Was hilft am besten gegen erkältung

Winterzeit ist Erkältungszeit. Was hilft bei Husten, Schnupfen und Halsweh? Stiftung Warentest hat rezeptfreie Erkältungsmittel unter die Lupe genommen - und gibt Schnupfengeplagten einen guten Rat mit auf den Weg. 

Mit dem nasskalten Wetter kommen die Erkältungen. Rund 15 Euro gibt jeder Deutsche im Schnitt für Mittel aus, die gegen die lästigen Symptome wirken sollen: Husten, Schnupfen, Heiserkeit und eine verstopfte Nase.

Typisch für eine Erkältung ist, dass die Beschwerden nicht alle zeitgleich auftreten. Meist beginnt die Erkrankung mit Halsschmerzen und Fieber. Erst später gesellen sich Schnupfen und Husten dazu. Stiftung Warentest rät daher, jedes Symptom einzeln für sich zu bekämpfen. "Behandeln Sie Symptome individuell, verzichten Sie auf Kombipräparate mit mehreren Wirkstoffen", rät der Pharmazeut Prof. Dr. Gerd Glaeske in der aktuellen Ausgabe von Warentest.

Die Arzneimittelexperten empfehlen Präparate mit Einzelwirkstoffen. Aus der Warentest-Datenbank "Medikamente im Test" haben die Prüfer 50 Erkältungsmittel ausgewählt, die sie für empfehlenswert halten. Im aktuellen Heft werden die günstigsten Mittel für jedes einzelne Symptom vorgestellt.

Was tun bei Halsschmerzen?

Bei leichten Halsschmerzen empfehlen die Arzneimittelexperten Emser-Salz-Pastillen, die die Rachenschleimhaut befeuchten. (4,15 Euro für 30 Stück) Bei stärkeren Beschwerden können Betroffene auf Präparate mit den betäubenden Wirkstoffen Lidokain oder Ambroxol zurückgreifen. Allerdings sei die Wirksamkeit der Mittel nicht eindeutig belegt. Warentest bewertet sie daher als "mit Einschränkung geeignet".

Was lindert Schnupfen?

Eine verstopfte Nase ist unangenehm. Sprays mit Salzlösungen reinigen die schnupfengeplagte Nase und befeuchten die Schleimhäute. Auch gibt es Sprays mit den schleimhautabschwellenden Wirkstoffen Xylometazolin und Oyxmetazolin. Sie machen die Nase frei und lassen Erkältete besser durchatmen. Das günstigste Mittel im Test ist das Nasenspray "Sine AL" (3,86 Euro für 10 ml). Alle schleimhautabschwellenden Sprays sollten aber nicht länger als sieben Tage verwendet werden, so Warentest. "Sonst gewöhnt sich die Nase daran."

Was hilft bei Schmerzen und Fieber?

Hier eignen sich laut Warentest Wirkstoffe wie Ibuprofen, Parazetamol und Azetylsalizylsäure (ASS). Einige dieser Mittel werden mit Vitamin C-Zusatz angeboten. Nach Ansicht von Warentest haben sie jedoch keinen therapeutischen Zusatznutzen.

Bei allen Schmerztabletten sei es wichtig, die Dosierungsempfehlungen strikt einzuhalten. Tagelanges Fieber von mehr als 39 Grad sollte zudem von einem Arzt abgeklärt werden. Womöglich verbirgt sich dahinter eine schwere Grippe oder eine bakterielle Infektion.

Welche Mittel bekämpfen Husten?

Hustenstiller mit dem Wirkstoff Dextromethorphan lindern Reizhusten. Die günstigsten Präparate im Test stammen von Ratiopharm (Hustenstiller: 5,40 Euro für zehn Kapseln) und Wick (Hustenpastillen mit Honig: 6,97 Euro für zwölf Kapseln). Die Wirksamkeit von Hustensäften mit Spitzwegerich sei dagegen "noch nicht abschließend belegt".

