Was bedeuten grübchen im kinn

  Der Begriff Grübchen bezeichnet allgemein kleinere, muldenförmige Einbuchtungen. Im biologisch-medizinischen Bereich beschreibt er angeborene oder erworbene Vertiefungen des Gewebes. Umgangssprachlich meint Grübchen zumeist im engeren Sinne die bei vielen Menschen vorhandenen, charakteristischen Einziehungen in Wange, Kinn, Stirn, Rücken oder Gesäß. Gelegentlich wird auch im technischen Bereich die Form kleinerer Materialdefekte als Grübchen näher umschrieben.

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Inhaltsverzeichnis

  • 1 Häufige Verwendungen des Begriffes
    • 1.1 Biologie
      • 1.1.1 Menschlicher Körper
    • 1.2 Medizin
  • 2 Quellen

Häufige Verwendungen des Begriffes

Biologie

Im Zuge der Embryogenese entstehen vielfach als Grübchen bezeichnete Einziehungen (z. B. Ohrgrübchen, Riechgrübchen, Linsengrübchen), die den Beginn einer weiteren Ausdifferenzierung kennzeichnen. Bei vollständig entwickelten Tieren dienen an der Körperoberfläche zu findende, bleibende Grübchen oftmals dazu, auf ihrem Grund liegende Sinneszellen oder Drüsenausführungsgänge zu schützen. Besonders bekannte Beispiele sind das Grubenorgan und die Labialgruben bei Schlangen, die der Wahrnehmung von Infrarotstrahlung dienen.

Grübchen genannte Vertiefungen finden sich vielfach auch im Körperinneren; unter dem Fachbegriff Krypten beispielsweise bei Tonsillen, Lymphknoten und in der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes. Kleinere Vertiefungen der Zahnoberfläche wie Fissuren werden häufig ebenfalls als Grübchen bezeichnet. Alveolus, Fovea und Foveola sind weitere fachsprachliche Synonyme für das Grübchen.

Menschlicher Körper

Die meisten Menschen besitzen Grübchen an ihrem Körper, die entweder ständig oder nur bei Anspannung bestimmter Muskeln zu sehen sind. Letztere entstehen wahrscheinlich durch winzige Muskelfasern oder bindegewebige Verwachsungen mit Muskeln, welche die Haut nach innen ziehen. Im Wangenbereich bilden sich bei vielen Menschen kleinere, meist annähernd symmetrisch, sehr selten nur einseitig ausgebildete Einziehungen, wenn sich beim Lachen, Grinsen oder Lächeln bestimmte Gesichtsmuskeln verkürzen. Hauptverantwortlich dafür ist der Lachmuskel (Musculus zygomaticus major), der den Mundwinkel mit dem Jochbogen (Arcus zygomaticus) verbindet. Hat dieser Muskel an einer Stelle eine besonders feste Verbindung zur Haut der Wangen, so zieht er sie bei Anspannung nach innen und lässt dadurch die Wangengrübchen entstehen.[1]   Kinngrübchen sind ebenfalls angeboren, entstehen jedoch größtenteils nicht durch Muskelanspannung, sondern vermutlich durch eine leichte Anomalie während der Embryogenese. Die rechte und die linke Hälfte des späteren Unterkiefers wachsen zunächst getrennt voneinander. Wenn sie anschließend verschmelzen, entsteht in der Mitte zwischen den beiden Hälften, dem späteren Kinn, eine schmale faserknorpelige Verbindung (Symphysis menti). Die Kinngrübchen könnten durch ein unvollständiges Zusammenwachsen der beiden Kieferhälften und des darüber liegenden Gewebes entstehen. Ob es sich tatsächlich so verhält, ist bislang jedoch ungeklärt.[2]

Als zwei weiche Dellen knapp oberhalb des Gesäßes sind beidseits der Lendenwirbelsäule vor allem bei jungen Frauen oftmals Lendengrübchen ausgeprägt.

Medizin

Wenn sich Grübchen an ungewöhnlichen Orten finden, können diese angeborenen Fehlbildungen ein Hinweis auf Erbkrankheiten sein; sogenannte „Pits“ an Hand- und Fußflächen beispielsweise sind charakteristisch für das Gorlin-Goltz-Syndrom. Grübchen werden auch durch die Ablösung von Hornzellen der Nageloberfläche entstandene, stecknadelkopfgroße, wie ausgestanzt wirkende Aussparungen genannt, die unter anderem typisch für Schuppenflechte sind (Tüpfelnägel). Permanente Grübchen im Bereich der Haut können sich auch im Zuge der Wundheilung entwickeln, wenn die dabei entstehende Narbe sich nach innen zusammenzieht.

Quellen

  1. WDR Fernsehen – Fragen an Dr. Mo
  2. Antwort eines Arztes auf die Frage nach Kinngrübchen (englisch)

Der eine hat sie, der andere nicht: Grübchen an den Wangen. Da gibt es aber Unterschiede und die haben mit der Herkunft zu tun.

