸗ ſtea Nothfalle sit Sicherheit des Landes feine fernere Ab⸗ gaben bewilligen fbnnten, ſondern eher zur perſoͤnlichen Bertheivigung des Vaterlandes bereit waͤren (79^), * Dem ohnglachtet wurde ihnen fogleich y Nachdem diefe ehe Be ‚wiligung erlangt war, wegen des Hubenfchoffes- der Ans trag gemacht (777). Weil aber bie Deputirten, burch dies ‚fer Antrag áufetjt beſtuͤrzt, (id) darauf nicht‘ einlaſſen zu konnen erklaͤtten, fb voutbe ihnen , um bis dahin Volk mot einhoten zu koͤnnen, der 30 März sum Sage tet Verathſchlagung angeſetzt, und wieder jeber Anhänger des Ehurfuͤrſten einzeln zum’ Benftande aufgefotdert ( ^). Dieſes tvot fest: um fo nothwendiger, weil nad) Ber In⸗ BAR: " bet Ehurfürft den Oberraͤthen gab , blos für " si sari Reſcript vom 6 Febr. En (135) Vorftellen der Regierung vom ı Maͤrz 1672. (136) Geeinigtes Bedenken vom ı Maͤrz 1672. - (137) Ansichteiben in alle Aemter dom 5 Mär 1672. ° (138) Schreiben an einliegende von Adel und Confidenten, ihr Beſtes pi thun, den ro. März t672.- 7 7 9 .. 5 vom: Jahr 1660 Bid:r7or, 418 ft das Militair im naͤchſten Jahr 263,925 8 olet tung Bewilaqung der preußifchen Stände ‚aufgebracht werden fellten (79), Der Churförft war in Betriff biejar Quum . ne. untefoaͤmmert, indem ev, venn bie Staͤnde nicht frenmillig Abgaben bemilligen wollten, unbewifligte Abgay ben simpaheben gebnth.. Er · geſtand den-Dberröchen, ep ſelbſt einguufegen,: Daß. Preußen nicht in hem blühenden Quftande voie vormals (ep; aber en. fönne wegen ber ‚Liebef sit huͤßen, welche die Vorſehung verantaßt Gabe ( "*?); Die Gujeihe oͤbergaben num ihr vereinigteó Bedenfen, tm tfe Engange fie fid) Durch bie Erklärung tuff machten, . - tof rew und Glauben qué der Welt gemichen ſey; dens noch.arflästen ſich Die Dbesftände, gegen eine fücftliche: Afe feertotiong, bof nur auf den einzigen Ball, wenn Preus. ßen augagınflen wuͤrde, unbewilligte Abgabar unb eine mos nathliche Contribution you den buͤrgerlichen Guthseigen⸗ thoͤmern aingefordert werden ſollte, eine Erhöhung ber Ac⸗ ciſe zu heveilligen. Ste thaten ben Vorſchlag, Die Malz⸗ acife qu. verdoppeln, Gold, Silber, ſeidne Waaren, Goitzen had Confituren mit 15, ben Toback mit 16$: Mocent eg; Einkaufpreifes, und jedes Spid Charten mil 3 gt. zu beſfeuren. Die. Stäbte, welche Dies verbathen, verpflichteten (id) dagegen, den Kopfſchoß in biefem Safe" baspelt zu welegen (I)... Die Oberräthe haften (id) ins’ rf dadurch zu helfen gefucht,,. bag fie (bon am s Map: das Ropfgeld einfordern liegen, welches erſt auf Michael zahlbar war (^f^). Sie wuͤnſchten aud) ben Churfuͤrſten u (139) Ehurfürff. Reſcript vom 29 März 1622. : (140) €Burfür(tf. Refcript vom ao März. | (141) Gecinigtes Bedenfen der Stände vom 9 May. ,, (143) Ausfchreiben an alle Aemter vom 15 Aprils . 04034. Soit fuc qu einer guͤnſtigen Entfheitung bec landesbeſchwerben ber wegen zu koͤnnen, der fid) aber zu nichts verflchen, und vie verlangte Aſſecuration nicht eher als nad) geſchehenet Bewilligung ausfertigen wollte (75), weil es alsdenn in feinem Belieben ſtand, unabhängig von ben Eimwenbun - gen der Stände diefe Berficherungsfchrift in ſelbſibeliebi⸗ gen Ausdrücken abzufaffen. Doch entſchloß fid) ber Chur⸗ fürft biefe Berficherungsichrift zu ertheilen, wenn ihm bie Staͤnde mit Ausnahme des Ropfgeldes 180,000 Thaler auf 3 Jahre bewilligen wollten. Die Einhehungsart überließ er ihrem Gutachten, und verfpradj nus. tms Note falle eine neue Abgabe einzufordeen. Der Churfuͤtſt gab auch eine Entſcheidung auf bie andesbeſchwerden, worin aber bie wichtigſten Puncte gar nicht beruͤhrt wurden ) and befahl, da num bie gefotberte Bewillizung ale fo ‚gleich erfolgte, eine monathliche Abgabevon ao gr. anf jede Hube zu legen. Die Oberräthe aber wandten fid an ten Statthalter, Herzog von Crop, um bie Suche os mbslic) noch zu hintertreiben ( 9), Dieſer hatte, weil er fo manche ‚ Unannehmlichfeit vorausfah, den Befehl hiezu erſt in p Augenblicke, ba er nad) Inſterburg verteifen wollte, ben Oberraͤchen ertheilt, bie aber aud) bem Churfuͤrſten ihre Gegengrände unerſchrocken vorlegten (^^). | Die Staͤn⸗ de erbothen fid) jeßt noch zu einer Erhoͤhung der ſchon be — Acciſe ; von jedem Gef —— ſollten ſechs, von (143) Churfuͤrſtl. Reſeript vom 1 Day. (144) Churfuͤrſti. Refolution vom 13 May. - (145) Schreiben ber Oberraͤthe an den Statthalter bem 3 Juny. (146) Berichte der — an den chuttheſin vom 4 Junius. ‚vom ape 1660.58 1201. 41$ * yon jen Scheffel Malz vier Groſchen mel elßs bisher entrichtet werben, unb,bie Acciſe vor affen. Waaren mit Auenahme des Getreides, des Salzes, Eiſens umb ber DDictuofien, dergeſtalt erhoͤht werben, daß van jedem eus ben des Werths rod) ein Eheofihen mebe entrichtet wůr⸗ (^). Der. Gourfirit Geftüttigte Diefes ‚nicht, . wei er, wenn-bieje Abgabe nicht für. fein Militair, ‚pürreichend fe, ſich auch, nicht bie Haͤnde binben laffen wollte, unb megen des Fehlenden erflärte er, diejenigen zur Verant⸗ wortung jiehen zu wollen, welche, an diefer SDetiboerung durch unteríaffene Befolgung feiner Befehie Schuid its (). Diefe Drohung ging auf bie Oberräthe, .. welche nift dem cDurfürftficben Befehle gemaͤß bie. unberillige ten Abgaben guägefchrieben. haften, unb doc) Hatten fie - auf e&en dieſem tandtage nod) bie Rechte des Churfuͤrſten erweitert; denu bie Staͤdte Koͤnigeherg mit der Acciſe une jufrieben, wollten lieber ein doppeltes Kopfgeid mehr be⸗ willigen. Die Oberraͤthe nahmen daher Gelegenheit, nach dem vom Churfuͤrſten eingeführten Rechte ber Complana⸗ tion dieſes Kopfgeld anzunehmen, unb dagegen etwas xot», niges in Betreff der Acciſe⸗ Erhoͤhung nachzulaſſen (^**, Cie forderten übrigens bie erhöhte Accife fogleich ein (799), unb bie Oberſtaͤnde, weiche fich nur für bie Qufunft tuni) die Erklaͤrinig zu ſchuͤtzen firebten, daß ſie dem Churfuͤr⸗ ſten das Complanations Recht nur in fofeme eingeſtuͤn⸗ | | , Mn, (147).Der Stände endliche Ertlaͤruns vou s Zutat. (148) Ehurfürftt. 9te(cript tom 18 Julius, | (149) Bericht an. beu Charfuͤrſten "e br — vom 12 Julius 1622. BIRNEN die: — 33 | uiiot- — i6 Deere Br ben, faf € ton zwey votgeſchlagenen Wgeabln eine eh waͤhlen fönnte; geſtatteten dennoch, "aber blös Tit ben ge Zenwttigen Fall; die Befftinmung Ger Dekra"). Dieſen deutete der Churfuͤrſt an, daß et nur alddann mit dieſen Abgaben‘ zufrieden ſeyn wuͤrde, wenn ihr⸗Ertrag jur Befteeitung ter Beduͤrfniſſe hinreichte (^^); handeke über audy ſo offen gegen vie Staͤnde, dieſes ey NRatifica⸗ kion des Lanbtagsſchluſſes ſelbſt zu erklaͤren (752), und es wurde bet oͤrrußiſchen Regierung iut. Pie gemacht, feenn die Stände fich nicht noch gegenwärtig gu einer jaͤhr⸗ fichen Abgabe von 180,000 Thaler verpflichten: wollten, ãne unbewilligte Abgabe von ben Huben einzufordern () le Sepe des Churfuͤrſten machten bald mehrere Einnahmen nothwendig. - Er geboth den Oberroͤthen, mit Huͤlfe bes kleinen Eonflinms eine Erhshung ‘ber Ab⸗ gaben gu fuchen, wie aber eine fime Zuſammenberufung der Stände vorfchlugen (75), welche aud) am vo No⸗ vember ſtattfand; unb von den Ständen wurde abermals ein doppeltes Kopfgeld bemillige (795), Die Oberraͤthe — ſi id) hierüber nicht wenis CP. allein ber. Chur fürft (51) Auf die am 9 ) Inte — — der vom Herrenſtande und Landraͤthe, wie auch beret von der Ritterſchaft und Adel, unumgängliche unterthänigfte Be⸗ wahrung. (152). Cyurfürftt. Schreiben an bie Oberräche vom 24 Sur lius. (1 53) Landrageſchluß vom 26 Yufins. ' (154) Ehurfürft. Reſeript vom 37 Julhh. ) (155) Berẽcht der Oberraͤthe vom 4 Oct. (156) Geeinigtes Bedenken vom a: Der. (157) Serie btc Aerrache on mE gar tom Jahr 1660 bis 1679. 417 fifi war bald anderes Sinnes. Seine nach Polen ge fandte Huͤlfstruppen waren zuruͤckgekehrt. Er bedurfte jetzt monathlic) 20,000 Thaler, und da feiner Meinung nad) die $anbtage nur unnüfie DBeratbfchlagungen, Vers zoͤgerung und Koflen veranlaßten, et aud) einen Revers de nom praejudicando Auszuftellen bereit fep, fo befahl e ber.preußifchen Regierung, monathliche figferungen unb Abgaben, gemäß bet Hubenzafl, auszufchteiben. Cs follte niemand davon ausgenommen fegn; die Huben des Ober; landes, wo ber Boden SPreußendram fchlechteften iſt, fot ten um ein Fünftheil weniger ald in bem fruchtbaren Sams fanbe entrichten; bios uncultivirte Huben von diefer Abs gabe Beftepet (epn, bie aber zu beffern Zeiten gemildert, ud) wol völlig aufgehoben werben fotlte (180). So waren folglich alle Bemühungen der Oberräthe, alle Bereitwilligfeit des Landes den churfücftlichen Sorbes tungen genugzuthun, vergeblich gemefen, und bie Aus⸗ führung des entfcheibenden Streichs, welche das wichtig⸗ fie Recht ber Stände bernid)teie, und das Beſteurungs- recht Preußens ber landesherrlichen Willkuͤhr — blieb Hauptaugenmerk des Churfuͤrſten. Dies Betragen, ſein Beſtreben, die Rechte ber Stände auf eine bloße Formalitaͤt herabzubringen , läßt fib dadurch) entſchuldigen, daß er fid) in ber Nothwen⸗ tigfeit befand, feine Truppen zu erhalten, und die Koſten eines Krieges mit Frankreich zu beftreiten, wobey bie ihm tugefagten Huͤlfsgelder jum The ſpaͤrlich, zum Theil id nicht (158) Churfärft. Riſcript vom 3. San. 1675. Geſch. Pr. FL BD, OI: ] * 48 Sept Buch, ‚nicht entrichtet wurben. Der Entſchiuß des Churfuͤſten an dieſem Kriege Theil ju nehmen, unb bem veriaſſenen Hollaͤndern gegen Ludwig XIV. benguftehen, den ganz Eus tepa feheute, und der ungleich mächtigern Fuͤrſten mit Huͤlfe feiner Feldherrn und Kriegsmacht Geſetze vorſchrieb; dieſer Entſchluß hatte etwas Großes unb Heldenmuͤthi⸗ ‘ges, unb wenn Friedrich Wilhelm in dieſem Kriege mit mehr Kuͤhnheit als Macht, ſelbſt mit Erſchoͤpfung oet Kraͤfto feines Landes, zu Werke ging, ſo verdient dieſes letztere doch ungleich weniger Tadel, als daß er in dieſem Kriege, weil der Churfuͤrſt von Coͤlln ein Bundesgenoſſe Frankreichs war, die Unterthanen deſſelben pluͤndern und das platte tanb verheeren ließ (. Dieſer Zug von Härte entſprang aus bem verán. derten Character des Churfuͤrſten (70), ber ihn aud) ‚jest veranlaßte, bie Beſchwerden ber preußiſchen Staͤn⸗ de, ſo ſehr ſie ſich auf Gerechtigkeit gruͤndeten, unbeant⸗ wortet zu laſſen. Er hatte ihre Klagen bereits oft gehört, glaubte immer, baf fie es ſcheuen würden, (id) beitimmt au erfläcen, und patte Daher manches unter unbeffimmten Ausdrüden, oder als ihm völlig unwiſſend, von fid) ges fehoben. Daher zeigten (con bie Stände im Jahr 167 1 beſtimmt bie Faͤlle an, 100 der Churfürft verpfünbete Guͤ⸗ ter zurückgenommen, ohne ben Pfandfchilling zu zahlen; | eine in allen Inftanzen gegen ihn entſchiedene Sache vor ein neues Forum gezogen, ſeine eigene Verſchreibungen nicht gehalten, und denen, welche den Schutz der Geſetze in ihrer Sache gegen den Churfuͤrſten aufgerufen, den | | Weg (159) Poͤllaitz Memorien, Th. I, S. 116. (160) Ebendaſelbſt ©. 26. '0mt.yofr 1660 bis 1679. - 419 Weg Nechtend vertoetgert Gabe. Sie .erflärten,. daß, wenn der Chukfürft-die Verſchreibung ber Güter zu. chlls miſchem Rechte, vom Orden unb Marggraf Albrecht ers theilt, nur bedingungsmeife gelten laffen, und die aus ' fpatern Zeiten von bem Fuͤrſten unb der Regierung im Na⸗ men beffelben ausgegebenen Privilegien noch häufiger ans | fehten wolle, fo möchte er wenigftens als chriftlicher Fuͤrſt aus fiebe zur Gerechtigkeit auf ordentlichen Wege Rech⸗ tens verfahren laffen (^7). Da der Epurfürft diefe jer ben Landesherrn herabwärbigende Vorwuͤrſe, bie ihm toit ben verfammelten Ständen auf dem fanbtage fchriftlidy übergeben wurben, unbeantwortet ließ, fo läßt (id) der rechtmäßige Grund berfelben Faum bezweifeln, Die Kühne heit der Stände, dies Öffentlich zu erklaͤren, wurde durch Kaltſteins Schickſal veranlaßt, welches jeden Preußen mit Schaudern erfuͤllen, und bey den Staͤnden den Ge⸗ danken erzeugen mußte, daß hier an der Nachkommen⸗ ſchaft jener Juſtizmord vergolten werde‘, dem fid) bie Vor⸗ fahren zu Alberts Zeiten an — Schnell um -— er⸗ laubt hatten. Kalkſtein war nach) feiner Gntfuͤhrung aus are | Khan nach Memel gebracht worden, mo ber Commen⸗ bant von Goͤrzke, Fein Gingebogrner, ben Ständen vers ſchiedenclich Weranlaffung zur Beſchwerde gegeben, unb . folglich in diefer Hinſicht feinen nähern Grund zur Schos tung Kalffteins hatte. Hier verwies der Ehurfürft bie Sache zuerſt an bie gefeßmäßigen Richter, wibeftief fols d$, und übertrug Ausländern, als Commiffarien, dieje Unterfucjung, ba bod) Stalf(lein, als preußifcher Einges Dd 2. bohr⸗ (161) Veylage XXV. Pd QN mo l. — Buch, bohrner vom Adel, nur vom preußiſchen Hofgerichte und | im Eriminaffalle nur vom Hof⸗ Halögericht verurtheilt werben fonnte. Die Commiffatien handelten nicht nach der gewoͤhnlichen Vorſchrift ber Geſetze, ſondern nad) & ner beſondern Inſtruction, und daher fónnten die Staͤn de mit Recht dem Churfuͤrſten auf dem Landtage erklaͤren: Kalkſteins Proceß ſey verdreht (evertirt) worden. Sie . Äußerten ihren Abſcheu gegen Kalkſteins That, ſagten: er habe als Verbrecher beftraft werden fónnen; aͤußerten aber den lebhafteſten Unwillen gegen das widergefegliche - Berfahren. Denn nach den tandeögefegen mußte erft das Corpus delicti ausgemittelt werden. Fand ein wahr⸗ ſcheinlicher Verdacht, oder ein halber Beweis ſtatt, fo mußte ber Richter auf bie Tortur erfennen. Bor ver Tortur youtben bie Fragpuncte feftgefeßt, unb dem Tor⸗ quirten blieb es überlaffen, bié Namen bet Mitfchuldigen . . enyigeben ; oder wenn jemand burd) einen halben Beweis als mitfehudih verdächtig war, fo Eonnte ber Richter hier⸗ fiber einen befondern Fragpunct ftellen ( "7*). So vourbe . „aber gegen Kalfftein nicht verfahren, fondern bie Com miffarien machten mit der Tortur den Anfang, um durch ihn bie Compficität einzelner Perfonen, ja felbft der ſaͤmmt⸗ lichen Stände auszumitteln, die Deshalb bem Churfürs fien auseinanderfeßten , tie ungerecht dies Verfahren 9t weſen fep, unb daß fiebutd) ben Ständen ein Schimpf toiberfabren, ber, fo fange (ie untet ber Regierung eines chriſtlichen Fuͤrſten geftanden, beyſpiellos wäre (’°°). Der ſonſt fo aͤußerſt lebhafte Ehurfürft lieg dies alles uns die , unb wm durch dies Stillſchweigen we: nig: G T. Jus provinciele ducatus Prufíae, Liber VI. Tit. 1-4. - (163) Beylage XXV. vom Jahr ı 1660 bis 1679. | 421 nigſtens bie Wahrheit bet Beſchuldigung ein. Kalkſtein wurde ebd im Jahr 167 2 ju Memel enthauptet ce, Gelaſſen ging er dem Tode entgegen, und aͤußerte noch ſcherzend, weil er ben Tag vor feiner Hinrichtung das Pos dogra verlohren hatte; baf feine bevorſtehende BR tung ein Mittel gegen das Podagra fen. * ^ Su wiefern Kalkſtein Verbrechet em Staatsopfer | gewefen-fen , darüber find bie Meinungen geheilt. Daß Kalkſtein als ein heftigen Mann fid) unanftändige Aus⸗ erüde erlaubt habe, ijt wahrſcheinlich; daß et vielleicht gar geäußert haben fünne, ben Churfuͤrſten erfehiegen zu wollen, iff gleichfalls möglich. Aber laͤcherlich wäre es geweſen, voenn Kalkſtein, da ſich der Churfuͤrſt in Ber⸗ lin befand, deshalb in Preußen die Piſtolen bey ſich ge⸗ tragen hätte. Es ift nicht waprfcheinfich, daß bie edel⸗ müthige Churfuͤrſtin Louiſe, obgleich ir. ſanftes Herz fte immer zum Wohlwollen hinneigte, wenn ihr richtiger Verſtaud von Kalkſteins Verbrechen uͤberzeugt geweſen mare, einem Manne durch Bitten bie Freyheit verſchafft haben wuͤrde, ber dem feben ihres Gemahls gefaͤhrlich werden konnte. Daß der Churfuͤrſt aur. jur Hälfte ber gnadigte, bem Kalkſtein, sm ihn an fernern Unterneh⸗ mungen zu hindern, ohngeachtet er ſich demuͤthigte, 5000 Thaler abnahm, ihm einen Gib abzulegen zwang, fid) nicht von feinen Gütern zu entfernen: dies iff hinlänglis her Singergeig, ta man Kalkſteins Thätigfeit fcheute. Er fatte bem Ehurfürften nicht bie Huldigung im Jahr 1663 ‚gefeiftet, weil et (id) gerade Damals außerhalb - Preußen - / an^ : c — für. |. fene: G6 prede east p- 19. + P d ’ ^ - eo | 22 ——— Treppe Sub, feine Perſon nicht anerkannte. Nach feiner Ueberzeugung mit Unrecht verhaftet, leiſtete et, um ferne Freyheit wie der zu erhalten, doch immer nur einen erzwungenen Eid; und ob ihn dieſer wuͤrklich band? bleibt eine vor dem Richtetſtuhl der Moralitaͤt nod) immer nicht Gintngi entfchiedene Frage. ' fbof Kalkftein , ohne Verraͤther ſeiner — zu — werden, wol nicht eine Vollmacht vorzeigen, ja daß da⸗ mals die preußiſchen Stoͤnde wol nicht einmal eine ſolche Vollmacht ansfertigen Fonnten, bie iſt gewiß; aber un leugbar iff e$ auch, bag Oſtpreußen damals gerne unter polniſche Herrſchaft zuruͤckgekehrt waͤre, unb daß ein gro⸗ fet Theil des bandes, Kalkſteins Unternehmen billigte, mancher aud) wol ihn dazu aufreizte. Kr ſelbſt behaup⸗ tete bis an ſeinen Tod, unſchuldig zu ſterben, weil er ſich keiner andern Handlung ſchuldig gemacht, als daß er auf bem polniſchen Reichstage Schriften in eines andern Nas mien uͤbergeben habe; welches nad) den polnifchen Geſe⸗ Sen niemandem unterfagt ſey. Seine Verhaftung zu . Warfchau bleibt Verlegung bes Völkerrecht. Das un regelmäßige Verfahren ben feinem Drocefle ſcheint mehr Aeußerung des Haſſes und der Rachbegierde, als wuͤrlſi⸗ che Ueberzeugung von ſeiner Strafbarkeit zu verrathen; , bie man bod) mol, hätte fie einmal flattgefunden, auf auf bem gefegmäßigen Wege auögemittelt haben wuͤrde. @eine heimliche Hinrichtung, dafern jemals heimliche Criminal, Syuffig gebillige werden kann, beweiſt wenig ſtens, daß ber Churfürft je&t nicht mehr ſo großmäthig als damals dachte, als et den weit unbäudigern ünb 9e wiß nicht l "e — — blos durch Verhaf—⸗ | tung 0l om Jahr roco 8 1675. ! e | tung ſtrafte. Mielleicht auch iſt Kaiffleins Hinrich tung eine ehrenwolle Esftärung , dog man biefem Manne, fo fange er lebte, noch etwas wirken gu Fonnen, guttaute, Gerne Güter wurden eingezogen. “. aber rein gevechterer Nachfolger geb fi ſie " mem des — amd; -- | | Det Unwille ber Noten über dies ganze Beträgen wat ſehr Hoch geftiegen. in Krieg ſchien bem Ausbunc) nahe zu fenn. Der Churfürft fief (id) zu der Unwahr⸗ feit herab, daß er von Kalffteins Aufenthalt nichts wiſ⸗ fe; Brand imb Montgomerie hätten«ohne feinen Befehl gehandelt; und er lief fie öffentlich vor Gericht laden. Brand hielt (i ch indeß zu Cleve, Montgomerie zu Col⸗ bergauf, umb ein Contumacial⸗Deccret erklaͤrte jetzt den erſtern ſeiner Ehre und Guͤter, den letztern ſeines Lebens verluſtig; beide aber wurden jm Jahr 1672 wieder voͤl⸗ lig begnabigt (n). | Polens ungfücfiche fage, und ber Krieg | mit. den Türken, vernichtete jede nachtheilige Folge dieſer Sache. Um Brandenburafehe Hälfstruppen zu erhalten, vourbe am 28 März 1672 der Brombergifche Vertrag zu War⸗ ſchan deſchworen (755)... Der Epurfürft fehickte ben Por Im 1500 Mann Hälfstruppen,, wozu Preußen bie vors hin angezeigten Stoffen hergeben mußte. Gr erboth (id) jum Schein, dem Könige ben laͤngſt enthaupteten Kalk⸗ ſtein Mx d , der dagegen ihn nicht MN zu mof» dd 4 en (165) — p. 18. unb Lengnich Th. 2. p. 33. (166) Cod. dipl. Poloniae, Tom- IV. p. 506. x 244° - Dstspehnteh Bu. fein erklärte; Brand ſollte bem Rbhig ſchriftüch, zuletzt gar perſ önlich, abbitten, fand ihm aber hey feiner Ankunft uv Warſchau nicht mehr am eben (777), Polens Lage ſelbſt wurde immer mißlicher. Preußens Stände wurden an . Mr Schickſal immer mehr gewöhnt, und daher erhielt (id) ' bey manchen innern Umvillen nga bie aͤußere Mi "aep Puffendorf, ie. ® s sn. 4 Ul . Drits Drittes Capitel. Der charfdrt (eite be vereinigten Niederlanden haife im Kriege. gegen Frankreich. Folgen baton für feine Laͤnder. In Preußen werben die bürgerlichen Guthseigenthuͤmer einer um: bewilligten Ahgabe von. den Huben unterworfen, Nee Gerber. rungen, Bewilligungen und , Stteitigfeiten. Der Ehurfürk verlangt sine blos durch die Landraͤthe bewilligte Abgabe: von ben Huben. Er, welcher Aſſecurationen ohne Bedenken ertheilt, un ⸗ terlaͤßt bit Entſcheidung der Landesbeſchwerden; erklaͤrt, durch bem Landtagsſchluß, Abgaben für bewilligt, gegen welche ſich das ganze Sand ſtraͤubt; will, daß die Rechte von Drivamers ſenen und Handels angelegenheiten nicht mehr unter-die Landesbe⸗ ſchwerden aufgenommen werden ſollten, wodurch die Rechte der Staͤnde nod) mehr verkleinert werden. Traurige Schilderung des Landes. Neuer Krieg mit Frankreich, welches die Schwe⸗ den gegen den Churfuͤrſten aufzureizen ſucht. Verhaͤltniſſe in Polen. Neut Beſchwerden und Mißvergnuͤgen in Preußen. Der Churfuͤrſt bedroht die vom Adel, welche ihm entgegen ſind; verbietet die Ertheilung der Remiſſionen bey Ungluͤcefaͤllen; will, daß die Beſitzer wuͤſter Huben Abgaben erlegen, oder ihrem Eis genthumsrechte entfagen follen. Größere Zubringlichfeis- zur Er⸗ haltung der. Abgaben unb leehafte Erklärung der Stände, Die Erbitterung wird durch unpewilligte Abgaben vermehrt. Die Ds ‚Oben - 426," Dreyzehntes Buch, Oberraͤthe wollen die Ausſchreiben zu dieſen Abgaben nicht ferner uriteryeid)nen, unb ſuchen bie der Stadt Königsberg angebrobte Ererution abzuwenden. Strenge Maaßregeln des Churfürften. Königsberg wird mit Crecution belegt, muß fid) verpflichten, mit den übrigen Ständen gleiche, Abgaben zu entrichten. Traurige Lage für den Handel. , Der Churfürft bringt auf Entrichtung eis ner beſtimmten Summe. Neues Verfahren beym Landtages ſchluß. Der Krieg mit Frankreich veranlaßt den Ausmarſch ber Truppen, und hieduvch Verminderung bet Abgaben. Schlechte Behandlung der den Polen gegen die Tuͤrken gegebenen Huͤlfs⸗ voͤlker. Steuer Landtag unb Forberungen des Churfuͤrſten. Schreckliche Mißbraͤuche bey den unbewilligten Abgaben. Der Churfuͤrſt ethebt neue Abgaben, ohne auf die Landesbeſchwerden zu entſcheiden. Einfall ber. Schweden in die Mark: " Krieges glüc des Churfürften. Verſuche der Syefutten imb bec Schweden, Preußen gue Empörung zu verleiten. Große Fehler bey der Auf: fage des Kopfgelded. Nachtheilige Folgen der ſchlechten Finanz ⸗ operation. Neue Forderungen an die Staͤnde. Der Churfuͤrſt erweitert feinen Einfluß auf bie Berathſchlagungen ber. Staͤnde. Neue Auflage und Erweiterung des Kopfgeldes, nebſt einer Trankſtener, die aber bem Churfuͤrſten nicht genuͤgen. Seine Drohungen gegen die Staͤnde und Oberraͤthe. Die Staͤnde, welche eine beſtimmte Summe zu bewilligen weigern, bewilligen verſchledene Abgaben, und e$ wird eine Hubenſteuer ohne Ruͤck⸗ fidt auf bie verſchiedene Beſchaffenheit des Ackers auferlegt. Strengere Einhebungsmethode und kirchliche Angelegenheiten. ‚ Frankreichs Bemühungen in Polen zum Nachtheile des Churfuͤr⸗ fin. Allgemeines Aufgeboth und neues Kopfgeld, weiches man anfänglich ohne foͤrmlichen Landtag zu erhalten fudjt, unb wobey man ín bet. Folge aud) ouf die Wermögensumftände Ruͤckſicht nimmt. - Die Landesbefchwerden werden nicht im Sebenfen, fons dern burd) ein Bittſchreiben ESTER: und das geſchwaͤchte Ans vom Zohe 1666 ; bis 1679. | E 47 Anſehen bet esierung hindert die Einrichtung von Etaatsſchu⸗ ben. Anticipation ber Abgaben durch Heidekampf. Erneuerung der Vertraͤge mit Polen, Das Kopfgelb wird in brey Monaten, fünfmat entrichtet. , Auswärtiges Kriegsgluͤck des EHurfürften. tgen der neugrrichteten Gammer äußern die Stände ihre Be⸗ forgniß, und der Churfuͤrſt laͤßt die Stände’ wegen ihrer lebhaf⸗ ten Aeußerungen auseinanbergehen. Ohngeachtet dieſe ein vier⸗ faches Kopfgeld unb eine Abgabe yon den Huben bewilligen, droht der Churfuͤrſt mit unberoiiigten Abgaben, und befteuert die Pros ducte des Lupus. Preußen. wird aus Polen und Liefland bes droßt.. Ruͤſtungen in Preußen, und hohe Abgabe gut Werpfler” gung der " Kriegevölter, Gründe des Cpuirfäcften gegen das fane desaufgeboih Vermehrte Veſteurumg, ble der Stadt Köntger berg zum Theil gegen ihren Willen auferlegt mítb. Nachtheili⸗ ger Cinfluß des Kopfgelbes auf den Nationalcharacter. Neue Einhebungsmethode. Unaufhoͤrliches Steigen der Abgaben, und, Berfuch der Regierung , die Bewilligung der Kreife‘ einzeln auf | den Conbocatibnen zu erhalten. Gründe des Mißlingens. -Dieue-- Bewilligungen erzeugen neue Forderungen. Ruͤſtungen &er Po⸗ len und Schweden; den letztern wird der Einfall in Preußen ſchon in Litthauen erſchwert. Sie verbrennen die Stadt und gehen uͤber den Fluß Memel. Ein Theil des Landes witd durch Goͤrzti gedeckt. Sie Ankunft des Churfürften erzwingt ben Ruͤckzug der Schweden. Sie feiben auf bet Flucht vielfältigen Verluſt · und ber Churfürft vortheilt durch die Vefreyang feines Landes von mehr als einer Seite. J Wenn ^ 48 P3 : Benin Bud, - — nod ipse Hen He HERR Mar wit den Privatmann groß und edelmuͤthig nen⸗ nen, der ſich des Berlaffenen , mit Unrecht bo ^ erüdten, annimmt, geſetzt aud), daß er das Macs feb | net eigenen Krafte baben nicht hinlaͤnglich berechnet haͤtte, fe — auch der Fuͤrſt, der immer ein Menſch bleibt, hnlichen Folle Entſchuidigung. Dies war Friedtich Wilhelms tage. Anhaͤnglichkeit fuͤr das Haus Dranien, | mit bem er fo nahe verivanbt ivat ; Anhänglichfeit für ein“ Glaubensbekenntniß, welches er ivenigftens für ben rich⸗ tigſten Wegweiſer zum Himmel hielt; veranlaßlen ihn, ſi ch der vereinigten Niederlande ‚anzunehmen, "bte tubi toig.XIV , beffen Eroberungsplane auf die fpanifchen Nie⸗ derlande durch fie vormals gehemmt waren, aus unwur— diger Rachſucht mit Englands Huͤlfe bekriegte. Das mit ihnen ſonſt verbuͤndete Schweden war durch Frankreich zur Parteyloſigkeit bewegt, und (otn und. Muͤnſter verei⸗ nigten ſich ſogar mit Frankreich zum Angriff. Die Land⸗ macht der Niederlaͤnder, durch langen Frieden herabge⸗ ſunken, — es > nicht, mit Nachdruck zu wider⸗ ſtehen. | Die Eroberung ſchien ben Franzoſen gewiß, amb Friedrich Wilhelm tar ber einzige, ber bey Unterſtuͤ⸗ tzung ſeiner Bundesgenoſſen ben. Muth nicht ſinken fief ; et eilte ihnen mit 20,000 Mann tm Jahr 167 2 zu Huͤl⸗ fe. — Ein kaiſerliches Chor unter. Montecuculi verband ſich mit ihm, hinderte aber ſeine guten Entwuͤrfe. Die weſtphaͤliſchen tánber wurden Schauplatz des Krieges, bie dem Churfuͤrſten verſprochene Huͤlfsgelder wurden nicht richtig gezahlt. Turenne, einer ber groͤßten Feldherrn a x ſeines 7, tom Jahr 1660bis 1679, 429 feines Zeitalters, hinderte jébe wichtige Unternehmung des Churfuͤrſten, der, endlich des unnuͤtzen Krieges muͤde, im Dorfe Voffem ben tbrér:am c6te Junius 1673 mit. Frankreich Frieden ſchloß, wodurch er bie Zuruͤckgabe als P ler feiner tont Feinde beſetzten kaͤnder erhielt (7).— . Der Chzurfaͤrſt hatte: alſo durch biefen Krieg nichts gewonnen, unb bie vereitigten-Nieberlande.blos ben Vor⸗ theil gehabt, daß ein S bei des Sranzöfifchen, gegan fie bes ſtimmten Heeres, dem Churfürften entgegengefeßt werben mußte.‘ Diefen $3ortfeil feiner 25unbeégenoffen hatte ber Ehurfärft durch jene koſtbaren Märfche von. Halberſtadt bis an ven Stein; unb'bann mieber zuruͤck nad; Wefls phalen, umb mif bem durch Kränfpeit und Site erzeugs ten Verluſt vieler feiner Krieger, in ber That fon zu (tuer erkauft; uͤberdem aber buͤßte nod) dafür ein Spei feiner Weſtphaͤliſchen Staaten, durch feindlichen Einfall und Beſitznehmumg. Der übrige Theil: feiner tändee - [fite unter bem ſchon vorhin zum Theil erzaͤhlten Dru⸗ de immer erneuerter und gehäufter Abgaben, (o bag, - wenn Friedrich Wilhelm diefen Beyſtand ſeinen geliebten — Bundesgenoſſen nur auf eine ſolche Weiſe zu entrichten im Stande geweſen wäre, ihm eine heiligere Pflicht, Wohffarth ber eigenen Untetthanen, ben Teidenfchafflofer Pruͤfung die Wisteloffung "" ndn "e bar ben müßte, On Preußen’ hatte ſein — Set. das sand tinet unbewilligten Abgabe zu unterwerfen, welche auf — die ſamtlichen Huben-ausgefchrieben werden follte, bie — Dberräthe fehr gebeugt. So beftimmt er ihnen ertheilt war, jo wurde er dennoch von ipnen nicht ganz befolgt, indem fie nur bit bürgerlichen Grundeigenthuͤmer dieſer | dd (t) Puffendorf? P.295'--359 "430 | po Vach Abgabe uhtertoatfen , und burch eini Menge von Gegen | vorſtellungen einen neuen Sandtag zu bewuͤrken fuchten €^). Gleich im Ausſchreiben zu dieſem Landtage wurde ben Ständen angezeigt, daß der Churfärft die bewilligten viden unb die Erhöhung der Accife zu Beffimmtem Zwecke bebürfe.. Sein Militair erfordere monathlich $0,000 Solet; durch bie gewoͤhnliche Acciſe wuͤrden nur 10,000 Thaler zuſammengebracht; bie Staͤnde (oll; ,, fen deshalb nur auf 14 Tage gufammenfommen, um (id) über eine Bewilligung zu einigen, wodurch das Fehlende beſtritten werben fonnte (^). Der Ehurfürft aber gab ſogleich ber Regierung den Befehl, fid) nicht gewiſſe Ab⸗ gaben, (onbern bie beflunmte Summe von a sooo Tha—⸗ lern bewilligen zu faffen, und (welches. man fonft bem Gurachten der Staͤnde allein uͤberlaſſen hatte) ſelbſt auf eine zweckmaͤßige Vertheilung dieſer Abgaben zu fe ben ( 0» Doch wurde aud) zugleich von bem Chur⸗ “ fürften eine Affecuration überfandt, bag dieſes ben Ständen zu feinem Nachtheile gereichen, unb, ben unvor⸗ hergeſehenen Mothfall ausgenommen, feine neue Abgabe eingeführt werben folle (?). Aehnliche Verſicherungs⸗ fehriften waren fchon fo oft ertheilt, unb fo oft gebrochen worden, bafi bie Gleichgültigfeit des Ehurfürften, womit ' er ſolche feyerliche Verſprechungen ertheilte, und das leicht⸗ glaͤubige Vertrauen der Staͤnde auf eine ſolche Verſiche⸗ zung, gleichbeſtemdend ſind. tum folgten die gewoͤhrli⸗ er Mittel: durch einzelnee Perfonen die allge (2) Vorſtellen der preuß. Regierung vom 7 Gebr. 1673. (3) Landtagsausfchreiben vom 3 März. 0) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 2g Maͤrz. (5) Churfuͤrſtl. Aſſecuration vom ag März. ; j . 7 t vom Jahr 1660 bis 1679. 431 allgemeine Stunmung zu befoͤrdern; das laute Klagen und Jammern der Stände; Borftellungen der preußie - fhen Regierung, um bie Nachgiebigfeit des Churfuͤrſten zu bewuͤrken; und endlich die Bewilligung des einfachen Kopfgelded (^) De Churfuͤrſt, deshalb mit bet Re⸗ gierung unb ben Ständen gleich unzufrieden, beſtand auf ſeine alte Forderung, drohte mit der Einfuͤhrung unbe⸗ willigter Abgaben (7), unb bewegte hiedurch bie Oberräs the, bie kaum entlaffenen Stände auf den erſten Junius wieder. zu verfammeln (^). Ob diefe nun gleich im Aus - fhreiben auf den Weigerungsfall mit unbewilligten Ab⸗ gaben bedroht voutben, fo willigten fie dennoch nur in bie Gottbauer Der Acciſe bis jum 1 Dctober 1674, unb in eine Ybgabe von zwey Gulden von jeber Sonne Bier; bathen aber auch ben Ehurfürften, auf feine Nachkommens (daft Ruͤckſicht zu nehmen, unb bas fand nicht ducsh uns aufhörfiche Abgaben dergeftalt zu ſchwaͤchen, daß es beg einer wahren Gefahr aus Mangel der Kräfte völlig melee f wuͤrde (?). . ‚Die Hberräthe, welche ben Willen bes Efurfücften kannten, endigten nicht, fo mie es bisher gebräuchlich war, nach gefchehener Bewilligung den-tandtag, fondern drangen, um mehrere Berwilligungen zu erhalten, aufs nein bie Staͤnde. Die vom Herrenſtande und fant» - räthe, mit ben. Abfichten des Ehurfürften befannt, folglich : auch überzeugt , daß dem Uebel einmal nicht zu entgehen fen, erklärten, daß fie lieber während des Jahres 1674 ' dreymal ein halbes Kopfgeld erlegen, als das tanb dutch milis . (6) Landtagsacten vom April unb May 1673. (7) G$urfür(tf. Refeript vom a May 1673. (8) Ausſchreiben vom 15 May 1673. (9) ag Bedenken, "— am 28 3unin£, 432. Dreyzehntes Buch, militairiſche Executionen zu Grunde gerichtet ſehen tool ten (7%). Adel und Staͤdte widerſprachen ſogleich (^); allein Ihre uͤbergebene - Schrift wurde von Ben Oberraͤthen bey Seite gelegt, weil ſie ihrem Ausdruck zu Folge eine \ Trennung der Stände verhüten wollten. . Die nun ent faffenen Stände wurden auf den 23 €epteriber wieder zuſammenberufen (77), und erklärten fid) endlich dahin, Auch bie Erhöhung ber. Acciſe und 2 halbe Kopfgelber für Das fünftige Jahr zu bewilligen. Die Landraͤthe flimm ten auch noch auf einen Hubenfihoß, fo Ba mahrend 6 Monathen jede Hube ı 5 gr. monathlich geben ſollte. Die fem widerſprachen bie übrigen Stände, und erflärten, daß, wenn man die ihnen angedrohten unbewilligten Contribu⸗ tionen einführen wuͤrde, fie nicht einmal gut Bezahlung der bemjlligten Abgaben gehalten fepn wollten. (9). Die Oberräthe verficherten, bag, wenn gleich bie verlangte mo nathliche Summe ton 3 2,000 Thaler hiedurch nicht ein fme, dennoch ſelbſt eine größere Bewilligung: bey der Armuth des fanbes und nad) einem drenjährigen Miß—⸗ wachſe nichts einbringen‘, fonbern nur Auswanderung und Entoölferung veranlaffen würde. ‘Der Churfuͤrſt aber blieb ben feinem Entſchluſſe; glaubte, bag er es nicht nöthig habe, fid) an bet Vertheidigung bes Landes durch - Färgliche Bewilligungen hindern zu laſſen, und da die landraͤthe eing ſechsmonathliche Abgabe von ben Huben hatten, ſo glaubte er ſelbſt, un eirie folche Ab⸗ gabe (10) Ertlaͤrung der vom Herrenſtande und ftri eom - 37 Syulius. (11) Deren vom Adel und Stäbte dios: vom 2 7 Sul. (12) Ausfchreiben vom 11 Sept. (13) Erklaͤtung der ſaͤmtlichen Stände vom 20 Oct. ‚24 . 4 5 von Sale 1960 ha Wao 44 gobe mit 2* bereit fon. (0). Cuitte- ſuchtan but) ipm (5) pie: tusiy late Klagen (7^) , ride bie Shegiemung ben fuͤrſen vortrug, bet en p gceben. "ep dieſtt weinte, he 2$ peg SRegierun, | — ſehr iezcht ſeya ndr, hie Dtande, weſche glaubten, ERE hieduch alle iore Rechte und Frerbeicen vernichtet wären, ines Bafen zu beissen”), wel ex ipaa zugleich ei Wérosurien áperjasbte, daß olio, web-jeót vorgingr, ‚nicht zum · Moehtheil bec Sanbeöprinifegien gebeutet werden fite — I Aſſeeurotionen — einiges = Teeuperzipßeit Dex lehteen, die — * burd) ein ſoh ches SBerfogerien in atwas beruhigt ſchienen, wuͤrde unew MirSor fein, seen fie ſich nicht daher haufen life, bog bie Iintemganen bey ber Heberyugung geftänkter Rechte ' und bem. Brfüßle agner Schwoͤche fi) wenigflent ip - Oden Brcch ei 4 fBppfprechen bamif —— — daß Bisburd) ber Machkommenſchaft dag ber duech Wacht verlegten Rechte, unb aw — "EN Beitgunte das S3edr (14) Seit as den Esurfäfen vom.24 Det. unb durfte | Hehe Antwort darauf. (15) Binfrife ber exit fténigtbtrg vom 17 Diov. (16) Bericht wegen ber großen Quereien om 3i; Oetober 1673. n (17) Churfuͤrſti. Reſcrint tom 19 Don. (18) Ehurfürft. Aſſecuration vom 39 Di. 6d. Pr. s. — Qe xs 02.Drieyjehntes Buch, bes gegrnbetet DWwerſoruche erhalten waͤrbe, wenn ·hre Borfahren, was fte einmal- nicht hindern lonnten,“ wr higftens nicht unbedingt eingeräumt. haͤtten. Des Chur⸗ fͤrſt aber konnte ihnen dieſen unbedeutenden So Sicht geffatten, weil Bermehrung ber Abgaben und des Sii tairs ben ihm unzertrennlich waren, und · letzteres Mp die VUeberzeugung ſchaffte, daß die Macht ſeiner Machtom⸗ | men wenigſtens Nicht bet (einigen nochſtehen wuͤrde· «coU Q8 wur deshalb auch Sec Charfaͤrſt zur Aſſecura⸗ "on bereit. Allein bie Witte bir Oberroͤche, wenigſtens bie dringendſten D gut Beruhigung bet Stände ju encſcheiden, ſchob er Deshalb von ſich, meil Ä et ſchon Qin. genug detban zu haben glaubte (^^) , und , in dem Landtagsabſchied erfiärte a d dahin, ba er bie von den’ EStänven beivilligre. Abgaben, (Einguiattierung und Hubenfchoß, annehme (*°); da doch bie Scaͤnde ſich * gegen bas letztere aus allen Kräften geflräubt Hatteri. “Die Veſchwerden aber , hierunter bie ſehr gerechte Bite, bof. niemand ohne Urtheil unb Recht in feinem Beſthe zeſtoͤrt, snb niemandem in Domainenſachen das Klagen beugen Sof gericht verweigert werben möchte, verwies ber Churfuͤtſt auf bie ehemaligen Entſcheidungen (7). (Ex wuͤrdigte (itj fer herab, den Geſichtspunet dieſer Sache zu verſchie/ indem er uͤber dieſe ſeht beſtumtr Angaben ſo unbe⸗ ** entſchied, als ob es eine Klage uͤber ſchlechte Ju⸗ gicverwalcung geweſen waͤre. Weil en ſolchen Faͤllen nur immer die Rechte der ibatpet (onen in Anzegung gebrache mürten p: fo.werficherte er, Daß dieſes Feine far detheſchwerde ſey, und - » auch feiner Et nad: (19) Churfürftl. 9tefcript vom 51 Dt. | (20) Landtagsabſchied som 24 Mon. BON (a8) Churfarſtliche Reſolution vom 24 Non. ‚vom Siehe 1660 br - 4 sed neben. Sanheisanngleaenheisen ,..taojey« mer-werzhslich..ouf.bas. Auteveſſe des Sonbeahern anld, me (7^)... Dun $ is fonbesbate Entfeeibung fuchte der. Ggurfisfh oufe gene dan Einfiyg und yet ber laudtage pi Detdichten, intem er alle 2ingelpaenbeifen. einjener — snb alles, wos auf bes Handai Bezug hatte, ſarhesgabeſci warden meggufchäffen ſuchee· Das’ ro - bene Sie ber Stände, Aufrechthaltee boc -Gefee, - - Beſchtzer bro oft durch: Macht umb. Gieteaít. unterdroͤck ten — pus Amb, mit dem focale.be&- Vater, GM ber ‚entjernte of efos Wi, >= bes Aewtern fag, überall Barkhriften- :. Sole. 4 Kinigsfeng zorigerten id) bienene Abgehe zh erlegen. ie twice mit ayiitoirüfgher Erecutien bebeoßt,. mb ten, bafj gprabe ber, ónpre. Theil ‚ber (impohger quet. - erit werben suite. , (Die olkafen mitem de . eia ſchiechten Cleodub qus Mythwilen herwuͤſten. Du tien. ſchlechten God. heſteuerten Gruͤnden woͤrde ſich Sep - ESeobhaftquon fen, Kaͤufer ſinden; her,: welcher Gieib deranf iahen (ity. Sodrbe ſelbſt bean Verkauſe koum Befrichigk werden, : ben Gurfirft folfich Giebey nichts ge winnen, amör:bie auf Macer Hanſern naetpichenen Menſchen bie Zohl der Armen,HDiche und breue mehren (72). Die Regierung ging - — berichtete dem jew G2) 9t vi 2: ^ dece | pcd GL Bd ta dom ade Eee, 7 eodnider; Bey den Bauern Fisite ſich fei Geginklant ‘der Gyétüftons wegen des Aßwachſes waͤren Die chen ken hier, iib Das abgepfuͤnbete Vieh fände Feine Käufer, Durch detgleichen Auspfänbumgenrnhiffe ber Acerban lei⸗ ber; niche blos bet gemeine Mann gehe über Die Ohne siti vetlaffe ſeine Huben, foriberm ſelbſt viele Adlichen Hit len ihre Bather verfaffen, umb fid) vid) Boten sein (9). Der Thurfuͤrſt Gg (id) dies alles vortragen, und | derfägte varuuf fumnmariſch / daß es bey der Eontribution des Hubenſchoſſes bleiben muͤſſe; verlangie uur, bag bie Sarbeäche und Beãmte alles zu beruhlgen ſuchen, und Das Verſprechen ertheilen fetttent daß unter vorthecchaften Umſtaͤnden, wahrſchenſich gegen ten Selfing‘, "us fand erleichtett werden follte (^5). - - Da bet Churfaͤeſt jet ms Frankreich Frieden geſchloſſen hatte, fo fihten die ſernere altung féiileb gaáseri Kriegsmiacht · bermahe &berfiüffis ju fern; abet ber Deſpotiſmus fubroigl! XIV, ſeiner Mis | niſter iib Netopeiren ‚ eben es woPeftodrten,'-Saß jene Bebingung ah: QitebeneRttüffe zu Voſſem/, wodurch ber — ich vorbehielt, dey diem allgemẽineti Neichs⸗ e, bie Waffen ivieder gehe Frankrelch gm ergreiſen, Veh Krieg · wilber iti Kurzen nothiwendih machen daͤrfte. Vieſes war in ber That ini Fahr 7674. ber Fall, ol Spaniens tmb: EE dem Shärfüffleh aufs neue am hebothene Subſtdhen/ ingen Der Diele iib 66 bierde einiger "yere AUR INNIRa Ren bur Fram⸗ jofen im Coviſchen vedfbt,^ viti tvnidj fü eigene Neigung gir Werärlderling bé asieiitt: Hn wieder quin Kriege foris Wenn Lir ner — m Ec Bericht ber Operräche vom 26, 2 ; | 0) urfürti. Diplucion vom m aim ri tóm und def centorẽ.* í E Jahr 1660 8-767». 437, Selbguge- bes Branjofen uidit aachtheiſig morde, fo fte : ihnen Dach perſomiche Achtung fuͤr ſeinen unternehmenden Of uat be gute Bofchaffenpeis feiner Sriegtoblfer , gum Tori ud Alnwille iigec.-ha fo (inet verlegte Biinpniß, ben Wunſch ein, bie Zahl feiner Feinde zu mehren. Giéinchan aber bewies hinzeichenb durch alle Maaßregeln, bie e$ ergsif, ba Die Staaten bes Epurfürften.einen An⸗ griff zu defongen ‚hätten (2°), In Spofen. wor auch jegt wid mohr das ehemalige Sperpáltnig. König Michael, wens auch nicht gegen feine Wuͤnſche, fo bod) nmnigftens” gegen ſeine aſenbaren Abſjchten, auf einen Dhean oce, ben erimuner ar ſchlecht füllte, „md hier beg unangee _ eue Augen unb innern Berhältniffen, auf eige .. eite tn Haſſe unb aec Verachtung feines Mole, auf der andan ben Mangel prvisgegebeu, Haste ein Leben vetíotes, das weder im nod) (sium Voike Diae und — Grewbe.gemüQrte. Maschreien Thronbewerber ſuchten ben erledigten S ron, -melppet Johann Gpbieski, ein - — Mann, der Entfchloffenheit amp Muth amit bun übrigen Talenten des Feldherrn verhand, zum Theil als fon bes — Berbienfys, teils. abes, eui) nus ‚nad imauchesien Der werbungen erhielt (7). - Es mußte bem Churfuͤrſten ein Mann auf dem poiniſchen Throne wülfommen fepn ; der es im · Stande: ot, ben Krieg: aus Polen und hiedurch zuglrich von Pranger Groͤgzen zu entferuen. Mllein die⸗ ft neue Kimig wat auch durch feine Gewahlin, eine Marquiſe v Arquian, «n ihr · Materland, Frankreich, ger feſſelt. Ludwig XIV. erflärte fie nach ber Konigswahl ihres Gemahls für eine Prinzeſſin des frangofiichen Hau⸗ ſes; und N "E Seinen defoͤrchtet, blieb den⸗ (6) Páfdoet P. — Doe x (17) ibidem p. 946 - 960. EX. 438 Dieyʒehntes ud; ® dennoch von ben Wuͤnſchen ſeiner Gematfin abhaͤngig (**). Die polen äußerten manchetley Beſchwerden über ben Churfuͤrſten. Kalkſteins Schickſal war bey ihnen noch nicht ganz vergeffen. Verſchiedne von Abel, bie mit Ver⸗ laſſung ihter Guͤcher nach Polen ‚gingen, machten das Arndenken daran aufs neue tege. teicht konnten fid) bie Schweden aus tiefland mit ben Polen verbinden, von biefer Seite her in Preußen aus Schwediſch⸗ Pommern in bie Mark Brandenburg vordringen, und Srantteidj indeß die weſwhaͤliſchen Staaten angreifen. Unter ſol⸗ chen Berhäteniffen war e$ für ben Ehurfürflen,, da er fh ceirnmal in biefe fage verfeßt Gatte, Ütoforeehbtifelt, feine Kriegsvoͤlker fo ſehr als möglich unb bie hievon zugleich mzertrennlichen Abgaben zu mehten. Sn Preußen herrſch⸗ fe bieráber bet hoͤchſte Unwillen, die Städte Koͤnigebergs totigerten fid) bie unbewilligten Abgaben zu erfegen; ben .. fied) aber verwarf ber Churfuͤrſt ben Borfchlag der Res gierung, bie Staͤdte mit mililairiſcher Erecution zu bele⸗ gen, befahl nur. guͤtſiche Mittel anzuwenden, unb ben "nachtheiligen Folgen ber Zufammenfünfte entgegen zu wuͤr⸗ ‘Yen, bie bet Abel unter ſich zit halten anfıng (^7), der aber bey diefen Zuſammenkuͤnften zu feinen heftigen Maaß⸗ ‚regeln. griff, ſondern blos eine Bittſchrĩͤſt um Milberung ‘ber Auflagen übergeben lieg (9°). Die Bilten unb Bor ſtellungen Häuften (id) ohne alle Wärfüng, und die Ober - tüt$e machten fogar ben Berſuch, durch bie Märfifchen Raͤthe auf ben Churfurſten put Worcheile Preußens zu — s €) freni) ee — VE (39) Churfürfti. Reſeript eom 15 P m (30) Bericht ber Regierung an den — ton 19 Jan. s : 3 -—- ^a / — dom Ahe 1660 bie 1673. 439. würfen«(?’), der aber ‚blos zur Steuerung bei Unswilens _ bem Abel die fBerfidyerung. erteilte , bof feine Privile⸗ gien anwerlegt bleiben; bie gegenwärtigen Abgaben im Kur⸗ zen gunilbez , unb ein fanbtag. sufammenberufen werben * (Q7), wozu ber achte März beſtimmt urbe. (77). De Churfuͤrſt hatte bey dieſer anfcheinenden Machgiebigs. feit id) dennoch bie Namen derjenigen Adlichen angei laſſen, bie bey ben. Zuſammenkuͤnften vorzüglich git geweſen waren (2), und baf et fich bie Beahndung bege — felben-vorbegalte, wurde ben Staͤnden nicht vetheim⸗ lid (5). . | . Der Churfoͤrſt war im Betreff der unbenilligten Abgafen von, ben Huben fo ſtrenge, ‚daß er wegen Miß⸗ wachs, Hagel, Jeuerſchaden oder voͤllig uncultivirt lie⸗ unden. nndes ſolchen Eigenthuͤmern, bie rod) aͤbrigens abend waͤren, keiuen Erlaß der Abgaben zugeſtehen wollte, und oie, follte bey teu wuͤſtliegenden Huben nur day, flattfunben, , menm ber Beſitzer feinem Eigenthums — rechte entjagen mollte (5^). Daß hieben nicht Unter⸗ ſchleiſe ſtactgefunden haben konneu, beweiſt bie Freymͤ⸗ thigkeit der preußiſchen Regierung, vomit (ie um Unterſu⸗ chung ber tandesbefhaffenheit und der angegebenen Huben batp, Sie verſicherte auf Eid unb Pflicht, niemandem up ' gen — fontem blos wegen vor! / — Ee 4 bon den preußifchen — — an die = Lörfl: Maͤrkiſchen geheimen Roͤthe, ben anflanb des Herzog⸗ thums. Preußen betreffend, den 3o San. 1674 _- (32) Ausichreiben. in ‚alle Aemter vom 10 Gebr... (33) Auiſchreiben iri alle Aemter vom 20 Febr. (34) Ehuefürßt. 9teferipte vom 13 unb ıgten Febr. . .. | (35) Landtags Propoſition voli 9 ‚Min. J ^ (Q6) Epurfärkl. Stefeript vam. 23 ‚Sehr. " da 4 Dreygehntes Buch, ^ pen unb tiebéfiiemang auf em Rabe, Nenüffton e theilt zu Haben; verficherte auch, bafi, went der Chur⸗ - fürft darauf beftünde, baf ble Defiger wuͤſter Huben ibr Eigenthumorecht darauf verfieren fotlten , tiefe ihrer Mei⸗ nung nad) offmbate Lingerechtigfeit dennoch nichts Helfen wuͤrde, weil es Feine Wahrfcheinkichkeit fen, Coloͤniſten ‚zur Bearbeitung diefer wuͤſten tändetenen aufzurreiben (37). Indeß fliegen ítod) bie (frengen Maaßregeln, denn tolit» “zerld des fartbtages erflärten tie Oberräthe auf Befeht te Churfuͤrſten ben Ständen, daß fie ihnen zur Berath⸗ ſchlagung nur 14 Tage geſtatten koͤnnten, und wenn ale . benm feine hinreichende Bewilligung emfáme, neue Abs ‘gaben auszufchreiben und gegen bie Saͤumigen mit bet XErecution zu verfahren gezwungen waͤten. "Detur be Churfuͤrſt, aufgebracht, daß die vom Herrenſtande ib "die Landraͤthe nicht einmal eine nme Abgabe bewilligk haͤb⸗ ten, ließ deshalb ben Dberräthen feinen Unwillen empfin ven (2°), die nım wieder alles au ihrer Rechtfertigung auf; Potgen (99). ' Nur höchft felten war aber auch bet Untolfle bet ‚Stände LJ hoch als gegetttváttig geffiegen. Und ba fie in rem vereinigten Bedenken affe Figuren der Berebtſam⸗ Weit, das Beyſviel des Themiſtocles und ber Kinder Iſraels —** , To bewieſen (ie. zugleich, bag ihre Vorwuͤrfe dem Epurfücften nicht aus Telbenfchaftficher Hihe/ fonbern mit falter Ueberlegung gemacht wuͤrben. Sie verficher, ten feinem fanbtag zewuͤnſcht, wn keinen gebethen qu har - ben, . weil jeber farfotdg feit. beim Regierungsantritte des | Churfuͤrſten nicht Slorchterumg ves Landes, ſondern ^e. (37) Bericht an den Chürflriten vom 23 Waez (38) Churfuͤrſti. Reſcript vom 15 März. (39) Bericht an — vom 5b mit. - —. Pont "Mie v650:$6 1879. gua Verncheong der Beſchwerden und Abgaben veroniaft Gr ' bes jene Juſammentanſte des Adels, über weiche bee Churfdeſt 6d deſchwere tunen wicht Gm, ofme böfe Abſicht und ohne Höfe Fotzen gehalten worben. pa wären ben fáttbéleefegen nicht entgegen, unb nicht gegen die Bilizreit, weil es dem Unterthan frenflehen maͤſſe, ben Särften feine Morh jn Magen, med finm Chuß — ényitufén. Ihre Moth aber feg atángentos. Baal unb Brodt Ahle bem Bauer. Ein fid) immer mehrendes Biehflerben raube ifm das lele. Militairiſche Webrhr - ung und Cricuffonen mehrten bie Verzweiſtung. Eh tern wollten iore Rieder verlaffen, fie aubfegen ober us orbe; andere jum Selbſtmotde greifen... tim be Crecution los uwerden, waͤrden in ben Städten bie Gel⸗ bet ber Unmändigen ben Solvaten hingegeben, und wenn der Churfuͤrſt gegen bie Urheber der — — in⸗ 'quiriten wolle, fo müffe er mit diefer Inquiſttien gegen Viefenigen ten Arfang machen, welche unbewilligte Ab⸗ gaben, ininiottierungeh und. Gieeutionen: einföhrten. De ' hübe fid) Häufig verpflichtet, Feine Abga⸗ den ofne Bewilligung ver Stätte einyuforbeen; birfes fen Fundamentul⸗ Geſetz des tandes, folglich umvanbeis . Ner, und der Etat des Churfürſten, ber von Zufätten abhängig fen, tlvfe nicht Abänderung ber zw | Seſche veranlaſſen. Qs komme ten Ständen pr, bar» Ader gu urcheilenr, 66 ein Nothfall Ausnahmen nott — Wig moche. Jetzt herrſche fei ſoicher Mochfaun. Die füeglttnMfe Preußens mit Spofen, f voie das Inter⸗ regnum und "ble: Koͤnigswahl, fe ein eorgebficbet runt ; es würde vielmehe durch Preußens Armuth unb áufere Verhäktniffe das flarfe Militair überfläffig, Die Ehurs (iftüiipe Werfichernng, = Án Deheilegien , — 4 — : "HP - ) uq 4 ^ : Li a 04 í E ; . u 4 1 e à Coma Oreygehntes Qui, . 7? * der unbewilligen Abhaben mnverlagt bleiten ſellen/ fn. uoͤberftuͤſſtg. Alles, wodurch das Land, vorher. gádid . ^ wreejen feb, ge barnicher. Wewiligte Abgaben hätte | den Eintvaßneras ipe Dermögen, unbemilligte Alıyaben ih⸗ zen freyen Willen, unb: die uneingeſchraͤnkte Ausuͤbung des fopremi dominii dre Rechte und Freyheiten genom men. : C8 bleibe ihnen üt dieſer tage nichts uͤhrig, als den Churfürften zu bitten, ihre (eit vielen Jahren eingegebe / "tie Beichwerben, gemaͤß der am 16ten Hetober 1663. t teilten Afſecuratidn, zu entſcheiden, gegen-afle die it(ero ‚gen Verletzungen ber mit .der. Krone Poker, unb ben Staͤnden gefihloffenen Wertraͤge fenerlich zu proteſtiren, und wenn ‚noch dieſer Erklaͤrung hie gehoffte Huͤlſe bu Gelegendeit geſchafft, bie nothwendigen Summen bewib— ligen zu fénnen, ſo fer verkannt, unb die. iun ſchuldige Achtung durch Wiver ſpenſtigkeit verlegt wuͤrde. Deb befahl er, denen, bie einer folgen Huͤlfe am ‚Hehürffigfien | woͤren, án Koͤnigsberg unb in ben — n treide / votzuͤglich gue Ansfaat, zu verfchaffen(*"). -Obetsäthe, welche. inbe& aufs neue eine unbewiligte E gabe von ben Huben auggefchrieben hatten, bathen ben ^ (40 Churfuͤrſti. Reſcript voms April. Churfuͤrſten ausbliebe, emtmeber zu emigriren, "m" jede Härte gefallen zu laffen (*°). Der Géur(ür(t glaubte ſehr Geleibigt ju fet, ob j fein landesvoͤterliches Betragen, wodurch er ben, Ständen Churfuͤrſten, entweder felbft ins fand zu kommen, oder wenigſtens aus jedem bep Staͤnde brey Abgeordnete nad) Berſin kommen ju laſſen, unb auf dieſem Wege ben alb gemeinen Unwillen entgegenzuwuͤrken auch dem Stäm den, die noch verſammlet wären, einen guͤnſtigen Abſchied > 3 zu (40) Geeidigtes Bedenken, ber Stände tom 13 Apeil 2474 tor Jcht 1660 bid 1679, «49 in etttelie, wei ie Derbi nie id ien | tiges meque, bie. jebe:nacjipeiige Qigs befärchem fefe, eunbtinonber faffen wollten (*). - Sn Diefem Tome wurden nod) verſchiedene Sechriften gewechſelt, unb et. fid) Hafen tie Dberräthe, daß man es nithf mete von ifj» nat verlangen moͤchte, (bie Ausſcheeiben, wodurch bem. fonte unbewilligte Contributionen auferlegt wärben, zu unterzeichnen , weil e$ gegen ijr Oemiffen (ty, dne San. [ung zu begehen, wodurch das fand im Das gebfite Gíewb geſtuͤrze, unb dem tanbeseren bie Liebe ber Unterthanen entzogen marde (59); fie fihicften deshalb auch jebes ein - jeine Auoſcheeiben dem Epucfücften zur Unterfiheift (^6), umb in bem Ausfchräiben ſelbſt wurde e6 den Hauptleuten jut Pflicht gemacht, Gewaltthaͤtigkeiten zwiſchen bem Rilueir und den Amts, Cinfaflen zu hindern (*). Cin Auftcag, ber um fo nochwendiger ſchien, bu bie. frd - hung ve Churfuͤrften, Königsberg mit Crecution zu beſe⸗ em, Geh bem gemeinen Manne eine folche Wuth und Erölsterumg ertegt hatte, "daß bie Oberraͤthe bem Ehe fürften ben Rach ertheilten, wenn bie Königäberget et tabe ile fdrulbls márem , Tieber ügce Eüther eins ' jiehen, ala durch Belegung: ber Stadt mit militairiſcher Cyecatien —— n einen "Dhutbabe iu 9t ben: e | E ler Tub Qe» (42) Vorſtellen ber Obertärhe vom 24 April. (43) fBerftellen der” Oberraͤthe von 4 Maͤh. (44) Schreiben ar. den Churfarſten vom 8 May. (45) Ausfchreiben wegen des Hubenſchoſſes vom 14 May. (46) Schreiben an den Churfürften, wegen Abwendung der den Städten Königsberg angedrohten — * *« = c" Deteyjehmes Mu, Boni tit cii Mi ‚fo lauchane 23 bed vof dem Gierisfos cin, bif Ota gabighit übe Di ' we gerfübosic, und bie Mecht ber Qi/nim , tommigftens in was, wieder ergánym wuͤrde Bon ber onte Oo Gingegen: verbängte bie Arunah bes tantes bie Ofomad! Mer. Einwohner prosébourenben. Lmteimehmungen, wh wegen den erſten Ausbruch bee Berzweiſclung (diim dat Miſitair des Chusfärfien ſtark genug ya ſeyn. Deipe Aefahl er ond), die Sthinde aubeinander gehen qu defitty tjeben Winerfpenfligen.zu vechäften, es aber. denmoch ben Staͤnden zu geſtatten: Depulirte üt getinger Anzahl nad) Sería gu fenbtm; die aber auch mit hinrcichender Sv ſituction verſehen ſeyn muͤßten, weil fonft ihre — epoedios fen tete ( ). (70 Kimigaberg glaubs ter arf dnd dabo. Wiel der Ekrenge demuoͤthigenezu miffens "bean es war at» | ſchaulich, daß Preußens gehßte Oemenifeit , tusuch be Milttate zu Boden gedruͤckt, jedem -eiyduem Wanne ein Mbanumgszeirhen erben, jeben vom Wöikenfmundh zu⸗ ehdfchreden, unb die Macht des GGurflnflen toetifeiine anſchauſich machen müßte. Deshzalb wurde Kbuigeberg mit Gpecutton belre, und da/die Vuͤrgerſchaft keinen Wi⸗ derſtand leiſtete, .i(ombern. ue zu Miteſchriften web bem Anerbiethen einge Abgabe von 7000 Thaler ihre Zuflucht nahm (*°), fo berechtigt Died gu dem Verdachte, baf bit Dbertátfe bey iter Schilderung von bem Zuftande und ber Denfungsart des fanbes.bie Farhen wol zu dunkel aufteugen. Die. Städte Koͤnigobergs mußten endlich ſich dahin erflären, mit den übrigen Ständen gleiche Faften: ragen zu wollen... Zwölftaufend Thaler wurden baar ent (dé . (4n Gpwrfücgt Refeript vom 24 Xon: (48) Bericht bee Oberräthe vom r1 May. sony ja i609 NE i575. : 44 téet, uio Uie cundi elim am ictfieitPbs abe wföier (6), Sisigfogs: Guo abel wet tod infecit partit wart, — — E Verſammlungen ri anelchten zu Koran, hatten fie, da der landtag wegen tto ang fée: aubgeſohe war, "— une onfahinete. Die Oberrötge fesiaji RIS oh Mie tar, — gpl —— rir 4) vei an den Sur vom. en ‚26 snb agfto ur u) ro „(50 Schreiben "s miras Ae Sana. an bie — preupitär , Wepietung voin 17 My. Gn Ehurfürfi. Refceipt vom 25 Day. (52) Ausſchrriben in cio eiit fotgth tunen ie - $ Sanins., 47i v N 46 07 Dreeßuieh Men, febidten £anbtagefcótuf basienige beflimunt Susie Bt, weldjes ber bandesherr behaupten an koͤmen see .: fDen Audbruch / ber Verrwrifelung binbere jet ia Preußen. ein. courfácifiipec "Wefebk um Bruni de mehreſten Truypen Jemen: fetite:baPep sad) s IN merglicher Bald mitgegeben: merden, nad). Mufüinpn biefet Geldes aber auch die Abgabe bon den Huben aif dter (#9): Ein. Theil der Truppen ging nad Tori land, mo bes. Churfuͤrſt, ter mit beni Kaiſer, Spania o. Amb ben vereinigten Miederlauchen ein Düne on Qrentiidy geſchloſſen Gatte (59), betielo uen Woaßen aff. Um dieſen Angriff bet Churfuͤrſten wpód wá Aner andern eite api leiten, ‚neigge Frankreich bie Qi) ben zum Kriege, und: (udite ‚auch von Jwien aus, be Sburfuͤrſten naditoellig zu serien, Digtet. ite bes weuerwäßkten Köpige,. Johann @obießkn, - xanp Dw | 9Uuc antec dem Oberften pan Hohendarf gage, pie. ip Fen zu Hilfe geiipidt, Vie :amfängtirh guͤnſtig quieren" bald aber um Unwillen her gan von Granted Doo Ken abhängigen Königin ſehr traurige Folgen empfan⸗ ben. ‚Man ließ es ihnen an allem fehlen quartiete fe an Orte dn; denen ſeibſt gifünbes Waſſer mangeite; ſeh⸗ &;, da fie auf 7 oo Mann geſchmolzen und völlig under ticten waren, ihrem Übrnärfche jedes Hindernig u ben 0 E77 " jt XE oro Eon uA xs (oc G2. Gperfürgi. Reſcrivt pom e Spnius. — | (54) Puffendosff 1.0. p. 9o6. ar "iud Y — ^ - . | » - dom Babe 1660. 98-1579. . Ww Beh, vi ton inak gleich: beni Yon Den DPxiyiibar Salb hart bebroͤngten. Churfuͤrften Aufßerlich fehrmeichelse, fo vem. riethen doch die Polen bald jeren bobſen Willen, nnb Teil Standegegen den einige Seneintheie, - (ld) bec prucheſchen —— — — Indrß snufiter et Preis \ in] F —- ben neue Auflagen bereitligt werden, weil ble Ace, om — máf dar fheftingert Weificherung, mit den x Octaber aufs horen follie (^^) und Despalb wonde auf herr sten Aus ouf ein newer Lundeng angefegt (7); auf welchein tes. Staͤnden ſogleich bec Antrag gemücht werbe;- in dem nächftfoßgenden brey Jahren Sie Bunmmerveit £6o,ood S gates jd ge fiob zur entrichten. Doch warackie Oberraͤthe born Gift en beoeditigt weeben: wenn Mie gage Gumi, me nit tródiéns werben. konnte, mit eines SDesifkgung won 224/000 Thales yefrisden qu fep. - Das tand fatte ben Machtheil ungewilligter GontribuGepen jet vb is fernen gelernt, voelche seht. den Sieferungen.un ned — Monatgen 300,000 Ahaler betrugen()die häufigen — Gertivnctoſten hatten venr rande vorzůglich beu Du y auch Cere geringe Summe entzogen, Wib e$. bé bafer glaublich, baf;bie Stänhe, um bin Uebein für bie Zukunft gu. ewgsQen, ſogleich machgeben würber. . Mein Das Getreide war andyin biejus yore ſchlecht geraten. "Feuchte Witterung ergeugte el Wick ſterben, ib‘ baget fchänfte Ungluͤck und Berzweifiung den Statio bec Stände, Sie erklaͤrten: ihre Abgaben sod» vn von Das Bunbammental, cfegen — ae | x» Gi iia. — We. apte bL G6) a der ee en dm — dom «à Saniubc ..— — G2 —— —— — bonas "stat. E | J Y (58) Bericht der Oberraͤthe vom 1: Sulint. a A A po dien .- ^ u . ! j | Be: &48 .. fOwgdbatb fu," auriga Eſtat des Jauͤrſtar abhängig: tie Mni je | gm Mrugeherg ausgeihten. Zwangswittel hewieſen, bof fr géré on ——— : stbunien jewt moti: weiter, als Die Settbanet beg Accife abf ei Jahhr, und eis ' Babes Kopfgelb’tendliigen ; Dys-Ehunfirft nehene beg ben Abgaben nid)f auf ten ſreyen Millen, nicht auf das Dar mb ber dietertganen Nädficht, fondern dpe-bat Br fleurungéredt. veilitähtiich aus... fDiefe bittere Waheheit zu entfchulbigen,; nahmernibie Staͤnde zu einer nebpesifhen Bon — welthe zugleich ten-Sfeftimiaf bei Beitglters.ueraäth, : Sie verfichenten aemili e bue ity Ve wären ba Corpus myflieums, ber Churfoͤrſt bat hoch⸗ werihe Haupt, Bas Herz publien parriae falus, Gene bie Otuͤnde nicht für ein unächtes und (aulet Csb gehals 6m voérbettitvofen jo muͤßten ſie für. iie Conſevatior Qeb Heupts usb Herzens bennesóm fotgm, . ba bleus kuͤrliche Sytumetris nicht períofrén ginge, die Woͤrme det tiebe des Herzens nicht eifaften, : unb bie Fanſtiaues bed — Swptknidyt in Confuſton gerathen koͤunten. Sir vergl tet ober dieſe zierliche Entſchubbigung burd) bie barauf (ov gende Beſchwerde: daß bie Scoͤdte $buigbGerg mit 9% waſſueter Hand, wie eine feiudliche und rebelliſche Quot, eingenomqus , - hie Berger von ben Soldaten geſchinß und gemifgontelt, und bie Epecutionäänften fier. 30,000 Thaler, folglich mehr ale ber jährliche Accife- Ertrag Kd⸗ nigsbergs, befragen hätten; daß der Generalma or Qbrófy die churfuͤrſtliche Ganiper nor feinem: Willen geleitet, Abgaben auferlegt, repattitt und eingetrieben habe; bof wegen unbebeutenhar Naſte Ceecncooen berheppalt unb ane | ] pa vom Jahr 1660 pu. — 439 met de. ber Betrag ber ganzen Sorberung an Crecutionty foften eingetrieben ſey; man habe. dem Ackersmann ſein Vieh, dem Bürger bie unentbehrlichſten Kleibungsſtuͤcke, und zwar mad) emet willkuͤhrlichen Taxe, für bie Execu⸗ fiondgebäßten teegaenommen. — Waͤhrend des Octobers 1673 fen ber monathliche Hubenfchog zweymal eirigefovi wet; eft bie Anweiſung unb ber Befehl jur Executiin wugleichh ‚ausgegeben worden. Wegen alfer- Diefer vont lande erpreßten Summen unb: aller erlittenen Mißhand⸗ lungen’ bathen bie Stände, eine Commiſſion aus ihren Mittel zu verordnen; durch bieje bie Rechnungen; ; die Einnahmen unb Ausgaben prüfen ‚ und die Klagen wegen erlittener . Mißhandlungen und Lngerechtigfeiten unterfus chen zu laffen (?°). Sogleich wurde nun bie Sottbauet der Ace umb bie Einnahme des Kopfgeldes in den erftert Tagen des Detobers anbefohlen (°°). Auf die vielen Bes ſchwerden aber wurde weiter nichts entichieden, als daß hie dem Charfuͤrſten vorgelegt werben follten, deſſen Ent⸗ ſcheidung aber ben ben Friegerijchen "Begebenbeiten , worin er je$t verwickelt fep, ummöglich im Kurzem erfolgen fune (5^), Die fd)nelle Beendigung bes fattbfaget hatterin ver Hurfinfliichen Crflürung: ben Grund, taf, menm tit — Stände nicht auf drey Jahre bie geforbirte Summe — von 144,000 Thaler jährlich beroilligen wollten, baé Fehlende Durch. bie unbewilligten Abgaben von ben Huber aufgetrieben werben füllte (77); demohngeachtet abet = E nus teu, (59) Geeinigtes Bedenken ber Gtünbevom 5 Gept.- (60) Ausfchreisen an alle Aemter vom 1o St. (^1) Landtagsfhluß vom ro Sept. t m Churfuͤrſtl. Stefcript vom 15 Opt. x) EF. 5. 1. | Sf Be 459 Deeynehates Eu, | wurde bie — Afecuration vom Churfuͤtſten ben Staͤnden ertheilt (^5). Dies Betragen, wobeh bes Chur fuͤrſt ſeinen vorgeſeßten Zweck behauptete, ohne auf die gerechten Klagen und Forderungen ſeiner Unterthanen Ruͤckſiche zu nehmen, hätte vielleicht traurige Folgen her⸗ vorgebracht, wenn nicht äußere Umſtaͤnde bie Geſtalt der Dinge in etwas verändert hätten, ‚Denn, obgleich bey ben Zoͤgerungen, ja felbft unzweckmaͤßigem Benehmen der fab ferlichen Feldherren, die Kriegsmacht des Churfürften ben Franzoſen nicht gefährlich wurde, fo hatten fie (okfe doc) Fennen, ben Churfuͤrſten aber wegen feiner Entſchloſſen⸗ beit unb efoheren» Talente perfönlich achten gelernt. Du Her. Frankreichs Beſtreben, ign vom Steid)speer, von bie fem unförmlichen Körper, ju trennen, bey bem er allein ‚teben und S patigfeit wies. Deshalb war am Ende des Syafres, auf Frankreichs Anretzung ein fchmedifches Her in bie Mark Brandenburg gerückt, welches, turd) emp» rende Bedruͤckungen und Graufamfeiten, Entfernung des Ehurfürften vom Neichöheere, vieleicht gar ben $ne ben zu erzwingen hoffte. Von einer anbetn Seite wurbe Preußen durch ein ſchwediſches Heer von fieflanb aus be droht, unb Polens König, Johann Sobiesky, ganz von bem Willen feiner bem franzöfifchen Hofe völlig erge benen Gemahlin abhängig, verrietü, wenn nicht Ent ſchloſſenheit, bod) bbfen Willen genug, bem Churfuͤrſten nachtheilig zu werden. Als dieſer nun in die Mark Bran⸗ denburg zuruͤckkehrte, nach bent. Siege bey Fehrbellin die Schweden aus feinem Staate vertrieb, feine Bundesge⸗ noſſen erwachten, und nun vom Churfuͤrſten die Schwe⸗ ben in ihrem eigenen Theile Pommerns angegriffen vour/ ben; (63) Churfürftl. Refeript vom 5 O«t. . eon Jahr 1660 bis 1675. (O48 ten (51 da verfehmäßten granfrd) und Schiveben auch nicht das niebrigfte Huͤlfsmittel, bem Churfürften wehe zu hun. Mit Hülfe der Jeſuiten ſuchte man eine Empös rung in Preußen zu veranftalten, unb bas Sand gut Uns terwerfung an Polen zu reizen. (Eben biefen Weg ſchlug der ſchwediſche Geſandte am Warſchauer Hofe, von lillienfbd*, ein, indem er durch bie Grffárung, bag - Schweden, aus ftebe für das futherthum , Preußen fhone, und das fanb nod) immer. als polnifches fehn betrachte, ben Saamen des Mißvergnuͤgens sum Emporfchießen zu bringen ſtrebte (°). Allein Staaten, fo wie einzelne Menfchen, entziehen fid) das allgemeine Dertrauen, und erzeugen ben Verdacht eigner Schwäs he, menm fie (id) in Zeiten der Noth zu Unterdräcung (rer Feinde niedriger unerlaubter Maaßregeln bedienen, Daher hatten auch biefe gehäffige Verſuche in Preußen feinen Fortgang, um fo mehr, da fid) ber Ehurfürft woͤhrend des ganzen Jahres feinen. entfcheibenben Schritt in Preußen erlaubte, unb ber Kriegsruhm des Chur⸗ fürften vermehrte bie Achtung bet gefteuen, vielleicht auch mut zugleich bie Furcht der mißvergnügten Unter thanen. | Indeß flieg mit ber Unzweckmaͤßigkeit ber Abgaben. die Noch des Landes. Das Kopfgeld zwang den Kraͤ⸗ mer in der kleinſten Stadt ber Provinz, weil er Kauf mann hieß, eben fo viel zu erlegen, als der erfie Handels⸗ mann ber Hauptſtadt zahlte (7^). Beſonders war tie lage dee Bauern ſchrecklich, die Zahl ber tandflreicher und | Bettler vermehrte (i), unb viele von Haus unb Hof aus 8f Moth (64) Puffendorf, L c. p. 966 — 1013. (65) Beylage XXV. (66) Vorſtellen der BR wm ao Febr. 1676. 1 ' — E 4$2. 4 - WDeenzehntes Buch, Moth entwichene oder vertriebene Menſchen fanden durch Hunger und Krankheit auf offener Strafe ben Tod (^7). So wenig wirkten Kriegsgluͤck umb Siege des Churfuͤr⸗ fen auf das innere Wohl der Provinz, Deren Stände uͤberdem durch einen auf ben x sten May ausgeſchrieb nen . fanbtag zur Bewilligung neuer Abgaben aufgefordert wur⸗ ben (7). Auch follten bie Magazine gefüllt, und ohne Unterfchieb oon ber Sube ein Scheffel Roggen, Gerfte and Haber zum Theil fogleih, theils auf ben nächfien Herbſt geliefert werben. (9); 20,000 Thaler follte das fanb blos qu Werbefoften, und alsdenn monathlich 24,000 Thaler entrichten. Den Ständen blieb die Art der Eins hebung uͤberlaſſen; fie follten aber nicht länger als viet» zehn Tage beyfammenbleiben, blos über bie Abgaben bes tatbfchlagen, und jede andere Sache, bie zur Berath⸗ ſchlag gebracht wuͤrde, ben Seite legen (7^). er &o wat die Wichtigfeit des fanbtag6 wiederum eine | Stufe tiefer Derabgefe&t worden, indem derjenige, wel⸗ cher ihn im Mamen des Fürften birigirte, Die ihm miß⸗ | fälligen Gegenftände ‘gar nicht einmal mehr jue. Berath⸗ ſchlagung fommen ließ. Die Stände aber , die je&t mehe | bie fleigenbe Größe des Churfuͤrſten, als ihre eignen Ber haͤltniſſe vor Augen hatten, fehmeichelten ihm mit ben. größten tobfprüchen wegen bet. erfochtenen Siege; berier ‚fen (id auf das Elend des Landmanns, der ſtatt Brobt; oft Spreu und Träber geniege, und bie vielen in ben; Städten wuͤſtſtehenden SHäufer als. uniberíegüdye De (67) Bericht ber Negterung an bem Churfuͤrſten vom TP April. — (68) Landtagsausſchreiben vom sp XptiL. (69) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 21 April, *o) Beylage AXMiIE vom ar 1660:5ik 2679. —— x53 ‚ weife von ber Armuch des Landes, bie ihnen außer‘ bet noch fottbauernben-2ixcife nuc. zwey einfache Kopfgelder ah bewilligen geftatte. Cie verlangten, baf nur bie Armen, die Prediger und Schufbiener für ihre Perfon, nicht aber kit Betreff ihrer Hausgenoſſen, davon ausgenommen fern, gw . wegen alle konigliche Bodiente ſolches erlegen follten. Ja fie überliegen es dem Churfuͤrſten, ob es nicht von be legtern, bie (eit bem Jahre 1666: (id) bas Stwpfoeib zu erlegen geweigert, je&t als ein ſchuldiger Reſt eingehoben _ werben fehlte (77). Die Regierung fag. ein, daß dieſe . Abgaben nicht hinreichend wären, und ihrer Betriebſam⸗ i fat gelang e$, von jebes Tonne Bier, wozu drey Schefr ſel Malz genommen murben, funfzehn, und von jeber, bie aub zwey Scheffel Mal; oebrauet wuͤrde, zehn Gros (den waͤhreud ven naͤchſten drey Menathen bewilligt zu erhalten. Dies ſollte jeder ohne Umterſchied des Stan⸗ des auch von demjenigen Bier, welches er ſelbſt conſumb te, entrichten, dagegen aber, um ben Abſatz bes ein laͤndiſchen Bieres zu vermehren, Das auslaͤndiſche noch einmal fo hoch ald bisher befteuert werben (7. Die Oberroͤche hofften vergeblich, hiedurch ben Sturm, welchen fie vorausſahen, abzuwenden, ‚und ehe fie nod) ihren Ber tit abgeſtattet Karten, brach (dou ber Unwille des Ehurs firfleit aus. Er war gencigt, es den Ständen als Ders letzung ihrer Pflicht zu Beuten, daß fie (id) nicht auf bie Willigung beflimmter Summen einlaffen wollten; feßte das Werbegeld auf 16000, bie monathfiche Abgabe auf 20000 Thaler feft, und der Sieger ben Fehrbellin hatte jet ein fo uneingefchränftes Vertrauen auf feine militairi⸗ fche e daß er weder ben Widerſoruch, noch den Un- Sf 3 ! wilen — (71) Geeinigtes Bedenten der Staͤnde vom 17 Juny. (72) iii Vewilligung. der Staͤnde vom 26 Junius. $ S / 454 . gente Sud, willen ber Stände zu achten, fonbeen, fobalb fie bie ver⸗ fangte Summe verweigern wärben, ſolche fogleich von bet Huben uuszufchreiben geboth.. Wenn es aber bie Regierung felbft wagen swürbe zu zaubern, ober Gegen : teot(tellungen zu machen, fo verfprad) der Churfuͤrſt einen Mann ins fonb ju fenben, bet die Sache fion durchſe⸗ fen folle (7). Nach einer folhen Erklärung, welche ſelbſt ber Regierung bas bisher unbeſtrittene Recht bes ' gam, Vermittler zwiſchen ben Ständen unb bem Für fien zu ſeyn, und nad) bem offenen Geſtaͤndniß, bog er gegen alle tanbesverfaffung unb Bundamental + GefeGe feinen Willen durch ben Zwang eines Bevollmächtigten hucchfegen wolle, ſchienen Preußens Freyheiten und alle Rechte bes Stände für bie Zukunft nur in fofern beybehal⸗ feit zu ſeyn, als fie nicht bem. jebesmaligen Willen unb den Abfichten bes Fuͤrſten entgegen wären. Die Regie tung fudyte fogleich ben Zweck des Fürften zu erreichen (*). "Da fid) aber ber Churfürft gar wicht erflärt hatte, auf tete fange biefe Abgabe erlegt werben folle, fo fuchte me nigſtens Die Regierung bas Land gegen bie ununterbrochene Kortdauer zu ſchuͤtzen (7°). Der Churfuͤrſt erflärte auf ihre Anfrage, auf zwey, wenigftens auf ein Jahr die angezeigte Summe bewilligt erhalten zu müffen, unb ver » longte, bof bie Staͤnde ihm nicht mehr gewifle Abgaben, fondern eine bejtmmte Summe zugeſtehen follten (7°). ! fDod) wurde bie Forderung in etwas gemilbert nnb auf 38000 Thaler monathlich beſtimmt (7 > (73) Beylage XXIX. . (94) Ausfohreiben wegen Reaffumtion eines’ ‚Landtages zur Bewilligung einer gewiffen Summe, den gten July. — (75) Borfiellen der Regierung vom 7 Syuly. (76) Ehurfürftl. Refeript vom 2 Aug. (77) Churfuͤrſti. Reſcript vom 26 ſulius. Die P4 l vom abe 8660: bis 1679. 45f * DE Seande füßfen.es, baf hieburch ice Privile⸗ gien unb. ole vielfältigen Jiffecutationen verlegt würden, fa» ben uber zugleich eir; daß jedes Efeäuben: fruchtios feys- doch wotiten fle ſich nicht gu einer Geflitumtet Summe: verſtehen, ſondern bewilligten liebes hie Fortdauer dee Ascife, vierzig Oroſchen von ber Hube, and bie zweyma⸗ ige Erlegung des doppelten Kopfgeldes. “Die beiden letz⸗ te Abgaben ſollten in verſchiedenen Terminen erlogt wer⸗ der, bie zum Theil erft in das Safe 167 7: fielen (7°).- De Churfarſt gab in etwas nad), erklaͤrte füc jetzt da⸗ mit zuftieben zu feym ;. verſprach in ruhigern Zeiten dem lande Erleichterung, ben. Staͤnden abet bie Entfheibung (xe Beſchwerden (72, unb erklaͤrte ſogar, daß et bem Moethfall, in welchem er fid) Erhöhung dieſer Abgaben vorbehalte, nur bios von. einem zu beſorgenden, oder wuͤrk⸗ fid) erſolgten Angriffe Preußens verſtanden haben wolle (^). ‚Dagegen wachte aber auch bie Regierung über ble Einhebungsmethode mit der größten Puͤnctlichkeit, unb ertheille, um jeden Unterfebleif zu verhuͤten, beſtimmte Vorſchriften. Auch wurde benjenigen: 2femfern int Ober⸗ lande und an den polniſchen Graͤnzen, die wegen des ſchlechten Bodens und des vormals im Kriege erlittenen Schadens bisher nur die Haͤlfte der Abgaben gezahlt hatten, dieſe Ausnahme, ihrer Bitten ohngeachtet, nicht mehr geſtattet (). Die Staͤnde glaubten fieburd) mit dem Churfürs fien in einem fo guten Vernehmen zu ſtehen, daß fie mes — um Betreff ihrer Religionsbeſchwerden bie güns Ba füfte — — Bedenken vom 24 Auguſt. (79) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 30 Augufl: (30) Churfuͤrſti. Reſcript dom 23 Sept. ($17 Landtagsacten von 1626... LI Cows: Doniini Buß. 2 ee Denn fo wenig bet Churfürft ben. ben frmeretiflifchen Streitigfeiterl. nie Into — leranz ber fleif orthoboren tutheraner zu begünfligen ges naeigt soar,- fo- wenig, hatte er bed) agch ihre-gegehndeten . ' Spitten ganz vondich gewiefen, -Den Kr; Prieflsa war es aufgegeben , wenigſtens juͤhrlich einmalire Dihees zn bereifen, unb was ihnen nothwendig ſchiene, an.bat Con⸗ ſiſtorinm zu berichten, welches wieder ber. Megiezung un⸗ tergeorbntet. war. Damit. ben. veeitiube Anm den. geißlis chen fügen möchte, :;mußte der Hauptmann febes? Suc ſes ten Erzprieſter begleiten; und toie ed hey. ben Gene tel » Pißtationen gehalten werden folite, wurbe dunch eine im Jahr 1666 entworfene Vorſchrift beſtimmt. Qe allgemeine Beichte, ein Aergerniß ber damaligen Jeiten, ſollte nicht geſtattet, und fuͤr die Schulen, befuuhers ben Religionsuhterricht der Jugend, durch bie Pradigen, ge» ſorgt werben (*7). Die ſtrenge Beobachtung der Sab⸗ bathsfeyer wurde Gegenſtand einer churfuͤrſtiüchen Ber ordnung (73) Fauͤr ben Religionsumterricht derjchigen Einwohner Preußens, welche nur bie polniſche und lit⸗ thauiſche Sprache kannten, wurde durch Unterricht. und Erbauungsbuͤcher geſorgt (**), dagegen aber war bod) auch bie Rechtglaubigkeit auf mancherlen Weiſe geärgert worden. Im Jahr 1069. waren die Einwohner zu Me⸗ mel privilegirt worden, ein Haus zum reformirten Got⸗ teodienſte ju kaufen, und einen reformirten Prediger ans zuſetzen; und ſeit 1673. war ein dritter reformirter Pre⸗ diger zu Königsberg angeſtellt worden. Durch eine Ver⸗ orde 2) Arnoldt, Kirchengeſchichte des — Preußen, 8.565 bis 568. (83) Edict vom 20 Febr. 1676. "uM M (84) Arnoldt l.c. €. 571. tont Fahr 1660. bis 1679. am vindi inr Jahr 1664. war es ben [ntorrifcheh Gifte en 'gefletiet:.monden, ben-@porcifmus bey der Taufe ausulaſſen (ꝰꝰ), unb ám Jahr 1672. war ber Praͤ⸗ ſes des poimefanifchen Gonsfloriums, SD. Chriſtoph Seri fein, gr rimuſchen Kirche übergetreten (^). Gegen Qubsen, Mennoniten und Arianer waren mande Geſetze gegeben, abet nicht mit Strenge beobachtet worden; fie . erhielten. ſuh / im tanbe ,- umb tke legtern ſchienen id) ſelbſt ju veraten (7). Chriftoph Sanden, ein Schäfer des Givotiua, Hiaßerte nebſt ben Seinigen ſocimianiſche Meinungen, und wurde deshalb feiner Aenter als chur⸗ fuͤrſtlicher Rath und Oberſecretaire entſeg (55. Wenig⸗ flens auf ägaliche Weiſe wuͤnſchte ein Theit ber pre . fen Geiſilichleit (id) jet: an Dreyer und feinen Anhuͤn gern zu sächen, Sie machten. es ihm und Zeibfern zum Verbrechen, vaß (te zwey Theologen, €5anb und Wer⸗ gt , bu mit ihnen gleiche. Meinungen hegten, tie Doctor⸗ Wuͤrde ertheilt haͤtten. Verlangten aud), daß bcr Sohn bes (D. Zeidler, weil er ein Dreyerianer, und ein Thei ber. Gemeine ühısı entgegen ſey, nicht als Pfarrer zu Mes dena gelitten erben follte.e Cie mollten, nod) mehr als in ımfern Tagen, bag ben ben Prüfungen bet Theo⸗ ingen, diefe ‚nicht blos in Anfehung ihrer Senntniffe und Nechtgläutsigkeit, fondern gang beſonders im Betreff ihren Meinungen, inſoweit fie Bezug. auf bie ſyneretiſchen Streitigkeiten hätten, geprüft- werben follten. Ueberhaupf — aber wimfthten fie, baf alle Syncretiſten ihren lehren forti —" bie, welche e$ nicht thun wollten, s .8f5 js (35) Ebendeſeibſ ©. 572 — 574. ($6) Ebendaſ. ©. 565. (87). Ebendaf. ©. 575'— 582. (38) Eriäuterses Preußen €5. 1. ©. 766. > . 338 iR Dreyzehntes Buch, zer Aemter entſetzt, und Peiner ihrer Anhaͤnger beſordert werden ſollte (*). Indbeß dieſe religioſen Gogenſtaͤnde bem Churfuͤrſten vorgetragen toutben , - war dieſer genoͤ⸗ thigt, feine Aufmerffamfeit auf ungleich wichtigere welt, fide Händel zu fetten. — Frankreich unb Schweden bes mrähten (i), ben König von Polen zum Kriege gegen ben Ehurfürftenzu reizen. Der ſchwediſche Gefonbte, bet , bie Koften jut Eroberung Preußens febr. gering anfchlug, werfptad), bag her König von Frankreich fie dazu herge⸗ ben ſollte. Auch Pillaus von ben Polen ſehr geachtete Befefligung wurbe vom ſchwediſchen Geſandten beſtritten, der ſchon gute Nachrichten eingezogen haben mußte, toeil er ‚einen. Machtheil dieſer Feſtung angab, ber in unfern .. Sagen bey ber neuen Befeſtigung gehoben wird. ‘Der ' Khnig von Polen war fehr geneigt, ben Vorſchlaͤgen Frankreichs Gehoͤr zu geben; er ſuchte, um keinen Feind im Rüden zu laſſen, mit ben Tuͤrken Friede zu ſchließen, verſchob aus nichtigen Gruͤnden die Erneuerung des Tra⸗ ctats mit bem Churfuͤrſten, unb war uͤbereilt genug, einſt ſeine Befremdung daruͤber zu aͤußern, daß die Einwohner des Churfuͤrſtlichen Preußens bey ſo mancherley innern Zwiſtigkeiten ſich nicht an ihn wendeten. Allen dieſen Abſichten arbeitete der preußiſche Geſandte von Hoverbeck entgegen, ber tie innern Berhäftniffe Polens genou kannte, vortrefflich zu benutzen wußte, unb hiedurch vom Staate feines Fuͤrſten bie naheſcheinende Gefahr entfernt hielt (*). Der Churfuͤrſt, in der nemlichen Zeit durch neue Buͤndniſſe mit Daͤnnemark unb ben vereinigten Miederlan⸗ den en geflärft ‚ hatte "v" Pommern mit bem gluͤck⸗ lich» (89) Unterthänigtes — Geſuch der Stande um Reme⸗ dirung ihres zerruͤtteten Kirchenweſens. (90) Puffendorff 1. c. p. 1036 — 1046. toit S: 666 Did 1879. 459 | . ſichſten Erfolge angegriffen (9; aber, weil bie Subſibien nicht gezahlt wurden, druͤckte ihn Balb Gléfbmangef (?°): Er verlangte deshalb von Preußen eine Kopfſteuer, und beffte, daß ſolche durch eine: Bewilligung der Sjauptfeute unb bee Buͤrgermeiſter Koͤnigsbergs benv tanbe auferlegt werden fónnte (23), und weil aud) Preußens Anyriff det Churfuͤrſten wahrſcheinlich wurde, fo entwarf bie Regie tung vorkäufig den Plan zu einem allgemeinen Aufgebothl Sie glaubte, daß der Ackerbau und bie Sicherheit des Landes durch bas Aufftehen in Maſſe zu viel berlieren koͤnnte. Deshalb verlangte (fe nur, daß jeder Abliche unter 60 Jahren rittermaͤßig geruͤſtet mit ſeinen Reiſigen aufziehen, und feine Knechte und Diener gehoͤrig bewafſt nen ſollte. Aus ben Staͤdten follte bie ſonſt gewoͤhnliche Zahl bee Bürger erſcheinen, auch mit Mufketen unb: hoͤrigem Feuergewehr geruͤſtet ſeyn, die Bauern aber, Ermangelung anderer Waſſen, ihre Senſen an vede | aufrecht binden, und von tren befeßten Bauererben ſollte (i ein Mann ſiellen. Dies ganze Landesaufgeboth folite zu Pferde erfcheinen (5). Eime-Forderung ; die hoͤchſt auffallend war, weil hiedurch bod) wenigſtens 150090 Pferde zufammenkommen mußten, und im ganzen tanbe fein Magazin zu ihrer Unterhaltung war. — Um waͤhrend biefer Bewaffnung bem Churfürffen bie geforderten Kopf gelder zu verfchaffen, wurde auf den gten März rin -— (a3 ausgefchrieben CS Der Churprinz te , ber (91) ibidem p. 1072 — 1083. . (92) ibid. p. 1108. s (93) Ehurfärftt. Reſeript vom g Yan. 1677. (94): An das Heine Confilium wegen Regulirung des er meinen Aufgeboths vom 21 Januar 1677. - (95) Landtagsaueſchreiben vom 13 Gebr. 1677. 460 De Aut, jetzt ben ber — des Churfuͤrſten — ffo men unterzeichnete, extheiife allez Perfonen, bie in öfs fentlichen Aemtern ſtanden, , bie Vorſchrift, daß vom Hoͤchſten His zum Geringſten bie Kopfſteuer vor Eroͤſfnung Bes tanbfegeó grlegt werden follte, um Diebus) ben Staͤn⸗ ben ein gutxs Veyſpiel zu gehen, und gleich euüges Gelb gut Beſoldung bec Miliz aufzutreiben (°°). Die ſaͤmmt⸗ lichen Hawptleute erbothen fid) nun ſogleich, jeder für feine MPerſan ein: ppfnrlo von Guabert Gulden, fuͤr ſeine Haus genoſſen aber ſobiel zu erlegen, als bic. ſaͤmmtlichen Staͤnde beſtimmen wuͤrden (77). Das fand verpflichtete (d, das einfache Kopfgeld dreymal zu entrichten (?^), (mb nod) uͤberdem ſollten bie Reichern, welche fünfzig Huben, oder ein dieſen gleichgeſchaͤtztes Vermoͤgen beſoͤ⸗ Gen, zwoͤlf Gulden, von fuͤnfuubſiebenzig Huben aber achtzehn Gulden noch. beſonders erlegen. Die Stände Ranften bem Ehurfürften für bie Abfegung des ihren ver daͤchtigen Pfarrers Zeidler zu Medenau, unb für die Eins ſetzung eines reinen fehrers (7^), und übergaben einige ips ‚ger Beſchwerden, hierunter vorzüglich tie Bitte um Des feßung aller Aemter mit Cingeboprnen nicht zugleich mit bem Bedenken, fordern durch ein Ben Surjchrei * Ben CU ) v» Cet Churfuͤrſt der gleich Geld bedurfte, war mit | &iefet anfehnlichen Bewilligung deshalb unzufrieden, weil - fie nur auf den ı October einfam.;; bie Stände aber hats feu feinen früfera Termin vni meil fon früher bes wil⸗ 669) Churfuͤrſtl. ee vom 19 gebe. 1677. (97) Unterehänigfte Erklärung auf ben 10 Mär; 1677. c (987 Bericht an den Churfürften vom 9 April. (99) Geeinigtes Bedenken vom 10 April. (100) tinteubánigftes Memorial der Stände vom 15 April. vom Jahr 1660 bis — ét wiligte Abgaben jest fne auf einander (Afi waren, Der Churfuͤrſt befahl daher alle Mittel gut fragen Ge :, haltung der Abgaben aufzırbiechen, - oder ein Anlehn von 60,000 Bhalern zu füchen C) Allein, da der Chur⸗ färit Eontracte der Oberräthe in Schufpfachen- des Lan ⸗ desherrn ans fruͤhern Zeiten für ungültig ecftárt hatte, fo war fein Credit fo fehr gefunfen, baf miemand etwas vorfchießen wollte, und es mußte deshalb ein Verſuch ges macht werden, durch eine neue Zufammenberufung bet Stände die beroilligten Abgaben fehneller herbenzufchafe - fem). Dieſe Zufammenfimft wurde auf den sten Junius angefeßt (^09); der Chirfuͤrſt aber fuchte inbeg fbon durch Wechfel einen Theil biefer Abgabe zu ziehen (5), unb bebiente fid) hiezu je&t unb aud) fchon in (rds fem Zeiten des Henbefampf, eines Mannes, ben feine Onabe ſchnell emporgehoben hatte, unb ber die widerſpre⸗ chenden Aemter des churfuͤrſtlichen Raths, geheime Caͤmmerers, aud) Licent⸗ und Zoll⸗Directors zu Koͤnigs⸗ berg in feiner Perſon vereinigte. Die Regierung hatte gleich bey Anfeßung der Zufammenfunft ben Ständen dom Vorſchlag getan, nod) ein einfaches Sopfgefo zu bevoii ^ gen; ber Churfürft aber wuͤnſchte zugleich, auf die naͤch⸗ fen zwey bis drey Jahre, 20, wenigſtens 18000 Thas ler monatbfid) bewilligt zu erhalten, unb bie Oberrärhe verfprachen ihr Beſtes zu thun, gmeifelten aber fogleich- am Erfolg, weil fich big Deputirten mit dem Mangel ber Snftruction ſchaten würben C Der Churfuͤrſt glaube: (101) EN Nefeript vom 23 April. (102) Bericht der Oberräche vom 13 May. (103) Ausfhreiben in alle Aemter vom 18 Day. (104) Reſcript an bie Regierung vom 22 Day. (105) Bexicht der Oberraͤthe vom 3 Suntudo- -- ^ ( ! : 463 — Dreyzehntes Buch glaubte jegt im Betreff Preußens feine. Sorge hegen zu duͤrfen, weil das Beſtreben ſeiner Feinde, die Polen zum Kriege zu reizen, fruchtlos blieb, und er ſogar die Er⸗ neuerung bet alten Vertraͤge(00) am 19 May zu War⸗ ſchau erhielt (77). Die Ruſſen konnten nicht zum Krie⸗ ge mit Schweden verleitet werden; aber der Krieg mit Daͤnnemark theilte Schwedens Macht, und das Kriegs⸗ glück beguͤnſtigte in Pommern ven Churfuͤrſten, bem ſich Stettin nad) einer harten- Belagerung ergab (). Indeß hatten in Preußen die Landtagshandfungen ihren Fortgang. Um dem Ehurfürften‘ genugzuthun, wurde in drey Monatben fünfmal tas Kopfgeld erlegt; aber gu. mehreren Abgaben wollten (id) bie Stände nicht verſtehen, ‚vielmehr. äußerten fie manche Beforgnig über bie. Einrichtung der hurfürftfichen Sammer, eines Eolles giums, welches nad) ihrer Meinung die Macht ber Oberraͤthe fchmälerte, welchen fonft alle churfürfktiche . Einkünfte unterworfen waren. Sie fürchteten, daß dieſe . Gammer, der fein früheres Privilegium des fanbes Graͤn⸗ zen angeroiefen babe, unb deren Mitgliever blos bom Chur⸗ fürften abhängig, mit den Ständen unb bem Lande in keiner Verbindung wären, den letztern in mehr als einer Hinſicht gefährlich werden fónnten (77). ie vertheis bigten bie Rechte ber Hauptleute, nicht blos die Gerech⸗ fipfeit, fondern auch die landesherrlichen Einfänfte in ih⸗ ven Kreifen-zu verwalten, durch jore ernfte Erfläcung, ba auch Preußens Adel dom Drben dies fand mit feinen Dlure erfämpft, unt ER Defig der jet (106): Puffendorff 1. c. p 1119 —- 1122. (167) Codex dipl. Poloniee, Tom. IV: p. 508. (108) Puffendorff 1. c. p. 1132 — 1188. ^109) Geeinigtes Bedenken vom 25 Sunp 2677. . * ans 2 dom. *jafe 1660 bis 1679. | 263. | emefochtenein Rechte gelaffen habe (7). Der Churfürſt wollte. bey biefen Aeußerungen dee Stände dutch längerea Beyſammenbleiben bem Gemeingeifte Feinen längern Wuͤr⸗ fungéfreió verfiatten, befahl fie deshalb fogleich zu ento laſſen, aber auch ju neuen Bewilligungen auf ben Au⸗ guft wieber zu verſammeln (7). Allein bie Obertaͤthe fuͤrchteten, obgleich in der Zwiſchenzeit auch mancher neue Deputirte gewaͤhlt worden war, dennoch jetzt fo ſehr dem allgemeinen Widerſpruch, daß ſie ſich gleich vorlaͤufige Verhaltungsbefehle ausbathen, und beym Churfuͤrſten anfcugen: durch welche Urt ber Abgaben. bie monath⸗ lich geforderten 15000 Thaler zuſammengebracht werden ſollten, weil bey der immer ſteigenden Armuth jede Ab⸗ gabe gegenwärtig einen geringern Ertrag als vormals fies fere (77)? Der Churfuͤrſt glanbte, daß durſh Acciſe und eine Abgabe von ben Huben das Erforderliche aufge⸗ trieben werden koͤnnte; uͤberließ es der Regierung, die landesbeſchwerden, fo weit ihre Inſtruction reichte, zu entſcheiden; verboth die Annahme neuer Beſchwerden, und verſprach die bisher eingegebenen in einem ruhigern Zeitpuncte abzuthun (73). - Raum war ben Ständer der Antrag gemacht, 20,000 Thaler monatffid) zu ent⸗ ridten.( "*), fo erſchien auch (jon bie churfuͤrſtliche For⸗ deung, bag von jeder Hube ein Scheffel Roggen unb eben fo viel Gerfte geliefer: werben follte (75). Die Staͤnde Hatten indeß die otia bet "T und (110) Beylage XXX. (111) Ehurfürftt. Refseipt vom 11 Julius. (112) Vorſtellung der Regierung vom 1o Auguſt. (113) Churfarſtl. Refeript praef, ben 1 Sy. (114) Landtags » Propofition vom ao Auguſt. (115) Churfaͤrſtl. Defgript praet, den 3 Sept. \ jme) | 464 j MP Vuch, E awen einfadye Kopfgelver gewilligt (7) ; allem bet Ci fürft hatte fhon vorher bet Regierung anbefoblen auf bie beſtimmte Summe von igoeo Thaler monathlich unb auf bie geforderten Fieferungen ju ‚befiehen (^7). Die Staͤnde, bie beibes burd) große-Bewilligungen abzumen en firebten, entfchloffen, (id) daher lieber ein vierfaches Sop(gelo und eine Abgabe von ben Huben zu erlegen, mo mit ber Churfuͤrſt vorläufig zufrieden war (75). Die . Megierung mar mod) weiter gegangen, und Datte, flat 30 ge. vonder Sube, die Stände dahin bewegt, 40 gr. zu bemilligen.. Allein da Mangel und Cntvblferung den . Ertrag jeder Abgabe gering. machten!. fo fürchtete der Churfuͤrſt, bag faum durch alle biefe Bewilligungen mo nathlich 12000. Thaler zufammenfommen wuͤrden, und befahl deshalb, fogleich alles, was an bem monafhlichen Etat von 18000 Thafern fehlen würde,. durch vine uns bewilligte Abgabe beyzufreiben, . welche auf die Huben verteilt werden follte (?). Lim nicht gu biefem oͤußer⸗ fien Mittel zu fehreiten, befahl der Churfuͤrſt, von allen Waaren des turus, worımter er Gold, Silber, rrj fen, Spigen, Sammt, feidene Zeuge, Gonfituren, Zi ttenen, Pommeranzen, Auftern, Muſcheln unb Gor bellen ted)nete, eine Abgabe von 15 Procent zu nehmen (7^). Vielleicht machte bie Gefahr, weiche ben Preu⸗ fien von Polen aus brofte,- bie Stände auch in etwas nachgiebiger. Denn. Schweden unk Frankreich hatten (id) iu. Warſchau wichtigen Einfluß — Syonen- ſtand bet a 16) Geeinigtes Bedenken vom 24 Sept. (117) Churfärftl, Reſcript praeſ. den a6 Sept. (118) Shurfärft. Reſcript vom 15 Oct - (119) Churfuͤrſti. Reſeript vom ı5 Det. (120) Ehurfäsl Meieript vom 27 Oc. dom Jahr 1660 BH 1679... 469. der wachſame brandenburgiſche Geſandte von Hoverbec entgegen. Der König von Polen, ber ben Einfluß dieſes Mornes unb. feine Verbindumgen famite; wuͤnſchte ia aus feinem Reiche zu. entfernen. Der Ehurfärft, mm die erſte Hitze von Hoverbecks Gegnern zu mildern‘, ohne boóry (d; und feinem Geſandtem tions zu vergeben, uͤeß ihn burd) ben prenßffchen Statthalter, Herzog von &ros, nod) Königsberg einladen, von ba fid) aber Hoverbeck bab wieder qum Könige von Polen nad) Danzig begab. [Diei fer verriet: Mägımg genug für Schweden, erfeichterte ihre Werbungen durch Redueirung der polnifchen Truppen, und bie Witten ber fiQauer, ben Schweden doch, nicht den Durchzug durch Samogitien nad) Preußen zu geffat ten, dewieſen wenigſtens bie Beforgniffe feiner eigenen Unterthanen * ^. Der Churfuͤrſt Hieft es daher Tür nechwendig, einen Theil feiner Xtelegsobifer nad) Preu⸗ fen zu fenden. -. Wegen der SBerpflegung übertrug et die Qon ber Aegierung, umb überließ es ihrem Gutachten, deshalb einen Lanbtab qufammetgnberufen ( ^^^). - Allein ſe beſchied $108 Das Meine Confilium, vweiches den Don Pros Wet, uri das Aufgeboth der an ber Memel und _ der Oflfee liegenden Aemter ben Liebergang Aber dieſen * und auch ben preußiſchen Strand zu decken. In ben übrigen Aemtern ſollte aͤlles auf ben erſten Wink ger ruſte ſeyn. Koͤnigsbergs Buͤrgermeiſter verſprachen die Samnen auf bie BA fuͤtren zu laffen, unb bie Hande⸗ werfégefellen i in Gompagnien zu teilen. Ueberhaupt aber vínjdXen bie Staͤnde, bag ber König vow Polen.ale — Supbetoenoffe bed Churfuͤrſten um. chupe | I au (121) Puffendorff L c. p» 1135 — 1:40. | (122) Churfuͤrſti. Refeript vom ı Jam 1638. Och. pr. s. Mo. . eg ° 486 — .-Roreppioto Bich, . eittíothet mügbe (7*5... Sole Maaßregeln aber Waten dem Churfuͤrſten, tůͤcht genug, "ber, ehe (ie nod singgleitgt wurden, beg Mefehl 905,: zur Werpflegung [rige S tuppen rigen fanbtag auf kurze Zeit zuſammenzu⸗ berufen (^^), unb ege nod) Diefev.-am a4 Febr. feinen Anfang nahm, ruͤckten fd)on adt Regimenter ins tank (775, au deren Unterhalt außer den bereits heſtehenden Ab⸗ gaben nod) 36005 Thaler· monathlech aufgetrieben wen ben ſollten (7^ ).." SDagrpen aber erflárta.ber Churfuͤrſt, bag er ba$ Aufgeboth des Landes fiiy newackmaͤßig halte, und jut Unterhaltung beflelben von ben ign hewilligten Ab⸗ sahen nichts beytragen werde (77 7); beg eó vdge.auf je - ben Fall gegen. alle Abjicht eines Fuͤrſten geweſen, ber für feine Eigenmacht bie Schranken des. Geſetes nicht dul⸗ ben wollte, Unterthauen , bie ifre Rechte verletzt glaub ⸗ ten, ſelbſt bep. einer Gefahr bes Varerlandes die Waſſen in.bie Hand zu geben, fie an bie Gefahren des Krieges zu gewöhnen, ung in eine, miktairijtge Verbindung zu hringen, Vielmehr mußten ihuen die Sotelo des Schuttzes unb ber Sicherheit durch ein: ſtehendes Militair anſchaulich gemacht ‚werden, welches fie ‚bisher, mur. ala Vollſtrocker des fürftlichen Willens aus wekeftigem Ge. ſichtspuncte betrachtet atten. Der Churfuͤrſt drang daher tiefen auf die gelangte Summe, unb bie Stände erinnerten fuf beym Anblick des Militairs ! uid an bie ehemalige — | 3. usus Les : Gap titeriginiofit — — Pe Biioen Gopfliems; pgset yin s Jan. 1528. . pM Churfuͤrſtl. Refeript vom 14 Jan. i654: (125) gandtagsansfchreibtn vom s-Bebr. 1628. -.— (126) 2anbtagé ⸗Propoſition vom a5 Fehr. 1678. ^ (127) Churfauͤrſtl. Reſcridt, vorn 16 Gebr. 1675. : \ E ‚vom Jahr 1660 bis 1679. 467 Deshii Geveilligten bie Obkufhlshe in drey Starminm dir nen Thaler von ber Hube, von jeder Sonne fiasf Bieg jmen Oufben, unb ott des ſchon bewilligten einfachen ein boppeites- Ropfgelt: zu. erlegen. ¶Die Meinen Stoaͤdee fimmten: :glepmit uͤberein; Koͤnigoberg aber. erbeth- (d) noch eimtaf fü viel, als monathlich bie Acciſe trug, ke ^—— rend bpio.üKenatGm :aufzuteiben ,. voobey eb (ib aber: - die Beſtinmung unb Einkebung ber Abgaben warbehielt: (7^). -: Die imwohner : blifeo Stadt Sefchumehten fh," wähtenb eines Jahres ihren :Kupf, ^ ber ihmen bey Ein (éránfüng det Magens beynahe fáflig wurde, ſechsmal verzinſet zu haben, und wollten, weil es gegen: bie tens: bebetíoffuug waͤre, ſich bad) bem geeinigten Bedenken anf Beine: meitite Unterhandlungen einlaſſen (7? ): Weil aber isi Abgabe nicht hinreichend ſchien, fo dvor ihnen außer den zwey bewilligten boypelteı Ropfgelbern noch ein: britteß, dab wahrend drey Monathen eine ‚Tuamffteiter- 5, ji ven yy Gulden fürjebe: Tonne Bier, auferlegt (77)... NQetmieſen Abgaben (tlindnandye nee LinGeqnent (kbfatin vot. :. Das fe häufig éntgte S'opfgeib wurde bes ſenders (üt n. Güefinbe in den Stoͤdten fürchterlich bri, deb, weil e& ben größten Theil feines tofnó dazu hinge⸗ bm mußte, vooburd) felbft bey Mangel des Erwerbs die . Sittlichkeit fil, unb ber Mationalcharacter des gemeinen - Mannes, den jeber gufe Fuͤrſt nie aus bem Foo verlier Qs2.. ven (118) Gerinigtes Bedenken der Stände, praef. i 28 tàn 778 - (129) Refolution der Sürgermeifter‘ Raͤthe, Gerichte, Bünfte und Gemeine in nes fter Willigang, praef, den 29 März | (130) Ausſchrelben an bit Städte —RR finie. ] 468 — Dreeygyehntes Vuch, | ren fehlte, merkſich verfchlaminert urbe (57). Duas gezeigten viefältigen Abgaben machten: cine neue Ginto bungsart erforderlich. Es wurde daher in. jeoem Amie ein Sihoßeimnehmet angeſeht, ber durch llegenve Ociohe obet- auf eine andere hinlaͤngliche Weiſe Borgſchaſt (irm mußte (. Doch teichten Balb alle dieſe Abgaben nidt mee ix. Es murbe daber wom Ehunfäefien tine jum menberufung bes kleinen Gonflfum:s, unb vemm dies debt beteiligen wollte, bie Aneſchteibung unbewiligter Abgas ben empfoglen (777) ; un ba ber Churfuͤrſt ned) Uberden eine Abgabe von 1000 laſt Getreide ünjéxe (*5, fe famnden 28 bie Oberräche für beſſer, einen neuen. fonbtog auf ben 1 6ten Innius auszuſchreiben (180), um bie bie jet umerhörten Abgaben von 50,000 Thaler monathſich | —— (775) Allein, ba. bie mehroſten Trüppen jegt Preußen verfeffen mußten, ı fo ſtimmte bec Churfuͤrſ ſetbſt feine Forderung auf 20,000 Thaler herab (77). Die Staͤdte Kbnigsberg bersilligten num ein appel KRopfgeld ; die Übrigen &tänbe einen Horn⸗ und Mauen⸗ ſchoß, unb wurden Hierauf vorläufig bis pum. 22: Anquſt era) "Se aber Mufim 86) ad i Bo (is 1) Abermalige Ereläryug der Dürgermeifter, Röcke, Ge⸗ richte, Zuͤnfte und Gemeinde in puto fubfidii Praef. den 20 April. (132) Churfarſtl. Refeript vom 24 Jan. . (333). Churfuͤrſtl Reſcript vom 14 April. (1 34) Reſcript vom 3 May. : - (335): Landtagsausfchreiben vom 23. May., - . . (136) Churfuͤrſti. Reſcript vom 24 May. . (137) Refeript vom 14 Juny. (238) Weferips-vors 15 Duly. bont --— 1560: bis 1679. 469 rungen. Vem Chatfaeſten fette von ber neuen Qufun» | menfunft bie Necife nod) auf zwey Jahre, eine Getteihe⸗ fefesung für fine Magazine, zur Abtragung ber Camo — - jenen em Horn, und Kiauenfihoß, und durch eine Abgab⸗ von den Qu6m 20,000 Thaler monatlich zur Unterhaltung bes Miluairs beircklligt werben (77). Vie fen Zwed zu erhalten, wurden bie Deputirten fogleich auf wenige Tage entlaſſen, unb durch ein beſonderes Ans- ſchreiben den @ehnden ber Stoff) ertheilt, ſich auf den Eonvocationen dahin zu einigen, daß'die verlangte fufés— tung, eins dreyjaͤhrige Fottdauer der Acriſe, jährlich eis vierfochee Kopfgeld, unb was afébenn nach Anfbeingeng dieſer Summen nod) an dee churfüchfichen Forderung fehlen würde, durch einen Hubenſchoß zuſammengebracht werben follte. ie beträchtlich aber dieſer ſeyn bütfte, konnte gleich daraus gefolgert werben, tag Ein Kopfgeld - mut. 16600 Thaler, bie Acciſe aber nicht mehr ale 6000 Thaler monathuch trug (^5). Belres ein fee treusiger warnender Bewels, wie ſehr richt durch rie. m i; ſondern blos durch ein.-falfihes Beſteurungsfyſtem tie Menfchenzahl, Handel und Conſumtion in Preußen af genommen hatten. Ben ben Comocationen ſchlug die bem Churfuͤrſten náfficbe Abſicht dee Oberraͤthe fept; fie Hofften im Einzelnen die Einwilligung bec Kreife zu erhalten, und fe jenen gewaltſamen Ausbräcden zworzukommen, wozu Ueberreſte des Gemeinfimms und Gefühl gegenwaͤr⸗ tiger Yeiben bie verſammelten Stände Ginveifien koͤnnten. Altılı viele ffeine Städte erfchienen, des Bejahens -— bráfig, gar nid -auf Diefen Qufarmmenfünften, und wurteu deshalb von ber Regierung jut Nechenfchaft ger 6953 ' fot; (139) Landtags » Propofition vom 35 Jnnt. c (140) Ausſchreiben vom 28- Ay. 470. .. Sreydbnie Buch, « fecet( 28 Dieſe konnte nichts alo bie Fortdauer ber Acciſe auf ein Jahr, ein doppeltes Kopfgeld, eine Vieh⸗ . fleuer,. bie hier gewoͤhnlich den Namen bes: Horn⸗ unb . Rlauenfchoffes erhielt, bewilligt. erhalten. (7^). Algo ben genug, unb hinreichend zuſammengeſett, um ie Ein zebung jm verwirren, sicht aber genugthuend fuͤr ben Churfuͤrſten, weicher deshalb ben fanbtag auf bett x Der. wieber zu erneuern geboth (752); wobey er zugleich aus $erte, daß diejenigen, weiche daß fan oettGeibioten , aud) Billig vom kanıa. ernährt werben. muͤßten (S). Denn die Abſichten der Schweden, durch einen Einfall in Preu⸗ ^ fie das ſteigende Kriegsgluͤck des Churfuͤrſten aufzuhal⸗ sen, wurden, fo wie Frankreichs Theilnehmung au bier fna Plane, immer deutlicher. Bechine, Gefanbter des letzcen Hofes in Polen, Hatte felb 3000 Mana ange worben, bie fid) mit ben Schweden vereinigen foliten, und hoffte für bie bem Könige non Polen gezahlten Sum mwien noch gebßzere Beweiſe ber Tpeilnafme. Der Churfuͤrſt Hingegen war geneigt, bie nen ges sootbenen Sttiegéobifer ſelbſt auf.polnifchem Boden anzu rien, fuchte aud) durch Howerbeds Einfluß, mehr ' och durch Selb, welches den Polens Großen insat 6) Eingang jum Herzen fand, bie Zahl feiner Freunde in biefem Neicje-gu vermehren ("*). Der thätigfle Bier unter mat ber litthauifche Feldherr Pac, ber, obgleich ^. *om Könige nicht dazu bevollmaͤchtigt, Suppen in. fit» (Qauen unb Gamogitien zuſammenjog, unb vielleicht, . zum Gu) Stefeript der Regierung vom 14. Dit. ' (143) Geeinigtes Gedenken den 30 Sept. und 1 aten Det. : (143) Ehurfückt. Refeript som 24 Det. (144) Refeript vom 28 Ost. . "x45) Puffendorff 1. c. p. 1230 me 1138. . 4 dom Jahr 1660 088 1679. — Ani wenr ihn ter Chutfaͤrtn ſeinein Wunfche gemoaͤß, von Preußen aus, mit Truppen unterſtuͤtt haͤtte, ben Krieg: von dar Graͤnzen dieſes tandes eutférht^ Haben wuͤrde/ Jetzt aber trug Friedrich ¶ Wilheln Bedeuken , durch bus Einruͤcken feiner Kriegsvoͤlker in Polen dem Könige eine Veranlaſſung zum Kriege zn geben; wozu ſich dieſer ati; fo mer tüftete, Inden tr Biejenigér Pol, toelche, bud franzöpfches Geld bewegt, bie Empoͤrer gegen ben Kaiſer in Ungarn verſtaͤrkt hatten, zuruͤckberief, und mit denjer nigen Truppen veteinigte, die der Marquis von Bethine in Weſtyreußen angeworben hatte. Dieſe ſollten, bent Gerüchte zufolge, bein Ehurfuͤeſten ben Uebergang üben bie Weichſel hindern, und eim aufgefangener Brief des General Horn an ven König vcn Polen enthielt bie Ans frage, wenn und wo dieſe Truppen ſich mit den Polen vereinigen würden. Der Churfuͤrſt, bet aͤberau ben erwachten Neid feiner Bundesgenoſſen merfte, und baſld allein auf tem. Kampfplatze gelaſſen zu werben fuͤrchtete, ſah ben boͤſen Willen ber Polen ſchan aus der Beſchwerde auf dem Reichstage zu Grodno, daß er beym Marſch feiner Truppen nach Pteußen eine Bruͤcke über die Weich⸗ fe geſchlagen, und ſolche mit einem Bruͤckenkopfe verfes hen habe. Das Verſprechen ver Schweben, Preußen nach gemachter Eroberung wieder ber Republik Polen zu unterwerfen, war'in bec That reiserfb gerſug, umb- bie weittänftigen: Eroberungen des Charfuͤrſten, die Noch⸗ wendigkeit; fie gehoͤrig qu belegen‘, fo wie bie hieraus ent· feringenbe Bertheilung feiner Macht, legen einen of fien. Erfolg voraus ane... ae befbuerte inbef (v^ haft ben Vortheil des Churfuͤrſten, als Horn mit ſechs— ins, ned) einer 'onbern Auge mit dreyzehntauſend Mann durch Samogitien nad) Preußgr $og. es war, St. Be... .. fan 4, A \ o | p fin Gubselt, abes Ciágsdbeit Kasten, viplin fna, war jéjt burdy Buttermangel noch unthaͤtiger geworben. Ueberall von ben leichten polnifchen Reutern umſchwaͤrmt, murbe den Schweden jeder Transport entzogen, ſeder ne Haufen zerſtreut, ober niebergemacht. Daher | a (ub täglich bie Menge dev Ausreißer, unb Man⸗ gel an lebensmittein machte jebe wichtige Unternehmung, . Venintéc Memels Belagerung, ben Schweden zur Uns moͤglichkeit. Der Churfuͤrſt fotberte je&t bie Polen zur Wiedereroberung lieflands auf, hatte ſelbſt bie Abficht, . mit Huͤlfe der Dänifchen Flotte Kriegsvoͤlker in: tiefland - —€— und ben Schweden hiedurch ben Raͤckzug M. Bald aber machte Friedrich Wilheims —** dieſe weitlaͤuftige Unternehmung entbehrlich (7^). Au Preußen aber, wo alles wegen der | tüemaligen | SMünberunge unb, Giraufamfeiten mit Schrackm an die Schweben barbte, war man auch zu ben toátigflen Maaß⸗ regeln bereit. : Die Stände erklärten füh, zur Deckung Der Memel von zwanzig Huben eimen Monn zu ſtellen, und biefen mit allem arf bier Wochen verforgen zu: wollen. Die Regierung überließ ed bews Churfuͤrſten, in Betreff ih⸗ res Anerbiefens zu enticheiben, verlangte aber, baf bie Stände für die Truppen, voelche (id) bereits näheren, das Rauchlutter umentgefolich, ferner von bet jube ein Viertel, Korn qu ben Mogazine, unb außerbene nod) burd) eine Abgabe von ben. Huben monatplich 35,789 Thaler aufbringen follsen.("”). — Die Gecannafenbe Ge - . feft marbre fie fo gefällig, auf den..g December ein bop: ptite Kopfgeld, un ua Fa eine cun (146) Lengnich 2$. e. ©. ig - 1. — Pußendorf L c. p 1339 — 1341. —- 47) gafíbtagé Propoſition vom 24 Dev. j | eon er Pe 1679. m : feu gu berokligen. An die Ot der lehteden Abgabe erbochen fid) bie Einwohner Koͤnigebergs, auf neue em beppelte& Kopfgeld zu, erlegen, und überall eite man it Preußen ju bem Weſſen (’*). Der Churfürſi nahm bie vorgeſchlagenen Abgaben jest:um fo willider an, weil daB ganze tanb jenfeit. ber Memel berdits vom: Feinde bes fegt. und. Diefer nach ini Vorruͤchen begriffen war, wo⸗ busd) ia Sithanen, bem ftudy&arfen Theile Preußen; ^^ bie Abgabe vex den Huben hoͤchſt unficher wurde ( 7^); Das Kopfgeld hingegen mußte bébgafó eine beflinnntere Abgabe werten, weil bie wohlhabendſten Einmehner aus ben vom Feinde beſetzeen Gegenden fich geBßtentheils nach bes Heurecſtade geflüchtet Gatten , two fis Diefer perfbnlis dem Abgabe wit unterworfen wuiben. Hier aber war men (dog in grober Defurgeiß. - Euf Aemter wurben aufgeferbert, in Maſſo aufzuftäben, fo bag alle Eine wohner, nit ihrem Geſinde bewafſuet, usb. auf been Woe⸗ Eee pus Gdape der Haupt ffabt herbeyeilen folkten ( Die 9h ungrn bmi in ba Sofge beni gu ang, daß bay vetünberter Geflalt des Kriegsweſens in eis nam Saube, für beffen Verfaſſung der Einwohner nit meße Siebe und Enchuſiaſmus Grot, und worin in nidé Ueberzeugung port feiner eignen ‚glücklicher Sage zu hohen Tpaten asıfperet,, ond) nicht mer ber Schutz bewaffneter fBürger, fonbeen nue ein fteheubes geuͤbtes Heer, das tanb ji decen, dem Zeinbe ju trofen vermöge. Diefſes that ner bie Beſotung Memels; denn obgleich die qufilig — in Brand geratene Vorſtadt ite Jiammen über die 95 5 LI Du (141) GSeeinigtes Bedenken tom 29 Nor.’ (149) CThorfaeſtliches Refeript som 5 Der. (150) Puncte wegen bet Defenfionswerts. [ef 47 regie: Vuch @tadt verbreitete: fo hlelt ſich dennoch der — on Doͤnhof in den unverletzt gebliebenen Veſtungswer⸗ fen: Die Schweden zogen ſich / jetzt nad) Dilſet / wo ih⸗ nen aber bie Oberſten von Hohendorf und von Cánif den Uebergang uͤber die Memel ſtreitig machten. Indeß herrſchte üt bem von den Schweden ausgezehrten Lande Mangel an tebensmittehn, von anſteckenden Krankheiten begleitet. Diss zwang den Genetaf Horn, ben Uebergang zu wagen, da ohnehin der Fluß, der ſich bey Tilſe in die Arme, Gilge und Ruffe theilt, ungewoͤhnlich ſeicht war. Mas Amt Kuterneeſe „zwiſchen barfen, eben. Armen, wurde durch einige (mbert Mann vom landausſchufſe ge beckt, bie bey den erſten Kanonenfchäffen der Schweden aus ihrer feinen Verſchanzung wichen. Eben fo fdnl | ergaben fic) bie mit einer Befahung von dieſen in Gi aufs E . gebotenen kandleuten befeßten Schlbſſer, diffi und Rays wit. Die Schweden fanden in biefem fruchtburen Theile Preußens neuen Vorrath an febensmittein, und ble zus ruͤckgezognen preußiſchen Truppen wählten:eine neue Stel fung , inbef General Goͤrtzti, ‚vom Churfuͤrſten bem fam de zu Hülfe gefandt, mit 3000 Mann in ſchnellen Mär ſchen herbeyeilte. Dieſer ſtieß zu Kobrügsberg auf die von allen Seiten dahin ſtroͤmenden Flüchtlinge,‘ floͤßte ben WWeichenden nenen Much ein, und bezog zur Deckung Koͤnigsbergs bie Gegend von Wehlau, indeß bie Schwe⸗ den bis Inſterburg vorruͤckten, unb durch Schwelgen in dieſer fruchtbaren Gegend, bie Zahl der Kranken vermehr⸗ -. fen. Goͤrtzli, noch zum Angriffe ju ſchwach, Beumrus higte dennoch) ten Feind but nächtliche Augrifſe; aeo ſich Aber ben feinem Vorruͤcken näher nad) Königsberg zuruͤck. | ‚Des Ehurfärft hoͤrte tiefe fleigende Gefahr, und elialeio auch. Eleve von den —— — toutbe,. fü vers traute von ee x460.B 1679. ^ . 475 tteuitclt: büfrim Sen Schutz dieſer rating jdm n nachberteh, Dumbesgenoffen, «mb eiíte deahalb perfünlich gum Köche des hälfiefern Puenfiens, obgleich (eit durch bet Qilbjug se Pommern geſchwaͤchtes art; Erholung, et felöft; bey. einem kroͤnklichen Sorper. Ruhe nbthig pattes Don jeter Biegimenae Infanterie wäplte. er (ulyiig Stew tvillige, unb noch einmal fo viel Officiere, als für eine. f Genie Samia bf gewöhnlich erforderlich. ME, um gleich, wenn in Preußen Wermehrung nothwendig (enn. (püte, geſchickte Beſehlahaber en die Spiße Bulle ps koͤnnen. Dethald begleiteten ij auch ſüre Feſvherren, Doͤrfüing, Goͤt NYremnitz aind Schoͤning. Das ganje Heer aber, wei ches obi: 12 000: Reutern, 3000 Mann (SuésolK , anh yirunthresGig Somn fefoub , ſaumileten fib i» Mine rienwerder/ Dfipreufiens effec Graͤnzſtadht. Culxatm ging vor dev Ankunft des Ehurfäsiten per. Die Schorrn flohen. - Börkfy, der nach dem fruͤhern Befchle bes — * fi) über das friſche Haß nad Preufſch⸗ Halland ziehen unb (id) bort mit: ben kommen⸗ — ben vereinigen ſollte, eilte jet bert Schweden nad). - tia ben Machtrab ber ii oen deſto ſchneller einzuholen, mutben $eléf$ 1 000 Menn Fußvolk oon ber Dtentem Bav ten auf te Pferde genemmen. Ben bem Heere des Gia fuͤrſten Aber tec) Unwillen aus, daß nicht: einmal eint génjmber Sieg über ben jeht fliehruden Feind, für die Be⸗ ſthwerden des Matſches, Entjchäbigung werben foltes Ber flic (iit hätte. weniger Menſchenkenner ſeyn muͤſ⸗ fen, von er vine ſolche Stimmung, bie, Verkoͤndigerin geoßer S fate, unbenußt gelaſſen hätte, unb ungemohnte Sitfomititl, ja denen er. ſchrict, mußten ned) das Feuer nah einenn gemiſſen Bamanticchen Schwung der Streitbe⸗ giecigenetgen. — wem deshalb das — | ps | A6 u Dretchates Bull, c . tie. Gidjlittn ; welche der Güurfleft aͤberall iufemmm teeiben fuf, uns wilte bem Feinde über bas. Dis bus fri ($e Hafes nad). — Dieſer ward durch 0r unoblóffy beunruhigt; ſtaͤndlich machte men Gefangene, unb gro war bie Menge bec Ueberläufer, durch weiche man erfuhr, daß bie ganze Armee nur mU dM 8ooo enn bu fü | ehe. : | En fiémur pofnifcher Saufen, ber ſchon bie Schwe den begleitet hatte, entferute (ib jeót fne, und Rio (0 Wal, der Anführer, ſuchte feine Uebercilung dadutch zu verguͤten, taf er ſelbſt nad) Rönigäherg fam, und dem Churfuͤrſten feine Dienfte anboth. Diefer, ber imme. ' hit ſeinem auf Schlitten gefegten Fußvolk ben Schweden sedjeíte, hätte in ſchnellen Maͤrſchen einen Kaufen von - 4300 Reutern unter Gbrtzki, einem ven 1.000 une Treffenfeld, ben Schweden nachgeſchickt. Und bie Mach⸗ tk, daß Tate feche Eſcuabtenen fdyaetifdper Meute ^ gnhein inen zu Huͤlfe eilendes fhegiment bey Sem Dorfe litter, toile niébergemadit, Heil gefangen Gabe, mr: de bem Ehusfürften in bem Augenblid uͤberbracht, tae mit ber Hauptarmee unb dem Gefchäge Aber das beftor⸗ "ne Curiſche Sof gegangen war, und zu Kukermecſe Halt gemacht hatte. et eilte bec Churfuͤrſt, tie Schweden auf bem geraben Wege von Curland abzuſchneiden; aber ees, ber ien Machtrab angeiff, unb 1200 Mann , beiwies ifwen Giebücd) ble Düachbarfhefl der Braubenburgifghen Kriegsoöllr. Despalb. wandten ſich die Schwebei, bie zwiſchen ben Srigävbifern,; weh ‚ge Górgfi , und benen, bie bee Churfuͤrſt befehſigte, mut nod) eine $afoe Meile unbefeßt fanden, auf tief Midege ‚rechts, nad) Samogitien, wm eof einem Umwege von vierzig Meilen tiefland. zu erreichen. We tito vom WB 1660 9-529. — 402 ity; Älter iP Gibt (e diſes fontes Ahften ihnen Wt jefes eig, bey bm Wortheilen des Bodens ihren Nidzugibeckn.gu, fiytaen. Aber ohne Mogarine war sißtfferißgen Unöeefelt, bey ben fehledsten Siegen in ver, rauhen Jahreszeit nicht für bie. Jertbringung Did ue Mapa oth aiat "insita le iiic ſcwaiſche Heer außerotdentſich verminbent; eiie WMájétge, jdbft tieine Saufen wurden ven ben pceufiu fm ibenern efdilogen, die fich Qisburd) roegen bet egi enbapitéferfe bemiejenen Muthloſigkeie entjünbigm twelh tm. Doſd fehlee es in Coamogitien bem ſchwediſchen fuese an ben: nothwerdigſten Bedaͤcfniſſen. Giioe Sev f king mengdte Bredt. Der Gowfiri, der ihnen bie Generale, Schoͤnmg und Treßeufeld Ze nbte, ‚vermehrte igre Bedraͤngniſſe. Un⸗ iid, in jedem iine: Gefechte, verlohren fie Oepida. ub Eure. Srenfecunh Berwunbete blieben hilflon lam. Wele Gefangene murber ned) von ben branden⸗ buzgifchen Truppen gemacht, unb. vota. ganzen fehwebie fhen „Herta. famen muy 2500 Mann, Qeon. nof) De Düfte erfranft, nad) iefland jurid. Mangel an fer bensmittein unb bie Winterkoͤlte hinderte hie metere Ver⸗ felgitag;, uu bedbaló Cepeten bie preufiifhen- Truppen im Sehrnas: 1679 guckik's in tirflanb aber war der Cdp den fo,oligemein, daß bir Einwehner von Riga ie —— There fperuten, unb dem Wall mit Waſſer begeffen, sum, nam or hzieburch nut Eis Gefcoten wäre, des Sturm kaufen ammabglich. gu made, ja ſogar im erſten Schee⸗ m als ob preufifche Reuterey sine Feſtmg belagern — — e - - n m Dweyſehntes Bach. Die Polen veränderter, Senn SteiegestidP ber quu, | five thr jwéybeutiges fBentiniat,: . Soc eutübere bey Anfuchung des Durchzuges, Buß er. folent tun färften ebenfatté abſchlagen wäffe, war aber: tr Krieges Höffern deſſeiben auf keine Weife hinderlich, ſonhern ver; flattete es vielmehr, den üt Licrhaum (tmb Shattar, durch Beunruhigung ber weichenden Schweden, Thule efie ait Ser Beute zu ſuchen. Wieſe von Polend Gro⸗ ‚Ken gaben Togar:vem Churfurſten VBeweiſe der 2Inpny , Mejfeits Und der Stbnig hatte von feinen gemorbegran Vol⸗ kern, "Me e, ume dj nicht bloßzugeben, feit Biahiub wicht aBbarifen fonmte, ven MNachtmheil, We’zwecktösiumiter) balten zu máffen. "Diejenigen abet von Polens Broken, Weiche Frankreichs Geld ben. Cidgseten geneigt. gematht hatte, ſchrisen: zum Chef gegen den Churfuͤrſten, als ob ét duoch Verfolgung der Schreden iĩn Samozitien usb durih Wegfuͤhrung des pon ib quridfériaffeni eſcha⸗ tes die polniſchen Territorial⸗Nechte aufs höchfts. ver Rot babe: Andere, die gſeiner dathten, ſuchtenſech bor durch die Schamtoͤthe zu eufparem, "bh6 Xie ſich jegt als die heftigſten Feinde det Schweden zeigten, unb hiederch . Wwegen:ihres vorigen; Betragens eben. Verdacht zu emt ferne firebten (79, Der Churfuͤrſt ſelbſt gewann durch dieſen unerhoͤrten Winterfeldzug in der allgemeinen Ach⸗ fune; das Murren ber Unterthanen ſchwieg bey der Auͤck⸗ etinnerung am sie uͤberſtandene Gefatzr, eben fo fege, olo Beo Ueberſicht bec Macht feines Fuͤrſten. Perfönliche Achtung für den großen Feldpesen, Mnäpfte fo manchen feſter an ihn, und bey dem tichte, bas bie allgemeine Be⸗ | wunderung über ihn verbreitete, — man — "T "uh deed. ic fg Poffendort l. c. p» 1381 — 1288. Srgtoen- zum diepgebaten Bad: ev Beylagen ie jum dreyzehnten Buche. B u” Tm Beyfage 1. 57 . ( oectüett Schript an den Starthalter vnbt die Öberrds the vom 6ten Julius 1660, ‚Wir haben mißfälig veruoma men, wie ſich vnſere preußiſche Laydtraͤthe noch neulich untere — sounben, ohne vorbergegangene Convocation unter (ib eiui ‚se. Berfammlung onquftellen, | welches ihnen niemals gebühret, und Wir ihnen in keine Wege gut heigen kdunen. Diemeil mic mm ſolches nicht vngeahndet hingehen lagen nıdgen, fo — befeblen Wir Euch gnábigft, ermelte Landt⸗Raͤhte forderfanft an fich zu erfordern, fölche ihre unbefugnüß in ouferm nahmen imer gebuͤhreud zu. verweiſen, aud) dabeneben zu ustecfagen web arzudenten, daß fie fich folder eigenthaͤtlichkeit, ub mía. \ geniupen Conventiculen.9in(aro, gäuglich enthalten, unb $i verte (emer zu gabrouchen nicht gelhften laßen./ ; , t a * 1 3 — Beylagè Li. Schreiben der Oberraͤche an Ce. rc. den Seren Qtto, Srepberen.von Schwerin, den ten Sept. 1660. — — Ja ta vom Adel unb Bürgern in Städten von ihren Daͤchern die Dachziegel zur Cxecution hinnehmen laffen vnd verführen, immittelft ohne Dach figen müffen, fo hievor un». gehdrt.umd faft unglaublih, — — Ob zivar, tole erwehnet, das Unvermögen im Lande ſehr groß, fo würde bennod) ter favorable Name i Privilegien, Krafft melcher fie die Staͤn⸗ de comfnune laudurh in Contribufionibus defideriren, vn- ter der gewöhnlichen Procedur der libertät in fanciehdo’ et pendendo oneris eines vnd das andere mittel gu Sr. Ehurf. j Bo Dicht. ae — fhetiom jm driygehaten Set. Siche. Intention fidt machen. Die bisherige vicffeffige nt monatliche Executiones, möchten fie (jon ben Krieg entſchul⸗ Dion lefftu, bey Goftiof erlcugtem Frieden aber — erwähnte Privilegia reficticen. Beplage IM. | vom 3oftm May 1661. — "Landtages — &o können Sie nicht ohne prof Gorge vnd befkmmer: | ‚mi anfehen, und vermerken, welchergeſtalt faft alle benad» barte Potentaten in mächtiger Armatur begriffen, und, mie - keider zu fhcchten flehet, es möchten nebenft denen hier vndt ba oßhandenen gewaltigen Conjankturen, auch bie erſchreck⸗ libe Omina fo die Zeithero faſt in allen Elementen ſich er . "éugnet haben, den Ländern auffó vitue die wolverdiente Landt⸗ plagta — ewtcauem und andeutten. | Beylage IV. NMaothwendige Erklerung derer von Staͤdten off der ı andern beeden Stände (entes. Bedenken, den 25 Marz 3662. — Daß aber die andern beeben Girlibe bald dam nad) auderes Sinnes geworden, und qw einem andern dem vorigen ganz and gar entgegen (id) beroegen laffen, ſolches bes ftembbet bie Städte nicht wenig, foubern mäßen fid) befieu billich beſchweren, fíageu und daräber feufzen, Edunen aud) d darauf nichts anders abnehmen obec (ließen , aig bag nur alles tain gemeinet, tag obwoll die von Städten eise vnb zwar (tege. Stimme haben, Bie bennod) vndt enbrlid) was bie beeden Staͤnde ſchließen, Gott gebe, e& fey auff» oder om tergang ber Städte, fie redeten und brächten aud) dawieder ben was fie Eönten umb wollten, fitadé und immediate ein⸗ geben, belieben und falten müßten, mie ſolches bereit benen von Meinen Städten (aft gar zu fürn gu verſtehen gegeben worden, . " L] y ; Bey ^- P4 - - p jen m dl. a GENE Beylage v. F Wir Friedrich Wilhelm 1c. Nachdem €. g. Landſchaß ſich — zu einem gewiſſen ſubſidio erklexet. Welches abyuy ein bie beeden Oberſtaͤnde eine dreijährige liccife von dato an zu tedjuen, bie uou grogen und Heinen: Städten aber _ dcey unterfcbiebeue Modos, als dab Kopf Geld, vom Bey, mögen und Hundert bewilligt haben. 2B haben wir anf Lay dezfücklicher hohen Obrigkeit, unb dieſes Bandes Fundamen, tal; Derfaßung bieje diferepanz in modo : ſolchet geſtalt com planitet, daß wit bie von den beiden Oberſtaͤnden auff boe nad) einanber folgeude Jabre verwilſligte Acciſe als das le querufte Mittel der gegenmästigen Panbe& s iRotbburft abzuhehr fen erwähler ; Befehlen denmach allen und jeden dieſes SDnieré. Hettzogthums Sugefeffenen, weg Standes und Mfrdem % aud) immer find, biefer bierfiber son den begben Oberſtaͤnden eingerichteten, und von Bas confirmitien 9fcci8 » Berfaffung, qud) ber pon Bus btc Taxe beigefägten fonbeybabron Berords nung, bey ber darin enthaltenen Strafe — 19 T finigiória beu r 9" 1662. o Beplage VI. Sr. Cbirflcit. Dice, Refoluiióh auf ele vera Graisimihd den 11 Aptit 71662. Es koͤnnen aber aud) 9 re Chart. Dicht. bet vieſern onfte ferner unangtjeigt nicht laſſen, Buß berófefben die Oe zu reden, tog die Preußiſchen | Dhereilifé mit denen atfftiáctigen vnd ftembbew Rüthen in: ^ - canfis Hau Pruffise ^concernentibus concurrfren mäffen ft tefréribbet oérfohtmt, ıhhfferi faft bavor baten, ead biebél'eiti Sycttffarh vorgangen. Dem wie Ihre Churfuͤrftl, Diche. beh allen Ihren beſtallten Cofleg?is gute Sting halb ten, tmb -affo "hutb "bero Oberraͤthe ·in ihren ordibsrhs für - Btonibus — einige audere vidt teren latzen, alſo konnen t Chutfl. Durchl. fidit woll glauben, daß die ———— mzielen ſolten, ball wenn Ihre Chatfl Darchl in Sero Hechogchumb Preuſſen it^ un Dero ccrte "" pr 5.8. | 0 fs - a6a Waplasın zum Dueppehsen Buch: (hc fich fordern liegen, ie Dero Geheime Mishe, welchen bie Allergeheimſten Sachen, von allen ihrer Churf. Durchl. Landen unb ganzen Bftat auvertrauet, und toifemy, abtcetea Yogen folten, finb aber im übrigen erbbtig alles unb iedes, was von denen Ständen aus fBefuguág Deroſelben augefauͤh⸗ get, und beygebracht werden fans, fo weit bafielbe bem füpre- preino.et dire&o dominio nicht entgegen unb zuwieder, Bol konmentlich in allem zu halten’ unb gu obferviren, — — Gang anvermuthet kombt e& Sr. Ehurf. Dcht. vor, bas die GStaͤbte Sr. Churf. Deht. Ziel unb maß geben wollen, was Sie für Handthierung auff bero Freiheiten treiben laſſen mob (en, nnb Beíte ben Ständen woll angeflanden, gebadote Gib, te mit einem folchen unziemlichen unb. faſt unbe(onnenen av muthen abzuweiſen, auffs wenigſte Gie zum beffern Refpea ^ amgumahnen. Beylage VII. * Joannes Califnirus Rex etc. — -Pergrave Nobis ac- - cidit, eam a Fidel. Veftris jam olim praeconceptam, in hoc usque tempus foveri opinionem ,. Nos fumrna licet adactos neceflitate, dum Pafta cum Sereniflimu Electore Brandenburgico, Affine, Confanguineo ac Fratre Noftro innovaremus, per quae fupremi jes Dominil in Dpcatum Prufliae concedendum eidem Sereniff, EleGori venit, le- gibus et privilegiis Fidelitatum Vrarum derogare quicquam ‘ voluiffe. Non idcirco cette praejudicium aliquod Fide- lit. Vris aut libertatum vel modicam diminutionem, ac- cerfere intendebamus. Quinimo easdem per omnia vo- lumus falvas, fartas et te&as manere, Quod ipfüm nune. etiam, quo notior provida cirenmfpe&io Nra effe poflit, hisce praefentibus litteris declaramus, animumque Regi- um patenter manifeflamus, nunquam per hujusmodi Sponfiones, paflionesque vel omnibus, vel fingulis, vti optime.de Nobis, Noftrisque Antecefforibus meritis Sta- tibus, derogare, vel minimam ‚Noftrem fuiffe mentem. Noftea potigs Fidel. Vras,dignari proteGiope, utcunque — Nos ÜU | n9 '-. # D Beplagen zum teepyefnten Buch, 485 | Nos ünifte sliquis foerit interpretstes, nec usquam e. patrocinio, quoad hunc paffum, dimittere Fidel. Vres velle denunciamus. — Atque hoc erga Fidelit. Vrarum Je ra paternam Noftrum eft Audium, quod ubi necefftes ! poftulaverit, palam teftaturi fumus «— Debantur Verf viae die 30 Junii Ano Dni 1663. ^, | Beyplage VOL Josnnes Cafimirus etc. Nobilis etc. Grata Nobis ads modnm fuere fidei fpecimina, quae Fidel. Vra erga Nos j haCtenus conftanter adeo declaravit, et quam, periculg difcrimipaque nulla convellere potuerunt. Ut porro Fi- del. Vra eandem ulterius etiam retinere pergat, nec ullis infringi difficultatibus patiatur, requirimus et adhorta- | mur, certa quoque. fit Fidel. Vra Regiae gratiae Noftrae, quam eideni in praefentiam offerimus, et bonam. a Deo valetudinem apprecamur. Dabantur Varfavize d. 30 Ju- zii 1663. ae tw 55 eplage IX. | onbtage s Adtten von 1662. Domob int gab — digſten Churfuͤrſten uob Deren Auslendiſche geheimbte tuf edele freye Preuſſen von vnſerm Allergnaͤdigſten i - nige onb Herrn, mie aud) von ber. maͤchtigen Crohn Polen, vuter deren Schutz mie, als ein onauflbslich Baudt, etliche bunbeet Jahre. in fleter Sicherheit vnd gluͤckſeeligen Stande, emverrüd't aller vnſet habender Rechten und Freyheiten bis dato gelebet, wmverichuibeter gang miggánfliger vnd vnßet Gregheit-uachtheiliger meife abreigen, vnb wie ein faules Glied vot der Crohn abſchneiden wollen; UAlſo ſind mir, nachdem nf die hohe Königl. Maytt. in Dero gnaͤdigen Schutz aufge⸗ nominen, bie Ehre Gottes in vnſerm geliebten Vaterland, rein vnd vnverfaͤlſcht qu erhalten, vnter bem Cdjug vuſers Alles gnaͤdigſten Königs unb Herrn vnd ber Loͤblichen Crohn Poh⸗ len aij vnferer oon Gott — Dberhessihaft, mie and) | 2 | 0 Vale Mr: Weyfahen qm drehzchenea Du. ote des Chrefrſtiehe⸗ fans Beamenburg imb ter Sie Hn amvertrawitet Regiereng, vnuerkeie aller vnfer haben btw odo gar theuer beſchwornen Freyhjritten und Gertechtigkei⸗ ten ewig qu verbleiber, dieſen vnſrer einchelligen vndt mauflde⸗ > Hier Bundi· vnter un gu machen onbt auffzurichten gepwun⸗ gen worden, Welche onjete Heilige Verbuͤndenuͤt unis nichten gemeinet iſt, wieder Dero hohen Königl. Mahtt. vnd der gan Gen Crohn Pohlen, aud nicht wieder ben Churfürften unfern i | guedigflen Landesherrn, fondern einig vnd ollein mie ohen ge ‘dacht, Gottes Ehre vnd vnſere Freyheit qu erhalten, daheh zu leben vndt zu ſterben. Aß geloben vnd ſchwoͤren miran dieſer hochfeyerlichen Stelle, einmuͤthig ont wohlbedaͤchtig, ober dieſen ·von ong auffgerichteten bundt fleiff ond feft zu hal⸗ ten, von deͤmſelben ong durch Fein Ungluͤck oder boͤſe Renke trennen nod) abſetzen zu laſſen, ſondern dabey beſtendigſt zu verbleiben, To lange big alles oub jedes vermittelſt Gditlicher Huͤlfe im vnſeren vorigen alten ſtandt outer dem Schutz des fige und der Grofu, wie aud) untet bie Regierung bes QM: lichen Haußes Brandenburg gebracht, unb wir in allen enfe freyheitten und gerechtigfriten kraͤfftigſtermaaſſen von Siret | hohen Königlichen Mapeftätt und der Crohn Pohlen, wie aud von Ihr Ehurfüefl. Dicht. erhadren amb. verſichert dierben. & wahr ung Gott elfe und fein. beiliges Wort. Beylage X, | y —* Cafimirus Polos Rex. ml: Syatur ct. Ordine: : Uo Bu. Prufflic , auf ttm geb. Archio. — Quam. foliicito-- dinem eunctis Regui Noftri-Proviuciis Paterne. impendere. conftrevimus, nt populi tot bellorum aeftibus.fe(fi, opta- t& tändem fübleventür refpirio, eam quoque Dücalis Pruſ- fi&c trenquilio fatui Hbentér impertimus, dum obviando sienis a retlitma jatentione: to voluntate Nra fenfibus, per literas noftras edocnimms Fidel, et Sincer. Veſtras ſa- . » Crüf pondus pa&lorum Bidgoftienfium, atque eo ſpectan- thi m.cüm Serrho Electore Brandenbusgico transa 3iionum, oquan deterioatioo Soatus Sincer, et. Fidel. Vrarum; b fed Beylagen sun begehrten iu; a — fel inglytao domus Brandenbnegiese Nobis sot tain devig(lpe , amoris et officii aut veteriszandiotearendé.adt — poyi ptovooandi · xvijſſe autloramssito: Cum vito Mete tidem ad aures-Ayae perveniet, ; ' reperiri: nonmautiog ejusdem Ducatus Pep léeg ipcolsa, qui deesüone dc pre | textu. certarum -ltteratum hape opfticam noftritdb eene — . üonem.ia diverfüm trahere. psaeíümsat, eirindeqae mer — morateenm Raflaraa, su&loritatore eontra ome. fat dol bare non defioant ; Fasiendum duximas ,"uf nure'guagug : Siacen. sc Fidel. Veftris banc ipfam meotem Noftrim d _ clarémus, feriogua nmnes comumonecíaciemus ,.. 96-q9ier qu$m,ad derögationem: preeíatotum foederum: st - | row .