Wann sollte man zum Arzt gehen wenn man Mandelentzündung hat?

Beschwerden Soll man bei Halsschmerzen zum Arzt?

Aktualisiert am 15.11.2017Lesedauer: 2 Min.

Wann sollte man zum Arzt gehen wenn man Mandelentzündung hat?

Manchmal steckt mehr hinter Halsschmerzen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wenn es beim Schlucken kratzt und schmerzt, handelt es sich meist um einen einfachen Infekt. Werden die Halsschmerzen aber stärker, sollte man so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Denn Halsschmerzen weisen nicht nur auf eine Mandelentzündung hin, sondern können auch Herzmuskelentzündungen auslösen.

Bakterien können Herzmuskelentzündung auslösen

Wer länger als drei Tage unter starkem Halsweh und Fieber leidet, braucht einen Arzt: "Für Betroffene ist es manchmal nicht leicht, den Schweregrad einer Halsinfektion einzuschätzen", erklärt Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Starke Schmerzen, Rötungen im Rachen sowie geschwollene Gaumenmandeln und Lymphknoten sind eindeutige Alarmzeichen.

Hinter vermeintlich harmlosen Halsschmerzen können sich auch ernsthafte Krankheiten verstecken, erklärt der Experte: "Handelt es sich um eine Streptokokken-Infektion, muss diese antibiotisch behandelt werden, damit die Bakterien sich nicht im Körper ausbreiten und zu einer Herzmuskelentzündung führen können." Auch Mandelentzündungen müssen mit Antibiotika behandelt werden.

Bei Halsweh den Körper schonen

Leichte Halsschmerzen kann man mit Hausmitteln bekämpfen. Um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken, sind ausreichend Ruhe und Entspannung wichtig. "Das heißt aber nicht, dass man sich krankschreiben lassen muss", sagt Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothekerkammer in Berlin. Stattdessen sollte man auf das Rockkonzert am Abend oder die anstrengende Sportstunde verzichten.

Schmerzen wegspülen: Bei Halsschmerzen ist Trinken wichtig

Viel trinken ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung. Flüssigkeit reduziert nicht nur die Keimzahl im Rachen, sondern stärkt auch die Abwehr der Schleimhäute. Wer Salbei- oder Kamillentee gurgelt, beruhigt die Schleimhäute und regt die Durchblutung der Mund- und Rachenschleimhaut zusätzlich an. Darüber hinaus ist alles, was die Speichelproduktion anregt, wie zum Beispiel Bonbons lutschen, eine wirksame Waffe gegen Halsschmerzen. Neben Tee und Wasser empfehlen Experten auch Getränke mit Schleimstoffen. Dazu gehören Eibisch oder Isländisch Moos. Diese werden mit Wasser übergossen und nach einer halben Stunde Ziehzeit wie Tee getrunken. Mit kochendem Wasser sollten die Pflanzen allerdings nicht übergossen werden, weil das die Wirkstoffe zerstört.

  • Medikamente und Hausmittel: Wie Sie Halsschmerzen schnell loswerden
  • Warm trinken: Was hilft gegen Halsschmerzen?
  • Hartnäckiger Husten: Wann sollten Sie bei Husten zum Arzt gehen?
  • Halsschmerzen: Was Sie bei Hustenbonbons beachten sollten
  • Wirksames Hausmittel: Wann Inhalieren gegen Husten hilft
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Sind Halsschmerzen gefährlich für das Baby?

Gurgellösungen besser als Lutschtabletten

Gegen die lästigen Schmerzen empfehlen Ärzte Medikamente, die auch ohne Rezept erhältlich sind. "Es gibt viele rezeptfreie Medikamente, die im Hals örtlich betäuben, schmerzlindernd sind und teilweise entzündungshemmend wirken", sagt Sellerberg. Lutschtabletten sind im Büro praktischer als Sprays oder Gurgellösungen, doch diese sind wirksamer, weil sie weiter in den Rachen kommen.

Was passiert wenn man mit einer Mandelentzündung nicht zum Arzt geht?

Eine eitrige Mandelentzündung bekommt der HNO-Arzt mit einer gezielten Antibiotika-Therapie meist problemlos in den Griff. Bleibt die Krankheit aber unbehandelt oder wird verschleppt, wächst die Gefahr, dass die Entzündung immer wieder aufflammt (rezidivierende Tonsillitis) oder chronisch wird (chronische Tonsillitis).

Ist Mandelentzündung ein Notfall?

Jede Mandelentzündung gehört prinzipiell in ärztliche Behandlung. Bei starker Schwellung im Hals mit Atembeschwerden und bei Bildung eines Abszesses droht Erstickungsgefahr = Notfall.

Was macht der Arzt bei Mandelentzündung?

Die Ärztin oder der Arzt wird den Rachen untersuchen und nach den genauen Beschwerden fragen. Für eine bakterielle Mandelentzündung spricht es, wenn die Mandeln geschwollen und belegt sind und man Fieber hat, aber keinen Husten. Zusätzlich kann ein sogenannter Schnelltest gemacht werden.

Was sollte man bei einer Mandelentzündung nicht tun?

Kalte Getränke und Eis wirken zwar schmerzlindern, vermindern aber gleichzeitig die Durchblutung. Für den Heilungsprozess sind warme Getränke deshalb besser. gegen Schluckbeschwerden helfen schmerzlindernde Lutschtabletten aus der Apotheke. vermeiden Sie Zigarettenrauch!