Ist es sinnvoll freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen

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Erstellt: 16.03.2022Aktualisiert: 31.03.2022, 13:30 Uhr

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Ist es sinnvoll freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen

Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, ist eine gute Altersvorsorge ausgesprochen wichtig. © Gustafsson/Imago

Wann es sich für Sie lohnen kann, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Sind Sie nicht ohnehin in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, so können Sie durch das freiwillige Einzahlen in die gesetzliche Rentenversicherung einem Bericht der Stiftung Warentest zufolge Ihre Rente erhöhen. Das gilt allerdings nur in bestimmten Fällen. Erfahren Sie hier, wann es sich für Sie überhaupt lohnen könnte, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen und was die Vor- und Nachteile sind. Lesen Sie außerdem, warum Sie regelmäßig Ihr Rentenkonto checken sollten*.

Wer darf freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen?

Neben Selbstständigen und Freiberuflerinnen und Freiberuflern, dürfen auch Beamte und Beamtinnen, Frührentner und Frührentnerinnen sowie Hausfrauen und Hausmänner laut Stiftung Warentest freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um die Rente zu erhöhen.

Auch wenn Sie bei der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind, können Sie dem Bericht zufolge als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer freiwillig den Beitragssatz erhöhen und freiwillig mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Wenn Sie unter 45 Jahre alt sind, kommen Nachzahlungen für Schule, Studium und Ausbildungszeiten infrage. Sind Sie bereits über 50 Jahre alt, können Sie laut Stiftung Warentest Ausgleichszahlungen für einen früheren Rentenbeginn leisten.

Streit mit der Rentenversicherung?

Unterstützung bekommen Sie entweder beim Sozialverband VdK – Mitgliedsbeitrag in Bayern 6 Euro/Monat (variiert je nach Bundesland)

oder beim Sozialverband Deutschland (SoVD) – Mitgliedsbeitrag 6,90 Euro/Monat

Gesetzliche Rentenversicherung: Kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge und lassen Sie sich beraten

Um sich langfristig eine Basisvorsorge aufzubauen und im Alter alle anfallenden Kosten bewerkstelligen zu können, besteht dem Bericht zufolge die Möglichkeit, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Aber auch dann, wenn Sie kurz vor dem Ruhestand beispielsweise feststellen, dass Ihre Rürup-Rente geringer ausfällt, als Sie angenommen hatten. Erfahren Sie hier, wie sich der Mindestlohn von zukünftig 12 Euro auf die Rente auswirkt.

Die Stiftung Warentest empfiehlt jedoch, sich gut zu informieren, bevor Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Deutsche Rentenversicherung berät Sie kostenlos. Wenn Sie viel Geld in Ihre Altersvorsorge investieren möchten, besteht dem Bericht zufolge die Möglichkeit, sich bei Lohnsteuerhilfevereinen, Steuerberatungen oder einer unabhängigen Rentenberatung Rat einzuholen.

Was spricht für, was spricht gegen das freiwillige Einzahlen in die gesetzliche Rentenversicherung?

Vorteile, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlenNachteile, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen
Lebens­langer Geld­fluss im Alter Rendite hängt stark von der eigenen Lebens­dauer ab und ist schwer einzuschätzen
Hohe Verläss­lich­keit bei der Auszahlung, gute Plan­barkeit Rahmenbedingungen wie Beitrags­satz oder Renten­alters­grenze können sich ändern. Auch das macht das Investment schwer einschätz­bar
Wenig Aufwand im Alter Kein Zugriff mehr auf das einmal einge­zahlte Geld während des Berufs­lebens
Inflations­schutz durch Renten­steigerungen Im Alter fallen auf die gesetzliche Rente Steuern an
Hinterbliebenen­schutz Im Alter fallen für gesetzlich Versicherte Kranken- und Pflege­versicherungs­beiträge an. Das mindert die gesetzliche Rente
Rentenfrei­betrag bei Bezug von Grund­sicherung im Alter (2022: 224,50 Euro im Monat) Das einge­zahlte Geld kann nicht mehr vererbt werden
Keine Kapitalmarkt­risiken Gesamt­kapital­auszahlung zu Renten­beginn ist nicht möglich
Hohe Steuererspar­nisse während des Berufs­lebens möglich
Zugriff auf die Berechnungs­grund­lagen
Solidarisches Investment
Renten­anwart­schaften sind insolvenz­geschützt
Keine Gerichts­kosten bei Streit mit dem Renten­versicherungs­träger
Kostenfreies Beratungs­angebot

Quelle: Stiftung Warentest

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Freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen: Steuerboni besonders für Selbst­ständige attraktiv

Den Berechnungen der Stiftung Warentest zufolge ist es besonders für Selbstständige durch die Steuerboni interessant, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Frührentnerinnen und Frührentner profitieren dem Bericht zufolge meist weniger stark von den steuerlichen Vorteilen, wenn sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Die Stiftung Warentest rät, genau zu rechnen, bevor Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Denn Sie dürfen nicht vergessen, dass im Ruhestand auf Ihre Rente Steuern und gegebenenfalls Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung anfallen. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Wann lohnt sich eine freiwillige Rentenversicherung?

Ein Baustein können freiwillige Rentenzahlungen sein – in drei Fällen lohnen sie sich ganz besonders: Du bist angestellt, jenseits der 50 und denkst darüber nach, früher in Ruhestand zu gehen. Eine geringere Rente willst Du jedoch vermeiden. Du bist selbstständig und sorgst derzeit nicht für das Alter vor.

Was bringt eine Einzahlung in die Rentenkasse?

Für die Einzahlungen erhält man Ansprüche auf Rehabilitationsleistungen und Schutz für Hinterbliebene. Darüber hinaus erhöht man den Anspruch auf eine Altersrente und unter besonderen Voraussetzungen auch die Anwartschaft auf eine Erwerbsminderungsrente.

Wann lohnt es sich Rentenbeiträge nachzuzahlen?

In Zeiten von Schule, Ausbildung oder Studium zahlt man meist nicht in die gesetzliche Rente ein. Diese fehlenden Beiträge kann man nachzahlen, wenn man unter 45 Jahre ist. Das kann sich lohnen – vor allem, wenn man früher in Rente will. Die gesetzliche Rente ist der Grundpfeiler der Altersversorgung in Deutschland.

Kann man freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen?

Freiwillig versichern. Sind Sie nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, können Sie durch freiwillige Beiträge Ihre Rente erhöhen. Möglich ist das für Selbstständige und Freiberufler, Frührentner, Beamte und Hausfrauen und -männer.