(quae a parte Noétra ct. Reipiblice funget invioles . hilis- fügto ) attonfent ;..attentegiquea:quópiam pergutefs Csnerarae pobliese-tradquillitaris labem aliter non:dépliots tud.: Nos porrd pro- anspeuo Kegiac besigaitatis; que qua verfum offido, tti conenedis.meridflimae provin) eise ‚Appaime faveroUs o ita eademexbodulo: Gabiitdbond Pa&otum et Foederuam jure metiri eepfemus, sdl.omuaiod dnbiantes,. ihitpflun ;a parte vjnedef Sermi EjeCtoris: nig te adimpleri. Datum Vapfavian -Ango.Del 261» did 2A menf. jane. UE ; en "Beplage xL — 2 J T ——— Cherfirften au den Ocnfoler wit Sie GOlesrótbr. Chin. ov Der Giprie: bou 1: srakı Ruf - sth. — Wann: EE aber Ba erinnden:: wg: with eI Buſere gehorſahme Bänges: hieran (imlbig, Fonbera' aflp dott d teieberroeotigfelt sur: pow ginem Theil gol ofér : turf * varclqo vh, über Vak suc Me ghdrtigang, ; eit oerfeletb ete alb icis fang ;. mie grita Oir dado tuli: anfügen ^midotes,. Mehl iw befebrotie casbeset" unichuidiger.» Vnterdhanen dbjsteb Pus, Qoi dmi iion dib: Lang ub reifftich viertegteo fied che Bag noch jietga —⏑ — pefbivicen wollen, weg igo — endlich Mn: ndt "jan. gewiffen Quanta von den Seite Tn "ET dygdopa. Bet 7 $53 gung . "m 2 486 Beylagen zum dreyzehnten Buch. gung deſſelben gentlich auheimb geben wollen, tem eur feb | ves ohne die Schwaͤchung Vuſer reputation und Kraͤnkung Vuſers Nechtens zugehen kann: Solchemuach vermeineh Wir, Babes etwa auf folgende Art anzuſtellen ſeyn möchte, tal. Cie. Liebden vnd Ihr einem oder den andern SSrrtranten aus denen Magiftraten am Handt qu geben hettet, Sie mochten nur vorerſt ein Quantum willigen (welches denn aufe wenig⸗ fte auf 300,000 Gulden zu nehmen) unb daß fie énbeBen nur aufs wenigſte acht Tage lang von der Contradiction ber Ac⸗ ciſe abſtuͤnden, nnb entweder dieſelbe entrichteten, oder aufs wenigſte Zettul geben, ba dieſelbe gut gethan werden ſollte; welches alles denn, fo wenig es auch in fo kurzer nit fent möchte, Wir an vor ofleririen fumma Ba decurtiren laſſen ' weiten; bafern fie mim nodal ſolche Mittel ſelbſt aug der ^ Aceife aufbringen oder (onft beifchaffen wolten , folches wol⸗ | $n Wir ihrem Belieben anheimb ftellen. . Sjebodo mhfte fie Dti auch dieſes bebungen werben, daß fie zugleich von ber abs (otdung nach Warſchau, vnb ber Contradiltion Vuſerer Bouversinité abfinden, dagegen Ihnen affe Berficherung ' won geben wehre, daß (le auf ſolchen fall —— — Acciſe nicht beſchweret werden ſolten. P Beylage XII. Wir Wriebrid Wilhelm 1c. (un. kundt sc. Nachdem fte von der Knigl. Maytt. und der Grotir Pohlen tatto bie enfénalid) am xottu Ctptbe 1657. gu Welau aufgerichteten, Sub folgendts ám. 6tem November ſelbigen Jahres u Brom⸗ : ug Defkettigten, vnd von allen uelit beſchwornen, endtlich auch auf der im J. 1658 zu Warſchan angeſtellten Convore — bab bem in (elbigeni Jahre auf dem Oirid)éfag von ab len Reichs Ständen einmaͤcheglich 6eliebtenPaGa das fupremam dominium Baßerd Hertzogthuubs. Preußens erlauget, feich Supremum Dominium auch von €, €. Laudefchafft von allen Quisben vff jetzo annoch wehrendem Bandinge emmäßtiglich mit entertgenigfter Submiflion agnofcites ‚‚onb darauf Bemähs Ggf vnd ontertgenigft gebehten, Jis geruheten Clo aller i» * . * ES * 232 - A ' Veylagen zum dreyzehnten Bu — 497 ver ‚Pröegien, Feeybeiten, Begnadiguugen, Receffodi, Deiefe, Rechten, Gereihliäleiten, vnb alten Ebriſtlichen Nbliden Gewobeheiten vnb gebraͤuche halben, die ſowoll €, €. Laubeſchafft ür gemein, oder ein jeber Det Landes für ſich, — eig andy «ie. Einwohner, fonberlich und fpeciatim haben vnd erlangten ‚Zoder-nöch inffüeftiae bei Baferer Negierung haben ond erlangen möchten, Sie ade ingemein , otb einen jeden infonderheit dabey zu ſchuͤgen vnd erhalten, vnd tele fie ſol⸗ ches bey das Seiten ber regierendeu Kohemneifter vab voriger Herefchafft, auch vnſern hochſeeligen Vorfahren ruhiglich ge⸗ habt dud gebrauchet, vnangefochten bleiben zu laßen, in ver⸗ ſichern om Faudeöfürftlich qu vergewnihern. ESolchemnach verfichern vnd vdergewißern wir hiermit und in Krafft- Diefeb Briefes, im ber allerbeſtendigſten maaff vnd Setiu, 'rür Vns, Vnſere Erbuchmer vad nachkommende Herrſchafft/ sufere liebe getrene Vnterthanen, ale Einwohner Bufees Derfiogthumbs Prehften ton allen Stenden, mie auch Freyen, Schuhen, Kruͤgere und andere Eanbfaaffen, mer bie — auch ſeyn mögen, Fuͤrſtlich verſprechende enb zufagende, Ste ele mifeinanbtr und einen jeden inſonderheit, bey allen und - jeden diefem Hertzogthumb gegebenen, auch in den koͤnig⸗ lichen vnd färfilichen Alten vud Neuen Pacten, (omell ben Bärftl. und des Landes von Königl. Maytt. erlangten Privile- . gien, Begmadigungen, wie diefelbe gegeben onb confirmitef, ingleichen bei allen gegebenen und confirmirten. Receflen, — Freyheiten, Decreten, Refponfen, «len Chriſtlichen heyl⸗ ſahmen gutten Ordnungen, Gebraͤnchen, herkonnnen vnd ges wohrheiten, wie Sie dieſelben bey zeitten bet regierenden o» hemeiflere, aud) vnſern hochſeeligen Vorfahten, gebrauchet, tub ſich derſelben gefrenet, Siegeln, Briefen, Handveſten vnd Verſchreibungen, die von der vorigen dieſer Lande Herr⸗ ſchafft, von vuſern hochſeeligen Vorfahren, oub von Bus allen dieſer Sante ſambt vnd ſonders mitgetheilet. Juſonderheit at» loben vnb verſprechen Wir, €. €. Landtſchafft von allen Staͤn⸗ den bey ber vom ihmen angenommenen Lutheriſchen Religion und derſelbigen — Exercitio, bey . allen 499 OPE NEE VER TONER vor, bei veſerm durüefl. Häufe, vut inſonderheit Pj zulegt geweſenen ſchweren Kriegßzeiten, ihr Gutt vnd Blut mit ſtandthafter Trewe vnd ruhmwaͤrdigſter Wilifahrigkeit Det und aufgeſetzet. AB tragen Wir Fein Bedencken, €. CE Landtſchafft son allen Ständen, für nf, unfere Erben onb nachkommen⸗ ge Herrſchaft anábigft zu verfichern, bag biefe Handlung bee Welauifchyen Paden, barumb beg Wir diefelbige "wif vufern geteeien Stenden wegen Damahfigen Conjunturen und Kriegh⸗ . gefahe nit übrclegen kͤnnen, Ihren vorgebaihten · Freyheiten zu feinem Nachtheil gereichen, vnd gemelte Acten von Bf oder vnſern Nachlommer. in feine ſequel gezogen, vnd bei als bern ſolchen wichtigen TraGaten Und Handlungen, fo dieſes Herzogthumb Prefigen betreffen, in Krieg, und Briedensgeits sen , affemab( vnſerer getrener Stände Rath, gutachten vnd | Belieben ‚gefordert, Und auffer tlefem hinfhro Fein Schluß wed fljevenberung gemad)t werben folle, Wir wollen aud) anf Landesvaͤterlicher Liebe und Gmade, gegen vnſere getreue vnd dehörfame Staͤnde dieſelben hiemit verſichern, tag gewiſſe Commiffarii, welche bei Sr. Koͤnigl. Mayhtt. autoritdte Co- faitisli bargs verordnet, foͤrderlichſt allhler in unfer Hertzog⸗ Hamb Preuſſen ſich einfinden, dasjenige, was über der all⸗ bereit geſchehenen Relaxation a juramento nod) uͤbrig, vob lends zum etfect bringen, babeneben(t-von denenfelbigen das eventuale juramentum empfangen, fie aud) dabei Eräftiglich aſſecuriren onb verfichern mögen, daß in cafu. devolutiopis, tvie derfelbige in pa&is Velavienfibus beſchrieben, das dirc- Gum dominium biefe& vnſers Herzogthumbs Srebfen, bim wiederumb an die Koͤnigl. Maytt. vnd bie Crohn Pohlen faf» ken, oub bei derfeibigen verbleiben folte. Wie aud) nicht we⸗ niger, bag €. E. Landtſchafft von allen Ständen bei allen i» sem Privilegien, ſowoll in Religion; «l6 in prophan; G«; chen völlig erhalten, tnb ohne onferer gettewen Stände Con- fens und Einwilligung, tvegen biefes Hertzogthumbß Preußen gueftandt, vnb hoͤchſtmelter Koͤnigl. Maytt. und der Crohn Höhlen feine Beräuderung vorgenommen und gefchloffen, vnd bie Alten ber Welauifchen Palten in feine fequel gezogen wer⸗ N Beylagen jum dreyzehnten Buch erben ſolen. Bub tamit auch ferner €'€. genglid) geſichert feyn möge, daß Wir gat nicht: gemeinet fnb; das erhaltene füpremum et direttdäm dominium, rider bel kandes Befte ont begen wollhergebrächte Freyheiten zu exten- diten, Solchemnqch intendiren Wir ein mehrers nicht, "dere daß Du, nachdem das tile dominium mit dem directo eonfolldieef, tnb onß das fupremum dominiuih queſtehet. nımmehre nebft bem bergogficben vnd teg. Drdenfi-(wie Wie Diefelbe vorgehabt vnd nod) haben) «ad bie Siniol vnd dee Repoblic Jura competiten, derer Wir ung denn auch nicht anderß gebrauchen wollen, off rhie fid) derſelben der König | vnd die Republic; nad imbak be? Paten, welche zwiſchen dem Rbnige , der Republic óub.$n, vnd denn "aij bei de⸗ wn zwiſchen vnſern Vorfahren’ vnd ung‘ felb(t; mit vnſern preufl. Landrfiänden abgehandelten. Verfaſſung gebrauchet, eder legitimo ipfis competente' jore gebrauchen koͤnnen. Wir geloben tub verſprechen and) ſolches vnb darauff — elf der Sqarfitfübe Erb, onb Dberhere, vor Bf, Bufere Er» ben unbe nächkommende Herrſchaft, bei Ehurfürflt. Blrben, Treue und Glauben, in beſtendiger Born, alg ſolches Immer geſchehen kann oder mag, bag Wir E. E. Landichafft von als len Ständen vnd einen jeglichen infonderheit, ^ bey allen vnd jeden dieſes Laudes erlangten vnd einverleibten Privikegien, Palen, Reteſſen, Deereten vnd Reſponſen, Gerechtigkei⸗ Im vit Bregheiten in Religion, ond prophansGaden, its ſenderheit bet der einhellig angenommenen kLutheriſchen Reli fion, ned) innhalt bec Augsburgiſchen Confeffion , tile bie» ſelbe Kaiſer Carolo V. 1530 übergeben, beríeibén Apolos tie, vnd wiederholten preugí. Corpore doctrinae vnd Kits cherordnung, derfelben Kirchen sub. Schulen geruhig, vnd Wmangefochten bleiben laſſen, in bem exercitio der lutheri⸗ ſchen Religion , verfelben Ceremonien, Hoſpitalien, Ren⸗ fn, und was ſonſt mehr bargue gehörig, num vnd nimmer; ar €, €. Landſchafft daran Kindern, ober jemand baram hindern / vnd zwingen, ober fie fonften: verfolgen laſſen. Wir wollen m Te die reſormirie Vn ; —— exer⸗ citicn - j 473. Vegylagen zum dreyjehaten Fame: cien vb Sugrieent , m weiche: id) mit Rund -oub Deren js der Alugöpwegifben Confeffion belemmen, omb- agn. bof Wir gleichfpßs. hie Roͤmiſche Catholiſche bei ihrem Rechte laj fon , onſere geizeue Stände. wiaber. bie vnſere Aflecuration yed Zufage, in der Lutheriſchen Dieligian wichk.gefkheen. Gin gegen wollen Wir ale andere. Religionen, welche vorerzaͤhl⸗ | te (ea Religionen und bem fublip(deu Priwilegio.gupgieder, abge - thanu vnd nicht introdueitt · wiſſen, Sie auch kei allen loͤbli⸗ den alzen Drdnungen, gebraͤuchen, - bestormaen pe gewohr⸗ heiten ,- Pfand vnd aubern Verſchreibusgen, CantraGep, haab dad güstern, Saundfefen, und Handreſten, - Bejeh ynd Sie ein, ‚Immunitaeten , Gerichts barte iten ^ pofielionen, Leib⸗ gringen: sub Begnadigungen, ſo €, €. Lqaudſchafft in genere et in fpecie vom Orbengieitéen. bec big zu bisfer Stunde, vom Denen, Sbuigl. Maytt. vnd Krohn Pohlen, oder auch won | yuſern hochloͤblichen Vorfahren, Marggrafen vnd Churfuͤrſten zu Brandenhurg, hochſeeligſter Gedaͤchtn, web von Voß ſelbſten, oder auf vnſern befehl, von neu peredl, Ohettoͤ⸗ then, vnd deroſelben gethanen wollfundirzen Bericht erlanget, gebrauchet vnd beieffen, in allen ihren Pundten , Claufülen, amverhrädlich vud vnoeraudert ehnf tipige-cxgeptiqn. (dir gen vio erhalten mollen; sub ‚hat.ed im übgigen ni denen Leb⸗ / qus, welche: nad) innhalt bsc Papbecorrfafipugti.otna ber om» disſten Hecrſchaft prae)ndite, hinwiederumb ven den Shen täshen ussliehen werden, (eia gutes vnd; beftendiges iBergeuben, dergeſtalt, bog anf leinecley Art und Weile, 40: Scie. ober Grigdenßzeitten dawieder gehandeit, noch- jewand dawieder i baudeln geſtattet, fondern ſobald uͤber Verhoffen sfwa® benv ſolben zupigder eingebrochen, ſolches pnperglarct, auf Bnfesen getreueu Stände vñnterthenigſtes erinnern abgeſtellet, pnp uad) denen mit vnfern Staͤnden auffgerichteten gas Besfafsungen 9ub gewohnheiten einggrichses werden (ole, — Wie pella auch Bafere getreue Laudtflände und fonft jebecmánnigli anf fein vnterthenigſtes Bitten guedigſt gerne hören, aud) niealé um Sande den Weg Rechtens verichlieffen (a(feu, ſonders obse Ad- minigration durchgehender Vase Je feft enb £u des⸗ Pd “ S Sina zum Deren u Oil) Salt , Und Die darsieber hauden, "erc c Üaef der Cherbchtigfeis-hemmen, zur gebährenden Betaumort tung uud. Straf gehen, vob gleich wie Wir ong Zeit waͤhb . tmb bate Regierung, die erhalfang des Friedens onb dei Rahe mit etiem yenft vnd eie. angelegen fein Jaffen, und zu trlongtup ſolches Yeilfahmm Steedé keine Muͤhe, gefahr, Aufb wenduug vnd Schaden gefcheuer ober gefuͤrchtet, alfo werden Bir auch usch ferner wit Gettes Haͤlfe bei Wee Intention (e$t vab vnveraͤndert vecharten, - | Dieweil eb fi ober jedennoch 'auf dem gern Be beignäf das Alirhbihften begeben vob. zuetragen Lönte, daß Wir auch wieder Vuſern Willen gezwungen wuͤrden, in einen - Krieg Buß qdbegelen, ond vif babe) guedigſt wol erinnern; daß abſonderlich in ſolcheu (Mim ver fBtlerthanen geireuer eink rath und Afiſtenz vonnoͤrhen, vnd daß fo ein Werth oh Mittel nicht gefihrt werden tÓónme ; Dieſemnauch ſo chen Wir onferá Hertzogthumbs Preigen halber keinen Krieg anfangen, . Bi Haben ‚dem zuborhero Vuſerer gerreuen Scauve einrath ttcuemmueu , ud Sie darin gewilliget, auſſerhalb iri cufibus noceſitatis, as in welchen Mir und vnfere Nachkominen vr⸗ ſerer gerzenen Siaͤnde einrath snb Bewllligung vidt. erfortent Huren, ^ ifa! denn eine ordinaie Defenfion beg £ube8 be — tnft, darauf wallen Wir Vuſerm ber. Set eofikfil. len gemehß, vnb mie es bie nothdurft fordert, bedacht feyn,: Dato über vnfror yerrstien Stände Bnterihtnigfien Ginrdi vb gutts achten verehmen, vnb daſſelbe zum gehörigen Stanbt end Üihtigkeit:lieingen, Mie auch zu Friedenß⸗ oder Sciegegetti sen feiwe- Contribution ober Anlage auffchlagen‘, - Wir Haben, denn zavorhrw ihren getrenen Kath berndmmen; eibi Pier eto ia gewilliget, damit alfo das Wachschumb des Cures Voſbr⸗ dert, vat. vas reípetiive gnebigſte vnd sntetftnia f PME a mehr vnb mehr Rabilitel wert. ' Weiner geioben Wir edd) biemit zum — pr Wir gemehner Land ouo Leuthe, affe: aller vnd jeber duſrer qo &enen Vnterthanen, heil, ring, wohlßarth, reddiétiumb, ^ — DDR, jeher: i rest éufa et. Capp ovd, ters r] 494 ee ferlicher Worforge, tole onfer ſelbſt eigenes, dergeſtalt uns befoh⸗ ſeyn laſſen, bag Wir Sie mieber Unheil, ſchaden tab Nach⸗ (oeil, in vaſern gnedigſten Schutz, Schirm, vnb Landöfkrfil, Berwahrung faffen vnd nemen, vnd alles dergeſtalt duſern e^ , werbie, Gerichten gehörige Execution gefchehe, die Juftiz nicht re Höchfien Kräfften nad) abwenden vnd hindern wollen. De beunebenſt wollen Wir auch, daß mit einem jebroeben vafer fButettbanen nad) gleich vnd echt vor feinem ordentlichen fo ao, ohne einzige Vergewaltigung verfahren, vnd bie Inflan- . tien nicht confundiret werden. Ueber biefes.alies — Wie ferner in gnaden, daß, meum einige Mishelligkeiten, oder aber ſonſt in beu audern beſtalten Judiciis nicht abgethan wer ben kdunen, bag Wie alsdenn zu mehrer Bezeugung vnſtet Müde, vnd daß Wir einem jeden gern gleich durch gehende Juftiz wiedecfabren laſſen wollen, wie davon weitlaͤuftiger in bem Sanndtag6 ‚Recefs, welchen Wir vorhero mit vnſern getreben Staͤnden communieiren vnb feſt ſtellen werden, aiſponitet werben wirbt, vnd zugleich wie ſolche judices auf ſolche Sache, vnd derſelben Gerechtigkeit allein zu beeibigen, alſo werben Wir es anch bei deroſelben Ausſpruch bewenden vnd in denſelben exequiren laſſen, geſtalt Wie dem auch die fBecorbaung machen wollen, tag ín rebus judicatis. bei len tardirt, dad wer bemiber gehandelt, gebügreab geikef Bnd denmach ein jeglicher eiffiger privat audivit feine Oeconomie qu feinem felbſt eignen Beßten eub nutzen be (iet, vub nach feinem Belieben die dazu beabtigte Dienet aunimpt snb abſchaffet. 9o haben Wir vnb behalten arch ‚ Mm feften sub höchkubtigen fBorfag, vnſer durch allechand Buorduungen gutentheilß zerfallenes Gammeto und Oecono- mie⸗Meſen, fo viel noch zur Zeit muͤglich, hinriederumb qt redreſſiten, bie fleiſſigen und getrewen Haußhalter und Bo empten beisubehnlten, mit denen andern aber, zu xa Oníró und des Landes gröffern Schadens vnd nachtheil, in gämlihe ruin sub getshttung unferer Domainen, nad) dei einem jeben paivato, onb «ifo aud) vieimehr. "T". -— JSpjagen zum berogebnten Buch. ' 49& ben Aechte eb SBefuguhß gu verfahren. Dabei Wir aber tod bie Meisung gar nicht haben, (am molten Wir auch muc bes geringfien Meufchen, vielmeniger die, welche von ong pi Chrendmtern befördert, aug blogem Verdacht vnb angeben, ihres Dienſtes entfegen, tnb Vagnade auff Sie merfen. Sons dern Wir wollen wieder disjehnigen, uf die zu anfangs er» totoate Weile nad) Recht verfahren, welche in wärklicher Abs lec — — und ſonſten Vntrene befunden werden, die⸗ jehnigen end), welche zu einigen Chargen befórbett, vnb js denenfelben vntüdotig befunben werden, wollen Wir mit na» den erloffen. In caufis publicis aber, da ja einige vorfallen möchten, follen onfere getceue gehorfamfte Stände ihre noth⸗ durft auf öffentlichem Panbtage, ong vnterthenigſt vorfragen, dafern auch ihten frepbeiten und Landeöverfaffungen einige eine _ träge geſchehen, mit aller befcheidenheit an Daß bringen, vnb bie Abſtellung ber "allgemeinen und befonbern Beſchwerden dee mätigf fuchen, bie Wir denn ol bero gütigfter Oberherr vnd Laudes Vater nad) den Lannds Verfaſſungen einzurichten, vnb alles in gerelufchten Sland zu (ege, tuf 'miglibf werden ^— angelegen fein laſſen. Galten Wir aber aufier Vanbeà ſeyn, fo ſtehet auch einem jeden, auch auſſerhalb Landtages jebete mahl frey, feine Beſchwer on Vuſete preuͤßiſche Regierung zu bringen, welche ung nebſt ihrem vnterthenigſten Gutachten, ſolches aeberíamlid) zu reſeriren, vnb auff vnſere guedigfle Refolution ; ‚eutfcheiben werden. N Bud. gleich wie Wir boron, wenn vnſern getrehen Gtänden beſchwer zu führen, rechtſchafne Briach gegeben wer⸗ den folte, kein Gefallen tragen, vnd denfelben forderlichſt ab; zubelffen wiſſen wollen, bie Stände aber ber fanbtáge halber, tub aii wenn diefelbe gu offt vub gu viel zu der Herrſchaft vnb beg Landes beſchwer geführer, Wir aber ueber deßhalber, noch auch fonft dafür gehalsen werden möchten, qu einigen reblichen guerelen Befach qu geben, (onbern jedesmahl das allgemeine Beßte zu fuchen gebeufen, fo find Wir gnebigft zufrieden vnb. lagen geſchehen, bag onftre preuͤßiſche Regierung, mit zuzie⸗ has deö Beinen Conslii (mit nu es fonft allesding® bei ) ^— bam 6 ] Beylagen zum dreyſehnten Buch, | dem alten Herkommen Bleiben) Me ſechs Jahre ſich zuſammen⸗ hun, die Sache wohl überfegeh ob ſolcdes Vuß iiebit Ihrem vnterthenigſten ink vnmaaßgeblichen Gedenken gtévíembg $e richten, batauff Wir denn, wenn Wir nicht Durch eine cedit ſchafne Chehaft Daran verhindert werder jebehmehl einen Lanndtag außfchreiben, vnd in Vaherer Abweſenheit von un ferer preußiichen Regierung, die 9arihbfag&banbfungen enıpfon gem, vnd bi& auf vnſere gnedigfte Ratification fortſetzen lab fe) Wegen. Reftringirung der fünbtage aber, Ver Spende ontertbenigfte unvorgreifliche meinung ecibacteri-niotfen, Vnd damit unfere gefvehen Stände „ Diefer wnferec chur⸗ fürflichen Affecuration , ſich zu ewiger Seiten gu erfreuen has best mögen, ſollen onfete Eiben und Nachkommen, fobald ein fall oder Verenderung geſchetzen feyn toitbf, vnd Sie alfe bie . Regierung diefed ihres Herkogthumbs antreten‘, einen allge⸗ meinen Landtag anfzufchreiben, tnb mann ihnen alß uatücl hen Oberherrn, von vnſern Laund ond Leuthen alßdenn der Erbeidt abgeleget wirdt, zugleich alle eingeſchlichene Beſchwer⸗ de abzuſchaffen, Auch obwohl Sie bie PaCia Velavienfia vnd nach Anweiſung berfetben, bie Privilegia veb Lamdes Befchrnd- renn, dennoch €. €. Laudfchafft Verſicherung ihrer Freyhei⸗ ^ fen und Pannbéberfagungen zu geberi, vnd dirfelbe im Der at N lerbeften form, Art und Weiſe, wie dieſe snfefe dégenmáctige Affecuration if, zu befletigen gehalten und verbantien ſeyn, damit €, €, Landſchafft defto Mehr Veſach haben iidchte, vn⸗ ferer Huld vnb Gnade, (ofatige die Welt (teet, im Befften ein gedenkh zu fein, vnd unferm Churfieſti. Haufe alle thtéttipeo — — figfte Treue, Gehorfam vnd Staudthaftigkeit: zu etweiſeu. Wie beun vnſere getreue Stände zu allen Zeiten bei Bas emt vnſern Nachkommen treu vnd beſtendig haften, vnd Buß sub Bufere Lueeeſſoren vor Dero einige OberEtbheren vites ' migft ecfermen, vnd im übrigen den Welauiſchen Palten, all „welchen und bem dadurch erlangten Recht ſonſt nichts deropi- — tef, ſondern hierdurch vielmehr beftettiget voitbt, ſich alfegeie — gehorſambſt accommodiren (offen vnb wollen, Vrkundelich x. Bey / Sess jum Deenpehnten eu. 970 S" s Beylage XIV. Der Durchläuchtigfte Farſt und Zerr, Zerr Friede⸗ rich YDfibeim Gibt €. €. Landſchafft won atien Staͤnden fo ' genden Landtages Abſcheidt. Radıdem €. ©. Landichaft von allen Ständen aus fonderbahrer zu ihrer Churfärftlichen Durch⸗ läuchtigfeit, als Dero €inigen Ober⸗Erb⸗Herren, tragenden unterthänigften ungefärbter Liebe unb devotion, aud) gu mod) mehrer Dezeugung Ihrer (tanbbafften Treue, zwar ein fubli- dium «uff drey nach einander folgende Jahre, gehorfambfis gewilliget, bie Städte Abnigsberg aber mit denen vom fer ^ ren ; Otanbe, Land, Räthen, Ritterfchafft und Abel, fo mol ratione modi, als auch fonflen, hierinnen fid nicht vereinie gen können ; e hätten Ihre Ehurfärftliche Durchlaͤuchtigkeit | ei wol deffen oro in folchen fällen zuſtehenden Juris Com- planandi abfolute jm gebrauchen gehabt; Sie wollen aber umb allerhand echeblichen Urfachen willen daffelbe, jedoch ohne Conftgaentz und Praejuditz, vor bißmapl - nachfolgen — be Art exerciten, : Nehmen ſolchem nad) anfänglich das von affe Staͤn⸗ den gewilligte Subiidium mit gnädigftem Dand auff. unb anz! | Und weil daffelbe durch fein anderes, als durch ein Accife- oder Confumtions » Mittel hequehmlich auffjubringen, daſſel⸗ be aud) allbereit auff beni ande vor dieſem eingerichtet, und big dato continuire$; Go haben bie vom Herren, Stand, Land» Mäthen, NRüterichafft, vom Adel und Heinen Städten, daß jenipe, was bii dato aus der Accife auff bem Lande ge — — fallen, und big initebenben Johannis nochmals fallen möchte, aus fonderbahrer unterthänigften Treue und affection, Ihrer Churfürfilien Ducchläuchtigkeit gehorfambfts zu Dero freyen difpofition offericet und übergeben, unb darnebenft veripros- deu, dieSumma von hundert und achtzig tauſendt Reichstha⸗ lec, von kuͤnfftigen Jobannis anzufangen , bie bre nacheins ander folgende Jahre, unb zwar jedes Jahr mit fechzig tau⸗ (ende. Reichöthaler abzuführen, umb ale Monath richtig einlie⸗ gi Pr 5. Bd. | o^tfem « ! a9. — SOwlesee we toil m Pond, qun dpa Sude ^ Schulen, Finfpitslen, Senes; jue. uam, SHrbungen, „gb jn fima allen vnb jttem bog at härigen.o0d gporhneten,. oder aud) maß. nachmols tarps ger wiedmet werden möchte, nmangefachtan , (ceo vir ompabinbert zu.daden, und. iyu fambt und fonders allen fappebi igit den Cup vnb Schirm zu leifitu tb zu halten... vnd ſolcher —— Wefdruag quiwieder,, oufer jug fummae potꝑſtatis «iren fa- eta night zu extendi; Win welleu ferner jeher, bem Armen guid mie dem Reichen, ehn einiges Aufehyse: der Pers ſonen, bey. alien Recht vnd Billigken Fieflli au erballen, wb wieder eegemelige Gecralt zu ſchuͤtzen, handbaben vnd zu vertheidigen, wieder Recht onb billigkeit im enigſten «ber Heinſten pigpt au. venküngen «: nob hod ed van autetn ges fhebe,. zu verhengen oder zugelassen; Was win ihren auch hinfort meter ohre beufelben ihren Üedhten, vnd Orntdatighos teg, Sreubeiten, Privilegien web. alten ldblichen Gumehnbeis ‚ tem, pud qufftichtung vnd Berbeßeeung Chriſtlicher loblicher Rolicey oben wie fie wit audern frenheitten zu ugebeßern und - zu begabey mien, damit wollen Wir mehrgeſagtes Bfer Her⸗ gogthumd Preuͤften aus fuͤrſtlichem Gemuͤthe, -onb audbigftc Zuneiguns guedig seripugeg, Gie auch bey benenfellsen vet; theidigen, ſchuͤtzen, beſchirmen und handhaben, &bep bem ge loben Wir auch hiemit qum krefftigſten vnd beſtendigſten, alf ed yon Baß geichepen kann ober mag, ba Wir gemeiner Land (ub cute, alg aller vub jeher vuſerer getceroen lichen guter , Ihanen, Ruß, Wohlfarth eub Wachßthumb, goffuekmen und Beſtes jedesmahl qu cedotídjaffepec Laudesvaͤterlichen Bonforge, wie vnſer felbfk eigenes becegeftalt guß ongelegen fein foden ‚wollen, bag Wir fie teieber Pubeil, ſchaden aud nachtheil, in vnſern guedigfien Echntz vud Schicm, Egndesfänhiigne Verwab⸗ rung nahmen ond fogen, vnd alſes dergleichen pnſern hochſten kraͤfften und tov cfl bte. ved), ebrei vet behin — dern woſlen. | Jedoch woflen wir durch tiefe vnſere General und gemi we Confirmation, denen Welquſchan PaGis ,.-enb beme mas darin enthalten vnd Bang wien, nicht desogitet -— egt sicewdpea ober. cxtendies, olg miesó Jüre Kdoigl. Mahit, wb Gua Pohlon aebroudpet, oder, dero Ihnen von gedité wegen, uſtehey den hefugnhß naxtz, gebrauchen fünnen,. vnd vi. ſece liebe geſcoue. Buserthanen bey (olde füpremo donjnie mit geb Siebe, fan(punth, Gerechtigkeit wnb-anbem einem Coriglidpen nnb Ihhlichen Potantaten su Regepuo wallen⸗ ſtehenden Fugcuden regieren, ‚ alles, trewlich, fürfilich,. ſonden arge Cif qni. gefchtne — in den 24 Noe yanbes A665. : of | Er 95 ti fage xlij., rl Affscurstion den Loͤhl. Sunder des Gernoge vumnb. reifen. extheiler / den 10 Martii 1663. Win Fciedrich Wilhehn 25. Pelennta ob. thuen - kundt hiemit ves Rechdem Bir dad fapremum Domininm dieſes Hechec lib) Preͤen grlanget, ſoiches fupromum dominium Qj €. tenpídpofit vop allen Staͤnden ‚auf enpody jegt roeirenbeu. Lamtage anmathiglichemit vnter thenigſier ub iſſion agnofcia - ttt, vod Dasanff dehmsigfe vud vnterthoniaſt gebethen , teni Sie in ohsedachte⸗ tpi, Cr. Koͤnigl. Mayhtz. und der Cro 3 Pohlen getroffenen Handluug, wegen baiuabliget ConjusQlu- — ven vndt m. Kriegbuurabe , nicht hetzen können ga gen werden, Wir. gerubeten Sie in Churfirgt. Huld vnd Giuas be, . wenn Cie ong alß ihrem nataͤrlichen Oberherrn den newen Kids leiften würden, zu verſichern, daß folche Aende⸗ ung darumb, daß dieſelbe ohne ihr Vorbewußt vnd Cintas thea, obbeſagter Vrſachen halber geſchehen, ihrem wollherge⸗ brachten Freyheiten und gerechtigkeiten nicht praejudicipen, ^ noch deufelben qum Nachtheil in einige ſequel gezogen, ſon⸗ dern fis dielmeht bey ipreu wollhergebrachten privilegien, vn oj vad vnfein Giurfürftl. Machkommen, - gefhhget Und ers halten werden folten, Wenn Wir beun biefe unterthenigfte Bitte in Höchfter Billigkeit beruhend gefunden, vng aud) babty. beßtermaaffen ecinustu,- mie. enfese. getrewe Vnterſaſſen Dies Ä " vajtcà derdogthwnbe ned vou allen Ständen, hiebe⸗ vor, uz Verlegen mn Menpbnió Bud: ^— doo — (prion nee, mh heb fupremam domiaium anberi nice * e . / : 3 | ! : N N : 3 | 29% : Beylagen gunrbréoeóuten Buch. wor, bei vuſerm churfuͤrſtl. Hänfe, vnb iuſonderheit bey ta zuletzt geweſenen ſchweren Kriegßzeiten, ihr Gutt und Blut mil ftandthafter Trewe vnd ruhmwuͤrdigſter Willfahrigkeie bet v6 aufgeſetzet. Alß tragen Wir fei Bedeucken, E. E. Laudtſchafft von allen Skaͤnden, für vnj, vnfere Erben und nachkonmer⸗ de Herrſchaft gnaͤdigſt zu verfichern, bag biefe Haudlong der Velauiſchen Pacten, tatumb Daß Wir biefelbige mit unfern getreuen Stenden wegen bamabfigei Conjunfturen und Kriegß⸗ . gefahr nicht überlegen kͤnnen, Ihren vorgebarhten Freyhelten zu feinem Nachtheil gereichen, und gemelte Adten-von Ei oder vnſern Nachkommen. in feine fequel gezogen, vnd bei elv bern folchen wichtigen Tradlaten Und Handlungen, fo tired erjogtium orefijen betreffen, in fries, und Geiesensye $e, allemahl vafetet getrener Stände Rarh, gutachten vnd belieben ‚gefordert, vnd auffer dieſem hinfhro fein Schluß neh Berenderung gemad)t werben folle, Wir mollem aud) «d. Landesvaͤterlicher Liebe und Guade, "gegen vnſere geicene vno gehorſame Stände diefelben hiemit verſichern, bag gemit Commiffirii, welche bei Sr. Konigl. Maytt. autoritdte Co- faitisli bargu verordnet, foͤrderlichſt aliler. in unfer Hertzog⸗ Hhamb Preuͤßen (i einfinden, dasjenige, was über der ch bereit gefchehenen Relaxation a juramento noch Ährig, vol⸗ Imd8 zum etfect bringen, dabenebenft- von benenfelbigen dad eventuale juramentum empfangen, fie auch dabei kraͤftiglich aſſecuriren onb verfichern mögen, bag in erſu devolutionis, tvie derfelbige in pa&is Velavienfibus befchrieben, das dire Gum dominium dieſes unferd Hetzogthumbs Prehfen, bie ‚wieberumb an die Königl. Maytt. vnb. bie Crohn Pohlen fab i len, und bei betfelbigen verbleiben folte. Wie and) nicht we⸗ uiger, bep €, €. Landtſchafft oon allen Ständen bei allen ih⸗ tem Privilegien, fowo in Religion; «l6 in prophán, €« BEEN. vdllig erhalten, vnd ohne unferer gettewen Staͤnde Con- , fens vnb Einwilligung, tvegen dieſes Hertzogthumbß Preuͤten p gueftandt, vnd hochſtmelter Koͤnigl. Maytt. und der Crohn J Pohlen keine Veraͤndernug vorgenommen vnd geſchloſſen, vnd . bie Alten ber Welauiſchen Pacten in feine ſequel gezogen wer» ! ' N J - e , ' ' ; Beylagen gum brenyenten fud ‚498 werben ſollen. Bud damit um) ferner EE. Laudtſchaffe genglih geflchert ſeyn möge, daß "ffir gat nicht gemeinet find; das erhaltene füpremum et directttm dominium, wider deö Landes Beſte vnd begen wollhergebrächte Freyheiten zu extens dites, Solchemnach intendicea Wir eim mehrere nicht, denn bog Buff, nachdem das utile dominium mit bem dire2o coofolliref, und on das füprtmom dominium zueſtehet, nunmehro nebft bem hertzoglichen vnb beg. Didenff (wie Wie diefelbe vorgehebt und noch haben) auch bie. Konigl. und beg Republic Jura competiteu, derer Wir eng denn aud) nicht ander gebrauchen wollen, "off wie fid) derſelben ter König tnb die Repablic; nach imbaft bet Pacten, welche zwiſchen dem Könige, der Republic óub.$uf; vnd benn "adj bei das nen zwiſchen onfern SSorfabren vnd ung‘ ſelbſt, mit vnſern preußfl. Landiſtaͤnden abgehandelten Berfaffung gebraucher, oder legitimo ipfis competente' jure gebrauchen koͤnnen. Bir geloben vad verſprechen and) ſolches vnb "Porauff; efi der Natuͤtliche Eh, vnd Oberherr, vor Vnß, Vuſere Er» ben vnde nachkommende Herrſchaft, bet Ehurfürft. Warden, Trene vnb Glauben, in beſtendiger Form, alg ſolches immer u geſchehen fann oder mag, bag Wie E. €. Landfchafft vor als Im Ständen unb einen jeglichen infonderheit, bey allen vnd ſeden dieſes Laudes erlangten und einverleibten Privikegien, Padden, Reteflen, Deereten wit: Reſponſen, nme im eut fveybeifen in Religion, end prophan ‚Baden, ſenderheit Bet der einhellig angenommenen Lutheriſchen Rein fion, nach Imhalt der Augsburgiſchen Confeffion , tole Dies ſelbe Kaiſer Carolo V. 1530 übergeben, derfelben Apolo gie, vnb mieberholten preußl. Corpore doctrinae vnd fit» , derfelben Kirchen sub Schulen gerubig, vad angefochten bleiben loffen, in bem exercitio der lutheri⸗ fen Religion , verfelben Ceremonien, Hofpitalien, Ren⸗ ft, vnd toas fonft mehr darzue gehörig, num tub nimmer; mehr €, €. Landſchafft varan Kindern, oder jemand daran hindern / vnd zwingen, ober fie fouften verfolgen laſſen. Wir wollen " bert die reformirte Religion, ; berfelben exer-' citicn - 493 — Beykagen zam dreyzehuten fni eiie en, BZuxtheent, alß welche: (id) mit Mund vud Herzen ‚iu. der Augsvucgiſchen Gonfeffion bekennen, awb- bata bof Wir gleifollà hie mido Catholiſche bei irem Rechte laf (em , „onfere getzeue Staͤnder minder, bie opirre Affecuration yad Guíage, in ber Putkecifdpen Meligien nicht gef&peen. fiw gegen wollen Wir alle andere. Religionen, melde vprerjähle tee Religionen vnb bem Lubliuſchen Priwilegio zumieder, abge than vnd nicht introducitt · wiſſen, Sie auch kei allen loͤbli⸗ $n olen Hrbyungen, gebraͤuchen, - estopsaen 9ub-aemobm heiten ,- Pfand vnd aubern Werfchreibungen, GontraBep, hack yad gütern,. founpíegen, und Handveſten, Mrijef vnd Sie⸗ enis, Immunitaeten , Gerishssbarkeisen., paflefiouen; Lee orbinget: vgb Degnadigungen, fo €, ©. Eaudfcgafft.in genere. «tin fpecie vom Ordenßzeitten. her biß su Disfer Gituntbe, vou Deren, Königl. SRegtt. vnd Krohn Pohlen, ebep aud) von . 9nítrn hochloͤblichen Vorfahren, Marggrafen vnd Eimefürken qu Brandenhurg, hochſeeligſter Gebäindg, web von Bof. . feléfteu, oder auf vnſern Befehl, von wma prend, Ober "ten, vnd derofelben acf anen moli(unticug, Berxiche erlanget, gebrauches sub beieffen, in allen ihren Pundten, Claufülen, unverbsädlich vnd vnoetlubért, ehng einige engeptige (div fra oh erhalten wollen; onb hat es im übgigga ni Heinen Priv . an, welche nod) inubalk der Papbeönsrfaßgugsmoisıe ber anb Rigfien Herrſchaft pracjodite, hinwiederump: pon, den JObete raͤthen neglieben werden, (eia gutes vob-Deftqnhigeó ABetipenbes, dergeſtalt, be anf keinecley Art uud ZDeife, zu, Kriegam- aber Grigdenßzeiften dawieder qrhandeit, noch- jemand dawieder a baudeln geſtattet, ſondern ſobald uͤber Verhoffen etwas ben» ſolben zuwieder eingebrochen, ſolches unvergdgrrt, auf Vnferes geteeueu Staͤnde vutersheuigfieh erinnern abgefisliet, nnb nad denen mit vnſern Staͤnden auffgerichteten fontéjBefagungen 9ub gewohnheiten einggrichses werden (ole, Wie meiien «ud Bnfere getzeue Laudıftände und fonft jedermaͤnniglich anf. fein vnterthenigſtes Bitten gnedigſt gerne hören, aud) niemals im anbe den Weg Rechtens verfchlieffen laſſen, ſonders übgg Ad- minigration durchgehender onpaxsheüfher do feft end Saas ' des⸗ - = WC Beta zum. —À "es 95 — Shen, dub bie bamieberSabehl, ber (oth . Éaef tec Sordchtiglkeit hemmen, zur gebährenten SBetautmbottb tung owb Geoff sieben, vob gleich wie Wir ng Zeit wa , temo onftree «Regierung, die erhaltung Des Friedens vnb tef Ruhe mit aem graft vnd eit angelegen fein laffen, vnd zu erianguug ſolches heilſahmen Suede feine Mühe, gefahr, Auf toeubsog und Schaden geſcheuet oder gefuͤrchtet, "alfo werden Bir eud) noch ferner mil Gastes Huͤlfe bei ten Intentios feit vab wuberdnbert verharren. | , Dieweil es Rd abet jedennoch ouf dem geredien Ver⸗ heugnuͤ des Milterhöihften Begeben vob. zuetragen kdute, daß Wir auch wieder Vuſern Bien gezwungen wůrden, in einen Krieg Vuß zubsgelien, ond vif babe) guedigfl wol erinnern, - bag alfenderind in ſolchen fMen tec fBelerthbanen geireuer eimi sach eub Affifenz oonnif) mm, vnd daß fo ein Werkh ohne Mittel nicht geführt werden KDune; Dirſemnach fo wollen Wir unferd Hertzogthumbs Preichen halber feinen Krieg anfangen Wir haben denn 4ueocbéte VBuſerer ditte Scluve einrath vetuomuuen, dad Sie darin gewilliget, auſſerhalb in cubos siecefütatis, ali in welchen Wir ont vnſere Nachkominen vio ferer getream Staͤnde eincatf vnd Beriligung- nicht erfortenit Einen. Maß denn eite ordinaie Defenfion dog Landes be — reift, darauf weflen Wir Vuſerm Ober Laudedſrſtl. Qon bd gemebg, onb mie e$ bie nothdurft fordert, bedacht ſeyn, tav áber onfcik yerttiien Stände Vetestlytnigften Ginrdt vnd gutt⸗ edm serm, vou daſſelbe jm gehörigen Standt nd Vichtigkeit bringen, MWie auch zu Friedenß⸗ oder Kriegszeit⸗ sen feine- Contribution she Anlage aufſchlagen, MWir Haben, Uem zuvothero ihren getreuen Rath vernonimen ud Eier Dao ia zewilliget, dam alſo das Wachschumb des Vubibes peto dert, uud. vus reípetive gnebigſte ob Snteribehigft: une e mehr vab meht Rabiitet wert. c . 7 Wang geloben Wir end) hiemit zum frififis, qa Wir gemehter Land ono Leuthe, alſs alfer vnd jeter sg freneu. Bugeridanen, heil, mug, reogifarto, mddiétiumb, — ^ — vd Deſtes, ziehe Ls reStidiafeet. py ov, tet» ec 4 494 Benlagen qum brepgehnten Sud. feclicbec Borforge, tole voſer felbft eigenes, besgifiaituns beſeh⸗ Jen ſeyn la(fen, bog Wir Sie nieder Unheil, ſchaden tub Nach⸗ "o^ $ed, in vaſern guedigften Schug, Schirm, vnb fanbefücfil. Berwahrung faffen und nemen, vnd alles bergeflals onfern Höchfien Kräfften nad) abmenden und hindern wollen. De benebenſt wollen Wir auch, dag mit einem jebmeben Onferer ^ fButettbsnen nach gleich oub Recht vor feinem ordentlichen fo- 20, ohne einzige Vergewaltigung verfahren, snb die Inflın- . tien nicht confundiret werden. Ueber dieſes alles verwilſigen Wir feruer in gnaden, daß, wenn einige Mishelligkeiten, oder aber ſonſt in den audern beſtalten Judieiis nicht abgethan wer ben Ebunen, bag Wie alsdenn gu mehrer Bezeugung vafcee Müde, vnd bog Wir einem jeden gern gleich burd) gehende Juftiz wiederfahren laſſen ‚wollen, wie bapou weitlaͤuftiger in bem Lanndtags⸗Receſs, welchen Wir vorhero mit enfe getrehen Ständen communiciten vnd feft fellen werden, difponitet werden wirbt, tub zugleich wie foldye judices auf. ſolche Sache, vnd berfelben Serenligten allein zu beeidigen, alfo werden Wir e& auch bei derofeiben Ausſpruch bewenden tub in denſelben exequiren laffen , geſtalt Wir denn aud die SBerorbuung machen wollen, bag in rebus judicatis. bei allen Gerichten gehörige Execution gefchefe, bie Juflie nicht re- tarditt, Hab mer bamwieder gehandelt, gebhhrend geſtraft wordte. Dad demmad ein jeglicher feifiger privat asit feine Osconomie zu feinem felbft eignen (Begten unb nungen be⸗ fet, und mad) feinem Belieben die baju bemdtigte Diener aunimpt snb abſchaffet. 9Uío haben Wir vnd behalten auch den feſten uud hoͤchſtndtigen Vorſatz, vnſer durch allechand Buordnungen gutentheilß zerfallenes Cammer⸗ vnd Occono- aie/⸗Meſen, fo viel nod) jut Zeit muͤglich, hinwiederumb gu redreffcen, bie fleiffigen und getceteen Haußhalter vnd Ber pmpten beisubzhniten, mit benew andern aber, qu verhuͤttung rg und des Landes grb(fern Schadens vnb nachtheil, iR gänsliche: ruin vnb zetruͤttung unjecer Domainen ,, nad) dem einem jeben privato, amd alfo. aud) vie nf gun | e Bepfagen qun beropebnten iud, — ' 495 beu Rechte wb ibefuguhg gu verfahren. Dabei Wit ober tod) die Meinung gat nicht haben, fam wollten Wir auch nur bey geringfien Deufchen, vielmeniger die, . welche von ong m Corendmtern befürdert, aug blogem Verdacht vnb angeben, ihres Dienſtes ent(rgem, tnb Vagnade auff Sie werfen. Son, dern Wir wollen wieder bujebnigen, auf bie gu anfangs et» wehnie Weiſe nach Recht verfahren, weiche in würklicher Abs lec Admipiftration und fonften Vntrene befunden toerben , bier jehnigen end, welche ja einigen Chargen beférbert, vmb zu. denenfelben untüd)tig befunden werden, wollen Wir mit noe ben exloffen.. In caufs publicis aber, ba ja einige vorfallen möchten, follen onere getreue gehorſamſte Stände ihre nott» durft auf öffentlichem. Landtage, ong vnterthenigſt vortragen, dafern auch ihten freyheiten und Landesverfaſſungen einige ein» _ träge geſchehen, mit aller befcheidenheit an Vuß bringen, vnb bie Abſtellung der allgemeinen vnb befondern Beſchwerden des — muͤtigſt fuchen, die Wir beun alg bero guͤtigſter Oberherr vitb LaudesBater nod) den LammdsVerfaſſungen einzurichten, vnb alles in gewuͤnſchten Stand zu fegen, nf moͤglichſt werden | angelegen fein laſſen. Solten Wir aber auffer Landes ſeyn, fo fichet auch einem jeben, auch auſſerhalb Laudtages jedes⸗ mahl (rey, feine Beichwer an Vuſete preuͤßiſche Regierung iu bringen, welche ung mebft icem. vnterthenigſten Gutachten, ſolches gebocſamlich in referiren, vnb auff vnſere guebigfte Refolution , ‚entfcheiben werben. ; Vud gleich wie Wir Daran, wenn vnſern gettehen Ständen beſchwer zu führen, rechtſchafne Brfach gegeben mer; ben ſolte, kein Gefallen tragen, vnd denfelben forberlichft ab; zuhelffen wiffen wollen , bie Stände. aber der fanbtáge halber, und alg wenn diefelbe gu offt oub zu viel qu bec Herrſchaft vnb bef Landes beſchwer geführet, Wir aber weder deßhalber, ned) and (ouft bafür gehalten werden möchten, zu sinigen sehlichen querelen iDrfad) gu geben, (onbern jebeömapi das allgemeine — fBefte zu (nde gedenken, fo find Wir gnebigft zufrieden vnb. lagen geſchehen, bag unfere preüfifche Megierung, mit zuzie⸗ - bes Beinen Conálii (mit nim r6 fonft allerdings bei P dem 496 © Beylagen zum deeyſehnten Mu, bent alten Herkonimen bleibet) dile ſechs Fahre ſich zuammen⸗ iun, bie Sache wol uͤberbegen vnd ſolches Sag hebt orem vnterthenigſten und vnmaaßgeblichen Bedenken gtevanii ber richten, batauff Bir benn, foenn Wir nicht durch eine rechts 3 ſchafne Ehehaft darau verhindert werden, fedesmahl einen Lanndtag außſchreiben, vnd in Beeren Abweſenhheit von t ſerer preußiſchen Regierung, bie Lanndtagshandkungen empfan⸗ gen, vnb bis auf vnſere gnedigſte Ratifitation fortſetzen lop fen, Wegen Reftringirung der fanbtage aber, Vet. Ot onterthenigfte onworgreifliche meinung erwarten oe fBhb Damit onfece geirehen Staͤnde, tiefer vnſeret dito fuͤrſtlichen Affecuration , fid). gu ewigen Seiten gu ec(ceutu bo ben mögen, follen onfete Erben und Nachkonnnen, ſobald ein ‚Fall oder Verenderung geſchehen feyn toirbf, tnb Sie 'alfo die Regierung dieſes ihred Hertzogthumbs antreten, einen allge meinen Landtag anßzufcbreiben, tmb mant ifjnett alß uatüriu chen Dberheren, von vnſern Lannd und Leufhen algbrta det Erbeidt abgeleget wirdt, zugleich alle ein geſchlichene Beſchwer⸗ be abzufchaffen ‚- Huch obwohl Eie die Pata Velavienla ve? "nach Anweifung derfefben, die Privilegia des Lanudes deſchwoͤ⸗ fenn, dennoch €. €. Landfchaffe Berfiderung ihrer Freyhei⸗ ten onb Lanndsverfahungen su geben, vnd biefelbe üt der ao L] lerbeften form, Urt und Weife, wie dieſt svnfete gegenwaͤrtige Affecuration ift, zu beſtetigen gehalten und verbinden ſeyn, damit €. €, Landfchafft defto Mehr Veſach haben mdchte, ow ' fetet ufo vnd Gnade, (ofatige die Welt ſteher, im Bepken ein gedenkh zu fein, vnd vnſerm Giucftiftf. Haufe alle ttttibe nigfte Treue, Gehorfem tib. Staudrpaftigfeir. zu ekweiſen. Wie beun onfere getreue Stände zu alien Zeiten bei $85 ont vnſern Nachkommen treu und beſtendig haften, und Buß vad Vnfere Succefforen vor Dero einige Ober Etbhertu vmerthe⸗ nigſt eckennen, vnd im übrigen ben Welauiſchen Pacten, als welchen und bem dadurch erlangten Recht ſonſt nidyté deropi- tef, jondern bierburd) vielmehr beftettiget wirdt, ſich allegeit gehorſambſt accommodifren ſollen vnd wollen. Vekundtich x. Bey⸗ 4 Belegen gm besten Sub. -497 Beylage XIV. | de berdlAudptofie Farſt und Zerr, Set Friede "eich Withelm Gibt €. €. Landſchafft von atten Staͤnden fob genden Landtages Abſcheidt. Nachdem €. €. Landſchaft von. allen Ständen aus fonderbahrer za ihrer Ehurfärftlichen Durch⸗ Ikuchtigfeit, als Dero Einigen Ober Erb» Herren, tragenden. unterthänisften ungefärbter Liebe unb devotion, auch zu mod) mehrer Bezeugung Ihrer ftandhaffien Treue, zwar ein fübfi- dium auff drey nad) einander folgende SYahre, gehorſambſts geiviffiget, bie Städte Rönigöberg aber mit denen von fers ^ rens©tande, Land, Rärhen, Ritterfchafft und Adel, fo wol ratiorte modi, ef6 auch fonflen, hierlunen fid) nicht wereinie .. gen koͤnnen; Co hätten Ihre Ehurfärftlicde Durchlaͤuchtigkeit Eich vol deffen Ihro in folchen fällen quftebenben Juris Com- planandi abfolute ju gebrauchen gehabt; Sie wollen aber umb allerhand erheblichen Urfachen willen daffelbe, jebod) ohne Confeguentz und Praejuditz, wor bifimahl auf ee de Art exercitn. , Nehmen ſolchem uad) anfaͤnglich das von allen bis ben gemifliate Subfidium mit gnädigftem Danck euff. unb anz! ' Und weil daffelbe durch fein anderes, als durch ein Accife- oder Confumtions » Mittel bequehmlich auffjubringen, daſſel⸗ be aud) allbereit anff dem Lande vor dieſem eingerichtet, unb big dato continuires; Go haben bie vom Herren, Stand, Land» Raͤthen, NRüterfchafft, vom Adel und fleinen Städten, das jeuipe, was bif dato aus der Accife auff bem Lande ger fallen, und big injtehenden Johannis nochmals fallen möchte, aus fonderbahrer unterthänigften Treue und affection, Ihrer Ehurfärfilichen Ducchläuchtigfeit gehorfambftd zu Dero freyen difpoßtion offeritet und übergeben, und darnebenft veripros- chen, dieSumma von hundert und achtzig tauſendt Reichstha⸗ lec, von fünfftigen Johannis anzufangen, bie brep nachein⸗ ander folgende Jahre, unb zwar jedes Jahr mit ſechzig tau ſendt Reichöthaler abzuführen, umb ale Monat) richtig einlier . Geſch. ido 5. Bd. gi | Í "ferm « .498 .. Beylagen zum dreyzehnten Buch (ern qu laſſen; So viel aber tie Städte Konigsberg Detrift, da éeffen yore Ehurfärfliche Durchläuchtigfelt vor dieſesmahl . gnibigft geſchehen, daß, nachdem int gedachte Gubte hundert tauſendt Reichörhaler, ober trepmobl hundert taufends Gi, m, à part und vor fi, bie SBode nach Pflngfien beri anzufangen, auff drey nad) einander folgende Jahre, bit ve (ptocbene Somma Jaͤhrlich mit hundert tauftmbt Often abw flatten, unterthaͤnigſt verbeiffen unb zugefaget, Cie diefe Sum- ma durch ein Accife- ober Confumtions - Mittel auffbringt, daffelbe Mistel auch von denen Stoͤdten ſelbſt, bed) dergeſtal , Citgerichtet werde, Damit babucch niemand, als bie in den — Städten Königsberg wohnen, über in denenſelben etwas con- ſumiren, Keinesweges aber die hinaus auff das Sand gehen⸗ de Wahren beſchweret werden; Imgleichen ſollen Sie daſſelbe ſelbſt einnehmen, adminiſtriren, vor dißmahl, bod cha eonfequentz nad praejuditz, ín bem allgeineinen Land: Kr Ren nicht bringen, ſondern daſſelbe Monahtlich Ihrer Chur’ färftlichen Ducchläuchtigkeit freywillig geſchehenes untertbänig ſtes Berfprechen denenfelben an Ihren Privilegien unb Ge⸗ rechtigkeiten Sünfftig unſchaͤdlich, und ohne praejuditz (epo, auch innerhalb diefer dreyen Jahren feine andere Contribu- tion gefodert, oder begehret werden. — — Wie Prer Ehurfürfilihen Durcchlaͤuchtigkeit miffenb, bag Derofelben Preußiicher Regierung die Sachen allhier im Lande vor andern am beften befanbt; Alfo wollen Sie amb, wie vorhin, nic! weniger ind fünfftige bey Dero Auweſenheit diefelbe zu Rahte sieben , und Sypro bie Preußiſche Sachen von verfelben, mie big anbero — untertbdnigft vortragen (offen, umb von. denen Coníilils, welche den Preußiſchen Statum concerniten, nie excladiren, fondern diefelbe jedesmahl dazu ziehen, aud, damit die Atchiva ergänker, umb in beum Expeditlonibus feine Unordhung ensftehe, fo wollen Ihre Churfuͤrſtliche Durch⸗ laͤuchtigkeit bie Verordnung thun, damit batjenige, mas De sofelben von Dero preußifchen Regierung vorgetragen, von Ihrer Ehurfürftlichen Durchlaͤuchtigkeit refolviret, und eigen : ! 2t ^o Wet N - \ Deyagen jun regias ud pF | Yubiz autecſchrieben wird, mif einem ebfonderlichen Biogel, rund dae und benz Preufiſchen Gangleo zu nen c wahren, jebedinohl andertrauet werden fok, in der Profi ſchen Cautzeley befiegelt, und ausgefertiget werden. Sen ich aber, Sore Churfuͤrſtliche Durchlduchtigket auſſer Landes befinden, wollen fid Dieſelbe auff Deroſelb . Preußifchen Regierung Trewe, Fleiß unb Wachſamkeit verlaf. fn — — bero fie dann aud) alle Gnaben » Sachen gleichfals an Sore Churfuͤrſtliche Durchlaͤuchtigkeit refericen felen. Imgleichen menn in Leib und Lebens oder fonften auf dern fhweren unb anfehnlichen Straffen, an Leib, Ehr, Gel; oder Out, won denen Verbrechen Gnade gefuchet wird , dar⸗ über Sere. Whurtürftlicben Durcyläuchtigfeit —R Be ordeung, unb refolution erwahrten, . Sa ſolchen Fällen aber, ba entweder ex providentia et difpoßtione legis, oder aud) aus rechtfchaffener Gewonheit, die ordinar Straffe in einigen fällen zu mitigiren, ober [n ei, P. d ne anders extraordinar Straffe, fie fey an Gelde, sbec fon ' Ren zu derwandeln, nicht bedenklich, vergoͤnnen re Chur⸗ fücftlide Durchlaͤuchtigkeit Dero Preufifchen Regierung gud bigft, bag fie in dieſen Fallen, ans erheblichen, unb in Rech ten gegruͤndeten Urſachen, in Ihrer Churfuͤrſtlichen Durch⸗ läuchtigfeit Rahmen dergeſtalt difpenfiren, wie fie es gegen Sort, tmb Derofelben zuverantworten gefrauen, Imgleichen fo ſeynd Ihre Churfurſtliche Durchlaͤuchtig⸗ | feit gnábigft zufrieden, daß bie Regierung in Ehefachen, (0 terit biefelbe nach Anleitung der Goͤttlichen und befchriebenen Preußifchen Rechte, auch redlicher obfervantz und Gewon⸗ = difpenfabel, difpenfiren möge, die ſonderliche Cafıs aber, weiche fid gar feiten begeben, behalten Shoe Ehucfüchs = Ihe Durchlaͤuchtigkrit Derofelben qos "— - decifion — beer. ^9 fr) w€ " * * e x. $e ox. * To x t2 | : zo Y 4 i goo ' Beylagen zum dreyzehnten Buch. So wollen Ihre. Churfuͤtſtliche Durchlaͤuchtigkeit auch, Va bie Conſenſe, Lehnguͤter mit Schulden zu belegen odet zu verkauffen, fo vielmehr noch newe Inveſtituren, Mitbeleh⸗ nung geſambter Hand unb Vergebung bet caducirten Güter, immediate bey Ihret Churfuͤrſtlichen Durchlaͤuchtigkeit dar⸗ auff erfolgenden gnaͤdigſten Verordnung, und refolution nad, verabſchiedet oder audgefertigt werden; - $n Mogteburgifchen Lehnen aber ,, ba diefelbe mur nicht auff der apertur flehen, laffen e& Sore Ehurfärftliche Durch⸗ laͤuchtigkeit ben den neuem Gnaben Privilegio ssi bewen⸗ den, — — So offte auch Caduca an Preußiſchen und ſchlechten Magdeburgiſchen Freyguͤtern fid) eröffnen, fol bie Regierung davon Ihrer Chürfuͤrſtlichen Durchlaͤuchtigkeit unterthaͤnigſten Bericht thun, damit Cte fid) desfals gnaͤdigſt erklaͤhren koͤn⸗ nen; Ob dieſelbe entweder Dero Aemptern zugeleget, oder aber fonft, vermge denen Verordnungen, mittelft der Tara verfauffet werden follen, fo fol auff ſolchen fall bie Regierung ſchuldigſtes Kleiffes dahin fehen, daß diefelbe Uhrer an feine andere Käuffer und poffeffores kommen, als welche Sore Churfuͤrſtlichen Durchläuchtigkeit anfländig. — — Dieweil aud) bey dem jüngften Kriege in denen Aemptern viele Bauer, Hufen wuͤſte worden, oder fonft in abnehmen gerarhen, (o sollen Ihre Cburfürfilid)e Ducchläuchtigkeit deßhalb eine abe fondetliche SBetorbntmg machen, wie tmb. diff mas Weiſe eis nem und dem andern einige Step» Jahre gu óergbunen, oder denen Verarmeten einige Remiffion an denen ſchuldigen Iinfen und Umpflichten ju geben, und benden ſonſten wieder au^ und auffjubelffen, bamitbie wäften Huben wieder beſetzet, und av gebamet werden. — — | .Und gleich vie Ihre Gourfárftfide Ducchläuchtigkeit zu Dero Regierung das gnädigfte Vertrawen haben, bag burd) ihren Fleiß, Trew und Fuͤrſichtigkeit, das Cammerroefen in — ete. Epurfärftlichen Durchlaͤuchtigkeit Abweſenheit, * Bawloen jum · deertehaten Vach Können redreſlet werden, diío.mallen Cie eub, iet | mige, mas jur Kammer fonmet, alles mol bepfammen gehale fen, iu alle wege bie Ausgabe zur möglichken moderation ge bracht, unb abfonderlich auff Schenkungen und Verehrungen eiue Xbret evetitupnr Derdqioaduge Drcidbinag nichts | verwendet werde. Do aber je zu weilen nerb-Erforberung ferr Eterfuri⸗ | lichen Ducchläudhtigleit Stagts,. sefpetis usb Ehren halber, einige Ausgaben sicht zu umbgeben, davon Ihrer Churfaͤrſt⸗ lichen Durchlaͤnchtigleit wegen Enge ber Zeit vorhero viches bes richtet werden kann, hat die Regietung dieſelben ius veran⸗ wortlichen Maͤßigung zu richten. Deicher Gefaít aber fart mehr Dero Hrechiſcher Cam meret wieder jd redrelicen, wb einzurichten, damit der⸗ ſelbe in eine beſſere Ordnung, als bishero gefchehen, gebracht werde, und darinnen verbleibe, deswegen wollen Ihre Chun fürfitiche Durchlaͤnchtigkeit fid) eines gewiſſen entſchlieſſen unh verordnen, unb herrachmals alle Jahr einer ausführlichen Bes sicht von Dero Regierung dadon erwarten, imgleichen mit, und auff was weiſe die verpfaͤndete, oder ſonſt verauſſerte Do- mainen, wieder herbey zu bringen, Deswegen gleichfals eine fpecial, md ebfonderliche Verorduuug hintechaſſen werden. — Dieweun Sce. Epurfürftliche Darchlaͤuchtigkeit ond) Kei-· nesweges zugeben koͤnven, ba jemands qon denen dreyen Ro- ligionen, wegen der Religion, das Bürger, edit verſaget, ber verweigert werde; Alſo fel auch hiufuͤhro In denen Staͤd⸗ sen Königäberg, weder Reformirten, Eusherifchen, oder Ga» choliſchen, wann biefelbe fonfken wmtabelbafften Lebens und Wandels, gegen Leiflung der gewoͤhnlichen Bürgerlichen 66 bahr unb Pflicht, das Baͤrger⸗ Mecht keinesweges errfagtt, , ſondern fie darzu ummeigeslich angenommen werden. So viel aber. die Nationes belanget, laſſen e$ déc Gpurfürfilide Durchlaͤnchtigleit beg dew bitherigen diets enivigft bewenden. — Fre" . - Pr «jag jun triginta Bol « Je ficis bieibet boues Otadt Magifruten, sub Gi sichten, mie Wr ed 609 anbeto hergebrocht, bie Wal oder Kühe jebebmati forg , und unbeſchreucet. — . 89 bleibe eb. zufodoerſt babeo , daß in ln Cade, wan cu Vafallus , cum Seniore ober Domino, etweb auszufkhren, bie pares Curiae ex Nobilitate Dueatus. ber fill, umb vou dencuſelben, ead Juhaie des Eaubes Gewor⸗ Weis, und Reihen vnfahren werde. €" u De ned Piden, and im6 thofftige, tn ien cebtmiffigm Beſchwer⸗ beu, feine gebüvige, ub billige Echdrung, von Ihrer Ei fuͤrſtlichen Ducchläuchtigkeit, weder auſſerhalb, vod) auf bee lanfftigen Landtagen erlangen fóunten, gersiffe Berfonen ber , Beet unb authorifict molten, welcht ſolcht ber dnte wviever bie Hercſchafft habende publique Beſchwerden verneh ⸗ mem, usb sodbem bec Herrſchafft wegen aud. die Jet» Varfft beygebracht, ven tenen authorilitfes Perſonen ein &edottiter Aueſpruch geſchehe, zu foichem Ende mod Sire Churflurſtliche Durchlaͤnchtigheit ae Ihrem Ohrte, auff den Ball, weichen doch Gott -verhäsen wird, ſechs Eprliche ot ſchickte, untadelbaffee Maͤnner, Preußen, vber Auslaͤnder, benennen, Damit end wegen Gleichheit der Votorum, - 06 kein Bedenken gebe ; fo fol der dreyzehende toam durch Ib⸗ ver Charfarſtüchen Durdsthudgtigfeit. und der Gtbnbe Bereinb gang, und beyderſeits Einwilligung, ein Preuße, ober eim lub» länder, erwehlet, unb bewenhel werben; Diefe vreyzehn ioo — wer nun, wenn fie Senennet, füllen offer irc Ogde ub Dii $e offenclich erlaſſen, auff die Gache, in weicher: fie etlennen wub (prechen, Durch einen abfonberlichen Cub dergeſtalt erc füdtet voerben , bag fie auff nitinanb, Daun auf Bert, on auff bic Jafitium caufee, Uic Mflen wine rocken. Ox (enge fie aud) in Diefee ade beinkhet, unb auff Neiſen und Ae der VUrbeit begriffen ‚- Pillen fie «ub bon gemeinen fase» _ mitteln unterhalten, unb verpfleget, und was fie poco, 9 | fet exequiret werden. t "m I t | ı te Bu ; 2 LT ! [1 — Siegen pix brepeipten Boch so. Bud gleichere Ahrer Ehuchhrftichen "Darchläuchtigfeit feng ud offen ftebet, nad) ipee eigenen Gefallen, und Be⸗ : lieben, bie vorgedachten fechs Maͤnuer zu bremen, unb. (9 exdiieb vorher beisen; Alſo yaben Sie bie Meinung wicht, ben Civitum,oc- dinem Sey (elder Beatmung zu übergehen, ober gar zu ex- elnlireg, geſtait dc beyu auch hierimmen uicht hergangen, ober «telpdiret if, ‚ Bo. gif Sivigiberg dan 1. "i ad | Verlage XV. — Bir Friedrich Willhelm — — erklaͤten — taf wir in unferm Herzogthum Preuſſen mehr nicht vana Drey Ric: en vor die Reformirten und Derofelben Gottesdienſte ohne einigen Abgang derer kutheriſchen Kirchen, Dero GSinkuͤnften tub: pertinentien ,- erbauen laſſen; dahiugegen fein Crerci, fimt Ht denen privat - Häufern, ausgenonmen die Taufe, Trauungen vnd reichung des Abendtmahls, wann einer vnd der audre but) rechtmäflige Vrſachen in die Öffentliche Gemei⸗ me onb Kirche zu gehen vnd zu kommen verhindert BR, verſtatten wollen, Ingleichen wollen wir bie Bier Ober, Rathſtellen, die Bier Hanptaͤmter, den LandtRath, bie Conſiſtoria, bie Aca-' deinie , mit niemand anders bann. mit Lutheriſchen Subje&is heſetzen, in bem Dber » Apellations, fef, unb Peinlichen Halsgerichte abet, vnb. zwar in einem jebtmeden Diefer Ges eichte Zwey thchtige Reformirte Subjefta zu Affeflores von Sreuffiichen Indigenis befördern und on ben Aembtern vnd Sauptmamfihaften vor tie Reformirten Biere Behalten, die‘ äbeigen dergleichen beneficia nb dignitaeten aber niemandt anders bamn der Lutheriſchen Religion zugethanen, Cinzdges lingen uud Indigenis von Herrenſtande, Mittetfihafe one Adel, — snübiaR confericen. VDaud dieſes nun, was hierinnen ſtchet verſprochen onb verſichert, wollen wir, Unſere Erben und sedfommenbe evídjaft,. jedodmal ‚Reif vad vvverbrchlich EE | Ji 4 | fab um, 304, Beyiagen zum dreyſehnten Buche haiten, vnd daffelbe.riekier vor Buß oxtendiren, noch exten- dirtu laſſen. Welches aber vnd jedes, wie abſtehet, von Vnſern getrenen Ständen tit vnterthaͤnigſtem Dauke vnd gu» fem Willen acceptitet werden, vnd zugleich bie Kraft eines Vergleichs haben und behalten fell: Sonder Argeliſt und Ges fehrde. Sur Urkunde Wir dieſe fpecial Aflecuration eigen⸗ haͤndig onterfhrieben, vnd Dufer Jaſiegell darunter gu..dehr den befohlen. So geſchehen zu Königäberg beu oten July . Anno 1663. . Wud bierunter Sr. Churfuͤrſtl. Ducchl. Gnade und Hulde ger ‚gen Dero getreue Duterthanen vermerkt werde, So wollen ^ Beylage xvi. Churf. Abſchied auf E. E. Aandſchafft vbergebenes Memorial den i bien July 1663. — Der vff einigen Ade⸗ lichen vnd von dem Adel an ſich gebrachten Freyguͤttern haff⸗ Senden Scharwerkspflichten, Pfluggetreidichs vnd Zinſen hal⸗ ber, hetten die Stande ihren Beſcheidt vnd decifion aus bent Snaden⸗Privilegio zu nehmen. — — Damit aber dennoch dieſelbe hirinnen ſolche Maaß geſetzet haben, auch bey Dero Cammer verordnen onb in bie Aemter ausſchreiben laſſen, bag jeniges alles, waß bis 1612 von Adelichen Vafallen acgniris ret, vnd beſeſſen worden, ſolcher Pflichten entledigt ſeyn ſolle. Was aber nach der Zeit vngeachtet ſolcher Landtags⸗Reſolu- tion dennoch einer onb ber andere durch Acquirirung folder Beſchwerien Sütter, feinem Stande zu wieder fich felbiten jus gezogen, daffelbe hat ein jeder fid) ſelbſten zu imputiren, und . bie .. ſchuldigſter maſſen zu tragen vnd zu entrichten. Beylage XVII. Ob woll in bem geeinigten Sebenfen der Stände unb al fo ud) in der fpecial Affecuration, welche in Puno Reli- . gionis Reformatae denen Ständen juͤngſthin auögegehen, be wt Carolin fim Erwehnung "— Go ít» es bed). dahin E foujüfor jum beezeheien Sud? $0j bebin idt gnieiuet, fem fie bie Eathelifche dadurch andgen - ſchloſſer ſeyn, vder auch Dame, was Ihnen zuvor in. bei Ge nerak Afldenestion caviret, ichts derogiret werden ſolte Dannenhero dena Hoͤchſtermeſdete Ge, Ch. D. die Eatholi-⸗ fihe hiemitt à BM$e Ganeral Afloruzation ,'elf warum dee Gstholfichen jura sur gnáge beabndaset,; — und Hit — (n vom telles, Bıptage XVII, en KE 200 Senbtai goſchluß pons 7ten Auguſt 1666, - — Die Freyen und wie auch Ihre andere unmittelbare Uns terthanen ,. betten Se. Churfaͤrſtl. Durchlaugt f. r. don. ben SXonatliden Contributiontn zwat in Guaden gerne gänjli fübleviret fehen mögen; diewell aber die gemilligte Acciſe zum Unterhalt der Soldatesque nicht zureichen wil, ſo moͤgen Sie noch zur Zeit ſo gar davon nicht aͤberhoben werden; Se bod) haben Gv. Ehurfürfil. Durchl. r. t. mittelft Dero & Härung an mwolgemelten Herrn Stadrhaltern bie Auſtalt ges machet, daß bey der noch jego ſtehenden Verfaſſung, dem - Freyen und Cdlimern forthin nad) dem 15 Dctobrió, als wenn bie erfte Einhebung bec Accife «Gelder ſeyn wird, eine Moderation gemachet werden folle, — - f8eplage XIX. PE U Sr. Churfuͤrſti. Durch. den r. July außgegebene gnädigfte Verabfcheidungen. — 1B. E. Landfchafft von allen : Ständen, wmterthänigfte unumbgängliche sBrinnerungen. € ift, im vergleich afle& andern, Ewr. Churfuͤrſti. Durch. hoͤchſle Angelegenheit, und dieſelben innen folches aud) nicht _ anders alg für eine ufrichtige Suneigung, bie Sie gu ihre Ehurf. Hauſes Negierung tragen, annehmen, c Wann Cie die Verwaltung biefer 9fccife zuſambt der Se banblang und —— lune ber qom in we nn 306 erlag jiu teft Sad pe ber Sanbfhaf pa reßgniren, qub 9le eliberiria PRade uw ter keine ugue Infpeflionen,. bie vec tirfem im Saabe. nicht giéckudlid) geweſen, ond Gnr. Ehunfärfl. Durchl. nicht o» raͤglich, ſondern oielmehe , wegen ver vielen uufofóin, sit auf ihwen umterhalt. vervrdnct werben, 9idtRidieli, zu feo In bitten 3. fo. weder Cile rin gar nicht Ewr.: Gon Darei. Hoheit, Gewalt, und Bandes «fürfttichen Dütiten, das dem in ihren Cammer⸗Gachen und eingigen Dero Domainen gp» ſtehet, in keinerley weile beſchrachen? Sondern, weil bie täg- liche erfahrung lehret, bof alle der Laudſchafft Lauda, ehe fie in den Land⸗ Kaͤſten kommen, dutch vorberó expra&ifiee ‚Affignationes, diftrahirel worden, fo, daß fie amb nit Linſt tei Zweck, ben Ewr. Churf. Ducchl. ihnen ſelbſt vorge, feet, nicht erreichen fbunen, durch viel anberé importante nothwendigkeiten unabgeleget bleiben müffen. ' Weil 'auch fep ber! der Preußiſche Eftaat und bie Bezahlung feiner Bedienten in fo großen Ruͤckſtand gerathen, dag ihrer viel an ber väis $e Bezahlung woll zweiflen möchten, fo bat biefer Staud mit der unterthänigft vorgeſchlagenen einverleibung der Pfäude in loce gehörige Aembter, nirgends anders bingeziehlet, alff daß bit Intraden der liberirfen Pfaͤnde zur Gammer gebracht, das verdiente kLohn eem ledweden, fo woll bem, der am Eftaat, ' dä der an ber Juftice arbeitet, abgetragen, wnb nicht Sca- tullen - Einfünffte, bie mehrentheild aufm Lande gehn, gema⸗ chet roerden mögen. ^ Waß bie Rechnungen, oder auch bie Berwaltungen der geführten Adminiftrationen, oder auch die difpoition , wie bie Bezahlung ber Pfand-fchillinge unb. eiu (bung bec Bände einzurichten, wie bie eingelöfete Einkünffte o dm der Cammer aufgetbeilet, wer vor ober nach bezablet meto ben ſolle? Das laͤßet biejec Stand Em. Churf. Durchl. hoben Gewalt. — — Was bishero ver unjeblige Contributiones gefallen, wohin fie gewendet und zu waſſ Cube fis gedichen, ift funbbabr genug und mehr als €, €, Landichaft lieb und troͤſt⸗ fd) feyn kann. — — Wegen der Legations » Koften, die den Mieflädtern wnb. Kueiphöffern, ber-Partielpetion Halle jo i i —ÁP Kor «x fenes juormatiet prmetet werben, erimmern fie mit astral dont dieſet, daß fie wegen Sindflettung der Togationen nimmermebe, fontern zu erheitung bed. Stadtweſens, vepazicung der Su werte, Grucken uud andern nochwendigen. Stshtgchäande unb p Zchrung der haufeifchen Sagrfaletee ben geringen Theil des ihnen zulocumenden Pfuudceiles, ‚weicher gegen. Die tofberen Legetienen, fo jetzo expedirt werben, teesig aber nichts or. — (dlagen, ja der ganzen Stadt Jatraden bey. nicht fofficient fis innen, vom Orden erhaltten — and. von Qu. Cerf. Durchl. wegen etlichen Jahre entbificung, eine habe enittuto (t Emma zu (obere haben. — Nachden Cw. Ehurfhurk Derchl. auf €. €. Laudſchaft gehachte untertpünigfle ertiärung, wegen bet uffinge,, fid. auf das Banbrecht bezichen, -unb ed dabey, wo es bab Laudrocht hinweiſet, gelaßen wißen worden Bo máen bit Staͤnde nód)mal aufhgen, bag eben dieſe ob» fervanız, We duit bem Sanbrecht bebauptet werden mill, geng wieder: bie. diípiGtion: deo Lambreches laufft, web HR bieíeb eben des gefuch der Stände; Daß bie gemobabeit; well. fie wieder bag Geupcedbt lauſſet, nach ber difpolition des Laws sechtE redueiret merden möge: — Der Kauor, 9en bet Crbjing Deann Jaͤhrlich giebt, ift fein erfänmiß des Eigen, chumbs, fondern ein Mietgeld, eiu Fuß oder Pacht. Bam aua Chitmilche.ober auch Freyguͤtter bie ufflage erlegen folicen , fo wärden Oie Zmeyerley Canones in reoo- gnitioaem feperioritatis, weldhes bem Nechte zuwider, ges beunwäften. — Der Staͤnde meinung ift nie geweien, Cw. Eyart, Darchl. Intereffe oder Jura confirmandi indigene- tum idbtsaó zu beuchmen. — Bann aber die notificatoriet, — fo wie kurtzlich zefchutsen , eingerichtet teorben , ud bem Rdell in dan Genbreen ſchlechterdings zu miden geihan wird‘, beg €». ef. Duribl, dem Ambienten 9m Indigenat ellbereit confegivet, To Hält €. €. Laudſchafft befüc, ted ihr wollen u eimmilligen damit mwcheblich unb. ir mitwilen unnötig / Jj — Deagen jan diespefnten tug. | —“ von denen: Armbtern unb Leeretariat · chargen, webche ihnen vermöge der alten und newen Rande “ WBerfaffengen; alleine competiren, nicht weiter , tole bif. gefehehen, whzen anßgeichloßtn, fondern für frembben con &ericet werden; — Die: Edlimer, Freyen, chulgen ud Eräͤger, fanen Die Bandftände daxumb, daß fie mit zur De Genfion des Laudes gehdren, fo gar nicht. unconüdertst (effe: — Gie geben untectédnigft zu erkennen, ob die jenigen, die mit ihren Behmbienfien ; Marpen: Wagen, Gtächpferden md dergleichen beichwerben, aller gefahr, die dem Lande zuſtohen sil, entgegen. gegen mäffen, einen frembden geworbenen Sol baten, fo viel feiebens Jahr hero, qu unterhalten ſcholdig ' (ub! — MG achtet €. &. Landſchafft nbtig qn fein, Cnr. Churfuͤrſtl. Durchl. bemitigi zu biften, biefes woll herge⸗ beachte Privilegiom , denen Samblaͤndern, ble wenig ode quac kein holtz Haben, ‚nicht Zu ſchmelern, auch ihnen die mb churfft bawholtz, auf der Hegewaͤldern ſelbſt, wicht Zu verſa⸗ gen: — Die Städte nicht weniger in allem bey dem Samb⸗ se ehe Privilegio , wegen des Bawholzes , sefchälget wer ttj—- Seplagt XX. WEbendaſelbſt. Mel auch vor wenig tagen " Epurf. Durchl. der (àmbtf. giceug. off» Gerichts Nähte, ſo genandten ohngefehrlichen Interims ‚ Borfeplag — den Glaͤ⸗ x den übergeben; — So Einen Diefelben Ew. Churf. Durhl. nicht verhelen nod) verfchweigen, bag Sie den gedachten Ben ſchlag folcher geftalt eingerichtet finden, bag — er denkandes⸗ Einwohnern eine große Bedruͤckung verurſachen, abſonderlich abe? ben jenigen, welche ble Rechröhhtffe würden (aden muͤſ⸗ fen, Zu vielen feuffgen unb weheklagen anlaß umd gelegenheit . geben will; — Hiezu kombt ned) diefed, bag ſolche irrwun⸗ gen vielen armen leuten ben Weg des. Rechtens fo ſchwer mv eum, tof fe lieber dad ihrige umgeforbsrt vai, Beylegen zum brepgieten Dude, — 100 alf wit folden imfofim ,' bie lle Grit venant geZahlet werden máfen, Sa recht ſuchen márbes. — Se, werde fidy dieſes and) ſchwerlich peactifiren laßen, ſolche unkoſten allemahl beu verliehrenden Theile zu adjudiciren, ſintemahl nicht alle füc- sumbepten temerarió litigantes fein, quch unter den te« meré litigaatibus, Fn MMC VN N EINE, aij der, m zn XXI. Außſchreiben in alle Aembier, bie Pflicht und — wert der Freyen belangend. Den sten July 1669. — - Erſtlich haben wir aus fondern Ginaben Und biefe& Punkts halben, und mie ed hinfuͤhro mit den Breyen in unferm Fuͤrſten thamb von mánniglid) ſoll gehalten werden, folgender Mei⸗ nung und Erflährung entfchloßen; Erſtlich wollen toit und befehlen ne Ctnft, tag die Freyen in deinem veriwaltenden Ambt vermöge Brieffe uud Giegel ihre Dienſte an kuͤchtigen pferden, Maunen unb Harniſch in fleter Bereitfchafft haben, und alfo gefaßt ſeyn, bag fie gum Jedern Auffgebott, wenn fie ſelbſt reiten oder einen andern an ihre flat ſchicken, in der Muſterung beftehen mögen; &o viel aber den Punct der pflich⸗ te anlanget, nehmlich Alte Häufer Zu brechen oder Zu beffern und newe zu bauen, benfelben wollen wir aus fondern Gna⸗ den alfo miltern und lindern, dag die Freyen alle arbeit, mie die mag Namen haben, fo Zur SSefefligung, Beßerung, Bre⸗ hen oder newen Baw der Schlöffer gehörig, Es (t9 an Maus ttn, ‚Graben, Gtadeten, Gemaͤchern, Dächern, Sillern oder andern nichtö anfgeichlogen, unmeigerlich Zu feiften und euffzurichten ſchuldig ſeyn (oltem, -Und nicht allein zu denen Schloͤßern oder jar nahe daran, bag es (0 mehr in oder am — vergelegen, ſollen ſie dieſelben auch zu halten ſchuldig eyn. | So» gie Beylogen jum drehſechaten Mach: "einigen, Gottes Befehl, ihrem anvertraueten höheften Landes⸗ ‚und wollfahrt des Staats wicht mißdeuten, — und nicht Wr i ^o Beplage XXI - | | ‘ Jufehntion anf Der geíommtem Staͤnde gerinigtes De Denken vom gtem Dee 1670. — Oo begtbcen in XEbuef. Durchl. nochmals, die gefambrliche getrewe Gute foollen — bie von Ihrer Ehurfhrftl. Durchl. im Jahr 1663 aufßgefteiete Ehurfärftiiche atfecurstich , wieder ble fieret ehe geben, unb Sore Churfuͤrſti. Durchl. gleichfamb Zwirgen ohm erwartet der Brände ferneren Verzoͤgerung ber einwill⸗ gung, unterdeffen und big Sie fid) der willigung halber ver fürftlichen Ambte und allen Rechten nado, in diefem cafu ne ceffitatis für fi einen Modum an die Hand Zu nehmen, no durch durchgehende unb obne bem, bag einer für bem ante gen praegraviret und beſchweret werde, bie 3d erhaltung fant und Leute benötigte Drittel von denen Unterthanen auffgebracht und ad publicam ftatusPruflici confervationem angereenbd werden. Wodurch bod) Ihre Churfuͤrſtl. Durchlaucht te Staͤnde habenden Privilegiis unb der außgeſtelten afferurs tion, alß welcher fie jedesmal in allen ſtuͤcken nachleben mer (en, nichtd entgegen tbun, oder zu fbun begehren. — — Bon hoͤchſtnachtheiligen Commiffionibus, wodurch Adel vn andere Einfaffen umb ihre Gütter unb alle ire Wolfahrt gu bracht, iſt Ihrer Churfuͤrſtl. Durchl. auch nicht das allerge⸗ tingfte befant, unb wollen nicht hoffen, das ben Ständen dit geſchehene Unterfuchung der Aembter und angefangene redre frung der Domainen fo gar febr entgegen und Zu wieder fein fof, das Cie auch deßhalb auff. dffentlichen Landtag " gravaminiren urfach. — In denen Pfandtſchafft und andern Merfchreibungsfachen haben. Sich Ibrer Churfaͤrſtl. Durchl. nun Zum Öfftern im Jahr 1663, und nacbgehends dergeſtall erklaͤhret, bag. Sie niemandss, auch nicht teme, welcher Cit. offentlich betrogen und bintergangen, gemalt und unrecht iut. wolten. Und meil ja denen Stänben fo viel daran gelegen, baf nit fo fehr auff die internam caufa quim , eid of b - P ! 1 Se ig um deeyjchaten Bud — y We extefoa proceffoi Jaris oh gefjen werde; Und um . B Jue Cyocfécftl. Durchl. auch nicht ben. geringſten (drin, cud far ipt von anderen ijnen eipgebilbeten Injuffiz won ſich ir" - den zu lagen gedeulen; So Haben Bis fid) dieſes puncts Bal ber, gegen Dero Megierung de dato Potsdam ben 29, Sep- tembris betoug gelaffew, und erkläpten fif) Glermit nechmalg - einmahl vor allemahl dahin? Das wann ex einem Contract, welchet von Ihter Giscfácfl. Durchlaucht Seibſten anfgeriche ttt oder von Deroſelbigen zatiGciret und außdruͤcklich genet gehalten worden, quaeftiones entſtehen, biefelben nor bem Hoffgericht bergeflalt außzwfähren, ba mwewmlich der ienige, weicher Zu Klagen, e$ (eg bie Ganuner oder mis welchem. die Gaumec Zu tun, feine völige SRottur(ft nebenſt allen feinen Urfanden unb Beweis zugleich anbringe: darauff bet anbere _ Tpeil innerhalb Bier Wochen antworte unb excipite, und ins serhalb foldher Friſt hinmwiederumb aud) replicict und dupli« ciret werde , ba auch recogpitiones Documsntorum gu tua Ober Zeugen Suveregden, fhrzuftellen und abZuhdren, foldeb ales innerhalb biefec dreyen Monaten gefchehe, — — Dem Omen, Freyen und Schulgen, wie auch fonften niemand —— Begehren Ihre Churfuͤcſtl. Ducchl. Dero habende privilegia . zu entzichen, dieweil aber gedachte Edilnier, Freyen m Cdulgm, durch dasjenige, was von beum Ständen ange führer, und in denen Beylagen Zubefinden, daB jenige, was &ie praetendiren, nicht erroiefen unb beygebracht, uub babeco die Sache noch eine begete und genamere unterfuchung erfor — dert, IB mögen gedachte €Mimer, Freyhen und Gejulgen, eft das jenige was Sie vermeinen, dad Zu Behaubtung ipte. — praetenfion gehoͤret, unb dienet, fo bald fie können, bey ver Regierung eingeben, Barauff bem. IJhre Eharfhrftl, Darchl. die Sache felbflen, wie es fi gebübret, examiniten, und nam ſie Recht haben, ihren fein — thun und wiederfah⸗ ten laßen wollen. Deys 4 I «4 519 VDeylagen gum deehheheten Bach. * Beylage XXIII. churfltſu. Reſcript an den Statthalter und die Ober⸗ tärhe vom ızten Januar 1671. — 1) Daß eiue exem- ptio geheralis, wan fie gleich vorhanden wehre, ba tudin. diefem fall feine produciref, ab oneribus extraordinariis niemanden befreyen fónne, 2) daß fein Refcriptum, Decte- tnm; oder Privilegium, fo auff einfeitige anhalten, in praeiudieium Tertii erfheilt, bem tertio, bet barüber vidt gehdrer, fchaden inne, Nun (ein weder Unſere Seren Vor⸗ fahren nod) Wir über die erfchlichene Briefe de Colle£lis Hlaudatis etc. gehöret, und bat alfo Unſere befugnuͤs feines weges koͤnnen gefränfet werden, fonften man Unfer Recht Aber fothane Leuͤte, ja ber das gauge Zanb ˖durch dergleichen proceduren und Briefe hette entziehen können, — — Eo ‚ Bönnen wir aud) nicht geflatten, daß Aber der rage, ob Bir bie vermeinte Contractus, Conceífiones, Privilegia, md . Bergleichen Berfchteibungen, ſo weder von Unferm Groß em fBatec, Herrn Batern noch Uns aufgegeben oder ratißcirt und fieder A9. 1612 ausgegeben, genebm zubalten oder (fic bünds fid) zu erkennen, fchuldig? feine ecfenutuàs in ſolchem judicio. ^ . wed) fonften. leiden, ſondern Und felbige ben Klaren Rechten fad) nicht verbinden koͤnnen, Alſo wollen Wir auf In erfüls “Jung: DNE m gehalten feyn. - Beylage xxiv. Entliches Vereinigtes Bedenken, prae[ ven 17 Min 167 I. — — Dam dud), wer ſchlechter dinges eiu vol geſchuͤtzter cafüs neceſſitatis, beu ENE. Landſchaft nicht ein- 1 fen weiß, weniger dafür hält und erfennet, ihr Vermögen ſchaͤtzen und mit Contributionen belägen Fan: So Hat Gie in der tabt au ihrem privilegirten willen nichts mehr freies; Und an ihrem aab unb Ghttern nichts mehr eigened, — "Die Urgentiffima find — daß der curfus Jufticiae durd feine Refcripta inbibitoria, caffatoria oder moratoria ge⸗ bin: Werlagen zum betrgenten Buch. stg biebert 5 Gap ber feiner auf feiner Poflefliba für Aufgange bed rechtens wiederrechtlich geſezzet; Led bie feit Ao 1612 sow ten ferr Dbetiläthen ouggegebewe. Mecpceibunges duf-genasefte , Ob fie nidf uf vochergegangenen der hohen Herrſchaft befehl aufgegeben, von bechibes coefirmit, oe ob fe aübt vielmehr Su Dero Augen alg. ſchaden gerichtet find, (damit: nicht ungefcholtener verſtorbener Diewer gute Nahme unſchuldig leide) unterſuchet werde. Daß: bas. (6b mwiſche Recht, bei feiner natur, eigenfchaft dud seven gelaſſen und zu feinem Bauer Mechte gemacht werde. . ' Dad agftat dee frenıden Militie, bie ordinaire ganbe&defenfion nach der vor rigen guten Gewohnheit toleber eingerichtet werhe. — Daß bis jor* und Beneficia Indigenatus, ohne der Staͤnde vuiffon unb willen auffechalb Landtages umb vergámgig nitianbest eonférite, Daß das Muͤnzweſen uf feinen profit aufßgesban, Det Bol bem benachbarten Hafen gleich conformiret. Die Cimer, Freyen und Srüget mit keinen monatlichen ungewils ligten Contributionibus quoad ftationem, umb bie. fleingss Stchvr 'mit Einquastierang oder Servicen aa belavet Weplage Xxv. A "Dereinigtes Bedenken ber geſamten Stande bts eta 3sogtbumbe Preufien vom 23 Sept. 1671. — Der Pros ce wieder Kalckſteinen ift fo evidenter evertiret, bag €, €, Bandfchafft nicht glauben (ann, daß derfelbe Von Em. Ehurf, Durchl. großmäthigen unbt Recht liebenden Gemuͤthe herruͤhre, fondern mügens alleine ihren mißgäufligen,, die in bec Perſon diefes Meufchen ein ganged Land zu befchimpfen fuchen, zu⸗ khreiben. — Die Sache an ihr felb(t, ift in &inecleg Wei — zu entfchuldigen, Vielweniger Zu, befehönigen, fondern Bon - bec gaugen Crbaren Welt und allen Chriſtlichen Unterthauen Zu tabein undt absuftzaffen wärdig. Die Stände felbft gaben uff Ufentlichen Landtage, Zu unterſchiedenen mablen fo mol Geſch. Pr. $* ob. $t ſchrifft⸗ \ sve Bexyſagen zam dreyſehnten Buch cſchriffa⸗ ala mitte Ihren miſtſallen en ſolches Verberchen und Verbrecher baeuget, €, Churf. Ducchl. babens auch: oui, dig wb wol uff gewcmmmen, bec Stande nfridbrigleit erfenbt wb bie gante Cede Zu ſolchem Proceß ag nad fel den Perſonen, die allerſeita ungekbollene gne. bé Ev. Gif. Durchl. bétpbiate Diener und Raͤthe find, Gia richten untergeben, bag wenn Sie in bem foro geblieben. und, ger cid)tet worden wäre, Sie ohne Zweyffel E. Churfuͤrſti. Darchl. Berletzte habeit Wergmäglich würden gerochen, das kbel geblii ‚uud abgeftcaffet, und die Jußice in ihrem ordentlichen Lauf eskrben behalten baben. Nachdem abro E. Ehurfärftliche Darchl. eben Bu bec Zeit, ba uidit bit allergeriugſte Urſach, Vit gefchehene gute Einrichtung Su endern, ff ertuget, fnr bem Vielmehr ber Verbrecher perfbnlich Sur. arbemtlichen aud« fhhzung und befizafung geſtellet wurde, Die Cade sou ihrem . formato Judicio et foro ab, wnbt zum arhften Theil, an inoompetontes judices, mit gewiffn loftre&ionen 'unb befcbeenlungen übertragen. Nachdem pon (o thaumen neuem "Judicibus unkt. Zwar eigentlicb oon. denen, tpeiche nad) Yinfern “Fundamental Berfaffangen undt Geſetzen feine. partes. Ja: dicis haben fbnnten, Kalkſtein, che unb. wenn ba& Corpus delidi recht ergröndet, ehe (eine.eigne Capitalitaet feft geſe ' fet, Ehe er ſattſamb und mie techtens iſt daruͤber gebbret, fn praevia Sententia torquiret wesden: Sindjbem Ele tor- | tur uf die Complicitact.nicbt allein einiger individuorum, fondern uf ganje Stände und folgend uf ein gantzes Sand, bie bod). als Univerfi Zu feiner folhen Frage per rerum na- furam gegogen werben können, zu wieder ihrer aufrichtigen, und mehr deu einmahl wiederholten exculpation gerichtet: So iſt uf fo eine artb, 3a wieder ben ACtis umb Decretis de anno t609 p. 105. f. zx. in omnibos a. injeriis, nicht allein Kalkſtein veri aen adelichen ehren, er und alle feine | Kinder Bon aller Habſehligkeit, in bie hoͤchſte ArMurh unds perpetuam infamiam, fine legitimo .Proeeffu et Senten- - Xia, gefägets foubetn welches das allerärgfie if, in im fub ; ho 5 . bie ! "nor Berlägen zum dreyzchuten anf. gas nn Mm qM ON wv Diefe Schmoch und unebre ift den Sianden, ſo lange fie Chriſtliche Preuſſen heifen, nicht wiederfahren. — Diefe Procedur, Gnábigftet Churfuͤrſt und Here, bringet fo flarf im €. ©. Landſchaft guten Nahmen, bag bie Flecken won feines Menſchlichen Hand konnen aufgetilget werden. Gott umb lór gut.gemißen allein muͤſſen fie in diefer‘ ihrer umverdienten Beſchi imphtitg unb Berachtung troͤſten, bem tá(fen fie es aud). anheim ſtellen; wieder alle biefe ungewoͤhnliche und unerhoͤrte proceduren ufs feyerlichfte fid bewahren; Und unterthaͤnigſt bitten, teg mit Kalkitein und Männiglichen mach cedit. bere — fahren werde. Den Rappiſchen Erben; denen von der Dieb ſcher Erben find bi dato ihre abgenommen Pfände nd sicht reflituitet, nod) enbermeit befriebiget. ' fu €ade contra 966 General Major fjounaltg Er⸗ bin, weile it foro Owdiastio et Civili, ptr omnes inſtan- tias sus dacioata Wortew, vili ad forum wmilitere iet Unger bähr geroiefen erben. ' Des Gerhard Gi Sacht, t«8 forber bey E. Churf. Durdil. aigenhaͤndiger hoher verfchreibung gefibäget, ober ad . forum fori, dahin Ex fid) eventualiter appellando gezogen, vertgiefen werden. „Die Tapiaufchen Kröger, die feiner Com- miſſorialiſchen Handlung geftändig, fondern ihrer, Berfchzeis buugen ſich halten, und Zur rechtlichen ausfährung fid) aner⸗ bieten, ‚wollen gleichfalg and recht wicht geroiefen werben. — — Wenn Ei. Churf. Durchl. das Collmiſche Ste? bey ſeiner Natur, Etgenſchaft unb rechten weſen laſſen wollen, © iſt dieſes i66 Beinein und von fid) ſelbſt eine gnaͤdige eu Hifcans : Wann aber in fpecie allein tie Jenigen Otter, tele 6th Deben, ober Warggraff Albrochten Hochlobl. Ger — Ss (eidem Hecht unter einem Ebihmifchen Pfenzige and Sieptmp(unbe — worden, daflır — $58 Weylagı je wtopieter Kun Achere Bertraum Haben — Qu; B. nid Se ioistià và Stemen Miniftris web Dienern zuſtehet, Diefeb alfo. glor Diefes wicht alfo ju SiBecf Helen, fo werben Wir, mie wg Wir auch zu folhen extremitäten und ungugenchmen mitten. ſchreiten, gendtiget "nettes, fbfort irmands babiw qu fida, Wt iniipigonie vndtcad! Me lf vola, - Beylage XXX. 7, Weine Bedenken der Gelube. vom 25. 3677. — Die fent Weunkbäften feit. poat -Oecono- fnit €, Eharf. Durchl. aber bie von bec Herrſchafe, Riten (ef um bell Gabe ex jure quachto, Sine Var ac But Bon bem orbes dieſes Land occupirt werben, wndt aod dendi gewonnen, alfo, daß fie niche bof jufitinrii, fon u dem enl Oeconomen R6 Kim Durchl. ſeyn. n . Geſhichte Preußens [ bon | Ludwig von Baczko, Profefjor der Geſchichte bey der Artillerie s Acadentie zu Könige, terg, Mitgliede der hurmainzishen Xcabemie ber Wiffenfchaften zu Erfurt und der Gefellfchaft narurforfchender Freunde zu Berlin, Ehrenmisgliede der-narurforfhenden Gefells (daft zu Danzig, u. a.m. Sechster und legter Wand. Königsberg 1800. ^ - bes sbriedeic Ricofovint,. .M ^ .. 4 * *, v , * í — 7 . , ) Vorbericht. Mi biefem ſechsten Bande ſchließe ich mein | Wer. . Manche Materialien für, den fpätern Zeitraum find gefammelt, und wenn Daher. mein | £eben nod) einige Jahre währen follte, welches - ich aber bey meiner Kraͤnklichkeit ſelbſt bezweifle, fo dürfte eine neue Gefchichte Preußens, welche die Begebenheiten vom Negierungsantritte Frie⸗ drich be8 Großen Bid zu demjenigen Zeitpuncte enthält, worin id) bie Welt verlaffe, dereinſt als Fortſetzung dieſes Werks erjcheinen. Mit dankbarer Ruͤhrung erinnere ich mich jeder Auf⸗ munterung, die mir bey meiner Geſchichte Preu⸗ | ur ßens e IV "3 RR, ; Gens ju Theil wurde; unb meine eigne tleberyen: “gung fagt es mit, daß fo manche Mängel nad. ſichtsvoll überfehen wurden. Auch bep mandet andern Schrift, bet ich nicht einmal meinen Na⸗ men vorfegte, bin ich fo behandelt worden, daß . - td) noch nie eine Öffentliche Beſchwerde über it gend einen Necenfenten geführt habe; und wenn Hfeich Unparteylichfeit Hauptpflicht des Geſchicht⸗ ſchreibers ift, fo würde ich ihren mir vorgerüd: ten Mangel, die twegtverfende Hinmweifung anf ein Lehrbuch des Staatsrechts, ben mie zu mei- ner Zurechtweifung ertheilten Gemeinfpruch, daß ein Schriftfteller fein Vaterland Haben muͤſſe, fo foie den ſonderbaren Wunſch, daß ich Methuſa⸗ lems Alter erreichen moͤge, blos belaͤchelt haben, Wenn nicht damit bie meiner Ueberzeugüng nad ^ Inbumane Aeußerung derbunden geweſen waͤre, daß ich ſo parteylich geſchrieben haͤtte, wie es von einem preußiſch⸗brandendurgiſchen Schrift: ſteller zu erwarten geweſen waͤre. Daß jeder Preuße die Ueßerzeugung fühlen muß, im einem glücklichen Staate zu leben, und hinreichende Liebe gum Guten beſitzen, um, fo viel ee kann, in fri nem Kreiſe zum Beſten und zur Ehre des Staats beyzutragen, davon bin ich uͤberzeugt; def dieſe Ueber⸗ * | i 2 dU m Ww 4 tiſmus erzeugen müffe, um in jebem Werhältnifie des Eebend- auf gerabem Wege Durch Befoͤrde⸗ rung des Staatsvorthells und der Moexralitaͤt zum Beſten eines· glucklichen Staͤats za wirken, dien. ſes iR’ wol keinem Zweifel uͤnterworfen; aber ge⸗ tabt bie Publititaͤt, welche der Staat geſtattet, bit Etziehung, Volksbilduig, Denk: und Ge⸗i wiſſensfreyheit, mit vollkommner Sicherheit ber. Perſon und des Eigenthums, und dar. Aufrecht⸗ haltung guter Geſetze verknuͤpft , muß auch ber . Sinn bed ganzen Volks für Mahrheit und. 99)o« ralitaͤt erhoͤhen , unb deshalb bem Schriftſteller, der fid zum Schmelchler oder Werfälfcher ber. Wahrheit. erniedrigen könnte, nur Verachtung erwerben, Immer war ich dem Grundfage ge- treu, daß der Sclave, der ed nicht wagen darf, die Fehler des Monarchen zu tadeln, auch nich. werth ft, ber Eobrebner feiner- Tugenden zu ſeyn. Utberbenf waͤre es laͤcherlich geweſen, wenn ich in einem Zeitpuncte, worin gerade ju Raſtabt ber Rhein 6ovidafi als Deutfchlande Graͤnze ati: erkannt wurde, Preußens Anſpruch auf groͤßten⸗ theils jenſeits dieſes Fluſſes liegende Laͤnder auf Koſten der Wahrheit —— haben‘ ſollte. d Allein B Borbericht. - ' v. Ueberjeugung bey jedem Preußen fo diel Patrlo« : ‚v u Bosberict. Allen ich kann mich geirrt haben; deun Recen⸗ fenten haben wir in ber, allgemeinen Litteratur⸗ Zeitung und der alfgemeinen deutſchen Bibliothek Berichtigungen mitgetbeilt, bie ich mit Danf | erkenne; ‚und eben diefe Empfindungen 10eybe idi für den. Recenfenten des fünften Bandes meiner Geſchichte in ber Sothaifchen Zeitung hegen, unb . ben Gemeinfpruch,, daß auch der Recenſent kein Waterland haben müffe, auf ijr nicht anwend⸗ bet Halten, wenn er fid) gütigft herablaſſen wollte, mir Unrichtigkeiten meiner Angaben, oder. der als Beylagen- in diefer Sache abgedruck— ten Urfunden darzuthun, unb ich werde. alsdenn gewiß einer der erften (eon, ber feinen Beflern €inft chten huldigt. In Betreff des gegenwaͤrtigen Bandes noch ein paar Worte uͤber einige Quellen. Auf den Verſuch einer hiſtoriſchen Schilderung von Ber⸗ lin glaubte ich, weil der unparteyiſche Verfaſſer die Archive benutzt hatte, viel Zutrauen ſetzen zu muͤſſen. Poͤllnitz, der nicht frey son Leiden⸗ ſchaft und mancher Schwaͤche iſt, galt bey mir, als wohlunterrichteter Zeitgenoſſe, und eben dieſe Eigenſchaft des Lukanus machte, bof id) mich, u wo Vorbericht. Vn wo er Thatſachen beſtimmt angiebt, ob tv gleich in feinem Staate von Preußen allesfuͤr ſchoͤn und gut erklaͤrt, in ſofern auf. ihn verließ, alb andere Angaben - und: eigne Ueberzeugung ihm nicht eritgegen waren. In Betreff der Litterär- Geſchichte benutzte id) die nachgelafienen-Schrife ten des Conſiſtorialraths Piſanski, welche mie — von Herrn Kirchentath Boromski- zu dieſem Ger brauche guͤtigſt mitgetheilt wurden, und es ſcheint mir Pflicht, ihres — hier danfdar n \ erahnen. Pa | Bas übrigens die Landtagsacten unb archi⸗ valiſchen Nachrichten anbetrifft, fo habe ich meine Quellen jederzeit genau angegeben, unb bie vor⸗ malige SBerfoffung deö Landes, bie mandjeríep Streitigfeiten, durch Unbeftimmtheit der Abgaben, - durch ſchwankende Befteurungsgruandfäge, nicht hinlängliche Einficht von den Beduͤrfniſſen des Staats, und aus andern Ahnlichen Gründen erzeugt, deßhalb ausführlich auseinandergefekt, damit fobrebner unb Gegner der ehemaligen Berfaffung, des mühfamen Nachfuchens, fo wie des Glaubens, noch viel für ihre Lieblingsmei⸗ — eufjufinben, überboben ſeyn fönnten. Ich > vu" .,Borberidt. Ich ſelbſt aber glaubte durch Uebernehmung der muͤhſamen und trocknen Arbeit meine Dankbar⸗ feit und Liebe für den Staat am fhaͤtigſten zu bezeugen, wenn ich jedem meiner Lofer, bur) unparteyiſche Darfiellimg der. Vergangenheit, die Gelegenheit verfchaffen wuͤrde, bie Bortheile, die mein Vaterland bey ber gegentodrtigen Ver⸗ faffung genießt, - mehr "—— - -— la — — in Preußen, den 3often Auguſt 1799. - N . | Der Der Befiict hreußens Vierzehntes Buch. | Bon ber Vertreibung der Schweden qué Preußen 1679 bi$ auf bie Krönung — Sricbrid) des erfien 1701. fd. pr6 2: 0 3 ——— ^4 A] 5 * . N j ; A - 4c X b ' ] 4 Li * * t 3 a " . Li . * " * * N * ^ ^ m . SEN . i = i j . * *- " « x " : ! 4 - t ^» [i Pd — - . hl 424 . . . Hi 4 * n . ^, 2 a .o vn = Ls - - . 3 : + . Se : t .. : * 5 * - H 1 4 3 x t » MD , , x Te 7 e- * L] .. : R e »- Le . = La * * E . zt ? - E . 4) * . i. x .&Q ug . e s | , . » e , PEN * » - oe * , V - » . 4 * — = : : , A Li x 4 * * ^ ” ^. - * - Erſtes Sapitel, " efinnungen gegen den Chutfürfen, , durch fein Krieges (id peranlaßt. Fruchtloſe Geſandtſchaft nach Moskau. Gleich⸗ zuͤltigkeit der Bundesgenoſſen. Erklaͤrung des Churfuͤrſten ge⸗ gen Opanien. Die Franzoſen rien in die Weſtphaͤliſchen Staa⸗ ten. driedenoſchiuß mit Fraukreich unb Schweden. Einfluß auf Preußen. Die großen Lieferungen und Abgaben werben vom Churfürften nod) erhoͤht. Gründe der hohen Bewiſligun⸗ gu. Zuſammenberuſung eines Landtags unb neue Forderungen. Der Adel unb die Staͤdte Königsberg ſuchen der .Einquartierung | i entgehen. Abmarſch ber Truppen. Streitigkeiten wegen ber neuen Gorberungen. Haͤrte des Ehurfürften gegen die Lands | mil. Streitigkeit wegen ber Abgaben. Veränderungen im Militair⸗ Etat, und Vermehrung der militairiſchen Gewalt. Neue Abgaben und Beſchwerden der Stände. Verſchiedene Denkungsart in Betreff der Accie. Der Churfürft iſt gegen das Befteurungsrecht ber Stände zu Privat: Zwecken. Ver⸗ minderung ber Sanbtruppen und Errichtung einer Seemacht. Seeunternehmungen des Ehurfürften und neue Finangoperationen. Unbewilligte Abgaben. Der Churfürft will bie Unterfchleife dw _ bey durch Militair: Perſonen unterſuchen laſſen, und erweitert die Gerichtsbarkeit des Commiſſariats, welches Auflagen aus⸗ ſchtelbt. Einſluß der vermehrten Gewalt Lai Preußens Landes 42 - EN Z4 4 menie But, —— und den Character bed Ehurfürften, der unaufhoriich neue Abgaben erzwingt. Streitigkeiten, welche hierüber wegen ber Nefte und auch zwifchen der Regierung und dem Sriegeom miffariat entſtehen. Die Oberftände und Königsberg werden von der Einquartierung befreyt. Unaufhoͤrliche Vermehrung: ‚der ' Abgaben. Der Ausfall fol von ben übrigen Ständen getragen — feangöfifchen Flüchtlinge, Einführung ber EHargenfume, Quid werden. Einſchraͤnkung des Landkaſtens. Erweiterte Macht des Kriegscommiſſariats und neue Mittel zur Vergroͤßerung der Abgaben. Herabſinken der Grundſtuͤcke. Proteſtationen des Abels gegen unbewilligte Auflagen. Benchmen des’ Churfuͤrſten unb bet Regierung. Nachgiebigkeit ber Stände und nene Auf lagen. Beſchwerden der! Städte uͤber bie Oberſtaͤnde. Der Churfuͤrſt fud bas Stempelpapier einzuführen, bem bie Seaͤnde durch Bewilligung großer Abgaben zu entgehen ſuchten. Neue Polizeygeſetze. Joüifétruppen unb Andachtsubungen bey Gele genheit des Tuͤrkenkrieges. Traurige Lage Preußens. Strenge Beytreibung der Abgaben, und es (oll ſelbſt die Einquartierung verguͤtet werden. Neue Aßgaben. Einführung von Getreide fteferung bey Coͤllmern und Freyen. Neuerung bey dir Einhe bungsmethode. Gründe des Adels gegen bie Abſicht Könige bergs, einen beſtimmten Theil an den Abgaben zu erlegen. Lan desbeſchwerden. Die Stände nehmen eine bem. Churfuͤrſten nicht hinreichende Bewilligung völlig zurück. Nachcheile, we gen damaliger Verfaſſung des Kriegecommifieriate. Vermehrtt Noth des Landes und Geſinnungen des Churfaͤrſten dabey. Gin ſchraͤnkung des Landtags. Meue Kirchengeſetze und neue Bl gungen. Menge ber wuͤſten Huben wmb der Abgaben. tan. hafter Widerſpruch deö Adels gegen eine Eommiffton jur Schaͤ— Kung ber Güter, — Otreitigkeit unter bert Ständen wegen der Ab: ‚gaben. Beſchwerden ber Stände und Abneigung gegen Die gli ———— m ( vom dle 2679. Bid - 701. 4 skiiirie gegen: Die Cohode, ub Deffhi jur Einführung wabe wifiiste? Abgaben, Groͤße berfeiben. , Gründe, melde bie ^ ' Sefe erhalten, Vafehl gegen bie Veluchung auslaͤndiſcher Lehr/ aaſtalten: Theilnahma des Churfuͤrſten an austärtigen ?fngde | genheiten, bem. Turkentrieg und den Zrangoͤſiſchen Fluͤchtlin gen | Cinfinf. der letztern anf Preußen. Perwendung der Absaben zu einem andern Zwecke. Neue "Forderungen i Otreitigfeiten und. Bewiligungen. Cinführung einer immermäßrenden Accife in den, Meinen Ctädtem: Urfprung. der Steuer: Roaͤthe. Ab⸗ ft zur — des Adels. Tod und Character b 415. "i — 24. ] RUE d (Nose Withem dette but ſeinen fin Birk | ter» Feldzug" Preußen von ber nahen Sefahr ber . freyt, und alle feindfeligen Mächte, bie:ben beu thätl gen Unternehmungen ber Schweden, unb hen der Ges fahr, bie, voh Polen ans, ben Staaten bes Ehutfürften brofete ; ihn, wenn nicht voͤllig unfetbtüd't, bod). wer nigftens auf eine Zeitfang Auferft geſchwaͤcht glaubten, mit Unmillen, aber auch mit Bewunderung erfüllt. Man — vergaß, toie' ben jeder glänzenden Unternehmung, wie biel ' hieben bem 15d unb dem Zufall gebuͤhre. Die wenige Bäßigfeit bes ſchwediſchen Feſdherrn Horn, bie unter feinétri! eere eingeriſſenen Krankheiten, tie s entfchloffenheit be& Königs von Polen, alles dies wurde - nicht erwogen, ſondern alles vielmehr bem. fügnen uns ternehmenden Geiſte des Churfuͤrſten/ ‚ feinem Feldherrn⸗ Sales e Theil auch ber i in ber That guten Beſchaf⸗ 43 fem : RN . --M. 4a * * ^ — 6 7 0c Biens 5, fentit feiner Kriegsvoͤlker unb ihrer Anfägeer zupefchie ben. €» ehrenvoll dies vor einer eite war, fe nady ^ theilig vourde dies bem Churfuͤrſten vem einer anbern: '' denn feine fleigende Macht erregte ſelbſt ben Argwohr feiner Bunbesgenoffen, und igre Theilnehmung wurde burd) Neid geſchwoͤcht, jum Theil auch gang wem hindert. Die Folgen hievon wurden im Kurjen ſichtbat. Wenn indem das Beſtreben ſeines Geſandten, Rußland gum Kriege gegen die Schweben aufzureigen, fruchtlos blieb (7), wurden feine Angelegenheiten vom Kaifer auf . ben Friebensunterfanblungen zu Nimwegen vernachläf fiat, beffen völlige Abfchließung der Churfuͤrſt vergeblid ‚zu hintertreiben fuchte (^). Auch feine Übrigen Bun⸗ desgenoffen zogen fid) zuruͤck. England that nichts meht fuͤr bie gemeinſchaftliche Sache, und Spanien, welches im Jahr 1673 bem Churfuͤrſten monatlich 32000 Tha⸗ et Subſidien zuſagte, zahlte dieſe Summe nur einige „Monate fang. Vergeblich drang jetzt der hrandenbur⸗ giſche Geſandte von Ruck zu Madrit auf die Bezahlung bes Ruͤckſtandes, ber gegen gen. Milionen Thafer be⸗ , ftug, und verfieg .enblich ,. nachbem er (id), nur immer medios hingehaften zu ſeyn, uͤberzeugt hatte, den ſpa⸗ niſchen Hof, mit-der Erflärung, bag ber Churfaͤrſt ſelbſt fir feine Bezahlung forgen zu muͤſſen, gezwungen (t C). Su bet That muste dieſer nds einzig fir ſich "- an | "o - Q0 Puffendncf 1 e p. nii 1289 (3) ibidem p. 13135. ] ». (3) ibidem p. 1323 f die m des Grafen Herzberg Ab⸗ BEN ei ben Seeunternehmungen "e Bühne 15.1 \ | "som vir 169g — 8 gei; imosbe Song von Frankreich, Luhwig btt 1416. . fd ereſchloſſen, ben Schweden das verlohrne Pommern“ - wiederuſchaſſen, trang «nit. feinem Heere in bie Weſt· pbaliſchen Staaten des Churfaͤrſten, um gn hiedurch qur ' Wtretung Pommerns pa zwingen. Benm erſten Eu vorfbechen: des. Muths sonllte- Friedrich Milpelm mit Daͤnemarks Hülfe ben Krieg gegen Frankreich allein fort ſehen gahnendlich ber Uebermacht nad) s nnb fo wurbe nach /faggen: Aingerhapblungen ber Friede zu. St. Ge mein en Tape sefhleffen, moburd) Schweden denjorigen Theil va Pommern, walchen e$ bun den Pr. fchen Sriebene(doluG ertzalten hatte, zuruͤckhekam, bee Ehurfürft Hingegen. denjenigen. Theil. feiner Eraberungen bebitif ,ı den ihm deben durch den Grenz ⸗ Vertrag zu Stettin entwunden haste (*). Mehr als dieſe klein⸗ kaͤnder · Entſchaͤrigung uud eine Clefb(ungme, die tubwig der vierzehnte vielleuft aus einem Schein von Große - mug, visfeicht auch nur deßhalb an. den Churfuͤrſten zahlte, um ſich nicht bey kuͤnftigen Unternehmungen allen verſonlichen Einfluß zu rauben, wenn er ben durch die erzwungene Abtretung bey. dem Churfuͤrſten rege ge machten Unwillen bis zur hoͤchſten Erbitterung fleigen leffen: follte; mehr als diefe unbebewtente Eutfchädigung der Kriegskoſten wäre bem Churfuͤrſten, ſelbſt von ſei⸗ uen Feinden unb Neidern gegoͤnnt worden, wenn fie bie inpete SBétfo tung feiner Staaten gefannt, und hieburch ingleiehp Die Lleberzeugung erhalten hätten, weiche Die Ger ' ſchichte (o off. jur Warnung für Eroberer darbietet, daß. - — a 4 eine (9 Puffendorf L c. p. 2334 — Da Mont corps pniverfel rep Tom. VII. f. I. €. al. mM ng Yw a* c. € ——— — — T P í [. 1 Verzehntes Buch, | ite gH bie Regierung be Jurſten wiche immne An. . ehüdfde fuͤt vie Unterthanen ſey. - Diefes brftaͤtigte 4 auch-Preußens tamafige Verfaſſung worin die Schwe⸗ den, die das fonb ſchon als‘ ſichete Eroberung brtrachte⸗ Yen, leidiich genug gehaufet hatten, jetzt uben. beyeni Roͤd⸗ jute ſich vieles erlaubten, unb nod) Aerdent vafe dab . Kofi Heer’, "843 fie. aus Preußens Grenjm -vlttreb, von er bur die Feinde düSpegebtten Sande unterhalten werden. Hiezu lieferken bie Dberſtaͤnde bo ao Huben einen Goto Stheffel Roggen, : @erfle und Gaſer; ein Subet Heumnd iin Sehock Servh, oder golfo fie en ſteres ido, (n. degteves vier. Mark utto io Groſchen. Außerdem svutbe noch vonder Zube‘ ein eit, und . ii den Städten eine SBernlbgerte s Steuet on, "cine Procent entrichtet (7). - Dieſes that aber Richt vinmal ben Forderungen der Regierung Genuͤge, Ye momitlid. von der Hube einen Scheffel Roggen, Gerſte und o fet., von zehn Huben einen Ochſen, umb zur Aus zahlung des Militane' 95,789 Thaler monathich fotderte (*), Der Churfuͤcſt, der ſetzt feine Siegergröhße und. fein Waffengluͤck ganz fuͤhlte, umb turd) Befregung des fandes Beweiſo der Dankbarkeit verdient Satle; heran Unterlaſſung ihm nicht anders ald mißfaͤllig ſeyn konnte, fatte: giebucd) wieder einen Theil der vormaligen Scho⸗ aung verlohren, aud) wurde et in ber S3ot/burd) die Nothwendigfeit gezwungen, feine in Preußen verſanm⸗ Mte EEE die er ———— nich⸗ esti ) ann fer (5) Geeinigtes Vedenken der — vn am Sjanuat 1679. ! (6) Landtag» Brersftin ven. 33 Nie. vom Aut t8»9,Bib J 701, EE 9 fromfiimte, im Sünde: mlóreni irdridd, wab geſtat⸗ tete Sveludb yon Städten nicht ange: Brit. zör Berarfu . Miam, ſondern Befahf,, Vaß bie angegeigte Summe auf bie Suben vtpastirt, auch das etforbrclitfie Rauch⸗ und Bart «Qutter geliefectstoerben. folite (7)... Die: Re gutumg bet altes auf ‚"ahs rit durch Einführung unbe⸗ toilligtee Abgaben bie Freude ber Stände über vie Be⸗ freute oen bem feinelichen Einfalle in Kummer zu truͤ⸗ ben; Kenn $e Mationafı Ruhm⸗ ter darch bie Thaten des Qiéusfütften "einen fo großen Zuwachs erhalten fatte "erzeugte (don ohnehin nima. fe. lebhafre Theumeh⸗ mung. baf bie tie. fuͤr ben Februan zwey Gulben von ver. Habe, und von bien, die Feine fiegenbe Gruͤnde Gefaeh , "ein einfaches Kopfielb; fuͤr ben Maͤrz durch das ganze fant das beppelte Ropfgelb; für den April auf bent 4doté: eine MWirpfienen y im ben Sitähten:aber dab - boppeite Nebf deid/ Ed quyleid) die Bpefdamer.der Yecife bevifigtes (€). «Cine Beieitwilligkeit, "bie vielleicht ftti ale: Erivartimg des Ehurfuͤrſten · abertwaf, ben, weil ern von (Wer feiner Unterthamen. geringer (diste, fon eitenzefnenectórt Befehl qn einer unbewilligten dw - bercſteuer / arthoilt hatte‘ (9)... Set aber bileb’ alles rod rend den · angezeigten von) Monaten def‘ ſtaͤndiſchen Be⸗ willizung gemaͤß; boch sedi 46. ter Churfuͤrſt für not wendig hielt ;'einen Dheil feiner Truppen Preußen zur Drums bes-Sandes zurürfufaffen ; ſo mußte aud) eid neuer anas auf ben 29ffen Man angefe&t werden (79), T— m n (N) Glyarftf- Dune —À Sensor. , (D Setinigtes SDebenten nam aten Tebrugr. (9).Ehurfärht. Refcrips peak hio 3 6, Februar. hs 3 (1o). Seabtoate Qid(érsipn vom vtt May : .;. — --——-.—- 18^ VWierzehntes Buch, CTbdeil, vielleicht deßhalb weil bie nom Herrenſt eude ub .. Die fanbrätge ein boppeitek, bie Staͤdte qur ein infor 430968 S opfaelb ,: bie Ritterſchaft hingegen ridts. bereit , atte; zum Dheil aber aud) wegen bee piefen ˖ hin und wieder aus leidigem Groll gehaͤuften Beſchwerden, di, . fme durch eine guͤnſtige Gnr(deibung das Beſte bes tay | ı bes zu bewirken, rut ben Unwillen verntehrt; haben wi , den. Cine biser. Beſchwerden wirft Wnew Schatten ‚auf die. itvenge des. Churfuͤrſten. Die fgnbenifi hatt , $9 im Kriege gegen die Schweden fo Göchft erbaͤrmlich . genommen, als es gewoͤhnlich zuſammengetaffte fant laute in einem ebenen Lande gegen ſtehende fiegavilte ju thum pflegen: : Hätte. der Churfuͤrſt ties Vetragen großmuͤthig belaͤchelt, ſo wuͤrde gr vielleicht den Stoͤn den auf immer. bie fu(f. benommen haben, (id) durch ein wiederholtes fanbedaufgebot: dem wiederholten pott! preißzugeben; und:ſtillſchweigend hoͤtte mai qualeici die Mothwendigkeit des ſtehenden Militairs omevfaunt ; die tandınilig aber wäre zugleich vergeſſen warben, menn der Cburfuͤrg, ſtatt Gleichguͤltigkelt gegen fie qu zeigen, vid durch ſtrenge Behandlung des Officiere jadem gutmuͤtho⸗ gen Manne den. Anlaß. zur Theilnezmung gegeben hätte. . Die treg Oberſten ber tanbanllig, welche die Schweden ." bod immer mit unbefrächtlicher Mannfchaft. aufgehalten hatten, . wurden vor. ein Kriegegericht geſtellt und ver haftet, .jehody :frengefpeochen. unb. wwieben Fosgelaffen. Nicht fo gläcklich waren dren Oberſtwachtmeiſter; dieſe wurden vom Kriegsgerichte zu einer Geldſtrafe verdammt, und bis zur Erlegung derſeiben nach Pilau gebracht. Man fuͤhrte ſie bis Brandenburg zu fanbe;,. feßte (ie von da über das $af, und mn eg LE d) gleich faum pos no fifty \ don Jahr 173 his 17031.13 lit, daß der Ehurfuͤrſt hiezu Befehl gegeben Sauer, ſo war doch der Uebermuth des ſtehenden Militairs, wel⸗ ches ben einem ſolchen Betragen wenigſtens auf Strafe lefigfeit rechnete, ſichtbar genug, indem man dieſe alte Männer durch bie Städte Kbnigsberg und drey Meilen weit bie; Branbenburg neben den Meute, melde fie - transportirter, zu Fuße zu gehen zwang. roe» Offi dete, Woyna unb Weiße, wurden nad) bem Urtheife des Kriegsrechts erſchoſſen; die preußifchen Staͤnde aber Dei erflärten dies ganze Betragen für gefe&moibrig, denn bie — — fanbmilig befiche aus Buͤrgern, die zum Schutze des Batenlandes vie: Waffen ergriffen hätten; fie könne da⸗ ber nicht nach Kriegsartikeln und S'riegégefegen, auf nie - fe nicht vereidigk, und mit denen fie zum Theil-unbefannt fo, vielweniger ned) vom tailitairiſchen Richter gerecht und gefegmäßig verurtheilt werben; bem die Stände : glaubten, bie tonbmifig fey.ein Eotps, das nur bem fanbe verpflichter,, und-nur ben Oefe&en des Vaterlandes und ſeiner bürgerlichen Obrigkeit unterworfen (ey (7). .. So unbrauchbar Qiebutd) bie Laudmiliz bey ber bamaligen Rriegsverfaffung fchon wurde, ſa mar. doch nach bet Sanbesverfaffung biefe Beſchwerde ber Stände nicht ohne Grund. Die Megierung aber umterbrückte das Misvergnuͤgen, weiches tiefe Hänbel erzeugten, : und brachte «& fo weit, daß ein doppeltes in ber Mitte des Augufts zu erlegendes Kopfgeld allgemein bewilligt wurde (^). Der Ehurfürft vermarf biefe Abgabe, ins n: et bat Kopfgeld ſchon deßhalb mit dem größten Rech⸗ (20) Dee Srinde sreiniates Gedenken vom 14 Julius. (31) Schließliche Erklaͤrung der Stände, praoſ. den a0 Julius. | 2 AS 14 | -Siiegiete T1 — unweckmaͤßig erklaͤrte, weil M Reichſte bu ben nicht niebr als der Aermıfde entrichte, umb etnenerte, toel er Die Unterthanen zu bet weit (erem Hubenſtener gu gemöhnen wuͤuſchte, zugleich ben Befehl, die unbe⸗ willigten Abgaben auf bie Huben für die Monate Julius '- wnb Auguſt auszufchreiben (^7). Am nemlichen Tage aber nahm er butd) einen zweyten Befehl ben erſtern gzuruͤck, indem er, wenn die Staͤnde außer bem bappel ten Kopfgelde.noch eine Abgabe von dreyßiz Geofchen i in den fruchtbarſten, und von zwanzig Groſchen in den Abrigen Theilen Preußens bewilligen wollten, zuftieden zu (eon erklaͤrte (5). Die Staͤnde, bie bey ber fag — Fuͤrſten von der Nothwendigkeit einiger Steuern überzeugt. ſeyn fonnten, weigerten fi) Gartnádig (**). Die von Herrenftande unb:bie Landraͤthe bewilligten am Ende eine Biehfteuer. Der Adel entſchuldigte fich, daß et hiezu nicht bevollmächtigt ſey; bemoßngeachtet wurde vie Abgake von ber Regierung ausgefchrieben, unb bem - - Abel angedeutet, bag, wenn et ſolche aud) nicht Geil. gen wolle, fie. bennod), vermbge ber Eomplanation, ' weíd)e man hieburdy weiter ausdehnte, angenanımen ‚ fto, und eingehoben werben folle (*). Die Officianten firáubten4id) nod), tas Kopfgeld zu erlegen; ife Wei⸗ ' gern aber war feudotíoS, weil.bie einem. jeben aufs ^ Iegte Summe fogleich von feinem En aógejogem . furbe (^^). . Dale n 2) Ehurfärftl. Nefeript-vom 24 Juline. _: (23) Churfürftl. Refeript vom x4 Julius. (24) Gietinigtes Bedenken vom 9 Auguſt. (25) Ausſchreiben an alle Aemter vom 12 Augufl. e (36) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 7, und Dig der Deglerung vom 39 Auguft. vom Jahr r679 Mà ryOr. - 15 ^ @Balb wurde ein neuer fanbtag nothwendig, out die Acciſe nur 665 zum September bewilligt mar. Den Churfuͤrſt, um bie Stände vorläufig ju gewinnen, ers ^ Märte,‘ daß ige Bedenken vom 14 Iplius ihnen blos ".— wegen ‚der unſchicklichen Ausdruͤcke zuruͤckgegeben, er dm aber bereit (ep, jeder gerechten Beſchwerde eifigft abzus - helfen (^7) , unb von ben Iberräthen wurden gleich einige — der Beſchwerden entfchieden (^). Die Offieiere (ete der Ehurfilifl, damit bab fand weniger zu entrichten habe, auf halben Sold. Die Oemeinen wurden von ifs tet Wirtgen gefpeift, und follten außerdem nur bee Keuter monatlich einen Thaler, der Dragoner 18, unb: der Infanteriſt 12 gute Srofchen erhalten. (5)... Hie⸗ durch glaubte man nun bie Stände (o weit beruhigt zu haben, Daß von inen bie Bewilligung einer zweyjaͤhri⸗ gen Yerife erhalten werden koͤnnte (?°). Durch bem Befehl, einen Teil der Truppen zu reduciren (7), wurbe nod) überdem "ben Ständen die Hoffnung zu einer gebe ßern Erleichterung gemacht, bie aber bald verfhwand, - ba ber Churfuͤrſt vem ı September des gegenwärtigen bis zum legten April des fünftigen Sabres außer der Acs dft nod) 15000 Thafer monatlich forderte (7^). Der - Generalftentenant v. Gor;fy warfete diefe Berilligung nicht ab, fondern befahl, wahrfcheinlich aus Eigenmacht, den Soldaten, die Befolbung in iren Quartieren einzus | i fot» "nar . (37) Charfaͤrſti. Reſcript vom 12 Auguſt. . (28). Bericht an den Ehurfürften wegen der Landebeſchwer⸗ ben vom 5 September. | (19) &Burfür(tl. Keferipe vom 5 September. (30). Landtags Propofition vom 14. September. (31), Churforſtl. Referipe vom 15 September. (32) Propoafition vom. o October. e -— EL XM D ibus ME fce; mohmsh- eine Menge von. Sídgen um Be fihraerben'ontftand (#9). Der Cpuefürft beftinmte jj feine Forderungen auf 20000 Thaler Q5, und fo (t . er mit ben, linorbnungen bes Militairs unzufrieden war, fo ſehr ermahnte er bod) dud) die. Stände zur pünctlichen Zahlung des Soldes, weil fonft bie Soldaten nicht im Zaum gehalten werben Fönnten (3°). Dies, mußte dam waf-eine ſchleunige Bewilligung erzwingen, hoch zwilligte blos bie Stadt. Königsberg.auf ein Jahr in bie Fortdauer bet Accife; hingegen von ben Ober(tánben- unb ben fii nen Städten wurde auf bey Movember 1679 «ein bop peíte& Kopfgeld, auf ben-Sebruar 1680 ein hoppelted fom.» und Klauengeld, auf bem Man ein boppelte Kopfgeid, und auf ben September wieder ein doppeltes Korn / und Klauengeld bewilligt (3°).. . Da die Regie tung auf mehrere, woenipílen$ fchleunigere Abgaben drang, wurde die Einhebung des erft im Februar fünf tigen Jahres fälligen Horns unb. Klauenfchoffes ſchon im December. bemillige (97). — Syn. ihren. Beſchwerden äußerten :die Stände wieder ben alten Unwillen gegen bie Neformirten, baten das ſtehende Militär abzufchaf fett und dagegen die Landmiliz zu organiſiren, deren Um xweckmoaͤßigkeit (ie bod) hinreichend fennen gelernt hatten. Gerecht waren ihre Bitten, ben Profeſſoren, Dffician.. fen und Schullehrern ihr Gehalt pinctlid) zahlen au laſ⸗ fen; unb bie einzige. Befchwerde, ben welcher fie (id v auf ihre "wt unb alte — beriefen, "um x betraf (33) Bericht an den Churfürften som IO October. (34) Referi » vom 8 Octobet. (35) Ehurfärfti. Refeript vom ro Detober. ' (36) Geeinigtes Bedenken der Stände vom 27 Oxteber. (37) Geeinigtes Bedenken ids pon za Berni — P ee 2: vom Jahr 1679 Bid 1701, - "17. betraf das Eommmiffariat unb bie neueingefüßeten Ge⸗ richtsbarkeiten; befonbers äußerten fie den lebhaften. Wunſch, tie bürgerlichen Grundeigent hoͤmer witbet obf fig der Gerichtsbarkeit be& aus bem eingebogrnen Adel des Landes jedem Amte vergefeéten nm zu ums terwerfen (#). | On Betreff bet. geforderten Summe — bes — Churfaͤrſ feinen Qw«f, nachdem bie Staͤdte Sinigte berg den übrigen Staͤnden beytraten (3°), unb jur Erler gung bet bewilligten Abgaben Fürzere Termine angefeht warm. "Die Regierung ſetzte dem Churfuͤrſten ſelbſt bey dieſer Gelegenheit auseinander, daß er in ſieben Monaten 298055 Thaler erhalte; eine Summe, welche et nie in biefer Zeit erhalten haben wärbe, wenn fie, feb - wem erfien Befehle gemäß, bie unbemilligten Abgaben ausgefchrieben hätten (^). Der Befehl Diegu war fete oft erneuset worben , denn es verbrof ben Ehurfürkten, bof bie Stände bep bem vielen Kopfgeldern unt Viehh⸗ feuern auf die Aufhebung der Aeciſe, einer feifeg Lieb⸗ lings» Ubgaben, drangen. Sie thaten dies aber pnu Theil deßhalb, weil fie, ahngeachtet ber weränbertun Zeitumftände, nod) amer eine vüllige Steuerfreyheit erhalten zu Fonnen waͤhnten, umb bamit bie Aceife möcht durch eine’ununterbeochne Fortbaser das Anfehen einer nothwendig Sleibenben Abgabe erhalten möchte. Der Ehurfürft Hingegen wuͤnſchte Dies fegtete, weil (eit ber anerfannten — "— Here aub Qe —— hend, G5) Ola ll J. | (39) Bericpt an den Thurfürften vom 23 November. (40) Bericht an den Ehurfürften vom 24 BINE: éd). pe € 3o d | à c as 7 —— du, hendbleibende Abgaben nothwendig waren; ; forderte des⸗ halb, daß ſie ihm noch ferner bewilligt werden ſollte, und verſprach, wenn ihm dieſes gewaͤhrt wuͤrde, die Ritterſchaft al&bent von bet Einquartierung zu be freyen (*). Da ſich aber bereits ber Landtag fo ſehr in bie tánge gezogen hatte, fo entſchloß er fich, bie Staͤnde auch vor der Gewaͤhrung ſeiner Forderungen zu entlaſſen; doch unter dem ausdruͤcklichen Vorbehalt: wenn die be⸗ willigten Abgaben nicht das Gehoffte tragen ſollten, ſich wegen des Fehlenden durch eine Abgabe zu entſchaͤdigen, womit bie Huben belegt werden ſollten (*). Auch ſah es der Churfuͤrſt ſehr ungern, daß (id) bie Stände tid) zu beſondern Zwecken ˖ beſteuerten, wurde aber durch ben Bericht der Regierung beruhigt, daß dies blos deßhalb geſchehe, um dem Churprinzen ein Geſchenk von 10000 Thalern zu machen, unb bem Feldmarſchall Doͤrfling durch ein Geſchenk von 1000 Ducaten einen Beweis bon bet allgemeinen Dankbarkeit des kandes zu ge ben (5). Der Epurfürft fühlte indeß jetzt (eloft bie Mothwenbigkeit ber Berminderung feiner Kriegsvolfer, unb feßte deshalb ein Stegiment Reuter auf adt Eſca⸗ drons , jede von 64 Mann; ein Dragoner » Stegiment auf ſechs Eſcadrons, jede von 84 Mann; ein Jnfante⸗ ie» Regiment aber auf acht Gompagnien, jede von 125 Mann (**). Da oßngeachtet biefer Verminderung bie Kriegs⸗ "—- nod) immer anfehulich blieb, fo behauptete i ſich der (41) Ehurfürkt. Bteftripte vom 15, 14 unb az November. (42) Refeript vom 28 November. (43) Bericht an den Ehurfürften vom 19 December. (9 uiri des Churfuͤrſten vom 29 November. 4 N ^- * N om ejafe 1679. Th TO 0r der Charfuͤrſt bey ſeinem Anſehen im Auslande, und bie Erſchoͤpfung ſeines Staats, ſo wie die Klagen ſeiner Unterthanen, blieben auch deßhalb um ſo weniger be⸗ merkt, weil er ſelbſt in dieſein Zeitpuncte noch manche glänzende Unternehmung wagte, worunter bant auch die Etrichtung einer Brandenburgiſchen Seemacht ge⸗ hörte. Schon im Jaht 1650 wollte ber Epurfärft ſich eine Befigung auf ber Küfte Coromandel verfchaffen ; allein Geldmangel hinderte ihn, ben angefangenen Han⸗ dei mit Dännemarf über Trankebar, welches damals . Dansburg hieß, völlig abzufchliegen. Als er aber, nach E bem Stettiniſchen Vertrage, einen Theil Pommerns befeßt Hatte, unb hiedurch fein Kuͤſtenland vermehrt war, erwachte der. alte Entwurf, ber.im Jahr 1675 zur Wirklichkeit. fam. Dies befoͤrderte ein hollänbifcher Kaufmann, Naule, welcher bem Ehurfärften gegen das - Ende bes Jahres einige bewaffnete Fahrzeuge vermie thete, bie im folgenden Jahre vermehrt wurden, unb die Brandenbargifche Seemacht Geftanb hiedurch ſchon aus drey Fregaften von zwanzig Kanonen und zehn amv dern bewaffneten Fahrzeugen, bie in bet Oftfee kreuzten, die Schifffahrt der Schweden flörten, Ind ſelbſt eine ſchwebiſche Ftegatte von zwey und zwanzig Kanonen ero⸗ berten, — Im Jahr 1677 wurben (djon Schiffe in ven . - preußifchen Staaten ausgeräftet; eine Qregatte von — btepfig Kanonen: und zehn leichte Fahrzeuge von zehn - Kanonen und drunter, befegten bie Münbungen bet - Oder, das frifdje Haf unb den Dammerſee. Sie er leichterten die Belagerung von Stettin, verbinberten - die ſchwediſchen Schiffe am Auslaufen, und entzogen - der Stadt von ber her jebe Unterftögung. m D 2 Jahr "^ $29 Bierschntes Buch, Bahr 1628 hatte der Churfuͤrſt fon. zehn Fregatten, mit denen Tromp, der in ber Folge al& holländifcher Admiral beruͤhmt rontbe, die fanbung bes Epurfürften - auf bet Inſel Rügen bedte, unb Stralſunds Eroberung befoͤrderte. Der Churfuͤrſt ſchloß num einen neuen Eon tract mit Raule, ber, gegen sooo Thaler monatlich, zehn . Teichte bewoffnete Fahrzeuge unb. ſechs Fregatten von vierjig his zwanzig Kanonen in den Häfen bes Churfuͤr⸗ (ten ausgeräftet zu unterhaften verfgrach. Bier davon ‚. wurden im Jahr 1679 nach ben Muͤndungen ber Elbe gefanbt, unb erzwangen von ber Stadt Homburg bie Hahlung der Subfibien, welche bet Kaifer bem Chur: fárfen auf bieje Stadt angewielen hatte. Sym Saft 1680 faßte et ben füpnen Entfchluß, von Spanien bie Bezahlung der ſchuldigen Subſidien zu erzwingen. Sechs Brandenburgifche in Pillau ausgerüftete Fregat⸗ ten, bie Eornelius van Beveren befehligte, waren mit. 600 Matrofen und 300 Soldaten bemannt. Sie nah⸗ men an ber Stüjte von Flandern ein ſpaniſches, auf (ef; dig Kanonen geboßrtes, jegt aber nur zum Handel aus⸗ gerüftetes Schiff weg, deſſen Fracht aus Leinwand und Spigen beſtald. Eins der Brandenburgifchen Safe geuge brachte das erbeutete Echiff nad) Preußen, die fünf andern fegelten in den Mericanifchen Meerburfen, machten zwey feine Prifen, Freugten darauf um das Vorgebärge St. Vincent, vertheidigten (id) gegen zwoͤlf ſpaniſche Sallionen, zogen (id) one beträchtfi chen Verluſt nad) dem portugieflichen Hafen Lagos, febrten 1682 nach Pillau zuräd, unb hatten freylich den Begriff von der Macht des Epurfürften im Aus⸗ un vermehrt, aber durch Priſen nicht mehr old . de, P d ze vom dit i6 $6 itor, a bie Koften ce Wıeröftung 7 torte: | 135,000 Thale betrugen, — ] So undebentend bet Erfolg — rtroiatung 2 wor ,. fo blé Aufſehen Hatte fir. Dennoch, erzeugt, und ber Ehurfürft erregte ſchon im Sxobre.2678 bie Erwar⸗ tungen and den Neid der hahbelnben Mächte burdb Gre. vichtung eines ‚General > Commmergesieglums zu Berlin, wobey aus jeder panbefeftebt ein Kaufmann als Rath angeſetzt wurde. Zu Pillau entſtand auf tert Math bes .— Suaufe ein Commetzien⸗ und Admiralitaͤts + Collegum, — bet Hafen wurbe geräumt, ein Schiffswerft angelegt, - und für die Matrofen und Seeſoldaten Baraquen er⸗ richtet. Es wurden Entwuͤrfe gemacht, bap vie Prem ßiſchen Unterthauen fid) mit dem Wallfiſch⸗ und He⸗ 'singéfonge, vorzüglich aber mit bem Handel nach Aftlca beichäfftigen ſollten. Der Churfuͤrſt erlangte ſelbſt eis nige Befigungen auf den Kuͤſten von Africa, gu dern — Befisnehmung ein gebohrner Preuge, bet Major von ‘ Oxb6en, gebraucht wurde. Allein bet Meid det fools länder fihrte bey dem anfänglich duten Erfolg, ſelbſt butd) offenbate Sewaltthätigfeitew, -Diefe großen Hans delsentwuͤrfe (55). Der Churfuͤrſt aber vertraute tie fem anfänglich. fo viel, daß er ſchon Geſetze für feine . Sermacht entwarf unb folche verbffentfichte (8). — , Unternefmungen und Anordnungen biefer Act vers breiteten über den Staat einen gewiffen äußern Glanz. Mein die and ber hiezu esforderlichen Summen. D 3 | vers (5 Des Grafen von Herzberg Abhandlung von den See⸗· unternehmungen Friedrich Wilhelms, ©. 12 — 23. (46) Corpus juris militaris Brandenburgicum von Hoyer — Se ae unb 201 — 215. | I aro, olent Bad, vermehrte bie Abgaben, unb veranfaßte ſelbſt monde — ' eigenthämliche Sinangoperafion.: &o'wurbe ben Staͤd⸗ ten Königsberg angebeutet , dafuͤr, daß ſie fee Mo⸗ nate lang von der Einquartierung befreyt geblieben más — ten, zwoͤlf taufend- Thaler. zu etfegen (7), unb bomit fie. megen der Exeeution feine. Ungelegenheifen Haben bürften, wurde ihnen, fofort sooo Thaler zu entrichten, angedeutet. (#). Ya ber Churfuͤrſt ging am Ende fo - weit, von Königsberg unb ben Fleinen Städten bie naͤm⸗ ficben tieferungen an Getreide unp Fourage, welche das platte fand entrichtet hatte, oder eine Entſchaͤdigung in banrem Gelbe bafür-ju fordern, obgleid) bie Städte fid) aus aller Macht dagegen firäubten (f) und aͤhnliche Forderungen fchon aus dem Grunde von (i gemiefen batten, dag fie von ihren Häufern nicht biejenigen Ct^ jeugniffe liefeen Fönnten, welche bem fanbmanne fein Acer hervorbraͤchte. Diele Gegenvorfiellungen der Staͤdte erzeugten nur wiederholte Befehle des Churfuͤr⸗ (ten, ber enbfid) (id) von Königsberg mit sooo Thaler für bie nicht gegabte Einquartierung zu begnügen ev . Härte, aber aud), ‚wenn die Zahlung dieſes Geldes un — . terbleiben, und für bie fieferungen fein Grfag erfolgen .felite, die Staͤdte Königsberg mit ter. Crecution bo , drohte (5^). Denn fd)on waren wieder nicht bie Em fünfte des Landes für das Militair Ginteid)enb, bet Ehurfürft befahl deshalb, auf einem neuen fanbtage von den Ständen 22000 Thaler monatlich zu fordern, und BEEN | feine — (47) Cfurfürfti. Mefcript vom 2 Januar r68o0. (48) Refcript vom 9 Syanuar 1680. (49) Bericht an ben Ehurfürften vom 9 Januar 1680. (50) Ehurfürftl. Reſcript vom 9 Februar 1680. | | fon Jahr 1679 bie 1701, 23 i; | feine Yccfe’ober andere Abgaben. anzunehmen, fonbern, wenn die geforberte Summe nicht bewilligt wuͤtde, ſolche 2 euf tie Buben zu vertgeilen unb monatlich einzuhe⸗ | ben (57) . Daher wurde aud) ben Stänven vorgefchlas gen, Wiefe 22000 Thaler menatfid). beſtimmt durch bie. Acciſe und eine Abgabe von ben Huben aufzutreiben (3?). Der Churfuͤrſt ſcheint deshalb aud) mit ben Viehſteuern unb Kopfgeldern unzufrieben geweſen ju. ſeyn, weil das ben mancher Unterfchleif ſtattfinden fonnte. Er wollte in biefee Sache durch Officiere Unterfuchungen anftellen fafen, und &ußerte feine Unzufriedenheit, als bie Re⸗ sierung , ‚welche diefe Landesangelegenheit bem Militair. — ju unterwerfen Bedenken trug, bie Unterfüchung ben Hauptleuten Äbergeben hatte (55). Die Abſicht des Churfürften wurde nod) deutlicher, als er bte Gerichts» barkeit des Commiſſariats erweiterte (5*), unb auf bie Beſchwerden der Staͤnde hieruͤber wurde eben ſo wenig Ruͤckſicht genommen, als auf die Verſicherung der Re⸗ gierung, daß es viele tanfenb. Huben in reußen gebe, die bey der vortheilhafteſten Verpachtung nicht ſo viel eintruͤgen, als jaͤhrlich davon an: Abgaben entrichtet werden muͤßte (55). Demohngeachtet erreichte ber. Churfuͤeſt -feinen Swed. Die Oberflänbe erwarteten nicht einmal bie Cinwilligugg der Städte ,. (onbetn übergaben gegen die bisherige fanbtage(itte ihr Debenfen, wodurch fie einen Bulden von bet Hube bemilligten, beffen eine Hälfte DE im (51) Ehurfärft. Reſcript vom 20 Februar. | (52). Landtags ; Propofition vom 18 März. * (53) Beylage Il. (54) Beylage IIT. s ^ ox (55) TOM IV. 1 - Wp- m - ö— — — oA NM .-A diio —. . ^ i . (084 » " Ec im-Spsliu, hie andere im Auguſt entrichtet werden ſollte (55); unb ben Skaͤdten blieb nichts weiter übrig, . lé diefer Winigung Geggutzefen (7). Das Kriepscoms miſſariat Hatte indeß ſchon unbewilligte Abgaben auge ſchrieben, unb ble Slegierung erſuchte es. nur, bamit fo fattge einzuhalten, 656 das Gutachten des Chutfürſten Aber die Bewilligung ber Stände eingelaufen &9 (5). Das Benehmen in biefee Sache war völlig feu, und seiste bie Stänbe, bem Strieg&conupifferiat, weiches, zu Berfieglung bet 2fusfdoteiben in bie 2emtet, der Regie⸗ rung das hucfärftliche Siegel hatte abfordern leffen, febr ernftliche Vorſtellungen, und folches auch zugleich | wegen aller nachtheiligen Folgen verantwortlich u mas den (9). Graf Dönhoff fie (id) anf feine Praͤfung . ein, in tie ferne bas Commiſſariat zu biefen Schritten - ‚berechtigt ſey, fonbern erklärte 6106 , bof ex ben Befehl des Churfuͤrſten Habe, zwey Gulden von ber Sube aus⸗ uuſchreiben, unb er müffe, ba bie Staͤnde nur Einm "Gulden bewilligt Hätten, bem chutfuͤrſtlichen Befehle genugthun (^). Der Befehl des Churfürften war folglich ein Ge ſetz, und jeber, bem er übertragen wurde, genechter a Vollſtrecker deſſelben geworden, unb jener gerade Weg, auf welchem Fuͤrſt unb Unterthan fich vormals ihre Wuͤnſche vortrugen unb (id) wechſelſeitig einigten, wat (56) Bericht an den Churfarſten vom 18 Juny. 625 Bericht an den Ehurfärften vom 2 Suly. (58) Schreiben der Regierung an den Generalmajor Gras fen von Dönhoff vom 4 July. (59) Abermaliges Schreiben bec Oberräche an den Generals major Grafen v. Dönhoff vom 4 July. - ^. (60) Antwort des Grafen v. Doͤnhoff vom 5-Syulius 1680. | oom Jahr 1579 BiB igo, ^ ag für bie Qufunft vet(sGren. Der Sárft las nicht meht mit eigen Augen, hoͤrte nieht mehe mit eignen Ohren. Und deshalb wusbe es verzeihlich, ba bie erften feiner Untertjauen, Preußens Oberräthe, ihm nicht mehr go rabezu ihre Wuͤnſche vortrugen, ſondern ifm dutch emeit feiner Sünftlinge nach igren Waͤnſchen leiten zu loffes firebten .(5"). Allein, bem Churfuͤrſten fag bie Erhaltung feines Mißtaies vorzüglich am -Jjergen, und feine Jorderungen en bie Stände gründeten fid) nicht. mehr auf Befahren des landes, Einloͤſung der Domainen und äpuliche . Motkwendigfeiten, ſondern bivd- auf: Erfuͤnung bes Mi⸗ litait / Etatd; unb iuc, wenn dieſer beftiedigt fep, vem ſprach der Charfuͤrſt, bie vom Commiſſariat ausgeſchrie⸗ benen unbewilligten Abgaben nicht einzufordern (^, - Der General» Wachtmeifter, Graf von Doͤnhoff, hatte das Ausſchreiben dazu unterzeichnet. Die Staͤnde be⸗ trachteten dies als völlige Verletzung ihrer Rechte. Die [ Kreife wandten (id) einzeln an bie Negierung, die ihre — Vorſtellungen beym Ehurfürften wiederholte (^7), bem ſolche auch von den Ständen felhft vorgetragen unn die SOerle&ungen ihrer RR auseinandergeſegt wurden (76). Alte dieſe cBoéftellutigen wirkten nichts, fordern der einzige "- , den unbewilligten Abgaben zu entge⸗ Bs. fen, (61) Schreiben an den geheimbten Rath Sena. im Namen der Herren Oberrärhe, um Sr. Ehurfürftl. Durchl. favo- rable Horzuträgen, daß die ungewilligten Contributionen nicht mögen ausgefchrieben werden, vom 5 July 1690. (62) Ehurfürkl: Refcript vom 2 July, 1680. | (63) Vorſtellung der Stegterung an ben Churfürften vom 9 und 12 Inlius. (64) scm Sedenten ver ene vom 6 Sutisé. * - — Yu e — 26. WVirlcerjehntes Buch, hen, beſtand darin, ſolche zu bewilligen. Gleich im Antrage dazu wurde den Ständen vorlaͤufig angezeigt, baf ,. wenn biefe Summe pt Verpflegung bes Bilitairs nicht hinreiche, ber Ehurfürft auf. ben Monat October bon ihnen neue Bewilligungen erwarte (55). Die Stände erleichterten ihe Herz turd) bie Erklaͤrung, daß ber Ehurfürft ihnen das Recht der Bewilligung vollig antziehe (^); gaben aber dennoch. nad), unb erlegten auch ben zweyten von ber Hube gefotberten Selen; nur: fegten fie dazu bie Zahlungstermine erſt auf ben October ober November, folglich um etwas fpäter an, als es gefordert wurbe (7). — Eine Bewilligung, bit nicht einmal von bem gefuͤrchteten Uebel befreyte, weil ber Ehurfürft es fchon vorher ber Negierung erklärt Datte, daß nur fo fange, als dies Geld zur Befriedi gung bes Militairs hinrcichen wuͤrde, bie Ausfchreiben | zu ben unbewilligten Abgaben zuruͤckgehalten merben foll ten (75). Wie ſtark aber bie Auflagen waren, bewies bie Berechnung bet Regierung, laut welcher in ben ih ten drey Monaten 71000 Thaler an das Militair ge zahle waren (79). Der Churfuͤtſt glaubte fein Einkom⸗ men nod) vermehren zu fónnen, wenn qut. Einhebung bet Abgaben nod) beſondere Einnehmer, und zur Der Bütung ber Unterfchleife eine Unterfuchungs » Commiſſion angefegt wuͤrde (1^). fDiefe fe&tere fchien mod) in be That nothwendig zu ſeyn, weil zwilchen bem Landkaſten, | Es | | der (65) Landtags⸗Propoſition vom 20 Juni. (66) Beylage V. (67) Geeinigtes Bedenken vom 27 Junius. (68) Shurfürftl. Referipe vom 12 Julius 1680. (69) Bericht an ben Ehurfürften vom 30 Sul | (7) EEIERL Mefcript vom 29 July. % - bom Jahr 1679 biB 1701. 27 der alle Abgaben einnahm / unb ber Kriegskammer ober. bem Kriegscommiſſariat, weldyes ſolche ausgezählt erhielt, große Wiperfprfiche herrſchten, bie Einnahme: offenbar verfíineré und fo gtobe Rechnungsfehfer gemacht wur⸗ ben,. ba: bie Megierung- bem Ehurfürften ' felb(t - eine Nachweiſung davon uͤberſandte (77). Ein offenbarer - Deweis, bag bie Regierung den Vortheil des Churfürs . fien zu befördern fhrebte, nicht mit ben Ständen, unter welchen ber fanbfoften. (fanb, . unbedingt gemeinſchaft⸗ fife Sache mad)te, und folglich ihre Schilderungen von dem traurigen Zuftande des Landes nicht übertrieb, Der Churfuͤrſt aber nahm hierauf fo wenig Ruͤckſicht, dag er ſelbſt bie-auf den October unb November bewils - ligten Abgaben ſchon Im September einheben lieg, und die Stände, um neue Bewilligungen zu «erhalten ‚uf eine furge Zeit wieder zuſammen zu berufen befahl; wel⸗ dà aber "bie Regierung deßhalb widerrieth, weil bey ber Armuth und gegenwärtigen Stimmung des fanbes wahrſcheinlich nichts erhalten werben dürfte (77). Den⸗ noch ward: der 29 October zur Sufammentunft der Stände beftimmt (73), unb wenige Tage darauf ber Regierung anbefohlen, das fürs Militair wäßrend dem Ortobet unb Movember erforderliche Geld, wenn es nod) niche bewilligt wäre, durch eine Abgabe von ben Haben aufzutreiben (7f). Indeß famen auf bem fand» tage ble. laute(ten Klagen ein,. ſelbſt das Militair ſtellte Stugniffe aus, daß durch die ſtrengſte Execution nichts mehr \ (m) Bericht an den Ehurfürkten vom 27 Auguft. | (72) Bericht an ben Churfuͤrſten vom 17 September, (73) Landtags s Ausfchreiben vom z October. J (74) Ehurfürftl, Reſcript vom 5 November. - BB —.— Viergehntes Buch, mehr euftutreiben fen (79). Der Churfaͤrſt aber wollt, . taf die Stände aufer ber fortwährenden Acciſe wäh rend adıt Monaten jeden Monat 22000 Thaler zahlen ſollten (2°). Ohngeachtet manches Sttoͤubens bmiliy ten nun die Dberflánbe und bie kleinen Staͤdtexin boy peítes Kopfgeld auf den: 18 December, eine einfache Viehſteuer auf den x Yebruar, emd bie letztere Abgabe nochmals im April gu entrichten. Außervem folite die Uscife fostwäßren und die Städte Königsberg verpfüd, teten (i), in bien Terminen jedesmal tin einfaches Kopf: geld zu erlegen (7). Dur gegen bie Einfeßung de Schoß · Einnehmer ſuchten bie @tände alles amfzuöieten, ‚weil fie befürchteten, bag burd) die Koſten, welche auf biefe Ennehmer verwandt werben müßten, zugleich eine Erhöhung dir Abgaben nothwendig gemacht erben würde, biefe Männer aber wuͤrden bie ärmern Einwoh⸗ nee Preußens nicht fo genau wie tet Eingebohrne kennen, - folglich mehr vutch Executionen druͤcken, und Die 6o ben ſelbſt duͤrften wahrſcheinlich nie megr ein Ende ec zeichen, ſobald 4u iheer Einhebung Officianten mit ei⸗ ttem ſtehenden Gehalte angefegt wuͤren (75). . Selbſt die Regierung ſuchte den Churfuͤrſten auf die wenige €v cherhelt bey viefen neuen Einnehmern aufmerkſam, und ihm dagegen bie Vorzuge den alten Einhebuinganterhodt durch die Amtsſchreiber anſchaulich zu machen (7) Der Chberfarſt aber blieb bey feiner gemachten Cinrid ung, D (5) Bericht an ben Churfuͤrſten vom 31-October. - ^. (76) Landtage »Propofition vom 29 October. (27) Seeinigtes Gedenken der Sehnde vom 2 December. (78) Vorſtellung der Stände wegen ber neuen &doprinnth mer vom 5-Deceihber. | (79) Bericht an den Churfürften vom 13 December. Ze vom Jahr 1679 bid i201. 