Hustenlöser kommen für Erkältete in Frage, die festsitzenden Schleim abhusten müssen. Allerdings gibt es nach Ansicht von Warentest kein rundum geeignetes Mittel. Studien zu Tabletten mit Azetylzystein und Ambroxol würden "allenfalls unterstützende Effekte" erwarten lassen. Auch Hustenlöser mit Efeu und Thymian sind laut Warentest nur "mit Einschränkung geeignet".

Alte Weisheit bestätigt sich

Ganz gleich ob Halstabletten, Schnupfensprays oder Hustensäfte: Alle Präparate eint ein Merkmal. Sie können die Symptome einer Erkältung lediglich lindern und das Wohlbefinden verbessern. Weder würden die Mittel gesund machen, so Warentest, noch das Leiden verkürzen. Nach wie vor gelte der alte Sinnspruch: "Eine Erkältung dauert mit Medikamenten eine Woche - ohne sie sieben Tage."

Erkältungen und andere Atemwegsinfekte sind laut RKI derzeit stärker verbreitet als vor der Corona-Pandemie. Was hilft am besten gegen eine Erkältung? Ein Experte gibt Tipps.

Was hilft am besten gegen erkältung
Die Dauer einer Erkältung mit Inkubationszeit und Abklingen der Symptome liegt im Schnitt bei sieben bis zehn Tagen. (Symbolbild)
Quelle: imago

Die klassische Erkältung kommt mit den üblichen Verdächtigen: Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Erwachsene erwischt es zwischen zwei und vier Mal pro Jahr, Kinder sogar sechs bis zehn Mal, weil ihr Immunsystem erst trainiert werden muss.

Ursache sind Erkältungsviren, die über die Atemwege aufgenommen werden und sich dort vermehren. Vor allem in der kalten Jahreszeit, also in Herbst und Winter, haben sie leichtes Spiel, denn aufgrund warmer Heizungsluft und Kälte trocknen Schleimhäute schneller aus. Viren können besser in den Körper eindringen.

Rund um das Thema Erkältungen existieren allerlei Mythen, etwa: Eine Erkältung kommt, bleibt und geht drei Tage. Am diesem Mythos ist durchaus etwas dran. Die Dauer einer Erkältung mit Inkubationszeit und Abklingen der Symptome liegt im Schnitt bei sieben bis zehn Tagen.

Zum Thema Erkältung kursieren zahlreiche Mythen. Welche sind wahr, welche schlicht falsch? Reporterin Corinna Klee hat bei einem Experten ‎nachgefragt.‎

Beitragslänge:5 minDatum:21.10.2022

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte

Auch bei einer einfachen Erkältung sollte man zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken. Dr. Marcus Thomé, Chefarzt für Infektionsdiagnostik und Mikrobiologie am Klinikum Kassel erklärt:

Der Körper ist geschwächt und benötigt jetzt mehr Schlaf und längere Erholungsphasen, um die Infektion zu bewältigen.

Marcus Thomé

Kommen zu den klassischen Erkältungsbeschwerden weitere Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Schmerzen im Brustbereich dazu, sollte man zum Arzt gehen.

Symptome: Erkältung, Grippe oder Corona?

Was hilft am besten gegen erkältung
Quelle: ZDF

Was hilft am besten gegen erkältung

FAQ

Corona, Grippe, Erkältung - Warum gerade so viele krank sind 

Laut RKI leiden aktuell zahlreiche Menschen an Atemwegserkrankungen. Vielen ist dabei unklar, ob sie sich mit Corona, einer Grippe oder Erkältung infiziert haben. Ein Überblick.

von Anna Gürth, Jan-Frederik Fischer

Erkältung vorbeugen? Worauf es ankommt

Erkältungen lassen sich nicht immer verhindern, aber man kann durchaus vorbeugen. Marcus Thomé rät:

Das Immunsystem lässt sich durch regelmäßige sportliche Aktivitäten und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärken. Auch der positive Effekt des Saunierens ist nachgewiesen.

