Fc Bergedorf 85 tus Hamburg aufstellung

Am vergangenen Wochenende erschütterte ein Gewaltexzess den Hamburger Fußball: Beim Kreisklasse-B-Spiel zwischen dem FC Bergedorf 85 II und dem TuS Hamburg 2 flogen im ersten Durchgang die Fäuste. Medienberichte sprechen von sechs Verletzten, zwei Spieler mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Der FC Bergedorf 85 hat seine zweite Mannschaft nach den Gewaltexzessen vom Wochenende aufgelöst.

Der FC Bergedorf 85 hat seine zweite Mannschaft nach den Gewaltexzessen vom Wochenende aufgelöst. IMAGO/Hanno Bode

Was war geschehen? Zum Zeitpunkt der Eskalation sei nach Augenzeugenberichten die Stimmung auf dem Gelände des FC Bergedorf im Südosten der Stadt schon länger aufgeheizt gewesen - Bergedorf, als Tabellen-Zweiter klar favorisiert, lag überraschend mit drei Toren zurück. In der 32. Spielminute dann führte ein Foulspiel zu Diskussionen und Beleidigungen zwischen Spielern. Es gab daraufhin eine rote Karte für einen Spieler der Heimmannschaft. Aber dabei blieb es nicht: Rudelbildungen, Schubsereien, Schlägereien folgten - Gäste-Spieler des TuS Hamburg wurden über den Platz gejagt und schon auf dem Boden liegend verprügelt, wie auch auf einem Video zu sehen ist, das der kicker-Redaktion vorliegt. Tritte gegen den Kopf soll es ebenso gegeben haben.

Das Spiel wurde abgebrochen, die Polizei alarmiert. Zum Zeitpunkt des Eintreffens der Beamten aber seien die Spieler des heimischen FC Bergedorf allerdings schon mit mehreren Autos geflohen, wie ein Zeuge berichtet. Medienberichte sprechen von sechs Verletzten, zwei Spieler mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Der FC Bergedorf 85 meldet ab

Unabhängig von den strafrechtlichen und sportlichen Konsequenzen dieses traurigen Vorfalls hat der heimische FC Bergedorf 85 II reagiert und seine 2. Mannschaft abgemeldet: "Den uns zugetragenen Berichten zufolge eskalierte die ohnehin aufgeheizte Stimmung in für uns nicht vorstellbare Bereiche", schreibt der Verein in einer von Vorstand Ali Osman Sözen und Abteilungsleiter Savas Atlas unterzeichneten Erklärung. "Auch wenn wir bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, mit Spielern, Trainern oder Betreuern direkt zu sprechen, haben wir aufgrund der aktuellen Informationen die 2. Herrenmannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen."

"Es ist hierbei nicht mehr wichtig, ob unsere Spieler provoziert wurden, oder wie es zu diesem gewalttätigen Vorfällen gekommen ist. Ein solches Verhalten hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und darf sich nicht wiederholen", heißt es weiter, "wir möchten uns in aller Form bei den Spielern, Offiziellen und den mitgereisten Gästen des TuS Hamburg sowie bei dem Schiedsrichter für das Verhalten unserer ehemaligen Mannschaft entschuldigen."

jam

Sport Fußball

Hamburger Klub meldet nach Gewaltorgie Mannschaft ab

Veröffentlicht am 29.03.2022 | Lesedauer: 2 Minuten

Nach einem Foulspiel und anschließendem Platzverweis lief das Spiel in Bergedorf gegen den TuS Hamburg II komplett aus dem Ruder (Symbolfoto)) Nach einem Foulspiel und anschließendem Platzverweis lief das Spiel in Bergedorf gegen den TuS Hamburg II komplett aus dem Ruder (Symbolfoto))

Nach einem Foulspiel und anschließendem Platzverweis lief das Spiel in Bergedorf gegen den TuS Hamburg II komplett aus dem Ruder (Symbolfoto)

Quelle: Getty Images/John Slater

Ein Amateurspiel in Hamburg gerät komplett außer Kontrolle. Die gewaltsame Auseinandersetzung „eskalierte in für uns nicht vorstellbare Bereiche“, teilte der FC Bergedorf 85 mit. Der Verein zog nun Konsequenzen. Es ging nicht mehr anders, hieß es.

Der Hamburger Amateur-Fußballverein FC Bergedorf 85 hat seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen. Wie der Klub mitteilte, haben Gewalttätigkeiten während eines Spiels in der Kreisklasse B am Sonntag gegen den TuS Hamburg II zu diesem Schritt geführt.

Nach einem Foulspiel sei in der 32. Minute es zuerst zu Diskussionen und Beleidigungen unter den Spielern gekommen. Nach einer Roten Karte für einen Bergedorfer Spieler „eskalierte die ohnehin aufgeheizte Stimmung daraufhin in für uns nicht vorstellbare Bereiche“, hieß es auf der Internetseite des FC Bergedorf. Es sei zu Rudelbildungen, Schubsereien, Jagdszenen und Schlägereien gekommen. Nach Berichten Hamburger Medien soll es mehrere Verletzte gegeben haben, zwei Spieler des Gegners TuS Hamburg II mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Partie wurde abgebrochen.

„Man versucht ja, die Jungs über den Sport zu resozialisieren, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht“, sagte der Vereinsvorsitzende Ali Osman Sözen dem „Hamburger Abendblatt“.

„Ein solches Verhalten hat in unserer Gesellschaft keinen Platz“

Dem Bericht zufolge hätten Videos gezeigt, die dem Blatt vorliegen, wie die Emotionen zwischen den beiden Mannschaften hochkochten, „wie sich ganze Spielertrauben gegenseitig schubsten, bedrängten und provozierten. In zwei Fällen prügelten Bergedorfer Spieler auf bereits am Boden liegende Akteure des TuS Hamburg ein und traten sie. Andere konnten nur mit Mühe davon abgehalten werden, ebenfalls handgreiflich zu werden“.

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Eines der Videos habe aber auch dokumentiert, wie einer der beiden betroffenen TuS-Hamburg-Spieler zuvor einen brutalen Angriff auf einen Bergedorfer unternommen hatte, „indem er mit Anlauf in ihn hineinsprang und zuschlug. Anschließend wurde dieser TuS-Spieler dann von Bergedorfer Akteuren gejagt, zu Fall gebracht und verprügelt“, hieß es in dem Bericht.

Es sei „hierbei nicht mehr wichtig, ob unsere Spieler provoziert wurden oder wie es zu diesen gewalttätigen Vorfällen gekommen ist“, teilten die Bergedorfer weiter mit. „Ein solches Verhalten hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und darf sich nicht wiederholen.“ Der Verein entschuldigte sich bei Spielern, Offiziellen und den mitgereisten Gästen des TuS Hamburg sowie bei dem Schiedsrichter für das Verhalten „unserer ehemaligen Mannschaft“. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) äußerte sich bislang nicht zu den Vorfällen. Der TuS Hamburg will nun neben der Sportgerichtsbarkeit auch ein ordentliches Gericht bemühen, um den Fall aufzuarbeiten.

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