39 ,- B tung (*°) ,. und verlangte von ben Staͤdten Koͤnigsberg, baf fie ihre Willigung nod) bucch ein dreyfaches Kopfe geld vermehren, folglich innerkalh acht Monaten ſechs⸗ maf das Kopfgeld entrichten ſollten (*. Vom platten tande aber ſollte außerdem nod) eine Abgabe von einem Guíben für. jede Hube, im Oberlanbe.aber mur ao gr. ausgeſchrieben werben. — Es Lam Hieben gugleich zur Sprache, weßhalb ber Churfuͤrſt bem Hubenſchoß ben Vorzug vor bem Kopfgelbe erteilte. Die Domeinen ! wurden immer hen ben Abgaben in Anfchlag gebracht, wo verboaͤltvißmaͤßis bie ſtaͤrkſte Bevoͤlkerung war, folg⸗ lich bey einem Kopfgelde von den Einſaſſen der Domai⸗ nen ungleich mehr, als bey der Abgabe von den Huben entrichtet werben mußte (5^). Weberhaupt zeigten (id) jest (chon bie Folgen bes- getheilten Intereſſes. Die Kriegskammer nahm allein ouf bie Demainen Rüdficht, | welche wieder von ber Regierung wenigſtens nicht, vers heut wurben, nob beide Ealkegien, deren. wechſelſeiti· ger Umwille gegen einander flieg, , trugen. ſelbſt über eine ander. bem Güurfürffen. mancherley harte Befchwerben - var, wobey ber Gtatthalter bie Regierung, ter geheime Rriegösath von Grumkow aber bie Kriegskammer ver trat (33). Mur mit vieler Mühe fonute die Regierung das fand ven unbensilligten Abgaben befregen, (att der - ten je$t ber Churfuͤrſt bie Luſammenberufung eines Sande tags weder (56. Vorlaͤußs zeigte gleich das Commiſſa⸗ riat | (30) Eharfürkt, Mefeript vom 1o December. | (81) Churfuͤrſtl. SRefcript vom 2o December. (82) Berigt an den Ehurfürften vom 17 December, und Churfuͤrſtl. Reſcript vom 20 December. (33) — ber Regierung an den Churfuͤrſten vom 23 Ja: nuar - - Q0 rfi Nefeript vom 17 Maͤrz 189. Viernehnlet $i tiat der Regierung at , daß ein Reſt von 81854 Thaler von den Staͤnden zu bezahlen ſey. Die Regierung hin⸗ gegen verſicherte, wenn man diejenigen Summen, welche das fanb geliefert habe, von derjenigen, welche der | Churfuͤrſt monatlich geforbert habe, abjiehe, mur ein — Reſt vom7673 Thaler übrig bleibe. ‘Da bie Regierung die Zahlung des letztern ſtillſchweigend eingeſtand, fo näherte fie (id) hiedurch zugleic) bem Willen des Chur⸗ fürften, ber nicht gewiſſe Abgaben, fonbern eine gewiffe ^ &umme monatlid) forderte. Bon der andern Gite . aber nahm man eö wieder mit der geößern Verſchieden⸗ ‚heit biefer beiden Berechnungen nicht fo genau, weil der Churfuͤrſt die monatlidy geforderte Summe ganz aus — pem Auge verlor, unb fo oft e& ihm nöthig fehien, Aſ⸗ fignationen auf das Kriegscommiflarigt ausgefertigt hatte (75). Jetzt wollte fid) ber, Churfuͤrſt mit einer Summe von 16000 Thaler monatlich und mit ber Forts bauer der Accife begnügen (5^); bie Staͤnde aber bewils figten außer ber Acciſe noch einen Hornſchoß, und fand» ten, um fid), wo möglich; nod) Erleichterung zu ver, ſchaffen, Abgeordnete nad) Berlin (5) an ten Chur⸗ fuͤrſten, bet aber fogleic ben Befehl ertheilte, bag, wenn bie Staͤnde feine Abgaben von ‚den Huben bewilligen wollten, biefe unbewilligt ausgeſchrieben werben ſoll⸗ ten (*). lim ber monatlichen Abgabe von 3o gr. von der Hube zu entgehen, ermahnte bie Regierung bie aufs neue verjammleten Stände, weil es doch einmal nicht — I zu (3 5) Bericht der Regierung an den Churfuͤrſten vom $ April. (86) Reſcript vom 27 Aprit. (87) Bericht an den Ehurfürften vom 6 a ($3) Reſeriyt vom 16 x | ! P | 4 vom Jahr 1679 big wor. 31 zu änbern fep, bem Churfurſten auf einmal die Reſte, welche et den Soldaten ſchuldig waͤre, umb vom Ju. nius an monatlich 16000 Thaler zu bewilligen (2°), Wegen biefer Reſte waren die Stände mit ber Kammer ^ im Streite, benn (egere behauptete, bas fand Babe nie - bie vom Churfuͤtſten geforberte monatliche Summe et, legt; bie Stände hingegen behaupteten, oft ungleich . mehr entrichtet zu haben, unb machten ber Kammer den Vorwurf, daß fie biefe Mefte blos baburd) veranlagt. . babe, daß: fie monatlich eine größere Summe auf ben fantfeften angemwiefen, als fie nad) Bewilligung bet Stände zu exhalten berechtigt gewefen fen. Die Regie⸗ tung, welche dieſe Angelegenheit völlig bem Churfuͤrſten uͤberließ, fand es jetzt nothwendig, weil die Staͤnde nichts bewilligen wollten, jede Hube mit ber unbewillig- ten Abgabe von 30 gr. zu belegen, bie i in zwey Terminen entrichtet werden follten (°°). So laut hieräber bie Klagen ertönten , e wenig a nahm der Churfürft Hierauf Ruͤckſicht. Ex befahl einen neuen fanbtag zufammen zu berufen, um bie monatliche Abgabe von 26800 Thalern bewilligt zu erhalten (7). Um aber bie Haͤupter der Stände nachgiebig zu machen, befteyte er den Adel unb bie Städte Königsberg von bet Einquartierung, indem et bieje taft blos ben Fleinen Städten unb ben Bauern auflegen ließ (?*). Die Oberſtaͤnde, Dieburd) in etwas nachgiebig gemacht, bewil⸗ ligten vorläufig, daß von jeber Hube Camfanbé monate . fi — (89) Landtags, Propofition vom 12 Junius. | (90) Bericht an den Ehurfärften vom 24 Juny. (91) Landtags» Ansfchreiben, vom 3 July. (92) Churfuͤrſtl. Reſcript vom a July. - /' - $égs währen; im Ausgange des Augufls follte ber an, 32 Vierʒzehntes Buch, ' did ro Gr., im Oberlande und Matangen aber monatlich 80 fi. eon her Hube ausgefchriebert werben follten (79). Bald aber, famen fie aud) wegen noch höherer Bewilß⸗ gungen überein. Die Aceiſe folite Bis zum x Februar B gezeigte Hubenichog, am Ende Deptembers ein einfu her Hornſchoß, auf ben leten October ein einfaches , egre, im Ausgange Movembets ein einfadyes Horw . ‚gelb, unb im Detemder und Januar wieder bet Haben ſchoß erlegt werben. Die Staͤdte aber, weiche fich auf biefe Menge von Abgaben nicht einfaffen wollten, willig . ten blos in bie Sortbauer bet Aeccife bis zum 1 December bes faufenden Jahres (?*). Mach vielen Streitigkeiten, ‚ voelche nun über biefe Berfchiedenheit entfianden, wurde bet fanbtag am 25 September erneuert. (?). Der | Epurfärft‘ biekt feine Gomplanation für nöfhig, wenn nur jebee Stand bie erforderliche "Summe abtragen wollte, und damit niemand bet ben Abtaben ſtaͤrker als der andere beiaftet voditbe, fo verfprach ver Guefür(t innerhalb vier Wochen bie Gite des Ackers und im beu Städten ben Werth der Grunbſtoͤcke prüfen zu fof fen (?%). Und weil er mit der. bisherigen Bewilligung unzufrieden war, fo wurden enblich die Oberſtaͤnde bo bin bewegt, auf fieben Monate lang zwanzig Groſchen bou ber jube, im Oberlande aber ein Drittel weniger monatlich won ber Hube zu bewilligen. Bon jeder Tonne braun Bier follte ein Gulden, von bet Tonne wer Bier 209t., von denen, bie feine liegende Gründe Hatten, -. Alle (93) Bericht an den Churfuͤrſten vom 12 Auguſt. (94) Geeinigtes Bedenken ber Stände vom 25 Augufl- (95) Ausfchreiben vom 22 September. (96) (€burfürft. Mefrips vom 8 Octobgr. ^ von. Ale 1679 6 1701, o. 33 sie s Jouet? de ainfathes Kopfgeib, unb van alien : anbeen Perfonen uͤber 18 Jahre vierteljählig s or. æ⸗ legt werben: och machten (ie baóeg bie ausbrädliche — Bedingung, taf.jebar bie Abgabe van den Perfonen unb bem. Biere gemäß einer Cipecificetian: antsichten fotite, azu deren Beeidigung jeber, der fi ben Verdacht ber Untrene zuzoͤge, verpflichtet wäre. Alle alten Forbes sungen follten hund) tiefe Abgaben zugleich vernichtet ſeyn, usb (olde oem — tante ohne Ausſchluß ber Städte entrishtel werden. Es war Áugerg auffallend, bag Die Städte ſtatt der angezeigten Auflagen lieber bie Fortdauer ber Aceiſe wünichtens auf deren Abſchaffung hingegen hie Oberſtaͤnde trangen, Auch. verbaten bie iestern bie vom Chunfürfen angebetene Alnterfuchung, - wodurch bie Güte Aus Aders und ber Werth ſtaͤdtiſch⸗er Grundſtaͤcke geneuer Peffiumt werden ſollte (7). Da aber auch dieſe legzten Bewilligungen bem Churfärften noch nicht hinreichten, fo mußte bie Regierung noch aͤber⸗ bem einen unbereiläigten Kopf» unb Hornſchoß ausſchrei⸗ hen, und für diejenigen, welche wegen Brand» nib o gel» Schaben ihre Abgaben nicht erlegen fonnten, mug; ten ſolche von ben übrigen ihres Standes bejahlt wers beu (7). Sa der Churfuͤrſt ging fo weit, nicht einntaf die alte CingebingémetQobe zu genehmigen, (onbern str twollse, daß bie. €itánbe jelb(t bie GOteuereinneQmer- be ſtellen, ober ben Charfuͤrſtlichen Dificienten ihre finóge- beugüten follten. Die Macht ber Berfieper bes fanbfa, ſtens (7) [n Vedenken ber Stände vom 1£ October ' n Shwftrg Reſcript, práfent. den 1a November. 4 34 enehatet sus ! | flent wurde eingefhräntt, , inbem ie Austellung der — einzig bem Kriegscommiſſariat überlaffen wurde (2°), unb biefes diente wol nicht zur Unter drüuͤckung des ſchon früher geäußerten Verdachts der Stände, welche bem Kriegscommiffariat ben Berwurf machten, daß e8 mehrere Anweifungen ausſtellte, ale das .. fanb feinen Bewilligungen gemäß zu zahlen verpflichtet . ‚wäre, und jebe nicht bezahlte Anweiſung bem fahbe als eine Schuld anrechne, zu deren Bezahlung bie Stände verpflichtet wären, deren Abgaben man auch noch jet babutd) zu erhöhen ſuchte, bag manchen eine größere Hubenzahl, als fie wirklich. befagen, angeſchlagen ‚wurde (799). Demohngeachtet fehlten vom x Auguft bis r Januar an ber vor Abel zu entrichtenden - - Summe 28092 Thaler $03 Groſchen (7). Und bie Oberraͤthe entfchuldigten dies, indem fie zugleich Die :Summen berechneten, burd) beren Aufbringung das :tand völlig erſchoͤpft feyn (7°), fo daß bie abfidjen Güter unb Orunbjtüde unter ben bisherigen Preiß herabſaͤnken, . unb ben Unterthanen in den churfürftlichen Domainen Brodt und Saat gegeben werben müßte (7*2). | | Demoßngeachtet wurden die Stände aufgeforbert, noch bis zum erften Junius monatlich 26800 Thaler zum fegen. Alsbenn follte bas Milttair vermindert, für dasje⸗ nige aber, weldyes noch beybehalten wuͤrde, der Unterhalt von den Staͤnden auf ein oder awey Jae bewilligt wer⸗ | dug (99) Beylage VI. | . (100) Vericht an den a Chatfurſten som 9 Januar 1682. (101) Bericht des friegtcommiffariaté an den Churfuͤrſten vom 7 Febr. 1682. (102) Vorſtellen ber Oberräche an den Ehurf. vom zo Febr. (103) Bericht an ben Chnrfürften vom 17 Gebruar.. pefte Stopfgefb unb bie Sottbauer bet Acciſe auf ein Jahr wurben fogfeich angenommen und fehleuniger ausgeſchrie⸗ ben (7*9) , als ta6 geeinigte Bedenken fie formlich bewils figt Hatte C». Der Epurfürft aber war weit entfernt mit fo wenigem zufrieden zu fenn. Cr jog nut zwey Regi⸗ menter Fußvolk aus bem fanbe, welches demohngeachtet 22000 Thaler monatlich entrichten follte (7^7. Und . da bet Abel wieber mit unberoifligten Abgaben bebroßt. wurde, fo gab dieſer zweymal eine Proteftation ein, wo⸗ durch er erflärte, daß alle biefe Abgaben gegen feinen: Willen eingefotbert würden, fid) alle feine Rechte vors behielt, tmb den Ehurfürften an bie bem Sande gegebene . e x Affeeneation erinnerte (79. Dieſer verwies e$ der Regierung, daß fie tiefe Schriften angenommen habe, und forderte fie zu einem Gutachten auf, mie fid) ber tandeshere wegen: biefet Proteftation zu benehmen babe (^9). Die Regierung aber wich fehr geſchickt aus, indem fie erflärte, daß fie durch Ueberreichung dieſer Schrift nichts gegen bie fanbesverfoffung gethan habe, m unb bílig bereit fen, jebe Gegenerflärung, ble bem Gut⸗ achten des Ehurfürften überlaffen bliebe, ben Ständen befannt gi machen (79). tegteres unterblieb, weil ber Churfuͤrſt als Menfchenfenner nicht durch unnuͤtzen Wort⸗ C2— RS TN u .(104) Landtags » Propefltion vom 24 April. - (104) Ausſchreiben an alle Xemter vom 9 May. (104) Geeinigtes Bedenken vom 13 May. (107) Bericht an den’ Churfürften vom 26 Map. . 108) Bewahrungsfchrife der Oberflände vom 1 Syuníut; unb abermalige Bewahrungsſchrift vom 17 pda (109) €Burfürftl. Refcript vom 3 Julius. (tio) Vericht an den Churfarſten vom 24 Sul. : vom T 1679 bis 1701, 35 ben (7%), Das mm voh ben Ständen bevilfigte — 34 Beate Bu, flens wurde —— indem die Ausſtellung der Unmeifungen einzig dem Kriegscommiſſariat uͤberlaſſen wurde (99), unb biefes diente wol nicht zur Unter, ‘ brüdung. des (don früher geäußerten Verdachts der Staͤnde, welche bem Kriegscommiffäriat ben Vorwurf machten, daß e$ mehrere Anwetfungen ausftellte, als das fand feinen Bewilligungen gemäß zu zahlen verpflichtet wäre, und jebe nicht bezahlte Anweiſung dem fahbe als eine Schuld antechne, zu deren Bezahlung bie Stände verpflichtet wären, beren Abgaben man auch noch je6t baburd) zu erhöhen ſuchte, bag Manchen eine größere Hubenzahl, als fie wirklich befofen, angefchlagen ‚wurde (7?) Demohngeachtet fehlten vom x Auguft bis r Cyanuat an ber tom Abel zu entvidtenben Summe 28092 Thaler 80% Grofchen (707). Und bie Oberraͤthe entfdjufbigten dies,’ indem fie zugleich die | Summen Gerved)neten, durch beren Aufbringung das Land völlig erfchöpft feyn (^^), fo daß bie ablichen Güter und Grundſtuͤcke unter ben bisherigen Preiß herabfänten, ‚und ben Untertanen in den churfürftlichen Domanıen Brodt unb Saat gegeben werben müßte (799). Demopngeachtet wurden bie Stände aufgefordert, neoch bis jum erſten Junius monatlich 26800 Thaler zu ers legen. Alsbenn follte bas Militair vermindert, für basje nige aber, welches noch benbehalten würbe, bec Unterhalt von ben Ständen auf ein ober zwey Jahr bewilligt vet (99) Beylage VI. — (100) Bericht an den Ehurfärften vom 9 Januar 1682. Gon) Bericht des fritgtcommifjariaté an den Ehnrfürften vom 7 Fehr. 1682. (102) Vorſtellen ber Oberräche an den Ehurf. vom zo Febr. (103) Bericht an den Churfuͤrſten vom 17 Sama. pelte Kopfgeld unb bie Fortdauer ber Accife auf ein Jahr wurben fogfeich angenommen und fehleuniger ausgefchries - ben (75), al& ba6 geeinigte Bedenken fie formlich bewil⸗ figt hatte e». Der Epurfürft aber war weit entfernt mit fo wenigem gufrieben zu ſeyn. Cr jog uf zwey Regi⸗ menter Suguoff aus bem Lande, welches bemohngeachtet 22000 Thaler monatlich entrichten follte (797). Und vom Sapr 1679 Bid 1701, 35 | ben (796). Das mm von ben Ständen bewilſigt⸗ bopr: ba der Abel wieber mit unberoitligten Abgaben bebroßt wurde, fo gab biefer zweymal eine Proteftation ein, wo⸗ durch er erflärte, daß alle biefe Abgaben gegen feinen _ Willen 'eingefordert wuͤrden, (id) alle feine Rechte vor⸗ behielt, und ben Ehurfürften an bie bem fanbe gegebene . Aſſecuration erinnerte (799). Dieſer verwies es der Regierung, daß fie biefe Schriften: angenommen habe, — und forderte fie zu einem Gutachten auf, wie fid) ber tanbeshere wegen: biefer Proteftation zu benehmen habe (*°°), Die Regierung aber wich ſehr gefchicht aus, indem fie erflärte, daß fie durch Meberreichung dieſer Schrift nichts gegen bie Lanbesverfaffung gethan habe, und völlig bereit fen, jede Gegenerflärung, ble bem Gut⸗ achten des Churfuͤrſten uͤberlaſſen bliebe, den Staͤnden bekannt zu machen (0). Letzteres unterblieb, weil der L3 . Ehurfürft als Menfchenfenner nicht durch unnüfen Wort⸗ € 2 . (104) Penbtágé » Bropofition vom 24 April. (zog) Ausfchreiben an aUe Xemter vom 9 May. (106) Gpeinigtes Qyebenfen vom 13 May. (107) Bericht an ben Churfürften vom 26 Map. (108) Berwahrungsfchrift der Oberftände vom : Sunius; und abermalige Bewahrungsichrift vom 17 SUME (109) Churfuͤrſtl. Reſcript vom 3 Julius J (110) Vericht an den Churfarſten vom 24 Sul. : - ſtreit 36 Vierzehntes Buch, ſtreit ſeine Unterthanen aufreizen wollte, dieſe aber auch zu ſehr gebeugt waren, um ſolchen fortzuſetzen. Daher nnterwarfen ſich bie Oberſtaͤnde während drey Viertel⸗ jahren, vom x Auguſt an gerechnet, einer viertehjaͤhti⸗ gen Abgabe von 30 Groſchen fuͤr jede Hube. Statt des vierten Quartales ſollte ein doppeltes Kopfgelb einge fordert, und während dieſes Jahres aud) bie Acciſe ent richtet werden. Sie ſuchten ‚nicht bie Freyen unb Coͤll⸗ mer von (id) zu trennen, ſondern wuͤnſchten vielmehr, dag dieſe mit ihnen nur gemeinſchaftlichen Abgaben um terworfen wuͤrden. Sie verlangten dieſes auch von den Stgaͤdten, denen nicht blos bie Acciſe, ſondern nad) ir cem Wunſche eine Vermoͤgensoſteuer aufgelegt. werben ſollte, die mit der Hubenſteuer im Verhaͤltniß ſtaͤnde. Und ob (id) gleich ber Abel mie zur Abtragung eines Ne ſtes verbindlich gemacht hatte, ſo bewilligten ſie dennoch, daß eine von ber Kriegeskammer eingegebene Rechnung von 15880 Thalern durch bie jegt bewilligte Abgabe ber vichfige würde (7°). Die Städte aber fe&ten nun ifte Beſchwerden be⸗ ſtimmt auseinander. Sie behaupteten, bag bie Ober flände fie von allen Berhandfungen auszufchliegen, nidt . mehr, wenn die Städte mit ihnen uneinig wären, nad der alten Weiſe durch Berathfchlagungen fid) zu verglei⸗ en fuchten, fondern ala o6 fie auf bie Städte feine Ruͤckſicht zu nehmen noͤthig Hätten, von ihnen abgeſon⸗ bett, ihre Bedenken Äberreichten. Dagegen uͤbergaben . die Städte num ivieber iore Proteflation in drey Erem plaren, ‚wovon fie eind ad alla zu legen, das andre ben | | ice , Obr (ir) Guintgtet Vedenken der Oberſtoͤnde vom 29 Julius. 4 vom Jahr 1679 Bid For. n. | Bberſtanden mitzucheilen und’ eins tecoonoſcier aiit sugeben baten ge), M “ Bei Biefer Spältung Bepenptete der Churfuͤrſt uà fo nike inen Zweck, derſtand (id ju Feiner Milderung bee monatſich geforderten 22000 Thaler, ſondern pe vielmehr, nod) das Stempelpapier einzuführen, | machte durch das Verſprechen, daß die durch das Gen pelpapter einfommenbe Summe von ben 22000 Thalern abgezogen: werben füllte, bie Regierung Außerft Gereif willig gue Einführung biefer neuen Abgaben (7). Unb das etfte Reſcript, welches jegt auf Stempelpapier ih Preußen erfchien, erklärte, taf die Städte ihren Ans fheil atv den Abgaben durch die Acciſe bezahlen, bie 1%. Bu mer urb Bauern ben ihrigen gleichfalls nad) einem $e madyten Anſchlage entrichten, das übrige vom Abel auf eine ſelbſtgefaͤllige Weiſe bengeteieben, und was baran fehlen würde, durch unbewilligte Abgaben eingehoben werden ſollte (2). Dieſes wurde ben Staͤnden ohnte Stüd'boft bekanntgemacht (5). Ob ihnen gleich die Einführung des Stempelpaplers bey Erneuerung de3 fanbtágea als eine Wohlthat vorgefteilt tourbe, fo waren bod) bie Stände weit entfernt, (id) ſolches fogleich ger fallen zu faffen (*°), Sie bereifligten daher, blos unter der Bedingung, baf nicht durch Einführung des Stem⸗ Prípapieteó der Rechesgang erfihmeret And die Armuth belaͤſſigt würde, vom November his Junius des folgen den Jahres. eine monatliche Hubenſteuer von 20 Gro⸗ € ; ſchen n) Beylag e VII. (113) Bericht an ben Churfärften vom IL Anquſt. (114) Churfuͤrſtl. Reſcript, praͤſent. Den 26 Auguſt. ^ (115) Landtags⸗Propoſition eom 21. September. (116) Bericht an den Churſ. vom 22 September. — i E P. 38 M . Wierehnted Buch, " (. fe, da Sepyéet Sofy auf n Brat; "T nen bóppelten Hornſchoß auf, ben Junius bes. folgenden ZJahres (77); zur Berichtigung der anfgelaufenen Reſte aber wurden noch für ben October 15 Groſchen von ber Hube bewilligt (777), womit ber Churfuͤrſt fo ſehr zw frieden war, daß er bie Oberſtaͤnde von bet perſoͤnlichen Einquartierung befreyte. Allein ihr Geſuch, keine erle⸗ | digte feine in Domainen zu verwandeln, und in Sadıen . bes Adels blos Adliche als Commiſſarien anzuordnen, | ' - wurbe abfehlägig befchieben (7?). Das Stempelpapier erhielt (id) , nachdem es erſt einmal eingeführt war (). Su gleicher Zeit aber erweiterten (id) aud) die Poliey anftalten, inbem einem in ‘Preußen, allgemeinen Bier ſterben durch Necepte entgegengetoirft wurbe, bie man burd) ben Druck öffentlich befanntmachte. Sie enthal⸗ ten (doti manche gute Dorfchrift que Verminderung bet Anſteckung, empfahlen aber aud) nod) ben Menfchen, welche mit dem erkrankten Viehe umgehen mußten, Ihe . tiaf unb Mithridat zur Erhaltung eignet GefunbQeit zu gebrauchen (727). Auch wurde Fremden ber Aufkauf unb bie Ausfuhr von Pferden unterfagt (777), bie mat jetzt um fo noͤthiger brauchte, weil (id) ber Ehurfürft zur — Theilnahme am Gürfenfriege verpflichtet hielt. Der Churfuͤrſt würde bem Kaiſer, wenn Diefer fid) nad) fer nen Wanſchen und Gorberungen bequemt, ihm die Schle⸗ ſiſchen (117) Geeinigtes Bedenken vom 15 October. ^ (118) Bericht an ben Churfuͤrſten vom 16 October. (119) Gfurfürft. Refeript vom 19 Detober. — (120) Churfürftl. Edict wegen bes. Stempelpapiers dem 15 Julius 1682. (121) Recept gegen die Krankheit des — 1632. 1 (122) Edict som 16 May. "S : us - ' vom Jahr 1679 en — 89 ſeſchen gürftentiimar ; auf welche das Haus Brandes burg Anſoruch machte, abgetreten, und wenn er ſelbſt soeniger von Frankreich bafärdıtet hätte, mit feiner gam gen Macht gegen bie Türfen unterſtuͤtzt haben. Den Polen ſandte er auf ifte erfte Anforderung 1060 Dani B . Sugoelf unb jweyGunbett Dragener zu Hälfe (779); fief es aud) baben nicht an geiftlichen Waffen que Bekaͤm⸗ pfung bes Grbfeinbes fehlen. Der erſte Mittwoch je des Monats wurde zum Bußtage angefegt, wöchentlich wurden zwey Detflunden vetorbnet, unb dem furus bey Hochzeiten und Schmauſereyen Einhalt gethan; alles, - damit (id) bie Gottheit bie angebroßte Strafe gereuen faffen vhbge (*”*) — ein Ausbeudt, der und einen Blick in die Vorſtellungsart des Zeitalter geffatfet, und es ift wenigſtens ungewiß, ob dieſes die Macht der Sürfen gebrochen Hätte, mena wicht durch äsigen Beyſtand des Königes Johann Sobiesky, der, bem mit Oeſtreich gefeßjlofferren Bönbniffe getreu, bem Kaifer zu Huͤffe eifte, bie Schlacht gegen bie Türfen am ı2 September gewonnen, Wien Defsent, und bie Türken ſelbſt noch i in Ungarn gebemüthigt wären (7^). . | Die 2iufmerffomfeit, weiche der t Churfuͤrſt anf alle dieſe Degebenheiten verwandte, mancherien Unter, handiungen,, zum Dheil auch Preußens wirkliche trau⸗ tige age, machten, daß bied Land in etwas Überfehen wurde. np die Noth des tanbes flieg (o Hoch, bag bet - Churfuͤrſt feinen Immediat/ Unterthanen Getreide zu Brodt und aut Ausfaat geben, aud bie Abgaben won. €4 | den (123) Puffendorf l. c. 1465 unb 66. 618 MTS: (124) Cbict vom 3 Auguſt 1685. : (125) Bengnid l. c. ©, 3. p. 225 und 234 00$ 237. _ ^ .40 tn fta ^ bm tiffoi. Power SoRÍ(e 068 Adel aber batem.in feine Kriegsdienſte aufgenommen in werben, oder: ſuchten wenigſtens bie Erlaubuiß zu erhab te, ihren Unterhalt in: auswaͤrtigen Kriegsdienſten (iv chen zu börfen .(’). Diele, tje wuͤſte Huben unter der Devingung gepachtet Gatten, ‚von: Mititeieabgaben . Befrent zu ſeyn, entfchlugen fid) ter Pacht, und andere wurden bafjin bewegt, (tatt.biefer Miſttalrabgaben jähr (id) eine. beftinmte Sammie zu erlegen (*7). (Die Sie gierang: ſuchee beym anhaltenden Vietſterben Exkeffung alles Abgaben vom’ Chunfäuften, ber aber, als ec zwey Diesimenfer Deuter. und ein Regiment Diagoner aus Preußen 308, zoßleich noch beri Befehl gab, bof biet aus Preußen befpidet werben, und wenn ed noͤthig ie einige fente. zuruͤcktaſſen follten,. um ire nicht bezohite 5. Gorberungen unb: ven. völligen Solb beyzutreiben (777). Selbſt für die verarmten Ablichen ſollten bie Abgaben - von ben Wohlhabenden ihres Standes entrichlel wer⸗ : den (7). inb. ba. die außerordentlichen Abgaben ihi fe großer Strenge eingettieben wurden, (D erfolgte cin ‚neues Uebel, indem die SBaueen, befenbers in ben Do mainen, durch bie neuen Auflagen fuͤrs Militait unb bit damit verknuͤpften Epecntionen wefchbpft,. ihre Seflimt ven Abgaben gu zaͤhlen unterließen, fo bag nit ale — "e unb alle "—— -— | " (a6) PAPA an ben Churfaͤrſten, wegen der verarmten Einſaſſen unb Erleichterung der Contributien vom » Min - 1684. | : (127). Bericht an. ben &iurfürften. pom 6 März. (128) Churfuͤrſtliches Reſcript vom 30 Maͤrz. (129). Churfauͤrſtliches Reſcript vom $ April. \ . vom 9f i679 Mn. ^ al werben: kounten (799). Dee fusfüiit not: auf affe dieſe Werſtellungen feine Raͤcſicht, ſondern befafl bios, -’ daß auf ehem neu audzuſcheribenden Lanbtage "bie Stände bewegt werben ſollten, imm 27000 Thaler mos ' natlich, unb wenn:ſeine Bölker bie Einquartierung nicht ſelbſt zenoͤſſen, eine monatliche Entſchaͤdigung von 3880 Thaler zu bewirken (77°), Verſchiedene Befiger von Grundſtuͤcken baten, dag bet EHurfärfk ihre baͤndereyen ſelbſt annegmem, andere, taf man:'fie verfaufen und. dasjenige herausgeben möchte, was ‚nach Abzug ber ſchuldigen Abgaben:noch übrig Siebe ("). Dennoch wurde wegen ber Abgaben iti ble Staͤnde gedrungen, unb damit. bie Denppen Auf den Auguſt bezahlt werten koͤnn⸗ ten, fofort' em bun ber Oberſtaͤnden vorläufig bewilligtes boppelteß Kopfgeld ausgeſchrieden (797). 7 Sir den Ge ptembee aber: wurbé ein boppeftes fivtiarfb - bewiks figt (5). Die Oberſtuͤnde machten es mum gu einer | Hauptbeſchwerde, daß €b(lnee and Freye von ihnen ge trennt, von ben Convorations⸗ Tagen ausgeſchloffen, dutch dle Kriegekammer beſteuert, und ſtatt der Land⸗ tags / Zehrumg gendthigt würden, zwey Viertel⸗ Getteide von ber Hube zu liefern (’35),- welches wahrſcheinſich We erſie beſtimmte Einführung ber Matural⸗Lieferungen iß, die jetzt noch aif chllmifchen Gütern haftet. Arch) foete jegt gam "bie ehemalige Verfaſſung tit bem Land⸗ leſten auf. . Den Obertaftenherren wurde iht Gehalt Pu Mcd CY dr E | nicht (138) Bericht ah din Ehurfürſten vom. 21 May. (131) EChurfürft. Reſcript vom 19 Syuny 1687. (132) Bericht au den Ehurfürften vom 6 July. (133) Beriht.an ben Churfürften.vom 7 XMuguft. (134) Beticht'an den Shurfürften ob 18 Augufk | (135) Dwilags V LLL, ^ - . 0-7 — — — — — - , * p" | 43 ] p fBteryóntel Sub, : nit adi gereicht, büpegeri eine neue Einhebungte⸗ thode durch beſoldete Schoß⸗ Einnehmer eingefüher (77^). | '. Die Stände, hiemit unzufrieden, füchten durch anſehn⸗ ^ ide Bewilligungen eine günftige Stimmung des Siu. ſten, indem fie auf ein Jahr, vom x September an ga " ted)net , (id) für bie Fortdauer der Accife erklärten, und . wer biefe nicht 100,000 Thaler tragen würde, das Srt - lenbe zu erfegen verpflichteten. : Außerdem follte in bio | fen Jahre zweymal ein Hornſchoß, und eben fo vielmol ein Sopfaelb. entrichtet werben. Die Staͤdte, told diefen Bewilligungen nicht beytraten, übernaßmen es, iren Antheil an bet vom Churfuͤrſten geforderten Summe Gejonberé zu enfrichten, wogegen uber bit Oberſtaͤnde proteftitten , bie bey ber ſtarken Bevoͤlkerung ber Städte, und ben busd) Handel erworbenen Wohl ^. ftanb ber Bürger Sonigsberge , felbft weniger entrichten . durften, wenn (id) bie Staͤdte mit ihnen gemeinfchaftlic einem Sopfgelbe oder einer Vermoͤgensſteuer unterwar fen. Der Adel beſchwerte (id) über Verletzung der 3v Digenatös Rechte, ‚über bie. SDerranbfung ber fabnden febngütet in Domainen, unb Khnigeberg war don auf bie Erhaltung feines Stapelrechtes eiferfächtig (7). Die Regierung fah es ein, bag bie angegeigte Einnahme bem Churfuͤrſten nicht hinreichend (deinen wuͤrde, aD fie bewegte deshalb die. vom Herrenſtande, noch ein ein⸗ faches Kopf⸗ und Horngeld unb menatfid). zehn Gro⸗ ſchen von ber Hube während vier Monaten gu bewill⸗ gen (32), Beil dies aber bem Spuficftes ned = : (136) Beylage IX. ^ (137) Geeinigtes Bedenken vom 24 Auguſt 1684. (¶3) Bericht an ben Churfuͤrſten vom 31. Xnguff. = com Safe 1675 .bi8 i701. ^7 / 43 genligfe ,- aveſchloffen ſich bie Oberflände (n Salt, der de bioher nicht ſtattzefunden Hatte) ganz von ihrer Wil, sung abzugeben; mit. Anenahme des fchon enteicteten Kopf und Horngeldes follten vom erften October an alle. bisher bewilligte Abgaben aufpören,- unb ſtatt berfelben, waͤhrend des nächften 1o Monate, monatlid) 38 Gros — (den von ber jube erlegt werben (73°). Dem Chur⸗ fuͤrſten war dieſe Bewilligung ſehr angenehm; weil er aber noch aus dem vorigen Zahre 12999 Thaler an ſein Militair auszuzahlen hatte, vetlangte er, daß dieſe Summe noch beſonders durch zwey Kopfgelder und ei⸗ nen Hornſchoß aufgetrieben werden ſollte (7f). Er begab ſich zwar dieſer Fotderung bis zu einem kuͤnftigen fanbtage, abet demohngeachtet forderte bald ber Stam mermeifter Suppner, daß biefe von den Staͤnden nit bewilligte Auflagen burd) bie Megierung ausgefchrieben werben follten (*') , bie (id) ihm aber Dem »" tha⸗ tigſte widerſetzte. Die laſt der Unterthanen wurde noch badurch ver⸗ meet, bag nicht, wie jeßt, bie Mitglieder ber Krieges kammer igre Departements hatten, fonbern jeber, for bald fie es forbeste, zur Berechnung vor ihr erfcheinen mußte (75^). Mißwachtz unb Viehſterben mehrten das bey noch das allgemeine Elend. Der Churfuͤrſt aber, = häufigen Borftellungen müde, erklärte, baf er ſei⸗ at. conjertisen möffe, unb fein Militair nicht‘ res pue, * (139) Anhang zum vereinigten Bedenken vom 9 September an 1 (140) Ehurfärftt. Refeript vom r1 October. (141) Bericht an den Chürfürften vom 7 December. (42) Bericht der Regierung an ben Churfürften vom x Sehr. 3085. 5 « l lens abhielt: Die Regierung fuchte aud) bie Forderun⸗ gen des Churfuͤrſten ſelbſt durch viele Aeugerungen von ^ (142) An D. Dreyer, wegen Anvrönung ded —X 44 — Vierzehntes Buch, 3t duciren Pontes verwied es vaher dee Regierung, baß fe ihm fo oft · das Elend des bandes vorkrage: (AR). Kid mehr befahl ev, weil die bewichten Abgaben aufhoͤrten einen neuen Landtag zu verſammlen (; gab worfäufs ben Rath, daß tle Stände in geringer Feequenz fom . Men, Und zur Erfparung bet Soften mur i4 Tage ber fammen bfeiben möchten; - verlangte: aber auch fogftid bey iter Ankunft eine Summe bewifligt, Sie hlirrichend . wäre, nm fein: Militaĩr bis zum Schluffe des fanbtos zu betpflegen (7*5). Er verlangte fogär eine weit gt fere Summe als vormals, nemfid) 30000 Thaler mo matfid), und ſuchte bie Regierung durch Lobſpruͤche ihrer Freue und ihres Eifers, Vie Staͤnde aber durch Abſtel Yung mancher Mißbraͤuche zur gewinnen (kes), Die Re vierung aber wůnſchte nim wieber bem gangen dande eine den Abſichten bes Fuͤrſten vortheilhafte Stimmung zu ‚geben, indem (re durch oͤffentliche Kirchengebete, welche ſchon fruͤher als ber fanbtag ihren Anfang nahmen, und waͤhrend deſſelben fortdauerten, Sie Gottheit um einen gluͤcklichen Fortgang anflehen ließ (7*), ben fie deßhalb wegen dieſer Öffentlichen Gebete wenigſtens hoffen zu fh mem glaubte, weil religibſe Stimmung immer ben Uv. terdrückten von gemafttbáfigen Aeußerungen bes Unmil feiner Gnade nnb wentgffens baburd) beri Staͤnden av i nehm⸗ (143) Ehurfärftl. Reſcript vom 19 April. | (144) Refeript vom 235 May. | (145) Reſcript oom 15 Sjuny 1685. (146) Churfuͤrſtl. Refeript vom 15 Junh. vom 12 July. bom Jahr 1679 bib ior. —— ag nehmlich zu machen, daß fie beo ihnen Furcht twr den Türfen, "welche. Damals. noch jeden Ehriffgläubigen in | Schrecken ſetzte, und dann auch Beſorgniſſe gegen Ruß⸗ | land, ju. erxregen ſuchte (). Die Stände willigten deshalb in bie Fortdauer ber Arrife, und. aud) in: ben Monaten Auguſt unb September monatlid) 18 Grofigen von ber Hube, im October und Noventber jedesmal ein einfachss Kopfgeld, und i» Sanuer b29 folgenben Jah⸗ res eine Hubenſteuer von 13 Srofchen zu erlegen. ("?). Die Städte Königsberg bewilligten wieder auf ein Jahn lang big Aceife, verſicherten aber in fünf Jahren 210,009 Thaler entrichtet zu haben; unb Flagten, daß der Handel. durch mancherley Einſchroͤnkungen von Kür nigeberg nad) Elbins unb Danzig geleitet, wirbe (759), Am ärgften aber war bie tage ber. bürgerlichen Guts⸗ Cinfofan. Blos bie Bouern waren 20000 Thaler von 2 den Abgaben Meft geblieben, und 12000 Huben waren wuͤſt (757). Weil ber Ehurfürft aber demohngeachtet auf Höhere Abgaben beſtand, entſchloſſen (uf enbfid) bie Oberſtuͤnde für ben Auguſt 18, Groſchen , wágtenb ßeben Mongten monatlich 20 Grofchen von ber Hube * . alsdenn nad) während 4 Monaten zweymal ein boppels fe Kopfgeld und jrepmol.ein boppetes Horngeld zu er⸗ lezen, fo doß bem Churfuͤrſten, blos mit Zutuͤknahime der Aeciſe vom platten — ein ganzes Jahr fang ur jedem (141) Fanbtagé / Propoftion som 17 July. (149) Geeinigtes Bedenken der beiden Oberſtaͤnde vom 14 Auguſt. (150) Abſondetl. Reſolution ber Städte aonizchers vom 18 September. ! (151) Gericht vom 9 Suet V ) "- ^ 46 | Wierjepntes Bug, edem Monat eine Abgabe bewilligt wurde (75), womit . et beün aud) völlig zufrieden war (753). Die Oben fände aber ſchienen deßhalb ſo bereitwillig ju ſeyn, weil fie eine Commiſſion zu entfernen wuͤnſchten, durch welche ber Churfuͤrſt bie Privilegien und bie Hubenzahl unter fuchen laſſen wollte. Sie proteſtirten aber je&t Dagegen, weil ein Theil der Commiſſarien aus Bürgerlichen bw ffanb und ihre Inſtruetion ohne Zuziehung ber Staͤnde abgefaßt fep. Und ba diefes gegen bie Vorrechte der Stände laufe, daß in Sachen des Adels etwas ohne Zuzietzung deſſelben abgehandelt würde, fo glaubten fie gar nicht ble Defolgung desjenigen, was biele Commif fion ánotbnen wuͤrde, nöthig zu haben (75^. Und das Schweigen des Ehurfürften ben diefer erften Erklaͤrung beweift, daß er es ſelbſt fühlte, wie weit bie Sache ge⸗ trieben fep, unb daß er, went bie Stände weniger nachgegeben hätten, aud) weniger bucchzufegen gewagt haben würde. Die Regierung ſuchte wenigftens für bie Zukunft tem fanbe einige Erleichterung zu ſchaffen. Der Chur⸗ fév wuͤnſchte aber die Fortdauer ber Abgaben , unb 6e > fahl deshalb bie Zuſammenberufung eines tanbtages (75), buf bem bie Staͤnde ohne viele Weitlaͤuftigkeit waͤhrend zwey Jahren 30000 Thaler monatlich bewilligen ſoll⸗ ten C». Ale Gegenverftellungen —— nur bie An ^ (152) Bericht an den Churfdeſten vom 20 September md . gttinigte$ Bedenken vom 20 September. — (253) Churfuͤrſtl. Nefkeript ben 6 November. _ (154) Feyerlichſte und bemütbigfte Bewahrung wider bie fe; genannte große Commiffion; práf. ben 21 September. (155) Ehurfürftt. 9tefcript vom z5 April duod (156) Reſcript vom ? May 1616. s vom Jahr 1679 bib 1201. 47 Androhung unbewilligter Abgaben (7), So fehr aber auch das Sand in jeder Hinſicht gebeugt fihien, fo war — Doch ber Nangflreit nicht erloſchen, und veranlaßte Br — — ſchwerden aller Fleinen Staͤdte über ben Abgeordneten ber €tabt Sensburg, ber (id) einen hoͤdern Nang ans zumaaßen firebte (755). Dielen unnägen Streit ver, brängte bald ein wichtigerer Gegenffanb, nemlid) der .- Streit der Hberflände mit ben Städten. feßtete, hatten feit. einigen Jahren immer bie Acciſe abgetragen. Be⸗ fonders hatte Königsberg, welche fie auch jegt voieber bem Churfärften auf em Jahr bemilligte, ben Wuͤn⸗ - (ben des Ehurfürften hieburch immer Genuͤge gethan, obne ſelbſt hiedurch beſonders gebrüd't zu ſeyn, ober das Mifvergmägen ihrer Bürger rege gemacht zu haben. Die Aeciſe druͤckte ben Bürger wenig, _wußte von allen, bie mit ben Städten handelten, mit entrichtet werben, unb deshalb glaubten bie Oberflände, nicht mit Unrecht, verlegt zu fern. Denn fie trugen, ba igmen bey Kauf — | unb Verkauf doch immer bie Accife mit in Anichlag ge . bracht wurde, einen Theil ber flädtifchen Abgaben, und mußten bie. von ihren fánberepen noch durch Hubenſteuer ober Sopfaefoer entrichten. Der Churfuͤrſt wünfchte bie beträthtliche Summe der Accife zu" behalten, bie Oberſtaͤnde aber wün(dten folche von ber allgenseinen Bewilligung abziehen und fich. aud) zum Vortheil aus rechnen zu konnen, Die Staͤdte aber wollten nur bie Aeciſe allein erlegen, unt nicht nod) außerdem’ Kopfgel⸗ ber oben Vermoͤgensſteuern entrichten. Aus biefem Ono (1 Ste(cript vom 46 | Sung. (158) fintertbánigftes —— der Beinen eit, uH ben zz July. * (4&0 0. Viergehmes Buch, Grunde war zwiſchen beiden Staͤnden eine Spalt entſtauden, unb bie Hberflände, die jetzt ihnen Zweck zu erreichen: wuͤnſchten, bewilligten waͤhrend bes ie uud Sevtembers funfzehn Cisojrhen menatlich, und nachher während eines ganzen Sabres. pun. erfleumal: ausdruͤckſich eine beſtimmte monátlidge Summe von 35000 Thaler. Schon Biebund) glaubten fie bera ouv färften gefällig u ſeyn, noch mehr aber, iubews fie ihn, . iet feinem Gomplonationé , Rechte, bey der ſich wider⸗ ſprechenden Bewilligung ber Oberflánbe. und. Städte zur Entſcheidung aufforderten. Allein fie vargaßen es bo 6m, ben Güurfürflen, ter 30000 Thaler farberte, nur bie. ‚Hälfte hewilligt gu haben, unb biefe fumme folte jogat. nut burd) eine im ganzen £anbe ei ^. Qieije, eine Abgabe, weiche. tec Chatfuͤrſt auch ſchon ohne dieſe Bewilligung groͤßtentheils aus den Stoͤdten erhielt, dufoetrieben werben. Die ganze gehäflige Abs fit aber, den Staͤdten eine größere Loſt aufzubuͤrden, wurde ſchan hurch bie Quiubetung offenbar, bag vier .' seljährig. durch ein Kopfgeld alle&, was an bem bewillig⸗ - fen 15000 Thalern fehlen würbe, mufgetrieben werden (elle. — Soft. es gleich zur. Bedingung gemacht wurde, ^ bof bie Einwohner ver Städte und Domainen biefes . . Rapfgefd-mit erlegen, folglich burd) dieſe neue Gisridy &ung. ber Abgaben bee Adel: begänfligt, von ber Huben⸗ ſteuer befreyt werben, unb bie. ganje bom Churfuͤrſten geforderte Summe Glos durch eine perfönkiche Abgabe aub Dusch Beſteurung der Conſumtibilien erlegt wer⸗ ben ſollte. „Beſchwerden und Bitten wurden auch auf dieſem fanbtage- woieber in Menge rege gemacht. Der Abel MN NS eti / , ! e vom jjoje 1679 bis 1701, 49 2» durch G [tine Bitten gegen Unkerbrͤcung ber Gier giernregen, gegen Verwandlung ber. Cadufengäter in ‚xDomainen, ober ifte Verleihung mit Kaften, welche vorher nicht darauf hafteten. Wichtig war ein fpeciei, fet Fall, daß: ein Beklagter ouf. feine falfche Anzabe durch ein Churfuͤrſtliches Reſeript von ſeinem Serichte⸗ ſtande befreyt worden, amb auffallend, daß bie Staͤnde denen in Frankreich verfolgten Steforinirten, weichen der Churfuͤrſt eihe Aufnahme in feinen Kinbern zugefage hatte, wegen des Indigenats⸗ und Buͤrgerrechts Weit ' laͤufigkeiten machten, ohne daß Theilnahme für bie um grädtichen Berfolgten ben ber damals hoch allgemeinen ‚ tefigibfen Stimmemg bie einmal tiefgewurzelten Bob, A urtheile von Andigenat unb. Sunftgeift tim Schw di ^ bringen Tonfite. Die Städte baten um Grlafſung bes erhöhten Zolls ünb wm die Abfchaffung des icracge⸗ richts (^?). Auch wuͤnſchten bie gefammten Staͤnde bie Abſchaffung einer neu eingefuͤhrten Abtgabe der Char, gengefaͤlle, bie jegt eben ihren Anfang genommen atte. Denn der Churfuͤrſt, der immer eine beſondere Vorliebe für das Licent, und Seeweſen hegte, hatte, um Han⸗ del und Schifffahrt zu befoͤrdern, und die Prozeſſe der Seefahrenden abzukuͤrzen, ben Geſchaͤfftskreis des Kö⸗ nigsbergiſchen licentgerichts febr erweitert (°°). Er war mod) weiter gegangen, unb hatte, zur Unterhal⸗ tung feines Seeweſens, jedem, ber ein Amt erhalten mürbe, bie Verpflichtung auferlegt, das erſte Halbe Ea "MET " . . 4e (159) Geeinigtes Bedenken vom 19 Jul. 1686. | (160) Eommersiens und Licenrgerichts Orbnung vom agfken — Auguft 1684. Geſch. pr. 6. 355. EVE 7 * entrichten. Keine. Grfpectang wat glítig, meme u - . blos beym Epurfürften gefucht werden, unb allen hohen Hatte. Auch wurde Dieburd) aufs neue die Macht ber Pe . Wiersehnted Buch, ‚Epfpectanten fellten nue ben vierten Theil ihtes Gehalts, ‚geiftlichen Stellen,. die Pröbfle. ausgenommen, gar Beſchwerden hieraͤber dem Churfuͤrſten fo lebhaft vor ^. getragen. Allein ehe nod) dieſes Bedenken eintraf, (162) Edict vom 2 Januar 1686. Jahr ſeines — zum Beſten dieſes ET RM ber. Erfpeetant das halbjährige Einkommen ber ju Dor fenden. Stelle entrichtet. Und ba, wo mehrere auf eine Stelle angewiefen waren, follten bie letztern ein vierteljähriges. Gehalt erlegen (77). Gleich am folgen ben Sage wurde biefes Patent nod) erläutert. Ale und wenn-fie zum Genuß kaͤmen, abermals ein viertel: jäheiges Gehalt erlegen. Dieſe Abgabe ſollte auch bey Canonicaten und Penfionen gelten, beym Militair aber nur, vom General bis zum Mojor entrichtet werben , bey night erlegt werben. Avelsdiplome, Titel r pete fegien, kurz alle Gnadenſachen, murben einer gevoiffen Zare unterworfen, Siebe Bedienung follte kuͤnftighin Collegien wurde es — irgend eine bisher von ' Preußens Stände hielten es gegen ihre Gefe& und Privilegien, einer Abgabe unterworfen zu werden, um deren Bewilligung man fie nicht einmal Gefragt Regierung vetfleinerf. Und deshalb wurben auch die droßte fehon der Ehurfürft durch feme Generale, Lehn⸗ borf und — au ausfchreiben, unb ſolche —. , burd (161) bier vom ı Januar 1686. 4 vom Jahr 1679 bis 4701, ., ji burd) Gyecutionen bentseiben zu foffen (75). Die Re⸗ gierung eilte deshalb, bie bewilligten Abgaben ſelbſt auss zufchreiben (**), unb bie Stände, weil bem Churfuͤr⸗ ſten ihre Bewilligung nicht binreichte / jur fBermeórung derfelben. zufammenzuberufen (3), Dies .abet war nicht. vem Willen beó Ehurfürften gemäß, , der eine nene Zufanmenberufung als unnuͤtz verwarf, unb birjenige Summe, welche, nad) Abſchlag der Bewilligungen , an ben von ihnen monatlid) gefotberten. dreyßigtauſend Thalern fehlen wuͤrde, ogubemilligt auszuſchreiben, md .. bamit auf unGeftümmte Zeit fortzufahren gebot (es), | Um aber dies angedrohte Uebel zu vermeiben , fragte bie Regierung an, ob ber Churfuͤrſt eine monatliche Huben⸗ ſtener von. 20 Groſchen annehmen wollte ("77)... Die Sache wurde deshalb aud) höchft ſchleunig betrieben, und die Staͤnde verpflichteten fb, während 8 Mona, ten eine Hubenſteuer von zwanzig Groſchen monatlich, und während vier Monaten zwey . doppelte Kopfgeldex und zwey doppelte Viehſteuern zu erlegen (759), Diefe Abgaben follten vom 20 Dctobet an ihren: Anfang uch men, unb bis dahin zur Unteraltung bes -Militairs, ‚außer ben von jeder Hube bereit eingenommenen , 15 Groſchen und dem im September erlegten Kopfgeld, noch eine Hubenſteuer von 20 Groſchen entrichtet wer⸗ den (oy - ber — unzufrieden, baf ihm $a ^ widt n Reſcripte vom. 13 unb 15 Julius. (164) Bericht vom 29 Julius. (165) Ausſchreiben vom 9 Augufl. (166) Beilage X. 2 (167) Bericht vom r5 Auguſt. (168) Bericht vom 26 Auguft. (169) Geeinigtes Bedenten vom 6 Gertumber 1686. $4 RAE Vierzehntes Buch, e wicht bie geforberte Summe auf a Jahre bewilligt war, iuf folche auf eim Jahr nur unter bet Bedingung an, "bafi aud) diejenige Summe, welche vielleicht nod) für. tas Militair fehlen fónnte, in ber Folge bewilligt wer den follte (79): Daß Preußen (id) diefes alles gefallen fief, würbe eim nod) größerer Beweis von Der Treue und Ergebenheit gegen ben Güt(lert geweſen (epn, wenn nicht ber innete fottbautenbe Streit zwiſchen ben Ober, ſtaͤnden und den Städten, welche letztere ihre don ten Dberftänden gekraͤnkten Rechte wieber zu fihern fir nothwendig fanden (7°), ein Äberzeugender Beweis von ber zwiſchen ben Ständen ſelbſt herrſchenden Uneinigfeit und hiedurch befoͤrderten Ohnmacht wäre. Ob der Grund davon blos ben bet gegenwärtigen fage ber Sache ſtigt, herbeygefuͤhrt und unterhalten wurde? — Dies fágt fid) jegt weber bejahen, nod) verneinen ; es blieb aber m jeder Hinficht bem Churfuͤrſten vortheilhaft, weil iwechfelfeitiges Mißtrauen der Stände wechfelfeitigen Haß erzeugte oder befdrderte, die Kraft ber Staͤnde zufällig war; o5 er nicht ſelbſt vom Churfuͤrſten begin ſchwaͤchte, Gleichfoͤrmigkeit ter Maafregeln hintertrieb, und jedem verwegenen Manne die Gelegenheit benahm, ſich, durch Aufreizen der Menge, Anhaͤnger aus jedem Stande zu bilden. Eben ſo ungewiß iſt es, ob der Churfuͤrſt ſelbſt einige Beſorgniß hegte, unb ob er beo halb, blos aus dem angegebenen Grunde, die Verſendung des Geldes nad) fremden Staaten zu verhindern, feinen (170) Ehurfürftl. Reſckipt vom 3 September. (171) Nothwendige Proteftation des gefambten Standes von Städsen, wegen ungewöhnlichen Verfahrens derer vom Herrenftande und Panbtütben, wie and) béter von des Ritterſchaft, prüfentirt den 24 September. = Unten vom Jahr 1679 bis 1701. $a Untertanen den Beſuch frember Gymneßen und Up . demjeen unterfagte, ober ob er Dieburd) Denfehr vit, — Verbindungen mit num p beſchtaͤnta⸗ — RC So wenig man auf einer Seite ben guion | wegen SBermeórumg ber Abgaben entſchuldigen konn, für | wenig fann man ihm auf ber andern Giete ben Ma wurf machen, baf er die erpreßten Summen völlig ung zweckmaͤßig verwandt babe, wenn qub gleich mancheß zu unnuͤtzem lange des Hofes unb entbehrlichen Sefandta fhaften und Uuterhandlungen zweckles aufging. St) haltımg eines ſtehenden Militairs mar Machwendigkeit geworden, weil Deutfchland von mehr el. einer Gyrite, durch Krieg bedroht wurde. Dean inbe6 Kaiſen (een polb , nachdem er die Türfen burd) feine Bundesgenoſſen befiegt hatte, bie billigen Friedensvorſchlaͤge der empoͤr⸗ ten Ungarn verwarf, weil er den Beſiegten politischen: und religibfen Deſpotiſmus aufgubürben hoffte, reiften: ton einer andern Seite Frankreichs Eroberungs ⸗Plane welches durch das biplomafi(dje Blendwerk tet Neuntoner: kammer, mehr aber durch Deutichlands Schwoaͤcht un⸗ terſtuͤzt, unaufhoͤrlich bie. Beſihunges ‚Des. deutſchen⸗ Reichs ſchmaͤlerte. Dieſes, das enge Buͤndniß ; zwir. ſchen Schweden unb Frankreich, welches letztere, bey) einem Kriege mit Deutſchland; Schweden leicht -aufr, teijzen Eonnte, bie erlittenen Niederlagen atn "Churfäre ſten zu rächen; bie Unruhen zwifchen Daͤunemark unb? Holftein, und manche feine Mißhelligkeiten Deutfchlands, machten es dem Churfürften zur Pflicht, beftänbig ger tüfter zu fegn.. Er beforberte jenen Saaffenftill anb 3m - Jahr 16g 4, woburch Ludwig XIV. während dreyßjg -. s | Jah⸗ RE 9 f hd $4 )J Vierzehntes Buch, | Sapeen iní.fDeffy feiner Anmaßungen Gfeiben (elle. Wein zu bebanern iſts, daß er nicht immer blos Ders mittfer blieb, nicht immer blos Geld unb 3Bfut feine Untertanen jut Deckung eigner Grenzen fparte, fon Set eine wichtige Nädfichten, ohne burd bie Notks wenbigfeit gezwungen zu fenn, aus Ruhmſucht ober Ne ligionshaß an dem entfernten Tuͤrkenkriege Theil nahm, .— imoem er (jon im Jahr 1684 den Polen zum Eänftigen Feldzuge 2000 Dann Höffsteuppen zufagte (77), end» füh aud) ten Eaiferlichen Anforderungen nad)gab, unb für eine Summe von 160000 Thalern nnb die verfpro, chene Abtretung bes Schwibufifchen Kreifes sooo Yam | unter Anführumg des Generallieutenants o. Schoͤning ed) Ungarn (anbte und ſechs Monate fang beſoldete. Die Branbendurgifchen Voͤlker zeichneten fi). beym Sturme auf bie Seffung Ofen rägmlihft aus. Der Peinz Alexander von Curland und zwey Grafen von Dohna fanden da ige Grab. Der Ehurfürft aber Hatte außerdem roch bie Unannehmlichkeit, daß Frankreich, hieruͤber aufgebracht, bie bisherigen Subſidien zu zah⸗ feti (id) weigerte. Der Kaifer aber nam fo wenig: auf bie Dienfte ter Branbenburgifchen Truppen Ruͤckſicht, ' taf er ihnen nicht einmal bie Winterquartiere in Schle⸗ fen zugeffand (77€), Auf die nemlicye Weiſe wurden groͤßtentheils zwecklos beträchtliche Summen zu Oe fandrfchaften verwandt, wodurch ‚der Ehurfürft, bet beynahe an allem wichtigen Angelegenheiten Europa’s * | Zeil (172) Puffendorf 1. c. p. 1463 bis 1515. (174) v. Pollnitz Memoiren Th. x. ©. 193 068 195. Puf- fendorf l. c. 1543. und 1544." E" Jahr 1679 bis 1701; PU £g Theil nahm, fein eignes Anſehen sermehste, für ſeine Staaten aber feinen weſentlichen Vortheil errang. Eine dieſer Geſandtſchaften war in der ebelmuͤthigen Abſicht unternommen worden, jene Verfolgung der Reformir⸗ ten ju hindern, wodurch tubwig XIV, durch ben Nach pon Pfaffen unb eingeſchraͤnkten Miniſtern verleitet, wegen jener Suͤnden, die er aus ‚Stolz, Ruhmſucht, Wolluft unb Ganjamteit begangen hatte, butd) neue Verbrechan mit dem Himmel Abrechnung. zu galten waͤhnnte. So fere Friedrich Wilhelm es jetzt ſcheute, mit Zrankreich in Mißhelligkrit zu gerathen, fo ſehr riß ign doch bie Anhänglichkeit für feine Religionsverwand⸗ ten, vielleicht auch der edle Abſcheu gegen die Unter⸗ brádung unſchuldiger Menſchen, aus ten. Schranken ber Maͤßigung unb ber politiſchen Rüdpcht. Er for derte die Flüchtlinge auf, in feinem fanbe Schutz zu ſu⸗ — * chen, wuͤſtſtehende Haͤuſer und Gruͤnde ſollten ihnen un⸗ entgeldlich, baufaͤllige Gebäude, welche ihr Beſiger nicht wieber herſtellen koͤnnte, gegen einen: mäßigen Er⸗ ſatz uͤberlaſſen werden. Adersteugg.follten Laͤndereyen, Handwerker das Bürgerrecht unentgeldlich erhajten. Sue. wurden alle bürgerliche Aemter, dem Abel der Qugang.qu allen Aemtern und Würden, das Indige⸗ natsrecht unb der Ankauf von.abfid)en und tehngitern zugefichert. ie follten die Religion nach ihrer bisheri⸗ gen Weiſe unb unter: (id) felbft die Gerichtsbarfeit aus üben. Die Einfuhr ipres Vermoͤgens wurde ihnen nicht nur ohne alle Abgabe geftattet, fondern aud) in. Colln, Frankfurt am Mayn, Amſterdam und Ham⸗ burg erleichterten churfuͤrſtliche Gevollmaͤchtigte den franzbſiſchen "n u a nad) den Staaten be ^ > A , E Ed ee P EM i 4 E , Pr * P 4 ( . £6 Biergehntes Buch, seiEiufürles (272). Gi varben ſekbſt in manchen . Séimn gesingern. Abgaben unb. Beichwerben, als bie Gingebobynen, unterworfen, beachten in ber That man⸗ che Zabriken in Aufnahme, toten aud) einiges für ben Sanbel, im Ganzen aber nicht fo wiel, - ale e$ bie Lob⸗ uobher ber frangöfifchen Coloniſten gewoͤhnlich vorgeben, Menige unter ipnen wurben Kaufleute, bie meiften blieben Kraͤmer. ‘Die Sabrifen, melde fie aulegten, beſtunden mehrentgeits ans entbehrlichen. Trebafniffen descuxus, bie man zum Theil erſt, fo wie manche aus⸗ Andiſche Orjeugolffe, Frankreichs feine Weine, offer, Choeolade und Toback, Durch fie in Preußen Feunen . kernte. Daß (ie hiedurch mandye Annehmlichkeit, man Men Genuß vervisifältigten, davon ifk-jebermaun uͤber⸗ zeugt; nicht aber, bafi burd) Vermehrung entbehuticher SMebürfniffe das Gluͤck ber Provinz vermehrt wurde, Und wenn e$ gegtünbet iſt, baf wir einen freyern Ton and eine größere Ungezwungenheit im Umgange von Dies fen Ausländern, Giemit aber auch zugleich größere Gleich⸗ ‚güftigkeit gegen weilliche Sugenb unb Unſchuld, metr Zoviotät und wenigern Ernſt ben unfern Gefchäfften annahmen, ſo bleibt es eine ſchwer zu entſcheidende Feage: ob Schaden ober Gewinn, ben wir durch Muf» nahme biefer Ausländer erhielten, geößer geweſen (tu? Alle dieſe angezeigten Umftände und ber Ankauf des Amtes Burg im Jahr 1687 für 34000 Thaler eom Herjoge von Sachſenweißenfels (775) exfotberten ; beſtaͤn⸗ - (175) Churfarſtl. Patent vom 29 Det, 1685: . Puffendorf . Io 1534 bis 1536. (176) Hauſens —— otim 15. 1. ®. 53. rid dorf 1. C. 1525. - B vom Jahr 1679 bib 1700. . 97 Geftänbig. meue Ausgaben, ‚die von neuen Auflagen uns zertseunlich taten, unb deshalb wutben Preußens Stäns — be aufer ben bewitligten Abgaben (djon im Februar zu einer Hubenſtener von 15 Groſchen aufgeforbest. (777). Eben fo wenig, als auf bie Gegenworſtellungen ber Mes gierumg. Ruͤckſicht gengmmen wurde, adtete der. Cute... fürft ach ven Iweck, um deßwillen (io bie Qitünbe ber ſteuert Batten, indem er befahl, daß james einfache Kopftzeld, welches im Aoril einfam, und mát feinen Genehmigung zur Erbanung eines Zucht.» und Findel⸗ haufes beſtimmt war, (ginem Militdir ausgezahlt wc ben follte (75), Doch oae baf (itf jetzt in näherer Bewegungẽgrund angeben läßt, vourbe mif. einemmale vom Churfuͤrſten das Verſorechen gefeiffet, fo lange bie bewilligten Abgaben noch waͤhrten, feine unbewilligten auszufcheriben, und ſelbſt bie im Februar anbefohlne Hubenſtener wwebe aufgehoben (79). Indeß naͤherte fd die Bewilligung ihrem Ende, und bie Regierung, welche ben Churfuͤrſten darauf aufmerkſam machte, vie derholte den Antrag zur Erleichterung der Landeigenthuͤ⸗ mer, die Acciſe nicht blos in ben Staͤdten, fonbern all⸗ gemein einzufuͤhren (I7), Der Churfuͤrſt aber wollte . fid) darauf nicht einlaſſen, ſondern befahl blos, bia Staͤnde dahin gu bewegen, ihm auf jet Rohre eiue monatliche Abgabe von 3a000 Thaler ju bewilligen (). Die ect aber waren hievon weit entfernt, ie | 5.6 . 750 54. Pts - (177) cChurfatſu. Reſeript vom 25 Februar 1687. i (178) &Mseiden an die Oberkaſtenherren vom Atm qn - 1687. a (179) Diekeipt vom 7 Diärz. — (190) Bericht vom 1 May M 3 - 107. . (181) Reſcrivt vom 30 May. , \ * 58. WVierzehntes Buch, beachen in faute Klagen ans; zählten eine Menge von Beſchwerden ‘auf; erklärten, daß eine Eheſteuer, wel che bet Ehurfürft fir bie Prinzefin Maria Amalia von ihnen verlangte, nicht Schuldigkeit ſondern von ihrem guten Willen abbaͤngig fe». Die Staͤdte Koͤnigsbergs bewilligten nod) auf ein Jahr ang bie Fortdauer ber. Acciſe; bie Äbrigen Staͤnde aber nur auf ben Auguſt . unb September eine monafliche Hubenſteuer von 20 Gro⸗ (en „umd auf den Dctober ein boppeltes Kopfgeld (777). Der Ehurfürft tabeíte bie Ausdruͤcke bes SDebenfens, verfüherte, bag verfchiebene Beſchwerden unſtatthaft wären, anbre auf bem Wege ber Bitte oder bes. Rechts entfchieben werben müßten; befahl bie. Chefteuer fofort einzuheben, bie Stände nicht eher aus einander zu laſ⸗ fen, al& bis fie ihre Bewilligung bis zum ıflen Detober eingerichtet Hätten, unb wenn fie bies nicht thun woll⸗ ten, unbewilligte Abgaben auszufchreiben (7*5). | Die Stände, welche igre Beſchwerden erneuer⸗ ten, wurden endlich durch tiefe Dropung geyroungen, . bie Sotbetungen des Churfürften einzugehen, unb ihre Abgaben bis zum October folgenden Jahres einzuridy» ten. Bey den Staͤdten blieb die Acciſe; bie Ober⸗ fände aber. enttichteten im Movember eine Hubenfteuer . vor 15 Groſchen unb ein einfaches Kopfgeld; im Ge bruar eine doppelte Viehſteuer; im April 10 Grofchen -von ber Hube und ein doppelte Kopfgeld; im May eine boppelte Viehſteuer; im Auguft ein Doppeltes Kopf geld, unb in ben übrigen fieben Monaten eine monat fide Hubenſteuer bon zo Groſchen. Die kleinen Städte aber, (182) Geeinigtes Bedenken, — ben 22 Auguft. (183) Churfuͤrſtl. Refeript vom 24 Augufl. ri . tom abe 1679 bis 170. 99 aber, welche an ben Kopfgeldern unb Viehſteuern nicht Antheil nehmen wollten, ſchraͤnkten ſich darauf ein, waͤhrend allen zwölf Monaten von ihren Huben bie Abs gabe von 20 Grofchen zu erlegen (’**). Allein weil bet Churfürft nod) aus bem vorigen Jahre fein Militaie nicht Ginfüngfid) befriedigt hatte, fo förberte er auch noch die zur Bezahlung biefes Ruͤckſtandes nothwendige Summe (755), und befahl, bag dieſes, ſo wie alles, was zum Unterhalt des Militairs fehlen wuͤrde, auch unbewilligt ausgeſchrieben werden ſollte (79). Bey ben in dieſem Jahre bewilifgten Abgaben fehlten an ber fuͤrs Militair nothwendigen Summe 12566 Thaler, bie ber Churfuͤrſt, (o wie die Hälfte von ber fát die Prinzefien bemifligten Ausfteuer, fogleich fotberte (1*7). :- Die Hber, - ſtaͤnde beſchloſſen wegen ber an ben Abgaben fehlenden Summe, im Gepteinber und October eine Viehſteuer zu erlegen ; im April aber von jeder Hube s Orofden; bie €tábte Königsberg bie Hälfte ber ganzen Summe, unb bie Heinen Städte von bet Sube unb jeben Dunbetf Gulden des Vermoͤgens drey Sroſchen gr Ausfteuer der Prinzeſen zu entrichten (72^). Ä Der Ehurfärft, welcher, um fein fest nothwendi⸗ ge ſtehendes Siffifitoit unterhalten zu fbnnen, aud) nie die Mi dt ans ben: "Augen verlieren fonnte , fid ein von bett (134) Sedinigtes Bedenken ber beiden Oberftände vom 20 October, und Anhang jum ſchließlichen Sen, ; präfens | tirt Den 33 Det. 1687. (185) Reſcript vom 20 Oeteber. | . (186) Refeript vom 1 November. (187) Ex protocollo ber Obercachftube v vom 8 San. 1688. (188) Schließliches Bedenken der gefanmnten Stände vom . 3tm Februar 1688. P4 (o 7 mb Du, den Etdaben unabhaͤngiges Einkommen ‚zu ſichern, "machte. mif, den, Heinen Städten hiebey den Anfang. - benfeit des Intereſſes, bey einer Verbindung mit ben Staͤdten Königsbergs. unb ben Oberflánben, ‚immer . weniaftens gleichgültig behandelt wurben, waren am wertigften einigen Wiberftand ju leiffen geneigt ober , fähig. Sie bezahlten, wenn. e$ auf bem fanbtage be ſtimmt wor, ruhig ihre Vermoͤgensſteuer, nad) einen - alten Anſchlage, bet für bie gegenwärtige Zeit gar nicht mehr poffenb war. Sie hatten bies Häufig geäußert, und ber Churfuͤrſt ſchien deshalb eine Handlung ber Bil⸗ ligkeit zu veruͤben, als er durch Commiſſarien zur Richt⸗ ſchnur bey kuͤnftigen Vermoͤgensſteuern, eine neue, Tore in kleinen Staͤdten aufzugehmen verordnete; unb mie der eben dieſen Staͤdten das Verfpvechen ablegte, ihren Antheil ag ben. Landesabgaben und aud) bie Einhebungs⸗ . foffen zu fragen, wenn (ie fich einer befkänbigen Accife un. termerfen wollten. Die Sräbte fonnten freylich hiebey nach ihrem guten Willen wählen, bey einiger Wider ſpenſtigkeit aber liefen fie Gefahr, ben jeder Mermoͤgens⸗ feuer für. die Zufunft feft God) angefehlager zu werden. Willigten fie aber in bie Aecife, fo muten Se, nah Rent vorgelegfen Tarif, von- jedem Ohmm Sect, fpanis ſchen und rheinifehen Wein, zehn, vom Franzwein fuͤnf Gulden, von jedem Scheffel Gerſtenmalz 8, von jedem Scheffel Weizen 18 Groſchen, der Baͤcker von jedem Scheffel otn 4 Groſchen, ber Schlaͤchter von jebem AOchſen 2 Gulden erlegen. Alles wurde ähnlich hoch. de fteuert. Im Durchfchnitt zahften alle inlaͤndiſche Bir ; ctuaſien unb alle Metallwaaren 3$, und alle übrige Fa⸗ brik⸗ — vonm Jahr 1679 bis 1701. 6i brikwaaren 5 Prorcent. Der Gewinn ihrer Herder wur⸗ be ebenfalls verfieuert. Für ben Scheffel Roggen ſoll⸗ ten vier ; für ben Scheffel eisen ſechs, und von jeden Fuder Heu vier Grsſchen entrichtet werben. Der Hand⸗ werfet aber follte nach Verhaͤltniß ber Einnahme feines Gewerbes monatlich. x s Grofchen bis zwey Gulden, bet | Tagloͤhner 3 bis 6 Groſchen erfegen. Dee Churfuͤſt war ben tiefer Sache fo wenig Wiberfpruch ju Haben — | überzeugt, bag er fie mit bem Monate May einzufäß :. ren gebot. Er überließ es bem Magifirate jeder Stadt, ben Acciſe / Einnehmer unb Gegenfchreiber zu ernenten, ^. — madjte aber aud) gugfeid) den Magiſtrat für biefe Offis cianten verantwortlich. Ihre Einnahme follte nicht mehr im den fanbfaften gebracht, (onbern an jebem Mo⸗ natsſchluſſe bem Kriegscommiffariat angezeigt, unb ges. - mög ben Aſſignationen deſſelben ausgezahlt werben. Die Hecife » Dffictanten wurden verpflichtet, eine Jahrrech nung abzulegen, und bet Churfuͤrſt erklärte, baf er gut — Abnahme dieſer Nechnung befondere Eomwniiffarien an; feßen wuͤrde (11). — Dies war. Alfo die Act unb Weiſe, nach bet die ſtehende Accife ire Einrichtung erhielt, die mm nicht mehr als ein vom tanbe betoifligtes Geld, fon bern ala ein beflimmtes Ginfommen des Lanbesgeren, bet Kriegscaffe angewiefen wurde. Und die je6t angeotbne ten Gommiffarien gaben unſern heutigen Gteuerräthen ihren Urſprung. Unleugbar iſt's, bag bet Churfuͤrſt die Abſicht hegte, auch den Adel einer ſtehenden Abgabe zu unterwerfen, ber ſich aber jetzt nod) dutch feinen ev . ſtaͤnvigen Widerſpruch gegen eine Commiſſion ſchuͤßte, | Nou eet | welche (189) Churfuͤrſti. Reſcripk som 20 Februat 1698. 4 (64 Vierzehntes Buch, nehmigte fie aber aus Anhaͤnglichkeit für bie reformirte — billigte Die entworfenen Unternehmungen Wiltelms vos welche bie Beſchaffenheit bet. &ütet - Guben unters fügen ſollte (77). - Dies waren bie feßten Thaten driedrich Wilhenns des Großen in Preußen. Er nahm dabey noch, ob ihn gleich bie Gicht heftig plagte, an allen wichtigen Staats angelegenheiten des Auslandes Theil. Er mir Oranien gegen König Jacob ben zweyten in England, ge Kirche auf dem Sterbebette, und erlebte ihren Erfolg eben ſo wenig, als den Ausbruch eines neuen Krieges mit Frankreich, weil er (don am 29ſten April 1688 farb (777). Kuͤhnheit und Entfchloffengeit, bie ipa nimmer verließen, machten aud), daß er feinem Tode x tufig entgegenging. Die vielen afcetifchen Uebungen, womit et. bie le&ten Tage feines febens Ginbtadbte, hat . fm in ber bamaligen Denkungsart, zum Theil aber auch wol in ben Begriffen von der Verſoͤhnungslehre, ‚ ihren Grund. Denn bag ber Ehurfürit 6ep feinem ges ſunden Berfiande ben Wiberfpruch, worin feine Lieber, geugungen oft mit: feinen Handlungen waren, einſehen mute, iff unfeugbat, Da er aber alles feinem Vor⸗ theife unb ber Größe feines Hauſes nachfegte, fo mute . ihm in ben legten Stunden bes Lebens jebe Troͤſtung oder Betäubung durch feine Theolpgen willfommen feyn. Diefe Vermuthung wird beynahe baburd) jut. Gewiß⸗ beit, daß er feinem Sohne bie Unterftágung Wilhelms bon Dranien gegen Jacob bem zweyten "— jur Pflicht (190) Vereinigtes Bedenken vom 3 Februar, unb Chur⸗ fuͤrſtl. Reſcript vom 4 Febr. 1688. (191) Puffendorf 1. c. Doni - vom Jahr 1679 Bid 1701. iX 68 Pflicht machte (°°). Und ba ce vorher biefe Unterneh, mung gemißbillige hatte, fo feheint blos bie Annäherung bes Todes unb das feſtere Ergreifen feiner Religions parten bey Abnahme ber Seelenkraͤfte ihm ben Begriff bengebracht. zu haben, daß fDertpeibigung bes Proteflans tifimus durch bewaffnete Hand, und durch Empoͤrung, dennoch. Gott wohlgefällig unb verdienfllich werden - konnte. Friedrich Wilheim hat in ber Geſchthee ben Na⸗ men des Großen erhalten, umd ein dankbarer Lies enkel (7?) Hat feinen Verdienſten um das preußiſche | Sürftenbaué laut gehuldigt. Ein febhafter unternefy menber Geift, Unerfchrodenfeit i in ber größten Gefahr, perfönficher Muth, raftlofe Thätigkeit, diefe und mehr tere. ähnliche Eigenfchaften, gaben ihm den: gerechten Anfpruch auf Größe, unb viele feiner Handlungen laf fen (D, wenn nicht ganz rechtfertigen, doch wenigſtens entſchuldigen. Polens beſtaͤndige Eingriffe in die mit Preußen geſchloſſenen Staatsvertraͤge, das ewige Be⸗ ſtreben der polnifchen Könige und des Reichsraths, ins nere Unruhen in Preußen zu unterhalten ober ju vers mehren ‚. um hiedurch einen neuen Zuwachs an Macht, u - ober wenigftens einige Geldfummen aus Preußen zu ge | winner, unb ba$ von polnifcher, Seite fo oft gegen Preußens Negenten und Stände gemißbrauchte Recht des Staͤrkern, berechtigten jeden Beherrſcher Preußens, fid) einem Joche zu entziehen, das ihm fein von feinen Vorfahren gefchloffener Staatsvertrag, ſondern nut Miß⸗ | ( " — pour fervir à l'hiftoire de Beandenbourg (193) ibidein | P. 1I. p» 44 bis so. dà Vierzehntes Buch, e 4 4 * . e. 1 Mißbranch ber Gewalt. aufbuͤrdete; fen TBünbnif mit Schweden, bem Feinde Polens, feines Dbertehnöheren, » at ifm in een Zeitpuncte nicht zu verargen, im wel chem Polens Stbnig, ſelbſt an ber 'Rettumg des Landes verzweifelnd, ins Mubland geflohen wars baf er nady Her, alles von Schwedens Uebermacht und Eroberungs fut befätchtend, wieder, die Parten bes ſchwaͤchem J Polens nahm, Bitte nicht in bem Wankelmuth, (on, bern in der Nothwendigkeit ſeinen Grund, jedes andere Berhältniß; feiner eignen unb feines Staats Erhaltung . anfopfern gu muͤſſer, unb das Beſtreben, ſich dieſen b Beyſtand fo theuer als möglich bezahlen zu faffen , mad) ‚te ifm ber erfchöpfte Zuſtand ſeines a und feiner Caſſen zus Pflicht. Wenn Friedrich Wilhelm ſelbſt ben unruhigen Gift der Stände zu zügeln ſtrebte, fo befbrberte er mur Blos die innere Ruhe feines kandes, ja erfpurte ihm viel, . Weit jenes. Ungluͤck, welches durch beynahe aͤhnſiche Vorrechte ber Staͤnde, Polens Zerrättung und endlich gänzfiche Aufloͤſung zur Folge hatte. Durch Erlangung ber Souwerainitaͤt ſuchte er ſich jener Ohnmacht gu. ent⸗ winden, bie ſelbſt guten su fehr eingeſchraͤnkten Fuͤrſten bey Durchfegung der Geiffamften Plane die Hände band. | Rind folglich wäre Friedrich Wilhelm, der beym Antritt - + feiner Regierung fein fand ohne Geld, ohne Kriegsvol⸗ fet, von Feinden Gefe&t, (itf) zum Theil von Berrätgern | : . eungeben erblickte, mit Mecht Gegenftand bet. Achtung | fe Zeitgenoffen unb Nachwelt, weil er ohne andere | Haͤlfsmittel, als bie im fein Verſtand darbot, ſeinem . fanbe Ruhe, fid) ſelbſt Unabhaͤngigkeit unb eim größeres Gebiet erfämpfte. So iſt das Gemaͤlde Zeiedrich Wil⸗ cc eme vom Jahr rero: or, es hams Bis iu Naht 1663 , ber trm - ene: ang enbite Gelte zeigt. — 3 007 weberzeugt, viel ausgerichtet qu haben, wigt et, fett elles ausrichten. zu fbunen. Micht zufrieden niit ben. einmal erkangten Groͤße, wollte et Überall. glaͤnzen, gleich von größten Qénften Europa's ábetati Antheu nemen, snb gleich einem Uudwig tem vierzehaten unaufGbefid) einen ueuen Zuwachs an Macht gründen. - Daher jene Sitenge von: Gefanbtfdyoften dhne hinteichenten Quiet. — Bandnifle, von deren Unndtlidifteif ifm feibfk nidt eimi mal wieberhofte Zäufchungen übergeugtem; din Militair, Bas mit feinem Einfommen und ber Bevblkerung ‚feines Staaten in feinem Berbältniß flanbs - dee Chargen im Cwil und Militeir, und koſtbare Seeumtebnehnmungen - zur Beförderung des äußern Slamzes; dnb, well eà hi bey beſtaͤnbig au Geld gebrach, Ergreifung, auch Des gefogwibtigfien Mittels‘, ums Piches Get&esgu itae Stelz, ven das Oti and) oft ben gisten Menſchen ei . jeugt, empbrte ihs gegen jeden Widerſoruch, treu... lofte hiedurch ben Salf(teinb Syineid)Gmg weulgfteng SDeciepung aller gefeflithen Jorm, ımd.erzeugte jme auf — feífesbe Haͤrte gegen das dem Churfuͤrſten migfátlige Corps bet fantmilig. Bey ber Idee von ber Groͤße feiner Plane, betrachtete ee bie Menſchen nut als Ht» mittel zur Ausführung feiner Abfichtens. lernte fie amis fig getingfchägen; apferte fie unmügen Kriegen auf; tie ſich Menſchenblut burd) Subſtvien bezahlen, und teurbe gegen ijr Giend imd re Klagen fo geichafitig, wie ‚ges gen ie Urtheil (^?*). Verlaſſen von feiner erffen fanfs : | ten (194) iini Memoicen 1 ©. ©. 199. 100. Geſch. Pr. 6. b. - € É &6:- ‚In Biaschnted: Sod, | ter Gemahlin ;: Slo ln wie ein guter Schutzeugel im» gab; jum zwentenmal mit einer Fuͤeſtin visgeinate, tle , weit ipo: bie Sorftmmith. und Duͤte ihrer Vargaͤnge⸗ des (aite, vom Lande gehaßt wire , Tiefe Gefinnungen m erwibern.firdbte.(?5},- unb-einen. Teil ihrer Empfin⸗ dungen in Die Bruſt ihres Ganabis. überteug; biefer Fuͤrſt ſelbſt, durch eine Reitze von Fahren gewohnt, ben Glanz ſeines Hofes als muontbehrlich, feine Wuͤnſche oB·Zweck des Staats qu. betrachten, glaubte dieſem al⸗ lea: anfopfern, und wenn bie Abſichten feiner Untker⸗ thanen deu feinigen im Wege ſtanden, erſtere den letz⸗ ' sera nachſetzen zu konnen. Gewohnt mit Hinderniſſen gu. kämpfen unb ſie .gnößtentheils. zu beſiegen, (bien ipe Miderſoruch feiner Stände ein Hinderniß, ihre Beſie⸗ ing.ein veuer Aorbrex. &ebe zur Herrſchſucht wutzelte allgemach in ſeiner Seele. Seine alten Raͤthe, bekannt mif dem wechſalſeiägen Verpflichtungen des Landes und bes Fuͤtſten, verließen iu, oder ſtarben. Neue Men, ſchen, aufgervadzfen in der Denkungsart ihres Fuͤrſten, wurden einſeitige Rathgeber. Sie unterſchieden ben Fuͤrſten vom Staote, und glaubten, indem fie ben Un, cterthauen ben Antheil an der Geſetzgebung unb bem Der ſteurungsrechte raubten, unb hiedurch zugleich bie Haupt⸗ quio: des Petrioſiosmus ableiteten, mit ber Alleinhert⸗ ſchaft des Fuͤrſten die Macht des Staates unbegweifele an anehren. Friedrich Wilhelm, der ihuen unb den an⸗ gexigten Umſtaͤnden unterlag, verminderte (ein Beweis, J — ———— —Ó: ed "1.9: ln ^ (195) König Verſuch einer Aifterifen iiterag der Res fidenzftadt Berliin, 2 Ih.” €. 139. 14o. "und 197 198.- Poulnitz Memoiren x B. ©. soa. 103. . "E. A vom Acht 2675 NBigon > 6g. in- felrifegten : Jahren Neined febén& die Achtung fe Nachwelt, unb Giemit zugleich bie tiebe unb ben Wohle flant. feiner Untertg i ey -Bad bem DBerhältniffe, wie er feine Kriehenicht amb feine eigene Macht vermehrte. Daß ohne dies letztere Preußen minder groß geworben. wäre, iſt gewiß; ob es minder glücklich geblieben rodrg, - fregfich unentſchieden; aber, wenn wir auf das Schick⸗ ſal Pdlens zuruͤckblicken, das, ben Erhaltung ber namlis den Privilegien , in feinem Innern gerrüftet wurde, endlich fogar aus ber Reihe ber Staaten verſchwand, ſo ſcheint dieſe veraͤnderte Staatsverfaſſung, ber wit bey ihneret Stärfe auch innere Ruhe verbanfen, unfer: heutiges Gluͤck befördert zu haben, wenn fie gleich uns. fern Vorfahren unter andern Staatsverhaͤltniſſen hoͤchſt unwillkaminen war. * TU ais ] ü i ) LI [1 * \ ^ / ' f $8 — . Henne few, - Betptes Lapitel S Gruͤnde be milden Beurtheilung dricheió Serie, dem Gritbrid ber britte folgt, Geburt und Erziehung beffeiben. Sereitigkeiten mit feiner Otiefmutter. Flucht nnb Heirach Vamilienhaͤndel unb vaͤterliches Teſtament. Negierungsantritt des Churfuͤrſten. Er unterſtuͤtzt Wilhelm von Oranien. Gründe Keiner Anhänglichkelt für Oeſterreich. Einige Gehege und Ver "etmungen. Veſtaͤtigung der Vertraͤge mit Polen. Preußs fée Landtag, Die Stände fuden ben Landkaſten wieder eins zuführen und die Acciſe abzuſchaffen. Eiferſucht des Churfuͤrſten auf feine Rochte, ber die Acciſe und die bieherigen Steuern buͤr⸗ gerlicher Grundeigenthänier heyzubehalten beſihlt. Streitigkei⸗ ven und Bewilligungen. Der Churfuͤrſt will mis Abgeordneten der Stände unterhandien. Die 9ticterídjaft Ichne es ab, fors dert ihre alten Rechte; die Städte aber beguͤnſtigen bie Ascife und bie Abſichten des Churfuͤrſten, bet. ſich ihrer gegen die Rit⸗ terſchaft annimmt. Händel mit den Heinen Städten. Urſorung "der Handlungsacciſe. Mangel bey der Staats s Einnahme. Unei nigkeit unter den Ständen. Unzulaͤngliche Bewilligungen. Gtreb tigkeiten zwifchen der Regierung und Kammer. Die Einführung . der Acciſe bey ben einen Städten. Willkuͤhrliche unb verändern: Ude Abgaben. Neuer Landtag. Große Ausgaben des Churfürften. Seine Ankunft in Preußen und wöchentliche Beduͤrfniſſe. Seine Neife und Einzug. Zeyerlichleiten, Huldigung und Abzug. Neue Abgaben. Beſchwerden der Coͤllmer. Streitigkeiten in. Hin⸗ fét auf bie Acciſe. Neue Beſchwerden und ihre Entfcheidung, Der Churfuͤrſt giebt ſtatt des zu leiftenden Eided den Ständen eine Verſicherungeſchrift (pter Rechtt. Dis Cöliner verlangen . aMióe som oe i&79 Bb aor, o0 eie hát; te 'fihigtberger , Wotzäge ere gachmn Orreiigeiten bardber umb solberipredenbe Oei. Ge ſcheuk für den: Ehurfärien, . und Pacthengeſchenk. Ernenerts Gorterangen in Kirchenſachen, in Verreff ber Abgaden, ber Inter, des Rrittoommiffatiatb und Indigenats Verſpyechen bes Churfürflen dnb now Bewiligungen. téómbiunors. bed Vargerſtandes. Milmfche unb. Beſchwerden ber Oeste. Bed gichigkeit des Churfuͤrſten tn Wetzeff ber Dior. GCehigfeag — wegen ber Elichebnngemethede und ber Abgaben. Kirchliche Qe — gelegeheiten. Syncretiſterey und Guifelicifmus; ‚Die Kriege bd Churfurſten erfordern nene Abgaben. Einige Poltzey s ers ardaumgen. Buaͤrgerbeſt⸗ und Düffégelber. Biene Gicentetiy . mung. Verſchirdene Serritigkeiten über bie. Abgaben, weiche der Churfuͤrſt burd) Androhung feiner Ungnade erzoiagt. tmr terſchleife. Africaniſche Compagnie. Luxus. Biene Abgaben erfordern einen Landrag. Der geheime Math von Fuchs giebt das vereinigte Bedenken zurüd. Froͤmmeley und neue Oeil gen. Neue Einfchräntung ber fanbtage und der Oränbe, Me ſich endiich mit dem Churfürften einigen. — Gründe ber Ausgabe Veförderimg der Wiſſenſchaften und fünf durch Daukelmann. Atademle zu Halle. Erprefiung neuer Abgaben. Rentey, Lanb⸗ fsften; und Indigenaterechte. Etnſchruͤnkung der Landtagereied tionen und der Qualitaͤt ablicher Guͤter. Etreuigkeiten des Chav fürften mit den Staͤnden, der feine Abſichten immer erreicht. Er ſchmeichelt den Staͤnden. Friedensſchluß zu Diyéwid. Ce frderumg der Kanſte und Wiſſenſchaften; Etuſiuß auf Preuden. Große Nuffifche Geſandtſchaft zu Känigtberg; Zage von ovi dem Großen, ber Gottue Konlgebergs und bee Pracht bes Dot ft, furaé ber Unterthanen; Geſetze gegen Luxus und oet óc. Tutgäfegenheiten tn ejos auf ees, Mor Cpunfier (en. geforderte Abgaben " veraniaffen be Etonbe 3 | 0.9 cw so Bienne — — iheer Rechte. "Bart Dept Siehe ‚Händel, Ausfaheverbor; Wiegingeiben und neue: Abgaben. Verpachtung der. Domainen; Medurtion ber Münzen... Bewe vehnsverſchreilumgen. Vergrðßerungsylane "be: Chucirſten. Seine Anſpruͤche auf NeufchatelAnſpruche anf bit Sünish "wire GSthwierigkeiten dagegen. Atretung bes Konliónfilden reift. Anwartſchaft auf Limbung. udb Offfriesland. Dans "nane Fal. .Mee.Günfäinge, Colbe unb Varfuß. Ges tweldepteiſt und Genfinntionsacciée. : Ger: EChurfürk Taufe einige . Simdereyen. vou Auguſt von Polen; kommt mit ihm yerfönlich zuſammen, unb befekt Eibing. — Cinid(ung ber Oraffchaft Hohen ‚Rein. Ungeheurer Lupus des Churfürken.. . Sein Streben nad) ^O bem -Königitigl.. . Sein Revers gegen: Dent, uxb Anerken⸗ er durch den — FI Guns - mn. vu * Wilhelm hinterließ ſeinen Staat mehr glaͤn⸗ zend, als gluͤcklich. Doch hatte er aud) feinen Nachfol⸗ gern ein Beyſpiel gegeben, daß ein Churfuͤtſt von Bran⸗ denburg, aud) bey bem geringen Flaͤcheninhalt feiner Staaten, unter Deutfchlands Fürften unb ben. Maͤch⸗ ten an ber Oſtſee wichtig feyn fónne. — Seine géogen Handelsplane ‚hatten wenigſtens gewiefen, bag ben der bequemen Handelslage feiner Staaten an ber Oſtſee mam ches für Schifffahrt: und. Handel qu. unternehmen mög lich fey. Und da in einem manarchiſchen Staate das ' DBenfpiel des Fuͤrſten alles vermag, jo mot für die fiev lingsideen be$ Churfuͤrſten, Schifffahrt: unb Handlung, . cine allgemeine Vorliebe in. feinen Staaten entſtanden. In. feiner Armee war jme miltairifche Geiſt erwacht, F und "AC ld ru $9 — 4^. vom Jahr wo fi iyo:1. — zr und davch Johenn Sedes von Anhalt ⸗Meſſau jene Auo⸗ atbeitung un Einzelnen; jenes Hinwirken ‚aller. Theile piri: allgemeinen Ganzen; kurz, die erſte Grundlage jener! Drdriuag: und Manduvrirkunſt gelegt worden (D; wont... durch Preußens Heert in unſerm Zeitalter. (eb. ſo glaͤn⸗ geri: auszeichneten. ‚am fof. dieſe epar, uud (Germ ſah dabey bie Llt6dt ,' welche e beyam Entſtehen begleite⸗ imn, ‚weil. man. itus bit erſtern, nicht aber bie legte anebr Gite: · Um riri Wilhaen Negierung vofbt — Péelb. fo wilde: wati oen Nacht auunevſchaft gerichtat/ weil die Regietunt ſeines Nechfolgene bie ſeinige noch wi der, Schattenidas: ticht in einan Gemoͤlde erhößte...: : Dieſa ſein Dladyfniget-tvas Beieptich HI; ber Sof Jide der Königlichen Muͤrde bie: Benennung Suis deich L:erhielf, anb:anr a1 Zyunitd.16s7 zu Rbuigäheng - gebnhren war , wo Dichter, oit immer germ dere Edu ſche ſchmeichleriſch im: Weiſſagungen vermantelat , ihen bey feiner Geburt (doom tie Konigakranß verkuͤndigten (Yu. eut Hoffnung, wezu Friedrich Wilhelnis ſteigende C)nbda, iQu Iht um fo. thee: Gerecptigteyo: ta fion Churfoͤrſt Son chin bet erſte fe ahaiudi heub erwen aͤnſcht patte C221 Ein fräßgeiligen Gell vanl Ariue ſeine gms: verbot ſed . nem Ahrper. unb Ginberte feinen Wachsthum (). eine - Grgafuné wuthe ám Freyheran Oto von Odmeni . . don Friedrich bilden ala Qitatemoss vor(dgi ^. Rhäste, — bert — Vier EE T SE ELLE Wem bb: Aber bie ritgéfünfte, tre Borsfchritte, Wider ſproche aniygusevióliateik, q- L..€. 115, mb a6. CH &itibenslebóh ums Thaton Breite: (ign, e 3. (3) Rentſch Cedesnhayn, $519, — — = (à) Pilnig — " dfe 1005 :- l , 2€ — oBierzehnteb 9596, : | ment enfgetiagen (7) j, bem: Chan? eines fürfiich etw . , sifchen Rattzs zu fit gen, den bec porige Churfuͤrſt eurib. fis ag( einer -QUife fugtuem und fchägen gelernt hatte (^); ar ben, Rriegsiunft aber. füchte beni gnefür(t ſelbſt der ! Sehrer feines; Sohmes zu warden, bes iQu ben verſchirde⸗ wen Feldruͤgen Segleiterc ıuafm:(). Im Gary de: ward feine Erziehzumg dad) tem. Urcheil feines Enfele, auf Yntrieh feiner Stiefmutter, ie ig Gee, vernath⸗ Hfist. (^). Dee bob. einer. beiden altern Bruͤder ver⸗ ſchaffte ihm die ſWavde des Ehmspruunen. Aber, fon Wu, daß Jontigumg.oegen die Stiefenutter, von dem, ſeinem Charaeter dione, Mißtruuen unterſtuͤtzt, Map beuche feines Jaͤhroruß weeonfebte ; dber daß die Abſich⸗ tn der Ehurfärftimg We. durch ben weſtphaͤliſchen Frie⸗ tméfciiug mit Dsanbenóutg verwinigten Staaten ihren viec Qignen quymseten, Duelle bea Unwillens wurde; - We'eitmnaf aus einem blejer Brände ent(prungene Ab⸗ neiguntz zwiſchen ijm und ber Churfuͤrſtin erzeugte Oo zaͤnk, feloft Trohengen, bie ben Ehurprinzen zu feine Sfudyt diac) Taſſel bewegten ,. wo fein Water, der Chur⸗ fürft ; anfángfid) vage einen eingebogenen Prarfen, tec Geueral von fperbanb, feine Auslidferung fürhte, Ike, da dieſes verwrigert wurde, enterben wollte, uxb emt fid) auf Vernittelung einizer proteſtantiſchen Fuͤrſten e ^ fet Vergleich tib ble Heirath wes Churprinzen mit ter heſſeſchen Pringeſya Sophie Henrietteo Jemeinmigte. Die — in der Familie des Edurfürften (dien a her⸗ — gefelt ; 5 di —B p ER D N 422 “Gt, * gen 2 Eifer thin iuter Heb (6) ——* ;Qditiung ven Dein, Lo e 6. Anmerk. c (7) Seiler eben Zriebt. it. ©. 14o. T d Memoires d& ieu Ps li.» s. vom Bahr 1679 fib 1201. ?5 illit; afe dime? pihgliche Reouffeit. nach ehem Boſe⸗ mable beg bet. Giirfénflin ,. woben Dankelmann durch ein vorraͤchiges Aeznenmeiitel das: Uebet ‚des GOurpringem fob, und ihn hiedurch, ſeiner Meiinung mid), von dr ner Bergiftung rettete, erwockde den alter: Argmeho; bet fo weit'ausastete, ſelbſt. den en ben Kindechlattern oder Jleufteber erfolaten Tod bey Churprimeſſen fuͤr eing Verziftung qu erklaͤren. Mach. der zweyten Vermoͤhe fung des Thurprinzen mit ber hanndverſchen Pringeflin; Sophie Chastotte, bie mit. vieler Schönheit eine vorr pigiidye Geiſtesbildung verband; wurbe das alte Miß⸗ tranen geſchwaͤcht (*), und ſelbſt ber plöglicye Tod feines Bruders, des Prinzen futwig, der bald nach bem Ge (uf. einer auf dem Gaſtmahle bec Churfuͤrſtin empfan⸗ genen Porweranze ‚folgte, erneuerte mit dem Verdachte der Oifemifeheien nicht zugleich das alte Mißverſtoͤndniß. Die Churfie ſtin konnte daher jest: von ihrer: Gewalt über ihren kranken Oemehl fa volifemmen Schrauch me den, dag fie im nicht 6l davch ein Seftament. feine Staaten gu Glen bewegte, ſondern ihn auch fo weit: — brachte, «uif die fehlefiichen Foͤrſtenthuͤmer, Jaͤgerndorf,/ liegnitz, Briez umb Wohlau gegen Abtretung bed Schwie⸗ bufifdyen Kreiſes Verzicht pu ééden ; hm für dieſet Dipfag bie etl rhtiftuto feines ‚gefegruintigen Teflärnsufg vom Kaiſer zurvefchleihen. Mit Abſchen verte men nur 6e) tina rivetmenm: Der bey: dieſer: Bslegenheit geaͤußer⸗ ten ttoppeigitgiom Tuestoigleit gedeufen, „abseit, ſich ber Eakferliche Geſandte, Freyherr von Freytag, vum wieder beh Ehiuprlnzen.mäßeste, unb benieirn gegen tine ſchriftliche "T bet "v bte wie Es , bißfen (9) Pilni 1. " e. 151—159. 7 a sgiergeteà in me Sügfpeftvdjer und bie miavliche: Zufage; gum Dans , 1966 Defkerreichs „am, Arieger gz kger Franbreich Theil zu nehmen, tie Vernichtung tiefe: Seſtemerrts durch ben Aaiſer angelobte (1.7 Spsisfefteh Meute mei ouf biefen Reiferlichen Sep (Tanto Aheehrachtem Gaugemn gleich nad) dem Tode feines Waters den Siatthaiters: aller· Provin gen den: eel, niemandem af omi Churſaͤrſten zu hul⸗ bien: Das vaͤterliche Teſtament wurde: hiehurch vernich⸗ tet: Die Bruͤder wurden durch Jahrgelder und einige Aem⸗ ter abgefunden, und die ganze Sache med) einen Der gleich vom s:9Dtára:1692 vbllig-Geenbigt. : Indeß machte der Güurfürft butd) Abgeorbuete überall: (sine Thronbe⸗ ‚ fleigung befanne; und da andere Höfe: diefe Höflichkeit . butd) Abfenbung ihrer Gefoubten.erwieberten, fo beglei⸗ teten vierzig Abgeordnete verſchiedner⸗ Hoͤfe bie Leiche des verftorbenen Ehurfürften u :Sirabe. Es murbe. alles anfgeboten,; Pracht und Aufwand zu zeigen, - nb zu te [onbetGaren dabey angewandten. den Geſchmack bes Zeitalters bezeichnemben Penerlichleiten, gehoͤrt ein Trauerſpiel vom Tode und .bem teichenhrgängsifte Re ſtors, welches anf bem Gotnifcoen: Rurkhanfa au Berlin ' ven ber Symnaſiaſten uater Anfuͤhrung ihres Rectors ires Xape hinburch aufänfähnt wutbe (2),;. m €. rijéüechaliem: ben Gourférfe udo, ten Jehten Be⸗ fehl ſeines Bacers auszufuhres, indem er bem; Painzen Wilteln? von Oeanimi.6oov) Sane brandenkurgiſche — unter, SER ver Echomherg qu EO WI re Woo fondte; r — e- 199—709). ‘ Memsitcs de: Branden. " :busg, P. M. p. ‚Ir an. N (15). Verſuch einer Bitten Schuderung der Reſidenzſtadt 2 etlin, 3 Xf. ©. 9° Anmerk. e. pàlinig Diemoiren . 810. BE BER BE, 77 vom Yale aeghis Mor. : ; m ET fanbté ;: den zweny SR ove Topg: hie: Stelle ciné yreib ſchen Stetthalters: venweltet; Qotte und feóf im GEingliého Dienſae tráti SiBiforim "no n.Draniemetfiett bit Engliſche Sizefe; unb som lebhafteſten affe gegen: Frankreich bes fecit .Broecite ar bey ten mehreſten deutſchen Fuͤrſtan dey Argwet,:.daß iudaig XLY. (ie: gu. beherrſchen :trachte. DaB Has. Daftereetih, Genuéte den. hiadurch entſtandes 70. Ustbilen-mandjec deutſchen Fuͤrſten, bie nun in ben Jinsgen mit Frankreich feine treneften Bundesgenoſſen veurber, Qu ‚Diefen gehoͤrte cud) Friedrich I, nnb von - feiner Anhanglichkeit an:das Haus Defleureich , in Deffen Beirgen · Mrandenburgiſche :Tyuppen uͤberall Gingeopfert wurden, mar außerdem nach,ein awderer Grund, zu bem eine Eleime Veranlaſſurg. pen: Ehurfürften heſtimmte. Dieter Oicheern a8 aͤußerſt wichtig und groß proe poete. Hoͤnigskrone war fdjon hiedurch Wunſch das Ehurfuͤrſen geworden / der noch feuriger durch eine Teig Erpiehrigung murde, indem man ben:eitier per⸗ fépliren--Qupurmwenfuefe des Königs: Wühehn :vom - Enalaub und des Ehunfeften, erſterm einen Armſtuh le$éieni fur einen. gewoͤhnlichen Seſſel ga. Der Chur⸗ für hielt ſich Hidurch fo gedemuͤthigt/ daß er, umeh peo Haben. Mmong in. dar Folge: ethaiten zu foͤnnen, vog terii tín: Gunehmigung [einer Abſichten aurch * graft Anhängichfiit.erfaufen zu muͤſſen glauhte (7^). . Mieſe Angelegenheiten gegeri ipbeB nicht einzig feine Ifmerffomteit auf (id), Denn er. gab auch während ders felben mande Gefee; werfiarfte pie Steofen, um das — Duell iu bindern (C FRE — vom verſtorbenen "ee Qe) Meqajge? Belndenb. P. Li. P 3 —$. (13) Edict om d T: :$83- 5 7... 4 2737-7 4 ws M * 06 WBieryehntes iu, Cherfaͤrſten pie Erhaltung der Marine oimgefäfere Chargenjura auf zehn vocent vom Einkommen des 20 — feb, unb muc die Profefforen, Geiftlichen, Kirchen⸗ und Schulbedieuten wurben davon beftent. Bon allen em fione follten ebenfalls zehn Procemt, unb bey Erlan⸗ gung ber Titel gehn bis zwanzig Thaler eintricheet we» ben. Mad) fetiten bie rien bey Erlangung (eer 9o . Sílegie in großen Otübten adıt, in Meinen Staͤven btey Thaler an-bie Eaffe der Marine erfegen (*6. 00d wenig Sagen abes wurde biefe Milderung zuruͤcgenom men und ganz die Einrichtung bes vorigen Churfuͤrſten toleber eingefähet, fo taf jeder. bey Crfangung eine Amts die Hälfte feines Gehalts au den Rath Heirrich von Porz, welcher ber Marines Eaffe vorgefege wur, entrichten mußte (5). Mit polen vourtuy Die Der teäge zu Wehlau und Bromberg am 29 July feftb tigt (*). Qum Türkenfriege verfbrach der Churfouͤrſt 000 Mann Fußvolk und 360 Dragoner, tie.bib an Die Graͤnze ruͤckten; ton Pole (doft aber wurbe bee Denftand für diefes Jaht abgelehnt (7). Bm Pace ^ weutbe ein neuer fanblag auf beit 11 October fefbafgt, ‚am bie Staͤnde ju einer Verlängerung des brwolligten Abgaben zu bewegen (**), die man woͤhrrend den zwey Monaten November und (DeceniGer eine monatliche Abs gabe von 15 Groſchen von der Hube bewilligten. Diele weh follte von ben — — it : Q5 doct sem 4 Oeo vera. .. (15) Edict vom. 26 October 16083. ' (16) Cod. dipl. P. IV. p. $69. sto. (17) Pauli Btaarsgefhichte Th. 7. ©. v5. (28) Breit an ben Churfächen dom : Em und Pon tags⸗Propoſition vom ít -Octtup- 26 | vom 3yefe 1679. bb zer. 77 ten Ganblafhen ‚geliefert sad auf -Cpusfürflichen Defehl fiie Gtäptefollten igeen Antheil nach : E anteselit werben. Sem alten Steuetfuße 6epttegen, unb zugleich (elite jede ambere Abgabe, (doft bie.in ben kleinen Staͤdten einge füßete Xedée,enfobren (7). Um biet letztene zu bewir⸗ fen, wurde ben Churfuͤrſten vorgeſtelt, daß. die Acciſe weniger: teßge, als die feinen Städte we den Abgahıy Geyzstzanen verpflichtet wären, ber Churfuͤrſt folglich Dusch: bif Acciſe, bey Deren Einführung Defzenung von jeder aubern Abgabe zugeſagt fen, «n feinen Einkünften - bibe (7), Die Regierung hatte (don früher ben Ders fad) gemacht, tiefe projetiete Wöilligung dem geheimen -- Rath von Denkelmann zu empfehlen (^), der vormals Erzieher, jetzt erſter Guͤnſtling des Churfuͤrſten war; und bie ganze Quadr ſchien ein Verfuch bre Staͤnde, wieder wit bem neuem Regeuten gne. alten: Verfaſſung jeädtzuteeten. Allebn ber Churfuͤrſt war fo wenig go — neigt, (id eine Abweichung vas bemjenigm, wes Gereita beſtand, gefallen zu iaflen, daß fid) ſchon bie Regierung. bey ipm verteibigen umeßte ; als bie Oberflänhe ned) ei⸗ nec ſchon vormals üblichen. Weiſe ben Landmorſchall 6e ben jegigen tanbfage dep: Adjuncten bepfügten. (^). Und be tie monatlichen ton-ber. Hube bewilligten 1$. Geoſchen nicht hinreichten, fo wurde, ouf Verlangen ts tes Giikaecs und Zreyen eine mar nalliche (19) — Bedenken vom T Novembre 1698. (20) Vericht an. den Churfärften vom 1 5 November 1698. (33) Sqreiben der Regietang an ben geheimen Slat Dans, felmann vom 11 November 1688. (as) Oäsribin ber Negierung au den Sherfärßee vom 15 Movember 2635. und ejietibtn Mut Ritters feft vem 25 — a688- . ENEEI 12 naffife Adgabe von 30 Groſhen onfeciel: (5, de aber ber Spusfäcft ſelbſt zuruͤcknahm, indem er wur bie betwiilgten Ouiamef auszuſchteiden gebst, unb mitten. — Jahre andere Berfügemgen juitiefacerfilrte, iv vem er zuglelch feinen Uawillen gegen Diejenigen Änfeste, weiche wegen · ihres Privat⸗Nyntereſſes bem fa bmeit Go Fahr feiner Ungnabe zuzogen (*0.: Der Charfirſt iv ferte fid) dald noch deutlicher gegen bie Ritterſchaft, die bert Städten Koͤnigeberg wegen der bewilligten Fartbaur bet Acciſe einen Vorwurf gemacht Hatte. Er befahl, qui Beweiſe, daß er biefe Abgabe vorzuͤglich wärie, bie Heinen Staͤdee, weiche Kertrlegten,. mit jtbes ande Abgabe zu verſchonen; Yingegen den Collmern um 'o getepen nichts bon denſenigen Abgaben qu erlaſſen, welche (ie unter fernen Vorfahren erlegt hatten (^5). Die Ro gierung: cher⸗ wurde durch dieſen ernſten Ton ſo aufmel⸗ ‚fan. gende; bag: fie, lat beh Churfuͤrſtem wicht mit unnbthigen Klagen zu belaͤſtigen; "ent. bem vereinigten Bedenken bet ‚Stände jede Veſchtortde wr guſtteichen verſprach, welche auf irgond einem andern Wege 05g cthan werben fönhte (79)3und alles blieb nue rubio bis zum neuen tandtage. Mer Churfuͤrſt ver ſprach dieſes ſelbſt zu beſuchen, wenn es dm ber io Deutſchland aut gehrochene Krieg geſtatten wauͤrde; forderde aber auch gerade um dieſes Krieges willen. bie Jarthamer Der. ver maligen Abgaben, ‚und daß die Stände, Damit et fü nen nona uad — Bow, ihre Beſchwerden bit Regie⸗ e» wert an beh Sonnen vom 16 und 19 Rovember sen p Meſeript, vaine em 4 Denn 165. (25) Sitfccipt vom s. December £683. 1 (36) Bericht an ben Ehurfärten: vom Du zo. vom. | elt sang: Bd. dyorn. e». | Bitgieremo Abergeßen;, ammn Diefe-än folbetoleidi mit ihrem” bedgefügten Butachten überreichen. folks (77); Coͤllwer und Fteye aber wuthen. ſogleich mit der vorigen Ab abe &ekegt X). ‚Die Oberſtaͤnde und kloinen Stoͤnte bewilligten min vorlaͤufig · auf die Monate April uud Mey eine Hubenſtener von 20 Groſchen; Königsberg abet, bey: ernenertem Widerſpruch ber Oberſtaͤnde ‚gegen dieſe Abgabe, eine vom 1. — — breynpnatíid ANE (*5. :. . foie; tome. dem. € lufüeſtn nicht Um ; "E (io. burdy ben Krieg an feinem Vorhaben, uad) Prey | Ben zu.fommen,: geGinbett, farberte er. Abgeordnete von allen Ständen had) Berlin, amr fich mit ihnen wegen der Lanbesbeſchwerden und Abgaben zu einigen (2°): Die Seaͤnde fanten es bedenkſich, ihres ganze: Gewalt einige wenigen Perſonen anjuvertrauen ‚um fe; mehe; ba Diefen außerordentliche Fall leicht. Stegel werben, snb die Berfammkung ber Stände leicht: in eine ‚ftänbifche Deputation :terwanbeit werben Ehnnte; bet Churfuͤrſe aber ſuchte die Abſendung zu befördern, erbot ub. zu jedem Beweiſe ber Guade, anb verlangte auch tie Fort boues ber ‚gegenwärtigen. Abgabe nur bis qutm naͤchſten Deosmder (2°). Die Stänbe. fließen fich hiedurch nicht vor dem Eatfihiufle abbeingeir, die Abſeudung bec (Deb. - putirten abzulehnen; erflätten aber, dag, weni. dep Churfuͤrſt die reine lehre erhjaften,' bie Srenmanb amtit — — Ls r—— afe "PEE - i6 fai "n Landtags ——— vom 10 März 1699. (23) Churfärkt. Stefript sort v& Februar 1639...) " (29) NWereinigtes Bedenken der Brände von 5 April r$. - 3b) gauttast »Propöfltion vom au April: :- (31) Ehusfürftt. Reſcript, ag bm 3o Ati; 3t. N ‚8 Bierzehates Bali, ſchaffen, ben landkaſten wieber eiurichten, Chleser on | Stein bie vorige SDeefaffimg ſeten, das Zollweſen ver, beſſern, kurz, alle dieſe ſehr weitgehenbe Beſchwerden abthun wollte, dann wuͤrden fid) aud) bie Staͤnde ui net allgemeinen Aceiſe verfiehen; im entgegengefeften Fall aber Hofften fie, von jeber BumutQung fernerer W gaben verſchont zu bleihen (2). Dieſe fehe befkimmten Crflörungen wurden bel. geſchwoͤcht. Die Gtäpt, welche bem Churfuͤrſten bie Accife bom ı Junius bis irj . ten May fünftigen Jahres bewilligt, ed: andy ult ge⸗ wehrmigt hatten, bie Abſchaffung des Krigbeommile riats unb Erneurung bes tanbfaffens unter bie Sonder befchwerben aufzunehmen, gaben, weil fie bie Eifuͤh⸗ tung ber allgemeinen Aeciſe nicht wünfchteit, bem Chur⸗ fuͤrſten ſelbſt von allen Nachticht, ber mum bee Regie⸗ zung erflärte, daß et Bas ihm uͤberſaudee geeinigte De benfen für fein geeinigtes Bedenken den fänstlichen Setaͤnde haften fbnne, die Bewilligung Ber @täpte an⸗ wehme, unb von den Dberfiänben gleiche SDereitmiffighit pue Entrichtung der Abgaben hoffe (2°), Die Oben Pände entſchuldigten ſich mit vieler Heftigkeit gegen tit Städte, fuchten den Machifeil auseinander zu feßen, der durch bie Accife Koͤnigsbergs das ganze fanb 6e teüfe, unb erfiücten zugleich; fie Hätten nie bisfe Abgabe gebilligt, folglich auch bem Churfuͤrſten nicht bas Aner⸗ bieten Koͤnigebergs befanntinachen Fhnken (A); bie Ro sierung aber fuchte durch Den Geheimen Rattz mon Dew Sefmann (id) ſelbſt beym ai age - blos " ent (32) Wereinigses Bedenken tem a1 Sw. (33) Reſcript vom zu May: - (34) Abgedrungme iniri Onpeuterfrhun der Die Kände vom a3 Mey.. vom Jahr 1699 Bis 1201. " $t | ſchulbigen, fonbetn biefen aud) ben Wanſchen der Ober⸗ flände gemäß jm beſtimmen (55). Body wer biefer fo - weit entfernt, ben Öberftänben fiffalifchen Benftand ger gen bie Städte Königäberg zu geftatten, baf er vielmehr die Sache in feine Weitlaͤuftigkeit ziehen zu wollen und auch bie Städte mit ihrer Vertheidigung hbren iu mif» fen erflärte (3°), . Die Abgeorbneten fonnten fid) mm ans Mangel — ber Vollmacht auf nichts weiter einlaſſen. Sie wurden daher auf eine kutze Zeit entlafen; damit aber während - des Junius bie Truppen unterhalten werben fenuten, willigte Königeberg in bie Sortbauet der. Accife, unb bie Oberſtaͤnde in eine. Hubenſteuer von 20 Groſchen. Ei⸗ tige unter ben kleinen Staͤdcen traten ven legteren ab, und gaben, welches bisher ungewohnlid, war, ein bey (onberea : Bedenken. ein, wodurch fie auf bie Feſtſetzung einer beſondern Accife» Ordnung für bie kleinen Staͤdte antrugen (3°), Die jest. um fo nothwendiger war, teil We bisheröge Accife micht bie ben Fleinen Staͤdten zu zah⸗ 4^ len beftimmte Summe trug, und der Gourfürft bie Bey treibung Des Fehlenden geboten hatte (2). Diefe klei⸗ nen Städte gaben hiebey bie Veranlaffung zur jegigen — Handlungsacciſe, inbem fie, außer der Abgabe, welche gleich, bey Einfuhr des Getreides erlegt werben mußte, das zum Handel Geffimmte Getreide nod) befonders bes, ſteuerten. Alle Waaren dar Juden follten ohne Unter⸗ : ſchied (35) — an m Giebeimea Rath von Dankslmann vom 25 Map. (36) Churfürtti. 9teícript vom 8 Junius. (37) Bericht an den Churfürften vom 20 Sunt. - (38) Ehurfürftt. Neferipe som g Junius. ép. 62. 1. B8. * — — i Abſichten des Ehurfürften ‚geneigt, Die Ritterſchaft *." (39) echfesMeglement der kieinen €t, praͤſentirt din z3Bierzehntes Buch, ſchied noch einer-befonbern Abgabe von vier Procent vn terworfen ſeyn, und einige herumziehende Perſonen fo ten beſondere Abgaben, namentlich Oculiſten 111 Gro⸗ ſchen, und Gluͤckstoͤpfer 1 Gulben 15 Groſchen taͤglich enridjfen (3°). Hiemit waren bald bie mehreſten der ' Heinen Staͤdte unzufrieden, beſchuldigten bie Städte SRaftenburg , Schippenbeil, Marienwerber, biefe gant Sache eingeleitet, unb die Abgeordneten von Saalfeld, Domnau und Infterburg, melche gar. feine Inſtruction dazu gehabt hätten, überftimme zu haben; und da foly fid) bie Pluralität gegen biefen Vorſchlag fen, fo prote flirten fie fámmtfid) dagegen (^). a die Buͤrgerſchaft .. bet Stadt Domnau .befcheinigte es’ in der Folge ſelbſt, '. . ef ior Abgeordneter Dieben ohne Inſtruction gehandelt abe (). | . fet Ehurfärft fühlte jest ſchon bie Folgen bavon, bag er nicht, ‚gleich feinen Vater, monatlich eine be (timmte Summe gefordert Hatte. ‘Denn oom x Januar bis zum legten May hatte bie Ausgabe in Preußen bie Ein nahme mit 52000 Thalern überfliegen, und er Drang des⸗ halb je&t in bie Stände, ihm bis gum Jahresſchluſſe 27460 Taler, und für feine Neuteren Hart, unb Rauhfutter zu bewilligen (*”). Um dieſes in der Güte zu erhalten, . mußte erft felbft die Einigfeit.untes ben Ständen befoͤr⸗ bert werben: Denn bie bom Herrenſtande waren ben. ober 23 Syuni. (40) Önterthänigftes Geſuch ánnexa proteflatione einige Depufirten von Meinen Ctüpten vom 4 July 1689. | (41) Bittſchreiben der Bürger zu Domnau vom ao Auguf: (43) Landtags » Propafftion vom 28 Jun. . . | dom Jahr 1679. bid 1701, — id aber wollte fió nicht gem zu einer "Abgabe verftehen. Deide Oberſtaͤnde waren mit ben Staͤdten Koͤnigsbergs lebhaft entzweyt. Die Staͤdte Koͤnigsberg und bie klei⸗ nen Stuͤdte waren uneins , und letztere hatten fid) in ity Parteyen geteilt. Die Dberräthe machten den‘ Derfuch, durch die Haupfleute bey ben Zufammenfünfi ten ie. ben. Kreifen, ben Adel nad) ben Wuͤnſchen des Churfärften zu finnmen. Die Berichte hierüber ließen . ‚ven.beften Erfolg Hoffen. (2) ; und ber Churfuͤrſt erklärte (i auch vorläufig, nichts Dagegen zu haben, wenn die fleinen Stäbte ihren Antheil auf eine beſondere Weiſe betragen wollten (*). Die Oberftände bemilligten nim auf die Monate July, Auguft, Dctobet unb November eine monatliche Hubenſteuer von 15 Gro(djen, auf ben September ein doppeltes Kopfgeld. ‘Die feinen Städte aber verpflichteten fid), von ihren Huben und jeden 100 Mark des Vermoͤgens monatlich 20 Groſchen zu ento, richten ‘(*?). Die Kriegskammer aber war mif dieſer köten Willigung fo wenig zufrieden, daß fie vielmehr . bey ber Megierung auf Benbehaltung ber Acriſe in ben feinen. Staͤdten drang (f^). Die Regierung bewies, bag die Abgabe mancher Fleinen Städte mehr old die Ac⸗ ciſe fragen würde. Allein bie Striegéfammet wollte beg» halb lieber bie Acciſe, gil fie mit Grund bie fleinen . Städte daran zu gewöhnen und Dieburd) die Accife ims merwaͤhrend zu machen hoffte. Sie verſchmaͤhte deshalb eine boͤbere Abgabe, bie nur während wenig Monaten 3 3 4 ſtatt⸗ (43) Vericht der Hanpileute auf dem geheimen Archiv bey den Landtags⸗Acten von 1689. (44) SReictipt vom $ Julius. - (45) Geeinigtes Bedenken vom 6 Auguſt. (43) Veriqt an den Churfuͤrſten vom 11 4 , "n um D ! ver : PIE - M Gattfanb, and beide fanbeeeollegien tabelten eimanber, ogne doch ihre Gruͤnde Beffünmt auseinander zu ſetzen. Einige feine Städte famen beym Ehurfürften mit Bitt⸗ | ſchreiben gegen bie Aeciſe ein. Und ta bie Kammer vie . Gbllmer imb Bauern einer verſchiednen unb zwar hoͤhern . Abgabe, als bie Stände bewilligt hatten, unterwarf, fo flieg hiedurch bie Heftigfeit in den Beſchwerden ber . Megierung,. unb fie verlangte, bag bie Sriegafammet fich aller Theilnehmung bey den fländifchen Angelegen⸗ heiten enthalten follte (f7). Die Streitigfeit mit ben fleinen Städten márte auch fort; bie Regierung wuͤnſchte fie mit der Accife zu verſchonen, allein bie Deputirten von Raſtenburg, Ma eietwerbec, Friedland und Schippenbeil fchrieben ſelbſt an ben Churfürflen und baten um bie Beybehaltung ber Accife, tet mun (id) fo benahm, als ob die Mehrheit Ser Meinen Städte folches wünfche, unb ihre. Einfuͤh⸗ rung gebot (*): Doch erflärte ber Churfuͤrſt aud) zu⸗ ‚ gleich ,. für dies Sage mit den Bewilligungen zufrieden gu (eun , wenn fie gleich nicht zur Befriedigung ber Aus⸗ gaben hinreithten (*), unb auf bie fernern Bittfchreiben vieler Städte gegen bie Aecife wurbe weiter feine 9tád» — Jit genommen. Bald zeigten fid) hievon unb von bec zwifchen ber Kriegskammer und ber Regierung herrſchenden Uneinig⸗ ! , keit bie unangenehmen Folgen. Die ben Staͤdten aufer. legte Acciſe hatte nicht den gehofften Ertrag. Jetzt aſ⸗ ſignirte bie Sriegéfammer Summen auf bie Staͤdte, "EN | | wel; (47) Beylage XI. | | (48) Thurfärftl. Reſcripte vom 27 und 31 Auguf. - 49) Churfürft. Reſcript, präfens. ben:31 Auguſt . 4 — | eom Se 1679 T * ao BEC: weiche iefen Ertrag äberfliegen, ‚die fid iun gut Cn = gänzung bes Fehlenden nod) befonbers befteuren mußten. Die Bauern und Collmer follten, ſelbſt nad) dem Be⸗ fehl des GQurfürfem, gleiche beftimmte Abgaben elo — gen; allein bie Sriegéfammet veränherte fie monatlich nad) ben Beduͤrfniſſen des Miktairs, fo baf fie zuweilen von 18 bis 40 Groſchen fliegen. Die Regierung zeigte - dies bem Churfuͤrſten an (°°).- Und ba es ein allgemeis anerfannter ftaatswirthfchaftiicher und aud) ſpaͤterhin in dem. preußifchen Staaten bewährt gefundener Srundfag ift, dag Beſtimmtheit der Grundabgaben ben Ackerbay befótbete, jo verdiente bes Eifer, womit bie Regierung (id) Hier widerfegte und bem Churfuͤrſten die nachtheilis gen Folgen anzeigte, bie größte 2lu(merffamfeit des fage desheren, der, ba Mißwachs unb Viehſterben hinzu⸗ faim, von ber Regierung angefleht wurde, zur Erho⸗ [ung des Landes, ſolches wenigfiens ein paar Monate lang mit allen Abgaben zu verfchonen (57). Aber ſchon wurde der dreyzehnte Januar des folgenden Jahres zum neuen tanbtage beftimmt, um die monatliche Abgabe von 24000 Thaler zu erhalten, und zur Berminberung des Widerfpruches von ber Regierung aus jedem Amte nur Ein Abgeordneter berufen (77). Der Ehurfürft verforach felbft in kurzer Seit nad) T Preußen zu fommen. Er hatte bieles ſchon früher ger äußert, war aber hieran durch feine Theilnahme am Kriege. gegen Frankreich gehindert uter Dios dee 33 2 80e (so) Vericht an ben Cburfárften vom 17 October. (51) Vorſtellung der Regierung vom ı December. — $3) Ehurfürftl. Reſcript vom sten, unb Vericht an lod ‚ Shurfürften vom 31 December. l 86 "P" cups - Bicis "1 Feldzug des ld 1689 hatte bein Churfoͤrſten * Millionen gekoſtet, umd 25000 Brandenburger, die am Miederrhein fochten, befoͤrderten das Kriegsgluͤck der Deutſchen unb. bie Einnahme von Kaiſerswerth und Bonn. .Aber Meid, des Gluͤcks gewöhnlicher Gefaͤhrte, erwachte aud) Bier. Und ber Churfuͤrſt von der Pfalz, deſſen fánber bie Brandenburger gedeckt hatten, verwei⸗ gerte ihnen, vom Kaiſer beguͤnſtigt, ſogar die Winter⸗ quartiere (55). Die wichtigen Yusgaben, durch tiefen Krieg veranlaßt, tie Geldunterſtuͤtzung, welche die Wal⸗ denſer erhielten, und mehrere Ausgaben, hinderten m befi den Churfuͤrſten micht, anf der Neife nach Preußen amb in diejem Sande feft mit affer möglichen Pracht zu ericheinen. Schon eine vorausgeſchickte Arizeigemachte die großen wöchentlichen Crforbetniffe des Hofes bo * Fannt. Sie beſtanden aus 12 Hirſchen, 12 Rehen, 12 wilden Schweinen, 6 Ochſen, 24 Achtel Butter, 36 Scheffel Mehl, 150 Scheffel Brodtkorn, 12 Winſpel Hafer, 24 Seiten Speck, 480 Huͤhnern, 60 alten und 54 jungen Kalekutſchen Huͤhnern, go. Kaͤlbern, g0 Laͤmmern, 24 Schock Eyern, 100 Paar Haſckhuͤh⸗ nern, 60 Paar Birkhuͤhnern, do Hafen, go Tonnen Schwarzbier, 20 Tonnen Weißbier, 4 Tonnen Ch bingiſch Bier, 2 Drfoft Rhein⸗ und 4 Oxhoft Frany wein, einem Faſſe Sect und vielen andern Weinen (*). Eine Menge von febensmitteln, bie um fo nothwendiger war, weil ber Churfuͤrſt mit einem fo anfehnfichen Oo * -— daß blos für bie EI und Trompeter acht (53) Pauli IE Th. 7. €5.49 666 $3- -’(54) Grube Siarium. Erlaͤutertes Preußen, Sand 5. €. 173 bis 174 " — $om wie #679 T mon — $7 acht biſwannte Wagen, und uͤberall, mo, de die Pfabe wechfelte, 1000 Pferde nothwendig waren: (^5). . Da er jeden ihm pi Ehren gemachten Aufwand gerne fob, gerne vor feinen Triumphen hörte, for erfielt nuch bie ganze Reife daS Anſehen eines trünnpfjieenten Auftuges. Es twurben táglid) ohngefaͤhr zwoͤlf deutſche Meilen. zu⸗ tüdgeleati. Ueberall ſah man Ehreupforten, Luſtbarkei⸗ ten und. feherliche Aufzuͤge. Wo der: Ehurfürft. die Nacht hinburch blieb, ba Gatte man, wenn diesgroßen Gebäude mangelten,: blos zu dieſen Zwecken bhlyerme Gebäude aufgeführt, unb fie inwendig aufs proͤchtigſft verziert (5^). Die biäherige. Pracht verböpgelse ſich nod) begm Einzuge zu Königsberg. Der Ehurfürft hatte - soo:Trahanten mitgebracht, unb 24 Selbarbirer umgar ben feinen Wagen. Die angefehenften SDerfonen ritten; und:der dórige Adel fuhr ihm in 60 Sut(djen entgegen, ' Untet ber ihn einholenden Buͤrgerſchaft waren die Flei⸗ ſcher geharniſcht. Die Chrenpfdrten uͤberſtiegen eie $09 . gen bet Haͤuſer, bie jeber Einwohner mit Tapeten unb. — Drangenbännnen zu ſchmuͤcken ſtrebte. Die franzöfifchen Eolchiften’Hatten (id) als Grenadiere peffeibet , und jede Stadt, ja jeber einzelne Bürger, firebte den andern durch Aufwand und furis zu übertreffen (07). Die Zeit hindurch folgte ein eft dem andern. | Schmauferegen und Bälle wechfelten enit Baͤrenhetzen umb; Elendsjagden. | An ben Orten, wo bie legtern gehalten wurden, ente ſtanden auf djurfäcftlichen Befehl Sriebrichsberg unb Be CoR UD 008.4 : Sue G2 9: — Handbuch der brandenb. — 4 e. (s6y SATA Memoiren, 8. I, ©. 23 62» Ausführliche Sefreibung des Tl em 32 an 369%. D TN | 3 Bernie Sad, Beiebrichäßef, welches letztere, t.e an · den erg son Holſtein fen, (een heutigen Damen Holftein er⸗ idt. Der Egurfücft nag. an alem pel, ſehte for '" gat, ba er einen Gluͤckstoͤpfer worbeyfuhr, zo Thaler, und erhielt einige Hewinne, beren Werth go Thaler be ug (7). Am ze Map fielten die poluiſchen Gefant- ten iren Einnig, sub am folgenden Tage war tie Sub digung. Dem Churfücften warb: der gr feiftenbe Cio erlaſſen, unb während ber Zeit, daß ein pomifcher:&as ., Wenius bem Eventual⸗Eid, auf den Sall, wenn Prew Sen wieber um Polen käme, vorfagte, Prachte bie Bühne. Der Epwefärft unb bie polniſchen Geſandten fürdhteten Verraͤthereh, umb eilten oon der Bühne; kamen aber ‚Bald zeruͤck, ba fie bemerkt hatten, bag bios bie zu frühe Eiffertigfeit der Soldaten, bie Bühne vem roten Sud) gu entfieiben, Geräufch unb Green veranlagt hatte. Es folgten ned) einige faflbarfeiten. Allein ber Wanſch bei COutfétften, ſchnell zum Heere an den Rhein zu eb fen, machte, baf er (dont am 29 May Königsberg zu Waſſer verlief. Er beſah Pillau, flieg an ter Meh⸗ . tung aus, umb. fehete Aber Dantig nach Deutſchiand Wrád (59). — . Wm bie foffen bes ben biefer Selegenheit gemady | ten Aufwandes und bie uͤbrigen Btaatsausgaben qu ber ſtreiten, twaren ie Stänve (dyon am 25 Januar aufge fordert worden, dem Chuefuͤeſten während eines Ich, ses monatlich 24000 Thaler zu bewilligen (°°). Auch | waren bie am an bie Abtragung bee Fraͤuleinſteuer für Po ribytette ——— Ab. 5. e. 178 Biß 130. (59) Ebendaſ. S. 181 bis 135. (60) — pu pom 25 „Januar 1690. .. . eem Jahr 1679 bis i701. 99 fuͤr bie Schweſter des Cheirfuͤrſten erinnert wotden, und hatten, um dieſer letzern Forderuug genugzuthun, jede Hube-wit:einer 2169e6e von s Grofchen-beiegt (5), Auf bem fanbtáge Famen aber fogleich tie Comer mit — der Voerſtellung eia , haf ſie von ber Kriegsfammer nach Gintadyten beftemerf, nicht mehr ju ben Eonvocations tagen benufen, unb nicht mehr blos jut Erlegung bet von ben Dberfläuben bewälligten Abgaben angehalten wuͤrden (7). . Doch einigten ſich bie Ober(tánbe, ben Churfürften während brep Monaten eine Dubenfteume | von 15 Giroftben monaflkh zu entrichten. --- Während diefer Zeit follte in ben. Heine Stäbten die Aceiſe nádj der gegempmärtigen SBerfaffung fortdanern ;.-nady Ablauf ° ber btey Monate aber vie Gentral⸗Acciſe auf ein Jahr fang fo eingeführt werben, wie ſie im Jahr 1662 (tato gehabt atte, . Die Staͤdte Konigsbergs Hatten nichts gegen bie Sertbauer der Acciſe; flinmnten aber qum gro⸗ fen ‘Derbruß der Oberftänhe dahin, ijr Quantum nicht m dem tanbfaften, fonbern befonbers abputragen. Des Grm íeg barin, weil bie Acciſe⸗ Einnahme Könige Gergs fo beträchtlich var, taf fie den Antheil ter Stadt an ber vom Ehurfürften geforderten Summe deckte, biefe folglich, ſobald fie ihrem Abgaben Biutheif befeno ders abtrug, nicht mehr an den Kopf» unb Wemoͤgens· Steuern Antheil nehmen "infte, wodurch bie uͤbrigen Staͤnde bie von ignem grfarberten Summen — beaditen. Pa | 35 "e Außer Oietript om is feiember 1589. uud x4. Januar 18po. (62) Demuchtge Gite vàb En M Cim 22 1 and 6 Februar 1660. ! 90 — n Vierzehntes Buch, | Außer ber Hiedurch ent(tanGenen Zwiſtigkelt, wurde Das geeinigte Bedenken noch mit einer Menge von Be ſchwerden angefuͤllt. Merkwuͤrdig tU hierunder die Bitte der Bernſteinarbeiter um ten Vorkauf bes Bernſteins, ben (ie in-bet Folge durch tie Guͤte der Monarchen w waͤhrt erhielten; unb bie Bitte der fámmtliden Stände, den Salzhandel nicht zum Monopol ausarten zu laß fen (77. Borzuͤglich aber ſtrebten bie Oberſtaͤnde, ihre Beſchwerden gegen ‚Das Kriegscommiſſariat gelten u machen (f). . 1: unongehehm bem Churfaͤrſten dieſe und aͤhn⸗ fie Beſehwerden fen: mußten, : fb firebte et dennoch durth eitre:pünftige Entfcheidung gleich bey feiner vi kunft in Preußen -Bie tiebe feinen Unterthanen zu gemim nen, indem er das Land bey Der. unveränderten Augsbur⸗ giſchen €onfefíion und den einmal angenonsterten ſym⸗ bolifchen Bäcyern:zu erhalten verfpench. Pay ber Uns verfität, bem Kirchen unb Schulen, ſollten nur Gvav geftiche zugetaſſen werben, bod) ſollten fie nicht, wie e bie Stände forderten, ihre Rechtgläubigkeit mod) durch «einen be(onbern Eid darthun; altern jeber ber Heterodo pie überwiefener fellte fogleich abgefegt werben. ‘Der Churfuͤrſt willigte in die neue Auflage der Kirchenord⸗ nung. und anderer fheologifchen Bücher, umter ber Deditgung, bag fieihm ear dem Drucke, uri fie einet Cenſur übergeben zu können, zugeſandt werben -follten. Er verfprach, ba bie Hoſpitalrechnung gehörig unters T" zur — der Betteley ein Zucht, und Spin (53) Geetnigtes Bedenken, selfoit. beu 3 März 1690. ı (64). Memorial bet Heiden Oberftände in put — ————— prájent. ben 6 May· vom Jahr 1679 bis f701, - $1 - Spintihaus angelegt, utid von ihm die : Auebreitiing t$ bet reförmicten Religion auf feline Weiße befBebert werden ſollte. Ded) klagte auch ber Churfuͤrſt über bie Intole⸗ tanz bet Theologen, ‚ die nicht blos die Reformirten; und - ift bieburch mit, von bee Kanzel verbammtéri, fündern auch ‚zur Unterdruͤckung der Reformirten, mit auswaͤr⸗ tigen Thedlogen eine der allgemeinen Ruhe gefaͤhrliche Correſpondenz unterhielten. "Bern Einſchleichen der Je⸗ falten gu-fteuten, unb bie Strufgeſetze gegen Arlanet unb Photinianer aufrecht ju erhalten, überließ bet C pati fürft den Ständen. Auf: ähnliche Weiſe uͤberließ er's ber Regierung, the Anfeßen-zu- behaupten, derſptach, was dagegen eingeſchlichen ſey, abzuſtellen, und verſt· cherte, wenn: nicht. die Noth ind ber Wortheil des fan» bes einen Stacthalter erfórbete, zu beffen Jínje&ung er durch bie Goüveroimität berechtigt ſey, ſich ſchon ſelbft die Koſten veſſelben zu erſparen. In Betreff des Kriegs) commiſſariuts aber waren bie Staͤnde nicht fo gefällig, als e$ der Churfuͤrſt wol wilnfehte. Er ſuchte ihnen die Mothwendigkeit deſſelben darzuthim, verfprach jedes Mitglied, welches (eine Pflicht verſaumen wuͤrde, zu beſtrafen; ; bed) erklaͤrte et auch jede im Allgemeinen ana sebrachte Beſchuldigung file ungerecht, willigte aber tens noch darin-ein, bie Borfchläge anzunehmen, idelche die Stände zur Verbeſſerung bes Kriegscommiſſariats ma⸗ chen wuͤrben/ und ein Mitglied ber Regierung oder des Oberflärde mit einer gehoͤrigen Amfteuction biefenr Colle⸗ gio vorzufegen :(%). Das Setvisweſen wırde ſchon beſtimmt eingerichtet, ſo daß ſelbſt diejenigen Staͤdte, in iie aud) feine Sarnifon lag , Servis entrichten muß⸗ (65) Beylage XII, x angebracht , das Bernſteingericht gemäß dem Girantie mußten. Doch verfprad) ber Churfuͤrſt ſolchen neh. von ben alten Reſten der. Fleinen Staͤdte abfehreiben zu laffen. Sin Betreff der Gblmer und Freyen aber machte er das im Jahr 1669 eriaffene Mefcript zur Vorſchrift; erktäxte den fanbfoffen für nicht aufgehoben ‚ wollte aber bie Schoßeinnehmer beybehalten, und überließ es ven Adel, zu feinen Abgaben Einnehmer auzuſeten, unb (i men hiedusch sufaminengebradyten Abgaben» Antheil an bie friegéfammer zu zahlen. Die Contribution beni ferad) ber Churfuͤrſt bey günfkigen Zeiten zu mildern; behauptete ‚dagegen fein Recht zur Schaͤtzung ber Huben durch eine Commiſſion, deren Anorbaungen er aber vel Billigkeit: ber Prüfung des Gefeges unterwarf (^). Aud) bie ſummariſchen Prozeſſe des Fiſcus, melche man aus dem: Girunbe, bag hieben eine neue Jurisdiction ftattfände, abgeſchafft wuͤnſchte, wurden vom Churfür ſten beybehalten, ber aber bod) den Gouverneurs von Pillau un Memel affe Civil⸗Jurisdiction nahm (^). Klagen Über das Licentgericht ſollten bey ber-Megierung element von 1644 erhalten, umb in Criminalſachen jeder Beuge auf Stequifition des Hefhalsgeriches vor demſeb beu geftellt werben. Den Ständen wurbe es freue laſſen, Erinnerungen gegen das landrecht zu mode, unb der Churfuͤrſt verſprach alsdenn darüber au entſchei⸗ den. Den Beſetzung der Aemter follte bie egierung Das Recht des Verfchlags, ausüben, unb bey Beſetzung der preußifchen Hauptmannoſtellen follten Roches verſtaͤn⸗ bige, den Borzug oe: ; aber — (66) ege xHt. ‚(67) Beylage XIV. tom Jahr 1679 58.1701. - 993 aller 2jemfer auf das Verdienſt und aud) auf das Indi⸗ genat gefehen werben. In Betreff ber Handling berief | ft der Chürfuͤrſt auf dad Beyſpiel der Nieherlande; wo geräbe durch Stepbeit der Handel gewinne, unb betí halb hielt er's für unrecht, Fremde davon auszuſchlie⸗ fen, verfprach aber doch den Untertanen jeden billigen Vorzug. Wegen des kuxus Äberließ er's beh Ständen; und wegen Haftung ber SWitterbánfe der Oberſtaͤnben, Vorſchlaͤge zu thun. Den Gtäpten Koͤnigsbergs uͤber⸗ ließ er die Quart von der Verlaſſenſchaft derer, welche unter ihrer Jurisdiction verſtorben waren (55); ' vers weigerte aber ben Staͤnden, ihre Privilegien zu be⸗ ſchwoͤren, fordern ertheilte ihnen, ſtatt des geforderten ^ Eides, eire ſchriftliche Beſtaͤtir. ing darüber. Die Coͤllmer ernenerten mın ige Geſuch, in Ses treff der Landtage und ber Abgaben dem Adel völlig gleich betrachtet zu werden (9). Die Staͤdte Königs, bergs aber verlangten, baf bey ben ſtaͤdtiſchen Bedie⸗ nungen ihren Eingebohtnen der Vorzug geſtattet wer⸗ ben ſollte (7%). Die kleinen Städte, welche dies als ein Mittel betrachteten, wodurch die Khnigsberger ihre Stadtkindez verforgen wollten, fnchten num wieder voll Eiferfucht jeden Vorzug zu hindern, welcher ben $0» nigsbergern zum Nachtheil ber Eingebohrnen feiner Stoaͤdte zu Theil werden könnte (7^). Diefes Miß⸗ frauen unb. biefe Hneinigfgit wurden nod) — bey bet c (68) n —* Bitte ber Coͤllmer und — vom 15 til 1690. - e) Unterthänigfte Bitte derer von ben Städten som 15168 til 1690. —* —8 Memorial derer von ein Städten. 944 gm mb. | ber een, Benäligung. Die dom cdit m bewil⸗ igten auf zwey Monate, eine Hubenſteuer von x5 Oro chen; die Ritterſchaft weilte im zweyten Monat ftatt bet Hubenfteuer ein Kopfgelds- bie Staͤdte Königsberg ‚verftonden fib auf ein Sahr, vom x April.an gerechnet, zu der. bisherigen Acciſez dreyzehn Feine Städte wol ten bey-der biöherigen Yecife nur nod) zwey Monate bleiben, bie übrigen Fleinen Städte aber wollten eine Vermoͤgensſteuer, oder von jeden hundert Guiden, wel⸗ che ſie nach dem alten Anſchlage beſaßen, waͤhrend die⸗ fer. = Monate 25 Groſchen ‚erlegen. Doch flimmten die Oberftände und feinen Stäbte darin überein, dem Spurfärften ein Geſchenk von 15,000 Tpalern zu ma chen, weiche im nächften October burd) eih doppeltes $yorngelb zuſammengebracht werben follten (7°). Zum Pathngefchent Aber verpflichteten .(id) bie Dberftünbe und Fieinen Städte zu 10,000 Thalern, in einem’ gold nen Käftchen, 6000 Gulden an Werth, und überdies noch 10,009 Thaler als ein Geſchenk an die Epurfür (tin zu erlegen. ^ Vorlaͤufig übergaben fie eine Obliga⸗ | fiot, verſprachen aber die baare Summe im October | durch ein doppeltes Kopfgeld zuſammenzubringen (73), Die Stände glaubten hiedurch fid) einen fo ge⸗ gründeten Anfpruch auf die Geneigtheit beó Churfürsen | erworben zu haben, daß fie in Anſehung ber fanbecte ſchwerden nod) einiges erhalten zu fónnen glaubten. Hierunter gehörte die "m bie Goncorbienformel, welche 2) Unterthäntgfte Entſchließ. einer ji. Landſchaft vom 24 April. (73) er der churfuͤrſtl. Durqlaucht uͤberreicht den 24 April 4 dom Safe 1679 8B 1701: BET: melde i im Jahr 1579 als ſymboliſches Bach in reu Gen aufgenommen, vom Großvater und Mater, bes Chutfuͤrſten aber nicht dafuͤr anerkannt fep, in Zu⸗ funft als ſemboliſches Buch gelten zu laſſen, auch, zur Steuer ‚bes Spucretifinye, Candidaten und Profeſſo⸗ ren auf bie fombolifchen Bücher zu 1 bereiben. Die neue Auflage der Kirchenbuͤcher follte ben Ständen communig. dtt werden, und ganz ben Auflagen von 1567 unb 1568 gleich ſeyn. Verketzern follte man (id) von beg Kanzeln nicht, bod), zur Beſtaͤrkung un Glauben, tie Gegenpartey ‚wiberlegen. Die Stänte forderten Ans‘ Ralten gegen bie fid) immer mefrenben Zigeuner. Sie _ baten um völlige Abfchaffung des Kriegscommiffariats, : und erflärten fid) als denn bereit, eine neue weniger koſt⸗ bare Einhebungsmethode, mit Huͤlfe einiger Kaſtenher⸗ ten, in Vorſchlag zu bringen. Wenn dabey einige Kriegseommiffarien nothwendig wären, fo baten fie, ^^ Eingebohrnen ben Borzug, und bieferi eine Inſtruetion zu geben, die mit den Fundamentalgeſetzen übereinftims inend waͤre. Die Städte Königäberg aber, mit ‚bee ehemaligen Einhebungsmethode auftieben, ſtimmten den Beichwerdenr gegen die, Kriegsfammer nicht mit ben, und von den Dberftänden. wurde nun bie Klage, bag Koͤnigsberg bey Abtragung ber Acciſe wichtige SGortfeile - vot den übrigen Ständen genieße, mit Heftigfeit rege gemacht,, Ein Grund gegen bie Hubenfteuer , ber bey dieſer Gelegenheit angebracht wurde, ſcheint nicht uns ter aller Aufmerffamfeit. Die Oberflände behaupteten nemlich, mancher habe ſein Grundſtuͤck mit fremdem Gelde gekauft. Er muͤſſe bey feiner Hubenfteuer bie Abgabe aus ſeinen Mitteln geben, da hingegen ſein weit ve . rd 46: Wiegen Buch, reicherer Glaͤubiger got feine bitecte Abgabe zu enteichten Babe, unb bod) nad) Berhältniß ſeines Vermögens jn den Staats ausgaben beyzutragen verpflichtet fen. Der Adel dehnte feine Anfprüche auf mande Aemter aus. Die Städte hingegen beſtanden Darauf, baf das Amt des Dffictals, Spittlermeiſters, Kammermeiſters, Pri (ibenten beym SHofhalögericht, Oberzolldirectors, Ad. tocatus Fifci und Oberſecretaits, dem Buͤrgerſtande bleiben, unb Buͤrgerliche fogar von ben geringern Haudt münnsftellen unb bem Amte eines preußifchen Conjet nid)t ausgefchloffen werben follten, welches aber der Adel anf feine Weife zugeben wollte (*). Die, Haupt angriffe der Stände blieben immer auf bas Sriegsconv Iniffattat gerichtet. Sie baten, daß bey Abnahme der ^ Stedjnungen Abgeordnete von ben Ständen zugegen fen " feiner, ber mit bem Ehurfürften ins Land gekommen Dem Ehurfürften waren diefe Sefchenfe nicht ganz um . befannt; denn er erfuchte den Amtehauptmann volt möchten (7°), unb forberten endlich, dag nicht der Churfuͤrſt diefe Abgeordneten ernennen, fordern daß (it bon ben Ständen felbft gewählt werben follten-(%). Die Staͤnde firebten iribe mit bem ganzen dus fürftlichen Hofe um beften Bernehmen zu flehen, und war, bfieb unbeſchenkt (*). Ein Sall, ber bep von bergegangenen Huldigungen nicht flattgefunden Hatte, Brandenburg, Toldye no - Ertheilung des Indi⸗ genaté [7 e Stelle auf er. et. Dchl. Gravamina tom 24 April 690. (7 ) Memorial ber beiden Oberſtaͤnde und kleinen Ox? in puncto des Rriegscommiffariate. * (76) Meniorial’der Obr ftünbe vom 6 nn (*) Beylage XVI. | vom Jahr 1679 Bid 1701. | 97 gtmaté Qn ben geheimen Kath Dankelmann zu vermeh⸗ ren (77 )- Die verfammieten Stände eilten fegfeido, bie fem Winke genugzuthun, und verließen fiir diesmal tile — gewoͤhnliche Sitte, nad) welcher um das preufifdje Au —— digenat angeſucht, unb über das Geſuch zuerſt bie 9neb nung ber Kreife vernommen werden mußte (7°). Allein Daniel tubolph von Danfelmann, ein Bruder des vos tigen, erhielt erit das Cinbigenat auf fein Sefonbere& Ans ſuchen (7°). Und die hohen Dffisiere, weiche Preußen von Geburt waren, fuchten je$t das Indigenatsrecht noch pi erweitern, indem (ie ben Churfuͤrſten Baten, ben Befegung des Gouvernements zu Pillau vorzüglich auf. einen Eingebohrnen Ruͤckſicht zu nehmen (2°). Dex Churfuͤrſt felb(T erfheilte den Ständen einen Beweis feines Wohlwollens durch Betätigung ber Privilegien, und fanbte, ehe biefe fhriftlich gbgefagt murbe, ben — Ständen das dazu entworfene Project zur Durchſicht/ die bios in einigen Fällen um mehrere unb ausführlichere ' Beſtimmtheit baten, Übrigens warb dabey bie Verſiche⸗ rungsſchrift von 1663 vollig zum Grunde .gelegt (2); Cr fügte bald das Verſorechen hinzu, ihre jetzt noch aͤbrige Veſchwerden in einem inimici Beitpuncte zu 2 nb (72) Sanbtagéproteral vom ı May. (28) ‚Conferirung bed Indigmats an ben Gin, War von Dantelmann am ro May. (79) Eonferirung des Indigenats an Daniel Ludeiph m Dantelmann vom 13 Way 1690. E (80) Memorial der General⸗Major umb Obriſten Vaſallen bes. Herzogthum Preußens 1690. (21) Erinnerung des Otaͤnde auf das Aurfäritche eset vom 7 Map. | LS E 3 "i ( Geſch. Pr. 6. B». ' i -& 3 fa. POFLE PEE u . 98 — a. Vierzehntes Buch, entſcheiden (3^); ex ſtellte auch," unt tore Rechtglaͤubig feit zu (denen, einen Ge(ombern Rebers aus, taf die dem reformisten: Hefprediger Urſinus äbertragene Sul digungsprebigt feine Folgen für bie Zukunft haben (cf te (23); Dies machte bie Oberftände von einer: Seite beteit, bem Churfuͤrſten während eines Jahres 200,000 Thaler zu-bewilligen:; von ber andern Seite aber bran, gen fie auch im befto mutiger auf bie Abfchaffung der ihren fo widerwaͤrtigen Accife (^*). Sie baten, bem Adel bie aufgefimmmten Nefte zu erfaffen, unb ash die höhere Abgabe aufzuheben, womit, nad) bem Entwurf beó Kammermeiftere Büttner, diejenigen Huben belegt ^ weaten, welche ber Abel nicht burd) Schenkung, fon on turd) Tauſch ober Kauf vom Landesherrn erlangt hatte (25). Ja bie Oberflände, ober wenigftens eins Ihrer Mitglieder, befchimpften die Abgeordneten ber . &tävtevor den Augen ihres Landesherrn. ‘Der Gm ralmajor von Truchfes lie fie ſelbſt mit Schlägen aus ben Schranken treiben, zwang bie Bürgermeifter Kos nigsbergs unter den Schranken wegzukriechen, fie fie ſelbſt durch Piquenirer ‘aus der WMachbarfchaft bei Schranken freiben, und dies, feiner Erklärung jv folge, weil fie fid) in andern Stüden vom Adel abge foribert hätten (7^); eine Abfonderung, bie bod) in wei ter nichts beftanb, al6 daß ſie nicht die bem Adel wohl, gefällige Vermögensfteuer, fondern bie vom Landes⸗ een ſelbſt mehr gebilligte Acciſe, bewilligt. hatten. . (ge) Churf. Refolution vom 13 May. 1,493) Revers surgen. Der Huldigungspredigt vom a6 Day. 83 Bedenken der Oberſtaͤnde vom 22 May. — 35) Memorial der Oberſtaͤnde vom 24 Sy i us Deylage XVII. — —— LI i (4 tont Jahr 1679 Bid 1701. | :99 Der Epurfürft war haher ‚doppelt unwillig, daß tiefe Mishandlungen bes Buͤrgerſtandes unter feinen Augen und in femem Mamen unternommen waren. Er .caflirs t£ den fieutenant Borchardt, fuspenbiste beh · General Truchſes, und befahl bem Advacatus, fſci und bep Ob6eraubitemr, legterem ben Prozeß zu machen (72). Unwille unb Gáprung zwiſchen den Bürgern und op. . baren. veranlaßte manche Fleine Sumulte (?*). Generale Major von Truchſes verlicherte: aud) in feiner £Gestoriy bigung, nichts Boͤſes getan, fonbern vielsmegr das chuefuͤrſtliche Intereſſe befördert iu haben. Alles dies febien die heftige Stimmung zu näheren, ofà bie Stäpte feipft beu. Churfuͤrſten unerwartet um, Berjeihung fiir den: Truchſes: baten, Die ihm dann auch "— * zu Theil wurbe (49), j 2 Mehr. ale durch biefen Rechtahandet, din Do foie von :ben Witten unb ber Denfungsart des: Zeitals ters, wurden tie Stände durch bie Abgaben unb einige, andere Woͤnſche beſchoͤfftigt. Sie firekten darnach/ die Gonegibienformekiumter die ſymboliſchen Biden - aufnehmen zu laſſen; ſie verlangten, daß Coͤlmer «p Freye nur nach ihrer urfprünglichen Derfchzeibung.; ee» trachtet wuͤrden; wollten desgulb Abgaordnete “aus ie zen Mitten :ben Abnahme der Rechnung des. Rriegse — — haben, um, wie ſie ſich ſelbſt n 01994. 79 7x aude 4 — — derer von ben Otaͤdten Elage von 1 Spp nins. Reſcript an General⸗Major Micrander vom ten Juni, wuht —28 an ben Advocatus fifj fau wit . AberdüQgueur Schmidt vom 1 Sun. 3650, , |: E Unterthänigfte Dankabſtattung und demüthigfte — des Standes von Staͤdten, nebſt Beylagen (39) Reſcr peʒ bip Reftisption- des General; SBijer Truch⸗ ſeß betreffend, vm 3 Auguſt 16 55e. P aei Dus *- 100 . _ Wierjefare Bu, - ! qusbrüdten; beu Churfuͤrſten auf manche unzwedinö Bige Verwendung der Staatseinkänfte qu Jahrgeldern und Penfionen :aufmerffam machen: zu koͤnnen. ®ie frraͤubten fi) gegen die große Gommifton, welche die Graundſtuͤcke tlaſſiſiciren follte , und wichtig iff der eine ihrer Emwendungsgruͤnde, daß oft bet Beſttzer des vor etefflichften Bodens ;' der fein Orundſtuͤck mit fremden Walde erfauft habe, ohne fid) biefe hohe unerwartete Veſteurung voraus als mbglid) zu benfeu, jet bey Ein fégtung derſelben zu Grunde gehen máffe — gehe An gabe (chien in ber That Manches für (id) zu Haben. Auch forderten bie Oberſtaͤnde, daß bie Hauptleute ſelbſt ihre Gefchäffte verrichten, nicht aber Verweſer, deren hier im erſtenmal Erwähnung gefchieht, 'an ifte Gel fe&en módjfen (/^). Der Ehurfürft, bem bie eenener "ten Beſchwerden richt lieb wareh, unb bet auch die ihm nicht hinreichend fdoeinenbe Willigung det Staͤude nur wegen der Duͤrftigkeit des kandes oeten fjeg , verrieth tof zugleich den beſten Willen zur Schommg bes tan, $e Er wollte, bag, wenn: nur bie tefte bey der Armee bis zum März bezahlt wuͤrden, alle Reſte, wel ehe darch unbewilligre Abgaben entſtanden wären, vblis wlinergeichlagen werden ſollten. Selbſt bie Einkaſſirung var durch bewilligte Abgaben entſtandenen Neſte folte Auf einen guͤnſtigen Jeitpunet ausgeſegzt werden. Und bloe bie Cintreibung der durch erhoͤhte Zinfen bey den Exundrigenthuͤmern entftandenen Reſte wurde jeßt on befohlen. Die Neceptur der Abgaben aber bfieb, gegen den Wunſch ber mm ben Schopeinnegmuern über, faflen ' (e) um, Triple in Funde 2RX der been "Otnidah vom 8 dc | ^ ? - , E = : ' " vom Jah. 1679.5i8 1701, ° Jot zi (fen (9). Die Oberſtaͤnde gingen nun fo weit, deno Ehurfärften ju drohen, bof, wenn er bie Acciſe nicht: auch auf die, vorgefchriebene Methode einführen wollte, fo wétbe feiner von dem Adel (id) zur Regulirung in ben Aemtern einfinben, folglid) die ganze :Ascife nicht ſtatt⸗ haben (?). Sie wollten, wenn er feine, Immediat⸗ Unterthanen nicht auch der Accife unterwerfen wuͤrde, gar nicht für bie 200,000 Thaler haften; unb füchten ben Ehurfürften baburd) zu geroinnen, daß fie ihm bie von ben Oberfländen vorgefchlagene Einhebungemethode al? minder koſtbar vorſtellten (2). Der Churfuͤrſt antwortete hierauf mit vieler o6 fenheit: die Oberftände fónnten es nicht verlangen, ihre ' und auch feiner Immediat⸗Unterthanen Caſſe zu fuͤh⸗ ren; deshalb fáme bie Einnahme von der Accife nicht in ben Landkaſten, fondern müffe an das Sirieg&cemmiffas ' riat abgeliefert werben. Um aber den Ständen einen Beweig der Ordnung zu geben , follten (ie in jedem reife Deputirte ernennen, welche bey ber Abnahme bet Rech» nungen zugegen ſeyn fónnten ; balbjährig aber follte im Ariegscommiffariat in Gegenwart zweyer Oberräthe und ber Oberkaſtenherren bie Rechnung der Einnahme aus bem garten fanbe abgelegt werden. Nenn abet, ber Adel hiemit nod) nicht zufrieden wäre, fo fónnte er durd) beſonders vereibigte unb von ihm Gefolbete Einneh⸗ inet bie Abgabe von fen Gütern einfeben foffen (**). © 3 Ah (97) Ehurfärkl. 