Marcus Thomé, Virologe

Haut und Schleimhäute sind an der Immunabwehr beteiligt und die ersten Barrieren, die sich Krankheitserregern in den Weg stellen. Deswegen sollte man sie im Winter vor Kälte schützen. Da helfe das Tragen eines Schals bei sehr kalter Außenluft oder eines Mundschutzes, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, erklärt der Virologe.

Das Lutschen eines zuckerfreien Bonbons fördert die Speichelsekretion und sorgt dafür, dass die Schleimhäute bei einem Winterspaziergang ausreichend befeuchtet sind.

Marcus Thomé, Virologe

Fünf Tipps bei Erkältungen

Darüber hinaus hat der Mediziner weitere Tipps:

  1. Ausreichend trinken, vor allem Wasser und Tee. Wer stark schwitzt, kann Elektrolyte zuführen.
  2. Inhalieren hat einen positiven Effekt: Schleimhäute werden befeuchtet, zäher Schleim besser abgehustet.
  3. Inhalieren mit Salzen fördert die Sekretproduktion. Das senkt die Viruslast in den Atemwegen. Zudem wirkt Salz antibakteriell.
  4. Wadenwickel helfen bei Fieber. Sie sind eine sinnvolle Maßnahme, bevor man zu fiebersenkenden Mitteln greift.
  5. Bewegung an der frischen Luft fördert die Genesung und reduziert Muskelbeschwerden, eine häufige Begleiterscheinung bei Erkältung.

Von Hausmitteln bis zur Hausapotheke

Viele schwören auf Hausmittel wie heiße Zitrone, Quarkwickel, Erkältungsbad oder Omas Hühnersuppe, andere greifen zur Hausapotheke. In vielen Fällen klingen die Symptome auch ohne Behandlung ab.

Überflüssig sind Hustensaft, abschwellende Nasentropfen - schleimlösende und fiebersenkende Medikamente aber nicht.

Viele Mittel helfen, die Erkältungssymptome zu lindern und in der Nacht gut zu schlafen. Die Krankheitsdauer wird dadurch allerdings nicht verkürzt.

Marcus Thomé, Virologe

Was bei Erkältungen nicht hilft sind Antibiotika. Mit ihnen werden bakterielle Infektionen behandelt. Eine Erkältung wird jedoch durch Viren ausgelöst. Hier sind Antibiotika wirkungslos. Der Infektionsdiagnostiker warnt in diesem Zusammenhang vor zunehmenden Resistenzen, die auch auf die unnötige Verordnung und Einnahme von Antibiotika zurückzuführen sind.

Beliebte Hausmittel gegen Erkältung auf dem Prüfstand

  • Heiße Hühnersuppe

    Was hilft am besten gegen erkältung

    Viele Experten bestätigen eine entzündungshemmende Wirkung von Hühnersuppe mit Vitaminen, Eisen und Zink, die das Immunsystem stärkt. Die Wärme wirkt zudem wohltuend und entspannt. Entzündungen und Schwellungen können zumindest in einem gewissen Maße gelindert werden. Ebenfalls eine gute Unterstützung bei leichten Erkältungskrankheiten.

    Bildquelle: Imago / Panthermedia

  • Heiße Milch mit Honig

    Dieses Hausmittel ist laut der Meinung vieler Experten zurecht ein Klassiker, gerade was einen gereizten Rachen oder Reizhusten betrifft. Honig beinhaltet viele entzündungshemmende Inhaltsstoffe. In heißer Milch gelöst kann er vor allem die Schleimhäute beruhigen.

    Was bewirkt heiße Milch mit Honig?

  • Sanddorn-Öl

    Was hilft am besten gegen erkältung

    In der Tat enthält Sanddorn-Fruchtfleisch-Öl viele Vitamine und entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Allerdings bezweifeln einige Experte einen größeren positiven Einfluss auf Erkältungssymptome bei der Wirkung in Form eines Öls über ein Tuch oder die Verwendung als Badezusatz. Eine Alternative sind Nahrungsmittel mit Sanddorn.

