Einladung peter reb wer ist das

The Project Gutenberg EBook of Mein Lied, by Peter Rosegger

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Title: Mein Lied

Author: Peter Rosegger

Release Date: January 4, 2015 [EBook #47872]

Language: German

Character set encoding: ISO-8859-1

*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK MEIN LIED ***




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Von

Show

Peter Rosegger

Erstes bis zehntes Tausend

Einladung peter reb wer ist das

Leipzig 1911 / Verlag von L. Staackmann

Alle Rechte vorbehalten.

Copyright 1911 by L. Staackmann, Leipzig.

Druck von Grimme & Tr�mel in Leipzig.

Einladung peter reb wer ist das

Inhaltsverzeichnis

Einladung peter reb wer ist das

Seite
Vorstellung 13
Heimat.
  Das Mutterherz 17
Mein Vaterhaus 18
Ich bin ein armer Hirtenknab'! 18
Ich bin daheim auf waldiger Flur 19
Kindesgebet 20
Das Kind in seiner jungen Zeit 20
Mein s��es Kind, du wei�t noch nicht 21
Zum Weihnachtsbaum 22
Einst wirst du die Tr�ne fliehen 24
Die Erweckung 25
Es kann einem wunderlich tr�umen 26
Ich bin ein gro�er Herre! 27
Habt Dank, ihr guten Leute! 28
Ich will nichts von dir 29
Urwaldstimmung 30
Wenn alle W�lder schlafen 30
Ruh' im Walde 31
Wollte heim in meine Berge 32
Alpenrose — Edelwei� 32
Meine Lust ist Leben 33
Gru� aus Italien an die Heimat 34
Vergib mir, o S�den! 34
Ein Freund ging nach Amerika 36
Daheim! 37
Wir gr��en dich! 37
Steiermark 38
Echte Tracht 39
Singet, jauchzet eure Lieder! 39
Dem Heimatlande 40
Ein Lied, ein Schwert und einen Gott! 42
Heimatsegen 42
Gebet 43
Liebe.
Amors Arsenal 47
Und sie gefielen mir beide 47
Eine Jungfrau wollt' er suchen 48
Das bestohlene Hannchen 50
Die Einf�ltigen 50
Er will mich nicht verstehen 51
Der Stern im See 52
Deine sch�nen Augen 53
Zur Rosenbl�hzeit 53
Wenn ich der Himmel w�r' 54
Wei�t du, M�dchen, da� ich sterbe? 55
Wenn ich durch den Winter geh' 56
Frage 56
Was du dir denkst 57
Waldabenteuer 57
Der Verlassenen Fluch 58
Amor, dieser Wicht 59
Diese M�dels! 61
Belehrung f�r einen Dichter 62
Amors Rat 62
Gewohnheit 63
Schon drei�ig Jahre bin ich alt! 63
Ein Rosenblatt 64
Was in deiner Seele spinnt ...? 66
Sie liebt dich von Herzen! 67
Rosen pflanzt man nicht auf Herzen 69
Heb dich weg und k�� mich nicht! 69
In alten grauen Tagen 70
Weib 70
Die Schrift im Sande 71
Huldigung 72
Bei mir stimmt's einzig nicht 72
Seelisch Liebe 72
Schon flei�ig, lieber Goldschmied? 73
Wenn du gehst von mir 74
Halbverklungene Heldenkunde 75
Des Landmanns Saat 76
O sei mir gegr��et, du gr�nender Baum! 76
Gedenken 77
O Herrgott, wieviel an Liebe 78
Welt.
Mein Ideal 81
Wir weichen nicht von unsren Idealen! 82
Mein Erz 82
Mein Ehrgeiz 83
Ein Becher, f�llt ihn Gott mit Wein 84
Ewiges Lied 85
Die Harfe 86
Die Hand an meiner Rechten 86
Meine Taschenuhr 87
Ungeduld 87
Wilder Waldespsalm 88
Das Geheimnis 90
Allseliges Leid 90
Erprobter Rat 91
Dichters Wunsch 92
Welch ein Los! 93
Wie bin ich so reich an Ehr' und Ruhm! 94
Nimmer will ich weinen! 95
Ein Eselslied 96
Einkehr 96
Mi�ratener Fluch 98
Der B��er 99
Erbschaft 100
Erwartung 101
Gedenken 101
Stimmungen 102
Der Verbitterte 104
Der Gl�ckliche 106
Wo wird es sein? 106
Der unbegreifliche Muskel 107
Es mahnt 108
Herbst 108
Der Tag, der wird schon spat 109
Wandlung 109
Ich bereue nichts 110
Erw�gung 110
Ich bin Mensch geworden 110
Des Weltkindes Besinnen 111
Es kommt dereinst ein dunkler Tag 115
Grab ein! 115
Volkslied 117
Lorbeer und Palme 117
Davongeflogene Seelen 118
Klingende Funken 119
H�lle.
Eines S�nders Reuelieder 137
Herr Graf, du hast mich lieb gehabt 138
Neuer Sang mit altem Klang 139
Ein Streitgesang 140
Gott und Volk geh�rt zusammen 141
An die Naturalisten 142
Leute gibt es allerlei 144
Der Schwindel an das Publikum 145
Der Besessene 147
Der Reiche 148
Der �bermensch 149
Die Dichter und die Leute 153
Unterricht f�r moderne Poeten 154
Des S�ngers Verzweiflung 155
Eine Stimme in der W�ste 157
St�ndchen 159
Kr�ftigung 160
Gen Himmel hinauf 160
Anklage 160
F�rsprache 161
Dem Dichter 161
Himmel.
Die Gottsucher 165
Willst du jene H�h' erreichen 166
Wie keimt dein Geschick 167
Stimmung 167
Ist der Mensch nicht wie die Schwalbe? 167
Mir graut vor dem Gemeinen 168
Die Sehnsucht 169
Steigende Bahn 169
Zu Gastein am Wasserfall 170
Es war einmal ein Bettelmann 170
Der Blinde 171
Den Armen 173
Drei himmlische Schreine 174
Letzter Wunsch 174
Ruhendes Sein 175
Unfa�bar 176
Ewiges Sein 177
Auch der andre, der bist du 177
An Gottes Herz 178
Wanderlied 179
Die Stunde 179
Sei gegr��t, du himmlischer Knabe! 180
In einer Waldkapelle 183
Ora pro nobis 185
Ans Menschenherz 187
Hymne eines Gl�cklichen 189
Am Grabe eines Idealisten 191
Anhang. Das Singen des Tages.
An Tirol 195
Das Erdbeben in Steiermark 197
An den Lehrer 198
Ahasver an seinen verkl�rten Dichter 198
Festgru� 199
Wiens Genius 201
Heimgartens silberne Hochzeit 203
Sonnengru� 204
Es zieht ein Segen von Haus zu Haus 205
Ruf zur Hilfe 207
Festgru� 209
Zum Kongre� der Schwachsinnigenf�rsorge in Graz 211
Gru� den Touristen 211
Dichter der Heimat 212
Dichtergassen 213
Musiksegen 214
Dem Tiere zu Schutz und dem Menschen zu Nutz 214
Zwei Millionen! 216
Gru�-Spr�che und Allotrias 217
Einem dramatischen Volksf�hrer 231
Fl�chtiges 231
Sylvester 232
Nagelprobe 232

Einladung peter reb wer ist das

Vorstellung.

Einladung peter reb wer ist das

Mein Name ist Mensch, meine Losung ist Fried',
Doch zeigen sich Feinde, so findet sich Rat,
Meine Lust ist das Sein, meine Tat ist das Lied,
Und singt man sich selbst, ist das Lied eine Tat.

Und schrillet bisweilen ein falscher Ton
Aus heiterer Kehle, das Lied ist doch echt.
So singet der s�ndige Adamssohn
Im Streiten und Siegen gleich schlecht und recht.

Ich bin ein Geselle, der lacht und trutzt,
Der weder nach Titel und Knittel hascht,
Der nicht Magnaten die Stiefel putzt
Und nicht Proleten die Hemden wascht.

Der nicht vor Launen der Gro�en bebt
Und nicht um Beifall der Menge wirbt,
Der nicht f�r die G�tzen des Tages lebt
Und nicht f�r die Schatten der G�tzen stirbt.

Der Menschheit Herzschlag ist mein Motor,
Der Menschheit Seheraug' mein Fanal;
Ich seh' das Geheimnis durch jeden Flor,
Und kenne die S�nde mit ihrer Qual.

Umh�ll dich mit Seiden, mit Kutten dicht,
Stehst doch als nackter Adam vor mir.
O Menschenbruder verbirg dich nicht,
Ich wei� es: du bist halb Gott, halb Tier!

Ich kr�nze dein Elend mit Blumen des Hags,
Und taumelst du nieder zu Nacht und Gericht,
So heb ich dich jauchzend zur H�he des Tags,
Zur Freiheit, zur Liebe, zum seligen Licht.

Einladung peter reb wer ist das

Heimat

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Das Mutterherz.

*[A]

Willst du auf die Erde,
Sprach der Herr zu mir,
Brauchst du Liebe,
Die dich sch�tzet,
Brauchst du Treue,
Die dich nicht verl��t.

Doch du wirst auf Erden
Finden nicht so bald
Lieb' und Treue
Echt und heilig;
Darum geb' ich dir
Von meiner mit.

Und ich will sie legen,
Liebes Menschenkind,
Da� du findest
In der Tr�bsal
Diese Gaben,
In das Mutterherz!

[A] Die mit * bezeichneten Gedichte stammen aus fr�her Jugendzeit des Verfassers.

Einladung peter reb wer ist das

Mein Vaterhaus.

Mein Vaterhaus ist alt und arm,
Mein Vaterhaus ist klein,
Und schlie�t doch meine ganze Welt
Und meinen Himmel ein.

Mir brennt ins Herz die Z�hre, die
Vom Mutterauge rinnt,
Denn fort von heim, weit in die Welt
Zieht hin ihr liebstes Kind.

Der Platz ist leer am kleinen Tisch,
Der Sohn ist in der Fern',
Ihr Tischgebet gilt sein, und sie
Empfiehlt ihn Gott dem Herrn.

Dort drau�en, wo die S�nde lockt,
Und viel Gefahren drohn!
Sie kann nichts tun als weinen still
Und beten f�r den Sohn.

O nein, ich will mich nicht der Welt
Und ihren L�sten weihn;
Das Vaterhaus, das Mutterherz
Soll mir der Himmel sein.

Einladung peter reb wer ist das

Ich bin ein armer Hirtenknab'!

*

Ich bin ein armer Hirtenknab',
Der Wald, das gr�ne Feld,
Mein Brotsack und mein Birkenstab
Ist meine ganze Welt.

Und zieht mein Sch�flein grasend hin
Auf gr�ner, frischer Au,
So gras' auch ich f�r meinen Sinn
Im hohen Himmelsblau.

Und bricht die dunkle Nacht herein,
So schau ich dort hinauf:
Es bl�het in der Sterne Schein
Die Liebe Gottes auf! —

Einladung peter reb wer ist das

Ich bin daheim auf waldiger Flur.

Ich bin daheim auf waldiger Flur,
Mein H�ttchen ist ein gr�ner Baum,
Mein Ruhebett der Wiesensaum
Am Herzen der Natur.

Ein Rehlein kommt durch Zweige dicht,
Mir dringt ans Ohr sein weicher Laut,
Es sieht mich an, es spricht so traut,
Und ich versteh' es nicht.

Nun kommt ein bl�hend M�dchen noch,
Und sinnend steht es auf der Flur;
Es sieht mir stumm ins Auge nur,
Und ich versteh' es doch.

Einladung peter reb wer ist das

Kindesgebet.

Da hat mir einmal ein V�glein erz�hlt,
Wenn fromm ein Kind im Abendgebet
Voll Liebe f�r Vater und Mutter fleht,
Da klinge ein Lied durch die ganze Welt,
Da s�usle ein Mai'n durch die L�fte hin,
Da strahlten die Felsen im Alpengl�hn,
Da steige der Ewige niederw�rts
Und schlie�e Eltern und Kind ans Herz!

Einladung peter reb wer ist das

Das Kind in seiner jungen Zeit.

Das Gr�nen ist ein Auferstehn,
Das Reifen ist ein Sinken.
Drum la�' das Kind zu seiner Zeit
Die reinen Freuden trinken.

Das Kind in seiner jungen Zeit
Ist Brennpunkt aller Sonnen,
Des Daseins hold begrenztes Ziel,
Des heiligen Gl�ckes Bronnen.

W�chst es heran, ist nichts mehr sein,
Mu� um die Wette laufen,
Mit jedem Tag und jeder Plag'
Sein Leben neu erkaufen.

Der erste Drang der Lieb' ist schon
Des Todes erstes Fodern,
Ein Korn, das junge Keime treibt,
F�ngt selbst schon an zu modern.

Das Gr�nen ist ein Auferstehn,
Das Reifen ist ein Sinken,
Drum la�' das Kind zu seiner Zeit
Die reinen Freuden trinken.

Einladung peter reb wer ist das

Mein s��es Kind, du wei�t noch nicht ...

Da h�pft mein liebes, lockiges Kind
Im gr�nen, sonnigen Rosenhag,
Umbl�ht von Kn�splein schwellend hold,
Umschallt von hellem Lerchenschlag.
Sein �uglein strahlt, sein M�ndchen jauchzt
In unbewu�ter Lebenslust.
Mein s��es Kind, du wei�t noch nicht,
Wie bald du wieder sterben mu�t.
Wie sieht sich doch im Wahn des ewigen
Lebenstags ein Fr�hling an?
Du f�hlst, was aufbl�ht — doch was welkt?
Zu Grabe sinkt? Du denkst nicht dran.
Ein junger Gott bist heute noch;
Wie wirst du dich entsetzen, Kind,
Wenn dir die erste Botschaft kommt,
Da� alle Wesen sterblich sind.
Ach, ich verschweig' dir, was ich wei�,
Nur blick mir nicht ins Aug' hinein,
Es k�nnt' sich spiegeln drinnen noch,
Was ich gesehn im schwarzen Schrein. —
O, leb in Gl�ck, mein Kind! Und erst
Wenn du von allem, allem satt,
Erst dann vernimm, was Gott f�r dich
In seiner Lieb' bereitet hat.

Einladung peter reb wer ist das

Zum Weihnachtsbaum.

Ein Herzensgru� allen kindlichen Gem�tern.

*

Friede war im Wald und jeder Baum begl�ckt
Durch sch�ne, reife Frucht, womit der Herbst geschm�ckt
Die �ste all, da� jeder Zweig sich bieget,
Bis hoch hinauf, wo leis' die Krone wieget.
Doch h�ret: wo's zum Segen will gedeihn,
Da findet sich auch gern der Hochmut ein
Und selbst der Neid. Und jeder wollt' sich prahlen,
Da� seine Frucht die sch�nste sei von allen;
Und jeder hing an seine l�ngsten �ste
Als stolzes Aush�ngschild der Fr�chte beste.
Es war ein herrlich Wogen bis zur Spitze,
Ein Wetten, wer das Feinste wohl besitze. —
Nur Eines litt im Wald viel Weh und Gram
Und barg sich ins Gestr�uch voll tiefer Scham.
Ein Tannenb�umchen war's, gar schm�chtig, schlank,
Wohl aller Fr�chte, auch der �rmsten, blank;
Und w�hrend andere stolz im vollen Prangen,
Hatt' es an seinem Stamm nur Nadeln hangen,
Nur dunkelgr�ne Nadeln, zart und spitz;
Sie stachen leicht, doch sch�rfer stach der Witz
Der andern, und ihr H�hnen, schal und widrig,
Dieweil das B�umchen, ach, so arm und niedrig.
Es fl�sterte der Wald sich in die Ohren
Vom Taugenichts, der da umsonst geboren,
Und warf ihm boshaft gar zu Spott und Schmach
Die ersten gelben, d�rren Bl�tter nach.
Das schnitt dem B�umchen tief ins junge Herz,
Es wollte schier vergehn in Leid und Schmerz
Und weinte, tiefbedr�ngt vom Weh, dem schweren,
Das Harz heraus, die bittersten der Z�hren. —
So duldete das B�umchen still und fromm;
Da zog hernieder durch den n�chtigen Dom
Ein Engel aus des Himmels heiligen Hainen,
Der sah den armen Dulder schmerzlich weinen.
Er lie� sich erdenw�rts vom weiten Raum
Zur armen Tanne, sprechend: �Liebster Baum!
Du warst bisher verachtet und verflucht,
Doch tragen wirst du noch die sch�nste Frucht,
Die je ein Baum getragen hier auf Erden,
Du sollst der Baum der h�chsten Freude werden!� —
Wie wurde jetzt der Himmel tr�b und grau.
Es blies ein kalter Wind auf Heid' und Au,
Er heulte durch den Wald voll herber Hast
Und r�ttelte die letzte Frucht vom Ast.
Wie bald war jeder Baum, der einst geprahlt,
Der Frucht und Bl�tter bar — gar kahl und alt,
Es fielen Flocken, und es kr�chzten Raben,
Und sieh, der stolze Wald war wie begraben.
Nur jenes B�umchen steht noch frisch und frei
Und gr�nt und fl�stert sanft, wie einst im Mai. —
Und als die heilige Nacht gekommen war,
Da schwebte durch den Wald die Engelsschar
Zum B�umchen zart und trug es durch die Nacht
In festlich aufgegangener Strahlenpracht.
— Wie Flammen sich zu Sternenkr�nzen reihn!
Und Fr�chte, die im Himmel nur gedeihn,
Die reifen auf dem Baum, und Gottes Herz
Sank liebevoll erl�send erdenw�rts. —
So tr�gt der Baum, dereinst verschm�ht, verflucht
Wie unser Heiland selbst, die sch�nste Frucht.
Und wo er kommt, da kommt er nicht allein,
Da bringt er Gaben mit f�r gro� und klein,
Er f�hrt den Jubel ein ins stille Haus
Und streckt die hundert vollen Arme aus,
Und bei dem Kindsgem�t im trauten Raum,
Da ist er recht daheim, der Weihnachtsbaum. —
— O, h�rt ihr s�useln es in seinen Zweigen,
O, h�rt ihr klingen sie, die Himmelslieder?
O, seht die Engelsschar in lichten Reigen,
Sie steigt zum lieben Kindesherzen nieder.
Dann gr�nt und bl�ht sie auf, die Lieb', im reinen
Allseligen, alleinzigen Erdentraum.
O sei mir hoch gegr��t, du Freund der Kleinen,
Du Himmelsbote, heiliger Weihnachtsbaum!

Einladung peter reb wer ist das

Einst wirst du die Tr�ne fliehen.

O weine, liebe Jugend, weine,
Solang die Tr�ne dir noch s�� ist,
Ein Bote milder Herzensreine,
Und nicht der herben K�mmernis ist.

Denn einst wirst du die Tr�ne fliehen,
Und lachend laut, trotz innrer Peinen sein,
Doch bittrer wird dein schrilles Lachen,
Als heut dein stilles Weinen sein.

