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Alternative Lesung von Der Zauberlehrling » Zur Darstellung des Textes Der oben stehende Text des Zauberlehrlings orientiert sich an der äußerlichen Gestaltung (Einrückungen, Abstände) Goethes. Der Text besteht dann aus sieben Strophen mit 8 Versen, wobei auf jede eine Refrainstrophen mit je 6 Versen folgt (hier: eingerückt). Eine Vollstrophe, also eine Strophe mit Refrainstrophe, besteht dann insgesamt aus 14 Versen. Einige Quellen unterteilen den Zauberlehrling in 14 Einzelstrophen, wobei der Text der Refrainstrophen nicht eingerückt, sondern als einzelne Strophe dargestellt wird. Wir haben uns für die ursprüngliche Form entschieden. ErläuterungenHintergrundDer Zauberlehrling ist eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe, die zu den bekanntesten Werken des Dichters gehört und ein häufiger Bestandteil des Deutschunterrichts ist. Veröffentlicht wurde sie 1798, obwohl Goethe den Zauberlehrling bereits im Jahr 1797 verfasste. Das Jahr 1797 wird in der Literaturgeschichte als Balladenjahr bezeichnet und beschreibt hier einen künstlerischen Wettstreit zwischen Goethe und Friedrich Schiller, wobei die Bezeichnung auf eine Formulierung Schillers in einem Brief vom 22. September 1797 an Goethe zurückgeht. Neben dem Zauberlehrling entstanden in diesem Jahr zahlreiche weitere Balladen der beiden Dichter. Das Motiv der Ballade, also der Lehrling, der im Hause des Meisters allein ist und nun experimentiert, geht wohl auf die Geschichte Der Lügenfreund oder der Ungläubige von Lukian von Samosata zurück, obwohl auch eine Episode um den Prager Golem, der ein Diener des Rabbi Löws war, dem Motiv des Zauberlehrlings sehr ähnlich ist und Goethe als Inspiration gedient haben könnte. Der Zauberlehrling gilt darüber hinaus als Inspirationsquelle zahlreicher Werke und wurde in allerhand Sprachen übersetzt und unzählige Male interpretiert, wobei sich außerdem häufige Referenzen zum Werk ausmachen lassen. Die Wortfolge Die ich rief, die Geister,/Werd ich nun nicht los. ist sogar als geflügeltes Wort in die deutsche Sprache eingezogen (teils auch als Die Geister, die ich rief […]). InhaltsangabeEines Tages ist der alte Hexenmeister außer Haus und sein Zauberlehrling allein. Ohne Aufsicht möchte dieser die Zaubersprüche seines Meisters einmal selbst ausprobieren und verzaubert einen Besen in einen Knecht, der fortan Wasser schleppen muss. Anfänglich ist der Zauberlehrling stolz, dass seine Zauberei funktioniert hat und sein verzauberter Besen tatsächlich Wasser vom Fluss holt. Doch als dieser gar nicht wieder aufhören will, muss er feststellen, dass er das Wort vergessen hat, um den Zauber wieder aufzuheben. Der Lehrling verzweifelt daraufhin, weil der Besen immer mehr Wasser holt. Da das Haus mittlerweile zu überschwemmen droht, schlägt der Zauberlehrling den Besen kurzerhand in zwei Teile. Doch ist das nicht die Lösung des Problems, sondern eine Steigerung des Ganzen. Denn aus den beiden Teilen des Besens werden nämlich plötzlich zwei Knechte, die immer mehr Wasser heranschaffen. Im letzten Augenblick erscheint allerdings der Meister, der dem Spuk ein Ende setzt und die Situation mit einem knappen Befehl auflöst. Die beiden Knechte werden wieder zu Besen und der Meister erinnert daran, dass sie nur auf seinen Wunsch hin zum Leben erweckt werden dürfen. INHALTLICHER AUFBAU DES WERKES
Analyse/Stilmittel
