Wer kleine Kinder hat, kommt am Nikolaustag und an Weihnachten nicht drum herum: Die Bescherung gehört in professionelle Hände. Und so steht bei den einen das Christkind, bei anderen der Weihnachtsmann in der Stube. Wie kam es dazu? Show
Stuttgart - „Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben. Bunter Lichter, Silberzier, Kind mit Krippe, Schaf und Stier, Zottelbär und Pantertier möcht ich gerne haben.“ Die Weihnachtszeit ist da. Doch wer wartet am Nikolaustag und an Weihnachten vor der Tür? Je nach Region und Tradition ist es unterschiedlich, wer die Geschenke bringt – oder in schwerwiegenderen Fällen: Wer die Rute schwingt. Sankt NikolausÜber Jahrhunderte war der Nikolaus unter den Gabenbringern allein auf weiter Flur. Heute ist er in Deutschland eher Vorbote im Advent. Wer am Abend vor dem 6. Dezember ordentlich die Stiefel putzt, kann auf Süßes und andere Kleinigkeiten hoffen. Artig sollte man aber auch gewesen sein. Der nächtliche Gast geht weitgehend auf Nikolaus aus Myra (in der heutigen Türkei) zurück, der als überaus großherzig galt. Der Bischof starb Mitte des vierten Jahrhunderts, angeblich am 6. Dezember. ${content} ${kicker} ${title}
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Das Brauchtum um den Heiligen geht bis ins Mittelalter zurück, doch mit der Reformation gewannen andere allmählich an Bedeutung: das Christkind und der Weihnachtsmann. WeihnachtsmannGemütlich, bärtig, dicker Bauch – so verteilt der Weihnachtsmann fleißig Geschenke. Sein charakteristisches rot-weißes Gewand geht zwar auf eine erfolgreiche Werbekampagne von Coca-Cola vom Beginn der 1930er Jahre zurück, doch ist er bei Weitem keine Erfindung der amerikanischen Brausebrauer. In Deutschland vereinte der Weihnachtsmann bereits im 19. Jahrhundert etwa Elemente von Nikolaus und Ruprecht und war neben dem Christkind für die Gaben zuständig. Den Nikolaus-Brauch brachten niederländische Auswanderer in die USA, daher der Name Santa Claus. Nur der Gabentag verschob sich auf die Heilige Nacht. In Deutschland kommt der Weihnachtsmann trotz des lutherischen Christkinds vor allem in evangelischen Gegenden vorbei. ChristkindMit diesem Geschenke-Bringer ist es ein wenig wundersam: Obwohl in der biblischen Krippe ein Junge lag, wird das Christkind meist von einem Mädchen mit weißem Gewand und Flügeln dargestellt. Es hat also weniger etwas mit dem neugeborenen Jesus zu tun als mit der Vorstellung von Engeln. Heute hält das Christkind vor allem in katholischen Gegenden Einzug, obgleich der Protestant Martin Luther wohl diesen Brauch einführte. Als Gegner der Heiligenverehrung suchte der Reformator nach einer Alternative zum Nikolaus – und schwenkte im frühen 16. Jahrhundert zur Quelle: zum „Heiligen Christ“ selbst, der an Weihnachten Gaben bringen sollte. Lesen Sie auch: Adventskalender – 24 Türchen – warum der Adventskalender erfunden wurde Knecht RuprechtDie unartigen Kinder bekommen es jeher mit dem Begleiter des Nikolaus zu tun, der aus christlicher Sicht als gezähmter Teufel gilt. Knecht Ruprecht – in manchen Gegenden auch Rumpelklas oder Percht genannt – steht für die Drohung, dass es statt Süßigkeiten Kohlestücke oder gar die Rute geben könnte. Mit der Zeit hat sich der Gehilfe aber von seinem Chef emanzipiert und nimmt auch selbst Geschenke huckepack. In manchen Gegenden – wie etwa dem Erzgebirge - kommt er noch heute an Weihnachten, so wie es etwa auch bei Theodor Storm heißt: „Von drauß’ vom Walde komm ich her“. KrampusIm Alpenraum ist der Krampus eine Schreckgestalt, die Sankt Nikolaus zu Advent begleitet. Während Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden unartige Kids vom Krampus bestraft und in einen Sack oder Korb gesteckt. In anderen Gegenden übernimmt Knecht Ruprecht diese Aufgabe. Das Christkind ist eine Erfindung von Martin Luther und in Island gibt es 13 Weihnachtsmänner. Wer weltweit die Geschenke bringt und wie die Traditionen entstanden, erfährst du hier. Im Video: Wir besuchen den Wohnort des Weihnachtsmannes. © picture-alliance/ dpa Vom Nikolaus zum Christkind und Weihnachtsmann: So entstanden die TraditionenAlles beginnt mit dem heiligen Nikolaus und seinen guten Taten um circa 300 nach...Ab dem 14. Jahrhundert entstehen erste Nikolaus-Bräuche: Kinder dürfen Bischof...Martin Luther reformiert im 16. Jahrhundert nicht nur die Kirche, sondern verändert...Heute existieren Nikolaus, Christkind und Weihnachtsmann nebeneinander. Der...Weihnachtsmann oder Christkind: Wer bringt die Geschenke?Trotz seines protestantischen Ursprungs hat sich das Christkind heute vor allem im süd-westlichen Raum Deutschlands durchgesetzt. Der ist überwiegend katholisch geprägt. Wer bringt in welchen Teilen Deutschlands die Geschenke?Zwerge, Väterchen Frost und Co.: Auf sie warten Kinder europaweit
In Europa gibt es verschiedenste Traditionen zu Weihnachten. Nicht nur Weihnachtsmann oder Christkind, sondern alle möglichen Gestalten - ob tierisch, menschlich oder übernatürlich - bringen die Geschenke. Weihnachts-Traditionen in Europa: Wer bringt die Geschenke?
Wie wurde der Nikolaus so berühmt?Wie wurde der Nikolaus so berühmt?Millionen Kinder warten jedes Jahr auf den Nikolaus. Doch wie hat es der Mann mit dem weißen Bart zu solchem Ruhm gebracht? Wir haben uns auf die Spurensuche gemacht - in der Vergangenheit und Gegenwart. Traditionen zum Weihnachtsfest: Häufig gestellte Fragen
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