Einladung peter reb wer ist das

Die Erweckung.

Die Mutter schl�ft in der Friedhofsruh'.
Da kommt ihr �ltester Sohn auf Besuch
Und ruft mit freudiger Stimme aus:
�Liebe Mutter, komm in mein sch�nes Haus,
Ich habe ein holdes, ein fr�hliches Weib
Und Kinder so frisch wie die Rosen im Mai,
O Mutter, Mutter, ich lade dich ein,
Komm, und hilf uns gl�cklich sein.�
Die Zypressen schweigen — die Mutter schl�ft.

Dann kommt der zweite Sohn geritten,
Mit stolzer W�rde und feinen Sitten.
�O Mutter, k�nntest du auferstehn,
Um selbst zu sehen, was mir ist geschehn.
Der K�nig hat mich zum Minister erw�hlt,
Es jubelt mir zu die halbe Welt.
Mutter, o komm, nimm teil an der Ehr',
Die deinem Sohn so reich widerf�hrt.�
Die Zypressen schweigen — die Mutter schl�ft.

Da kommt der j�ngste Sohn gegangen,
Hat rote Augen, fahle Wangen.
Sein Ton ist heiser, sein Wort ist m�d,
Er wei� von Gl�ck und Ehren kein Lied.
�O Mutter, ich bin so ganz allein,
So seelenverlassen und ganz allein,
Und Hunger —�
Am H�gel rieselt der Sand — die Mutter wacht auf.

Einladung peter reb wer ist das

Es kann einem wunderlich tr�umen!

Nun wollt' ich schlafen.
Das Tagwerk ist recht hart gewesen.
Bin ich erschaffen
F�r Bauernbrot und Bauernnot?
Das ist meine Frag' gewesen.
Da seh' ich ein H�uslein wohl sch�n gebaut,
Und ein Weib in Huld zum Fenster ausschaut;
Der Fenster waren eben drei,
So schauten aus auch Kindlein zwei
Und riefen: Vater! — Ich tat mich heimen.
— Es kann einem wunderlich tr�umen!

Dann ging ich dichten.
Und die Leute taten mir Kr�nze winden.
Und mu� berichten:
Eine Maid sagt: Du bist mein allein,
Ich will dir Str�u�lein im Lenze binden.
Ich sag': Was soll mir dein Blumengru�,
Wenn ich ein Geheimnis verschweigen mu�,
Da� Fraue du zu aller Frist
Mein' herzallerliebste Freude bist!
Drauf tat sie mit K�ssen nit s�umen.
— Es kann einem wunderlich tr�umen!

Jetzt kamen Freunde
Und taten mich in die Ferne f�hren.
Mein Lieb, das weinte.
Ich steig' zum Gl�ck, sie bleibt zur�ck
Und klagt: �Ich wollt' dich gerne f�hren!� —
Ich finde Freude, Gut und Geld
Und alle hohe Ehr' der Welt. —
Endlich die Lieb' mich zur Heimat ruft,
Da find' ich die Maid in der Totengruft.
Drum sollst du dein Herz nicht vers�umen.
— Es kann einem wunderlich tr�umen!

Einladung peter reb wer ist das

Ich bin ein gro�er Herre!

Ich gebe mir die Ehre
Und sing' ein Liedel fein,
Ich bin ein gro�er Herre,
Die ganze Welt ist mein.

Der Landmann, der mag s�en
Und ernten Korn und Lein;
Doch Feldesbl�hn und -wehen
Zur Maienzeit ist mein.

Die Karner m�gen tauschen
Und nutzen Baum und Stein,
Doch Waldesgr�n und -rauschen
Und Waldesruh ist mein.

Wie arm sind doch die Reichen,
Vom Herzensfrieden fern,
Oft Knechte sondergleichen
Sind diese hohen Herr'n.

Sie streiten sonder Labe
Mit Schwert um Land und Meer;
Ich zieh' mit meinem Stabe
Erobernd hinterher.

Wie lustig ist das Wandern,
Die Sorgen sind ja klein;
Die schwere Welt ist andern,
Die sch�ne Welt ist mein.

Einladung peter reb wer ist das

Habt Dank, ihr guten Leute!

Habt Dank, ihr guten Leute,
F�r dieses reiche Mahl,
Das ihr mir aufgetragen
In buntbekr�nzten Sch�sseln
Und Goldpokal.

Mein Herze d�rstet nimmer
Nach Weltgenu� und Ehr',
Im stillen Dorf zu leben
Als Mensch bei schlichten Menschen,
Was soll ich mehr?

Da� ich im Frieden atme
Und dankbar, angesichts
Der heiligen Wunder Gottes
Mich meines Lebens freue,
Sonst will ich nichts.

Ich werde nimmer m�de,
Des Himmels Glanz zu schaun,
Auf seiner Wolken Spiele,
Auf seiner Flocken Reigen
Mein Lust zu baun.

Der L�fte sanftes Wiegen
Und wild gewaltige Macht,
Der W�sser Steigen, St�rzen,
Hat stets mir Seligkeiten
Ins Herz gebracht.

Und sink' ich einst zu Grabe
Von heitrem Tageslicht,
Die Erde, ewig Rosen
Aus ihrem Scho�e sendend —
Ich f�rcht' sie nicht.

Einladung peter reb wer ist das

Ich will nichts von dir.

*

Ich hab' mir erbaut
Ein H�uschen allhier,
O Leben so laut,
Was willst du von mir?
O f�hr mich nicht hin
Ins friedlose Feld,
Ich bleib', was ich bin,
Mir selber die Welt.
Mein Gl�ck ist in mir,
Behalte du dich;
Ich will nichts von dir,
Nur lasse mir — mich!

Einladung peter reb wer ist das

Urwaldstimmung.

O ruhsamer Wald, wie bist du fein!
Wie bist du in Ewigkeit jung und rein!
Vom blutigen Kreuzweg der Menschens�hne
Entweiht keine Spur deine heilige Sch�ne.
Wohl heut wie zur Urzeit die St�rme tosen,
Und w�hlen im See und brechen den Baum.
Wohl heut wie zur Urzeit bl�hen die Rosen
Und funkelt der Tau am Bl�tensaum. —
In dir ist Ruh'.
Mein Leib will liegen
In blumiger Wiegen.
Meine Seele kam her aus unendlichen Zeiten,
Und wie der wandernde Vogel den Ast,
So w�hlt diesen Leib sie zur kurzen Rast,
Ehe weiter sie fliegt in die Ewigkeiten.

Einladung peter reb wer ist das

Wenn alle W�lder schlafen.

Wenn alle W�lder schlafen
Und alle Quellen schweigen,
Die Nebel stille steigen,
Die Sterne leis' sich neigen,
Da ist das einsam Leben
Ein selig, selig Sein.

Wenn alle Wipfel fl�stern
Und alle V�gel singen,
Wenn alle Geigen fiedeln
Und alle Kehlen klingen,
Da ist das einsam Leben
Wohl eine harte Pein.

Ob tr�umen still, ob jubeln
Im lauten Kreis der Freuden,
Das beste ist, vom Leben
Ohn' allen Abschied scheiden.
Drum sei das einsam Sterben
Gesegnet nur allein.

Einladung peter reb wer ist das

Ruh' im Walde.

In der Berge Falten tief geschmiegt
Und gewickelt in den weichen Wald,
Wie das Kindlein in der Wiege liegt,
Ist mein liebster Aufenthalt.

Wie die Mutter sang, so singt der Bach,
Und in Wipfeln muntre V�gelein
Rufen mir der Jugend M�rchen wach,
Singen mich zum Schlummer ein.

Von den Kronen wehen Bl�tenreigen,
Decken mich im k�hlen Schatten zu,
Und ein Engel fl�stert's allen Zweigen:
Leise rauschet seiner Ruh!

La� mich einstens, G�tterlieblingssohn,
Finden in der Waldesruh mein Ziel,
Kr�nz mir dort die Stirn, anstatt mit Mohn,
Mit dem heiligen Asphodil.

Einladung peter reb wer ist das

Wollte heim in meine Berge.

Wollte heim in meine Berge,
Um den Frieden zu umfassen,
Den ich weltlusttrunken einst im
Gr�nen Wald zur�ckgelassen.

Gab ihn einem muntren V�glein
In Verwahrung, bis ich k�me,
Und den s��en Jugendfrieden
Wieder an den Busen n�hme.

Hab' mit meinem hei�en Herzen
Ruhlos nun den Wald durchzogen.
Doch das liebe muntre V�glein
Ist schon l�ngst davongeflogen.

Einladung peter reb wer ist das

Alpenrose — Edelwei�.

Edelwei� und Alpenrose,
Sinnbild ihr der Menschenlose,
Sinnbild unsres h�chsten Gl�cks.
Blutige Rose! Liebe, Leben,
Nimmerm�des Lustanstreben,
Flammenleuchte des Geschicks.

Doch wie bald ist es geschehen,
Da� die Rose mu� vergehen,
Bald sind Erdenfreuden fern.
Dann empor zu h�chsten Zinken,
Dort wird noch dem Wandrer winken
Der Entsagung blasser Stern.

Ach, an seinen hei�en Gluten
Mu� zu fr�h das Herz verbluten,
Und zur�ck, als letzter Preis,
Bleibt ein wunschlos k�hles Tr�umen
In dem Haupt mit Silbers�umen
— S��es, seliges Edelwei�!

Einladung peter reb wer ist das

Meine Lust ist Leben.

Gute Nacht, ihr Freunde,
Ach, wie lebt' ich gern!
Da� die Welt so sch�n ist,
Dankt' ich Gott dem Herrn.
Da� die Welt so sch�n ist,
Tut mir bitter weh,
Wenn ich schlafen geh!

Ach, wie m�cht' ich einmal
Noch von Bergesh�hn
Meine s��e Heimat
Sonnbeleuchtet sehn!
Und den Herrn umarmen
In des Himmels N�h',
Eh' ich schlafen geh.

Wie man abends Kinder
Ernst zu Bette ruft,
F�hrt der Herr mich schweigend
In die dunkle Gruft.
Meine Lust ist leben,
Doch sein Will' gescheh,
Da� ich schlafen geh!

Einladung peter reb wer ist das

Gru� aus Italien an die Heimat.

Du treues Haus auf stiller Bergesh�h',
Von weichem Mondessilber mild umgossen,
Wie gr��' ich dich aus fernem welschem Land,
Wo nirgends deine Tannenw�lder sprossen.
Wo nie ein Wort der heiligen Sprache klingt,
Die du zum deutschen Erbe mir gegeben,
Und wo man leicht im tollen Fastnachtstanz
Verschachert und verjohlt sein hei�es Leben.
Ein Land, so sch�n und reich und hochber�hmt,
Bewohnt von frohem Volk in Bettlerlappen,
Das auf den Tr�mmern seiner gro�en Zeit
Sich kindisch freut an bunten Narrenkappen.
Ein Land, ein M�rchengarten auf dem Meer,
Ein Eden, das sonst nichts mit dir gemein,
Du Heimatsmatte auf der Bergesh�h',
Als Gotteshimmel mit dem Sonnenschein.

Einladung peter reb wer ist das

Vergib mir, o S�den!

Vergib mir, o S�den!
Ich kann dich nicht lieben,
Ich mu� dich meiden,
Meine W�nsche, meine Freuden
Stehn auf dunklem Grund geschrieben.
Meine blassen Taten
Leuchten nur in nordischem Schatten.
In Sturmessausen
Und W�lderbrausen,
In Schnee und Eiseskern,
In d�steren Nebeln
Gl�nzt mein Stern.
Du, o S�den,
Mit deines Lichtes Grelle,
Versengst mir die Seele.
Deine kahlen Berge und Schluchten,
Deine schattenlosen Buchten,
Deine hei�en Terrassen
Und staubigen Stra�en,
Deine gekochten L�fte,
Deine einschl�fernden D�fte
Und �belriechenden D�nste,
Deiner schmutzigen Gassen
Lautes Sichgehenlassen,
Deiner Wirte Kniffe und K�nste,
All das zusammen
Macht mich erlahmen.
Wie soll im weltfremden Wesen
Der Sohn des stillen Waldes genesen?
Dazu des Meeres unendliche Weite,
Die L�nder der Erde all besp�lend,
Die Sehnsucht weckend und nicht erf�llend.
So mu� man am fremden Eiland kleben
Wie ein Verbannter, und tatlos leben.
O sonniger S�den
Mit deinen Rosen, mit deinen Maien!
Weltumworbenes Paradies,
Ich will dich benedeien;
W�rst du meiner Kindheit
Trautsame Heimat,
Wie wollt' ich in Treuen
Selig mich freuen.
Doch ich bin Germane,
Die sonnige Glut,
Der s��e, s�dliche Seim
Zersetzt mir das Blut.
Meines Gl�ckes Kern und Keim
Ist deutscher Wald,
Und mein Paradies hei�t Nebelheim.

Einladung peter reb wer ist das

Ein Freund ging nach Amerika.

Ein Freund ging nach Amerika
Und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
Ich hab' eine Braut zu bekr�nzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
Da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
Ich habe ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
Ach, noch was anderes haben:
Schicke mir Erde aus Steiermark,
Mu� Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
Auf fernsten, fremden Wegen
F�r h�chste Freud', f�r tiefstes Leid
Des Heimatlandes Segen.

Einladung peter reb wer ist das

Daheim!

Was dies Leben mir beschieden,
Es war gut, ich bin's zufrieden.
K�nnt' ich eines noch erwerben:
Nur Daheim, Daheim zu sterben.
Nicht auf fernen Wanderswegen
M�cht' ich mich zur Ruhe legen,
Nirgends auf der ganzen Erde,
Als Daheim am eignen Herde.
Vor des Todes dunklen Schrecken
Wollt' ich nimmer mich verstecken
Wenn aus Augen schmerzbefeuchtet
Liebe mir zu Bette leuchtet,
Wenn die Meinen mich umgeben,
Atmend mein entschwindend Leben,
Und aus gottergebnem Sterben
Meines Herzens Frieden erben.

Einladung peter reb wer ist das

Wir gr��en dich!

Wir gr��en dich, Bergland, du teure Heimat!
Wir jauchzen dir zu, wie sehr wir dich lieben.
Wir lieben die bl�hende Flur — den Brautkranz der Jugend.
Wir lieben des Kornes wogenden Feldplan — den n�hrenden Vater.
Wir lieben der Weinh�gel sonnigen Busen — die s�ugende Mutter.
Wir lieben den Wald, den d�mmernden Garten der blauen Blumen.
Wir lieben der stillen Heide traumvoll sinnende Muse.
Wir lieben den friedlich gebetteten Alpsee,
Wo m�de gehetzt das Weltkind rastet
Weich in des Kahnes schaukelnder Wiege.
Wir singen ihm leise ein s��es Schlaflied. —
Vor allem doch euch, ihr stillen Felsen,
Ihr schneegekr�nten W�chter der Heimat,
Mit Ehrfurcht gr��en wir euch.
Beh�tet mit ehernem Wall der Vorfahren heilige St�tte.
Beh�tet, ihr ewigen Berge, den deutschen Enkeln
Das Land der Treue und Freude!

Einladung peter reb wer ist das

Steiermark.

Gottbegnadet Land! Zur Maienzeit
Sei dir, Styria, ein Strau� geweiht.
Du bist g�ttlich sch�n. — Die Felsenstirn
Stolz gekr�net mit diamantnem Firn!
Leuchtend als dein Aug' die klaren Seen,
Wo als Braun die heiligen Tannen stehn.
Hier die goldnen �hren, dort die Reben
Froh um deinen Busen Kr�nze weben,
Und allda, wo anderw�rts der Spaten
Nichts zu finden wei�, als ewigen Schatten,
Tief in deiner Berge treuem Herzen
Bist du reich an unsch�tzbaren Erzen,
Deren Kraft der Erde Frucht erneut,
Deren Klang das reine Herz erfreut,
Deren Droh'n die Feinde macht erbeben. —
Sch�n bist du und herrlich, mild und stark,
Noch im Grabe weltaufbauend Leben
Birgst du, hochgeliebte Steiermark.

Einladung peter reb wer ist das

Echte Tracht.

Mein Steirer, tracht',
Da� echte Tracht
Wird angewandt
Im Heimatland.
Nicht kost�miert,
Nicht falsch geziert;
Im Stoffe echt,
Dem Zweck gerecht,
Die Form gewahrt
Nach V�terart
Und mit Bedacht
Zu Haus gemacht. —
Ob alt, ob neu:
Stets wahr und treu.
So wie der Mann,
So sein Gewand,
Das ist der Brauch
Im Steirerland.

Einladung peter reb wer ist das

Singet, jauchzet eure Lieder!

Singet, jauchzet eure Lieder,
Hochgemute Steirerkehlen!
In der Steirer Herzen wider
Hallt der Jubel eurer Seelen.
Deutscher Heimat s��e S�nge
Klingen in den lauen L�ften,
Schlagen an die Felsenh�nge,
Wehen �ber Seen und Triften.
Auf der weiten Gotteserden
Wird kein sch�neres Land gefunden;
Durch wei�gr�ne Bande werden
Mit dem Himmel wir verbunden.
Auf die Scholle sinkt der S�nger,
Da� er fromm das Erdreich k�sset:
O geliebtes, heiliges Waldland
Steiermark, sei uns gegr��et! —
Heimatfreude ist getragen
Von des Liedes �therschwingen,
Unsre Lust ist nicht zu sagen,
Darum m�ssen wir sie singen.

Einladung peter reb wer ist das

Dem Heimatlande.

H�rst du das L�uten, Freund?
Her aus den Weiten, Freund?
Weckt es nicht wonnig des
Wanderers Drang? —
Glaub diesen Glocken nicht,
La� dich verlocken nicht
Von der Sirene
Weltpreisendem Sang!

Und mu�t du dennoch fort,
Jagend von Ort zu Ort,
Suchend die Ziele, die
Nirgendwo sind:
Kehre fein balde um,
Freund, in dein Heiligtum,
Wo du bist Gatte und
Vater und Kind.

Rei�e vom Strande dich,
Eh' fremde Bande dich
Festgewebt; nimmer ihr
Sklave sollst sein.
Denn deine gr��te Kraft
Und deine Meisterschaft
Spro�t aus der heimischen
Erde allein. —

Panzre mit Steirererz,
Land, deines Sohnes Herz,
Heb auf den Schild ihn
Des leuchtenden Firn.
Kr�nze mit L�rchenreis
Und mit dem Edelwei�
W�rdig des �lplers
Teutonische Stirn. —

�stlicher Rosenhauch,
S�dlicher Lorbeerstrauch
Gleicht nicht des Tannenbaums
Duftendem Reis.
Was auch in weiter Welt
Herrliches aufgestellt,
Heiliges Heimatland,
Dir sei der Preis!

Einladung peter reb wer ist das

Ein Lied, ein Schwert und einen Gott!

Vom Ortler bis zum Kahlenberg
Am reichen Donaustrand
Ist unsrer deutschen Ahnen Haus,
Ihr freies Heimatland —
Im Reich der Tannen.
Ob's Bayern oder Steiern hei�t:
Die Drau, die Traun, die Donau fleu�t
Durchs Hochland der Germanen.