9técript vom g Juny. (92) Unterthänigftes Geſuch der beiden — megen Einrichtung der Ascife, vom 9 Juny 1690. (93) Unterth. Geſuch der beiden Oberſtaͤnde vom xo Samy. (G4) men Reſeript pom 25 Juny 1690. ^ 102 WVierzehntes Buch, "Auch gab er feine Einwilligung bagu, bof zu einem Ge ‚ fent. für feine Minifter eine Abgabe von 7 Grofchen von den Buben und den in den Heinen Städten’ ange nommenen Hundertes ausgefehrieben werden foͤnnte (*). Allein. mm berichteten Bie D6er(tánbe bem Chur fürften, bag bie Bitte, (id) ju einem Geſchenk für feine Miniſter befteuren zu bürfen, nur von einigen Kleinen ‘Städten herruͤhre, unb baten, folche vielmehr dahin anzubalten,, die auf bem fanbtage bon ben Huben und Hunderten bewitligten ſechs Groſchen zu erlegen, damit bie Oberſtaͤnde hievon bie Schulden bezahlen Fonnten, welche fie Fürzlich, um feine Minifter und feinen Hofe ftant zu beſchenken, gemacht hätten (?^). Auch beſtan⸗ ben bie Oberftände auf bie vorige Einhebungsmetho⸗ be (77); eine Beharrlichfeit, bie bee Churfuͤrſt vielleicht fel6ft durch bie Machgiebigfeit veranlagt Hatte, womit er, ihrem Berlangen gemäß, alle feine Immediat⸗Un⸗ terthanen ber Kopf » und Trankſtener unterwarf, wor bon et 6106 diejenigen feiner Officianten ausnahm, vod che außer ihrem Gehalt kein beſonderes Eigenthum oder ‚Gewerbe hätten (28). Deshalb gingen fie nun auch fo weit, da fie ſchon in bie Einhebungsmethode willigen mußten, fid) weniaftens nod) gegen biefen le&ten Wunſch des Churfürften-zu áugern. Auch baten fie, bie bem Hofpital, der Kirche und ber Academie zugehörigen Dörfer, und bie Freyheiten ober Vorſtaͤdte Königs bergs, (95) churfoͤrſi. Reſcript vom 6 July. (96) Unterth. Nothdurft ber beiden Oberſtaͤnde vom. roten July 1690. (97) Unterth. Bitte und Declarations⸗Schrift der Ober ftánbe vom 23 July. (98) Ehurfürft. Refcript vom 13 July. r vom Jahr 1679 bis 1901. ^ 520g. beego, jur Theilnehmung an ber bewilligten Abgabe ver bimblid) pi machen. Dies lettre fien deßhalb hart, weil bie Freyheiten ſchon ber ftäbtifchen Accife unterwors fen waren; vem einer andern Seite aber: wurde auch wieder gegen bie Citánba one Schonung verfahren, : unb fie trugen bem Churfuͤrſten felbft bie Sfage vor: bag feine ImmediatsInterthanen, oßngeachtet feines - Befehls, ihren Abgaben» Antheil zu entrichten ſich häufig meigerten, unb zum Theil von ihren Vorgeſetz⸗ ten hiegu aufgemuntert würben (2°). Auch würde auf manche Woligengefege ſo wenig gehalten, daß bie Stäm — bt ifte. Klagen über bie SBerfaffung ber Müller, die Um - gleichheit des Maaßes unb ber Bierpreiſe im fanbe, tens Churfuͤrſten ſelbſt vortragen mußten (79?) (ben fie auch, um die betwilligten 200,000 Thaler aufjutreiben, ned) um die Genehmigung eines Hornſchoſſes erſuchten (>), Die $anbtag? » Angelegenheiten waren hiedurch vbl⸗ fig beendigt. Und jest bey dieſem Ruhepuncte einen Blick auf bie geiſtlichen Händel, welche ſchon feit eimi gen Jahren Aufſehen erregt hatten. Dreier, Zeidler, Grabe und Werner, dieſe Theologen waren ſchon lange Säupter ber ſyneretiſtiſchen Partey, fowie Pfeiffer unt | bec jüngere Dreier, wovon der. erfte im Jahr 1686, und ber fete im abe 1685. auferovdentliche Profeffas | ten der Theologie wurben. Diefe Männer hegten nicht jene große _Anhänglichfeit für die fombolifchen Bücher, welche ben den mehrften Theologen ihres Zeitalters (tatto 4 fand, (99) Unterth. Entſchliehung der beiden Oberſtaͤnde vom 23 Opt. 1690. (100) Unterth. Memoriafder Oberſtaͤnd· vom 23 Dept. (101) Reglement des einfachen Hornſcheſſes vom 23 Sept. a 104 Vierzehnted Buch, fand, und entfernten ftd) auch von den firengen’ Prots ſtanten, bie, wie tuther ſeibſt foldyes Häufig bezeugt, idre Kirche, fo gut wie heftige Eatholifen, bie ihrige, Für die einzig und allein wahre unb ſeligmachende hielten. Sie wuͤnſchten, baf jedem feine. Denkfrerheit geloffen wuͤrde, unb erklaͤrten, daß, wer das Abendmahl für wahrhaft nuͤglich halte, ſich die Art dieſes Nutzens nach Qatbefinben denken fónne ("”). Dieſe unb mehrere Aeußetungen würden uns bie Syncretiſten als aufge Härte Männer darftellen, wenn fie nicht wieber auf der andern Seite mandje Meinungen der Catholiken mit einem Schein von Wichtigkeit vertheidigt hätten. Hier⸗ unter gehörte: das Faſten, welches fie ſelbſt bey beu Zreytiſchen der Studirenden einfuͤhren wollten. Und die allgemeine Toleranz, welche fie lezrten, hatte nicht in ber Aufflärung, nicht in geläuterten philoſophiſchen Begriffen, fendern in einer persiffen Aengſtlichkeit ihren Grund, bie das Studium der Offenbarung Johannis «mb. einiger andern ähnlichen bibliſchen SBüdper- erzeugt hatte. Der Gedanfe an Einen Hirten und Eine Heerde, ine einzige wahre ſichtbare Kirche, bie ihr Prieſterthum durch immer.fortgefeßte Weihungen in gerader finie von - ben Apofteln herleitete; bie Furcht vor ben falſchen Pro ‚pheten und ber ewigen Strafe ihrer Anhänger, Tag die Xen teuten (dywet auf bem Herzen. ‚Der damalige Eifer ber Theologen, welche bie unbedeutendſte Sache gleich als Hauptwerk zur Seligkeit betrachteten‘; das ſtete Machen über (id, um auch nicht in bie unbebeutenbfle Kegeren zu fallen — erhielt fie in einer gewiſſen Span nung, bie gewöhnlich Bangigfeit zur DBegleiterin hat. Das (101) Arnolds Kicchengeigiäte ©. 395—609. - | - ^ eem2jaót i676 bio ipo: ° 10 Day @rubturh ber ariftoceifijen Dpitöfsahte Mi od) finge. Gia ſuchten mit Hilfe: derſelben ihre Religions⸗⸗ begriffe anf aktaͤren, verwirrten fit e:aber nue durch ſcho⸗ laſtiſche Sogſinvigkeit, unde gerbrachen ſich aufs néül den Stepf Über bob Yhrwiche ber Geiger Schrift/ ihren buchſtaͤbſichen Sinn, tab Veheimniß ber Dreheinigkeit, und ähnliche Dinge, woruͤbet fie mit Huͤlfe tie Philo⸗ ſophie Aufſchluͤſſe ſuchten. Die Commentatoren des Ariſtoteles, beynahe bittd)bángig catholiſche Geiftfiche, bey denen (ie- ein neues Licht: in ver Philofophie füchten, geobgsten ſie am cafholifche Begriffe, machten ihnen Fegfeuer und Chriſam' öder’Heiliges Salboͤhl, Falten . und Gebet für die Todten, unb bie Aehnlichkeit des Abendmahls fm neuen mit den Opfern des alten Teſta⸗ ments, Äußerft wichtig, tmb leiteten ſie aud) auf bàà Studium ter Kirhemsäter. Sie ſuchten in ignen Be⸗ weiſe fuͤr oder gegen ihre Meinungen, und gewoͤhnten fib atten. Glauben, dag bie chriſtliche Kirche in beh erſten ‚fünf Jahrhunderten ihre urfprüngfiche Reinigkeit beybealten ‚habe, Sie fanden in ben Kiechenvaͤtern weder ihn rignes kirchllches Syſtem, noch ihren Sprach ⸗ gebrauch; abſtrahirten (ib nun ein Syſtem ‚aus ben : Sitdjenbücertt ſelbſt, unb hielten dafür, bag jeber, der dieſen· Syſteme beypflidjte, (id) das Uebrige nach Git, befinden’ benen oder auslegen koͤnne. Weil nun. affe chriſtliche Religionsparteyen in’ Betreff dieſes Syſtems mit den Kitchenvaͤtern gleiche Hauptideen hatten, z. B. bie Mothwendigkeit der Taufe und den Mutzen des Abend» mahls auerkannten, ſo glaubten auch bie mit der Weit unbetannten Syncretiſten, die ganze Chriſtenheit wieder veilt: zu kManen, wenn. man ni Syſtem ber Kir⸗ Ss dem yoé |, -fittglntsh Buch, chenvaͤeer allgemein / annthmen/ -unb ſchenr, oi de Auslegung. dieſes Syſteas andelraͤſe - Mae dique ago ge(l4tten.roollte. (hir (jeff. abet waren ſchon durch ihre Sejiehung, weil man. eine euégeórdtete- Sorocht⸗ Jebvíomfeit eimen Eelehrten umeutbebrlic) hielt, wehr an Hochachtung gelehrter Jiutspitit, als am eigrmeb.Mady henfea gewöhnt worden, und (agen bey ihrer Gypodov. driſchen Stimmang, welche fie aus peinlicher Gewiffen haftiskeit zu ihrer Unterſuchung verleitet hatte, das Sjofter und ähnliche von. ben. Kirchenvaͤtern empfohlme Dinge für wichtig unb notwendig an. . So: mtflan Dies, Gemiſch von Denffrengeit und Toleranz, Bor xheil und Froͤmmeley. Ihre Gegner; „die ihr gane Syſtem nicht uͤberſahen, hielten Gd) an «inzelun 2ímáo sungen; und biejes erzeugte Haß, Derfegerungäficht "und eine Menge von Streitigkeiten, die wieber gan gegründet fchienen, und welche bie Berfügungen des . Staats vergeblich zu mildern oder benjulegen: ftreóten. Die mmaufhörlichen Berfolgungen anb Neckenegen, web je fie von ben. übrigen Theologen erbufpem, mußten, . machten ihnen, biefe Meinungen um fo tfenptr , wie die ſes bes ‚jepem, der um (einer, Grundſaͤtze willen leibet, ber Ball ift; entfernten. fie aber and) zugleich um fo. mehr vog ihrer Religionspartey, und erlächterten es ‚hieburch befehrungsfüchtigen Catholiken, (ad) ey. man djem biejet Syneretiften anzufchmiegen, un ihn allmd fig zum Liebertritt zur tómifd)en Kirche zu „verleiten. den, ficentiat der Rechte, ble Dosteren. Gicht, Se fan Behm unb Stadtlaͤnder, der Prediger Damler zu Schmobitten, und ber Pfarrer Ring zu Brandenburg, Prötorins,. Pfarrer zu Mobudſchen, und E ; C£ — — \ NL » vom Jahr £679 bis 1701, 10V M. €ehfler, traten alkmälig zur roͤmiſchen Kirche über, Wie fehr-aber Diebutd) bet Haß: gegen bie Syneretiſten ſtieg, kann jeder leicht beurtheilen, der -ficy an ben . wuͤthenden Eifer erinnert, ben der vermeintliche Cato, fici(mus eines einzigen proteftantifchen Geiftlichen in uns fern Sagen erregte. Weberall fürchtete man in- Preußen heimlichen Gatholiciſmus, "unb bie Furcht dafuͤr war nur in etwas. entſchlummert, als M. Pfeiffer fie durch bie Behauptung weckte, daß die lutheriſche Kirche wahre, aber nicht allein wahre fen (79). ' Der Ehurfürft Friedrich Wilhelm ber Große, bel fen Anhängfichfeit für bie 9teformitfen befannt iff, unb. - der biefe feine.gelichten Glaubensgenoſſen (o oft von eifs rigen tntheranern verbammen hörte, ſchaͤtzte ſchon jeden Theologen., ber eine mildere Denkungsart bewies. Pfeiffer wurde jum Theil deshalb im Jahr 1635" zum... Hofprediger zu Königsberg ernannt; und: als er einige Auspräde tm Taufformular ausließ, wurde ihm folches _ als eine ‚gleichgältige Sache: von Hofe aus geftattet. est wünfchte er, flatt der Paraphrafe des fBater Um ſers, das Vater Unſer ſelbſt zu beten, unb (tatt des bey den $utheraneen üblichen Bater Unſer mit den Refor⸗ mirten Unfer. Vater fagen zu dürfen; unb beides wurbe ihm veieber im Jahr 1686 von Hofe aus gewährt. Mit der nemlichen Peinlichfeit, womit er auf diefe Kleinlich⸗ keiten hielt, erwachten aud) neue Zweifel. Cr. glaubte, daß feine Ordination, weil fie von. feinem Biſchofe ge fchehen , falfch ſey, unb, nahm einen griechifchen Metros politen, Arfenins, in fem Haus auf, um (id) burd) ign . orbinirem zu loffen; er erfíárte, daß ai die Buße, ; die (103) Erl. Pr. HI. Th. ©. 703 bis 705. "-- „Nachricht, ber folches dem D. Sander zu Sbnigtbes «o8 — . Vierzehntes Buch, mehr und mehr ter roͤmiſchen Kirche, bis er éntlid) m wieſen. Im Jahr 1693 erregte aber fein handſchrift⸗ / bie ec in Beten, Faſten urib Almoſengeben fegte, be Gottheit genuggethan werbe ;. et glaubte, daß, wer. geſchieden (e ; nicht voieber heirathen muͤſſe, und [dri bem Zeichen des Kreuzes eine große Kraft zu. . Diefe und mehrere Meimingen näherten in immer Jahr 1692 am Tifche des Abts zu Oliva manches p" Nachtheil ter Protefranten äußerte. Ein anweſende lutheriſcher Arzt gab dem D. Schelwig zu Datızig davoa anzeigte. Dieſer zeigte es nun wieder den preußiſchen Staͤnden an, welche fid) daruͤber auf beni Landtage bo ſchwerten; und Pfeiffern wurden (eine Aeußerungen ore licher Catechiſmus noch groͤßeres Aufſehen, weil er fi darin noch mehr den Catholiken näherte; et wurde dr Halb aud) zur Rede geſtellt, unb vertheidigte fid) mum fo ſchlecht, daß eine zu Berlin angefegte Commiſſion in Jahr 1694 jut Strenge gegen ihn rieth. . Er forderte jest feine Entlafſung, wurde aber, efe er ſolche erhielt; - füspenbirt, und gum Widerruf aufgefordert. Weil er (id dazu nicht bequemte, erhielt er feine Entlaffung, begab (id) ins‘ Ermeland, nahm nebft feiner Familie bie eatholifche Religion an, wurde Sanonicus zu Guttſtadt und Pfarerer zu Seibertswalde und Freudenberg, flard . "aber fd)on im folgenden Jahre 1695. — Ein Beweis, ba6 Hypochondrie unb: körperliche Nebel heftig gewirkt “ Haben. Seine‘ beiden Thchter, fein Sohn, unb M. Helvig, (eit Schwiegerſohn, bet in ber Folge Doctor bet Arzneygelahrheit wurde, traten ebenfalls jur roͤmi⸗ ſchen T" über, ls 4 . LJ] vom Jahr. 1679 B8 1701, dis Menſchiedene Studirende, Doctor Döfcher, D edmnipfemig ,: beide außerordentliche ar E ber Rechte "au: Koͤnigsberg , wie auch bie Mutter, ber Bruder "unb: bie Schweſter des letzteren, men Aerzte; D. tepner nàb Pourung, wovon ber leftere fogat ein Eamatpufenfer --Mönd) wurbde, traten gut roͤmiſchen Kirche Äber ; und Grabe. begab fid nach England, weil er in der englifchen Siedje manche feiner t Grundſaͤtze beybehalten zu fümten glaubte (7^5). . "Biellicht-wäre.eine zroͤßete Zerruͤttung unter bra Thenlopam zu Könlgsberg erfolge, und mepeeve Perſo⸗ nen wären vielleicht auf. die. Seite ber Catfjolifen getre⸗ ten, wenn mon (ic) "ipeniger faít und ruhig benommen - hätte. . Jetzt aber, ba bec Epurfürft jebem, der wegen feiner Gewifſenszweifel nicht ruhig in feinem Amte blei⸗ ben ju koͤnnen erklaͤrte, feinen Abſchied gab, ifm fein Gehalt big dahin pünctfid) auszahlen lieg, und niemanb, der ſich nicht. bffentfid) erklärt hatte, wegen Merdacht bes heimlichen Catholieiſmus versäftert oder gefränft wurde, — fo war auch: üiemanbem nod) ber Weg zur Ruͤdkehr verfperke; ber Enthuſigſmus erhielt eben fo wenig Rah⸗ tung, als Argwohn und Zankſucht, und deshalb ent, ſchlummerte die ganze Sache, ohne beträchtliche Folgen zu haben (195), ; Wor zuͤglich vergaß man dieſe kirchlichen Streitig⸗ keiten über- bie. kriegeriſchen Angelegenheiten, an denen ber RE mit fo inniger Wärme Teil naim , uv . dem (109) Arnotds Kirhengefhichte &.. 600 — 648. (105) Weber die in Preußen anfänglich (dinelle — des Lutherchums nnb ten ſpaͤterhin wieder aufkeimenden Hang vm Catholitiſmus, von Kirchenrarh Doroweri. Preuß. Archt/ Dahrgang — ae «^ 810. E Vierʒehntes. Buch, bem er im Jahr 1691 nicht / blos feine Truppen Ar Del, gien verſtoͤrkte, ſondern auch, zur Unterſtaͤtzung des Hergogs von Savoyen, 6000 Mann nad) ytaflet unb 20,000 Mann: gegen die. Türken dod) Ungarn fant» (e (7^)... Dies aber machte neue Ausgaben unb Bie durch neue fanbtage notwendig. Der Churfuͤrſt (ot Werte von deri Ctánben; für Bas Jahr 1691 die €um» me von 200,000 Thalern, tie in.ber That ben ben großen friegerifchen Unternehmungen gering vat; ſchwe⸗ . wer; aber mußte (id). der Staat burd) ben fBerfuft von Menſchen gedruͤckt fühlen, indem es ber Churfuͤrſt ſelbſt geſtand, hag er zur Ergänzung ſeiner Truppen 7 bis $&ovo Mann anwerben müfle: (77). Doch war ber Churfuͤrſt, um feine Abſicht bey ben Stuͤnden zu errei⸗ hen, ‚ben der nod) ruͤckſtaͤndigen Entſcheidung ihrer Bes ſchwerden nicht fo :nachgiebig, als die Stände. es wol gemarteten (79%). ‘Den Stäbten milverte er, zur Des förderung ded. Handels, ben Zoll; btang abet aud) auf Bleichgeit des Scheffels und der Waage; verlangte erbentlihe Bracker; beflimmte das Buͤrgerbeſt auf 2 Proeent; unb fotbeste bie Abjchaffung der Huͤlfsgel⸗ Ren, einer Abgabe, welche bie Stäbte Königsberg fnt bem Jahr 1556 zur Tilgung ber Stadtſchulden einge, führt hatten (7^9), Durch ein gedrucktes Patent vont be bie Anordnung wegen bed Buͤrgerbeſtes befanntges wit (7°), Und eine ebenfalls durch den Duck öffent | p T onde M ii 3 . (16) Poͤlnitz Vemoiren Th. 1. ©. 238. id ' (107) Landtagspropofition vom a Day 1691. ie . Mefolstion auf’ bit &riplic be Penis vom ay (499) Ehurf. © Reſeript an bit eite: æinigeterg in peincto o bet Dülfgelder, von 3x Maͤrz 1691; ^ - (110) Edit wegen des Wirges eem 31 Maͤtz 16p1. / vom Jahr 16988: 1701, . — fidt fi bekunnegemachte tenterdnung beftimmte den Kofi von den: eingehenden Waoaren auf trei Protent. Schif⸗ (tt und Kaufmann ſollten das Recht haben, ihre Waa⸗ » ven ſeibſt zu kaxireri; ber Licentfammer aber fand’ eo fte, toenn fie Bidfe S are für zu geringe biet, und zehn Procent mehr geben wollte, bie Waaren an (id) a 66 haften (47)... Die. Gor id téwiligien Sald in tie Sort dauer · ber Acciſo; doch dlieben fie: bé ihrer alxen · Erkſa⸗ tung, bog: fenfit dem Vindkaſten nichts zu thun haben/ ſondern die Acciſe abgeſondert erlegen sollten.’ Auch erklaͤrten ſio, ba an! Teinesreegedstßte Bewilligung für tie Amer. durchgehende abzuttagenden Acciſe anneh⸗ men ſollte (777). Bies -etért aber wuͤnſchten und bes willigten die Oberſtaͤnde. Doch mentes ber Chutfuͤrſt, wie (le: vorausſehen konnten, nicht genehmigen wuͤrde, fo ſollte ble Kopf.⸗ und Traͤnkſteuer auf die nemliche Weife, wie im vorigen Jahre, gelten (^9). .- Cie fies fen (id aber: Bichen auf Feine beſtimmte Summe en, | beſonders tof an der aus bem vorigen Jahre nod) - 42000 Thaler fehlten. Sie wukden abet aufgefordert, biefe pt erlegen und ihre fegige nicht zureichende Bewilli⸗ gung zu erhöhen (D. Meitläuftig fuchten (ie dem gute fürften auseinander zu fe&en, daß, menn fie die eril» ligten Summen nad) feinem Gefallen erhöhen müßten, . diefe Abgaben nicht mehr freywillig wären; fie berechtig⸗ ten aber doch zugleich den Churfuͤrſten, ' bie Dervilligten Ab⸗ (rrr) Liteniordnung vom 3x März 1691. (112): Des Standes, von Städten Bedenken auf. Rufen Pröpofition ben 12 Sunp. . (113) Gteinigtes ſchließl. Bedenken bom. 26 Juny. ; (1 a) Ex Protogulioatuef. Oberrathſtube den,a7: ig. 313 u Rio: Sd, Aboaben uedj.bpey Monaie laͤnger Anheben ei fs erbäßten auch in etwas das Sopfaelb (5), unb füg (en, voeil. dies dem ˖ Churfuͤrſten nod) nicht gendate, éinen Hornſchoß Hinzu (72). - Weit:lapter aber wurden fie nod) durch ein Geruͤcht, a6 „der. Ehurfürft von je Pd bem feiner Officianten: fig bie. Befätiguug in (einem Amte den zoten. Theil des Gehalts. ferdern voolle (7). Ihr Widarſpruch machte den Ehurfürften fo unwilli, baß er. bem Kammerheren ung. Perbanbt nad) Preußen wu ſchreiben, und biefem zu berichten befahl, taf be Churfuͤrſt febr ungnaͤdig auf bie Mittenfchaft ſey, nicht mehr ir fonbéntann- Heißen, unb ifmen jeben Denis bet Gnade entziehen wolle (3). Zugleich wurde bem Geheimen; Rath Fuchs neue. Dhoͤtigkeit ben ben. Stoͤn⸗ beh.empfoblen (2), unb von ben Oberftänden eine hör Gere Bewilligung gefordert (^^^); ., Die fandräthe enb ſchloſſen (id) affo, zu bem Hornfcheß, welches (den im . December eimgepeben voerben follte, sod) einem gmenten Dingujufügen, und bie Abgeorbneten- bes. Nitterfhaft verſprachen, woeun der Churfuͤrſt (id) der Korberungen bes Reſtes aus ben vorigen Jahren begeben wolle, aud) (de oír gis Begflinmmung ju bewegen (0). De É ou Chur me Der fámmrt. eus Bedenken vom 10 July 1591. . (116) Ex Protocollo Cfurf. Oberrathſtube vom zo Jul. (117) Der Stände Rechiebewahrung wegen der geforderin decima ihres Gehalts pro conkrmatiene ne Gar . gn. ^ | (18) Aus dem Schreiben 046 Rammerheren ton "Derbandt bey den Landtagsacten von 1691, auf ber Wallentadtſchen Bibliothek. 19) Schreiben an Geheimen. Rath von Fuchs, ebenbaf. (130) Abermalige Inſtanz vom 34 July 1591. (121) ni bie bin 24 July gefchehrne Jafan der Dtm — inde ebtece Eutjplisfung vemra Zugaf.: ) ' eom Zah ren SdaTon mg ood, weit entferut, Birnen, beſtand auf. die Summe von- somoon:Zhaleen, umb . forbette.ondy tie —— Ditfanbes obs ter - ven. dolce (7. O32 AE Die, Dbrtfinte iliderten, daß Geiniche la. Oitanbeiinen Aetuwas ihren Nachfommän qu Vergebem; fügen aber / qum Beweiſe jhrer Troue, noch einen. Gab % bes Soreíbef gu ber biöfenigen Beriligung C^)..Qu — gheichh abet. Morieb and) Vie Mitterſchaft: en an geheimen Rath. ven Fuchs und ben Grepperra von Danfeimann, bat fie , die Ungnade bes, Churfichten abgmmenben; ums - farte mit einer eblen Freymuͤthigkeit, daß niemand ven ihnen din Werkzeug bes allgemeinen. Elends werben kbaue; fáórte verfihiebene Ginünbe au ,:: Suvd) weiche ^ abgehalten sure, eise,befintanıe Comme denies, - «ub (atbte-oudo wieder durch anbere Ován&» ju baveifang, Yaß;zweikber: Churfuͤrſt die Bedingungen; siniter denen iju jue. verigen Jahte 209,000. Thaler beisälligt tbiren, aicht erguͤlt gabe, auch tie Staͤnde ben Neſtdieſer Bo⸗ willigung / nicht abzutzageh verpflächtet.udren (776); ‚Eis ner von dieſen Gründen: wirft ‚beträchtlichen Schatten auf bie damaliga Staatsverwaltung.. Deem ble Süitteg ſchaft behauptete, daß entdeckte Defreudatiqnen an den lanbesfersicen Einkuͤnften durch.den Anhang der Diss Faydanten unbeftaft geblieben wären (75). Auch, | Fagten fie über eine folche Erfhöpfung d Sröfte, daß ſie (121) Ex Protocollo der Oferratbftubr vom 4» Anguſt. (1233): Erlaͤrung der Oberſtaͤnde vom 12September. (124) Schreiben der Ritterſchaft an ben Freyherrn von Dankelmann unb an den‘ m von Qué. — (1:5) Sbeglage XVHI. — 4 L E : "^ 0 Geſch. pr. 6. Bd + . . ® » * z ‘ * [4 x - r / xr$4 — 2. fdyieet Ou, — (e wegen: der Deänteiuifleren , die bod): nur. 5 Güte wen berfjabé betrug, zum. Dadhficht Satws (1^5). fe Churfuͤrſt war anii auch Wit. ihren gun .. gen sufrieben; erklärte aber für bie Zufunft, Feine ändere . Derilisuig als auf eine Gefümmte Dune anzın amen (78)... Die Oberſtaͤnde bewilligten nun aod , de fie: andeinauher ginge, . auf ben December s Grofikes von ber Yuhes Iur Abtzagung :ves Geüuleinfteues y. ates, ihre Beſchwerden bey gelegenes it abzutgum j. unb pre seflirten nochmals gegen die durch eim bfféntfüdgati/ oret allen Officianten auferíegte Wine bet. sete cni i sw Cinfánfte (£75. — abba r. | Se Churfaͤrſt bidunfte ſhen — ber vide Siezeriſchen Abıtermehumingerr, ‚tonzu er feine Trupper im ben Miederlanden und Ungenen hargab, wichtige el unma: ı;; eine Debärfnifie ſegen nod) bati, Lo ‚ Sen, weiche (m die afrieüniſche Ganpogaie vlsmradtt, bie ſchon ith Jahr 1692... ren coo Xhafer: betrugen. (^^). Ele weranlaßte aad) Ctviitigheiten nit bert Dänen wo ' «pu ber Infſel St. Themas, "bis.glrfitf) beygelegt wu» den. Auch wurben in dieſem Jahre zum letztenmale pre» biſche Ducaten aus bem durch bie ofricanifd)e Cow :pagnie arhaltenen Golne:. geprägt (180). Xie, vida Gebäude — "wo "— vom 30 . 9n ( .. n 4 : (126) urinterrth Memortal der beiden Oberſtaͤnbe, id puncto E je uc Reſts der bewilligten Bräufrioßener, vom $ * "erst, i loco —— von jojer, Siege. ' , B aa October 1791 ausgegebe (138) Bed f qiiis bet Obertünbe von s$ October. Sen. Verſu — hielten — von Vetlin, , $.35 (130) Sander. c e 23 49 N z [ , ! , " — — M * x - vom, jeje 1674.54: pro1. i] e1f a reef vegeben mute. die-BemähumgeiitsChucfäie - Pen un te neunte Churſtimme für ennoutr, unbént Loi fcfite Sprivilegiggm qu logre dab: Palkfchen Arcs damie zu erhalten; bes Lurns bes jefes nb bie Reifen des Chutfuͤrſten nod) Sachſen unb-betc Miedertanden vernupßeten unaufhoͤrſich bie Ausgaben (P). etna tt ein auffallender Glebapfé, bof ein Hot brillo 208 Qenjpiel bes Lieppigfeit und der SBasfifioentung qol n durus ben feirieu Ugtertbone zu iwrem fiibte; »189 deöpalb eine befonbere CommifloR anfpte (9, - Sn -— weder Dachte man nicht baton, bof. in einem menant fen Staote das Menfpiek des Güvften. olles gift, ober wollte bje Vatertiunem gua. Crfparungimgeitigen, damit: . ihnen nicht bos, Gald zur Grlesung neuer · Auflagen (et. Um biefe Genzutreißen, wurbe in, Preußen die Quithiy menberufing. eines neuen fanbiaat geboten ; ble Abgeorn⸗ neten, follten Ach fchlennigft nit uneinarfchränkten Spell»: Macht ‚einfinben, die Abgaben. entweder :auf-bie Huben vertheilen, ober eine fole Art her -Apgaben wählen, - daß haben kein Reſt ſtattfiaden, und bie Brummen püort, lid) eintteffen müßten. Weil ſich der Churkuͤrſt fin die derfloſſenen zwey SoGne feiner Gorberung won 200/099 Thaler jährlich, nicht begeben Hätte, ‚fo’folltem ſic⸗ — am dieſer Summe: gefehht habe, ‚fogleich evfegm,^ ge die Zukunft aber. fallten ‚Die feines Staͤdte die Qiaeife, bit üppigen. Stände 3 50,909 Thaler jaͤbtlich, ant iit» nigeberg ſtatt ber. bieherigen. 28000; 33090: Thohen nt richten (755). Bu einiger Erleichterung erfläcte die Res p. — .$ : "a m gie g0. Berta dor hiſertichen Gdbeun, von foitin j. c ©. 16— 35. SM" EN DNA . (0323) hendaleibſt. i ! x Mp AES ID SLM Ag Herne Reſeriyt vom 29 Din 1692 i —- né oc Sika ob, gierumng/ tof memand ferner ben’ Denen durch Mente ^^ besifligten Abgaben eximiet ſeyn folie er, Well aber dennoch das Vertitiigte- Beden ken nicht mit ber Given tung bes zum teitung des tanbtagés nach Preußen geſand⸗ ten Orgeln States vor Fuchs Abereinkam, ſoſandte er fedet; ein bisher unerhörter Fall, mit ber Crfflrum Bitte NReglerung zuruck, daß ec, ohne dem tate te Ungnade des Thucfuͤrſten zujuziehen, im. Diefes-verch aigte Bedenfen wicht: zuifenden Fine. Unter feinen on yegibenen Gruͤnden ift nachſtehender auffallend. Die .. hte Gatten gefordert, daß bee Chyrfürſt Gen Im wiétefüllen denen, weiche ſoiche erſttten hätten, 9temip fionen zugeſtehen ſellte. Allein der Geheimd Rath von Zuchs wandte dagegen ein, daß, wem es Gott pefallm elite, / ub 'fanb um ſeiner ben willen zu ſtrafen, Boch unmoͤglich der Churfuͤrſt dabey leiden fénne (7). Alebérfjaupt. paatté^rhün damals furus unb Hofſitte mit | @ebmmeliyy -begänfltgte den Pietiſmus ſelbſt durch Strafgeſetze, fie einen Gottesiäfterer enthaupten, und gab tow Seiten des Hofed ben Reformirten jeden Bo weis der Anhaͤngſichkeit (9%). In Prengen äußerte tton, nad) ven Beyfpiel beb: Hofes , bie größte Achtung git ten äußern Gottesdienſt, die aber bod) auch wieder tj Aeußerungen des Stolzes begleitet war, denn unter denjenigen Beſchwerben, betén Abſchaffung Ger Abel für Vhoͤchſt dringend idt, wat and) biefe, baf im einigen eite bet —— Nin — —— | a” '& HT) Bericht der Regierung vom 22 May 1693. Ä 3 (135) Des geh. Rath von Fuchs Oxdreióm am pie pri | Regierung vom 17 July 1692 | (136) be einer. — * — G4lbirms ven Snake ^ 22 m yes Mayor. 0m tegten follte (57)... Doch hinderie dieſer Glol wicht, ben andern Gelegenheiten bie hoͤchſte Nacigiebigkeit. it iigrn, denn auf die bloße Aeußeruns des getzeimen Rath von Fuchs wurde färmtljchen Staͤnden ift. geeinigtes DBevenfen von ben ‚Oberräthen gurüdgegeben, unb bie fDesbeferuns hefielben ‚gefordert (7°), Die Gtänbe Kemilligten zum bie Summe, von 200,000 Solet, ver ver⸗ piüchtesug: füch: viertejäprig zu einer-Rapf- unb Trank ſtenti o ip: auch‘ zu pep einfachen Hornſchoſſen unt ber, Abgahe vgn ein Gulden vos ber Hube, wogegen $e aber um Erlaſſung bet Mefte Daten. (7^). Den Churfuͤrſt ober baſtand auf Erlegung ber letzern; erklaͤrte; daß 4t mit bec Acciſe der Meinen Staͤdte, den 30,000 — Thalern won Königsberg, und ben. 200,000 Thalern, welche: bie Oberſtoͤnde bewilligt hatten, zufrieden fem Wann abet :von dieſer Summe ein Reſt bleiben follte, foie en did) zugleich für.berechtigt Kalten, ipn tard) + eine den Huben auferiegte Abgabe einzufordern. el — bie Göghdte ſich zwey: Jahre lang ber angegeigten: Abgabe mutermorfen, hie. Oberſtaͤude aber erflärt hatten, wegen - ber. Abgaben im Einftigen Sagre auf eine kurze Jeit qe. _ ammm; ;fo "verlangte der. Churfuͤrſt, gut Bermeipung-deg, biaherigen MWeitlaͤuftigkeiten, eine kr ſtimmte Exklaͤrung; wie: viel Deputirte uab auf wie Jnge 6. deeba verfamıneln follten (4)? tmi finer Melnung würde auf einer ſolchen Berfammlung bios D. T fenn, 95 ber Krieg nod) fortwaͤhre, » D... — inem, , 2» qieerid 1 Oberkände vom 19 Day! —- : (239) iR: Protecolio ber Oberrath · Otube vom 31 July. | diis 39) Bericht an den —— wegen der m nur : | —* py betreut alie Xemier vom Abs. . MTS — iGeih,: Mein cond 9udy die Jortdarer be T ugpermeidhich fe» (79). Von einer. Seite wurde fiebutily dieſe Convora⸗ foa in eine bloße Sormafitát verwandelt, unb von eine anbern die Srentung zwiſchen den Oberſtaͤnden und ‚töten nod) mehr befökvert,- iribern die Beroiligung Mt Staͤdte Koͤnigsbergs auf gwey hintereĩnander fol gende Jahre vom Churfuͤrſten angenorimien wurde (*9. Wie Oberraͤthe chaten auch noch einen Schritt gegen bie Werſtaͤnde. Sie hatten ihnen bisweilen hre Berdenken, wenn ſolche qu. harte Ausdruͤcke enthlelten, zuruͤckgege⸗ fen, und fie hiedurch ein anderes abzufaſſen genoͤthigk. Jetzt wot bos Bedenken, mie fie ſeldſt bezeugten, in ben ſubmiſſeſten und beooteften Ausdruͤcken abgefaßt.: Allein fit gaben es dennoch zuruͤck, weil hierin feine Wilſigung "zur Abtragung der Reſte enthalten war (63), I-” Ein Schritt, woburd) bie Oberraͤthe offenbar beritefeie, GE We fib für berechtigt hielten, Fänftig nur ſolche Schluͤſe der Stände, mit denen fie zufrieden waͤren, in Vie band⸗ tagbacten aufm. Und die Stände gaben auch fetzt ohne alle Widerrede nach, und verfaßten ein ande 86 Bebenfen, worin fie um Erlaſſung bes Steffeb ate, und zur Abzahlung des der Ehurfürftin [diufbigen Do nativs bie Huben und Hunderte nét. Abgobe von bat T en. Der Cni verſorach vim, ben * — — E: Protocollo der Oferratffube vom 27 Pot 1691. ir (141) An den Magiſtrat der Staͤdte Königsberg, mem Biligung- ber Gtände M$-go amd o3 Babes.” - c D , V» Bericht der Oberraͤthe: an. den Epurfäcken. vom 16 1693. EET ſolienl —RX Be Otefíst u 2 t n » = " J , * | | vom fjeór $629 B R701. - 345 . Saft; deſta er ſich aicht eM oeeben in buen erfiäkg, ^ idt mábrenb bec je Siligung ifo P), womit. bie Géinte auch sufrieben waren (7^). - Die heflänbige Ringen nad) neuen Oeldſummen fatte (einen. Grund teils in dem Kriege in ben Qüiebey— : lanben unb Ungarn, sooran Brandenburg aus Anlage lichkeit für Defkerreich theilnahm, : Cheild auch. in bep berfebiebenen Neifen des Ehurfürften nad) Garíébab un — Sachſen, unb bem Aufwande beb Hofes @o fehr lefo (ttes Die Staats.» Goffe erfihöpfte, fo wat e& bed) dabey sin Gluͤck für ben preugiffjen Staat, daß Eberhard ton Oankelmaun, ber Kenntnifie uud Geſchmack vereinigte, ben Hof hiebey leitete. Schlüter, bet fo viel ju Berlins Werſchoͤnerung beuttug, -und mehrere vorzügliche Mär mer, wuͤrkten burd) ben gnten Geſchmack, ben fie in beg | Homiſtadt einfüprten, zugleich auf die. Provinzen. Freglicp blickte nedy wanche Eigentgümnlichkeit Des Zeit · alters und ber Denkungsart felbft bey Hofe und ber . Hauptſtadt Dinburd).. Die Shhne ter Poligepbiener, bie mon nicht für recht ehrlich Galen, wollte, mußten _, busd ein beſonderes Edict zunftfäßig erklärt werben, ^ Damit Berlin nicht: an ‚sebensmitteln Mangel leiden moͤchte, verficherte vim anderes Ebict ben Sandleuten, bof. fe bep inltgmbrit te Zufude nicht wit. Gemolt stet f. ange worben merden ſollten; und t4 biefes nod) nicht aur-Verforgung her Haudtſtade ciareichte, wurde Blrgern und fonblenttn,- 209e€ mn; Chriften bit (Ev fau6nig zum Baden, Schlachten unb Verkauf bes Siti (e$ gegen n Crlegung ber bi erteilt, a me | us, 4: oue , geiffe "M RE Kefebotien vom 15 — 1693: (146) Bericht. an den Churfuͤrſten vom 17 Monember 15 2. 9 420 | Vilerzehnies Buch, ffe unt Saficheen qae Wefschetung oller Bedaefacte "des Staats im Einzelnen unb Ganzen mußten durch bit Befoͤrderung der Wiſſenſchaften ‚ungemein erleichtert “ werden. "Und aud) hierauf wérfte Dankelmann, indem "ve den Chürfürften qu Errichtung ber Jicabemie zu Halle Bewegte. Schon hatte Pabſt feo X. bem Marggrafen " Mbrecht von Brandenburg, Ehurfürften ju Maynz um Erzbiſchof ‚zu Magdeburg hiezu berechtigt, und bie Bo ftaͤtigung des Kalfers Leopold wurde hiezu leicht eto ten (9). Der Aufwand bey ber. Einweihung warb . von mancher Gonberbarfeit begleitet, wozu eud) ein Aufzug gehörte, ben bem bie Profefforen ber. Theologie in ſchwarzen, der Rechtsgelahrtheit In toten, bie Me⸗ , Piziner in fleifchfarbenen, die Philoſophen in violetten low sen Roͤcken, ble Promovirenden abet jeber mit feinen Doctorhut in ber Hand über bie Straße zogen (7*5. Preußens Stände mußten, wie Bot aec en | Theil bet erforderlichen Koften herbeyſchaffen, ‚ Kolb wurde ihnen jegt zugemuthet, nicht blos — | Hößrige Abgabe von 200,000 Thalern, fonbern fetten tied) einen Reſt von 70, ooo Thaler, und eine außeron dentliche Steuer zu entrichten (I). Die Ständen Härten nun dem Güurfürflen , baf Preußen zu gar fo nen ſtehenden Abgaben verpflichtet, felgfich je Otener außerordentlich fe. Doch bewilligten ſie wieder die Abgaben bes vorigen Seres "Königsberg gab 30,000 Thaler ‚und — fd die Lauro : bt an pilos € ®. 1. e. 347 dis X und Verſ. einer hi :: Rorifhen Schilderung don Berlin, ®. 3. ©. 41-353 (148) Gánier f. c, @ 54 — 63. 2 6349) "— Propoftion vom 33 May LS dom Jahx Wire’ Bi xor. 154 bet "fede gefallen‘ (XS). + Die Offitiabtin muften eins Kopfitenen entrichten, umb zu Abtragung ber Reſte wurbe eitis Habenſteuer oon a 5 Öyofchen entrichtet (7^); Dies gnuͤgte bem. Churfuͤrſten nicht, nnb edé fid) bie Staͤnde durchaus mehr qu geben meigerten (^5*) , wurbe ber Regierung und ber Sürmmre aufgegeben, 2iffignatios wen auf 90,000 Thaler "hier in. Preußen auszahlen qu faffen (753). Auf die fBewiffigungen wurde bieben gar fen Bezug genommen;. unb bie Staͤnde, in bie Olotfy wendigkeit vetjegt, zahlen qu muͤſſen, bewilligten noch eine Hubenſtener von Groſchen (77€). Der Churfuͤrſt wollte außerdem nod) eii Sepfgefü, unb erklaͤrte, taf, wenn in biefes nicht bewilligt wuͤrde; et tie veralteten Reſte sintweiben muͤſſe. Zugleich machte ec hen Abgeord⸗ neten Borwuͤrfe wegen ber beträchtlichen fanbtaotfoften, weiche, feiner Meinung mado, ben Depmtizten in ben Beutel fielen, oder zu Königsberg mit Efien unb Tem ten vergehet würden (765). Durch außerordentliche ‘Des muthöbezeugungen fuchten die Staͤnde ben Unwillen des Chufárften abzuwenden, nicht weil fie fid) vor Eintreß bung veralteter Mefte färchteten, womit,.nad) ihrer Bere - ſicherung, niemanb, al$ ber,::welchet zu zahlen völlig unfähig Jen, bisher verfahont wäre, fordern als Beweis der fiebe verpflichteten ſich die Stäpte Königsberg qu einem Donate $en 10,000 Gulden, und die kleinen $95 ‚Städte - — GSee migter bends vom 10 Cpflté 3693. ^ ^ (151) Sberidt, die enbtide Enefließung der — be⸗ treffend, vom 23 July 1693. : (152) Schließl. Gedenken vom $ October. -— (153) Refeript vom 5 October. : (154) Brricht an den Churfürtem vom’ 28 October. (155) Ex Protocolo — 8 december 1693. . E | 124 ' bites 8/04, - Beyſpiel gab (^). Und weil durch ihn ber Curfiri E Fürft forderte Abkoͤrzung ber fanbtage unb erphpete Geld⸗ Ä (6s Der CUm (Mtieides Vedenken non 35 Derember : (157) Ausfchreiben an alle Annter vom 44 December. . (160) Sombtass » "Dropofitiog vom $ JIunius die . folcher feinen Abgaben, womit. (id) die Staͤnde qu Ti, . follte wit den ‚Ständen über ein beſtimmtes Girtkommen ere Ausländer, als vormals in einem ganzen Sarum ' mne im vorigen Jahre ‚nicht eingefommen fey; ut . iba fie bem. Eharfärften wieber ble Abgaben des voeigen eile pum einfachen Berfgeiie (9). 2e wi ihr gaben wurden ami bie Rentey geliefert;: der ned) bee hende fanbfaften abet hätte noch beſonhers die Einkehung vatzwecken befbenert Gutten, wpoon eine Abgabe vos s Grpfchen ‚von jeber: elichen Hube in biefem Jahre en wicht fo ſchnell, al6 er es forderte, bie Anmweifangen (v nes General, Empfängers auczezahlt erhielt, wurden fon: mit einic Veraͤnderung bedraht (55), , und à ber Abgaben. beruthfihlagt ‚werben. (7)... Der Giu Geriligunged (70). Die: Sfaͤnde wagten es aod) ja Magen, baf jebem Officianten , mit Androhung wer Cof fation, eim sytberoilligtes. Kopfgelb abgefordert wuͤrde. Sie faͤrchteten auch,. dad Judigenat, ihr fegieó Kor, recht, einubüen, meil.ed.jegt in fünf Zahren an me bert, ertheilt wäre (97)... Befonbers hart aber (jit ihnen eine Hubenſtenen yon 23. Sroſchen, womit fie uv ter dem Vorwande belegt, wurden , bo bie Bewiligle sun — desc uada iier (1«8) Reſeript vom 13. Maͤrz 1694 . - (159) Reſcript vom 26 März 169«. (161) Der Stände ſchließl. Erklärung nam 23 Julius, dom: Sae ters $5 1701: 135 s bri i Jin; 'Saf tide Hubenſteuer uiiterblei ben foffté (P9). Die ſtaͤndiſchen Rechte waren aufs neue eingeſchtaͤnki worden, weil es (id) die Abgeordneten beſonders ausbitten mußten, in ihren Kreiſen nad) ihrer Ruͤcktehr vom Landtage eine Verſammluiig halten unt Bericht abſtatten zu dürfen. ' Auch riß der Mißbrauch ein, val ein adliches Gut, wenn es in die Hände eines Buͤrgerlichen fam, nicht nach der Qualitaͤt des Guts, ſondern des Beſttzers beurtheilt, unb mit ben Abgaben bürgerlicher Grundſtuͤcke belegt vourbe. Und ber (tei gende Luxus hatte’ bie Bankerutte bergeftaft- vermehrt; taf es bie Stände für nbrhig hielten, den Bürften bot» auf aufmerkſam zu machen (79). Der farttag währte. jest bis ins fünftige Jahr; denn ber Ehurfürft beftand auf höhere Abgaben. " Die vom Herrenſtande bequem ten fi, tie unbewilligt von ber Sube eingefotbetten 23 Sroſchen dem Churfuͤrſten als eine Donation zu uͤber⸗ laſſen. Die bewilligten Abgaben ſollten auch für das | Jahr 1695 fortwähren, unb überdem im December eine Hubenſtener von 15 Groſchen erlege werden (I0, Die Nitterichaft abet wollte fid) hiezu nicht verftepen, und ber aufgebrächte Ehurfärft befahl der Regierung‘, $m ein namentliches Verzeichniß aller adlichen Deputir⸗ ten fehleitnigft zu überfenten: (155). - Aber bies-fehte die Abgeordneten fo wenig in Schrecken, bag fie bios erklaͤr⸗ fm, wenn der Churfuͤrſt eine Aſſecuration ausftellen wolle, dieſes "ben Ständen künftig zu feinem Machihenl. i deuten‘, T wären fie dert, im Betreff der unbewil⸗ 2 ligt (163) Schlichtiches vu enten vom 24 "bulla. | (163) Beylage XIX. (164) Bedenken vom 13 unb 23 December 2694. | ! en Reſcriyt vom 39 Sanuar 2695. - ⸗ 3a& . — 277 due ant diidbenes 23, Eofihen. ben Sinégiden tà Churfuͤcſten · genug zu thun. Gu. größeren Bewiligun gen waren ie nicht zu bewegen; bie. Otábte Koͤnigsberz aber verpflichteten (id) zu der beffimmten Summe von "30,000 Tpalern (75). Der Epurfürft (ucbte ſich dfe fürs fünftige zu fichern, indem er den Staͤnden var ven Anfauge des tandtages bekannt machte, daß er; wem . bie Bewilligungen nicht ‚übereinflimmend wären, te . Gompfangtion gebrauchen mürbe, Er verlangte, tof die Abgaben gleich auf einmal, fo lange. ber 9s währe, wenigſtens auf zwey bis drey Jahre beftinmt werben, und mongtlid aus 25,000 Thalern beſtehen follten. (2er), Aber gerade das ‚angedeohete Recht der Eompkanation machte bie Stände ſchwierig. " Der Her senftanb nahm feine auf den December vorigen Jahres einſeitig bewilligte Hubenſteuer zuruͤck, und vereinigte fi. mit der Ritterſchaft ju ber Erklaͤrung, bof fein an in Preußen ben andern ju einer SIGiigung vo binden könne. Jud) gegen beu Wunſch des Gpurfiv fen, der Kriegskammer einige Theilnahme an ben tont . Lagsgefchäfften. zu geftatten, folgte. ber heftigſte Wider⸗ fpruch (775). Denn der Churfuͤrſt hatte jege alle Thei⸗ nehmer am fanbtage befto genauer miteinander vereinigt, ánbem er ihnen broßete, daß bie.fatibrátge, welche ud mals nur 44. Thaler Gehalt bekamen, feine Diäten, bit 7° Abgeordneten des Adels feine Sanhtagszehrung erhalten ſoliten, wenn ber Landtag länger als ſechs Wochen dau⸗ sen würde. Daher famen auch wieder veraltete Abi "eS | | ] fot, (166) Scqhließl. Bedenken sem 1x: Sun 1695. + (167) Reſeript vom a November 1695. "- läge RL ' N P vom Safe 1679. $e 701, " ya foe, «Mghti Giafaͤhrumg $4 General⸗Acciſe in Anra gung, und bios bie Staͤdte büfgibery Semillipten bie beſtimmte Summe von 24,060 Thalern;! bie Übrigen Staͤnbe hingegen vier Quattale Stop[» imb. Tranffteuet und zwey orte ab Mauren, Schoſſe. ^ Unter den vie len fdnbtügsbeftfymerbeh * zeichnete fid) ber affgemeine Wunſch qué';: gegen jeden, bet bes heimlichen Catholi⸗ eiſmus verdaͤchtig fen, ſooleich fiquiriren zu duͤrfen, bib Klage ber klelnen Staͤdte über ben Handel zweyer Pre 2 biger, und über de einige Apothekern ertgeilten Rp a nopole (T Die Regierung fonnte feit doräusfehen, wie uns angenehm vieſes bem Churfuͤrſten ſeyn muͤßte; machte alſo ſogleich bet Ständen manche Vorwuͤrfe, und e fte, taf et von ber durch bie fandräche bewilligten Huberfteuer; bie nach bem Eomplanationsrechte anges.- nommen fo, nicht abgehen würde (7°). Der Chu⸗⸗ fürft, um, wie er (id) ſelbſt ausdruckte, fein Militait nicht vorféifi crepiren zu faffen, forderte wenigſtens . Die Abgaben des vorigen Jahres (7°), und nad) vielen Klagen verpflichteten ſich bie Dberflände noch zu einer Subenfteuer von 15 Groſchen, "die Städte Königsberg über zur 23,000 Tpalera (7). Die Megierung. hörte wicht anf in (le grbringen; bie Oberftänbe fügten dahet noch 1 g:Grofchen von ber Sube (73), bie Städte Kr wigeßerg 2000 -— — und ber agis Ä | — (169) Seeinigtet Bedenken vom 4 Februar 1696. (170) Ex Protocollo der Oberrathſtube vom 6 Februar. (171) Stefcript vom 14 Februer 1696. . (173) Schließl. Bedenken vom 2% Seóruar 1696, (173) Endlihe Entſchließung vom 31 Sàn. (174) TON vom a rn ‘ P * 936 Biecxhutes — TU wor Giemit f zekrieden / datz et fh dar ven day face * im December vorigen Jahres hemilligsen Sub | ſteuer nd "feines Complanationotechtes fuͤr diesmal te gab (75). Er ſuchte eine günftige Stimmung fine. Unterthanen, um für das folgende Jahr ‚vefto. flf Willigungen zu erhalten, und man verfiel Deshalb aif eine ganz, neue Diethpde, indem bie Landlags , Propfe tion nichts als DVerficherungen ber Gabe a, bet liebe um . des Zutrauens enthielt. — G8 wurde gar feine beftunnte Farderung gemacht, fondern die Abgaben des kaͤnftigen Jahres ganz der Liebe und Treue ber Stände überlay fen (77)... Diefe waren gutmuͤthig genug (id. enti pen, der gurfürit táume ihnen wieder: ba& Recht der fregen Willigung ein, und, pariften Gott, ber ohne al ihr Verdienſt an ihrem Epurfärften nicht. nur feine um enbliche Majeftät, fondeen auch (tine ‚ynenbliche Gite astifben wolle; bewilligten, nud) alle Abgaben: -beó gegen woͤrtigen Jahres für tas künftige Jahr, pnb, hje Ober⸗ “Hände fügten nod) ein Geſchenk von 19,960 Sales Bimu (77). Zur Vermehrung bes Cinfompéne befahl ber Churfuͤrſt, ſtreuge über die: “En ber " Befoaͤlle zu.halten (75)... Der Churfuͤrſt — in der Sot nd Civ Fünfte zus Befriedigung feiner. Ehrſucht; inb. Ba Ludwig der vierzehnte bey aem Graͤuel feiner Regierung wegen ſeiner glaͤnzenden Aubenſtjte von ſeinem Zeitalter vergot⸗ tert wurde, fo verdient ein StR, ber Nachahmung die es Wu Gr) Si icriet 4 vom 10 — se (176) Landtags , Propofition tot 2a Oetetar. ^ — ' (177) Allgemeines Bedenken vom g December ae (178) Edict vom 6 May 1696. bom, APR vent bidon: ar 65 Hefa beſchlos, Tabl, to ot M oietiiie Mg Seſchmack ſeines Seitaere emporióieng, wenigen ſchoneude Beurtheilung bez Nachwelt. 7: Sod): Hiuberig Dies nist; Han: Bonamef ben. Hidprsiaplfit ;ı Mon eflet, was einig tetvitt ind that, winda wat veriᷣnatem Maasſtabe auc); tont A onrfinflen. vauͤbe; ud Dro. | ben6ürg& Heere fünften dathall fér.be. Jim ipreg Fuͤrſten, bir, ſo wie fein Vorbiſd, ſich auch pretiu bem Kriegeſcharolahe noͤhette, und ſan Seir 1696. cing Reiſe nach den Mederlanden uf. MWenn aber hie pet Ihiheukait: dex Bewrgun ggruͤnde die xemliche Handy dung «góc voder Moder -schäflig macht n fe; verbienf Fricdrich der bitte: eat wo: Fi. dnt reunp * VBuenes deoſſen das Blut ſeiner Unfertgunem. Ginop aded) secret. Eni, A. eeorgoM hen Monarch, der fuͤr QoR Sortariiarung kömpfte Dee Friede ju Basroick, Sen Framreich mi fayann, Cngp lenb ub Holland den 20 Septanben, wit em Kae . unb teu Reiche ben se: Oeteber abſchlaß, bracht⸗ bap Churfaͤrſten Feine. Wortpeile, ſondern enthiett Mot, -ig Detgeff ſeiner, Die : Atefitigens iu. €t. an geſchleſferer· Friedens. | | Den. ben Sofern wandte 86, jf ber Canti | pubes Künften ; unb mer fenn ſtrenge genug ſeyn, um t bem Gücften zu verargen, der bey ihrer Unterſtuͤzung nicht immer zweckmoͤbig genug. verfäßet? . Seide m E muß wen freylich die furßtſiche Crofmntü, womit hemn (De. Wallis für die Zueignungsſchrift einer Predigt in englifcher Sprache fedis Pfund ‚Sterling Aberfandt, — und bem Franz Akoiuthus, ber (id) ju einer Ueberſe⸗ gung bes. Eorang — À ( 200 Thale -— ute — — — — — — — ' mU wurden · (10; BT in Beſchatzungider Deleheten zu gleichen, ſonders cud - $le widitipften Bogrbenheiten bes Hofes durch Münze gu verewigen; Brite uon zu Verlin, bey Cinhanorum | wichtigeter fBetónlofuuigin;: MIR. bie Separatuir eine Schleuſe auf: Ho Blau: ya, Singen (72°). ', Wem gleich folche-Eigentgäminfksiten mit. utitecitefen, fo v ! Rátete fie bod) gtbeténtbeuo. Eberhard wen Dankelmann, deſſen gebilterec- Orſchmnack dio iohirhaten. das Efurfün fien zum Beſten OR. Kanſu mn Sbifenffjoften zwed⸗ mäßig gr leiten ſtkebte. Schlaͤter, Nehriug, Bert Und Gruͤaeberg wurden Vater berdBoufenft.- Der erit teifle nach · Italten, ium durch ARE dort gemachte Bm fung von. Abguͤſſen -ben Geſchmack fünftiger Kuͤuſtler zu Büten. Von Bellori wurbe eite beträchtliche Untifen ſamwilung gqitouft, tib Iu'der Folge entſprang eine ico Bemie dev Sünfte und Wiſſenſchaften, wobey freylich ' Winige Kanſtie⸗ 1 wie Terwoſten, "bir 1400, unb No Imenbon ‚der. boo Thalee fvfutb empfing. (79^) , fir die Bamalige Qut und bie ehipqbeünften Ginfünfte be Staats aufetottentfid) God) befolder wurden. Gmnrabus füplte Derlin hievon nur ben Otu&en, aber bir Ov ſchmack des Hofes wuͤrkte ouf die Provinzen pie Warenhaus, die deutſchrefotmitte Kirche, "ber . Ylügel am Schloſſe, too Koßbothſche und — ſche Denkmal in ber Domfirche qu. Königsberg hatten Mäsne aus — Säule iu Urpebern, mb. — | em) ST dian T Oxitrtnd von Sei, u , $ a Fbe : en » ** ^" — Saldetuns von Seth, 25; vom Jahe ne i639. $6 012005, — 129 2 ben Jehre 1695 wurden zu Königsberg von MPribat⸗ | perfouen Gebäude aufgeführt, welche bie Aufmerffams feit ihrer Zeitgenoffen etteoten, und noch jegt zu ben : beften Häufern ber Stadt gehören, in welcher Damals - bie erflen Fahrwerfe zur Reinigung der Straßen einger führe wurden (5*8). Auch in Preußen bildeten ſich Kuͤnſtler, und fanden ihren Unterhalt. Der Keim bes guten Geſchmacks und des aͤchten Kunſtgefuͤhls hatte einmal Wurzel geſchlagen; und das ſparkaniſche Zeit⸗ alter des erſten Friedrich Wilhelms konnte ihn eben ſo wenig ganz zerſtoͤren, als die Epoche Friedrichs des zweyten jeden Verehrer der aͤchten Kunſt zum Nach⸗ ahmer des franzoͤſiſchen Geſchmacks umſtimmen. Die Liebhaberey des Hofes und der Beyſtand 9 Kuͤnſtler wirkte ſehr viel auf das Aeußere, und Preußen ſah im Jahr 1697 die ganze Prachtliebe feines Fuͤrſten bey Gelegenheit einer außerordentlichen Ruſſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft. “Peter Aleriewis hatte ſich damals ven ex⸗ | ften Unfpruch auf ben Beynamen des Großen etmorben, nicht weil. ee Nebellionen gedämpft unb Aſow erobert, fondern weiß er, bie erhabenfte Empfindung, deren ein - uncultisietee.menfchlicher Geift fähig ift, feine eigne Une _ wiſſenheit gefähft hatte. — Done burdj bie Größe der Unternehmung unb bie. Menge der Hinderniſſe abge — ſchteckt zu werben, fate er ven Entſchluß, fid) unb fein Volk zu Hilden. Der er(te Schritt Hiezu war eine Ge fandrfchaft vor 400 Perfonen, in deren Gefolge auch Meter der Große unter dem Titel eines Sroßcommans , deurs, worumter er fid) eine Bedienung bey feiner Slotte 7 Dachte, (182) Eelautertes Preußen. Th. 5. esse | Geſch. p 6, 3%. jode 3 [i 273 F Vierzehntes Buch, dachte, erſchien. Er wohnte von feinen Geſandten ab⸗ geſondert in einem Gartenhauſe, und vergnuͤgte ſich vor⸗ zuͤglich mit Waſſerfahrten auf dem Pregel. Seine haͤu⸗ figen Verkleidungen, bie Neugierde, womit er, ohne VRuͤckſicht auf Perſon und Umſtaͤnde, alles in Die Haͤnde nagm, alles bewunderte, characterijirt in ihm ben te ben; bie Schnelligkeit, womis .er (id) bald von gin Sache einen deutlichen Begriff zu erwerben wußte, großen Mann. Weil er die Strafe des m ande zu fehen wuͤnſchte, und Fein Berbrecher Dazu vorraͤthig war, To fonnte er nur mit Mühe dahin bewegt werden, von dem Entfchluffe abzuftehen, dieſe Erecution an = feiner unfchuldigen Bedienten volizieben zu laſſen. Da bey einer Abendmapfzeit in Zimmer des Churfürften cin Bebienter einen Seller auf bie Marmorfliefen fallen ließ, 40g er ben € übel, glaubte in tebensgefahe zu ſeyn, unb fonnte nur burd) feinen Dolmetfcher von Gewalt téátigfeiten zurückgehalten werben; forderte Die ffrengjle Beſtrafung, und konnte nur beruhigt werden, da man einen Verbrecher fläupte, und ihm verficherte, daß es biefer Bediente fep. Gegen den Ganjler von Creugen äußerte er bie hoͤchſte Ungnade, bie bald in Thärlichfeis ten ausgebrochen wäre, weil er nicht einen im auf die Gefundpeit des Ehurfürften gugetrunfenen Poboal zu lee ttn vetmodte.(^5?). Diefe unb. mehrere ähnliche Züge (inb weniger auffallend, wenn man (id) an bie wenige Cultur erin nett, welche damals noch in einem großen Theile Euros pa's PM Die. Griſtlichbeit zu Königäberg mute ba: Preußen 1b. 5. ©. 239 bi 243. Md (133) Qpilinig T. c. Ih. 1. ©. 271 - 77 Erlaͤutertet ^S C. vom Jahr 1679 bis 4701. it bamals nod) ben Shurfürften bicten, durch ſtrenge Strafen und verboppeltr Wachen dieſenigen zu ſchuͤtzen, welche öffentlich begraben und in ber Kirche getraut rom ten; denn ber Mutthwiſle hieben àv: ſo groß geworden, daß bie Haustrauungen mehr wegen ber in den Kirchen eritotten Sicherheit als aus Modeſucht, in Preußen ihren Urfpeang nuhmen (). Im niemlichen Jahre verdammte bas Grit zu Sonighbetg ein vietgehnjaͤhrb ges Maͤdchen wegen Baubereg zut Suthauptung, nnb ihren Körper zum Feuer, Der Churfütſt ſelbft fand das Urtheil ju ſtreng; aber bie von ihm anbefohlene Ste ^ —- vifion ber Acten blieb one Wirkung, denn bas beit . tigte Urtheil wurde im Folgenden Jahre votiffredt (135), | Es hetrſchte folglich aud) bier Sen afkm zur au go .—— tragenen Pomp mehr Áuéere als innete Cultur. Doch war bec Ehurfürft während feines Aufenthalts zu 4b, nigsberg feft zufrieden ; denn feſtliche Mahlzeiten, Feuer, werte, Jagden und Thierfämpfe füllten bie Zeit. Der Ezaar Peter, nur mit feinen großen Entwärfen bes ſchaͤfftigt, und dem Ehurfürften für bie ihm uͤberſandten Attilleriſten verpfllehtet, lleß ſich in Betreff feiner Geſand⸗ tem jedes Ceremoniell gefallen, uind ſchmeichelte zuerſt unaufgefordert das Ohr des Ctzutfuͤrſten mit dem Pirat Majeſtaͤt. Der brandenburgiſche Ceremonienmeiſter von Beſſer nahe in allem ben Hof Undwigs des vierzehu⸗ ten gum Muſter. Dem Churfuͤtſten that es ungen wohl, auf bem Throne in- einem rothfammtenen mit Diamantknoͤpfen gejchimästten rt Wes, bie tiefen^ | $2. 7505 d | 034) Biſchwetden des —— ſtoriumd voli 1 $ebrnar 1697. i Qu. Prenhen pr ©. épnago c9 - ns 0 Blnpbntes Buch, Verbeugungen und wobſor ͤche der Geſandten zu empfan⸗ gen, unb oberflächlich zu erwiedern. Mur bie Anhörung’ feines eignen und des ruſſiſchen Titeld Fonnten ipn dahin bewegen, feinen mit Diamanten berzierten Hut abjw nehmen. Die Pracht des Aufzuges; bie Nationalklei⸗ bung ber Geſandten in. Unterroͤken von Goldſtoff und mit Pelz gefutterten Oberkleidern, mit langen Baͤrten, und beſchornen Haͤuptern mit Pelzmuͤtzen bedeckt, die mit Federbuͤſchen geziert waren; Tatarn in ihrer Natio⸗ nalkleidung; vierzig Soldaten, welche, den Hut unter dem Arm, die Geſchenke des Czaars durch die Straßen trugen; vier Zwerge mit großen Peruͤcken unb Feder . hüten; alles biefe& mit ben fteifen franzoͤſirten Hofleuten . des Churfuͤrſten und dem Brandenburgifchyen Militair vermifcht, mußte einen fehr malerifchen Anblick bilden. Doch waren biefe 9tuffen Naturmenfchen genug, bie el und fchöne Ehurfärftin Sophie Eharlotte mit mehrerer Zufmerffamfeit, als allen Pomp des Churfürften, zu betrachten Cn. ‘ Getabe biefer Pomp unb das Benfpiel des it färften wirkten nachtheilig auf bie Untertanen. en ium Luxus vereinigte (id) mit druͤckender Armuth, ber Ehurfürft glaubte, was fein Beyſpiel ‚bätte, durch Gefege wieder ſteuren gu koͤnnen. Ci wurde deshalb ſchon im vorigen Jahre nut ben. Hof F bedienten das Tragen von Gold, Eilber unb Edelgeſtei⸗ nen geftattet; den Bürgern wurden. Brabanter Kanten erlaubt; dem Oe(inbe nur gaánjfeibene Kleider unter: fügt , und bey Hocheeiten, Kindtaufen unb Begraͤbniſſen vn (186) Gatther 1. o. & 76 $6 26. . von Jahr 1679 biß 1701. 135 föllten bie Vornehmſten nich "e als acht Schaͤſſeln “auftragen {"??). C$ wäre in ber That verdienfiiih gewefen, dem Uebel zu (feuren; denn Hang jut Befriedigung ber Bes | bürfniffe uͤbertaͤubte bereits bie Borwürfe des Gewiffent ; unb ter Gurfürft gab, um die Befkechung ber Richter - . gi hindern, das (onberbare Gefeg, baf jeder, ber einen Rechtsſtreit gewinnen würde, einen Gib ablegen folite, fi) das günftige Urtheil nicht‘ butd) Geſchenke erworben i hahen (n). | Der Hang jum turug ben ben Untertganen und dem Hofe erfchwerte bey den mehreften bie Bereltwillig⸗ tit zu den Abgaben, indeß ihre Cinfotberung bem Hofe immer nothwendiger wurde. ‘Der Chitfärft hatte auf dem vorigen preußifchen fanbtage ben Ständen fo große . Hoffmeng' zur Erleichterung ber Abgaben gemacht, bag ihm ein neuer Grund , ihre Fortfegung zu fordern, recht. willfommen fenn mußte. Diefes war der am 17 Junius 1696 erfolgte Tod des polnifchen Könige Johann or biesft (2°). Polen wurde burd) Lineinigfeiten mit der Armee unb- ducch die verfchiedenen Partenen der Som bewerber zerrättets unb wenn Frankreich bie Partey des Prinzen Eonti.thätiger unterftügt Hätte, fo würde wahr⸗ ſcheinlich Weſtpreußen €djaupiag des Krieges geworden ſeyn (7^). Wegen diefer Gefahr. forderte der Chur⸗ fuͤrſt von ben Oberfländen 200,000 -Thaler; von ben Städten — 30,000- Thaler; vom ben Heinen $5 Ben (137) Epfet vom 28 May 1696. (188) Beylage XXI. | (189) Lengnih Th. 8. P 326. (190) Lengnich Th. 9: €. 3» und 14 — 3. N rf 34 Vierzehntes Bu, | Qiübtm abet. bie Qjentboret ber Aceiſe (0). Die Städte willigten ein; bie Oberflände aber, . weiche fid) us Beinen beſtimmten Suwme verſlehen wollten, bewil⸗ liaten vierteljäßein eine Kopf.» mn Tranfſteuer, unb :qugerbe moch whrend des fünftigen Schrei zwey Viehſteuern und: zen Hubenſteuern, jebe von 15 Giro ſchen (79. Mer. Egurfürht Rep je$t nod) mit feinen Forderungen. Koͤnigoberg follte im fünftig 40,000, bie Obss(fánbe aber 300,000 Thaler geben, unb biefe Summe burd) bie fihere Einhebungsart der Huben⸗ ſteuer zuſammenbriugen (773), außtedem afer nach (ib zu ‚einen Getreipekieferung verfichen (°%)._ Den Stäns ben kam dieſes fe unerwartet, 996 den Churfänft ſelbſt ihre Aeußerungen darüber für unanſtaͤndig amd: feiner - Souverainitaͤt zuwider erflärte, und bie Regierung. zu einem rutarhten bamüber auffonderte (795). Diefe fanb in dan Aeußerungen ber Stände unhts Unenflänbigen, weil igre Beſchwerden im Staaterechte Preußens ges gruͤndet wären. piis bie Dite, über dieſe Beſchwer⸗ den bep, Staͤnde eine Cutftbeibung pt ertheilen, wies ber Churfuͤrſt völlig ab; befahl daa Bedenken zuruͤckzu⸗ geben; aͤußerte, bof ec nur auf beſcheidnere Klagen antworten wuͤrde, und befahl, daß baͤnftighin derjenige, welchen. ein: Bedenken im Namen ber Stände abfoſſen wirde, fine Damen — fet (95) Die .. — :Btäube (191) Bsndsageprepeftsion vom 13 bui 169p. (192) Geeinigtes Bedenken vom g Febr. 1698. (193) Verabſchiedung auf ber Stände — vom 4tem SOME 1698 , unb Qanbtagépropefion vom. 14. November 1698 (194) Bericht an ben Ehurf. vom 23 Januar 1699. (195) Referipte vom 7 und 10 Mir; 1699. (196) Nekipt votn-a Dev. 1699 — L om 1 Jehr i7 8d — 135 Stände aber gfanóterr vurch letzteres fo ſeht eingeſchraͤnkt zu werden, duß fie ben Ehurfärften um bie Zuruͤckneh⸗ mung dieſes Befehls baten (). Sin dieſem, dem Ehurfärften fo widerwaͤrtigen Bes denken ſuchten ihm bie Skaͤnde aus feinen mit Polen er⸗ richteten Staatsvertraͤgen darzuthun, bag er nicht ges ſetzmaͤßig befugt fen, ihnen ben Werkauf des Getreides nad) bent Koͤniglichen Preußen gt unterſagen; dag ſie zu feinen beſtaͤndigen Abgaben zur Landesvertheibigung, fondern blos zu ifren Ritterdienſten verpflichtet waͤren wernaber der Ehnrfürft ein flehenbes Heer untergatto; fo fieftte er 6168 ; Im Verhaͤltniß ferner großen («Dama ' Wen, hiedurch einen Beytrug jut. Sanbesvertheidigung. Ex führten alle Geſetzſtelen an, wodurch bie Staͤnde von ber Steuerbarkeit befregt und nur zu freywilligen Abguben verpflichtet. teurbem. — ie tengen dies alles in ett fot rutztigen Sprache vor; unb gründeten ihre ' Forderangen mit einer faften Beſtimmcheit, die groͤß⸗ tenthäits-bedenflichee, als aufbranfende feibenfdyoft iſt. Sie forderten nichts getinger& ,. als Abfchaffung aller _ Neuerungen , geringere-Begänftisung. ber Reformirten, Unterlaſſumg alten Machtſpruͤche; Abfchaffung des ſon⸗ derbaren Eider, den berjenige, welcher einen Prozeß gewontren hatte; den Richter nicht beſtochen io haben, leiſten mußte; MWöteberherfiellung der Regierung in ipré — alten Rechte, Einſchruͤnkung ber fiffalifchen ‚Gerichts, batfeit; völligen Genuß der Jagdgerechtigkeit, unb, . wenn (re vom Fuͤrſten beſtritten würde, Entſcheidung durd) Pates Curiae; uneingefehränften Genuß des (am laͤndiſchen Privilegiums unb ber alteri febnredyte; Bir, 4 ii , fe (197) Memorial, präf. den. I "mi 17007 \ \ e 336 —— .' Wierjehnteß Buch, P V ſchonung der Collmer und Freyen mit willluͤhrlichen —2 gaben unb Dienſten; aud) Befreyung von ber — beym Verkauf ber Grundſtuͤcke an Stembe (*). Bewilligung der Abgaben des vorigen Jahres auch das gegenwaͤrtige konnte die Haͤrte dieſer Serberunyn nicht mildern. Rechtliche Erörterung war zum Beſten tc Fuͤrſten fd)wierig, in mandyen Städen ummöglich ; völlie Machgiebigkeit hätte bie größten Vortheile des Fuͤrſten aufgeopfert; bey geringerer Machgiebigfeit wurden die — Mnjufriebenen nicht berußigt ,-(onberrt mehr zu fordem gereist; and Strenge hätte nur bie Erbitterung ve mehrt. Deshalb war freylich nicht das Recht, aber . bod) wenigftens bie Klugheit, auf der site des Fir ften, als er (id) geftünft und beleibigt ſtellte, und um auf das Bedenken nicht antworten zu. bütrfen, ſolches ‚unter bem Vorwande jurädgab, bag feine Souberaini⸗ tät dadurch gefränkt feg. (Dod) toutbe auch ber ange nommene Unwille nicht zu weit getrieben, unb bie Stön be auf bem neuen fandtage, ofae den bedenklichen Dunt " gu berüpren, blos um bie Bewilligung neuer Abgaben erſucht (9?) Sut Vermehrung derſelben war wieder die Gietreibeauefubt verboten; bod) wurde bie Ausfuhr Yon 4400 Íaft unter der Syebingung geſtattet, tof jer Kaufmann deshalb befonders. einfounnen, fiir. jede toll - einen Gulden, für bas-Nefeript, welches bie Ausfuhr erlaubte, 6 Thaler, unb außer. bem Zell bey der Aut ſchiffung für jede taft 15 Thaler , unker bem Damen ber Magazingelder, erlegen " — Die Stände vm ae (198) Beylage xxu. (199) Landtagepropoſition vom 27 Nov. 1699. "(100) Neſcript vom 9 Non. 1699, und Er. idis 15. 5 0€ "us M7. . tom Jahr 1679 i8 170r. 137 achten aub ben Chuefärften zu überfiften, imbifn, ehe je etwas brwilligten, zur Aufhebung des Ausfuhrver⸗ wts zu. bewegen (777); der Churfürft aber wollte fi, _ venn dieſe Bewiliigungen ju ſparſam ausfielen, nicht infchränfen laſſen; erklaͤrte deshalb, weil ohnehin ber. Winter die Ausfuhr verbiete, erſt bey ſeiner Ankunft in Preußen daruͤber entſcheiden zu wollen (^^). Die Staͤnde, um nicht die Spannung mit dem Fuͤrſten zu bermehten, trugen jetzt noch in einem weit demuͤthigern Xone-porr den vorigen Beſchwerden nur biejenigen ver, bon benen (id vorausfehen ließ, daß (ie ihm am wenig, — fen zuwider ſeyn wuͤrden, und bemilligten auch bie Fortdauer aller Abgaben fuͤr das Jahr 1700; blos ber Adel wollte einen Hubenſchoß von 15 Groſchen abzie⸗ ben (99); weil ihn aber bie vom Herrenſtande aud) bes willig atten, gebot ber, Churfuͤrſt, folchen nach bem Eomplanationstechte anzunehmen und auszuſchrei⸗ ben (7). \ ‚Man Diefe Abgaben der Stände, bie immer nut - fe migfam erpreßt wurden, Fonnten bie Bebiefniffe des Hofe nicht: befriedigen, unb es murben daher. immer Reue Auflagen ausfindig gemacht. Bon biefec Art was tet bie gehaͤſſſgen Magazingelder und eine Abgabe von den Branntweinsblafen zu Koͤnigsberg (^^). Ale Dos malnen wurdeh aufs neue an den Meiſtbietenden, bet 4 zugleich bie erforderliche Caution ſtellen fonnte, vers Mot ; unb die preußifche Regierung ' befonders aber _ qs die (101) Memorial der ſaͤmmtl. Stände vom. 21 Dec, 1799. (292) Refeript vom 16 Januar 1700. | (203) Geeinigtes Bedenten vom 25 Gebr. 1 700. Hes Oteictiyt vom 23 Februar 1700. id Diekeript vom zo Der. 1698. 138 Vierzehntes Buch, bie hiezu verordneten grheimen Kaunmerraͤttze Erant und Kupner, bettieben in Preußen dies Geſchaͤfft (>). Man hatte Auch don Muͤnzfuß fo verringert, daß der Chucrfuͤrft ſeine eigenen Zweydrittel⸗ Stuͤcke, gegen das in Preußen uͤbliche Geld, um geben Procent erniedtig⸗ fe (*?); die preußiſchen Duͤtchen oder drey Orofda aber wurden auf adt Schillinge ober auf. eilf Procent etniedrigt (7*9); Dies mußte das Vertrauen auf die Münzen des fanbebberrm ſchwaͤthen, unb bie Annahme der neuen Duͤtchen mußte Deshalb bey Strafe beo Stau⸗ penfchlages und. bet Landesverweiſung geboten wer⸗ ber (79). Eine Verordnung, daß ſeder Vafall, be. , - eim neues fen durch Sauf oder Verleitzung ethalte, bey Verluſt des Lehns innerhalb ſechs Wochen eine neue Verſchreibung fischen (oti (^^), hatte aud) ben Neben⸗ zweck, das landesherrliche Einkommen zu vermehren; denn alles mußte jetzt bey ben fo aͤußerſt jtvtütteten Fir nanzen zur Erhaltung des Hofes aufgeboten werden, der nie Der Vergroͤßerungsſucht unb bem. äußern Quang Schranken fegte. Er 30$ gegenwauͤttig tired) dieſe Ver⸗ groͤßerungsſucht wenig, der Staat aber doch iM der Folge manchen zufälligen Stufen. Das Blur feiner Kriegsvölfer (lo in ber Abſicht, ben Kalfer gu gewin⸗ "nen, gue Vergrößerung ber oͤſterreichſchen Macht; aber jener. militatrifche Geiſt, welcher dieſer Macht Grenzen fegte, der ürff von Deffau, Schwetin und mehrere Men, die die Stuͤtze der preußiſthen Kriegemacht wur⸗ -" (o6) Que Kom 25 April — (207) Ediet vom 10 Julius 1698. (208) Patent vom r$ Ausufl 1698. (209) Edict vont 28 October 1693. inb ss Ian. 169. . (210) Edict vom 17 duca io . / vurben , bildeten (id) un tiefen Felbzuͤgen. Dusch Unt janblungen mit.ders Könige Wilhelm von. England en ohren 1694 und 1695 entfprangen die Med Brandenburgs auf Menfchatel und Valengin, - ind: Ranien Sem Haufe Brandenburg feine lehnsherrlich Rechte adtrat (^). Die Beſuche des Churfuͤrſl Friedrichs bey tem Könige vor England erzeugten ai x» erſterm, dee auf jedes. Geremoniel den abf Werth fete, dan Gedanken, fid) bie Koͤnigswuͤrde neignent; denn e$ voar ihm unertraͤglich, bafi der Koͤ fid) eines Aamftußls ‚bediente, bes ihm verfage mur! und bitte nicht ver Herzag von Portland einen Berge vermittelt, umd bem Ehurfürften, als ihn ber Koͤnig Cleve beſuchte, ebenfalls einen Lehnſtuhl bewilligt, wuͤrde Dieer Armſtuhl auf Brandenburgs CDerbinbi mit ben Seemaͤchten und auf bie Theilnahme an ! nächften -iciigen wichtig gemirft haben. (^7). Um ni aufs newe eine fo frünfenbe Zuruͤckſeung gu erbuld mußte der Cüurfórft, ba in tiefem Zeitalter eine Me neuer Könige entſprang, auch für fid) an biefe Woͤ benfen; denn ber Prinz; von Dranien hatte (Enofai Krone erhalten; ‘Peter bet Große Hatte ben Titel C; tffe Majeſtuͤt, ber Herzog vert Savoyen ben (oni den Titel angenommen. ‘Der Churfürft bon Hanno hatte bie Ausſicht zum englifchen, des Ehurfürft Bayern zum fpanifchen Throne erhalten (^'3), Gs (i freylich worausfehen, ba ber Pabft ungern in utut Gräfe eines proteflanfifchen Fürften willigen, | | $t (211)- Hauſens Staatsmarerialten Th. 1. O. 54. (212) Pins Memoiren Th. 1. p. 361 — 265. " (213) Vuchholz T5. 4. ©; »37. * /"140 Diersehntes Buch, Kaiſer ſchwetlich durch Anerkennung ber. Koͤnigswuͤrde Draudenburg vom beutfchen Reiche unabhängiger mu hen ," aud) nicht gern ben deutſchen Orden fránfen wir de, um deffentwillen er (ogat bem CHurfärften den Titel bes Herzogs von Preußen verweigerte. Aber ein neun Krieg fchien nad) den Tode des Königs von Spanien, Earis des zwenten, fo unvermeidlich, daß ber Churfuͤrſt wol vorausiehen fonnte, wie Oeſterreich in furem ft nes Beyſtandes wieder benoͤthigt ſeyn, und deshalb mil Dies kleine Opfer bringen wuͤrde. Um ben Widerſpruch bes deutſchen Orbens au bem Wege zu ſchieben, hatte ‚ber Churfürft (id) vom Kaiſer bey Abtretung bes Kreiſet son Schwibus den Titel als Herzog von Preußen aus Brüclich ausbedungen. Ohngeachtet der Unguͤltigkeit bei ' . MBerfprechens, welches der Ehurfürft als Churprinj , abgelegt hatte, erpregte der Kaifer bie Abtretung dieſes Ereiſes feloft durch angebrogte Gewalt. Für ble Ber befferung follten 250,000 Gulden, unb für ber "= ' dyn Verluſt, den Brandenburg hiedurch erlitt, Anwartſchaft auf bie Baronie fimburg’ und das "in thum Oftfriesfanb zur Entſchaͤdigung dienen (^'*). Es waren aber demohngeachtet noch große Schwierigkeiten ton Seiten des Faiferlichen Hofes unb von Polen vor auszufehen, und biefes hatte fhen ben, Churfuͤrſten . Friedrich Wiltzelm dahin bewegt, ben Föniglicyen Titel abzulehnen, ben ihm Frankreich in bec Abficht angetra gen hatte, um hieburch feine enge Verbindung mit Deutjchland zu trennen, Auch. bem Churfuͤrſten (diim bie Sache fo wichtig, daß er deshalb das Gutachten feiner "n Raͤthe forderte. kannten zu (c : Nt m Pu e. 7. P. 148 bie 151. vom Jahr 1679 bis 170 t 141 bie Waͤnſche und Neigungen ihres Faͤrſten, um inen ju toiber(précben. Blos Eberhard von Danfelmann [anb nur Freymuͤthigkeit feiner würdig; deshalb Außerte er, ein bloßer Titel fep nicht ber bamit verknuͤpften Verpflichtungen und Aufopferungen werth, er zwinge die erſchapfte Staatscaffe zu mehreren Ausgaben, um derentwilen.man folglich bie Unterthanen mit neuen Abs gaben befafligen müffe. Dieſer Wiberfpruth, erzeugte den Unwillen be& Churfuͤrſten. ‘Danfelmann bequemte - id) freglich , feine Wünfche zu. befriedigen ; -fanbte feinen Bruder noch. Wien, unb machte bie Abfichten des Chur⸗ fürften ben Höfen befannt; aber Ludwig der vierzehnte verfneach nur, wenn en fünftig neutral bleiben wolle, ihn als. König anzuerkennen. - Holland und England waren dazıı geneigt, der Kaifer aber machte nod). . Schwierigfeiten. Die Ungeduld des Egurfücften ward grenzenlos. Er ließ Schon im Jahre 1698 fein Bilde ni auf den Müvzen mit ber. Sónigéefrone prägen, und gab, weil Geleibigte Eitelfeit gewöhnlich eine umverfiegs _ bate Duelle des heimlichen Grolles bleibt, atígemad) ven Cinrebungen boshafter unb. neidifcher Menſchen Gehoͤr, welche die Verzoͤgerung feiner Wuoͤnſche der Narhläffige ^— fit Dankelmanns zufchrieben. Dieſer war .afé erfter Miniſter noch fo unbekannt mit dee Derfaffung feines Hofes, fid) durch fein Derdienft Dinreid)enb beſchiimt iu halten, unb feine Ueberzeugungen, wenn fie ſelbſt einen Tadel des Fürften enthielten, nicht zu verheimli⸗ den. Diefes abet jog ihm fo Geffimmte Beweiſe ber Ungnabe zu, daß et am 22. Movember 1698 um feine : Entlaffung-anfuchte, und fie nebft einem Jahrgehalt von 10,000 Thalern erhielt... Diefes aber wurde, (o wie _ "2 | — fein \ | 842 , VBierschnte Buch, fein ganzes Vermoͤgen, eingegogen, uachbem er (dot am soten December verhaftet, zucrft nad) Spandau, bann nad) Peiß gebracht, unb erf natf ſechzehn Jahrer ' wieber Beftept voutbe. Schauerlich war ed dabey, toj der Churfürft ſich ged) den Abenb vor feiner Gr (angenneQuming mit der alten Vertraulichkeit mit dieſen Meanne unterhielt, von teffen Berbienfter ex bie Ueber: geugung, von beffen DBerbrechen aber nur ben Verdach haben konnte. Stol, und Habfucht murben als Quellen biefer Verbrechen angegeben, bie aber unerwiefen blie ben; umb bie Befoͤrderung feiner Bruͤber, denen man anfaͤnglich ipre Aemter nahm, (ie aber bald wizber ein fegte, wurde Ihm ebenfalls zum Verbrechen gedeutet Er war vorzüglich bae Opfer. einer €abafe, ai beta ' &piße ter Freyherr von Kofbe, nachtzeriger Graf von . Wartenberg, Band. Ein gefdymeidiger Hofmann von einem vortheilhaften Aeußern, der bald ben Churfürften völlig beherrſchte, weil er jeder feiner Saunen zuvorkam, duch eine ſtarke Stuͤtze an feiner Gemahlin, der Tochtet eines Schiffers und Bierſchenken zu Emmerich, e hielt, die zuerſt mit bem charfuͤrſtlichen Kammerdiener, , nad) deſſen Tode mit bem Freyherrn von Colbe vermäflt wurde, unb ohne Schoͤnheit, Erziehung-und einen ge bildeten Geiſt, ihren Mann von (id) abhängig machte, viel bey bem Churfuͤrſten galt, unb, obgleich ber Chun fürft mit ihr in feinen leidenſchaftlichen Verhältniſſen fand, dennoch auf ign zu wirken vermochte. Colbe hatte immer eine ſolche Gleichguͤltigkeit gegen alle Staato geſchaͤffte bewieſen, bafi der getaͤuſchte Danfelmann ihn ſelbſt befördert Hatte. Sein genug, nicht ben. Haß uf fid zu — motm.et gleich i in bie telle bes Orfrirjtm (tett, e \ ' R ^ $ vom Jaht 1679 Bi 1901, 348 2 trete, wandte er ſolche bem Feldwarſchall pon Barfuß iu; und ba biefen durch Stolz, Härte und Habſucht fid) allgemeinan Unwillen erwarb, (o nam er. erft bie. Stelle Yiejes leibt zu — übertreffenben DBorgängers ein (^5). Anfänglich ſchien das Glä tiefe neue — Staateverwaltung ju beguͤnſtigen. Dinn eine florfe Ausfuhr unb Hohe Preiſe vermehrten in Preußen den — Erwerb des fondmanns. „Der Scheffel Roggen. flieg bis fünf Gulden; die Erbfen bis vier Gylden ;.die Gerſte bis zwey Gulden zehn Groſchen preußiſch. Der Chur⸗ fuͤrſt fand's daher für noͤthig, bie Vorraͤthe der Kauf leute unterſuchen zu laſſen, unb bie Zuruͤckbehaltung tines gewiſſen Getreidebeſtandes anzubefehlen. Es wurde auch eine neue Conſumtionsacciſe eingeführt, uud all gemein ward. bie Beſorgniß in Preußen , weder bie Gnade des Epurfürften, noch des. neuen Guͤnſtlings von Barfuß zu hefigen (*°), Die auswärtigen Ders hältniffe be& Churfuͤrſten ſtimmten inbeg immermehr mit- kinen Wöänfchen überein. Der Kaiferliche Hof, bem kin Cingag in Polen bekaunt war, unb ber Qieburd die Königswahl au Tenfen hoffte, ſchmeichelte ipm nnt ' Mt Hoffnung, feine. Königewärde anjuerfenpen, unb ' Polen ſeibſt war ned) Sobiesky's Tode fo zerruͤttet, u kin thätiger Widerſpruch dieſes Reichs zu befürchten wor. Die Krone erhielt Friedsich Auguſt, Churfürft von Sachſen; aber bie Koften, welche ber neue König . zu iheer Erhaltung und: zur Derflärkung feiner Partey > ’ jd 6 c ans 1 (215) Poͤllnitz 1. c. €. 267— 269. ©. 380 — 281. und ©. 291296. — ‚roh einer tir, von Berlin 82 — 87. (216) Erldutertes Preußen 26, 5: ©; ? M&- 245. \ 1 N , (d44 | Vierzehntes Buch, anwenden mußte, nbthigten ihn zu großen Aufopfe⸗ tungen, unb er verfaufte deshalb an Brandenburg in Jahr 1697 bie Erbvogtey Äber das Stift Auediinbur nebſt bem Anfprud) auf bie Aemter fauenbutg, Gew denberg und Gersdorf, wie auch das Reichs ſchulchel⸗ Gen » Amt in Nordhaufen, für 'a00,000 Thaler (777), und nod) im nemlichen Jahre für 40,000 Thaler das Amt Hohe⸗ Petersberg. Dem Churfürften hätte dies ein De weis ſeyn können, wie der äußere Glanz eines Titels oft bie inhern Kräfte erfchöpfe. Allein e$ hatte (id) je&t wieder ein Ehurfürft jum Könige emporgefchwungen. Nur dies fah Friedrich, und eifte zum nemlichen Ziele. Auch (dien ec Polens Widerfpruch jegt weniger zu befuͤrchten, weil ber nene König den beften Willen äußerte,. Branden burgs ihm hieben eriwiefenen Beyſtand zu vergelten. . Ben einer perfönfichen Zufammenfunft des Königes mit bem Churfuͤrſten zu Johannesburg, . die vom 4ten bis zten Sunius wäßrte, wurden bie Freundſchaftsverſiche⸗ rungen erneuert (*"°), und das fepu über tauenburg unb Buͤtow bem Ehurfürften am 3 September 1698 bei tigt (9). ^ Der Churfürft hielt es daher auch jegt für bequeme Zeit, ‚die Forderung von 400,000 Thalern, die er von feinem Vater geerbt haste, geltend zu mo den. Der Grund diefer Sorderung berußte auf ben brombergſchen Dertrag,. welcher bem Ehurfürften El bing and fein Gebiet, fo. bald es von den Schweden ge räumt fen, zuſagte. Friedrich Wilhelm hatte (id) bar gegen durch einen Revers Fu gemacht, folches gegen : (a12) Du Mont Tom. VII. P. IE. p. 376. 377. (218) Lengnich Ih. 9. ©. 55. (119) Cod. dipl. Polon; p. 512. - I oom Jahr 1679 Bid 1701... 14g | | j gegen (Empfang von 400,009 Thalern an 3pofen zuruͤck⸗ zugeben; aber ed vouibe gen’ ndd bem Olikifihen Sui - ben VorentQólten. Exe hlelte deshalb Itauenburg und Braunsberg · beſegt. Mein. bet. Ermlaͤndiſche Biſchof, zum Commiſſarius ernannt, um biffentlich bem ento - ſchen Ständen bie Somvertuinict sed. Dherfuͤrſton za ertlaͤren, vollzog dies Geſchaͤfft nicht eher, afe bis die Städte feines Bischms geräumt wen, unb. jebe Qe inetung blieb in ber Sefge fruchtlos (^^^). "Dir Ehuki foͤrſt fußte deshalb 'nen Entſchluß, fid ber re €» bing als eines Unterpfandes zu bemaͤchtigen. Uwb. «id bie Abſicht bea Generals Brandt, bie Stadt am:rz Octo, ber zu Aberrumpeln, fehlſchtug, fo wucde .fie foͤrmlich wr Uebergabe aufgefordert umb mit einen Belagerung: bedroht. Der Ehucfürft gab bem Könige von. Pelen, bem Primas unb ben Senatoten von ben Gruͤnden div _ fer Beſthnehmung Nachricht (**), und die Stadt ſuchte Aufſchub; allein ir Verſuch, tem. Churfuͤrſten einen - Ruͤchug feiner Truppen zu erhalten, war fruchtlos (^57). Die Stadt (af) (id) vesgalb am 14 Movember, ba ſchon alle Anſtalten zur Bombardirung getroffen waren, bram denburgiſche Beſatzung einzunehmen gezwungen, und in Polen —— man mit "— auswärtige Wächte. bie. Sache (220) —— des klaren und liquiden Rechts, Kraft defien Durdi. befugt. find, bie Poſſeſſion von ee zu ergreifen; und Abdruck des Schreibens an den: König von Polen vom Churf. zu Braudenburg, wegen der Elbingſchen Sache. (221) Schreiben an den Cardinal Primas unb ſaͤmmtliche Senatoren, beide vom 17 October 1698. . (222) Schreiben an ben. Cburf. von ber Stadt Elbing vom 14 October, und Antwort vom 21 Octoßer. Geſch. Pr. 8... 8 — E Serin dud, . Bade gib beygulegen (3), Daher fam aud) , ot; 9leid) ber König anfángfid) tib Unwillen Augerte, end, fid) am 9 Januar 1700 ein SBergleid) zu Stande, mo durch Brandenburg Elbing elante,. aber einen großen Diamanten eine Stone, die ben Namen ber ruflifchen - füßrte, unb noch einige Cbel(leine füc 300,000 Thaler verpfänbet erhielt, bie innerhalb brey Monaten nah bem nächften Neichstage gezahlt werben follten, unb im Unterlaſſungsfall wurde Branbehburg” berechtigt, das Elbingiſche Gebiet bis zum Enpfang ber Zahlung zu befegen (7**). Dieſe Sache zog fib indeß doch in die Laͤnge, ſo wie eine Vergroͤßerung, welche ber preußiſche Staat durch bie Wiedereinloͤſung ber Grafſchaft Hohenſtein er⸗ dielt. in Theil derſelben war durch ben weftphätifchen Friedenaſchluß an Brandenburg gekommen, aber ber Graf von Wittgenſtein, brandenburgiſcher Geſandter ben dieſem Friedensſchluß, hatte wegen mancher Dienſte und Vorſchuͤſſe dieſe Grafſchaft vom Churfuͤrſten als Mann⸗ lehn azuzeſagt erhalten. Da Friedrich Wilhelm bald fühlte, wie fehr er hiebey getaͤuſcht unb verlegt fen, füchte er bie Sraffchaft nur als Pfandſtuͤck zu behanteln, indeß die Grafen. von Wittgenftein (id) wieder zu befeſti⸗ ‚gen ſtrebten. So blieb bie Sache, biß Friedrich der Deitte im Jahr 1699 bie Grafſchaft einzog, worauf tie Strafen 300,000 Thaler Schulden gemacht hatten; unb butd) einen mo mit bem am branbenburgifchen B Hofe PT » Lengnich 15.5 .5759. Kurjer Bericht, warumb Se. Ehurf. Bude von Brandenburg bie P ROMUDÉ ber Stadt Elbing 1698 nicht habe vermeiden inen (224) Cod. dipl. Pol. T. IV. p. 514 bit 52a. vom. Jahr 1679 Bil aTor.- up Hofe wichtigen Giuafr Kuga idi Geor 1Toz zahlte Eonig Ftiedrich 3.; welchen bie. Schulden äbernahen, nod) — aau,n00: Thaler: nach/obgfeich bie Crafjibaft nach dem feóiten peii "ut. iri dove — — "EC i^^ Be; dier tieu Odin itt br WA die Koͤnigawuͤrde beftähbig im: Hage. ı. Alles, was damit verwandt tvar, wurde hervorgeſucht. Oie preußiſchen | St ande nannten ign. beſtaͤndig ihren: fouroinen Ober⸗ deren. Auf preugifcoi Mäugen wunde ſchon ſeit 1698 ette Konigskrone gepraͤgt; aber. bia Unruhe feiner Cherie, weiche durch ble Merzögirung femen Sübünfibe entfprang, - fonnit hiedurch eben [o wenig als turtb Pracht und Feſt⸗ lichkeiten uͤbertaͤubt verbes. Leßtere erreichten jet einen ſehr onen Gead. Koͤuſtier erhieltyn Am gebeute Beſol⸗ dungen: Praͤchtige Gebaͤude wurden In: grofecer Menge errichtet; und die Sitten des Hofes: Fame ınan aus ben Senerfichfeiten beurteilen, bie im Maͤrz 1200 ſtattfan⸗ bere; 2216 der. Churfuͤrſt feine Prinzeſſin exſter Ehe, tuife Dorothee Sophie, mitem Erbpringen von Heſſen⸗ Caſſel vermaͤhlte. Feuerwerka, Opern, Copcerte unb Gaſt⸗ mahle wechſelten miteinander. : Ein kaiſerlicher Singen ein: Dautboift aus. Dresden, ein Lauteniſt aus Paris - wurden verfchrieben, und von oen Seiten ſtroͤmten Vircuoſen freyroillig:_berbey. .. A. Mernsählungstage wurde bie Tafel des Tharfaͤrſten ahne Die ET bo mit 500, und aͤberdem noch 26.Jafeln beſetzt. | die: — lamen i - zeit te $a ohne 422 25% Hoche Geſchichie der Geafthett Hehenſtein ©.229 — Pit 250. Schreiben von Gr. Surf. Durgl. iu Drang‘ denburg an Ihro Kaiſerl. — 5. | 146 jn Serna Bud, Padre aauich bengulegen (^77). . Daher fam auch, ob jleid) dev König anfángfid) vichliemillen äußerte, e lid) am 9 Januar 1700 ein Bergleich. zu Stande, wo⸗ durch Deamdenburg Elbing eámfhte,. aber einen grafen Diamanten einer Krone, die ben Mamen ber ruſſiſhen führte, unb nod) einige Ebelfteine file 300,000 Theler perpfánbet erhielt, Die innerhalb: brey Monaten nad bem nächften Meichötage.gesahlt werben follten, unb im Unterlaffungsfall wurde Brandenburg berechtigt, das Elbingiſche Gebiet bis zum Empfang ber Zahlung i befegen (^*6). . Die. Sache iog fib indeß doch in die fánge, (t mie eine Vergroͤßerung, welche ber preußifche Staat durch bie Wiebereintöfung ber Grafſchaft Hohenſtein e hielt. Ein Theil berfelben war durch ben weftphälifchen Friedenaſchluß an Brandenburg gekommen, aber der Geaf von Wittgenftein, brandenburgiſcher Gefandter bey biefem Friedensſchluß, batte wegen mancher Dienſte und. Vorſchuͤſſe dieſe Sraffchaft vom Ehurfürften als Dann: ehr zugeſagt erhalten. Da Friedrich Wilhelm bald fuͤhlte, wie ſehr er hiebey getaͤuſcht unb verlegt (e. uchte er bie Grafſchaft nur ala Pfandſtuͤck zu behanteln, ndeß die Grafen von Wittgenftein (id) wieder zu befeſti⸗ ven ſtrebten. So blieb bie Sache, bis Sriebrid) der Dritte im Jahr 1699 bie Grafſchaft einjog, worauf die Srafen 300,000 Thaler Schulden gemacht Hatten; und urd) einen T mit bem am braupenbargikgen 2 Hofe (22 " Lengnich 15. 5 427-359. Kurzer Bericht, warumb Se. Ehurf. d von Brandenburg die d GRAUIS ber Stadt Elbing 1698 nicht babe vermeidın —* Cod. dipl. Pol. T. IV. p. 514 bis 52a... | vom. me 1679 ron. B "Mr E Hofe "wichtigen Moaßen Kuga - id Behr 1702 gate | Konig Ftiedeich 1. , weichen bie Echulden aͤbernahm, nod) 110,000: Safer: n6d.,: obgleich bie Eraffchaft nadybea ^— —* — nut Bin — — Mann War” 68D D Ber’ dier bid Oki aid be Epurfärf bie Enigswuͤrde beftáhtig im:Mage. :. Alles ‚mas damit verwandt; toot, wurde hervorgeſucht: Die preußiſchen Staͤnde? nannten: ign. Keſtaͤndig itzren ſoauexainen Ober⸗ deren. Auf preußiſchen Sagen wurde fion feit 1698 eine Abhnigskrone geprägt; aber dia Unrrhe feiner Seele, weiche‘ bird) ble Merzoͤgerung feinen Wuͤnſche entforang, konnte hledurch eben. fs. wenig. als dust) Pracht und Feſt⸗ lichkeiten ůͤbertaͤubt werben. — teptece erreichten jeßt einen ſehr open’ Grab. Koͤuſtler erhielt uegebeure Beſol⸗ dungen: : Praͤchtige Gebaͤude wurden in geöfierer Menge errichtet; unb. tieXPitten des Hofes fan man aus den Feyerſichkeiten beurteilen, bie im Maͤrz 1200 flattfans ter; sale der Ehurfärft führe Prinjeffin,enfter Che, ife Derothee Sophie, mitem Erbpringen von Heſſen⸗Caſſel vermaͤhlte. Feuerwerka, Opern, Concerte unb (Goff mate mechfelten miteinander. Ein kaiſerlicher Gängen ein Hautboiſt aus. Dresben, .ein.fautenift aus Paris - wurden verfchrieben, . unb vor oen Seiten ſtroͤmten Virtuoſen freywillig: .bexben. .. Am: Bermöhlungstage wurde bie Tafel des Ehurfürften ahne die. I mit soo,. tnb aͤberdem nod). £6. Xefelt. befest. die churfuͤrſtliche Tafel kamen i dieſer Ld — K 2 ohne Gas Heche Get jt: da Greftheft Hehenſtein e. 239 — bis 250. Schreiben von Sr. Ehurf. Durgl. zu Drang.‘ denburg an Ihro Kaiſerl. Mojeftät, : - 39 — c7 Wiens Buch, 7 eerOochtiſch cd Weste; C e Qul iin: Aue Kia— Ger; sido 610 ver Foͤrſten/ fodbern der meherſten of Geiehten ; ehren. aus acu. derſcheleben; denn Fraul⸗ ted bibeb ROS. des Hofes ,: und. vaper wucden mud J Frankreichs Thorheiten und faffet den armen tasten jewrin; Den Dicegtlenp( eit miußte man durch uter fbrte Wrrafen zu ſteuten finden; umo ben aller Orthodorie dis Farſten ſtieg zu fBeefin die Sagf^ber Borbeler unb ſchrecliche Ruartfgeisen ,: vie‘ bep ter? bec.: Woluft, ame gendi X "Den: eben. Sturge Dunfeb manns ebtitewiniknuchb dem allgemeinen KBeiberhen enpigdi: (Die Voftende, welt entfernt: einen: Wider⸗ ſPrach gu wageii, faciei. temieibenfrbaf ir des XMdeften nicht bios zuodezikommn, ſendern durch GiQrónny je et Hancblimg ws fünften ihu von ber Nackkehr zut on fern Einſicht abzuhalte n. Daflr ward "ber Sraf War tenberg teddy beo, indem er die: Wuͤrden be meiſters, General? Deconomie) fbirrttoct ; Oberhaupt ⸗ manus aller Chatvi⸗ Aemter, General⸗Etb ⸗Poſtnei⸗ vberſten Stantsminifbers, Obertͤmamerers, Oberſtall⸗ ſters, Marſchalls von Preüßen, Protectors aller Ri nigfichen Academieen, unb in bet Folge nod) bie des en ten Ritters nd Canzlers des ſchwarzen Adlerordens in fid vereinigte. Durch ein fbemliches Reſcript wurde ihm fuͤr jede friker: Handlungen die Straflofigfeit: zuge ſagt; und damit man dieſes nicht fuͤr erſchlichen halten (ole, dffentlich bekanntgematht (777), Den fo unge — Beduͤrfuiſſen id notes, , und $$ — hen T — —RE sete; &9. 3. ©. 97 (a = — tom Y: Qctaót T vom abr 1679 bis rot. 349. u chen Devichtigiragei hei: aflgberaltigtin Güng fije , maf ten bie Nbgabem veyachet, und mauche oeue jerfumbeir warden. Bey Duis alle ober indr ih much eim Add, be tes Churfuͤrſt nift Quf Sen GOsifdliifom, .: feine &röße in kriegeriſchen. Ainternepmiwgim b ioberu ges zu fade , und nibtée Yuffefpersingen Koͤnig Ari aufs von Polen. jum Kriege gegen: Kart Xu. Gehör gab. (^^), wel :(onft Preigeg der Birheuplag tes ver⸗ ,eerenden Krieges: gtoorben png: 50$ Streban nach tem Rörigstitel amb die mit; aefeblipften Hinderniſſe {offen jegtieimig:hen Chorfärften:: Nen die Gedmächte und den Churfuͤrſten von Bayern zu dedénnen, ber ſich Damals. zu Bröffel aufhielt, mußte bie Churfuͤrſtin da⸗ €i; und zugleich mach. berg Haagi rejſen. ie ſchloeß $e tiefer Betegaiheit einen foͤrmilchen Tgactat mit dem Grafen vow Wartenberg; dem fie. e) zugeſtand, fine Gemahlin 6t der Gone anzugehmen, sb "bafüp eise — groͤßere Summe ju: ten Rriſekoſten, nejáóriafe Ver⸗ mehrung ihrer Gitánfte von. 1aclapb: den, und 150,000 Thaler zu Bezahlung ihrer Schulden bewilligt erhielt. Sie errelchte den Bwed ihres Gemahls, aud) bet kaiſerliche Hof voarb.nadogi big ben der. Wa hrſchein — . Sed “lichkeit bes fpanifchen‘ Erbfolgeft rieges. Lange — die kaiſerſichen Miniſter, welche befuͤrchteten, daß Bran⸗ benburg, tad) Erlangung bes Koͤnigstitels, (id) unab⸗ haͤngig vom Reiche machen wuͤrde, den Abſichten des Churfuͤrſten entgegengeſtrebt. Sein Abgeſandter, Chri⸗ ſtian Graf von Dohna, hatte Wien misvergnuͤgt ver⸗ laſſen, als bet Geſandtſchafts ſeeretair Bartholdi, durch einen in Ehiffern fchlecht zc fftamen itte gt | [eitet, : (da8) Cod. dipl, Pol. T. Z : $33. é 1 uo , vc edet elo c7 fdtet, Qi. an ter foifefid ilis Beichtonter , den Syr ten Wolf, wandte, bep gut; Seetz unb. Ciaennat sit Sache des Churfuͤrſten eifrigſt betrieb. Der Kaiſer, ‚wer: ſich aud) ſeinen Beyſtand bey beworfbeenben Kriege ſichern wollte, willigte nun in ben am 6 Norem⸗ . Ber 1.700. abgeſchloſſenen Tractat, wodurch Dranden⸗ burg feine Reichslaͤnder niemals: der vorigen Verbind⸗ lichkeit zu entziehen verſprach, dem Kaiſer feinen ey fland im naͤchſten Kriege queste, "— Compagnie Beſahung in-Pitlippsbueg zu halten, be atGolifén eite Arche zu Berlin eisquriumen, unb zu⸗ gleich auf bie ſchuldigen Subſidien Bergicht leiſtete (77). Schon fruͤher, an 8 Juny, .Gette der Churfuͤrſt eine Erklaͤrung ausgeftellt, bof bie Annahme bee. Könige titels ber Republik Polen gu einem Nachtheil gereichen follte (739). Jetzt machte er, .am 16 Deeember, die Abſicht, biam Titel anzunehmen, allen Hofen befanıt, und eifte nach Preußen, um bort bucch bie Te Kroͤnum bas Biel "- Wänfe za erreichen. . (229) Jünig TY I. . €. 310 bis 319. Duchhol Th. 4 p. 238 bis 240. (230) Cod, dipl. Pol. Tom. IV. p. 524. t 5 ERO * a : i. c. ; Qit . tom Jahr 1679 6i$ 1701. 15i —— Drittes Eapitel. | Aumaͤliger Urſprung "des preußtfchen Staats. Branden⸗ burgs Rechte auf Preußen. Souverainitaͤt. Titel. Verſchie⸗ denheit der Einwohner durch Sprache; durch Religion. Refor⸗ mirte. Catholiken. Arianer. Socinianer. Mennoniten. Juden. Schlechter Unterricht und Spuren bes Heidenthums bey den it: thauern. Stände. — Herrenſtand. Adel. Beſchaffenheit adlicher Güte. - Der Buͤrgerſtand. Königsberg und die Heinen Städte. Buͤrgerliche Grundeigenthuͤmer. Chatullbauern. Potabein. Zinsguͤter. Bauern. Leibeigene. Preiß ber Menſchen. Ober herr. Huldigung. Fundamentalgeſetze, deren Beeidigung dem Landesherrn erlaſſen wird. Souveralnitaͤt. Regimentsraͤthe. Statthalter. Das Meine Confülum. — Extradrdinaire Landtage. Verfahren auf den Landtagen. Adel. Hinterzug. Staͤdte- Ausſchließung mancher Depuritten. -Eompfenationdeedht. Ueber⸗ gabe der Inſtructionen. Unbewilligte Abgaben. Zuruͤckgabe des Bedenkens. Neue Inſtanzen. Unterſagte Berichtsabſtat⸗ tung. Zu ſammenberufung unb Dauer ber Landtage. Geſetz⸗ gebende Gewalt. Der Fuͤrſt iſt NRichter bey Streitigkeiten der Stände. Edicte. Lanbrechte. Geſetze in Kirchenſachen. Praͤ⸗ ſcriptionen. Nentekauf. Ingroſſationen. Wechſelrecht. Cri⸗ minalgeſetze. Huͤlfsrechte. Canontſches und roͤmiſches Recht. Lengobardiſches unb preußiſches Lehnrecht. Polizengefege. Preiſe ber Lebensmittel unb des Arheitdichne. Theilnahme ber Staͤnbe an der Geſetgebung. Gerichtabarkeit. Conſiſtorlen. Die ſtaͤdtiſchen Gerichte Koͤnigsbergs. Das oberburggraͤfliche vun Wergericht. Landgerichte: Hauptleute. Das Hofgericht. ‚Der academiſche Senat Das franzäfiiche Gericht. Officium ſiſci. Pares curiee. Machtſpruͤche. Tribunal. Hofhalsgericht. RR 4 Jarſt⸗ LI N . [ -- 15 * Bienen id, Farfſtliche Cemmiſaien Veſtenrungerecht. Verſchledenheit der Steuern. Acciſe. Stenwewwapier. Charsengefülle. — Cite bungsmethode. : Rrisgkcamınkfurlar: faubfaftn. Rene. Kriegskammer. Grundſaͤtze bey Vertheilung der — Citmen. fyegb: unb Gorft;, Fiſcherey⸗ und Bernſteinregal. Squb⸗ gelber der Juden, und Poftregal. Acciſe und Zoͤlle. Muͤnr regal. Lehnsverfaflung. — Ritterpferde. Landesaufgebet. Landes: miliz unb (tebenbes Militair. Recht be$ Krieges, des Frie bem, ber Buͤndniſſe unb ber Geſandtſchaften. Ausmärtige Verhaͤltniſſe mit Polen, Rußland, Tuͤrken, bem Kaiſet, Holland und England, Frankreich — Spanien und . dem Pas / L | Preusen. gab bey Erlangung der Koͤnigswuͤrde einem Staate feinen Namen, der burd) Bereinigung vieler, zum Theil zerſtreuter Provinzen entſtand, deren Ein wohner burd) Berfaffung unb Diete, zum Theil alid) duch Sitten und Religion, unb in Preußen uod) tbe bem durch ‚Sprache verfchieben war. Die Churmark Brandenburg, weldye Sriebrich von Hohenzollern den 38 April 1417 erhielt, war biejenige Provinz, an web cher (id) bie übrigen allmaͤlig anídjloffen. Die fav ſchaft Cottbus wurde hiemit buxd) Erbſchaft im Soft 3443, bie Serrfchaft Spei. durch Sauf. im Jahr 1448, verbunden. Hiezu fam burd) einen Vertrag mit dem + Ergbifchof Stitbrid) von Magbeburg im Jahr 1449 Pf kehns⸗ unb Sandeshoheit über die Grafſchaft Wernige robe, und als fehn von ber Abtey Gandersheim IM Jahr 1451 die im Halberfkäptifchen gelegene Herefhet Derenburg. Die Neumark, welche im Jahr 1455 en | u bri n Meo 1 E* . M ton . vom T1 1675 5 i701. .— 14g | deutſchen Oiden, tod) wiedertůuflich “Mile roo,0o0o0o €ub . den. cheiniſch dn Brandenburg fum, wide, ba um Srabr 1517. fé Marggraf Albrecht, mit: Einwiligung bei deutſchen Oedeno atif ewig aller · Anſpruͤche begab, um» : zertreunlich mit bee Churmark verbunden, Schen (vl her, nemlich m Jaͤhr 1416, durch ein Teſtament eim richs IT, Hetzog's zu’ Otegau, seranlaßt, ſuchte Bran⸗ denburg ben Nachlaß ˖ dieſes Herzogs an ſich zu bringen, unb erhielt davon im Friedensſchluß ju Camenz 1482 Croſſen, Zuͤllichau, Sommerfeid uab Bobers berg für 50,000 Ducaten verpfünbet , unb im Fahr. 1537 uͤber⸗ liegen bie Erben des Herzogs von. agar dile ihre dar⸗ auf habende Anſpruͤche au Brandenburg, weiches num im Jahr 1538 durch Ferdinand von Bühnen bie tebn darüber erhielt. Die Serrfchaft Zoſſen, ein boͤhmiſches fen, erfäufte Brandenburg im Juhr 1499 für 16000 rheiniſche Gulden; und im Jahr 1.524 fiel Die. Herrſchaft Ruppin ald erofnetes fen an Brandenburg, Die er -— (haften Beeskow und: Storkow famen: im Fahr 1557 Mondsweife, im Jah 1579 abet mit kaiſer licher Des willigung etbfid) an Brandenburg. Hiemit wurden im Jahr 1609 das Herzogthum Cleve, die Geof(djaften Mark und Ravensberg, nach dem —* des letzten Her⸗ zogs von: Cleve, verbunden; die ganze Erbfolgeftreitige — trit aber ward erſt durch einen Staatsvertrag vom 9.— Septenber 1666 beendigt. Im Jahr 1609 fielen auch die Herrſchaften Schwedt unb Vierraden ats erb(fnete lehne am Brandenburg. Darch ben weſtphaͤliſchen Fries densſchluß vom Jahr 1648 fam Hinterpommern; das ehemalige Exrzbiathum Magdeburg, als weltliches Her⸗ zogthum; die Bisthaͤmer Halberſtadt, Minden und RS. "a Ca⸗ 154. Vierehntes Buch, Camin als: weitliche Fuͤrſtenthumer, mid ein Theil der SGrafſchaft Hopenftein noch hinzu; im Jahr 1657 von bet Krone Polen bie Herrfchaften tauenburg ind Situ. ' , 446 Manniefn, nnb. bie Eaftellaneg: Dreabem als Pfandſtuͤck. Im Jade 1671 wurde die Geaffchaft c o — oben Nheinſtein als erbffnetes fehn eimgejogm. Am Jahr 2679 trat bie Stone Schweden bie pomme. (den Staͤdte Eamin, Golnom, Greiffenkagen un Bahn, nebſt ihrem Gebiete, an Beandenburg ab. In Jahr 1687 kaufte Branbenhurg die Stadt unb Amt Burg vom Herzoge von Sachſen⸗ Weißenfels für 34000 Thaler; und von Auguſt, Könige von Polen unb Chur fürften von Sachfen, für 340,000 Thaler bie Erbvogte⸗ über das Stift Quedlinburg, nebſt dem Anfprach auf . die Yemter fouenbarg , Seveckenberg anb. Sersborf, wit aud) das Neichs+ Schultheigen; Amt zu Nordhaufen unt Das Amt Hohenpetersberg; wab im Jahr 1699 murde die Öraffchaft Hohenſtein eingezogen, welche: bis bafi tem: Scafen.von Wittgenftein eingeräumt war. (7). So vergrößexte (id) allmälig bie Macht des Eat Haufes Brandenburg.. - Seine Rechte auf Preußen ab landen durch bie, Mitbelehmmg, welche ber Churfuͤrſt DZoachim von Brandenburg im Jahr 1562 vem Könige von Polen zu erlangen fürchte, unb bie er am 4 Mit; ^ a3 563. aud) wirklich erhielt (?).. Sie wurde im Jehr 1569 erneuert (), und im Fahre 1571 am 16 Eeptem ber wuche fie dem Churfärften Johann George Pei cft (). 26 machher bert ieri) wegen m" '* (1) Haufen 6 GXaptémattriatitn Band x. G. 44 9/6 5; . (3) Cod. dipl. Pol. T. IV. p. 359 bis 344- | — (3) Ebendaf. S. 359 61$ 367 " ' (4) Gebot, ©. 381 bb 384. x - & " J vom Spalt 1675 i x71. 20017355. sföcTichen Velßeigrefiitung: inet. Gurätbes: bedurfte, wurde hiezu Ororg Beieteich ven Anſhach, der naͤchſte Verwamndte/ eftt. ).Sntuf -war:non Brandenburg die Biisbelchrumg "eui un npe 15738" and:1589 ets neuert worden (5) und nod) dem Sobe Aütorge Frie⸗ drichs ertzeſt endlich Joachim Friedrich, nad mancher⸗ ley Schwierigkeiten, am 11 Mär; 1605 dieſe Era tel. (*). '' Sh folgte: ia am 26 April 1609 fein Copa, dir: Churfuͤeſt Johaun -Cigiómunb (7), ber, nach. vieler. Unterhandlungen;, ari 16 Otovemóer 1611 mit Preußen belieben wurde (*), amd sim Jahr 1612 - wurde ihm esblid) Preußen völlig übergeben (°). Die Dosen Hatten hen dieſer, fo vote.alfen vorhergehenden Be⸗ lehnungen, neue Bedingungen zu erpreſſen geſucht, und hiedurch, gegen; den mit Matggraf Albrecht von Bran⸗ denburg geſchloſſenen Frieden, ben Zuſtand feiner Mach⸗ folger verſchlimmett. Ben jeder neuen Belehnung ſtreb⸗ ten ſie nach neuen Vortheilen, und voll Stolz, Herrſch⸗ ſucht unb. Geiz miſchten fie (id in alle Angelegenheiten - bes fanbet ,. naͤhrten bie: Uneinigfeit. zwiſchen bem io fet und reg Stuͤnden; nnb indem (ie (id. Bieben blos [d anf tes Meht heb. Staͤrkern gründeten, fo berechtigten fie Giebund) gagleich jeben vreußiſchen Herzog, fid) dieſer Gemolt ,: fo bald. e$ ſeine Kroͤfte geflatien muͤrden, au entdspen. - Mies. gelang endlich "nach langen Sampfe bem Churfuͤrſtan Friedrich Wiulhelm dem Sroßen, deſſen — von: — ze. ‚die ——— i — ne, i * — — e. 387 sie 399, auch 403 i6 4 407. (6) Qoipbaf.. .&. 41 413—914. . HH D NN en P (7) G5enbaf. S. 418 und 419. (8) Ehendaf. €. 448: bis 452. ! SEE (9) end. e. es DOLI UM on X - 236 n "dBittdohl 29u5,: . : fau voi 16 @rptembery: uten Adrpuierg vung 6 o vember im Sor (657 antrfarmit wurbe (9), udb.burd eim fexerliches Manifeft ànadite Polen dam: 8c» Zngafl bes folgendem Jahres bir ſelbſt before, und der duo fuͤeſtliche Vite! erhielt je&t bm Zuſatz: fomveraimet Se qos vom Preußen; ben Friebrich [. dm.ag Senat 170: in den Titel eines Königs vetómberte. ' In Preußen haften inbiffen bie Quit; bie. Schid⸗ (ale unb Derpäitniffe des:tanbes maie Füeslidberemges bey ben Einwohnern / hervorgebracht. SDielaftpsengikó: Sorache ftarb obffig aus, die Kitthauiſche anb: pulnifche Sprache verminderten ſich, ted) gicht fe. ſchnell, als ^. mon es wol Hätte: erwarten fburten; fenbern in amar dyn Gemeinen, mo fie vormalt durchguͤngig d6fid) mo ven, ergielten fie fid) nod) Bey bem fielen Seife der Einwohner, umb nut erſt, als bie Peſt an Aufange bet vchtjehneen Jahrhunderts Preußen verhrert hatte, wurde in ganzen Dörfern ſtatt der polniſchen unb: lechaniſchen Sprache bit deutſche herrſchend; bey ben hoͤhern (ti ten aber, bey denen, feit bé Berbinpung. mit Polen, tie polniſche, als Hofſprache, Beduͤrfrüß ſebes yubikdes ten Mannes geworden tot, hoͤrte t$. Uf etikemgter - Gouverainität völlig auf. Syr einige Die ſton ber fw Aſchen Defgrung erbialt fich i" bie fettifche Soeache unb nadpen Churfuͤrſt Friedrich Wiltzelm die-franzbp ſchen Coleniſten in Preußen aufgenbinmei hatte, sourbe dieſe Gipradd Sem Gottesdienſte in iet Qiegtiige und boh den Eoloniften als Mutterfprache Gepbefalten. | Als Religion hlieh vie zucheriſche in Desuóen oe ^ fdenb. Die — — — me c t (10) Ebendaſ. e. Ben sis es: is — DE bout Jahr £679 bis 1901, 147 petfpectontn , dete Wohl ole eine Sache oon bar groͤß⸗ ers Wichligfeit betrieben vurbe. (7), ‚über: te, reinie ere zu wachen, und bie außerarbentliche. eit der Megenten für das vefemmirte, Gfaugensbefennts ii -oreählaßte manchen gehäfligen Kampf. Aber feit Mefeboffund: Ber Bilhöfe: kannte Neußens Geiſtlichkeit weber- As Etand, nod). wur: een gemeinfchaftfichen ] Mittelnurict vereinigt, ‚mit: bee ehemaligen. Thaͤtigkeit roirfen.: . Deshalb behaupteten (id) auch Sleformitte in Aemtern unb: dsben (12)... :Mergeblich firchten bie fus theramsr, wit Hülfe der Polen, den Reformirten ſchwer | " zu fallen; ha. letene.an ihren Oíaubenégenofjen "m den polniſchen Meichötagen. Btätheibiger fanden (^9). . murbe im Jahr: 1626. hie «rfe rreformirte Kehle auf dem @hbleffe zu Khnigsherg ıgehalten: : im. Jahr 1617 das Abendmahl anf. bie Wölkfe,her Mefosmirten. ausge, theilt (^). Faͤrchter lich tobee darüber von aller San sein die luthetiſche Geifttichfeit. Schmerzlich ward: ip nen bles Vergnuͤgen durch einen churfürftlichen Befehl vom Sahe 1615 geflórt, umb fie ſuchten in Schmaͤh⸗ ſchriften nd / arademiſchen Difinitationien gegen die Re formirten, worin ſich befonberé Dr. Behm auszeichnete, einigen Erſah (75), Mit ihm zankte ſich ber reformirte Hofpradiger Dr. Bergius oͤffentlich im academiſchen Horſaale; unb bet in Privathaͤuſern gehaltene reformirte Gottesdienſt machte aufs neue den Eifer der lutheriſchen AH >. Oifb (11) Geſch. Pr. 35. 5 (12) Qebeufen ber sisti — von sn — Landtagsbefhwerden von 1690. (13) Hartknoch Kirchengeih. ©. 5353. (14) Ebendaſ. ©. 529 — 530. | (15) Unfhaldige Rn 1745: ©. 34. — ^ Piemanb qu einen Amte zelaſſen werden ſollte, oto: 18 Vierzehntes T We (7). Aber tle Fuͤrbitte der Oeneraffitaten fomá Onfigfenuege (e) ‚am $o-mi&e; ba ein ta angl ter Kirchhof ihre Stolgebiiften zu kuͤrzen brote. D Anlegung-des legtern warb vom Kimige ven Polm u terfagt (77), und oie Geiflfidfeit im Jahr r631 tdi figt, einen Gib qu. entwerfen, one deſſen achtet: einige preußiche Hacptlente biet Merfaßren f den reformirten Holländeen Leine freye Stefigiontótus in Preußen. verfchaffen (). Dennoch blieben, cm geachtet des Anfehens der Gxtánbe; die: Reformirin in^ Annteen; und Da eine refornurte feidymprebut (bon wieder. den aflgemeitten Unwillen weckte, (t blieb das Beſtreben zur Beruhigung beider Parteyen feuchtios (^, bis. endlich ber Wehlauſche Friede den Quftand. der Reformirten, und eim Vergloich "mit be Ständen im Jahr 1663 (77) ihee Diecbte:(scheste, (t ba nur drey reformirte Kirchen in: Preußen: angelegt, nut vier Hauptmannsſtellen, und in jedem dee bre) av geſehenſten Collegien, bem Hofhalsgerichte ; Hofzerichte und Oberappellationsgerichte, nur zweyy NRathoſt⸗llen mit "— beſetzt werden C» In Komp . bg (16) Hartknoch Lirhenseis. &. 558 Bis 545- (17) Bud 12. Berl. (18) Ebendaſ. Sal, PA (19) Hartknoch l. c. ©. 592. und 598. (10) Schreiben der Generalſtaaten an bie uM. ginti vom 7 Way 1641. (30) Knofbe inte. e. 490 bis 498. (22) Buch 15 (23) facito 1. e = $44. und 645. som m jen eg bis £701. 39 V berg wurden mtr mfotzirte Prebiger angeſtellt, und am 25 May 1690 der Grundſtein zur heutigen res formieten Kirche gelezt. Die franzöfifchen Fluͤchtlinge hatten’ feit beth ette September 1686ihren Gottes. — dienft in ber heutigen polnifchrreformisten Kirche. Qu Memel hielten ihn bie Reformitten ſeit 1669 in einem Privathaufe ; unb ale dieſes abbrannte, in ber Feſtungs⸗ kirche, bis fie 1681 eine eigne Kirche erhielten. Git. bem Jahr 1690 ward ein reformirter Prediger in Pillau angeſtellt, unb bet Gottesdienſt in der Sarnifonsficche | aebditen, und (eit dem Jaht 1697 wurden ceformirte . Prediger zu Tiſſit und Preußiſch⸗Holland -angeffelit, welche "auf ben dortigen Schlöffern Gottesdienſt hiel⸗ ten (**).: ‚Die Staͤnde befchmwerten (id) deshalb, daß bie Reformirten mehr als drey Kirchen im tanbe hätten, und, gegen bie Statuten ber Academie, awe» Nefors miete, Dr. Pantely in die mebiciniftbe Sacultát aufge nommen, unb Briand gum Profeffos ber Mathematik beſtimmt feg (^9). fbit Berhäfeniffe ber Catholiken wurden vortheil ⸗ hafter, weil bie Polen bey bec Schwaͤche und Uneinig⸗ feit bes Landes immer mehr theils zu erringen, theils zu erſchleichen ſtrebten. Zu letzterm waren die Jeſuiten im Geiſte ihres Ordens fo wirffam, daß mon bey ben Kirchenviſitationen, nicht blos wegen bes catholiſchen, ſondern aud) wegen des jeſuitiſchen Glaubens, Unter⸗ ſuchungen anzuſtellen, für nöthig hielt (7). Und weil — Lui — Kirche übertrafen / mehrere aus (24) Arnold 1. c. ©. 572 bis $74 (25) Giteinigte$ Bedenken vom 19 Gebr. — (26) un) c. p» 406. 497. » 160 — Viergehntes: Bach, quà Spolen einwandersen, fo vrrmeliete keh bie Zohl de Gatpelifen, tie. jich (et$fl. einige lutheriſche Ficchen qu , agweten. (77), Die Ehusfürkten von Zypnunenburg, weiche von-ben Polen tat Lehn dies Preußen zu ergalten frchten;, und hie. her. roͤmiſchen Riushe, (o eifrig gegebene Voll, nichs pev teleidigen selten, Gegen ‚perfchiedene Anmwefjungen bec Catholiken ungerägt, und ‚geftanden ihuen aud) einige Vortheile zu (75). . . Die Stände oo ben nach, und bie catholiſche Kirche zu Königsberg wurde 1616 eiageweiht. Auch bie heilige tinte, biefet vom Marggrafen Albrecht zerſtoͤrte Wallfahrtsort, mur, be auf vieles Verwenden be. polpifchen Hofes und des etmlaͤndiſchen Biſchafes den Cechholiken im Jahr 1618 wieder zu erbauen geſtactet (^^). Geſtaͤtzt anf bas ignen . augefíanbene Patronatsrecht, beießten oret Gatholifche von Abel bie Kirchen in ihres Chätern mit roͤmiſchen Geiſtlichen; im Ganzen aber war. bie Stimmung gagen bie Enthoffen fo widerwaͤrtig, daß ihnen zu Köuiggberg nur durch fürftliche Strafgefege Sicherheit geſchafft werden fonnfe (2°), unb ihre Auſoruͤche auf. Aemter unb Torten warden nicht geachtet (20). Dech waren bie Stände behutſam genug, ben Grugb daxon nicht auf bie Religion zu fchieben, fendern, wem ein, folcher . Sall. eintrat, eine andere Ausflucht zu wählen Ge) — wurde, fonnten saque alle Aemter unb benn tad) Meinung ber Polen, ber ‚wicht förmlich wis - Würs (47) Arnold 1. c. ©. 408 — 409. | (28) Geſch. Dr. 4tet Bd. ©. 415. (19) Glagius Linda Mariana ©. 246 61$ 293. (30) Arnold Il. c. €. 483 — 499. (31) Bud 12. Sep. 24. (32) Ebendaf. Bepl. 25. - $ n rd som Ihe 1679 S 1701. — 161 | Winden, fef bie bet Oberraͤthe erhalten (83). Und. : ob fie gleich immer gurädgeprängt wutben ‚- fo hielten fie fid) dennoch, bie Alternation mit ben Proteftanten zu fordern, berechtigt (?*). Der Wehlaufche Friede ſicher⸗ te. ben, Catholiken in Preußen bem Zuftand, worin fie fid) un qoe 1657 befanden, urb. zugleich ben Zutritt zu Aemtern unb Wuͤrpen (55). - Den einigen Proteflam tert ermachte allmälig wieder Anhänglichfeit an ben Ca» tholieiſmus, und es wurde ihnen deshalb unterfagf, ihre Kinder. bey dern Jefujten erziehen zu Jaffen (7) Ver⸗ ſchiedene Proteſtauten, hierunter Dr. Pfeiffer unb noch einige Srütiche , taten zur römifchen Kirche. über. Der pemijde Hof, y; poll guter Hoffnungen, legte & 'Breungóetg. unter bem Mamen eines päabftlichen Alus mnafé eine ‚Bildungganfkakt für Miflienarien an. Pro⸗ teftanten, bie qut roͤmiſchen Kirche überfraten, wurden hier qu Geiſtlichen gebildet, nach Rom gefanbt, und vorzüglich terjorgt. . ‘Det paͤbſtliche Nuntius zu Wars ſchan zahlte die hiezu erforderlichen Summen; und der | Urfprung ber roͤmiſchen Exrepublik warb erſt der Unter⸗ gang dieſer Anftalt,. Gegen je» Religionspartenen, - bie: (t bi in Preu⸗ gen eingeſchlichen hatten (27), Mennoniten und Soci⸗ niat. wurden mande Strafgeſetze erneuert. Die Arianer unb ©oeinianer gegen fid) aus Polen ins fand. Einige an wurden vom bamafigen. preußifchen | ett án Ebendaſ. Beyl. 16. | (34) Ebendaſ. Sel. 24. (35) Cod. dipl. Pol. Tom. IV. p. 490. (36) Churfärftl, Edict vom a2 dun. 1684. (37) Hariknoch 1. c. p. 545- | Beh. pr. 6. v. RM . i 007 Bleibt Bach, 3 befolgt wurben, weil fid) ber König von Polen (ett. - noch heufiges Tages tor Berghaus iſt, hielten fie in der . Wille ihren Gottesbienft. Gegen bie Arianer, Memo Statthalter, dem Fhöften Radezivit, ums Jahr 1660 veſchuͤht, obgleich bie Stände und bie preußifche Geifb Vichkeit verſchiedentlich auf ifte Vertreibung brangen, und fcharfe Ediete auswirkten, die aber nie mit Strenge im Jahr 1672 zu ihrem Bellen vebwanbie. Man füchte ihnen den Beſitz der Orunbfhife zu erſchweren aud) wurde ihnen das Halten der Synoden verſchiedent⸗ lich unterfagt; aber ums Jahr 1690 erhielt ber du faͤrſtliche Rath von Morftein, ein Ariaher,“ das uf Rudow zur fen, "umb Hier, tole zu Andreaswalde, wo niten und Juden erfchienen bie Verordnungen gewoͤhn⸗ Nlich zu Hleicher Zeit. Im Jahr 1661 warden fie aus x bém Lande vermiefen; im Jahr 1679 fourbe es ihnen. zwar geftattet, Preußen des Handels wegen zu befuchen, aber das Treiben bürgerlicher Gewerbe und ble Erlan aumg eines Grundſtuͤcks wurde inert untetfagt; wer ſich abet'fdjon haͤuslich niedergelaffen hätte, der follte fein Grumndſtuͤck innerhalb ſechs Wochen verfaufen, unb bat = Yatten fie fid) vorzuͤglich in Weſtpreußen niebergelaften. . Und verfehiedene zu Amſterdam gebrudfte Glaubensbe⸗ beſorgt (7). — (38) Arnold 1. c. ©. 575. fand meiden. Doch wurde dies Gefeg nicht ffreny be folge, und im Zahr'ı689 klagten nod) die Stände über die Anweſenheit vielee Mennoniten in' Preußen; tod Yenntniffe der Taufgefinnten in Preußen wurden nur von den Mennoniten im damaligen polnifchen Preußen ET TE bom Jahi 1679 bis 1701... x 369. - | Gegen bie Juden erfolgte im Jahr 1679 die harte Verordming ‚dag fie innerhalb vier Wochen Preußen räumen, usb im Unterlaffungsfalle vegelfreo unb ne. der busdy Briefe nach. Siegel geſchuͤtzt ſeyn follten; unt zeifende Juden wurden bem teibzoll unterworfen; allein im Sjajr.(68q wurde. hie Synagoge zu Koͤnigoberg am - gelegt (^), unb (dion im Jahr 1670 wotzuten Juden unter bem Schot⸗ bes :Churfürften zu Süjemel . (49), Doch mußten. (ie in Preußen von: ihten Waaten vler Preant mehr als bit Chrißen entrichten ("ui . : - -- VBery allem dieſem hire angezeigten: Beſtreben ber preuhifchen. Geiſtlichkeit, bie Rechte ber Sechtgläubigen — c aufrecht zu erhalten, ‚lieb. box. das Chriſtenthum der fitt9auer nod) immer jwepbeutis, mb (ie formten bey bem Mapsel Der. Kiechen nicht eimmal gehörig unter, tid)tet werden (f^). ; €t. wurden. bebo in vun Sie, — Toentifitationen barbaciſch und unndiflerie genannt ‚eine: atigevastentlidoen Bileichäüktigkeit gegen ben. Dorces dienſt und M, Sobhathokevar beſchuldigt. ie verlobten sd feet jung; :no me auf bie: Grade Ser. Werwandtſchaft wenig: Vuͤckocht; ‚und Brautieute zogen oft ohne pri — ⸗ ſterlicde Einſegnung, bot.bie: fünf Hauptſtuͤcke zu bn. wen, und ohne nor jum. Ahendmahl geweſen zur ſeyn, jofammen. Sie blieben. bey ver Unmáéipfeit und den Eisten ihrer Vorfahten. Die Braut maßte oft ie ganzes Dermagen:an bie Verwandten Dep Bröusigans — Sie braueten noch ihr beſonderes Bier, 33) du. Preuhen 48. $. ji ae (40) Geſch. Pr. Th. 5. ©. 3 (41) Accifereglement ber finm dus. 00m " In. hy. (43) ud 12. dios » ] dicendi t d "n DP Allaus, 254. Vierzehntes Buch, Mlaus, bem fie durch Beymiſchung des betaͤubenden Krautes Porſch (ledum paluftvé)' tine mehr berauſchen⸗ be Cigen(dbaft gaben. Weiber berauſchten fi) fo Häufig, daß manche Mutter zwey bis drey Kinder in der Trun⸗ Eenheit erdruͤckt hatte. Den Todken zogen viele ihre ber fien Kleider an, gaben inen auch Gelb ins Grab; lie fen durch igre Landsleute die Todten nad) der alten fam besfitte befingen; hatten ein befonderes Vertrauen auf Mahrſager, nd feute, die das Loos warfen (Burtes ninkei); liegen durch fie zus Peſtzeit die böfen: Goͤtter fene (8)5. beobachteten Hin unb wieder bie Bockheili⸗ sung (**) , unb Ueberbleibſel ihrer heidniſchen Gehräudye E manche €putm ber Abu erhielten fid) nech bis ins 18te Jahrhundert. (n Qo verfchieben waren Preußens Einwohner durch Sprache unb Religion. Was bie Verſchiedenheit der | Scaͤnde anbetref , fo ſtrebte Die Geiſtlichkeit nod) immer ^ einen Usherrefi bee fänbifchen Anfehens zu behalten (*5), unb verlangte wenigſtens, daß mas fie bey Berachſchla⸗ . gungen in geiftlidgen Sachen qu. Rathe ziehen folite; bebnte aber ihre Forderung etwas weit aus, fo bag fit auch die Berathſchlagung über ben Calender für eine ‚geifttiche Sache erklärte (), — Lido als Religionshaß gegen bie Neformirten fie wiebse etwas. wichtiges -ntachte, (ucbten (re auch wmieber Das ehemalige bifchöfliche Anfehen ER — — tus war — lif, (2 Airchemviſtiatlon Inſterburgſchen Xm ben 1639. 44) €anbetorbnung den 1640: | (45) Geſch. Pr. Th.5. S. . | ^. (49) Hartknoch Kiechengeſch. p. 521. (47) Oud) 11. Beyl. 30. ^ vom Babe 1679 bis 1701. 3x65 fuf, tmb bie übrigen Stände wollten bie 'Orifffigléit - tad) Aufbörung bet Bifchofe nicht mehr für einen Stand erkennen, ‘auch den Conſiſtorien nicht ben entfernteften Antheil an den ſtaͤndiſchen Rechten: eingeftehen (**). Der. Adel behauptete (id) nod) im Beſitz bee dm ut ſproͤnglich gugeficherten Wuͤrden; aber das Indigenats⸗ recht wurde auf ben. Borfchlag des Churfuͤrften immer - ‚mehreren zu Teil. Der Herrenſtand, wozu man bie. Grafen und Freyherren zaͤhlte, unterfchrieb ſich zu den Zeiten Marggraf ˖ Albrechts vor ben :Negimentsrätkens rangitte aber feit den Zeiten des Churfuͤrſten Tahann Sigismund Hinter ben tanbräthen,, mit denen er gemeine ⸗ fhaftlich den Herrenſtand bildete. Allmaͤlig aber wur ben fie gar nicht mehr gu biefem Hetrenſtande berufen, fondern ſchmolzen im Betreff der flänbifehen Rechte vob fig mit dem. übrigen Adel zuſammen; : und Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm erflärte, aus ihnen f&nen vierten Stand bilden ju wollen. Der Herrenſtand aber beſtaub blos aus ben zwölf tandräthen — eine Wuͤrde, wozu jeder Adliche gelangen fonnte —. Lind ber Hauptmann von Brandenburg, welcher auch der Sanbes Director, eigentlic) des landraths Director, hieß, führte unter _ ihnen beu Vorſitz. ‘Der Titel Magnifici wurde i$nen auf bem tenbtage 1612 abge(dfagen, unb fie Befameg - dafür ten Titel Generofi (7). Es fanb alfo fein lm terfchied zwifchen höherm unb nieberm Abel flatt. Und bie gemeinfchaftlichen Borrechte biefe& Standes waren das ausfchliegende Recht auf^ geroiffe Aemter, Anſpruch auf alle vw — Beſitz ber mehreften í3 | laͤnd⸗ (43) Geeinigtes Vedenlen vom 19 Febr. 1695. (49) Hartknoch alt unb ner Preußen ©. 655.76 ss 16Wierzehntes Mach,” Wwad lichen Srundftäcke; bie Vorzuͤge bes neuen Gnaden⸗ drivilegiums, welches allein ben Adel angehet; tie Zol⸗ freyheit in Polen für bie blos zu feinem Gebrauch dienen, ben Waaren; das Borzugsreiht ben Berpachtung der Domainen und Verleihung adlicher Güter, und leider tod) das erniebrigenbe Necht, für manche Verbrechen ‚geringer beftraft ju werden. Doch fanb der Grundſah des polniſchen Rechts, niemanden, ehe er uͤberwieſen fen, zu verhaften, nicht ſtatt (?°), unb tm Jahr 1645 erlaubte (if der Churfärft ſelbſt willfäprfiche Verhaf⸗ ‚ fnngen eittiger Adlichen (#7). Cim jeßigen Zeitraume‘, worin bie ſtaͤndiſchen Rechte anf morie Weiſe verringert wurden, gab man bem Adel für wirklichen Berluft, äußern Gan, und, Matt des Titels Ehrbar, bie Benennung Edle, zum unbebeutenden Erfag (9). Die Privilegien ber Güter fiber wurden theild durch nene Lehnsbriefe, teile bo burd) verkleinert, daß ein abfiches Gut, wenn es im die Hände bürgerlicher Befiger fam, auch Gürgerfichen Ab⸗ gaben unterworfen wurde (23). Doch ſollten alle Guͤ ter, welche ber Abel (eit bem Jahr 1 612 acquirirt, ton | jährlichen Getreibelieferungen befreyt ſeyn (**). Man ches bürgerliche Amt, wie das Beyſpiel bes altſtoͤdt⸗ ſchen Buͤrgermeiſters von Doͤrſchau beweiſt, wurde , €uotf) ám Ende dieſes Jahrhunderts ton Adlichen brflt bet, bie bas tienft — ihrer nicht unwuͤrdig hiel⸗ ten, (50) Gd. Pr. Th. 5. e. iR. (51) Ebendaf. ©. 158. (52) Harttnoch X. und N. Preuhen ©. 663. und Lybdiclus notit. ducat. Pruff. p. 194 202. (53) Bevl. 19. (54) Seh. pr. Th. ? ©. ME . . omSjpeió79 Bb ror. — i3 ten, indem felb(t das Amt bes churfuͤrſtüchen Kuͤchen- meiſters im Jahr 1697 durch ben yon Wenſen verwaltet wurde. Gerade bie vielen Aemter, welche, beſanders nach Errichtung des ſtehenden Militairs, bem Adel au Theil wurden, Enäpften ign näher an den Fuͤrſten, und deshalb beſtand aud) furj vor erlangter Souyeroinitaͤt bie Oppoſitiouspartey in Preußen aus bem von fo vit fen Aemtern jurüdgebrángten unb durch .bie ‚beides . Dberftänpe nicht felten. uͤberſtimmten dritten Stande (5) ^ Der Buͤrgerſtand behauptete (id im Beſit beh c Handels und ber Bierbrauerey in ben Städten; klagte aher auf ben fanbtagen, auf denen Koͤnigsbergs Einflug fie lenkte, Häufig über Beeintraͤchtigungen. Den klei⸗ nen Städten, welche bas Recht, Polizeygeſetze unb Willkuͤhren abzufaſſen, bisher befaßen, wurde. folches feit bem Jahre 1633, ohne Zuziehung ber. Hauptleute unb ber Hauptſtadt, unterfagt (5^) , und im Jahr 1637 verbot‘ es der König von Polen den Staͤdten Königs bergs, (id) zu Unterhaltung ihres eigenen Militairs zu befteuren, unb Orbnungen ohne Mitwiſſen des. Chur⸗ fürften unb der Oberraͤthe abzufaſſen (57), o6 fie gleich hiezu, ſo wie zu Haltung ihres eigenen Militairs und Anſetzung des Commandanten und der Officiere, bes rechtigt waren (°*). Die Eleinen Städte ſtanden theils unter dem Fürften, tota unter Adlichen, von welchen bie Stadtobrigkeit, den Privilegien gemäß, beſtellt wurde. ie famen burd) ihre Abgeordnete zum fand» | Í 4 tage, (55) dien. e. 12. we" s (56) Qbenbaf. ©. 105. (57) Ebendaſ. ©. 122. : (58) Verordnung vom 1$ Jannar 1835. *. i 168. — VBierzehnted Buch, tage, unb Dartenftein führte alsdenn E ben Heinen Staͤdten das Directorium (2°). Abhängig dutch Sam bel von Der Hauptitabt, von ben Gauptleuten durch Gerichtsbarkeit, umb vom Militair, welches bey ifnen in Sarnifon lag, auf mancherley Seife. gebemärhigt, erlofch bey den Bürgern jener Oemeinfinm (7^), ver ſelbſt Einwohner Meiner Städte zu fartnádigen, nicht felten ungerechtem, Widerfpruch gegen bie Obrigfeit = teegt , aber auch jenen Patriotiſmus erzeugt hatte, oft eine kleine Stadt bem Feinde unuͤberwindlich dies unb Bürgern, bie in unverdiente Noth geriethen , allge⸗ meine Unter(fábung igrec Mitbürger, ben Wittwen und Waiſen Stiftungen und Bermächtniffe fcyaffte. Die bürgerlichen Girunbeigentidmer auf dem fan» be, .ober Collmer, Schuljen und Freye, wurden immer - höher beſteuert, auch nicht feften mit neuen Dienften belaſtet (°%), weil fie erſt in demjenigen Zeitpimete un, ‚ter ben übrigen Ständen Unterftägung fanden, in wel⸗ chem Verluſt des Einzelnen ähnliche Veforgniffe, unb biedurch gemeinfchaftliche Aufmerkjamfeit des Ganzen, weckte (°?); abet ber Wunſch ber Cöllmer, durch einen | gervählten Adlichen ihre Bitten und Beſchwerden auf "beni fanbtage vortragen zu blıfan, wurde ale Steuerung abgelehnt (3). . Sie wurden, wielmehr vom Adel. fepas titt, vom Kriegscommiſſariat beſteuert, von den Convo⸗ cationen aus geſchloſſen ; und "- von der Hube $t) (59) — c. p. » r1. 152. "(60) Seid. Pr. Th. 5: ©. 76. 77: .. (61) Sept. 22. . (62) Ge. Pr. 34. 5. €. 374 - (63) Ebendaſ. ©. 383. - vom abe 1679 Bi&i3Or, — 169 ineo SDiertel Getreide erlegen (*5, wodurch bet rint zu bet heutigen Gouragefieferung ben ben edllmiſchen Srundſtuͤcken gelegt wurde. In den Domainen ent⸗ fprang eine neue Art baͤuerſicher Einſaſſen, die Chatull⸗ Bauern, denen man in ben Wäldern urbargemachte fánbereyen übergab. Da fie zum Theil entlegen wohn⸗ ten, ihre Wohnungen felbſt bauen und das noͤthige Vieh | ” anfchafferr mußten ; fo würden (ie von Dienſten befreyt, unb blos einer ſtehenden Abgabe unterworfen. (Die Stände forderten, daß (je an den Huben», Kopf» unb Biebſteuern theilnehmen follten ; die Ehacullbauern hingegen begaupteten, ice Abgaben an ben Staat vof ven zugleich itt dem jährlichen Carton entfalten. Der Churfuͤrſt fürchte (ie hiebey zu ſchuͤtzen; nnb um fie ver Gerichtöbarfeit der Hauptlente zu entziehen, welche bie Steuern vertheilen und eingeben. mußten, murbe ber | Graf von Wartenberg Oberdauptmann aller Chatul⸗ Einſaſſen. Noch eine beſondere Eintichtung war mit ben Huben ber Potabeln. Gewoͤhnlich waren in jebem lit⸗ ttzauiſchen Pfarrdorfe vier ſolcher Huben, deren Inn⸗ haber ju gewiſſen Dienſten ben ber. Kirche verpflichtet, deshalb vom Schaarwerke befreyt waren, unb nur bit Hälfte bet Abgaben entrichteten C». . Men war die Anordnung im Betreff bet Zinsguͤ⸗ ter der fleinen Freyen, daß, wenn fie abbrannten und nicht wieder angebaut wurden, oder ein Jahr lang um befegt WER ber — folshe einjos. Bar ter . Ó s | — ( 64) Sel. 8. (65) Receß Über bie — im — RN von 1631. en — "» y QI yo Bierjehntes Bach, naͤchſte Erbe abweſend, unb fand (i) innerhalb (di Jahren wieder ein, fo mußte ſich bec Defiger mit ihm . abfinden; bey bloßen Zinsguͤtern aber follte Dies nidi . einmaf ftattfinden ; blos wenn. bie naͤchſten Erben um mändig gervefen. wären, behielt (i bie Lannechesrihaft bor, über eine Schadloshaltung zu erfennen. Sen ı Bauer fonnte wegen Schulden in einer Stadt verhaftet werben, und konnſe aud) nur mit Bewilli jung de Srundherrſchaft vechtöfräftige Schulden machen (5. Die tage der leibeignen Bauen verſchlimmerte | Gh, theils weil man fie nad) ber Qualität ber poluiſchen ‚teibeignen beurtheilte, theils weil durch bie Geſetze ſelbſt nicht Qinfánglid) für ihren Schug geforgr- war. Wer veeußifcher Abkunft war, durfte ohne Bewilligung de Grundherrſchaft nach Feiner Stadt ziehen. Wenn en eöflmifcher ober beutfcher Mann durch Heirath ein pre eifhes Grundſtuͤck erlangte, fo wurde er bem prev ſchen Rechte unterworfen, ober-er wurde unterthänig. Wenn hingegen ein preußifcher Mann ein edlmiſches Grundſtuͤck mit Bewilligung der Herrfchaft ang fo bekam er. wieder bie Qualitaͤt bes Grundſtaͤcks, ot er wurbe frey. Wenn aber ein Preuße meten Soͤhne nachließ, fo konnte bie Herrſcheft einen qur Befegung des Grundſtuͤcks wá6feu; ben ‚übrigen aber fannte die Erlernung eines Handwerks „nicht wermeigert werden. fyod) follten fie, wenn ihnen bie Herrſchaft wiehe Grundſtuͤcke gäbe, im Gute zu bleiben verpflichtet ſeyn, und alle. bewegliche Güter, mit Ausnahme.des Defaped, blieben, wenn ein Preuße ſtarb, Eigenthum feiner $v mifie. Wer (ic) , um ein Erbe zu — ‚ jum Unter | fhan D end (66) — von 154€ b vom Bahr 1679 bis 1801... E tar egegeden: fatte, konnte bey ſchlechter Wirthſchaft vom Erbe geſetzt und zum Gaͤrtner gemacht werden. Der hoͤchſte $o&fauf für eine Perſon wurde auf 100 Gul⸗ ben polniſch boſtimmt (7). Folglich blieb ber Preiß ber Menſchen bem zur Zeit des deutſchen Ordens gleich , in⸗ tem drey tuͤchtige Sclaven in beiden mus foviel als ein gutes Pferd galten. Der oberite Beherzfcher. bes fandes war ber. Ru mg von Polen bis jum Wehlauſchen Frieden 1657, ba- er dem Epurfürften die Souverainität für fid) unb feine männliche Erben a6trat; bod) wurbe nach ihrem Uns ſterben das Recht des Ruͤckfalls ber Krone vorbehalten, umb bie weiblichen Dejcendenten ſollten mit 120,000 Thalern abgefunden werben (^) ,. und, bis (ie (olde - empfangen hätten, das Hauptamt Inſterburg einher fommen ‚ deſſen Ginfünfte aber von ber. zu. empfangen ben Summe: abgezogen werden follten (7). Die Hubs bigung wurbe bem Fuͤrſten beym Regierungsantritt von ben Staͤnden geleiſtet; atich feit der erlangten Souv⸗ rainitaͤt waren polnifche Commiſſarien bey ber. Huldis | gung gegenwärtig, um ben Staͤnden für ben Fall, daß bie männliche Machkonmenſchaft erlöfchen würde, ben Huldigungseid an Polen abzunehmen, inb bie Huldi⸗ gung von 1663 Den fürs fünftige jut Vorſchrift bie» nen. (??). Ein neues Sundamentalgefeg wurde ber Wehlau⸗ N; * Y fche wwe ‚und bie — , welde von ben ey — - idi (67) Beyl. 23. ^ (68) ud) 12. Beyl. 64. (69) Sud) 12. Beylage 63- - (70) Geſch. Pr. Th. 5... 564. . 172 Vierzehntes Buch, zogen Bey Gelegenheit der Hufbigung den Seaͤnden m theilt wurden. Als Grundlage babep diente bie jr ration von 1663. Auch bie kanbtagsfchläffe entfielten eft folche Sunbamentalgefee , voobon bet Lanbtagsihluf ‚von 1663 (77) ein Benfpiel giebt. Urſpruͤnglich folten ‚ bieje Verſchreibungen beeidigt werden, - weídjes abe ſchon bem Cüurfürffen Friedrich bem dritten im Sot 1690 erlaffen wırede. ; Die böchfte Gewalt im &xatt Fam je&t (replid) in einem höhern Grade an ben Hering; bod) blieb eà nod) eine Streitfrage, wie weit bie Sou verainitaͤt (id) erſtrecke. Die Stände behaupteten, de König von Polen Habe nicht mehr abtreten koͤnnen, di et ſelbſt beſeſſen. Auch wurden im Wehfaufchen Frieden den Ständen ausprädlich alle Rechte der Stände ge⸗ fidjett; allein da im Streite mit dem tandesheren nic! mehr, wie vormals, ein beſtimmter Richter war, v wurde nad) und nad) ber Wille des von einem fehenden ', Keere unterftägten Fuͤrſten die Graͤnze feiner Gewalt; welches aber, ba Preußen gute Fürften erhiett, dem fanbe vortheilhaft wurde. Die hoͤchſten Aemter im Staat Seffeibeten die Ober sRegimentsräthe. Sie Seffanben aus bem fantbof meiſter, Dberburggrafen, Canzler und Obermarfcal, welche auch in diefer Folge rangirten. Kein Bärgelv cher erhielt mehr bie Würde des Canzlers, unb die be. Vicekanzlers hörte völlig auf. Sie mutben aus den Hberhauptleuten genommen, Ahr Titel mar im An fange Ehrenveſt; zu ben Zeiten ihrer hoͤchſten Macht ‚wurden fie ſelbſt aus ber fürftlichen Canzley Magnifici und (71) Grube Corp. Conflitut. Proten. P. IL. pag. 355— 2 260. M ; : dom Jahr 1679 MA igo, 473 unb Geoßmächtige,genanne (7°). Sie mußten ip. Befchäffee jebengeit (elbft verwalten ; weil polniftbe Com⸗ miffarien im Jaht 163 5 entjchieden hatten, Haß fe, ſol⸗ de durch Delegirte verrichten zu laſſen, nicht: berechtigt wären. (77). Eine Sritlang betrachteten fie fid) nod). als Vermittler zwifchen ben Staͤnden und bem Regen⸗ ten, weil fie als fürftliche- Näche «mb als Haͤupter bee- Stände briden verpflichtef- wären. . Aber unter pae (def fünb: nicht mer vit.vovige Verbindung ſtatt, weil fie, weh tine Stelle onterignen erledigt wurde, feines | Einfluß mehr den. ber Befegumg. harten, indem fie der Fürft nach Gutbefinden: yergab. In fruͤhern Zeiten, als (ie'tiodydus Recht Hatten, dem Sürffen Crinnecum gen ud Gegenvarſtellungen zu mochen, mußte unter inen immer gleiche Denkunmzsart bleiben, weil ihre Stellen and den erſten viec Hauptleuten befegt wurden; bie Regincentsraͤthe aber alle Hauptmanöflelten beſetz⸗ ten (7): . Und ba tie Hauptleute wieder durch einen Eib ium Gehorſam gegen bie. vier. Regimentsraͤthe verpflich⸗ tet wurden (7°), fo hatten ſie durch den Herrenſtand, welcher gf feine Sthnmen gab, einen fidern Ein⸗ flug auf. vie ſtaͤndiſchen Derathfchlagungen, und ergängs ten fid) immer aus gleichdenfenden Männern. Shen — . vor erlangter Souverainität wurde inen das. Recht freitig gemacht, Verſchreibungen zu ertheilen,; wenn fie nicht für jeden all fpecie von Landesherrn autorifitt — wären, - Später wurde ihnen die "— der Staje-— | ſtaͤt⸗⸗ (71) Hariknoch X. unb z Pr. S. $52 —15t- (73) Geſch. Pr. 15. 5. €. 1086. (74) Lydicius Not. Ducat, Pruſſ. p. 65 —77. (75) Der Hanpticute Eid in den ie von 2627. 