Für was steht das e in E10?

E10 Beimischung – Geld sparen und Klima schonen

Seit 2010 finden Sie an Tankstellen in Deutschland Benzin­sorten mit bis zu zehn Prozent Bioethanol. Dieser Bio-Kraftstoff wird aus Pflanzen gewonnen, die umwelt­verträglich angebaut werden. Übrigens enthält auch Super-Kraftstoff ohne E im Namen Bioethanol, maximal jedoch fünf Prozent.

Da nicht alle Fahrzeuge diese Beimischung vertragen, sehen Sie in unserer DAT-Übersicht, welche Modelle für den E10-Kraftstoff geeignet sind. Die Angaben stammen stets vom jeweiligen Fahrzeughersteller. Generell gilt: Alle Benzin-Fahrzeuge, die ab 2012 in Deutschland zum Verkauf angeboten wurden, vertragen E10.

Für was steht das e in E10?
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E10 können Autofahrer in Deutschland seit 2011 an praktisch jeder Tankstelle tanken. Was E10 genau ist, wer ihn nutzen kann und ob dieser Kraftstoff Vorteile für die Umwelt hat, ist Thema dieses Beitrags.

  • Was ist E10?
  • Welche Vorteile hat diese Benzin für die Umwelt?
  • Welche Autos können mit E10 fahren?
  • Kann E10 dem Motor schaden?
  • Was tun, wenn versehentlich E10 getankt wurde?
  • Muss ich, wenn ich einmal E10 getankt habe immer E10 tanken?
  • Ändert sich der Kraftstoffverbrauch mit E10?
  • Kann ich diese Benzin auch im europäischen Ausland tanken?
  • Eignet sich E10 für die Standheizung im Auto?
  • Wie alterungsbeständig ist Ethanol?
  • Kritik an E10

Was ist E10?

E10 ist Superbenzin mit einem Anteil von bis zu 10 % Ethanol. Das E in der Bezeichnung steht für Ethanol und die 10 gibt an, dass maximal 10 % Ethanol enthalten sein dürfen. Vor 2011 durfte man Superbenzin maximal 5 % Ethanol beimischt. Der als E5 bezeichnete Kraftstoff ist auch heute noch erhältlich.

Welche Vorteile hat diese Benzin für die Umwelt?

Das dem Benzin beigemischte Bioethanol wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Wenn der Alkohol im Motor verbrannt wird, wird dabei nur so viel CO2 in die Atmosphäre abgegeben, wie die Pflanzen während des Wachstums aus der Luft aufgenommen haben. Bioethanol leistet so bei der Verwendung als Kraftstoff einen gewissen Beitrag zum Klimaschutz. Die Treibhausgasemissionen werden bei E10 im Vergleich zu konventionellen Ottokraftstoffen ohne Beimischung reduziert. Zudem erzeugt Bioethanol in der Produktionskette bis zu 75 % weniger Treibhausgase als fossiles Benzin. Für die Herstellung des Alkohols benötigt man wesentlich weniger Energie  als für die Herstellung von konventionellem Benzin.

Welche Autos können mit E10 fahren?

Laut Deutscher Automobil Treuhand (DAT) und ADAC können heute bis auf wenige Ausnahmen alle Benziner mit E10 betankt werden. Dies gilt für viele Fahrzeuge ab Baujahr Ende der 1990er-Jahre. Ob Ihr Auto für das Betanken mit E10 geeignet ist, steht in der Bedienungsanleitung. Auch Ihr Händler oder der Hersteller geben im Zweifelsfall Auskunft darüber, ob Ihr Fahrzeugmodell E10 tauglich ist. Wenn Ihr Fahrzeug nicht für E10 freigegeben ist, dann sollten Sie auf keinen Fall den ethanolhaltigen Kraftstoff tanken. Der hohe Ethanolanteil im Kraftstoff kann schwere und irreparable Schäden verursachen.

Kann E10 dem Motor schaden?

Das im Benin enthaltene Ethanol bildet unter hohem Druck und hohen Temperaturen sogenanntes Ethanolat. Ethanolat ist aggressiv und wirkt sehr korrosiv auf Aluminium. Diese korrosive Reaktion kann bereits durch einmaliges Betanken mit E10 ausgelöst werden. Das große Problem ist, dass dieser Vorgang dann nicht mehr gestoppt werden kann. Darüber hinaus kann Bioethanol Dichtungen und Schläuche beschädigen. Es ist daher wichtig, dass Sie vor dem ersten Tanken von E10 sicherstellen, dass Ihr Fahrzeug für diesen Kraftstoff freigegeben ist. E5 ist dagegen weitaus weniger problematisch.