Die wildgewaltige Felsenburg
Stellt Ost und Westen gleich.
Es pocht ein einig Volkesherz
Durchs ganze Alpenreich.
Erhebt die Fahnen!
Es hat in Fried' und Streit und Not
Ein Lied, ein Schwert und einen Gott
Das Hochland der Germanen.

Einladung peter reb wer ist das

Heimatsegen.

Gott gr�� dich, teures Heimatland,
Du Hort von hoher Alpenwand
Bis an die nordischen Meere.
Vom Murgestad' bis an den Rhein,
O heilige Erde, bist du mein.
Beh�t dich Gott der Herre!

Er weck in dir die alte Treu,
Die alte Kindlichkeit aufs neu
Und milderer Tage Sitten,
F�r die der Ahnen Heldenherz
Im frommen Schauen himmelw�rts
Gelitten und gestritten.

Und br�ch' ein b�ser Feind herein,
Ich k�nnte nimmer fr�hlich sein,
Ich m��t' vor Wehe sterben.
Ach, la� der V�ter Lehr und Ehr,
Der Br�der Freudigkeit und Wehr,
O Herrgott, nicht verderben!

Einladung peter reb wer ist das

Gebet.

Beh�te Gott das deutsche Volk
In seiner Ehr' und stolzen Kraft.
Beh�t es Gott in seiner weisen
Treuen V�lkerf�hrerschaft!
Auf seiner Wacht, da� allerw�rts
Der Menschen Freiheit sich erneue:
Das gro�e Volk, das deutsche Volk,
Beh�t es Gott in seiner Treue!

Beh�te Gott das deutsche Volk
In seines Hauses frohem Rat,
In seiner Herzensinnigkeit,
In seines Flei�es reicher Tat!
Beh�te Gott, da� nie der Zwietracht
Grauser D�mon es ber�cke!
Das freie Volk, das deutsche Volk,
Beh�t es Gott in seinem Gl�cke!

Beh�te du das deutsche Volk,
O Gott, in deiner Liebe Huld
Vor zagem Zweifel an sein Heil,
Beh�t es, Herr, vor aller Schuld!
Verleih ihm kindliche Zuversicht,
Wie reinen Herzen sie beschieden.
Das edle Volk, das deutsche Volk,
Beh�t es Gott in seinem Frieden!

Das deutsche Volk, beh�t es Gott!
Bis es in der Vollendung Licht
Den �lzweig wahrer Menschlichkeit
Erl�send um den Erdball flicht.
In wilder Zeiten Sturm und Not,
In Streit und Sieges Morgenrot,
Das schwergepr�fte, hehre Volk,
Mein deutsches Volk, beh�t es Gott!

Einladung peter reb wer ist das

Liebe

Einladung peter reb wer ist das

Amors Arsenal.

*

Ich ging im Fr�hling aus,
Da stachen die Gr�ser hervor,
Da schlugen die B�ume aus,
Da schossen die Halme empor.
Ihr Herrn, ich lachte nicht,
Ich kam verwundert zur�ck.
Das ist — ich wette! — vom Wicht,
Dem Amor, ein Schelmenst�ck!

Einladung peter reb wer ist das

Und sie gefielen mir beide.

Zur Morgenfr�h' hab' ich erlebt
Wohl eine liebe Freude,
Zwei M�gdlein standen am Gartenzaun,
Das eine war blond, das andere braun;
Und sie gefielen mir beide.

Das eine war ernst geg�rtet und bla�,
Geh�llt in dunkle Seide,
Das andre leicht gesch�rzt und bunt,
Mit Veilchenaug' und Rosenmund;
Und sie gefielen mir beide.

Da scholl von der Kirche Glockenklang
Zum Jubel oder zum Leide,
Die eine ergl�ht und betet leis,
Die andre trillert muntere Weis';
Und sie gefielen mir beide.

Da scherzten zu Paaren in Liebeslust
Die Sch�flein auf gr�ner Weide,
Die eine senkt das Auge mild,
Die andre h�pft und jauchzet wild;
Und sie gefielen mir beide.

Da kam ein V�glein geflogen herbei,
Sich bergend im nahen Getreide,
Die eine horcht dem fr�hlichen Sang,
Die andre hebt den Arm zum Fang;
Und sie gefielen mir beide.

Da neigte ich, bettelnd um einen Ku�,
Mich �ber des Zaunes Scheide;
Die eine blickte mit strafendem Stolz,
Die andere blinzelte gegen das Holz;
Und sie gefielen mir beide.

Einladung peter reb wer ist das

Eine Jungfrau wollt' er suchen.

Ein Knab' ging hinaus
Von Vaters Haus,
Eine Jungfrau wollt' er suchen.
Er schritt f�rba�
Die Heeresstra�',
Auf der Stra�en lagen die Steine.

Er nahm den Pfad
Wohl in die Stadt,
Eine Jungfrau wollt' er suchen.
Er sah mit Gier
Viel goldne Zier,
Viel hohe T�rme ragen.

Drauf zog er bald
Zum gr�nen Wald,
Eine Jungfrau wollt' er suchen.
Im Schattenland
Manch Bl�mlein stand,
Auf den B�umen die V�gel sangen.

Zu Berg und Tal,
Auf Burg und Wall
Eine Jungfrau wollt' er suchen.
Sein Wanderstab,
Der schliff sich ab,
Neun Paar Schuh hat er zertreten.

Mit blo�em Fu�
Und m�dem Gru�
Er ging in eine H�tten.
Er sah in der Wiegen
Ein M�gdlein liegen,
Die Jungfrau hat er gefunden.

Einladung peter reb wer ist das

Das bestohlene Hannchen.

O Herr, des Nachbars Valentin
Der stahl mir gestern meinen Hafer,
Er — stahl ihn mir — er — stahl mir ihn,
Es war nur — eine Handvoll — aber —

Am Hafer hing mein kleines Huhn,
Es hat so gern von ihm geklaubt;
So hat er mir den Hafer nun
Und auch mein kleines Huhn geraubt.

Mein ganzes Herz hing an dem Tier,
Es war so fett und schwarz wie Kohlen:
Jetzt hat der Strolch das H�hnchen mir
Und auch — mein ganzes Herz gestohlen.

Einladung peter reb wer ist das

Die Einf�ltigen.

Du fragst, warum ich gewinkt dir hab',
Du fragst, warum ich das R�slein dir gab?
— Ei, das solltest du wissen!

Du fragst, warum man jung sein mu�,
Du fragst, wozu so verstohlen der Ku�?
— Ei, das solltest du wissen!

�Mein Knab', da� M�gdlein fragen gern
Und tun, als l�g' ihnen alles fern —
Ei, das solltest du wissen!�

Einladung peter reb wer ist das

Er will mich nicht verstehen.

Er will mich nicht verstehen.
Und wenn ich ihm nicke
Mit gl�hendem Blicke
Den Morgengru� zu;
Und wenn ich ihm pfl�cke
Ein Bl�mlein, und schicke
Ein B�ndchen dazu;
So fragt er noch: Warum?
Und will mich nicht verstehen!

Er will mich nicht verstehen.
Und wenn ich die lose
Und bl�hende Rose
Gar minniglich k��';
Und ich ihm dann sage,
Halb klage, halb frage:
Ist k�ssen nicht s��?
So fragt er kalt: Warum?
Und will mich nicht verstehen!

Er will mich nicht verstehen!
Und sag' ich auch innig:
Ich habe so sinnig
Getr�umt von dir;
Als h�tt' ich am Raine
Das H�uschen, das kleine,
Bewohnt mit dir!
So fragt er leis': Warum?
Und will mich nicht verstehen!

Er mag mich nicht verstehen.
Und wenn ich die Arme
Ihm reich', Gott erbarme!
Er ist viel zu bl�d'! —
— Ei! w�re ich M�dchen
Des Nachbars jung' Gretchen,
Er t�t nicht so spr�d';
Er fragte nicht: Warum?
Er w�rde mich verstehen!

Einladung peter reb wer ist das

Der Stern im See.

Ein sch�ner Stern
Ganz lockend licht
Ergl�nzt im See so wunderlich.
— Ein M�dchen lacht
So s�� und spricht:
Ich liebe dich!

Gib acht, gib acht,
Der See ist kalt,
Er spiegelt nur
Das Himmelslicht —
Ein falscher Stern,
Ein falsches Herz;
Vertrau ihm nicht!

Vertrau ihm nicht,
Wenn es zu bunt
In fremder Pracht will bl�hen voll.
Ein echtes Herz
Darf funkeln nicht,
Mu� tief und still ergl�hen wohl.

Einladung peter reb wer ist das

Deine sch�nen Augen.

*

Oh nichts gibt es auf Erden,
Was mich so sehr entz�ckt,
Als deine sch�nen Augen,
Seit sie mich angeblickt.
Sie sind meine Himmelssterne,
Die ich so selig schau;
Sie sind mein Sonnenschein;
Sie sind mein Morgentau;
Sie sind meine Fr�hlingsblumen;
Sie sind mein Alpensee,
Wo mein Schifflein schaukelt,
Und wo ich untergeh'.

Einladung peter reb wer ist das

Zur Rosenbl�hzeit.

Noch nie ein so w�ster April, wie dies Jahr.
Und nie ein so holder Mai.
Und nie im Wandern so stolz ich war,
So k�niglich fessellos frei.
Wie weit bleibt alles zur�ck, wie weit,
Was sonst mich bek�mmert, beschwert.
Zur Rosenbl�hzeit, zur Rosenbl�hzeit
Ist es nicht des Umschauens wert.
Das Haupt bl�ht wei�, die Wange bl�ht rot,
Das Herz aller Freuden voll!
Ich frag' mit dem Dichter fast bang, o Gott,
�Was da noch werden soll!�

Einladung peter reb wer ist das

Wenn ich der Himmel w�r'.

*

Wenn ich der Himmel w�r',
Blieb' ich dir klar,
Legt' dir die Sonne ins
Goldige Haar.
K�me der Abend dann,
T�t' ich zu Ehrn,
M�dchen, dir leuchten den
Gl�nzendsten Stern.

Wenn ich die Erde w�r',
T�t ich sch�n bl�hn;
G�b' ich die holde Blum',
M�dchen, dir hin!
H�tt' ich dann Fr�chte, recht
S�� und recht gro�,
Legt' ich die sch�nsten wohl
Dir in den Scho�!

Wenn ich die H�lle tr�g'
Feurig in mir,
T�t ich nur brennen aus
Liebe zu dir:
M��te dich holen der
Teufel herein;
W�rde die H�lle ein
Himmelreich sein!

Einladung peter reb wer ist das

Wei�t du, M�dchen, da� ich sterbe?

*

Wei�t du, M�dchen, da� ich sterbe,
Sterben mu� an deinem Blicke,
Wenn er weg von mir sich wendet?
Wei�t du, M�dchen, da� ich sterbe,
Da� dein M�ndchen mich vergiftet,
Wenn es keinen Hauch mir sendet?
Wei�t du, M�dchen, da� ich sterbe,
Und an deinen Armen sterbe,
Wenn mich diese nicht umschlingen?
M�dchen, schenke mir mein Leben,
Da� ich dir dasselbe schenke,
Soll das deine ich erringen!

Einladung peter reb wer ist das

Wenn ich durch den Winter geh'.

Wenn ich durch den Winter geh',
Denk' ich mir, es gibt auf Erden
Doch nichts Sch�neres, als den Schnee,
Und er mu� zu Wasser werden.

Ruht im Hag die Jungfrau mild,
Denk' ich mir, es gibt auf Erden
Doch nichts Sch�neres, als dies Bild!
— Und sie mu� zum Weibe werden.

Tau ich auf dem R�slein seh',
Tau an ihrem Augenstern.
Tauf' mit Wasser Freud' und Weh,
So gewillt es Gott dem Herrn.

Einladung peter reb wer ist das

Frage.

M�dchen, wenn ich sehnend flehe,
H�rst du nichts?
M�dchen, wenn das Aug' du senkest,
Siehst du nichts?
M�dchen, wenn ich sterben gehe,
Willst du nichts?
M�dchen, wenn du mein gedenkest,
F�hlst du nichts?

Einladung peter reb wer ist das

Was du dir denkst ...

Was du dir denkst, ist l�ngst gedacht,
Was ich dich frag', ist l�ngst gefragt,
Wenn Wange gl�ht und Auge lacht,
Ist alles, was uns bl�ht, gesagt.

Oh, sag nicht nein und sag nicht ja,
Wenn ich an deinem Busen ruh',
Zum Plaudern sind wir uns zu nah,
Drum schweig mir deine Liebe zu.

Einladung peter reb wer ist das

Waldabenteuer.

Ich geh' durchs Tal am Waldessaum,
Tief unten rauscht der Flu�,
Oh, wie ist doch das Wandern, traun,
Im Wald ein Hochgenu�!
Dort seh' ich stehn ein M�del fein,
Ich wink' ihm meinen Gru�
Und ruf' es an: �Feins Liebchen mein,
Komm, gib mir einen Ku�!
Du hast ein braunes R�ckel an,
Es deckt kaum deinen Fu�,
Das zarte, runde W�dchen kaum,
Geh, gib mir einen Ku�.
Du hast ein blaues Augenpaar
Und Haare wie von Ru�,
Dein rosenroter Mund — ich merk's —
Hat Durst nach einem Ku�.
Nur scheint die Sonne viel zu hei�,
Mir f�llt was ein, ich tu's,
Ich f�hr' dich ins Gehege hin
Und geb' dir — —� f�llt ein Schu�.
�Juchhe!� schreit jetzt das M�dchen auf,
�Das ist Hieronymus!�
Ihr Liebster war's, der J�gersmann,
Und damit Schlu�.

Einladung peter reb wer ist das

Der Verlassenen Fluch.

Vor des Ewigen Angesichte
Klag' ich ihn, o Himmel, richte!
Ach, wie hab' ich ihn geliebt,
W�hrend er den Tod mir gibt!
M�ge ihm in dunkeln Tagen
Auch die grause Stunde schlagen!
M�ge er in Qual sich winden,
Und kein Herz, kein treues, finden!
M�g' der Mensch zum Teufel werden,
Dem er hoffend sich auf Erden
Voll Vertraun zu eigen gibt!
— Ach, wie hab' ich ihn geliebt!
Ein Verworfner m�g' er lungern
Auf der Heide und verhungern.
Welche Lust mir, wenn er schmachtet,
Gl�ckverlassen, notumnachtet!
Und ich d�rfte ihm begegnen,
Wie wollt' ich die Stunde segnen!
Ihn an meinem Herzen haben,
Ihn mit meinem Blute laben!
— W�rst du meiner Qual versunken,
H�ttest mein Leid du getrunken,
W��test du, was H�lle ist.
— Wollte dich so lange k�ssen,
Bis du wieder selig bist.

Einladung peter reb wer ist das

Amor, dieser Wicht.

Ich mach' in meinem Leben kein Gedicht mehr an ein M�dchen,
Das ich nicht darf lieben.
Es ist zu gef�hrlich, um das Licht zu schw�rmen,
Das bestimmt ist, andere zu w�rmen.
Wer hatt' mich auch dazu getrieben? —
Wo Auserw�hlter war mein liebster Freund,
Und sie des liebsten Freundes Auserw�hlte.
Und ich? Ich war nebstbei so da, und wie es scheint
Ein wenig lecker auch. Und sieh, da stellte
Der Knirps von einem Amor mir die Falle.
Dem Freund zulieb und seiner Maid zu Ehre
Gedacht ich ein Gedichtchen ihr zu weihn.
Aus Eigennutz war's nicht, denn ich begehre,
So dachte ich, daf�r das bi�chen Heiligenschein
Des Ruhmes nur. War noch erklecklich eitel
Und meint', mit einem Vers m��t' ich begl�cken
Ein M�del von der Zehe bis zum Scheitel,
Und mindestens dem Erdball es entr�cken.
Gedacht, getan, ich schrieb ihr ein Gedicht
In leichten Jamben. F�r eines andern Liebe
Sind Jamben gut genug. Schweres tauget nicht.
Was anders, wenn ich eine Ode schriebe
Im tiefen Seufzertakte eines Romeo!
Dann allerdings schwerschreitende Troch�en.
Doch, was wollt' ich nur sagen? — Ei ja so!
Ich schrieb der Liebsten meines Freunds,
Um mich verbindlich bei ihr einzustellen.
Sie war zu herzig, traun, sie war's wohl wert,
Der holden Muse warm sie zu empfehlen.
Begann zu dichten, wie's ein Herz begehrt,
Beschrieb die zarten Reize, sagte ihr auf Ehre,
Wie ich an ihrem Gl�cke Anteil n�hme,
Und da� als Freund ich gar imstande w�re,
Dergleichen selber — wenn die Stunde k�me —
Zu g�nnen mir. Doch m��te auch mein P�ppchen
So lieblich sein wie sie. Es st�nde immer
Mein Sinn nach solchen W�nglein, solchen Gr�bchen
Und solchen �uglein auch, wie man sonst nimmer
Sie gesehn auf dieser Welt, als — im Vertrauen
Nur sei's gesagt — an ihr, der Treuen
Meines lieben, einzigen Freundes, sind zu schauen.
Unm�glich, sang ich, w�re zu bereuen
Eine Wahl, wie diese. Lie� es ihr auch merken,
Da� sie, nur sie allein, die Sch�nste sei der Sch�nen.
Und es gelang mir, solches zu best�rken,
So gr�ndlich, da� — bevor ich es konnt' w�hnen —
Diese kunstvoll h�bsch gedrehten Liebesphrasen
Ich selber treulich glaubte. Und bevor
Das Liedchen fertig noch, begann ich schon zu rasen,
Aus purer Leidenschaft, die bis ans Ohr
Mir t�ckisch hei� tat steigen — —
Was dann geschah! — Ach, la�t mich schweigen. —

Und hast du einen Freund, das lehret die Moral,
So schicke seinem Liebchen nie ein Liedel,
Auch wenn er's selbst erlaubt, wie's hier der Fall,
Sonst gibt es einen Tanz nach seiner Fiedel.
Und hast du weidlich Pfeile zu verschie�en,
Ich gratulier' dazu, doch mu�t du wissen,
Auf welche Scheibe du mit Recht darfst zielen,
Denn Amor, dieser Wicht, er l��t mit sich nicht spielen.

Einladung peter reb wer ist das

Diese M�dels!

Als ich dem Liebel im St�bel gestand,
Ich w�rd' es k�ssen m�ssen,
Da gab's ein Bildchen mir in die Hand,
Da� ich was h�tt' zum K�ssen.

Es war der heilige Antonius,
Der Findpatron zum Gl�cke;
Hatt' ich verloren des Liebchens Herz,
So bracht' er mir's zur�cke.

Dann, als sie sah, wie gl�hend ich
Das Amulett tat k�ssen,
Da hat sie's heftig, zornig, wild
Mir aus der Hand gerissen.