InterpretationDer Zauberlehrling spiegelt eindeutig Goethes Skepsis gegenüber dem Autonomiestreben, die seine Sturm-und-Drang-Zeit bestimmte, wider. Der Zauberlehrling, der versucht, in der Abwesenheit des Meisters gegen die Obrigkeit aufzubegehren, scheitert kläglich. Der Zauberlehrling ist nicht in der Lage, die Dinge, die er ohne die Anleitung seines Herren versucht, zu händeln und versinkt letzten Endes im Chaos, was sich in Angst und Verzweiflung manifestiert. Erst der Meister, der zurückkehrt, also die rettende Obrigkeit, kann diesem Scheitern und der nahenden Katastrophe Einhalt gebieten und das Desaster auflösen. Reduziert man die Ballade auf diesen Grundgedanken, also dass der Lehrling scheitert, wenn er nicht vom Meister angeleitet wird, kann das Gedicht als Gegenentwurf zu Goethes Prometheus verstanden werden. Dabei wendet sich der Titan nämlich bewusst gegen die Obrigkeit (Zeus) und verhöhnt den Göttervater sogar, da er selbst in der Lage ist, das Gleiche zu bewirken. Im Gedicht gewinnt der Lehrling eine gegenteilige Erkenntnis. Anfänglich erscheint er selbstbewusst, beinahe übermütig und bezeichnet seinen Herren als alten Hexenmeister. Später, als die Situation eskaliert und er sich seiner Inkompetenz bewusst wird, ändert sich der Ton und der Abwesende Zauberer wird als Herr und Meister herbeigesehnt, der ihn aus der misslichen Lage retten soll. Dieses Grundmotiv des Zauberlehrlings, also das herrenlose Scheitern, kann in der Folge auf andere Situationen übertragen werden. Möglich ist, dass das Gedicht als Appell zu verstehen ist, dass der Mensch das unüberlegte, ungeführte Handeln mit Vorsicht genießen und bedächtig handeln sollte. Dieses Scheitern wird im Gedicht durch zahlreiche Stilmittel getragen. Durch den gesamten Text ziehen sich verzweifelte Interjektionen (Ach!) sowie hilfesuchende Apostrophen des Zauberlehrlings, der sich – nach anfänglichem Übermut – nach einer helfenden, ja, rettenden Hand sehnt. Naheliegend ist außerdem, dass die Ballade als eine kritische Mahnung an die Eigenmächtigkeit des Menschen zu deuten ist, was vor allem im Kontext der baldigen Französischen Revolution Sinn ergibt. Ähnlich mahnt auch der Dichter Schiller in seinem Lied von der Glocke (1799), wenn er formuliert:„Der Meister kann die Form zerbrechen / Mit weiser Hand, zur rechten Zeit; / Doch wehe, wenn in Flammenbächen / Das glüh’nde Erz sich selbst befreit!“ Diese Gegenüberstellung von Können und Nichtkönnen oder auch Inkompetenz, fasst das lyrische Ich selbst recht treffend im Enjambement, das die Verse 91 und 92 verbindet, wenn es ausruft:„Die ich rief, die Geister // werd ich nun nicht los.“, wodurch es selbst darauf verweist, dass es die Situation, die es selbst heraufbeschworen hat, nicht händeln kann. Hinweis: Obige Interpretation ist als Ansatz zu verstehen. Um eine vollständige Gedichtsanalyse, welche die Interpretation einschließt, anzufertigen, sollten die Stilmittel funktionalisiert sowie ein Epochenbezug hergestellt werden.
Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal Wegbegeben Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben?Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal weg begeben! Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben; seine Wort' und Werke merkt' ich und den Brauch, und mit Geistesstärke tu' ich Wunder auch.
Wer die Geister ruft wird sie nicht mehr los?Das geflügelte Wort „Die ich rief, die Geister,/Werd ich nun nicht los. “ wird heute (zumeist fehlzitiert in der Form „die Geister, die ich rief“) als Topos gebraucht, wenn eine einsetzende Entwicklung außer Kontrolle gerät und auch von ihrem Urheber nicht mehr aufgehalten werden kann.
Was ist die Moral vom Zauberlehrling?Interpretation. Der Zauberlehrling spiegelt eindeutig Goethes Skepsis gegenüber dem Autonomiestreben, die seine Sturm-und-Drang-Zeit bestimmte, wider. Der Zauberlehrling, der versucht, in der Abwesenheit des Meisters gegen die Obrigkeit aufzubegehren, scheitert kläglich.
Wie endet die Ballade Der Zauberlehrling?Der Junge bemerkt, dass er den Spruch vergessen hat, der den Zauber beenden könnte. Unterdessen setzt der Knecht das Haus unter Wasser. Um ihn zu stoppen, versucht der verzweifelte Lehrling ihn zu töten. Er spaltet den Besen-Knecht mit einem Beil in zwei Teile.
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