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Was tun, wenn versehentlich E10 getankt wurde?

Wenn Sie versehentlich an der Zapfsäule zur falschen Zapfpistole greifen, den Tank mit E10 füllen und Ihr Fahrzeug ist nicht für E10 freigegeben, haben Sie ein Problem. Auf keinen Fall sollten Sie dann den Motor starten, damit der ungeeignete Kraftstoff nicht in den Motor gelangt. In der Bedienungsanleitung für Ihr Fahrzeug steht in der Regel, wie Sie sich in einem solchen Fall verhalten sollten. Wenn der Tank randvoll E10 ist, müssen Sie den Kraftstoff in aller Regel abpumpen lassen. Bei einem bis zur Hälfte gefüllten Tank empfiehlt der ADAC am besten Super Plus nachzutanken. Dadurch kann, so der ADAC, in den meisten Fällen ein für den Motor verträgliches Benzin-Ethanol-Gemisch hergestellt werden.

Muss ich, wenn ich einmal E10 getankt habe immer E10 tanken?

Nein, das ist nicht erforderlich. Sie können Ihr Auto abwechselnd mit E10 und E5 betanken. Dies spielt für den Motor keine Rolle. Laut ADAC müssen Sie bei der abwechselnden Betankung keinerlei Motorschäden befürchten. Die Steuerelektronik Ihres Motors registriert augenblicklich die Kraftstoffqualität und regelt den Motor entsprechend.

Ändert sich der Kraftstoffverbrauch mit E10?

Ja, ein Auto, das mit E10 betrieben wird, verbraucht etwas mehr Kraftstoff als beim Betrieb mit reinem Superbenzin ohne Alkoholanteil oder mit Super 95 E5. Dies liegt daran, dass der Alkohol bezogen auf das Volumen etwas weniger Energie enthält, als Benzin. Der Energiegehalt, oder Heizwert ist etwa ein Drittel niedriger. Das heißt, für die gleiche Motorleistung muss mehr verbrannt werden. Auf der anderen Seite hat Ethanol bessere Verbrennungseigenschaften. Zudem erhöht der Alkohol die Oktanzahl.

Der Mehrverbrauch hält sich insgesamt in Grenzen. Rein rechnerisch beträgt der Mehrverbrauch rund 1 %. Vom ADAC wurde bei Prüfstandtests ein Mehrverbrauch von durchschnittlich 1,5 % ermittelt. Gleichzeitig sank der CO2-Ausstoß um 0,9 %. Der ADAC weist darauf hin, dass es im Alltag zu größeren Abweichungen kommen kann. Die Abweichungen sind sowohl nach oben wie nach unten möglich. Die Unterschiede werden durch Fahrweise, den Verkehrsfluss, die Witterung und auch die Außentemperatur beeinflusst. Tests, die der ADAC im Auftrag des Bundesverbandes der Bioethanolwirtschaft e. V. durchgeführt hat, ergaben 2019 bei fünf verschiedenen Testfahrzeugen Verbrauchsunterschiede gegenüber alkoholfreiem Superkraftstoff von -2,21 % bis +1,7 %.

Kann ich diese Benzin auch im europäischen Ausland tanken?

E10 erhalten Sie in praktisch allen europäischen Ländern. Der ADAC rät, dass Sie beim Tanken im Ausland darauf achten, dass der Kraftstoff der europäischen Norm EN 228 für Ottokraftstoffe entspricht. In dieser Norm ist die grundlegende Kraftstoffqualität vorgeschrieben. Darin eingeschlossen sind auch die Qualitätsanforderungen an E10. Auch die Kennzeichnung der Zapfsäulen und Zapfpistolen ist europaweit einheitlich geregelt. Hierfür sorgt die EU-Richtlinie 2014/94/EU. Diese Richtlinie beinhaltet auch die einheitliche Regelung für die Bezeichnungen der für ein Kraftfahrzeug zulässigen Kraftstoffe im Tankdeckel und in der Bedienungsanleitung.

Eignet sich E10 für die Standheizung im Auto?

Wenn ihr Auto ab Werk mit einer Standheizung ausgeliefert wurde, ist der Hersteller Ihres Fahrzeugs für die E10 Freigabe der Standheizung verantwortlich. Der ADAC empfiehlt, in diesem Fall beim Hersteller nachzufragen. Webasto und Eberspächer, die beiden in Deutschland führenden Hersteller von Standheizungen, haben ihre Systeme mit E10 getestet. Webasto gibt an, dass alle benzinbetriebenen Standheizungen aus den Serien Thermo Top Z, E, C und P, die ab 1997 produziert wurden, E10 geeignet sind. Auch die Standheizungen der Reihe Thermo Top Evo sind für E10 freigegeben.