Nun hab' ich gewu�t, was zu geschehn,
Die Eifersucht zu k�hlen.
Die M�dels, die m�gen das K�ssen nicht sehn,
Aber f�hlen, f�hlen, f�hlen.

Einladung peter reb wer ist das

Belehrung f�r einen Dichter.

Du beklagst dich, da� dein Weibchen
Nicht will deine Lieder lesen.
Schreib in K�ssen, statt in Versen,
Wird sie's immer wieder lesen.
Bist du ferne, wird sie gerne
Lieder unterm Flieder lesen.
Doch, wenn selber singt der Vogel,
Wozu im Gefieder lesen?
Wisse, sie hat nicht die Richtung
Literarisch weiser Richter;
Lieber, als die gr��te Dichtung,
Ist dem Weib der junge Dichter.
Deshalb ist, seid ihr beisammen,
Nicht die Zeit zum Liederlesen.

Einladung peter reb wer ist das

Amors Rat.

Wenn du, mein Freund, zur wonnigen Mundlust
Den k�hlen Schnabel des Krugs an den Mund tust,
So halte zur lieblichen, s��en Geleitschaft
Den gl�henden Schnabel der Maid in Bereitschaft.

Einladung peter reb wer ist das

Gewohnheit.

Der H�ttenrauch[B], das K�ssen auch,
Das sind zwei schlimme Dinge.
Wer's einmal tut genie�en auch,
Der kann es nicht mehr missen auch,
Selbst wenn er am gewissen Brauch
Zuletzt zugrunde ginge.

Einladung peter reb wer ist das

Schon drei�ig Jahre bin ich alt!

Schon drei�ig Jahre bin ich alt,
Und noch allein geblieben.
Und seh' die Knaben mannigfalt
Wohl ihre Sch�tzlein lieben.

Ich seh', wie sie sich froh einand
Die Hochzeitskr�nze winden;
Ich wandre durch das weite Land
Und kann meinen Schatz nicht finden.

Ich such' ihn, wo bei Herdesglanz
Die holden M�dlein bl�hen,
Ich such' ihn, wo bei Kirmestanz
Die Dirnen alle gl�hen.

Ich seh' die Jahre rascher ziehn
Und f�hl' die Jugend schwinden,
Und suche ihn und rufe ihn,
Und kann meinen Schatz nicht finden.

Und sie, die mir bestimmt mu� sein
F�r meine Lebensfahrten,
Wird irgendwo allein, allein
Mit Bangen auf mich warten.

Der Alte hier, die Alte dort
Wird einsam einst begraben,
Zwei, die sich treu und hei� geliebt
Und nie gesehen haben.

Einladung peter reb wer ist das

Ein Rosenblatt.

Was das Rosenblatt bedeutet,
Das in sich zusammenkauernd
Vor dem Hauch des Mundes schauernd
Auf der Hand mir liegt gebreitet?

Kann ich nicht dem toten, s��en
Rosenblatt mit Sehnsuchtsbeben
Noch einmal ein junges Leben
Minnend in die Adern gie�en?

Oh, vor meinem hei�en Kusse
Wird es nimmer frischen k�nnen,
Wird es, ach, nur still verbrennen,
Asche, Asche sein zum Schlusse.

Rosenblatt, warum alleine
Kommst du mir von ihr geflogen,
Ach, da� du nicht mitgezogen
Sie, die Holde, die ich meine!

Jene S��e, von den Musen
Ahnend mir so lang verhei�en.
N�chtig, wenn die Sterne glei�en,
M�cht' ich ruhn an ihrem Busen.

M�cht' ins scheue Aug' ihr sehen,
Ihr ins tiefe Herz mich graben,
M�cht' in hei�er Glut mich laben
Und in Liebeslust vergehen.


Soll ich warten, bis die Tage
Wachsen und die N�chte schwinden,
Die so lockend, Lieb' zu finden?
Rosenblatt, flieg hin und frage.

Soll ich warten auf die Tage,
Wo zur Form wird, was heut Ku� ist,
Und zur Pflicht, was heut Genu� ist?
Rosenblatt, flieg hin und frage.

Denk an deine Maientage,
Rosenblatt, du kennst das Leben;
Kennst der Liebe Pein und Beben.
Nun, so flieg zu ihr und frage.

Einladung peter reb wer ist das

Was in deiner Seele spinnt ...?

Wie nah, mein sch�nes, s��es Kind,
Ist mir dein holdes Angesicht,
Ich trinke deinen Atemhauch
Und deines Auges l�chelnd Licht;
Doch was in deiner Stirne sinnt,
Und was in deiner Seele spinnt,
Ich wei� es nicht.

Ich wei� den von Jahrtausenden
Emporgebauten Erdengrund,
Ich kenne das mit Sternenwelten
Reich geschm�ckte Himmelsrund;
Doch was in deiner Stirne sinnt,
Und was in deiner Seele spinnt,
Ist mir nicht kund.

Entz�ckt von deiner Zunge Klang,
Und doch in tiefster Einsamkeit,
Mein Lippenpaar an deins gepre�t:
Und dennoch mir unendlich weit
Ist, was in deiner Stirne sinnt,
Und was in deiner Seele spinnt
F�r alle Zeit.

Denn das, worauf ich wollte baun,
Hat mich get�uscht, die Tr�ne dein. —
Es m��te denn dein Herzblut, traun,
Der opferfrohe Bote sein,
Da� Lieb' mir deine Seele spinnt
Und Treu mir deine Stirne sinnt,
Dann bin ich dein.

Einladung peter reb wer ist das

Sie liebt dich von Herzen!

Einst tat ich im Walde spazieren gehn,
Da sah ich im Wald ein Ma�lieb stehn.
O Herzlieb, du bist mein Entz�cken!
Doch Ma�liebchen, die kann man pfl�cken.
Ich tat's und fragt' es inniglich:
Verrat's, mein Sch�tzel, liebt es mich?
Da log es mir frech ins Angesicht:
Dein feines Sch�tzel, das liebt dich nicht. —
Ich grub mit dem Messer ein tiefes Grab
Und warf das b�se Bl�mlein hinab,
Und w�lzte darauf einen schweren Stein,
Sollst ewig und ewig vergessen sein.

Dann tat ich sinnend weitergehn
Und sah ein Schl�sselbl�mlein stehn.
O M�del, du bist mein Entz�cken!
Und Blumen die kann man zerpfl�cken.
Ich tat's und fragte inniglich:
Verrat's, meine Traute, liebt sie mich?
Die Blume in Sterbensschmerzen:
Sie liebt dich, sie liebt dich von Herzen! —
Ich grub mit der Hand ein Beetlein auf
Und tat die zerrissene Blume darauf.

Doch als sie lag auf der Totenbahr,
Da ward sie lebendig, erhob sich gar,
Das eine Bl�ttchen, es jauchzte aufs neu:
Sie liebt dich von Herzen, sie liebt dich treu! —
Dann wuchsen der Blume in Kranzesflor
Die Bl�tter all von neuem hervor,
Schneeblendend wei�, die Spitzen rot,
Wie Unschuld und Liebesm�rtyrertod.
Und jegliches blinkte mir traulich zu:
Sie liebt dich von Herzen! O Gl�cklicher, du! —
Nun kam ein Sturm und knickte die B�ume,
Und Blitze durchzuckten die himmlischen R�ume;
Die Blume wiegte ihr Haupt und rief mich:
Sie liebt dich von Herzen! Sie liebt dich, sie liebt dich! —
Dann nahte der Winter und senkte im Schnee
Auf alle Gefilde ein eisiges Weh.
Doch sieh, die Blume hold und wei�,
Sie bl�hte hervor aus Schnee und Eis,
Und nickte mir zu in Ernsten und Scherzen:
Sie liebt dich von Herzen! Sie liebt dich von Herzen! —

Und als von neuem der Fr�hling kam,
Da f�hrte zum Wald mich ein t�dlicher Gram,
Ein t�dlicher Gram, eine h�llische Pein,
O selig, gl�ckselig, gestorben zu sein! —
Auf gr�nendem Beete die Blume stand,
In �ppiger Bl�te mir zugewandt,
Und winkte und fl�sterte s�� und innig:
Sie liebt dich von Herzen! Sie liebt dich unsinnig! —

Ich hob meinen Fu� und trat sie tot,
Die glei�nerisch Blume, so wei� und rot.
Und ging noch tiefer in den Wald hinein,
Und suchte das Grab mit dem schweren Stein,
Und habe geweint und habe geklagt:
Du hast es gesagt! Du hast es gesagt!

Einladung peter reb wer ist das

Rosen pflanzt man nicht auf Herzen.

Ach, du klagst, da� deine Sch�ne
Nicht dein Herz auf Rosen bette,
Sondern statt mit Blumenkette
Es mit spitzen Dornen kr�ne.

Nur Geduld, einst wird sie kosen
Deinen Strau� bei Grabeskerzen,
Rosen pflanzt man nicht auf Herzen,
Nur auf Erde pflanzt man Rosen.

Einladung peter reb wer ist das

Heb dich weg und k�� mich nicht!

*

Heb dich weg und k�� mich nicht!
Du nicht, ich bitte dich,
Ein Ku� von dir — o k�� mich nicht!
Ein Ku�, er w�r' mein Tod.
Kleine Schelmin, l�chle nicht!
Du nicht; — blick mich nicht an!
Das traute Du, o nenn es nicht!
Sprich nichts, kein Wort zu mir!
O la� mich gehn, ber�hr mich nicht!
Ich wei�, mein Kind, du liebst mich nicht.
Und ist nicht auch die Seele mein,
Den Leib allein, den mag ich nicht.

Einladung peter reb wer ist das

In alten grauen Tagen.

In alten grauen Tagen,
Da hat sich's zugetragen,
Da tat ein Knab' das Maidlein schaun,
Das Maidlein tat dem Knaben traun,
In alten, grauen Tagen.

Der Knab' tat nit lang bitten,
Nahm 's M�dl um die Mitten
Und hub mit ihr ein T�nzlein an,
Der Atem tat ihr stille stahn
In alten grauen Tagen.

Und als er satt am Tanzen,
Da nahm er seinen Ranzen,
Und lie� die Maid zu zwein — allein. —
Das M�rchen soll geschehen sein
In alten grauen Tagen.

Einladung peter reb wer ist das

Weib.

Schicksal im langen Haar,
Herrin, mir graut vor dir!
Rei� von der Heimat mich,
Raube die Freunde mir.
Brich meinen Tatenmut.
H�hne, verrate mich,
Sch�nde die Ehre mir,
Hass' und verkaufe mich.
Foltere die Seele mir,
Hetz in die h��lichsten
Laster des Lebens mich,
St�rz in die ewigen
Peinen der H�lle mich:
Anbeten! Anbeten!
Anbeten mu� ich dich,
Wonniger, g�ttlicher
D�mon — ich liebe dich!

Einladung peter reb wer ist das

Die Schrift im Sande.

Als man dem Herrn
Die S�nderin verklagt,
Da hat er blo� gesagt:
Wer selber sich wei� rein,
Der werfe seinen Stein!
Dann schrieb er etwas in den Sand ...
Sie gingen hin und guckten, was da stand.

— — — — — — — — — — — — — —

Verstanden hat's wohl jeder,
Der's geschaut.
Doch keiner hat sich's
Zu sagen getraut.

— — — — — — — — — — — — — —

Mit erbarmendem Lieben
Hat er es auf Sand geschrieben,
Wo es der Wind verweht.

Einladung peter reb wer ist das

Huldigung.

Die Frauen,
Sie bauen
An unserm Vertrauen
Im Spinnen
Und Sinnen
Am schneewei�en Linnen.
Die S��en,
Wir m�ssen
Sie ehren und k�ssen.
Die Feinen
Und Reinen
Sind es, die wir meinen.

Einladung peter reb wer ist das

Bei mir stimmt's einzig nicht.

�Bei mir stimmt's einzig nicht, was steht geschrieben,
Da� Lieb' und Leidenschaft sich einig wissen.
Die ich geno�, war mir zu schlecht, zu lieben,
Und die ich liebt, zu wert, sie zu genie�en.�

Einladung peter reb wer ist das

Seelisch Liebe.

Ich lieb' an einem Weib
Nicht blo� den feinen Leib,
Noch mehr die reine Seele.
Ist ihre Seel' nicht mein,
Auf ihren Leib allein
Verzicht' ich leicht und schnelle.

Als ich um sie gefreit
War's f�r die Ewigkeit
Und nicht f�r kurze Bl�te;
Die wahre Liebe keusch
Plangt nicht so sehr nach Fleisch,
Vielmehr nach Herz und G�te.

Wer f�r Gestalt nur Sinn,
F�r den sind bald dahin
Des s��en Gl�ckes Triebe.
Doch auf der Jahre H�hn
Wird erst die Seele sch�n
In Ahnung ewiger Liebe.

Einladung peter reb wer ist das

Schon flei�ig, lieber Goldschmied?

Schon flei�ig, lieber Goldschmied? Guten Morgen!
Ein bi�chen, Herr Nachbar, guten Morgen!
— Klopf, klopf!
Was wird denn geschmiedet so laut?
Ich schmiede ein Ringlein meiner Braut.
Das Ringlein wird gl�nzend und klar,
Ich f�hre sie bald zum Altar,
— Klopf, klopf, klopf!

Noch flei�ig, lieber Goldschmied, guten Abend!
Ich bin nicht mehr Goldschmied, guten Abend!
— Klopf, klopf!
Was wird denn geschmiedet so laut?
Ich schmiede ein Kreuzlein meiner Braut,
Ein eisernes Kreuzlein f�rs Grab,
Wir senken sie morgen hinab.
Klopf, klopf, klopf!

Einladung peter reb wer ist das

Wenn du gehst von mir ...

Wenn du gehst, wenn du gehst von mir, mein Lieb,
So ist es aus mit mir,
Ich wandre dir nach durch die halbe Welt,
Und such' und ruf' nach dir.
Ich frage den J�ger im gr�nen Wald,
Den Sch�fer auf blumiger Au:
Hast du nicht gesehn eine sch�ne Maid
Mit hellen �uglein blau?

Ich frage den Vogel im Tannenhag,
Den Fisch im Meeresgrund:
Hast du nicht gesehn eine sch�ne Maid
Mit rosenrotem Mund?
Ich frage den Gr�ber am Kirchhoftor,
Den Priester am hohen Altar:
Hast du nicht getraut eine sch�ne Braut
Mit krausem, g�ldnem Haar?

Und wei� ich dich schlafen im tiefen See,
Dann jauchz' ich mit hellem Mut,
Und tauche, mein Lieb, zu dir hinab
In die weiche, k�hlende Flut.
Und wei� ich dich eines andern Braut
Mit runden W�ngelein rot,
Dann leg' ich mich auf die Erden hin
Und weine, und weine mich tot.

Und wenn ich an Lieb' gestorben bin,
So graben sie ein tiefes Grab,
Und legen ein Kreuz mir auf die Brust,
Und senken mich still hinab.
So hast du dich, Kind, von mir gewend't,
Und ich bin blieben dein.
Gott mit dir, Gott mit dir, du hartes Lieb!
Ich leb' und sterb' allein.

Einladung peter reb wer ist das

Halbverklungene Heldenkunde.

Halbverklungene Heldenkunde
Wei� zu sagen von dem Paare,
Das nach grausen Hunnenschlachten
Auf dem Ro�, dem kampfesm�den,
Vor den grimmen T�rken fliehet.

Unterwegen rast der Fl�chtling
Ob des Vaterlandes Jammer.
Angstvoll h�tet er sein Weib noch
Vor der wilden Gier der Feinde.
Sieh, da st�rzt das treue R��lein.

�O verdammt!� so ruft der Reiter,
�Da� sie h�hnend mich ermorden,
Ist beim Himmel nicht das Schlimmste,
Doch in ihre H�nde fallend
Du, mein Weib, du Hei�geliebte ...�

�Das wird nimmermehr geschehen,
Ich bin dein und will's verbleiben!�
So das Weib, die Brust entbl��end.
�Zieh den Dolch und rette, Liebster,
Freudig mich vor den Barbaren.�

N�chtige Br�nde fester Burgen
Gl�hn am schwerbew�lkten Himmel.
Schnaubend nahn die w�sten Horden,
Sehn zwei purpurrote Br�nnlein
Springen auf der d�rren Heide.

Einladung peter reb wer ist das

Des Landmanns Saat.

Der Landmann s�et das Weizenkorn.
�O Maid, ich bin dir gut!�
Er m�ht das reife Weizenkorn
Und k��t sie bis aufs Blut.
Der Stein zermalmt das Weizenkorn,
Die Maid liegt auf der Bahr'.
Als Hostie thront das Weizenkorn
Auf heiligem Altar.
Wie stiegst du hoch, mein Weizenkorn!
Und wer und wo blieb ich!
O Brot, der ewigen Liebe Born,
Erbarme dich!

Einladung peter reb wer ist das

O sei mir gegr��et, du gr�nender Baum!

O sei mir gegr��et, du gr�nender Baum,
Wo ich mein Liebchen sah,
Die Myrt' in den Locken, auf blumigem Saum,
So nah! So nah! So nah!

Wie k��te ich hei� ihren rosigen Mund!
Am Baum ein V�glein sang.
O Wonne des Herzens, gl�ckselige Stund'!
Wie lang, wie lang — wie lang!

Sie f�llten den Baum, und sie bauten den Sarg,
Im Mai, im holden Mai.
Sie schlossen den Schrein, der mein Himmelreich barg.
Vorbei, vorbei, vorbei!

Einladung peter reb wer ist das

Gedenken.

Aller Sonnenschein auf Erden
Ist ein traurig Ding,
Wenn nicht schwebt der Einzigen Schatten
Auf dem Wiesenring.

K�nnt' ich einmal noch vernehmen
Ihrer Stimme Klang,
Wollt' ich gerne stumm und taub sein
Auf mein Leben lang.

Alle Rosend�fte, welche
Da den Mai durchziehn,
G�be ich f�r einen Hauch
Ihres Mundes hin.

Alles, was ich noch genie�e,
Was ich bin und hab',
Ist nicht wert des blassen Staubs
Auf ihrem Grab.

Einladung peter reb wer ist das

O Herrgott, wieviel an Liebe!

Es sinken vom Baum die Bl�tter,
Der Sommer ist vorbei.
Mein Mund ist noch rot und will k�ssen
Wie einst im Mai.

Es fallen vom Haupt die Locken,
Mich schrecket der Eule Schrei,
Ich fl�chte bange zum M�del,
Wie einst im Mai.

O Herrgott, wieviel an Liebe,
Und ach, wie wenig Zeit!
Die Lieb' ist nicht auszusch�pfen
In Ewigkeit.

Einladung peter reb wer ist das

Welt

Einladung peter reb wer ist das

Mein Ideal.

*

Ein sch�neres Ideal hat noch niemand getr�umt,
Als meine sehnende Seele es hegt,
Ich seh' ein Paradies auf Erden erstehn,
Das wieder die Freude, die Liebe tr�gt.

