Erst das Wasser, dann die Lauge

Beim Entleeren eines Gebindes mit ätzender Flüssigkeit wird versehentlich Lauge in Säure gegossen und damit eine heftige chemische Reaktion in Gang gesetzt.

Erst das Wasser, dann die Lauge

Ein Mitarbeiter einer Wäscherei sollte einen geleerten Kanister mit Ameisensäure gegen einen vollen Kanister austauschen. Dabei trug er eine Schutzbrille, nicht jedoch die vom Betrieb zur Verfügung gestellten Schutzhandschuhe.

Wer schon einmal mit Sauglanzen gearbeitet hat, weiß, dass verfahrensbedingt ein Rest Flüssigkeit im Behälter verbleibt. Als der Mitarbeiter diesen Rest in den vollen Kanister goss, kam es zu einer heftigen chemischen Reaktion. Es war versehentlich ein Kanister mit Chlorbleichlauge bereitgestellt worden. Durch die verspritzende Flüssigkeit erlitt der Mitarbeiter Verätzungen an den Unterarmen.

Maßnahmen zur Unfallverhütung

Chlorbleichlauge und Ameisensäure sind leicht zu verwechseln, da sie in gleich aussehenden Gebinden aufbewahrt werden und beide mit dem Piktogramm für ätzende Stoffe gekennzeichnet sind. Wird die alkalische Chlorbleichlauge (Natriumhypochlorit-Lösung) versehentlich mit Säuren zusammen gebracht, entsteht unter Hitzeentwicklung und Aufschäumen giftiges Chlorgas. Drei Sicherheitsmaßnahmen:

  • Gebinde mitsamt der Flüssigkeitsreste an den Hersteller zurückgegeben; das Entleeren der Kanister entfällt.
  • Die bereitgestellte persönliche Schutzausrüstung muss bei jeder Tätigkeit mit ätzenden Gefahrstoffen getragen werden.
  • Die Beschäftigten über die Verwechslungsgefahr von Säuren und Chlorbleichlauge regelmäßig unterweisen.

Kontakt:

  • Webcode: 15376951

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Erst das Wasser, dann die Lauge

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Ordne die folgenden Begriffe dem pH-Wert zu (basisch, neutral, sauer): HCL (Salzsäure), Wasser, Wein, Kalkwasser, Blut, NAOH (Natriumhydroxid), Cola, Magensaft, Meerwasser, Urin

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Hydroxide – Basen

Erst das Wasser, dann die Lauge

Erst das Wasser, dann die Lauge
Transportkennzeichen NaOH

Die Gruppe der Hydroxide wird durch ihren wichtigsten Vertreter – das Natriumhydroxid – bestimmt. Es sind salzähnliche Stoffe – Ionensubstanzen – , die das Hydroxidion \( (OH^- ) \) enthalten.

Allgemeine Eigenschaften: (Gruppenmerkmale)

  • Basen sind ätzend!
  • Basen sind Feststoffe
  • gelöste Basen nennt man „Laugen“
  • Basen zerfallen in Wasser in ihre Ionen
  • Basen enthalten das Hydroxidion, welches auch das Strukturmerkmal der Gruppe ist
  • Basen unedler Metalle sind weiß und geruchlos
  • Basen aus unedlen Metallen (K, Na, Ca) lösen sich sehr gut in Wasser
  • Basen färben den Indikator UNITEST:“Blau“ (Lackmus-Rot: Blau, Phenolphtalein: rot/pink)
  • Basen leiten gelöst und als Schmelze elektrischen Strom

Gut wasserlösliche Basen aus unedlen Metallen. NaOH oder KOH bilden starke, ätzende Laugen. Des weiteren wären Ätzkali (Calciumhydroxid), Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid zu nennen, die von medizinischer und bautechnischer Bedeutung sind.

Gebildet werden die Basen (Hydroxide) durch die Reaktion von Metalloxiden mit Wasser:

\( Metalloxid + Wasser –> Metallhydroxid \)

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Kaliumhydroxid (KOH) ist Hauptbestandteil von Reinigern für Oberflächen aus Edelstahl in Großküchen oder Anhaftungen und Verkrustungen an Grills und Backöfen. Die Fähigkeit organische Stoffe anzugreifen wird hier ausgenutzt. Das hygroskopische, weiße, feste und sehr gut wasserlösliche Kaliumhydroxid dient weiterhin zur Herstellung von Schmierseifen und Flüssigseifen.