374 Bierzehntes Buch, ſtaͤcewehde, opi beſonderẽ? Denehmigung oed Safe, vol tig defteitten (7^). :. C$ tburben ihnen drey Statthalter, Faͤrſt Ravezivil, der Herzog von Crop, urb bet nad erige Marſchall von Schomberg, vorgeſeßt, weiche ^ gan die Serien des Fuͤrſten reptü(entirfet. De die Graͤnzen der Gewalt tiefer Statthalter nicht Geftimmt wurden , und. ſie bey allen wichtigen Berathſchlagungen gegenwärtig waren, ober fie. wenigfiens bed) geinehmi- len mußten, : fo. 136€ (id) auch:folgern, weshalb Stego mentsräche und Stände bie Abſtellung biefer Statthab ter. fo ſehnlichſt wuͤnſchten ‘Der Einfluß der Steg? . mentäräthe alo Ssofchargen ging Durch Die Alweſenheit Yes Hofes völlig verloßeen, "und ihre Gewalt. vermin⸗ derte (id) warf) bem Verhaͤltniß, wie der Sarfbesgerr ei vien Theil derſelben auf andere uͤbertrug. Dutch Er, richtung ftebenber Truppen werlohren fie ben, Einflup aufs Militair,.. und das. ganze Berpflegungsgefdyäft — fom an das Kriegscommiflariatı - Dieſes, welches in Ser Folge deu Namen ber Kriegefammer ewpſutg, be - ^, fam allmäfig die Aufficht über ‚alle Domainen, Als tiefe verpachtet wurden, ‚machte man noch ehrenhalber bekannt, daß fid) bie Pachtluſtigen an bte Regierung . enden könnten, Dod) waren zu dieſem Geſchaͤffte gon; beſonders em Paar fuͤrſtliche Raͤthe nad) Preußen te putirt. Den alter Einfluß ouf Zoͤlle entzog ihnen bie icentfammer. : Der Obetforſtmeiſter, anfänglich eim bloßer Jagdbedienter, von oem bet Fuͤrſt erlärte, bof vt nicht fanbed ^, fondern Hofofficiant ſey, bekam bie Aufſicht über das game Forſtweſen, unb eignete (i biebep, din des — ber Stände, bie eigene (6). Gif$. pr. 25. $. ©. 395. u. 399-400, " . ^ vom Jahr 1679 his 1701, 17$ eigene Jurisdiction zu. — Nachdem bie Oberraͤthe fü viel an" Macht eingebuͤßt Hatten, entzög man ifnen auch allmäfig Peri - Titel der Segimentérátfe, unb: die Benennung der Oberraͤthe wurde gewoͤhnlich. Ihr Einfommeri wurde verkleinert, weil man ihnen das bit» herige Deputat nach einer getingen Kammertaxe bezahl⸗ tes und das ganze fand ſchien e$. gu bebauten ; "dag ein altes Landebgefetz, Preußens Angelegenheiten nur mit Eingeboßtiteit zu berathſchlagen, dadurch verlohren ging, "Buß der Wohnſiß des Fuͤrſten vom bem ber Re⸗ gimentsroͤche verſchieben eor; bie, mit Preußens Rech⸗ ten unb localverhaͤltniſſen bekannt, im Betreff dieſer Provinz immer bie beſten Nathgeber fem konnten. Ihr Collegium ‚führte jet deh Namen der Regierung, und fatte vas Oft dfft ,^ den Willen des Fuͤrſten, in ſo weit e$ den Beyſtand der Staͤnde bedurfte, in Ausübung zu Bringen, und bie fanbedangelepenfeiten , in fo weit es ih⸗ aen vorn Hofe aus uͤbertragen murbe, zu verwalten, nnd der Canzler Vlieb noch Überbein an ber Spitze des Juſtiz⸗ weſenbl Zu ben Ausfertigungen ber Regierung dienten | zwey Oberſeeretaire, unb dieſes Amt wurde beſtaͤndig on Wärgetliche ertheilt. Den wichtigften Antheil att len tandesarigefegenheiten hatten, außer den Regi⸗ Inentsräthen, das Kleine €on(ilium und bie Stände auf ben fahbtagen. ! Bor 'erlangter Sowerainitaͤt firebte ber tumdesherr, bie‘ Macht des kleinen Eonfiliums, weis ches aus ben vier Megimentsräthen, vier Hauptleuten und ten bre» Buͤrgermeiſtern Sónig8bergó, zuweilen - anch bre) SHofgerichterächen, beftand, gu erweitern, weil es leichter war, auf biefe ‚wenigen, . als auf die ganze ſtaͤndeiſche — gu witfen. Erſtere aber well 176... BBiergebntet Qiii, wollten weber ben Fürften beleidigen, noch igren Mit ſtaͤnden veragtivgrflid, werden; ‚wollten daher nicht als ‚engerer Ausſchuß und unaufhpeliche Gevollmaͤchtigte der Stände, ſondern nur jo betrachtet werden, als ob fie, wenn ein Mochfall Eile erforderte, zu beſtaͤndigen Rath⸗ gebern von deu Ständen bepollmaͤchtigt wären (7). Da num ber Fuͤrſt durch bieje Verſammlung nicht auf die Stände wirken fonnte, fid) aber nicht durch Statt geber einfchränfen wollte, fo erloſch ned) erlangter Sou⸗ berainisäf ba$ feine Gonflium. Auf den fonbtagen ſelbſt ſtrebte der fonbesQerg die Staͤnde dahin zu ber wegen, blos über einen ihnen vorgeſchlagenen Punct ſchleunig ju, deliberiven, weil, ſonſt off geringfügige Streitigkeiten und Kampf ber Feetionen die fanbtage wwecllos verlängerten, fo bof fie (id) oft von dem Gegen⸗ ſtande, um deſſentwillen fie. zuſammenberufen waren, entfernten. Wegen des vielen Widerſpruchs ber Qum be erhielten (id) biefe extraordinairen fanbtage nicht (75), Eben fo wenig ließen (id) bie Stände dahin bewegen, .ba$ Beſteurungsrecht einigen ‘Delegirten aupmer grauen (7), und deshalb blieben die Gotmafien der Áanbtage. Der Sandeshert- machte feine Wünfche und Forderungen gewöhnlich im Ausſchreiben bekannt. Mad bet Propofition deliberirte jeder Stand befonhers, und faßte fein Bebenfen ab, aus welchen nachher bey ges meinfcyaftlicher Gonferenj das. vereinigte Bedenken ent» worfen wurde. on E ) E | (v) Gd. Pr. $$. 5. ©. 416. | (78) Ebendaf. €. 161 — 165. unb 173 — 175. (29) Ebendaſ. ©. 226. | DS Der \ Pd vom Jahr 1679 bit 1501, ^ 177 Oer Abel veliberirt uter bem Vorſt feines 1190 ſchalls ober Directors, ten er ſelbſt ipit. Doch se ſchah dies nicht auf jedem fandtage, fondern ber: einmal Sewaͤhlte behielt off ſeine Waͤrde (29). Der Wel hatte bit polniſchen Reichſstage beſtaͤndig zum IDerbifos, ſtrebte deshalb unaufhoͤrlich die Staͤdte derabzuwuͤrde⸗ gen. Da ber Herrenſtand ebenfalls zum Adel gehbrte, unb bed) als ein verſchiebener Stand Betrachtet wurde, fo Hatte ber Adel ſchon ein Uebergewicht. Gr napım bas ber aud) bei Titel bee Oberſtaͤnde an, ‚den iQm bie Qtübte eine Zeiflang ſtreitig zu machen füchten (155. unb bie Städte firebten wieber dem Fuͤrſten gefälliger zu werden, am auf einer andern Seite bem Adel entgegen, handeln zu konnen. — So tange fegterec in Polen Mach⸗ beutf Hatte, wo man bit) Dermehsung der Spaſtun⸗ gen in Preußen ben Staat ju. ſchwaͤchen oder “auch wol gi gewinnen fitebte, fo lange mußte auch der Fuͤrſt die Oppefifionépatteg nn(e ben preußifcher Otánben, — weiche den Namen ber Querulirenden führte, durch Deohungen unb Derfprechen, durch Beförderungen und Gel zu gewinnen ſtreben; und Eigennutz veranlaßte daher haͤufiger, als Patriotiſmus, Widerſpruch gegen ben Fuͤrſten. Die Abgeordneten des Adels verglichen ſich mit polniſchen Sandboten, und wollten durch das - veto eines Einzelnen alles vernichten. Ja, wenn der Des putirte die ihm ertheilte Inſtruetion überfcheitten patte, - fo glaubten ſchon eingefne &ommittenten butd) ihre Pros | teflation bie Beſchluͤſſe vernichten, enigftené entfrófo — | ten (80) Hartknoch J. e p. r*d S , (1) Gh Pr. U 5. ©. 167. ur tub 12. on 4 Sch. pr. 6. 25. 2a — y8Bixrjehntes ind. - em zu fan (9). 9m Jahe 1628 wollten vi Kreife nicht einmal Depurtirte wählen, und manche pro teftirten' zum Voraus gegen alle, Befchläffe des fonb tags (23). Bey Forderungen an bie Abgeorbrieten, die nicht un Ausfchreiben erreäßnt waren, beriefen (ib dieſe auf den Hinterzug, welches eine Deliberation mit ihren Gommitraten wor. Belonders häufig thaten dies bi Städte; und. gi Königsberg verjammelte man alsdenn bie Zünfte, deren Aelterleute zwey bis drey Perfonen ons jeber Zunft zu Nathe zogen (), Dies erzeugt unter den Bürgern, bie ohnehin durch Gewerbe, Auf enthalt und Berwandtichaft verbunben waren, einen 9% wiflen Gemeinfinn; und da fie von ben Oberſtaͤnden oft mit außerorbentlicyer Geringſchaͤtzung behandelt wur den (55) ,. ſo ſtrebten fie oft ben Oberftänden, deren ow tereffe won Ham ihrigen verfehieben wor, unb, bey aͤngſt⸗ licher Sorgfalt fuͤr ihre Privilegien, zuweilen auch dem Fuͤrſten entgegen. Deshalb gab es Zeitpuncte, vootin ' bet Landesherr die Städte einzufchränfen und von man , hen Berathfihlagungen audzufchließen fürchte (55); und um ihre Berilligungen zu erzwingen, youtbe den Staoͤd⸗ sen tie Entſcheidung auf ihre Beſchwerden nicht cher ausgeliefert, als bis fie (id) nad) bem Wunſche bes zer (ten erklärt hatten (57); ja e8 wurde felbft von Drohun⸗ gen und Härte Gebrauch "m (35) , unb manches vom ($2) Geh. Pr. $5. 5. ©. 10. 11. und ^ , (93) Ebendaſ. €. 74. - (84) Receß von 1620. , C35) Beylage 17. (86) Geſch. Dr. Ih. 5. ©. a» u 144. (97) Ebendaſ. 6. 14s... (38) Ehendaf. ©. 242 - Nec V , - tof ers B igor,. ^^ i79 - EE u ^. ? . ' ! vom Fuͤrſten aufgeboten, ben Oberſtaͤnden das Ueberge⸗ wicht zu derſchaffen (2°), Jeder Stand fete feine Gravamina ‚oder Befchwerben, welche in fpätern Zeiten B Petita ‘hießen, befonders auf, unb ba oft, was eiriem Stande vortheilhaft, dem andern nadıtfeifig war, fo gab es alsdenn unter den: Ständen mamdıen heftigen Streit; weil der Fuͤrſt manche Gravamina nicht dafür erfannte oder nicht nad) Wunſch entícyieb ; ſchritten die Stände oft zur (Duplif oder Tripfif, unb berweigerten . ſelbſt bem Landesherrn alle Abgaben, : bis nach Enticheis bung ihrer Beſchwerden. ” . Die erhaltene Sommerainität veränderte bie Ges Halt ter ‘Dinge, ba fogleich. ber Fuͤrſt igm mißfällige Diputirte von. ben Berathfchlagungen ausſchloß (?°) üub das Eomplanationsreihf autft6te, welches darin bes ſtand, daß er, wenn bie Stände uneins waren, berjes nigen Parten, auf beren eite et trat, das Ueberges wicht, und hiedurch ihrer Meinung Geſetzeskraft gab (2"). - Die Abgeordneten mußten feit bem Jahr 1671 ihre In⸗ firuetionen vor Grbffnung des fanbfages einreichen, unb deshalb fete jeber Widerfpruch fie unb ihre Kreiſe in Verlegenheit (9°). Es war ein Gluͤck für ben Fürften unb das tanb , daß Entfräftung, butd).vorfergegarigene. - Kriege.erzeugt, den Willen fo Mancher zur Empörung fruchtlos machte, weil fonft Preußen wahrfcheinlich in. . dem bamaligen Zeitpuncte mandje berjenigen Gräuel ers: leht haben würde, bie in unfern Tagen ba$ ehemalige Ma. Polen: ° (89) Gbenbaf. ©. 328. ! (90) Ebendaf. ©. 315. E (91) Ebendaſ. ©. 328. - (92) Ebendaſ. €. 405. ^ bj | i / 4 $90 | Vierzehntes Buch, poten ſo Gd ungluͤcklich machten. "Auch. halten bie Kriege und bie damit verknuͤpfte Geſetzloſigkeit Preußens Enwohner abgeſtumpft, und Friedrich Wilhelm Hans delte als Menſchenkenner, indem er ſelbſt auf unbeſchei⸗ dene Klagen und harte Vorwuͤrfe ſo wenig Ruͤckſicht nahm, daß er, ohne darauf zu merken, vielweniger fee &od) ju. beſtrafen, feinen Zweck durchſetzte. Weil feit dieſer Zeit der Fuͤrſt, wenn ihm nicht die geforderten Abgaben bewilligt wurden, unbewilligte auoſchrieb, bie Beſchwerden, wenn er wollte, unbeantwortet ließ, fo wurden bie tanbtage größtentheil Formalität; befonders, . ba die vereinigten Bebenfen anfänglich, wenn bie Aus⸗ bruͤcke darin zu hart ober beleibigend waren, in der Folge, wenn die Bersilligungen nicht Hinreichten, ben Staͤnden . gutüdgeseben, und hiedurch als unabgefaßt betrachtet warben; ober es wurden neue Inſtanzen gemacht, umd . "bie Stände fo lange auf bem fanbtage behalten, unb zur Abfaffung wiederholter, ſchließlicher, endlicher und letz⸗ tet Bedenken genöthigt, bis ber Fürft feinen Zweck er weicht hatte, ben et aud) zuweilen mit militairifchet Ge walt durchfegte, unb wenn er fein Militair erfjaften, - auf einen fichern Etat rechnen, und nid)t, inbem er bei⸗ . bes aufopferte, alles zerruͤtten laffen wollte, zum Theil nothwendig Durchfegen mußte [??). Die Abgeordneten müßten bieben oft ihre Bollmacht Überfchreiten; unb weil‘ fie alsdenn ihren Committenten, benen fie in ben Streifen nach gefchloffenem tandtage Bericht abflatteh. mußten, verantwortlid wurden, fo unterfagte ber Ehurfürft bie — (9). Hiedurch wurde das (93) Ebendaſ. €. 443. 445. (94) Beylage 15. tom Safe x 1679 $i 1701, NI das Band ber Stände geichwärht , bie Kreisverlamm⸗ lungen vermindert, und bie Abgeordneten blieben nor wurfsfrey. Da bie Stände dieſen eigentlichen Grund nicht aͤußerten, fo beſtaͤtigten fie hiedurch ſtillſchweigend die Angabe des Churfuͤrſten, welcher die Berichtsabſtat⸗ tung als unnuͤtze Formalitaͤt verwarf. Die Zufammens berufung der fanbtage hing blos vom Fürften ab. Die Dauer beſtand im Derhältnig zu ben Berathſchlagune gen; bie Stände wuͤnſchten oft felbft fie abzufürgen, unb fegten im Jahr 1621 bie Dauer auf ttey Wochen feft (5); in fpätern Zeiten aber wurbe vom Fürften die Dauer biejer landtage oft willkuͤhrlich beſtimmt (5). €^» forderte er im Jahr 1685, hof bie Deputirten nut in kleiner Anzahl den fanbtag beſuchen, und dieſer nicht länger als funfjehn Tage Lauren follfe (27). Im Betreff, der gefeggebenden Gewalt erweiterte ber Zürft feine Nechte,. und behauptete bey Streitigkei⸗ gen bet Staͤnde, wenn fie Bezug auf ben Staat hätten, Der einzige Nichter zu fenn (79). Seine von Berlin - aus überfandten unb durch den Druck befaunfgemachten Edicte erhielten fogleich gefeßliche Kraft; bod) bey Abe . feflung ber tandrechte von 1620 und 1685 wurden bie Stände zu Rathe gezogen; noch im Jahr 1698 wurben einzelne Verordnungen in Betreff des Hofgerichts ben Btänben vorgelegt, unb biefe brachten aud) anf dem taubfagen zuweilen Gefege in Vorſchlag; bod) blieb e bem Gutarbten des Sürften völlig überlaflen, in wie fern er auf diefe Vorſchlaͤge uro — wollte. (95) Bandtagsapfchieb von — (96) Geſch. Pr. Th.5. S. 452. 7) Reſcript vom 15 22 1685 (93) eio. Pr. = 5. ©. 303. | D 182 | Ue Vierzehntes Buch, Im Betreff der Kirchendifciplin wurden mande neue Geſetze, beſonders durch die Sitcbenvifitationen, gegeben, uͤber deren Aufrechthaltung der Hauptmann, unb dann aud) der Erzorieſter vorzüglich wachen ſollte. Manche Geſetze find ſehr characteriſtiſch. Die Pfarrer ſollen (id) für uͤbermaͤßige Trunkenheit, beſonders mát rend Verrichtung des Amts, huͤten; bie Erzprieſter fol, len ſich mit den Pfarrern uͤber die ſymboliſchen Buͤcher unterreden, ader dabey Gezaͤnk und Gebeiß dermeiden; man ſoll den Predigern das Ihre geben, „denn Sott und feine Diener wollen mit uns effen.„ Damit bie Pfarrer ihr Amt recht treufich verwalten Fonnten, wurde ihr Gehalt in ben beffern Stellen auf 150, in den ſchlech⸗ fern auf 110 Marf und funfzehn Achtel Holz beftimmt. Für eine Taufe wurden dem Pfarrer ſechs Grofchen, bem Schutmeifter von jedem Pathen ein Groſchen gege ben; fürs Aufbieten zehn, fürs Trauen zwanzig Oro fen: ſechs Srofchen fine ein gewoͤhnliches, und zwan⸗ sig Srofchen für ein fanerliches teichenbegängnig. Zu Weihnachten, Oſtern und Pfingften follten bie Pfarrer ein Sloren jum Stof Wein erhalten, unb fie follten, weil ihnen Paulus jede unehrliche Handthierung unter ſagt hatte, weder Brandwein nod) Bier ſchenken. In jeder litthauiſchen Pfarre wurden vier Bauern unter bem Namen der Potablen beſtellt, welche wechſelsweiſe bie Dienſte des Gloͤckners verrichten, ben Pfarrer ben (tb nen Amtsverrichtungen "führen; auf bie, welche gat nicht zur Kirche kamen, Acht geben, und ſolche, wenn ^ ÉBermognungen fruchtlos wären, ind Halseiſen ſtecken; auch bey dem Gebetverhoͤren immer bey dem Pfarrer ſeyn ſollten, „damit fie einen bekannten und getreuen | | | Y Ä dom Juhr i679 bis 1701. 183. Wenſchen umb ſich haben, und nicht irgenbb be ben trino fenen fente. umb fitíawern in allerhand feibes » und e bensgefahr gerathen. „ Sie follten bem Pfarrer ben. Anle⸗ ‚gung einesDbflgartens helfen; denn man hatte waͤhrend ben Kirchenvifitationen noch feinen Obſtgarten in litthauen bemerft; und bie Pfarrer wurden daher ‚wenn fie nicht faule Patres feyn wollten, zur Anlegung etmognt.. Ci» Srauenjmmer, die unehelich gebohren, follte, zur Straße der. Unzucht, das Kind allein alimentiren, und dreh Sonntage fang Kjrchenbuße hun; ber "rig | aber ſollte nuc. Einen:Sonntag Kirchenbuße thun, zwanzig Mark, wenn et aber vermoͤgend ſey, Mund Mark, die Hälfte ber Herrfihaft, bie Häffte der Kirche‘ als Strafe erlegen. Wenn ſich beide. nachher heirathe⸗ ten, folite ihnen bie Kirchenbuße exfaffen, bie Straße nur: zur. Huͤlfte etíegt werben. Wenn eine Frau nach der Hochzeit zu (donell entbunden wurde, fo follte (ie für jede Woche, weldye an des rechtmäßigen Zeit fehle, ei Mark Strafe erlegen, und wenn bie Hälfte. bet 8 a. fefe, nod) uͤberdem Kirchenbuße thun (), Die Sanbesnrdnung von 1577 wurde buschgefehen umb ernenert. Merkwuͤrdig waren darin ble Beſtim⸗ mingen bet Präfeription bey Exbfällen, für bewegliche Sachen auf ein Sar, ſechs Wochen, drey Tage, und für unbewegliche auf ein und breyfig Jahr, ſechs = Ä der und ten Tage. Noch galt ber Sientefauf, wenn ein Haus abbrannte, fo wurde derjenige, iz fi) den. Zins davon gefauft hatte, - verpflichlet, nach . ticae deſſelben gum Werthe des Hauſes feinen- An« Mi theil (99). tiechenbiſtation — Am von 1639. und Kircpensifisation von 1698. ? me *. 4 ; Vörjehntes Buch, - Wiedererbanang beyzutrogen, folglich fein Ca⸗ al noch) eimnal ju geben. Die Ingroſſationen auf dtifche Grundſtuͤcke wurden eingeführt, und bie Sim | auf fedis Procent beſtimmt (7^). Mit Gens ng der Stände wurde ein fanbretbt im Jahr 1620 gefaßt, welches bie Rechte des Fuͤrſten in. mane ' inſicht erweiterte (79), unb im Jahr 1685 wurde wis t ein neues. vandrecht gedruckt. Beide Landrechte wurs n Grundlagen des kandrechts ven 1721, welches nod) genwärtig gilt. Das Wechſelrecht wurde für SDreufen nau beſtimmt, unb bie mehreften faufmännifchen Faͤlle tfchieden (7^). "Ganz eigenthümlich mar bas Seſeh, f jeber, ber einen Progefi gemonnen hatte, einen Gib fegen mußte, den Richter nicht beſtochen zu haben (7*9). )ie Eriminafgefege waren tGeilé in der tanbeéotbnung n 1640 und in bem preußifchen fanbred)t enthalten. in paar fhredfiche Strafen: bad Ausfchneiden der unge für. &ottesläfterer, unb das Verbrennen ſolcher auberer,. bie mis bem Teufel ein Buͤndniß gehabt, (imb eylich noch beybehalten; aber in.den ganzen Eriminab fegen athmet jene Schonung und Achtung für Menſch⸗ it, wodurch Preußens Criminalgeſetzgebung (ido auch ch je$t auszeichnet; und erfreulich iſt e& für den Maw enfreund, wenn er (don im Jaht 1620 nachfüehenbe orſchriften findet: die Gefüngniffe ſollten weder ſinſter 4 imn fondern fe serhaffen (eon, bof fit - pe — von — o1) Gel. Pr. TH. 5. ©. 23. 24. No») Wechſelrecht von 1684 in Grube Corp. Coof. Pret. 3 P 273 — 277, dun Verondnuug wegen des Jarsmonti Victore von 1 November 1698. ! | | | h PR MERERI m tom. Sahe 1679 Bid i701. 185 ber Gefunlgeit der Verhafteten ſchaͤlich wären, med fie nicht zur Strafe, and uid Glos. zur Yufbemaßsung‘_ ber Cidjuttigen , fooberix auch der blos Verdächtigen — —— Geitimme wären. — Miemand ſollte auf bie bloße An gabe des Klägers, ſondern nur alsdenn verhaftet wer⸗ ben ,: wenn bas Verbrechen wahrſcheinlich feys unb wer Buͤrgſchaft leiſten könnte, follte blos bey einem Capi tal Berbrechen verhaftet werben: Niemand jofite anf Zeitiebens: zum Gefángni verbammt werden, unb wer — 7. auf eine longe Zeit jum Gefaͤngniß bey Waſſer und Brodt vemctbeilt. ſey, folie, damit feine Geſundheit nicht leiden ıhöge, puweilen aud) andere Speiſen erhalten. — Schwäche: Perſenen weiblichen Gefchlechts und kraͤnküche Gefangene ſollten noch gelinder behandelt weis ' ben, — Miemaud ſoute ‚um Gefaͤngniß fange unver⸗ hoͤrt bleiben, nur einzig uͤber das Verbrechen verhoͤrt werden, woräber er angeklagt fen, unb nach gehaltenem Verhoͤr ſollten bie Richter veiflich überlegen, ab auf bis Torgus zu éfennen ſey. Dieſe follto nicht gebraucht. werden, fp lange ned) eim anderer Weg qum: Beweiſ⸗ möglich wäre; auch máften, um fie anzuwenden, midy tige Beichulsigumgsgrände, nicht blos Argwohn ober Angabe bes Klägers, flattfinben; megen ber unfhulbig erittenen Tortur folkte jedem eine Schadloehaltunge⸗ fíoge offen ſtehen. Man (alite bey bec Tortur auf big teibesbefchaffenhrit.und etwanige Hunden bez Angeklag⸗ ten Muͤckſicht nehmen, unb fein ftbinengeres Weib tow quiren. Ben Angabe. ber Baubereg folite nur. in bem Soll auf bie Tortur erfiunt werben, wenm jemand einem endern zu bezgubern gedrozt babe , dieſem holb Darauf €i Ungluͤck widerfuͤhre, unb bey dem Angeklagten Zau⸗ Mss EE Zu 186 a Vicſehan * berbuͤcher unb ſeltſame Inſtrumente — aite, et auch mit Perfonen, die der Jauberey verbädjfig vo ren, Umgang gehabt Habe; und es follte alsdenn nod) . $a6 Bekenntniß geprüft werden, eb bab, vas a ge trieben, auch wirflich Zaubesen geweſen (en. ." Niemand fetfte ohne auszeichnend wichtige Brände zwerymal t» | quick werden; fein Weib eher als vierzig Tage nach t Geburt; bey Perſonen unter vierzehn Fahren faͤnde keine Tortur (tatt, fonbetu Ratheuſtreiche. — Dent job gen völlig verfchont bleiben, dafern nicht: abfcheulict Handlungen, ober ein vorbergegangener feünbfidy te benswandel fe diefer Schonung unwuͤrdig gemacht habe. Das während: den Schmerzen abgelegte Geſtaͤndniß ſollte nicht einmaf niebergefchrieben werben, fordern nut dasjenige, welches "or — Tortut beftätigen würden (7*5). - Sehr vortheilhaft atten (id alfo bie preuhiſchen Criminatgeſehe feit der Landesordnung von 1577 bis zur Erſcheiming des tandredyts ton. 1620 verändert. In ‚einem längere Zeitraume, emit) bis sut @efcheinung $e? fanbreches von 1685, (inb bie Beränberungen vidt fe vortheilgaft. — Groͤßtentheils werden bie vorigen Oo . fefe 6eftátigt , zuweilen geſchaͤrft. G6 wirb bem £u achten tes Fuͤrſten überlaffen, Perfonen, die durch Oo burt und Stand von ber Sortur beftept (inb, derſelben wieber zu unterwerfen. Die haͤrteſten Todesſtrafen blie⸗ Gen das Viertheilen für Verraͤther, unb ber Scheitern Haufen für diejenigen, welche mit bem Teufel ein Buͤnd⸗ . mig gemacht, Menſchen durch Zauberey getoͤdtet, ode Eun bie Segun — haͤtten; nii "" - Qvo —— von 1620; ét Sud. \ * *- ” "ont n he i6ry | Bis 1702. o 187 das Stab :wurden für Giftmifcher beftimme;, anb bie - Strafe des Ehebruchs bergeftaft geſchaͤrft, baf.bie che maligen Fuͤrbicken nicht meht ſtattfinden, ſondern der Ehebrecher mit dem Tode, werigitens mit Landesver⸗ weiſung, befteoft werben follte (795). Die Abfaffung ber beiden Landrechte war für. die preußifche Juſtizverfaſ⸗ fung vem größten Mugen, weil die Geſetze mehr Be ſtimmtheit erhielten. - Wo dieſes nicht flattfand, follten nicht die bisher üblichen Haͤlfsrechte, ſondern Abgeord⸗ rete vom Fuͤrſten unb ben Ständen nad) Billigkeit ent⸗ | fcheiden (*9*). Das fanonifche Recht fam deshalb. bey den preußifchen Gerichtöhöfen Völlig ‚aus tem Ge brauch (7). Das römifche Recht behauptete fid) noch Durch bie Borlefungen , welche darüber auf ber Königes bergfehen Academie gehalten vourben, Das fongobaty bifcbe lehnrecht war ‚nicht: am Geſchmack bee. Stände. Die Ehurfürften wünfchten ſolches einzufuͤhren, weil zB vortheilhafter für den Landesherrn als bie preußifchen - fejnred)te war; allein die Stände befchmerten fid) darüber (75), unb bie preußifchen tehnsgefege wurden gefammelt und in das Landrecht aufgenommen (799). Die Poltjengefege dieſes Zeitalters wurden anfänglich auf ven fanttagen und durch tanbedorbnungen ‚nachher - durch Färftliche Gbicte ‚gegeben. _ Merkwuͤrdig war bes Geſetz, tàg fein Dienfibote (id) vermiethen follte, fo " ihn die — ſtines Gebertsorts ſelbſt mie ITA (105) Landrecht von 16855. 6te6 $u4. (106) Beylage 24. (107) Sabme Differtatio de exigus auctoritate juris cano- nicl "in "Pruffia, | (108) Beylage a. ? uc kandrechte ven 1620 und 16g 5 Qu y. | * 950. Wiergehnted Vuch, then wollte. in Knecht erhielt dreyßig, eine Map sehn, eine Köchin fechzehn Mark ten. Den Baur und ihren Weibern wurde das Tragen von Sammet und Beide verboten, bod) wurden ihnen noch ſilberne Gaͤrtel und Knoͤpfe geitattet, Bin Maurer» und Zimmer mannsgeſelle befam in der fangen. Tagen zwanzig, a ben kurzen (eden Groſchen Acheitsiegn (77) Di Tonne Bier galt 1633 zwoͤlf Mark, das Pfund eroi Brobt drittehalb Schillinge, das Pfund fein ob jebeutelt Brodt fünf Schilling. . Dem SOtülgenbraut vurden anderthalb bis zwey Marf auf die Tonne, um ven Bäder auf einen Scheffel Roggen ober Weijer echs und zwanzig Orofd)en Profit geftattet. Die Fleiſch⸗ reife waren verhältnißmäßtg (on hoch. Vam beften Rindfleifch galt das Pfund Geben Schillinge, bas Pfund Pped! ſechs Grofchen, ber beſte Kelbebeaten vierzig bit unfjg, der befte Schbpfenbeaten brepflig bis vierzig, in halbes famm breyfig bis funfiig Oroſchen. Dom eften Rheinweine galt ber Stof dreyßig, vom. geringere ier und zwanzig Groſchen; vers beften (panifden Wein er Gtof dreyßig Groſchen, Grengsrin quól(, und be hiechtefte ſechs Groſchen. Doch galt ber befte litthaui⸗ fe Meth achtzehn Groſchen, ber befte Koͤnigsbergſche jerzehn Beofehen. Deu Sofern wurde fünf unb gov 9 Procent Gewim geftastet; aber ihnen woͤchentüch ne Tore gemacht. Das Schott breygehnläthigrs €i» VU. galt vier und zwanzig Srofchen, unb der Goldſchmied hielt dafür ſechs Groſchen Arbeitolohn. Der Grob⸗ hmied bekam zwey bis drittehalb Groſchen vom Pfunde iſen Arbeitslohn; und der Zentner reines Zinn galt fei (116) 9anbeierinung von 1640. vom Bahr (699.88 yo. ig - fo Oulbm. Die Heften Stiefel eon Gorbiion Tolles —— ten adt Guíben; bie Schuhe vom beſten Corduan zwey Sulden zehn Oroſchen. Das Paar der beſten Pferde⸗ geſchirre fojtete zwanzig Gulden, und der beſte — zwey Gulden. Ein Tagloͤhner bekam funfzehn, wenn er GSſſen init bem Geſinde erhielt, ſechs bis x Sroſchen (7) Diefes waren nur Preife für Könige berg, weil jedes Hauptamt feine eigene. Ordnung ent» warf (*). Sad) ber Sowerainitaͤt wurden nut wes wig Polizengefege im fanbe mehr entworfen, fonberm. : ihre Defolgung wurde vom Hofe aus burd) Gbicte, bie Grube (79) fammelte, dem tande gut Pflicht gemacht. Mach Vorſchrift diefer Geſetze wurde bie Gerichte« barkeit in biefem fanbe nod) von ben Jprivifegirten unb: von bm vom fanbeöherrn angefeßten Gerichten vore soaltet, and bet fon im, Jahr 1669 gemachte Vor⸗ ſchlag, die Prozeßkoſten vom. Kläger voraus bezahlen: zu laffen, wurde als Bedruͤckung der Armen von den Ständen verworfen (^7). - Die geifllichen Sachen ftanden unter den Eonfiftorien. Das Samlaͤndiſche bes. ftanb aus, bem Official, welches gewöhnlid, ein Hofges richtörath war, unb drey weltlichen Beyſitzern, bem. Generalfuperintendenten und drey geiftlichen Affefloren, : wozu am haͤufigſten die tre». Pfarrer der Königsberg, fchen Hauptkirchen beftellt wurden. - Das Pomefanifche: zu Saalfeld beſtand aus bem Official, einem weltlidyen unb ave» geifllichen Aflefioven und tem Ülotarius.. Nechtsangelegenheiten wurden von ben weltlichen, theos logiſche (111) Taxordnung ven 1635. Ä (112) Grube 1. c. P. Il. p. 126. (113) Grube Corp. Conflit. Prut. P. 3. (114) Duch 13. Ql. 20. | 90" Bierzehntes Buch, ogiſche u von den geifichen Denfigera nt(dieben, In Slaubensfachen follten bie- Oberrathe as Conſiſtorium ju Rathe ziehen. Unter feine Gerichts⸗ attt gehoͤrte alles, mas bey Schließung unt Iren jung ber Ehen vorfiel, alte Diſpenſationen, alles, wos iuf. Sircbenbücipfin, unb alfe& , was auf Amtefährung ver Geiſtlichen Bezug hatte. Auch wurben alle Verord⸗ ingen in geiftlichen Sachen durch bie Eonfiftarien 6» anntgemacht. Sie fonnten mit Geld, Gefängniß unb. Riechenbann beftrafen, unb bie Appellationen gingen on a8 Hofgericht (^79). | Qu Königsberg hatte jede. Stadt ihr eignes Oo icht, welches aus einem Richter, Schöppenmeifter und wolf Schöppen beftand. Geringe Angelegenheiten wur en vom Nichter,, wichtige Sadyen vom ganzen Schoͤp⸗ enftuhf entfchieden ; und jébe der Königsbergfchen Vor⸗ kädte ober Freyheiten hatte einen Richter unb Schoͤp⸗ en (77). Das oberburggräfliche Amt, welches im Ramen des Dberburggrafen vom Dfficial des farhtände ben Eonfitoriums, bem Subflituten be& Advocatus fci unb bem Amtsſchreiber verwaltet wurde, unb in [tert Zeiten bie Amtsſtube hieß, folkte urfpränglich nur ie Serichtöbarfeit auf der Burgfreyheit verwalten (777). Zald aber wurden biefem Gerichte auch bie Adlichen und ie ‚hurfürftlichen Bedienten unterworfen; aud) erhielt et Dberburggraf bie Aufſicht über die Gerichte ber fünf ädtichen Freyheiten e» a“ Wettyericht richtete über (115) Lydicios Not. Ducat. Pruff. p. wen (116) Ehendaf. ©. 148. er ; (117) Ebendaf. p. 132. (113) Wegen der fünf fegpegen — Syuriébiction, vom 15 Auguft 1673. | vom Jahr 1679 bis 1701. 191 aber: alie Contraventionen bey. Handel und Gewerben, | and: beſtand zu Königsberg aus zwey Buͤrgermeiſtern, ‚weg Schöppen, zwey Kaufleuten, und dren: Abgeordne⸗ en qué. ben. Zauften der Schuſter, gleiſcher und Baͤcker (279), - : Den sandgerichten wurde feit bem Jahr 1688 bie Serichtsbarkeit über bie Chllmer genommen, (7^). Sie ſuchten zwar nad) bem Jahr 1664 ihren Gerichts bezirk zu erweitern, er wurde aber in bie Graͤuzen, welche er bor dieſem Jaͤhre gehabt,“ auf bem Landtage von 1672 wieder zuruͤckgewieſen. Sie blieben ben tandgerichten in Deutſchland gleich. Graͤnzſtreitigkeiten, Kauf⸗, Eeb⸗ umb andere Vergleiche und Theilungen wurden durch eine Commiſſion des zandgerichts vollzogen; ſie machten die Zaren, halfen bie bewilligten Steuern einheben, muß⸗ fen quí tie wuͤſten unb caducirten Huben Acht haben, and überhaupt bie Poligey auf bem platten Lande before — gen. Sie (agen daher auch auf fleißige Beobachtung. des Außen Gottesdienftes; aud) war deshalb bey dem —- Gebetverhoͤren jehergeit ein. tanbichöppe gegenwaͤrtig. Die Sefionen wurden. jährlich viermal gehalten, - die Prozeſſe wurben ſummariſch behandelt; die Parteyen mußten pet Gufid) unb oue Advocaten erjcheinen. “Dex Pröfes ‚bekam einige Naturalien unb Sud) zur Hoffleie — bung, Cr.unb bie tandfehöppen hatten auch den Genuß ' . einiger wüften Huben. Ein Drittel ober Viertel der Sporteln, welche fie blos. für Eitationen unb Strafen erhielten , wurde unter ihnen vertheilt; das übrige, wel, ches ejf anfehnlich war, an die fuͤrſtliche Caſſe uͤberſandt; Seſ⸗ (119) Wettordnung vom 12 April 1631. . (120) Sbiuationéab [ih von 1638. | iJ 92 , Vierzehntes Buch, Zeſſons⸗ und Urtheiisgebühren aber fanden richt hatt (^^). Die Eonfirmationen und Ingroſſationen ingen an bie Hauptaͤmter; bach war das Amt nicht bes edyigt, das Lierheil abzuändern, fonbern wer tamit mzufrieden war, mußte and Hofgericht appetliten ("^"). Die Hauptleute felbft ffrebten ihre Syuriébiction äber bie Städte zu erweitern, und machten, wierwoßl nicht ofat Biderſpruch, den Anfang, ihre Gefchäffte durch Ber yefer verwalten gu laſſen (53). Dieſe Sefchäffte wa⸗ en Verwaltung bet Gerichtsbarkeit über ben Adel und. ie Gutsbeſitzer in erfter Inſtanz, Ausfuͤhrung ber fürfte chen Mandate in ihrem Keeife, Einhebung ber Su ide, auch follten fie zu Kriegszeiten das ihnen anver⸗ 'aute Schloß vertheidigen. Sie hatten auch bie Aufı ht über das fürftliche Deconomie; IWefen in ihrem "reife, und waren bey bem Verdacht ber Untreue eu em ſummariſchen Progeffe unterworfen. Ihre Zahl at nicht getan. beſtimmt, Deshalb nicht jederzeit gleich. (re. Würde wurbe blos Eingeboßrnen vom Abel m Heil, und fie tangirten unter einander nar) bem Alter rer Dienſtzeit. Wenn einer abging, (o waren bie 'egimentöräche verpflichtet, zwey bis drey Perfonen ju febigten Stelle vorzufchlagen; unter téejen Gatte ber | nbeóbert bie Wahl, melde er, wenn er (id) im fonte. ıfhielt, innerhalb ſechs Wochen, wenn er (id) aber ißerhalb Preußen befand, innerhalb vier Monaten ber nnt machen mußte (’’*). Um bie Sehe haͤufigen Des T | frau | (131) Eurela von den preußiichen Landgerichten tes Aftlichen Dreußens, $. 14 — 16. (123) Ebendaf. $. 14 — 16. (133) Triplica in puncto gravaminum $ Suny 1690. (124) Lydicius Not. Duc. Prhif. p. 106 — vào = vom Jahr 1679 bis 190v, 183 ftaubationen ‚bes Bernſteins gu verhindern, wurde id Sifchhaufen em befouberes Dernfleingericht angeorbmet, — | welches (ib ,. fo oft es näthig jeon würde, unter bem SBorkg des Hauptmands verfanimien (elle (775). Der Advocatus fifei mußte ben Fuͤrſten, wenn et beym Hof gericht verflagt wurde, .vertheibigen,. und bie filfafte fchen Serechtfame wurden genau Deftimmt (775); alle Eontributiong, ficent », Jagd und oͤconomiſcht Sachen rourben dem fummarifchen Prozeſſe unterworfen (17). Das Hofgericht ſtand in ben aͤlteſten Zeiten mit ber Mes, gterung in genauer Berbindung. ^ Die tier Regiments⸗ | räthe waren ben Seſſionen beyzuwohnen berechtigt; — S ágfid) follte es der Ganjfe, zweymal wochentlidy wes nigftens der Dberburggraf thun. Beſtimmter Präfes mat ber Hofrichter. Fuͤnf Benfiger waren von Abel; bie drey übrigen bürgerlichen Benfiger follten Doctoren ber Rechte feyn, unb bie beiden außerorbentlichen Pros fefloren: der Rechte follten bey häufigen oder ſchweren Gefchäfften theilnehmen (77^). Verſchiedene Hofge richtsordnungen beſtimmten bie innere Einrichtung und, ben Gang der. Gefchäffte (79). Man fuchte Abkuͤrzung der Prozeſſe, ſtrebte den Advocaten Einhalt zu ‚hun, und bie jegt übliche Suͤhne einzuführen (7). Den . Sofgerichtsräfgen wurde aber noch tur ein befonderes | | "T (125) — —— von 1644. : (176) Reglement in fiffoli(en Sachen vom 30 July M (127) Beylage 14. (128) Hartknoch 1. c. p. 660 — 661. (129) Hofgerichtsordnungen von 1578, 1383 und 1602. (130) Kofgerichtsordnungen von 1632 und 1653. Geſch. pr. 6. 20. o 4 . 194 Vierzehntes Dh, T Geht bie Uebernahme von Xutehen iind Curatelen (7), amp bent. ganzen Sefgerichte bie Annahme einer Klage en fuͤrfllichen Fauchaltungs⸗ und Kammerfachen unters fogt (77); viet Collegium aber hatte fid) durch tispav senfichkeit auch (djon m damaligen Zeitpuncte Mchtms em Zutrauen erwerben (^9). Ein ptivifegirter Ge vichtshof blieb qu Königsberg ber academiſche Bent, weicher mod) Civil⸗ und Criminal » Jurisbiefion aut $6te (90). — | ‚Ein neuer privilegictee Gerichtshof entfprang feit der Einwanderung ber franzoͤſiſchen Coloniſten, tener Curfárft Friedrich Wilhelm auch ihre eigne Gerichts barkeit zuſagte (75). Und in ber Folge wurde feflge ft, tof, wenn ein franzbfiicher Eofonift der Des Haste fen, das Mecht wot bem franzoͤſiſchen Gericht genommen werben müffe (5). Dieſe erhielten ihre ‚eigne Prozeßordnung (737); wegen der Reviſion aber eſchien die Verordnung erſt unter ber Königlichen Re ſtanjoͤſiſches Coloniegericht, welches aus bem Richter, sierung (3°). Unb Königsberg erhielt in beſonderes que (131) Edict vom 15 July 1699. (132) Verordnung vom 25 July 1644. . (133) Seſch. pr. Id. 5. €: 76 — 78: (134) Lydicius Not. Duc. Pruff. p. 101 — 106. (135) Edict-de fa Seren. Elect. de Brandenbourg, qni expoft toutes les droits, frapehifes et privileges, que fa Seren. Elect. accerdera aux Frangois etc. le 29 d'Octobr. 1685. 4 (136) Gbict vom 19 Juny 1000. qt sas . (137) Procefordnung , wie bey allen framoͤſiſchen Gerichten verfahren werden fol. (138) Verordnung, wie in Kevifionis Inftantia in den frau, aöfichen Proceffen verfahren werden fol, bem 9 Det. 3701. dom Sa 675 " r701. |» 439j jtoey Mes lint inem Sectechle beſtand (99), Dad Off dd Fifei" (Mite uürſptuͤngich Wü det die Berecht⸗ ſame và Gitter und uti. dfaiſ het ata Eger wachen! keine gebßete Rethte, als jeder audere Möge, befißen: Alein die Stände ffagten, daß bie Rechte des Fiſcus ervotiteit'iotiber (55 Bey ſtreitigen Rechten des Sans desherrn uli. ber Untertdaüen ſolten/ igémüg ee eutakion von 1653 ,- parts curiae entſchelben VDoch farid dieſez ntenidfé futt; "Stände aber GUftén fd noch im’ Tape 1699: ſolches pt forbetn befedtigl; Qu) " berholteri aber zugleich ble gdjoH verſchtedentlich tie brachte Beſchwerde uͤber bie Machtſpruche des Sri ften LH); Die Appellatidnen óihgeh mad) erlangter Souverainitaͤt ans Tribunal/ welches 1657 eingerich ⸗ tet wurde, und ſich in Srigtingeedtir ı März is zum 12 Apell'; ‚im Heröft aber vom ı Drtober bis 12 No⸗ veniber verſammlete (f^). MPfaͤſes deſſelben war eine) — von den Oberraͤthen, mehrentheils der Oberdurggraf e dber Canzler, bet díóbenn dudy den. Tibet des Preäfidens ten des Oberappellationsgetichts fuͤhrte. Das Gericht ſelbſt beſtand aus Fünf adlichen unb brey buͤrgerlichen Aſſeſſoren, welche ait drey Jahre erneuert, eft aber aud) beſtaͤtigt wurden. Die Stände wuͤnſchten . bits letztere am Ende dieſes Zeitraums; allein der Churfuͤrſt, abgeneigt,; Maͤnnert von Einfluß unb Anſehen unver⸗ — in einet ae ee iu ergalten ; flug : en - (139) L'Étósq Dif de a Jil Ja. Ba Res - giomontani. . (140) Beylage 22. DI E : (141) Suijoge n2. .:: (142) Berfaffung des Oberappelotishsperiihes ons. — 496 |. Pissgehutet Au, "gl ihnen m" 08,5). Wem Tribunaf ging bie (erc Jlppsllating am ben. Epurfärftere, brc fic) für berechtigt. biet, bie irtblle dih Sibangls. noch Gur befinbep. afjtinbern-(7*^) amit bie Serd⸗ aber (it unpifsieben jvaran. - id nul HS Eat qs : Die ·Criminal ·¶ Zuflig. zeurhe- im Jafopge tide Geitraumt, anf . bem, faube, nodi ‚pen. ben -Sanbgerichten “ guégeüót „. unb im Jahr 1.63 1. forderten die Oherſtaͤnde: „bie. Tortur, folle durch einen Stadtſchreiber ober fant» geſchwornen gefchehen,. unt dabey ber Amts, ober Korn ſchreiber bas Protocoll fágren. Die Aemter übergas pen bie Cziminglverbsecher. geroößnfich. ben Städten, und bie Sandgerichte verlohren feit. Entftehung des Hofhals⸗ gerichts voͤllig die Criminal« Zurjebiction (75); bie Abs "lichen aber, ; welshen.in jhten Gtepn-bie obgre Gerichts, barkeit vertjehen war, behielten; Dies Privilegium, wel⸗ ches aber in fpätern € Zeiten wegen der. damit verknuͤpften Koſten äftig wurde. Das Hofhalsgericht arhielt feinen: Urfprung bald nad) Entftegung der Souveraipität, nad)bem ſchon die . Stände ungleich früger beu ABunfch barnad) gehußert hatten. , Nachdem. ef -vom Churfuͤrſten beſtaͤtigt war (ir), wurde auf Anſuchen der Staͤnde manches babey geändert (1). &s wurden demſelben nicht blos gemeine Leute, ſondern Aie unb. djurfárfitide De (143) Kefeript wigen Bandelung des Kppellationdgericts von 1700. | (14) Kefept an. die „preußtfhe Bitglptung tom 25 Zul. 1695. (145) Kurella von den — 5. 15. (146) Reſcript vom 26 May 1659. (147) Reſcript vom 11 Auguſt 1663. und 4 October 1666. und,ıg me. 1663. ! ! u eon geha ner "TS yon. ue tiec; ^ie fich- eines‘: "Ceihninatoerbtecjens ftis ‚ gentücht haften!;'- intéRódbfeh ^to - Hofhalsrichter ſolite von Adel, unb tie ſechs Beyſitzer Bortoren tet Rechle ſeyn (+). tit Ausiiahme Véc Ablichen, web cheit bie Obergerichtsbarkeit verlieben wär; mußten Go Mekbrecyer von den Gerichten in tie Foflrfflkffe des Criminalgetichts, welche damals erweilerk⸗ wurben,“ ab⸗ geliefert werden. Die Advotaten wurden berpfiäjter, fiib folcher Verbrecher, die kein Gertidovil' efüpéti ami zunehmen / und erhielten: dafuͤr gue Eutſchaͤiguig Be frepung vor ben Chargengefällen. - Oy losgeſprbehenẽ SBerbrecher wurde Gerpflichtet , einen Gib zu leiſten, bad — et biefe fes(pretbumá nicht durch Beſtechung erhalten babe. Das Offiefom Fifei follte uͤber: Ablegung bieſer €ibe: wachen — und alle Seuben hr Deimmalſacher⸗ wurden, ſich vor dem ‚Sergatögeriäje wr Stellen, "ve pflichtet (759). X er sh gis ure] | Bey affen biefert Chibióctingin ktaͤgren tie Stande - Boch nicht jeften uͤber Mangel der‘ Juſtig p tele weil ſie eine Vollkommenheĩt Tovbectón, "wie, fot'fanje bet! . Menſch nod) abhängig von Sdorubeit und telbenfafe ! bleibt, auf Erden imerreichbat 4t, theils well ſie bey dele⸗ girten Richtern oder fuͤrſtlichen Comniſſarien, fo off das Urtheil zu ihrem Nachtheif ausfiel, verletzt dd ſeyn glaubten (8). Am lauteſten aber wurden dre Kagen in hu bet disco d L — die Polen das —— 3s N Vi⸗ * N . oo. ' . ^ t 48) Confütetin —E— aylici son 1668.: (149) Puncta, ip byym KHofhalsgeright. in Acht zu — vom 2 September 1698. (150) S9tefcript vom 16 May 1698. (151) Seh. Pr. Th. 5. 6.405. - i 1,3198 pe AD, —— des Fuͤrſten arweiterten ea) maͤß ben Beduͤrfniffen bed Laudeß Wetten ép die — varmqls bewilligt; unb oft waren einige Sabre perſtri⸗ den, ohne baG.hie Staͤnde ben geringſten Abgaben un terwarfen waren. Die ſteigenden Preiſe aller Bedoͤrf· . ife, qup ber im Verhoaͤlcniß finfeghe Werth bes Me tale, achten htm Bürften größeres Einkommen note — menbigs mehr. uod) die vielem Kriege, unb bie Noth⸗ wendigkeit, ein befrächtliches Truppencorps halten iu muͤſſen. Gerabe in biefen Kriegen wirken bie. Abgaben — yerbieffältigt ; unb, ‚entfehulbige Dusch, bie dringende Oe fahr, nidi auf die bewilligge, fondern nothwendige — wnme Oyidédt genommen; bie ausgeſchriebenen Stenesa mußten. durch militairiſche Grecutionen deßhalb .— eingetrieben werben, weil inan. größtenteils im fanbe - ^ Wneft .das augenblicklighe Unangenehius bet Abgaben fühlte, als bie weit größern Aufopferungen erwag, bie - ‚ber. Seinb forderte, wenn das fand gegen feine Einfälle aus Mangel ter. Qubfiftenz nicht gebhfig "vertheibigt - werden fonnte, Die Beſteurungsmethode blieb [eit Die, ‚ hen uͤbrigblieb, war, im Betreff der geforderten Hum⸗ me unb der Einheungamethode zu unterhandeln. Wenn ‚die Subenfleuer: ſtottfang, fo mufiten bie Ctábte eine — Dermögensfteuer erlegen. ZJede Stadt und jedes Haus ^ wat deshalb taxirt; und weil niin von jeben hundert Marf des Vermoͤgens ein-Gewiffes gegeben werden mußte, ſo wurde dieſe Abgäbe bie Steuer von den Hunderten ae | — nannt. ^X (152) Ebendaſ. ©. io e " — ftr Bei ten Staͤnden nicht. vollig Yberlaffen; denn Me Hubenſteuer wurde vom Landesherrn als die beſtimteſte Jet het Abgaben betrachtet, und alles, was den Staͤn- N | bom Yafe — 1701. ^. 159. naunt. Außerbem ‚galten im Lande. bie Korfſteuer — eine, wie nachher Koͤnig Friedrich Wilhelm ter erſte deutlich bewies, ſebr unzweckmaͤßige Abgabe, weil der Reichſte gar nicht im Verhoͤltaiß pum Aermſten beſtenert werden konnte. Dies fuͤhlte man allmaͤlig eund führte auf dem fonbe bie Piehſteuer ein, welche ben Namen. des Horn, wnb Klauenſchoſſes erhielt. Man Gebiente - fd) nachher der Traukſteuer, inbem ber Müller. feinem Scheffel Malz ober. Branntweinſchrot mahlen durfte, — ehe ihm Das GSteuerzeichen überraicht, wurde. Diefes . leitete allmälig auf bie Acciſe. Man befteuerte aufaͤng⸗ ‚lich aud) das Brodfgetreide in ben Mühlen; bann venta. be bie Ciufuür ju Waſſer, nachker aud) alle Wietualien, äulegt ‚bie Arheit ber Gandwerfer, unb auch die Aus⸗ fuge, befituert. Anfänglich wurde ber Tarif mit dem - Staͤnhen verabrebet ; in ber Folge einigfe (id) ber Fuͤrſt wegen per Aceiſe mit ben Stäbten, unb gilet trurbe, wie bey ben Magarngeldern, om Echluffe dieſes Seite raums bie Abgabe vom Fuͤrſten anbefohlen. Manche fällige Eteuern hingen mehr vom Sutbefinden der Stände ab (82), wie Patgengelder, Fraͤuleinſteuer, mb Oefdyenfe an ben landeshertn ober beffen Semille, busdy: (cbliche Begebenheiten oder Traussfälle veranlagt, Das Stempelpapier wurde vom Fuͤrſten einge - fágrt (5), und ba Die Staͤnde es ben ihren Bewilligungen - jus Bebingung machten, bof bis Einfüpeung des Estem, pelpapiers unterbleiben follte (755), fo wurde darauf feine Ruͤckſicht vase , Wm fo mehr, ba é$ burd) o 4 I 75 (153) Getinigteé Gedenken vom 22 Aug. 1687. (144) Cbitt vom 15 July 1683. (155) Gieeinigte$ Bedenken vom 15 Od. 1633. a400 . Vierzehnles Buch, - bie Regierung bereits eingefuͤhrt war, nachdem ber Churfuͤrſt das Verſprechen gegeben fatte, das Einkom⸗ men bed Stempelpapiers von ber Cimme, ‘ bie das fano erlegen folte, abzuziehen (75); und‘dle Chargens jura, eine ebenfalls neue Abgabe, bie jeber beym Ans ‚ tritt eines Amts erlegen müßte, wurben auch butd) en. ^. - Qhict eingeführt ee); aud) wurben Adelsbipfome und - alle Gnadenſachen einer neuen Abgabe unterworfen C9). | . Die Stände Hatten inbeg noch finmer:einen wid» tigen Bortheil, fo lange fie (id) Aber beftimmee Abga⸗ ben und die Einhebungsmethode einigen konnten, weil fie hiedurch von der Witlführ, fep aud) nur’ der Em nehmer, unabhängig wurden, bie (id) in bet Folge turd) Anhang, felbft ben Defraudationen, Schonung ’zu ver ſchoffen wußten (757). Sie konnten fo lange wenig⸗ ſtens diejenige Art der Abgaben waͤhlen, deren Einhe⸗ bungsmethode ihnen am wenigſten laͤſtig unb koſtbar war. Die Geſtalt dieſer Sachen veraͤnderte ſich, da woaͤhrend bes Krieges ein Kriegscommiſſariat nothwen⸗ dig war. Dies gab dem Militair die Anweiſungen mehrentheils auf die Gegend ihres Standquartiers, und ſo lange ſolche Anweiſungen gegeben und bezahlt werden mußten, mußte jeder, der nicht mit Erecution belegt ſeim wollte, Zahlung leiſten. Sehr verſchieden war dieſes von ber bisherigen Einhebungsmethode, indem bisper bie Magiſtraͤte und Hauptleute, mit Huͤlfe der | nandſchoͤpren, die bewilligten mnm einnabmen, bem | fanb € $6) Bericht vom 9 Yuguf 1682. (157) Ediet vom ı Januar 1686. (158) Cbict vom 2 Januar 1686. . (159) Beylage 18. ^ - pre j E | vom Johr i60) bif gor, —— aot Landkaſten aas zahlten, ium telefon, gemäß De vi: bell € taͤnden gemachten Bewilligungen, "dere Fuͤrſten gat» fang feiftete aber auch aicht ſelten ·Reſte fejufäiy biiesi Daher enffprang bie Berfchiebenfelt, naf die Staͤnde anf Erhaltung des banbkaſtens drongen, wer Ht inb gegen aud) in Friedengzeiten das Rriegscommiriaritet beybehielt, umb, weil hiedurch die Abgaben: beſtimmt unb puͤnctlich fielen, zu erweltern ſtrebte:: Bayer wid ben im Jahr 1680 ſchon alle Militairſachen bin Striegbh ^ commi[atiat entſchieden, welches 'obné Unterſchrift dar ' Stegievanig Afignationen ansfteilte (7^9) j ver ffepierum zu Ansfchreibung ſolcher Abgaben das Siegel abfordern - (5); und nur dewin Willen des Chirfürften. aid Vorſchrift anerkannte ("*^). Daher bus beſtaͤndige 60 zaͤnk poljfgen: Srilgécommiffapiat unb. Lanvfaffen ae befonders da das Sriegscommi(foriat wicht (o vit: als voii den Bohnen berolligt wär, ſondern ſo viel / als e$ bedurfte, anwies (759) 3 umd ihm allein wurbe Weib Recht zu Ausſtellung der Anweiſungen ertheilt (^). D Schoßeinnehmer Hoden nun dieſe Abgaben ein; «unb da tie Kaſtenherren nicht bezahlt wurden, ſo hoͤrte Redutch der Laudkaften auf (775), wenn fi (id) gleich éthv«Bidjattet deſſelben noch Fänge erhielt. Bis dahin waren ·alle Eins fünfte durch die Rentey oder Stedjnungétammer vem we — — Medo att eti o | 5 E Bar‘ — Veylage 3. (161) Schreiben der Regierung an den ‚Senerolmaige Graf von Dönhoff vom 4 Hulp 1686.- (162) Antwort des Grafeh vom:5 July ipo. Led v (163) Bericht vom 27 Augufl 1680. - - 1l (i 63) Berichte vom 8, April und 24 um 16e í (165) Beylage, 6. — (166) Beylage g- Even. pur s. PS rj 208 ,." fBingebatei Buch, | Grin wußte bey berídópe gegiftrit werten (70), I Quer 1675. murde ble'ganje Ciefiolt ber Biegteg tin best, unb. ein Kammermaiſter aebſt einigen Reckuunge roͤthen angeſezt, unb an dieſe wurken tie Ahgaben fo lange hegahlt, bis die Kriezekannner un Jahr 1004 pr wölligen Thaͤtjokeit fam, Dieſe hatte nicht, wie jeßl, . Met beſpndere Depsttemente, ſondern jtbec, den fi vofrforderte, mußte zur Ablegung ber. Rechnungen vor ijr erſcheinen (). Dre Churfuͤrſt wuͤnſchte ihr ond). Theunahme an ben ſtoͤndiſchen Angelegenheiten gu ven ſchaffen, wopon ét aber durch ben lebhaften Widerſpruch abseholten wurde (v), Bey allen Gteusen galt der Grundſatz, daß alle Abgaben in ſechs Theile vercheilt, wid hievon ein Theil ber Stadt Sonigtórsg; eben fo viel ten Heinen Btädten, unb bad übrige bem platten taub eu(eíegt wurde. , cun. Becreff der Regalien fand immer ehe Be⸗ Bree diet, Der Adel glaubte, fyeggevecbtigtéit 9 ein Privilegum feines Gitanbet (7); ber Dept hin⸗ gegen ſchaͤrfte bie SjagbgefeGe fo fr, taf auf bie Zöh ung bes Wildes in ben fuͤrſtlichen Wäldern felGR Tabes⸗ firafe aset wurde (7); unb beffimmt wumbe bem - X49 -ha& Gegen im dhurfürfilichen Gefsgen. unter f£ C7). Milddiebe, und wer fir heute, foliten mit ben Kolgam beſttoft werben... Auf jedes Töbten eines einzelnen Wildes ward. — siete. er einen "^ 667) iefcrtp som xo. Februar 1693: (168) Seridt vom z Februar 1685 ' ' (169) Beylage so. : po 3 + (170) Srylagean., - (71) "s diis vom 23 ivvember. 1646. (172) Edict vem 6 v 168 6. | vom Jahr 1679 bis 1701. 2eog Auerochſen, Hitſch ober Giinbtüjer tbbtete (site: sog Ducaten Strafe bezahle, - Selbſt bie Raubthiere aus ben in Schuß genommen, und die Töptung eines Dis ren bey fünfzig, umb eines Wolfes bep zehn Ducaten Strafe unfet(agt (77), umb bie Ginleferuug ber Sp - weihe wurde Denen, welche fie zufällis fagden, gehe ten (7°), Da.wegen der Ynfegung von Ehatnükayerg große Waͤlder urbar gemacht murben , fo entſtand (dog manche Kipge über Ginfdrdnfung des -Bentlänbifcpen Privilegiums. — pie Forſten veurten genouez Yermalset; ber Dberfgrfimeifter aber. harte in sony Dítptenfn nw eilf Oberfoͤrſter unter (ib, bie insgefommt- ingehokeg . - ſeyn ſollten, unter denen wieber bie Mildnißbereuten unb Wafdwächter (lanben (7), . . Das Regal des Storfauges worde werpadiet: unb wenn Fiſcher zufällig einen Stoͤr fingeu,. fo Warm fie ihn bem Pächter zu verfaufen . vespflidbtet. (77), Ueber das Regal bec Fiſcherey auf bem Eurifchen Safe: — wurden genque Dorfchriften ertüeilt, uud bie Defrau⸗ dation des Bernfleins zu hindern geſucht (7): da Fe ober mom, wurhen ‚bie Strafen sefehärft. Wen heimlich Yernftein fangen wárbe, folita wie ein Dis an feio.unb $e6en; wer ihm famfen würhe, wit Gefánge nig, fonbetbetweiung unb Staunenſchlag: unb wen ign verführen wuͤrde, mit Verluſt feines Surmerfé nn 90d) T— "* Joebicoi re werden Auch , mute (173) it — is. Sites. 1696. (1745 Eblet vom’ 10 gebr. 1687. - (175) Lydicius p. 156 — 158. | (079 pA ‚Dam 20 Dec. 1685. Q 77) iſcher⸗ anb Vernßeinsrbüung, sen day | Pu : | eóg — c BVuͤerſehntes mud, ci: foutbe bd&.Sttiferr am Bstrenbe- ſehr Seidel (7). Om ber Folge wurde es jebim verboten, ſich ohne Bay feon eines Strandreuters fehen zu laſſen. "Die Eimoh ner am Strände würden befonderd verkidigt. — Seem Denuncianten wurde bie Hälfte bom Werthe des Den "eins zugefägf, und ein ‚jeder, , bet (i) ber Defraut . Kom verdächtig gemacht hatte, mußte (id) vor tm Bernſteingerichte ſtellen, welches Civil⸗ und Eriminal Murisdietion erhieft. ^ Mer weniger als fechs Stof Bernſtein entwenbete, wurde nod) mit Geld beſtraft wer tin Achtel Bernſtein entwendete / wurde mit Stau penfchlägen unb Verweiſung vom’ Strände; für am Viertel aber mit Berweifung aus dem ganzem tande be legt. Wer eine Tonne entwenbete j^ follte mit dem Strange hingerichtet werden; und bte Strafe des Küw fers follte bee te Bernſteindiebes gleich feyn. "Auf Ent: wendung: des weißen Bernfteins wurden noch ſtrengete Strafen, und auf bie Entwendung von vier Pfunden der Strang geſetzt, amd dieſe Strafe ſtand auch (don auf zwey Pfunde Sortiment "ober vorzägfichen Bern ftein (79). Verſchiedene Siete ſollten das · fuͤrſtliche Einkommen mehren, und’ enofich erſchien ſogar eine Verordnung, worin ben Bernſtein⸗Directoren; Strand⸗ verwaltern unb Stranbreutetn ber Gebrauch: ber Sor batſche gegen die Strandbewohner geftaͤttet wurde. Sie ſollten, fo oft!esihnen beliebte) Halsſuchnngen av ſtellen; kein Strandbauer, ohne von — viſitirt zu ſeyn, nad) Königsberg verteifen,. illau, Fiſch⸗ hauſen und Koͤnigoberg wurden die ET qe vififirt. Sport epauns cii Die (178) Edict wegen des Gerniteins vorh, ; edt 26 (179) —* Bernſteinbtoͤnung un vom m She 1679 bis 1201. Ber Die. Kinder. ber Stranhbauern. feliten, Damit ‚fe nif | —— auswärtige Verbindungen ‚erhielten, nicht aus ihtrem Gebuptéorte entinffen. — und fin. Hernſteinarbei⸗ ter nad) Pillau fommen.;,, ‚Alle dieſe Gehete umb. Ver⸗ ordnungen zwechten bobin. b. bem Sürften ein Einkom⸗ men von hoͤchſtens 20,000 Thaiern M fi chern; und 113 wurde Aber das Schänfen unb. Cortiren genaue. Bond (rift. ertheilt (49. Das. Einkommen von den Juden und Schutzzeldern wurde vom Advocatus fifci geſam⸗ melt (75^) , und has Doftzegal vepmehete nod) das lan⸗ desperrliche Eiufgmunen, e Wb dde cadi Jiccife mb Zolle wurden anfänglich uit mit Ber roifligung ber Stände auferlegt; bald aber beftiinmte der | Landesherr die Abgaben von den’ aub s ntib einzufähren« der Stern; ; theils durch" Erhöhung des Tarifs beym ficente zu Konigsber⸗ und Pillau, nt^ einen wlillkuͤthr⸗ lid) angenommenen Cours der Münzſorten (2), -tGeife: durch Abgaben; bie, fo wie bie 9tagajingefber, welche von dem auszufuͤhrenden Getreide bezahlt werden muß⸗ ten, eine beſondere Benennung erhielten. -fDie Staͤnde, felbſt die Seemaͤchte .ſuchten bie Einfuͤhrung bes Zolles in Pillau und Memel im Jahr 1638 fruchtlos zu hin⸗ dern, weil Polen dieſe Einnahme mit dem Churfuͤrſten theilte. Dagegen aber erzwang bet Vortheil der fit» chauer die Aufhebung des vom Marggrufen ru ingefüßeren — etti C» MEN dir. ae ^et. (1 10) Bernſteindrdnung von 1693. (131) Reglement ih fiſtaliſchen Sadıen vom 3 July 2699. (182) Geſch. Pr. Th 5. €. 1230. | (133), Ebendaſ. ©. 126. 5 - \ 208 Vierzehntes Dad, © - »626-ib:-i69s aufgeuominen wutbens: Serfoe, có wieder / indem bie. Fürften as dem Hauſe Brunde burg das longobardiſche behndecht in Preußen geltend machen; ſtrehten. Auch⸗ ſuchte der Fuͤrſt manche ei digte ſehne· in Domairten ga verwandein, ober. veni ſtens bibtebnticie(e zu verändern, und hiedurch bie Aus Kat des Srundſtuͤcks gr verringern, woruͤber auf te Landtagen? ͤuſige Klagen defuͤhrt wurden: (^). De Churfuͤrſt verordnete in Preußßen eine beſondere Lehm eommiſſſon, Bey. er, -fo oft ber Innhaber eines Schu fid: verͤnderte eine weile Verſchreibung geſucht verte mußte, und wer dieſes ſechs Wochen fang zu thun ur — * ' Bertgelbigüng und Befeſtigung des Ortes brauchen f ſen. Das. Militalr theilte ihnen bie Parole mit; ki Strafen waren mehrentheils in Geld heſtimmt, un characteriſtiſch iſt in. dem Reglement: dieſer Mliz die Vorſchrift: feinen Waffenkuͤnſtler und Teufelsbeſchwo⸗ tet zu dulden, unb auf-der Hauptwache bie Born unt Feyertage mtt Gebet hinzubringen. Doch zog dieſe D fig mit ſcharfen Patronen auf die Mache, und wurde * * snonaflid) exetcirt (7?^); ja es wurde zuweilen auf dem , fane von einer gewiſſen Anzahl Huben, in ben &tädten aber von ben Häufern, ein Dann zum Kriegsdienſte go = ; JE MEDI elit, (199) Beylage 22. MES (150) SBerorbnung vom 17 Auguſt 1699. (191) Artikel der Burgfreyheit, ihre Defenfions fidt — von 1657. und Reglement bey Buͤrgermili 99. — e 9 ze EET dom Jahr 1679 BB 1701. ao9 . Felt, vad biefe Mannfchaft Sefam von dem polniſchen Worte wybrac,, ausiejen, ben Namen der Nönbram - gen. In außerorbentlichen Mocthfaͤllen wurden offe ?IBaffenfábige aufgeboten (’?”), und im Jahr 1677 ew ging bie Vorföhrift, bof bie Adlichen mit ihren Reifigen rittermáfig geruͤſtet, aus den Städten bie gewoͤhnliche Anzahl Buͤrger mit Muſketen, und von drey Bauer⸗ erben ein. Mann, in Ermangelung anderer Waffen, mit einer Senſe an eine Stange gebunden, erfcheinen . - follten (72). Ea mat aber mit ihren Waffen fo fchlecht - Beffelit daß man, um bens Feinde nicht biéfe Bloͤße zu verrathen, im Jahr 1626 bie Muſterung zu unterlaſſen beſchloß (). Sie hatten ihre eignen Officiere, und ſtanden unter dent Befehle eines fanboGerften, welche⸗ seroößnlich der Hauptmann zu Meuhauſen war, Auf einen Monat lang wurbe die Miliz von Haufe aus mit allem verforgt, nachher aber 6ejofbet, unb 1000 aufge - &ofene Reuter foffeten monatfid) 10,000, umb rooo gum Fußvolk aufgebotene tandleute 4050 Gulden (95, ' Aber alimälig erloſch dieſe Miliz, theils deßwegen, weil Artillerie und ſtehende Truppen bie Oeffaft des Kriegss- weſens veränderten, theils auch befbalb, weil in ben c Zeitraume ,. worin bie Gonverainisätsrechte des Fuͤrſten nod) nicht beſtimmt waren, bie Sefinnungen bet Unter» | thanen bem Fuͤrſten oft fo zwendeutig fchienen , dag tie - Klughzeit fit vom Gebrauch ber: Waffen: zu entwöhnen | . | gebot. (193) Gb. Dr. $5.5. G. i103. 0000 0 €! (193) Ebendaſ. ©. 459. (194) Ebendaf. €. 59, 60, b — (195) Ebendaſ. ©. go. . Sch. pr. 6.259. — . 9 | s 230 . -'. Vierzehnted Buch, gebot. Die Stände fürchteten, wenn tiefer Qu ſtatt⸗ gefunden hätte, alles zu verlieren; unb daher (lof von einer Seite ber Eifer, womit ruhige Landleute unb Buͤr⸗ ' get die Errichfung bet inländifchen Miliz, weiche man damals das Defenfionswerf nannte, auf dem Landtage betrieben, und feine ftemtbe Kriegsvölfer in Preußen pulden wollten (75); theils entfprang auch Hieraus ver Unwille gegen das flehende Militair des Churfürften, befonbers feitbem militairifche Grecutionen ihren Anfang nahmen (757). Diefer ‚Unmille wurde durch Gewalt; thaͤtigkeit unb Geringſchaͤtzung vermehrt, bie fich ber Soldat, deffen Denkungsart im Ganzen durch ben dreyßigjaͤhrigen Krieg verwildert war, nicht ſelten gegen den Bürger erlaubte. So müßte man (id) im Jahr , 1649 mit ben Dfficieten über einen Servis einigen, und bie Soldaten befófligen , welche bemofngead)tet das "fanb des Zürften, bem fie dienten, plünbetten, und Eontributionen darin ausfchrieben (775). Da nod) überdem bey der Werbung Gemwaltthätigfeiten vorfielen, fo wurbe deshalb verboten, Kinder, Bauern unb Ge $nbe gegen den Willen ihrer Borgefeßten amzuwer⸗ ben (779); aber traurig war e$, bag bey Erneurung fol» cher Verbote fo wenig auf bad Ehrgefühl des Militairs Nücficht genommen wurde, daß vorzüglid) bie Anſtel⸗ lung des liederlichen Gefindels ‘geboten wurde (7^). Dies aber hinderte fo wenig bie gewaltthaͤtigen Werbun⸗ "NM gen, (196) Ebendaſ. ©. 103. (197) Ebendaf. ©. 76. (198) Ebendaf. ©. 171. 2 u vom 4 May 1633, und Landesordnung von — (160). Interim Reglement vom 24 9009. 1693. . x x ! , x [ ^ A RM * A I % * . R : . ; I bvom Jahr 1679 bis ryor, - EB gen, daß: ſie, weil der Handel dadurch geftört wurde, und bie Officiere in Haß und Gefahr geriethen, aufs neue verboten werben mußten (*), Met Churfuͤrſt klagte in einer ſeiner Verordnungen, es gar nicht ap⸗ probiren zu fonnen, bof einige Soldaten fid) abſentir⸗ ten, um der bevorſtehenden Campagn⸗ zu entgehen. Er jeßte daher auf die Verhaftung eines Deferteuts bie .. Belohnung von fünf Tälern; Hingegen follte jeder, dee — — ibm durchhelfen würde, 200 / und wenn et ein die —— fuͤrſtlicher Bedienter wäre , 500 Thaler Strafe erle⸗ gen (°). Kür die Deſerteurs ſelbſt aber wurde fog — — äumeilen ein Generalpardon bekanntgemacht (02). Die Cavallerie fag auf beim platten fanbe; bas Futter mußte - geliefert werden, und wurde für das Pferd mir zwey Thalern aus der Provinzial, Caffe verguͤtet. Das höchite Gehalt Hatten die Reuter. Ein‘ Obriſter erhielt achtzig, ein Rittmeiſter funfjg, ein feütenant drey und zwan⸗ zig, ein Cornet achtzehn, ein Corporal (eben, ein Ges meiner drey Thaler. Die Infanterie fag in ben. Edi . ten. in Obrifter befam brey und fießzig, ein fjaupts — . mann jmen unb brepfig, ein fteutenant. funfjebn, ein Faͤhnrich zwölf Thaler. , Es wurde ſchon ein gewiſſer Servis gutgethan, wofür fid) jeder ſelbſt einmiethen konnte. Ein Obriſter der Reuterey bekam zehn, der Infanterie ſieben Thaler monatfich; bie Subalternen bey Cavallerie und Infanterie bekamen äwen Thaler, Deweibte erhielten, bet Keuter ſechs, “der Draguner fünf, der Infanteriſt vier Groſchen; auf unbeweibte | 2^5 782 aber (201) Gbicte vont ro May 1676 unb vem ao Jan. 1691. (202) Edict vom 4 Maͤrr 2693. | (203) Patent vom ı November 1688. 2... m 813. 0 7 Vierzehntes Buch, n aber wurde auf jeben zwey gute Groſchen weriger vers gaͤtet (00); ba Aber das Sand diefen Servis bem Dis ‚ Ktais zahlen mußte, fo wurde er (don im Jahr 1670 als eine neue Abgabe betrachtet (?°). Das ſtehende Militait bildete fich aus einen geringen Anfange. Georg Wiltzela hatte anfänglich außer feiner bettelnden fonb - miliz ein Regiment von 1000 Mann e»). Om Jahr 621 fonnte er ben Polen (dion goo Mann Qugoolf ‚mb 300 Reuter aum Türfenfriege zufagen (^7). Denn zoo Reuter waren in ber Mark auf Koften bec Praͤla⸗ ten und Ritterſchaft, unb 1000 Mann Fußvolt auf Qoften ber Städte engemorben unb verpflegC (^9). betz⸗ tere wurden in fünf Gompagnieen getheilt, zwey Drittel wit Muffeten unb ein Drittel mit Pifen bewaffnet C?9).- Im Jahr 1627 ſtieg dieſes Militair auf 4000 Mann Fußvolk unb 600 Reuter (7^). Doch war bie Beſchaf⸗ fenheit dieſer Truppen ſo erbaͤrmlich, daß, um Deſer⸗ on unb Pluͤnderung ju verhuͤten, bie ben Polen zur Huͤlfe gefandten rooo Mann Fußvolf-und soo Reuter durch 600 Mann vom tandesausihuß tranéportirt wer ben mußfen (^); allein die Befrembung bierüber- (atit. weg, wenn man hört, ba es bie preußifchen Staͤnde von dieſen Truppen fordern — weil (ie acht Mo⸗ | | nate * (204) Interims⸗ « Ordonang aud Ginuarrngé Sei . — ment vom ı Januar 1699. ...(205) Geh. Pr. $6. 5. ©. 396. (206) Ebendaſ. ©. 32. (207) Ebendaſ. ©. 43. (208) Verordnung vom x May 1620. . (209) Verordnung über die Eintheilung und Vewaffnung, vom 8Januar 1635. | : (310). Gef. Pr. Th. 5. ©. Kin eu) Ebendaſ. ©. 63. : , / ] LI d t RN. eon Sif «is bis 1701, ,,- at nate richtig hezahlt waͤren/ ein paar Monate old faf. — fen zu laſſen (*22). Die Koften bes Militairs waren aber aud) beträchtäch: denn im Jahr 1628 koſteten neunzehn Compagnieen Sufbolf und fünf Gompagnieen Meuter 1,067,515 Gulden; roo in Preutßen gemsorbené Spferbe fofteten menatlíd) &ioo Gulden; drey Gon Pägnieen preugifd) Fußvolk monatlich 7000 Gulden (?9); und. es ift daher ned) immer auffallend; daß ber Churi Färfben feinem Geldmangel drey Regimenker yu Pferde und eben fo viel ju Fuß ſtellen konnte (77). Ftiedrich Wilhein aber wurde eigentlich Schoͤpfer bes Heeres benn er fühlte bald feine Schwaͤche , ba er zum Kriege gegen Polen in feinen deutſchen Staaten älle Lehnpferde, urb aid ben Staͤdten ben zwangigſten Mann aif. fot (*5), und doch nicht mehr dí 14,000 Mann fiel - durch atfämmenbrachte. ' Er ſuchte deshalb fein ſtehem bes $yeet burd) in» und auslaͤndiſche Werbungen ju ves mehren (7^), und beſtimmte auch zuerſt bie Ktiegs artikel und Geſege fuͤts Mititair (27), beſſen gelinde imd menſchliche Behandlung e£ wuͤnſchte (7°). DU Regimenter wateh (id) an Staͤrke nicht, gleich. So hatte das des Feldmarſchalls von Schoͤning ſechs, Bim — gegen daB bes Fuͤrſten Radezivil eine Zeitlang nur Cif Bataltlon. Ein großer Theil bet preußiſchen Arme ee O3 uA hielt mE (113) Ebendaſ. ©. 75. = | (413) G$enbof. &. 80. woe Vou (214) Ebendaſ. ©. 10r. (215) Patent vom 4 December 1656. (216) Patent wegen der Werber vom 29 May 1615. $.4. (217) Charfuͤrſti. Brandenburgſches Kriggsrecht pon 1656. (218) Muftererdnung dom 2a März 1672, unb Circuldir⸗ Ordnung an alle Regimenter vom’ 29 Januar 168%. - $914 0 V Mintgehntes Buch, hielt damals feinen Urſprung, unb hierunter. auch bie noch jest in O(fpreugen ftehenden Infanterie» Regimens ter Bruͤnneck, Kalkreuth, Hauſen, Schoͤning unb | ‚ Hohenlohe (7/9). . Hiedurch empfing Friedrich der effe beeh feinem Segierungeantritt ein Heer von 24000 Mann, sootunter 300 Qirtilleriffen waren. — Und ba er im abe 1693 bie SDerotbnung machte, daß jedes Negiment ^ ' fxtobet dem Kriegscommiffariat feinen Abgang anjeigett, und biejtó im Verhaͤltniß zur Volksmenge bie Zahl der anzuwerbenden Recruten auf die Provinzen vertheilen ſollte (79), fo wurde hiedurch der Grund. zu unferer heutigen Cantonverfaſſung gelegt. An allem, was mit ber Kriegsverfaſſung in De duo; ſtand, mie am Recht des Krieges, des Friedens, ber Buͤnduiſſe und ber Geſandtſchaften, nahmen die Stände, fo lange Preußen. unter Polen Rand, gera⸗ desweges und durch ihre Bewilligungen Theil, und nicht feiten erfofatert aud) einzelne Yumaßungen. Am Jahr ' x626 füchten drey Aemter und eine abliche Yamilie 6e; fonders mit dem Könige von Polen zu unterhandeln (77); aber nad) erlangter Souveroinität waren bieje Rechte einzig bey dem Fuͤrſten, und deshalb Dofte Preußen aud) feine befondere auswärtige Berhältniffe, biejenigen ayögenommen, welche burd) feine gepgraphifche tage und bie Nachbarſchaft anderer Staaten entſprangen. So konnte Polen Preußens Verluſt nicht verſchmerzen, und wer (idj gegen bie ——— des Fuͤrſten auf⸗ * lehnte, (19) Memoires — fervir à & l'bifloire de l'Armée Pruf- fienne, (220) Snterimereglement vom 24 November 1693. (221) Geſch. ‚Dr. 3.5.8.6... «y vom Jahr 1679 bis rzon. ^^ 215 lehute, fand dort noch immer einigen Vorſchub. * mit dem benachbarten polnifchen Preußen vergleichen; umb fo, longe noch Polens Kriegsmacht furchtbar war, blieb Rußland bet natuͤrliche Bundesgenoffe von "Drew Ben; um fo mehr, da Rußland, fo lange: als Schwe⸗ ben mit Frankreich im Bunde ſtand, unb Preußen ge faͤhrlich werden konnte, auch gegen Schweden wichtigen Beyſtand zu leiſten im Stande war. Doch wollte auch Rußland, auf Brandenburgs ſteigende Groͤße neidiſch, am Kriege gegen Schweden feinen Theil nehmen (777). Seitdem aber Peter der Große und der nachherige Kd⸗ nig Friedrich bet eijte perfonliche Sceunbe wurden, fchieg dieſes aud) auf das Verhaͤltniß ihrer Staaten guͤnſtig zu wirken. Religionshaß machte bie Preußen nod) inv mer geneigt, jedem Beyſtand zu leiften, ber mit bem Türken, diefem Feinde der Chriſtenheit ‚im Keirge: ver⸗ wickelt war. Die Verhaͤltniſſe des Churfuͤrſten mit den übrigen. v Mächten hatten aud): auf Preußen einigen Cinflug. Der Kaifer, ber (id) lange geffráubt fatte, bequemte - (i endlich, ben herzoglichen, zuletzt gar ben koͤnigli⸗ chen Titel von Preußen, dem Churfuͤrſten zu ertheilen, und übte auch das Maojeftätsreche des Adelns in Preus en aus. Die genaue Verbindung, worin bet. Churs fürjt mit ben KHolländern ſtand, bewegte ihn dahin, affe ^ Erbſchaften welche nach Holland gingen, von den ge⸗ woͤhhnlichen Abzugsgeldern. gu befreyen (7%); und aus eben dem Grunde wurde aud) ben Engländern das naͤm⸗ — D 4 F üche TUN 14te6 Buch, x unb 2 Kapitel. Q3) Edict vom r1 Januar 1667. 4 N 216 Viercchnies Buch, liche Borrecht zu Theil (em); obgleich der Handels⸗ neid ber Einwohner Koͤnigsbergs den Engländern unb ‚Schotten im Sat 1663 das Buͤrgerrecht in Prem Gen entjog (7). Da hingegen Stanfreid) das gehaͤſ⸗ fige droit d’aubaine gegen Preußen ausübte, fo war es aud) bem Ehurfürften nicht ju verärgen, bag er Did Güter der in Preußen fterbenden Franzoſen einzu ziehen befahl (77). Weberhaupt erregte die Anhoͤnglich⸗ feit des Ehurfürften gegen den Kaifer, Frankreichs Un willern, welches aus hiefem Grunde die Zahlung bet Subſidien unterließ. Und da Frankreichs Eroberungs⸗ plane in der Folge die deutſchen Fuͤrſten in Bewegung brachten, auch Friedrich der dritte Anhoͤnglichkeit fuͤr den Kaiſer beſaß, und den Koͤnigstitel zu erringen ſuch⸗ ' . fe, fo wuchs, ohngeachtet ber Anhaͤnglichkeit für Frank⸗ ‚reiche Sitten und turus, bie das Beyſpiel des Hofes einflößte, die Abneigung gegen biefen Staat” (27). ‚Schweden erhielt, als Vertheidiger bes Proteſtanti⸗ fmus, aud) im Preußen viel Anhänglichkeit, unb, da es Brandenburgs Unabhängigfeit mit erfämpfen half, in —— Spreugen für feine Schiffe gleiche Abgaben mit ten tan beseinwohnern (?°?); beſtritt aber aus Reid das Recht Preußens, eine Flotte in ber Dftfee zu halten (729). Daͤtmemark nahm, In Beziehung auf den Han -Bel, an Preußen Theil, unb fuchte deshalb in bie(em ' Staate die Einfuͤhrung der Sergdlle zu m | -- : (224) Ge som 32 April 1699. (325) Seid. Pr. Th. s. ©, 352. (334) Gbict vom 25 Sept. 1683. ! | (227) Poͤllnitz Memoiren Th. 1. ©. 193 — 195. — mr | fendorf 1. c. p. 1543 — 44. (228) Sch. Pr. Th. 5. ©. 209. en Ebendaſ. ©. 366: bom — 1679 Biß 1201... any | Epyanien Bewiliigte dem Churfuͤrſten 1674 monat. lich 32,000 Thaler eub dien; unferlie& aber bie Zah⸗ fung; und eine Meine in Pillan ausgeruͤſtete Flotte ſtrebte dafür. hem. Churfürten eine Schadloshaltung jn et, faf (3). | ! "Die Schwierigkeiten, womit der Fönigfich Titel von Preußen anerfannt wurde, hatten auf das fand feinen befondern Einfluß, unb am ouffallenbften in dies. fer Sache benahm fich ber Pabft, bet, unzufrieden, - dag , ohne feine Grlaubuig , ein uncatholifcher Fuͤrſt (id) bie Rönigäftene auffeßte, (id) wenigftens bamit tröftete, - ſelbſt in dem Zeitalter, worin Friedrich ber Große ben Koͤnigen von Preußen die Achtumg aller. Welt erworben Datfe, in in Nom noch. einen Maromefen von Bran⸗ denburg zu nennen, | | " ! (23%) Ebendaſeibſt ı Kay. 0O5 WViler⸗ cupo S8kegeénte Vuch een AFER HHHH S HHHH Hem Biertes €apitel. Die Zeitumftände find den Wiſſenſchaften nicht adnftis, bie aber von bem Fürften unb von Privat; Verfonen befördert we: ben, Vibliotheken. Gründe ihrer Vermehrung. Allgemeine Liebe zum Reiſen. Milde Stiftungen und Nachtheile für Cu: dirende und Schulen. ' Unterricht auf letztern. Zuſtand der Philoſophie. Die zu große Anhanglichkeit fuͤr Ariſtoteles ſchader jedem Zweige derſelden. Proben d68 Aberglanbens bey dama⸗ ligen Gelehrien. Glaube 'an Zoauberey. € rififteffer über Chiromantie und Phyſi ognomit. Die Mathematit wird gering: geſchaͤtzt; nur Baukunſt unb Aftronomie finden Liebhaber Die Phyſik wird dvoͤllig vernachlaͤſſigt; Natargeſchichte aber mit Stu: Ben- getrieben. Machtheitiger Ginffuf: der ariftetelffißen Phriod forhie auf bie Theologie. Wortgezaͤnke und Leichtglälfbigkeit der Theologen. Ihre Bildung unb Zänfereyen. Zufland ber Auslegungskunſt und Kirchengeſchichte. Große Achtung ir Kirchenvärer. Gleichguͤltigkeit gegen theologifhe Moral. Be ſchaffenheit der Homiletik. Drängel beym Studium ber Rechte. Herrlicher Einfluß des Proteſtantiſmus auf die Criminal » Ge ſetzgebung. Satur 5 und Citaatétedot werben vernachläffige. Aber das Lehns und roͤmiſche Stet befchäfftigen. viele Schrift ſteller. Veroͤnderungen im mediciniſchen Syſtem. Anatomie, Pathologie und Chemie gewinnen. E Letztere leidet durch Ein mifhung ber Alchemie. Beſchaffenheit der Chirurgie. Ge— ſchichte des preußiſchen Meſſerſchluckers. Beſchaffenheit der Sprachgelehrſamkeit und Beredtſamkeit. Menge der lateiniſchen Dichter. Die deutſche Dichtkunſt gewinnt durch den Einfluß des Cimon Dach. Deutſche Dichter des Zeitalters. Sinken (obe Geſchmacks. Schriftſteller uͤber die — ber Sonfunft, : ; unb x * "^ T) vom Jahr 169: Bid:x7or.‘ . 219 und Getähinte Tonfünftler. ' Konigsberg bekoͤmme einen fre ſeſſor ber Geſchichte. Quos Methode (abet der Wiffenichaft. Geſchichtſchreiber des Seitniters, Reiſebeſchreibungen und genea⸗ logiſche Werke. Beſchaffenheit der Kuͤnſte, Kunſtler unb Kunſt⸗ werte des Zeitalters ... "E 4 I S ifengoften und Koͤnſte, die nur unter dem Schuhe der Ruhe und des Friedens gebeihen, fanden ſchon ein wichtiges Hinderniß an dem Mißtrauen, der Uneinigkeit unb dem Argwohn, bie durch religiöfe und politiſche Zaͤn⸗ fereyen tbeils aufs neue erzeugt, theils unterhalten wur⸗ den. Kriege und Peſt vermehrten des Landes Ungluͤck, hinderten ben Wohlſtand, und die Nation, burd) mans nigfaches: Unglück fo weit gebracht, blos für-ihre-Erb ftenz und bie Befriedigung ber thieriſchen Beduͤrfniſſe forgen zu muͤſſen, mode unb fonnte unter dieſen Um⸗ ftänden folche. Dinge, bie auf Bildung des Geiſtes nnb Berfeinerung des. lebensgenuffes abzweckten, weder bes fördern ned) ımterfligen. ‚Schon war bie Nefibenz des Zürften außerhalb Sandes verlegt. Dies entzog bereits E bem Lande (o manche Geldſumme, bem Gelehrten fo - monde Aufmunteruug, turn Kuͤnſtler Erwerb, unb bise fem letztern vuurbe. ſelbſt bie reformirte Neligign nad teilig, welche bey ben Bornehmen bes fanbeé Eingang — fand, die Kirchen von der Pracht alter Tempel ju tet. groͤßten Einfachheit zuruͤckfuͤhrte, und hiedurch ſelbſt ih⸗ ten. wohlhabenden Bekenner hinderte, jut Ausſchmuͤ⸗ dung der Kitchen bie Kraͤfte des Kuͤnſtlers aufzufordern unb gn belognen. Die kriegeriſchen Unruhen ſchadeten ſelbſt mancher: wohlthaͤtigen Anſtalt, indem fie das gna u u ve ! 3 ae Ne 3 a0 ., BVliergehntes u, : > Seftimmte Binforsmen ſchwaͤchten. Deshalb Daten bie Stuͤnde auf bem tandtage tm Jahr 1663 um Ernene⸗ eng ber Freytiſche fiir are Studierende; unb be ſtei⸗ genden reife affer Syebürfrí(fe machten ; daß wiele Pro . fefforen um tiefe Zeit Kirchen » und Schulbedienungen " anyahmen, und ihre Stellen wegen bed geringen Ein fommené unbefest blieben. Preußens Negenten unterliegen aber nicht, Befon beret. bet. Wiſſenſchaften gu bleiben. - George Wilhelm bermehrte die Baht ber Freytiſche für arme Studierende gu Königsberg , und forgte für den Unterhalt ber Pros fefforen, als das Amt Fiſchhauſen, aus welchem bie Academie ihre Einfürfte 408, von ben Schweden befekt war (?). Er gab im Jaht 1640 die offe pic erfien Doctorpromotion in den höheren Sacultáten und zu ei nem großen Gaftmahle, weiches ben dieſer Gelegenheit ‚auf tem moftowirifchen Baale gegeben wurde (!). Er imtertüßts einzelne Gelehrte, vbie bie Doetoten Behm und Weger, auf fremden Academieen (2). Churfuͤrſt Friedrich Wilgelm vermehrte die Gitifátfte der’ Koͤnigs⸗ bergſchen Adademie (7); verordnet? aud atf. io Ge ptember 1687, vag dle fuͤr geriſſe Jajucken: hb ufle vuech das Duecll⸗Ediet feſtaefetzte Geröftcafen der Deo» vemie i Theil werden — 9. Be 35tfeuns ber zt jun⸗ Q) ane: : von den prei6todtbigen Verdienften des eram dE — imb Preuß. Harfes um die Knigbergfcht (3) A Cad. — Doctoralie promotio in fuperioribus. facultatibus prima. : (3) Weger Páthologia genoealls, tn der Zutiguunsekiprift. ——" Geſqhichte der Sünigtótre(den Acadewie, 5. [. ' (533 Grube corpus Conft. pruten. P. I. p- 279. 3 N * *, +. — * ’ " „’ v "tom Ip 867g bie: 1701. 221 jungen Seudierenden elaubte er dem Rechkäbeiffenen, bem damals ‚üblichen muͤndlichen "Bortrage ber Advoka⸗ ten vor bem Tribunal bepaumoßnen (^. Zur. Jubel⸗ feyer ber Koͤnigsbergſchen Academie im Jahr 1644 uud zu der dabey vorgefallenen Doctorpromotion ‚trug ber Churfuͤrſt bie Koſten (7). Die ju ípcf und iff abges brannten, Provinzial s Ta wurden durch ihn wieder erbauet (?). Im Einzeinen wurden Männer. von Verdienſt | vom geogen Ehurfürften. aufgemmunterg unb. belohnt, Simon Dad, als Dichter der gottesdienftlichen Ge fänge ten Proteftanten nod) gegenwärtig befannt, ein Freund und Seitgenoffe des Opig, ein Mann, ber durch feinen geläuterten Geſchmack auf Preußens wiffenfchafte liche Cultur damals mächtig würfte, erhielt vom Cpu fürften, wenn er (id) zu Königsberg aufhielt, manchere Beweis des Wohlwollens, mußte alsdenn häufig um ^— ihn ſeyn, unt wutbe mit dem Gute Kuckheim beſchenkt, emper man damals 2000 Rthlt. fchäßte (9): Otter, | ein geſchickter Mathematiker, Civil ^ und Kriegs » Baus meifter, der in ber Folge als Profeffor ju Ofinmoegen ftarb, und, wie einige glaußen , Erfinder der Hollaͤndi⸗ fchen $ortificafiogsart war ,. erhielt ein jährliches Gehalt von 1000 Rthlr. -(79) Und Eoneius, Profeſſor der - ER ber aber auch leider alchimiſtiſchen Traͤn⸗ giis (6) — e (7) Thilo orat. fecul. oratió IX. a — Schreibero. (3) Thilo orat. pro ineuguratioye. Lycgenfis fcholae va | — — 1674. unb Gil. —— Sunt i 1 (9) Erl. Preußen, Band J. €. 136. (10) €ontin. Gel. Preußen Uites Quartal, fb. 66 N = 1 ( , " ' 232 Blerzehntes Buch, — merenen nalöGing , erhielt — me ter fé den Gnade (7). - Das Benfpiel br Fuͤrſten bildet üt allen monate chiſchen €taaten ten Nafional » Character. - Was er begünftigt, wird dem ganzen Volfe wichtig, unb was er niedertritt j Aft bald Gegenftand der allgemeiner Gering | ſchaͤtzung. Das Benehmen der Preußen in Abſicht der Wiſſenſchaften gab hievon ben redendſten Beweis, im dem jetzt, ba Sriebrid) Wilhelm fie fhägfe, auch jeder Als Befbrperer der Wiſſenſchaften zu erſcheinen wuͤnſchte. Fuͤrſt Radzivil vermehrte. durch Schenfung bie Sqlorbiduocher (^^) , und feine Tochter, touife Caros Y . line, agmte bem väterlichen Benfpiele nach (73). Uns fer ben Werken, welche bie fe&te bet €dlofbiblotfef gab, befand (id) aud) in ruſſiſcher Sprache die Chronik des Mönche Theodofius aus bem perfchurifchen Ktofter, weiche Ruß!ands Gefchichte bis aufs Jahr 1204 enthält. Sie erregte die Aufmerffamfeit der Ruſſen, in bem Zeitpuncte, als fie Königsberg befegt hatten, wurde im Jahr 1767 zu Petersburg gebrudt und im Jahr 1774 von Scherer ins Deutfche überfegt. Der nachherige Statthalter in Preußen, Herzog von Crop, vermehrte ebenfalls durch — die — (5, wels °”.. ı (a1) Aueignungsfärtfe vor den preuß. — unb Tra- ^ tatus phyficus vom Stein bec Weifen, Königsberg 1656. (12) Grabe Cataleg. libror. guarumlibet Faculratum a Duce Bogustao Radzivil Bibliothecae Electorali Regiomon- tanae 1668. legato- donstorom. Regiom. 1655. (13) Grabe, des jüngern , Series libror. qui Bibliothecae in Pruffa Regiae augmento Radziviliono poft editum hujus a. 1673. Catal. — — Negibnr 1711. (14) Ibilem. — dom Jahn r579 DiB r70:. . — 23 tveldje 'Vrben Fahren 1680 voit ber fée foit in Ä beffimmtes jäßrliches Einkommen erhielt. Der. preugifche Kanzler Martin von Weanemode | ein Mann, der viele wiſſenſchaftliche Kenntniſſe beſeß | verlohr im Jahr 1623 bey ber Feuersbrunſt feine us . | mebt als 3000 Bänden beſtehende Bibliothek; ſamm⸗ lete demohngeachtet eine neue, deren Erhoͤltung et durch ein Teſtament empfahl. Sie wurde auüf mancherley Weiſe vermehrt; feit bem Jahr 1673 'euf den S'burm der Kneiphoͤfſchen Kirche gebracht ; unb fie wird jegt noch robchentfich zwehmal zum allgemeinen Gebrauche geöffe . net (5). Die Bibliothek ber geheimen Eanzeley ent; ftant durch freywillige Geſchenke, und erhielt ſelbſt im Jahr 1656 einen Beytrag vorr den Ständen. Die alts fRätfche Kirchenbibliothek, befonders für Kirchenge⸗ ſchichte wichtig , und bie Bibliothek ber altſtaͤdtſchen € dile, wurden im Jahr In mit bet Aare thek vetbunben (77). E Durch Schenfungen — die Disliochelen | ber Rntiphöffchen Kirche, bie ber Sackheimſchen, welche bey ber großen Senersbrunft im Sar 1764, und bie ber Kirche zu Lyck, welche beym Einfall ber Tatarıı im Jahr 1656 verbrammte. Auf ähnliche Weiſe entftapb die Bibliothek ber Kneiphöffchen Schule im Jahr 1643. Die Kirchenbibliochef zu: Muͤhlhauſen entfprang durch- \ fütget& Schwiegerſohn, George von Kunhenn. Bas biam von Dohna legte zu Carvinden eine Bibliothek ar (7) Eine andere graͤfliche Dohnaſche Familien⸗ . Biblios (15) Ernefti de Wallenrodt peterna atque amica obtefk- tio de bene curanda et DHoreess: (16) Ertl. Pr. Band Ik &. 4 (17) Voflius de reb. ae. Fabiani a Dohna P. 92. 226 Vierzehntes Buch, er Ju — und kleinen Staͤdten machte man Sti⸗ pendien, unb bey dieſen guͤnſtigen Umſtaͤnden ſtieg bie „Zahl ber Studierenden ju Königsberg bis auf sooo (7), worunter (ib eine Menge von Auslaͤndern befand (^^. Dos Deponiren, eine Aehnlichkeit mit den Zunft, ‚ gebräuchen, ber Handwerfer ,. erhielt (ic) nod) bis in bie ‚Mitte bes fiebzehnten Jahrhunderts, unb Titius, ein ‚guter botanifcher Schriftiteller, den Hagen ur unfer Ans denken zuruͤckfuͤhrt, ließ (id) zum Depoſitor brauchen (). Der ſchaͤdliche Pennaliſmus nahm hier fo.überkand, daß Veckher jene Epidemie, welche ſich unter ben Studieren⸗ den äußerte, für eine göttliche Strafe des Pennaliſmus hielt; ja ein anderer ging ſo weit, in allem Ernſte zu verſichern, ber Blitz habe blos um. des Pennaliſmus willen im Jahr 1636 den Pulverthurm zu Königsberg entzündet (25). Die Obrigkeit. war aber Hiebey nicht müfig, unb auf bem fanbtage im. Jahr 1662 wurden noch Vorſchlage zur völligen Unterdruͤckung deſſiben ge⸗ macht. . bie Anftaiten jut. Bildung, ber. Jugend —— hier gleichmäßig Aufmerffamfeit und Theilnohme. Das Pädagogium n Königsberg wurde, am 17 December 1619 aufgehaben (7). Die Stadtſchulen zu. Königs "berg geriethen in Aufna ahme; allein.die Drovinjiat Schu⸗ fen fanfen wegen des Mangels an Untet(tügung, work ber es haͤufig auf den farbtogen, Ibit noch tm Jahr . "1699, (13) Unſchuld. Nachr. vom Ja it 747. (24) Zamehlius de fchol, a Pru ad ros — Mfpt. (25) Sahme Difput. de:ritu;depnStiuhis.: Kônigaberg x 7o ;. (26) Unpaffionirtes Bedenken über Meifarthe erifiice Erinnerung von der ans MESE DU hohen Schulen entwichnen Ordnung. & (27) Grube Corp. — prut. © 1,:©..262. tom Jahr 1679 bis 1701. ? 233 1690, jut € pradje fam." Bey der Verheerung einiger Staͤdte durch die'Tatarit, bey ber Armuth, gi welcher andere waͤhrend des Krieges durch Pluͤnderung und feind⸗ liche. Beſatzung herabſanken / litten auch zugleich Vie Schulen, fuͤr die aber auch hin und wieder manche Stiftung gemacht wurde. Als Lehrbuͤcher zum Reli⸗ gionseinferrichte dienten Dieterici praecepta cateche- tica, bie deßhalb geſchaͤtt wurben, weil. darin Kunſt⸗ ausdruͤcke der ariſtoteliſchen Philoſophie aud) auf bie Gottesgelahrtheit angewandt wurden. Auch Dietrichs Inftitutiones catecheticae fanden ühnlichen Beyfall, und zwaͤr nach einem: Zeugniſſe des D. Mislenta, welches er ihnen in der Vorrede giebt, weil batinnen bet Gert bes Eatechifmi nad) bet fogiffunft fein. artig tefofotret und analp(iret wird, hingegen bie irrigen umb ſchwaͤrme⸗ riſchen Dieinungen Ser Seer und Jrrgeifter gruͤndlich wiberfegt werden. Dion uͤbte affo (fon bie Schuülkna⸗ ben im Polemiſtren, trieb Syllogiſtik, welche man da⸗ mals fuͤr das Hauͤptweſen ber Logik hielt, - in ben Schu⸗ len mit größtem Eifer, fo taf Scharffens manuale lo- gicum, das gewöhnfichetehrbuch, in 35 Tahren dreymal ju Königsberg ‘aufgelegt wurde; und ba man zugleich in Schulen von Marhematif nichts als Arithmetif trieb, fo wurde weder Berftand nod) Machdenfen geübt, unb jene theofogifche Zänfer, welche (o manche Unannehmlichkei⸗ ten veranlaßten, wurden hier ſchon, als ob es nach einem ordentlichen Plane geſchehe, in den Schulen gebildet. Die Schuldramen wurden um dieſe Zeit außerordentlich beliebt (7*3). Auch wurde bie Muſik -— ben Säulen eet S | 9. In 8) v. Baczko Meine Schriften, a: Band € gr gg e .828' ' .. Wierjehuted Buch, | In Betreff der mehreſten Wiflenfchaften blieb die Cultur des vorigen Jahrhunderts; bie Philoſophen blie⸗ ben noch bem Ariſtoteles getreu, ſtudierten aber unmer - aus Commentatoten, als aus ben eigenen Schrif⸗ ten dieſes Philoſophen. Hiedurch ent(lanben fo mande Mängel, bie man-allmälig fühlte, unb denen befonberé der altftädtfche Stector Wichelmann, ein guter Oriedy, durch zahlreiche Schriften entgegenguyodirfen ſtrebte (79). Sein Schüler, Melchior Zeibler, von Bruckern für den . heräßmteften Arifiotelifer feines Zeitafters erklaͤrt (>), ‚wurde auch Schriftfteller in diefem Sadje (37); ber fo - fee verkeßerte Dreher, ebenfalls einer ber beſten ariſto⸗ teliſchen Philoſophen (^), ſtrebte biefe Art ber Philoſo⸗ pie auf bie Gottesgelahrtheit anzuwenden (23), worin ihm Eifler (?*) unb Schönfeld wachahmten (3°). Die Koͤnigsbergſche Academie fam deshab im Auslande in großen Ruf, und gewann in der That durch dies unab⸗ laͤſſige Studium der Ariſtoteliſchen Philoſophie, weil man wenigſtens die Saͤtze beſtimmt vorzutragen unb in gebo» (39) Doctrina de fapientia prima. Regiom. 1664. — Cli. . nodium ariflotelicum. Helmfladii 1661. — Analytica, feu doctrinà de demonflratione. Helmft. 1679. — Dia- lectica Regiomontana, five compendium Topicorum Ari- ftotefis. Helmft. 1680. — Fafciculus Differtationum mifrellanearum. Gedani 1690. | (30) Bruckers bift. Philofophb. Band IV. Th. 1. €. 35 4. (31) Prodromus Tntroductiohi in lectionem Ariftotelis praemiflus. Regiom: 16806. — — lutroductio in lectio- nem Arittotelis. Regiom. x61. | ; (32) Brucker l. c. T. IV. p. 358. —, Walde Sietigien e; ftreisigleiten ber Luther. Kirche, Th. IV. &. 674. (33) de ufu Philofophiae in Thcolggia 1638. (34) de concordia Theologise cum Philofophia 1515. (35) De ufi.Philofophiae in Theologia 1655. vom Jahr 1679 Biber, 229 gehoͤriger Form zu beweifen ſtrebte Qv. Mancher gute Kopf 'entfagte aber zugleich ‘den eigenen Machbenfen; denn bem Ariſtoteles, veni Fuͤrſten ter Philoſophen, zu fofgén'; "ipm unbedingt zu glauben, Dies hielt jeder fuͤr Pflicht‘; und Qieburd) gewoͤhnte man fid) ganz vortreff⸗ lich, tie Dernunft gefängen zu nehmen. Man ſtudierte bie Commentatoren bed Ariſtoteles, diefes führte wieder auf das Studium der Pattiſtik. Jeder Satz in der be⸗ liebten Form aufgeſtelit, wurd nicht seiten genau ges prdft, inb fieri) fri: ch’ Sbhigstésgé" Elottebges" lehrten im ver Foigk ber Catholiriſmus Eingang‘ (37). : Mathematiker unb Phyſiter ſtoͤrten endlich teg Glanben art die Unſehlbarkeit dieſes philoſophiſchen Sögen (*),- und’ gaben hiedurch der Vernunft dns ‘Heilige Recht beo: Zweifels und der Pruͤfung zurück. Wie fogif war hier” in Königsberg ſo befießt,,' daß’ jeber philoſophiſche Pro⸗ feſſor und Privat / Dotent fie lehrte, und mehr als 196 academiſche Streitſchriften, die ihren Stoff aué bet fos ' gie enttehnden, wurben zu $bilgsGerd in biefem Zeltal⸗ ter gebruckt. In ber Metaphyſik erregte im bamaligen Zeitaften eim Merk des "Drofeffor Calovius (95) vieles ' Aufſehen. E Aber fein. Vorſchlag, einen Zweig bet J 53 — Mu. uductio. Theo! . Reeioı | — celica Ecclefia, —— * — icd (37)' Borowski, äber bie in Preußen anfänglich fchnelle ' WBerbreitung des 2utfertbumé und den fpäterhin wieder aufteimenden Hang zum Catholiciſmus. Preuß. Archiv. 1793. Monat Jamar. (*) Strauß Difppt. de ecclipfibus folaribus, $.%. ©. 4.. — Difput. de philofophia aftrali. Hs (38) Calovis metaphyfica divina, e principiis primis eruta, in sbfiractione entis repraefentatd, et ad SS, Theo. Jogiam applicata. Roflock 1640. "^ — 230. ierit o, : Merapkufik unter tem Namen dar Sinofiofogie (5) eins zufuͤbren , fanb.menig. fBepfafl , Der wegen ber Reinigs. feit. (einer. thaologiſchen Grunb(áóe ben Qeitgenp((en [o hoͤchſt verpoͤchtige Dreier, toutbe, bod) als. guter ariſtote⸗ liſcher Methaphyſiker enerfonnt , und zeichnete (ib in biefem Fache al Schriftfteller aus (). Grunb Ste» feld jerietpen i in. eine-befonbere Streitigkeit. fetecer be hauptete im Jahr, 1650 in einer, Djffertatian daß die Seele von ben Eltern pentügre; -und um feine Gegner in Furcht ju fegen,: fügse er fingit, italia wer das Ger gentheil ‚glaube, ejne neue Schöpfung annehme, und biedurch.ben Sretneen ber Pelegianer, Galoiner und SDapiften Bosihuß tgáte. . e, unb, Dreyer, ber ihn zu widerfegen. ſtrehte, machten fé Ang ang, unb beipe Theile. ſchrieben npaſquüliſirten und fd impfteu auf eiu» ander , ‚ohne ebur. etma be ürmer. zu tbuneg, unb auf nämliche Weiße blieb auch: ber Streit unentfchieben, ob bie natuͤrliche Thzeeologie zur Sifletappvfit gehöre , bet in. rerſchiedenen aaghamüchen. Difputationen . geführt wurbe (*5, ‚Hand, fo, wie, in unferm Zeitalter Achtung für Si -allgenitio- ‚angrfannte, Berdienffe Nqchahmer und Uebertreibungen erzeugfe, : ſo artete auch damals die fiefe iut Metaphufi k in lebercreibungen aus. Man janfte (id in academifchen Streitfehriften de Ente ejus- que' gffe&tionibus'y dà: Quidditit: fubftantiae , -de Re- du&ione potentiae et actus ad. fua principia. -. Nicht (39) Gnofologia —— i AE wow (40) Philofophia prima, ex Ariftotele et toptimis anti- quis, graccis praefertim commentatoribus metbodo fcientifica confcripta. Regiom. 1644. (41) Dreier de, credendi regula libri II, difputationibus XV. publicis in Academia Regiom. antebac propofiti. Regiom. iip | | vom Jahr 1679 bis 17031. 23r blos Meraphofiter von Profeſſ on brachten ſolche ab⸗ B ſtracte tächerlichfeiten zu Tage, fonberif‘ man ſtrebte auch ir atidern Wiſſenſchaften folche Dinge mie einer äuferft wichtigen Miene einzumiſchen. So bemuͤhte ſich Doctor Weger "im ſeiner Pathologia generalis aus vieſen biblifchen Stellen und’ funftgerechten Schlußfot⸗ gerungen darzuthun, ob und welche Affecten bey Chri⸗ ! ſtus nach ver wienfchlichen Natnur, Bey Cittgefn und bey ben eiffen‘ — vor dem Saͤndenfalle ſtattgefunden haͤtten. Hledurch ſchadete dieſes ſonderbare Siüdium | bet "yfifefoghbie 'ber- Tuſtur! des menſchlichen Beiſtes. Man fand Erklärungen, ‚weil inan fie finden’ wollte, - umd wenn man nur einige metaphyſiſche Vunſtworte ge⸗ brauchte nfib die Sache fo auseinander ſetzte, da die Rechtglanbigkeit daran feinen Aerger fairb, fo hatte man ' gar nicht udthig Cinmenbungen bes gefunden mie = verftanbes gu befitrchten. ' > j — Se In der practifchen Philoſophie wurde auch ble Au⸗ | toritàt des Ariſtoteles blindlings anerkannt. Man trug - Ethik und Politif vor; vernachläffigte aber das Ndtur⸗ recht, : fib Verfanfite die Verdienſte, welche Grotius und Püffendorf fid) um -Daffelbe ermorben haften. Ja man beſtritt ſelbſt ihre Meiumgen, in fofern, als ſie den Aus ſpruͤchen des Ariſtoteles entgegen waren. Die Moral fit "ebenfalls burd) tiefe Anhaͤnglichkeit fuͤr den Ariſtoteles, befonderd. da man. fie noch ſo abſtraet vor⸗ trug, daß. ihr Mugen fuͤrs gemeine Leben groͤßtentheils verlohhreit ging. Dagegen aber trieben die aͤchten Ari ſtoteliker die Politik mit Eiſer. Puͤchler, D. ber Rechte, Veit ü — darauf. mande © Diſputatio⸗ 9,4 -. net, c 23. Biexhatet Buch, nen (**), nnb dieſes thaten auch die Magiſter Funk und Hellwig. Aus Anhänglichkeit fir Ariſtoteles verglich man immer die griechiſchen Repubtifen mif ben gegen wártigen Citaoten ,. und mar Pbabey fo völlig verblendet, - bie. gänzliche Verſchiedenheit nicht einſehen qu wool. Als Conring einige Mängel ift ber Politik des Ariftoto (e$ enthuͤllte (3), voiberlegte ipn ber Koͤnigsbergſche Profeffor Fichlau mit leidenſchaftlicher Heftigkeit (75). Es ijt auffallend, welche ſonderbaxe Ideen biefer Mann in feinem. Kopfe hatte, In der Vertheibigung des ri ſtoteles ‚berief: er ſich auf den Propheten Ezechiel, un - ſuchte ernſtich zu beweiſen, baß.bey den Erfcheimungen Ejechiels durch ‚die, Thiere die Monarchieen, durch tie Wagen aber bie Republiken angedeutet wuͤrden. Quad) dieſem Beyſpiel fingen allmaͤlig die damaligen Politiker en, ihre Zuflucht zue Bibel zu nehmen, unb Andr. Holländer, ber als Buͤrgermeiſter im Kneiphofe unb Affeffor des Tribunals ftarb, verficherte, er habe lieber aus ben Werken. bes heiligen. Geiſtes, als ans den - Schriften bes Ariftoteles bie Ethit unb Politif fhubiren | wollen (2). Peofeffor Lau ſchrieb gegen falſche Poli : tif am Der preußifche Gane. "oon Mappe fahre i in CS ! |^ 3 eincm (42) Püchler difpàtat. je Republ, de legib. de incremen- tis rerum publicarum. *- (43) Conring Differtat. de fummae poieüati fubjedo. Helmft. 1649. — (44) Confideratio juridico. politíca-de Imperio sbfolute et relate con(derato ejusque Jure, difletrafioni de fummae poteftatis ſubjecto ab ——— Conriogie in Incein proditae oppotita, Lipfise 1656. (45) Andred Hollaͤnders Spiegel guter und bäſer Regenten, - im gebenstauf der 19 Könige Zuda und Benjamn. 1632. (46) Lau difcurfus politico - militaris. vom Jahr 3 679. Baier. ^Á— ^a8$- einem Werke, welcher · viel Aufſehen machte sb drey⸗ mal nfgelegt wunde (#79, ‚Die falſche Politik lächerlich; unb varhaßt zu machen. „allein feine Sxomie yonnbe miß⸗ verſtauden, und ex bekam eruſtliche Widerleger. Die. Anhaͤnglichkeit für Den. Ariftoteles „, welche, ber Philoſorhie des Ramus ſchon entgegengareivft hatte, widerſtand auch ber Philoſophie des Carteſius. Ein⸗ zelne Saͤtze derſelben ſuchten ihm Dreyer unb Zeidler/ frt (15) aber het ganzen. Carteſius ju widerlegen, und, zugleich ‚nie Unfehlbarkeit das Ariſtoceles darzuthun. "ie fütigen Theile der. Phuloſophie ub biejenigen . Wiſſenſchaften, weiche man: node aun-philelopifchen ; Facultät zachuet , ‚ feinen dem rechten akſfracten Ariſto⸗ teten Seiner befantern Yufmeskfaimfeit woͤrdia zu feyn. Es ·˖gab daher feinen beſyndern Profeffor bor Phye fit, und weil man ſich ſo leicht durch (eiefibigipiten. - unb uͤbernataͤrliche Erklaͤrucgen heraughzalf, hemoͤhte mon ſich niche, bie Gründe ber Begebenheiten auf biefer. 7 Erde gn füchen, und varnathlaͤſſigte Nacueiehue als eine -. unbebeufenbe Wiſſenſchafe. Man erflärte Paſt .unb., anffeeabe Seuchen für Foige der. Confkellationen (59), der. Comer and. Sonnenfinßernifle.. : Micht biejem . Aberglauben ‚allein. verbreitete. Derſchauz⸗ er ſchob die Theurung yt Jahr 1622 und 1633 auf Rechnung ber, Alphe oder der / boͤſen Giifter «4. welche ben. Bauern ba&. a Octreibe, entwenheen. (4: pw ud mid, bof. 8 aus | i» Pacifici a Lépide homo politicus. ‚Cofmopoli 1654. (n. Pur de infalibilitate fenfuum ad mentem Anne: "e Bernhard Barden in feinem auttfelinen wb dri ſtlichen Bedenken von den letzten Plagen der Belt, infor — von der Peſtilenz. Siniget; 1623, $. 15»: (50) Some e. 364. : dex AR. AES — PS 234° Vietehnuis hi$, — aus Gorkes femi getedj hp Vethongnitz ber Käufe "das m und: Steffen ber: Todten im ben Gelibern hervorbringen 58e, welches man teni Vampiren qu ſchreibe (5): "Die vhelen Wetrer⸗ und Waſſerſchoͤven erklärte ex nicht allein für Vorboten bes Krieges, ſon⸗ dern fefofirties: fingften Getichts (er): Da tan auf blvfe Weiſe "de Grund natuͤrllcher 3Begebenfeifen in uͤberirdifchen Urſachen aufſuchte⸗ Bo: Hide’, ber an⸗ genomutenen Meinung nady, "utvermeléfidy waren, fo berjchmähte man irdiſche Sá fein MEM , "unb feles; wie , hettiges: Tagesben bed Linden, an nothwenbigen Wor⸗ kehrungen mangels: dahet wurde die Peſt oft erneuert, unb Fonte vidte: Iuhrs fang wegatden A eſonders da ſelbſt Aerzte den: allgemenenWahnibeſtrkten. Hierun⸗ ter zeichnete ſich vorjuͤglich Werber aus, ber ii Conſtel⸗ lationen: den find ter. Peſt ſuchte ().Die anſte⸗ ckende Krantheit, welche ſichrunter den Stubirenden äußerte, ſchrieb er gleichfalls auf Rated: bet Ge ftitné, -ob ei gféd) zugab, daß vamals keine boͤſt Aſpe⸗ etn im Calender geſtanden haͤtten Et). "Die Conjun⸗ ction. des Sctlienus- md Ward und andere ſthadſiche Eonfteflafiörten wurden · vonnitm für die Urſache ber Uebel cushegeben, welchẽ Precſen im Juhr xohbBe⸗ träfen EH. Geburt tb. Wagen; feinen Zeitgenöffen au’ erzählen, ett enfe bnt: Am menfhlkhen Magen dare u vii ng Dinge hetvorbrinngen,' "Habe and) s Duas i. 65 € Gomhaf. "as (52) Derfhau Wetter ; und Barerfpiegel, in he 3orree (59) Packheus Deitregiment €, 2 (54). Becklier:hift. morbi Be D (55) ·Beckhers «5 Sragen vou der sitim. MPeſtilenz t in Preußen. Koͤnigsb. 1630. 6.4.3635 , m ter Jahr 1679:6i& 1701, 25$. auch i im Dingen eines gewiſſerr Mannes · wer Räfterne | See: erſchaffen (7^)... on darf nicht. giauten, weg . " fi) „mug in. einiger, Cubriftfletler ſolcher Thorheiten ſchuldig pede, Auch Hemſmg nerficherte der Teufel : hebe in Dem: ‚Mpgen cines. ander Menſchen dyeh Mief fet, ein Städ.Eifep imb ein Stuͤck fola, jedes eine Spanne lang, nebſt noch andern Dingen, hervorge⸗ bracht (^7)... Als 1635 bey tebſtadt iri Preußen: nad) einem Siegen eine. Matexie zuroͤckblieb, bie bem pe: fel ähnlich ſah, ober; nach den Proben, melde nad) im. Saturafiencofinetten aufgehoben werden, Pflanzenſtaub far; fo-maficherte. D. Beckher, ſo wie im , afr 1638 ; - bie Heberighmammyng ben fdymebifrben Roieg vefimpiser — hoͤtte, je Gepgute. biefer Schiwefeicegen (up gbttliches. > under, „.paran der Teufel tollis unſchuſdig feo) Midite o anderes oíd den jängften. ta; (35), und die vielen dae máligen Mänfe Batten noc. feiner, Meinypg opo Main nem. Huuber ihren. Grund: (595... «o. Selbſt ber. Sob bab. SBroermeijtest Un. bem kleizen unbedeutenden Staͤdt⸗ chen Zinten necurſachte, daß ein Wetterſtrahl, welcher vorher den Kirchthurm setzofien. hatte, von ber Kayzel im völligen Ernſte als eine Vorbedeutung dieſes Todes abgezeiut — A ‚sen Buntes daß nen: ag à 08 Ua. ^ vfelde^ (56) —— de Caltrivoro" Prufbach. "Regigm. 266: SU. 2 .. 37. ‚Ablehnung e om ungereimter. Dinge: vin. des bii Mefler » Tractat (59) Beckhers Einfältises Bedenken von dem Sqhwefaregen i. P Liebſtodt und.den vieifóRigen Maͤuſen auf dem Felde. (59) Esendaf. ©. 5g. (6o), Pforzer. Koring zu Tyran Trauerfigpift a a Ab⸗ ſterben des Pürgermelftges in, dite. . - Pd + |6- 5 Mersehuteß Sud, ^ tbe Biage glaubte, da bie erfien Manner des fofibel, vien Oberraͤthe, und ber vom Churfuͤrſten Friedtich ilhelm «zum? Landrage im Jaͤhr 1662 deputirte Sry 't von Dchwerin, beri ©tänden gleich im der -fanatagh po tion erfkirten, daß ber Churfurſt ſchon wegen — boͤſen Du, feine Armee - rebuciren me. Eonderbar if der Kampf der: Vernunft und des erglaubens bey einem und bem nemlichen Mann, ee bie Schnelligkeit, womit der ſchlechtern Lieberzew ng eine beſſere folgte. Strauß, Profeſſor ber Mu matik, der ſchon die vhoſtk atiſchen Irrthuiner be iſtoteles aufgedeckt hatte, vettheidigte noch im hre 1626^bie Zauberey; verficherte, daß fie durch ße Verblendung des Geſi ichts j durch Eingebung be 1fatté in einer Entzuͤckung, vurch teuffiſche Erbffnung botgener Urſachen in der Matur, durch unmittelbare irkung des Satans in-die'telber der Zauberet entſte⸗ | fónne, unb fuite aud aus dieſem letzten Grunde Verwandlung ber Menſchen i in Waͤbrwdffe zu ettlo ()Der nemliche Mann. uber: Gefjanptefe drey jte ſpaͤter es koͤnne aus nátárfidjen Urfachen die imıng entfliehen," bag es’ Blut, Milch, Froͤſche und ienter geregnet habe (57). Der nachherige Doctor Gottesgelahrtheit Cup. Werner behauptete nod) Jahr 1670, Zauberer fónnten Stürme erregen, unb t Dáttén-mody vor kurzem unfern. den preußiſchen ingen ben Kaufleuten guten Wind berfauft, unb bie entweder. busd) die fift. bep Teufels, oder. mit Got (t$ jt) Strauß i in Pfoznoftico — aufs‘ S 1616. ,2) Ebend. in Prognoftico aufs Jahr 1639. ' vom. Jahr 1679. bis 1701. ^ 237 - te: Zulaſſung, aus derſenigen Materie · rregt, welche ‚Bott. ſchon varher zu · Winden bereitet Gabe (73).. Selbſt das Koͤnigsbergſche Hofgericht befahl noch am.n6:Detos ber 1671, man follte. emer. Here vor der Tortur bie Kleider ausziehen unb bie Haare abſcheeren , teil darin leicht Mittel verborgen. ſeyn Fönnten, --fich: beg. ben Schmerzen der Tortur unempfindlich zu madjen (9, — unb in bem nemlichen Werke find verfchiebene Urtheile aufbehalten, daß einige Perſonen, ſelbſt ein -1jügrigó - Maͤdchen, wegen des Beyſchlafs mit dem Teufel, ver⸗ brannt wurden; und noch im Jahr 1693 wurde zu Fiſchbauſen eine vorgebliche Hexe verbrannt (58). Weil ber. Aberglaube fo tief gerourieft hatte, famuten ſelbſt Schriftßeller nod) etwas- von ben Dämonen, bie ſich mit, ben Menfchen begatteten, -ben Incuben und &uc euben, erzählen (^), unb Aerzte lieferten Stecepte für befeffene und bezauberte Menfchen (5^). Ein Königss bergſcher Magifter, Eimdarfus, quetft Subinfpector im Gollegjo. Yibert,, nachher Pfarrer in Zinten, fiel den : ‚Bigeunern ins Hanbwerf, unb fehrieb eine Wahrfages kunſt aus ben Händen (^). Auch hatten wir. hier, an bem Sprofeffor ber Theologie Andre. Otto einen phyſio⸗ gnomiſchen Schriftſteller (). | IM NM. (o. 6e (63) Berner red. von 6m Sturmwinden e. 10... ' (64) Grube Compendium Juris regni Prutenici, : Könige; berg 1708. Lib. VI. Tit. U. Artic. V, . 4 (65) Preußifches Archiv y. ©. 614. unb 615. ME (66) Sfing Exercit. hift. chronol. P. II. | (67) Beckhers kleine preuß. Hausapotheke ©. 525. (68) Cimba fus Opus chiromanticum. , Greifen: 1,615. (69). Andr. Otto Anthropofcopia, feu judicium. bominis - * de homine ex:lineamentig externis. , Regiom. ini. ^ a« s E - — Vierzehnies Buch, ME" | Aberglaube umb. VUnwiſſenheit hatten qum Theil dh ihren Grund, daß Ariftotelifer Me Mathematik herabzuwuͤrdigen [Irebten Die baher wenig getvieben wurde. "Dtos Ealovind (djttéó nod) ein mathematifches Werk (77), und Goldbach ſchrieb zwey matbemati(óe Differtatioiien.. — Strauß lieferte ein Werk über de Baukunſt (75), und Otter, als guter Civil⸗ und Kriege⸗ Baumieiſter bekannt, zeigte (id) auch in feinem Fache als Schriftſteller (7). Mur die Aſtronomie farb noch Ber, ehrer, da finemann unb Concius fid) ihr widmeten, und legterer fuchte ben Mißbräuchen der Gternbenterey ‚entgegenzumirfen (73), ſchrieb auch bereits eine mathe . wmati(dje Geographie (7*); "Dies chat auch Neger (75); ‚und Doctor Behm lieferte ein chronologiſches Werk (75). ‘ Den biefen geringen Bemuhungen um die Mathe⸗ matif mußte folglich ungleich weniger für bie Matärfehre geleiſtet werden; unb ba bet mönfchliche Geiſt bod) im "met bie Gründe der Crelgniffe zu erforfchen firebt, fo — , weit beo — bet mathematifchen Kennt⸗ niſſe 60) Encyclopaedia ———— Labeck 1652. (71) Intreductio ad architettonicam. Koͤnigsb. 1627. (72) Specimen problematum hbercotectpnico- geometri- corum. Aniſterd. 1646. — Principia architecturae . .militaris 16635 $6nigt6. | (73) De vanitate ex aftris de rebus arbitrariis et fortui- tis divinantium 1656. — Vorbereitung zu v nethwendis en Umfiogung der grundlofen und aller hkinenhuit fehr 6 ädlichen "und mit beni. geftirnten Himmel beſchoͤneten aftrologifchen Vorhervertündigungen 1661. - (74) Mathematico-hiftorica Geographia. Königeb. 1656. 72 D E geographiat mathematicae. Königeberg (76) — Schm’s Chronologica manuductio 'et dedu- .^ó etio'ünnorum a condito mundo, ad extremuni usyue prioris et perteriürie templi. Frankfurt i619. n vom Ar 2479 big 1701, - 5439 ifie die Dotzmlehre feipe inihi. gehan fonnte -ber Glaube an das’ Uebernatuͤrliche, unb hiedurch zugleich der Abarglauhe neumehre werden. . Daher -böhauptete trap sie Aſgecten Hätten noch Einfinß- anf. bie Wis terug: Anemaun (7), hee ihnen noch Einfluß. auf hie Schichſale: der Manfhen zutratite, erklärte ben Wet⸗ ferítrabí, der im Jahr 1626 in ben. Pulverthurm u . Koͤnigbberg (dius, aud ber Xenjunctágn des Murs, Sas raus unb Arcturus; glaubte noch, daß a Donner eile in, ver, $uft gebe; beste: aber bod); fchon eine Hypo⸗ thefe, .bit-üb unies Tagen erneut vourbe, und bec fido» — tenberg und Caroline Herſchal beyſtimmten, daß nem⸗ lich: die Cemneten ſich ip Dünfte: aufloͤſen, oder eigent⸗ lich leuchtende Körper. ohne. dichten Kern fem; ein Gedanke, welcher in unſern Tagen bie Muthmaßung er⸗ gugfegebie Cometen fuͤr Welten zu erklaͤren, welche vielleicht erſt im Entſtehen wären. Bey linemann aber verlahr dieſer helle Gedanke durch. ben ſonderbaren Glau. | ben, og. fe.auch,. gleich den Wolken, aus Dünften entſtuͤnden. Concius, ber bie Aſtrologie be(tritt , konn⸗ te ſich noch gicht van altem Aberglauben laſsreißen, (ons bern glaubte nod) an Sywpattie, .Antipatpie und vet» borgene Mahufraͤfte. Cometen. veranlaßten auch Buß⸗ tage,, und am 26 Februar 1681 wurde nod) ein beſon⸗ bereà Gebet durch bie Erfcheinung eines Cometen verans ^ faft, ju Königsberg gebrudft, an alle Kirchen gefandt, unb von ben Ranzeln abgelefen. Selbſt im Betreff des Eopernicmüfhen Syſtems war man nod) in einiger —— , und bey aller t Hochachtun, die man da⸗ fuͤr (27) Alb. Linemanni deliciae culendariogephist "y — fi fegte , temi mon e wá dis M $t ve9 . (7°). So wenig man alfo — Bodbeuten — unb geneigt war, (o war mam semod) zum-Meobadien geſtimmt, unterſuchte bie auffallenden &Gegeniftände, wh ‚deshalb gab e$ mancher — exiis de :die Naturgeſchichte. Michael Titus ſchrieb ein Verxeichniß der —* im Churfuͤrſtlichen Garten qu. Kbnigsberg, welcher tv "mals die Stefle eines botanifchen Gartens vertrat, un "Hinter beim Schloffe in ber Gegend des. heutigen Crece plages Ing.(?*). Das hod) in unfern Tagen ſehr (dip bare botanifche Werk tofels enthält eine WBefchreibun "von 761 preußifchen Pflanzen (5). Preußens eigenthuͤmliches Naturproduet, de Bernſtein, beichäfftigte manche Schriftſteller. G ſchrieben uͤber ign Krüger (7), umb Concius (7, v "et ben Bernſtein für ein verhaͤrtetes Erdpech, * für ein Product des Mineralreichs, "erklärte, und Thilo (53), ein gebohrner Preuße, damals Mogifer u feipzig, ftimmte feiner Meinung bey. Doctor Hart man, ' bet ihn zu den Edelgeſteinen rechnen wollt, verband Ovfrorfamteit mit tocalfenntnifien. Dieſes T ^. malit t) Benlage XXV. : .^. (79) Mich. Titii Catalogus Plantarum horti Electoralis " ' Regiomontani; Regiom 1654. | (80) Loefelii Plantae in Boruffia fponte nafcentes Re j iom. 1654 | m Crüzet dilfertatio de füccino 1636. ($2) Andr, Concii Exércitatio phyfica de EORR Re. iom. 1660. a Thilo, differfatio phyfiep- +hiftorica de "ur forum. . Lipfe 1663. -- vom Jahr 1659 BW 170r - . 4A achte ſein Werk. (^5:66d96at, nfi wifibrin tete Folge vin 2imd;us erfihieu??):. len vider Hartmun erthutente aud) durch joe Schhtiftew eie Naturgeſchichte ins Getntbui (yunbkbes Sqhwetbtſiſches (9). exu — Berafkeinfommlug -fexjfe ihan Srietrity bet. etffe abj tie Mitaratienfameniungen der Profvſſoren Loͤſel wb Woſeglen vergroͤßerten im tee Soíaé vas Saturgiſche (Cablsiet.. Auch tontbe Stm Doetoe Sek Merhte Fichlau —* Merturglienſummlmig qu Rönigebeng angelegt (59). Aus bir SBetfaffutg. ber phiteföphiichen Wiffen⸗ 2* fona mau fub einen Begriff machen, welche Fortſchaute in den hoͤhern Facultaͤten fhategefumden Hab fem. Die blinde Anhämglichleit für den Ariſtoteles rr ferte: ipyan Einfluß: auf die. Theofogie, worin man bie Auiſtoteliſchen Kunſtwarte aufnahzm. Dee Glaube an den Ariſtoteles ging bey Dreiern fo weit, daß et veri fichetse j daß; wenn bie Catholiken nnt den Ariftoreles auà Feine: eignen Werken, nicht aber (ine Commenta toten and’die fchofaftifihen. Schriftfleller;" ſtubiren wotli ten, fe wärden (ie ac bulb manche Zorthuͤmer, beſon⸗ ^WtA den ber Drausſubſtantiatien, ablegen (5). Qd — 'bomals woiſchen " "n um Catho⸗ tifew : (34) Hartmanni, fuccini pruflici phyfica et civilis hiftoris, cui 'demonftratione ex autopfia et intimioti rerum ex- ntia' dellucta.:. Rrancof. ad M. 1677. 05) "ccn prufci hifloria et demonflratio. Berol. a De Phoca feu vitale marino. ' Regiem. 1683. (87): De Xiphia feu Gladio. ibid. 1693. | (88) Brand 3teife duch Preußen &. 276. .. (89) De Transfublegtistiane pamis et vini in EachariRia- $. a4. e Odd. pr. 6. Bd. Q | - 942 ; : - Werzehntes nudo, .... : Mn nach Immmer:eine Sheeiiäppieede ‚ib e Quarto dachte tie andeve gu twiberlegen.. Maher faub ſach ·auch, als Dreier ; infe. pt Königsberg-de calta imagipem dies anititte , ein Sefuit als Opponent ein. ^ fBiele Screiti⸗⸗ keiten unter den preußtfchen Theologen ˖ murden bios ds, busd) erzeugt, Daß mon (id) entweder mißverſtaud, oder dirchaus mißverſtehen wollte, ;-Sfieibrb war: ſehr Teich, feitvem bie Theologen Kunſtausdruͤcke der ariftotelifchen Philoſophie in bie Theologie aufgetommen hatte. Des manchen, diefer Sunflausbrücte war der Qm, ‚in wel chem fie bie Ariſtoteliker gebrauchten, nom iBostverffanbe E verſchieden; us mancher: Ausbruch er uote Mißverſtoͤndniſſe, weil er^ won ihnen vicht nadj biblischen, ſondern nach ariſtoteliſchem Sprachgebrauch erklärt wurde. .: Einige Streitigkeiten des Di Düeier hatten bios Hierin ihren Grand, : &o bejahele er bie Stage: An Deus fit caufa pecegtt ger aceidens (?°)? Diefes wurde nin von Calovius () -af5 eine. (eR fünbfiche Meinung beſtritten; und Neufeld ſchrieb ge⸗ gen Dreiern in bem nemlichen Tone (77). Einen an⸗ | bern Streit erregte wieder Zeidlex, ba ek über bie Ecb⸗ fünbe fchrieb (75) ,. und behauptete, bag tie Siuber. nicht éinbigen fónnten. Dreier unb Grabe flimmten ifm — bep; bie übrigen Theologen fchrieben bagegen. — Der ganze Ctrejt aber berußte nut auf der Deutung des | Worts a&ualis. Zeidler unb feine Anhänger momen - t$ .. (90) Dreierĩ Vinditatio ſanctitatia Dei. 1654. ' ' (gi) Calovii Solida difcuffio Tractatus Dreieciani de Deo caufa peccati per accidens. 1654. : ' (92) Neufeld Caufa Dei. fanftitstem ac bonitatem ejus concernéns, adverfus Dreierum. 1655. (93) Zeidler de peccato actuali infantum. 1669. / vom fé r679 bis igOr,; — 243. B eb im ariſtoteliſchen Sinn, worin e£ Bewußeſeyn unb Cinniilligung bedeutet. - ote Gegner aber /erklaͤrten ed, nach dem Sptachgebrauch der fombolifdyer Bicher, fuͤr das wirkliche Böfe, . bos auch ohne Borfag und "- Ming geſchieht. aM Lx Das Somtäntifde Eonfftorkum. betrachter⸗ bie - She aus bem rechten Gefichtöpuncte j^ unb erflürte e für eki blohßes Wottgezaͤnk (). Bay ſalchen Befchäft tigungen‘, Wortgezaͤnken, unb bet als Kegeren betrach⸗ teten Denkfreyheit, wurde ſelbſt von vidlen Geifklichen. ihre eigne. Bildung vernachläft igt; unb bey andern:ents frrahg: durch "Wéfttanpfutig. eine gewiffe Gräfchränfung te Geiſtes Oo fanden fij Geiſtliche, welche im Sft 1633 tie Aus ſage einer Magd, daß ſie durch ein mit eiferneis Gittera verſehzenes Fenſter von einem Engel gen geholt waͤte, für glaubwürdig enfläeten (79), - Mancher glaubte noch an Beſeſſene; Mafcov lieg bus Das Ende bes Jahrhunderts noch · bie Gefchichte eis ner ſolchen Jungfrau btud'en, bie D. Bernhard Ganben mit énév Vorrede (2°) begleitete; unb ju ben fonbers baren tHeologifchen Schriften dieſes Zeitalters gehört bie - Schtift des Koͤnigsbergſchen Rechtsgelehrten Fichlau, ben nach: den Rubriken des juſtinianiſchen ober ioo theologiſche "- ordnete (77). (G0- Afta Borgfica T. ui. p. 711. (95) Ada Boruff, T. I. p. 601. .' (96) Geſchichte, fo fid mit einer angefochtenen Sunofron in — dem 1682 unb folgenden Jahren zu Koͤnigsberg in Preu⸗ ‚Ber zuzetragen hat. ' (97) Job. Fichlau Centuria thefium illuftrium theologi- carum:ad rubricam Codicis Jultinianaei de fumma Tri- Tütato et. fide catholica. Regiom. 1655. Vd 82: De 4 s (34 6 BViexehntes Sub . Die. ganze Ast hes Studirceom war. ben damal⸗ Ä ges Soiree außerfk nachtheilig N es pre belaͤmmerte mon. (fj uw Vie Qrun dſorocher weg, blos sinat Mäuner, die zu einge Anf, trieben bamit ein. gelefrtes Gepränge: Die Cool 99b vmafh⸗elich -bey Stof zu Diſcutatiquen. ‚Um mi daſon legternglaͤrnn zu khunenn hatrochtete pus to. Nolanik. old Hpupsfache. Die Furcht, enfegert zu werden, erzeugte ſklapiſche Anhoͤnaljchteic an des Ey ſtem. Man Keebte Baker nicht. auch sigsues Machden ⸗ Een weiter zu formen, ſandern. ſuchte ine list. ia ſcheinen, ſiecht darnach ben: Diſufettonen. und i⸗ Schriften reir ie] allegiren au. wm, (odio. oe BReal⸗Concardanzen, ſtudierte fieióia die isdigoi gab gab ben Meuern ben Werzus e»... fee Cio keiten wucher vorgdgli mit Cofelaifito" unb. Sacini⸗⸗ neun geführt, da legtere ſich aus Nalzen nach oreufen zogen. Oft lagen hey dieſen Streitigkeiten Privatabhch⸗ ten jum. Grunde, und deshalb flieg ſo oft die Heftigfeit der Gegner ju ben haͤrteſten Ausdruͤcken und Schimpfte⸗ ben. Vorzuͤglich hart verfuhr mon gegen. bie Sociric⸗ ger; unb als zu Königsberg ber Oberſecretaͤt; Senken ihnen beytrat, hielt man academiſche Varleſungen, de nicht allein gegen bie Socinianer, ſondern perſpnlich 9% gen Sanden gerichtet waren (??). Der ſyneretiſtiſche Streit wurde mit vieler Heftigkeit gefuͤhrt, und veran⸗ laßte eine Menge von Schriften. Dreier ſchrieb ug P d . (98) — das von Wahrheit unb Liebe uiid Qut tbum. 1730. ©. 5. | (9) Gr. Pr. Dand L ©. 766. und Act. Boruff. I. | . 317. ! — -—. ; ' cont. fft r6vo 948 1701. 2773 auf Beftl der Obtigfin: (77); init. fog] ſtrebten andy Eotosiue. (June Rébfelb (779) ihn zu widerlegen. > "fbur Utbillegegeh dis GütgGlifrmerosdyte wieder⸗ ba Linige ptoteftaritet aus Oſthreutzen zu ihnen · uͤberera⸗ tenz hieruntet un Te 1684 ber futheriſcht Prediger zu Mibabzen, Marthias -Sefitoctite ;. ber hw: Jahr 1686: catholiſcher Batver ja’ Omaßburg ir Weſipreufen wurde,” und diurch ein Wert, worin ec Borſchlaͤge zur Riligionidvetelnigung: ver Catholiken mat Proteflanten Bar; "dert Umvillet bee letztern veigte (797), iib viele - Theologen zu Königeberg ſchrieben jetzt gegen. dieſes⸗ Werk:. Eine aufftltende polemifche Schrift war gegen: . vie ZJiden gerichtel, tito. fotlte’berseifen, daß bie offen: Yaben tUm Oetéliiimk (fo der Dteyeinigkeit „unterrichtet: geweſen wären, auch: die Gotttzeit · des Sohnes amet? Ehe Bären (725). Sie verrieth aber bids vbfe Kennt⸗ nig der hebraͤiſchar Sprache qnt guten Willen zur An⸗ — der Orbe emit — — Die Srände, , wilde. iie Bermodjif igung . — Eregefis erzeugten, Jagen jum Theil in Dreyers Des haußtung, bag ber Grumdbert des alten Zeftamenis- vers cn 2 a $ o - faͤiſcht, (1 50) Breed — Erörterung: eflicher ſchwerer cheolo⸗ uar Fragen Lu unterſchiedenen Städen der dirifttiden 5i Can Celovii Haemónia Calixtino - huetetica. ‚Witten- berg ibjp E (102); Neufeld, Vindicise. manualis peutenic. ^ _.,, . , (263)» Tuba pacisad .univerfes diflidentes;i in occidente et- *lefiasc . Amfleldde1635, ^ P. 04) Stephan. NE ud de vetitate Religipnis: ehiiflisnae - in Attictilis de Tebitoite tet. Chrifte 2x; Scriptura (: ‚Reb- binis et Cabbala probata. moe 1699. | c [4 344 i Wigsgehutes Dub, | . ^» fie genjg Ast des OCtubirsand, war den bamalıs ges Thbeolpoer Außer nadziheilig... Ginedmigip.efs Safemirtat bekoaͤmmerte mon. ſich um bie Qraxdſnrachen tonio, blo⸗ siniat Männer, tie qn alänzen-mlmfihten, trieben damit ein gelehrtes Gepránge: Die Dopmsakt aot vnanfhorſich har Stof pi Difsntntinnen. Um mit bisíon Iegregn- glänıam an y hatrachtete map. te. Sholemif ale Hauotſache. Die Furcht, vesfeGest. zu werben, enyenate ſtioxiſche nt inpet an he €» (uo; ^ SR fgebte daher nicht, Aucch eigenen Machden⸗ Een wejiter zu kommen, fanbem: Ruhe. Pine opapst. in ſceinen, ſtechta darnach bru: Solpupetioarnupb. ie Schrtiften ret ie] alegiren au. (uum, feda bolus Real⸗Conchrdanzen, ſtudierte fieifig. tie, Gigdjanodere; gub gab ben Neuern ben Worzug (77). ... Die Gcpaitis⸗ keiten wvnth«o vorzuͤglich mit Gofvluifita- unb. Bineinies nern geführt, ba.:leátere (i aus Palte nach Preußen gegen, Oft lagen. boy dieſen Streitipkeiten Prinatahieh> fea zum Grunde, und deshalb (Nep fo oft bie Heftigkeit b«c Sepuer zu den Qánteften Ausdruͤcken nab Schimpfrer ven. Borgäglich. hart vetfubr mam gegen. bie. (Oacipio/ ger; und als zu Königsberg ber Oberferretäs; Senken ihnen bepftat, Gielt man academiſche Varleſungen, tie nicht allein gegen bie Socinianer, (onbres perfbnlidh ges . gen Sanden gerichtet waren (2°). Der foneretiftifche “ Streit wurde mit vieler Heftigfeit geführt, und verom laßte eine Menge von Schriften. ‚Dreier ſchrieb ſelbſt E: auf (98) tolus: das " Wahrheit unb fiebe strlaffen Pabfts thum. 1730. (2) Qr. Dr. uk L ©. 766. unb. Act. Boruff, II. . 317. : A oa. oes m— X zm cont. Muhr r6v9 96$ 1701, 27%: anf Behälter Obtigfeie: (9); ini. fogfthd) ſtrebten andyGatosius (une Meufeld (799) ihn zu wiberlegen. Der Umbille gegen dis Catthzoilen erwachte wieder; bo lige Ptoteſtanten aus Oſtoreußen ju igherrüteetra; tert; hieranter im Cydt 1684 ber fütferifieDrebiper zu Nibadgen,; Marthiao Praͤcorius, der im^ Jahr 32636. catholiſcher Pfatror zui Straßburg in Weſtpreußen wurbe, ud derch ein Wert, worin er Borſchlaͤge zei Rätgiondveteinigung: der Catholiken ind Proteſtunten ffat bei Unwillen der letztern telgte (799), und vice: Theologen zu Koͤnigeberg fdyribbeil jetzt genen. dieſes⸗ Wert: Che. auffultonde polemiſche Schrift war gegen: vie Tyson gerichtet, und ſollte bervelſen, daß bie offen: Juden · tum 'Oeeiliimk(fe der Dieyeinigleit „unterrichtet geweſen wären, codi die Gottheit des Sohnes amet? fümnt haͤtten (N): Sie vertieth äder bids vlefe Keunt⸗ mié te hebraͤiſcher Sprache imo: guten Willen zur U’ werbung su oreet; emer m— iet ſewſchaft. | "Die Seände , welche: eine Vernachlaͤſ UM. iu Eregefiä erzeugten, lagen jum &Qeil in Dreyers Des haußtung, daß der Grundeert des aiten Teſtamenis ver⸗ "TUM, ,ü 3 w€—v-e faͤiſcht, a er Dreier grünt(idy Erorterung lichte ſchwerer cheolo⸗ DE $ragen bey unter(djiébeien Siucken der deitibin : Gon Crlovi Hgrmónía \ Calixtino - huetetica. Arn erg 1655. (102), Neufeld, Vindicise. manualis prutenic. . .., . , (203) Tuba pacis:ad univerfes difidentes;i in occidente ec- . dies’. Amfteldde1634,. | e 04) Eje Rittangef de verifate Religipnis- chtifüsnse . in Atticaits deo Tebitote et-Chriite De i ad „Fab- binis et Cabbala probata. Franeder 1699. - 146 — WBiierzehntes ud, faſche, Hingegen tiefe Leberfeßurng ber To Dohmetfer wit ſchaͤtzbarer ſey (^75). Ja sie Achtung für feGtere ward fo groß, bag Barbatius -6efeuptete, fie fen auf Eingebung des heiligen Seiftes ahssfaßt werben (5). Dreier machte noch: tie ganze Auslegungsfunft Rmo — fenb, ba er zu beweiſen (Irebte ,: daß manche Stelle ber Bibel mehr als (Einen Wortverfland-ntpalfe (2), unb bie orthodoxen Theologen behaupteten damals, daß bie alten Sprachen von ben Synkretiſten vernachläfigt wuͤr⸗ ben. Es hefchäfftigten Gd) dennoch einige Theologen " - shit der bibliſchen Auslegungakunſt. Mehr mil einer lebhaften Phantafie, als gründlichen €prodfenntwi$, brätete Wolter über bie Offenbarung Johannis und bem - Proppeten Daniel (79^). Mylik ſuchte ben Propheten Sonas (770), Doctor Behm - ben. erſten Brief 3» bannis. auszulegen (779); vorzüglich aber zeichnete ſach Sing aus (77), ber auch nod) jn neuern Zeiten vers fehiebentlich benugt mutbe. Ueber hie.Rierhengefihichte, in —— auf — l are Shislenta (5) und Hatte " (1e) Dreler Differtetio xx, de — credendi, unb 'o.U bie Predigt von ber pnis Geburt und; Gottheit Jeſu br fi. G Barbatii Difputatio ^ "de veritate et auctoritate » Di i VI de tegula ts , ^ di, A : (199) i regula credendi. (108) Wolters Erklaͤrung der Offenbarung Iohannit und des 4. Cap. Paniels. Regiom. 3605. (169) une Kamen grammatico - criticus in Jonam editus. iom. 1640. (110) Sane ina des erften riefé Sohannis: ^ (Crit) ings Exercitationes. hiſtorbeae, chronologiese, Poppo et philologicte in! Pentatéucham Mons '* selibrum fofase. - Srant(. 16894 . -(v12) -Difljrt. . peoeemialis pres doming. .Re- giom. 1636," 1 1: Li E MD PEE 7 inl E vonm ZJehe 1629 Bil 170r. 347 Gattfeeip : (9). :-: ^Srtmenn: fehrieb eine: Kirchenge⸗ ſchichte (7%) bet erſten Jahrhunderte und einen Com⸗ mentar uͤber bie Jahrhuͤchet des Baronius (75). Vor⸗ AWolich med. man oie. fieblingéteiffenfaft das Studium . ber fiadlidjen-Xütertolmee unb der Patriſtik (7). Bes ſandere oͤhrten hie Synkretiſten überall bie: Kirchenvaͤter ber faͤuf terſteun Jahrhundeete au, und eewarben fid) bat durch, den: Tadel guswaͤrtiger Gottesgelehrten, daß fie - Die Kicchenväter der fünf. seiten Jahrhunderte nicht bio@ als Huͤlfemittel, fonberit bey Dogmatifchen Seteitigkei⸗ teifem ſelbſt als pliltige Schiedsrichter anerkannten (777); - Das beſtaͤrdige eſen bet. Kinchenvaͤten made: viele mit bet Borftellungsweife ber edmifchen Kirche vertraut, un⸗ texhielt ffe - hefiänipig mit SDertheibigungkgründen der cas tholiſchen Cwugbfäge uub:unzeugee Giebussch cine Mei⸗ gung. zum Karholicimns (79); Daodher: drangen Dreier, und Qribler auf die Haltung der anfägigen Baften. (2 worin ihnen aud) Cirabe, beypflichtete (720). und erſtera wollten vdeahalb, Dei quf. bie Freytiſche ber Studie⸗ renden während: bes Sent n Ben gebrocht " den: ſollte. Die Sontreuſten fudun & pua bos. Kirchened tem. bergitQun , ‚Daß in. dan Hauptpuneten alle Reth⸗ — "Qr weil ihre Orgoer, tie = | & €" Hartkuoch pru: Kinhengefhicte.." » (114) Hartmanni Origines — chriftiapag. « Berol. E. 3699 i) — —— in Bron Annalen. ^. (235), Erl. De... T, 3. p. 6 ; (117) Gri. Dr. Sand I. e. ns . Qn18) Heumann Gg neuen ——— pA III. ©. 6p0. (119) Calovii hiltoria ‚Syneresiftica. ©: 3 (120) ciunt ar Bri — se Toquenii STB | 948 Burzehutes fed, — ſtrenge über ben Ammaligen protctaut ſcha behrbegriff wachten, fo widerritthhen Rtete das Stu⸗ dium bec Kirchenvuͤter ais bie Quelle des Uebels G) Der Unwille Der. letztern flieg, da Dreire bffeatlch eo Härte, daß bie fymboliſchen Buͤchre meht jur Enizkeit des Glaubens nothwoendig waͤren (707). Die SiTebe yon aber ſtrebten unaufhorllch den Glauben am die fombofifchen Bücher zu befeſtigen. Mielenta ſchried eis hen. Cosmmnentan::üben das Cotpus docteinas "proteni- cum (3), Calovius über Vr augsbungifihe Confeſ⸗ fon (75), urb Banden liefebte-fogar-eirie ganze: peor logie ned- ben. fient — vet — Kind UN C: -Siedityfatiien r biefes wir ch alfo fot itwtee, was. ben Theologen ber: Bämaligen Zeiem vsrzägfic am Herzen tag, unt deshalb wurde Rehthandeln noch inv mer niche als Hauptſache des Chriſtenthums, vomigitens MR minder wichtig: betrachtet; daher (flan) cnige Bwvicfégung bet: Fgeologifchen Moral: Te: puede wurbe in vieján pangen-SyagrQamtemo nat. eur undebzes tendes Compendium berfelben geſchrieben (77). Uu welche Meinungen man von der ütorafitüt hatts, bewies VDoetor Werner, ber in einer beſondern Abhandlung diethat Voß: es sine "M — ven cin Seiftſ⸗ | det &:» —8 Mritiett Regianton tiei „contra Latre : mannemr ©. 153. ' (123) Dreieri Oratio de Syncretifmno. Regiom; 1680. (123) Minletitite‘ manaale prufetätti.!- Kegiom. 1646. (1 29 | Calovii Cómmenter.. in Aupultanam, Coufeläodem. egio . tal (9 Pendet. te Aiftern; ‚Theölögkt fyetboliós lache: rana, Frankf. und Leipz. 1688. -"" (136): mon areolepe chtiftiard:: Stabifv-265 14: - vom Jahr 1699 Di £701. 949 eit dnt PYernque tege (97): 2016 ond fiif Scheife⸗ (t&tec vieſes 3iltoftere voler Dreter (7%) ow: Zeiten . geſchaͤtze ("€).. tetetéc Teste ti Vorſchriften des Inh ſtoteles inb Eicero zum Grurwe. Die Prerigden ertet cen dadurchh einen gewiſſen ſchalgerechden Zuſchnitt; aber Die Panſichkae, wontit iso ten Betts indie Mala auvoeng,^ gab: bei SünjdofBotétage eine Efe dt, . und et konute, vell ro nift von Sigtrfum,: - Ä gu Herzen gehen. ^ 0c ^ fe Rechtsgelahrtheit wurde zu Sniper ui fo iomgeigaft gite Spollider, “ein Gigehofi; entwicff uns babonein trauriges Gelählee (799). . Dem Gtutiettésitui wurde ber Kopf nut einer Menge uͤberfluͤſ⸗ ſiger Dinge angefifit,. Die weber im gemeinen teben, noch ben’ ser vrethtlichen Prayis vore Mutzen toten, Sim Jahr 1620 hielt Preußen fein eisenpkmiicheb tanti Bet; unt! des Chuefhmfk füchte ble vinen Dome Stedite-auó Pesußert'zu verbannen (37). - Gs heerſchte in Dieſem fanbredit RID eine gewlſfe menfgenfeeuinbliche Milde, vie und mi? Achtung ant 866 Fire den Defetzge⸗ ber und (dut Werkzeuge afile Dieſes wurd: De. Bu⸗ diee, der Hofgerichtsrach quio; die Röntgebenafchen Buͤrgeemeiſter Wilhelmt und Behm, und Serin, Qiubinfpector des Alumuass,, : — " Die, wohlwollenden menfehenfeeundfichen Geſin⸗ mungmn , welche in biefem fandrechte hertfchten, waren o 5 nicht Ga D. Werner de capillis peregrinis alcititiie. Ansxiine sricorum. | (13 8)‘ Dreieri Rhetorica ecclefiatticá. Jena 1069. (129) Zeidler PATE ecclefisftica, CRekion: —* +(130) Beylage XXVEF. : (151) Beylage XXIV. Tar EE — ejfe o Biegrintià Buch, nicht Folge te Phiboſaphie; unn ſelbſt bad -ffRotarett wurde damals fo vernarfliiligt, "bag wir: aus ben i Zahrhundert: keine Schriftſteller Darüber antreffen; fim dern ed. wär eine von Quo herrſichen Folgen et Prote⸗ ſtantiſmus, daß men eine beſſete Vorſtelluchn von ver Dottheit befam; nicht mehr glaubte, taf ein etw cher eine Blutſchuld aufs ganze fant laden koͤnnte, ut dvuaß man durch Tod und Marter deſſelben · der Gotthei ſelbſt Genugthuung ſchaffen muͤßte. Die wohre Auflli⸗ zug ‚.. die. hier durch Religion bewirkt wgtbe, hatte Menſchenllebe und Sanftmuth zur Folge, wovon tie dzrteußiſche Landrecht einen Beweis gab, Es wurde, wi bie Apdellacionen ned) Polen aiwgen; im bie lateiniſche Sorache uͤberſetzt; ba ber Chirfuͤrſt bie Soseruinität erhielt, im Jahr 1697. repibitt, : unb 268 5 neu aufge legt. Ueber den Gang. der Appellationen. in Preußen ſchrieb Wegner ('?). . Di Sewilegien des herzoglichen Preußens wurden gedruckt (733), und lidicke ſammelte brauchbars Materialien qur Dtatiſtif und bem Staats⸗ sedyte bes het zoglichen Dreugene‘("3*).- Mebevfgupt aber hatte man:damals vom Stqatsrecht keine klaren Begriffe ſondern ˖ Dachte babe) immer an. bie Politik des Ariſtote⸗ les, oder an:has 12te Buch bon. Juſtinians Code. | . Die Verſchiedenheiten des preußiſchen lehnrechts | tiat side Profe 2 ni kx wurde das‘ ehnrecht c 1 wy G A Difcurfus de jore non ) grovocandi Prufüse ducalis. ' ' Gédani 1633. a. ‚Peiyileg, ze Stände, - Hergoptfums raj Ci 2 Lodi, hend, Noris ducat, Pro fiae 1677. en itenberg. E : oom Jahr x67$ ib yror. asr vichtigGo ſchrieben varäberı Weſtphal (737) aut von - Derſchau (27)... Wofder nahm ey Bearbeitung dieſes Segenftandes: auch" auf. dqs preußiſche Lehnrecht Mäde ſicht (77), und von Perbond ſetzte bie Verſchiedenhei⸗ ten. des gemeinen unb heat preußichen Lehnrechts ausein⸗ anber (35). Stein lieferte zwiſchen ben Jahren 1695 und 1780.25. fDifputorionen Über das lehnrecht; worin. aud) Das preußifche abgehandelt wutbe, --.Dut;Griáutey zung des. preugifcben Landrechts wurden zu Koönigsberg verſchiedene Diſputationen gehalten,. unb — lieferte eine preußifcpe' Denzeporönung(”). MEC Soviel wurde Für tie Pebbingal (Odes gelei⸗ ſtet; bie Profeſſoren aber ſchenkten ihre Aufmerkſamkeit groͤßtentheils bem roͤmiſchen Rechte, und Weger (2) Riccius (7) und Eichland () machten ’e& am Ges geriſtande hrer ſchriftſtelleriſchen Arbeiten. Die · juriſt ftbe Bockorwuͤrde wurde nur nad) ſtrenger Pruͤfung ers — — wurde (tr — J und n P "s "voi (135) Weftphal Lyle juris feudalis foccincia et, meíhó: dica. Regiom. 1684. (136) x. Derfchau fciegraphia juris feudal, Regiom, 1689» (137), Wolter tyrocinium juris feudalis communis et- Prutenici. Kegiom. 1666. (138) v. bipes differtatio T — jets Teudälie communjs ot Prute: om. 1695. .. (139) Grube —S — de: proceffu fori E dum ordinationem, ftylum et confuetodinem.tam infe- — m fuperiorum in Barufka guiconm:. Ge- ni 169 (140) Wegnet Imperatoris: Juftiniáni Inftitationum joris Analyfis nova et faccincta. Regiom. 1629. - (141) Riccii Erotemata füper Inftitutiones Juits Romani, Regiom. 