Ich sehe die V�lker des Erdenballs
Im Glanze der glorreichen Einheit stehn,
Ich seh' auf den Zinnen der Treue, des Rechts,
Der Bildung, die Fahne des Friedens wehn.

Ich seh' nur die Waffe des Geistes gez�ckt
Zum Trotze dem Mordblei, zum Trotze dem Schwert;
Ich sehe das Eisen dem Baue des Felds,
Der sausenden Werkstatt zugekehrt.

Ich sehe die Frau am h�uslichen Herd,
Keine Sklavin der Willk�r, der Mode mehr.
Eine Priesterin, traun, der w�rmenden Glut,
An der Liebe Altar, des Hauses Ehr'.

Ich ahne — ich sehe die herrliche Zeit,
Ich sehe zur Wahrheit die Sch�nheit sich reihn,
Die V�lker in Liebe verschlungen und frei,
Ich sehe die Menschen — Menschen sein!

Einladung peter reb wer ist das

Wir weichen nicht von unsren Idealen!

Wir weichen nicht von unsren Idealen,
Sie schm�cken, adeln dieses Erdenwallen,
Sie ehren uns,
Der Niedertr�chtigen Hohn wird uns zum Ruhm.
Ums welterl�sende geweihte Heiligtum
Wir wehren uns!

Der V�lker, Rassen, Religionen Streit
Vergeht im warmen Glanz der Menschlichkeit.
Wir kehren uns
Zum treuen, ewigen Geist, der alle z�hlt,
Und wehe dem, der Ha� statt Liebe w�hlt!
Wir wehren uns!

Doch nicht mit Schwert und Feuer, wie Barbaren;
Denn unsrer Philosophen heilige Scharen,
Sie lehren uns,
Trotz Korybantenl�rms von Schelm und Wicht,
Mit heiterer Ruh und l�chelndem Gesicht
Zu wehren uns.

Einladung peter reb wer ist das

Mein Erz.

Mein deutscher Sang ist euch zu zahm,
Anstatt mein geliebtes Volk zu segnen,
Soll fluchen ich der Feinde stramm,
Dem Nachbar stets mit Trutz begegnen.

Mein Herz ist froh, mein Erz ist rein,
Es dient dem Tod nicht, nur dem Leben;
Wie, mu� denn alles Kanone sein?
Mag's nicht auch klingende Glocken geben?

Einladung peter reb wer ist das

Mein Ehrgeiz.

Die Ehr' ist jenes Gut,
Das mir am h�chsten frommt,
Doch nicht die fl�chtige Ehr',
Die nur von au�en kommt.

Ein gro�er Dichter, traun,
Das h�rt sich s�� und fein;
Doch h�her st�nd' mein Stolz:
Ein gro�er Mensch zu sein.

Die Ehre, flach geweht
Hin �ber L�nder weit,
Ist nichts gleich eines Menschen
Tiefer Dankbarkeit.

Wer nur um Ehre schafft,
Der ist zwar wert der Ehr',
Der �u�eren bunten Zier,
— Doch sonst auch nicht viel mehr.

Wenn einst ich sterben mu�,
Soll keine Trauerschar
Von Gleisnern folgen mir
Zu meiner stillen Bahr'.

Nicht Nekrolog, nicht Stein,
O Gott, man kennt die Weis';
Sie ehren Tote blo�
Zu ihrem eigenen Preis. —

Nur eines wollt' ich, da�
Ein Braver sagen kann
An meinem schlichten Grab:
Er war ein braver Mann.

Einladung peter reb wer ist das

Ein Becher, f�llt ihn Gott mit Wein ...

Ein Vater lag im Sterben,
Drei S�hne sollten erben.
Der eine war ein Bauersmann,
Der pfl�gen, s�en und ernten kann,
Der erbte die H�fe, die Felder,
Die G�rten, die Wiesen, die W�lder.
Der andre war ein Hammerschmied,
Dem gab der Vater, als er schied,
Die H�mmer und all die Ger�te,
Auf da� er Werkzeug h�tte.
Der dritte war ein munterer Knab'
Mit S�ngerkehl' und Wanderstab,
Nach Vaterswill' dem verbliebe
Sein Menschenherz voll Liebe. —

Und als vorbei der Jahre zehn,
Da hat man schon das Ziel gesehn.
Der eine sorgte Tag und Nacht,
Bis endlich er's zu Geld gebracht;
Der andre sorgte Stund' um Stund',
Da� nur sein Haufen Geld nicht schwund;
Der dritte zog von Sorgen frei
Mit Sang an Not und Geld vorbei,
Und sch�pft' mit Wonne, teilt mit Lust
Die Lieb' aus seiner Dichterbrust,
Und streut' ohn End' von Haus zu Haus
Die Gab' an Arm' und Reiche aus. —
Ein Becher, f�llt ihn Gott mit Wein,
Wird ewig unersch�pflich sein.

Einladung peter reb wer ist das

Ewiges Lied.

Im tiefen, dunkeln Felsental,
Da rauscht ein ewiger Wasserfall.
Ein Wandrer horcht der Melodei,
Es wird ihm wohl und weh dabei,
Und kann doch nichts verstehen.

Er macht ein feines Sinngedicht,
Das klar die sch�nsten Worte spricht.
Doch sieh, ob dieser Poesei
Wird keinem wohl und weh dabei,
Und kann es doch verstehen.

Und — eh das Jahr von hinnen zieht
Ist schon verstummt des S�ngers Lied.
Was man verstand und nicht empfand,
Das klingt nur einmal durch das Land.
— Ewig rauschen die Wasser.

Einladung peter reb wer ist das

Die Harfe.

Unser Herz ist eine Harfe,
Eine Harfe mit zwei Saiten.
In der einen jauchzt die Freude,
Und der Schmerz weint in der zweiten.
Und des Schicksals Finger spielen
Kundig drauf die ewigen Kl�nge,
Heute frohe Hochzeitslieder,
Morgen dumpfe Grabges�nge.

Einladung peter reb wer ist das

Die Hand an meiner Rechten.

*

Die Hand an meiner rechten Seiten
Ist lobenswert zu jeder Stunde,
Sie holt das Brot aus allen Weiten
Und f�hrt es z�rtlich mir zum Munde.

Und ballt die Linke, Unerzogne,
Sich hinterm Rock, wenn G�ste nahen,
So wei� die Rechte, Wohlgepflogne,
Mit edlem Anstand zu empfahen.

Und nahen schlechtgesinnte M�chte,
So greift sie r�hrig zu den Waffen,
Und wei� mit ritterlichem Rechte
Mir Schutz und Frieden zu verschaffen.

Und weil sie g�tig von dem Hehren
Als treue Freundin mir gesendet,
So ist sie auch in allen Ehren
Der K�sse wert, die man ihr spendet.

Und trotzdem leider ist sie heute
Der Linken weit zur�ckgeblieben,
Denn dreist hat sie, und nicht gescheute,
Ihr eigenes schales Lob geschrieben.

Einladung peter reb wer ist das

Meine Taschenuhr.

Wie f�hl' ich dich an meinem Herzen schlagen,
Du starkes, reges, goldnes Herz der Zeit!
So wandern wir selbander sonder Zagen
Den dunklen Stundenweg der Ewigkeit.

Der Zeiger kreiset stetig in der Runde,
Ein Sinnbild, wie das Weltenuhrwerk kreist;
Dein Herz, o Mensch, ist endlich wie die Stunde,
Unendlich wie die Runde ist dein Geist.

Einladung peter reb wer ist das

Ungeduld.

*

O lieber Gott, wo werden jene Stunden sein,
In welchen mir der Lorbeer wird gewunden sein!
�Ha, suche dir die Zweige!� spricht die kluge Welt,
�Denn jedes Gl�ck will m�hevoll gefunden sein.�
Ich darf es nicht, die strenge Pflicht h�lt mich zur�ck.
Warum mu� ich durch Sorg' und Not gebunden sein?
Vielleicht, da� man mir einst die schweren Bande l�st,
Doch wird bishin schon Kraft und Will' verschwunden sein.
Und bis man mir zu Lab den milden Balsam beut,
Oh, k�nnen wohl vernarbt die hei�en Wunden sein.
Und wenn man jauchzend einst den vollen Becher reicht,
Kann der Verschmachtete schon l�ngst tief unten sein.
Der sp�te Tropfen, der sein einsam Grab benetzt,
Wird, traun, vom Schl�fer nimmermehr empfunden sein.

Einladung peter reb wer ist das

Wilder Waldespsalm.

Ihr H�upter in goldiger Morgenglut,
O blicket aus Himmelsh�h' nieder
Zum S�nger, der sinnend im Moose ruht,
Euch feiernd durch harmlose Lieder.
Wie lodert dort oben der Gletscherschein,
Wie fl�stert im Schatten die Quelle:
O schenkt mir von eurer Herrlichkeit ein,
Bis trunken die sehnende Seele.

Als einst ich verloren die ganze Welt,
Den Glauben, die Hoffnung, die Liebe,
Und als mir die glitzernden Freuden verg�llt
Im w�sten Weltgetriebe;
Und als ich mein junges Leben verpra�t,
Weil es ohne Reiz mir und Wert war,
Und als ich den Mann auf der Stra�e geha�t,
Weil er wie ich auf der Erd' war.

Da zog ich hinaus wie ein dachloser Hund,
Mich selbst und das Dasein verfluchend,
Da schritt ich verloren, im Waldesgrund
Einen luftigen Baumast mir suchend.
Doch siehe, da war kein Ast mir recht,
Der war mir zu hoch, der zu nieder,
Ein dritter zu gut, ein vierter zu schlecht,
Ein f�nfter mir anders zuwider.

Und ein jeder tat so geheimnisvoll
Und fl�sterte leis mit dem Nachbar;
Sie machten sich �ber mich lustig wohl,
Da� ich so elend und schwach war? —
O nein, nur die Welt verspotteten sie
Und schmiedeten eine Verschw�rung;
Der Wald und die Welt, die vertragen sich nie,
Ob letzterer tiefen Bet�rung.

Drum sagten die B�ume: 's w�r alles wohl recht,
Die Vorzeit, die Zukunft, das Heute,
Selbst der Himmel ist gut und die Erde nicht schlecht,
Doch die Leute — die argen Leute!
Die Leute, die liegen sich alle im Haar
Und raufen, da� es ein Skandal ist,
Und spielen in �bermut mit der Gefahr
So lange, bis jeder am Fall ist.

Und wenn sie zu F��en den Abgrund sehn,
Dann schwindeln sie fluchend und taumeln,
Ja, dann erst will mancher zum Walde gehn,
Und — da� er nicht fallen kann — baumeln.
Oh, k�met ihr fr�her zu uns in den Wald
Mit jugendlich heiteren Sinnen,
Ihr w�ret mit �Siebzig� noch immer nicht alt,
Und w��tet gar z�rtlich zu minnen! —

So sagten die B�ume und fl�sterten fort,
Erz�hlten sich sondre Geschichten;
Ich habe verstanden ein jegliches Wort
Und wei� mich darnach nun zu richten.
Und kriegt mir die Fr�hlichkeit j�h einen Sprung,
So kratze ich Waldharz und leime,
Und sprudle und jauchze und bin wieder jung,
Und schmied' ein paar hinkende Reime.

Einladung peter reb wer ist das

Das Geheimnis.

Im Walde Frieden. Zwei Hummeln l�uten.
Der Tag ist schon neigend.
Da nahen Gestalten aus alten Zeiten,
Die stille Reihe der alten Bekannten,
Sie gr��en mich schweigend.
Sie winken mir stumm ein Geheimnis zu
Und schwanken vorbei.
... Ich hab' nichts verstanden.

Einladung peter reb wer ist das

Allseliges Leid.

Was gl�nzen doch dem die Augen so hell?
Und birgt in der Brust eine d�mmernde Seel',
Und h�llet in staubige Spinnenweben
Geheimnisvoll sein glosendes Leben.
— Wei� es einer, wie wohl sie tut,
Die einsame Glut?

Was brennen doch dem die Wangen so rot?
Er ist ja kalt, er ist ja tot!
Er scherzt nicht mit Freunden, er kost nicht mit Frauen,
Er kann keine lustigen Leute schauen.
— Wei� es einer, wie weh kann sein
Die einsame Pein?

Und wei� es einer, wie wohl es tut,
Wenn gl�hend das Herz in sich selber ruht,
Und wei� es einer, wie hart es kann sein —
Der schleiche vor�ber und la�' ihn allein,
Den Mann in seinem allseligen Leid
Der Einsamkeit.

Einladung peter reb wer ist das

Erprobter Rat.

Magst du wissen, wann du sollst gesellig
Und wann einsam sein?
Willst du Freude, suche Menschen,
Willst du Gl�ck, so bleib mit dir allein.
Wisse, wann dein Werk am sch�nsten
Und am reinsten mag gedeihn:
In der Arbeit suche Menschen,
Doch im Schaffen bleib mit dir allein.
Wie's auch jeder h�lt nach seiner Weise,
Lasse eins gesagt dir sein:
Wenn du hassest, meide Menschen,
Wenn du liebst, bleib nicht mit dir allein.

Einladung peter reb wer ist das

Dichters Wunsch.

Ach, wie gerne m�cht' ich wissen
Oft, zu wem mein Spr�chlein spricht!
Hunderttausend Leser hab' ich,
Aber einen hab' ich nicht.

Hunderttausend Leser hei�en
Publikum, und ihre Zahl
Wird willkommen der Verleger
Hei�en hunderttausendmal.

Einen m�cht' ich, einen haben,
Den ich kenn', von dem ich wei�,
Da� er jede meiner Zeilen
Liest mit Liebe und mit Flei�.

Einen einzigen ganzen Menschen,
Einen ruft der Dichter an,
Dem er all sein Denken, Dichten,
Frohes Schaffen weihen kann.

Einmal hatt' ich einen solchen,
Habe nur an ihn gedacht,
Habe nur f�r ihn gedichtet
Und mein Herz ihm aufgemacht.

Also sprach der Mensch zum Menschen
Traut mit leiser, warmer Stimm',
Und die hunderttausend Leser
Fanden sich in mir und ihm.

Als ich redete f�r einen,
Standen alle rings herum,
Red' ich allen, hab' ich keinen
Menschen — lauter Publikum.

Einladung peter reb wer ist das

Welch ein Los!

Welch ein Los! Im bunten Lebensgarten
Fr�hlicher Genossen bin ich einsam.
Hab' mit ihnen Ziel, Geschick und Leiden,
Sprach' und Lied und Vaterland gemeinsam.
Streuen scherzend Rosen unsren Pfaden,
Lieben uns einander — und bin einsam.
Einsam, wenn das Blau der Fern' uns trennet
Mitten unter ihnen bin ich einsam.
Einsam, wie der Schiffbr�chig' im Meere,
Einsam, wie der Aar im Himmelskreise,
Einsam, wie der Mann, den sie begruben
Unter Nordlichtschein im �den Eise.
Br�cken schuf Natur von Aug' zu Auge,
H�ngend auf des Lichtes goldnen St�ben;
Schiffe auf dem Wellenmeer des Klanges
Zwischen Mund und Ohren heiter schweben.
Und des Blutes ehern ewige Bande
Flechten aneinander unsre Sinne;
Aber von der Seelen freier Zinne,
Auseinander fern sich ungemessen,
Hat Natur zu baun den Weg vergessen.
Nicht so einsam ist das Alpenr�slein
An des starren Eises kalter Schwelle;
Nicht so einsam ist der Stern am Himmel,
Als in ihrem Leib die sehnende Seele.
Einsam, wenn dem Sch�nen sie und Reinen,
Mai im Herzen, gr�ne Kr�nze webet;
Einsam, wenn sie selige Pfade suchet
Nach dem Gottesreich, und ihnen lebet. —
Als in Tiefen mit Genossen kriechen
Ist es besser, hoch zu schweben einsam.
Gr��er, g�ttlicher gewi� — doch gl�cklich?
Gl�cklich ist der Erdsohn nur gemeinsam.

Einladung peter reb wer ist das

Wie bin ich so reich an Ehr' und Ruhm!

Wie bin ich so reich an Ehr' und Ruhm!
Wie bin ich so arm an Lieb und Lust!
Ich f�hle den Lorbeer ums Haupt herum,
Und keine Rose an meiner Brust!

Wie bin ich so reich an Ehr' und Ruhm!
Aus Erde, die andern nur Dornen beut,
Entspro�ten mir Lorbeern und flechten, traun,
Ein Haus, wo kaum ich zu wohnen wei�.
Mit Lorbeern umrankt ist mein schlichter Tisch,
Mit Lorbeern das einsame Lager bekr�nzt,
Zu k�hlen die hei�e, pochende Stirn,
Und Lorbeern, zu stillen das sehnende Herz.
Ich rief dich nicht, du prangender Zweig,
Du hast dich ums Herz mir schmeichelnd gerankt,
Und wirst du bald treulos verwelken mir,
Dann steh' ich, Unseliger, grau vor Gram
Auf schauerlich �dem Lebensplan.

Wie bin ich so arm an Lieb' und Lust!
Ihr, die den Poeten beneiden scheel
Um Fr�chte der Liebe, o h�rt mich an:
Den gr�nen, duftenden Lorbeerhain,
Ich g�b' ihn f�r eine Rose hin.
Der rosenbekr�nzte Becher des Gl�cks,
Er mied die durstige Lippe mein;
Den hei�en Schwei� auf der blassen Stirn,
Ihn trocknet ermunternde Liebe nicht.
Und Liebe nicht k��t auf dem Katafalk
Die letzte Tr�ne vom Antlitz mir.

Einladung peter reb wer ist das

Nimmer will ich weinen!

*

Ist das Glas des Fensterleins nicht helle,
Ist das Aug' umflort von einer Tr�ne,
Schaut die Welt zu d�ster in die Seele.

Nimmer will ich weinen, nimmer klagen,
Niemand wischt vom Auge mir die Z�hren.
Einsam will ich tragen und entsagen.

Nur dem Retter, wenn er wird erscheinen,
Leis' mir winkend mit der Friedenspalme,
Will ich eine Freudentr�ne weinen.

Einladung peter reb wer ist das

Ein Eselslied.

Willst du, Freundchen, doch einmal das hochgelobte Land erlangen,
Wo es unserm alten Vater Adam einst so wohlergangen,
Darfst du nicht gen Westen ziehn, wo aller Tage Sonnen fallen,
Mu�t du, wo sie auferstehen, hin ins Land des Ostens wallen.
Darfst du nicht das Dampfro�, nicht das stolze Pferd des Ritters reiten,
Selbst des Dichters Fl�gelhengste k�nnten leicht dich irreleiten.
Nur das Eselein, das arme, das beharrlich voll Geduld
Tr�gt auf seinem breiten R�cken eignes Kreuz und fremde Schuld,
Nur das Eselein, das arme, kann ins Paradies dich tragen,
Wei�t du, Freund, wie ich das meine, brauch' ich weiter nichts zu sagen.

Einladung peter reb wer ist das

Einkehr.