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Das weiße, schlecht lösliche Bariumhydroxid \( Ba(OH)_2 \) diente bis ins 18. Jahrhundert zur Herstellung von Eis. Seine Reaktion mit Wasser ist stark endotherm. Das ermöglichte eine Lagerung von Lebensmitteln auch in Gegenden, die ohne den obligatorischen Eiskeller der damaligen Zeit auskommen mussten. Bis heute hingegen nutzt man Bariumhydroxid als Zusatzstoff bei der Herstellung von optischem Glas . Dort sorgt für veränderte Strahlungsdurchlässe in TV-Glasscheiben, Sonnenbrillen und Fensterscheiben. und Im Labor des Chemikers dient es als Barytwasser zum qualitativen Nachweis von Kohlendioxid und Carbonaten.

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Magnesiumhydroxid \( Mg(OH)_2 \) kommt in der Natur als Mineral Brucit vor und wird vor allem zur Herstellung von Magnesiumoxid verwendet. In der Medizin findet es als Mittel zur Neutralisation von überschüssiger Magensäure und als leichtes Abführmittel Anwendung. Speiseöl wird es zur Entfernung von Schwefeldioxid zugesetzt. In der Abwassertechnik ist es ein Flockungsmittel. Als Lebensmittelzusatzstoff E 528 wird es Kakaoprodukten zugemischt. Es dient hier als Säureregulator und Aufschlussmittel .

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Aluminiumhydroxid \( Al(OH)_3 \) ist das weltweit bedeutendste Flammschutzmittel , es zeigt hierbei eine sehr gute Rauchgasunterdrückung bei niedriger Dichte. Bei über 200°C wird aus dem Mineral Wasser abgespalten. Das feste, weiße und schlecht wasserlösliche salzartige Substrat wird in der Natur im Mineral Bauxit ( AlO(OH) ) als Gibbsit , Bayerit (Türkisbestandteil) und Nordstrandit gefunden. 95% des Bauxits werden jedoch zur Aluminiumproduktion benutzt. Aluminiumhydroxid wird weiterhin zur Ummantelung des Minerals Titanoxid benutzt, welches in Sonnenschutzcremes eingesetzt wird, als Mittel zur Bekämpfung überschüssiger Magensäure, initiiert den Gewebsreiz als Bestandteil von Impfstoffen und darf dort in der EU zu 1250 µg in einer Dosis enthalten sein.

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1933 wurde Calciumhydroxid \( Ca(OH)_2 \) als Mineral gefunden und erhielt den Namen Portlandit , wegen seiner Ähnlichkeit zum synthetisch erzeugten Portlandzement. Das Mineral ist selten zu finden und hat deshalb bergbautechnisch keine Bedeutung. Man stellt den dringend benötigten Löschkalk, so heißt die Base, durch das Kalklöschen nach dem Kalkbrennen aus dem dabei entstehenden Produkt Branntkalk CaO her. Das Calciumhydroxid wird nämlich hauptsächlich zur Herstellung von Mörtel verwendet. Wie auch Magnesium- oder Aluminiumhydroxid wird Calciumhydroxid als Mittel gegen überschüssige Magensäure eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete sind die Zahnmedizin, wo es zur Desinfektion und zur Anregung der Dentinbildung eingesetzt wird. Als Säureregulator in der Lebensmittelindustrie ( E 526 ) und es entfernt als Atemkalk das Kohlendioxid aus Narkose- und Atemgeräten.

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Natriumhydoxid – Natronlauge

Erst das Wasser, dann die Lauge

Hydroxide sind meist wasserlösliche Feststoffe, die Basen genannt werden.
Löst man die Hydroxide in Wasser, so entstehen Laugen dieser Feststoffe.
Merke:

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Diese Stoffe sind meist ätzend und färben den Indikator UNITEST blau bis violett.
Man sagt, diese Stoffe reagieren „alkalisch“/basisch. Für Basen gilt die Verdünnungsregel, da das Lösen meist stark exotherm verläuft!

„Erst das Wasser, dann die Lauge, sonst hast Du das Zeug im Auge!“
(Hier leicht abgewandelt.)

Natriumhydroxid (NaOH)

Erst das Wasser, dann die Lauge
Kristall von NaOH

Die wichtigste Base mit einer jährlichen Produktion von 60.000.000 Tonnen ist Natriumhydroxid, ein Grundstoff der chemischen Industrie. Natronlauge ist die in Wasser gelöste Form des Natriumhydroxids, sie wird auch Ätznatron genannt.

