Warum fallen beim Waschen so viele Haare aus?

Jeder Mensch verliert jeden Tag Haare – ein grober Richtwert sind etwa 100 Haare in 24 Stunden. Diese Zahl gilt schon lange als Gradmesser dafür, ob der eigene Haarausfall noch normal oder schon bedenklich ist. Experten korrigieren die Anzahl aber immer wieder nach oben, je nach Beschaffenheit von Kopfhaut und Haaren kann man auch bis zu 200 Haare verlieren, andere Menschen lassen nur etwa 20 Stück pro Tag fallen. Um herauszufinden, ob Handlungsbedarf besteht, muss man also – soweit möglich – alle Haare über mehrere Tage sammeln und zählen. Sind es weniger als 200, ist alles im Normbereich.

Befinden sich jedoch (deutlich) mehr Haare im Umschlag, sollte man einen Hautarzt aufsuchen und den Grund für den Haarausfall identifizieren. Umwellteinflüsse, falsche Ernährung, Stress, Wechseljahre oder Medikmente können mögliche Ursachen sein, die der Haarpracht zu schaffen machen. Übrigens: Ähnlich wie andere Säugetiere machen auch wir Menschen einen Fellwechsel durch – im Herbst verlieren wir beispielsweise mehr Haare als im Sommer. Das hängt mit den unterschiedlichen Wachstumsphasen der Haare zusammen, die durch das intensive Sonnenlicht in der warmen Jahreszeit beeinflusst werden.

Was hilft gegen übermäßigen Haarausfall?

In aller Regel ist jedoch die eigene DNA Schuld daran, wenn die Haarpracht im Laufe des Lebens immer dünner wird – dann kann man nicht viel dagegen tun. Zwar gibt es verschiedene Tinkturen und Shampoos, die in solchen Fällen versprechen, den Haarausfall zu stoppen. Sie wirken allerdings nur, solange man sie auch wirklich regelmäßig verwendet. Steigt man wieder auf ein normales Shampoo um oder lässt die Zusatzbehandlung weg, verpufft der Effekt und die Haare fallen wieder genauso aus wie vor der Behandlung. Ein Teufelskreis, der ganz schön ins Geld gehen kann.

Haarausfall und Haarbruch - das können die Folgen von falscher Pflege der Haare beim Duschen sein.

© Christin Klose/dpa

Haarewaschen und Duschen kann zu Haarausfall führen. Damit das Haar dicht bleibt, kann man einige Tricks anwenden. Häufige Fehler gilt es zu vermeiden.

Nordrhein-Westfalen - Haare zu waschen ist doch ganz einfach, oder? Ab in die Dusche, Haare nass machen, Shampoo darauf, einmassieren, ausspülen und fertig. Dennoch kann dabei einiges falsch gemacht werden, wovon am Ende die Haare sogar abbrechen können.

Haar Kopfhaar
Wachstumsgeschwindigkeit 0,3 Millimeter pro Tag (im Durchschnitt)
Anzahl der Haare 226 Haare/cm² (europäisches Haar)
Haarverlust rund 100 Haare pro Tag

Haare waschen – Mythos Nummer eins: Das Wasser ist beim Duschen zu heiß

Fangen wir mit dem nass Machen der Haare an. Eine heiße Dusche tut, vor allem im Winter, richtig gut – allerdings nicht den Haaren. Der Mythos besagt, dass nur heißes Wasser alle Überreste von Haarspray, Gel und Co. wirksam entfernen kann (Lifehacks bei RUHR24).

Doch auch schon leicht warmes Wasser entfernt alle Reste. "Das Haar ist Horn", erklärt Bastian Casaretto, Hairstylist der Naturpflegemarke Aveda, gegenüber Welt. "Deswegen trocknen Haare auch aus, wenn sie an die Wärme kommen, und öffnen ihre Oberfläche bei Hitze, da sich die Schuppen abspreizen." Also lieber lauwarm duschen – das ist auch noch besser für die Haut.

Haare waschen – Mythos Nummer zwei: das falsche Shampoo

Das Jeden-Tag-Shampoo ist dein Favorit oder einfach nur das gute alte Schuppenshampoo? Lieber nicht, denn Haare haben auch Bedürfnisse. Sind die Haare blondiert, strapaziert, lockig oder besonders trocken, brauchen sie auch die nötige Pflege.

Wer sich unsicher ist, sollte einen Friseursalon zur Haarberatung aufsuchen. Grundsätzlich kann man sagen: bei Pflegeprodukten auf Qualität statt Quantität achten. Vorsicht bei Pflegeprodukten, die nicht auf die Haare abgestimmt sind, denn diese können zu Haarausfall führen.