1654. ı (142) ——— Sume Jrisprudentae —R& illu- ftrata. Regiom. 1657. .. ITEMS 7 Vach, son Men anzenommen; ete Ti glebünf bem Bes jue voter Befoͤrderung buhnten. Gewoͤhnteh aber wurde niemand zu einer wichfigen Sebienimg gelaflen, wenn er nift zuvor éitecdratmfll ide Streitſchrift ver: theidigt, und Glebutd ehe’ T Güpigfeit ab⸗ getegt hatte (9), is | Die Berbienfte der’ ernfifepen Arge dieſes Zeitı ters fof. Melzer (75): in einer Rede dbeym aeadenn⸗ ſthen Jubelfeſte zu Sériobbérg auseinander geſetzt: Noch ward bie ariſtoteliſch⸗ gulemiſche Methode von-titefer ven ehret, unb Lepner, ber, unter dein Ditel eimi Giitefeituna in bie gauze Arzneywiſſenſthaft,eigentlich nur eine Eins leitung in, bie Auatomie. liefftte/ mar ihr ubllig erge⸗ ben (Qs), ; Allein bald entſtanden wichtige Berände rungen; denn ſo wenig aud) bie Philoſophie des Carte⸗ fra Gingang fand, fo ſehr nude doch bald feine Spy von · ben: preufifchen Dferaten: geſchaͤtzt ().SHeftigere Geguner des ariſtoteliſch⸗ galeiſchen Siſtems wurden die⸗ ianigen preußiſchen Aerzte, welche ber damals beruͤhmte Dr. Sennert zu Wittenberg gebilder hatte. "Die Zerglieberungskunft erwarb (id) jebt | eine at genteine Qibting 7). Dr: Cruͤger futbte-ben Dingen der Qinatoittlé (ie Aerzte im Jaht 1637 butdy zwey Pros gramume DorgufQui, worin eg zur Zergliederung eims — unt caca Körpers eihud, und üpniide | , Ein "dap v2 Sat Fidédé id fleclinied jolie: 33$. „ (144) Melzer. Oratio panegyrica. 1744. (Gà) Lepnex. Compendiohe in nredicinam — gom. 1069. p di = (146) Melzer 1. c. S. 16 — 19. Q4) Helbach] Differtatio du Anand i in medidie m" et neceflitàte, Regiom. 1625. -: ⸗ . gom, Jqbe 16go Bi ron, — 953 Eintebungkichriften pfrfaßte. aud) De, Gtarte 1’) Doctor Beckher A anatomifcher Spheiftfieler [0 Hastragan.Sieferte einen Pppkrag zur. Sefghichfe ber Gere gliederungstunſt (7°). nh biele Schrift, wurde " De. Kufella aufs neue. bekonnt gemacht Ce. : Die Pathalsgie gempgn burd bos Studium ber Zershenrrungsfunft.. Eingeine Frarifheiten wurden ger nau bqhochtet, und van, Beckher (757). toſel (8) = (Qué, hau. jagen, (25- unà Kepfer (152). befchrieben. SBprafaliio c aber unb. mit Recht hefrhäfftigte bieb in Mugen . ‚Rerefchenhe- De Peſt dje Aufmerkſamleit b. | Aerzter ‚und erjgugte, eine Dienge von Schriften (25. Es wurde babep. viel mögliches. auseinander. : 86! s. aber, manches, auch. auf Triu qup. Glauben Der Vorgängen, ORGAN mh e gi von dot(u dem Älfern, im. LUN "T eb av Su bus fie MUR (1 di Novis iitéréeiü' mariß Balhitk you gi 1698. 65.c 1« "T Bedkher. ;Anatomiecintimi. verstignh. "Bene Nr di im (1 41): Karellk Fofciculus diffartetioaups ad — fhe-i dirang ſpecqaptium · "pi. uns: Lo. (1 3. AM zuͤtzlicher Brig. ‚vom Vlutgange. „Königeb. 2 Gp Eodielius de Pollsjra. Eugd. Bati/t639. «9 (3543; Loth e -Contagió ;febeili ser VerilaantoMegie — sponti graffante, "Regiom. 1656. T is). ‚Den de Rbri, epidemica Regiomantana anni 1649 Elbing 1649. ; (156) Raici Abhandlung von der Peſt, Kdnigkb. 1620. — Lothtze des aͤltern nüpliches Bedenken bey fet gefährlichen . | fpefigtiten, ibid. 1620. — Veckher, des Atern, 15 nidgs. - dide Fragen von bet zojährigen. und noch jego fchleichenden Peſtilenz ig Preugenlayd,, ib. 3630. — Deſſelben Dep tegiment, 1639. — Kepler dta de pefte, Luͤbeck 1657. * e ag Blierzehntes Bude Sole 1645 der Gebrauch der Amülere sep vie Peft etwas mögliches” angeräthen. "Uoc * v Die Efettiie erlitt audy eine wichfge Veränberu Sure fieferte hier eite neue unb vermehrte Ausg: von ben chemifchen Werfen bes’ Joan Beguin un einem neuen Sir (#7). "Die i ganze, Wiſſenſchaft ud Anfehen ‘gewonnen, ' feitberh fie zuerſt durch € ‚ fétt auf. einer deutſchen Academie gelehret worden m: Allein aus einem ſonderbaren Vorartpeite glaubten ti Jielte va Beſchaͤfftigung mit" bet Apothekertunſt u (ec ihrer Wätde wäre (75^). Charlatane und ofen! de hatten durch ihre Untverfähnictel und Sem verge! chen Stein der Weiſen fich fo bisfer Vetruͤgerenen ſchu big gemacht, "daß Gleburd) ſelbſt bie Chemie in uͤbſe Ruf gerlech. Vlaͤckrud; "der geger bileſe Tente eifer! hing ſelbſt nod) feft an ber Goldmacherey, nnb Fiat über bie Geriugſchaͤtzung vlefec. edlen Sang (749). € fürchte Sn Jippocrates, eme Ariſteteleo unb. 9) racelſus zu pereinigen; verriet aber für letettr bie má tefte Anbaͤnglichkeit, und ſetzie vorzüglich in bie Ai berfräfte folcher Atleuehen, vbie aus menſchlichem Dit verfertiget waren, eim grbged Zutrauen; "hb fDoctir Beckher gehbrte aud) ju denjenigen Aerzte; "welche au bem menfshlichen. Koͤrper felbft dje vorgäglichfien Ary ‚neymitteh:bebeiten wollten CI, u Dr senliche De |. feft "a $7) Giackrabe T yrocinium chymicum, "Regiom. 1618. (159) Dann chymicom i in praefat. P. 5. ‚ Q59) Ib (160) Are a NR Microcofini, — Meditinn t corpore hominis, tum vivo, tum exftincto, docte er endam, fcíte práeparándam et: dextre propinandan. Wittenberg v Lugduni Batworum 1633. Lg duni 1660, / A vom · Johl zen sf fer tehre eiii Menge Attzenermittel ans: Gollander "unt bacholver: verfertigen (57. ^ Der foerat: fand. in 3 Berbebentfid)em Anſehn (55).: Qt wurbe vo Diener, Anges dide m. ui: Gegenwart der:Aergte,' vieler " ouercuho ſalbſt der. Oberräthe verfertiat (1007 t, ein Konigsberdiſcher Dicit 7 verkauf bas era nd ruhmte ſich, einie Univer ſalmediein m beſchen. Pro⸗ eſſor Tinetorius ſtrebte hn in einer academiſchen Poo drift. 48- widerlegen. (755). -Moller fonv iv&préRb- der: Difpirtotion ins Ofiibitbriam, errichtete einem Dfert; unt Ing ac- Totti Medicin zu bereiten. FBide der Studie⸗ renbeg nahinen- ich feirier dh. Xin tie Sache nicht aufs lugecfbe zu treiben, verließ nun Tinctorius den Hoͤrſaal und es wurden hieruͤber d der Folge verſchiedene Schrif⸗ ten gewechſelt. "Ira Betreff ber einfachen Arznehmitrel wurde aber jegt burd) das -Gtübiut dr Botanik wel‘ gewonnen, Yoeil man bie Rräufer beſſet und veſtimmter⸗ fennen lernte, ufb auch vis Freunde bec Bohnaf fid zugleich um ben Gebrauch uni bie utum iud ter befämmerten. ^ - Ueber bie Chirurgie — ioetig Sqhriſten Bürger lieferte in Fragen und Antworten eine Anwei⸗ fang zur· Chirurgie (705), unb: Beckher ber Ältere ſchrieb über ble Waffenfalbe ober die-magnetifche Kur ber Wuns den (755).? Die Geſchichte mit bem preußiſchen Meſſer⸗ ſchlu⸗ (161), efie prußitöe Ooplapoie $5niof$. 1643. (162) Beckhers Theriacologi& 1638 (163) Löfelius de T'heriaca Andromachi a Chriltophoro Mayero confecta. Regiom. 1654, (164) Tínctorius de medicamento univérfali. 1661. (165) Bürger Candidatus Chirurgiae, Koͤnigsb. 1674. (166) Beckher. : Obfervátio: de unguento armamentario, feu —— vulnerum curatione. $4 Bierjehntes Buche 7^ lobt 1645; otc Öebrhuch der "Brett | ger vie Peft of twas mögliches angerathen." "oc Die GGeitie erlitt auch eine wichtige Veranderung zſuͤckrad diete fier eire neue unb vermehrte Ausgabe on ben djemifdbén Werken bes gohann Beguin unter inem neuen Tirer‘ (97). ). Die ganze Wiſſenſchaft Hatte tee Anfehen gewonnen, ſeitdem fie zuerſt durch Sen⸗ ert auf. einet deutſchen 3fcaterte gelehret worben war. [eit "aus einem fonderbareh Vorartpeitt glaubten die ledté dog Beſch aͤfftigung mit be Arothekerkunſt um " ‚iger Würde wäre (55). Charlatane und Goſdma⸗ vt hatten durch ihre Britverfätnuictel und bem vorgebli⸗ yet Stein ber Weiſen fich fo: vieler Deträgetegen ſchul⸗ ig gemacht, "bag biedurch ſelbſt die Chemie in defen luf. gérlecfy. - Bluͤckrud; "der "aegeit blefo tente eifert, ing ſelbſt nod) feft an der Goldmacherey, unb klagte ber bie Geriugſchaͤtuung veſer edlen Kanſt (759... Er ite den Hippocrates, Mermet Ariſtodeleo. und Par icelſus gu pereinigen ; verrieth aber für leátertr bie mes fte Anhängfichfeit, unb ſetzte vorzüglich in. bie Wun⸗ erkraͤfta folcher Arenehen, bie aus menſchlichem Blut rfertiget waren, ein schpes Zutrauen; Und Doctor leger gehörte’ aud) ju denjenigen Aerzten, welche ans m menſchlichen Koͤrper ſelbſt :die vorzuͤglichſten Arze 'oymitteh. bereiten woliten (CQ ‚De aemliche fee | faſſet (157) Glädrabs Tyrocinium chymicuti, 'Regiom. 1615. (158) 1 jocum chymicom in praefat. p. 5- (159) lbid. pag. 4. | (160) Beckher Spagyria Microcofmi, tradens Medicinam e corpore hominis, tum vivo, tum exftincto, docte eru endam, feite práeparándam et dextre propimandam. ————— ks , Lugduni. Batavorum 1633. Lug- uni 20008 t ; | / x b . tom-Aifi zen ^ 35$ Wer teet eine Metige Atzenermittel ans Gollander "unti Wacholver verferrigen ("605 : Der Cheriät: ſtand in außerorbentfichem Unfehn: (5.: Qt wurbde von Meyer / | Spanj&4 iu: 6c m. ti: Otginteart der Aerzte,’ vieler — ſchauercundꝰ ſalbſt Det Oberruͤche verfettlgt (P0 ker , ein Konigeberiſther DIG 7’ verlwänf das Hoerlaffen; amt vhmte ſich, elnie Univerſalmediein zu / beſthan. Pros feſſor Tinelorins ſtrebke ihn in einer academiſchen Streit⸗ ſchrift za-widerlegen. (756). -Moller kam waͤhrend ber Diſputation iri Auditorium / errichtete einen Dfert; und! fing- ort Por Medicin zu bereiten. Miele der Studie⸗ genden nahmen fid) feirier An. rUm Die Sache nicht aufs aͤuherſte zu treiben, verließ nun Tinctorius den Hoͤrſaal und es wurden hieruͤber ti der Folge verſchiedeine Schtif⸗ ten gewechſelt. Im Betreff der einfachen Arhuehmittet wurde "aber" jet Durch’ das Studium dr Votanik wif gewonnen,“ weil man bie Kraͤuter beſſet und Beſtimmtar· kennen Pete, ufb auch Ye Freunde bee Bokmik fid zugleich imi ten Gebrauch unb bie — $n ter Befimisetten. an | : Meet die Güirarpie eefienen wenig exiit: : Dinger fiéfette in Fragen uhb Untworten eine Anweis fung zur· Chirurgie (755). und Beckher ber Ältere ſchrieb über die — oder die magnetiſche Kur ber Wun⸗ ben (755). Die Geſchichte mit bem preußiſchen Meſſer⸗ ſchlu⸗ 161) Dechers preußife saperhele. $8nigtb. x n Beckhers —— ha 638. . a (163) Lófelius de Theriare "Andrómachi a Chriltophoro Mayero confecta. Regiom. 1654. (164) Tínctorius de medicamento univerfali. 1661. (165) ®ürger Candidatus Chirürgiae, Koͤnigsb. 1674. (166) Beckher. Obfervatio de unguento armamentarío, feu magnetica vulnecum curatione. : ⸗ ' 7 qe J Virrgehates Buch, When holt: Entſchleſſenbeit unb Kenntuiß dar Qoi —' wutgle zu bereiſen.Aleber dieſe Beagebenheit unis bie Art unb Weile, tue dem Johann Grdpósibe Ans. herabge ſchiuckce Meſſer aiageienitten. wurhe, haben verſchie tpe preußiſche · Aercſe geſquzeben (77). Meil: verſchie⸗ bene: beruhmte Aergke die Mogenpanden für unßeilbar arklaͤrten, Qo. beſtaͤtigte hie mebizinjfehe Sagiitáty und in har. Folge auſch ber Nach zu Königsberg im Jehr 1641 die Wahrheit dieſer Begebenheit. Im folgenden Jahr⸗ Bunbent: echielcten mir auch in Preußen eine Meſcorſchiu⸗ . denn (75), bie ebenfalls gluͤcklich geheilt murde, unb ob pie Waederxholung tiefer. außerordentlichen Begeben⸗ Def die Wahrheit derſelbon: bezeuge, oher: ob (i nicht vielmehr einen Veweis von. ber.Seichtigkeit obgebe , -wo» rit; as ſolchen Faͤllen die Taͤuſchung zu Gewirfen moͤglich fto, kannjetzt wicht mehr mit Gewißheit entſchiaden wer⸗ ben... In den damaligen Zeiten wurde wenigſtens feſt — terartongfontt,. allein die Nabus wurda auch uidit genau beobachtet.,. und da: nach ben: Denlungtapt· Ves Zeital . ters ber Wunderglaube allgemein war, fo wurde Bande .- munberhasgcheinenbe Depebaybeit ; nicht. begeifele, unb wieder manche natuͤrlichſcheinende Begebenheit für ein Wondar gchalten, um fr mahr, da man mit puͤnctlicher Begiſſenbaßcigkeit dem Ausſoruche bar Morgaͤnger unb dem eimnal angenommenen Syſteme treu blieb. "122 I Es "(4675 D-Worhus, des Alten, Relation von bem abgeſchluck⸗ . ; ttn und. wieder ausgefhnittenen Meſſer. Danzig 1635. — 2 Dr. Hemſing, Ablehnung einiger ungereimten Dinge in Lothi Meſſertractat. Elbing 1635. — Beckher de cul- trivoro pruſſiaco. Könige. 16566. — (168) Huͤbuer Relation oon. der Ermlaͤndiſchen Meſſer⸗ Cd fhluderin. Königsb. 17220. ! !. ’ ! Som Babe 1679 $8 i701. — 23 "2 ;"fEt fchabeke vjelleiche auch iidit wenig: bem eigenen Machheufen, bey jio Wiſſruſchafk, bag man.(o viele Zeit, umb. Muͤhe auf die. Spruchen wrrioantte. Mancher qum Machbenfen'.gebifdete Ropf.war guruͤckgeſetzt / weil as ihm an. Gedaͤchtniß ⸗gebrach. Im Eanzeii brauchte nian die: Eprachtn nicht als Huͤlfamittel, ſondern trieb damit gelehrte Chalutanerie. Der faͤhige Mans ſchenkte ihnen zu biel Zeit,’ nib mandet ber daran verzweifelte, aͤhnliche Spienehgelshrfarakeit erhalten qu. konnen, ward ganz: guid gMebrecdte. "Alle Borleſungen wurden zu Koͤ⸗ aigsberg itt lateiuiſcher Sprache gehalten ; bod) war das Studium den Jariuftben Gíaifer aicht. ſo allgemein 6e fieb£‘, vie den lateiniſche Aus deruck drs Ipftus, bens mart allgemein nachzuehmen ſtrebte, um. die gelehrte Soͤnde, einen . grammasifnlfthen: Fehler begangen: zu haben, Fonnte nad). ber. damaligen Meinung gat nicht vergeben werden. In griechiſcher, behrätfehen. chaldaͤiſcher, fi vidt. snb arabiſcher Sprache wurden damals ju Rd nidaherg häufig Reden gehalten : Scheidius und ie — kestotebeten bit griechiſche, etztoterꝰ feißft-die hebroͤiſch⸗ Sprache unt Bertigfeit.: Scheidius vertheldigte zu 859 nigéitito.aweif Diſſartatidnen in. arierhifcher Sprdehas uis Wislensa hielt imn Inhr 1 636 ga Biegen ein? Difmur tation in Arbrätichen Sprache, wober ipm. Rabbinen quéiiranffurt am Mayn opponitten (775). Im ae 1635 vertheidigte Magifter Bohlius zu Königäberg eine Diſſertalion in rabBinifcher Sprache. Scheidius diſbu⸗ tirer um Zaladı dur nie: 1642 dreymal-in Hebräfeger - Àj, i 2.7 Parse Se us we ver gus Syra⸗ "48 093 -Cülovit'-óratió: panegyrica in obitum Mislentae. P. - Wittenibi v6 jo. E EN odia Cr ees XD M | GB BR ^ an | 96; H E 2 u : Y $538 — Bierzehutes Bug, Sorache, unb dies chat ad einige Safre früher der Magiſter Ernefti. Magifter Arnoldi hatte, ehe ex nad) — Spreuéer juriidifeGrte, zwey Diiputationen: zu Witten⸗ berg in chalbäifcher unb ſechs im Hebrätjeher Sprache «e Selten. Die hebrälfihe Accentuation erregte viel Auf⸗ merkſamkeit bec Rönigsberafchen Geleheten, nnb vorzüg Sich machten (id) um biefelbe Bohlius (*) unb tebe bur (^) verbient. Myfus Meferte eine djofodifde Grammatik (77). Wie groß die Dorfiebe für die wrientolifcen Sprachen war, ' bewies vorgágfic Mittans gel (79) , der. aus den Büchern Moſis unb ben Pros ' pfeten, vorzuůͤglich aber Aus ben Rabbinen. alle run» ferentes. Chriſtenthums beweiſen, wib bie Ariamer, Photinianer und Cocintaner widerlegen wollte. Derfchiedene Gelehrte verfaftin damals Gedichte in griechifcher. Oprache, bey der in Preußen bie Reuch⸗ linſche Ausſprache allgemein war. Auf der Narhebiblior thek find nod) verfchiebene Glafgfer in ber Handſchrift, . bie Dingifter Beſſel Heransgeben wollte, unb Profeſſoe - Maabe wusbe butd) ben Tob an ter Heranſsgabe bes . Yindar unb Ariſtoteles gehindert. Zwey blinde Gelehrte machten fid durch ihre Spachkenutniſſe bekannt. Diefes ^ waren Magiſter Huldrich Schönberger‘, ber Voeleſun⸗ "i * die clie, Galbäifihe uud fyeiche € rode | 7 4it, (170) Bohblii Seratinium fenfus fcriptiraé facrae ex Ae- . . eentibus. Roſtock 1636. - 671) ebur de eis Aecentw:t Mebwicorum toni- ., eerum. Regiom. 1644. ) ton. Andr. Mylius Grammatica cheldees. Danzig 165^. (173) Riuangels hochfeyerliche Gobtuaitten, Gebete anb eium em ar Ballon Side an adm Finit anb abgehandelt werben. Ko inge 26345. in — vom Jahr 1679 bii fons ay9 pit, unb Magiſter Sruͤſinger, ber adıt Sprachen serRont. Magiſter Friedrich ſthrieb ein- Wirt, um den einreigenden Verderben ber beutichen Sorache zu ſteuern (7^). Hab weil der Religionsunterricht ber fit thauer in Preußen die Erlernung ihrer Sprache noti "wendig machte, fa werben vor den Magiſtarn Klein uuh Schuß litthauiſche Sprochlehren abgefaßt. Die Berebtſamkeit wurde nach falſchen Maſſern ftudiert. Man häufte oratoriſche Figuren, fuͤhrte, um gelehrt zu (deinen, gane Stellen ous alten Dichters und Schriftſtellern an, unb zog Diage mit Gewalt her⸗ ben, wenn fie nur bem Ganzen ein gelehrtes Anfegen gm : ben; unb damit màn dieſe mif dem eigentlichen Inhale bet Nede in Verbindung braͤchte, ‚holte man oft unend⸗ lich weit aus, und mon findet deutſche Reden aus * Zeitalter, worin, wegen der aliegirten eue, n dritte Theil fateinifd) unb griechifch fi. ' — Segen bet liebe gu ben alten Eipnadjen wat «8 nod B. üblich, Gelegenheitd, Gedichte In griechifcher Sprache zu ſchreiben (7°). Die lateinifche Dichtkunſt war allgemein beliebt, votzuͤglich fchrieb man Dben und Epigramme. . Dumſtrup lieferte vier Bücher Schaͤfergedichte (7°), unb ber churfuͤrſtliche Secretaͤr Frenking fehrieb durch den pofiiclichen Ton, worin er eine Satyre auf ben obfofte, ingéid dme Giatee auf fi fish (7). Der E. e (24) Mag. Zeiedria * * nigbart ia der _ rechten deutſchen Schyeibeku (174) Pifanski hift. graecae Dinguse Jo Prufta. e. 33—34. 6o — — ap uon Sunttorf libri IV. Paedige. - Eising 16 Gm. "Frenkiug. fatyra ad, L. Oppiam oppido optsndam, odiernaque aptaadam Anxui, qua (tafum „ qud aetatem, = — qu-incim. &inigté. 1613. 060 2 Bierjehnted Buch, ferichtbatfte. unter. den: Dichtecn feiner Zeie war . £o» tus (72), det wenigſtens in. einem feiner Gedichte über Suͤndenfall und Erlöfang (77°) wit Witten gleichen Stoff, aber mit ungleichem Erfolg ,: beurbaitet?. -- Bas after Balthaſar von Grünenwalde ward Verfaſſer vieler Epigramme (77^)... Magiſter Hoppe vechidbte:ben. Her taj, Juvenal unb Birgit nachzuahnien (^7) ; ‚nur ftrebte ec inner ‚alles auf celigtofe Qegenftünbe zu beuten , und ſchien nid)t den Zwang, den er (id) und'feinem Originale anthat, zu fühlen .. Masifter Caldenbach bearbeitete werfchiedene Arten der Dichtkunſt (5^). Simon Dile ger (755), vormals Profeffor zu Wilna, ber:als Pri⸗ tatmann zu Königsberg ſtarb, umb ber polniſche Secre⸗ sär unb churbrandenburgiſche Roth, Roͤtger zum Ders gem (755), ‚gehörten: auch ju den tateinijchen Dichtetn biet Beittaums; unb voie ſehr man damals ‚in:bisfer Sprache zu dichtes frebte, bewies aud) Magifter S'reste Ye; indem e HIER er Doetor cuchers in en) on Centuria — dntaty. 1626. , Itinerarium Chrifi metricum. ib., 1627. "——, Euthanafia metrica. ib. 1627. — Centuris Mifeellaneorüm. ib. ıfar, — Pfalmodia Davidica. ‚Lüneburg 1653. 629) Ejusd. Homo deftitutus, re(litutus » inititutus. ' $ónigéb. 1635. — Virenges (ylvac Epigrammigtum.. Röriges. M36. ,. 0822 M. Hoppii Parodiae in libros Odarum et Epodon ^ Horatii Flacci, rebus facris maximam partem accom- : (modataé. — Adjecta eit in fine bayrs ad peimse Jevena- lis imitationem confcripte.:' -@eettin. 1634. — Buco- :^ liés facra." Kbnigsb 1635. Ni L (182) Lyntorem Hbri 11, Ritythmicorum tib: 1 — Miſcellaneorum. Accefferunt ex Heroicis, Aquila wt Cu. ." preffus, item de boruiTa 'Piflaenide. pigro pid GG [. 0183) Libri H. Epigraménatons. Abatgeb. 063 Te (184) Apollo acie: dulsiap — hf. . fott Hett r7): ME o1. as⸗ Aamioiſche: Qirferbrarger(”>): Du vfi Bora AmbiDitht:muſt gewann ſeit bet Stejarmadon durch ie. , Einſaͤtaimg beym Sottistienfite; und im Preußen· wc fertigte. M. Syagind,r Ihe; Weiſſe, Selon von Oſtan ami. erar v. Derfihäu: 'pelíttidpe Gefüge: Jegte⸗ Tet; Brachte gar duchzers ganzen Catechiſmus in ein -tieh, Sum Duorge Werner brachte die Pſahnen in Berſe. Dieſe lle irß Simon Dach weit hinter ſich zuruͤtk. Er hatte $5. Aal) den Alten und nad; feinen. Freimbe Opi gebil⸗ det. Hiedurch pure et. in, Prenfen. Wieberherfteller "bc guten Gefihinnsts und Vater, ber Dichtkunſt. Seine Rortzengefänge haben (i. im Sebrnuch erhalten, .unb 396 groß ifie Beyfall war. beweiſt. $05 Ürtheil bes teibs nitz, Nee’ es: verſicherte, daß et e$ fid) zur Ehre anredp 4160 ipfos, von dem Dachſchen Kiechenltede: Ich bin ja Herr ^in Senec. Macht, der Verfaſſer zu feyn (757). Lin Dheil feiner Gebichte wurde: nach feinem Tode oe "brüdt-(97). Mie erfchien aber. eine vollſtaͤndige, ober eine wit eritifcher Auswahl gemachte Sammlung, ſeiner "Sekte. : Verſchiedene Freunde derfelben ſammelten fie, vimb.fo beſaß Profi: Arlet zu Breslau 1022 Gedichte vot Dach⸗() undidie ventſche Gefellfdyoft qu Kömigaberg E tkaumir dußer dieſen nod). oo feinen. Gedichte (+72). Die ale fieGe. unb. Achtung feinen: Zeitgenoſſen, de 213 77,8 Rn ot b "e Kreutner Catechiémus Lutheri poeticus. — 1622. >,.(186). zu ee den Homburgilchen Nathrich⸗ ten v $3 T ‚ (aan) säbasbrandenburniiße, Seit. Adler.,. PER unb e ; Pie: vortiid befungen. König f..16$g0..— 4Qim. Dach a petj(óe 2Gerfe , beſtehend in eroifchen Gedichten, denen. enge(ügt find zwey feiner poetifchen Schanfpiele 165. (npe tuer —— vt (Hdaen id b: Ix. 4t, 88. $509 — 561. (189) Ebendaſ. X. Sand, e. 153—156. 4 sí 0. Rente, EEE waqhe er vn go | Gen Epurfärfken Feiedrich Wilhelm und einigen anten Gönnern feiner Muſe erhielt, erweckten allgemeine Mod eiferung; unb fo ſehr von ber einen Geite bie nad) den Muſter der Itatiänifchen Aeademieen in Deufſchland m sichtete fruchtbringende Pegnitz⸗ unb: Reftanifche Geſel⸗ . $tboft, tem guten Sefihmad auch in Preußen fehabeten, ^ $e fit Geförderte ij bod) auf einer andern Cite ein freundſchaftlicher Zirbel, zu weichem Dach und Roberiin bie beften Köpfe ihres Vaterlandes zu vereinigen wu | ten (°). Caldenbach, einer ber fenchtbarften Dichter feiner Zeit (79^), der Churfuͤrſtliche Rath Andreas Adel bad), Chriſtoph Wiltov Ruͤtger pum Bergen, ah wert) außerdem ala Schuftfteller Bekannt (70), der Churfuͤrſtliche Rath Nobert Robestim, mehrere Gchhrte Ihres Zeitalters, Mberti unb Stobäus, poto große Tom kuͤnſtler, vereinigten.fish qu geleßrten unb freunbfihafl — . hen Sujammerifünften, felten die vorzuͤglichſten Gedichte - eee Zeitgenoffen in ubt, und brachten fie hiedurch is . . llgemeinen Umlauf. Alberti fommfete auf eime fold) Art neun Theite geifkficher unb weltlicher Arien; Gt blus lieferte in ben awey Baͤnden feiner Todtenſaͤrlen Leichengeſaͤnge und Trauereantaten; und nad) ihnen ver⸗ anſtaltete Wichmann unter dan Titel ber Sorgenlezeris eine me lyriſcher ———— mit Melodieen. 9 ling (699 Pres Annalen 1793. Erf. Cose P n os Citrrabade Basylonimfhaft, oder Teagldi⸗ en Da⸗ I. Konigeb. 1645: — Dextſche Grabgedichte 3 Th Site. 1n — Konigsb. 1649. — e bentídé Cap baf. 1651. . (193) Ruͤtger zum Bergen: Diſenrſe zur nütliden Betradh ‚tung des "Beibens eni, foem 2654. aud) Sur und nie: — - eom file v6ns —X 2863 lint, ber Nachtelza Dobs. in mte, "ubi ſein micht amglödlicher Nodpeprumm, Tie piel einge Gedichte tra» dea; unb außerdem meten ch: noch von gebohrnen jweuées Chriſtian Donat (777) wf nri) von re delo (’?*) als deutſche Dichter bekannt. Mortin v. Kaͤm⸗ pen, feit 1673 brandenburgiſcher fpifioriograpie weh feit x&627.09m Kaiſer geetelt, ſchrieb ane Menge von Ger dichten (75). Dos intet bes Geſchmacks, inhen tyen idée mie nod Dpig, ſoudeta nad Oofmosnewoíbos |. und loheſtein Dilbete; dieſes war aud) in Kongehls irn feti (iditéat, Qr ſchrich werfbutioe tui unb Trauer⸗ (eidey: ait. Sarbuße, Spfigmin,, Sonacentie;, inter meda, Nhoͤnicia sc ; anb augerdun nod Qitengríptódot wb, ride Qiebitfe, die mehrancheits bard Ddtorm m— — Sjoete Geonze — à 7c M .Cipsk: Seda. Beitulasf « auf Qrbeé, mi — Berußiꝛern bet glaubtgen Oeele begleitet, und in gebunden ' Redensart ai E rcd 1878 * (994) Poetiſcher Tiſch, mit allerhaud Gert Gen, lieblichen, . aud gemeinen in Sreub und Leib Ablichen Speiſen beret. se E — Oustylom set tftabetga fen. On: ft \ (155) ———— der beiden fte tede — o0 30 Poeterey "Sa 1664. — — E Pe — Pe- und Qigenfdjaft ber beufden gite Fruhiageſtunden. 1665. — * J Bee — que igenfchaft der jehigen Bois, - wie Re 4. Atebtide price gefinner it. 1663. — Die án j (7 c»efm ge zwungenen Bringen Turbite, elh-feembenfptil dad) o Yen 0e Desa. u— — en " —— der nn gegen bie Wbeigefktriete Ber, im —EXXVXXAXI 196) Veluſtigung bey der Unis, aud —5* f ; und weltlichen: Gebichtarien. Otritin 1653. 3 Th. — Inmer ariminder Cypreſſecchayn. Danzig 169g: — Luftquar⸗ titt neben beth Cypreſſenhayn. baf. 3694. — Giegs - ptengenber Lorberihayn, nebft. einer Fortpſtanzung WE preffenfayné und euſtquartiere Mauigeb. 1706. C Y IL 161880 Ré Be, rutlehnte im JahonCyr dip OMS eji den eum zu 1240 Mübrisalda.‘: \ rend‘ Ciflerik, ge⸗ Béfrne -SDtütlefue, rod (agite! Blake: großtenthzeils ariftfie Gedichte (9T), Wurde ben oto: Arintich darch dn On Wwetgrnatt unterſtoͤgt - untt-a&-Safe:s765- auf Konul. Koſten ir ver Zoom Rr bio ettet: -Ueber die Theorie bec: Dichtkunſt (aito Sohttiu bé Könpen, * ien « Eins Griff: ber deutſchen Dichter lieftute (777) , anb vin anderes’ (net Sette üt bie ——— vecfoprm (99). 200 om nie iv (6 Die Muh, tide resto toi dtusf, flieg mie: deßteren: zugleich, in Mugen," urb winbe hier durch ben: Profefſor die titat&eiasil nad ber Auweiſung bes Riborius gelchet (0): sf bemitene eircheimſche Stheiftſtaler Rosltóin:TiGer "t)enripmei er -Sovtonf, under diefen aud) Weiday FE), beffen Berfegerumg ſchon worhin erglijit iſt, Masıpil, ren"). Man kann aus den jatferiier Sihrifeffelleen ite den C D DO u 7 70 u Fe er E — »" QUE | theo⸗ pan: Ayatwaóétragn, extant. pun weltliche Sieber, T Hamburg 1672. 1675. — Gedichte. Königs. 1692. — ,o $7. Das Bart. bes, fügreui y Join 2Griape, E o deſus af: A. udd O. bolog69s- — . Geiſtliche Din erdah 16967 — - ‚ Kräuter, ynh Pimengarten aus dm n. Evangelien bof, 3704. —— .ellliche Ge nt $» ‚Die zn Siberia. ^n. rptinigm : ette $1. E * yo gldied Vrdenfgn, e hie Cihrifiamder Be ey, hochdeusicher er .t^$8n Pg " "(ni —— dM rri ber, Uninerfinät , Th. a.- 200) Laur. Riberius Enc dion muficumy nd du ‚Begriff. oe, Biyakınf... Königsaukpg. -' = sham) Methode ou Iugend u$ echtem F unbgangak oit eti beris Def been Vocglmuſt def ipid érgpuinan? d^ adt *0. M - Oo]. Bericht an. ve modis inubeis.. Klpigeh, digo (103) Rudimentum.ruficae. ,, Königeb. 1667. , | vom Daft Bra blo: —— 38 theorekiſcho ee [Sec Sontünft ünft (oti fotzeen Ate" "T B bie gie Beufirftebgaßeh dni ver jr ie phe Toſit anſto ler geweſen feyn müffe. EL bén vorzägfihften Eomiper niften Kr, dud) n P Aälten als einer der erſten Sour: —* Secimee- zeſchont mo wurde bürdj den Ehurfuͤrften riri) “RUE aüfge⸗ munkert) woeicher einige $on^ feinen Compoftióttei, auf färftfiche Koften dkucken fes or imb bader forinie andy fb Vidfed von feiner Arbeit dffentlich erſcheinen (7). Feterſicher tnl unb ES 1f ſein murſtk aliſcher ess ractet; 59m giid) war Heimch Aberti / ber aber meht im ſanften ehe gefaͤtig zu feyi ſtrebte, und die mehreſten Geſaͤnge der portiſchen Freunde ih Muſik fitzte Quy wes Dach And Rdobektin von⸗ den Fahren 1636 515 1648 verehitge Hatten, dub zu denen MWertime dethzorke. ‚Seit Frathäpnter war Wichmann (m) durch Sin befdjiebene Keder pue gie Dichter inuf une kameno· Von Rein⸗ hatd erfchinen die SOHO ite bed preißiſcheũ Kirchene⸗ fünge t 9, und — j 9e churfuͤrſtſiche· Tadeũ⸗ — N BEST meiſter Pe | d'eilo^ TD vendus in oratibnibts! scadens. 20 — ter m ? sum ear jf VN des E Gs diui | MNA d eut ui vea Ma Pan y SUC 2 usas ( — ankf. Uta hb NONE von ie ym. — baf. 1624. il abrandre Gefänge auf allerley und —— in Moten geſchte7 Sünde M ler erg in as Jahren. (107) Heinrich Alberts Arien etlicher theils geifts, theils Eee zu Andacht, auten Sitten, ten(die? lebe ge^ ums Reime Koͤnigebi rEg3 — 1648. $8 Thelle 68 ve) eolit mamresiegentigérih. $iaifab. 1648. 3X5. wor} Preußiſche Kirchen⸗ und Feſtlieder, (arit bero Me⸗ "bien ein Geitiaiteg. "Rönigeb. 1855. 5 Th t Degicarion deẽ Lebote ah ed 1.1 — 7 fBkejedrR — vidt -— $utit;.. unt in einem audern Werkf wu6- er voti..2296 €xdri(dtil verſchiedener Volle und Guorachen · Nachricht (e), An ver Herauegab mehterer uti. Soi! ausgeatbeiteter Stchrißten hindert: Ihn. ver Tod. "Otto; Friedrich von der Orblen, Spolni Icher Generahneßor. und Amtshunptmann ju Marienwen Oir mo NMiſenburg, fief. dar Jahr 16094 feine guineiſche Meſſebeſchrribung brudtrc bie in Jahr i 7070 unter ben RAT Mes etiim Bergonen und ber ſchoͤnen Aretene fc bed sd Uebesgeſchichte, Ms ein: epiſches Gedicht in Vorſen erſchicn; doch bleibe a ungewiß, ob e. Gräben ſeidſt Werfaffen dieſes letgen Werkes gerssfen fen (77. Mehrere 9uljitiftyibu ge mis biefein Zeitalter, ais Vier Stein; Segen unrbuudeen, Haben ſich ĩn Sant; Mriften· aufr Ablivheken· erhalten. Ein denealogiſches irent tiefevre D. Wrabec (22). Vom⸗Mag. Vogler, Erhprieſtor· ʒzu Wohlacr⸗/ ev pm im frage. 16 1 1: genen, ſpogiſthe Maqhrlchten AWer bie Fomilie von Kunheim, und WR 4. Ubor die von Kreuden.i— : @o war Vie Drfchäffengeit. ber Wiffenfihafeen. Jetzt -— einen tBlid nude Geſtalt bar Kimfee. E Waage IPoftubungei Mächte Chart, en "Ronigsbergifcher Kaufmann, ums Syapt 1680. Dernnirtelfl :bedfelben felit bie: Cbiffe deiditer ‚gegen | ben Sttom gejbgen; ; Gartáte'leicjtet?atà bicher gegraben werdetd MDorch sine Maſchina, deren Bau fuͤnfhun⸗ beit) undveren · jaͤhrfiche Unlerhaltung Bufbert Thaler koſten fpllfer, perſprach er das Tief, ober dia u (220) Bibliotheca — Ponigeb. 1623. | « (221). b. Bachko Heine — * . arſter S nil. . (232) D. Grabe Schema — Nafforio Arauío- Solmenſe. Königs: 1567. . x ben qiti, "Yeeldies fa o vexſandet iib, :& einec Tiefe vonfunfjehe Buß qu unterbplsen... Alle * ſuche · ſelen gluͤcklich aus, ober ohnerachtet des ‚erhalten | dom Sfr 8679. D pvo. - er men Benfalls, murde ihm nie.hie verſprochene Anteile $us5if Teil. Aber um. bie SDerjanbung des Tiefs in spilleu ju: Qinbeia , xourbri oen Neumgun,.sinem. guten, =Dauweifies ſeinxe Zetoltera . Seodaͤmme agoritita Stavinsky, ein guter Refletbamneifier, enbigte i — Jahr 1696, ohnerachtet vislet,, rigen. Ap Bau · eines Canals, ‚mehher ben Nomen dee Srjebrighge \ grabens erhielt. Cpriffiaa Otter, ater Waheſchewicht keit / nach ber; Erfinder vpn ber hoſlaͤndiſchen Pefefie , gungsart, ließ nach ſeiner Angabe das Gewolbꝛe $5 Sfteu »-Roßgärtfchen Kirche ene Dfsiler, aua (7^5). "S oriftian Roſe befeffigte während bes ſchwediſchen riv ges einige. Schlöffer in Preußen „und Gruͤnchors, ‚cp gebohener Preuße, made. didi zu Berlin als ein - Dammeifter bekannt (79). : . _ 0s aM Nad bem Urtheile ber Aaelander widheten "hon mals in. Preußen Schiffahrt und Asufle-(@). ; Malen zeichnete ſich Weßnhal aus, deſſen unnuͤtze Ge« ſchicklichkeit, feine Gemälde ohne Pinſel mit Yen Fingern ju malen, damals niet gef (). Mehr Kuoͤnſtler Dare, bienft beſaß Czwiczik oder Schwengge, ein Böhme, ber fi auf churfuͤrſtiche — gebiltet' Wt, ; und vurch — (47 dip ds Vyt⸗ Gy Gent. gelehrtes — TIL — — (234) Nicolat Beſchreibung ber Kefidenzftädte Berlin und — 1769. ©. 325. — SAcmeneine deutſche Biblio⸗ 89- | (124) m Aug. Berdenhagen de rebus hanfeaticis ®.7 (a & adiós von des großen Feuersbrunſt u Königsberg Wi 20 / n ] ; | | a . Bicerjehntes Bu, -- VBerkauf feiner Gemälde ein anfeßnliches Bermögen er, warb; manche Gemälde, bie in Premgen als Origi⸗ . ale. bes Rubens vorgegeipt werben, gehören "biefem fei nem giädfichen Machahmer. Wilhnann, ver fd in Holland gebildet Hatte, und ale Moͤnch im Kloſter kur Bus ſtarb, wat ein guter Hiftorien» Maler, und mandy feiner Gemaͤſde wurben in bre Gallerie zu Eparlotten Burg aufbewahet (**7). Das Altarblatt in ver polniſchen Kirche zn Kögäberg wurde von Möller, einem Dan äger, verfertiget, -ber fid zu Nom gebildet hatte (775). Ws Kupferftecher befanden (id) zu Koͤnigsberg üm Jahr 1646 Johann Syermann, und im Zah 2694 Gott: feied Bortſch. | Der Mühzmeifter Johann Müller, der im Jahr 1663 ſtarb, zeichnete (id in getriebenen Geld, unb ei, ber » Arbeiten als Kuͤnſtler aus. Wer Churfaͤrſtliche Hofſtuͤckgießer ſuchte durch eine Schrift, an deren Fort⸗ ſehung ihn ber Tod hinderte, ben Mängeln beym Go d'engiefen abzuhelfen (**%) ; und einige Monninente und Gemälde in preußiſchen Kirchen geben tiody hin und wie der Beweiſe, dag Stünflfer in Preußen bfühten , die we⸗ nigſtens mit denen ber benachbarten deutſchen Vrovinjen fid one Schamröthe vergleichen fonnten, |, (227) Bicolai. loc. ©. 568. - (333) Erlaͤnt. Preuß. IH. IT. ©: gas: D. (919) Kurn Cutbedung- der Haupimaͤngel ber. Glocken. Sinigté. ara ^: M C *. * LI , . t [2 . f 1 : L4 $n ‘ € " . on - > . [ 2^4 [4 due v P * :Benlagen u, qum viecyeputen Bude. - " "T E20, Weciigte bien der Sehnde von 13 Ya, 1679. . 5 Da fofibabre Commifforiat swb andere eingeétete furis. dictiones benehmen merklich vnd nicht ohne ſenderbahren nado nib ſchaden des Landes er hiefigen Regie⸗ zung durch die Regim. Notul, Marggraff Abrechte Teftem. und unterſchiedene Königl. decreta und refponfa, — auch Qv. Churfuͤrſil. Durchl. Selbſten hinterlaſſene Berord⸗ mung in Kirchen und prophan Sachen, ihre woltfundirte, und in Bero Wbivefenbeit dergoͤnnete Gewoit und authoris — thaet, welches denn große Confoflones Verurſachet; Us bítten bie geſambte Staͤnde unterthaͤnigſt, bog das Com-- miſſoriat und andere Jarisdictiones abgeſchaffet, und abge⸗ ſtellet, bie Regierung aber, alter obfervansen nach, bey ihren angefährter maßen Verliehetien ponvoic mbge geſchuͤ⸗ get unb evbalten werden, imgleichen; daß bie Ebimer,’ FZreyen und Schutzen; Wie denn nicht minder Die ríngefos (ete Cammer Aembter und Beufafen von den fimbréiuriss — dietionen nicht abgenommen ," fondern wie fie vor alters bet den flembtern iucorporitet-get?efen, imb iBerbüttung Bieler confnfionen unb Bedtuͤckung der ;ioflitz- baótp vers bleiben, und infonderheit; bag die mete mone beer — - — mom. 1444 Dep * aja Beyhlagen juu blergebuten Buche. lecutyr oes o8 Beyldge ir NE We Churfäsftliches Poffeript vom 5 tYàrs. — Weil Wir nun Dernebmen, daß fotbanes Unſer mädigften Inten- tion zu wider bie unteffuchung' bet Kopffteuer nicht bur) ie Officieren,. Wie Mir, e$ angeptbnet, . fanden durch die Haubtkeuthe geſchehen; So laßen Wir e$ zwar dabin geſtel⸗ let ſeyn, undt wollen deßfalß erſt Ew. Ldil. und euren bericht abwarten: Falß aber die unterſuchung nit fuffifant undt Unſerer gnedigſten intention · gemees damit nicht verfahren, fo werden Wir dehfallß an. Unſern General. Lieutenant ben . von Goͤrhken (don andere Verordnung ergeben laſſen. — — e .S5épJage nt. ^. - .. Gehen Sürinnecuug Dep Gtaͤnde auf die .ehusfárgi. Abalitipn der Grauaminumy pedf. ven. 24 Hay 680. 1 Belangend. dag Campmilferiat — ..will,. gnäbigftee Het, ‚nicht Zu. geringen der Stände Nachtheil gebepen, bag Porhemeldetey Commiforiat fid ging: gar qu tmeiten unb ihnen: ni, gebührenden, Macht anmafiet „mann, rebmlich, bg für biefem Feine, ejmiap affignaGon ‚opus Vorhewuſt und Unlerfgorifi bey hie Persrdagin Epunficikk, Regierung abe gelaſſen worden, felbiges- gnjego denen Giqͤpten Königsberg und, durchgehends ben Kleinen. Städten dieſes ‚Landes, bie Aflignationes nuc. bgn Ihnen ſelbſten obue Anterfhrift ter GiucfirAd. Regierung⸗ gar. indebite Zůzuſchicken (ib unters fänget, wodurch, wie bie Stände arb und nad, mitgrößeften Ihrtm Nachtheil von Ihrer ordestlichen Ohrigheit abgezogen, 1b dergleichen iurisdictione weigper Cje mitt feiner parition Yerhunden, uptermoorffen-mosben, alſo muͤſten frlpige als bereits pb ftérüs fenbga trabem, pie alle. bie Slagten, fo eipiigsc paa feo das, Rilitarweſen belgmgen „von Ehurfürfts lider Regierung nicht entſchiedeg erden fünnen, — fouberm die Verabſcheidung aliececjt auf bem Gomrijjaciat eingeholet werden muß. ZI | Bey: plagen uus vierzehuten Bucht· 273 u Seylage- Pf. | Berge Der. Begievung ap; der Ehnrfuͤrßen vom 21:099.2680. 5. pos 5 — utà find ciel -Qanfénb. huben im Lande, die nicht Zehen Mait dab ganze Jahr Über tragen, mann fie aufs pédifte vermietet werden ,. und dennoch mäflen an Aufflagen and Eidgvarikerungsgeldeun mehr als Zehen Mark dad Japı Aber davon gegeben werden. Lo de — | fyeplage v 70 0o os ors 9071 i. purs Hg E Po Mg s — — . Meeinigipa Bedenden der Stände vom 27 Jum. 1680, .-. soc :éllté. andert andie ſeite fegeube, wollen. Em. Churfl. Durchl. die Stoͤndt bor jego mic vorfellen, mob. - - vot Drauckfal diefelbe auch deh denen von Gott ecbetenen. Zeiedens Zeiten durch bie langwierige Contribution leiden snb außſrrhen moͤſſen, €6 wollen deroſelben wollderge⸗ brachte und cedet erwarbens rechte autbrüd ido, daß feine: ungemilligte Contributiones benenfelben anzimuthet, tue ' niget erzwungen werden folfen, fo hatt e$ bie Eropn Dogs ten ben wehrendem Süpremo Dominid gehalten, unb fat biejgé Laud aud. dep Denem-allergefährkichkteer und geößeften Tuͤrken und-andern barbagifchen Ktieten nichts al& ein geiblis, ches freywilliges Subfidium hergeben dörffen, Go haben. ee. Ew. Churfl. Dipl. vormahls gehalten, Nunmehto aber dege- nerizet dad Geſuch frepmilliger Wepfteuer in eing fo Dart. beſchrenkte Forderung, daß nicht allein. ba$ Qnantum bes ngnnet,, fondern aud bie militariicpe execution fo fort ans. gedräuet wirt, Ja dahin. feind die Etaͤnde Fommen, daß’ der, Milig.in die Hände gegeben worden, Contributiones Yuss. sufchreipen, ‚mie neutib Graff Doͤnboff Gener, Major ic, . " wieher. ber. Stände jus, und alle Willigfeit-vorgenommen. — —M QUIS T RIT LEN L IE M oO MEIN TO CE LT VIE : ES Jj à : en LL: Ba motu DE f, 571142: it undis ae Geſch. pr. 6, Do. & : Bey⸗ 27a "——- zum piessehuten — Bis ^ Sepingre. i — Poſtſeript vom 5 Min. Beil Wir nun Vernebmen, bof Fothange U fec gnädigften Inten- tion zu wider die udeéfudung bet Lopffteuer nicht durch die Officieret,. wl lic, e$ angeprdnet, . ſandern durch tie Haubtkeuthe geſchehen; So lagen Wir e$ zwar dahin geſtel⸗ ' fet fepn, undt wollen deßfalß erft Ew. Ed. und eurem bericht abwarten: Falß aber die unterfuhung nit fuffifant undt ‚Unferer gnedigften intemién:géméci damit nicht verfahren, fo werten Wir Dekfaliß an. Unfern General. Lieutenant ben voi Goͤrhzken a andere Verordnung ergeben la(jtn. — dWobrtimr- . Beylage | 7 07 —— 2! Noua Nt £p a Gernere chrimcæruis bw Qiüinbe auf —E — der Gravaminum, ptàſ. ven z4 Map 4630. uo ‚Belangend. dag : Compmifforiat .— „will; gnábigftec Here „aldpt Bu; geringen der Stände Ructfeikgedepen, baf " Üosfemcibete Commällgziat ſich eige gar ju weiten and ihren: nichp gebüprenden Maspt anmofiet„„wanz, rebmlich, ba für dieſem feine. ejuiiae affignation ‚opus jBorbetouft unb eipbeife ber Qi Bersudagiyn Spunfichk Segierumg abe gelgfen worden. felbiges. anjego hene Starten Königsberg und durchgehende dem Kleinen. Städten dieſes „Landes, bie Affignationgs nu. bgn Ihaen · ſelbiten ohne Huterſchritzt der Eyusfärfl. Regierung. gaz. indebite Zugufciden, G er fänget, wodurch, mie bie Stͤnde Nqch und ap wit gré Beftem Ihrem Nachtheil oon Ihres ordentlichen Oprigkeit abgezegen, pb deralgichen iurisdictione weiger Sie mit fainer parition 2)erounben ;, ——— mosbn, alfo muͤſſen. ſelpige ali bereits, bchſtkraͤn kenden erfahren, pie alle bie Klagten, fo einigir paa pro : :ba$ Rili üitormefen belangen ,. ‚von Ehurfürfts lier Regierung nicht entſchiepeg erden fönnen, fondern die Berabſcheidung allererfi auß dem Gomimiffaciat eingeholet werden muß. ni DEL P | Bey⸗ Beylagen qun vixrzehuten Svo 573. F Beplag4NV. | Berge Der Begismung ap. der 6omférfen vom 21:1]99.4 680, c ME QC. ue ed ch find. diel Tauſend huben im Sande, die nidi Zehen Mart:das ganze Jahr Aber tragen, wann fie aufs té dif vermietget werden, unb dennoch müflen an Aufflagen and Eidgvarskerungsgeldeun mehr al6 Zehen Mark das Yapı abet davon gegeben werden. a oo 0 755 Beplage vV. $ictinigira Bedenten dep Stände vom 32 Jun. 169o, . — ale: anbetu dnbie: fette ſetzeude, wollen. €w. Churfl.Durchl. die rände vor jego muc vorfelien, mob - vor Drandfat :Wiefeibe auch dey denen von Sott erbetenen Feiedene Zeiten durch: die Tangwierige Gontribution leiden anb awgfvOer máffer, . €6 :wollen berofelben woll herge⸗ brachte und cedet erworbens rechte aucdruͤcklich, daß feine: ungemilligte Contributiones benenfefben angtmutket, wert" niget erzwungen werden follen,, fo hatt e$ die Eropn Poh⸗ ten beg wehrendem Süpremó Dominio gehalten, unb hat — dieſas Land aud. bep Denennallergefährtichten: und geößeften Zuͤrkin und-andeen barbagifchen Kriepen. nichts alg ein geiblis, ches freywilliges Subfidium hergeben dörffen, So faben es Qi. Eyurfl, Del. vormahls gehalten, Nunmehro abet dege- nericet daR Geſuch frenmilliger, Bepfteuer in eing fo part befchzenfte Forderung, baf nicht allein ba& Quantum bes. ngnnet, fondern auch die militarifche. execution fo fort aus. gedräuet wirt, Ja babin. feind bie Etaͤnde fommen, baf bet, Milig in die Hände gegeben. worden, Contributiones Aus- aufchreiben, ‚mie neulich Graff Dönheff Gener, Major ac. " wiehee der. Stände ius unt alle Willigfeit-vorgenommen. — . = ee a ef: X Quy sud s gm nas — LN ee du "5 Ia ow ro oes ES uat SEE NER ix : Geld. Dr. 6. 2. S . : Bey⸗ t E! / expreffe Zu Verſtehen wm. — um; gc l Réigoen pam ———— Beylagse Vi. | Cyetfücit Neſeripe som: 2g Oct. 1601. — alfo habet ihr denen Oberſtaͤnden anjubeuten , daß fe entweder eigne receptores beſtelen, oder ſich Unſerer Contributions - einnehmer gegen billige Satisfacffon ges brauchen mögen, — Imgleichen will ſich nit thun Bob. die. Lieferung ihres quanti. in Unſerer Bent, Cammer gefchehen und bie affignationes von bem.Zanbfeften cusge⸗ . fertigt werden follen; denn zu dem Ende bie Kriege Caffz Verordnet ift, daß die zur .militz deftinirte Gelder alba. — Verrechnet und die aflignationes an die Receptores in die 9fembter aug dem Kriege Commifloriat follen ausgegeben - werden, worinnen wir auch durchaus, feine enderung ges machet wißen roolen. Was: die Koſthelder wor bie Adel. Beſitzer in ben Aembtern, Item ie Raftinpereen' und Ders - gleichen Außgaben betrifft, dieſelber fönnen wir niet von dem ordentlichen quanto entrichten afin , -fondeem eg muß desfalß eine ſonderliche Bufanmenlage en den — beſtimmet Mobius | , e^ 2 Beylage vu. Abgenõothigte Conſervatio Maris annexo vent⸗ étwii. limo des Standes von den Stadten ptraſf. den 6 Auguſt 1682. ^ - — Da wie aber bennody in diefem Snfern efenden Zuſtande 6ep jetzo wehtenden Convocations- Tage, -bafjes nige waß uf das erforderte quahtum, nach proportion mf: rer Huben oder Hunderten, uif Bud kombt, aus bem Bus feeggelaßenen Modo der Accife bepzutragen refólvitet, findt . die anbeta beyden Stände uff die Gebannfra geftommen, dag. Sie zu wieder dehnen Landes Privilegien Undt funda. sriental Gefegen Unß & vonfilijs publicis de factó3u excludi. fen, fid) unterfiehen wollen, mafen ſolches bie Vom Herren: Stande Undt LandtRaͤhte nicht allein in Ihrem Bedenken e£ Vie Beylagen — dierzchuten Bocht. an die von der. Runerſchaft Andt Yet Unſer abgefaſſetes Und auff Churfuͤrſtl. Durchl. Hohe Verordnung aegruͤndetes Bes denken angenommen, ud confveto more bepde Made mit Uns zu eonſultiren angefaugen, nad der zeit, ondt alf Wir mit ihnen nicht.cines (inncé tmerden eömen; ‚weder mit Bnf alten, Gebraud) nach sin Vereinigtes Bedenken aufge⸗ s richtet noch übergeben, fondern finde ‚aflein, bem Stande - . von Städten vnwiſſendt, bey Churfuͤrſti. Hoher Regirung eingetreten, ihr Boats dngereiget Undt m Dimifiog — -— OU 2 . festos: vni. , Bteinigere Bedenken der Oberfände vom S Aogıp r683.. — Weber tire. wollen ad. bie. GMme anb Freden Zuwieder dieſes Landes‘ Fündamentalgefegen von ‚dem Adei íeparirt, Zu feinen. Conwocatiopstagen ferner augríoffen, fonbetn Bon der KriegsCammer nach eignem -SBelieben uu QButbefinden, mit allerhand Contributionen belegt, aud) anftat der Landtags Zehrung 2 Viertel Getreidig von der Sube abjutragen gegwungen werden, ba bod) folde alltoege ' - fic) ju bem Well gehalten, auch denen von der Ritterſchafft in den Landes Willigungen beygefuͤget worden, Wie ſolches ex Privilegio Culmenſi, dahin ihre Güter gehören, auß ihren ſpecial Privilegiis, ben Landesverfaſſungen, actis et decretis de Anno 160g, Cautione de Ao. 1611, Con- firmiatione Privilegiorum ' Marggraf Albrecht Friedricht de 1573 und Churfuͤrſil. Durch. Johann Sigmund vom 21 May 1614, inſonderheit ex Affecuratione, welche Ewr. Epurf. Durchl. dey erlangtem Suptémo dominio affe Ständen göft. aufgegeben. vom 24 Movnbr. Ao. 62, Patin; nen in fpecie der Edllmer unb Freyen gedacht wird, item in sBolitione Gravaminum den-ır moi &o. 1662 best lid Zuerſehen Cc DD Wet > + — ^ut - ^i JU » «4 6 d^. 44 2 , * 2) e? b 1 — - 95 9 r [2) | z $a - Bey⸗ +. —V ——— T E 5 WBeylage IX. E Geeinigee⸗ Bones bet beyden Oberflände vom . 24 — **— 1684. Ao qumobU teann fie bey affem andern ihrem Drang ſahl annod Ih Scfaßrung fommen , telchergeftalt aud ta Ständen bet vom Witersherd deyIhnen uͤblich gemein FundRaften aus den Haͤnden, und alles an die Kriegedam mer gebracht‘, denen Dber@aftenherren Ihr gewoͤhnlicher, * imbrvon dem Bande Ihnen verordneter Gehalt Ea ee un) fie alfo ihrer junction nachzuleben behindert, bem Bande abet bie Augen jugebed'et, worden, damit e$ nicht toiffen fónnt, wieviel e$ an Gontributionen abtrage. Dahingegen wollen ege. parges dar Od o6 innehmer, Suo bexo Monaihli⸗ ches tractament bem publico bod) ein großes entgehet, um gewoͤhnlichermaßen eingefuͤhret, auch eine Contrikations- Bammer.angefielir werden, gleich alß mann nunmchto tai arme Land nimmer aus der verderblichen Contzibuuion fom — ſollte P Mus " P | SBtpfage x. pons Refckipt vom 23 Jul. 1686. d > — Blei wie wird gahr nicht pom der nothwendig Fit befinden, daß eine neue Convocation hinfünftig wie der gehalten, als wodurd nichts, ald bem Lande unfoften berurſachet unbt .neuere Gravamiga gemadet werden, alle wollen (e zwahr baéSyenige,, mas bie Stände Bernili: m. au f abfchlag annebmen, e$ iſt aber babep Unfer gni igſter wille, daß das an dem bón Unß erforderten quadto ermangelnde mit außgeſchrieben undt damit nach Unferer on digften, intention weiter cobtinuiret tgecber folle. " f&eblage Yr Bericht der Zegierung.an den Ennefärten von Li B Auguſt 1689. ED — beromegen Wir ohne Maasgeben ín tieffet ber mut) &m. Surf. ^el. anpeim fellen, ob Git in Gnaden gx gu Beylagen zum dierzehnten Buche. 277 geruhen wollten, ders KriegeEammerTangubifehten, buf fie Hinfühes: in ſolchen Handlungen mit..den- Händen: Mn — nicht ſtoͤhren, fohdern mit deme, was Ew. Ehurf. Dehl. adf Unfere unterthaͤnigſte Werichte gdft. berorbáefi, ı (id; vergnär gen; und deme nur gébor(amft. nablebin .folten. - G8 i$ babin:gefemmen, daß fe Uns Dinge jur Unterſchrifft fuͤr⸗ tragen, davon Wir nicht miffen; ob flie-dusgharf.ı Di gdften willen gemös ſeyn, als da fie bie Uusichreiben wer gen bec Monatlichen Contributionen :ndt folchem Untete ſcheide au&pefettigt, daß bie Eblimer: vum der Hube 30 gu) bie bämerlichen: ne: aber nur rg gri ara ger ben folen. — — " Beploge XII. Eur X Reſolution auff Die: von &;. deb. fosbftpor Sbegebtne Geavamina, práf. den 8 April 1690. 2 — So bald alß Sr. €bf. Dibl. Hr. Vater Glorv E Í mücbidftes Andenfen® Anno 1655: genötigt werden, Sid in eine :Rärfere: Kriegkverfaſſeng, alß Sie: vorhin gehabt; Zuſetzen, Haben diefelbe nicht allein in dieſem, ſondern auch iet altn andern Dehro Ländeen und provingien noͤthig aes achdten, zu. befftn refpieirung eine Lrlegs Saumer amuftes len, weil bon denen Rentheyen, mele ver -biefem alle Contrkbutiones eingenommen , fol Werk ohamuͤglich Gat tönnen réfpieyret werden, — — beihalle Sie.dank dieſes wichtige snb höchft importirenbe Werk fort zu Anfadge denk jegigen fandes hoff Meiſter al bamabligen. hanptMarın Zus Tapiau gndft anvertramet, vnd Ihn jum General Krings Commiffario beftellet, hernach haben Sie folhes von ges ' wiſſenhaften, und bags in fpecie verpflichteten Leuten beob⸗ | achten lagen. — — Die Rechnungen ſevnd auch alle Zeit gebuͤhrendt von Ehrlichen vnb verpflichteten Dienern (dars unter 'meiftentheile einige ton dene (fefigen. OberRäthen, und andere aller. im Lande verpflichtete Diener mit deuge weſen) abgenommen worden — ſollte aber emiefen werden - tönmem, Daß: die zur KAriegs Cammer ‚beftellete Leuthe Ihre N $3 pflicht - 878. f&tylopen zum vierzehnten Buche. pgtót Vergehen, Sr. Chf. Dept. und des landes befte Kind: angeiehet, onb malverfiret,. auch die Zur Abnahm derer Wechnangen verotdnete Commiffarij Ihres Orts babep etwas verfänmer, / onb die Rechnungen nicht gebáórenb abgenom⸗ men, noch derer Unterbedienten malverfationes, alß melde bey Abnahme. deeſelben ja nothwendig hätten vorfommes mäffen, angemetfet, fo werben Se. Chf. Dchl. folches niet — "wngeabntet hingehen — aud) bie Rechnungen, fo wie fie abgenommen worden, denenjenigen hingeben laſſen, welche 8 getrauen, einige Unrichtigkeiten oder unterſchleiffe bor: auß Zubeweiſen; wann aber nicht genug, nur in genere ob⸗ beſagte bediente mit fo harten und ſchweren auflagen Zubele⸗ gen — aff wirdt hoͤchſt nótbig feyn,. das Gr. Ehf. Del. unterthänigft vorgebracht unb demonftriet werde, merin derfeiben Untrew onbt malverfation beſtehe, vnd was fie eigentlid) getban. — maßen bann pnb wie ber pa ih Billigkeit gemäß, Feiner ungebört kann verbammt werden, Er. Cof. Dehl. denen bedienten hie eingebrachte Klagten communieiren vnd Sie darüber wit Ihrer nothburfft gleiche fallß vernehmen; — Gleich mie aber €t. €61. 2$. ni boͤher nod mehr müníden, alß daß auch in blefem Werte — alles zu des Bandes Beſten ‚eingerichtet, "undt as qu ver . befetn, eingefäßrer werde, fo wollen Cie enóbigft Ond’gerne beedes bec OberKäthe vnb der Stände unterthänigked Gui achten darüber vernehmen, auf waB abrt daB Werk dr Kriegs Gamer mit gutem Grunde befer zufaßen fep, vnb damit Sr. Ehf. Dehl. dehro hierunter führende gnbfc Inten- tion befto mehr an.ben Tag legen mögen. ^ - Beylage xur. Die ſo genandte große Commiffion ift Zu treffunge ' emer billigmäßigen gleichheit in ber hubenZabl, welche bißs dahin in einer großen vnordnung geroefen, angeordnet, wor⸗ Zu Sr, Chf. 2d. ohnedehm befuget ſeyn, nicht . al v Brsjegen gu dicihaen Bude | a7» alf einem jeden Particgljer. Edelmann *nb Bürger ftepftebet, das —* fo guth Er kann und will, in richtigkeit zu bringen; Sr. Ebf. Dal. haben wie billig folche Leuthe bargu genbminlen, bie in ihren Pflichten fepn, das Werk verfies Den, und bemfelbem mit den toenígften often abwarten koͤn⸗ nen, infonderheit da t8 nicht allein bie Adelichen Buben, fondern aud) der Eoͤllmer concerniret; wie bann felbige Commiflion nit allein auf igoobilibos, fonbern and aud — gliedern ber Otegirunge, vnb der Stände beſtehet. Gleich wie aber ſolches Zu keines Menſchen tort oder unrecht qn⸗ geſehen, ſondern vielmehr außdruͤcklich verordnet, daß ein jeder mit feiner Nothdurfft gnugſahm geboͤret, vnd bie ſachen, fo altioris indaginis finbt, ober quaeſtionem iuris involviren, entweber Sr. Chf. Dehl. vnterthaͤnigſt referi- vet, ober uad) befinden zu richtlicher Erörterung tnb ent⸗ is vemittitt werben folles —— - Benlage XV. WEbendaſelbſt. ⸗ — 8 ſeind aber inter negotia civilia dergleichen, ſachen, da e6 eine ungerechtigkeit ſeyn wuͤrde, felbige durch weitläufftige und koſtbahte proceſſo abzuthun, elf da find — megft denen wechſein die Contributions-, licent-, Jagt⸗ vnd Occonomie fachen , welche insgemein ohne weitlaͤuff⸗ tigkeit de Gmplici et plano abgethan werden muͤſen; wann aber dergleichen Sachen vorkommen, fo ven einer fonders lihen wichtigkeit, oder babep e$ anf eine quaeftionem iuris ankehme, werden Gr. Chf. Dl. ber Juſtiz Ihren lauf — legen. — Die in den, Veftungen Memmel und Pillau com- mandirem, haben über feine Civilsfachen, fondern vers möge Ihrer Capitnlation nur über Kriegshaͤndel, id die Guarnifonen betreffen ; Bu agree Sa. | Dey — 280 "— sum nie Beylage XV. —— — €. Epurf. D. erklaͤhren wedmolen. ólemit in Onaben , das denen Staͤdten Koͤnigsberg bie Erbebungen | ber quartae von allen denen, -fo vnter Ihrer Jurisdiction verftorben, ungefränft —— ſolle — P YR xvi. In dem auf der Wallenrodiſchen Bibliothek beſind⸗ lichen Eranplar der Zanbtageacten von 1600 fr foigeni | Aechnung Diefer Geſchenke eutpaltez s ttr. Graf. Döpnhaff .1000 Thaler, Herr — ficiea$ : commiglaciu; Guumfan 1000 Thaler, Sete Br heimerrath Danfelmann 1000 Zhalan, Hert Gobrimictotó Fuchs 1000 Thaler, Herr HofMarſchall Mauter soo 25a: ler, Bere Sammer : Grkeimerrarh Danfelmann soo Tha⸗ lee, Hr. Ober: Jägerngifter Piederig 4009 Thaler, Herr , Dott; Hofmeifter Brand 300 Thaler, Vorſchneſder 200 Khaler, Kuͤch 100 Ehaler, Uc 76: Doler, Küchmeiftrr 70 Thaler, Gilberdommet zo.2haler, wiec charfuͤrkrliche &ammerdienee 300 Thaler, Kelläsfihreiben: 20 Thaler, Sammer: faquap 26 Thaler, zwen churfuͤrſtil. Cammerdie⸗ nee so Thaler, PagenHoſmeiſter o5 Thaler, Churfuͤrſtin Cammerlaquay ao Thaler, Cammer Muſic so Thaler, Pa: . &em 100, Trompeter 100, Comme; Fourier. 38, Hof Fourier 20, Futter Marſchal 15, faqtao 30, Churfuͤrſt. Leibkutſch 15, Trabanten 5o, Churfuͤrſtin Peibfnsftb 15, and $ebbuden 20 Thaler, der Hofmeiſterin 300, bem Mohren 15, dem Hofſtats Gectétair Koh 25, bem Eon. biter 25, bem Fechtmeiſter 20, bet DAMEN fat. 24, und bem Sunferbienet 20 Shaker, — : \ ; ty | Beplagen psit vierzchnten Bucht. 384^ Beylage xvir. | Auf ber Walkenva deſchen Bibliochek Ken dan Lands gegen pon 1.690. . Unterchuͤnigſte Wirte Des Ctm von Staͤdten des Zerzogthums Mreuffen, Den Erceß dee rn, Ban. Ta, Truchſeßen betreffend. Bam as May. — — ſchmerzlich ift es uh geweſen, daß man ans fervilildy, enb ärger aiß die ſchlechteſte pauren traetitet; indehm men uns von einem-ortd zum andern entev dem praetext, tweilen wir vnß von der Ritterſchaft (id andern Stuͤcken ſeparirt, wir auch anjetzo mu ihnen nicht an einem Ort geduldet werden koͤnnten, getrieben, einige der unſes rigen gat mit Schlaͤgen tractiret, vnd Wieder vnß insge⸗ ſamt fo procediret, ba$ es nicht ju glauben ſtehet, bal dam jenige, ber dazu ordre ectbtilet, es vor Gott: vnd Qu. Chf. Dchl. wird verantworten foͤnnen — — derwegen idir bona in tiefer Debmuto dieſelde auflehen, da der Den.Maj: Truchſeß, der das Comando grfuͤhret, theils ſeibſren, 30e durch feinen dazu Georbeeten Lieutenant Borcheet ,"ber ſich auf Es. Churf. Dé). Ordre deßfalls bezogen, ſo uͤbel vnh tra» ctiret vnd nicht allein: die Rathe⸗ pub Berichtswermmdten, ſondern auch die drey Bleger Meter, bie doch nach be» landes Werfoßangen Mitgiteder':des: kleinen Coofillj finde) durch Die Geſetzte (deanfin que kriechen forcitet;: und etd nof) dieſe Sorte aufsgeftoßen s Do Ihr Gnd font von ber Sitterfdbaft'fepáriret, fo pruͤſt ihr auch borjefo: bon. derſel⸗ ben euch abfondern,, es kann ˖ kein vn Edler in ben fehranfen bleiben, ev fep doetor, oder rer Er wolle, :ja ba Er e$ and ſo weit gebracht, dad die von Staͤdten pm alle difor« _ dre gu teréüten fi aufferhal ben ſchranken begeben, nicht eins verſtaften wollen, baß fe. an der melm: ſich Rellen möchten, fenbeta einige Pitqquentrer beordern fdffen , duß ets lide ſchuh bason alyufalten, . hamit mein alfo beffo fociter pot dem Adel zu vnſerer gubßeiten Veſchimpfung abgefons — an "mé ben Motw ——— —— —— e 5 Vey— 5 $ ^ \a83 Baglagen pum dierzehaien Biche Beylage XVIIL Schreiben der Ritterſchaft an den Sreyheren vor Danteimann, bey den Landtags» Acten von 159: auf der Wallenrodiſchen Bibliothek. — zuo weil bem Landtkaßen meißentpeite feine wı- thoritaet benemmen , und obfchon bie. defraudatores Kundt worden, Dennoch bie dictirte Straffe nicht exeguiret, fom c bera diefelbe ven benen vor nn lanbt, übel intentionirten sa merbtn. — 0 ; | Beylage XIX, Du Gelbe ſchluͤßiches Badenten vom 24 July 1694. ^e indem, ba viefe ſich über Stendesgebäße ‚erheben, ' eu) faf Niemand dem andern an Pracht und Gepränge weicher, bei dem. Adel die Concurfg Creditdrum, bei des ‘nen Städten aber ber Bankerodt mehr, als vor bem erhoͤ⸗ fh, einreißet. — — wann jezo ein vom Adel ein Coͤlmiſch But befiget oder erfauffet, (o wird berfelbe als tin Eölmer "begegnet und tractivet, hat aber ein Coͤllmer ein Adeliches Out im Beſitz, fo wird ſolches nicht mehr ale: ein Mdeliches Gat ín: Abteag ber Contribution conlıderiset, fordern muß . ald ein Edimer, wie aud) bie ungewilligte Contributiones unb fervice davon abttagtn, ‚und iR qu beforgen., bof, wann dergleichen Güter wieder auf ben Adel fommen mbd» ten, fie bie Gb(mifdóe Beſchwerde auf fich behalten wurden. — — Müfen Sie Qm. Churfl. Dehl. aud Demätigk ans fangen, daß, wie jedesmabl denen Deputirten ihren bins terlaflenen eine Relation ihrer ‚Verrichtungen ju tum ex Privilegiis oblleget, uud dahero vordem fieté nachgegeben worden ,. ſolches aber. igo eine Zeit fang nicht verſtattet, Em. : Churfl. De. die goſte Werfügung zu tiun geruhen wolle, . daß. bri Endigung jetziger Convocation ihre binterbliebene in bie Yembter betaget, und Ihnen alle. die gewöhnliche Re- lation — — — erben mógt. . Sep, ^ , yag ipie Buche. 385 o. YTBeplage XX. 20 77 - Beeinigtes Bedenken vom 4 Ser. 1696. — haben aber bienedf in eben -gefchebener voranbe⸗ segten,Propofition gang ungewöhnlich bernpmumen,. wie Ew. Churf. Durchl. an dero treugehorfahmite Oberſtaͤnde enfins nen laſſen, daß Sie die Erinnerungen, fo hiefige Krieges⸗ Cammer batbei etwa zu thun haben möchte, unb weiche zu bet, Contribuenten beften, and Abftellung aller Unterfchleiffe. gereicheten , attendiren möchten, Wie aber bie beiden Ober⸗ Stände in vorigtem Ihrem SDebenfen , wieder beregte Krie⸗ ges Cammer Ihre erhebliche gravamina demuͤtigſt fütgefels | fet, alfo smiffen Sie beríelben, fich in bie Confia. publica eingigesmaßen einzumiſchen, im geringften nicht Zu berftats ten, maßen &ie der unterthänigften Hoffnung leben, e£ tettbe Qmr. Churfl. Durchl. Dero getreue- Stände nie in ſoiche gnade verfallen laſſen, daß Selbe mit bem verhaſ« ſeten Namen der Contribuenten beleget werden foliten, ‚ans gefehen Sie hiegegen Ihre theure Privilegia und darob has bende Epupfl. hohe Allecurationes fehägen; Was Cie. abes bishero Jaudiret, if ein fregmilliges Zu. Qipr.. Churfl. Dot. freie Dispolition und absque -denomipatione Quanti eingerichtet, mueden alſo bie Stände hierunter ſonder Anleitung unb Cinrathen beregter KriegsGammer ſchon auff Jor beſtes bedacht leben, unb da Sie auch nicht noͤtig ha⸗ ben fi mit ſelbiger in einzige Rechnungen einzulaſſen, Fiehen Sie Ewr. Ehurfl. Dehl. gehorſahmſt an, Sie mit ſothan un⸗ gewoͤhnlichen Fuͤrtrag hinfuͤhro gnaͤdigſt au verſchonen — — zmablen,,..da den fo, theuer erworbenen Privilegiis Zuwi⸗ der, eim Standt den andern auf keinerley Weiſe zu einer Willigung vetbinden kann, — — obrwar bit beiden Ober⸗ Staͤnde das hohe Jus complenapdi Qr. €6urfl. Durcht in aller Untesthänigfeit gar gerne zugeſtehen, fo. óttnen: fie doch von Mran Ehurfl. Durchl. als einem. ‚gerechten Otegene ttn, ſich auch deßen gont zuwerläfftg verfichern, bap Ewt. Eyurfl, Durchl. fb folhanen Juris complanandi, zuwider der Lj LI inj 4$4 sbiiQor ya ópera: der Stände habenden, und ver Ew. Churfl. Durchl. gni digſt confizmirten Privilegien » nicht bedienen werde. A. ena Ve Beylage KA: .. - Verabtgedung auf bir Stände gravamina. vom tet posbe 1698. - UU 2 Wegen dicte be Juſtitg in unſern bortigen Herzogthumb und daß die alda bey ben Jodicii eine seithero ſehr überhand genommene corruptiones und pariialititen kaͤnftig abgeſchaffet und verhuͤtet werden mi aen; babem Wie bisher verſchiedene Verordnungen gema⸗ det, welche ins geſamt und abſonberlich diejenige wegen be iteb , weichen der triumphitende Theil poft Htem deci- fani wegen nicht gegebener firaefente abſchweren (o8, hr ftady Inhalt Unfers Referrpti vom‘, Septbris bei Bermeis “ Bring Unferer ſchweren ungnade genau obferviten u faffen, ünb werden Wir hingegen, ‘mann bie ja’ Adminifiritung bet Juffitz beſtellte Bediente are Ambt nad Pflicht und Ge wiffen berbachten, fion darauf dedacht feyn und ſolche ans ſtait machen, daß Ihnen ihre verordnete Salarie richtig ges reicht werden ſollen, wie dingeden bie Jenige fe entweder dus fahrlaͤßigkeit ben Parteyen jatite | p t$uen verfaumen eber umb Yaben und Geſchenk teillen ble Gerechtigkeit beus gen unb verfehren, fi gewiß zu “verfehen boben, baf Wir fol&eg mit der Auffttften — und fcaͤrfe ahnten und ſtraffen werden, Beläge XXII, Geeinigtes BederBen oom «9 Schrant ng der Wallenrodiſchen Bitisthe, ı . — Vors Erſte erſuchen fie €. ER. Di. pm de muͤthegſtej, — daß. ohne Ders‘ getveum Gibriba Antirtbär nigften Ein Rath und’ Vewilligung in Canfs Statum: Pyufise eoncecnentibur nichts: in allem: fÄrgenommen., sbet. einige Steuerung. geſchehen mége, nicht zuzugeben/ Daß bieriz denen ausbrüädlichen Landes; Berfaffungen, ^"Confirmatio- nen l rl pin vierzchaten fon aalı vinh. — — sies werde.‘ AGE mI Eodlesaiicit. opi le: atio — sung zu thun, daß, das 'Exercitiom Reformas Religjonig nicht. zu meit;zim.pracjmdieium dar im Landa fardjuen fe genandten Lutheriſchen Religion extendiret werde,‘ „fendeeg vé bomit^bd Wr Aſſecoration ‘de. Ao; 1663. wm. 9 Julii sig fim Bemenden. habe; -1—. Lin. Zufigtmgfen fiber di €. taabídett grefle Utíade Ob qu écho eom Mer die unterſchiedlicher Auoeatoria a farfe ordinariis, a.gebus ju» dicatis, et Decsetiss alf.woburdk. es geichishet,,.. Daß ium - öfftern ein ober auder 66i; - fo in. allen Infkemtian- fue Seit eraritten, durch einen Machtſpruch, bei welcher Ger legenhejt bie weitlaͤuftigen Aeta werden seferinet, nod. (o umbſtandlich, als in ſoro contrxlicsorio ventilinet werden fbnnen, felbigue verliehrien mui, — Die biegen Juſtita. Bedienten: finbt^ in; Große Bekinzung geranpen. indem bier ſelben, darch bie SDerorbnung, gemaͤß deu. noch: optégeípros Genen. dictprif: Bars vineons: eigen: Khuneriichen Gps: tbun muß, 966. #6: dem, Nichter- fein Geſchenk gegeben... nod qs — geben gemeánet; ber Untreit und. Ungerechtigkein verdächtig gemacht werdem, ba fie bod) einen fo theuren Ende fuo ven. máfen ,. aub moch zur Zeit. Niemandt sop Ihnen dee Cotrnjütiotz wbeirfhret worden, — — Q6 tabat die Stände . betritd beruͤhret, bof ed mit dar biegen. Reglerung eins dem Lande prasjudicirliche: Berändewung gewonnen... (1) in bem Pitel, -des- Ihnen vot álterébeco fo woll im allgemeinen Lirchen⸗ Gobeth ald aud) fünften qugtdgnet: geweſen, ;ben btt ; unb, Sttolmenté : Rte —. (2) i£ Veraͤnderung ou ſchehen in. ihren: digniceet und Praerogative,. welde: anugs fabis duraus enisillet; a6 Sie Nicht: allein bin und mieber in den Primlogits Statthalter: genennet: werden, unb in Eng, 90. Dh. Abweſenheit folhe:ftelle pertueten,. ſondern auch in ſoither Murde in teeinfimiction der Aoı 1643 den 16 —: — — (3) Du$ in. — chen * a6 seiytógem yoio dierzehaten Buche: té dip Oberroͤche iet; dilibiainn. Landesherrſchaft alle allein vortraden, Und pr Bedenken geben fellen, — (4) fepben die Oben Raͤthe auch Verkartung am Ihbren bit fetigen Depotut Stuͤcken -— welches Ihnen nidit mache in ' . Petra, fente. nad PNE mm Comme Taxe ques ER T ' te af denen — — Ihr Verſchaden tit imménorhalis Poffeffio - ber Jagt⸗ Gerechtigkeit im Gütern ju. Adelichen Buchten: varfihrieben;, — ariitten, : und fit ex poffefforio ins petttorlum metet werden: inelten, Kon nen Sie nimmer gnugſahm u— deklagen. — Son muß gwar: geftehen, :baf per Katuta Angeleria et .Confüitntio-- nes beiceintgon und andern Wölfsen, audy per ímanemoris- fem: praefdriptioner bieryagt/ Gerechtigkeit ben$n:privaus . ' ferontnim, unt denen Regalibus" primoribus Principam. zugezehlet werden. fänneng Aber. fotches ift etie zu Lande fo wenig, als indem Königt. Preuffen, oder bet benachbarten Qton Bohlen’ guichehen , ſandern es hatt fich ein jeber dei Fagene in fando nobili ai: eines fructus fündi: bedienet, 8% jure perfönali ét redli, ——.— . Sollen’ aber Ei. Chfl. VDchl. gertehe Strände Ho-unglädfeelig fein, tag Sie in I ver: Bitte nicht erhoͤrr werden follten, Bamitıfie. fich dennoch . ater Ibre Rachlommen-.außer Verantwortung fegen mis gén, fo flében!&ie Qr. Ehurfl. Dal: mit Unterth. ‚Refpeet | ar, biefelde gnädigi gerafen wolten bieſe differente in j" dicia parium Curiae tenore-Privilegiorum erörtern und entſcheiden qu. laſſen. — — ^^» 6aben Sie. bentod) aco fe Urfache: wieder ble angeftelite ?e6n : Comtaiion, dei éjne Ew. Chfi. Dd. ſchuldigen Refpect: hiedurch zu nahe zu treten, zu ſprechen 1)! daß unter ‚Denen verordneten Commiſſarien nuc Cine Perſon aus dem Miei, gontes Actz et Deereta.de. Ao. 1609... $. In caufis. Nobilium Com- miffarlos ignobiles -munquam:impofterum delegandos fore, smtet ven tandern aber dé: Doct, Ampfell Berfura Extranes und per. Priwilegia excluditet; ——ı 22 gthoͤren die Lehm | m Sachen x — i 4 |I 4 & Bylagen quie vierzeherten Buche: 287 GSachta: Qiii: dan Priviltgiin unb. bem Pe. Laudrecht ver das Hofgericht. Quoad meteriale haben. bie Stände wor die: Infirnctiön diefer, John: Comnriffios nicht gefehen.; Sie befürchten aber du) dem geführten medo procedeaeti,. Def diefe in. vielen SReuecungen befiehen mäffez. Es Sónnen Qu, Ehfl. Dchl. devote Stände ſich zu bem Jure feudali come — frienP, : «b^ anderwätigeh: Dewohnheiten micht bekennen, ſondern bitien Qu. Ehutf. Vrhi. Sie bey Ihren alten. alhie gewoͤhnlichen dehn⸗Rechten! gnaͤdigſt qu. confsiviren, bes wider nichte nenes zu verſtatten; Wie banh. eine: dergleichen nicht geringo: Neuerung if, daß durch die in bie Aenibter agangene Verordnung dle Jonigen, fo in den Beſid einiges kehn Gues treten, ſich bei der. Lehnd⸗Coammiſſion angeben felten, and ſodann einige Caſus fürfemmen.,. felbige vorm Hofgericht debättiven qu tagen, dabei in einigen geringen fejngfegtvtri, dafern eta ‚der. Canfens und was verſäu⸗ met worden wre, nicht mit inziehung ber Pehne, welhe rigeur elis im fanbe nicht gehoͤret, vielweniger das fona Recht cbnftitaitet hatt, : verfahren, fondern es viclmehn - auff. die Verordnunge des LandGechts lib. 6. t. 3. $. 1. 26 ankommen: jw [apen, .— Bel bem emmirten Reglement des QUROIP Bei nehmen bie Stände wie billig, Anlaf, Gm EUR fbit fußfaͤllig zu werden, und bebmittigí zu bitten, — daß ſeibige zuwider des Landes Verfaßungen unb Privile- - gieri nicht möge extendiret werden, — —- Und meh die von: Dunen an feembde:eutd Conſenſin Serenifimi verfanfa ten Lehn⸗ unb Coͤllmiſchen Güttern aefotberte. Quarta, hie: ju Lande unter Adelichen und denen Auffm Pande nie aͤb⸗ lich geweſen, auch im IR. oder dieſes Landes: Verfaßungen nicht gegründet it, nunmehro aber cingefübrt werden mill, — 16 nehmen bie beiden‘ Sbetfiünbe auch in bitfet Bes ſchwerde gs Ew. Chfl. Did. Sire bebmáttige Zuflucht, — — Weil audy in: Privilegiis: aupdrastlich. verſehen, bafi big Cae, ducieten Giüttev Ihre Matur nicht verändern, und an die . — weriichen. weden Jollen, —- — et — — -—— — e ——— —— —— sog — Shiylüger zun: vierxhnten oui We clit fmáde Cadaghe theils za Gimitéen:36efoteg occ Aadert worden, tósild^ eingegogen , :theil6 (übbagitet met Dei (oUm, ‚als. niti. hie Obꝛr⸗ESſtande QOuc. Esel. 26i. Dehmästigften , ond) itin — NONE qaaa ph — » — . S6 ie “fo. Inoghere. ‚tube Relationes von ban Landtages⸗ Sanbfungt apbattift,.-fo If brefol eine aub ádiibv: SBevesbnusg is; Act. et Decret. zu Gnhea. — Wesiwegen bie beiden Oberſtoͤnde nochahlß brméttigR biv sen, daß aud hierin benen Ranbchlienfafiusgen nachgelebei erben möge, — Wicbenheten Die Staͤnde ihre ehemalige Untercho Bitte, dab dieJenige, (o:086 dem Samal. sor tisch fípecial - Sog s Privilegio, fi Der fedien Hoͤltzung zu erfreuen geboht, deß noch fernechin Ungehindert genüßen - wögen, S8nb nisht gachzugeben, daß ſellige don Dem Ober fotfüteifter mit Vorſchuͤtzung einer neuen Chung. Der: Dieb: sung abgemiefen werden, —.-—,.. Die ecman Froien Und Edlimer werden anch einem Weg, wie dem andern mit fer- vite 6i& 1o gl. Bon ber fube Monatlich Deleget, und «tío it Contribütien und inguortitung-faft beſchtaerlichet, all Cor. Cbf. DL Bamittelbaßre Bueribanen: usctiet, (e gar, daß (ut auch in vielen Bengbtern von bes nejinbee nicht befceiet werden, alles zumider Ihren Privilegien , ge wäh weichen. fie qu mehreren nichts, al. was auß Mist . Cat Lomdibgen gewilligt und in ren Seridcsdiangn au .. Meam. fme. NEU 2 2: 20 2 |! Gu NM M Beylede xét. E E t? : MEE fanteoorbnung. on 16 m, — Die Preuffen fo ſich im die Cxábte oder — ‚andere Hereſchaft begeben haben , (ellen Jaut-'und. vermöge: der o6 ten Reces twieber abgefotbett verbos, e$ Wäre denn Bach, vij fie d mit ihrer· Hereſchaft verglichen, oder nach" dien» licher Beylagen zum vlerzehnten · Buche. 285 lide efe vecträgkn Bitte. —Erſmch nenn ein €otit (d) Mam Ach in ein Preufch Git: bewelbet und’ nie derlaͤffet - fol ee unb" feine: Qrben ſtch dites Gewohnheit nad, das Preuſchens Rechtens Dülven, :Dinwiederind - achten wir ‚dies für Ehriſtlich unb nift unbillg, too ein Preuſſe von feiner Herrschaft. -feined Gigenthumé losgezehlet, wb mg Miſſen, Willen und Zulaß feiner Herrſchaft, in das Colmiſche (id-fegm ; ober. begeben würde; daß er fidy aud der Tolmiſchen Freiheit und Degrodigung zu vr. "m Mor zu amiefeh Habe, ; Zum andern:, ;digroeil ein ti Artickel $n. Am Bande Or | ——* daß dije: Preuſſen im Gelmifiben : Dinfoct - «vx bes mhgen, und follen, : (o. wollen Dies; menn ein Preuſch Damersmann. Richt, --bal- feine nachgelaffene - fahrende, Habe, bir. dad, was zu Deſetzung des Gebet bienet und vonndten ift; an fein Weih, Kinder, . oder nechfte Kreunde falle und fomme, jedoch mit. dieſem Sefebripe, daß ber $yervitalft. ihre Erbe. und Gaͤter nicht geſchwecht, ſondern 100. dide Pewrliche Erben: vorhanden, fel einer pon, denfeldigen , welcher der Herrichaft gefällig, auf dem Gute und. Erbe bleiben unb der Mutter, Brüdern. und Schwe⸗ fern, a hnen an fapténibet Haabe debüret. unb zukoͤmmt, folgen laffen , . und die andern mánnfiden Ctbnabmen föls fen, ohne Wiſſen und Zutaß ibrer Herrſchaft, nirgendshin denn unter ihre Herrſchaft ſich zu begeben oder zu faficn Macht haben. Wo aber nicht Maünlice Erbling, ſondern des Ver⸗ ſtorbenen hadaelagenen Weib unb Vdtter vorhanden, (etf zu gefallen der Herrſchaft, Reben, ‚einer ‘von denſelbigen, welche ter Herrſchaft gefellig‘, einen Mann zu geben, baff fie auff bem Gute unb Erbe bleibe, und die andern’ der fah⸗ renden Haobe halben‘, fo über dad, was zu Befegung des Suts gehörig, vorhanden, enticheide und verrichte, jedoch, daß vas Weib: oder Tochter; wo fie tct tige den — ungezwungen ſeyn⸗ſoll, auff dem Erbe qu bleiben. „Geſch. pr. 6. Bd. . 8 — 899 P apo — SÉtplagto. un oletzehuten Buche. 7Mo abet feine. leibliche Erbling derhanden, pb boi Weib ſchwach und ugtuͤchtig, fo follen bie Freunde, weiche die fahrende dabe erben, der — DaB, Pawrgut und Erbe zus genüge Gefegen. ^) Wo aber ein Preuſch⸗ grepe eerte; 1.2. 3 od 4 Soͤhne nad) (id verlieſſe, fo mag bie Herrſchaft einen anf dem Erbe behalten, weichen fie will, unb foll den an . dern, Handwerk zu lernen, "nicht :perbotten feyn. Und fele; bet In-und auff dem Gute bleibt, fol nach Beſetzung des Erbes, bie Mutter und Schweftern der fahrenden Habe halben, ihres Theils entrichten und- féfget laßen, deßglei⸗ chen die Schweſtern mit Koͤſtung ulid Kleidung, Inhalis dies fec Ordnung, und fo*viel verhanden, verſorgen, auch bie andern feine Bruͤder ihres Antheiis herauß entſcheiden, unb dieſelbigen Söhne, fo aug dem Gute entrichtet, ſollen fid widerumb unter diefelbe Herrſchaft, aufs Land, und mit ihrem Wiſſen, ſetzen, ſo ferne fie auch dergleichen freie Gà: tet wider befommen möchten; wo aber nit, und fie unter ibnen nicht bleiben wollen, follen fie Rb mit der D eff derhalben vertragen. 20 — 6 Ob ein Bawr, wie ben evenit, fein Erb und. Güttece nicht fleißig, tie ſichs gebühret, warten würde, ſon⸗ dern daſſelbe durch feine Nachleßigkeit ind Mutwillen ver derben und untergehen liefle, unb von der Herrſchaft davon abzuftehen gewarnet‘, unb er ſolches nicht tbun würde, ber felben mag die Herrſchaft wol darzu dringen, daß er ſolch Gut und Erbe mit einem andern, der Herrſchaft gefaͤlligen, befege, unb, af(ó, tole eben ecwehnt, quitticet und Toßge | zehlet werde. Im Fall er aber ſolches nicht erſetzen koͤnnte oder wolte, als fol derſelbe, too er tuͤchtig, uff einen Ga ten gefeget, unb alfo mit Weib und Rindern eigenthumb: liche Unterthanen bleiben. Da ev aud) auff ben Garten nicht tätig, nod darzu Li gebrauchen, - fall et. wegen muihwilliger Verwarloſung und P ed " i ^ Verlagen zum olerybnten Buche, ayı und Unterbringung Ned Erbes, und dazu gebörendem. Bes fate, vor Serichtlicher Erfendtnäß geftelet, willkuͤhrlich am Gelbe: oder nach Befinbeh. der Garheh am Leibe geſtraffet foerben. — — Bon den‘ Hreuſſen, fo. fi in die Städte begeben, addatur, Was jum Sosfauffer und Vergleich ans - Fommen folte, daß daffelde über 100 fl. Pol. jum hoͤch ſten uff die Perfopn nis extenditet werden follte, —: —— (in ſolcher, der ſich loßgekauffet oder ſoͤnſt ein freier Mann iſt, muß fo fang unterthan bleiben, 'bi& er einen andern in - bie Stelle (haftet, Mit totidem ble derrſchaft zuftieden " eins M Beylage — — D jirfirftid £onfismatioin vés pref. —— | 1620. | : LL ba f je einiger Gall, ber (t gegenwaͤrtiger unfer Ordnung und Landrechten nicht begriffen, Bänftigfich beges ben oder zutzagen würde, fo foll derfelbe fortmehr nidt nach ben obberäßrten alten. und nunmebro eufgebobenen Rechten, Gemobnbeiten unb Bebräuchen gerichtet und geurs tpeilt ; fondern zu unferer und der Stände hiezu Deputirten Decifion unb Dijudieatiön ex aequo ®t bono der Sachen Umftände und Gelegenheit nach geftellet werben — Beylage Xxv. Goldbach. Disputatio de terrae motu et fitu, — Equidem fatemur, füfcepimus disputationem plurimo- rum hic loci opinioni contrariam : attamen non prorfus hic inauditam , fiquidem clarifimorum patriae huius aca- demiae Profeffores non fimul Copernici defenderunt et profeffi funt fententiam. Interea religiofiffime fanstifjme- que obteftamur et proteftamur, nos non facrae Religioni aut facratiffimo codici contradicendi, neque damnata in- tentione fcandalum praebendi, neque facrilega, fed pie manu, hanc nobilem atque patadoxam controverfiam elaborafis, a — $a Bey⸗ hoa anie puc ptm ad. ee: Seb fugi "xxv: ofduotko 3; nienjpisg 9 — 200. E —7, tatis Es Zeit iE drip Mühe und Um Toften wich angemank. in den Kehren, anf lauter unnigt theoretifche Subtilitgeten und. Quieltiones,. welche von deu meiten, fo nicht Profeflörgs in Academiis bleiben, in fpem futurae oblivipnis, Damit fie nur als grnamenta cathedrꝛe Aispüticen füngeg, unb nur nicht für Ungelehriẽ bey den Academien. angefehen ſeyn mögen. „geleent. werden; mit welchen allen fie doch 'hernach, wenn fie ad Praxin follen, weder ſchwimmen Aoch wachten foͤnnen; ja wohl folde Maeterien unt. res aufs fleiſſigſte ſich bekangt madben, mo von ſie nicht ein Legem oder Articulum bie Zeit ihres Le⸗ bens zu practiciren, — oder davon einen Heller ge⸗ Poinsen tanen — ic des RR Geſchichte Preußens Funfzehntes Bud. Von der Kroͤnung Friedrich des erften 1 "OI bis zum Tode Friedrich Wilhelm des | eim 1740. | Lm —— ^ LE d coti » & Art LP) 9^? Sr M * 9 mr 99» c . P» 9e D 1 sur EA - P 1 ry M p és Capite... T s 0» Reife des Königs. nach Preußen. Vorbereitungen” aut Krönung. Sepränge L2] der Krönung. Refſormirter Gouesdienſt in der Sclspticde. Feyerlicher Auszug. Luxus ber Sorge. Stüdfebr des Koͤnigs nad) Berlin. Kronenſteuer. Koſten der EN Krönung. | Preußens Handelslage. Synt? unb Bußtag wegen der. Koͤnigswuͤrde unb. Anertennung berfelben. . Aufwand bes fefe, Kutſchen⸗, perdes, Fontangen und Kopfiteugrn.. Kronenſteuer in Preußen. Die Staͤnde werden zu ſchnellen Berathſchlagungen genoͤthigt. Verheerung der Sorften. ‚€ Cb ‚hung der Poſtgelder. Bewilligungen ber Stände. Konigliche Aſſecuration. Oraniſche Exsfchaftsaigeiigenhelien. Kampf ber Factionen bey Hofe. Wartenberg ſtuͤrzt ſeine Gegner. Reues MWiniſterium. Neue Kronenfteuer. Stehende Abgaben ‘von Peruͤcken unb Kurfhen. Wechfelrecht, unb Jus de non. appel- lando. „Luftbarfeiten. - Einweihung des ſchwarzen Jetesiitené, und, des Konigsbergſchen Waiſenhauſes. Tod des Biſchofs von Eaüden., Niedrige Getreide⸗Preiſe. Streitigkeiten wegen be Collegii Fridericiani und des juͤdiſchen Gebets. Carl der zmölke fómmt nach Preußen. ‚Der König befegt das Gebiet von Eibing. Neutralichtövertrag mit ‚Schweden. Beylegung des Streits we⸗ gen Nordhauſen · Sieg bey Hochſtaͤdt. Neue Subfi bleritráctáte, "spreußifche Truppen in Syioen. Vermehrung bes Militaire, und Errichtung der fanbuili. Vermehrung unb Beſteurung des Lupus. Beftenrung der Ihees, Chocolade s und Coffee⸗ trínfer; unb Dermehrung bet Coffeehaͤuſer. Jungfernſteuer. Stempeln der Schuhe. Menge der der Polen in Preußen. Koͤnigs⸗ JUR & 4 berg > * UL on noun t — a "e ^ ————— E o da. (296 7 7 77 gZunfzehntes Buch, berg wird mie Diilttaie elegf. Neue Steuern in Preußen. , ipia pia bet Arrianer und Juden. Klagen wegen Verlebung — ber Indigenatsrechte unb des culmiſchen Privilegiums. Die Staͤnde werden zu neyen Bewilligungen gendthigt. Verände — rungen im Betreff der Aceiſ und der Jniséfauptmannftetirs, Sob unb prachtvolles Leichenbegängniß det ‚Königin. Vermaͤhlung und Doctorpromotion des Kronprinzen. Jubelfeyer der Frank. furter Academie Gilangung von, Hetſiall. Rangreglement und Oberherolddamt. Kriegeriſche Vorfälle. Errichtung ber Invali⸗ dencompagnieen, und des Invalidenfonds. Vorfaͤlle zu Koͤnigs⸗ is berg. Verheirathung des Kronprinzen. Geſetze und Verord— nungen. Erlangung des Beſitzes von Tecklenburg, Neufchatel und Ralengin. Vefhäftigungen bee‘ "Könige. Einfluß des englifchen Sefandten. — Goldmacherey. Neue Vermahluns des Könige. Stimmung der Königin, "Fachionen bey Hofe. Neuer di Waaben von Lehngütern. Voritenhandel. Erbpacht. Die Sorigen Abgaben. werden foridaurenb ohne Zufaminenberufung "inet ‚gandtags, eingehoben. Neuerungen beym Koͤnigsbergſchen | —OSisgittiat. Braucollegium. Jeuercaſſe. Acciſe. Die Peſt und ihre Folgen. Feſtlichkeiten bey Hofe · Sufaimmenfunft bed Könige mit Peter dem Großen, und Preußens ? Neutralitaͤt. Angelegm deſten des Hofes. Academie der Wiſſen ſchaften. Biedereinfil tua. ber Zeitpacht. Sturz von Wingenſtein und Wartenbers. ortáner der ' Neyeratleht gegen Schweden unb des Krieges gegen grantteich· Beſetung von Möurd, Einfluß des Sronpriniet. Neue Gelege und Verordnungen, | "Beihiberunger in "Baref be Abgaben, des Staatsrehrd, und der Finanzen, > ea "der otoniften. ^ Heuſchrecken und Viehfterben. "fid ten gegen Peter 'den Sroben. "Stantöbebärfhifie. FZriedenscongteß. E des Könige. » ^. 3 ^a * LE er. : a LH n - 4 sé 6 »5^£8& e Q0 ce $ 1 um MIT . 0 ud » Sá eiit Singing, ben das Schidſal find edic entzieht, y unb Der, um fie vergeffen zu wollen, | vergeblich von einet Zerftreuung git andern Bineilt ; fo machte. e& Sriebrid), ber, fo lange Hinderniffe feiner Sehnfucht Rag) bem. Königötitel im Wege (fanden, feine | Unruße butd) Pradt und ‚Sefte zu übertäuben fadté, Endlich hatte er nun feinen Zweck erreicht. In ber cau» ^ beften Jahrs zeit eilte er iach Preußen. Er und fin | Sefolge sogen, weil zu biefem Zuge mit nicht geringem — Drud des Landes 30,000 Vorſpannpferde nothwendig waren, in vier Abtheilungen nad) Preußen. Die erſte hatte gegen, dreyhundert Wagen nothwendig, utib in ber fe&ten Abtheilung befanden, ſich bie Königlichen Garden. Der Dörifte Schlund ‚und, der Hauptmann” Loſender haften über bie erforderlichen Anftalten jur Krönung die Auffiche. Die Grafen Wartenberg und fottum, "bet geheime. Rath von Sgen und bet Ceremonienmeiſter von Beſſer diſdeten jegt ein fleineé Collegium, worin über jede Geranonie , unter bem Worfiß bes Königs, bebat, tirt, und nad) veiflicher Erwägung et(t entfchieden wurde. — Durch ein Manifeft math bie Abſicht bes Königs ar beft fürftlichen ‚Höfen, durch ein Refeript allen Unterthanere befanntgemarht, und bie Feyer des Krönungstages durch Gottesdienſt ‚geboten. Am 13 Januar wurde dies Vor⸗ haben. ben Magüteären und der Geiſtlichkeitj iu Konigs⸗ berg, n Ständen aber. durch bie Oberraͤſhe bekannt⸗ gemat Um x ste verfnbigten es prächtig óeffeibete Herolde | in "einem fegerlichen Aufiuge dem Wolfe, umb. ber Churfuͤrſt fief (id) von nun an ‘König nennen. Am 16tén ward Gott in allen a um non angerufen, toas. on X Te EE unb 298. ‚Zunfehnted Buch, und am 17. ward der ſchwarze Ableroͤrden geſtiftet, de⸗ ſen Ritter, worunter ſich auch die preußiſchen Oberraͤthe und einige Hauptleute befanden , vot bem" auf bem Throne ſitzenden Könige mit bem Ordenszeichen bekleidet wurden (^). Es ſollten ihrer nie mehr als dreyßig few, und jeder ſechszehn Ahnen zaͤhlen , keuſch unb gerecht ie ben, bie Kuͤnſte umb Wiſſenſchaften lieben, unb Witt wen und Waiſen unterflägen. Ungleich weniger glän zend, aber äußerft mwohlthätig, wurde Tages barauf tt . Stiftung. bes Koͤnigsbergſchen Waifenhaufes, welche nod) den 18 Januar als Jahresfeſt ber. Stiftung feyert. Swanzig. ‚ber. angefehenften Perfonen vom Civil » und Militair , Stande waren von bem zu kroͤnenden Könige ernanné worden, über fein und feiner Gemaplin Haupt ben Baidachin zu tragen. Der König hatte ít d) unb ber Königin ſelbſt bie Krone aufgefeßt, trug teh Zepter in ber. Hand; beide hatten carmöifinrothfammtene Mäntel, mit goldenen Kronen und Adlern geſtickt. Die Schleppe an bem des Königs trug ber Dberfümmerer don Wars fenberg nebft zwey Kammerherren, und am Mantel der, Königin die Herzogin von Holſtein nebſt zwey Oberhof meifferinnen. Der Feldmarſchall von Barfuß ward ev nannt, ‚daß Amt des Connetables zü verwalten, unb der mit einer Pfalzgraͤfin von Zweybruͤck vermaͤhlte Graf von Dohna zu Reichertswadde führte bas Reichs danier, urb bie vier preußiſchen Regimentcäthe frugen Reichs⸗ fchwerdr, Reichsapfel und Keichöftegel. "Ehe fid) der’ Zug jut Kirche verfiigte, fe&te bét. König der Königin in ihrem Zimmer die Ktone auf J unt beide auf tem Throne b i i . u "hn a. d nt MT x e PME 17 e ira * ef ! 6) Preußiſche ftis p. ı Bi8 14. | L] vom Sui 1701 68.1740, 199 Throne fißend nahmen jetzt Sie tiefen Begruͤßungen der herbeygerufenen Hofleute unb det Deputirten ihrer Un⸗ terthanen an. Jeder Knopf am Kleide des Koͤnigs ko⸗ (tete 9050 Thaler. Seine Krone war ganz mit Dia⸗ manten beſetzt, worunter Diamanten von rco unb eb ner von 130 Graͤn war. Cin. großer Rubin auf bem Zepter war ein Geſchenk Peter des. Großen, unb aus bem zuflifchen Zepter genommen; und bie aͤchten Perlen u und das Geſchmeide ber Königin wurde über eine Milſion Thaler gefchäßt: Alles wurde nad) dem Ceremoniel des frambiide Hofes eingerichtet; deshalb wurde ein €om netable Heftelle,,. eine Schweizergarde, vote. zu. Paris, in weißen Atlas und Silbermoor gefleibet; und weil Fries drich (wie die: eignen Worte in bes Geremonienmeifters ven Veſſerer Kroͤnungogeſchichte lauten) einen ungeſalb⸗ ten König nur: für einen gemeinen Koͤnig hieit, fo ſollte auch qu Koͤnigsberg etwas ber franzoͤſiſchen Salbung zu Moers Ähnliches vorzehen. Damit es hiezu nicht an Biſchoͤfen mangeln möchte, wurden bet reformirte Sof» ptebiger.titfinu& anb ber. futherifche bon. Sanden zu Dis fchöfen erklaͤrt, - erhielten: durch. die Milde des; Königs geoße Alongen» Peräcden, fchwarsfammtene Untereod'e und ſchwarzdamaſtene Talare zum Gefchent. ; fet Ober» kammerherr von Wartenberg mußte has fofffige Flaͤſch⸗ chen mit@&alböhl überreichen. Der König, der in einem — prächtigen Gefolge. zur Kirche gegangen war; flieg voi feinem Throne, kniete fid) vot bem Altar, wo er $toü und · Zepter ablegtes- ind ‚nachdem ber Oberkammerherr bie Alougen⸗Peruͤcke vas Königs in die Höhe ‚gehoben, Urfigus bit Seirn und Haͤnde mit Oel byſtrichen hatte, erklaͤrte er ihn - einen — des Herrn. Auch an qr .o be 300 .'« Zunfgehntes Bud, ber Koͤnigin warb diefe Eeremonie vol(jagen. ^ Mach mancherlen · Feyerlichkeiten und Gebeten wwbe ein ‘Par bon für offe. Gefangene, nt Unsnehme ber SfÓlajeftóte verbtecher, vorfuͤtzlicher Todſchlaͤger unb be? verbafteten Schuldner, :mubliciet. - Alles nerfógte ſich mm im bm Speiſeſaal, wo aber 6ío& König, Köntgie und einis fuͤrſtliche Perſonen ander Tafel Plutz nahmen. Koͤnig und Koͤnigin ſaßen mit Kronen und Manteh, umgehen bon Reichttleinodien, "Miichapanter und Morfchailsfia ben; blod das Zepter wurde während des Eßens fort: gereicht. Alle hohe Officinnten, die Räte bet Königs in blau Sammt gekleidet, bite Abgeordneten bte Sfaͤnde, weiche bem Zuge beygewohnt hatten, ſahen auch fhehend bern Mahle zu, nach deſſen Beendigung fie praͤchtig ge — foeift wurden. Alles. rose ben der Snfef nari Dem ſſeif⸗ ften Eoremniel; berechnet, auh bie Speiſen für-bae Tafel . des Königs: wurden unter Aafuͤhzrung des Dbermanfchalls unb met Miſſik, nicht blos. von Hofbedienten, fomiberr aud) von Dbriftiwutenants und :SSanmptiewten in reidh ver bramten NRöden :aus der Site geholt: :. DisurBolfe wurde ein ganzer gebratener "unbinmit Heirert, Thieren ger füllter Ochſe, nebft tens‘ aus, zwey Ablern (pritigenben Beine , -prelligegeben , untr faditamfend: Künter: bit go Gegen -ımb:fllbsrnen Bingen. autgeworfen : Ben Wal lenvodt wucberter erfid Orof'. motr'bie Raͤthe Matthias . Berges iugo Stoſch: tie erflaw Adlichen, die ein König ton Preugen ernannte; ume als eme tieue Hofbedienun⸗ wurde, ‚weil ein gewoͤhnlcher Ceranonienmeiſtes vict mehr Dmngrreiem (d)len ;.. bie:besaOÓec »COvemoniittme? em a e» = - Beſſer, der (ie — — Cod WI uod ur x — d Bebrungsgefäigte ©. 5 — $$ \ ' sem Daher mars 70. dor es nicht, in Barr Rubnungögefchichte bie Feyerlichkeit unb bie hiebey geherrfchte Orduung nufé, praͤchtigſte za. fchile bern „:unbefangene Zeitgenoſſen aber teen, beffomehr von der’ babe) gehereſchten Unorbnung. .. Die Pürgers ſchaft haite von Morgens, his: ro. Uhr Abends: unterm Sewsgefichere müffen, um ben Zug des Königs deſto fepedidyer gs: madyen, deu, um Koͤnigsbergs Exleuche tung zu feben ; bie €itroferiim einem Wager durchfuhr, woran älles ‚' ſelbſt Deichfel. und Raͤder, verguldet wat, unb Bei Diefem:Zuge mußten; Pogen; vor uud Ginter beue. Wagnmit Garten leuchten. : Sonigabatgs Magifträte fiegen ebenfälle dem: Könige bistd) ihre vit Fqcheln verfe⸗ bene: Studtſdidaten dazu leuchten; auch hatte man quo Vermehrung des lichts anf: allen freyen Plaͤtzen große Hotzflöge und Pechtonnen angezuͤndet. Am ay. voutbe bet feyerliche Oluͤckwunſch augenemmen, wobey fid) Kbe nig und Kontgzin die Anhoͤrung von zwoͤlf Sieben gefallen fegemi Arw:acı unterhielten ben. Hof- erw Thierkampf/ am 25; bie Einweihung der: reformirten Kirche; wb Deu - 26. öde: za Abbrennung eines Fenerwerks beffimmes E fett aine Erivartung, mar. in;alen Häufern bie Here . beyichäffung vines Waſfervorraths geboten; r.«nf.. aller Mfentcjen Yikgen: waren Qeuerforigen und Efcpanftala, ten, - tie Aber nnnuͤtz wurden, weil das Feuerwerk nid)b brenfien-wollte. Indeß fand:ſich ein Sehriftſteller, tret Hofrath ärger, der juif tudwigs des vierzehnten Geſchichte ans Meduillen beſchrieben wurde, aut ble feines Koͤnigsiaus Medaitlen entwarf, ‚md bep dieſer Gelegenheit, was durch das Feuerwerk. haͤtta vorgeſtellt werden ſollen, (o; als ob es wirklich vorgeſtellt waͤre, weitlaͤuftig beſchrieb. Der Koͤnig behandelte indeß jeden | d Decr . fer 4 E P PLE 1 304 Funfzehntes Bud, ': - ? diet dos Frankreich Forntwen,’EDornehnte und: Sfegüterte. folgten itm éd) , : und eine Peroͤcke wurde bft mit einis ein: hunvert Thalern dezahlt. Dieſe wurden einer Ab⸗ gabe don fünf und zwanzig, inlaͤndiſche aber von (edi Procent unkerworfen.AllePeruͤcken mußte veshalb Befében umb geftempelt werden, und bie Foutangen der Damen wurden einer aͤhmllcehen Steuer unterworfen. Da vie Steuer des Kopfprihes nicht hinreichte, fo wur⸗ den vie Stopfe ſelbſt beſteuert; und auch Gem Militair maßte jeder, vom Otaabsoffteler bis qum: Feſdudarſchall, cn monatliches Sehalt als Kopfſteuer enttichten (7). .. Bin ſoſchen Beduͤrfaiſſen des Hofes konnte auch —* did) von Steueen verſchont 6leiben ; beſonders . fuo der König,’ ſeiner Zuſate.: gemaͤß, am. fpanifchen Sebfolgekricze "am Rhein und i& Italien Theil nahm; unb. dedhalb wurden vie Stuͤnde ait: rinoem Schwall höochtoͤnenber Worte aufgefordert, nicht mue. die Abga⸗ ben des vorigen: Jahres zu erlegen, fonbern ſolche auch noch "beträchtlich zu. erhöhen:(*);; obgleich" bereits. vom tande :eine Keonenfteuer von 55018 Thaler erlege war, woher man'ein- fahr ungleiches Verhaͤltniß beobachtete, und vorzäglidy: bie. oͤrmern Einwohner ; nemlich jedes Kind und jede Magd, mit funfzehn Groſchen, und jeden Knecht mit dreyßig Otoſchen, beſteuert hatte (7^). Ye bie Staͤnde im. beſten Deliberiren begriffen waren, wurde mit einemmale oon ihnen gefdrbert, daß ſie, um bit Br tehbfage: zu-vermeiden, die Bewilligungen auf Drey (9) Verſuch einer hiſtor. Schildernng von. Der ꝛc. Th. 3. (9) Pahbtioep epéitón vom 4 November I jet. 10) Summarifhe Sered)nung ber im Suy 1701 einge, nommenen Kronen, ‚Kopf teuer. dom dabe iron Bib iv40. 205 tren Jahre feitegen) und fh: pierüber "bit gn folgen⸗ den. Depe:ierkläreniföhlten. (7). Ban dje Beduͤrfniſſe des Hofes: waren fo lingenb geweſen, daß der Oben forſtmäiſter von: ar brfonntmncken ließ, jo⸗ beri, fo. viel Holz; AB ec fühlen mib:fffen wolle, nus Ben: önigfichen: Sorten qu verkaufen; "auch war;das Poſtgeld ſo betraͤchtlich ex hohht worben, daß beides bem Ständen Beranlofetg queo vandtags befchwerde. gob » jebe dieſer Beſchwerden: aber: muede jest tin Ademuthigſten Tone worgetragen; die Abgaben bes vorigen Jahres avid: auf vie beiden michitfolgenben;: nun bem Marggray fer Phinph ein Pathengeſchenk von: noo Thaler bewil⸗ lige , wmbıdie- Einhebungibes:ie htexn wurde wieder dem landkaſten uͤberlaſſen) der aur) bie: Reonenfteuer Ange hoben. hatte (12)... it «e Ont) aber · belohacxe die Will⸗ faͤhrigkeit der Stände Dura; eie eigenhoͤndige Mffenunas- tim, ——— — zu — | theil — ſoliten CN j I E — 39 Bait Gefam tet nia diutgéter Ju vum. MEI | erwerb, abet auch zu neuen Hoaͤndeln, da Koͤnig Wil⸗ beim. von England ofine Erben ((asb.- Zugleich nahw ber Koͤnig von Preußeſ beu:Sifel von · allen Oraniſchen kaͤndern an (5), und gruͤndete ſein echt dazu auf elg Teſtament des Menatus van Maffau won: an Cjunp 1544) —— — bte -— — — y.unb eis ( D "Ex Protocollo bet Oberrathſtube vom ia Nov. ‚in (12): Gerinigtts Vedenken dom 27 Januar. 1702. (1 3). Afſecuratibn Sor 30·Marz 1703. (14) Miſcrips sot" gj Spei x20. ; Geſch. pr. 6.8, B vs f c L 308 d Yunfjehnted Buch, er | fun bieſem Teſtamente gemáfen legten Willen ſeines Großvaters Friedeich Heinrichs ; Prinzen von Oranier, taut weichem auf: den Sterbefall ſeines Sohnes, Wis helms des. zweyten, die Nachkonnnen feiner Zöchte, | und zwar zuerſt der ätteflen, ber Mutter Kbnigs Fre drichs. bes. wflen, folgen ſallten. Allen König Wi⸗ Helm der dritte glaubte, bof die großvaͤterliche Derfh gung bios für den all gemacht fep, wenn ber Gofn ale Juͤngling ſtuͤrbe, und ign, ben. Enfel, nicht übe feine Befigungen zu verfügen hindere. Er lieh (d) Gieza von dan Cenecalffaaten, weiche doch. bie Rechte Her Erben nicht wergeben konnten, ben 13 Jumy 1673 vie Befugniß ertheiten, und durch fein Teſtament vom Cyofte 1695. ernannte’ er den Statthalter von Sieb . fano, "Wilhelm Heinrich, zu feiiem: einzigen: Erben, der mit ihm aus bem gemeinfchaftlichen Haufe Maflon obftammmte; aber vom gemeissfchaftlichen Stammvater , am einen Grab weiter, als ber Kimig von Preußen entfernt war. Die ganze Nechtöfcage bey diefer ſtreiti⸗ yen Etöfchaft fief dahin aus, ob ein militairiſches Te fkament des erſten Acquitenten, im lager ohne die erfor⸗ derlichen Formalitäten, aber mit Genehmigung des Lehns⸗ herrn verfaßt , und durch. zwey Friecdensſchluͤſſe beſtaͤtigt, hinreichend ſey, feine Guͤter als gibet; Gommig gu en klaͤren, unb die frepe Dispofition feiner Nachkommen yi hindern? . Wied. diefes bejaht, fo hat hiedurch das &eftament des Renatus und das damit uͤbereinſtimmen⸗ he Teftament Sriebrid) Heinrichs feine Gäftigeeit, und König Friedrich ber erffe war Erbe des ganzen Nachlafs fes, mit Ausnahme deſſen, was König Wilhelm ber, dritte erworben, und worüber er folglich aur freye Diss TO eo cs Pol 4 don Jehe 3701ꝛ bit 1240. 307 poficion hatte (7). in dieſer Woraueſehung beſchie Friedrich der erſte die Graffdjaft fingen und bie Grafe ſchaft Moeurs. Auf beide gründete. er fein Recht ala Erbe des Hauſes Oranien, auf Moeurs aber noch Ge fonders als Oberlehnsherr und Herzog von leve C^), — Die General(taaten, Vollſtrecker vom Teſtamente Wil⸗ helms des dritten, wollten Preußens Recht nicht ah — “erkennen, Sogleich eilte ber König nad) Holland; aber ſchon zu Weſel kamen ihm vier Abgeordnete der Generale flaaten mit der Bitte entgegen, fie nicht durch feine Ans funft in Derlegenheit zu fegen, da fie als Vormuͤnder nichts von den Rechten ihres Pflegebefohlnen vergeben | koͤunten. Der Koͤnig nahm hierauf keine Rüdficht; feßte bie Reiſe fort; und feine Drohung, "vom Buͤnd⸗ niſſe gegen Frankreich abzuſtehen veranlaßte einen Ders gleich, wodurch ber Koͤnig im Beſitge eines Theils beg, Erbſchaft blieb; doch ſollte dieſes den Rechten des Hau⸗ ſes Naſſaudietz unbeſchadet bleiben, welches nun, ſo wie Preußen, den Titel von Dranien führte, einem Fuͤrſten⸗ thume, welches keiner der beiden ſich daruͤber ſtreitenden Theile beſaß, weil es fubmig der vierzehnte eingezogen, dem Hauſe Conti verliehen, von dieſem aber wieder ab⸗ getreten erhalten hatte. Die daraus jue Auewande⸗ zung_gegwungenen Profeftanten begaben fid) zum Theil nach bem preußifchen Staate, wo fie gänftige Aufnahme und Unterftügung fanden; und ihr ebenfalls ausgewans dertes Parlament machte dem Könige. wenigftens Lie. "— in feiner atia dice "um , Wemlid) langen tor : Ma them, t ti 55. ». ©. 236 bid 359. unb Memoires de. p. Bou t. T. M; p. 24-535. — — a9 Qosfint. Quattiniatcilim Th. 1. 33. 34 4 308 i unftehrnes Buch, then Säirlahröden und ſchwarzſammtenen nát Gofb beſetten Muͤtzen, den Pomp feyerlicher Aufzuͤge zu meh⸗ ten. "Der König war indeg aus Holland zuruͤtkgekehrt, Imb‘ willigte in ben Sturz des Feldmarſchalls von Bars fug; der mit einer Penfion von 8, fant andern von Y2,000: Thalern auf feine Güter verwiefen wurde. Un⸗ Nistich wurde je&t vielen bie Herrfchaft des Grafen von Wartenberg, unb ſelbſt von ber edlen Königin‘ wurde eine Parten gegen ihm beguͤnſtigt, an beten Spitze ber Dberhofmeifter des Kronprinzen, Graf von Dohna, Ser Öberhofmarfchall Graf von fottum, der Generals ébwrhiffair Biraf von Dönhoff und der Höfmarfchafl von Werfen ftanden. letzterer, burch die Giráfin vou Mars tenberg ſelbſt emporgehoben ; aber mit jenem Stoljze tihb Selbſtvertrauen/ bie gewoͤhnlich ein ſchnelles Gluͤck étyeust; das nicht mit ben Geiſteskraͤften im Gleichge⸗ wicht ftetit; ; übernahm den erften Angriff; unb als ber Sbhis" ir einem "Anfall übler faune (id) gegen ihn über ven er(fen' 'Günftfing befchwerte, entdeckte ihm Wenſen ohne Rückhalt die Expreffungen und ‚Ungerechtigfeiten Wartenberys; erzähfte, wie große Summen don ifmnad) Die Pfalz jum Güteranfaufe, von feiner Gemahlin ginge gti nach England gefanbt wuͤrden; erbot fid) , die Rech⸗ gungen torgnfeder, welche es bezeugten, daß bie Ko⸗ flen der Tafel des Grafen, wozu alles vor Hofe: gelies fert werden inüté, größer als bie bes Königs wären, md verſprach überhaupt jeder Deweis. Der König — ftf es hiezu nicht fommen, ſondern erzäßfte gleich alles Uem geliebten Günftlinge, bem er nichts davon zu glaw — ben verficherte; unb da Wartenberg mit Dank, für bie ſes Zutrauen zugleich " feine Feinde Pet, a er bie I NEP. ^ burd) j vom je 1701 i 740. 309 durch ten. dutmátfigen König, ber, ba bey einer Suife nach bem. Luſtſchloſſe ber Küchenwagen brach, und nicht hinlaͤnglich gebackenes Brodt auf die Tafel kam, bim Hofmarſchall mit. Vorwuͤrfen überhäufte, ihn verhafs a fen unb als Staatsgefangenen nad) Güffrin bringen ließ; to.er bie ihm bald darauf vom Könige, wieder zu⸗ geſagte Freyheit nicht eher erhielt, als bis et an are tenbetg 10,000 Thaler gezahlt und (id). auf feine Giten ine Hanndverfche zu gehen verpflichtet Hatte. Die Gras fen von Dönhoff unb von Dahna wurden mit Beruf : ihrer Stellen auf. ihre Guͤter na) Preußen beripiefeny Graf fotfum verlohr bie: Stelle: Des, Oberhofmarſchalls, u erhielt aber den Befehl uͤber die Truppen in Flandern zum ehrenpollern Geſchaͤffte. ‚Wer unter, ihnen gedient hatte, verlohr ſein Amt und wurde aus derReſidenz werybiefen; und ba Wartenberg lautet.ngue Menfchen - emposjog, (o wurde feine Machtvolllommenheit gter . zenlos. Graf Waͤrtensleben , ber in ſeiger Jugend uw ter Turenne gebient, bann ſich im Heff iſchen Dienſt aus, gezeichnet Hatte, und jetzt in.ben bes. Herzogs von Gotha ſtand, ein ſanfter rechtſchaffener Mann, aber von keinem unternehmenden Geiſte, und deshalb von Wattenberg abhängig, wurde zum preußifchen Feld⸗ warſchall berufen, öffentlich unter Trompeten » unb Paukenſchall dazu erklaͤrt, und, um den Glanz ſeiner Wuͤrde zu mehren, vom Kaiſer in den Reichsgrafen⸗ ſtand erhohen. Auch die Wuͤrde des Obermarſchalls ſollte nach hen Willen bes Königes butdjaus eiu Reichn⸗ graf bekleiden Sie wurde nebft. der eines preußiſchen Staatsminifers,, Ritter⸗ des ſchwarzen Adlerordens, Generallieutenants, einem — unb ej ‚M3 Q1 21 ‚gen 310 Funßzehntes Bud), em Gehalt von 30,000 Thaler, bim Grafen von Witt genflein zu Theil. Stolz, hart, raͤnkevoil und tady füchtig, zur Befriedigung des eigenen Vortheils, oder Stolzes, ſelbſt der Lingerechrigfeit nicht feind, und fo Ammiffenb, Goftmadjern und Sterndeutern fein ganzes Qutrauen zu fehenken, ftand er tief im Schatten gegen ben jetzt gleichfalls befürberten ludolph von Dankelmann, ben Bruder bes eblen Gefangenen, ber bie ihm vormals entjogene Wuͤrde des Generalcommiffaité wieder erhielt. Gewandt, ohne fritdjenb zu fen, vorfid)tig unb 5e ſcheiden in feinem Ausdrude, unb Herr feiner Aeuße⸗ zungen, fo wie feiner teibenfchaften, mußte er fid) in dieſem gefährfichen Zeitpuncte ohne Theilnahme an Uns ne gerechtigkeiten zu behaupten, und gleich im lieh jet feis . men Kopf dem Grafen von Wartenberg der Staatsmini⸗ (ter von Jigen, ein Mann von vielen S'enntniffem unb - feltener Ihätigfeit, aber verfchloffen, unb zuweilen in Wort und Handlung zwegdeutig. Ohne fid) irgend ei» . ner Party ganz hinzugeben, behauptete er fid) durch éignen Werth im Sad) ber ausmártigen Gefchäffte, bem ' ét mit vieler Einficht vorffanb (77). Diefes waren alfo die Diänner, welche, nadjbem der Kampf ber Factio⸗ nen durch den Sturz Einer Parten gemildert war, ben König unb ben Staat Ienften. Das Schickſal der Un | .— terthanen gewanů bey diefee Veränderung nicht. Um die beym Hofe jährlich eingeführte Feyer des Kroͤnungs⸗ feſtes mit rechtem Gepránge begehen zu fönnen, wurde eine neue Kronenſteuer ausgefchrieben, unb bie Pacht der Perucken und Kutfchen murbe in eine ſtehende jaͤhr⸗ liche Abgabe verwandelt, und von ‘einer Kutſche brey a Tha⸗ .Q ») qiltaig Memoiren ©. 344 bis 364. vom VJahr 1yoi Bid 1340. 342 Thaler, von. bet Peruͤcke aber drittehalb bis einen Tha⸗ fec, nach bec Verſchiedenheit des Standes, ‚bezahlt: Mur Prebiger und Schullehrer, Knaben unter zwoͤlf eren, Unteroffieiere und Gemeine wurden davon bes freyt; beim ‚auch beym Militaie waren. bie Periden fo befiebt geworden, daß (ie ſelbſt bey einem Fähnrie jährlich mit einem Thaler und acht Groſchen beſteuert wurde. Es erſchien emt neue Wechſelordnung, unb das Jus. de non appellando wurbe anf alle Provinzen des preußischen Staats ausgedehnt (79). Cine Menge voit Gebäuden, unb vorjáglidy neue suftfchläffer und igre Der ſuchung, befchäfftigten den Hof, ben unauffórfid) neue uſtbarkeiten zerſtreuten (70). Hiezu gehörte auch im Jahr 1703 die feyerliche Einweihung ded ſchwarzen Adlerordens. Die Ritter erhielten eine eigene Corem wienfíeibung, bie in einem ſchwarzſammtenen Hut mit einem Federbuſche, einem gofoftoffenen inier » imd' eis sem. hetlblauſammtenen mit rothem Sammt gefutterten Oberkleide beſtand, woruͤber ein rothſammtener mit Gold⸗ floff gefutterter Mantel unb bie aus den Buchſtaben F. R. unb bem ſchwarzen Adler zuſammengeſetzte goldne blau emaillirte Ovbentfette hing. Pomp, Gebet, Kir⸗ dympuni? unb bie feyerliche Bekleidung bes Fuͤrſten von Deſſau und Grafen von Wittgenftein mehrten bie Feyer⸗ lichkriten des Feſtes, woben ber König (I) wieder auf den Throne im ber Kirche zeigte (?°). 9n Preußen ^ wurde piefer Srbnungétag durch .bie Suweihuns des — . Mg Waiſen⸗ | (i 2 een Beyeraͤge pur juriſtiſchen Litteratur IH. 6. 2 —* einer hiſtor. Schilderung von Berlin € 95 bid 126. (30) Re . 199 Bi$ a06. pao 0 G8ufdetei Buß; Waiſenbauſes gefenert, und ans: 19 Abril ſtarb bes-Db (bof. von. Sanden, ber in feiner MWaͤrde feiuem Mach⸗ folger mehr in. Praußen erhinlt. Is dieſen Lande ev niedrigte eine reiche Endte Den Preis Des Roggens auf — einen Gulden, bet Herſte auf achtzehn, des Habers auf wwolf Groſchen preußifch 7")... Der Geijtficbfeit- aber machte eine'sensaugelegte Kichutanflalt viele Säuren. Sie eut(orang, .-di9 Der Holzkaͤmmerer Sehr. feine. und einige andere Kitider von Stubicenben unterrichten fuf, . Die. dem damals unter den tutheranern empongefommy nien Pietifmus zugefhan waren. Dieſe tehranftatt watt Deshalb von ber Geiſtlichkeit angefeinbet und verkleinert; exhielt (ic) aber deunoch, befam. in der Folge beu Ra men Collegium Sribericianum (7), und durch den Dos etor tufius, einen. Zügling Spener’s unb Franken's, et hielt bie ganze Schulanſtalt ihre Einrichtung und Feſtig⸗ feit (^9), fa’dbaß bátaud eine Schul» und Penſions⸗ anffalt: nad) dem Muſter des Halliſchen Waiſenhauſes entſprang. Eine andere geiſtliche Angelegenheit machte, fo unbedeutend (ie war, nod) groͤßeres Aufſehen. Cim getaufter Sube entdeckte dem Koͤnige, tag bie Juden⸗ ſchaft ſich in einem Gebete, welches mit dem Worte Alenu anfing, Laͤſterungen des Stifters ber chrifktichen Religion erlaube. Der Koͤnig befahl ſtrenge Unterſu⸗ hung; bie Geiſtlichkeit ſchrie gewaltig; allein. es murtt nichts ausgemitteft, und daher blos die anſtoͤßige Stelle in dieſem Gebet bep. Landesverweiſung verboten (7f). E e UTE Si (21) @rläutertes Preußen Th. ;. 6. 386. 381. (23) Ebendaf. Th. 1. &, 376 — 378. (23) Acta Borullica Tom. III. p. 57. 5$. (24) Verordnung vom 28 .Anguft 1704. ^. tomfofe arena. gr Wichtjoer, als dieſe Aungeegenhejteu; vot ‚ben $i. gegen Frankreich, woran:ber König, ‚feier: bem Kaifer, wegen. Erlangung. ter Konigswuͤrde gegebenen Zuſage gemoͤßden lebhafteſten Anteil, nam. qoogy ihm nod) uͤberdem ber Unwille gegen Frankreich vejste Kaiſerswerth, Rheinberg, Bonn und, Geldern murbey burd) ‚preußifche Truppen erobert (75), „und .Ießferag vourbe in der Solge burd) den Utrechter Frigben mis dem preußifchen Staate verbunden, | Aber. indeß dag, Herr des Königs info. entferaten Gegenden kämpfte, „näherte (id) der Krieg ſelbſt bem preußiſchen, von Kriegsvolkern entbloten Staate, ba Earl. der zwoͤlfte in Polen eife gerüdt war und nod) dem. fchwachen unb fruchtloſen . Widerſtande ber Sachſen sub Polen, Thorn und Glo - Ping befegte, unb (tidie Winterquartiere längs hen ofls preußiſchen (Srengen nahm. Das: Gebiet von, Elbing aber, war, weil bie verfprechenen 300,000 Thaler bong Könige von Preußen ‚nicht entrichtet wurden, feit ben, 12 October von preugi(rben Suppen heſetzt; : abes aber en Poleny wenn bie ſchuldige Summe nebſt Zinſen uud Koſten entrichtet waͤre, bie Räumung zugeſagt wor ben (?°). .. Diefe Hefeßten Orte blieben, ohngeachtet bet Machharfchaft des ſchwediſchen Kriegäheers, im unzeflün ten Beſitze bes. Königs, ‚weil eit am.sı Augufi 1703 —— mit Schweden gefchloffener Wertrag das gute Verneh⸗ men beider Staaten und Oſtyraußens Üleutrelitát ſicher⸗ tt x n einet ames € rite — dad gute ae c cud de (25) Gaͤtther ©. 213. 214, .. (26) Lengnich Th. 5. Q. 11a Di 148. , Q2 Güte €. 213. und — de — lem. Il. p 24. 25. s" . euofiutà Sud; : Waiſenhauſes gefenert, and ans- io Avril ſtarb tet-DU ſchof von Sanden, der in feiner Pairde keinen Diod folger mehr in. Praußen erhinlt. . Ya: biefene-kande. ev niedrigte eintzotid)e Enudte den Poeeis des Roggens auf einen Gulden, oer Gerſte auf achtzehn, des Habers auf wolf Groſchen preußiſch (?).Der Geiſtlichkrit aber wachte eine’ nen⸗augelegte Schulanſtalt viele Sorgen. Sie eutfprang, x1 "ber Holzkaͤmmerer Gebr. feine und einige andere Kitider von Stubirenden unterrichten luf, die dem bamald unter ben Lutheranern emporgefommy nen Pietiſmus zugethan waren. Dieſe febranftalt ward Deshalb von ber Geiſtlichkeit angefeindet und verkleinert; „hielt (ib aber deunoch, bekam in der Folge ben Ov men Collegium Fridericianum (7), unb durch den So etot ípfiu$ , einen Zoͤgling Spener's und Franken's, ev hielt bie ganze Schulanſtalt igre Einricheung unb Feſtig (eit (7), fa bag bátaug eine Schul» unb. Peniiond an(taít: nad) dem Mufter des Halliſchen Waifenhaufes . entiprang. Eine andere geiftliche Angelegenheit machte, fo unbebeutenh fie war, nod) größeres Aufſehhen. Cin getoufter Sube entbecite dem Könige, bag bie Juden (aft (id) in.einem Gebete,. welches mit bene orte Alenu anfing, täfterungen des Stifters ber chrifklichen Meligion erlaube. Der König. befahl ſtrenge Unterſu⸗ hung; bie Seiftlichkeit fchrie gewaltig ; allein. es mut. — eitdté ausgemittelt,, und daher blos die anſtoͤßige Stel iu diefem Gebet bey. Landesverweiſung verboten (79. . (21) Erläutertes Preußen TE. ;. ©. 386. 381. . (22) Ebendaſ. Th. 1. €. 370 — 378. (23) Acta Borullica Tom. lII. p. 57. 5% (34) Verordnung vom 28 Anguſt 1704. - vom Yale iret: 06 ry40. p Y « Miditiper, als dieſe Augelegenhejten. vot ber Krieg gegen Frankreich, woran: bar König, .feiner dem Kaiſer, wegen. Erlangung. der Khnisswuͤrde gegebenen Sujane. gemoͤß, den lebhafteſten. Antheil nahm, wozij ihn noch uͤberdem bec Utwille⸗ gegen Frankreich reisfe, Khiferswerth, Sigeinberg, Bonn und, Geldern quicbeg durch preußiſche Truppen erobert (7), -unb. letzteres wurde in der Folge durch den Utrechter Frieden mit ‚beim preufi(djen Staate verbunden. Aber. inbef - bas. $e des Königs Am fo. entfernten Gegenden fämpfte, . ‚näherte (id) der. Krieg felbft bem preußiſchen, von, Kriegsvoͤlkern eutblößten Staate, ba Carl. bez. zwölfte in Polen ein⸗ geruͤckt mar... und nad) tem féwnden. and fruchtloſen | / . Wiberflande ber laden uud Polen, Thorn umb. Er - bing befegte, unb (eite Winterguartiere lange ben offe preugifdjen Grenzen nahm. Das Gebiet. oon, Elbing aber war, weil bie verfprocheneg 300,000 Thaler bety Könige: von Preußen nicht entrichtet wurden, ſeit dem 12 October von preußifshen Truppen befeßt; duber abge an Poleny. wenn bie fchuldige Summe nebft Zinſen uud Koften-entrightet wäre ,' bie Räumung zugeſagt wory - ben (^*). Dieſe GefeGten Orte blieben, ohngeachtet dee Machbarſchaft des fchmebifchen Rriegsheers, im un zeſtoͤr⸗ ten Defige, beo. Könige, weil eit qm 11 Auguſt 1703 wit Schweden gefchloffener Vertrag das gute Verneh⸗ men beider Staaten und Oſtpreußens Meutralität. ſicher⸗ te C» " einer ‚andern Seite veraulaßte dad gut (235) Guͤtther ©. 213. 314, ,. (36) Lengnich Th. 9. ©. 11a bis 148. . Gg) Gaͤtther ©. aij. umd Memoires de ‚Bramdenbopng Tom. M. p. 24. a5. Us _ Ge Bernehmen, worin Preußen mit bem Ser dnb den | 314 Sunfjeßntes fü; j Reiche ftanb, bag die Beſetzumg ber Stadt Morbpuufe im Frieden ohne viele Weitlaͤuftigkeit beygelegk wurde, da Mordhaufen (id) für das von Sachſen on Branden burg abgetretene Erb » Reiche » Schultheigemamt turf , ine Gedſumme abfanb (7f). Aber der Muth und de ’ Entfchloffenheit, womit Preußens Truppen überall bo Kriegsgluͤck der vereinigten Mächte beforderten, erwarb auch Amen allgemeine Achtung. Sie vermehrten tiri burd) ihre Tapferkeit bey Hochſtaͤdt. Der preufifhe General von Fink wurde dafür vom Kaifer zum Reichs⸗ grafen von Finfenflein ernannt (79) , und wurde Stamm "vater eines noch jegt in Preußen blühenden Seſchlechts: erhielt auch vom Könige bie durch SBerbannung bes Oro fen von Dohna erledigte tele eines Oberhofmeiſters bey tem Prinzen von Preußen. Die Huͤlfsgelder, welche ber Koͤnig zoz, hatten die Vermehrung ſeiner Truppen befördert, unb der berühmte Morfborough, bet ihren Werth ſchaͤtzte, begab (id) ſelbſt nad) Berlin, wo « burd) zuvorfommende Söflichfeitäbezengungen (id) bie Gunft des Königs erwarb, unb. dieſen dahin bewegte, 8000 feiner tapfern Krieger gegen eine jährliche Cut» Die von 300,000 Kronen nach Sitalien zu fenden (). Da ber Konig noch Äberdem feine Truppen in Deuſſch⸗ anb vermehrte, fo wurbe jede Compagnie Fußvolk von 235 Mann auf 155, bey bet Neuteren aber von ſechs⸗ zig auf fünf und achtjig geſetzt. G3 vourben auch acht Bartailione Infanterie unb verſchiedene Frey » Com ‚pagnieen | (18) Pauil. e. ©. 276 nnb 357. (39) Poͤllnitz Th. 1. ©. 390 und 391. ix T. 1l. p. 31. 1. (30) Tractat vom .io Novenrber 704. — "Memoir. de _ à * ^] i SC ue vom Fahr evo: Bib #740. . gig pognieen errichtet; auch 10,000 Mann fontimifi zuſam⸗ mengezogen, die durch alte Unterofficiere exercirt wurden umb ihre eigene Officiere erhielten (37); Die Augmene fation bey bem ſtehenden Militair betrug gerade 12000 Mann. lim biefe gufammengubringen , mußte ein Schär fer, bet zwey Knechte hatte, einen baton jum Coldas tenftand liefern; jeder Müller, - Erb, techn und Ste» Schutzo, und jeder Krüger, ber eignes Getraͤnk verfen .. tigte, ftellte einen Marin. Im ber Stadt mußten sehn, auf bem tanbe drey Meifter einen Reeruten fiefern, und jeder Hauptmann funfzehn Mann äuf eigne Koſten ge gen vier bis fünf Thaler Handgeld anwerben (3*). "Sys gut fanbrnifü entolficten jutigen feüte wöaren von der Ans fteilung bey ben Selbregimentern befreyt (33). _ Qu bie⸗ fee Miliz wurde jeder Mann vom achtzehnten bié vierzigb ften Jahre enrollitt, war fünf Jahre fang ju dienen verpflichtet, und wurde Gormtags nad) Dittage eret eirt (29). Das ganze fanb bekam hiedurch ein miſitall riſches Anſehen, unb dadurch wurde das Tragen bed Degens fo gewoͤhnlich, daß es, nebſt vielen andern; aud) ben Geſellen und Lehrburſchen verboten: werden mußte. Der Verluſt dieſes aͤußern Ehrenzeichens uns die Erlaubniß, gegen beſtimmte Steuern jeden lurus mitmachen‘ zu fonnen, befbrderten ben tupuó , tori mati - für einen Thaler eine Peruͤcke und Fontange tragen, fid - einen zweyten Thaler bie Kleider mit Gold unb Silber befegert faffen, und für ble "n von aiu Thaler jährs . li GD Sarfud ‚einer hiſtor. Squderang von Berlin; 2$. 3. (33) v LM vom 11 Maͤrz 1704. (33) Reglement vom 10 Auguſt 170. 1 Ge — toni 9 Syuly 1705. | 916 | 2. Zunfgehutes Puch, lich eine Kutſche halten durfte. Mer Thee, Coffee und ebocolahe ftinfen. wollte, mußge jäßrlich. jmen. S bale bezaften ; ; nb damit biefe. Abgabe nicht unbetraͤchtlich bleiben moͤchte, fo wurde von. Hofe aus die Anfegung pen S Gee» unb GoffeeGüufern befördert. Allein, es gnüete ifm. nicbt an dieſer Beſteurung des Luxus. Jedes unver⸗ beirathete : Frauenzimmer unfer vierzig Jahren mute gierteljährig. fechs gute Groſchen unter bem. Namen einet Jungfernſteuer entrichten. Die Schuſter wurden . etr pflichtet,, glg. „Dherleder von Gitirfsin. oder Schuhen ftempefn pi Jaffen, unb für jebes Paar einen guten Oro, ſchen io entrighten X. c Es Aft fejebt au. ‚erachten, MM baf ben tiefen Abgaben he Hauptfabt auch Preußen sicht verfchont blieb. Hier baten eine, Menge flächtiger Polen Schug gejucbt, fe hof. fico. in Königaberg ,. deſſen Vorſtaͤdte und Frenpeis gen mit ſtehendem Militair befegt wurden, welches ge⸗ meinſchaftſich. mit but Stadcſoldaten bie Wache bezog, wehr als 6000 gelluͤchtete Polen befanden (50. Hier Hatte bet. fartbtag ſchon im vorigen Sabre feinen Aufang genommen, unb ber König hatte bie Abgabe des vori⸗ gen Jqhres, und eine geue jährliche ‚Steuer von fünf Aib vierzig Groſchen von ber Hube auf drey Jahre (37), ton Königsberg abet ein jährliches Pius yon booo Thas ken auf. dren Jahre gefordert, Die Stände ſuchten mit einer Zulage von funfjehn Grofchen von ber Hube abzukommen, und brachten. zugleich verſchiedene Be⸗ ſchwerden an. Man ſieht daraus, daß ſich die Arianer in 'G ;) Verſuch einer iter. Shideruns von — 2j 3. &. 144. 145. . ($6) Erläut. Preußen, 25. 5. (37) Sanbtagépropoji (tion vom — 1703. ‘ = ^ e , in Preußen teftes, / nd wie LAE oid gegen el Juden war, indem ˖ man den’ bird dais bet Meine tell gemachten Himodferi béo Fetſten [o Ma PT 2002 10) fie völlig: aus bem Lande ju berteaben t Mti war yis gleidy ber exit - voederf! ves uie te to, * par Stände behaupteten "bug i^o [o Bé HE vhne das SH digenat nicht · zur Estan ln "eike IMS e" Gti 4 Spree! Drtcetdié; * erkiäreih "dag "fücftlichie :eioaid nicht ben: *t6ganj ber Indigenatsrechtt el(cie; "Weertiufi tert. Sher Verletzung tes" culmiſchen ivewtielirthen: del bet landes herr auch Eiſenwerke dſe Regalienbetrachten vom MP Poi re Kr wollte‘ (95); Xyn bet That "Hatte auch voliQhiSifehatal — redit, welches vormals fö manchen verbienſtobllen Aus⸗ kaͤnder zutuͤckdraͤngte wegen der Menge Gon Perſonen denen es auf' SDerioeriung des Köntgesertgeitt: touche) feine älten Vorzüge vitíbpsen ,* welche bie Sthnve” nodj mit Huͤlfe des allvermoͤgenden eget vdunWartenberh p zu behaupten ſuchten (29). ^ "Die Skaͤnbe Bufften: noch für ihr Beſtes wirkſam 3d ſeyn, well (fe noch wicht: ganj die Forderung des Königs beidilligt hatten, 'anb- folglich . fuͤr neue Bewilligungen noch einigen ems hoffen konn⸗ ten. Allein der Sbnig befahl bfos, "die Skaͤnde nitbt eher au éntlaffen; als bis (le fid). feinen MWünfchen pee neigter erklaͤrt Hätten (); berief?fich darauf, taf Preußen unter den verftorbenen Churfuͤrſten im mande — Fahren Über 400,000 Thaler jaͤhtlich getragen; gegen⸗ waͤrtige Abgaben. fid) nur auf 240,000 Thaler beliefen, und er t, 'ba fein in a. ſtehendes Militait $m jaͤhr⸗ fic) im Beylage x. (39) Schreiben der Oserftände an dem — von Martens berg vom 17 December 1703." (49) Reſcript vom 5 en 17094. oto; - es, \ n? Qusiycintel Dub, . fib dicendo foftete ,/6e9m Zaubern ber Qiii zu andern Maaßregeln greifen. müßte (*). Bald en folgte die beſtzmmte Erklärung, daß er ben landkaſten ' eufQefen, ‚die Militairaus gahen ausfchreiben laffen , und Mie Accife Koͤnigebergs, deren Einhebung bis jegt die Btänte beforgt haften, durch eigne Einnehmer beſorgen wolle: „Die Regierung ergieít ben Auftrag, qu letzten die Anſteleen zu treffen, und beſonders das bisherige Quontum ber Acciſe anszumitteln (*) Die Deran loffung hiezu war von den Oberfänden gegeben worden, Vie voll Unwiſſen, bag bie Städte ber General. Accife fo lange entgegen-wasen, fid) vom fandfaften getrennt und jpelid) eins Geftinumte Qumme entrichtet hatten, ben Könige anjeigten , daß biefe Summe lange nicht (o grof, elé Konigsbergs Accifes Einnahme fen (f). Aber aud) We Dberftánbe fühlten bald, daß je&t ihr gänftigfter Zeitpunct verſchwunden fen. . Ihre Beſchwerden über bie Extheilung bet rajtenburgfchen Amtshauptmannaſtelle . $8 den Herzog von Holftein wurden vom Könige dp durch abgefertigt, daß et (id) im Betreff ber Lanbesver faffung gar nicht einfie, aud) den Herzog von Holſtein gar nicht jum Hauptmann erflärte, fonbern blos bis auf weitere Verfügung ibm bie Einfänfte der durch w Gem Verweſer zu verwaltenden zaftenburgfihen Ant hauptmannsſtelle anwies (**). Hiedurch murbe be Grund zur gegentoáttigen Verfaſſung ber Amtöpanpts mannsftellen gefegt, bie nun als bloße mit einer Peußon verbundene Titel an Generale estheilt werden, Die (41) Reſcript vom 5 April 170 (43) Mefcript vom 29 April 1704. (43) Greinigtes Bedenken vs 18 $n 1704 (44) Veylate 2 A dom Jahr 170t- Bif 1740, —— 819 Oberſtaͤnde verpflichteten fid nun, ‚außer ten Apgaben Des erige Jabres, ſich fuͤr das Jaht 1704 einer Vieh⸗ ſteuer und einer Hubenſteuer von einem, Gulden, fürs Zahr 1205. aber von funfzehn Groſchen zu.. Bntem vwoerfens Königsberg aber. wollte auf biefe beiben Zara 38000 Thaler, bit Heinen Städte außer. der Accif⸗ 2000. Thaler jährlich entrichten (5). - Die Ausga- ben: des Churfuͤrſten, welche hiedurch befktisten werden : fotiten,: wurben bald, ſogar vom ‚Tode, vermehrt. Diefer raubte bem preußiſchen Staate am ı Behr. ı7os bie Konigin ‚Sophie Charlotte. Sie ſtarb mit jeusc | Muperund Feſtigkeit einer edlen Seele, tie ben Tod nut. als Ubergang &um boeſſern teben betrachtet; obgleich - Verſchiedenheit im Denken unb Empfinden zwiſchen ige, . und ifsem. Gemahl völlige Kälte erzeugt hatte, war lee — ^ terer bor gutmuͤthig genug, ihren Tod ſchmerzſich zu fühlen. Er that bas größte, voat,er narh feinen Der griffen - zu thun vermochte, : unb entwarf ſelbſt bie Geres monien- bes. ‚teichenbegängniffes. Und wie ben feinen. Kroͤnung die eines Königs pon England unb. Frankreich: Muſter geweſen wor, fo mußte Gier wieder. die Beeerdi⸗ gung ber, euglifchen Koͤnigin Marie · jum Vorbild dienen; und blos das Ttauergeruͤſte Foftete 30,000 Thaler, Am Tage des Begraͤbniſſes wurde ben Hofe an jeto und: - achtzig Tafeln zu: Mittage und Abend gefpeift; alle Pros - winzen usb Semeinheiten mußten Abgeordnete zur fei» dyenfolge nach Berlin ſchicken, und in.den etften Mona⸗ ten bes Trauer muften bie Hofleute bey her our mit - ſchwarzen Mänteln erfcheinen. Die Gratien entflohen tnit bem &obe bes. Könige vom oͤden Hofe, wo mm die | Oui (45) &4lidlidnt fhebinten vim gy imoe .. 5 $46 — i "Flikehans Bad, ern oit Wartberg, nlt einmol mit yíonmaigen Stolß ; fordern alles uach iorer uͤblen laune betzerrſchte. Der Koͤnig wurde nedj -butd) Sen Sob ſelner Torchter, ber Erbbrinzeſſin von Heffencaſſeb, gebeugt. Um ihn zu gerſtẽeuen, wurde Die Vermaͤhlung des Kronprinzen in Vorſchlog gebracht/ weſche, nach bec Wahl dieſes Prinzen, auf Sophie Dorothee von Hannover fiel (15) ;" bie Ders moaͤhlung oder feutbe erſt anii 29 Mov. des folgenden Jahres mit vielen Geßkaͤnge vollzogen (7). Dis dahin -mufte v $n. ein-tt&ret Ritterſchlag ˖ von ·vier Rittern bes ſchwar⸗ gen Adletvrdens und das Aubrlfef der FIrankſincer Aca⸗ demie im · Apriimonat ĩ706unterhalten. JB» dieſem war der König, auf dem Throne figend „: nebft fénem ^ Syefecgügedit j^ nachbem quoos! poen dazu beſonders bes ditimoͤchtigte Miniſter⸗ die Geremonich! mit: deir &benat verabredet und ber koͤniglichen Pruͤfnng unterworfen gat fén. : Der Kronprinz war zum Reetop Magniſicus, auch zum Doctor der. Rochte ernannt worden; . aber mehr, als dies gelehrte Puppenſpiel, reigte im. ber Krieg, bent NF eine. Zeitlung dm ben Stiederlanhen- Geye wohnte, indeß dar Koͤnig wieder ur Holluad apr einen . Beinen Theil. der Oraniſthen Gté(dya(t: unterhundelte, unb auf) zum ſchmalen Erfatz der reichlich aufgewandten Keifefoften die Herrſchaft Herſtaͤll im: tátticifjen ers hielt (35). : Mit darunter wurden. auch Verfuͤgungen getroffen, denen nur die damalige Stimmung den Schein von Wichtigkeit beymefien fonte, — Hlerunter yehbrt.das Rangregſennnt () und die Errichtung "— amts :(46) Pbouinitz Memsiren bis cub. TER", 47) Ebendaſ. ©. 433 bis 436. 48) Guͤtther ©. 260 bis 294. (49) Rangsegement van vy Syri ago. © 4 "2 p | . ee * oom Jahr i701 bis 1740... $i ames im Sor 1706. Da ein folched am franzdſiſch Hofe den Adel-prüfen niugte, fo ſchien es andy bem pri fifcben unentbehrlich zu ſeyn. Ss follfe worzäglich | Wuͤrdigkeit zu Hofämtern and Nitterorben beftimmte feine Gefchäffte aber wurden unbedeutend, weil der M bie beträchtlichen Koften ſcheute (^). Da indeß a Preußen einer von‘Droft feinen Adel der Bewaͤhrung t Hetoldsamts unterwarf, ward ihm, aber jut verget chen Aufmunterung feiner Mane , ble zweyte € monienmeifterftefle‘ zu Theil, Die Ehrbegierde des Königs ward in biefer 3. butd) die Thaten feiner 27000 in den Niederkanden u Italien fámpfenben Krieger gefchmeichelt. Ihr Ph das ben Caffano ben Ritorto wirklich fárGté, fap nicht ; totem oft beträchtlichen Verluſt verheimlichte if zum Theil der Sürjt von Deſſau, der bey SSefrictigui feiner Kriegsluft auf das eben der Dienfchen feine Ruͤt fidit nahm (5^). Und um den Anblick der vielen De fiimmelten dem Auge des Königs zu entziehen, wurd neuerrichtete Iuwalideneompagnieen außerhalb. Ber! verlegt, vom gutmüthigen Könige aber das Amt Chor zum Sinvalidenfond beftimme (57) Preußen gen während diefer Zeit bie Ruhe, obgleich iv Polen no der Krieg zwifchen Auguſt unb Gar! dem zwblften vo there. Das fand gewann noch vielmehr, be aotf & Menge von Polen Perfor und Eigenthum in — (50) Verſuch einer hiſtoriſchen Sqchudernis von — | €. 173. 174. 61) qnis ©. — und 435 — 443: et Memo; de Brand. .F. ll. &. 5 36. (32) Verſuch einer hiſtor. Soilderung von Satin, ‚©.17 RN Du. «X 0 5a -gaa . Gunfjjnté Bud, zu’ fichern HP König Auguft felbft-ging imcognito uach !itthauen durch Königsberg, wo bey ber Meng polniſcher Produete der Handel bluͤhte, und durch Ab⸗ brechung des Kreuzthors und Bau am Schloſſe das Aeußere der Stadt gewann. Das Schloß wurde jeft bet Aufenthalt des Eädeltencorps, welches aus Berlin bahin verlegt wurde. Allein im folgenden Jahre 1706 fbrte eine Feuersbrunſt, bie Wilna, fittgauens Haupt fladt, in bie Afche legte, und ber Schleufenbau zu fa biau, Koͤnigsbergs Handel. . Die ann bei Kronpringen veranfafte zu Berlin hoͤchſtkoſtbare, Wochen lang voährende Feyerlichkeiten. Der diei der Braut war ans. Paris verfchrieben, und erregte ben ſpoͤttiſchen Wunſch Ludwigs bes viergehnten: daß met tete deutfche "Prinzefiinnen, zum. Beften der Sparifer, dieſem Benfpiele folgen möchten. Auch Preußen fuchte an ben tuftbarfeiten Theil zu nehmen. Die Studiren⸗ den zogen mit einer feyerlichen Muſik aufs Schloß; der Adel hielt, in Maffen gekleidet, eine Schlittenfahrt; der Magiſtrat ſchmauſte auf ben Rathhaͤuſern; unb da der Donner der uͤberall aufgefuͤhrten Kanonen eine Menge von Fenſtern beſchaͤdigte, ſo wurde manchem die "allgemeine "Freude gerade nicht auf bie angenehmfte Weiſe befanntgemarht. Aber wichtiger was ber Scha⸗ ben im folgenden Jahre, da am 12 Auguft ein Theil des töhenichtichen Kirchengewoͤlbes einftürzte, unb ver ſchiedene Perſonen, hierunter aud) bie Gemahlin des Obermaͤrſchalls von Kanitz, erſchlug (73). Der König hatte feit feiner Krönung durch eine Menge Edicte ug? ! Verordnungen für en thaͤtig zu ſeyn geſtrebt. Es wurde (59) Grut dran e. 382 bis A6. . oom jar 170r D(8 1740. . Sag — sourde das Berfprechen ertheile, bie Minze nicht weiter: ^ zu reduciren,. unb denen, die falfche Nachrichten davon - verbreiten würden, harte $eibesftrafen angedroht (5%); Die Ausfuhr der Pferde wurde bey Eonfifcation verbos . ten (55); fremde Werbungen (^), fo wie das Befhirr : men bed fanbeserrn mit unnuͤtzen Suppfifen (57), wur⸗ ben unterſagt; eine neue Feld⸗, Dorfs und, Aderords nung entworfen (5°); bie Anpflanzung von Obfks und Eichbäumen geboten (39), Zur Sicherung ber Gebäude: vourbe. eine euer: offe eingerichtet, bie aber nur nad) manchem Zivang eingeführt roerben fonnte (^), fo bag - . bie Saration ber Gebäude bey soo Thaler Strafe ans befoffen, und bi? Einſchreibung in bie Feuercaffe durdy Erecution erzwungen wurde (7). Das Schießen der - Biber wurde bey zehn: Ducaten Strafe unferfagt (5), - und eine befondere Gommifion wurde zu Unterfuchung . ber Beſchwerden gegen bie preußifche ficentfammer ers. - nannt-(%). Der König ſuchte feine Religiofität durch ein ſtrenges Gebot ber-Seyet des Sabbaths unb ber Feſt tage ju äußern (75), Der preußifchen Geiftlichkeie wurde _ ; 07€ 2 | aufs e en Sets und 3 tín 1703. - (56) Gbict vom r4 Januar 1702. J (57) Edict vom 9 Januar 1703. Pr (59) Zeld-, Dorf» und Aderordnung vem 16 December 1702. ; (59) Edict vom 9 Inny 1705. u. (60) Seuttrtaffenteglement vom ts October 1705. — Ver⸗ ‚Ordnungen vom 1o Juhy unb r2 October 1706. (61) Verordnung vom 14 October 1706. ] (62) Verordnung vom 6 Auguſt 1706. (63) Verordnung vom 9 Februar 1707. | (64) Edist vom 28 December 2701. vom 13 juny 1704. und 12 Muguft 1706. F ue Ped 334 ' . Zunfgefnted Buch, enfgeteagen , Borfchläge zu machen, wie ben 2fengetum gen ber Rangfucht zu ſteuren fe, bie (id) oft gum Am ger der ganzen Gemeine, wegen bes Bortritts be ber Communion, durch Worte und Thätlichkeiten änfen ten (55). Den Pfarreen auf dem fanbe wurde es uv terſagt, Kruͤge (Bierſchenken) zu Halten (66). Die Koͤnigsbergſche Academie erhielt im Jahr 1706 einige neue Geſetze (°). Um die vielen Appellationen vom Tribunal an den Koͤnig zu hindern, wurden 500 Thaler Succumbenzgelder beſtimmt (79). Das Begnadigungs⸗ recht erklaͤrte der König (id) allein vorzubehalten (°); die Sportuln in den Aemtern ſollten verringert wer⸗ ben (7°); Eingebohrne nicht in fremde Kriegsdienſte treten (7°). Es wurben firenge Militairgefege gegeben, und Diebe follten vor den Häufern, darin fie geftohlen, qufgehängt werden (7?). Die Infanterie erhielt neue Onítructionen in Betreff ber Werbung (7°), und auf Defestion wurde der Strang gefest (7€). Es wurde ein befonheres Reglement für bie Bürgerfchaft in Preu⸗ Gen, wenn fie Wachen und Kriegsdienfte chat, abge — fagt (75). ‚Die Strafen ver Wilddiebe wurden xe ſchaͤrft (77). Es wurde eine Tare und ein neues Regle⸗ : | | ment : (65) Ediet vom 14 May 1701. (66) Refeript vom 23 Februar 1702. (67) Grube Corp. conſt. prut. P. I. p. 297 bis 299. (68) Reſcript vom 18 November 1702. - (69) Edirte vom 33 Sept. 1704. unb 18 April 1705. (70) Gbict vom 19 Januar 1705. | Ä (71) Edicte vom x Day 1702. und 8 Auguſt 1707. (72) Werordnung vom 29 July 1206. (73) Sinfttuction vom 10 ©eptember 1708. (74) Qbict vom 26 Xuguft 1701. (75) Reglemeng von 1706. (76) Edict vom 3 Auguſt 1705. vom Jahr 1701 bis 1940. — 53$. ment bes Brennholzes gemacht, unb ber hoͤchſte Preif des harten auf zwölf, des weichen Holzes auf acht Gul⸗ (08 ben feftgefegt (7). Es erfchien eine Menge von Geſe⸗ Sen in Poſtſachen (7°). Die Abgaben bey Erlangung einer Bedienung im Civil, Militair oder bey Hofe wur⸗ ben groͤßtentheils auf fuͤnf und zwanzig Procent vom Gehalt beſtimmt (72). Das Sportuliren wurde einge ſchraͤnkt (2°). Die Zinfen wurden gewöhnlich auf - Procent beftimmt; ‚der Kaufmann fonnte adt, eb —. Aue, wenn er auf kurze Zeit lieh ober borgte, zwoͤf Procent geben und nehmen (f). Diefe Dinge von Geſetzen, wobey die geringfügigften, ſo wie größten, theils die Polizey⸗Verordnungen nicht einmal angefuͤhrt ſind, wurden immer erſt, nad) Berathſchlagungen abge⸗ fagt, vom Monarchen genehmigt; unb ba fie für andere Provinzen eben fo teid)fid) eetheilt wurden, fo nahmen fie dem Könige einen großen Theil feiner Zeit; viel dar . von wurde auf Reifen, Staatsgefihäffte und Unterhand⸗ fungen verwandt. Durch legtere erhielt der preußiſche Staat im Jahr 1707 neuen Zuwachs, indem er bem gröflichen Haufe Solms » Braunfels die Grafſchaft Teck⸗ fenburg für 300,000 Thaler abkaufte. in äußerft fangroieriger Prozeß, beri dies gräffiche Haus mis den von Bentheim bey ben Reichögerichten führte, war ent. fid) dahin entfcieden worden, bag Solms einen Theif der Srafſchaſt das übrige aber bis jum Etſatz des fo € 3 lange CD Brennholztaxe vom 10 May 170r. unb Brennholz⸗ reglement vom 21 Septemher 1702. (78) Grube P. HI. p. 141 bis 236. | (79) Reglement vom 7 May 1705. (80) Edict vom 19 Januar 1705. (81) — vom 26 Otovemóer 1700. 