Andere Namen dieser Substanz sind Ätznatron oder kaustisches Soda.
Natriumhydroxid ist geruchlos(Vorsicht!) , fest, weiß und stark hygroskopisch (wasserziehend). Die Löslichkeit von NaOH beträgt 1090g pro Liter
Wasser bei 20°C. Achtung! Natriumhydroxid löst sich stark exotherm
in Wasser.

Die Herstellung von Seife ist ebenso wie die Papierherstellung fest an die zerstörende Wirkung von Natronlauge gebunden. Rohrreiniger enthalten ebenfalls einen großen Anteil NaOH. In der Lebensmittelindustrie wird es als Reinigungsmittel für Behälter und Tanks verwendet, da es keimtötend ist. Schälmaschinen für Obst und Gemüse arbeiten mit der gewebsverflüssigenden, ätzenden Substanz. Auch die Färbung von Textilien und das Abbeizen von Holz wird mit Natronlauge durchgeführt. Dem Laugengebäck verleiht die Natronlauge seine typische braune Färbung und den seifigen Geschmack. Keine Angst! Die Natronlauge wird beim Backprozess durch ihre Reaktion mit dem Kohlendioxid der Luft zerstört und damit ungefährlich.

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Natronlauge ist ätzend! (Sie zerstört Haut, Haare und menschliches Gewebe.)

Warum man Natronlauge nicht mit Aluminium zusammenbringen sollte:

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Reaktion von unedlen Metallen mit Wasser

Wirft man einen Goldring in das Wasser, so muss man sich keine Sorgen machen, dass das gute Stück verloren ist, denn Gold ist reaktionsträge ..ähh „edel“ . Bei einem Stück Natrium oder Kalium ist das anders.

Unedle Metalle reagieren unter Wärmentwicklung(exotherm) mit Wasser, wobei basische Lösungen und gasförmiger Wasserstoff entstehen. Die Reaktionswärme reicht meist aus, den entstehenden Wasserstoff sofort zu entzünden.

Damit besteht bei diesen Experimenten immer Explosionsgefahr!

Metall + Wasser —> Lauge + Wasserstoff

oder genauer:

Metall (unedel) + Wasser —-> Metallhydroxid(Base) + Wasserstoff

Dass man das auch übertreiben kann, erleben wir immer wieder mit den Herren von „Brainiac„, einer britischen Fernsehreihe.

Rubidium , Cäsium und maybe more …

Allgemein gilt also:

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Indikator

Der Indikator weist das Vorhandensein zweier Ionen nach.
Das Wasserstoffion ( H+) der Säuren und das Hydroxidion (OH–) der Basen.

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Die pH-Werteskala (Liveworksheet)

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Warum zuerst das Wasser und dann die Säure?

Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure! Erklärung: Beim Lösen der Schwefelsäure-Moleküle in Wasser entsteht Wärme. Gibt man ein wenig Wasser zu Säure, erhitzt sich das Wasser sehr schnell und kann schlagartig verdampfen – zusammen mit Säuretröpfchen.

Wie reagiert Lauge mit Wasser?

Natriumhydroxid (auch Ätznatron, kaustische(s) Soda), chemische Formel NaOH, ist ein weißer hygroskopischer Feststoff. In Wasser löst es sich unter großer Wärmeentwicklung zur stark alkalisch reagierenden Natronlauge auf (pH ca. 14 bei c = 1 mol/l).

Wie entstehen Laugen einfach erklärt?

Laugen sind Lösungen von Verbindungen, die in der Lage sind, Protonen aufzunehmen. Bei den gebräuchlichsten handelt es sich um die wäßrigen Lösungen der Alkalimetall-Hydroxide NaOH und KOH. Außerdem kann Ammoniak als Brönsted-Base wirken und bildet deshalb ebenfalls eine schwache Lauge.

Wie geht man mit Laugen um?

Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Säuren und Laugen.
Raum gut lüften..
Hautkontakt vermeiden..
Hautschutzsalbe verwenden..
Schutzhandschuhe aus Polychloropren oder Butylkautschuk tragen ggf. ... .
Schutzbrille..
Bei Grenzwertüberschreitung Atemschutz verwenden (stoffabhängig B-, E-, K-Filter oder, bei Spritzarbeiten, Kombi-Filter).