Haare waschen - Mythos Nummer drei: zu viel Shampoo

Viel hilft nicht immer viel, auch nicht beim Shampoo. Selbst bei langem Haar reicht eine haselnussgroße Menge an Shampoo bereits aus, um alle Rückstände auf der Kopfhaut restlos zu entfernen. Ein Shampoo besteht aus verschiedenen Chemikalien in einem pH-Wert, der die Haare reizt.

Shampoo in die Haare, auswaschen, fertig - oder? Nein, denn dabei können einige Fehler passieren.

© Christin Klose/dpa

Um so wenig wie möglich die Haare zu strapazieren, sollte das Shampoo nur auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Beim Ausspülen verteilt sich das Shampoo im Rest der Haare, was völlig ausreicht. So ist das teure Friseurshampoo auch nicht nach bereits einem Monat leer, sondern hält viele Monate.

Haare waschen - Mythos Nummer vier: Haarspülung auf dem gesamten Haar auftragen

Eine Spülung, auch Conditioner genannt, sorgt nach dem Shampoonieren nicht nur für Geschmeidigkeit der Haare, sondern soll vor allem die wichtige Schuppenschicht verschließen. Diese sorgt dafür, dass das Haar weniger angreifbar ist und weniger frizzig aussieht.

Allerdings sollte man die Haarspülung nicht auf das gesamte Haar auftragen. Das beschwert die Kopfhaut und zerstört das Volumen in den Haaren und könnte einen Fettfilm hinterlassen.

Video – Haarausfall: Die unterschiedlichen Formen und Behandlungsmöglichkeiten

Haare waschen - Mythos Nummer fünf: Haare mit einem Handtuch trocken rubbeln und bürsten

Haare sind im nassen Zustand rund 17-mal empfindlicher als trocken. Mit einem Handtuch die Haare trocken zu rubbeln, zerstört die obere Haarschicht und kann für Frizz sorgen. Die Haare können aber auch brüchig werden und komplett abbrechen. Bessere Alternative: ein T-Shirt aus Baumwolle.

Genauso schlecht für die Haare ist das Bürsten im nassen Zustand, denn schließlich sind die Haare zu empfindlich. Eine nicht-geeignete Bürste reißt da schnell das ein oder andere Haar aus der Kopfhaut raus. Lieber die Haare erst auf lauwarmer Hitze föhnen und anschließend bürsten und stylen.

Haare waschen - Mythos Nummer sechs: Die Haare werden zu oft gewaschen

Die Haare sind nun gewaschen und gestylt, jedoch sollte das am besten nicht am nächsten Tag wiederholt werden. Jeder Waschvorgang strapaziert die Haare, egal, wie sehr auf die Pflege geachtet wird. Daher sollte man die Haare nur dann waschen, wenn es unbedingt sein muss.

Der Vorteil: Nach einigen Wochen haben sich die Haare daran gewöhnt und werden nicht mehr so schnell fettig. Mit Trockenshampoo kann man auch gut und gerne mal ein oder zwei Tage überbrücken, bis die Haare wieder gewaschen werden.

Wieso verliert man beim Haarewaschen so viele Haare?

Beim Waschen gehen immer mehr Haare aus Vielleicht hat man bisher nie wirklich darauf geachtet. Aber bei der Haarwäsche verliert man grundsätzlich mehr Haare. Das liegt schlicht und einfach daran, dass sich durch die Massage der Kopfhaut Haare ablösen. Diese hätten sich aber ohnehin in den nächsten Tagen verabschiedet.

Wie viel Haarverlust beim Haarewaschen ist normal?

Von seinen ca. 100 000 Kopfhaaren fallen einem gesunden Menschen tagtäglich Haare aus, entweder spontan oder beim Kämmen (bis zu 100 Haare am Tag), sowie beim Haarewaschen (bis zu 300 Haare).

Ist es normal das mir so viele Haare ausfallen?

Zwischen 75.000 und 150.000 Haare hat jeder Mensch normalerweise auf dem Kopf. Ein Haarausfall von bis zu 100 Haaren täglich ist ganz normal. Zählen muss man aber nicht. Auch normal ist eine Abnahme der Haardichte bei Frauen in der Schwangerschaft (vorübergehend) sowie allgemein im Alter.

Kann zu seltenes Haarewaschen zu Haarausfall führen?

Außerdem sollten Sie beim Waschen nicht zu starken Druck auf die Kopfhaut ausüben. Doch auch zu seltenes Haarewaschen kann Haarausfall begünstigen. Denn wenn die Kopfhaut nicht regelmäßig von der Talgschicht befreit wird, können Pilze oder Ekzeme entstehen.