    Bildquelle: dpa

  • Zwiebelwickel auflegen

    Was hilft am besten gegen erkältung

    Ein altes Hausmittel ist es, Zwiebeln klein zu hacken, sie mit einem Nudelholz zu quetschen und sie anschließend in einem Tuch auf den Hals oder die Ohren zu halten. Vor allen Dingen Hals- oder Ohrenschmerzen soll man so abmildern können. Zwiebeln enthalten in der Tat viele gesunde Inhaltsstoffe, vor allem Vitamin C und Kalium. Allerdings wird eine größere Wirkung bei Zwiebelwickeln durch Handtuch und Haut von einigen Experten bezweifelt, wenn der Zwiebelsaft nicht direkten Hautkontakt hat.

    Bildquelle: Imago

  • Inhalation mit Kamille oder Pfefferminzöl

    Was hilft am besten gegen erkältung

    Viele vertrauen bei Erkältungsbeschwerden darauf, Kamille oder Pfefferminzöl in eine Schüssel mit heißem Wasser zu geben und mit einem Handtuch bedeckt darüber zu inhalieren. Experten bestätigen die positive Wirkung, besonders für die oberen Atemwege.

    Die Inhalation mit Kamille wirkt zwar eher nicht antibakteriell, aber offensichtlich entzündungshemmend. Zudem kann durch die Befeuchtung ein Abschwellen der Schleimhäute erreicht werden. Schleim kann gelöst und ein Husten gelindert werden. Um Augenreizungen zu vermeiden, empfiehlt es sich jedoch, ein Inhaliergerät zu verwenden.

    Bildquelle: Imago

  • Rote-Bete-Saft

    Was hilft am besten gegen erkältung

    Rote-Bete-Saft beinhaltet viele sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Betanin, was laut der Meinung vieler Experten einen sehr positiven Einfluss auf das Immunsystem und auch eine leicht entzündungshemmende Wirkung hat.

    Bildquelle: Imago/Photocase

Quellen:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • Bundesverband deutscher Internistinnen und Internisten

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Was hilft bei einer Erkältung am schnellsten?

Wärme, zum Beispiel ein heißes Bad, und viel Ruhe sind gute Tipps bei Erkältung. Halsschmerzen bei einer Erkältung kannst Du durch Gurgeln mit Salbeitee lindern. Frische Luft, gesunde Ernährung und viel trinken schaden ebenfalls nicht. Bewährt bei Erkältungsbeschwerden sind zudem Inhalationen von heißem Wasserdampf.

Wie bekomme ich eine Erkältung über Nacht weg?

Abends sollten Sie viel Gemüse essen mit Ingwer, Chili, Knoblauch und Curry. Diese Gewürze werden in der Naturheilkunde schon seit langem für ihre antibakterielle Wirkung geschätzt. 21.30 Uhr: Nach einem gesunden Abendessen und noch mehr Tee sollten Sie den Abend in Ruhe ausklingen lassen und zeitig ins Bett gehen.

Was hilft super gegen Erkältung?

Was sagen Studien zur Wirksamkeit und wie werden Hausmittel richtig angewandt?.
Hühnersuppe bei Erkältungen..
Gurgeln bei Halsschmerzen..
Halswickel bei Halsschmerzen..
Wadenwickel bei Fieber..
Inhalieren bei Husten..
Honig bei akutem Husten..
Nasendusche bei Schnupfen..
Ohrenwickel bei Ohrenschmerzen..

Wie werde ich in 24 Stunden gesund?

Heißer Tee und frische Luft Trinken Sie einen heißen Kräutertee, am besten mit Thymian und Honig. Die Kräuter unterstützen Ihre Abwehrkräfte, der warme Dampf beruhigt Nasennebenhöhlen und Bronchien. Noch vor dem Mittagessen, etwa um 12:00 Uhr, geht es dann raus an die frische Luft – auch bei Schnee, Regen und Wind.