Eberspächer bestätigt ebenfalls, dass bei bestimmungsgemäßem Einbau alle Benzin-Standheizungen sowie die dazugehörigen Kraftstoffpumpen mit E10 betrieben werden können. Wenn Sie in Ihr Auto eine Standheizung eines anderen Herstellers eingebaut haben, sollten Sie unbedingt beim Hersteller nachfragen, ob die Standheizung für E10 freigegeben ist.

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Wie alterungsbeständig ist Ethanol?

Manche Autos sind einfach zu schade, um sie im Winter zu fahren. Sie werden über das Winterhalbjahr eingemottet. Oft werden Autos auch wegen längerer Geschäftsreisen für eine gewisse Zeit stillgelegt. Viele Autofahrer fragen sich daher, ob dies mit E10 im Tank möglich ist. Die Antwort ist ja. Ethanol ist wie gesagt ein Alkohol. Ethanol können sie wie einen guten Whisky fast beliebig lange lagern, ohne dass es seine Eigenschaften einbüßt. Benzin altert dagegen relativ schnell und verliert seine Zündfähigkeit.

Zu Problemen mit E10 kann es nur kommen, wenn Luftfeuchtigkeit in den Tank gelangt. Das kann passieren, wenn Ihr Fahrzeug während der Stilllegung unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist. Wird das Benzin warm, dehnt es sich aus und drückt Luft aus dem Tank. Wenn es wieder abkühlt, zieht es feuchte Umgebungsluft in den Tank. Ethanol ist hygroskopisch und zieht Wasser an. Ab einer gewissen Wassermenge fällt das Ethanol zusammen mit dem Wasser aus dem Benzin aus. Die sogenannte Ethanol-Wasserphase sammelt sich am Boden des Tanks und ist sehr korrosiv. E10 ist in Bezug auf die Entmischung jedoch wesentlich unkritischer als E5. Durch eine konstante Umgebungstemperatur kann das Ausfällen verhindert werden. Der ADAC empfiehlt, vor dem Stilllegen den Tank vollständig mit E10 zu füllen.

Kritik an E10

Biokraftstoffe geraten immer mehr in die Kritik. In Deutschland werden hauptsächlich Zuckerrüben und Weizen für die Bioethanolherstellung angebaut. Die dafür benötigten Flächen stehen für die Nahrungsmittelproduktion nicht mehr zur Verfügung. Und das nicht nur in Deutschland. Für die Produktion von genügend Biokraftstoff in Europa werden rund 69.000 Quadratkilometer Ackerfläche benötigt. Dies entspricht in etwa der Größe Bayerns. Diese Flächen sind weltweit verteilt. Biokraftstoff und Nahrungsmittel stehen daher weltweit in direkter Konkurrenz zueinander. Das Ethanol wird zum Teil aus Südamerika und anderen fernen Ländern per Schiff nach Europa transportiert. Dadurch ist der CO2-Fußabdruck von E10 sehr groß. Je nach Herkunft des Alkohols sogar größer als von reinem fossilem Benzin.

Für was steht E10?

Was ist E10? Der Bioethanolanteil liegt bei diesem Kraftstoff bei bis zu 10 Prozent (ohne Kennzeichnung bei rund 5 Prozent). Daraus ergibt sich das Kürzel E10, bei dem E für Ethanol und 10 für den Anteil 10 Prozent steht.

Was ist in E10 drin?

Das Super E10 Benzin enthält bis zu 10% Ethanol, während anderen Ottokraftstoffsorten, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind, maximal 5% Ethanol beigemischt sind.

Was ist besser E5 oder E10?

Viele Autofahrer meiden Super E10, da sie glauben, der Kraftstoff sei weniger effizient als Super E5. Rollenprüfstandtests nach WLTP haben nun ergeben, dass mit Super E10 der Verbrauch nicht signifikant steigt - und Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen deutlich sinken.

Ist E10 schlechter als E5?

Ja. Der ADAC hat errechnet, dass Motoren mit E10 im Vergleich zu Motoren mit E5 zwischen 1 und bis zu 1,5 Prozent mehr verbrauchen. Denn: Ethanol weist rund 30 Prozent weniger Energie auf als Benzin.