Tausend Formen hast du, Menschheit,
Durchgeprobt in deinem Leben.
Hier in Freiheit, dort in Knechtschaft,
Hier in Tr�gheit, dort im Streben.

Hier in stolzen Waffeng�ngen,
Dort mit weichen, frommen Sitten
Bist du k�hn zugleich und zagend
Durch die Nacht der Zeit geschritten.

Doch, die Sterne, die da leuchten,
Und die Blumen, die da sprossen,
Und die Trauben, die da reifen,
Hast du einst wie heut genossen.

Ganz wie Adam seine Eva
Sich gemacht zur Herzensbeute,
Ganz wie Kain erschlug den Bruder,
Ganz so liebt und ha�t man heute.

Eins ist ewig; was du tun magst,
Menschheit, streiten oder zagen,
Lust und Leid, soviel in deinem
Busen Platz hat, mu�t du tragen.

Auch der M�chtige und Freie
Ist die Beute eines Drachen.
Und den Sklaven an der Kette
Kann nur Liebe selig machen.

Das, was dich auf deiner Wander
Manchmal will zu Boden dr�cken:
Nicht der Weg ist's, der dich schw�chet,
Nur die Last auf deinem R�cken.

Ob der K�nig, ob der Priester,
Ob der Volksgew�hlte f�hret,
Ob der Glaube, ob das Wissen,
Ob die Kunst das Leben zieret,

Es ist eins. Aus andern Tiefen
Keimen, Mensch, dir Heil und Schmerzen,
Dein Geschick steigt gro� und ehern 
Einzig nur aus deinem Herzen.

Einladung peter reb wer ist das

Mi�ratener Fluch.

Vor zwei Jahren, zu Sankt Marten,
Habe ich in Nachbars Garten
Einen schweren Fluch ges�et.
Rached�rstend wollt' ich warten,
Bis er in die Halme geht
Und im sonnenfrohen Lenze
Den verha�ten Hof umkr�nze
Str�ppedicht mit Dornenranken.
Sieh, und als am Maienbronnen
Alle Lebewesen tranken,
Haben Bl�ten sich gesponnen
Um das Haus des Nachbars Jocken,
Der mir tat die Braut entlocken.
Linde wei�e, rote Bl�ten,
An der Stirn des Hauses gl�hten;
Rankten hold sich um die D�cher,
Stiegen leis in die Gem�cher,
Alles zart in Blumen h�llend
Und mit s��em Hauch erf�llend —
Graunerregend wonnesam! —
Als die Zeit der Reife kam,
Welch ein seltsam Fr�chteprangen!
An den gr�nberankten Zweigen,
Die sich um die Fenster neigen,
Schwere goldne �pfel hangen ...
Doch, was seh' ich auf der Erden
Schlangen�hnlich sich geb�rden!
Unheildeutend grause Zeichen!
W�ste Dorngestr�ppe schleichen
Meinem, meinem Hause zu! —
Sachte wird es eingewoben
Von dem Erdgescho� bis oben,
Wo der Fahne stolzer Prang
Gl�ck verk�ndet jahrelang.
W�st umstrickt das Haus zum Hohne
Mit der kahlen Dornenkrone. —
Als sich so das Los gewendet,
Klopft es leise an der T�r,
Kommt der Nachbar Jock und spendet
Tr�stend eine Rose mir.
Eine jener s��en, gro�en
Rosen, die dem Fluch entsprossen.
— Ach, wie mir der Rose Gluten
Meine arme Seele sengten!
Und wie mir die milden, guten
Worte weh das Herz bedr�ngten! —
Was dir, Mensch, auch mag begegnen,
Nimmer sollst du Rache suchen.
Bist ein St�mper doch im Segnen
Und ein gr��erer noch im Fluchen.

Einladung peter reb wer ist das

Der B��er.

Rosen hasch' ich, Dornen fa� ich, knieend dieser Welt zu F��en,
Alle S�nden, die ich tue, mu� ich auf der Stelle b��en.

L�g' ich heute, da� nur kleine, enge Stiefelchen mir taugen,
Kommt schon morgen so ein Wichtling, tritt mir auf die H�hneraugen.

Will ich heute tr�ge tr�umend unter k�hlem Flieder sitzen,
Mu� ich morgen voll von Sorgen unter Doppellasten schwitzen.

Schl�rf' ich heute seliges Leben andachtsvoll aus goldnem Becher,
Teil' ich morgen, ach, den Jammer wilder ausgelass'ner Zecher.

Tu' ich heute einer Sch�nen froh mein h�pfend Herzlein leihen,
Kommt sie morgen schon, mich mahnend an die Pflichten, sie zu freien.

Klingen heute Hochzeitsglocken, schallt schon morgen Grabgebimmel,
Doch ich hoffe, meine Seele kommt vom Mund auf in den Himmel.

Einladung peter reb wer ist das

Erbschaft.

Der Winter, der starre,
Er liegt auf der Sterbe,
O l�chelnder Erbe.
Wie �ppig du erbst!
Den bl�henden Fr�hling,
Den leuchtenden Sommer,
Den Kastenf�ller,
Den goldenen Herbst.

Einladung peter reb wer ist das

Erwartung.

Nun wandle �bers Morgensonnenfeld.
In Ehrfurcht tritt zur�ck von deinem Weg
Die Alltagswelt.
Auf allen Auen heilige Ruh,
�ber deinem Haupte hoch
Ein Falter fliegt im Kreise,
Die Perlen auf den Halmen zittern leise,
Und Blumen neigen ihren Kelch dir zu. —
O bebe, junge Brust,
O bete, banges Herz, in ahnungsvoller Lust,
Und la� dich weihen, la� dich segnen.
— Heute wird dein Schicksal dir begegnen.

Einladung peter reb wer ist das

Gedenken.

Auf Bergesh�h' im Sonnenschein,
Wo Alpenrosen, rot und rein,
An Lust und Liebe mahnen;
Auf Bergesh�h' im Sonnenschein
Bin ich mit meinem Leid allein
Bei Rosen und Gentianen.

Die Erde, die mir das Liebste nahm,
Sie schaut mich, ach, so kindlich an
Mit ihren Blumenaugen:
�Und hab' ich dir gleich weh getan,
So denk, wie mu� nach Qual und Wahn
Die k�hle Erde taugen!�

Einladung peter reb wer ist das

Stimmungen.

1.

Freier Hand seit Tausenden von Jahren
Hat Natur an diesem Knochenkarren
Menschenleib voll Flei� und Kraft gebaut.
Mit der Sch�pfung K�nsten wohl vertraut
Standen alle Stoffe ihr zur Wahl
Und ein Riesenarsenal.
Nimmerm�de schuf sie durch �onen,
Probte alle Formen, alle Zonen,
Brach entzwei, was etwa doch mi�lungen,
Bis das Werk vollbracht, der Sieg errungen.
Und in dieser herrlichen Gestalt
Nahm die Menschenseele Aufenthalt.
Jauchzend brachte sie das Werk in Gang,
Und das hei�e Herz in Wonne sprang!
— — Ach, wie balde h�rte man im feinen
Blutdurchwogten Tempel — leise weinen ....

2.

Der teure Kranke
Ruht auf weichen Kissen,
Und seine Lieben
Hegen und pflegen
Die m�den Glieder
In nimmer rastender,
Zarter Sorgfalt,
Und scheuchen bangend
Tr�be Schatten
Emsig davon,
Und haben milde,
Schmeichelnde Worte
Und frohen Trost
F�r sich und ihn.

Und pl�tzlich rollt
Zwischen Kirchhofskreuzen
Von kundigen Armen
Stummer M�nner
Rasch gesenkt
Der Sarg zur Tiefe.
Und h�llenlos
In furchtbarer Wahrheit,
Die Herzen erdr�ckend,
Wie Steine den Toten,
Steht die kalte, unerbittliche,
D�monische Herrlichkeit
Natur.

3.

Das Leben ist ein b�ser Traum,
Doch willst du ba� erschrecken,
Wenn jener mit der Hippe kommt,
Dich pl�tzlich aufzuwecken.

Und wenn der mit der Hippe kommt,
Und m�ht die Nesseln nieder,
Gleich bittest ihn um so viel Frist,
Um sie zu s�en wieder.

Und wenn der mit der Sanduhr kommt,
Dich mahnend, nicht zu s�umen,
So flehst: 's ist zwar ein b�ser Traum,
Doch la� mich weiter tr�umen.

4.

Wie wird unser Himmel sich gestalten?
Was wird unsre Seligkeit enthalten?
Nichts von allem, was wir heute lieben,
Das ist endlos weit zur�ckgeblieben.
Hei�e Lust bringt immer hei�es Leid.
— Schmerzlos Sein allein ist Seligkeit.

Einladung peter reb wer ist das

Der Verbitterte.

Ach, wie ist mir w�st und weh
Auf der dummen Welt!
Dort, wo ich am liebsten geh',
Das, was ich am liebsten seh',
Ist mir l�ngst verg�llt.

Nicht vom Feinde stammt mein Leid,
Der macht mich nur stark.
Solche, denen war geweiht
Treu mein Herz zu aller Zeit,
Trafen mich ins Mark.

Was sie falsch mir angetan,
Stumm sei's wie das Grab.
Und des Grams geheimer Bann,
Den mir niemand l�sen kann,
Dr�ckt mich bald hinab.

Sonst ein Jauchzen — jetzt ein Schrei:
O du dumme Welt!
W�r' ich dieses Wahnes frei,
H�tt' ich nie auf Menschentreu'
Herz und Gl�ck gestellt!

H�tt' ich nie auf Weibessinn
Nest und Not gebaut,
Fl�g' ich vogelfr�hlich hin,
Freiheit w�re mein Gewinn,
Freude meine Braut.

Lieb' und Treue, bl�der Wicht,
Hast du dir gew�hlt.
Liebe stirbt, Vertrauen bricht,
Was du meinst, das gibt es nicht
Auf der dummen Welt.

Einst war ich so froh und rein,
Wie ein Maientag,
Jetzt, o Nebel, h�ll mich ein,
Weil ich Lust und Sonnenschein
Nimmer sehen mag.

Wie ein bl�tterloser Baum
Steh' ich auf der Heid',
D�rres Laub vom Waldessaum,
Starres Eis und Flockenflaum
Ist mein Hochzeitskleid.

Sterben ist ein' harte Bu�',
Wem es nicht gef�llt.
Mir ist's redlich zum Verdru�,
Da� ich heut noch leben mu�
Auf der dummen Welt.

Einladung peter reb wer ist das

Der Gl�ckliche.

Seit vielen Jahren genie�' ich die Welt,
Teils geistig und teils leiblich.
Da� so viel Gl�ck ins Herz mir fliegt,
Ich kann's und kann's nicht finden, wo's liegt,
Es ist ganz unbeschreiblich.

Wir lieben die Lieb', wir nennen die Lieb',
Ob m�nnlich oder weiblich.
Wir f�hlen die Seligkeit, f�hlen die Pein,
Und wissen nicht ja, und wissen nicht nein,
Es ist ganz unbeschreiblich.

Seit vierzig Jahren sann ich und schrieb —
Es war ganz unausbleiblich.
Und als ich geschrieben der vierzig Jahr',
Da stockt' mir das Herz, da seh' ich es klar —
's ist alles unbeschreiblich.

Einladung peter reb wer ist das

Wo wird es sein?

Was hab' ich dich gesucht, du Unbekanntes,
Auf Erden dich gesucht und nicht gefunden.
Du mir Unfa�bares und doch Verwandtes.
Ich habe dich gesucht.

Im Gartenzelt und in der Felsenkrone,
Im engen Wald und auf den Meeresrunden.
In dunklen N�chten, in des Himmels Sonne,
Wie hab' ich dich gesucht!

In Einsamkeit, im prunkenden Gemenge,
Bei Freunden und bei Frauen tat ich fragen,
In stiller Lust, in rauschendem Gedr�nge
Wie hab' ich dich gesucht!

Wie gr�nte, bl�hte es in vielen Zweigen,
Doch keiner hat die heilige Frucht getragen.
Hier mu�t' ich sinken, dort zur H�he steigen,
Ich hab' es nicht erreicht!

Was war's, das ich gesucht? Ich kann's nicht sagen.
F�r solche Gr��e ist das Wort zu klein,
Das Allergr��te kann die Welt nicht tragen.
Wo wird es sein!

Ich find' es doch, denn nichts ist halb gegeben.
Wenn Sehnsucht ist, ist auch der Sehnsucht Stillung,
Der demutsvollen Ahnung wird Erf�llung.
Und lebe ich, so mu� auch jenes leben.
Ich find' es doch.

Einladung peter reb wer ist das

Der unbegreifliche Muskel.

In Gluten und Fiebern lag ich dahin,
Der Doktor kam jeden Tag,
Bef�hlte den Puls und verschrieb mir Chinin,
Behorchte des Herzens Schlag.

Er horchte durchs R�hrchen, er legte das Ohr
Zur Stelle, wo's seltsamlich schlug,
Es zitterte leis, und es wogte so hei�,
Er wurde durchaus nicht klug.

Der Muskel, er h�mmert mit br�utlicher Kraft,
Und doch ist's ein Todesringen!
Wie l��t sich nur mit der Wissenschaft
Das Ding in Einklang bringen?

— Und wenn ich dich soll belehren, Freund,
Ich sag' es nicht zum Scherze,
Was dir nur als ein Muskel erscheint:
Das ist — ein Dichterherze!

Einladung peter reb wer ist das

Es mahnt.

Der Wind vom Kirschbaum Bl�tenbl�tter streut,
Der Fr�hling macht's dem Winter nach, es schneit,
So mahnt in Wonnetagen leis das Leid. —
Der Buchenwald in roten Feuern gl�ht.
Der Sp�therbst tut's dem Fr�hling nach, er bl�ht,
So weht der Traum von Gl�ck in herber Zeit.

Einladung peter reb wer ist das

Herbst.

Jugendsonne kehrt nicht wieder.
Legst dich abends m�de nieder,
Stehst du morgens tr�be auf.
Teilnahmslos f�r all dein Walten
Nimmt die Sonne durch den kalten
Himmel ihren tr�gen Lauf.

Einladung peter reb wer ist das

Der Tag, der wird schon spat.

Der Tag, der wird schon spat,
Mein Aug', das wird schon matt,
All Menschentreiben ist ein Traum,
Die Herrlichkeit, ich seh' sie kaum.
Mein Aug', das wird schon matt.

Mein Haar, das wird schon grau,
Und welche Zier ich schau,
Ob Lorbeerkranz, ob Dornenkron',
's ist beides wohlverdienter Lohn.
Mein Haar, das wird schon grau.

Mein Herz, das wird schon alt,
Es wird schon hart und kalt,
Es f�hlt nicht Nadel, f�hlt nicht Speer,
F�hlt eure Bosheit nimmermehr.
Mein Herz, das wird schon kalt.

Einladung peter reb wer ist das

Wandlung.

Ich bin ein s�ndiger Adam,
Und habe vom Apfel gegessen,
Und �ber den �ppigen Apfelbaum
Des Kreuzes fast vergessen.

Doch als die Fr�chte fielen,
Die Bl�tter sacht verschwanden,
Da sind die �ste des Apfelbaums
Als kahles Kreuz gestanden.

Einladung peter reb wer ist das

Ich bereue nichts.

�Ich bereue nicht die S�nden, die ich je begangen,
Ich bereue nur die S�nden, die nicht begangen.�
Wohl, der Weltmann spricht's.

Ich bereue nicht die S�nden, die ich je begangen,
Ich bereue nicht die S�nden, die ich nicht begangen.
Ich bereue nichts.

Nur das Mu� ist Herr, und sein die Schuld am Irren.
Erst die Reue w�rde mich zur Mitschuld f�hren.
Ich bereue nichts.

Einladung peter reb wer ist das

Erw�gung.

Mein Herz wollt' sein ein Edelstein
Und sich im Feuer h�rten.
Der Edelstein kann schneiden ein,
Doch nie geschnitten werden.

Ins harte Bett wird trotzdem sich
Der schlimmste Teufel legen,
Ins harte Herz wird niemals sich
Der Gottheit Bildnis pr�gen.

Einladung peter reb wer ist das

Ich bin Mensch geworden ...

Ich bin Mensch geworden in der weiten Welt,
Keiner steht von allen, die da leben,
Keiner �ber mir, keiner unter mir,
Ich bin jedem beigegeben.

Ich bin frei geworden in der weiten Welt.
Fesseln, die mich an das Leiden banden
Oder an der Freude, an der Hoffnung Trug,
Alle schlug ich sie zuschanden.

Ich bin klug geworden in der weiten Welt,
Legte meine Kr�fte und Gebresten
Zu der Menschheit ewigem Kapital — und schwieg,
So f�hrt sich's am allerbesten.

Einladung peter reb wer ist das

Des Weltkindes Besinnen.

Ein Traum? — Vielleicht. Was w�r' sonst das?
Da tr�ume ich nun schon seit sechzig Jahren
Von Torheit, Bosheit, Lug und Ha�,
So lebhaft schauend grell und kra�,
Als h�tt' ich's am eigenen Leib erfahren. —


Ach, bist du wirklich, du wahnvolle Welt,
Dann hast du mir das Leben scheu�lich verg�llt. —
Wie kam ich zu dir voll Lust und Vertrauen,
Wollte nur Sch�nes und Braves bauen.
Da heucheltest du: desselben beflissen,
Und hast mir all Freud' beschmutzt und zerrissen.
Nun hab' ich mich reichlich matt geritten,
Satt gestritten, satt gelitten. —
M�d bin ich ....


Vor kurzem war ich bei G�ttern zu Tische.
Dort l��t man schweigend von allem decken;
Das Faule schiebt man beiseit', das Frische
L��t man sich schmecken.
Man kann dabei gar viel profitieren,
Wie man mit feinen, noblen Manieren
Sich schicklich mag zu Ende f�hren.
Kein schrilles Schreien mehr, kein grelles Lachen.
Ich will es von jetzt ab besser machen,
Ein Leben f�hren, wie es genehmer ist.
Will sogar die Verse ohne Normen,
Ganz nach eignen Launen formen.
Weil es mir so bequemer ist.


Doch was andres will ich wagen
Mit Verstattung noch zu sagen.
Trotz des Sportes, aufzukl�ren,
Ist es finster, bleibt es finster,
Gute Lehren, Leut' bekehren,
Das sind blaue Hirngespinster.
Sagt's Mephisto oder Faust,
Wie man auf der Erde haust,
Es klingt nach in unserm Ohr,
Und wir bleiben wie zuvor.
Selbst Erfahrung wirkt bedingt
Nur so lange, als sie zwingt.
Wir sind hartgesottne S�nder,
Und ihr Frommen seid's nicht minder.