326 Funfzehntes au, : fange-entbeßsten Nutzens behalten ſollte. Deshalb bes ſtritt auch Bentheim ben Verkauf; worauf.aber eben fo ‚wenig, als auf das Erbieten zur Zahlung der nemlichen . Summe Rödficht genommen murbe (7^). ^ Auch das. Fuͤrſtenthum Neuenburg und bie Graffchaft Valengin purben in biefem Jahre mit bem preußifchen Staate ver» - Bunben, als bie Stände unter den vielen Anjprüchen, welche auf biefe fánber gemacht wurden, bie des preußis (den Haufes als bie gältigften anerfannten, weldyes num ‘wich alle Privilegien. ber Stände Geftátigte (??). Die (Deburt eines. Enfels, bem ber König ben Titel eines ^. Prinzen von Dranien gab, gleich) nad) der Geburt feyer⸗ ftd. zum Nitter des ſchwarzen Adlerordens fhlug, mit außerordentlicher Pracht taufen ließ; und als er bald darauf ſtarb, die Anordnung der Begraͤbnißceremonien, welche der Koͤnig ſelbſt beſtimmte; eine Reiſe nach Carls⸗ . bab, unb wieder ein Capitel bes ſchwarzen Adleror⸗ bené (7*), zogen bie ganze Aufmerkſamkeit des. Königs an ſich, den ſeine Hofleute durchaus blos in der Naͤhe zu beſchaͤfftigen ſtrebten, damit er nicht weiter, als ſie es wuͤnſchten, blicken möchte. Deshalb wurde aud) der König fortbaurend mit bem Kriege befchäfftigt, unb ber -'. englifdje Gefandte Rabby, Guͤnſtling ber-Giráfin Wars .. tenbetg ,. bewürfte nicht nur Erneurung des Buͤndniſſes mit denen gegen Frankreich kaͤmpfenden Maͤchten, ſon⸗ dern auch — welches damals noch weit wichtiger, wenig⸗ ſtens ſchwerer zu bewirken war, — in der Etiquette des Hofes wurde einiges um NON veránbert. An dies | (82) Holſche Geſchichte der Grafſchaft Tecklenbudrg, E pus e. — 339. — Memoir. de Brandenb. 35—3 fe: Giu] e. 339: bit 357, / eom Safe 1701" bi e i740. ; 327 ſem fo geldbeduͤrftigen Hofe fonnte. auch ládst. eit Golb⸗ macher, ein vorgeblicher neapolitaniſcher Graf, Caje⸗ tano Rudgero, Eingang finden, ba ehn die Grafen voi Wittgenſtein unb Wartensleben beym Könige einfuͤhrtern. Mit vieler Geſchicklichkeit taͤuſchte er durch ſeine Pro⸗ Ben; wurde zum Generalmajor ber Artillerie ernannt; erhielt das mit Brillanten. befeßte Bildniß des Königs . snb mancherien Gefchenfe; entfloh ; wurde wieber einge Doít; umd da er nicht. Gold machen fonnte, o5 ei gleich feine Unſchuld und den Befig des Geheimniſſes bis zum Tode behauptete, an einen mit Golbpapier uͤberzogenen Salgen gebenft, Der Kronprinz hatte bey ten Verſu⸗ den diefes Goldmachers fo viel Mißtrauen unb Behut⸗ -famfeit, und bey manchen andern Gelegenheiten ſolche Empfindungen geaͤußert, daß es die herrſchende Hofpar⸗ ten für nöthig hielt, ihrer Gewalt über den Koͤnig eine | neue Stuͤtze ju geben. Sie Qofffen dies burd) eine $6; nigin, bie, ofne aus einem mächtigen Haufe zu ſeyn, durch ihre Pärten ‘auf ben Thron gefeßt wuͤrde. Der König, getäufcht durch eine faliche Nachricht, von bes wahrfcheinlichen Unfruchtbarkeit ber. Kronpeinzeffin und. bet gegen (ie fleigenden Kälte ihres Gemahls, ließ ſich beſchwotzen; erwählte eine Prinzeflin von Naffau» Dießs — verwarf aber biefe Heirath wieder, weil ihre Mutter (id) nicht entichliegen wollte, ben der Trauung bie Schleppe ihrer Tochter zu tragen. Die Wahl fiel nun auf tonife Dorothee, Prinzeſſin von Mecklenburg⸗ Schwerin, ver · wittwete Erbprinzeſſin von Mecklenburg / Guͤſtrow; und ber König glaubte durch dieſe Vermaͤhlung bie eben mit Mecklenburg geſchloſſene Erbverbruͤderung noch zu befe⸗ ſtigen. Die Koͤnigin, die an einen ungezwungenen freyen EA. Um⸗ \ . 998. Funfzehntes Pub, Umpang gewoͤhnt, nachdem bie. ungeheure Pracht dei Hochzeitfeſtes vorüber mar, bey ber Steifheit Des Ho fes: und bem Glebcáuge der cabafirenben Parteyen an bet Seite des alten Gemahls, : eine teece im Herzen fühlte, überließ (id) gary bem damals blühenden Pietifmus. BSeleitet durch Porft unb: Stadfe, befehäfftigte fie ſich blos ‚mit afeetifchen Uebungen, und zerfiel bald mit bem ^ Khnige völlig,. ba fie ihm ihre Zweifel an der Pünftigen Selgkeit ber Oteformirten erflärte (5). -... We gab.denn nun ber arme König einen neuen Beweis, bag Rang unb Wuͤrde eben fo wenig , als Ge⸗ en bec Pracht unb des Ueberfluffes ‚ innen Frieden ge währen; unb mehr Mitleid ald Vorwurf mug bem um gluͤcklichen Monarchen zu Theil werden, dem bey Out; muͤthigkeit umb bem beften Willen des Scharfblick fehlte, bie Eabalen feiner Guͤnſtlinge zu durchſchauen, bie, um ſich ſelbſt zu ze pielen kleinlichen Dingen, wo⸗ mit (ie den König beſchaͤfftigten, einen Anftrich von ‚ Michtigfeit gaben, ihn bur) das glänzende Neuere des Hofes und burd) Berlins fheigenden Glanz; und Bevoͤl⸗ kerung zu täufchen, unb feinem Auge ben ſchrecklichen Druck des ganzen Landes zu entziehen (frebtem. Fand ſich eine Gelegenheit, bie ben König aufmerffam machen fonnte, fo wurde gleich entgegengewürft, ganze Par⸗ teyen geſtuͤrzt, unb bie Theilnahme an biefem beſtaͤndi⸗ gen Spiel der Bactionen zerſtoͤrte bie Aufmerffamfeit usb petrüdte den wahren Gefichtspunet; und größer wäre noch bie Zerrättung geworden, wenn nicht Minis fler von Sigen , tet. alle biefe Leute überfah, einen nu gen GD in &. 463 6i$ sog. et Memoir, de Brandenb. | AL. p. 38 — 39. : 1i vom Jahr 1701 Bib i40. ° 529 gen Gan brobehalten hätte (4^). Das allgemeine Ber ſtreben aller diefer Parteyen ging dahin; dem herrſchen⸗ ben Geldmangel entgegen gu wuͤrken. In Preußen wurde deshalb ein neuer Zoll beym Baumkruge angelegt (7), Bey Berpfändung oder Alienirung magdeburgſcher Lehne wurde bey Verluſt des behns die Einholung bes Conſen⸗ ſes, und ben ‚jeder Beſitzberaͤnderung tie Erlegung von vier Fünftel Procent bes Werths geboten (). Der Ber trag tes Einkommens Forte, [o wie von manchen an⸗ dern Abgaben, "nut. unbedeutend ſeyn; allein es wurde fein Gelderwerb verſchmaͤht „und ſelbſt vas Monopol des Borftenhänbels mit foídem Craft: betrieben, daß auf ble Contravention betroͤchtliche Geld⸗ und Leibes⸗ ſtrafe geſetzt wurde (77). Vorzuͤgliche Hilfe aber hoffte man: bon-ber Erbpacht, tnb man ging ſo weit, nicht blos die Domainen, ſondern ſelbſt bie. Adminiſtration bet Juſtiz auf Erbpacht auszuthun, und war von der Vortreffichkeit derſelben (o febr uͤberzeugt, daß es ſogar unterſagt wurde, nachtheilig von bet Erbpacht zu ſpre⸗ chen; wie viel aber durch allmuͤlige Erhohung ter Zeit⸗ pacht gewonnen werben koͤnnte, „Darüber faf) ber. Hof hinweg7obgleich der geheime Kammer» Nath Kraut von allen Domainen, mit Ausnahme der in ber Mark, im Jahr 1696 (don ein jaͤhrliches Plus von 150,000 Thas ler gefshafft Hatte. Man würde wahrſcheinlich nicht ſo weit gegangen ſeyn, wenn nicht eine im Jahr 1697 une. " tet RER Vorſitz — General⸗ Domainen⸗ €s Coin (86) Verſuch einer hiſtor. Schilderung von Berlin e. 171. 6i$ 301. et Memoir, de Brandenb. T. Il, p. 38. (87) Edict vom 26 September 1702. ($8) Edict vom 15 Maͤrß 1705. ar zum vom 4 September 1 = x ‚330 Co. Banfjchntes Buch, - Gommifion alles fo fee in Vetwirrung gobtpcht gefakt hätte, daß fie es felbft der Klugheit angemeffen Halten 5 mute, ihre taflen demjenigen aufjzubärden, Der. gió einer Verbeſſerung und hiedurch der fünftigen Verant⸗ - wortlicheit unterzog, deren fie zugleich entfebigt wur den (79). Strittig ift noch jeGt der Punct unter Prew jene Gamerafiften, ob. nicht die Berwandlung ber Zeit, . padt in Erbpacht dein Staate näglich ſeyn folite , wenn nemlich ber größte Theil des. Perfonals dar Krieges» unb | -Domainen» Kammer, bie SDeegütungen ‚ben Ungluͤck⸗ fällen,’ unb bie Alnterbaltung der Gebäube vollig wegfie⸗ (eu; befonders wenn, «m biefe Erbpacht im Sleichge⸗ wichte beà Metalls mit bem der Bictualien zu erhalten, bie Abgabe nicht in baarem Gelde, fonbern in Matura fien entrichtet; ober bieje im herefchenpen Masftpreife bezahlt würden. Offenbar iſts, daß babep jebe Stíage Des, gemeinen Mannes wegen Bedruͤckung bey Hand⸗ unb Spanndienften wegfallen, bie Verwandlung Biefer Dienfte in eine haare Abgabe den Ertrag vermehren, der Wohlſtand unb Patriotiſmus ber Ackerbauer, wenn jeber ein Eigenthum .beföße, unb zugleich, wenn jeder Grundeigenchuͤmer feinen Acker ſelbſt anbauete, auch bie Cuftur des, Bodens ſteigen muͤßte. Man glaubt, bof, wenn bie in ben Aemtern gewöhnlichen Bier⸗ und Brandweinſchenken abgefchafft würden, Wohlſtaud und Moralität des gemeinen Mannes gewinnen mäßte; ja - bag, wenn bie SBerferfigung der Getränfe ben Fleinen Städten zugetheilt würde, -ber Erwerb ber Bürger ver mehrt, unb bie mur in " Städten "- Accife die Caſſe Es Verſuch einer tenian —R vom Qnin . .2 — tag un - vom Jahr 2702 Bib 176. gat. S affe des Landesherrn entfchäbigen wuͤrde. Glegengtánbe | ind, bof manche beonomiſche Unternehmung im Gros jen unterbleiben, Derbefferungen bet Deconomie went, jer ſtatthaben würden, weil bet gemeine Mann ſchwer⸗ ich feine Kenntniffe erweitert und (i, zu Berfuchen ents chließet; der michtigfie Gegengrund aber bleibt immer, a6 Preußens Bevölkerung nód) lange nicht hinreicht, u, „wenn alle Domainen in Bauergäter vermandelt würden‘, bieje mit tüchtigen Erbpaͤchtern befegen zu kon⸗ sen. Wie vielmehr mußte dies. im Anfange bes Jahr⸗ hunderts der Sall feyn, und wie beträchtlich mußte die | | Staats» Eaffe leiden, weil man bey Extheilung der Erb⸗ pacht nicht auf den hoͤchſtmoͤglichſten Ertrag ſah, ſon⸗ bern mif ben Erbpaͤchter handelte, unb vorzüglich bate auf fob 5. für Gebäude, Ausſaat, Vieh⸗ unb Ackerge⸗ raͤth eine fo beträchtliche Summe als moͤglich zu erhalten, — Es (dmeidjelte dem ‚Hofe ; baf anſehnliche Summen auf einmal einkamen, unb ber geheime Rath juben, der ſich dabey am thaͤtigſten zeigte, wurde unter bem Ma⸗ menvon Wulfen geadelt; verlohr aber Amt, Adel und Freyheit, als, nachdem bie Einkaufsſumme ber Erb⸗ puͤchter verzehrt war, der Abgang an ben „bisherigen | Einfünften brüdenb wurde. Da. man fo verzweifelte Hülfsmittel nicht‘ vers ſchmaͤhte, ſo läßt (id) leicht denken, daß die Stände mit neuen Zumuthungen nicht verſchont blieben. Die preu⸗ gifche Regierung ertvartete dies; unb ba bie bewilligten Abgaben fid) ihrem Ende näherten, ftug fie beym Könige an, ob nicht ein neuer tanbtag gehalten werben follte (?). Dieſer erklaͤrte ſolches für uͤberfluͤſſg; doch begnuͤgte ſich der —* Vorſtelung der Regierung vom 24 Auguſt 1705. \ ^ N id * 3 ! N \ | ir Königäberg ward dafür im Jahr 1708 durch ben 333 | Zunfjehntes Buch, | der König, in Preußen blos von ben Etädten Kbnist bera eine höhere Summe zu fordern; im Detreff tet übrigen Stände aber-erflärte er, mit ber Fortdauer der vorigen Bewilligungen zufrieben zu fenn (?”). Der Kb nig fap ein, daß er ſchwerlich mehr erhalten würde, un? V (tive Guͤnſtlinge ſcheuten die Landtagsbeſchwerden der ' Stände; deshalb erging der Defehl, bag, weil der König, voll landesväterlicher Huld, nicht mehr als bisher fordere, unb wegen ber in Polen Bercfdyenben Linruben ein jeder 'gern ben ten Seinigen bleiben würde, Fein Landtag gehalten, fonbern nut bie vorigen Abgaben nod ferner eingefotbert werben follten (??). Die preußifche Regierung begnügte-[ich, dies ben preußifchen Sauptíew ten befanntzumachen (?*) , und verficherte bem- Könige, bag fie blos feine Beſtimmungen erwarte, um foldye auszuführen (9). Den Näthen der Stätte Königs berg warb anbeföhlen, der Forberung fogleich Senuͤge zu leiften (2°)... Und eine völlige tücke auf bem geheimen Archiv in Betreff ber Verhandlungen mit bert Ständen, tmb in. den fanbtagéfammíungen be& Koͤnigsbergſchen Magiftrats, ber oftpreußifchen ®tände, unb der Wallen⸗ | rodtſchen Bibliothek, beweiſt, daß die Abgaben ohne fernern Widerſpruch eingehoben, und entweder keine Gegenvorſtellungen jugefaffen, ober bie eingereichten gar nicht in Erwägung gespgen wurden. , Dem Magiftrate : (92) Shefcrlpt vom g November 1706 (93) Beylage 3. (94) Ausfchreiden in alle Aemter om 4 December 1705. (95) Bericht vom 14 October 1706. (96) An die Raͤthe der dreyen Co Konigeberg pom 31 December 1706. vom Jahr 1701 bis 1740. 333 neuen Titel ber Königlichen Stabträthe gefchmeichelt; Dagegen aber wurde wieder das DBraucollögum vom Magiftrate getrennt und aufs Schloß verlegt. Seine - Macht wurde nod). im Jahr 1709 ermeitert. Sin diefem Jahr erhielt aud) ole Seuercoffe ihre vollige Einrichtung. Sie war nicht der Geutigen gleich, bie ben Verluſt des“ Feuerſchadens nad) Verhältniß ber affeeurirten Summe auf bie Theilnehmer verteilt, ſondern glich einer Aſſeen⸗ zanzanftalt, deren beftimmte ‘Prime jegt auf (ieben Sagre. - vorausbezahlt werben mußte. Auch bie Acciſe erhielt bie angebrofte Veraͤnderung; Inſtigatoren und Auffes Der an den. Thoren ertheilten Zettel, bie auf das alta ſtaͤdtſche Rathhaus gebracht werben mußten, wo bie Ac⸗ eiſe erlezt wurde; und (ie ſtand völlig unter der Aufſicht eines vom Könige eingeſetzten Aceiſedirecrtors. Stuoͤrme unb Woaflerflutgen ſchadeten im Jahr 1708 der Schiffs fahrt und bem Handel; das ganze fand aber ward durch die Pet bedroht, bie von Thorn aus das Oberland is. Hohenſtein verheerte, ome daß einige Vorkehrungs⸗ maaßregein ihe Graͤnzen feáten. Mit Danzig, wo fie heftig wuͤthete, wurde feit 1709 aller Handel unterbege den. (7); aber demohngeachtet nahm ſie auch im Auguſt zu Koͤnigsberg ihren Anfang. Zeitgenoſſen liefern uns das ſchauerliche Gemaͤlde dieſer Seuche, die alle Ver⸗ haͤltniſſe, das ganze Band der menſchlichen und buͤrger⸗ lichen Geſellſchaft aufloͤſte. Jeder dachte nur auf ſich und ſeine Erhaltung; von den verpeſteten Kindern zogen ſich bie Eltern zuruͤck, und Kinder ließen, aus Liebe qum Leben, die kranken Eltern huͤlflos. Krankes Geſinde wurde auf die Straße verſtoßen, fand oft unter freyen in | Sim (97) Gridutertes Preußen, Ihr 5. €. 393. | J E. x 3354 c ,unfjebntea Buch, Simmel bett Tod, fo daß Kranfe unb feld)name, m tut die Straßen zu reinigen, häufig auf Einem Wagen gemeinfchaftlich fortgebracht wurden. Bald durch den Anblick abgehärfet ,. erfofd) das Schrecken unb ber erf Eindruck des Färchterlichen der Seuche; jeder wollt: den Lieberreft des febené genießen. Kranfe ins Peſthau "gebrachte Mädchen verfiegen es ſchwanger, ober ali Mütter; jeber wünfchte fid) mit der Haabe ber Ausge ftorbenen zu bereichern; vertraut mit ber Gefahr, nahm man darauf feine weitere Ruͤckſicht, unb bie Borfchrip ten bet Obrigkeit blieben unbefolgt (7). Deshalb wo : ten. aud) alle Bemühungen des neuertichteten Gollegii Sanitatis groͤßtentheils frudjtíos. Zu Königsberg wi ffete bie Seuche vom 11ten Auguft 1708 bis im Mär; des folgenden Jahres, unb in mandjer Woche ſtarben bis 300 Menfchen. Doch traf dies Uebel mehrentheils vie ärmere Glaffe der Eimmohner, wozu die engen Woh—⸗ nungen ‚die Nothwenbigfeit, fid), beym Mangel des Erwerbs, fehlechterer Nahrungsmittel zu bedienen, und Bie Haabfucht, welche viele Dienfchen (id) in berpe(tete Häufer zu wagen bewegte, vieles beytrugen. Bine Zeit, fong wurde Kdnigsberg völlig gefperrt, Barrieren vor ben Thoren errichtet, und Soldaten trennten die Bär, ger und fanbíeute, denen Soldaten, welche zwifchen ben Barrieren geftellt waren, ihre wechſelſeitigen Bes —— bürfo (9D Heſteonfilium von 1208. — Verordnung wegen ter Correſpondenz vom a, Nopember 1708. — Verordnung “wegen Sperrung der Cränzen gegen Polen vom 12 Des vernber 1708. und 26 Auguſt 1709. — Wegen Gpers rung angeftefter Orte vom 27 November. — Edicte vom 14 Februar, 1t Auguſt, ro Ortobet und i Desember ' 8710. and vom 6 nnb 16 Zebruar 17:8: C 0 vom Yahe 1701 biB 1740. , 335 bár(niffe zutrugen unt. vethandelten (). Die Zahl ber Geſtorbenen in ganz Oſtpreußen uͤberſtieg bie ber Ges Bohrnen um 35219, und in Königsberg waren 8127 Menſchen mehr geſtorben als gebohren (779), Schwer⸗ Hid) Hätte Preußen ben einer guten Landespolizey dieſen Werluſt erlitten; denn bie Seuche atte ihren Grund in e inet Hungersnoth. Die außerordentliche Winterkaͤlte im Jahr 1709 toͤdtete Saaten unb Obſtſtaͤmme; daher flieg ber Weizen auf ſechs, ber Roggen auf fuͤnf Gul⸗ den, — einen fuͤr die damalige Zeit außerordentlichen Preiß — und weil in andern tánbern aͤhnlicher Mangel Herrſchte, ſo wurde noch die Ausfuhr aus Preußen be⸗ traͤchtlich (2). Da am 15. May bae erſte Schiff gr. Königeberg einkam, fo- läßt (id) leicht hieraus bie länge: Des Winters folgern. Der fandmann verlohr dadurch ſein Vieh, mußte ju ben ungefundeſten Nahrungsmitteln feine Zuflucht nehmen, und, deshalb konnten auch feine Medicinat» Borfchriften ein Uebel hindern, unb Buß⸗ tage und Betſtunden nicht-die Borfehung dahin bringen, ein Wunder zum Beſten hungriger Menſchen zu (bun, deren Gáttigung ber Staat unterfieg, ber endlich doch im Sar 1710 bie Ausfuhr verbot. Zu Königsberg: mifberte die Wohlthaͤtigkeit ber reichen- Bürger ba$ all⸗ gemeine Elend; in Litthauen aber hatte die Menſchenzahl fo fee abgenommen‘, daß bie Armen zu Koͤnigsberg zur Ginfammlung des bort uneingeernbtet ftebenben Getrei⸗ des aufgefotbett t wurden und häufig bingingen Cr. *.47 - * (99) Aufhebung der Sperrung Rönigetenge von 3o Sum bet: 1709. (100) Act. Bor. T. II. p. 250 bis 265. (101) GErläutertes Preußen, Th. 5. ©. 299 (103) Q6mb. ©. 2d bis son. « ./336 - . Üwfyieté Oub, ,.— t v Der Künig war mit ber fage feiner Staaten unb - feiner Unterthanen groͤßtentheils unbekannt, und daß er dies bleiben moͤchte, dafuͤr trugen feine Guͤnſtling⸗ die groͤßte Sorge, und menn gfeich der. Graf von Wittgen⸗ ſtein bie Anſtalten gegen das Uebel vernadjlafligte, fo wurden bod) wieder burd) bat allgemeinen. Haß Nachrichten übertrieben, unb e$ iſt ungewiß, ob Hierin ober vielleicht aud) in der, um ben König zu taͤuſchen, abfichtlich verfleinerten Angabe der Berftorbenem, der BGrund au. füchen iſt, daß die Machrichten ton ben Verheerungen der Peſt fo verfchieden lauten. Manche Schriftſteller beſtimmen Preußens Verluſt auf 200,000, andere Nachrichten fegat auf 247,000 Menſchen; ‚und ba. ber große Friedrich ſelbſt, ber wohl unfersichtet feon fonnte, bie erfiere Zahl annimmt, fo wird man bie burd) um fo mehr berechtigt, bie Wahrheit ber gedrud, ten Sterbeliften zu bezweifeln (/^3)., unb Litthauens Ent völferung :fpricht dafür, daß er stofer gersefen fegn , müffe, al6 er vorhin nad) biefen publieirten Sterbeliſten angegeben wurbe. ‘Die Zerfireuungen, welche je&t die Aufmerffamfeit des Könige vom Elende der Lintertbanen ableiteten, beftanden in einer Menge von tufibarfeiten, , die, während daß Geuchen das fanb verQeetten, und , der Hungertop unter den Unterthanen wuͤthete, durch ben Beſuch des Königs von Dännemarf unb Auguſts . bon Polen in Berlin veranlagt wırden (7°), Da bie Rronpringefin um bieje Zeit mit einer Tochter entum ben wurde, fo waren bie brey Könige Taufzeugen. Schmeich⸗ . (103) Poͤllaib ©. $10. und Verſuch einer hiſtoriſchen Schil⸗ derung von Berlin ©. 202. — — Memoir. de Brandenb. 47. upb 4 (104) Ganher © e. Pie bi bit qoo. . Son Jehe 1701 i740. 837 - Schmeichler ſuchten ſich bey dieſer Gelegenheit zu tiger treffen, umb fanden ihre Rechnung fo reichlich, bag in . bem Zeitpuncte, . in- weſchem die Menſchen vor Hunger ſtarben, ber Kammerherr von Meiſebuch oue Heſſen für ein Gedicht, mosin er: bie Prinzeſſen mit bem Jeſus⸗ Finde, die drey Könige mit den Weiſen qus bem Mor, genlande verglich, ein Geſchenk bon 1o2o Ducaten er⸗ hielt. Der Privzeſfin ton Holſtein waren. 10,000 Tha⸗ AE let gezabit worden ‚aan der. Graͤfin von fiBartetberg ben Rang nach den. Prinzeflinnen vpm Haufen laffen. Dies fen: machte ihr bey-bes Taufhandlung der neugebohrnen Prinzeſſin die Gemahlin beg holländifchen Geſandten von fintle ſtreitig; beide wurden handgemein; unb durch die Drohung, ſeine Teuppen aus den Niederlanden zuruͤck⸗ zuziehen, zwang der Koͤnig die ren vp fintto, bet P aen Gräfin abzubitten (705), — Wichtiger als dieſe Angelegenheiten, " "bit. ben Sof ernſtlich genug befchäfftigten, waren die Berhaͤltniſſe von Schweden und Polen. Der ſiegreiche Gal der zwoͤlfte Gatte bereits dem letztern Reiche Geſetze umb einen neuen: - König gegeben. Die Schlacht bey Pultava hatte bag Kriegsglüch-der Schweden vernichtet, . unb jegt zogen — fib die Schweden burd) einen. Xheil bey bronbenburgis - . fihen Staaten aus Polen nach Pommern zurück; . Dee - König; der. hen Durchzus nicht geftattet gatke, wuͤnſchte bennöch bie Neutralität zu behanpien, ‚und. die nachſe⸗ genden Ruſſen von feinen Graͤnzen zu entfernen. Er erhielt dieſen Zweck durch, eine Zufammenfunft mit Peter tem. Sroßen zu Moriaender am a6 Octoher 1700, . wo s Poͤllnitz S. 513 bit T ar ed on Ben. Qu o" / / 4. 338 ' gunfzehntes Buch, wo auch die Heltath des Curlaͤndiſchen Herzogs Frie⸗ drichs, eines Schweſterſohns des Koͤnigs, mit ber nach herigen Ruſſiſchen Kaiſerin Anna verabredet wurde. Pe tet der Größe ſchenkte hier dem: Kbnige ben eiſernen De . , gen, womit ét in der Schladjt: bey Pultava kaͤmpfte, > unb erhielt dafuͤr ben gofbenen; mit Diamanten befe&ten Staatsdegen des Königs zum Gegengefchenfe. Im fol genden Jahre hinderte der König bie Schweden an frie geriſchen Unternehmungen aus Pommern; befuchte ben König von Polen in kLeipzig; machte neue Ritter bei ſchwarzen Adlerordens; eefieft einen Beſuch des Prin⸗ get Eugens won Savoyen; tieß feine Truppen wieder in te Niederlanden fümpfen; freute fid) ber ihm von daher Äberfandten Siegeszeichen unb ber Geburt eins Enkels, die wieder Duelle neuer Freudensbezeugungen wurde (77^). Auch bie Acabemie ber Wiſſenſchaften vermehrte jest die Befchäfftigungen des Hofes. Friedrich Wilhelm der Große hatte ſchon im Jahr 1667 den Plan jur Bereinigung von Gelehrten, und deshalb konnte bie Königin Sophie Charlotte ſchon im Jahre 1700 ihren Gemahl zu Errichtung einer Aeademie ter. Wiſſenſchaf⸗ ten bewegen, beren:Borfteher teibnig wurde. Die Cas Tenbet » Einkünfte wurden. ihr jum Fond angewiefen; tie auswaͤrtigen Galenber verboten, iab zugleich afe Grund bekanntgemacht, , daß bie evangelifchen Fuͤrſten beſchloſſen haͤtten, daß kuͤnftig die Zeitrechnung nad) bem aſttono⸗ : mifchen: Calcul und Obſervationen gefuͤhret, unb wie billig verbeffert werden möchte (7). Im Jahr 1710 erhielt “fie die Zimmer über‘ tem koniglichen Marſtal, mach⸗ (106) — ©. 400 bis- 430.* | (107) Edict wegen dir Ealender von 1700. | 4s d ^ 4 E vom Jahr 1701 bis 7 339 machte die erſten Verſuchei im Betreff des Seidenbaues, y und erhielt am 19 Januar. ı7tı ‚ihre völlige Einrich . tung (75); dagegen hörte eine bconomifcbe Einrichtung, Duelle mancherley Unwefens‘, völlig auf... Dies war bie Erbpacht bet Domainen. Luben von Wulfen, ber fie - in Vorſchlag gebracht und eifrig betrieben hatte, buͤßte butd) Derluft des Adels und, der Freyheit für. bie ge täufchten. Hoffnungen des Hofes. Micht ohne Streitige fet und große Weitläuftigfeiten wurden jeßt ben Erb⸗ pächtern die Grunb(hide wieder abgenommen (7*9), unb in Preußen wurden nun wieder die Domainen auf Zeit part ausgethan (77^). Dieſe Zerrüttung ber Finanzen ; Das Elend des durch bie Peft verobeten Landes, worein man in der Sofge durch allerien Bortheile neue Anbauer zu ziehen fuchte (77); die Entvölferung des fanbes burd) auswärtige Kriege, worin jegt 30,000 Preußen - | fámpften, — alles diefes fonnte bem Kronprinzen nicht, unbemerkt bleiben , unb durch ben Sturz ber Guͤnſtlinge glaubte er. nur ben er(ten Schrit€ jum Glück bes fanbes thun ju fónnen, Die Gräfin von Wartenberg, welde — ^. durch uͤbermuͤthigen Stolz die. Königin und bie Gemahlin bes ruſſiſchen Ambaſſadeurs beleidigt, und durch ihre Abbitte tiefe Beleidigungen fchlecht genug vergütet hatte, entfernte pon (id) allmälig bie Gnade des Könige. Graf von Wittgenflein , ber zum fohredlichen Druc der Uns ! ı 9) 2 tertha⸗ (101) (Sitter S. 190 Bi 195. : (109) Verſuch einer hiſtoriſchen Schilderung von Berlin ©. 184 — 186, ^ (10) Verzeihniß ber zu verpachtenden Domainen vom T | Januar 1710. - (111) Patent iod Brfebung m Qn som 16 April - | ii ! — .* 5. j QN 340 — gunfyntes Buch, .' ferffanen jebeu Sceffel Salz mit einer neuen Abgabe von zwey Gulden belegte, hatte ble in der Feuercaſſe auf gefammelten Gelder angegriffen, bie Einwohner bet ab» "gebrannten Stadt Eroffen mit Haͤrte zuruͤckgewieſen, und ben hierüber áuger(t aufgebrachten Kronprin;en glaubte Wartenberg burd) Wittgenfteins Aufopferun verſoͤhnen ju müffen. Er ward fein Anfläger ; aber der verhaftete, des ſchwarzen Adlerordens beraubte unb nad) Spandau geführte Wittgenftein, ward, da biefen Hands ungen bie Unterfuchung folgte, Wartenbergs Ankläger, von bem er qu allem bevollmächtigt zu (eon verficherte. - Die Gebrüder von Samefe, untergeordnete Guͤnſtlinge des Koͤnigs, wuͤrkten je&t gegen Wartenberg, ber nebit ^ feiner Gemahlin auf fein Gut Wolfersdorf verwieſen wurde. Der König fprach ihn nod) vor feiner Abreife, verſicherte ihm feiner Gnade, (dyenfte ihm einen koſtba⸗ ten Ring und umarmte ihn mit Thränen. Sır der Folge, ba man ihn weiter oom Könige zu entfernen wuͤnſchte, ward ihm Sranffurt am Mayn zum Wohnfis angewie⸗ - fen. Der Ober» Kammerperren, Schlüffel und das Pa, tent. als Erbpoftmeifter „wurde. ihm jmat genommen; . aber eine-Penfion von 20,000 Thalern, Bie feine Ge mafli erben follte, Slieb ibm zum Erfaßı Sein Der moͤgen war groß, und bie Diamanten feiner Gemaplin betrugen an Werth über 500,000 Thaler. Nicht fo gut fam Wittgenftein davon, ber-nad) ſechsmonatlicher . Gefangenſchaft 80,000, Thaler bezahlen, unb ben preu⸗ ßiſchen Staat verlaſſen mußte. Die Achtung unb tiebe, welche Wartenberg gegen den Koͤnig aͤußette; die ruhige Ergebung 1 in fein Schickſal; bie Schonung, womit et vom "m unb feinen geinden Iprady bie ihm von mans chem m x 4 eom Jahr 1201 bis 1740. : 53341 chem ehrenvoll gedeutet werden, buͤrgen vielleicht nur fuͤr die Gewandtheit und die Selbſtbeherrſchung des Hof lings, womit, er für eiu Jahrgeld von 20,006 Thalern . | feinen Unwillen gud) wol leicht unterorüden konnte. Zwey achtungswerthe Maͤnner, durch Kopf und Herz, die beiden bisher nad) Preußen verwieſenen Grafen von Dohna unb Doͤnhof, traten wieder in ihre Aemter als Staatsminiſter (7^). Demohngeachtet aber wuͤrden ſie ſich ſchwerlich behauptet haben, wenn der Graf von Woartenberg bie Vorſchlaͤge des Königs zur Ruͤckkehr, unter, der Bedingung, feine, Gemahlin zuruͤckzulaſſen, angenommen haͤtte. Er ſtarb bald darauf, unb. befe⸗ ſtigte hiedurch das neue Miniſterium. Sein Koͤrper ward, feinem legten Willen gemäß, nach Berlin ges bracht, und dee Künig.,. der feinen teichenzug fa, wid⸗ mete ihm feine Thraͤnen. Ueberhaupt hätte fefte An⸗ haͤnglichkeit für- einmal gewaͤhlte Perfonen- und Ent fchlüffe — ein Chararterzug des Königs — immer zweck⸗ "mäßig angewandt, das Gluͤck des Staats befördern foónw ‚nen. - Zeßt äußerte (id) ber Koͤnig mit vieler Rechtſchaf⸗ fenheit, da Ruſſen Sachſen und Daͤnen den Krieg ins ſchwediſche Pommern verpflanzten, ohngeachtet der Ver⸗ ſprechungen, bie ihm Peter der Große machte, keinen/ Theil daran nehmen zu koͤnnen; denn er habe Carln dem zwoͤlften, als er im Gluͤcke war, das Verſprechen gelei⸗ ſtet, mit ihm in gutem Vernehmen zu bleiben, und konne fein Verſprechen gegen ben jetzt ungluͤcklichen Koͤnig nicht brechen. — Ein Zug von Edelmuth, der in jeder guten Seele den Unwillen uͤber die Beharrlichkeit mildern * (112) Pollnitz €. 537 — 562. und Meinoir. de Brandenb. T. Hl. p. 47 i ud —-— — EN x ' - 93- /^omub, c 4 s^ ^ 344 Funfzehntes Buch, weſen, und wenn gleich ber mögfiche Mißbrauch unfeng bar ift, fo gewann.doch unter guten und weifen Beherrs ſchern der Staat an innerer Kraft, _ Dieſem wichtigen Schritte folgten bald mehrere. Zwey Etats» Minifter, der Graf Alexander von Dohna und ber Fteyherr ton $joberbed, famen, außer ben bier Oberraͤthen, nod) in bie Regierung. “Die Kammer befam von Berlin aus einen Oberpräfidenten. Eine von daher geſandte Coinmiſſion unterfüchte ben Zuſtand bes Laͤndes und verpachtete bie Domainen. ‘Die Accife, jet aufs Schloß verlegt, wurde gu Königsberg ganz für fönigliche : Rechnung verwaltet, und die Acciſe⸗Abgaben ſelbſt wurden nach andern Grundſaͤtzen beſtimmt (779). : Den Bürgern wurde ber Handel mit SBtennfofy unter legt, und jebet auf die Königlichen Holzgaͤrten gewiefen, wo bald, au& Mangel, das Achtel * Soli auf ſechs und zwanzig Gulden flieg. ^ Berfchiedentlich wurde Königsberg von Yeter bem Großen, feiner Gemahlin und bem Fuͤrſten Menzikow befucht ;. die veranffalteten Feyerlichkeiten aber größten» theils abgelehnt. Zur Berminderung bet Durch bie Speft erzeugten Entvölferung wurden zu Waſſer aus Neufcha⸗ tel und andern Gegenden Eoloniften hergefandt, bie aber, unbefannt mit Preußens Clima, tebensart und Beacke⸗ rungsweiſe, geringe Fortſchritte thaten, zum Theil ihe Grab fanden 2% demohngeachtet aber währte das 3Beffreben fort; ; Ausfänder inter mancherlen Beguͤnſti⸗ gungen jur Nidderlaſung in Pteußen zu — (9D... Pfaͤl⸗ (119) Aceiſe s Tartf com .36.9050tmbte 1712. (120) Erläut. Preußen, Ch. $. €. 489 — 493. (rar) Patent vom 20. September und 24 Ortofer 1717. * , om Fahr i701: bis 1740: 343 - Pfälzer, dieit unt Franzoſen wurden qd. ihren Landsmannſchaften und S9iteftgionen 'eimgetheiit, - unb ete hielten, ber-fe&term gemäß, gemeinfchoftliche Wohn⸗ fi&e (#3. Aber ver Euftur bes fanbes waren neue Wes bef entgegen, da Schwärme von Heufchreden die Saq⸗ ten zerſtoͤrten , unb ein heftiges Viehſterben das Elend des Landmanns mehrte (775). ^ Die Ausſichten des Staats wurden nod) truͤber, ba die Mache und bie Gros berungen Peter des Großen fliegen. - Ihm entgegen zu wirken, ſchickte der König ben Eoſander von Goͤthe nach Bender,“: der aber bie entworfene Verbindang zwiſchen Earf dem zwoͤlften und Auguſt von Polen nicht knuͤpfen konnte. In Oeſierreichs Kriegen kaͤmpften jetzt beynahe 40,000 Preußen. Ihr Unterhalt, der 1,820,000 Tha⸗ fer koſtete, zing durchs Ausland Dem Staate verlohren, und die Aufbringung von 3,000,000 Thaler, welche die fänmtlichen Staatsbebärfniffe erforderten, wurden dem durch die Veit entvölferten £anbe doppelt druͤckend. Der Gtittenécongreg "zu ‘Utrecht erneuerte indeß bie Hoffnung jur Ruhe. Preußiſche Gefanbte'gimaen dahin ab; aber der König ftarb vor Peendigung diefes Oe ſchaͤffts.“ Doch erlebte er noch das Gluͤck, bem großen Friedtich ‚ feinen.Enfel, gu erblicken, und, auf Borbitte ber Kronprinzeſſin, den tiefer Gelegenheit feine Unger rechtigfeit zegen Dankelmann fo’ weit verbeſſern zu fbrte nen, daß er unter dev Bebingung, immer zehn Meilen weit von Berfin entfernt zu bfeiben, ‚ihm bie Freyheit wiebergad. Der Tod’ des fránflid)en Königb urbe dutch- bie Erfcheinung der Königin befördert, deren — EE, .o. Sm (123) Gáttben-O. 438: — — » (133) Edicte vom y. und 34. —R me E + . bievon die Einficht ju erwerben, Binreichende Arbeit: luſt. Seine. Bergrößerungen. des Staats wurben oft verſchiedene feiner Handlungen entichuldigen, bie Mora = (124) Pollnitz Q5..593 m 613- — Verſuch einer hiſtor. - . Qdilberung von Berlin, ©. 253 bif 242. — . Memoir. | 346 “ Funfzehntes Sub, Froͤmmeled gm Wahaſan Ausgeartet war, weld man aber dem Koͤnige verheimlicht hatte. Er ſtarb am "25 Februar 1713 unter Indachtsuͤbungen unb enfe sungen des Wohlwollens gegen feine Hofleute, inte thanen und Familie; unter Segnungen empfahl er dem Kronprinzen bie reformirte Religion, deren Vereinigun— mit der lutheriſchen er durch Unionskirchen, worin beide Religionen gemeinſchaftlichen Gottesdienſt halten ſollten, wovan ſich das Waiſenhaus zu Koͤnigsberg noch bis dia erhalten Gat, zu befürbern getradbtet hatte (7f). Gen ,'&ob erzeugte verfchiedene Aeußerungen. Zu Derln, wohin die Summen bes ganzen Staats firdmten, jede, - bet arbeiten wollte und Eonnte, bey ber Pracht bes Ho fe leichten Erwerb, ber Müßige aber Unterhaltung in Menge (anb , wurde Friedrich der erfte geliebt, . fein Tod allgemein bedauert, — eine Stimmung, bie nicht auf bie 5Drobingeu umb das Urtheil der Nachwelt überging. — Der König befaß freylich den-beften Willen, - (eine Un terthanen glärklich zu machen;. aber-von- pen-Erforber niffen hiezu nicht unterrichtet, mangelte ihm, um (i viel zu teuer erfauft,. and für den Aufwand feiner Sev fen nach Holland waren die Stüde von der oranifchen Erbſchaft kaum hinreichender (Erfa. Die Politif mag Sieät kann es nicht. Eben fo wenig eutídjulbigen zufällige — - Du Auchildues des PPP, Kriegs T DEPT "EL F a - Deer$ de Brandenb, T. Il. p. Am Mus. ) om. ehe 1701 bis 1749. ^ 947 zeers ben Aufwand von Menſchenblut zum bloßen Bias tzen der Subſidien » zahlenden Mächte, und von bem Ver⸗ moͤgen des Staats in unnuͤtzen Kriegen. Der theuer errungene Slanz ter Krone erhielt nur durch das Ders bienft feiner Nachkommen bas wirklich damit verbundene Gewicht; Liebe zu ben Wiffenfthaften und Künften war nicht: Folge eines gebildeten Geiftes, fondern wurde durch bloße Eitelkeit erzeugt, und füllte, fo wie effe und Luſt⸗ | barfeiten, bie feeten Stunden. Die Religiofität des - Königs, welche ihn zu manchem Guten leitete und pon. manchem Schritt zuruͤckhielt, war mehr Sole der Erzie⸗ hung, als des eignen Nachdenkens. ie leitete ihn das : fer nicht immer jur Mloralität, und artete,. bey ben übertrtebenen. Anhänglichkeit für feine Neligionsparten, ſelbſt zum Sectengeifte und gun. Profelntenmacheren aus. Prachtliebe war herrfchender Characterzug des Königs, ber fein Herz unb fein Zutrauen ungepräften. Guͤnſtlingen fbenftes unb wenn er biejen durch SDerorbmungen, if. Betreff aller ihrer Unternehmungen, Straflofigfeit zuſi⸗ ern (^5) , ihnen. einen Mann, wie Danfelniann, auf» opfern, (ic) Fahre fang gegen ihn verhärten fonnte, fo wird es felbft Gebenflid), ob man ihm guten Willen ges nug, das Olüd feineriinterthanen nie aus ben Augen — zu feßen, unb reine Herzenszuͤte beymeſſen fünne. Seine Beharrlichkeit flog mehr aus Eigenſinn, als aus Feſtig⸗ feit, Die (id) auf Grundfäge fFüßte, unb Wopithätigfeit war oft, wie bas Gefd)enf von 40,000 Thalern an eis nen Jäger, berifm einen großen Hirſch zu fehießen vers ſchaffte, Folge ber taude. Seine eheliche Treue war Temperaments⸗ MN nicht Verdienſt, unb bie Wich—⸗ tigfeit, " Qia5) Qeylage 5. S 3 LI i .- .,848 . :Sunfjbuteó Such, tigfeit, womit Eleinliche Dinge behandelt wurden, zeugt gegeh feine Einſicht, die. ihm Borurtheile wichtig marte. Seine Schwächen liegen.zu Tage, et trug fie auch alle ſeibſt öffenelich jut Scham. Das Gute bey einzelnen Theilen ſeiner Regierung kommt mehr auf Rechnung des Zufalls und nachfolgender gluͤcklichen Umſtaͤnde; und — weil dies folglich nicht (o ſehr, wie erſtere, ſein unzer⸗ trennliches Eigenthum iſt, hat ihn die Geſchichte jeder⸗ zeit mit Strenge gerichtet. Seinen Character anſchwaͤt⸗ zen, waͤre Ungerechtigkeit; ihm aber Beſtimmtheit des Characters beylegen, Schmeicheley; ihn vollkommen entſchuldigen, vermag niemand; aber mit Mitleiden muß jeder auf ihn hinblicken, bet feinen guten Willen, manche gute Aeußerungen , unb es aud) zugleich weiß, daß jeder Große — ein trautiges Schickſal bet Kos nige! — ten Raͤnken derer, bie ihn umgeben unb mif brauchen, ^im Derpältuig zu ben Vortheilen ausge fest ift, Die Gol; und "— — din erlängen | fónnen en). 2 26) Memoir, de Brandenb. i: I], &. 5 — 56. | 0005 5. s. AP Zu Pd 1 - 4 vom Jabt eL Dis: 1740. | 349 P d "gheptes Capitel. Koften des Hofſtaats beym Regierun 3éanteitt f Friedrich des | erften. Größe des Hofſtaats bey feinem Abfterben. Voͤllige Abſchaffung deſſelben. Begraͤbniß Friedrich des erſten. Fuͤrſt Leopold von Deſſau unb das Miniſterium. Frühere Bildung — — a Eier des Könige ynb Urfprung feiner Denkungsart. Friede zu iured)t. Streitigkeiten wegen Limburg unb Rheinflein.. ' Sek - feln aus den oͤſterreichſchen Niederlanden. ‚Zölle an ber Maas. Streitigkeiten mit bem Abt zu Werden. Erfanguirig von Her⸗ ſtall. Verhältniffe mit Polen. Einſchraͤnkungen des Landtags und ber Landtagstoſten. Landtagsbeſchwerden. Huldigung. Landtagsſchluß. Donativ. Krieg mit Schweden und Friedens⸗ ſchluß zu Stockholm. Theilnahme des Koͤnigs an den Refor⸗ mirten, unb Repreſſalien gegen die Catholiken. Vergleich mit. Nordhauſen. Ende der Africaniſchen Compagnie. Verhaoͤltniſſe mit Rußland. Streitigkeiten mit ben Catholiken, dem Kaiſer⸗ lichen Hofe unb Pfalz, wegen bed Calenders. Behandlung ber - Proteſtanten qu Thorn. ^ Verfvendung, Unwille unb Ruͤſtungen des Könige. Haoͤndel, burd) Clement erregt. Folgen berfelben. Factionen bed Hofe. Hannoöͤvetſches Buͤndniß. Seckendorfs Einfluß. Varbindung mit bem Kaiſer. Streitigkeiten mit Hannover und ihre Beylegung. Reiſe unb Krankheit des Kö nigs; Serenge gegen den Kronprinzen; ſeine Flucht unb. Ge⸗ fangenſchaft. Auftrag des Kaiſers wegen Mecklenburg an Preu⸗ fu, welches ble Erbfolge in ben Kaiferlichen Staaten .garantitt. Vermöhlung ded Kronprinzen. DMeife des Könige nach Prag. Sinnete Landesangrlegenheiten. Beylegung der Streitigkeiten mir Holland. Neutralitaͤt bey dem Kriege mit Polen. Auf— nahme des Königs Stanislaus unb feiner Anhänger. Theil⸗ nahme 35... Zunfehnteß Buch, nahme am Reichskriege gegen Frankreich. Angelegenhelten t Betreff der Herzogthuͤmer Iuͤlich und Berg. Auswärtige Ver⸗ haͤttniſſe und Denkungsart gegen ber König. Wobch umb Ecard. Krantheit und Tod des Könige. Gründe verfchiedener Urtheile über ihn. E j Da Staat, beffen Beherrfcher Friedrich Wilhelm ber erfte, nad) bem Tode feines Vaters, wurde, 5e fand (id) in einer fehe traurigen Sage, Aber befto glän, genber war bey feinem Regierungsantritt der große gut - bezahlte Hofſtaat. Er fojtete beym Siegierungsantritte Sriebrid) des erften nur 47747 Thaler (^), erforberte ‚aber ſchon im Jahre 1706 an gewöhnlichen Ausgaben 268,000 Thaler (?^). Im Jahr 1711 warb biejer Hofſtaat noch vergroͤßert. Einem Obermundſchenken und einem Oberheroldsmeiſter wurden jebem 2000, di nem grand Maitre de la Garderobe 4000, und jebem KRammerpagen 605 Thaler ausgeſetzt. Der König Hat te acht befolbete Aerzte und zwölf geheime Kammei die⸗ . ner. Unter diefen befam der, welcher das Nafıren ber forgte, Hartfutter auf vier- Pferde unb 838 Thaler, "und fatte nod) zwey Hofbarbierer unter (id) ſtehen, wel che das nemliche *Dferbefutter nnb jeder das Gehalt von . 638 Thaler jogen; und einer von fucco, der die Berei⸗ tung ber Ehocolade übernommen hatte, ergieft dafür ebenfalls. fSartfutter auf vier Pferde, und jährlich 738 Thaler. Defto geringer war das Gehalt der Hofräthe. &o empfing Grabom jährlich nur ih Thaler; finge EN gen (1) Verfuch einer Schilderung von Berlin ©. 255. (3) Ebendaſ. ©. 302. vom Jahr 1901 bis 1740, . 3$1 gen ber erſten leibſchneider waren 426. Thaler jaͤhrlich ausgeſetzt. Unter den Sfficionten | befanden fid) auch ein Reife: Garttor und ein Ortolanfängers und bos bie DBefoldungen. der Hofbebienten ‚betrugen 111079. Tha⸗ fer (3). Die €ptánen alfo, welche beym Grabe. Fries drich des erſten fo reichlich floſſen, haften deshalb ihren Grund gum Theil in bem traurigen Vorgefuͤhl, dag bey vielen ir bisheriges Schichfhl eine ungünftige SfGenbung nehmer mäfle. ' Sie ftrbmten bald nod) um fo reichlis — dr, ba bet neue Koͤnig Friedrich Wilhelm. der erfle, nachdem vt einige Augenblicke dem heftigſten Schmerze über den. Tod feines Baterd Raum gegeben hatte, ſo⸗ gleich vom Oberhofmarfchall von Prinzen den Etat des Hofes: forbern fieß-, unb diefen igm vollig. durchſtrichen, doch mit ber 2feuferung zuruͤckgab, bag Feiner vor bem - Begsäbniffe des Koͤnigs den Hof verloffen- follte. Diefe - Beerdigung erfolgte am 3 Day mit aller vont verſtorbe⸗ nen Könige gewänjchten Pracht, ba bie Künftler noch zum legtenmale ihre Kräfte für ben König, ber fie bis⸗ fer unterftügt hatte, aufboten. Aber. fo6afb aud) ber teichnam ins Gewoͤlbe verfenft war, voatf ber neue $0» nig bie Stanerfleiber ab,‘ und ftellte (id) an’ bie Spitze feiner Garden, um fie während bes Leberrefls vom tes chengepränge zu befehligen. ‘Die Schweigergarbe, die . Grandinffetiers, fo wie der. größte Theil des Hofftaats, - wurde entlaffen ; ber Ueberreſt würde fid) vielleicht, one . den Einfluß des Fürften von Deſſau, erhalten haben; Allein dieſer Fuͤrſt, feſt in feiner Freundſchaft und feis nem Haſſe, bie aber oft ihren Urſprung deu fnune ven . banften; rot in fäinen BIER unb Bergnügungen, bie | eft (3) Ebendaſ. e. 302 bis 31$. 352. — Buch, oft an Ausſchweifungen amo. Grauſamkrit grenzten; ge⸗ neigt, feinen Wuͤnſchen und Abſichten alles, unb bem unbedeutenbſten Zwede, wenn er (id ihn vorgefeót hat⸗ te, dad teben vieler Tauſende aufzuopfern, verband mit koͤrperlicher Feſtigkeit und Stärke Kenntniß des Mil fair, Eutſchloſſenheit, $ügngeit unb ausbazzwenden - Muth, ‚Seine Nöhfeit der Sitten milberte Populari tät, und fein..gefunber Menfchenverfland, wenn et unbefangen faf, — mit Schärfblid verbunden, hätte bem preußiſchen Staate.noch mehr genügt, voenn bey ihm nicht ber Soldat alles, ber Menfch nichts -gegolten hätte. Seinem oͤconomiſchen Syſtem ſtimmte, aus "Hang jut: &par(amfeit ,- ver nene Miniſter von Kreug vollig bey, der (t vom Auditenr beym Regimente bes vormaligen Stonpringen zum Miniſter des jetzigen Ko, nigs aufſchwang. Der neue Miniſter von Kraut, den Poͤllnitz, der Freund des Adels, wegen ſeines vorigen Standes und ber an Wahnſinn grenzenden Schwaͤchen ſeines Alters, ſo ſehr herabſetzt, war ein Mann von ſelte⸗ nem Geiſte und Faͤhigkeit, der das Finanzweſen im Gan⸗ zen und Einzelnen vortrefflich uͤberſah, die voͤlligen Zerruͤt⸗ . „tungen unfer ber vorigen Regierung verhuͤtet hatte, überall ſelbſt arbeitete, und bie Entwürfe Friedrich Wilhelms durchſetzen half. Manche dieſer Entwuͤrfe verdankten ihren Urſprung bem Feldmarſchall von Grumbkow, ev nem Manne von Genie, bem aber Feſtigkeit zum Aus , führen und hinlaͤngliche &enntni& des Details fehlte, und ben heftige teidenfchaften und Hang zum .tebensger mu nod) Überdem oft von feinem Wege ablenften. Dankelmann, ben aus ber: König wieder emporziehen | wollte ‚ fand vor ihm, pebeugt tard Unbanf und fein en = . Alter, vom Jahr 1701 bis 1740» 353 .— Alter j fremb ben Menſchen, bie waͤhrend feiner Gefan⸗ genſchaft emporgewachſen waren, und lehnte deshalb jede Theilnahme an den Sigatsgeſchaͤfften ab; beym | ach. bet auswärtigen Angelegenheiten blieben. ber vor⸗ sügfich geſchickte Miniſter von Ilgen und bie Grafen von Dohna und Doͤnhoff in Dhaͤtigkeit (*). So waren bie Männer, denen Friedrich Wilhelm beym Regierungss antritte fein Zutrauen fchenfte. . Ein Fuͤrſt, recht bags gebohren, einem zwar ſchimmernden, aber ſchwindſuͤ tigen Staate, den ihm die Thronfolge in die Haͤnde gab, neue Geſundheit und Staͤrke zu geben. Alle ſeine Be⸗ muͤhungen um die Kriegsmacht, um die Finanzen, um die Juſtiz, um die Polizey und Oeconomie, gingen von feiner erften Regierung an in gleichem Schritte neben eins ander, ünb unterftügten (id) geößtentheild gegenfeitja. Gr: gruͤndete die Größe bes preupifd)en Staats," Zum - Beweife davon zuvorderſt hier feine und des Staats Ges fhichte, unb bann die Gefchichte feiner Staatsverwal⸗ tung, woben bie gefammelten Nachrichten eines Zeitges noffen zum vorzuͤglichſten teitfaden ‚dienen (^)... Der König war am rs Auguft 1688 gebobren; brachte ei⸗ nige bet erften Tahre bey feinen Großeltern in Hannover: Din; wurde hiedurch gleich in der früheften Kindheit von der Pracht und Schmeichelen des Hofes entfernt; aber die fiebe ber Großeltern, die beynahe für alle Cnfel zu. weit geht, Ginbette feine tebhaftigfeit nicht in Jaͤhzorn, fine Anlagen zur Feſtigkeit in Cigenf nn ausjuatten, ; Eeine: (4): Polnit ” 3. €. 1—19. — Verſuch von Berlin 3b. 4. &. 1 (5) Eucanus Puit von Preußen, Manuſcript. Geſch. pt. 6. Br. V 3 4 *- wa 0 quet Buch, Seine vortreffliche Mutter, bie bey ben emporfeimenben Seiftesfähigfeiten ihres € ones. feine frügeften Jugend» - fehler voll Zärtlichkeit uͤberſah, brachte es dahin, baB im ber Staatsminifter unb Generallieutenant Graf Aleranı bet von Dohna feit feinem ſechsten Jahre ald Ober hofmei⸗ ſter zugeordnet wurde, — ein Mann, beffen Reitstofttät an peinliche Gewiffenhaftigkeit grenzfe, abet dafuͤr ad defto pünetlicher und rechtfchaffener in Wort unb That. Streng in feinen Sitten, Feind jeder Verſchwendung, voli Vorliebe für-das Militair, bey bem er feine Lebens⸗ zeit hingebracht hatte, pflangte er biefe feine Gefinnuns gen aud) dem Peinzen ein, und fünbigte wol nur darin, ag er ben SRebeut, einen Schweizer aus Copet, zum Lehrer des Prinzen verorbnete, ber, Pebant, woie bie smehreften Gelehrten feines Zeitafters, den Prinzen mit , Auswenvigfernen, Tangweiligem unb zweckwidrigem Uns terricht befchäfftigte (^), und hiedurch jene Abneigung für die Wiffenfchaften erzeugte, ‘die nachher der König eft ungerecht, oft aber aud) nicht ganz unbillig, áuger» fe, weil fein richtiger Verſtand oft bie Laͤcherlichkejten vurchſchaͤute, die fiber aud) mod) in. unfern Sagen ' fe mancher privilegiete Zunftgeleßrte für baare Weit heit auszugeben tracbtet. Da Friedrich ihm bie Beſu⸗ chung des Staats» und geheimen Kriegsraths gue Pflicht . „machte, fo überfah er ba'd manche Fehler und mändes verdeckte Spiel; unb wenn gleid) Dohna ge(türgt wur⸗ de, bet Generallientenant Graf bon Finkenſtein in def . fin Stelle trat, fo wurben hieburd) die erften Eindrüde nicht geſchwaͤcht; vielmehr jog Binfenftein, ganz ehrli⸗ cher Mann und Soldat, bet fid) aud) bey Hochftäbt SUR. - tot: (6) Pölnig Memoiten Th. 1. €. 351—356. vom Jahr 1708 big. 1740, E 355 - | | vorzüglich ausgezeichnet fatte , but Rronpringen noch immer mehr zum Militairſtande hin. Schon frühzeitig hatte man biejer Neigung durch Errichtung zweyer Gom Pagnieen junger Cbeífeute, die unter dem Befehle des Kronpeinzen fanden, geſchmeichelt, und frühzeitig ers hielt er ein Infanterieregiment, beffen Auditeur Creug ‚nachher geabelt und Minifter wurde, und.ber König . hatte durch ihn, fo wie bey feinem laͤndlichen Aufenthalt E Wußerhaufen, fo manches Detail fennen gelernt. Hier lag auch zum Theil fein Regiment ; und da er bey ber Herrfchaft der Guͤnſtlinge vorläufig ohne Theilnahme an den Staatögefchäfften blieb, wurde dies ‚Regiment feine Hauptbeichäfftigung; unb, von Jugend on mit Soldaten zu fpielen gewöhnt, mafm hier das oft bis - ‚zum Mishandeln ber Menfchen vervielfältigte Exerciren "und pie Vorliebe zu großen feuten ihren llrfprung. Im Jahr 1704 teiffe er nad) Holland. Der Tod feiner | Mutter verhinderte in, bie Seife nad) England forte zuſehen. Und ba er im Jahr 1706 bem Feldzuge in Flandern beywohnte, hielt General v. Tettau oft nur mit Muͤhe feinen perfönlichen Muth zuruͤck. Er wußte ſeine ‚entworfene Heirath mit der ſchwediſchen Prinzeſſin PY | Ulrike zu hintertreiben; unb ungeſchwaͤcht durch Wollu bie leider fo oft bey ben Großen die Kräfte des feibes und der ule toͤdtet, vermaͤhlte er (id) im ‚achtzehnten Sahre aus Neigung. mit Sophie Dorothee von Hannover, und ‚lernte Qieburt) häusliche Gtäckjeligkeit fennen. Die Aufmerkſamkeit, "womit er Gajetano'à Giofemadjerey ] prüfte; fein Beſtreben, bie Augen des Königs im Be⸗ treff feiner Guͤnſtlinge gu öffnen, bewegten biefe, aut BE BERN die dritte Heirath des Königs 3 2 | ii - - gs NE. '3 ss Fuunfßehntes Buch, zu veranfaffen, und ber hierüber mifvergnüate row ^o prin ging im Jahr 1709 zu feier Qerffreuung jum ^ Heere nad) Flandern. Die Thaten ber Preußen, vor "denen er Augenzeuge war, vermehrten bie Achtung unb kiebe für fein Krieggheer; hingegen bie Raͤnke ber Odnfe * 'linge, tie ee endlich ftürjte, die Ueberzeugung, bie er nun bey Theilnahme an ben Staatsgefchäfften von der Zerruͤttung des Finanzweſens , der Habſucht und Hart⸗ herzigkeit ber Guͤnſtlinge, ben Betruͤgereyen und ben ge ringen Eigenſchaften viefer durch ſie befoͤrderten Men ſchen erhielt, fo wie die Klagen vieler Hülfsbedürftigen, die ‚oft mit Necht, oft aber aud) blos, weil ihmen ber Weg "zur Klage hier offen Rand, ihre Zuflucht zum Kron⸗ pringen nahmen, erfüllten ihn wieder auf der andern Seite mit, Berächtung und Unwillen gegen ben Civil- J ſtand. Gelehrte unb Kuͤnſtler Gefamen , als Mitgenoſſen deſſelben, da ihr zum Theil hoher Gehalt den Unwillen des deonomiſchen Fuͤrſten erregte, Antheil an ſeinem Widerwillen. Officiere, die ihn beſtuͤndig umgaben, zum Theil durch ben Krieg verwildert, gum Theif von verdienſtloſen Hofleuten, bie (id) uͤber fie erhoben fat» fen, "beleidigt, unterhielten bíefe Stimmung. Und da bie Achtung des Königs für fein Militair, ‘die Cnt , fernung ‚ in welcher er zu Wufterhaufen fébte, ſelbſt Popularität gegen den gemeinen Soldaten jut Folge fatte, unter denen mande feiner riefenäßnlichen: Guaͤnſt⸗ linge ihn oft in ihrem eigenen Tone unterhielten, fo Taßt fidi? erflären, wie der König bey feinem gefünden Ver⸗ flanbe an ben Spägen des unter bem Namen Syádel verabſchiedeten Tambours und äpmlicher Hofnarren burd) end endlich ia finden formte, und wie , et, m | vom Jahr 1701 58 1740. 317 er, bem Wohlhabenheit feiner Unterthanen Freude machte, der ihnen gern Arbeit zuwandte, auch gegen ipm hekannte Arme nicht ‚hartherzig war, gleich nach. bem Tode feines Vaters durch Einziehüng des Gehalte viele arbeitfame Kuͤnſtler nebft ipren Familien in Huͤlf⸗ lofigfeit verfegen, unb jedes Gnadengehalt ohne Unter. ſchied unb Pruͤfung einziehen konnte ). Es iſt daher in jeder Hinſicht Uebertreibung, die in erlittenen Belei⸗ digungen oder Verluſt zum Theil ihren Grund hat, wenn Character und Handlungen des Koͤnigs ohne Hin⸗ ſicht auf Zeitalter und Umſtaͤnde blos ſo einſeitig geſchil⸗ dert werden, als beſonders franzoͤſiſche Schriftfteller ed nicht fetten gethan haben. Gleich nad) feinem Regie⸗ rungsanfritte erhielt ber preußifche Staat burd) ben am 11 April 1713 unter Englands Vermittelung und Spas niens Sarantie, welches auch Preußens Königstitel ans erfonnte, ju Utrecht mit Sranfreich gefchloffenen Frie⸗ den das Oberquartier von Geldern, nebſt der anliegen⸗ den Landſchaft Keſſel und dem Amte Kriechenberg, als Grfag ‚für das Fauͤrſtenthum Dranien, und einige - in Burgund, liegende Güter des Dranifchen Fuͤrſtenhau⸗ ſes (*), weldes pom Kaifer. Earl dem fechsten am 12 May genehmigt wurde (?). Am 19 Auguft 1713 ſtarb auch der letzte Graf von fimpung / auf beffen Guͤ⸗ ter, in fo weit fie Reichslehn waren, Brandenburg feit va die Anwartſchaft hatte; und durch einen Ders ie x 4d. 4€ 49 3 (0 gleich u | (N. - unb boten $riberici Wilhelm, Hamburg und Breslau 1735. 2 I. = ı bi6 ga. unb Verſuch von Berlin Th. 4. (8) Du Mont I. c. rem Vill. P. I. ©. 356. | (95 Bi Sade Díftor. Beytraͤge Bd. 1. Th. 2. ©. 316. und | Mont l. c. Tom. VIII. P. I. e. 337 i / 358 EE Funfzehntes Vuch, gleich mit Graf Eberhard vom Jahre 1705 forberfe Preußen aud) die Erbfolge in den übrigen Gütern. Hier: . über entſtanden mancherley Streitigkeiten, bie endlich der Entſcheidung der Reichsgerichte überlaffen wurden; v aber im Betreff der feit bem Jahre 1670 nad) Tetten bachs Hinrichtung eingezogenen Graffchaft Rheinſtein wollte bet. König feine Rechte und Anſpruͤche nicht der Entſcheidung des Cammergerichts überlaffen. ein Beitreben war es überhaupt, jeden feiner Anſpruͤche gel⸗ fenb zu machen. Durch Gontributionen und Geiſeln | aus ben fpanifchen Niederlanden fuchte er (id) wegen cis ner Forderung von 84,000 Thalern an bas Haus De fterteid) zu fihern, unb fein Recht aus ber Oraniſchen Erbſchaft, 80,000 Gufben, Goflánbifd) aus den Zoͤllen ber Maas ju erheben, veranfofte ihn, bie Zölle ben Keſſel und Well anzulegen. Cr widerſetzte fid) den Abſichten des Abts zu Werden, der fid) bet Schugs gerechtigfeit der Graffchaft Mark entziehen wollte (79), und lieg fid) durch ben Luͤtticher Lehnshof bie Herr Schaft Herftall zufprechen, die er gegen den Willen ber. Generalftaaten befegte und behauptete (). Mit Polen fuchte der König in gutem Bernehmen zu bfeiben, bie Anerkennung bes Koͤnigstitels von ber Nepubfif ju erhalten, unb fub felbft polnifche Abgeorbnete zu Abs nehmung des Eventuals Eides bey ber Huldigung ein (^^). Denn nür diefe war vom König auf ben 10 September angefeót bie Ceremonien in bet Krönung aber als übers fluͤſſig (1o) Pauli Ih. s. €. 37 — 40. , Q1) Pollnitz 3.2. ®. 32. und 35. . (12) Schreiben an den König von Polen vom 28 Ray 1714. auf bein geheimen Archiv. „vonm Jahr 1701 088 1740, 359 flüfüg verworfen. Schuͤchtern brachte jest bie Regie⸗ rung. den vor bet Huldigung zu baltenden fanbtag im . Anregung, berief fich darauf ;. taf ihn bie Affecuration: von 1690 ben Ständen: zufi chere, milderte aber aud) . zugleich diefe Bitte. butd) ben Vorſchlag, ben Ständen bie Bewilligung ber zu Unterhaltung des Militairs note wenbigen Summen als unausbleibliche Nothwendigkeit, und ihnen zugleich auch vorzuftellen, fid) jeber unnötgo gen Beſchwerde zu enthalten (3). Der König ſchraͤnk⸗ te den fanbtag nod) mehr ein, ben er wegen bet von - feinen Vorfahren ausgeftellten Aſſecuration nicht völlig. ablehnen mochte, indem er erflärte, daß bie Stände acht ober jen Tage vor. der Huldigung zuſammenkom⸗ men, !und bie Entfcheibung ihrer Wünfche erwarten — fónnten; machte aber auch zugleich bie Negierung dafür verbindlich), daß man im Betreff ber Abgaben feine Berringerung fordern follte (**). Die Regierung vet» fprach, diefem allem beftmöglichft vorzubauen; bat zus gleich um einen fpeciellen Befehl an bie Amtöfammer, , um bie Koften bet Mahlzeit, welche in ben Aemtern bey ben Comvocationen und bey der Huldigung zu Konigs⸗ berg gegeben wurde, beſtreiten zu koͤnnen; verſprach aber auch, dieſe Mahlzeiten, wenn es gefordert wuͤrde, ‚etwas wohlfeiler, als das vorigemal, einzurichten (75). Weil der König abweſend wat, getrauten fich bie Mi⸗ nifter nicht, biefe offen gleich zu bemilligen, fondern gaben eà der Stegierung auf, den Fond anzuzeigen, aus welchen bie landtagskoſten beſtritten werden ſollten (0). 94 — Die 3) Station bet preuß. Regierung vom 18 Juny 1714. (14) Beylage (15) Relatjon der Regierung vom 23 July 1714. (16). Referipe vom 24 July 1716 = ^ »60 ^ gunfjjntei Vuch, Die Regierung ſchlug dieſe Koſten welche vormals die Rentey bezahlt habe, auf zwanzig Thaler täglich an (7), und die Wichtigkeit, womit dieſe geringe Geldſache be⸗ handelt wurde, bewies bie genaue Deconomie bey ben Staatsausgaben. Doch wurden endlich zu den ſaͤmt⸗ lichen Landtagskoſten 1000 Thaler vom Könige bewil⸗ ligt ^), unb die Diäten ber tanbräthe, deren jeder fonft vied Gulden unb zwanzig Srofchen erhielt, mut ten geftrichen (^7). -* | Bey jeder Gelegenheit machte nun bie Regierung bie Stände darauf aufmerffam, (id) jeder Befchwerte * gu enthalten; unb um fie noch) mehr einzufchränfen, ev theilte der König eine Interimo⸗Aſſecuration, daß bie bor Abolieung ber: Befchwerben geleiftete Erbhuldigung ben Rechten ber Stände unnachtheilig ſeyn folte. Die Staͤnde aber fingen gleich) Damit an, ba manbem allmädy tigen Gott feine *Derbeipungen vorhalten fónne, der bemobngead)tet allmächtig bleibe, und baten num ben König, e& auch nidyt ungnábig zu deuten, wenn fie ipm "ihre Privilegien unb bie SDerbeigungen feiner Boreltern I. theraner ertheilt werben möchte; aud) follten ‚nicht mehr "-» vorhalten würden. Sie fíagten vorzuͤglich über bie ges waltfamen Werbungen; fotberten ,, bag jeder aus bem Kriegsdienfte entlaffene Erbunterthan in feinen vorigen . "Zuftgnd mit. Weib und Kind jurüdfepren möchte; 60 ten um bie Einfchränfung ter Reformirten, gemäß den . Éanbeéptivifegien,. jo daß fünftighin bie Stelle eines Oberraths ober preußifchen Staatsminifters nur ay tw als (17) Relation vom 2 Auguſt 1714. (18) Nefeript vom 7 Auguft 1714. (29) Siefcript vom 7 Auguft 1714 * vom Jahr 1701 Bid 1740. — 361. als-vier Meformirte i" bert Amtspauptmannsftellen = faffen ,. unb fein reformirter Profeſſor angeſtellt werden. Ihre Indigenatsrechte waren. babued) ſehr verändert, worden, daß der Koͤnig zugleich mit dem Adel oder einer Bedienung das Indigenat ertheilte, und die Oberſtaͤnda baten. deshalb, bie Ertheilung ber Sintigenatétecbte ifo nen auöfchließend zu überlaffen. Sie wünfchten, daß nicht zwey Brüder in einem Collegio fißen, vom Aus⸗ fpruche des Tribunals feine weitere Appellation ftatts finden; und das Gehalt ber Eipilbedienten, vorzüglich): der Amtshauptleute, nid)t verringert werben möchte. Vorzüglich aber besiefen fie (id) auf bie vielen Priviler gien, welche jebe.von den Ständen umbewilligte Abgabe unterfagte, deren ungeachtet abet. bie vor acht Jahren bewilligten Abgaben nod) immer eingefotbért und (elbft mit manchen neuen vermehrt würden. Sie baten auch um eine Mahl⸗, Gefinbes und Kleider» Orbnyng: klag⸗ ten über Die Wegnahme ber Handmuͤhlen unb bie Ders fhltegung ber. Srügmüßfen; baten um Aufrechthaltung der Hölzungsprinilegien. Die Städte beſchwerten ſich noch beſonders über / das eigenmaͤchtige Verfahren der | Acciſeofficianten, bie mancherlen Bedruͤckungen ber Ars ».* men veruͤbten; über bie Beſchwerden ber Cinquattierung, unb bie ihnen fürs Militär auferfegten Quartiergelder (^^). Die Zeyerlichfeiten der Huldigung waren fehr einge ſchraͤnkt; bod) wurden nod) goldene unb. filberne Muͤn⸗ jen ausgeworfen, und das Tuch von ben Schranken und dem Throne preißgegeben. Polniſche Abgeordnete hatten ſich zu vem bes Eventualeides nicht einge 35 fun» . Qo) Bravamina der ſaͤmtl. Stände des Ringe: re Ben von 2714. , 362 Zunfßehntes Buch, funden; bod) wurden Polens Rechte bey ber. Huldigum feyerlich reſervirt, unb was biefer ſelbſt an Pracht ab⸗ .:ging, etſetzte bec Koͤnig durch Popularität, jo bag ſelbſt ‘an feiner Tafel, ohne Ruͤckſicht auf Rang, Plagt ge nommen werben mußte. Er beſuchte ate Collegiq, firebte von allen die gemauefte Keuntniß (id) zus erwer ben (?7), verorbnete aud), die Huldigung durch ein SDanffeft zu feyern (25. Die Stände blieben: indes noch bi$ Ende Detobers beyſammen, unb glauSten , mie in unfern Tagen ber tbmi(d)e Hof, ber durch ungefor⸗ bertes Zugeben zuweilen ben Reſt feines Anfehens zu ev - Halten firebte, wenigſtens etwas gewonnen gu haben, ' ba fie bem Könige bie gegenwärtigen Abgaben noch auf zwey Jahre bewilligten, und um eine Gommiffton 6a» ten ,. die nad) einer genauen Präfung des Landes urtheis fen folle, o5 e& im Stande wäre, biefe Abgabe in ber — fünge ausbauernb ju tragen (^P). ie gfaubten wenig (fent, daß auf dieſem Wege die Sache nad zwey Ta ren jut Sprache fommen müßte; aud) hatten fie fich gu. einem (Donatio verpflichtet, beffet Einhebung ber König bis auf weitere Berfügung unterfagte (?*). 7 Bald wurde der König in Priegerifche Angelegen⸗ heiten verwickelt, welche ſchon Deter ber Große, ba er ‚am 10 März 1713 nad) Berlin fam, perfonlich einge -Jeitet Hatte (^). Carl der zwölfte wurbe hiezu bie Ber, anfaffung, inden er, aller feiner Unfälle, ungeachtet, auf Zortfegung bes — beftand. Sec rüdten je Les Sach⸗ e t) Hiſtoriſche Nachricht von der TER 1714. 22) Ausfchreiden wegen des Dankfeſtes vom 12 €ept. 1714. ó 3) Relation der Regierung vom 25 October 1714. (24) Refeript vom 29 November 1714. (25) f8erfud) von Berlin Th. 4. ©. 18. - vom Yahe 1701 Biß 1740, - 363° Sachſen und Ruffen in das ſchwediſche Pommern; Städte wurden verbrannt, das ganze fanb ſchrecklich gemißhandelt, um an friedlichen Bürgern das vom. ſchwediſchen General Steinbock verbrannte Altona zu rächen. Neutrale Theile des Reichs , wie tühedt, Hams burg und Mecklenburg, vonrben vom ruffifchen und ſach⸗ fifchen Heere ſchreckich gedruͤckt, unb die trautigen Fol⸗ gen des Ktiegs, wenn er in der Nachbarſchaft ver preu⸗ ßiſchen Staaten fortgeſetzt wurde, liegen (id) leicht be⸗ rechnen. Friedrich Wilhelm wuͤnſchte Dies zu hindern, unb auch, wo möglich, fein Gebiet in Vorpommern zu erweitern. Es kam nach mancherley Unterpandlurgen, nachdem Stettin durch Stuffen und Sachſen eingenom» men wär, ein Vergleich zu Stande, wodurch Stettin und aud) der Übrige Theil Pommerns, ſobald er erobert . würde, oon preußifchen unb Holfteinifchen Truppen zu gleichen Theiten befe&t werden ſollte. Fuͤrſt Menczikow unb König Auguft follten für die Belagerungsfoften Stets fin$ 400,000 Thaler, zur Hälfte Von Preußen, zur _ Hälfte von Holftein erhalten, unb biefe Stadt, nebft bem Diftriet bis an Die. Peene, fo lange: fequeftrirt blei⸗ ben, bis Schweden das Eapital nebft Zinfen unb allen Koften erfegt habe (^^). Allein Earl der zwoͤlfte war weit entfernt, biefen Vertrag zu billigen; unb ber 8o» tig, der Menczikows Genehmigung durch das Geſchenk eines Ringes unb einer Herrfchaft erfauft hatte, fürdye tete nun felbft in bem Beſitze des zur Hälfte mit Got» torpfchen, Truppen beſetzten Stettins geflört zu werden, beſonders uc Dünger manche. Inbänglichfeit für Schwer (46) tractat wegen der Sequeſtration vom 22 Juny und 6 October 1713. in Pauli $5. 8. ©. 48 bis 55. 364 Funfzehntes Buch, Schweben verriethen. Deshalb entiebigte (id) der Sb nig im Jahr 1714 duch sift und Gewalt ber Oottorp (den &tuppen, unb ber aus Bender nach Stealfun äurücgefehrte König von Schweben hielt (id) nun zu Seinbfeligkeiten berechtigt. Sein Angriff von Wolln .- unb Ufevom . hatte Preußens Kriegserklaͤrung zur Folge. Vereint mit Dänen unb Sachſen wurde Stralfund Belagerung im Jahr 1715 unternommen. ‚Der Muth ber Preußen: befürderte die Uebergabe, unb entfernte Biedurch den Krieg aus Deutfchland, ber, wenn das Glück wieder auf bie Seite. Carls bes zwoͤlften getreten twäre, bem preußifchen Staate gefährlid werben fonm fe(). Der Tod diefes Königs am. ıı Dec. 17:8 führte endlich den Frieden erben, und König Friedrich . Wilhelm war: einer ber. erften, ber ben ſchwediſchen Friedensvorſchlaͤgen Geher gab ; unb der Friedensſchluß vom 21 Januar 1720 feßte ihn in den Befig des Her zogthums Stettin von der Open bis an ble Peene, unb '. bet beiden Inſeln Wollin und Ufedom (7^)... Er zahlte . bafür zwey Millionen Thaler an Schweden; 400,000 .. &Qafet hatte, wie vorhin angezeigt ift, Rußland und Sachſen erhalten. , Preußens Kriegsfoften wurden auf viet unb eine Halbe Million Ge(timmt. Der Beſſz die ' fes tandes wurde folglich burd). eine fehr- anfehnliche Summe erlangt (^), und bie $jufoigung vom Könige im ! afr 1721 perfönlich emgenOnmien, (2) Groß Ä muͤthig (27) Pollnitz Th. 2. ©. x. bis 76. wnb:Memoires de Brandenbourg P. 4. p, 6— 8» 9 — $6. unb 21 — a6. (28) Du Mont Tom. VII. P. UI. p. 21. und Memoires de Brandenbourg P. 4. p. 30. 31. (29) Verſ. von Berlin Th. 4. ©. 9e. (30) Ebendaſelbſt ©. 101, F — , tom olafe 1701 bie 1740. 965 . | muͤthig lehnte hiebey bet König ben Antrag ſeines Mi⸗ niſters von Ilgen ab, auf bie Abtretung ber Stadt Wolgaſt unb ber Inſel Ruͤgen gu. beſtehen, weil er. aus dem Ungluͤch anderer Staaten, nach ng Aeuferung, feinen Vortheil ziehen wollte (37). pe tiefe Streitigkeiten beendigt wurben , entitans ben neue, bie nut wegen der Schwäche des faiferlid)en Hofes nicht nachtheiligmurden. Sie ent(prangen im Syage ' 1718 burd) bie Halsftarrigfeit, womit ber Churfuͤrſt von der Pfal, einen Tpeil ber Petrifirche zu Heibelderg for» - berte, unb womit wieber bie Neformirten jeden hinrei⸗ chenden Erfag ablehnten. Der Ehurfürft bemächtigte (id) jeGt ber Kirche. Der König lieg die Abten Same mersleben im Halberftädtfchen verſchließen. Der fai fer drohte wegen biefer Kränfungen ber Catbofifen; aber feine Macht gab den Drohungen Nachdruck, unb der . Churfuͤrſt von ber Pfalz wurde hiedurch fo weit pe bracht, bie ftreitige Kirche den Neformirten herauszus geben (5*), Diefes, und ber Eifer, ivomit.er (id) duch des Prinzen Morig Wilpelm von Sachſenzeiz annagm, um ihn wigder jum DBefig des Stifts Naumburg zu vers helfen ‚ haften zum Theil in der fiebe des Königs zum Protsitansifmus, theils aber aud) darin feinen Grund, daß der König das Directorium ber proteftantifchen Reicheftände , aber fruchtlos, bon dem.catholifch ges tordenen Ehuchaufe eu uh das einige iu lenfen ſtrebte C». i \ Mit Gi) or 2$. PR e 165: - | G2. Ebendaſ. S. 111-114 ME: ' (33) Pauli &. 7. ©. i91. | 964 Zunfjehnted Buch, | Schweben verriethen. Deshalb entledigte ſich der Kir nig im Jahr 1714 durch fijt und Gewalt ber Gottorps (en Truppen, unb ber aus Bender nad) Stralſund äurücgefehrte König von Schweden hielt (id) nun zu Feindſeligkeiten berechtigt. Sein Angriff von Wollin , and Uſedom fatte Preußens Kriegserflärung gut Folge. Vereint mit Dänen unb Sachſen murbe Stralfund: Belagerung im Jahre 1715 unternommen. Der Muth der Preußen beförderte die Lebergabe, und. entfernte Dieburd) den Krieg aus Deutichland, ber, wenn bos Glück wieder auf die Seite. Carls bes zwölften getreten waͤre, bem preußifchen Staate gefährlid) werben fon fe (7). Der Tod diefes Königs am: 11. SDec. 1718 führte endlich ten Frieden herbey, und König Stiebrid) . Wilhelm war: einer ber. erften, bet ben ſchwediſchen Friedensvorſchlaͤgen Gefóe gab ; unb ber Friedensſchluß vom 21 Syanuet 1720 feßte ihn in den Befig des Her zogthums Stettin von ber Oder bis an die Peene, und ber. beiden Inſeln Wollen und Ufedom (^^). . Er zahlte: Dafür zwey Millionen Thaler an Schweden; 400,000 2 Thaler hatte, wie vorhin angezeigt ift, Rußland unb Sachſen erhalten. . Preußens Kriegskoſten wurden auf vier unb eine halbe Million Ge(timmt. Der Beſitz div ſes tandes wurde folglich burd). eine fehr- anfehnliche Summe erlangt (79), und bie Huldigung vom Könige im * Sehe 1721 perſonlich eingenommen (^) 6n$ muͤthig (27) Pollnitz 2. e. 36. bis 76. wnb: Memoires de Brandenbourg P. 4. p, 6— 8. 9 — $5. unb 11 — 26. (38) Du Mont Tom. VII. P. H. p. ar. und Memoires | de Brandenbourg P. 4. p. 30. 31. (29) Berf.. von Berlin Th. 4. ©. »e. (30) Ebendaſelbſt €. xor. gs be dud bii ola 1701 ; 6i8 1740. 2 865 = wuͤthig lehnte Giebey ber König ben Antrag feines Mi⸗ | niffets ‚don Ilgen ab, auf bie Abtretung ber Stadt Wolgaſt und ber Inſel Rügen zu beftehen, weil er aus bein Ungfäd anderer Staaten, nad) "M Seujerung, : feinen pene jiehen wollte (3^). | Ehe dieſe Streitigkeiten beendigt wurden entſtan⸗ den neue, die nur wegen der Schwaͤche des kaiſerlichen Hofes nicht nachtheilig wurden. Sie enffprangen im Jahr 1718 burd) die Halsftarrigfeit, womit der Churfuͤrſt von der Pfälz einen Tpeil ber Petrikirche zu Heidelberg fors - derte, unb womit wieder bie Reformirten jeden hinrei⸗ chenden Erfag ablenten. Der Ehurfürft bemaͤchtigte (id) jegt ber Kirche. Der König ließ bie Abten Hams mersieben im Halberftädtfchen verfchliegen.: Der fai fer drohte wegen diefer Kränfungen ber Catholiken; aber feine Macht gab ten Drohungen Nachdruck, unb der . Churfuͤrſt von ber Pfalz wurde hiedurch [o weit ge bracht , die flreitige Kicche ben Neformirten herauszus geben (3°), Dieſes, unb ber Eifer, womit.er fid) dud) des Prinzen Morig Wilhelm von Sachſenzeiz annahm, um ihn wigder zum Beſitz des Stifts Naumburg zu vers helfen s, hafsen zum Theil in ber fiebe des Königs jum Protsflanslfmus, theil aber auch darin feinen Grund, bof ber, König das Directorium der proteſtantiſchen Reichsſtaͤnde , aber, fruchtlos, von bem catholiſch ges wordenen Churhauſe "am m? bas feinige iu lenfen ſtrebte C». A er. m Mit - (i! pitt 2. 2. 16. CI | . G2, Ebendaſ. e. Hiüp—l114 ME (33) auti «5. 7. ©. process | 366 . Zunfsehnted 29065, | Mic gleicher Thaͤtigkeit beforgte er jebe ambe Staatsangelegenheit ; überließ durch einen Vergleich . vom 30 @eptember 1716. der Stadt Nordhauſen für 50,000 Thaler die peinliche Gerichtsbarkeit (3%). Die africanifhe Handelsgeſellſchaft wurde um Jahr 1718 aufgehoben, ihre Befigungen ben Holländern im Jahr 1720 füuflid) überlaffen (75). Sehr wichtig wur jet das Verhaͤltniß des Königs mit Rußland, roe ters Größe unaufhörlich flieg. Popularität und eigene Thätigfeit, beiden Monarchen eigen, und mehrere ähn liche Eharacterzäge, erzeugten eine perfünfiche Freund⸗ ſchaft. Sie wurde durch zwey Zufammenfänfte im Jahr 1716 befeftigt. - Obgleich Peter der Große fein tand überall in Aufnahme zu bringen ftrebte, fehlte bod) nod) manches zur Ausräftung feines. Heeres, unb da Preußens Stüdgießeren, Wollen » unb Gewehrfabri⸗ ken auf betraͤchtlicher Hoͤhe ſtanden, fo wurde ein Han delstractat geſchloſſen, wodurch Preußen bie Erzeug⸗ niſſe ſeiner Fabriken, und vorzuͤglich wollene Waaren, auf eine vortheilhafte Weiſe nach Rußland abſetzte. Beide Fuͤrſten machten (id) wechſelſeitige Seſchenke. Peter erhielt eine koſtbare Jacht, bie Friedrich ber erſte in Holland gekauft hatte, unb ein Getaͤfel, welches gan; mit Bernftein überzogen und ton folder Größe wor, dag damit die Wände eines Cabinets bebed't werden fonnten. Zum Gegengefchenf Gefam der Koͤnig 150 Stuffen voit außerordentlicher Größe (34). Jaͤbtlich er⸗ folgten (34) Verſ. vou Berlin Th. 4. ©. 60. 61. (35) Graf Herzberge Abhauhlung von bem Seeunternehmun⸗ gen Churfürft Friedrich Wilhelms von Brandenburg S. 23. De ©. 0 a — puts von Berlin vom Safe 1701 bib 1140. - 367 folgten aus Rußland aͤhnliche Teausporte. Um ihrent⸗ willen wurde eine griechiſche Kirche zu Potsdam ange fegt, unb von Zeit zu Zeit wieber ein Theil biefer texte in ihr Vaterland entlaffen. Sie fügrten die preußiſchen S rieg&übungen unter ben Ruffen,ein, denen auch Kuͤnſt⸗ let, Woaffenfchmiede und Handwerfer nüglich wurden, - bie der König nad) Peteröburg beförbeete. Beide Mons archen unb Franfreich fchloffen im Sage 1716 einen Tractat zu Amfterdam, worin fie (id) ite Beſitzun⸗ gen, unb bie, welche nod) bet nordifche Friebe verſchaf⸗ fen wiirde, mechfelfeitig garantirten (7). Auch wurde Rußlands Kaifertitel guet(t. von Preußen anerfannts aber Rußlands immer fleigende Größe fchien aud) für Preußen bedenflich zu werden, welches, um fid) bages gen zu decken, im Jahr 12723 einen Träctat mit Graf britannien ſchloß 355; allein Peter des Großen Tob im Jahr 1724 zerftreute die Beforgniffe. Seine Gemahlin und Nachfolgerin Catharina Alexiewna, bie af& Beglei⸗ terin ihres Gemahls auf. feinen 9teifen im. preußifchen Staate jeden Beweis ber Achtung und des Wohlwollend erhalten unb erwiedert. hatte, auch im Saft 1716 zu Wefel mit einem bald nad) der Geburt: verftorbenen‘ Prinzen entbunden war, erneuerte das freundſchaftliche Verhaͤltniß mit Preußen (39). ' Bald aber hätte das gute Bernehmen mit Kaifer Carl bem fechöten die Lebhaf⸗ figfeit getrübt, womit fic) König Sriebrid) Wilhelm uͤber⸗ al der Proteftanten annahm. Weit gingen die Anmaßun⸗ | a‘ ee ^c c gets (37) Poͤllnitz Th. 2. €. 92. bis 99. ' (38) Verſuch von Berlin Th. 4. €. 115. (39) Ebendaf. ©. 126. 127. — — Memoires de Branden- ^ bourg P. 4. p. 36. 37- RS $68 : - Funfzehntes Buch, je gen bet Eatholifen, unb das Kleinliche ihrer Pebrüdun gen; eben fb weit aber aud) bie eben fo zweckloſe fart nádtofeit, der Argwohn und das Geſchrey der Prote . fanten. Der König batte den Entwurf, Neformirte und futferaner zu vereinigen, der aber durch bie Gin fchränftheit und Zanffucht der Theologen mißlang. Du Raiferliche Hof, ber alsdenn nur mit ‚einer um deſte ftárfern proteftantifchen Warten fámpfen zu müffen bo fürchtete, [don durch bie peeußifchen Werber und die Verſchließung aller catholifchen Kirchen in den Reichs⸗ landen des‘ Königs von Preußen gereist war, wurde durch bie harten Ausdruͤcke bes Reſidenten Kannengießer fo weit gebracht, ihm aus ben Kaiſerlichen Staaten ju i entfernen, unb bep immer fteigender Heftigkeit (dien. - fid) alles bem Ausbruche offenbarer Seinbfeligfeiten ju nähern. Am Ende wurde bie Sache, wenigítene jum Theil, bengelegt. Der König 606 die Nepreflalien ge gen die Eathelifen auf; ließ aber, da (ie im Jahr 1722 die Kirche gu feiffenau in- Preußen, weil man einen Pro teftanten darin beerdigt hatte, verließen, biefe Kirche | ben fütgeranern einräumen (*°). ine neue Streitig feit wegen des Calenders im Jahr 1724, indem bit Eatholifen nad) bem gregorianifchen, bie Proteftanten nach bem neuverbefferten Calender das Dfterfeit verſchie⸗ dentlich Beftimmten, btobte bie Irrungen zu erneuern; ‘und da den Churfürft von ber Pfalz ben Proteftanten das Dfterfeft mit ben Catholiken zu feyern gebot, befahl der König feinen cattolifen Unfertganen, ſolches zu glad) | (40) gyault $^. 8. €. — und 166-167 _ Pollnitz S. 182. 187. tom Baker sib rz40. 969 greech wit ben Pröteftchten: zu feyer (7, : lee Kine - haͤnglichkeit für feine Glaubensgenoffen máibté aud), vag - er ſich ber Diſndenten in Polen ni? SD&tine annahm) unb vorzägfih das unglucktiche (pido be Stadt Thorn zu mildern ſuchte. Pier Gutizh: bey einer oro) ceſſion aui 16 July 1724 einige Yefokteifchäler:auf ben Jacobskirchhofe einige Proteftanten gemifganbeft, ung wurden tori ben Jeſuiten gefchägt.. Sir hacten emen. moteflantifihen Cymnngnfén bon Se Mode forti . fibteppé, um hiediuch bie Freylaſſung. Jeſulten⸗ ſchuͤlers qur arzwingen; und da die estem, pie Syerauga — gabe ben proteſtantiſchen Schuͤlers Dem Mugiſtrat epa. - tbeigerfter , bie Jeſuttenſchuͤler fic nod) Buſchtarzfangen i imb feft (Beivoittpitipfdtds gegen bum iufaminentanfens. ben Pobel arlaubten, ſtuͤrmte dieſer das Kolleglum, ver] wifiete. manche Zinimer,; imb. erjvahg: bit. Befragung: des lutheriſthen Gumnafio(tur (55). ^ Die Sfaiten, abest 10 fanatiſch ala bos haft, verkleinertan ihre eigene Bupufp, | Hagferi ts fBeranbing ter. Guerifkie); Eritwelpunig den Hauscapelle, Gerftbrung ‚nor Aleaͤten dio Vildern tue tet bengefügten täflerungen (12): Din Aitsgifitat wire de der, fBormmef: gtiminbt j^ daß. er ben Phoch hepe aufa gereist Haba: tiber · ſoilte Gt hen bolniſchen Affefforiah — gerichter erſcheinen / die Thaͤter anzeigen, ober fefoft pn Strafe un Cría$: verbammt werben (0). ^ ‚Wer. Mas. EM uo 0981 V. 75 S dMifirad (41) Pauli Sb. g. €. 191. 122. ! | Ausführliche u an Nachricht von dem Wc , ern vesgefolleen Tamule 0. c Lon. (43). € draiben, ber chernfhen Sefuiten an den ‚polnifchen anzler-yom 18 July 1734. und Klage der Syejulten vor dem Aftefiorialgericht vom 31 Hetober 1214 TUE (44) Eitation an die Gtabt Thorn som 7 ugu(t 1234. Of. pr. 6.26. -. 7o Mana aha. / ww 1 » 4 gro c >77 7.7 0 722 giſtr al nahm zu den proteſtantiſchen Fürften,: welche dm abviſchen Dieden gärahtiet Gate) feme Zuflucht, um ter denen. Koͤnig Friedrich Wilken mit vorzuͤglicher Woͤtme handelte (15). Allein bie uͤbrigen Höfe: unter, füsägen iin mich chintanglich, und: das polniſche Urthel, melſches viele Menſchen zum Tode, Gefaͤngniß, Gelb, bbesſttafe and Verweiſung verurtheilte, ben lucheta⸗ — bie Hauprtkirche und das Gymnaſium ‚nahm, die Haͤlfte ben, o6rigfeitliben Perſouen mit Cathouilen bes ſezte, und bem Jefuiten einen febr reichlichen Erſatz auf Koften ber poetsiboutiftbern. Einwohner Thoras zuerkana⸗ fe (15), mam durch eine polnifche Cominiſfion mif gro ‘ at EU per Schüdlligfeit weli(icedt: : Der König; fo. wir jeber rechte Mamit,: wurde durch biefe Greuelthat· ber Se fisiten mit: Abſcheu erfuͤlt; moetibie ſchaauoſe Freude Kiefer. Fatuatiker ſelbſt "ging: ſo weit, ihre Grundſaͤte nöd) ‚eine Bilsfäule Martens ‚ber, Machweltquf zube⸗ zeüret,: wehche. noch peuichjus: Tages zu Kigbpür. Seht, und fid) burtb Anſpiclungen anf biefe guihpfiche Wefchichte auszeichnet: Der Unwille des Almigewar ſo graß, daß et.bie Sache Fer Mroteflanten: in Polen darch bie Waf⸗ fen.. vercheidigen wollte. Gtoßbritgnnien — 20,000 ,", Bee. 1o, dxo Manu jum Keiene.. : : Hbes ber Tod Peter :bes Großen, anf deſſen Qeytrict ber König getechnet patte. ‚veranlafte: die. Shealtung bes Sriepens (7), — der König, einmal lm die Sache 36a. rl .. bet. (42 Xóbrud t ber Sqrelben, — S. hist : Deajeftät t^. dn der Sm Dori Polen, -Iniäteichen- an? bie ide ibn "e! Gonpbritärfnien, fitm dnt Ote abgehen feffen. — Degret M Wieforicigetligté auf bie Anttage der r3 fm) Verſuch ic. min €. 129. Ir ur " Mom Jahr 1701 bis ry40. - 371 . bet Proteſtanten hiedurch boppelt beſorgt gemacht, bot nun überall, we er (Ui gedruͤckt (afr, alles zu ihrem Beyſtande auf (N. E cio Des dh. us So fruchtlos, wie bey biefer Gidegengeit, waren and) die Bemühungen des Koͤnigs bey einem Grweite, rungsverſuch, den Friedrich ber erſte eingeleitet batte, inbem er ben Marggrafen bon Cuímbad) gegen 400,000 Thaler, bie er ihm zu Bezahlung feiner Schulden aab, unb, gegen einige Bortheile, bie tjm inb feinen Soͤhnen eingeftanben murbey, dahin bewegte, auf bie Erbſchaft von Bareuth zum Beſten des Koͤnigshauſes Derzicht; zu leiſten. Dem vom Kaiſer und Reich nicht beſtaͤtigten Vergleiche widerſprachen die Söhne bes Marggrafen von Culmbach; der König. gab Bab, imb erhielt bie. 400,000 Thaler vom fränfifchen Stelfe zuruͤckge⸗ Wt (^). € filóftftántia ich der bnig bey allen biefen Handlungen zeigte, unb fo viel er. auch mit; vafks lofec: Tätigkeit. jum Beten feiner. Untertganen in Bes megung fete, fo wor er doch, aus .einem nägern Ge⸗ ſichtspuncte ‚betrachtet, weder fp unabhaͤngig, noch. fo tuto, afé ed ber Öußeze Schein verſprach. Des Zürft ^ von Deſſau und der Staatsminifker und Feldmarſchall bon Grumbkow ſtrebten ihr großes Anfehen beym Koͤ⸗ nige noch immer zu epweitern, unb ſelbſt den Einfluß, beu bie Königin auf ihren Gemaͤhl Hatte, zu vermindern, Die. Lebhaftigkeit ber. Königin, . Grumbkows gefchmeis bige ſt, unb Deſſqu's ungezuͤgelte leidenſchaften, wirkten oft fonderbar pb, hart gegen einander. Daher floß ein Theil der Hinderniffe, melde‘ gegen bia Abfichten ber ir us a, Aa 2;,, Körlis (49) Pause, ge ee. E "íe9) Pauli ipo. 8. ©. 175. I E àjà c c Funfzehntes Buch, -- niei, - durch eine doppelte Heirath ihrer [ ^ ptengeni nody fefter. rnit bem Haufe Hannover ju ven binden, Deſſau gum Theil erregte, ber letzteres toͤdtlih Hape, weil et giaubte, daß Lauenburg feinem Haufe von Yyantiobee nit Unrecht entzogen fey. "Die Ruhe unb Zufriedenheit bes Königs fitt noch mehr bur Clement, einen rünfebollen Betrüger, ter rit: einer: feltenen Dreiſtigkeit fich bad ganze Zutrauen - des Königs erwarb. Er Brachte ihn auf bert Argwohn, baß Defterreich umb Sachen ben ſchaͤndlichen Plan fio ten, fid) feiner und bes Kronprinzen zu bernächtigen, ühW lettern zum Uebertritt zur roͤmiſchen Kirche zu be wvBegen. Er behauptete, daß alle Freunde tmb Miniſter des Koͤnigs für dieſen Anſchlag gewonnen wären; und der Köhig, ben feirteni offenen Character unb feiner Re figiofickt,, litt doppelt viel, ba er durch beftänbigen "itor wohn beynahe fo weit gebracht wurde, an Tugend und Menſchheit zu verzweifelt: Edel handelte ber Fuͤrſt von Deſſau, als er dies ganze Gewebe zerriß, welches fid Blech‘ Bie Beftrafurig Elements und dreyer feiher Freunde . endigte; aber sräflic war aud) Ras ganje Berfahren in biefer Sache. Spandaus Gefängniffe Hatten nicht Pe für die Verhafteten Platz, unter denen fit) ond viele'befanben, die blos Deffaus und Grumbfoms ff als Theilnehmer an Elements Ränfen verdächtig zu mo - hen fürchte. Wan bemächtigte (id) bee Briefſchaften Vitfiger Perſonen, und formte erſt aus biefen Papieren die Kiagepunete. Briefe auf ber Soft wurden erbro⸗ Den, und mas eM Géeunb bem andern im Bertrauen deſagt hatte, jum Eriminalverbredyen gebeutet. So mut | be, wegen einiger Aus druͤcke in Briefen an den Kam⸗ . 2miet⸗ vom Jahr 1702508 4740. 875 metjuntec ‚non. Troste, ber. Mini ler von Sourfe 99 ſtuͤrzt, unb. wegen einiger "Musee de in einem freund, ehpfticen Schreiben — Frau von Blafpiel; j an eble Weib, bie Freundin ber Königin, die der König ſelbſt wegen ihrer Uneigennuͤtzigkeit achtete,. dennoch, vom $0» ‚nige perfönlic) gemißhandelt unb nad) Cpanbou geſchickt, poo. fte. bie Kärtefte Degeguung erbulben mußte; ber Kam⸗ metjugter von Troſchke ober mar wegen. ju freyer Aus⸗ druͤcke in feinen Briefen mit einer vierjährigen Otfongety ſchaft hen Waſſer und Brodt beſtraft (?). Ueberhaune ließen tie aͤngſtlichen Beſorgniſſe des Königs einen ge⸗⸗ wiſſen bleibenden Eindtuck in feiner Seele zuruͤck; unp Durch dunkle Foren warb darin Mistrauen und Bittet⸗ | feit gegen bie Menſchen erhalten (5*). . Der wichtige Einfluß, ‚der hier. Menſchen ungluͤcklich porte , mürtte — aud) auf bie Verhaͤltniſſe bes Staats. Von Grumdkorh ward Beſchuͤtzer des Grafen hon Seckendorf den ODe⸗ ſterreich nach Berlin ſandte um den Koͤnig von bem am 3 September 1725 mit Großbritannien und Frankreich beſchloſſenen Buͤndniß ‚zu trennen, unb hiedurch die Paß⸗ fep Oeſterreichs au ftárfen , welches jegt wieder mit Spaͤ⸗ nien in. fp guten, Pernehmen ſtand, daß durch die vorge ſchlagena Verhinhung des Don Carlos mit ber öflerreis hifchen Drinzefin Maria Therefia bie Bereinigung : bej⸗ ber Moparchieen nicht unwahrſcheinlich wurde. Traf birjer Saal *in, fo mute Europa alles von "m liſchen Staate beſotgen, bet feine, ‚berefchfüchtigen Ab⸗ ſichten ſchon fo oft verrathen hatte; “aber Seckendorfs [Pi j ein PNE yon großen Sm. unb \ ; ‚Ya 0,3 5 " me v , 5 w -a4€ E G2) Sinus e. 114 sie 160.7 >. = 6 1|) Memoires de Brandeb. P. 4 P is. vh arf co808000e6 9uf, nid aMagtCurg y wet pipe Güben atkeiter Sekbifitiot, wp» sinon Befund ag Hergoge now SBévtenberg ableg:t; A afeg erzugter biefe. Reiſt, ber An f omhere£ Hoͤfe, unb tlt won ben feinigen fo verſchie danes BeEHälfsugfe anderer jungen Fuͤrſten, eine bello mpfnbumg. ... Unterflägt soi feiner feb Beftigfeit faßto sr bot Entfchluß;, fid) Durch: Flucht im .Blobre 1 vao ber witerlüchen Gisimpe an entziehen. Der Simon osito verrathen, het -Scenpriog zu Weſel vor inttet und vom Ronige quin Tode beſtimmt. Mur die erwiítem. Verwendungen des⸗Kaiſethhofes durch Secken⸗ borí, der varéer. ſelbſt bie. Stimmung neiſchen !Batı unb Sohn gummTheil erzengt, wenigſtens befor deri hatte; .— bas Strebemmihrerer Gátften; und ſelbſt Deſſaus Civ ^ Hu qum Deften vos Kronprinzen, setteten fein Leben, gyelſhes nicht Glos für den preußifchen Gtaet,. fontem Für ble ganze Welt von fo narehyiihaften Ginfluf wurde Kine harte Gefangenſchaft zu Cuͤſtrin, wo er Mog gue ver Higrichkmg feines Frauces von; Kart fm waußte; eine erzwungene Beihäfftipung mit ven Geidif: | den bet borfigen. Kammer, ‚deren. gungen beo fre wirt beywohnen ‚mußte, milderte enblid) bea Zoen dei ' Gate, vielleicht aud) bie zu euofe —MÀ ied Sohnes, tet; bier Widerwoͤrtigkeiten zu eripagen, den aogluͤcke an tootzen lerute, und dadzrch im be dui der Widerwaͤrtigkeiten manche ber beiten Kräfte au) bete (7), Beckendorf, bez tos Misverſtaͤndeiß Im’ ſchen Bater jnd Sohn brfbrbett, die vom Kronprinur geliebte Mutter ſo oft gekroͤnkt hatte, erzeugte, wenn gleich ——— " a“ Mn — Z | G2» «Déinit e. 339 m 390. vom fele 190: M X740. —— str G'ervafttoitighitts wh fndop ROd D ) meulpfena. eine größere Aufmerkſancheit auf. den Ginffug, den eß bi) denr pfuußiſchen Hoft zu erhalten fhichte. Der Kaiſer hatte Prrugen imner ſtaͤrker on feine Vortheile qu feffelo geſuche; er:Datta weshalb: dem Könige‘ im, Jahr 17:9 Dew-Mnftehn ganeben, Die Mpiferlichen Merordnungen it Mecklenburg zu vollziehen, wo ben den Streitigkeiten des: Oemota Carl Leanold mit den Stͤnden Dannboety - ſche suo braunfchweigiſche Qulfsnofer zur fGollfredung - St aiieslicber: Derogbmingen: eingeruͤckt waren, und bip troͤchtliche Qummen. dieſem kande Fofleten, «m deſſen €hit(ofe Preugen wegen feines Erbfplersechts. lebheſ⸗ ten. Ancheil nahm (55), "uf einer andern Seite machte ber" Kaifer dem Könige die Hoffnung, ihm tmanigftens ei — ‚ nen Tell von Juͤlich und Berg zunwender, uob $e megte iin hiedurch, bie von ban Kaifer-feftgefegte Erb⸗ folge ir Jahr 1732 zu gazantiran (9): ba «6 aber beg . | Kronprinzen nit uebrfannt ‚man, mit Brandenburgs ! Anforäche ouf. Gchlehen. durch :Defenerich-amtechrüct würden, unb wie bie geanmärfige Sewaͤhrleiſdung unter Borguäfegung ven Hoffnungen, die unerfuͤlt blieben, erhalten war, fo hielt gr ſich auch in ber Folge nicht bur die vaͤterliche Zufage verpflichtet, ben Vortheil (tiv pes Staats, oufzuopfern. Machbem ee im Jahr iar. feine, Defreyung ans Eiflein erpaften ‚hatte, und die Marniſan feines Regimente it Ruppin ihm durch Ent feenung vom Hofe etwas mehr Frenheit gewährte, fo mußte er (id), um nicht aufs neue mit feinem Vater —: " — im Jahr 1733 feine Vermaͤhlung Ya s- ' — mit 6n Pault, Band s. ‚©. 212 —215. di (59) Pauli, ‘Band 3. €. 225 — 226. — inj 398 ^ E Funß ehntes Bach, mit der Prinzeſſin Eliſabech Choiſtns von Badruſhweiz Wolfenbuͤttel gefallen laſſen,die Ane Schiweſtertochtet ber Gemahlin Kaiſer Caris ves ſechſten, una alſo vom Haufe Deſterreich in Vorſchlag gebracht war (9). Das GSuͤndniß mit dieſem noch feſter zu knuͤpfen, chat ber König eine Reiſe nach Böhmer, wo eine Zuſtimen⸗ funft mit Carl bem fecheten ffattfant, "Der König fügte fid) gang- -in die Ethquette bes Kaiferlichen: Hofes; arhielt bdo Verſprechen, nad) bem Tone des Churfoͤr⸗ fien von ner Didi; lich und Berg zu erhalten; erhiek Sie tirfunbe über bie Anwärtfihaft auf Offftiesfont aut defettigt; andy twarb ihm bie bis feft verzögerte Baeh⸗ ung uͤber Stettin entheilt (^). Am 14 Man 1732 wurden alle Streitigkeiten mit ben Erbſtatthalter bey⸗ | "gelegt, bam bee. Sbnig das Wappen unb ben Site von Oranien zugeſtand. Und ba bie auswärtigen Ungelegem 7 eiten fid) nod) immer mehrten, fo wurde im Fahr 1733 | das Cabmelsminiſterium eingerichtet (9°). : So mannigfac, biefe austwärtigen- Anpetegenteitn | went, ſo würde doch ibr Mugen durch bie Thaͤtigkeit übertroffen, : voomit ber König, für das Innere feine — ‚Staaten forgfe. - Anbau und Bevöfferung gewannen überall; . in Preußen vorgágfid) turd) bie vieler Celoni· ſten, unter benen fid) die im Jaht 1732 eingewanderten Salzburger durch Sparfamfeit und Fleiß auszeichno ten (^). Die Ruhe des Staats würde erhalten, da | (60) Poͤllnit S. 391 — 403. Pd (62) Pilnig ©. 404 — 417. —' Verfü von Berlin | | à = 2 — 337. — Memoires de Brandenb. P. 4. p TUN 'Berfud Y. von Berlin ©. 247. (63) Ebendaſ. ©. 217 bis 51. an P d x „N " tort Fahr 1761 bib 1740., 379 Stieitigleicn ^ tnit $yotlarib , hi. Gewaitthaͤtigkeiten bet Werbet dnb farte Stepreffalien veranlaßt, durch fai» ſerliche Bermittelungen gärfich beygelegt wurden; und vergeblich waren bie Verſprechungen Rußlands und Oeſterreichs, ipm zur Theunahme gegen Stanislaus Lesczinski iu Shot. ber tad bem Tode König Au⸗ guſts unfer Frankteichs Einflig bie polnifche Krone wie⸗ ber zu erlängen futbte "Der König wünfchte ifm folcht f mehr ale‘ "fernen Mitbewerber,’ dem Eburfürfen von Saͤchſen/ weil er befuͤrchtetk vaß Polen, wenn Sach⸗ u fen feine‘ Krone erblich an ?ſich brächte, an inneree Stätfe gewinnen koͤnnte; dieg! aber hinderte ihn nicht, bey ſeiner tebhaften Theifnahme für Kaifer und Reich 10,060 Mann zum Heere zu fenden, welches am Did derrhein im Jahr 1734 bem Angriffe Frankreichs entgés gengeftelht wurde; und ver Kbnig nebſt bem Kronprinzen wohnten I dieſem Feldzuge ben. In Polen fiegte indeß die ‘won Deftreich und Rußland unterftägte fächfs (de Partey. Stanisfaus und feine Anhänger wählten - am 2. Detober‘ r733 "Danzig ju ihrem-Iegten Zufluchts⸗ orte, welches‘ franzoͤſiſche “und ſchwediſche Ingenieurs beſſer befeſtigt hatten. Die €xtabt' (efoft. flehte ben Kb⸗ nig von Preußen um Benftand, deſſen ſchriftliche Ber wendung bey ber ruffiſchen Kaiſerin Anna fruchtlos war's, doch wuͤrde er vielleicht die ganze Belagerung gehindert haben; went 'er fernen Entſchlerßz, der rutſſiſchen Artille⸗ tie den Durchzug durch feine Staaten "zu verweigern, nicht Abgeändert hätte. Die Belagerung dieſer Stadt bon ben Sarhfen und Ruffen waͤhrte vom 25. Februar bis 7. Julius 1734. in franjb(i fcher Entfag war zu ' ſchwach , die Stadt zu RE aber bet Muth ber Buͤr⸗ - i 3839 FVunhzehntes Buch, $Dárget- i ihre Anhaͤugſichkeit für tes dies e Jaus gab ihnen Kräfte, biefe Belagerunz Angbaisend ja ertragen und felbft ben Belggprern fuchthar pn werden. Am 27. Junius verließ Sünig Stanisiaus bie aufs dew Gerſte gebrachte Stadt (*). Mit großer Gefahr em fam, et nad. Marienwerder. . Okriftlientenant Mein glaubte ipit hier fo wenig fir, baf er ihn. in preußiſche Officier⸗ Uniform gekleidet wit feiner ganzen Eſcadro⸗ nach Rieſenburg beglettete, mo Koͤnig Sc(anielaus ( lange im Haufe des Obriften von Rappe blieb, bis ihn König. Friedrich Wilheſm das Schloß zu Königsberg div rqaͤumte, ihn dort auf-feine Koſten ju verſorgen, unb je bem gefluͤchteten Polan Schutz zu geben gebot (75). C ettlácte gegen Rußland, bie Verletzung ber Freyſtatt die ſer Gefluͤchteten als Friedensbruch betrachten ju wollen, And nahm fid) ſelbſt bet Ungluͤcklichen on, bie, umbe Grrauſamkeit ber Ruſſen zu entgehen, in beu große Waldungen on ber polnischen Graͤnze eine traurige Zw - Sucht gefucht Hatten (5). Diefe Güte hatte zum 29e! darin iQren Grund, dag er Frankreichs Benyſtand 5o der Jaͤlich uud Bergiſchen Erbfolge wuͤnſchte. De ' Koifer hatte 10m mit Erlangung diefer Herzogthuͤmer gu ſchmeichelt, fo lange ihm Preußens Depfland: man Wid ‚tigkeit war. . Sobald aber ber König nicht in ollm Oe⸗ Perreichs Slide befrirbigte, fo war biefer. Hof b ‚fo wenig, als Frankreich unb Staßbritannien, geneigt, durch einen ‚neuen 'Sändererwerb . Preußens ſgeigende Groͤße zu "m Die vielen Giostifaritm, , E « (64) Dental. bs Stadt Damig in ihrer — x Leben des Stanislaus Leſczineki ©. 157 — 282. (65) Pink &. 433 — 447. | (66) Ebendaſ. ©. 470. 471. eo eom die s £o f- [7 1740, | EU thérélefinig anfehnftcher Geidſummen, die geichers⸗ ſtunzen des Könige, und fire Reiſe im Jahr 1738 . nach Holland/ blieben deshalb ohne guͤnſtige Wuͤrkung; and feuchtlos' wäre auch bie Beſchwerde bes Könige, bag Deſtetreich ohne feine Sugefung bie Praͤliminarien mit Frankreich abgeſchloſſen, und dabey auf dieſe Erbfolge feine Ruͤckſicht genommen Habe (77). Doch erhielt er in ter Folge von Frankreich bie Erbfolge im Herzogthum Berg, mif Ausnahme bet Stadt Duͤſſeldorf unb einiget fänberenen, zugeſichert (^7); wovon aber ber Staat kei⸗ nen Nutzen hatte. Ueberhaupt ſtand Preußen mit aus⸗ waͤrtigen Maͤchten nicht in den beſten Verhaͤltniſſen. Die gut eingerichteten Finanzen, ſteigender Wohlſtand und Bevoͤlkerung, ein anſehnliches Kriegsheer, machten den Neid und manche Beſorgniſſe rege. Die Heftigkeit bes Koͤnigs, womit er dem engliſchen Geſandten Hotha die ihm uͤberreichten Papiere ver bre Fuͤße warf, und die⸗ ſen, ſo wie den hollaͤndiſchen Gefandten Ginkel, durch heftige Gebetden wegen ihrer perfönfichen Sicherheit bes ſorgt machte; fein Unwille gegen bie Catholiken, ben et Ben feinen Mepreffalten nicht ohne Härte Außerte; bie 1 Gewaltt haͤrigkeiten der preußiſchen Werber, vor benen kein Menſch vom bettaͤchtlicher Laͤnge, ſelbſt it entlege⸗ nen eutopáifben tänbern, mehr ſicher war; — alles dieſes zuſammengenommen ernaͤhrte einen gewiſſen Un⸗ willen gegen ben preußiſchen Staat, zum Theil aber aud) dir gegen bie Perfon des $bnigé. Ben ben Unterthas ten ſelbſt we nicht fiebe für den Monarchen. Seine | , (63) fütrfud) von Serlin ©. 371. unb T — Memoir. de Brahdenb. P. 4. p. 47 — 5f. en Memoires de Brandenb. P. * P 60 — 61, > miren wollte; ohne aaron für echte und. Eigentpum i ^ 382 ;, Bunfghunnh Buch, Seine — wurde nur- als in des Eigen ' nutzes betrachtet; denn man fah feine Unterflägung on Eoloniften, "oder zur Befoͤrderung des Ackerbaues unb der Fabriken ertheilt, wie ein Capital ag, wovon er ih ſchon in der Folge burtf ben Ertrag reichlich bezahlt mo hen würde. Seine Eitrenge im Betreff der Juſtij - feine Parteylichkeit für den Soldatenſtand; feine Ber adjtung der Künfte unb Nöiffenfchaften, bie burd) den Tod des Feldmarſchalls von Grumbfom ihren legten Freund und Befürberer verlohren ;. — alles Dies erzeugte im Ganzen Niebergeichlagenheit und eine wibermärtige Stimmung. Hiezu fam nod), bag der König fen Zutranen nicht immer ben. beiten Menſchen fchenfte. Der Minifter von Boben , ber die durch Grumbkows Tod erledigte Minifterftelle erhielt, zeichnete fich tud) Sparfamfeit und Erhöhung der: Accife und Zölle aus; mehr aber würkte auf die Miedergeſchlagenheit des Publi cums von ben ohren 1738 bis 1740 ein Mann, der, vom Faſanenwaͤrter unb Berbefferer rauchenber Kamine, fid) zur Würde eines preußifchen geheimen Raths empor, geſchwungen, unb außerdem nod) vom Könige ben Adel and ben Orben pour la Generofité erhalsen. fatte, Eckard — ſo hieß dieſer Mann — der damals das ‚ganze Vertrauen des Königs befai, unb hiedurch den Miniſtern und ganzen Collegien gefährlich wurde, hatte wirklich duch Erfahrung. manche gute Kenntniffe und ^ Hanbgeiffe erworben; ..aber. fin. Verſtand war weder duch Erziehung, noch burd) Wiſſenſchaften gebildet. Roh in feinen Eitten; aufgeblafen durch die Gnade bei - Königs; unbekannt mit bet fage-ber fänder, die er refor det r 5 IX * 4 oT. “ * .. u ‘.. ug *y | oo ORO ror D ry40..—— 83 der Boͤrder / okt⸗ner den clan Mevanken / die sol tue. dab Koͤnigs qu mehren: ^ Sim Betteff ber Mittel, ‚fo wie ihren, Monauitͤt der augenblicklichen Folgen unb ben vielleicht / mach: nochtheiligern Wirkung in der Zukunft, unbeſuͤmmert, ſah ec muc bie Wuͤrkung bes gegenwaͤrti⸗ gen Augenblicks. Durth manchen Beweis von Haß ub Spott:erbittert: Dusch Temperament unb mangel⸗ hafte Geiſtesbildung (üt. bin gewalt ſamſten Maaßregeln geſtimmt, unb uͤberzeugt, dey ber bam Koͤnige groͤßten⸗ theils ſelbſtaefaͤlligen Syange inser Unterſtuͤzung zu finden, erlaubte er ſich big Durchſegaung jedes Einfalls ohne Scheu unb. Uebeelegung, bis Friedrich der Große, mit dem allgemeinen Veyfall ‚alles feiner Unterthaneg, ihn wieder in bie vorige Unbebentenbeit, zuruͤckſtieß. Friedrich Wilhelm warde vielleicht ſelbſt dieſen gebáffloeg Mann nicht fo fehr-unterftägt, und auf bie Klagen bep. - Unterthanen, bie bey einer außerorkentlichen Winterfälte- im Jahr 1740 doppelt litten, Ruͤckſicht genommen fa» ben, wenn nicht eine Jange unb fehr ſchmerzhafte Krank⸗ heit noch die Heftigkeit ſeines Characters durch vermehrte Reizbarkeit geſchaͤrft, und manchen verhindert hätte, bem Könige durch Anzeige aller dieſer Handlungen Unan⸗ nehmlichfeiten zu verurſachen. Die Erfältungen des Könige auf der Jagd und bey feinen fchnellen Reiſen, fehlechte Diät, Heftige Seibenfchaften unb gewaltfame Bewegung, hatten feine Gefundheit zu Grunde gerichtet, anfángíid) das Podagra, nachher bie Wafferfucht ers zeugt, unb nach einem langwierigen Rranfenlager, in deffen fegten Tagen er bie Regierung niebergulegen bes ſchloß, unb fid) größtentheils mit Andachtsäbungen bes ſchaͤfftigte, ſtarb er am 3x May 1740 mit Ruhe und . t.c - Fe⸗ F | : | . Stet (7). Sein Nachfolger wurde utei t Große, ber, voll et eitter ber groͤßlen Sütonetdjen ta, feinen Worgaͤnger nothwenbig vttudfew mike. Des halb, unb weil ver Menſch dus Bboſe wegen ber Heftigkeit ſchmerzlicher Ginbrüde Länger unb Iebhafter als ble ſaufte Nuͤckerinnerung bes Guten fügte, iſt Friebrich Wuheim eft nicht nad) Verdienſt gewuͤrbigt worden. Ctm redliche Abſicht war, Gutes zu witfen; unb wenn ei gleich oft in Wahl ber Mittel unb der Perſonen fehlte, fe bleibt e& bed) immer Undunf,. zu verfemmen, daß et bie Größe des preußifchen Staats grünbete, unb anf | vt Welle, bie freylich munchen unfer Woreltern ſchwer und ſchrerzlich wuttie . €u6 und Sicherheit ber Nachkommenſchaft befoͤrbeatr; deshalb bleibt aud) die Pröfang wichtig, wie dri Stefan diede noͤherte, was et in jedem Smeige we. — unb foie (t ſolches wifutt. (69) Pöllnig ^ 453 57, — Vexrſuch von Berlin e. 239 —3 a. 7 1 E € . - el Seit + \ E \ Li ^ ont Jahr 1701 bis 1740. : J 385 a m nn nn 4-494 nn | l ^ Drittes Capitel Siaatederwalung Friedrich Wilhelm des stften. — Ver⸗ mehrung des Kriegsheers. Einquartierung und Verpflegung. $eibregitugut.. Aihmälige Vermehrung unb. Stärke dei "ganzen Heers. Zweckmaͤßigkeit des dabey beobachteten. Verfahrens. Werbangen. Mißbraͤuche unb Hinrichtungen von Werbern. Rache des Könige dafuͤr. Nachſicht gegen Werber. Repreſſalien wegen beſtrafter Werber. Große Beguͤnſtigungen ber Geworben nen. Sanderbares Edtct. Verkaͤuflichkeit der Aemter. Rang⸗ reglement. Verbot des Ramens Miliz. Bitragen des Könige gegen das Milltair. Inlaͤndiſche Werbungen. Cantonverfaſſung. €rimirte. Mißbraͤuche bet militairifchen. Macht. Einfluß auf Qredítmtug. Verordnungen zu Verhütung des Austretens deu Cantoniſten und ber. Defertionen. Cinfluß des preußtichen Heeres auf den. Staat unb tie Menſchheit. Wictuafienpreife, Grundlage dis Schatzes. Ynveräußerlichkeie aller Theile des Staats und det Domainen. Vermehrung ber latztern. Errichtung ‚bed, inanp i directax ums und ber Oberrechenkammer. — Dtegeimágigfeit ber Fie nanzen. Nachcheilige Folgen mancher Einrichtungen. Lehnsver⸗ faffung and Allodificirung der Lehne. Bisherige Varfaffung der Abgaben. Ereichtung der. Krieges: und Domainenkammer. Ge neral⸗ Hubenſchoß unb Acciſe. Verfonals Abgaben. Gtempeipas pier umb Spielcharten. Oalzregal. Muͤhlenzwang. Beförderung der Sabriten. Lagerhans und Wollfabrifen. Abſatz ned Rußland und dem Norden. Woltens, Leinen: und Lederfabriken zu && nigeberg. Erſter Kupfechammer in Preußen. Verbot der aute wärtigen mollenen und ‚Halbfeidenen jeuge. Verboet feibenen Zeu⸗ 9r$ für Geſinde. Einfluß dee Denumcietionen. -.COwaftn, Bes Geſch. Pr. 6. 2o. 295 förder 386. . Zunfsehnted Buch, förderung be& Spinnens. EStuͤckgießerry und Gewehrfabriken. Verfuche mit dem Seidenbau. Verbot des Cattuns. — foinbtroift des Fabrikweſens. Nachtheilige Folgen ber Einſchraͤnkang und Strafe. Einrichtungen im Betreff der Domainen. Das Got weien. wird bem Domainen : Kammern untergeoebnet. Mufmur terung der Unterthanen zu beſſerer Deconemie. Viehzucht. €i ſchließung der Dörfer. Loͤbliche Imangögefege. (Einrichtungen wegen ber Weichſel⸗ unb Memelı Dimme Einführung deut ſcher Oeconomie. Verordnungen zur Schenung des gemeinen Mattnes und zur Beförderung feines Wohlſtandes. Forſtreglt ment. Vorſtordnung. Fiſcherordnung. Coloniſten. She we niges Gedeihen. Mishelligkeiten mis den Schweizern. xi vilegien derer aus bem Culmiſchen, "ber Mennoniten, nb bei terter Coloniſten. Vorſichtigkeitamaaßregeiln im Betreff ber i seen. Vefreyung ber Koͤniglichen Immediat⸗Unterthauen von der Leibeigenſchaft. Preußens fernerer Anbau. Hinderniſſe deſſelben. Erleichterung der Abgaben unb Dienſte. Vefſoͤrde— rungsmittel ber Bevblterung. Strenge des Könige Schlub⸗ huts Hinrichtung. MWertreibung ber Mennoniten. Cfamahic rung der Salzburger. Verordnung wegen des Pruͤgelns. - Hans bd und Handelsgeſede. Verbeſſerungen der Gefekvetwalting. Unwille des Königs gegen Advokaten. Hypotheken⸗ unb Pupik wn: Orduung. Geſetze wegen der Sportuin. Haͤrte gegen Juden. Preußiſches Landrecht. Geſetze wegen der Tori, Gotꝛeslaͤſterung und Haren. Harte Crimtnalgeſetze und Ih Einfluß. Schredlihe Hinrichtungen. Verbeſſerung ber Schulen. Mons pietstis. — Créauungsbüdyr. Practifches Chriſtenthum und verheſſertes Stadium bor Theologle. Schulz und Count Neigung des Könige zum Pietiſmms, und Anhaͤnglichkeit fir die Reformirten, — füertreibung von Wolf und Fiſcher. Geſcke gegen Coriuianer, Medfsinaleinrichtungen. | Werächelige Ce E | "hand eem E 1201. Wire 987° handieng der Academie der Wiſſenſchaften uii der Acedemin Hofnarren. Geringſchaͤtzung ber Biffenfihaften,. Abneigung für Publielrat. Vorllebe fire Bildung im Milileie: - -Könfiet Kleidung; Sitten, Tugenden unb Laſter. Character des. nigs und ſeiner Unterthanen. 1 . Unvstrominen bliebe das Gemälde des Staats unter Friedrich Wilhelm, wenn bey allem Guten, was et les flete, das oft unzweckmaͤßige DBerfahren: verſchwiegen oder bemaͤntelt werden ſollte. Unverſtellt wie bao Guts mag mich das Boͤſe dallegen, zum warnenden Beyſpiel fuͤr Gegenwart und Zukunft. Es mag bey ber Reizbar⸗ feit. unſers Zeitalters den Unzufriedenen belehren, tag nicht ohne beygemiſchte Bitterkeit bey unſern Vorfahren das Gute gebildet wurde, deſſen ſich jest, die Enkel freuen; amd wieder auf etes andern Seite ben Gedan⸗ ten erwecken, bof tot bem Richterſtuhdls der Nachwelß nachtheilige Mittel zur. Erreichung eines guten Ziveds niemals überfeben ober. vergeffen werben fonnen. Olaf) einer (oen Borausfegung bleibt bemoftigeadytet das Geſtaͤndniß, daß Friedrich Wilhelm: des erſto für bie Armee, das Sinanzwefen, Deconomie, Fabrifen, Hanı dei, Juſtizweſen, DBolfsbildung und auf die ©itten und - den Character feines Volke vortheilhaft wirfte; unb bie Betrachtung dieſer Gegenftánbe im Einzelnen Jiefect ben untruͤglichſten Beweis. | . Der Stolz Friedrich. des erften fieß ihn bey — Rriegsrugme , ben überall feine Truppen ecfámpften, die Wunden überfehen, die ihre Aoediofe Hinopfes rung ber Bevölkerung ſchlug: unb wenn er bie Subſi⸗ n B ba . 3 n den $88 ^ ,-dunfscbotee Vuch, bien mpfing, vergaß et beym Aublick der auf einmal ein⸗ fommenben grogen Summe ben Berluft, welchen tie Ynterbaltung feiner Truppen un Auslande bem Staats vermögen verurſachte. Dieſer König hatte ein Heer, . das im Zeitpuncte feiner größten Stärfe zwifchen 30 und 40,000 Mann betrug, unterhalten. Friedrich Wilhelm, der die Verbindungen ſeines Vaters in dieſer Hinſicht aufgab, vermehrte gleich bey bem Autritt feiner Regierung die Kriegspödlfer, indem er gleich im Aprit 2713 pi Unterhaltung des rothen unb weißen Grena—⸗ dierbatailons zwey Anweiſungen, bie eine von 423,866, die apbere von 89,637 Thalern ausfteflte (). Im nem fichen Jahre wurben. fon ſechs neue Regimenter geſtif⸗ tet, und. hr Quartierſtand angeorönet, ein Theil ber Reuterey in bie Städte verlegt (^), und alles im Betreff der Verpflegung nit pänctlicher. Beſtimmtheit eingerich tet (?). Im Jahr 17 14. wunde das Leibregiment Garde geftiftet, deſſen Grund durch einige Compagnieen vot; ‚söglich großer Menſchen gelegt war, bie der König (con als Kronprinz zu Wuſterhauſen heimlich.” unterhielt. Das Beſtreben, : fid) vor feinem Vater zu verbergen; bie Freude, . bie, manche zu biefem Zweck Yeranftaltete ffeine tiff verurfachte,. mochte biefe großen Leute bem 8 ige in bet Folge fo werth, und hatte wichtigen Einflug euf das Syſtem der preugifchen SIBetbungen (f). m - Saft 17 15 wurbe ein Negiment aus gefangenen Schwe⸗ ben -— e 3m Jahr 1716 beitand bie preußiſche a ' Yit (1) Verluch einer alus wn Sein, Th 4. ©. 12. (3) Ebendaf. ©. 17. (3) Verpflegungs » Drdonanz vom 1 Sjuniué 1713. " (4) Verſuch einer Schilderung von Berlin ©. 25 — f 69 Ebendaſ. €. 47. . .- i m Veh aver er) TN NT : vom Jahr 1701 Bid 5746, — ^ 389 Armee aus 82 5o Mann Gabaflerie,-àu6 32,400 Mann Infanfesie und 370 Artilleriſten (5); "denn e$ wareh in biefem Jahre ſieben neue Bataillone, jedes‘ zu 606 Mann, geftifter, aud) Memel d Magdeburg und Weſel neu befefligt worden (7). Im Fahr. 1717 entfpran das (id) durch feine Schonheif auszeichnende Schulen⸗ burgfche Orenabierregiment zu Pferde, und im nemlichen Jahre veranlaßte das Geſchenk von einigen fächfifchen Kriegspötfern die Stiftung zweyer Eapalleriereginsens fec (5). Sym Jahr 12725 befand bie preußifche Armee (fom aus 44040 Mann Infanterie; fünf Garnifonbte . taillonen, weiche zuſammen 3.5 15 Mann nthieften, 9252 — Mann Kuiraſſier, 5568 Dragonern, 113 leichten Dras gonern, 113: Huſaren, 252 Cadets, 630. Gelb» unb 586 Glatnifon » Xetilleriften, unb 200 Mann in SSrepconv pagniten (7); folglich in allen aus 64,263 Mann; und im Zahr 1740 beym Tode nes Königs beſtand bie Ar⸗ mee aus 76,000 Mann, 'nemlich aus s2,038 Dann Anfanterie, 19,055 Mann Gavolfetie, feche Artillerie und ſechs und. dreyßig Garhifon Eompagnieeti, bie zu- fammen: 5401 Manıt enthielten (79). Bey fángerm feben wärbe ber König feme Armee bis auf 100,006 Stamm vermehrt Haben; und durch bie Einrichtung des Cantonweſens fonnten, wenn eó bie Noth erforderte, — ſchnell noch 30 — 40,000 Mann’ aufgebracht werden, . deren Kleidungsſtuͤcke und Waffen immer borräfhig tod» ven. „Leber dieſen von ipm neuerrichteten Kriegsſtaat, | Bb a m aber (6) Ebendaſelbſt ©. 235 und 336. | (7) Pölnig, Th a. ©. pr. | — . (8) Verſuch ꝛc. von Berlin e. 63. ' (9) Gbenbaf. €. 130. (10) Ebendaf. ©. 336: 490 Funfzehntes Buch, aber verhaͤltnißmaͤßig gegen feine Provinzen unb ihre | Bevölferung pi groß, find bie Meinungen fee. getheilt Unfeugbar iſts, daß bey den grofen Werbungen des Königs ein großer Theil des Heeres aus Auslaͤndern te ftanb, und ben ben eingeführten Beurlaubungen De völferung, Händwerksfleiß und Aderbau, im Berhält niß ju bem großen Heere, weniger litt. Die Einſchraͤn⸗ kungen des Hofes ſchafften bie Summen, welche biti große Heer erforderte, unt Preußen fühlte von dieſen Einfchränfungen. wenig, weil. blos der weitere Ausbau des Koͤnigsbergſchen Schloſſes amterblieb, bie tni chen tuftbrter in Preußen vernachlaͤſſigt wurden, und einige Dfficianten, vorzüglich bey ber Jaͤgerey, ihr Ger Haft einbißten. Mad) dem Verhäftwiß, oie dieſe Er | frarungen flattfanden, wuchs das Heer, beffen Unter⸗ halte unb VBerfchönerung der Koönig ble ehemalige Pradit und bi? -foflbaren SBergnügungen des Hofes aufopferte Maßiggaͤnger, bie ihr großes Gehalt einbuͤßten, litten mit Recht; Arbeiter für ben turus'verlöhren ihren Er werb; aber, Bekleidung unb Bewaffnung bes Heeres durch bie Producte inlaͤndiſcher Arbeiter, offnefe wieber neue Erwerbsquellen; viele der geworbenen Ausländer wurden nüßliche Eoloniften, indem fie ihr großes Hand geld ins fand zuruͤckbrachten und ouf eine vortheilhafte und jwechmäßige Weiſe anfegten; unb viele ffeine Stätte fühlten den wohlthätigen Einfluß, den bie Verzehrung ‚and. Bekleidung der Garui(ón auf ben Erwerb bes Bir gers hatte, fo ſehr, bag fie fich die Einquartierung old Wohlthat erbaten (^). Mer konnte alfo wol mit Recht die Neigung des Königs tabeln, bet auf alle praͤchtige Ver⸗ (11) Lukanus Staat von Preußen, Manuſcript. + 4 bom Jah i70: Bib 1740... : 391. SBergnügungen Bericht that, zur Bekleidung feiner Hofbedienten, für feinen Marſtall und Keliereg nicht mebr ol$ 4500 Thaler monatlich beburfte (7), wenn et blos anfehnlihe Summen darauf verwands hätte, unter. feinen am beften gekleideten und geuͤbten Truppen auch hie ſchoͤnſten und. größten feute zu erblicken? Aber es voutbe hiezu nicht blos Gelb aufgeboten, fondern überall, | fei6ft im entfernten Irland und Stalien, (dien prew - Gifhe Werber umher; ohne Hinficht auf Recht und — Billigkeit, und auf die Stimme ber Pflicht unb ds Oe. ——— wiffens, wurde Lieberredung und Git, Betrug und Gewalt ' aufgeboten, um. eines Menfchen von vorzüglicher Länge —— | babhaft zu werbeg; baher überall faute Klagen gegen ben König, ber, wenn er ein folches Betragen genau ges soußt, es beftraft haben würde. Hieraus entiprangen _ auch. vi ele Streitigfeiten mit andern Mächten, unb ber König, um dies zu hindern, unterfagte bie gewaltfamen - MWerbungen (3); ernannte aud) Commifferten zue Uns terfischung der darüber geführten Klagen; - diefes aber war fruchtios, weil (ie aus Militeirperfonen heſtanden, die Zunftgeiſt und eigner Vortheil zur Verbergung der Wahrheit leitete (78); und deshalb konnten es aud) alle Verwendungen preußiſcher Miniſter nicht hindern, daß verſchiedene Werber, des Menſchenraubs uͤberwieſen, ihr $eben im Auslande durch ben Strang einbuͤßten (75). Vorwurfsfrey waͤre indeß der Koͤnig geblieben, wenn er (id) nicht an kleinen Reichsfuͤrſten, die ihr Land den preußiſchen Werbern zus entziehen ſuchten, gerádt, unb .. Bb 4 Ä feine (12) Verſuch einer Schilderung von Berlin, 1$. 5. id 23. (13) Edict vom 18 Februar 1721. (14) Pölnis, Th. 2. © 170. 171. (15) Ebendäſ. ©. 210. 392 ., Sunfjebnteà Sud, feine Truppen zum Degenſtande des Haſſes gemodt Hätte, ba er es ignen im Jahr 1734 geílattete, ſich in den Staaten ber Bifchdfe von Fulda, Wuͤrzburg m Bamberg, alles ungeftraft zu erlauben (*). Gr fücte ſelbſt ben Befis eines. einzigen großen Mannes, deffen ‚man (id) mit Gewalt bemächtigt Hatte, zu bebanpten; gab gewinnſuͤchtigen Menſchen ben Titel preußiſcher Staabs⸗Officiere, deren Gewaltthaͤtigkeiten bis zum Morde ausarteren. Bon hollaͤndiſchen Schiffen raubte man bie Seeleute; auf öffentlicher Landſtraße polniſche Prieſter; und jede Gewaltthätigfeit.murde in Ausuͤbunz gebracht, um biefe Unglüclichen zu Arilegung der Mon firumg zu zwingen (7). Ja al& der preußifche kieute nant Wellfepläger, der bie Soldaten zu Maftzicht zum Defertion bewegte, verhaftet und erfchoffen wave, | tächte ber Koͤnig die Beſtrafung des Verbrechers durch Mepreffalten, indem er einige unfdjufbige hollaͤndiſche Unterofficiere henken ließ (7). Der König, der beym gefutiben Berftande unb 5e feinet religiofen Denkungsart bas Ungerechte bey vislen . biefer Borfälle einfehen mußte, betäubte (id durch bie Beguͤnſtigungen, welche er feinen potsbammifchen Nies fen zugeftand. Manche darunter erhielten einige taufen? Thaler Handgeld, andere eine Zulage, die ben einigen auf zwey Thaler tágfid) ſtieg; manchen fchenfte er Go " monicate, mit bet Grlau6nig , ſolche weiter zu verfaufen, unb andern erlaubte er wieder, Handwerke und Handel ju treiben. sit genehmigte et bie asia von Qu» pli⸗ (16) Ebendaſ. ©. 434. (17) Ebendaſ. S. 515 bis 524. (18) Verſuch von Berlin, Ih. 4. S. 337. unb 358. ' LU i com Jaht 1701 bis 1740. ^ 393 ficanten, um be Gofaten, weiche ihm bir Bittfehrif en überreichten , einigen Wortheil zu fchaffen (77). Ind weil: 'bieá :offmálig große Mißbraͤuche erzeugte, 'robte er, Advobaten unb Procuratorem, weilche anf dieſe e Weiſe Vittſchreiben überreichen wuͤrden, neben einend Dunde aufhenfen zu laſſen (2). Ein anderer Migbrauch, butd) bie tiebe — n ben großen Nerruten veranlaßt, war: Verkaͤuflichkeit er Aemter. Die Veranlaſſung dazu gab bie Erklaͤrung e$ Koͤnigs, ta Titel, gun Beſten ber Stecrutencaff, - | etfauft werden follten; bald aber fuchte man aud) bie Aemter ſelbſt fuͤr gebotene Summen. zu erfjaltens unb ya der König (itf Diefe Anerbietungen vorlegen Heß; bie Memter den Meiftbietenden zuſprach, ober. tie: nebotene Bunime erhöhte, fo murbm bie Civilbebienmngen nicht metre Velohnungen von "— unb Mochtſchaffen⸗ bát (^ - Bey ellen: {dnen Unterefhgen ſuchte Friedeich Wb heim. bie Meigung fürs -fRfitolr durch vie Achtung zn ers weden, bie:et biefem Stande bewies; toy artete (eine Geringſchoͤtzung tec Wiſſenſchaften nicht zur gänglichen Verachtung des Eivilftandes aus. ‘Der Rang der. vier preuifdyen Minifter wurde bem eines Generofmajore, vt Rammerpräfidenten unb ber S'tibunalérátfe bem eines Dbriften gleichgefest, ur ble Commiffariatés, Steuer, Sin, Commerciens, Sage», Marine und Titular⸗Raͤthe, fo wis bie Hofrentmeifter, erhiel⸗ ten den Rang eines Hauptmanns (^^). Weil ihm der $56. 5 Otame . (9) Poͤllnitz, Th 2. ©. 30. 31. me Foict vom xg November 1739.. (21) Verſuch von Berlin, Ch. 4. S. 65. (22) Rangreglemmt vom 21 Apcil 1213. | 0894 Faunßzehntes Buch, Name Miliz für feine Soldaten verächtfich ſchien, wurde - et bey 100 Duwaten Strafe unterfagt (??). - Der S nig ſelbſt erfchien immer im Montirung, als ber afe p Dfficiere, mit denen ex vertraulich umging ; us der Kronprinz wurde ganz für ben Soldatenſtand erjo gen (?*). Aber dies war bey ben Unterthauen be pM eben fo wenig hinreichend ; tiebe für bem Solda tenſtand ju erzeugen, als die Werbungen birmeichten, das Peer vollzählig zu erhalten; unb bes6afó uten Swangtmittel eintreten. Anfänglich hatte das Mifitar tut freye SBerbungen gehabt, unb fonnte bis brepéis E 6aler Handgelb geben s aber Abneigung des Buͤrgers und- Sewinnfucht ber Soldaten. erzeugten ſchreckliche Go waltthätigfeiten, woben Menfchen umkamen ober vec kruͤppelt wurden (3). Vergeblich wurden gewaltſame Werbungen anterſagt (7^), weil weber Strafe ned Strenge bem Befehle des Königs Nachdruck gab; unt allmauͤlig nahm ber König ben Grundſaß am, jeder maͤnn⸗ 1 liche Einwohner feines Staato, (ey, ohne Ruͤckſicht auf ben Stand ſeiner Eltern, zum Soldaten gebehren. Hierauf baute er ſeine ganze Cantonwerfaſſung. Syebes Infanterieregiment erhielt fuͤnftauſend, jedes Cavalle⸗ rieregiment 1800 Feuerſtellen. Dieſe wurden wieder . wntet bie einzelnen Compagnieen vertheilt, fo bag ber Compagniechef feinen Abgang aus deu Bewohnern ber ihm angewiefenen Senerftellen erfegen fonnte (77). Bald — die "e Beſtimmung, " Buc bie —— (33) TE com r4 May 1718 (24) Verſ. einer Schilderung von Berlin, TH. 4. .e. 23.73. (25) Landtags : Befchwerden von 1714. (26) 9Datent vom 9 Muy 1714 (27) Verordnungen vom ı And 18 er 1733. dom Jahr 1701. Bis i040. ^ 3999 bet Ablichen nb ſolcher Vaͤter, bie 6 bis ro,oco. Tha⸗ ler eignes Vermoͤgen nadymseifen könnten, vonber Tanı torpflichtigfeit befreyt werben follten (75); und ba ein — Mangel an Theologen entfiend;, fo vourbe ber Koͤnig das hin bewegt, alle: Predigers s Söhne, welche Theologie - ffubiten, und alle Theologen, welche Seugniffe bee Flei⸗ Ges unb guter Sitten benbringen fbnnten, und unter- neun Zoll wären, vom Soldatenſtande pi befregen (*). ‚Der Einfluß, den ber. Golbatenffanb auf das ganze fanb erhielt, erzeugte bald bie nachtpeiligften Jol⸗ gen, Jeder Öffieier, aufs geringfte beleidigt, erQielt big. Mittel, haͤubliches Gluͤck unb. bie Ruhe getrüben. Der — ^. Eipenmägige fonnte (id) bereichern; unb das ganze fan. fitt vorzüglich durch ben Misbrauch dieſer Einrichtung - gen, ben ber Zunftgeift ber ign immer umgebenden Milttäirperfonen bem Auge des: Koͤrigs verbarg. Die Eltern der Soldaten fonnten von bm Hauptleuten will Tührlich gebrandfchagt werben; ſelbſt die Erlaubnig zum Heirathen wurde von den Hauptleuten verfaufts amd waren nur für einen Theil der Beute einige große: Aus⸗ länder angeworben, fo wurde, voerm gleich darüber mariche Klage angebracht war, diefes bod) wegen der Verwendung ber Summen von ben Vorgeſetzten überfe ben, unb das fefe zufällige Verdienſt des glücklichen MWerbers gab nod) uͤberdem Anſpruͤche auf Die Gnade des Monarchen Q*) Ein fechgigjäßriger Saufmamm ju Magdeburg follte, - um Geld von ihm zu erpreflen, mit Gewalt Soldat werden, unb es fam barüber ju eis nem (28) Castoneegfement s vom r5 September 1733. | (29) Edict vom 14 October 1737. (30) Betracht. Über bie Rriegstunit, Ih. s. C. 123. 124 Do; 356.2 Zunßzehntes Buch, nem Gefecht: mif den Buͤrzern, wotin achtzehn Solda⸗ tm ſchwer verwundet wurden. In ber Srafſcheft Wiart übesfieten ſchon bie Soldaten waͤhrend beo Gottes dienſtes bie Kirchen, um ſich der. großen beute zu be⸗ maͤchtigen; unb ba bie Bürger Gewalt mit Gewalt ver; trieben, fo wurden fie einer großen Gelbilrafe unterwor; fen, wovon. fie bie Zinfen bezahlen mußten (3). Der diferte Perſonen verließen ben Staat, und Berlins Ent, vblkerung, bie dern Könige fefoft ind Auge fiel, veran⸗ faßte ihn zu. Milverungen fée bie Einwohner dieſer Stade (7°). Und damit bet gum Dienft bewegte Aus laͤnder etwas am Bevoͤlkerung beytragen möchte, wurde . 9m nicht geſtättet, den Reſt feiner Tage im Vaterlande zu beſchließen, ſondern ſeine Entlaſſung aus dem preußi⸗ ſchen Staate unterſagt (22). Ueberhaupt aber ſuchte ber Koͤnig das Austteten bet Cantoniſten mit ber ifm innen Gewaltſamkrit zu Gimberi, . &te wurden für ehr: Ves erklärt; ihr Vermoͤgen follte-elngezogerr werben; El⸗ tern und Verwandte für fie verantwortlich feyn; und wenn man ihrer habhaft würde, follten (te mit teibes, imb Lebensſtrafe belegt werben (3f). Denn jedem, der einen Deferteur anhalten würde, wurde eine Belofnung von zehn Thalern ausgeſetzt (6). Wer einem Unter Dfficier ober Gemeinen aufer den Thoren begegnete, war verpflichtet, (id) feinen Pag zeigen zu laſſen, "oder verfiel ſelbſt in ble Strafe ber Defertion. Den Offideren mut ‚den im Betroff ber Paͤſſe Vorſichtigkeitsmaaßregeln ge⸗ boten, " (31) Verſuch ron Berlin, Th. 4. ©. 100. 10r. (32) Ebend. ©. 38. 39. ugb 243. 244. ^ (33) Edict vom 14 Februar 1721. (34) Edict vom 19 Februar r21g. (45) Edict vom 5$ September 1216. | ^ P dom Sjejr 1701 bis i740. — 399 — te unb ble Macht vor jedem Ausmarſche mußten Wirth: und Gefinde bie Einquartierten bewachen; . ente tamen (ie, aber demohngeachtet, fo mußte der Ort, wo je entipid)en waren ‚ die Deferteurs dem Regiment erfer ben, welches. bis dahin Execution zuruͤcklaſſen ſollte. Das Milttaie konnte, . auf den bloßen Verdacht bey Nachtäfigfeit, bie Dónigfeit des Orts verhaften und als :Agreftanten mit (id) nehmen, und biefe follte Durch Bımmarifchen Prozeß auf bloßen Verdacht, wenn fie nur einigermaßen gravirt wäre, mit Geloftrafe, und ſelbſt zehnjaͤbrigen Beftungsftrafe befegt werden (2°). —. . . Bear Metrachtung hiefer virien -unermübeten und gum Sbeil oͤußerſt harten Maaßregeln ur Errichtung und Erhaltung des preußiſchen Milisairs drängt (id) . von feibit: bie Frage auf: welche Vortheile die Menſch⸗ heit ugd ber Staat davon' hatten? die folgendes zum Theil beantworte; Friedrich. Buben, Lebhaber des Soldatenweſans, unb Fuͤrſt Leopold von Deſſau, Sols bat mit Leib und Seele, hatten ſich beide uͤberzeugt, ety ſterer, bag mur Geld und Soldaten einen Rang unter den Maͤchten Europa's geben; letzterer, bog entſchloſſe⸗ uet Angriff und raſches faber und Feuern das Schickſal ber Schlachten entſcheide. „Beide, mit bes. Geiſtesbil⸗ dung von Ritern aus ben Fehdezeiten, ſtimmten überein, aus dem preußiſchen Heere etwas Außerordentliches zu machen; und alles im Staate wurde dieſer Idee aufgeo⸗ pfert. Durch bie Werbungen kamen viele rechtliche Männer, Kuͤnſtler unb Handwerker ins preußiſche Heer, und das Cantdnweſen brachte ſichere, geſittete, zum Theil mit Vermögen und. Eigentgum verſehene Menſchen un» -— Led 398 Zunfßehntes Vuch, unter bie Muſkete. Durch bie Beurlaubungen wurden nicht zu viel Haͤnde dem Ackerbau entzogen, und durch Nachſicht gegen Anmaßungen des Beurlaubten unb Be⸗ guͤnſtigungen des Soldaten, auf Koſten des Bätges, ward Selbſtgefuͤhl und Stolz aud) dem gemeinen Mann eingefloͤßt. Die Officiere, groͤßtentheils von Abel, Folglich ſchon durch ihte Geburt miteinander verbunden, belebte bie Hoffnung, als Höhere Dfficlere für Verhͤltnifſe unb Duoͤrftigkeit des Subaltern entſchaͤdigt zu werben. Das ganze militairifche Aeußere und:die Herablaſſung bes Kb nig; bie wirktiche Gewalt, weiche der Officier Im Hin ben hatfe,-erzeugte fefte Unhänglichkeit für (einem Stan. Ein jeder unterwarf (id) daher ber Suborbination um ffvengen Zucht, ohne das geringfie Murren; und die Eigenſchaften der vortrefflichſten Heere jedes Zeitalters, GBGemeinſinn und Zucht, erhoͤhten ben Werth des preußi⸗ (en Heeres, welches bey ehrenvoller Armuth weder Qn zu vite Beduͤrfniſſe, nod) das Leben höher als bie Ehre zu ſchaͤtzen gewoͤhnt war. - Cim Betreff ber Sractif : fat man wenig; blos einiges Ueberflüfige ward amtet; faffen, bas Benbehaltene mit ‚größerer Aufmerkfamfeit geuͤbt. Der ſchoͤne Anblick eines gut gekleideten ? .fchneil erxerecirenden Heers, machte unaufhoͤrliches Gperciren, begleitet ‘von ber „größten Strenge, zur Gewohnheit. Die Einführung des eifernen Ladſtockes; Derbefferung "der Bajonnette; Abfchaffung:des vierten Gliedes; am ßerordentliche Schnelligkeit 6eym Feuern; Puͤnctlichkeit und Gebuf — waren die Eigenſchaften bes preußiſchen Heeres, unterſtuͤtzt von uneingeſchraͤnktem Selbſtvet⸗ trauen auf eigene Ueberlegenheit ). (37) Betracht. aͤber bie Kriegekunſt, Th: x, © 135 Bid 134- ( / tom jahr 1701 Bid 1740. ^ 399 Wixiel Friebrich bet Große mit. biem Serre für _ ven preußifchen Staat leiſtete, bedarf Feiner Auseinans vrfe&ung; ob.er,-ofne bies zu thun, fo viel für bie Nusbitrung feines. ganzen Volks geleiffet, fo viel auf Deutſchland, ja auf ganz Europa, und hiedurch für ie Menfihheit gemürft Haben würbe, läßt fid) ſchwerlich behaupten; unb imfofern die Leiden unſerer Borfahren, [o wie’ die gewaltfamen Mittel, nicht mehr gefäßlt mers ben, fondern zum Theu verzeſſen find, Kann: fich unfer Zeitalter mit Dankbarkeit an Friedrich. Wilhelm ben ers fien und die Ausbildung feines Heeres erinnern. . Zar: Anwerbung und Unterhaltung biefes fo großen Syetresi Gebutfte der König, im Verhaͤltniß zum Blächens Inhalt feines Staats, außerorbentlicher Summen, weil es nach. dem damaligen Werthe bes Geldes vorzuͤglich bezahlt wurde. Denn nach den Birtualientaren, welche jährlich in Preußen entworfen wurden, blieb ber Schefo fel Etbſen, Gruͤtze und Graupen, aud) in folchen Jah⸗ ten, worin die Lebensmittel vorzüglich galten, immer unter einem Thaler; das Pfund Brodt flieg auf einen, das Pfund Rindfleiſch auf btep, das Pfund Schwein, fleifch anf. vier, bas Pfund Butter auf neun Grofchen, und der. Jufanteriſt erhielt täglich ſechs, ber Cavalleriſt achtehalb ſolcher / preußifcher Groſchen. Gut, wie ber Sold, war aud) die Bekleidung und Bewaffuung bes Sofdaten. Der König mußte das Gelb. dazu nicht blos herbenfchaffen, fündern auch die väterlichen. Schule ben tilgen.. Zum legtern reichte nicht nuc bet Verkauf bes prächtigen Hausraths, bet Edelſteine und bes Mars falls Hin, fondern die Summen, die ber König gleich bey finem mu new jöfte, legten auch den . fen - l 400 3 Funflehntes Buch, . . tttm Grund zu feinem hinterlaſſenen Schuß C^. . . Diefen zu vermehren und alles zu erhalten, frebte «t, Fleiß, Sparfamfeit und Ordnung ſelbſt zu beobadten and überall zu verbreiten. Lim den Staat vet Zerplt terungen gu fichern, verpflichtete er ſeine Machfolgr, feinen Theil deffelden (?? ), nicht einmal Domainer, zu veräußern; hob allen Unterſchied zwiſchen Chatul- Domamen, und Tafelgütern. auf; und wenn er gleich alle Beräußerungen feiner Nachfolger für nichtig erklärte, . fo erlaubte er inen bod) durd) eine nähere Beſtimmunz Domainen ‚gegen anbere Grundſtuͤcke gleiches Werthe vertaufchen . zu’ fonnen (*) — Gr felbft vermehrte in ' Syteufen (sine Domainen. burd) ben Ankauf vieles Geh ter; bewegte and) die Samifie bez Grafen Truchſes, itm | . bert Zoll gu verfaufen, ben feine Borfahren biefez So milie für bie Anlegung bes Friedrichsgrabens auf demſel⸗ ben zugefagt Hatten. Der Kaufpreis, ben ber König fir biefe Grundſtuͤcke zahlte, war zuweilen anfehnlich, ^ fand abet aud) oft nicht mit ben Gruukflüden in ver . Bältnigmäßigen Werth, unb bie Eigenthümer wurden oft gegen ihre Wuͤnſche zu verfanfen genoͤthigt. ‘Der König ſuchte oom Zuftande feiner Domainen umb feines fgnbe& genau unterrichtet zu werden, arbeitete fleifig ſelbſt, und um alles genauer überfehen unb ausführen zu fonnen, unterwarf er alle Bilitair», Kirchen», fenes, Finanz» und Zuftizfachen ſechs Miniftern, wovon jeder - . ein befonberes Departement erfielt (^). Auch alle Eis MEIN wozu — gorft«, Poſt⸗ und Bergwerks⸗ ſachen (38) Diunig, Th. 2. ©. g. (39) Verordnung vom 13 Auguft 1713. . (40) Verordnung bom 17 Dctober 1713. (41) Verfuh von Berlin, Th. 4. ©. 