Geht der mond immer an der gleichen stelle auf

Der Mond dreht sich zwar um die eigene Achse, doch er braucht für eine Drehung um die eigene Achse genauso lang wie für eine Umdrehung der Erde, nämlich 27 Tage und 7 Stunden. Deswegen sehen wir immer dieselbe Seite von ihm. Das kann man sich leicht klar machen, wenn man sich um einen Tisch herumbewegt und dabei immer die Augen auf den Tisch richtet – dann muss man sich zwangsläufig bei der Umkreisung des Tisches einmal um die eigene Achse drehen.

Bei der Erde sind die Rhythmen sehr unterschiedlich: Für eine Eigenumdrehung braucht sie einen Tag, für eine Umkreisung der Sonne ein Jahr. Beim Mond sind die Rhythmen synchronisiert: Ein „Mond-Jahr“ dauert praktisch einen „Mond-Tag“ – und beides dauert, in „irdischen“ Maßstäben, einen knappen Monat.

Ist es Zufall, dass beides gleichlang dauert?

Nein. Früher – vor vielen Jahrmillionen – hat sich der Mond schneller gedreht. Aber dann haben die Gezeitenkräfte die Eigendrehung immer mehr gebremst. Auf der Erde entstehen die Gezeiten – Ebbe und Flut – durch die Gravitationskraft, die der Mond mit seiner Masse ausübt. Diese Kräfte führen dazu, dass die Wassermassen der Meere sich ein bisschen mit dem Mond bewegen – und übrigens nicht nur die Wassermassen, auch die Kontinentalmassen heben und senken sich durch die Gezeitenkräfte alle 12 Stunden um einen halben Meter, auch wenn wir das nicht spüren.

Man kann sich vorstellen: Wenn der Mond schon solche Kräfte auf die Erde ausübt, müssen umgekehrt die Gezeitenkräfte, die die schwere Erde auf den Mond ausübt, um ein Vielfaches größer sein. Das führt dazu, dass der Mond sich bei jeder Eigendrehung durch die Gezeitenkräfte stark verformt; er wird in Richtung der Erde immer ein bisschen in die Länge gezogen und damit ein wenig „durchgewalkt“. Diese ständigen inneren Verformungen haben die Eigendrehung des Mondes gebremst – und zwar so lange, bis der Rhythmus der Eigendrehung im Einklang war mit dem Rhythmus der Umdrehung um die Erde. Deshalb stimmen beide Rhythmen heute überein.

Werden wir je eine Chance haben, die Rückseite von der Erde aus zu sehen?

Leider nein. Interessanterweise sehen wir aber doch ein bisschen mehr als nur die Hälfte der Mondoberfläche. Das liegt daran, dass seine Umlaufbahn um die Erde keine perfekte Kreisbahn ist, sondern leicht elliptisch. Der Mond ist also in bestimmten Phasen seiner Umlaufzeit der Erde näher als in anderen. Wenn er der Erde näherkommt, wird er beschleunigt, wenn er sich entfernt, wird er wieder langsamer. Seine Eigenrotation dagegen bleibt konstant – sie beschleunigt sich nicht. Deshalb sehen wir vom Mond manchmal rechts ein Stück mehr, manchmal links ein Stück mehr. Wir spicken sozusagen um die Kurve, sodass wir im Lauf der Zeit nicht nur 50 Prozent, sondern fast 60 Prozent der Mondoberfläche zu Gesicht bekommen – aber die anderen 40 Prozent bleiben uns verborgen.

Die Betrachtung der Bewegung des Mondes kann verwirrend sein, denn von der Erde aus betrachtet scheint er sich in zwei Himmelsrichtungen zu bewegen. Er rotiert ostwärts um die Erde und die Erde rotiert ebenfalls ostwärts um sich selbst, sodass der Mond von hier aus westwärts zu ziehen scheint.

Geht der mond immer an der gleichen stelle auf

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Der Mond und die Himmelsrichtung: Der Verlauf

Der Mond hat von uns aus betrachtet zwei gegenläufige Bewegungen.