Doch, es wird sp�t.
Ich trinke den garstigen Trank zur Neige,
Und schweige.
Wie sch�n zu schauen auch der G�tter Leben,
Es ist verzweifelt schwer, ihm nachzustreben.
Ich betracht' und beklag' als betrogener Zecher
Noch einmal die Welt,
Und schleudere den schillernden Becher
An der Ewigkeit eherne Wand,
Da� er zerschellt. —


Wie bin ich noch wirr, obschon aufgewacht.
Ich merke wohl, der giftige Trank
Hat mich bet�ubt gemacht,
Todesbetr�bt und krank.
Und sollte doch jauchzen, da� er endlich leer ist,
Der vertrackte Humpen, und nicht mehr schwer ist.
Sollte ihn mit sanft laugendem Lethe aussp�len,
Ihn mit meiner eigenen Seele ausf�llen,
Mit der guten und sch�nen,
Wie sie im t�richten W�hnen
Sich selber so gerne tat nennen;
Und sollt' mit solch k�stlichem Inhalt
Den Becher stolz himmelw�rts tragen! —
Wer ist verwegen? Wer darf das wagen?
Ich bin es nicht, kann es nicht sein.
Meine Seele hat von Welt getrunken
Und ist nicht mehr rein.
Auch hat sie Liebe mit Undank betrogen,
Hat Ha� mit erk�nstelter Sanftmut belogen,
Torheit mit Torheit aufgewogen. —


O meine Seele, der Abend naht.
Willst du mir nicht das Scheiden versch�nen
Mit herzfroher, tapferer Tat?
Willst du dich nicht mit der Welt vers�hnen?
Wenn es ihr recht ist
Und du ihr nicht zu schlecht bist.
Im Grunde seid ihr doch einander w�rdig
Und ebenb�rtig.
Gott Vater war schalkhaft, als er euch schuf,
Nun ist Irrtum und Torheit euer Beruf.
Ihr krochet hervor aus Sumpf und Schlamm,
Woher auch die Lotosblume kam,
Und ist doch der Sonne liebstes Kind.
La�t euch nur den Spa� nicht gereuen:
Verzeihen, erneuen, sich freuen!
Dann seid ihr, wie die G�tter sind.
Nehmt nur nichts schwer und auch nichts krumm;
Seid nicht zu klug und nicht zu dumm,
Und bildet euch doch ja nicht ein,
Das rechte so mit Klugheit zu erfragen.
Ist schon die Weisheit zu erjagen,
So kann's eher noch mit einer Torheit sein.
Jeder forsche, was ihm tauge,
Vor jeder Wahrheit, die dich qu�lt,
Verschlie�e ruhig Ohr und Auge,
Und dichte dir die Welt
Wie sie dir gef�llt.
Und tr�ume weiter ....

Einladung peter reb wer ist das

Es kommt dereinst ein dunkler Tag.

O freue dich, mein Br�derlein,
An deines Lebens Sonnenschein,
Doch trau ihm nicht.
Es kommt dereinst ein dunkler Tag,
Noch eh in unnennbarer Klag'
Dein Auge bricht.

Die Werke dein so stolz erstehn,
Du wirst sie einst zerfallen sehn
Und sein ein Mann;
Doch schl�ft ein treues Herz im Schrein,
Dem du sein kurzes Erdensein
Hast weh getan:

Dann wirst du fr�hlich nimmermehr,
Wirst um des Toten Wiederkehr
Vergeblich flehn.
Am Grabe werden R�slein bl�hn,
Dein armes Herz wird welken hin
Und still vergehn.

Einladung peter reb wer ist das

Grab ein!

Grab ein, grab ein
In unsrer Mutter reichen Schrein,
F�r alle Sorge und Beschwerde
Erliegt dein Lohn in treuer Erde.
Grab ein, grab ein.

Grab einen Schuh
Mit starker Hand, so findest du
Dein St�cklein Brot aus Halmen sprie�en,
Oh, m�gest fr�hlich es genie�en!
Grab einen Schuh!

Grab zwei Schuh ein,
So wird dich einst ein Baum erfreun,
Der hier so tief die Wurzel breitet,
Und dessen Dach dir Schutz bereitet,
Grab zwei Schuh ein!

Grab drei Schuh ein,
So sammelt sich darinen rein
Vielleicht die Quelle frisch und helle,
Zur guten Lab' f�r Leib und Seele,
Grab drei Schuh ein!

Grab vier Schuh ein,
So ist's der Grund zum ersten Stein,
Wenn emsig du ein Haus dir bauest
Und hoffend in die Zukunft schauest,
Grab vier Schuh ein!

Grab f�nf Schuh ein,
So blitzt wohl gar des Silbers Schein,
Und tausend goldne F�den weben
Sich herrlich durch dein ganzes Leben,
Grab f�nf Schuh ein!

Grab sechs Schuh ein,
Wie leer mag da die Grube sein;
Oh, nimmermehr, da findest du
Das Beste, eine sanfte Ruh',
Grab sechs Schuh ein!

Einladung peter reb wer ist das

Volkslied.

Es springt ein guldener Bronnen
Aus hei�em Herzen auf,
Und spiegelt in der Sonnen
Des Menschen Lebenslauf.

Es steigt ein ewiges Klingen
Zu Gottes Himmel an,
Das H�chste mu� man singen,
Weil man's nicht sagen kann.

Kein Adler mag sich heben
So hoch zum Himmelszelt,
Als deine Lust am Leben
Im Jauchzen aufw�rts gellt.

So tief legt sich der M�de
Zur letzten k�hlen Rast,
Als du dein Leid im Liede
Zur Ruh' gebettet hast.

Einladung peter reb wer ist das

Lorbeer und Palme.

Strebst du nach Ruhm, o S�nger, so reize die Mitwelt nicht.
Siehe, im Fluch des Volkes welket der Lorbeerkranz.
Gibst du den Lorbeer doch f�r des M�rtyrers Palme hin,
Dann erst gr��' ich dich jauchzend, Sohn der Unsterblichkeit.

Einladung peter reb wer ist das

Davongeflogene Seelen.

Ich komme just vom Leichensaal,
Dem schattengrauen, dem kalten.
Dort liegen die Kadaver all,
Die blassen Lehmgestalten.
Die Freund und Bruder ich genannt
Auf langen, fr�hlichen Fahrten,
Die sind mir jetzt ganz unbekannt,
Wie Erde aus fremdem Garten.
So wird's im dunkeln Leichenhaus
Ein erstes Mal uns helle:
Die Seele macht den Menschen aus,
Die ewige, heilige Seele. —
Die Nester leer, die Seelen fort
Auf unbekannten Stra�en —
Wohin, wohin? Kein Sterbenswort
Sie haben sagen lassen.
Ich starre in der Blumen Glut,
Ich horche der V�glein Lieder,
Da wehet leis durch Lebensflut
Ein Hauch der Toten wieder.
Und w�hrend die Seelen ohne Rast
Ich such' mit bangem Mute
— Sitzen im Herzen sie mir zu Gast
Und trinken von meinem Blute.

Einladung peter reb wer ist das

Klingende Funken.

Immer gl�hen edle Herzen,
Leidversunken, freudetrunken,
Und selbst schn�de Alltagskerzen
Spr�hen manchen Sternenfunken.

Lasset uns mit �therstr�ngen
Glocken an die Sterne h�ngen,
Damit sie die stillen Feuer
Weitersenden in Ges�ngen.


F�r das, was uns am h�chsten steht,
F�r das, was uns am n�chsten geht,
Ward uns kein Lied zu eigen.
Da hat man nur ein fromm Gebet
Und — Schweigen.


Ich bin ein Kind
Und bleib' ein Kind,
Weil ich nur so
Den Himmel find'.


Dem wahren Spazierg�nger schl�gt keine Uhr.
Ein Gl�cklicher ist er im Reich der Natur.
Er denkt nicht an Zeit, und er fr�gt nicht nach Ziel,
Seine Lust ist der Weg — f�hrt er hin, wo der Will'.


Durchs Kornfeld streicht der St�dter,
Er kann sein Aug' nicht wenden
Vom purpurroten Mohne.
Die violette Rade,
Die deutsche blaue Blume,
Und all die bunten Bl�ten
Entz�cken seine Seele. —
Der Bauer aber wettert:
Der Teufel soll es holen,
Das gottverdammte Unkraut!


Ich hol' mir die Ehren vom Felde!
Sagt der Soldat;
Da gibt es Mord und Brand.
Ich hol' mir die �hren vom Felde!
Sagt der Bauer;
Da gibt es Lust im Land.


Der Pflug und das Schwert sind feindliche Br�der,
Die Wag' ihrer Siege geht auf und nieder.
Sie hungern nach Brot, sie d�rsten nach Ruhm
Und tasten irrend im Kreis herum.
Was ist doch des Feldes Ehrenzeichen?
Sind's goldige Garben? Sind's blutige Leichen?
O m�chte die Menschheit sich w�hlen ganz
Zum Ehrenkranz — den �hrenkranz!


Tut dein Herz dir Gottes kund,
Nimm ihn nicht aus fremdem Mund,
Bau sein Haus auf deinem Grund.


Was ich aus Trutz vollbracht,
Wuchs voll Pracht �ber Nacht
Und ward — verregnet.
Was ich aus Lieb' ges�et,
Keimte st�t, reifte sp�t
Und ist gesegnet.


Der opferfrohen G�te
Gelingt auch kaum viel mehr,
Als da� sie das Gem�t
Nicht �de l��t und leer.
Genie�er deiner Labe
Sind selten doch entz�ckt,
Nur da� gegebne Gabe
Dein eigenes Herz begl�ckt.


Auf alle Wiegen sollt' man's schreiben,
In alle S�rge sollt' man's schneiden:
Just so, wie's die Menschen treiben,
Just so m�ssen sie's auch leiden.


*

Was ist der Sinn und Endgewinn
Der gro�en irdischen Sendung?
Die K�nigin und die Bettlerin,
Sie haben die gleiche Endung.


�Wissen ist Macht!�
Wie schief gedacht!
Wissen ist wenig,
K�nnen ist K�nig!


Wie wenig an Ungew�hnlichkeit
Verherrlicht die weite Erde!
Das Genie nur ist Pers�nlichkeit,
Alles andere ist Herde.


Geh k�hl vor�ber an des Reichtums St�tte.
Der die Welt hat, ist �rmer,
Als der sie — gern h�tte.
Traue nicht den tr�genden Gaben,
Das Hoffen ist k�stlicher als das Haben.


In jedem Haus
Vor allem wert
Drei Dinge sind:
Eine starke Faust,
Ein warmer Herd,
Ein kleines Kind.


*

Bleibe, o Musensohn, eigen, wie die Natur dich gemacht hat,
Ziehe nicht fort mit dem Weltstrom des t�glichen Lebens;
Sonst geht es dir, wie dem starken, dem m�chtigen Bergflu�:
Sobald er dem Strom sich ergie�t, verliert er den Namen!


*

Nach innen leben,
Nach au�en weben,
Nach unten schauen,
Nach oben streben.


Ich sag' dir, armes V�gelein:
Der Liebling dieser Menschen sein
Ist schwerer Fehl, und wird bestraft
Mit lebenslanger Kerkerhaft.


O la�t das Denkmalsetzen gehen,
Bis letztes Wort gesprochen ist.
Ein Bild aus Erz kann erst entstehen,
Wenn das aus Ton zerbrochen ist.


Ich w�rde mich mit Leuten nie vers�hnen,
Die nicht dienen wollen und nicht herrschen k�nnen.


Wer noch die Menge nicht als Bestie kennt,
Der seh' einmal die blutigen Bahnen,
Die unsere Weltgeschichte trauernd nennt,
Er wird es ahnen.
Den Volksbefreier preist sie jubelnd heut,
Und morgen den Tyrannen.


Zur B�ndigung des P�bels, la�t mal sehen,
War h�llisch schwer des Teufels zu entraten.
Der Teufel kam auch billiger zu stehen
Als jetzt — die Million Soldaten.


Sei nie blo� Parlamentarier,
Sei schaffender Autokrat.
Worte sind Proletarier,
Und F�rstin ist die Tat.


In wichtigen Dingen indifferent,
Um nichtige schweifen und keifen,
Ein solches Geschlecht soll man — mordselement! —
Statt salben und t�ufen — ers�ufen.


Zur Gr�ndung von Vereinen
Sind die Deutschen stets bereit.
Nur f�r eines gr�nden sie keinen,
F�r — deutsche Einigkeit.


Feste feiern, Lieder singen,
Reden halten, Gl�ser klingen,
Spielen, sporten und flanieren,
Tanzen, flirten und charmieren —
Ist mit solchen guten netten
Dingen unser Volk zu retten?
— Arbeit, Arbeit ohne Ruh',
Taschen auf und F�uste zu!
Trotzig dem Geschicke stehen,
Oder — feig zugrunde gehen!


La� dich nicht ein mit der Kanaille,
Die dir auf irdischer Wander
Das Leben verdirbt,
Man setzt sich mit ihr
H�flich und klipp auseinander,
Indem man stirbt.


O nein, mein Freund, das will ich nicht,
Auf Menschenherzen ziel' ich nicht.
Mit Lust und Leiden spiel' ich nicht.
Viel lieber mit dem eiteln Tropf,
Dem aufgeblasenen hohlen Kopf,
Den nehm' ich manchmal gern beim Schopf.


In Fieberdurst lechz' ich nach k�hler Labe,
Nach einem Tropfen edler Rebengabe,
Ein Freund erhebt den Becher sch�umend voll
Und — trinkt auf mein Wohl!


Wenn du den Leuten �bles tust,
So h�ngen sie dich,
Oder im gro�en Gutes tust,
So kreuzigen sie dich;
Und wenn du ihnen gar nichts tust,
Verdrie�en sie dich.


Wenn dich die Leut' verdrie�en
Und Wehmut dein Herz beschleicht,
So tu ihnen rasch was Gutes,
Dann ist dir wieder leicht.

Wenn du dich selber verdrie�est,
Dein Herz ist lahm und wirr,
So wart' auf ein gro�es Leiden,
Das bringt dich wieder zu dir.


Wer heute Herr, ist morgen Knecht.
Wie Armut st�rkt, so Reichtum schw�cht.


*

Feinde zu verderben
Ist ein froher Ritt;
Um das Br�utchen werben
Ist ein banger Schritt;
Sterben, sterben, sterben
Ist ein' bittre Freud';
Erben, erben, erben
Ist ein s��es Leid.
S��es Leid, ich mag dich nicht,
Bittre Freud', ich klag' dich nicht,
Banger Schritt, ich wag' dich nicht,
Mit Menschenbr�dern schlag dich nicht.


Wen stets die G�te und die Freude flieht,
Der wird sich bald gealtert sehen.
Wer seine Stirne oft in Falten zieht,
Dem bleiben sie beizeiten stehen.


Ist dir dein Bett nicht recht,
So kannst du dir's besser richten,
Ist dir die Welt zu schlecht,
So magst du dir eine bessere dichten.


Idealismus allein
Ist weder gut noch klug.
Vom Realen das beste
Ist ideal genug.


Der siegfrohe Herr, der r�de Gesell,
Sie herrschen nach ihrer Weise;
Der Feldwebel, traun, der schreit den Befehl,
Der K�nig — der sagt ihn leise.


Ach, die Lyriker sind eigen,
Wenn sie nichts zu sagen finden,
M�ssen sie es laut verk�nden,
Da� — sie schweigen.


Im Leben es bunt zu treiben
Ist Brauch bei der Jugend;
Das Streben, gesund zu bleiben,
Ist auch eine Tugend.


Wie jagt der Mann nach fernsten Dingen
Und strebt und strebt ohn' Unterla�,
Doch nimmer wird das Ringen bringen,
Was einst er ohne M�h' besa�.


Alles Leben ist ein Wunder,
Alles Totsein ein Geheimnis.
Lebst du ewig, ist ein Weilchen
Grabesschlummer kein Vers�umnis.


Auf H�hen, wo die Sonne quillt
Aus Gottes Angesichte,
Hab' ich mein Herz mit Glut gef�llt
Und mein Aug' mit Lichte.
Nun find' ich mich talaus, talein
Zurecht auf dunkeln Stra�en
Und hoffe wieder stark zu sein
Zum Lieben und zum Hassen.


Wer dieser Erde Pracht und Macht,
Befreit und rein, verachten mag,
Dem wird zur Weihnacht jede Nacht
Und jeder Tag zum Ostertag.


Vater unser! diesen Ruf senden wir den Sternen zu.
Mutter unser! damit sinken m�de wir zur Erdenruh'.
Mutter unser! la� uns schlafen s�� an deiner warmen Brust,
Vater unser! weck uns wieder auf zu Licht und Himmelslust.
Eines in des andern Arme legt die Kindlein treu und weich.
Vater unser! Mutter unser! Zu uns komme euer Reich!


Als Kind hab' ich gespielt mit Scherben
Und bunte Steinchen froh geschichtet.
Als Mann hab' ich den Bau, den derben,
Des Lebenszieles aufgerichtet.
Und wenn nach K�mpfen und nach K�mmern
Der stolze Bau zugrunde fiele?
Dann werd' ich wieder Kind und spiele
Gar fr�hlich mit des Gl�ckes Tr�mmern.


Ihr spaltet Haare,
Ich kitte Steine,
Wer tut das Wahre
F�r die Gemeine?

Geistig Verfeinern
L�hmt alle St�rke,
Trennen, Zerkleinern
Gibt keine Werke.

Jedoch, das meine
Steht tausend Jahre,
Ich kitte Steine,
Ihr spaltet Haare.


Ihr me�t mich mit den Kleinen,
Da besteh' ich.
Ich me� mich mit den Gro�en,
Da vergeh' ich.
Aus der Tiefe aufgeschwungen,
Doch die H�he nicht errungen,
Soviel seh' ich.


Soll die j�ngste Literatur man lesen?
Trinken jungen Wein, eh er verjesen?
Wartet, bis es zehnmal sich gej�hrt hat,
Was dann �brig bleibt und sich gekl�rt hat.


Seit auf dem Sarg ich des redlichen Schusters
Den Lorbeer gesehen,
Fl�stert jeglicher Lorbeerkranz,
Den sie mir spenden:
Freund, du hast — Stiefel geschrieben!


Vor deiner Nasen
Soll ich Nesseln grasen;
Hinter deinem R�cken
Will ich Trauben pfl�cken,
Solltest um dich wenden,
Will ich' s rasch vollenden:
Und vor deiner Nasen
Wieder Nesseln grasen.


Schwarz-rot-gold immerdar!
Schwarz ist ihr Augenpaar,
Rot ist ihr s��er Mund,
Gold ist ihr Haar!


Ich bat das sch�ne Weib um einen Ku�,
Es hat versagt.
Ich zielt' nach meiner armen Brust den Schu�,
Er hat versagt.
Ich dachte, was das erstemal nicht wird,
Ist blo� vertagt.
Und war, als da� ich's noch einmal probiert,
Viel zu verzagt.


Das Weib ist eine Nu�,
Die man aufbei�en mu�,
Dem Mann Gott genad,
Der keine Z�hne mehr hat!


Das Schwert will nicht geschossen,
Es will geschliffen sein.
Das Lied will nicht verschlossen,
Es will gepfiffen sein.

Der Pfeil will nicht geschliffen,
Vielmehr geschossen sein.
Die Welt will nicht begriffen,
Sie will genossen sein.