15. tont TES 170 I : bis 1740.. . 401 fachen gegábIt wurden, wurben unterm 27 Mir 1713 bem General ; s Sinanzbirectorio unterworfen, welches aus dem bisherigen Dberbomüinenbirectorio und der Hoffammer gebildet wurde (**). Sin. ber Folge wurde auch, damit ber König feine Eihfünfte und Ausgaben beftimmt beurteilen fónne, die Generafredjenfammet errichtet, welche unter dem König ffanb, und bie Auss - gaben und Einnahmen genau controlliren follte (*%); das Gmeraldirectorium aber erhielt, im Betreff feiner innern SBerfaffung, manche Veränderungen, unb wurde, - unter dem Boriiß der. Minifter, in verfchievene Depars _ tements getheilt (**). Da e8 aber mit bem Generals commiffariot beftändig in Streitigfeiten gerieth, fo wurde im Jahr 1723, durch Bereinigung beider Gollegien, das General » Ober » Finanz » Krieges ^ und Domai⸗ nen » Directorium geftiftet (f), bie verfchievenen Depars tements deffelben angeorbnet, übereinjtimmende Grund⸗ (áge bey allen Stammern eingeführt; unb bie Finanzen bes Koͤnigs erbielten num eine folche Regelmaͤßigkeit, tag Kirchen, Schulen unb Bürgerhäufer‘, in Preußen ganze Städte auf Königliche Koften erbaut, Befeſtigungen angelegt ,. und die Armee vergrößert werben fonnte (*^), und dennoch der Schatz einen Ueberſchuß behielt. Aber von einer andern Seite trübte (id) biefe Ausſicht. Die flatfen Werbungen, die Einführung der Accife, woben (42) Qbenb. 25. 5. e. . 9. (43) Synftruction vom 16 Junlus 1717. ^ (44) Verordnung vom a1 Februar 171 2^ unb 4 febr. 1720. | 5) Verfuch ic. von Berlin, $5. 5. — und Patent vom 24 Januar 1783. . * (46) Verf. von Berlin, Th. 5. €. 21 — 2% Geh, Pr. 6.80. , &e . (d weder . 1 4 J 4 \ - ‘402. Funßzehntes Buch, weder auf perſoͤnliche fage unb Berhäftniffe, wed af ‘Privilegien und Provinzialverfaffung Ruͤckſicht genen men wurde, und bie firenge Rüge jebes Widerfprut?, hatte anfänglic Traurigkeit, bald Auswanderung jı Solge, woburd) Mangel an-Menfchen, in mande Provinzen ein Gefbmangel entfland, bis Dinge, tit man inf Entftehen für unleidlich hielt, durch Gewohnhei ipe Druͤckendes verlohren (f7). Manche barunter wur ben in der Folge ſelbſt als Wohlthaten betrachtet, un * zu: fegtern gehörten vorzüglich bie Deränderungen in Betreff des tehınvefens. “Der ſonderbare Gedanke, c nen alten Namen nidyt durch das Verdienſt aller vera, bie ihn führten, fondern baburd) in Glanz zu erhalten, daß einer der Brüder alle vátericbe fánberepem erbtt, indeß bie jüngern Soͤhne des Hauſes darben mußten, ober beym Mangel alles Vermoͤgens Syinberniffe fanden, ‚ihre Zähigfeiten zur Ehre der Samilie geltend zu machen, bie Töchter aber mehrentHeifs in Ehelofigfeit fehmachten mußten; dies Syſtem, vom Borurtheil geheiligt unb von bet Natur vermorfen, hatte (id) deßhalb erhalten, weil - man ihm, wie allen Dingen, bie aus bem grauen Alter thume herſtammen, einen befondern ungcórüften Werth benlegte, Die ältern Söhne des Haufe waren für den Beſitz ihrer großen fánberepen zu Kriegsdienſten ver pflichtet. - Das Bewußtſeyn, ein großes Eigenthum ji vertheidigen, fonnte frepfid) ben Muth erhöhen; abr feitdem der ritterliche Harniſch nicht mehr gegen bie Ku gel deckte, bie auch der Feige aus der (eue abfenden fonnte, waren biefe Rıtterdienfte bem Staate nicht meft fo vortheilgaft wie ehemals, weil je$t nicht mehr Muh - des 447) Ebendaſ. Th. 5. €. 1 di 7. - — boni Jahr £201 Bid 9740. :. 403 . des Gingdnen, fonbern Menge ber Feuergewehre die vagi ent(djieb. Der Koͤnig hob deshalb auch ade Letzusverbindlichkeit auf, erklaͤrte die Lehngäter fuͤr erbli⸗ ches Eigenthum ihrer Defiger, ‚und berlangfe, ba der - prenfijd)e Adel in. bere Aemtern zufaiumenfommen, unb - ſeine Borfchläge über ninen. jährlich: su:enszichtennen Se non einreichen (ole (*). Der König: fandte deshalb im Jahr 1732 eine befonbere Gommifi tott.in$ Land; erklaͤrtq alle Sehne fuͤr allddial, mit Ausnahme derer, die auf pot Augen ſtuͤnden, ober. wörguf fion Erfpectanten, beſtellt wären; erlaubte den Zamitien, beſondere Ders - gleiche wegen ber Erbfolge unb übrigen Samilienangelee genheifen zu entwerfen; :veruflichtete ſie Aber, folche ente. - weder. dom - Könige beftätigen, oder in ben Aemtern worin ihre Guter lagen, ingroſſiren jt laſſen: und bera ſprach zugleich, den beſtimmten Canon nig -zu. erhän ben (*2). Die Ingwoffation wurde in der Solge aug ausprücklichen Bedingung ver Gültigkeit gemacht, aud) folten: alle, denen ein Nachtheil daraus erwachſen Fönnteg in den Familienpact willigen, und ein Eremplar beffelbet . im Regierungsarchiv beponirt werden. In ber Regeh follte fein Geld aus- bem Verkauf eines Lehns Lehns« ftam bleiben. Difpofitionen in tehnsfachen follten ale gültig angefehen werden, unb bie Grundſaͤtze, mornady künftishin in Betreff ber tehngüter, ‚über bie fein be» ſtimmtes Familienpact ftattfände, entſchieden werden ſollte, wurden feitgefeßt Gand mM Sea — PE (48) Berlage $ GERIT (49) Beylage 9. í (50) Gonfitueion und Verordnung, mie e8 nad) eingeführter Allodificarion der bisherigen Lehne Im Preußen gehalten . werden folle, vom 3a October 1738. — 404 - - . Quhfjebateà ch, Dieſe Eineichtungen, "in: Betreff. bet. feGnaáter, vermehrten bie Sóniglid)en Einkünfte, und alle Abgaben famen nan ouf einen regelmäßigen Fuß. “Die bred) den fonbfaften bisher eingenommenen Dewilligangen hatten mehrentheils nicht bie Wuͤnſche ber Regenten befriedist, bie: (id) bey brüdfenben Bebürfniffen durch SDerpfánbung Son fänderenen tine oft zu theuer erfaufte Hütfe ver fhafften.. °- Die Bewilligungen waren. ganz vom ben Bänden und dem Einfluſſe abhängig, deu fich der Zürft za verfchaffen wußte, ‚bis ein flehendes Kriegsheer bem MWillen des Färften Nachdrud gab. Friedrich Wilhelm der Girofe, ber Häufig unbewilfigte Abgaben ausſchrieb, teránberte ble Geftalt der SRenten im Jahr 167 5, inbem et einen Rammenmeifter und einige Nechnungsräthe ans feste, ftiftete im Jahr 1684 tie Kriegskammer, bie im Jahr (714 den Namen einds Semmiffariaté, unb 1723 ber Krieges, umb. Domainenfammer erfielt. Dem cheine nach fanden die flántiftben Bewilligungen nod) ffatt; doch bfieb ihnen elgentlid) nur das Recht, die Abgaben ju vertheilen,, weil fie bie vom Sandesherrn ge⸗ forderte Summe fchaffen mußten, bie immer höher flieg, and durch Kopf» und Dieh- Steuer, Abgaben von ben Huben und der Eonfumtion herbengefchafft wurde. Dieſe - Abgaben erreichten durch Vervielfältigung ihre größte Höhe, auf der fie ber fanbesferr zu erhalten ſtrebte. Die Kriegsgefälle tourden von bet Srieg&fammer einge | zogen, fo daß bie Domainenfommer . in der Mentey baran feinen Theil nahm, bis im Jahr 1715 bie Ger (lait. des Eontributionswefens verändert wurde. Dar mals machte Graf Truchfes von MWaldburg ben Bor flag, tie Hnpeaegen d claſſificiren, die vielen Abga⸗ Rte dolos ; ben ‚vom Jahr t7or Bid 17310. 403 ben gu verdinfathen, . unb bie ftehenbe Abgabe des Gene tal « Hubenfchofles einzuführen. . Der König genehmigte _ biefe Vorſchlaͤge (9)5 vergeblich proteſtirten bie Stände dagegen; und.da (ie ben Vorſchlag des Königs, ihm jaͤhrlich beſtimmt 250,000. Thaler zu fithern, nicht eins gehen wollten, fo murbe ber Pian des Grafen Truchfes durchgefegt. Die Abgabe fiel höher aus, als der König geforbert hatte, ber nun aber im Jahr. 1723 die Verſi⸗ cherung ertheilte, daß biefe Grundſteuer nie erhöht wer⸗ ben follte (3). Da -Diefe Abgabe blos das platte fand anbetraf , fo hatte man fchon für bie Städte bie Accife, eine andere Befteurungsart, gewaͤhlt, bie (eit bem Jahre 1657 ununterbrochen flattfand. Die Klage des Land» manns, Daß er beym Ankauf feiner Beduͤrfniſſe einen Theil. von ben Abgaben des Staͤdters mittragen müffes Streitigkeiten der Dberftände mif den Städten, unb ber Glaube ber fe&tern, weniger entrichten zu dürfen, - wenn fie ihre Abgaben befonders zahlen würden, erzeugte jene oft beruͤhrte Trennung unter Preußens Ständen, welche bie Macht ber Stände felbfk ſchwaͤchte. Im Jahr 1626 wurde der Tarif betraͤchtlich erhoͤht, und allmaͤlig zog der Landesherr die ganze Acciſe⸗Einrichtung in den kleinen Staͤdten an ſich, die jetzt von den Ober⸗ ſtaͤnden nicht mehr vertreten wurden; unb Koͤnigsberg⸗ das ſeinen Abgabenantheil beſonders zahlte, ſah es nicht ungern, wenn hoͤhere Beſteurung der Conſumtibilien in ben kleinen Städten bie Verkaͤufer nad) Königsberg zu geben reizte. Di⸗ kleinen Staͤdte ſetzten indeß noch die Ce3 Ren⸗ (52) Gieneral s Hubenfhoß » Patent vom 26 — 1716. | (52) Notijen von Preußen ©. 214 — 238. ⸗ J ' 406 » Zunfehntes Buch, Menbanten , und bie Mecife warb auf ben Natähäufern eingenommen; bie Kriegsfammer dber nahın bie Med» nungen ab, und übernahm in der Folge bie Accife auf eignen Schaden und Gefahr; erhöhte nim die Acciſe Saͤtze, bie vom Baden, Brauen und Schlachten aus genommen, obne fernern Widerfpruch; unb (eit bem Sabre 1731 ward eine ganz neue Cinrid)fung einge führt (#3). Königsberg war indeß unmer zu einem groͤ⸗ Bern Abgaben: Betrag bewegt worden. Dieſer über flieg die Einnahme von der Accife; bie Stadt war ge zwungen, Schulden zu machen, und enblid) im Jaht 2709 bem Monarchen die Accife » Einnahme zu über . faffen, der nun nod). zu Königsberg bie Officianten ein feste, und im Betreff biefer Abgabe feiner fernern Eins ſchraͤnkung unterworfen war. T Die Tranffteuer ober Bier⸗Acciſe wurbe als eine fefonbere Abgabe betrachtet; fie (tammte nod) aus den Beiten des deutſchen Ordenb, und war allmaͤlig ſo hoch geſtiegen, daß im Jahr 1692 zu Koͤnigsberg fuͤnf und . brepfig Groſchen von der Tonne Bier gegeben wurden. Sie wurde tm Jahr 1721 aud) in ben Fleinen Städten . eingeführt, und feit dem Jahr 1739 nicht mehr als bes ſondere Abgabe, fondern mif ber Accife zugleich eingeho⸗ ben; in Königsberg aber, two diefe Tranfiteuer deßhalb eingeführt war, um ben Ausfall der Acciſe zu decken unb bie ſtaͤdtiſchen Schulden zu bezahlen, nahm ber König im Sahr 1724 die Tranffteuer vötlig_an (id), welche in ben fe&ten Jahren zwanzig taufenn cce frug, unb bezahlte dafuͤr auf einmal die Schulden der Stadt, wozu 30,000 ale erforderlich waren. Die | (52 Ediet vom x5 Märj 1721. / E ^ .- e . 2 oom m Jahr ı 1701 bis 1740, 407. Die letzten ber Steuern, welche ber onig auf be flimmten Fuß feßte, waren nad) Aufhebung ber Lehne die — Ritterdienſtgelder. Sie wurden bey größern. Gütern auf zehn, ben Eleinern auf ſechs Thaler fechzig Groſchen von jedem Ritterdienſte jaͤhrlich beftimmt. Der Allodi⸗ ficationssins wurde bey dem Mannlehn - auf drengig Srofchen von der Sube; ‚bey fe&nen zu beider Kinder Nechte auf zwölf Groſchen preußifch beſtimmt. Bey ber Einführung des Zinfes felbft follte nad) bem Willen des Königs auf die Güte des Bodens und auf bie Gele genheit zum Abfag der Erzeugniſſe Rädjicht genommen werden; aber mad) diefen gerechten Grunbfägen wurde bey der eriten Einrichtung nicht immer verfahren, unb es findet daher im Betreff diefer Abgabe manche jet uns | erflärbare Ungleichheit ftatt. Men Gólmerm und Königlichen Immebiat » Uns terthänen ward mod) eine andere taft auferlegt. Sie hatten die Neuterey ind Quartier nehmen müflen, - woes von ber Adel befreyt war. Den immer fleigender Ver⸗ mehrung ber Reuterey wurde bie Abgabe beträchtlich, fo daß ſieben und brepoiertel Huben einen Reuter unterhals ten mußten. Im Jahr 1720 wurde bie Reuterey in bie Staͤdte verlegt; dagegen der fanbmann, ber Einquarties - tung zu nehmen verpflichtet war, ber Zahlung bet Fou⸗ tagegefber unterworfen, bie feit dem Jahr 1723 anf bie Hälfte des General: Hubenfchoffes beftimmt wurde. Und tie Servisgelder für bie Epeifung ber Neuterey wurden jener Hube mit ein Thaler brepfig Grofchen auferlegt. Diefe verfchiedenen Abgaben wurden alle unter dem Namen des General, Hubenfchoffes begriffen, und die Entrichtung diefer einfachen unveränberlichen Abgabe , €c 4 Zu a. er - | 408 o Funfjehntes Bud, in verfchiebenen Terminen beſtimmt (59). Außer diefe Grundſteuer wurde and) noch eine Perfonalabgabe ein peführt, inbem alle Eigenfäthner, Handwerker, ie sänger unb Saglógner, weldye nicht ſchon bie Abgabe des Kopf» und Hornfchoffes an die Srundherrfchaft erie gen mußten, foldyen nad) beflimmten Girunbfáfen an die Kreis s Eontributionscaffe abzufragen verpfüchte "wurden; und alle Gollmer, deren Grunbeigentfum we niger al& eine Hube betrug, Gärtner der Prediger, und ' Schmiede, bie bisher nur Grundzins entrichtet hatten, - wurden biefer Abgabe unterworfen, bie nach einem jähr lid) neu angefertigten Verzeichniß eingehoben wird (**). Dagegen hörte manche lächerliche und ungwechmiäßige | Abgabe völlig auf, wie bie bet Perucken ⸗ und Karoſſen⸗ * fleuer, welche im November ı7 17 ihr Ende erreichte (55), T und im Jahr 1721 wurden felbft einige Steuern in Preußen etlaffen (37); der Ausfall aber wurde burd) manche indirecte Abgabe hinreichend gededt. Das erhöhte Stempelpapier wurde allgemeiner eingeführt (59) , ‘wovon aud) die Armen nicht einmal bes freyt wurden (59), Die Spielcyarten wurden bet Stempelung unterworfen (°°). Härter als diefe Abgaben hielt man in Preußen ba3 Monopol des Hallifchen Salzes. Ben der Menge ein | gefalzener und geräucherter Fiſche, bie im tande verzehrt, und (54) Notizen von Preußen, TH. 1. ©. 238 — 248. (55) Ghenb. €. 249 biß 262. (56) Beriuch einer Schilderung von Berlin, Ih. + &. 65. (s7) Poͤllnitz Th. ». ©. 171. . €58) Edicte vom 7 Maͤrz 1220. und 22 April i333: (59) Gbic vom 1$ Sebruar 1724: (60) Verordnung vom 9 April und 28 Auguft 1714. \ vom Jahr 1701 bis 1 740. | 409 unb bes, eingelalzenen Fleiſches welches jum Theif aud, geführt wurde, fatte man bie Vorzuͤge des Seeſalzes Tennen gelernt. Es war durch feine Schärfe und wohl⸗ feilen Preis beliebt geworben; eà wurde aber fein Ger brauch vom Könige vollig unterfagt, indem- er zugleich * ben Gebrauch des Haltifchen Salzes gebot.(%). Der . fDerfauf des ausländifchen Salzes an die Polen wurde geitattet; aber der Verkauf einer einzigen Mege an eiy nen preußifchen Unterthan follte durch zehnjährige Des ftungöftrafe, und bey, Wiederholungen durch ben Salgen | gebügt werben (7^). Und derjenige, bey bem man nad bem erften Jung 1723 nod) fremdes Sal; finden würde, jollte nad) diefem Geſetze beſtraft werben (^3). Ja es twurde bie Strafe fo weit gefchärft, bag jeder, ber eig fotf fremdes Salz gebrauchen würde, mit bem ‚Strange ° beftraft werden füllte (*); und fefóft, wer das Salz aus ben Heeringsachteln gebrauchen würde, follte mit biefer Strafe belegt werden (55). Da dies alles aber ' ben Debit des Königlichen Salzes nicht finfünglid) et» weiterte, fo wurde jeder Familie, im Verhaͤltniß zu bent Derfonen , welche fie enthielt, und zu ihrem, Viehſtande, ein gewiffes Salz angefchlagen ; unb wer diefes nicht ab» nahm unb feine ftatthafte Gründe anführen fonnte, ſollte das erſtemal vierzig, das zweytemal hundert Streiche mit einem zufammengedrehten Strict erhalten, beym dritten» mal aber gehenft werden (^^). Da es aber n bewie⸗ Ce 5 fen (61) Ediet vom 10 Juny 1722. = (62) Edict vom.7 December 1723. und 14 December 1728. (63) Gbict vom 13 Februar 1723... (64) Edict vom 27 November 1724. (65) Edict vom 8 XMuguft 1726. (66) Ediet vom 25 Januar 1229. 1 ano 0. Bunfgehnteh Bud, gen werben fam; dag biefe Strafe jemals für bieles Vergehen volljogen tworden-wäre, fo fcheint dies Seiek, wie mehrere von ähnlicher Strenge, befbalb gegeben ju fen, um von ber Begehung bes Verbrechens zutuͤd⸗ '^o* qufchreden. i Eine andere Erhöhung bet Einfänfie erfolgte duch . den Müblenzwang , wodurch jeder, der nicht bas Privi⸗ fegium zu einer eigenen Mühle beſaß, in einer ihm te ^ Ytimmten Königlicyen Muͤhle fein Getreide zu mahlen gu zwungen wurde (7). Die Königlichen Einfünfte ven den Mühlen fonnten hiedurch ſehr genau beftimme wer den; der fanbmann aber, vorzüglid) ber 2fermere, 5o ſchwerte fi), hiedurch auf manche fehr druͤckende Weiſe bom Müller abhängig gemacht zu fenn. ' Deer König faf es ein, bag linterfhanen, bie fo verſchiedene und zum Theil hohe Abgaben erlegen muß fen, aud) vermehrte Erwerbsquellen nöthig hätten, ſtrebte deshalb überall den Handwerksfleiß zu beleben, und bewegte (con im Jahr 1714 feinen Minifter von . „Kraut jur Uebernahme des tagerhaufes, wozu er ihm Das Gebäude ber Nitteracademie gab. Verſchiedene fpanifche Wollenweber und franzöftiche Eoloniften konn⸗ fen hier (bon i im Jahr 1716 bie für bie Armee erforder Jichen feinen Tücher und Suttergeuge hinreichend liefern. Die verbefferten Färberegen vermehrten bald im Aus lande ben Abfas; viele Menſchen erhielten Beſchaͤffti⸗ gung. Die märfifchen tandftände und ber König unters ftögten durch anfehnliche Capitalia tiefe Anſtalt, und ber Ertrag ward in ber Folge beta Potsdammſchen Wai⸗ ſenhauſe (6 Patent vom 15 Min I 736. = P — Uo 3 . $ont Jahr i7or Bid 1748, 4 ibd zu Theil (7). |. Verordnungen zur- Yufnafıne ber Fabriken erſchienen ſchon im Sape 1714, und in ben — Jahren 1718 Und 1721 wurden bie. deshalb. erlaffenen . Srenbriefe erneuert. "Der König gab nicht bios Vor rechte, fondern hörte aud) gern mügliche Borfchläge an, und beförderte (ie durch Vorſchuß mit und ohne Zinfen, der immer mehr als ertbeilte Monopolien unb Patente ' wirft, . Die Wolle, vormals pad) der Schweiz ind den Miederlanden verfandt, unb verarbeitet für einen ſieben⸗ fach höhern Preig zurüdfgefauft , wurde nicht nur zu Bekleidung des Heers, zu Tuch und wollenen Zeugen verarbeitet, fondern mit Hälfe der Ruſſiſchen Handels⸗ gefellfchaft feineres Tuch und wollene Zeuge, und hier aus Preußen fo manched nach bem Norden, vorzüglich aber nad) Polen abgefest. Zu Königsberg, to jetzt jene Haͤuſer ſtehen, die den Namen ber Czerwonkaſchen Gruͤnde fuͤhren, wurde durch Etienne Neuville, ter (id qud) Stephan Neuſtaͤdter nonnte,. eine Gabrife vou Sommerftoffen, Satmant, Raſch, Serge, Grepon, Tapeten und gezogenen Zeugen ober feinen und woflenen Dammaſt, angelegt. Benjamin Dell, ein fobgerbet aus England, errichtete zu Königsberg auf dem eis dendamme bie nod) jet beſtehende teberfabrif (°?), bie, nach dem Zeugnif von Sadjfundigen, jt ben vorzuͤg⸗ lichften i in Deutfchland gehört (7°); unb zu Pregelöwale um Umte Tapiau wurde in Preußen der erfte Kupferham⸗ mer ins. ca lim ben m días ju mehren, wurben alle Unter⸗ (6 Verſuch. ꝛc. von etin, 15.4. ©. 22— 24. Ub d. 5. (69) ufanus Staat von Preußen, Manufeript. (70) Lndovici Academie ber Kaufleute 1 1292 S5. 4.. €. 2003. = 4 E * LI f a2: (0 Zunfzeßnted Buch, - Untertanen aufgefordert, fid), nad; bem Benfoiel des Königs unb feines Heeres, nur der inländifchen Tücher und wollenen Zeuge, Strümpfe ‚und Häthe ju bedie⸗ nen (7). Diefes wurde bald ausdruͤcklicher Befehl (77; und weil Preußen nicht hinreichende Wollenwaaren lie fern fonnte, wurden biefe dus ben Deutfchen Staaten teb Königs eingeführt; bie Ausfuhr ber Wolle ſelbſt uv terfagt, und Aur der in andern Staaten aufgefauften Wolle das Tranfito burd) Preußen geftattet (73). Halb feidene unb halbwollene Waaren wurden in Preußen zum einländifhen Verbrauch unterfagt. (7%). Gemeine teute unb Diägde follten feine feibene Stfeiber tragen, umb te men, bie bawiber fündigen würben, bie ihrigen auf öfr fentlichee Straße abgenommen werden (7°). Da aber fo mancher, die ein feidenes Kleid anhatte, ihre Stand nicht angefehen werben fonnte, fo erhielt manche Chi «ane ben Stoff zur Entſchuldigung. Die Moralität . beríofr burd) das ben SDenuncignten mit Verſchweigung ihres Namens angebotene vierte Theil ber Strafgefälle; aber verhältnigmägig milde blieb bie Beflimmung , daß der Yermere, (fatt zehn Thaler Strafe, durch ein vier. gehntägiges Glefángnig zur Hälfte ben Waſſer und Brodt buͤßen follte (7°). Um durch geringen Preiß bie Käufer bes wollenen Zeuges zu reizen, wurden alle Höferweiber und ferrenfofeó Gefinde wöchentlich ein Pfund Wolle ju fpinnen verpflichtet, und jede Frau ober Töchter eines | 7 | it» (71) Edict vom 26 April 1718. - (72) Patent vom 13 Dctober 1733. (73) Goict vom 13 Suny 1723. (74) Gbict vom 30 Octeber 1723. 75) Edict vom 6 November 1733. ) Edict vom 5 Aprü 1722. , A || * dom Jaht r7ot DE 1740. 413: Bürgers , die etwas in-rinem taben feil hätte, aufgefors dert, ſich: mise Flache » ober Wollſpinnen zu beichäfftie — gen (7). Meich ben Wollenfabriken Ceffecten (id) aud) elle Metaltfabrifen, vorzuͤglich Stuͤtkzießeneyen und Ge⸗ wehrfadrißen ;_ und vermehote Thoͤtigkeit prog | Ginflu& apf/&Boflffanb amd Beobiferung .(°),. König Dette aud (don fruͤh die Befoͤrderung des Fern difchen Seihenbaues agp ble Anpflanzungg ber. Maulbeere báume gu vᷣtfordern geſtrebt (77) wovon er abex in bes, Folge abging3; und eim ſtrenges Verbot des Gattung (4^), follte bei florae) un. bie Sabrifatign ‚der Leinwand, vermehren. . €: hartfeilgaft-biefe Unternehmungen des Könige, von einee Seite waren, ; fo ftand ihnen Hoch mondes: Hinderniß im Wege, unb manche lóftige- Solae vurbe. aud) dabey fuͤhlbar. Der König hatte zwar den Co⸗ Ioniften. und ihren, Soͤhnen Befreyung nom: Soldas, tenftande 4ugefagts aber jeber von beträchtlicher Größe: blieb ber iff und Gewalt ber Werber ausgeſeht. So, - fand der zwoͤlfzoͤllige Kaufmann Collin, ein Srangofe zu, - Koͤnigsberg, nicht. eher Sicherheit, afe bis ihm fein. Schwager di Han be Sanbün einen Paß als Beurlaubp tem vom Mesimente des Sronprinyen verfchaftte.. Der Befehl Des Königs, bag bie abrifanten-bem Ort ihrer, . Miederlaffung nicht wieder verlaffen follten, erregte beg vielen Wohlhabenden ein Mistrauen; und hereinwans- bernde bum mißbrauchten das Zutrauen unb den . Bor (77) Edict vom 14 —Ó— 1723. tx (78) Verſuch einer Schilderung von Berlin ©. 55. (79) Gbict vom 13 December 1716. ; (80) Edict vom 13 November 1221. — , , ! A 414 C O'Sunfiebnna Buch, Borfſchuß des Königs (T5) „berpieunch mifftrantif i Macht, it feineh Unterffügungen fparfam?e vrbe, (C Ser. günftige Fortgang ſeiner militatrifd)en er bungen brachte ihn auf den Eurfall, andy abrifanta werben zu laffen. Dem Bruder meines ‚Großvater; fourbe Died ben einer Reife durch Deutſchland, - Die Nie Derlande und Frankreich, zum Zweck gemacht, ber nady Der noch als Greis mit der le6fhfteffen Ruhrung beklagte, manchen brauchbaren arbeitfämen Mann ,- durch une füllte Zuſage, ungluͤcklich gemacht za Haben. Met noch (djacete-atlen Einwahnern des Staats ole Gtrencr, — womit nach futger riff das Tragen oder der Sebrauch eines auswättigen Zeuges unterſagt, ober peinliche Der hutſamkeit jur Pflicht gemacht wurde. So fotite ſich jeder auf bem Sande wohrenbe: durch Das Atteſt des Schneiders fegifimiren , daß die fioreen feiner Bedienten in Städten und nicht auf bet ande gemacht wären (??), und wer acht Monate nad) Publication des (Ebicf8 nod gedruckten oder gemalten Eatlım in Kleidungsſtuͤcken oder Meublen beſaͤße, follte mit 100 Thaler Baar, und wenn er dies Geld nicht anftreiben fbnnte, mit bem Pranger beftraft werben (53). Um durch ©:trafgefäle zu gewinnen, wurden die Hausfuchungen häufig. Fiffäle hatten baben reiche Grnbten (°); gelnfüchtige Menfchen wurden, um von den Denunciationsgebühren ihren Xv theil zu erfchleichen, zu Derräthesn an ihrer Herrfchaft, Steunden und Verwandten. Hiedurch erſchlafften die 2 | ; : heis GD Poͤllnitz ©. 91. und 92. — Verſuch ⁊xx. von Berlin (8 2) Edit vom 26 April 1718. (83) Edict vom 18 November 1221. (84) Verſuch xc. von Son "me i 502. - vom " P ird bis 1940, 41 E — Bande; Mißzerauen und Artzwehn ſchwaͤchten den offnen redlichen Nationalchavacter, uiñn ſo mehr, du Betrug und Verraͤtherey, vont Geſetze gebilligt, nicht‘ mehr Dusch Neußerungen allgemeiner Verachtung beftraft- werden fonnte, Doch erhiekt der Koͤnig Diebutd) einis, germaßen feinen Zwick, bag er durch vermehrten Fleiß‘ ben Erwerb feiner. Untertanen und ben Seldumlauf mehrte;, bet ben ber Sparfamfeit des Hofes und ber ihm nachabmenben Unterthanen auf mancher Seite zu for. den anfing |... 07€ , Bey feineni Befbreben ; bie Fabriken auf dem ani gezeigten Wege zu vermehren, fchien er e$ dennoch eio zufehen, bag fein.tand ,^ 6e bem Mangel vieler infánbbi fcben rohen Producte, fein Fabrifenftant werden fohne,: fondern. der ungleich ſichtere Erwerb des Ackerbaues, Hauptaugenmerk bleiben müffe. Er (irebte biefen zu 4 vervollkommnen, unb verwandte deshalb bie größte 2lufo: merffamfeit auf bie Bewirthfchaftung eigener Domais " nen: Das Erbpachtsſyſtem war (eit 1716 völlig aufger- geben (#5), und bie pachtloswerdenden fánberepen wur⸗. ben durch ein gedrucktes Publicandum neuen Pächtern: ausgeboten. Für bie neuen Berpachtungen forgte vote züglich feit dem Jahre 1720 der Minifter von Görne. .- Beranſchlagungen, die (id) auf beftimmte Grundſaͤtze gründeten; pünctliche Ausmittelung des Werths und . Ertrages der Girunbffüde, unb nicht mehr eine bloße ticitation, feiteten bey ben Verpachtungen, die alle ſechs Jahre erneitert und erhöht wurden; unb Hinweiſung auf ungenußte Bortheile machte,‘ daß es nie an Päd)» tern gebrach; um fo mehr, ba im Verhaͤltniß gum Acker⸗ dan, (85) Verſuch xx. von erun, 2. 5. S. 10. 4:16 7. SusfphnM e Sud, hau, Angeſpann und Dienfle angemiefen; die Huben auf drengig, Morgen, jeder, Morgen auf 180 Ruthen beſtimmt ; dieſe richtig vermeſſen und auf bie Güte des Ackers gehörige Ruͤckſicht zeuommen wurde (*°). . Der König forichte ‚genau, ‚mas jeder Domninenbeamte Mügliches und Gutes gefliftet: hätte, und belohnte die, weiche (eigen Beyfall erhielten, butd) große füberne Decher; verbeflerte verjchiedenes beym Forſtweſen , unb vereinigte Dies (d)on 1717 mit ben Kammern, bey mel chen bie. Oberforſtmeiſter SiH unb Stimme erhie, ten: (27). ; Hiedurch, und da dud) bie Steuern der fanbleute in den Domainen-efwas erhöht wurden, jo brachten dje Domaine beym Tode bes Königs um ein Deittel mer ein, als fie bey feinem- Regierungsantritte getragen hatten. - Preußens Deconomie muß in diefem letztern Qeitraume in ber That hoͤchſt erbärmlich geme fen ſeyn, weil der König feine Unterthanen auffordern mußte, junges Dieb zu erziehen und Obſt⸗ und Kuͤchen⸗ gärten anzulegen (55). Die häufigen Viehſeuchen (2°) hatten aber aud) tool alle fiebe zur Viehzucht benommen, unb es mußten deshalb beſondere teute beſtellt werten, um bie fanbleute in ben Domainen auf Königliche Kos fien mit Vieh zu verforgen (7^). Die Ausfuhr des Viehes und ber Pferde wurbe unterfagt; und es war ein (86) Verſuch i. don Berlin, Th. 5. > 7. unb Lukanus Staat von Preußen. 7 (87) Ebendaſ. ©. 10. ($8) Patent vom 4 October T | (89) Gbict vom 21 December 1213. tom 4 Januar ızr5. > vom 25 Auguft 1716. vom’ 20 "October 1716. vom g Sjanuar 1717. und 21 Junv 1717. ' | - (go) Patent vom 14 Aprü 1721. \ \ Yan Er m ini bis 240. EE ein Modehclſicher Befehli nothig, efe dir Doͤrfer durch einen Zaun ober Graben eingeſchloſſen und mit Weiden bepflanzt murben (7). Ben Gerafe ber Feftungsan beit: mußte bas Abbrechen uad Verbrennen wiefer Zäune " ‚unterfagt werben (?”). Aehuliche Strafe (alite bie fiy thauet. von Abfhälung ber tinben. zu ihren gewöhnlichen" Baſſſchuhen Kindern ; wovon (ie aber bis dieſen Wigen⸗ Bid mibf entwoͤhnt werben tonnten. Allen die er⸗ neuertem Befehle au Unlegumg von O6(F « und. Küchen» E gärten unb Anpflaupung von: Weiden. muri allmaͤlig durchgefegt. „Die Zwangsgeſetze, wowit bep fanbesQeg ^ Diefe gemeine und nothwendige Einrichtungen. aufbrins een mußte, beweiſen offenbar, bag eisgerutjelté fáfjige feit mit ihrem Ebende zufrieben- und gegen eigene Box theile fo, wiberfpenftig. ſeyn könne, bag. Zwang bes Um tertganen zur Befoͤrderung bed. Privatvorcheils heilſame Pflicht: des Staats werden muͤſſe, fo wenig. es qudg. ſonß nach manchen nenern Meinungen bem Setaate an⸗ geweſſen ſcheint, - feine: Aufſicht bis auf bie haͤublichen Angelegenheiten bes Unterthanen auszudehnen. Die wohligätigen Abſichten des Königs wurden auch bamal& Häufig. verfannt. Schon. im Jahr 1713 verteilte den Zommersoth.von Collas die Beytragsgelder zu Erhal⸗ tung bes Weichſeldammes ey Marieuwerder nad) billi⸗ gen Geundſaͤtzen anf 444 nahekegende Huben (73), Später warden ‚ähnliche Ginsid) Gange für bie Dámme ber Gagend e ban: Armen der Memel entwor⸗ 45i) Patent vom 24 October 1721. (93) Patent vom 9 Augujt 1724. (93) Grpbe L c. P. III. p. 525. Geſch. Pr. b. FR D - pof Weg. (00v 418 | | dunßehntes Bad, - | fen (H, welche ine dep fruchtbarften Gegenden Sees — Gens,. und unter bem Namen ber Tiljitfehen Miedrunz bekannt iff, aber noch gegenwärtig zuweilen bie trav rigen Zolgen des, Durchbruͤche fühlt. Die lauteſten . lage aber unb ben beftigften Widerſtand fand ber Befehl des Königs, weicher in Preußen und fittpauen - anf deucſche Art zu wiechfchaften gebot. (55). Zum Theil hatte dies großen Nutzen, weil blos veraltetes fGoructgell und Gewohnheit entgegen wor; zum Theil aber fe&te Elima, Boden unb manche bconomifd)e ünb Provinzialeinrichtung bepnafe unuͤberwindliche Hinder⸗ pife in den Weg. Die Strenge, womit aber ber Koͤ⸗ nig darauf, beftand, mußte manchen Druck und: bep mehrte Forderung von ben Dienften des landmanus nad) ff ziehen, wozu häufiger noch der Eigennuß teizte; und um biefes zu binden, befahl er Schonung bet Coloniffen, bie ihm fo vieles‘ Gelb gefofter hätten; gedot ten Dichten, für ijr Wohl zu forgen, und machte e$ ihnen que Pflicht, “bey icem Abgange eben fo viel Bauern unb Gärtner, als ihnen überkiefert waren, zuruͤckzulaffen. Den Krieges» und Gyemoinen « Mäthen foucbe Aufficht: und feitung des gemeinen Mannes zur Mflicht gemacht, unb ber König verficherte, bey feiner . perfönlichen Ankunft in Preußen, felbft wegen Beob⸗ achtung ſeiner Befehle nachzuforfchen, welches ale bre» oder fünf Jahre, zuweilen auch öfter, geſchah, und ' febermaun fürdhtete bey einer ſolchen Unterſuchung die Pünetlichfeit unb en bee Könige e , ber , weil er (94) Dammkataſtrum von 1730. und Stepartítion von 1740. (95) Verordnung vom 23 July 1751. (96) Lucanus Staat ven Prenfen, Manuſtript. vom Jahr itor ME 040. — ary er be einer ſolchen Selegeicheit Mangel des Abfluffes an den Aeckern bemerkt hatte, ben Bauern $e» Leibes⸗ ſtrafe die Ziehung’ det Graben gebot (2). Bey ber - nemlichen Strafe ſdute: ober Bauer -eiften gewiſſen Steh Wieſen vot. Geſtraͤuch ünb Skeinen reinigen, einen beſtimmten Acker voit (teles befreyen, unb je ber Landmann jährikh eine beſtimmte Anzahl Obſtbaͤume pflanzen: (97). ' Rein Beamter ſollle bey Strafe ber Sartre. feine Im gepachteten Amtsbegitk Hiegende cbülmi» i ſche ‚Böter mit Huͤtfe der kbniglichen Bauern oder bes’ .— féniaficbén Zugviches zu verbeffern fireßen (79); ja es: wurde ihnen ſogar ſolche nicht einmal felöft zu verwal⸗ ten, ſondern zu verpachten geboten. Zur Schonung ber Wälder und bes Wildes wurde eine Fotſt⸗, folge und Jagd⸗ Ordnung entworfen (*°°), unb bie Fiſcherey ouf dem Hafe follte mad) einer beſtimmten Vorſchrift . dim diefe Entwürfe ducchzufegen, bedurfte eb Ars ' beiter, und tie Gofoniffen unter Friedrich bem erfleni : wollten nicht gedeihen; aud) bie Schweizer⸗Coloniſten wurden usieupig bankóer, Daß ihnen, wenn ſie mehrere ' Huben annahmen, ber König doch nur ben Belag auf‘ eine: Hecbe zu geben gebot (79), Irledlicher bekrugen fi) die aus dem Cullmiſchen eingezogene, tnit Preußens Elima: umb Landwirchſchaft ‚bereits befannte Bauern, - OE NEN : Dass ZEE EM i "Qoitt tom osembet 1736. 2 5 8 err vom 17 min 1237. "WE (99) "— Wuguf r)39.7 707 7 S on (100) 4Qoljs, agb» and dorſt » Ordnung bon 23 März (102), Bifdrtrtcbtung- tnb Jaſtruction fire die Fiſchmeiſter vom 27 Wtbrudt 1738... . m uu (102): Patent som e April 12134. ! s oou 2 * * AR, rFunhzechutes d, und bie ett Sraubumpeiksmmanbeggen: Mennpaiten, de nei, ber Konig KLinquaptierungs v: and. Gentonsfrenbet eigeäuete (135 Bois. zirfgnnt: mit, ber Br tämmen, in dar. Marienbungisheniitbrung, wurhen ·dieſe , fente in, pas Sfiempuug bepikäfe Außen nöplieh. Die | r rügmta dew Shrdge.ihre aute Deconomit, ir . unrpiglichen Mettegen am Metreff ver Diebachts::.und erxarb Ihnen pisbumb: fewerdDiibe (1). . Der König fläshte, mehr. brabspete. 0iMg when. ine land gu, ziehen; befzenfe,fie, denpatb auf; drad Jahre bon allen- Hürgerlis | chen; Saftens, neniprachr fie: im Miltteir, und — Givib flante zu Gefotberg. 4," Mio, wenn irum ber Aufenthalt in F ußen wißfrfe, ſolllen die mon Ubpupägelverss -Läfrent | ho (75. Qu Defachee Prautßen ſelliſte Kand vide fe «ift, andere. von ben elomifber, nextäflen; unb E E dieſen (ety sücht wiienscholensäkh- gefüufcht qu werden, verlangte er, daß fie Zeugniſſe imer teerigen Grundhereſchaft beyhrinsen „and. bie Meieiuzänkenven (i. puf den Meo des Könftigen Snoroo und Prasgen beeehta Xofitep (177), or tdeidobfe btitbocmbligem im⸗ mpbiat « leilgigwan/ Unterthanen wurder. deſen Golonifter erblich ertheilt (07).: .- Dar RMoͤrig heb tle leibeigen⸗ (daft. auch bey allen Bauern des Koͤnigsbergſchen umb fitigauidje Kaumerdegartements auf (155; ertheilte ihnen ihre Doutafiter erblich; euianbte ibnem, (olde ay-, ginen Lüchtigen tance wieder ju verfaufen; (103) Edict vom 17 Ociober — — 0 (0049) Sumyt ugóot oon Preußen. - (105) Edict vom 15 März 1718. 166) XEbjct vom:⁊ n Nonembt⸗ uid (107) Patent vom Januar 1719. . lj (108) Patent vom 10 d 10- gri x220. - e9 ^ 1 — 2 - DC AE - eom Sn ioi. dis Pao. | e Wdrc Rb eum adr damit · der⸗ Ackerbau "ht verſleron | möchte, ihee anb igrer Citer perſonfiche Sce bild Vorſchriften elit; deren’ Beeidigung ét ihnen unb ihren | Kindern zur Pflicht machte; "verfnilíberte auch dieſe Wohlthat noch mehr, da er-igre Dieitfte tlie beſfimmt feſtſetzte, fotiberm. (ie deshalb für Öegerttvatt inb: 2 kurft von’der landethertlichen näßerh Beftiitmung db, ; haͤngig machte (79? ).- Hieburch konntendieſe Güter, - nie’ einen beſtimmten Werth; nié Reiz fa den Kaͤufer ‚erhalten; "tnb biefe Befreyung wurde baberhäht groͤße⸗ tee: Sporn zur Thaͤtigkeit nnd befferm "Anbait, da fegar die Kinder diefer Bauten dem Dienſtzwaͤtige unterwor⸗ fen wurden, fo daß: (te fid) nicht ſelbſt ihre Dienſtherr⸗ ſchaft waͤhlen konnten. Deshätb blieb maͤncher lieber im Muͤßiggange im vaͤterlichen Hauſe, uhd bid allge⸗ meine Bettiebſamkeit wurde dadurch eingeſchraͤnkt (19), Der König ſuchte letzteres hod) immer durch deutfche Eofoniften ju befördern, ben denen ez Wirthe ‚Ki ber und Geſende vom Zwange gum Glbatetiftanbe bes freyte (72), ‚Denen, welchen ber Konig ſchom fertige Ge -báute amies, Saat und Vieh gab, wurden nur zweh Fteyjahre; tenen, die alles auf eigene Koften beſtritten und mar Holz zu ben’ Gebäuden erhieiten, fece bis meu Srépjabre geftattet en). Oemohngeachtet be⸗ fam der König den traurigen Bericht, bag nod) 60,006 Huben wuͤſte laͤgen; er fieß dekhalb vom gan⸗ sen lande genaue Charten entwerfen, im fid) von dem fecal. zu Mn er Yan m Sutiius 1721 mad) " (109) Banfage: 10. 0 4d (110) Gbict vom 8 Dir, 1723. | (111) Edict vom 5 Februar TES ME NE Pu (112) Edict vom 6 Sun pun cos — 2 $e gezogen waren, ober aud) mißvergnägte fanbwiv (13 utàmut Staat von Preußen. Preuhen; : pelifte, fo tief er fonte, unb ernomte un ‚ker feinem. Borkg eine Commiſſion, bie für "Preußens „Anbası unb tuchtige Coloniſten forgen.folite. Hiederth ‚wurde in einem. Zeitraume von ſechs Jahren, We Summe, welche bie Salzburger foffeten, zugerechnet, euf Preußen mehr als ſechs Millionen Thaler ver wandt; unb weil ber Ertrag bes tanbeó zur Defire tung bet Koften nicht Hinzeichte, wurben monatlich 25,000 Thaler wen Berlin Dergefanbt; daher ent fprangen waͤhrend dieſes Zeitalters ſechs neue Stoͤdte, 332 neu angelegte, ober vormals wuͤſte unb jetzt beſetzte ‚ Dörfer, vier umb zwanzig Waſſermuͤhlen, neun und vierzig &ammerámter, eilf neue Kirchſpiele mit ben er, forderlihen Kirchen unb Pfarrgebäuden. Die Häufer in / ben Staͤdten mußten für bie bewilligten. Stoffen in ein oder zwey Jahren verfertigt werden; ſie beſtanden aus: zwey Stodwerfen, waren aus Fachwerk; unb bie Menge des Holzes, welches auf einmal zu ben Geboͤr⸗ ben verwandt werben mußte, wurde für bie Sorflen ſo nachtheilig (""3), daß bie Klage über Mañgel unb ‚Zpeutung ber Brennmaterialien in dieſem Zeitpumte ihren Anfang nahm. Allein Preußens fo weit getriebe ner Anbau geſchah auf Koften des übrigen Staats; , benn bis. dahin war dies fand mehrentgeils mit Golo niſten aus andern koͤniglichen Laͤndern bevoͤlkert wor . . ben; jetzt aber kamen große Transporte aus Franken, Schwaben, bet Wetterau, bem Naſſauſchen unb av bem Reichslaͤndern; denn mancher Hof mugte, mefr als einmal befegt werben, weil Abenteurer, die nach rev tot, dom Jahr 1701 bis 1740. | 433 che Saet und Vieh verkauften und nad) Polen gin⸗ een (7^); andere zogen nach gennoffenen- Srenjahren das . - bon und nahmen den Beſatz mit ſich, ſo bafi, um fie abguichreden, bie Strafe des Stranges auf eine folche Entweichung gefegt wurde (775), Aber Furcht ber ans gedrohten Strafe finberte nicht das 3Beftteben, bem ' . gegenmáttigen Llebef zu entgehen ; benn bet arbeitſamſte Coloniſt hatte groͤßtentheils ein trauriges Loos. Bey ben Glauben des Königs, bag goto Syüben . ofeáfoid) i gu einem : Bauerhofe unentbehrlich wären, war off. 2ideróou-tiub Viehſtamm nicht im Verhaͤltniß. Mer gen Mangel des letztern konnte oft faum die Hälfte des Ackers angebaut werben (7^); umb bod) wurden nad). - erloſchnen Freyjahren Abgaben und Dienſte von zwey Huben gefordert. ‘Der verwilderte Boden verlangte eis men, Aufwand von Koften und Geduld, unb fein fpars (amer: Ertrag ſtand mit bem Fleiße vieler jahre, bet — fine Cultur erforderte, nicht im Verhaͤltniß. Der ambebeutenbfie Hausrath, jebes Ackerwerkzeug mußte — angetau[t werben; bos Glima forderte ſelbſt neue Ber Kleidung. - : Die in Deutichland gewohnte tebensweife konnte in Preußen nicht forfgefegt werben; Mangel ber Beduͤrfniſſe erzeugte daher Mangel des Muths; Verſuche fchlugen auch bem Arbeitfamften, der bie. Beackerungsweiſe und das Cíuna nicht fannfe, häufig fehl; Der titthauer fpoftete des Neuankommenden, ben er, als vorzuͤglich begänftigt, oft init Grund beneis ous, - wer weder treuer Matbgeber, nod) Á (0954 | ' (114) Ediet vom 12 Juny 1713. (115) Patent vom 26 Februar 1717. (116) Notizen von Preußen, Th. 1. ©. 86. — ine 424 KVGunßzehntes Buch, | ter Nachbar. So verfirichen ben Otenanfemmenben, buch Hoffnung hingehalten, ble Freyjahre. est for , berte der Domainenbeamte, oft auf aͤhnliche Weiſe ia feinen Erwartungen getäufche, Pacht unb Diemſit; mancher ‚wollte fid) an deh Unterthanen wegen feines . Schadens erholen. Bey der Strenge, bie bomufs, ftad) dem Beyſpiel des Hofes, herrſchender — * jug wurde, forderte der Dorgeftäte unerbittäich ; mit dee größten: Härte ein; und mander, um: = ſelbſt zu Grunde gerichtet zu werden, brádtà nad) ACH . Mr Das damals allmädytige Militair verlachte bie . Privilegien; und Anwerbungen durch tft unb Gewalt, foutben, went Yon hundert Fällen einer zur Sprache fam, als freywiflige Werbungen befchönigt. Amgik und Moth brüdte daher ben Oftbeitfamilen; und weil man immer nur die Sofgen im Auge batte, wurden bi& zum ‚Tode des Königs, ohne bie Urſachen Hinlängiich wegzu⸗ räumen, bie. Strafgefege erneuert (7). fDod) fag bie Schuld nicht am Könige Wo fin DE burdy drang, fuchte er aud) die Urjachen des Lebels zu heben. Er erließ den eölmifchen Grundſtuͤcken die erhohte X6; ‚gabe, welche ben Namen des Buͤttneriſchen Zinfes führte, unb fchenfte ihnen alle ſchuldig gebliebere Abs gaben (75), Miele diefer edllmiſchen Guter lagen feit ber Peftzeit wuͤſte; manche waren gegen eine jährliche geringe Abgabe ausgethan- worden. Jetzt wurden fie zum Verkauf audgeboten, und den Käufern mod). wir Srepjagre zugeſagt; die aber in minder fruchebaren, ium Theil - übel berüchtigten Gegenden fo felten ; Waren, $i e im ee ES ep E D o ———— -— m " -— M NE PO. CE 17) —* Staat von Preußen. *B (118) Edict vom 22 April 1722. dom Jehe $701 bib f7405.— 3 ipatei£, daß vie Kamme ſolche Eeundſtas⸗ ged im '- «aor 2735 sviebertolt ausbieten mußte (77)... Der König ſchaffte nauch im Betreff her Diene den Unters thauen Erxleidkerung.:: Citat ier ache wo vitia Tage ín den Hauptaͤmtern Inſterburg und Ragnit wurden ven Oſtern fia Michael woͤchentlich mir -zmey; vor Michael bis Oſtern aber nüs Kin Tag monatlich gu Dienflen: beſtimmt, nud es ſallte bey bem Handdienſten nicht mehr eis Eine Perſon geſtellt werden (77^). ., Dep nadjtüeifiges Folgen bei Zwenges vorzubanen, md man einige Qunmerfeute ‚mad; Ziegelſtreicher aufgehoben : und nad) Preußen gefchickt.Hakte, “warte für tie — | kauft jeder aͤhnliche Zwang unterfagt (77)... Man fuchte vielmehr Handwerker, und Cofonijten ‚buch ver mehrte Wohlthaten zu gewinnen (N, und beſondets wurden noch ir den neuerrichteten Stäbten, 522 Hand⸗ werker, unten großen Begütiftigimgen , acſucht (75), In ber neuibeholferten Speoving wurde nun auch wieder das Hoßgericht zu Inſterburg und die Krieges» unb Dar meinen: Kammer zu Gumbinmen: errichtet. Die Ge⸗ fchäffte wes: Inſterburgſchen Hauptamts wurden dem Hofgericht übertragen, unb die Sleden Gumbinnen ung Darkehmen erhielten 1725 Staßtprivilegien. Die blog auf Koͤnigliche Koften zu Waſſer und zu fanbe nad) Preußen gebrachten Soloniſten beſtanden ſchon aus 17330 Perſonen, bem tue Rühig bey (einer. Gegen, matt. in T P" ton x leibeigenſchaft and sts 20. o bob (is) Lucanus e von — (120) Patent vom 8 März: 1723. E (1:1) Patent vom 10 April 1723. (3 (122) Patent vom 11 Februar 1724. (13 3) Patent d 22: Jancar 3725. — 1 L] /^ \ 456 . c" Zumfgehntes Bu, ^ Das Eigentgum ihrer Höfe beſruͤtigte (0). — Ge fh ' ben wiederholten Neifen- vorzüglich auf die Einführung deutſcher Ackerwirthſchaft. Der ſpaniſche Mantel war gewoͤhnlich Strafe ber-Unterläffung, und ward auf Geiſtlichen, bie bey ber alten Wirthſchaft bleiben miu den, angedtoht. Strenger urtheilte noch 1731 die Mftalifche Commiſſion ju Königsberg über jeden, der iu ben Verdacht fam, ben Coloniſten einige Vortheile ent zogen, ober ihnen beſtimmte Selber unkerſchlagen pi Haben. Verſchiebene wurden ihrer Aemter entfeGt; av tere mit Veſtungsarreſt befftaft.(75).— Außer dem Zweifel ber. Rechtsgelehrten/ ob nicht in Cyuffig « unb Ceiminalſachen der Ausfpruch be$ gewöhnlichen Michters zweckmaͤßiger unb heilfamer ‚- als die Entſcheidung durch Weputiste-fenyg ib fid) gegem bie germ biefes SBerfafe gend nod) (6 manches einmwenden. Zur nicht geringen Kränkung‘ ver Ehre des Unſchuldigen wurde jeder, ge gen ten Beſchuldigungen Qatffanben, fogleid) im bie Feſtung Friedrichsburg gebracht. :Die gfößte Strenge aber traf den Kriegsrath vor. Schlubhut. Dieſer wurde der Haͤtte gegen koͤnigliche Unterthanen befchul bigt; hatte 800 Thaler koͤnigliche Gelder zu feinem Miu, tzen verwandt; dies aber in ſeinen Buͤchern bemerkt und (id) zur Wiederbezahlung verpflichtet, die er auch leiſten konnte; ta et aber mit unbehutſamer Freyymuͤthigkeit bie Drohungen des Könige beantwortäte, fo ward er auf einen Madjtforuch vor den Cefüsntgmmern ber Konigsbergſchen Kammer gehenkt (7^). Wenn üble u IP. . lange, (124) Patent vom 26 Junins 1726. (125) £utanu$ Staat von Preußen. * © , (136) Pollnitz, Th 2. €. 539. mb 390... vom ar 170: his 1749. Coa. fepe , teh Unfälle: erzeugt, jemals Selbe. Handiun⸗ gen entichufnigen konute, fo wärbe ber Koͤnig hier beg Halb Machficht verdienen, weil (eine : Hoffungen in Preußen dorch eine (digne janbplage zerfibet wurden, indem Heuſchrecken die Selber oermájteten:(77). “Diefe aus deu angezeigten Gründen Durch üble Sande erzeugte Zönigliche Strenge warb aud) ben SDtemneniten gu Theil, welche (id) einer bem fonft (e foleranten Rs nig unleidlichen Ketzerey, eines Widermillens-geger ben Soldatenſtand, ſchuldig gemacht hatten; umo obgírid) — ' fie ihre Wirthſchaft vortrefflich betrieben ,- ihre Abgaben puͤnctlich bezahlten, fo wurden bod) ihre Vorſteher, ohne Synjicht darauf, daß diefes alle Gofoniffen mißtrauiſch machen. mußte, zuerſt zur Auslieferung bes inen ertheil⸗ ten Privilegiums geproungen, unb nun erfolgte. der fov nigliche Befehl, bag fie bey Strafe der S'arre inne Kalb trey Monaten Preußen verlaffen follten (27%). Der Kammer warb es zur Pflicht gemacht, an ife Stelle gute Chriſten, die ben Colbatenftenb wicht vers. ebfdenten p. zu füchen Sn ber That wurde auch if& Abzug nicht bemertt, weil gerabe jegt-die Cioljbutoer - - in Menge einwanberten (7^). Die Intoleranz ihres Erjbifchofs war Qiegu bie Veranlaſſung. SDiefer volle einige Ueberreſte Des Proteftantifmus, die fi) von ben Zeiten ber Reformation erhalten hatten, im Jahr 1732 völlig ausrotten. Die Salzburger ſuchten Schug bey ' Stoifer und Reich, ſandten aud). zwey Abgeorbnete: an den König nad) Berlin. Ihnen wurde die Erlaubniß zus Auswanderung endlich zugeftanden. Ueber 17,000 (127) Pauli, Band $3. ©. 216. (128)- Ediet vom 22 Februar 1752. ut (129) Lucanus Otaat san Preußen. ss and CR ‚die i Die untor ignem herrſchenden Stubpfe, Otátienalptuse x | OX4a8 c ci 7 Gunfzehntes Duch/ Sus ‚biefen: Msgewanderten Famen: allmdlig dadie eut. gnome sub Kleivung ‚: ble ihllen von den Litrhauern ven | ‚Namen der houtaio. Cfelcgrbdlo) zujog, Myte anfím, fid. geringe :Grioaritingei ét adem ihjr Schickſal e uerb io en unter ben Proteſtanten allgemeine Theilneh⸗ ung; werte gleld) nicht. ju leugnen if, daß die me ften feine deſtimmte Rellgionsbtgriffe Hatten, ſondera igebéitentQeiló nut durch den in Ihtem- Nationalcharacter liegenden Eigenſtun und ie Berfolgungen ihres unbaͤndi⸗ gen Erzbiſchofs gu Auswanderutig bewegt waren. Sie wurden! deshalb auch uͤberall, wo fie durchzogen, von prosefbantifchen Kitchen» und Scujdienern feyerlich ‚empfangen; .butd) beſondern Gottesdienft geträfte; and, ud ben meiften guͤtlicher that, gefpeift- nnb be ‚schenkt (9). : Der König verfchaffte ihnen meniaftent einen Ael ihres zurdchgelafenen Bermögens, und fongte für ihes Anſetzung und Unterſtuͤtzung. Im feli sen; gebuͤctieken Boden des Watetlandes- zu müßfamen Bleib and hartet Arbeit gewoͤhhnt, otdbourénb, nüdy tern unb fparſam, erwarben fie ſich "bald: Wohlhaben⸗ ‚Gab, und wurden zum Theil Khrer unb Muſter ber fit: Bauer. in ber andwirthſchaft (80), bie der Konig nod) dadurch jw befördern füchte, » daß er ben Einwohnern Ger Provinz,’ bie er am mebreffen fibte, auch bie här | pu Züchtigung beſtimmte, indem er, Febin Verbote bes Pruͤgelns bey Frohndienſten, vit Preußen: von »- Befaping auenafm (c 2 o ON 8 (130) Preuß. Zehenden, 2 Band ©. 914, or (131) Notizen von Preußen, bos 1». O. 178 — "207. (132) Ediet vom an 1739. - Ä eom Mohn enrfiM Tuo, Mu. - O88 mlenn Beſtreben bad Sréed „1 Bahrilen am. Kcferhau yn eben , an reine Sorpfale fie ber: :Ssaubef! icht- gleich woinffam, wail Shtor tuohdjec ſonderbaet Brundſaͤtze ungengmmen. federm. ^ Zu einigem €ija$,: ep ben au Hpstpelstterhosgee, rie ténioie Siergsins] Weungne uod eorótio uo Debit , und: ber Comer aun un .Mistiaiptántitibe Vieh zucht zu: befle mir vr; chlaͤchter/ bac dey einen dniintifipeedilinbe num » einan SR eii: geb, Füc^cin im Audlanbe gefptieoriem: Xfelegslrdfe Pent Das im diuslaude gahrgemorhte Laden Aug (e nur, wenn in der Pravinz et Mangel at ſoboackeitaten Haͤutcn, Toyo, effekt werden. : Line ſtraitig aber wurde: der ddlónbifeben Fabrikation feier — Schaden: gelhan, went ben Beifenfwbern ber. Ankauf? uno ebrauch de:nusTindifgen Zoll verbosen urbe s und+die Guess, bed Küwigs:iem: Betreff‘ bes Gjetrtib atu: belé., vopten on Denen ,. bir gegenwaͤrtig fehriftfkckerifchh Grunkfäßr unß ftaateevirthſchaftuchẽ Erfoht ungen als guͤltig angeben, außerordentlich verſchieden. Zu Koͤ⸗ nigsberg wurden dem Auslaͤnder zwey beſondere Markt⸗ pläße"ängeiwiefen, unb pir ſollte nr Allein ber Keuf⸗ | mann, einzukaufen berechtigt ſeyn. Auf pet». andern Marftplägen aber fotften'bie Cinfönder Fir Getreide feil bieten. Dies (offe woͤchentlich taxirt, bie Gaye Offente - — lich angefchlagen werben ‚-und: der. Bürger für-diefe Tare einzufanfen gezwungen ſeyn (33). Es’ wurde ſelbſt ber . Anfguf, r6; Metreides unter biefer- Tare den Bürgern verboten (’?); unb bie Einfahr bed polniſchen Getrei⸗ bes zur Are nur pm ausi. Debit aeſtattet (555). — T. s E Dase⸗ | is diia vom man — 3 (134) Gbict vom 20 Decembet ivi Mc Ma CAM 1139 Edict vom 30 November md — 65 atu ed 45a geiſme DM, ^ _ fDagegsiifudjte. ver Kbaig die ve Mim ki Unterthanen in andern Qiraaten jui befördern (7); die Qéqe anb: dub Gif vor Wetimtiefimg zu’ ſchuͤtzen (7); bat Conmercimcoffegumr wurde teviblet' (^99); die Des ſchleunigung bee Haudelsproceſſt afbefobfen (79). We⸗ gen. Seveitizkeiten ber Kaufleuto ben der Wecie ib vem Gommmerciencollegio (7**) , voegen: bet Bezahlung ſaumi⸗ gre. Ruufiente (I) und tec Saedyel- (799) wurden be’ flunmte Geſetze erteilt. " Solbſt bey entfteenbun Kriex follte bur Handel mit dem Feinde ein halb Syabe (oet bio ben (^4): : SiBedifelacinfe folten nur fdytiftfidy aeeeptt werden (). Die Juden erhielten iie 6ofblünistes Re giethent (t). Es wurbe Wleichheit tes Maaße und Gewichte eingefuͤhet; aber veraftete: Gewohnheit fam ‚hierin Grund gue Beſchwerde (#7) , und bie lundesherr⸗ fien. Befehle - mußten beogalb ‚erneuert werden (7). Auch erfchien eine Menge von Polizey⸗Geſetzen, wor " bet — —À und Verfalſchuus der b Waa⸗ u 2 Es Grramicue: quae Mercatores, et alii ' Regni Pruffiae Incolae in materia commerciorum cum . eme Poloniatum babent; — = Dee eb er 171- . (137) Ediet vom 3o December 17 ' (138) Nevifionsordnung für da Tommereolsgtum som 17 Jannar 1711. (139) Cie vom 19 Ypril 1731., (Qao) Edict vom 29 Syuly — d * (141) Ediet vom 29 Sup r7ax. " (241) Sfoddyftirtt vom 29 diia er use gltent vom. 3 Februar 1733. Be (143) Edict von 23 Way 1723, nh (144) vie vom 30 Septem PPS (145) Gitueralreglement vom 29 — 1730. * Declaration vom 24 December, 13ä (146) Landtagsbeſchwerden von 1714. 07 ^142) Ediet vom $ Moͤr 173. — 4 *emSjpei7en D) 1740. aa Waaren a hindern, ihre Güte durch bi Vracke bey ABerth zu erhalten, und. das Gehalt der auswaͤrtigen Muͤnze zu feiner kandesmaͤnze genau zu beſtimmen greffe. Mee:der nemlichen Sorgfalt, womt ber. König, über vie Handels⸗Juſtiz wachte, ſtrebtq ex ber. die Ge⸗ ſetzgebung und alle Zweige ber Geſetzverwalcung thaͤtig zu feo, Doch aͤußerten Eigenthuͤmlichkeiten des Cha⸗ racters und heftige teivenfchaffen bes Königs aud) hier. wichtigen Einfluß. Edel aber bleiben tie eigenen Worte des Könige; ſchlimme Suftü fehrege zu Gott um Stade, und wenn ich fie nicht temebire, fo fabe ich bie Verantwortung auf mid), , womit er zugleich bem Mic nifier von Katſch den Auftrag $06, einen Bericht über bie Beſchaͤffenheit ber Juſtiz abzufaſſen (1*88). Gr vers ordnete hierauf eine Commiſſion und gab ſogleich Geſetze zur Verbeſſerung ber Rechtspflege (^). Uebetzeugt, bag, Advocaten und Sprocuratoren oft aud gewinnfádjtigen Ab⸗ ſichten handelten, ſtrebte er ihnen Einhalt zu thun (759) ;. gab .ibnen. aber aud) mandje Beweiſe feines Unwils [ens (7); unb geichnete fie auch durch eine befondere Kleidung aus (75). Nuͤtzlicher wurden ſeine Geſetze zur Verkuͤrzung der Prozeſſe (53); bie Eihrichtungen un Betreff t bes Hypothekenweſens (7*), unb zur €i de t bet -—-— (5. Aber indem er von eines Seite | G2 e" € quderong von Berlin, TH. * €. (149) Verordnung vom ar Junius 17153. (150) Edict vom 11 Sjanuar 1758. (151) Goict vom 16 Movember 17397... (152) Verſuch von Berlin, df. 4. S. 16. (153) Gbicte vom 1o Su 1722. vom 21 Auguſt 1714 vom 9 Januar 175;.' und 24 Februar 1739. (154) Hypothekenordnimg vom 19 Jannar 1723. (155) 9upillens Eonpitution. vom 21 m 171. N € - 4j x Vunſſehuers Buch, cc | Seite tei Msbrauchꝰ der Sportuin entjegengasteta ſtrebte (*9*5, vbefreyte er dochonitht einmal die Armen | vom Gebrauch Sed: GM pHpapieré (7)... Und un | ber Fond zu Beflkeitüng feli Heblingstelben fchaften zu erhöheri, wurden gebcudite SBélimadjten dem Stenmpd der Recruteneaffe unterwotfen (). 3 S Auch die Religion bet Untertanen fatte wichtigen ' Einfluß auf bie Beſtimmungen dez Geſetzgebers. Cs mag immerhin Billig ſeyn, daB bie Juden, ba fie nicht alle buͤrgerliche faffen miftragen wollten, auch vieler bir gerlichen Vortheile verluſtig erklaͤrt wurden (759). Allein die ouéeffüoneu: wurden nicht nad) genauer Pruͤfung, ob die Anſetzung des Juden zweckmaßlg, , weniaftene un ſchaͤblich fen, für eine beffünmfe Gare erteilt, fondern bet König, ſchenkte dergleichen Conceſſionen an Hofleute, Officiere und Soldaten, die, th ſolche deſto Höher un terzubringen, ſtrenge Gefre ‚gegen die Juden vera = ten; nnb ivet nicht gemißhandelt oder vertrie wollte, zahlte afóbenn ben hoͤchſtmoͤglichſten Spreig. (9. | Weil ber Si üngjube Deit ben feinem Tode tem Könige 100,000 Thaler ſchuldig blieb, ließ er die in ihrem mit Wache befegten Bethauſe verſammelten Juden am 15 Auguſt 172 1 durch den Hofprediger Jablonski in den Bann tfi; lief für fünfti4 zu Hähgende Juden einen ' eifernen Gafgen vorräthig errichten, und zwang fie, die wilden Schweine, weiche er auf feinen Jagben eriegte, | für 56) Goict eom 2 PS — (157) Edict vom 18 Februar 1724. (158) Verordnung vom 6 Maͤrz 1726. (159) Zuden⸗-Reglement vom 16 Maͤrz azaz. (160) Verſuch son Berlin, Sb. 4. ©. 120 = ^ "1 Li ,» " ont. Jahe 1701 sie. 4740. 433 für. einen beſtimmten Peeiß zu kaufen (79)... Aüéi bieje Folgen übler £aune wurden bald bur) Strenge in Vergeſſenheit gebracht, da am 26 November 1725 we⸗ gen Gotteslaͤſterungen und Fluͤche die gräßliche Hinrich, tung des Zuden Hirſch erfolgte (775)... ^ 3,4. Auffallend find überhaupt bie Erininalgefege bie fer Zeit. Das preußifche tandeedht von 1721, welcheß roch als Preußens Provinzinlcecht gilt ,. und. bey bem. Die kandrechte von 1620 und 1685 jum Grunde liegen, Hatte wegen menfchenfreundlicher. Behandlung bet Gee — — fangenen manche frägere Verordnungen wieder ers neut (73). Auch wurde dee Mißbrauch ber Zortue beftmöglichft ju verhuͤten gefucht (€). Doch wurde auf (eor weit ausgedehnte Gottesläfterung noch bie Ente _ Gauptung gefeát; ben den Stuben aber follte für bie taͤſte⸗ zung Chriſti dieſe Strafe durch Ausſchneiden der Zunge geſchaͤrft werden, unb ſelbſt für bie täfterung Mariens wurde vom proteſtantiſchen Geſetzgeber der Staupen⸗ ſchlag beſtimmt (^5). Natürliche und kuͤnſtliche Magie, worunter ſich aber wol nut der Geſetzgeber Anwendung ſchaͤdlicher Mittel auf feben unb: Geſundheit dachte, wur⸗ den mit Strafen belegt; aber Verbiudungen mit hem Teufel und eigentliche ‚Herenproceffe, für ‚unflattpoft .e Elärt (^*^) ‚ und beshalb wurde auch jegt i in Dreufen ges gen eine, bes Bindniffes mit bem Stel heſchuldigie Weibs⸗ (161) Ebend. z 104. und toj. ea (162) Ebendaſ. ©. 140: (163) Landrecht von 1731. Sud 6. rit. I Ant. Vil. und VIIL/ und Tit II. Art. II. (164) Ebendaſ. Tit. s ae M Al. (165) Ebendaf. Tit. Art, 1 à (166) Esendaf. Art, IV. Geſch. pr. 6. Po. PES Ce 434: Zunfsehütes Buch, Weibs perſon auf vprieſterliche Ermahnung um f chenbuße erkannt (797). Ueberhaͤupt aber waren offe VCriminalſtrafen aͤußerſt ſtreng, and vorzüglich (inb kur unter, in Vergleichung zu unſern gegenwaͤrtigen ete, ‚die Strafen wollüftiger Ansſchwelfungen aͤußerſt aufjah Ted. Staupenſchlag unb fanbesvermeifung, Schwerdt und Salgen würden freygebig zuerkannt, und bie Strafe des Rades in manchen Fällen noch durch Schleifung jut Richtſtaͤtte unb gluͤhende Zangenriſſe geſchaͤrft (95. Auf Abfaſſung einzelner Criminalgeſetze hatte bie eigen thuͤmliche Denkungsart des Koͤnigs nicht ſelten Einfluß Von dieſer Art war ber Befehl, daß jeder Selbſtmor⸗ bet bürdj den. Henker begraben werden ſollte Um, und die Berordnung, daß jeder Hausdieb, ber eine Thür, Raften ‘ober Behältnig aufmachen würde, gefeßt aud), baf et den Schaden erfeßen fonnte, innerhalb adt So ‘gen vor bem Haufe, in welchem ber Diebftahl geſche⸗ hen, aufgehenft werden follte (77°). Aus ſolchen Gruͤn⸗ den entſprang üud) das Geſetz, bag, wenn ein Pächter nicht nd) ber Königlichen Vorſchrift gewirthſchaftet, aber doch ſeinen Pacht richtig bezahlt hätte,.der Krieges⸗ rath, bet Ihm hieruͤber nachgeſehen, dennoch an Leib, Ehr unb feben beſtraft werden ſollte (7°). Die Ber ordnung; welche Wilddieben unb ihren Hehlern ben Galgen zuerkannte (72), unb bie, welche Bauern, bie — den “ (169) Criminalacten in Soqchen ber Barbara SiBermfia qu ^ . Giégifülinboe? von 872%... -. (168) Landrecht von 1721. Bach 6. Te. V — XII. (169) Cabinetsordre von ‘2 a ‚Hills 1228. (170) Edict vom 9 Sanuár 1 235 (171) Haushaltungsreglement vom 23 July 1731. (172) Cbic vom 13 März 1737. \ vom Jahr 1701 bis 1740. 435 den Paͤchtern nicht gehorſamten, nicht blos mit Veſtunge⸗ arbeit, ſondern als Arbellen zu beſtrafen gebot (755), - Diefe Geſetze bewirkten manchen Nachtheil. Das Beyſoiel des Königs, ben fein heftiges Temperament zuweilen fottrif , reiste manchen heftigen Mann zur Nachſicht gegen feine teivenfchaften. Dies hatte man . chen Drud, mandje Mishandiungen zur Sofge, weil jebet ; ; bet ben Druck bes Hoͤhern ertrug, in wieber feir nen Untergeordneten, oft noch in reicherm Maaße, fuͤh⸗ len ließ; und Acten von Prozeſſen aus dieſem Zeitalter enthalten Beweiſe, daß in Preußen ſelbſt Frauenzimmer angeſehenen Standes ſich grauſame Behandlungen ihrer Unterthanen erlaubten. Auch waren bie Gefege bes. Königs nicht immer blos jum Schreckbilde gegeben, ſon⸗ dern wurden zuweilen wirklich vollſtreckt. Die ſonder⸗ bare Strafe, daß Kindermoͤrderinnen in einen Sack ge⸗ ſteckt und erfäuft werden ſollten, wurde wirklich in Preu⸗ fien vollzogen (72). Der König hatte (id) ſehr beſtimmt gegen Duelle erklaͤrt (775) und beſtand ſo ſtrenge auf dieſes Geſetz, daß er am 4 September 1722 den Major % Neuendorf, — einen vorzäglichen Dffleie? — enthaup⸗ u ten ließ, ber von feinem truafenen unb wüthenden Bru⸗ ber angegriffen, fid) anfánglid) nur vertheidigt, nachher ben Angreifer fett verwundet ;.. aber borf) bey ben ert gen Leivenſchaften des Verwundeten, der (id) muthwillig verbiutet hatte, feinen Tod veranfagte (7^). Die Res tät bes Khnige, fein Abſcheu gegen Brudermord, nx. €€2, 4 - om Tu idi Gbict vom 3 Maͤrz 17233. (174) Edict vom 30 Auguſt 1720. (175). Edict vom 28 Junius 17113. (176) Verſuch voniBerlin, TH. 4 e. 172 A Dunn, Th. 2 2. €. 176 — 384. . . "41 l1 m 2* | 486. 7 " Zunfjehmtis Buch, moͤgen hier den Mangel ber Unbefangenheit unb ber Gräfe Des Verbrechens, auch die Strenge entſchuldigen, mo mit er den Eaftellan Runk und ben €xbloffer Stief, ne gen ihres, im Schloſſe qu Berlin verübten Diebſtahn, "inter. Martern hinrichten ließ; deren unſchuldige Kin ver; Die bet König nachher im Halliſchen Waifenhaufe etfteben ließ tmb jebem 3000 Thaler ausfegte, bie bre "Stunden lang währende ! Marter und Zerfleifchung ihrer Bäter anzufegen gezwungen wurden (77), Und tiri ‚ganze Epoche zeichnete (id) durch Dienge und Scäredlid feit der Hinrichtungen aus. Die gebeugte Menſchheit wendet hievon ihren Blick, wieder getroͤſtet, auf das, was ber König für Sir chen und Schulen ıhat. Marggraf Albrecht hatte ſchon | in Preußen Beftelung bet.fanb(djufen bey ben Kirchen en. Bifchöfen zur Pflicht ganacht (7°). tim, bie vers nachloͤſſigten titrhauer allmälig mehr zu bilden, wurden den Schutmeiftern ihre Pflichten eingefthärft; beu Cl fern, ihre Kinder in bie Schule zu ſchicken, geboten (77°). Prediger follten wenigſtens alle vier Wochen deshalb Uns rerſuchungen anſtellen (80); unb jede Dorfſchaft ſollte waͤhrend des Winters wenigſtens ein paar Knaben in die Schule ſchicken (5), Friedrich Wilhelm aber be fahl, daß die Eltern ihre inter im. Sommer und Win— ker in die Schule ſchicken, - im Unterlafjungefal das (177) Verſuch von’ Berlin, Ih. 4 S.7 ' (178) Danovius von den Schulen in Preußen im Sntelis genzblatt von 1737. (179) fitdjenvifitationtregef der Inſterburgſchen und ande ret litthauifchen Memter, von 1638. (180) Inſtruction jut Kirchenviſitation 1699. 181) Edict vom 15 Januar 1712. — . ^ ä , vom Sjobe 170r: Biß.2740, ' 4437 € dyilgsip bezablen folten (^); denn er Gafte bep fe ' nen. Beifon bued) fittgauen bie außerordentliche Unwiſe ſenheit bed gemeinen Mannes kennen gelernt (797), Und ba Sronfens Stiftung, welche noch je&t feinen Ur⸗ enfel rügrte, auch damals fchon den König von ihren: . Muͤtzlichkeit überzeugt hatte; fo wollte er, bag. Franke und fous bey den Schulverbefferungen zu Mathe gezogen werben ſollten. Die Borfchläge des letztern genehmigte Stanfe, anb dee König gehot ihre Ausführung (794). Unter Dirertion des Minifterd won Creutzen machte-iys fius nun den erſten Verſuch im Amte Infterburg. Die . Errichtung von 130 Schulen ward geboten (735) ; abet da Infins in die Ungnade des Königs fiel (7^), gerieth allẽs wieder ins Steden, bis Engel, Prediger in Spil⸗ let, neue Vorſchlaͤge that; ſich und den Oberhofpredi⸗ ger Quandt in Vorſchlag brachte. Die koͤnigliche Ge⸗ nehinigung erfolgte (77) ; aber ſchon bie Forderung von Dorfparn, Diäten und bie SBefrepung vom Poſtporto machte ten König unwillig (775). Pfarser Engel und Kammergerichtsrath von SDiannéberg follten nun im Saft 1722 die Schulen einrichten. Letzterer that viel; - ward aber im Jahr 1725 zurädberufen, unb bie (Dido ten wurden ihm abgeiprochen. Engel that neue Vor⸗ (läge: ] tlogte über Hinderniffe, und ber König befahl Ge 3 bet. (182) fBetorbnung vom-6 December 1717. (183) Meferipte an die Regierung, Domainenlammıer und Confillorium. Zilfit, den 2 Syul9 1718. - _ (184) Refeript vom 9 September 1718. (185) Verordnung vom 8 April 1719» i (186) Borowski neue preuß. &irdjentegiftratut ©. 176.. - (187) Reſcript vom 27 Ciel 3721. (168) un II, — i 438 gunfjebntes Buch, "der Kammer, deshalb mit bem Conſiſtotio zu unterhan⸗ bein (75?) 5. unb obgleich aud) Stanfen wiebet bie Gate vom Könige empfohlen wurbe, warb bod) wieber ti 2729 midjfé gethan. Die Konigsbergſchen Prediger Wolf und Nogall erhielten zwar vom Könige ben Auf⸗ ' ftag, neue Borfchläge'zu thun; Doch blieb beym Wider⸗ fpruche ber Kammer feine Abficht unerreicht, zu deren Durchfegung ihn im Jahr 1731 wieder bie Bitten einv ‚ger Geiftlichen reisten. Die Kammer berichtete Damals, Daß neunzehn Schulen erbaut wären; und ale im Jahr 2732 Kriegsrath von Grumbkow ein neues Project — | ſchenk von 50,000 Thalern, welches ben Namen Mons überreichte, erflärte bie Regierung, daß i diefer Sache beynahe nichts auszuführen möglich fep; und Dieburd) feheu gemacht, verbaten enblich den Auftrag, bie Mini, flet von Kunheim und von Blow, ber Oberappellas tions», Hof» und Eriminals Rath von Sonnentag, und ber Doctor und Sprofeffor Schulz, weldye ber König im Jahr 1732 zu Commiſſarien in biefer Sache ernannte. Am 17 November 1733 entwarfen fie vereint mit Dos mainenbeamten und Predigern ihren ‘Plan; beftimmten die Denträge, unb alles watb vom Könige genef» migt (77^); ‚die Kammer aber war entgegen, weil fie bie Beytraͤge als neue Gontribution befrad)fefe. Aber ber Plan, ben Unterhaft jedes Schulmeiſters, wozu we⸗ nigftens Hundert Gulden nothwenbig waren, durch 6for Ges Schulgeld aufzutreiben, war auch nicht ausfuͤhrbar, and bie Armuth der Kirchencaffen fonnte den Ausfall nicht beden, Dee König half endlich butd) ein Ger pie- (189) Reicript vom 6. Gebruae 1727. (190) Refcript vom 26 Februar, 1754. \ dom Jahe 1702 We 1740. ° 483 pietatis erhielt, (9). . Der, Hay bet. Commiſſon wurde t beſtaͤtigt, unb mif Beyſtimmung des Miniſters von F Goͤrne ein Regulativx fuͤr vie Schulen entworfen. Im Sftovembrr 1738 wat. alles eingerichtet ,, ub, außer. den ſchon vorhandenen 320 Kirchſchulen wurheumod, 885 Dorfichulen angelegt, In titthauen wurhen 275 Dorfs fehulen nen geſtiftet, und ‚der König fchenfte. das ‚Hol . ju. ben Schulgebaͤudan (77). Die febrer. aber fanden "n fid um fo Teichter im fapbe, ſeitdem ‚nach, Errichtung des Fridericianums und ber Armenſchulen zu Königsberg, welche legtere 1500 Kinder befichten, ‚die Lehrmethode verbeffert, ber Unterricht. allgemeiner gemacht, unb bie Lehrer in diefen Schulen, worin mehr als hundert Stus bierenbe Beichäfftigung fanden, nachher als Prediger. verjotgt ,. ihre Schulmeifter zu leiten verftanden (5). Es wurde burd) Quandt, gum Beſten be&s gemeinen ^ —- Mannes; im Jahr 1734 eine wohlfeile Ausgabe der Bibel beforgt (7?*) ,. bie im Anfange biefes SyaprQuinberté in Preußen fo felten war, daß !yfius zwey Prediger in titthauen (anb, welche fie weder befaßen, nod) geleſen hatten (75). Sin dem in Preußen üblichen Dialect.dee littgauifdjen Sprache wurde auch, durch Aufmunterung Des Königs; von Quandt 1727 bet Abdruck des neuen Teftaments, 1735 ber ganzen Bibel beſorgt (0). Auch wurde eine Bibel in polniſcher Sprache in Preu⸗ | Ee -— fm (191) Stiftung vom 21 Febraar 1737. (192) Boromsli neue Kirhenregiftratur &. 171 — 187. (193) Borowski über bie allmäligen en der gelehrten €ultur in. Preußen ꝛc. ©. 49 — 5 (194) Lilienthals beblifch » eregerifche Wibliothet e. 86 x. (195) Stadridten vom Character und bet — techtfchaffener Prediger, Buch s. ©. 262. (196) Lilienthal 1. c. ©. 115. . di, gunſehtnes Buch, ben gétudt (57). "Fr eine Auswahl gottesbienfläitker Gefänge forgten lilienthal Rogoll und Quandt, um Rogall beſtimmte ſeibſt einen Theil feines Vermoͤgens bagu, ſein Geſangbuch wohlfeiler qu machen, melde ‚ duch ins petiipoe überfegt wurde. Qur Bildung von Schullehrern und Predigeen wurde ein litthauiſches (**") and polnifches (7?) Seminariumi errichtet. . Auf fie und Auf bie religiöfe Denkungsart des ganzen fandes wuͤrkte Epeners Schuͤler, der fromme Infirs, der das Polemi⸗ fren von den Kanzeln und das Stubium der Spatriftit derbannte; burch bie Toleranz, womit er die Gecinio tiet Brüder neniien wollte, ſich einen Prozeß zuzog; und ‘der darauf drang, gemeinnägige Sachen in leichtem . Dortrage von: den Kanzeln zu lehren, und hiedurch Reinigkeit des Herzens unt ber Sitten zu befökdern ſtrebte. Das Catechiſiren wurde auf ſeinen Antrieb all⸗ gemeiner; tmb ber Koͤnig, ber ſelbſt für ben einfachen und faßlichen Kanzelvortrag war, erließ Deshalb manche Befehle (?°°). - Schul, Wolfe Schüler und Freund, wirkte feit bem Jahre 1732 auf die Bildung der Theo; fogen, indem er Wolfifche Philofophie mit Dogmatif zu verbinden (udjte. Er führte regelmäßige Difpofitionen auf der Kanzel, und weniaftens fpftemati(d)en Bortrag bey der. Dogmatik, ein. Bor ihm hatten ſchon Schrei⸗ ber unb Safthentus zum Studium der Kischengefchichte aufgemuntert, Arnold Ta$ zuerft theologische Moral. : Quandt und lilienthal mit fremden — befannt, . mad) — — ©. 117. (198) Reſcript vom 27 Juny 1778: (199) Refeript vom 7 October ior (200) Verordnungen vom 7 gà 173 9. vom 9 unb r5 Jar nuar 1740. 4 | ‚vom Sjaje 170r $(8 1340, ^. 44t- machten wenigſtens cup die Gründe ber Gegner beh. Chriſtenthums und bit Begengränve adfinttffai; und. - die krieiſchen philologiſchen Vorleſungen durch Mofdens hamer ;: Aepte. und Diederich führten zwei Exegeſe (77); Und Stönf; ſuchte das einmal bewirkte (Date durch eine Verordnung, "ble er bem: Könige angab , uio ble ndi jetzt giftig. iſt, bleibend zu machen (^??). - Bey jener Hochachtung und Dankbarkeit, bie nicht ‚bloß jeder vedfiche Preuße, fondern auch jeder gute Menfh, bem Andenken des frommen und thärigen - Schulz entrichten mug, fanfti doch auc) Nicht abgelehnt - werben, bof er zubiel auf äugern Schein und Erbau⸗ ungsſtunden Hielt; hiedurch eine" geriffe Frommeley bei - sänftigte, die mancher Schwache für weſenkliche Eigen⸗ ſchaft des. Chriſtenthums fit, und die wieder mändjen ander zur Heucheley leitete. Sein Streit mitt Quandt, der weniger. von Catedjifiten; aber autf) weniger vom - äußern Scherin 'hielt, (paltete tie Academie zu Konigs⸗ berg. im vie Partey der Pietiſten und Dethoderen, und kündeshesrliche Verorbnungen mußten die Verträglichkeit einleiten (3). Der König’ felbft wollte bae Gute; fatte aber aud) wieder eine befondere Anhänglichkeit für fein GíauGenéGefenntnig; ' fieG wegen: des tleGertritté Johann Sigismunds am es December 1718 ein Sube — feft -— C ; unb melt gegen das flrengetuthers - €e 5 "^ ^ fbufi- (301) Sorowätl neue preuß. Kirchenregiſtratur €. 217. und ' e ein Fortſchritte der gelehrten Cultur in Preußen (202) — uͤber Sign. und Schulweſen, vom . 3 April 1734. (203) Refcripe vom 22 Auguſt 1736. und 23 N 1736. (204) Verſuch x, von em, Th. 4. ©. 14. Ä 443 Funfzehntes: Bach, - .-. tum erzeugte wol has Gbicf; bag kein Theologe, be zu Wittenberg (fubirt hätte,. im preußifchen Staat ver. ' etat werben follte (792)... Wolf wurde auf Nafliften ber Froͤmmler i im Jahr 1723 aus Halle vertwieben; fen Schriften im Jahr 1727 bey Strafe ber Statre verbo ten: Profeſſor Fiſcher, - der feine SDebenfficbfeiten über Dreyeinigfeit, Teufel und Grbfünbe befanntmachte, wurbe im Jahr 1725 aus Königsberg verbannt. Denn ber König war bem Pietiſmus aͤußerſt geneigt, amd wünfchte, außer wirflicher ebenebefferung unb faßlichen Kanzelvortrage, aud) frommen äußern Schein, net ‚eiftiger Orthoborie, unb ſelbſt ‚bey ben Stefotmirten in biejem Stuͤck bie Üladjagmung der futheraner (75). Er wuͤnſchte deshalb Reforwirte-und Lutheraner zu ver, einigen, amd fchaffte, um bieje zu befücbern, 1736 manche Kirchengebraͤuche bey ben fucheranern ab (77). Auf der andern Seite aber machte ihn feine Orthodorie wieder infolerant; daher entfprang fein oft fonberbor geäußerter Unwille gegen bie Juden, unb aud) feine Berordnungen gegen bie. Speinianer in Preußen (77), . benen bie Mittheilung ihrer Bücher unb auch ber öffent fiche Gottesdienſt untetfagt wurde (7^9). - Bon diefen angeführteh Anftalten und Umſtaͤnden Beförberte manches zufällig den Fortgang der Willen fehaften, denen der König, der nur fär feine Arme und ‚feine Sinangen befchäfftigt war, feine Befonbet - — begeigte, fonbern bie et — beynah | über, — Ge vom 8 März — (206) Beylage 12. (207) Verſuch ıc. von Berlin ©. 377. (208) Verordnung vom 46 April 1721. (209) Berordnung vom 30 Inly 1721. M i : überall“ herabzuwuͤrdigen ſtrebte. Den Rechtogelehrten war et woegeni moͤdlicher Rechtsverdrehungen und, ber dom Jahr 1701 bis 1740, -.— ^ 443 - 'Nänfe ter Advokaten (dnb gersotben,. Die Gottes . gelehrten ehrte er beynah als einen ber Gottheit nähers ſtehenden Ptieſterſtand; und Liebe que Selbſterhaltung, die immer dem Arzte Achtung erwarb, brachte der Me⸗ dieinalverfaſſumg feines Landes feine Aufmerkſamkeit zu. wege. Das Obereollegium Medicum erhielt eine vero beſſerte Verfaſſung (*"°), unb mit Aufträgen verſandte Aerzte ſollten wenigſtens Vorſpann unb Betoͤſtigung (n ten Aemtern erhalten (^)... Sym Jahr 1723 wurde zu Berlin. das Collegium Medico⸗Chirturgieum errich⸗ fet (*^^)» bod) hatte man oon mediciniſcher Polizey fg wenig Begriffe, daß man ſelbſt Marftfchreger in Ber Im ihre Medicin verkaufen ließ (^79) , und die Borftels Inngen, bag durch die Aufhebung ber Academie der Wiffenfchaften eine nügliche Bildungsanfalt für Aerzte unb Wundaͤrzte verlohren gehe, verfchaffte biefer noch eine kaͤrgliche Sortbauer ; ' aber bie außerordentliche Her abwuͤrdigung, womit der Rbnig feine fyofriatten, den - Profeflor Gunbling unb Otfo Graben zum Stein, oder 'Grafen von Stein, Menſchem, die.nicht einmal feit» fide Hofnarren waren, zu Präfibenten ver Academie der Wiffenfchaften. ernannte (**), wuͤrdigte biefe auch allgemein herab. Auch ben beu Academieen wurden ähnliche Menfchen als Profeſſoren angefeßt. . Doctor — ein ausrangirter Hofnarr, wurde Profeſſor ^ bt (210) Verſuch 1c. von Berlin, €5. 4. ©. 57. (211) Edict vom 6 Syunius 1716. (213) Verſuch 1€. von et TH. 4. ©. 119. (213) Ebendaſ. €f. 5. ©. 246. , (214) — Geſchichte der Defnatién Q5 233 — -23$. — , | ! 4a Sunfjjutet Sub, der SDonbecten (^5), "unb Mosgenfteen Vice (Sono bet Academie ji Frankfurt. Erſterer flach ale Wahn -—* . finniger an der Kette im Marrenhaufe, unb letzterer tat fo wenig auf bie Würde bes Fönigfichen buſtigmachers Bericht, daß er am 12 November 1737 mi Gegenwart des Konigs durch eine Difputation : vernünftige Gedan⸗ fen uͤber bie Narren und bie Narrheit betitelt, wozu aber die Dpponenten durch militairiſche Gewalt zuſam⸗ mengeholt werden mußten, ben Beweis zu führen fürchte, daß die alten Claſſiker Saalbader unb Narren geweſen wären (^5). eine Kleivung auf bem, Catheder war mit geflidten ſilbernen Hafen, fein Huth mit einem Defab von Hafenfell verziert, unb. ein Fuchsſchwan; vertrat bie Stelle des Degens (77). Der ebenfalls nach Frankfurt als Profeſſor gefandte von. Dobrslab, . eim verlaufener Auguſtiner⸗Moͤnch, mußte wegen feiner Unwiſſenheit aufs Joachimsthalſche Gymnaſium zuruͤck⸗ geſandt werben (75)... Der beynahe wahnſinnige ton Hackemann, der zuletzt den Staupbeſen erhielt, war „koͤniglicher Bibliothekar, unb eine Zeitlang Profeſſor in Halle ("?) Solche Menſchen, vie (id) Gelehrte nannten, fchafften bem Könige Unterhaltung, weil fie (id) durch Trunkenheit, wenigſtens Mangel der Urtheils⸗ Eraft, gum X eif ſelbſt Sächerlich machten, und vom Koͤ⸗ ige unb feinen tieblingen (if) Mishandlungen, bie fie oft in leibes ⸗und tebensgefaßt Drashten C" um . (a13) gibed Geſchichte der — &. 227. (216) Verſuch ıc. von Berlin €. 234. und 285. (217) Floͤgel 1. e. ©. 245 — 251. (218) Verſuch 1c. von Berlin, Th. 5. €. 122. (219) Floͤgel 1. c. ©. 229 — 235. (220) Lebensbeſchreibung des Freyherrn von Gundling, und Floͤgels T der Qofnatpen ©. 216 — 226. (407 7 E . ' XM vom ET 1704 P 1740. | 445 : ihren Wabnſim zur Mafaen sehbhten, 2"), fa fogar häufige Schläge gefallen eßen (2). Manche barum fer, wie Faßmann, dar ein Werk unter bem Titel: - bet gelehrte Marr, ſhrieb, ſpotteten über Gelehrſamkeit. Seltzeſt maucher gruͤndliche Gelehrte machte fi durch bie. damals hertſchende Pedanterie fádbetlid), und bem Könige, ſo wie -ben militairiſchen Mitgliedern feines Tobackscollegiums, machte e$, Freude, Senntni(fe, bie gie. (e(t ‚nit beſaßen, geringzuſchaͤtzen, und einen Stand herabzuwuͤrdigen, ber auch denfen, unb nicht blos dulden ums gehorchen lehrte. — Wer im Betreff des letztern verdächtig wurde, Kaffe, wie Wolf, bie nad theiligften Folgen. zu fürchten ; und obgleich der pietiftis ſche Lange unb. feine Stotte diefen. Mann ſtuͤrzte, fo war jom doch die Meinung zweyer Generale, daß, toenn (tine —— Meinungen. im Betreff der Vorherbeſtimmung vibdg . _ - wären, aud) jeber Defertene, weil er jur. Deſertion vorher beſtimmt ſey, unbeſtraft bleiben muoͤſſe, nicht we niger nachtheilig. Deshalb ſtrebte der Koͤnig auch jeder Publicitaͤt entgegen. In Preußen ward feit 1727. das Inteltigergblatt eingeführt ; aber die damals ſo arme Ber⸗ liner Zeitung wurde ur ben Jahren 1713 unb 1714 ums terſagt; sind: bloe, damit fie das Kriegsgluͤck der Preußen bekanntmachen koͤnne, im Johr 1715 wieder erlaubt, Der Foͤrſt von Deſſau, ber ſehr vielen Einfluß auf tie saut Deafungaart des Koͤnigs hatte, und blos ben Soſyatan achtete, befoͤrderte bie Vorliebe des Koͤ⸗ nigs ‚gegen ben Solbateyſtand, unb den Glauben, daß eine gewiſe geboten 8 Sähigfeit en Abgang olt — Wiſ⸗ (221). quoti m (222) Pöllnitz, Ih. 2. ©. 464 — 466. 446 — Zunfgehnteb Buch, Wiſſenſchaften erſetze. Berbienfivolle gröifbete Officiere, bie, um ſich nicht dem Spotte der üngebildeten preißzu⸗ geben, ihre Kenntniſſe bis zum Nothfau verheimlichten, jum Theil aud) ſolche, bie ihrer eignen. Schwaͤche i wußt, fid) gerne leiten liegen und gute Mathgeber fan en, beftärkten den König, bá fie bie ihnen aufoetto genen Geſchaͤffte sut ausführten, in bet Vorgefaßten Meinung — ' Der Ycademie ber bildenden Kuͤnſte wurde der ^ demliche Bomb: von 200 Thafern: angemiefen. Sie wurde nod). durch ihren patriotifchen Director Weide mann erhalten; und Sene war der Einzige, ber [rin Jahrgehalt von 1500 Thalern behielt. - Die mehrefien Kuͤnſtler entfernten (i von Berlin. Geſchichtsmalerey fond feinen Benfall mehr; aber bie vielen Gemälde, die der König von (id) unb feiner Familie, feinen Ge nerafen und großen Grenadieren entwerfen ließ, befor betten bie Portraitmaleren; unb bie Gemälde von Jay ten, Pferden unb den vom Koͤnige etlegten Thieren, vorzüglich wilden. Schweinen, beſchaͤfftigten bie Thier maler. Der König, ber (id) zumeilen ſelbſt amit Male , ten befchäfftigte, „machte, baf. feine Familie (Qm. darin nachahınte; und menigftens Malerey für: anſtaͤndige Boſchaͤfftigung gehalten wurde, Uber das Steife ber Kleidung und des Anſtandes, bie Allgemeine Nadal mung bes Föniglichen Beyſpiels, ſchadete dee Portrait nälerey durch einformige Steifheit. Wie Abbildung aller Verbrecher und ber: gräßlichfien Hinzichennadfer men gewohnte bie Menfcherr zum Anblicke von Verjer⸗ rungen unb Abfchen s erregenden Gegenftänden , und (do bete Dieburd) bet — Te die nut m Marsgrof ad vom Jahr 1701 ($ 1740. ^ "447 Carl unterſtuͤtzte. Bildhauer und Baumeiſter fanden ihren Erwerb ber ben vielen Gebaͤuden, Feſtungen und Kirchen, die der Koͤnig anlegte. Die Kapelle wurde ats uͤberfluͤſig verabſchieder, weil ber. König nur militai⸗ riſche und Jagdmuſik liebte, unb ihre Stelle bey Hofe vertraten bie Hautboiſten, , zu deren Bildung aus Wai⸗ fenfnaben zu’ Potsbam eine Anftalt angelegt wurde. Bey Meublen faf man auf Dauerhaftigfeit, nicht auf ſchoͤne Formen, und bey tem viefen Silbergeſchirr, wel⸗ ches, nad) dem Beyfpiel des Könige allgemein beliebt foutbe, ſuchten (id) die tiebhaber mur in Größe und Schwere ihres Silbergeſchirrs gu übertreffen (3). Die Vorliebe des Königs für ben Soldatenftand mad)ten ben Schnitt, "die blaue Farbe ihrer Kleidung: unb. der Degen allgemein. Die Srauenzimmer, burd) das Verbot auswaͤrtiger Zeuge im ihrer Kleidung groͤß⸗ tentheils auf Wolle und keinen eingefchränft, verbann, ten die Schminke; aber ba man gewöhnlich in folchen Dingen fid) durch feine Gefege einfchränfen läßt, fo erfeßte.aud) hier ben Abgang der Schminke der reichlich entbloͤßte Buſen; und den Mangel auswaͤrtiger Zeuge erſetzten die ungleich koſtbarern Kanten, die, ohngeach⸗ tet ihrer Bergänglichfeit, oft am Preife einem Juwe⸗ lenſchmucke olichen; und genaͤhte Zeuge, bey denen Muͤhſamkeit die ‚Stelle bes guten Geſchmacks vers trat (7). Auswärtige Produete des furu& famen feífen auf - bie Tafel , bie aber deſto reichlicher mit inländifchen Erzenguiſſen befegt mutbe, welches aber ben bem bas . mals (223) Verſuch ıc. von Berlin, Ih. 5. &. 159 — 180.^ (224) Verſuch 1c. von Berlin, Th. 5. ©. 354 — 268. 4 Rheinwein bey den höhern Ständen wurde allgemein, * era votgeje&t war, unb auf bie nemliche Weiſe, wie ber König häusliche Angelegenheiten feiner Unterthanen . Wipjen SDenunciationen, fiſkaͤliſchen Prozeſſen, ben (frev 44, FJunßzehntes 2nd, mals wohlfeilen Preife. bet Lebensmittel leicht beſtritten werden konnte. Bey bem Mangel an ber Unterhal⸗ ung. griff man oft jum Glaſe. Bier bey ben niedrigen, ‚and Trunkenheit eines ber gemößnlichften Laſtet. Wal aͤſtige Ausſchweifungen arteten ‚wegen ber harten Gel» und feibeöfteafen zu heimlichen Sünder aus. Deffent ' liche SDergnügungen gab e$ nicht; aber bie Menge zum Theil gräßlicher. Hinzichtungen, das fo Häufige Reiten ' auf hölzernen Efeln und das Stehen auf fpigigen Pfaͤh⸗ . den, vertraten Yie.Stelle ber Volksfeſte. Des Sonn tags ging man zur Kirche, weil man feine andere Be ſchaͤfftigungen hatte, unb bem Beyſpiele bes Königs und | der ihm nadjaQmenben Großen folgte. Strenger Ge⸗ horfam, den ber König forderte, unb.ber fo weit ging, daß. felbft Väter, ihre Tochter, gegen ihren. beiderſeit⸗ gen Willen, zu verheirathen gezwungen wurden (75), unb iDürger, bie aus Armuth nicht bauen Fonnten, iht Eigenthum verlieren muten (27°). Diefer firenge Ge⸗ horſam wurde aud) von jedem gefordert, ber einem an beobachtete, dehnten aud) viele ihre Aufſicht aue, fo - Daß jeder unter einem beftánbigen Zwange, unb ben den gen Strafgefegen, und dem Drude, ben bas Militair - verbreitete, in befländiger Furcht -war. chuͤchterne Ungeſelligkeit, von einer, bergliche Anhaͤnglichkeit fire — nen geprüften grund , auf der andern Seite, wart hie⸗ (225) Poͤllnitz, Band 2. ©. 401! T | . (226) Verſuch v. von Berlin, Th. 4. ©. 262. - "NL T P tot Jahr 1701 Bis 1740 . 239 | hievon die Folge. Bey wenigen Veduͤrfniſſen war der Reiz zum Betruge geringer; religibſe Gebräuche wurden theils nach dem Beyſpiel des Koͤnigs, theils auch deß⸗ halb befolgt, weil viele, die in Furcht und Angſt ſchweb⸗ ten, ben Beyſtand des Himmels dadurch zu erlangen glaubten. - So viel Schatten dies Gemälde auf einer Seite enthält, fo viel fict giebt ihm auf der andern Seite bie burd) firenge Strofgefege und Erregung reti gibfer Gefühle befürderte Moralität, umb bie. butd) Einfchränfung des tuyns und Vermehrung des Fleißes | und ber Erwerböquellen befbrberte häusliche eid igkeit (77). ^ di. pr. 6. Bd. Po Gf | Den Gfjatacter bes Könige fat Partegfichkeit eft . | verfchönert; ; oft-and) verunftaltet; und zum fegtern u fein großer Nachfolger, im mer als einer Hinſi dt, vie les bey. Bergleicht man ipn mit allen Monarchen (eb nes Zeitalter — mit Earl dem ſechſten, bieftt zravi⸗ tätifchen Puppe feiner Miniſter auf bem Kalſerthron; mit Peter dem Großen, ber fid) feinen: teibenfihaften überfieß, und durch Grauſamkeit und Gewalt ſeine Mo tion zu bilden ſtrebte; mit Carl bem Zwdfften‘, beraus zügellojer Eroberungsfucht wuͤrgte und verheerte; mit- Auguft von Polen, deffen Welluft unb Verſchwendung gränzenlos wat — fo (tet er im Glanze eines ber be fteu Monarchen feines Zeitalters. Ob fette Siebe zum . Srieden aus Sparſamkeit und fiebe zu feinen großen fhönen Soldaten herftammtes o6 liebe zum Gelde Spoen feiner Tpätigkeit voutbe; 05 Unterflügung ſeiner Unterthanen, Vermehrung der Bevoͤllerung und bed 2 | An (227) Verſuch x. von Berlin, $6.5. 8.205 — 233. 450." .. Funfzehntes Buch, . Arbeitöfleiges,, in ber Abficht, felbft baben zu geminnen, "igren Grund hatte; ob Meligiofität zu eignet Uebertaͤu⸗ Sung und blos in ber Abficht angewandt wurde, den Ruf eines frommen göttesfürchtigen Konigs zu erhalten, unb bie tintertganen zu ficengerer Ehrfurcht gegen feine Befehle zu gewohnen; ob nicht mehr Geiz unb €tolj als Liebe jue Maͤßigkeit, biefe Tugenden bey ihm er zeugte; ob unb inwiefern bie größtentheils nicht Quv fánglid) :erwiefenen Beſchuldigungen feiner Gegner ge grünbet (inb — daräber mag der richten, vor dem ni« mand gerecht ift, unb bet bie Triebfebern unferer Hand: fungen fennt, Gewiß ifft, bag feine frühere Bildung Son denen: vernachläfligt wurde, bie nicht gerne ben . Nachfolger fo weit bringen wollten, alle Begebenheiten . unter feinem Borgänger beftimmt richten und prüfen zu „koͤnnen. Dadurch entfprang feine Abneigung“ gegen Gelehrte, von denen er (0 wenig geronnen hatte, unb bie ev für Charletane hielt; unb bie Menge vog Betruͤ⸗ gern und gewinnfüchtigen Menfchen, bie er am Hofe feines Vaters fennen lernte, floͤßten ihm Mißtrauen and Verachtung gegen die Menfchen ein, inbeG das allgemeine Lob der preußifchen Truppen, mit Beweifen des | Geradfinns und Eprgefühls, tie er von einzelnen Officio | sen erhielt, bey ihm- Achtung und Vorliebe für ihren Stand erzeugte. Zum Herrfcher gebohren, und des halb nicht zur Beherrſchung feiner feibenfcbaffen ge woͤhnt, überdem nod) von feinen Großeltern nnb einer nachfichtöyollen Mutter erzogen, hatte er feiner Heftig⸗ keit und feinem Zähzorn nie pma zu feßen gelernt, und beides ergeugte bie Härte feines Charactere. Weil er feinen Widerſpruch ertragen konnte, entfptang aud) : jene * Í i | eom Jahr 1701 is 1240, 451 jene ungehinderte Zeftigfeit,. womit er fehwierige Ent, wuͤrfe ducchfegte, und jene für Preußens Kriegsheer ſo heiſſame Subordination einfuͤhrte. Und da e£ ſelbſt von ber Natur einen ganz eigenthuͤmlichen Scharfblick emp — fangen hatte, ſo glaubte er, zum Theiſ durch; Eigen⸗ liebe irre geleitet, daß ähnliche, Naturgaben ohne fer⸗ nete Ausbildung zu allem, hinreichend wären. Die Uns parteplichkeit kann nicht jeben bem Könige gemachten: Vorwurf vertilgen; wol aber burd) das Geftändnig ' mildern, daß Offenheit und Geradfinn, herrliche Eigen⸗ fchaften des Königs, häufig gemißbraucht, fo manches . ipm verheelt oder aus einem andern Glejidtépunct vote. gezeigt, und fefbft feine teidenfchaften nicht felten aufs gereist wurden. Daß er überall gut unb recht zu thun, Gluͤck und Wohlſtand zu verbreiten wänfchte, unb bep nahe durchgängig feiner Ueberzeugung gemäß verfuhr; dies iff gewiß, fo wie feine reine herzliche Freude, pie noch je$t manchem Greife in angenehmer Ruͤckerinne⸗ tung vorfchwebt, wenn ihm manche ee guten ot thaͤtigen Abſichten gelangen. Die Stärfe feines Staats Gat er gegründet, ins bem er einen Schatz von 8,700,000 Thalern, ein vors treffliches See? von 76,000 Mann, unb 2,240,000 -Untertbanen (??*) hinterließ. Dieſe Unterthanen gti» den einer Brübergemeine, bey welcher Fleiß, Unterwärs figfeit unb (tile Schwermuth herrſchende Character, !' oe (inb, itt welcher Maͤßigkeit, Achtung für äußern Got» tesdienft herrſcht, Prachtliebe und grobe after nicht "o (a:8) Herzberg Abhandlung über die Bevoͤlkerung der Stans E ten e. 2g. « 2! ge⸗ ur % . i EC , 3 I 452 ^ Funfzehntes Buch. gebuíbet werden, und ber groͤßtentheils bey eignem Wil⸗ fen aud) eigne Kraft gebricht. Er hatte alles im pre ßifchen Staat auf ben Monarchen gegründet, und dein inniger muß ber Dank jebes reblichen ‘Preußen gegen bie Borfehung ſeyn, bag der unfterbliche Friedrich fein - Machfolger wurde. Diefer nahm bie Werf;euge unb den rohen Marmordlock, ben ihm fein Bater Binterfief, "md bildete barous fein Meifterwerf: Er ward eigent, fid) Schöpfer eines Staats, ben ein Geiſt befeefte, ben et feinen Unterthanen einzubauchen wußte, Der bie Ady tung feines Zeitalterd erwarb, bie Bewunderung ber Nachfommen behalten witb, und jebem feiner Beherrt⸗ (bet, ber in bie Spuren Friedrichs tritt, innere &tärfe unb bfähenden Wohiſtand burd) unvergängfiche Siebe unb rene feiner Unterthanen zuſichert. ET EN | pu uH Uv P. «x Haken HH „Beylagen , jum HIS 25 u $e, d Beplagen 1 Geeinigtes Bedenken vom 18 Maͤrg 170%. P — Dis heilloſe Rotte der Arrianer, infonderheit aber id Juͤdiſchen Volcks, nimmt in denen Städten, Und im ganzen Königreich tag. täglich zu, treiber Jahr. ouf, Jahr ein, ci nen ungefcheueten Handel, Und celebriret publice in ve : Kehrwieder Gafe Ihren laͤſterlichen Gottetbienft, welche ton Gott fihtbaprer Weife gezeichnete, Vnd mit einem Fluch belegte teuite,, weil fie obnfehlbaren Unfegen wit fid Führen, — Gtor. Königl. Maj. landes Vaͤterlich geruhen werben, ohne Anfehımg praefentirter anfehnlicher Geld: Summen, fo fie bernach vielfältig den armen Unterthanen wieder durch Ih⸗ ten betrieglichen Handel abfneiffen, Und zugteich bie einges fefene Bürger gang anemärgeln — aus biefem KönigReich defto mehr Zu fdaffen, da Ewr. Könige. Mt. Chriſtliche Bnd aflergdfte Intention, die Sie in Dero fegteren hoben ' Edict wegen Abfchaffung des Joͤdiſchen Heylloſen Und Gots teslaͤſterlichen Gebetb Alenu an den tag geleget,, bey diefem — : Gotteslaͤſterlichen Volck unmuͤglich jut Execution gebracht werden kann. — — Die ungewoͤhnliche Beförderung des von Lauwitz auf eine Adeliche ſtelle zum TribunalsRath, gereichet denen beiden Oderſtaͤnden zur Hoͤchſten Befümmers nus. Ser Ihm conferivte: Adel, welchen man in feinem Kraͤfften Vnd wuͤrden laͤſſet, fan Ihn allein zu denen Ade⸗ — Gorenfempetn nicht fähig machen, fondern ba & e "8 (3 . ^' 8m = - (o 05 0 4 .^ 454 * Deplagen zum funfzehnten Buche. Von denen Ober «Ständen zum jndigenat nicht angenom men — — NE hatt Er zu dieſer Charge fine jndigenatu fen deftitutus debito requifito nicht gelangen fónnen — — Indem aber bie beyden Dber&tände wegen der wieder die Gelege des Landes vergebene Abdeliche Landts Chargen fein Wort mehr zu machen, fonbetn fih in Vntetthaͤnigſter Be fcheidenheit auf Ihr dehmuͤtigſt überfhichtes Memorial be geben wollen, fombt mit neulidjer Poft bie unverheffte ffinb alhier niemabfen erhörte Zeitung, bag bem Durchl. Hertzog von Hofftein bie vacante Raftenburgfhe Haupt⸗ ^, Mannfchaft conferitet (ep; — — (intemabten Zärftl. Pers fonen. albier zu Seinem Stande propter illuftrem Princi- pum conditionem fónnen gebradt werden, — — Da . aud) der von Roſen auf ſeinem fandichten Grunbt ber Ger; waldſchen Gütter, ein Unland gefunden, wo Kein Getreyde, Graß, noch fonft was gebauet, fonbern nuc ein Eyſen Ma- ‚terie fan gegraben werden, iR Ibm bie fortfegung bes Eyſenhammers inhibiret — und alfo Died Emolumen — wider feine: Cölmifche Uhralte Berſchreibung benommen worden. Beylage . II. | Reſcript vom 18 März 1704. — und laßen wie dahin geftellet (epn, was bie bor: tige Landes⸗ Verfaßungen wegen Beftellung der Hauptleute mit fid) bringen, Es ift aber Bnſere meynung nicht gewe⸗ fen’ den Herzog von Hollftein zum Haupt Mann zu 3o: ftenbueg zu beftellen, fondern Unfere jntention gehet nur dabin, daß das Amt hiß zu weiterer Verordnung dur e nen Verweſer refpiciret, vnd inbefen das gehalt‘, welchts " der HauptMann zu genieffen hatt, des Herjogen bb. auf ". ' benen in Unferm Reſeript vom 28ften. Februsty angefübr: ten Urfachen gereichet werden ſolle, wk begreifen aud nicht, | "Ne -; Beylagen zum fuͤnfzehnten Buche. 455 nicht, — die Obeeſtaͤnde dier ſolche unſete Mnordnung einig Gravamen machen wollen, ‚da doͤch mit andern Aemb⸗ tern dergleichen tota die geſchiehet, und perfchiedene an⸗ dere von Unſern Bedienten die Beſoldung zwar von Ihrer HauptMannſchaft ziehen, bie functiones aber, welche Ih⸗ nen des halb obliegen, E auf die — an⸗ kommen laſſen. Beylage I. Reſeript an Die preußifche Regierung vom 28 fov. 1705, : Wir haben Uns Eure aleruntsethänigpe Relation fnb: dato des 24 Auguft jüngftbin, ; toorín Ihr wegen Convo- cation Unferer bafigen treu gehorfambfien Stände Anfrage gethan, in Gnaben fürtragen laſſen. Wie Euch nun fatts, ſahm becfanbt, mas befondere Sorge Wir, für Unſer Erb⸗ Königreich Prenfien tragen; Alſo habt Ihr von, Gelóft abs nehmen mögen, daß Wir ſothane Convocation, anders Wir diefelbe Zeitig befohlen hätten, theild wegen der in der Nachbarſchaft ftebenben Armeen, da ein jeder ‚gern bey den Seinigen ift, unbequem unb nicht praeticable, theils auch für unnöthig gehalten, ba bie große Krieges: Gefahr fo wohl in Deutfhland unb ber Benachbahrten Erohn Pohs len annoch verbanden, unb Wir dahero ín ſtarcker — F Verfaßung bleiben muͤßen: Als erfordert die unumbgänge lite Roth, daß das Quantum, was Wir bis Diebet aus Preußen gezogen, nicht allein continuiret werde, fonbetn Wir fónnten auch bei biefen fo gefährlichen Conjuneturen mit gutem Zug auf ein weit höheres e$ ausfegen. Allein - auch Hierin Unfere Landesnäterliche Hulde und Gnade Uns fern bafigen getreuen Ständen zu zeigen, lafen Wir es bei dem bisherigen Quanto in allem bewenden, aufer daß bie Städte rad er. irem bisherigen, —— annoch Ff4 ein ^ 456 Beylagen pun funfehnten Buche. ein erkleckliches zulegen muͤſſen, und weshald Wir eer v eine abſonderl. Propofition thun fafen werden. | Be plage IV. Reglement vor die Schoß Einnehmer. — Sleichwie nun, vornemlih der Schoßeinnchmere Vertichtungen in Einpebung unb Derechnung aller jum Krieges sEtat gehörigen Gelder, e$ (t9 Qubens, Contribu- . tion-, Haupts, Horn: oder Klauens Schoß, Kopf Ac- cife und Trank⸗Steuer, Maſt⸗Geld, Services unb Quar⸗ tiecs Gefälle, oder mas fonf but einen Modam extr ordinarium ausgefchrieben werden möchte, 6eftefen; Alle foin fe, wenn die Coatribotions- Nusfhreiben i£ Ambi femmen, unb fle deshalb von dem Hauptmann, oder n deffen Abweſenheit von ben Weambten eröffnet, auch von denenfelben die eingelaufene Königliche Befehle ihren zuge⸗ Rellet worden „ die Ambtd sUusichreiben an die Wdelichen Qinfaoftn fofort verfertigen, fotche dem Hauptmann jur Unterfeprift vortragen, in deſſen Abweſenheit feibk, mit dem gewoͤhnlichen Formular unterfchrieben , eud) durch bie gewöhnliche Notification bie gefällige Con- tributiones $efanbt zu machen, ergeben lofen; Weil au bie Koͤnigl. Reſeripta allegeit ben Monaht vorher, che der Schoß gefällig, bei bes riegó ; Ganteleo ausgekertiget wer: ben, fo muß obgebad)te Notifieation wenigſtens zehn bit zwoͤlff Tage vot denen Receptur s Tagen ohnfehlbahr geſche⸗ , ben Und haben fi die Schoß ; Ginnefmece vors andere bei- bet @innahm ber Buben; Contribution, nad der dus benjabf, wie fie ihnen von der Königlichen Kriegs « Gamme extradirt worden, fiiffig zu richten. - Wie fie dann oxó Drittens‘, bey der Cinnahme der Kopfs Accife fid) richtige Copfignationes von ben SBefigern der Güter, oder &dub 2 den dee Dörfer, mit ber gewoͤhnſichen Submiflion ber Sttafe des Quadropl unterfchrichen, — , biefelbe mit ben b M ' fSeplogen zum funfgtbnten Buche: 67. vorigen Regiſtern collationiten, die Attefto der Hrieſter wegen der verſtorbenen Perſohnen annehmen, ſelbige exa- miniren, unb genaue Obacht haben ſollen, ob der Abs und Zugang zureichend dargethan, und ob auch die Perſonen, ſo das zwoͤlffte Jahr vollkommen erreichet, mit angeſetzet worden. Weil aud) vierdtens bei bem Sor" ; unb Klauen⸗ ſchoß ungemeine Defraudationes biéfeto vorgegangen, fo . . follen bie Schoß: Ginnebmet vor allen Dingen, und. alles Ernſtes dahin gefliſſen fepn, wie biefem "Unheil beſtmoͤglichſt abgeholfen werde, unb gleichwie fie dergleichen Gefälle opne vorher abgegebene ausführliche Confignationes, welche mit der Submiffion der Confifeation des Verſchwiegenen unters ſchrieben fepn muß, nicht annehmen fónnen, alfo haben fie in SBeifepn des Adelichen Deputirten, Ddiefelbe genau jn examiniren, jedech ohne denen Bauren einige Unfoften noch Berpflegung deshalb zu eaufiten, auch allen vorfommenden Verdacht dem Hanptmann zur Unterfuhung und Remedi- rung anzuzeigen, damit nad Befinden Die Beſtraffung daruͤber ergehen, und aller ferner Unterſchleif verhuͤtet wer⸗ den möge. Nachdem aud) vors fünffte bep. ber Trank⸗ Steur durch Verſchweigung vieler und unzaͤhlicher Tonnen BDier fein. geringer Unterſchleif vorgegangen, fo muͤſſen bie Schoß⸗Einnehmere über richtige Eingebung der Conſigna- tionen, mit der Submiſſion ber. Straffe des Quadrupli unterſchrieben, mit allem Fleiß halten, ſolche mit ben Müls ler- Zetteln collationiren, bie Muͤhlen ſelbſt Öfters beſuchen, die Muͤller zu richtiger Angabe anhalten, bei entſtehendem Verdacht, mit Vorwiſſen des Hauptmanns, eydlich abhoͤ⸗ ten laſſen, aud) auf erforderenden Fall mit ben Kruͤgern unb Bauren gleichergeſtalt verfahren, ihre Kerbſtoͤcke nach⸗ feben, unb auffs genauefte nodftogen, was aus ben Städs ten an Bier auff Das Land in, die Keüge, oder lonften vers‘ than worden. , N Be Str 458 Beylagen züm funfzehnten Buche. Beylage v. Verordnung vom 25 Octobet 1699. Die Friedrich der Dritte — thun fund unb fügen tic mit ju woiffen für ting, linfere Erben unb Stadbfommen — daß — mir feinesweges geſchehen laßen molíen, bag die jenige, die ihrer Pflicht mit Treue und Eifer wahrnehmen, aus Mißgunſt, aemulation und Uns von ihren actionen thuen⸗ beg falfhen und ungegründeten Bericht, oder durch andere unzuläßige Rachftellungen in Ungluͤck geftürzt werden felen. Und gleichwie wir num durch eing langwierige Erfahrung und vielfältige indubitable proben überflüffig verfichert fen, Daß — Unfer Obriſter CAmmerer, — Graf Kolbe von Wars tenberg, Unſer und Unfers Ehurfürftl Haufes Beftes unb intereffe mit ungefärdter Treue und der Aufferften applicz- tion und Sorgfalt fuchet, auch diejenige, fo in denen ihnen anvertraueten vielen und ſchweren Berrichtungen ibm zuge: otbnet feynd, jebe&émal umb foviel Sieber Hörer und ſie nicht davon ausfchlieffer, —. Als geben Wir ermeldten Unferm Odbriſten Gámmerer, auch feinen Erben und Nachkommen, Diemit die gnädigfte Verfiherung, verfprechen ihnen auch allerfeits, bei Unfeen Churfückl. Wort und Glauben, daß wenn, wider befere® Vermuthen über Kurz oder lang fich finden follte, daß mehrender Seit, da befagter Graff von Wartenberg. bei der Direction Unferee Domainen und Cba- toul- Gefälle getoefen, in deren Adminiftration und Bes rechnung etwas vorgegangen, wodurch Uns einiger Schas ' . ben und Nachtheil zumüchfe, alsdann er keinesweges davor sefponfable feyn, noch desfalls einige Erftattung von ihm . vnb ben feinigen gefordert, fondern diejenige befroegen zur Derantwortung gezogen werden foflen, bie Uns fuo facto ſolchen Schaden verurfachet, oder auf deren im Geheimen Kath und auf der Hofflammer gethanen Vortrag die Gas che alſo abfolviret worden, obgleich Unfer Obrifter Caͤmme⸗ ter die darüber ausgefertigte Verordnung revidiret und con- “ trafignivet hätte, — : | = Bey⸗ Beylagen ; jum funfjehnten Buche, 49 Beylage VL. ur Reſeript an die preuß. Regietung vom 30 juny 1714. | — Im übrigen fepnb Wir gnugfam informitet, was Unter. Boter v. GroßVater den dortigen Landen auf ben Gall eer(procben, warn eine Veränderung. bei der Landes, Hexrſchaft (ib zutragen#würde: dag nemlich al&benn der - Meue Landesherr bei antretender feiner Regierung einen ale gemeinen Landtag ausfchreiben t. bei bemfelben die Lands ſchaft Seiner vor diefelbe tragenden Yandesväterlichen Pro- penfion b. Sorgfalt, auf eine zureichende Arih verſichern ſolte. Dieſem, von Unfern Vorfahren an'der Krone und Chur, denen dortigen Landes Eingefeffenen gethanen Ver⸗ ſprechen, mollen wir aud) ein vollfommenes Gnäge tun, v. jennd dannenhero juftieben, daß etwa 8 á'10 Tage vor bem angefehten Huldigungsteemino bie Stände fid aldort "verfammeln, und wegen defen, fo fie bei diejer Verändes . tung von Uns zu defideriten haben‘, Unfere'allergndafte Er⸗⸗ Efücung erwarten mögen. — — hr werdet aber dabey verbunden, daß man wegen des Beitrages, welchen Wie zum Unterhalt Unferer Armee bei denen gegenwärtigen: nodj Immerhin, fonderlich Unferm Königreich Preußen anſcheinen⸗ den böchfigefähelihen Conjuncturen, aus. bemfefben uns — umbgänglich haben müffen, ‚Uns nicht. vergeblich fatigicen . dder daran etwas zu — v. u praetendi- ten möge, — |. Beylage Vil. Ldiet vom ı2ten July 1713. — l0. ‚Soflte nun bei allen folchen Praecautionen und möglicher Worforge, dennoch. ein, Soldat defertiren und burdfommen, fo fanu wohl nichts als die Nach⸗ 460 Beylagen jum fünfzehnten Buche. Nachläffigfeit bec Bürger und Untertbanen, oder ‚felbk de ver Hbrigfeiten und Befehlshabere daran Schuld fepn, be: Bero und weilen alle bisher angedrohte harte Straffen niási Delfen wollen, fo wollen Wir Uns vor$- fünftige an fol Stadt⸗, Flecken⸗ und Dorfs⸗Einwohnere, VBürgere um Untertbanen, auch nach Befinden an die Obrigkeiten und Befehlshabere halten ,. bergeftalt, bof fie ſchuldig ſeyn fels fen, das Regiment, ton welchem einer oder mehrere bei ſolchen Gelegenheiten durch Negligentz unb erweißliche Ber: tvabriofung defertiret , zu indemnifiren und fdoabío qi halten, zu welchem Ende fo fange in derfelben Stadt, glo den oder Dorffe Executores zuruͤck zu (a(fen, big fie ent wederdie Defertirten wieder herbey gefchaffet, oder amdere . tüchtige. Leute mit der Montitung, worinnen die andern defertiret, auf ihre Koften geftellet. "o. dd. Würde aber fi finden, daß bie Dbrigfeiten, Magifträte unb Befehlshabere ihre Pfliht unb Schuldigkeit, fo wie ihnen (offe nach biefem Gbict obgelegen, nicht ge börig obfervitet, follen diefelbe bem Regimente ya folder Satisfaction, toit obſtehet, alleine verbunden fepn, auch ber principalefte oder erfte Befehlöhaber des Orts bei dem Regi⸗ mente fo [ande in Arreſt gehalten und mitgenommen wers den, bis er alles praeftitet, oder erroiefen, daß nicht durch -.. feine Negligentz, fondern anderer Schuld die Verwahrlo⸗ fung bet Defertitten gefchehen. ' ^ 12. Dafeen aber bei wieder:@rtappung der Defer- , teurs, oder fonften "zu erfundigen und auszumachen fepn . würde, an welchem Orte dergleichen Deferteurs entweder toiffentlid) oder durch Nachlaͤſſigkeit und unterlaffener guten Auffiht und Wache durchgekommen, foll derjenige, web cher deſſen uͤberwieſen werden fann, über die ſchuldige S- tisfaction und Indemnifätion, dem Befinden und dabei vorfommenden Umftänden nach, entweder mit Geld⸗Exraffe biß zu Zunffjig, Hundert und mehr Thaler, nad) Beichefs fenpeit feines Vermögens, oder da et ohnvermoͤgend, mit - B o N L| Beylagen zum funfzehnten Buche. 4601 Beſtungsarbeit auf zehn und mehr Jahr ohnnächlaͤßig be⸗ legt, und deshaib durchaus fein weitläufftiger Procefs ges ftattet , ſondern nur ſummariter überall verfahren werden, fo bag, wer nur einiger maſſen graviret ift, und ſolchen Verdacht nicht zureichend ablenen kann, qu obiger Satis- faction unb Straffe angehalten werden fol, — Beylage Vli, | Edict vom sten TJanttar 1717. — Als haben Wir, zum SBeften unb foblevirung ge⸗ Dachter Unferer getreuen Ritterſchaft, Vafallen und Lehn⸗ leute, bie ‚allergnädigke Entfchlieffung gefaſſet, ‘alle unb jede in Unferm Königreich Preuſſen, aud) in ber Cut und . andern Landen belegene Lehen, ohne Unterſchied, wes Nahe . mens oder Urt biefelbe (eon, an Adlichen⸗, Schulzen⸗, oder Baurenstehen, vor Allodial- und Erbgäter zu erflären, den darauf haftenden Nexum Feudalem, und alles, was ‚demfelben, den Lehns Rechten und Herfommen nad, ans" Hebet unb davon bepenbitet, oder wodurch unfere Vafallen ihre habende Lehen fonft recognofcitet und verdienet, gänzs . 7 fii) aufzuheben und zu erlafien, und Gie davon, nor und. und Uníete Succeflüres an deu Krohn und Chut, auf ewig fof zu ſprechen unb zu entbinden, dergeflalt, baB alle und jede in Unferm Königreich, in der Chur, aud anbein Pros vinzen und Landen fituicte bisherige febn ; Güter, Hinführs als Erbguͤter befefien und genuget, über feibige von den Eigenthuͤmern frei und ungehindert difponiret, und Sie von allen Pehne Praeftandis gänzlich befreyet,“ aucb bie, von Une, ober Unſeres in Gott ruhenden: Deren Vaters Mas jeftát auf dergleichen Lehne ertheilte Anwartungen unb Ex- ' pectangien, einige wenige, ſo Wir expres refervicet has ben ,. ausgenemmen, cafüret und annullivet, ‚die Expecti- vati aber, an defien Statt, auf andere Weife von Und vers _ forget und begnadigt werden follen. | "n | ‚Und ^ ; i 460 Begylagen zum fünfzehnten Buche. Nacläffigfeit der Bürger und Unterthanen, oder ſelbſt des tet Obrigkeiten und Befehlshabere daran Schuld fepn, das Bero und weilen alle bisher angedrohte harte Steaffen nihts helfen wollen, fo wollen Wir Uns vor$- fünftige an folde Stadt:, Flecken⸗ und Dorfs⸗Einwohnere, Buͤrgere und Untertbanen, aud nad Befinden an die Obrigkeiten und Befehlshabere halten, dergeftalt, daß fie ſchuldig ſeyn ſol⸗ fen, dag Regiment, von welchem einer oder mehrere bei foihen Gelegenheiten durch Negligentz unb erweißliche Ders wahrloſung defertitet „ zu indemnifiren und ſchadlos zu halten, zu weichem Ende fo fange in derfelben Stadt, Fle⸗ den oder Dorffe Executores zuruͤck zu laſſen, big fie ent weder die Defertirten wieder herbey gefchaffet, oder andere tüchtige. 9eute mit bec Montituug, worinnen die andern — auf ihre Koften geftellet. — | . Wuͤrde aber fid) finden, daß bie Obrigkeiten, Magitchte unb Vefehishabere ihre Pit unb Schuldigkeit, fo wie ihnen ſolche nach dieſem Edict obgelegen, nicht go. boͤrig obſerviret, ſollen dieſelbe dem Regimente ju folder Satisfaction, wie obſtehet, alleine verbunden ſeyn, aud der principaleſte oder erſte Befehlshaber des Orts bei dem Regi⸗ mente ſo [ande in Arreſt gehalten und mitgenommen wer⸗ ben, bis er alles praeftitet, ober ecteiefen, daß nicht duch) -; ^ fene Negligentz, fondern anderer Schuld bie Verwahrlo⸗ fung bet Defertitten gefchehen. ''* 12. Dafern aber bei miebet zGrtappung der Defer- , teurs, oder fonften ’zu erfundigen unb auszumachen fen wuͤrde, an welchem Orte dergleichen Deferteurs entweder toiffentlid) oder durch Nachlaͤſſigkeit und unterlaffener guten Auffiht und Wache durchgekommen, foll derjenige, web (oet defien übermiefen werden fann, über die fehuldige S tisfaction und Indemnifätion, dem Befinden und dabei vorfommenden Umftänden nach, entweder mit Geld⸗Etraffe bis zu Funffjig, Hundert und mehr Thaler, nad Beſchaf⸗ Sonfycit "- Vermögens, oder da et v mit Be Beylagen zum funfzehmen Buße,“ 46i Beftangsarbeit auf zehn und mehr Sabe ohnnachiäfig be legt, und deshatb durchaus. fein weitläufftiger Procefs ges ftattet, fondern nur fütnmaciter überall verfahren: werden, ' ' fo bag, wer nur einiger maſſen "gravirec ift, und folchen Verdacht nicht zureihend ablehnen fann, zu obiger Satis-. — und Straffe enatpalten werden fell, — Zu Benlage vu, | Edict vom sten ^jantat 1717. — Ms haben Wir, zum SBeften und foblevirung ger dachter Unſerer getreuen Ritterſchaft, Vafallen und Lehn⸗ leute, die allergnaͤdigſte Entſchlieſſung gefaſſet, alle und jede in Unferm Koͤnigreich Preuſſen, aud) in der Chur und andern Landen belegene Lehen, ohne Unterſchied, wes Nah⸗ mens oder Art dieſelbe ſeyn, an Adlichen⸗, Schulzen⸗, oder Baurens Lehen, vor Allodial- unb Erbguͤter zu erfläcen, den darauf haftenden Nexum Feudalem, und alles, was. ‚demjelben, den Lehn⸗Rechten und Herfommen nach, ans Webet unb davon bepenbitet, oder wodurch unfere Vafallen ifte habende Lehen fonft recognofeiret und verdienet, gänzs . 7 fif aufzuheben und zu erlaflen, unb Gie davon, tor une. und Unfere Succeffores an der Krohn und Chur, auf ewig foß zu ſprechen und ja entbinden, dergeſtalt, baB alle und jede in Unferm Königreich, in ber Ehur, aud andeln Pros vinzen und Landen fituirte bisherige febn s Güter, Hinführe als Er bguͤter befeffen und genuget, über felbige von den Eigenthuͤmern frei und ungehindert difponitet, und Sie, von allen Lehns⸗ Praeftandis gänzlich befreyet,, auch die von Une, oder Unferes in Gott ruhenden: Deren Vaters Mas jeftät auf dergleichen Lebne ertheilte Anwartungen unb Ex- ' pectangien, einige wenige, fo. Wir expres refervitet has ben ,. ausgenemmen, caffitet und annullivet, -die Expecti- vati aber, an beffen Statt, auf andere Weiſe von Uns ver⸗ ſorget und begnadigt werden ſollen. Und d 4 N L4 Li — — 2 Beylagen qum funfzehnten Buche. und gleichwie nun ein jeder leicht begreiffet, was vor ein conũderables Avantage. Unferer fämtiıchen Ritterſcaft, Vafallen und Lehnleuten, durch dieſe neue Einrichtung m" wächfer, indem Wir bie auf-den Lehnguͤtern hafftende Stir terpferde, neb& allen übrigen Lebnd:Oneribus und Prae- | ftandis etíaffen, unb einem jeden Macht und Freiheit ges " ben, von ſolchen Gütern frei qu. difponiten, felbige cbne - Zwang unb Koften zu.verpfänden unb ju veräußern, wie e8 eines jeden Mugen und Commoditaet am meiften erfors dert, auch Daneben durch biefe Lehnserlaſſung der innerliche Werth ber dißherigen Lehnguͤter umb ein merkliches ver⸗ beſſert wird; Alſo haben Wir auch zu Unſerer getreuen Rit⸗ terſchaft, Vafallen und ?ehnfeuten, die dadurch fo fehr beneficitet werden, ba$ allergnädigfte Vertrauen, Gie mer: den diefe, von Uns ihnen’ wiederfahrende befondere Königs liche Gnade und Quibe mit gebührendem alleruntertbänigs ftem Danf erfennen,, unb dagegen gerne übernehmen „ von ſolchen ihren bisherigen Lehn: Gütern eine jährliche Billig: maͤſſige Recognition zu unſern Caſſen beyzutragen; Im⸗ maſſen denn an die in Unſerm Koͤnigreich, in der Chur, und andern Provintzien unb Landen fi beſindende ſaͤmtliche Ritterſchaft, Vafallen und Lehn⸗Leute Unſer Befehl hiemit ergehet, ſo bald es nach Publicirung dieſes Unferes Edicts geſchehen kann, fi zu verſammlen, und zwar die in Preuſſen in den Aemtern — — um die Sache mit einan⸗ bet (n behoͤrige reiffliche Erwegung zu nehmen, und ihre dieſerwegen thuende allerunterthaͤnigſte Erklaͤhrung, was nemlich dieſelbe wegen ber. Befreiung von den Oneribus, ſo auf den Lehen hafften und wegen des daraus ihnen zu⸗ wachſenden fo groſſen unb. reellen Nutzens, pro Canone Jaͤhrlich an Uns zahlen wollen, bei ben Regierungen oder $cambten, worunter fie eben, — — gegen den 2often bed nechſtbevorſtehenden Monate Februarii ohnfehlbar Und zu ^ eignen Händen qu übergeben. Dep , Benlage IX; x GS. Aſteuration wegen der Lehne vom 18 Dee. 1732. Wir Friedrich Wilhelm — haben — ums entſchloß⸗ | = alle und jede in Unferem Königreih Preuffen gelegene fcjne, es mögen felbige in Adelichen oder Unadelichen, in. - pur Mann: con, ſchlecht Magdeburgiſch, zu beiden Kin⸗ dern, oder Preuſch Frei⸗Gutern beſtehen, .vor' Allodial- und Grbalüter ‚gu erflähren, und den barauf Gaftenben ne xum feudalem, nebft allen davon dependirenden Oneribus und Praeftandis, gegen Grlegühg eines: getvíffen jährlichen, niemals zu erhöhenden Canonis, gänzlich aufzuheben, und die ſaͤmtliche Vaſallen vor Uns und Unſere Succeffores an ber Erohn auf Ewig davon loßzuſprechen und zu entbinden. | Gleichwie nun diefe mit denen Lehn: Gütern vorges nemmene Beränderung ber Ritterfchaft, Adel unb übrigen Vafallen, an’ ihren fonft habenden Praerogativen unb Frei⸗ beiten im geringſten nicht nachtheilig fepn fol; —. : Alfo haben aud) diefelbe zu Unferem befonderen allergnädigften Gefallen, biefe Unfere Königliche Huld unb Propenfion mit unterthaͤnigſtem Dank erfannt, und fi zu Abtragung des dieſerhalb jährlich zu erlegenben Canonis fo willig ale ſchub | , dig bezeiget. Und nachdem ſolcher durch einen expreffe von bier nad Preuffen abgeſchickten Deputirten Unfert® Geheral- £bic : Sinanj » Krieges: und Domainen - Directorii nebſt einigen Depntirten aus, unferer Preufifchen Regierung, Krieges: und Domainen- Cammer und Lehns: Commiffion, nach Unferer denenfelben ertheilten allergnädigften Inftru- ction, dergeftalt feiblid) reguliret worden, daß jedermann damit zufrieden zu ſeyn Urfache fat; Alfo haben Wir aud) Die deshalb gefertigte Hebe⸗Regiſter alferanábigft ratihabi- tet, und. confirmirst, und Unferer getreuen Ritterfchaft, Adel und übrigen Vallis; umb diefelde des durch biefe, Der: Beylagen zum fwofpehnten out 'a63 -— 464 Bedlagen zum funfzehnten Buche. Veränderung ihnen zjumachfenden Nutzens deſto mehr zu verſichern, folgende Afecuratiod in — Baba pen ertheilen wollen... L " Verſprechen Wir vor Uns unb Unfere Koͤnigliche cv ben unb nad fommenbe Succeffores an der Grofn bey Un; feem Königlihen Wort, daß von nua an unb zu ewigen Zeiten alle und jede in Unſerem Königreich Preuſſen gelegene fene ohne Unterfcheid, wes Nahmens ober Art diefelbe ſeyn, von welchen obgedachter Pehns : Canon bejablet wird, vor Allodial- und Gtb «Güter erflähret, unb bie Qualitset ‚ eines völligen Erb: und Eigenthums denfelben beigelegt ſeyn folie, dergeftalt, daß bet nexus fendalis gwifchen Und und Unfeen Vafallis nebft allen davon dependicenben Praefütio- nen, fie mögen Namen haben wie fie wollen, nunmehr gaͤnzlich gehoben, und denen Poſſeſſoribus freie Macht gu geben fein fol, biefelbe als Echgäter zu Gefigen unb zu go ‚nieffen,, aud davon ale von Ihrem Eigenthumb, jedoch fal- 4 va jure füceedendi, worüber, wie biernächit verordnei werden foll , bie Familien fid per Pacta fpecialia profpici- ven fónnen, qu difponiren. B Wir refervisen Uns aber hiebei -ı) die gefamte auf bem eufferften Fall ftebenbe ?cbne, wobey nur 2 Mugen ven banden, 2) diejenige LehnGuͤter, worauf Wie allbereit An tPattungen und Expectantzien ertheilet haben. lil. Verfprehen Wir allergnaͤdigſt, daß durch Aufhebang des nexus feudalis inter Dominum et Vafallum, bie Qu» lität ber Güter, ratione ber bißhero genoffenen Inmmunitae- ten, von diefen ober jenen Oneribus nicht alteritet, few : been pom jim funfſehnten Bad. 489 dern ſolche du ewigen Zeiten ven allen neuerlichen Oneriba⸗ unb 9fuffagen, fé wiebißherd, alſoauth⸗kümnfftig überall gänzlic) befreit bleiben, : audf' baton -totftét- miehts als bie bisperige darauf haftende Onera nebft dein gegen Aufhebung der obgedachten ?efité s Dal roectio ftis fefkgeläheen Canon gefordert ober berlanget, im übripen der denen Vafallig fe wenig als ihren Gütern, in ihten fonft habenden Freiheiten, Imttunitäten, Rechten und Gerechtigkein, weiche Wis hies durch von neuem beftätigen- und confirmiren, noris ge " ringſten prasjudieiret werden foll ;— Gleichwie nun .- ı 1 u, 4 , . t i * i ^ PE Ir 15 ; qe. * i . se ES . f, , d Duce 5 M "t lV. 1 m EP * "s ^ N Br = ; . u... . E , ⸗ ' 4 jJ Uu. ' itfhfe aliergnitighe — 4c bof gebet, bie bißberige Lehnharkeit fo weit zu heben, als dieſelbe das Dar - minium directum eoncerniret, ſonſten aber das Jus füc- cedendi unb bie Verbindlichkeit inter agnatos, in ihrem völligen Vigore, nach. bisbtriger Art ber Sehne zu laffen; Als deolariren Wir Uns hiedurch norp.fernec, bag Bir Un; feret. getreuen Ritterfchaft und Adel, unb zwar ſowohl ins⸗ gemein. al8 einer jeden Familie insbeſondete die freye anb fagen wollen, toegen des Succeflion, ‚Berforgung | der Wits tiben, Ausſteurung der Töchter und was dem anhängig, ge⸗ wiſſe Verträge, Pacta und Verfaßungen unter. ſich zu mas chen, und alles fo einzurichten, wie fie es bec Confervation ips tec Familien am dienlichſten finden, worüber Wir ohne Ents geíb ,. gegen Grlegung der bloffen Canzeley : Gebühren, bie allerdnädigfte Confirmation erteilen wollen, wornach auch ; pie Judicia in judicando . et fentebtionando f jederzeit zu richten "Gaben, unb (oll einem jeden! Geſchlecht freyſtehen, ob es über dergleichen Pacta Unfere Confiriation' fmben, oder felbige in denen Yemtern, mo die Güter gelegen, das mit fle qu u Sebermanné Nachricht fommen fónnen, ingroffi- ten täffen roofle, maſſen dergleichen Pacta, auch ohne alle Confirmátión, idee volllge — FI ſollen; Jedoch AGeſch. Pr. 6. Bd. | máfen. " 6 gm im funfſehntes 39udr. muſſen ase. Pytes, Re; ne $99 inf. copfirmitet oben nift, bei. dann Renten. Jogrefliret, - bafüg. aber nicht vebe oi 8d gute. Bnoihenwder ein Gulden Preuß. vor. Die Ingrot iino tege MV Damit eub, ein jeder feine Belugbiß unb Poffeflica — der uu. ſeinen Gütern gehörenden Pertinentzien uud Serechtigkeitoꝛ, in fünftigen Zeiten befie beſſer erweiſen tbtnez So fallen. nicht allein bie bißher ertheilten Lehahriefe und Derfihreidungen einem jeden in perpetuum Dabep zum Fundament und Bawaiß dienm, ſondern auch gine gershige SunfjigJährige Poffeffion den Poffefforen von allem Ans ſpruch, es (tp ex capite Domanii, oder aus mas vor Fun- dament e$ fonft fep, völlig liberiten, bergeftalt, daß er fo tbbnig von dem Pifon, «ib fonften beftuegen nde ‚nicht bes vn m: EIN werden, " | V, 2 ja end Such bie Aufhebung bet Nexus feudaix nunmehro bei denen untet ſolche Berfaſſing kommenden 8s . teen alle Lehtisfehlet Yaͤnzlich abgeftellt, und die Gefahr der Caducität völlig gehoben tbecben ; 'Gio declariten Wie His "mtt allergnädiäft, daß alle 9966 »Edicıe, fie mögen Ro men Gaben ; wie fie wollen, in Anſehung derer tom nexo ne —— pee Sdn Kp aufgehoben (toa. — ' VI. -— WM TN Wir auch hiedurch vor Uns unb Unfere — SQatbfommen an bet Crohn, in Gnaben, baf Wir ben jährlich fegefegten Canönem » num und zu erigat »- nie abiben pder fteigern wollen. wu”. : e uiae — ej, i SIS : ' : -Dafeen ur An; Gotif Verboͤngniß Such. totale nod Vetbeervds, Baur ds: Wofeipaden einige Bk C J un .. * O3 tier —À futi fawfyttei T 367 ter in ſoichen angtietlligen Juſtand getragen ſomnen, bal WV nit bermögend wären, den Canonem tbpufübcen ; elo - serfihern Wir allergnaͤdigſt, daß Win "In bereichen Fallen Unfere Koöngl. Huld uáb Gnade unfefàr getteuen Val ſpuͤhren, aud) denenfelben eine ſolche Remitfiön: iwiederfah⸗ , ten laffen wollen, daß dergleichen Werungiätkte fib wieder erholen koͤnnen, und ſollen die ‚Abkigen nicht gehalten ſeyn, den oder diejenige, welche ſolch tíngtfi- fein, odet un? . vermoͤgend machen möchte, dem ifbgáng t bes Canon du m | E E Beylage x. n M ' patent vom Toten jj. mo —Die Pßichte, ‚jo Und dapop. nach hibgerigen Fuß gebuͤhren, ober quo Wir, Unfere Erden und nachkom⸗ mende Herrſchaft, in Unſerem fónigteió) Preuſſen, vorfoms menden Ulnftänden nad, biernechft noch weiter fei iu ſetzen finben moͤchten, allemahl fleißig beſemoͤglichſt, und richtig abtragen, verrichten und leiſten, ſtch auch mit einem beſon⸗ dern Eodrperlichin Eyde verbinden, die Defibenbe, oder hier⸗ nechſt ned) erhaltende Erbe und Bauer⸗Gruͤnde nicht an⸗ ders, denn durch den obgedacht exprefſe conſentirten fers fauf, oder abet durch ben zeitlichen Tod zu verlaſſen, aus ihren Kindern die tuͤchtigſten, und diejenigen, bei welchen ſich die meifte Zuneigung su einem dauerlichen Leben und Beruff euſſert, zur Landwirthſchaft ven’ Jugend - auf, unter der Furcht Gotles anzugewehnen, aus diefer Zucht folglich fowopt- für ſich einen Rachfolger im Erbe, und auf ben baͤuerlichen Ländereien zu nehmen, aí6 auch vorfommenberi- Umſtoͤnden nach auf andere einen guten Wirth brauchende Gg2 Hoͤfe nn 468 ¶ Dwleden zum funfpefnten Buche — $e und. Mohnungen behmöglihk zu beſorgen, auch bie übsige bere Kinder zu ehrlichen Profeflionen und Handthie⸗ gungen, in Unſern Ländern. batnedf, i in geboͤriger Ordnung Uu treiben, gn erjieben,, und anpugembbnen, au auch Feines derfelbigen, ohne vorgängige Anzeige, und erhaltenen ex- preffen Confens Unferer teutihen Pimté » Sammer zu $6; nigäberg und bed. Amts, worunter tiefer. ober j jener roofnet, Qber wohnen ivírb , „weder au$. einem nte ind andere, ober unter andere, als fothanee Amts s Jurisdiction, unb Herr⸗ " (daft, nod weniger aber aus Unferm Königreich Hreuſſen, in ein anderes, wenn gleich auch Uns ſelbſt zugehoͤriges Land unb Provintz ziehen an laſſen, ober fortzuſchaffen, aud ihre Kinder zu eeiftung. eines gleihmäßigen Eides, nach eis nes jeden Umbdfländen dem Amte allemabl auf Erfordern . nad Möglichkeit gi aefteflen, auch zu denen Dienften, tooju | felbige vei Vorwerkern und ſonſten noͤthig, unweigerlich — | Weylage &I. Cabinets ſchreiben vom 31 Januar 1722." | ;- Dieſes ift nichts: denn bie Regierung will, bas arme Sand in, ber Borbarei behalten,. ‚Denn, menn ich baue unb werbeflere ba& Fand unb ‚mache feine, Goriften: fo hilft mir alles Nichts. Sie follen fi mit, Obermarſchall Prinz zus fammentóun ; aud. Porſt und Reinbeck ſoll zuſammen mir vorfchlagen,, wie die Sache am beften und kuͤrzeſten anzu⸗ ſtellen — und zum Oberdirectorio my. ein Weltlicher fepn, den man von in «t "e "s und bet ein, Chotieds mann iſt. — "M N Bey⸗ anlagen, wm fane Sade deo | ví Begylase Yit. JonMULEL vs — PAM Veeret, án d m: ben der’ Oberhofprediger Jabforisti und · tbdLMlas ihre | eim nad) england zu fen, vom 10 Satius 1733." Ab: Kann Sie nid ‚sehauben. ibre Söpne aufer. gan, au fóiden; ub Gig den, Sünden, der Welt überlaflen, weil in Engejland „Keine, prtfoborie. der Religion , ftatuirt, wird⸗ unb es ein Suͤnden⸗Land wäre, beſſer wäre die Jugend auf. Frankfurth und Halle zu fenden und. dorten brave tüchtige "Theologos machen. — G6 ift ja eine Schande, baf bie Hrn. Lutheraner die Hülle und Fuͤlle von braven ehrlichen tüchtis gen Gotteébiener hätten, auch ihre Predigten viel erbauli⸗ cher und herzrührender wären, als e$ leider bei unfern Re- Tormicten fiefelbft wäre, Wann e$ Prediger wären, als. Noltenius, Cochius, fo wären es ein Miraculum mundi, Da bei den Putheranern von 100 gewiß 8o excellent, und bie andern 20 doch paffable wären, unb fie bie Englifche - Spigen unb Spinozifhe Dinge nicht hätten, fonbern ihre Predigten, fo wie der feel. Sranfe einzurichten halten, fim- pel, deutlich, vernehmlich, daß ber. gelehrte und ungelehrte es verfiehen unb (id zu nuge machen koͤnnte. Alſo wäre ja meine gänze Qofnung die id patte, auf das Joachimsthalfoe gymbafium geleget, dahin, daß in demfelben fo-fotíte etabii: rct fepn wie das Wayſenhauß oder paedagogium in Halle, ba alle die praeceptores und fauter reformirte Candidaten fommen, die da an Sonn s und Wochentagen in Berlin ' auch aud auf bem Lande ferum predigen müffen , um fid au perfectioniren, alle bie ſchwehre außlegungen wären big dato bey den reformirten geweſen, wo fie nicht wollten auf = die | 410 Beylagen zum qunfzehnien Buche. bie Halliſche Arth, fo fotlfeit fie boch nufr aus dein nam Teftamgat prebiaen, Alſo mein Decifum ift, fünnen wir án Kalle gute Intherifche Prediger haben, fonder geld zu gu ben, alfo folen die Herren dahin Vorſchlaͤge thun, unb id an Geld nicht werde fehlen laſſen. Zur Zortpflangung Get; te Reichs und fein Sion; muß man nicht die Kinder außer Landt, fondern auf hleſige Schulen und Uhiverftaeten ſchicken, da ich ſolchen das dahin reifen nípt verſagen 1. 75707 777 — — — or, 4 LI Kalle, gedruckt bey Johann Jacob Gebauer. Digitized by Google Digitized by Google FED 4 ( 1338 —— i Á - — den — —— — UT m — Was müssen Sie nach dem angucken eines einax Siegen Anhänger mit Auflaufbremse tun?Was müssen Sie nach dem Ankuppeln eines einachsigen Anhängers mit Auflaufbremse tun?. Funktion der Bremse prüfen.. Abreißseil an der Anhängekupplung des Motorwagens einhängen.. Vorhandenes Stützrad in die oberste Stellung bringen.. Was müssen Sie nach dem angucken eines einachsigen Anhängers mit Auflaufbremse tun?Was müssen Sie nach dem Ankuppeln eines einachsigen Anhängers mit Auflaufbremse tun?. Abreißseil an der Anhängekupplung des Motorwagens einhängen. ... . Vorhandenes Stützrad in die oberste Stellung bringen. ... . Funktion der Bremse prüfen.. Was ist bei einem einachsigen Anhänger zu beachten?Die zulässige Achslast musst du beim Beladen des Anhängers berücksichtigen. Wenn zu viel Gewicht auf dem Anhänger ist, besteht die Gefahr, dass die Achsen dabei zu stark belastet werden und schlimmstenfalls zu einem Achsbruch führt.
Wann tritt bei einem Anhänger mit Auflaufbremse die Wirkung ein?Die Bremswirkung tritt erst nach Betätigung der Bremse ein, wenn der Anhänger auf das Zugfahrzeug aufläuft.
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