  • Die Erde dreht sich innerhalb von 24 Stunden einmal um sich selbst. Innerhalb eines Jahres dreht sie sich damit einmal um die Sonne. Die Bewegung erfolgt um ihre eigene Achse herum Richtung Osten.
  • Die Sterne drehen sich wie alle Himmelsobjekte somit scheinbar in Richtung Westen. Von der Erde aus betrachtet geht der Mond wie auch die Sonne und die Sterne im Osten auf. Den höchsten Stand erreichen sie im Süden und im Westen gehen sie unter.
  • Der Mond hat aber auch eine eigene Bewegung. Er umkreist nämlich auch die Erde und dafür braucht er im Durchschnitt 29,5 Tage.
  • Er bewegt sich dabei ostwärts und so mit der Rotationsbewegung der Erde. Daher verändert sich seine Position jede Nacht um 13 Grad nach Osten.
  • Im Süden, also in der höchsten Position, ist er dadurch immer 50 Minuten später zu sehen als in der vorherigen Nacht. Auch der Zeitpunkt seines Auf- und Untergangs verändert sich täglich. Hier variiert die Zeit von wenigen Minuten bis hin zu einer Stunde.

So können Sie sich orientieren

Wenn Sie die Himmelsrichtung in der Nacht bestimmen wollen, können Sie das anhand einer einfachen Rechnung tun.

  1. Bestimmen Sie die Größe des Mondes, indem Sie ihn in das Verhältnis Zähler/Nenner setzen. Der Vollmond ist zum Beispiel 12/12. Der Halbmond wäre dann 6/12 und der Neumond 0/12. Machen Sie das auch mit den anderen Mondphasen, je nachdem, welche gerade besteht.
  2. Nun müssen Sie schauen, ob der Mond zu- oder abnimmt. Wenn die runde Seite nach rechts zeigt, nimmt er zu. Zeigt sie nach links, nimmt er ab.
  3. Jetzt benötigen Sie eine Uhr, um die Zeit zu bestimmen.
  4. Wenn der Mond abnimmt, addieren Sie den Zähler der Mondphase zur Uhrzeit. Nimmt der Mond gerade zu, subtrahieren Sie diesen. Der errechnete Wert ergibt die Uhrzeit, zu der die Sonne dort steht, wo sich gerade der Mond befindet. Vorsicht:In der Sommerzeit ist die Uhr um eine Stunde vorgestellt. In diesem Fall ziehen Sie von der errechneten Zeit eine Stunde ab.
  5. Nun können Sie, da sie den Sonnenstand kennen, die Himmelsrichtung bestimmen.

Geht der mond immer an der gleichen stelle auf

Der Mond geht von der Erde aus betrachtet in der Himmelsrichtung Osten auf. imago images / UPI Photo

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Geht der mond immer an der gleichen stelle auf

Woraus der Mond besteht, erfahren Sie im folgenden Artikel.

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Warum geht der Mond immer an einer anderen Stelle auf?

Während eines Monats läuft der Mond einmal um die Erde und dreht sich währenddessen auch genau einmal um die eigene Achse. So kommt es, dass immer die gleiche Seite zur Erde zeigt, sozusagen als wäre der Mond festgebunden.

Ist der Mond immer am gleichen Ort?

Der Mond geht also wie alle anderen Himmelsobjekte im Osten auf, erreicht seinen höchsten Stand am südlichen Himmel und versinkt im Westen. Diese scheinbare Bewegung des Himmelsgewölbes wird durch die Eigendrehung der Erde hervorgerufen, die sich kontinuierlich um ihre Achse ostwärts dreht.

Wie oft dreht sich der Mond um sich selbst?

Der Mond dreht sich in 27,3 Tagen einmal um sich selbst. In dieser Zeit geht auf dem Mond die Sonne einmal auf und unter. Da er sich in der gleichen Zeit auch einmal um die Erde dreht, weist er uns immer die gleiche Seite zu.

Warum sieht man den Mond immer unterschiedlich?

Die verschiedenen Mondphasen entstehen dadurch, dass der Mond das Licht der Sonne auf die Erde zurückwirft. Nur deswegen glänzt er nachts an unserem Himmel, von selbst leuchtet der Mond nicht. Je nachdem, wie nun Sonne, Erde und Mond zueinander stehen, sehen wir nur Teile des Mondes.