Show Als Parataxe wird ein Stilmittel bezeichnet. Die Parataxe beschreibt eine Aneinanderreihung von selbständigen Sätzen, also Hauptsätzen. Diese können mittels Kommata, Semikolon, Gedankenstrichen oder Konjunktionen verbunden sein (vgl. Satzreihe) oder mit einem Punkt voneinander getrennt. Wesentlich ist, dass diese Reihung nicht durch Nebensätze, also untergeordnete Sätze, unterbrochen wird. Darüber hinaus kann aber auch die Reihung von Wörtern und Wortgruppen als parataktisch gelten. Ein parataktischer Text kann knapp, stark oder absolut wirken. Das Gegenstück bildet die Hypotaxe. BegriffDas Wort Parataxe leitet sich dabei aus dem Griechischen ab (griech. παράταξις parátaxis) und bedeutet in etwa Beiordnung, Nebenordnung, Koordination oder auch Danebenstellen, was den eigentlichen Charakter der Parataxe sehr gut fasst. Nämlich dann, wenn wir die Sätze, die eine Parataxe bilden, als nebeneinandergestellte und gleichwertige Teile betrachten, die aneinandergereiht erscheinen. Das Gegenstück zur Parataxe bildet die Hypotaxe, die schon im eigentlichen Wortsinn den Gegensatz offenbart, denn die Vorsilbe hypo meint im Griechischen unter und besagt, dass sich zahlreiche Nebensätze dem Haupsatz unterordnen und sich vermehrt verschachteln. Die Parataxe begegnet uns vornehmlich in volkstümlicher Dichtung , da diese oftmals auf unterordnende Konjunktionen (Bindewörter) verzichtet und Sachverhalte ohne nähere Erklärung dargestellt werden. Das bedeutet, dass wir hierbei selten Wörter wie denn, weil oder dass finden, die typischerweise einen Nebensatz einleiten und gleichermaßen den Hauptsatz erläutern würden. Die Konsequenz ist ein parataktischer Satzbau. Weiterhin finden wir zahlreiche Beispiele für den Einsatz der Parataxe im Prosastil des Expressionismus (→ Literaturepochen), da hier häufig einzelne Wörter aus dem „Chaos der Sprache“ gelöst werden und einfach benannt werden, wodurch sie einen aufzählenden Charakter erhalten und folglich als Parataxe erkannt werden können.
Wesentliches zur Parataxe
Beispiele für ParataxenSchauen wir abschließend in drei Textauszüge, um den Einsatz der Parataxe anhand einiger Beispiele zu verdeutlichen. Den Anfang bildet ein Auszug aus „Die achatnen Kugeln“ von Kasimir Edschmid, wobei Sie unter den Beispielen noch zusätzliche Erläuterungen finden. 1. Parataxe-Beispiel
Der Auszug offenbart den klassischen Einsatz der Parataxe und vor allem durch die farbliche Hervorhebung wird dieser deutlich. Hierbei erscheinen Hauptsätze orange und Nebensätze blau. Das Verhältnis ist in diesem Beispiel übrigens 15 zu 3 (5:1), was bedeutet, dass bei 18 Sätzen lediglich 3 Nebensätze und satte 15 Hauptsätze vorhanden sind. Der parataktische Satzbau ist folglich allgegenwärtig und bestimmt maßgeblich Edschmids Text. 2. Parataxe-Beispiel Aber auch religiöse oder theologische Schriften zeichnen sich oftmals durch einen parataktischen Satzbau aus, was am Beispiel der Bibel (1. Buch Mose) illustriert werden soll.
Hierbei ist das Verhältnis zwischen Haupt- und Nebensätzen noch offenkundiger, da der berühmte Einstieg ins Alte Testament vollkommen ohne Nebensätze auskommt. Der Leser bekommt folglich eine Wirklichkeit präsentiert, die es nicht zu hinterfragen gilt. Es ist eben so und diesen Effekt unterstreicht die Parataxe enorm, da jegliche erklärenden Nebensätze, die durch Konjunktionen eingeleitet würden, sich selbst ausschließen. 3. Parataxe-Beispiel Allerdings finden wir auch in Kinderreimen oder -liedern einen parataktischen Satzbau, da auch hierbei die Einfachheit die äußere Form des Singsangs bestimmt. Als Beispiel soll die erste Strophe des bekannten Gedichts Abendlied von Matthias Claudius dienen. a Der Mond ist aufgegangen, Prinzipiell haben wir es hierbei mit vier Hauptsätze zu tun, die zwar durch die einzelnen Verse getrennt werden, jedoch trotzdem zu erkennen sind. So lässt sich das Gedicht „Abendlied“ in die Sätze „Der Mond ist aufgegangen“, „Die goldenen Sternlein prangen / Am Himmel hell und klar“, „Der Wald steht schwarz und schweiget“ und „Und aus den Wiesen steiget / Der weiße Nebel wunderbar.“ unterteilen, wobei wir jegliche Nebensätze vermissen, da sie im Abendlied schlicht und ergreifend nicht vorkommen. Das Gedicht weist also einen parataktischen Satzbau auf.
Die Parataxe kann dazu dienen, einen Text offenkundig zu verknappen und die einzelnen Textbausteine so stärker wirken zu lassen, da diese durch die Parataxe absoluter wirken.
Wie erkennt man Parataxe und Hypotaxe?Begriff. Die Parataxe ist durch eine Häufung von Hauptsätzen (aber auch Worten und Wortgruppen) zu erkennen, wobei das Gegenstück die Hypotaxe ist.. Diese Hauptsätze werden hierbei durch Konjunktionen wie und, oder, aber oder durch Satzzeichen wie Komma, Gedankenstrich, Semikolon oder einem Punkt voneinander getrennt.. Was ist der Unterschied zwischen Parataktisch und Hypotaktisch?Das Gegenstück zur Parataxe ist die Hypotaxe. Statt einer Satzreihe bezeichnet die Hypotaxe ein Satzgefüge, also eine über- und unterordnende Struktur, die aus Haupt- und Nebensätzen besteht. Tipp: Wenn der Autor vom hypotaktischen zum parataktischen Satzbau wechselt, möchte er eine bestimmte Wirkung erzielen.
Was ist eine Hypotaxe einfach erklärt?Eine Hypotaxe (gr. hypo = unter) bezeichnet die hierarchische Struktur von einem Hauptsatz und mindestens einem untergeordneten Nebensatz. Treten mehrerer solcher Satzgefüge in einem Text auf, liegt die Hypotaxe als Stilmittel vor (hypotaktischer Stil).
Was ist hypo oder Parataktisch?Die Parataxe (altgriechisch παράταξις parátaxis „Beiordnung, Nebenordnung, Koordination“) ist in der Grammatik die gleichrangige Aneinanderreihung von Hauptsätzen oder, in einem weiteren Sinn, auch eine gleichrangige Reihung von Wortgruppen allgemein. Das Gegenteil der Parataxe ist die Hypotaxe.
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