Wir alle kennen wahrscheinlich irgendjemanden mit Grübchen im Gesicht – meistens zeigen sie sich an den Wangen und das vor allem, wenn man lächelt. Es wird geschätzt, dass etwa bei 20 Prozent der Menschen sichtbare Grübchen auftreten, bei Frauen etwas häufiger als bei Männern. Sie sind also relativ selten, aber aus welchen Gründen entstehen sie eigentlich und sind sie am Ende gar eine Art Anomalie? Auf diese und weitere Fragen haben die Experten von "healthdigest.com" die Antworten.

Grübchen treten nicht nur im Gesicht auf

Grübchen treten meist an den Wangen auf, es gibt aber auch welche am Kinn, das wiederum meistens bei Männern. Sie sind aber nicht nur auf das menschliche Gesicht beschränkt, es kommen auch Rücken- und Lendengrübchen vor – aber das nur am Rande. Wangengrübchen werden von der Mehrheit als attraktiv wahrgenommen, vor allem in Asien, wo sogar entsprechende Schönheitsoperationen boomen. Glücklicher aber sind die, die sie auf ganz natürlichem Wege bekommen haben – und das hat die folgenden Ursachen.

Schöne Grübchen verdienen auch eine schöne Haut. So wirst du zum Beispiel Mitesser los.

Unser Gesicht hat etwa 50 Muskeln

Unsere Gesichtsmuskulatur besteht aus etwa 50 Muskeln, die Zunge ist übrigens auch einer. Mit diesen Muskeln kauen wir, schließen und öffnen unsere Augen, runzeln die Stirn, kurz, mit ihnen erzeugen wir unser gesamtes mimisches Repertoire. Wenn wir zum Beispiel lächeln, kommen dabei 17 Muskeln zum Einsatz. Einer davon heißt sogar Lachmuskel, wissenschaftlich korrekt Musculus risorius. Und der ist auch für die Entstehung der Grübchen verantwortlich – sofern es sie gibt.

Der entscheidende Grübchen-Faktor sind die Lachmuskeln

Der Lachmuskel verläuft von unterhalb der Schläfe aus am Wangenknochen entlang bis zur Wange. Das tut er genau genommen zweimal, denn wir besitzen zwei davon und das natürlich links und rechts. Dieses Muskelpaar zieht, indem es sich kontrahiert und verkürzt, unsere Mundwinkel nach oben – daran sind noch weitere Muskeln beteiligt, aber der Lachmuskel ist bei diesem Vorgang der entscheidende, denn er ist der größte und kräftigste. Das funktioniert bei jedem gleich, aber wie entstehen nun die Grübchen?

Gegen Grübchen kann man eigentlich nichts machen und wer will das auch? Bei lästigen Gesichtshaaren sieht die Sache allerdings anders aus.

Je stärker die Muskeln, umso ausgeprägter die Grübchen

Ob Grübchen entstehen oder nicht, hängt vor allem von der individuellen Stärke des Muskelpaars ab. Je kräftiger die Lachmuskeln sind, desto mehr ziehen sie, wenn sie sich beim Lächeln verkürzen die benachbarte Haut neben den Mundwinkeln nach innen – und schon sind die Grübchen da. Bei der Mehrheit der Menschen ist die Muskulatur aber zu schwach ausgeprägt, dann ist nichts zu sehen.

In manchen Fällen sind die Grübchen auch permanent zu sehen, ob man nun lächelt oder nicht. Hier sind die Lachmuskeln von Natur aus kürzer als normal, das hat denselben, aber eben ständigen Effekt, als würden sie sich beim Lächeln verkürzen. Grübchen müssen auch nicht immer paarweise auftreten, manchmal sind die Muskeln unterschiedlich ausgeprägt und dann erscheint nur ein Grübchen auf einer Seite. Und Grübchen können mit der Zeit auch wieder verschwinden, denn manchmal lassen die Lachmuskeln im Alter nach.

Warum hat man ein Grübchen im Kinn?

Das ist der Lachmuskel. So eine Muskelbahn ist wie ein Bündel Fäden, das direkt in der Haut endet. Wenn man lacht, zieht der Muskel einfach die Haut nach innen. Und das lässt das Grübchen entstehen.

Sind Grübchen am Kinn selten?

Kinngrübchen treten bei 2,2 % der Männer auf. Sie sind ebenfalls angeboren, entstehen jedoch größtenteils nicht durch Muskelzug, sondern vermutlich durch eine leichte Anomalie während der Embryogenese. Die rechte und die linke Hälfte des späteren Unterkiefers wachsen zunächst getrennt voneinander.

Was bedeutet eine Kerbe im Kinn?

Experten gehen davon aus, dass diese entweder durch Verwachsungen im Bereich des Bindegewebes oder durch die winzigen Muskelfasern entstehen, wenn sich die Haut zusammenzieht. Das heißt, wenn Sie lächeln, lachen oder grinsen, entsteht eine "Grube". Verantwortlich für diese Einkerbung ist die Lachmuskulatur.

Was sagt das Kinn über den Charakter aus?

Ein idealtypisches, markantes Männerkinn signalisiert Maskulinität. Der Grund, warum Frauen besonders auf das Kinn bei Männern achten, ist – wie so vieles – in der Evolution verwurzelt. Die männlichen Gesichtszüge werden von den männlichen Geschlechtshormonen geprägt.