Zu Stra�burg trinkt man Schlechtesten und Besten,
Zu Danzig bin ich n�chtern nie geworden.
Getrunken wird im Osten und im Westen,
Gesoffen wird im S�den und im Norden.
Der Deutsche schwingt sich nicht mehr in die Sph�re
Der hohen Musen Thalia, Urania;
Ein goldner Becher kreist vom Fels zum Meere,
Und im Becher badet Frau Germania.


Wohlan, wer einstens dr�ute
Und nur den Waffen traute,
Sich selbst als Mensch nicht scheute,
Mit Trotz auf jeden schaute,
Und seiner Ehre Beute
Auf S�belschneiden baute.

Doch Gassenbub', wer heute
Aus Vorwitz um sich haute.
— Ich schlage nicht die Leute,
Ich schlage nur die Laute.


*

Heute pocht sein Herze metrisch,
Heute klingelt seine Zungen,
Heute tanzen alle Musen
Um den ruhmesdurstigen Jungen.
Heute steigt er zum Parnasse,
Heute, glaubt er, gl�ckt es sicher.
Sieh, da drehn sie ihm die Nase
Und entfliehen mit Gekicher.


Manches Genie
Ist vern�nftig nie,
Immer Genie.
In Geistesbeschwerden
Ruft's ach und weh aus,
F�hlt sich fremd auf Erden
Und daheim — im Kaffeehaus.


In einem Eisenbahngela�
Ein altes, stilles M�nnlein sa�.
Und neben ihm zwei schwarze Herren,
Die wollten flei�ig ihn bekehren,
Mit feinem Witz, mit leisem Hohn,
Und dann mit dringlichem Sermon;
Gestanden es auch endlich ein,
Da� sie — schon um den Heiligenschein —
Von der Gesellschaft Jesu sei'n.
�Von der Gesellschaft Jesu,� fragt
Der Alte, dem das nicht behagt,
�Doch von der ersten, ihr Gesch�tzten,
Oder etwa von der letzten?�
�Wieso?� darauf die klugen Herrn.
Der Alte, der erkl�rt sich gern:
�Nun, Ochs und Esel oder Sch�chern,
Den welchen m�gt nach Art und F�chern
Ihr gern euch f�glich zugesellen?�
— Und was geschah? Sich zu empfehlen
Beeilten sich die beiden schnelle,
Schon bei der n�chsten Haltestelle.

Kecklich mit dem Schelm zu spa�en
Sollten Schelme bleiben lassen.


*

Siehe, Siziliens s�dliche Sonne
Scheint sch�n!
So strahlt sie, Schnee schmelzend, seit Sommern.
Sentimentale Seelen sind selig,
Sehen sie solcher Sonne schweren Schaden?
Segenslos sengt sie s�mtliche Saaten,
Schadet schm�chtigen Setzlingen sehr,
Selbst starken, strotzenden St�mmen.
Schmachtende S�nger — sonst singend —
Siechen, sinken, schreien sterbend:
Schreckliche Sonne!

�Wieder ist ein Jahr verflossen
In das Meer der Ewigkeit!�
Also dichten Dichterlinge
Jedes Jahr zur selben Zeit.

Doch dem Geist im Setzerkasten
Ward das Sp��chen endlich fade,
Heimlich tat er in der Lade
Nach den falschen Staben tasten.

�Wieder ist ein Meer verflossen
In das Jahr der Ewigkeit.� —
Ob des niedertr�chtigen Wichts
Hat der Dichter sich erschossen,
Doch die Leser — merkten nichts.


Wie die Welt verschieden richtet,
Habt ihr's schon einmal erwogen?
L�gen wir, so hei�t's gedichtet,
Dichtet ihr, so hei�t's gelogen.

Einladung peter reb wer ist das

H�lle

Einladung peter reb wer ist das

Eines S�nders Reuelieder.

I.

Die s��este von allen meinen S�nden,
Die hab' ich, sch�nes Kind, mit dir begangen;
Die h�rteste von allen harten Strafen,
Die hab' ich, b�ses Weib, um dich empfangen.

Geblendet von der Sch�nheit deines Leibes,
Und dann verzehrt von deiner Liebe Gluten,
So starb ich hin und lie� den Geist verl�schen,
Und lie� in Seligkeit das Herz verbluten.

Der J�ngling starb, das Weib gebar den Mann
Zu neuer Sehnsucht und zu neuer Lust,
Doch fand er keine mehr, so s��en Wehs,
Als jenes Sterben war an deiner Brust.

Und hei� durchw�hl' ich alle Lebenstiefen,
Den Funken Gl�cks noch einmal zu ergr�nden,
Und b��' mit ewig unerf�llter Sehnsucht
Die s��este von allen meinen S�nden.

II.

Ach, da� ich den ersten reinen
Engelfrommen Ku� im Leben
Einem M�dchen hab' gegeben,
Schuldbefleckt, und nicht dem meinen!

Was soll ich dem Br�utchen sagen,
Wenn es schuldlos, reingesittet
Um den ersten Ku� mich bittet,
Den ich schon zu Grab getragen!

Ach, ich will mit meinen Lippen
Nun den scharfen Dornstrauch k�ssen,
Um das giftige Blut zu b��en,
— Dann erst an den ihren nippen.

III.

Ich fand in dieser Nacht dein Bette leer.
— �Beim kranken Kinde h�ttest du gewacht.�
Ich hab' gelobt dir Liebe bis zum Tod;
Mein Herz, das starb in dieser Nacht.

Die Stunden, da das Kind allein verschmacht,
Hat sie bei einem fremden Mann verbracht.
Ich hab' gelobt ihr Liebe bis zum Tod;
Mein Herz, das starb in dieser Nacht.

Ein S�rglein f�r mein Herz und f�r mein Kind.
Und in der Jasminlaub' ein gl�cklich Paar!
Als Gott, der liebe Herr, das Weib erschuf,
Ob er wohl auch bei Troste war?

Einladung peter reb wer ist das

Herr Graf, du hast mich lieb gehabt.

Herr Graf, du hast mich lieb gehabt,
Das arme Bauernkind,
Und dort, wo junge Dirnen auch
Von altem Adel sind.

Ich war dein lieber s��er Schatz,
Und du mein trauter Franz,
Jetzt tr�gst du deine goldne Kron'
Und ich den Dornenkranz.

Herr Graf, du hast mich lieb gehabt,
Wir hatten zwei ein Bett.
Wenn ich von deinen Hunden jetzt
Den Bretterkobel h�tt'!

Du hast der K�che zwei und drei,
Der Kellermeister vier;
Wer reicht die harte Krume Brot,
Den Wassertrofen mir?

O Herr, du hast mich lieb gehabt,
Und unser Kind verschmacht,
Der Vater f�hrt ins hohe Schlo�,
Die Mutter in den Schacht.

Wenn einst sich auf die Gr�ber tun,
Die Schl�sser st�rzen ein,
Dann wird, du stolzer Br�utigam,
Wohl unsre Hochzeit sein?

Einladung peter reb wer ist das

Neuer Sang mit altem Klang.

Ich wei� ein Lied zu singen
Von einer sch�nen Maid,
Die hat ein wei�es Hemde
Und g�ldenes Geschmeid.
Das g�ldene Geschmeide,
Das tat mir nichts zuleide.
Das Hemde war so lind.

Ich such' am linden Hemde
Da� ich den Herzschlag find',
Dann sto�' ich in den Busen
Das Messer ihr geschwind.
Der harte Stahl tat klingen,
Das hei�e Blut tat springen
Mir in das Angesicht.

Dann beicht' ich meine S�nden
Und gehe zum Gericht,
Um meinen Lohn zu finden
Auf hohem Blutger�st.
Vom Leben will ich scheiden,
Statt Liebespein zu leiden
Ob einer falschen Maid.

Einladung peter reb wer ist das

Ein Streitgesang.

Die gr��te Schmach, die je mir werden kann,
Vermaledeit sei sie, tut der mir an,
Der von mir sagt, ich h�tte keinen Feind.
So kl�glich arm, zu haben keinen Feind!
Hat je gelebt so arm ein braver Mann?

Ich hasse keine Seele. Denn mir weiht
Den Erdensohn das allgemeine Leid.
Doch, alles Schlechte, Falsche, was da baut
An diesem Leid, ich hass' es tief und laut.
Um eitel Liebe buhl' ich nicht, ist sie
Durch fremden Schw�chen huldigende List
Zu wohlfeil mir auf jedem Markt zu haben.
An hei�em Ha� der Schlechten mich zu laben
Ist meine Lust. Es m�ssen alle, alle
Die Schurken, Schleicher mich mit bittrer Galle,
Die Wichte mich mit giftigem Hohn begeifern,
Die Finsterlinge meiner fluchend eifern,
Die Knechte fliehen mich, die frevlen Herren,
Die hochmutsw�tigen, mir Krieg erkl�ren.
Denn was ich will: die Menschheit neu
Verj�ngt zu sehn, und sich getreu.
Dem Menschen nicht, dem Laster k�nd' ich Krieg,
Und sollt es selbst im eigenen Busen sein:
Der ewige Herr im Himmel, der ist mein.
Mein auch der Streit — und sein der Sieg.

Wenn Gott mich fragt am Tage des Gerichts:
Wo sind sie, die dich lieben? — sag' ich nichts.
Doch zeig' ich zum Ersatz ihm, die mich hassen.
Und bitt' ihn um die Pr�fung des Gewichts.
Ich hoff', er wird es gelten lassen.

Einladung peter reb wer ist das

Gott und Volk geh�rt zusammen.

Eurer Fl�che Blitzesstrahlen
Schlendre ich zur�ck auf euch,
Foder' Rechenschaft von allen,
Die gef�hrden Gottes Reich.
Pfaffen, die sich dr�ngen zwischen
Gott und Menschheit, sie zu trennen,
Die hier f�lschen und dort fischen,
Ihnen will ich Wahrheit nennen:
Gott und Volk geh�rt zusammen,
Heut und alle Tage, Amen.

Und auch jene Pharis�er,
Die mit ihrem flachen Wissen
Spielen sich auf gro�e Seher
Und den Himmel wollen schlie�en,
Die dem Volke frech vernichten
Seinen Gott und seine Seele —
Weltgeschichte wird sie richten
Und es zeigen grausig helle:
Gott und Volk geh�rt zusammen,
Heut und alle Tage, Amen.

Einladung peter reb wer ist das

An die Naturalisten.

Geister dieser Zeit, wer soll verstehen
Euch nach menschlicher Vernunft Gesetzen?
Pessimistisch ha�t ihr dieses Leben,
Will jedoch die Kunst ein sch�nres schaffen,
Hei, wie ihr sie geifernd gleich verl�stert!
Das, was aus dem Leben ihr verw�nscht,
M�chtet in der Kunst ihr wiederfinden,
Nur nichts Froheres, um Gotteswillen,
Nichts, was unsre Seele k�nnt erfreuen,
Denn die reine Freude soll verp�nt sein;
Nichts, was Lieb' und Hoffnung k�nnte wecken
Zu der Menschheit. Und erst Ideale!
Ideale hat nur der Philister.
Sonst ist Kunst auf lichten H�hn geschritten,
Heiter reigend um die ernstre Schwester
Religion. Sonst hat sie in Erz und Marmor
Mit des Lieds erhabnen Weihekl�ngen
Unsere Helden zur Unsterblichkeit geleitet,
Unseren ungezognen Leidenschaften
Ma�voll edlere Gestalt gegeben,
Und im Spiel ein Gottesreich gestiftet,
Munter Schnippchen schlagend der Materie.
Und dies lichte Reich wollt ihr vernichten?
Just den g�ttlichsten der Sinne ihr verl�schen?

Phantasie! Wozu denn ward sie euch?
Wollt ihr schon verst�mmeln euer Wesen:
Raubt das Aug', das Ohr, die Sprache euch,
Nicht jedoch die Kraft, die aus dem Staub uns hebt.
Frei nach allen Keimen soll entwickeln
Sich der kleine Mensch. Schildert, Realisten,
Genial den Kot, die feuchte F�ulnis,
W�hlt und schwelgt darin, Naturalisten,
Nach Belieben; auch nach dieser Seite
Mu� ausleben sich die Menschheit.
D�ngt den Baum, auf da� er wachse, gr�ne.
Warum ihn verspotten, wenn er bl�ht?

Menschenbaum braucht Erdreich nicht allein,
Auch Sonnenschein. Und ohne �ppig Bl�hen
Keine Frucht. Die Jugend sei gepriesen
Mit ihrem heitern, hoffnungsfrischen Herzen! —
Gern sei euch der W�rmer Reich gelassen,
Achtet, wie sie kriechen, bohren, pissen,
Schildert, bitten wir, nur recht dramatisch
Und genau, man will ja alles wissen.
Uns doch sei geg�nnt, als Schmetterlinge
Hoch die sonnigen Bl�ten zu umgaukeln,
Dieses Sein mit Phantasie zu schm�cken,
Und mit freier Seel' die Totengr�ber,
Die aus Knochen Kunstgebilde machen,
Manchesmal ein wenig auszulachen.

Einladung peter reb wer ist das

Leute gibt es allerlei.

Leute gibt es allerlei
Auf der weiten Gotteswelt.
Wem die Sache nicht gef�llt,
Wer da ausmarschiert, um jeden,
So nicht sein ist, zu befehden,
Der wird nimmermehr auf Erden
Mit der Fehde fertig werden.
Juden, Slaven, Atheisten,
Welsche, Philosophen, Christen,
Japanesen, Deutsche, Heiden,
Und wie noch die Massen scheiden,
Kasten, Sekten, Nationen,
Die in Gottes Licht sich sonnen,
Alles rollet hin und her,
Wie der Wellenschwall im Meer.
Wie die W�sser und die Winde,
St�rmisch hier, und da gelinde,
Ewig um den Erdball kreisen,
So in den Naturgeleisen
Wogt die Menschheit hin und wieder;
Schranken, die du heute aufstellst,
Brechen morgen krachend nieder.
G�ter, die durch Krieg errungen,
Frieden, so durch Krieg erzwungen,
Reifen neuerdings die Saaten
Aus zu neuen Schreckenstaten.
Nicht einander jagen, schlagen,
Sondern mit Geduld ertragen
Nach dem Rate der Natur,
Ist das Omega und Alpha
Aller Bildung und Kultur.
Wer da ausmarschiert, um jeden
Fremdgesinnten zu befehden,
Der wird nimmermehr auf Erden
Mit der Fehde fertig werden.
W�r' der letzte Feind zertreten,
M��te er sich selber t�ten
Als den Rest in dem Planeten.

Einladung peter reb wer ist das

Der Schwindel an das Publikum.

Von allen R�dern unserer Zeit,
In Werkstatt und auf Eisenbahn,
Steht als Regiererin der Welt
Das Gl�cksrad obenan.

Das braucht man nicht zu treten erst
Das dreht sich selber um,
Ich kann es dir empfehlen sehr,
Verehrtes Publikum.

Pack an, pack an, ist morgen leicht
Die halbe Welt schon dein,
Und bist du klug, mein guter Freund,
Wird's bald die ganze sein.

Ei, komm doch, ich verspreche dir
Die stolzesten Pal�ste,
Mit Viergespann, Lakaien d'ran,
Und k�nigliche Feste.

Der Bacchus wird als Portier
Die G�ste nicht verscheuchen,
Die Venus macht im Haus Honneurs,
Ist huldvoll ohnegleichen.

Mit Aktien und Lotterie
Mu�t du dein Gl�ck beginnen;
Verdienen ist philisterhaft,
Doch vornehm ist gewinnen.

Da ruht man auf dem Sofa aus
Und schmaucht die feinsten Zigarren,
Und l��t f�r sich den �P�bel�, traun,
H�bsch arbeiten und sparen.

Ei, was Gewissen, Ideal!
Das Leben ist ein Spielchen,
Und hochperzentige Wertcoupons
Sind unser h�chstes Zielchen.

Was Arbeit, Narr, das Gl�cksrad her,
Das dreht sich selber um,
Ich kann es dir empfehlen sehr,
Verehrtes Publikum!

Einladung peter reb wer ist das

Der Besessene.

Mir graut, ich bin besessen,
Besessen von dem Gelde hier,
Mein Schaffen, selbst mein Sinnen,
Mein Tr�umen wird zu Gelde mir.
Was meine Hand ber�hret,
Wird m�rchenhaft zu Gelde mir,
Die Sehnsucht meines Herzens
Wird eingel�st mit Gelde mir.
Ich d�rst' nach Lieb' und Freundschaft,
Nach Mut, nach Frohsinn, Ehr' und Ruhm,
Mein hei�er Drang nach Tugend,
Er setzt sich schn�d in Gelde um,
Vor meiner T�re wimmern, ach,
Die Hungernden und Armen,
Und ich bin nicht imstande, ach,
Mich ihrer zu erbarmen.
O Br�der, liebe Br�der,
Wie teil' ich euch von �berflu�,
Da ich doch selber mitten
Im schn�den Gelde darben mu�.
Das Geld als Segen Gottes,
Das habe nie besessen ich,
Doch bin von schlechtem Mammon
Seit Jahr und Tag besessen ich.
Und weil vor dem Verlieren
In Angst und Sorg' ich beben mu�,
So hab' ich Not und Elend
Vom Geld, solang ich leben mu�.
Und wenn ich's einst verlassen soll,
Wird doppelt hart das Sterben,
Und schm�hen einen Geizhals mich
Die tief verha�ten Erben. —
O grauenhaftes Schicksal, du,
Den Mammon zu verfluchen,
Und ihn mit Hungers Hast und Gier
Doch immer m�ssen suchen.
Dem Armen das Verschmachten
F�r seine Seele frommen mu�,
Dieweil die meine j�mmerlich
Im goldnen Bann verkommen mu�.
O Gott, wie wird das enden noch,
Was soll mich �rmsten laben,
Wenn ich den goldnen Becher leer
In lahmer Hand werd' haben!
Noch einmal m�cht' f�r G�ttliches
Auf Erden ich erwarmen.
Erl�se von den Banden mich,
Erbarmen, Herr, Erbarmen!

Einladung peter reb wer ist das

Der Reiche.

Ach, wir armen Reichen werden
Oft der L�sterzungen Beute!
Und wir sind, bei Licht betrachtet,
Doch die allerbesten Leute.

Was! ich nicht getreu der Pflicht?
Hab' geschworen, reich zu werden;
Schuft, der seinen Eidschwur bricht
Und verachtet Gott auf Erden!

Was! ich h�tt' nicht Religion?
Gott ist auf die Welt gekommen,
Glaub' ich fromm, und hat im Gold
Irdisch Wesen angenommen.

Was! ich hielt' auf Ehre nicht?
Darum brauch' ich Geld in Haufen,
Da� ich, wo die Waare feil,
Auf dem Markt kann Ehre kaufen.

Also ist es lustig leben!
Meine Sch�den zu verh�llen
Eilt der eine, und der andre
Meine W�nsche zu erf�llen.

Hei, wie ist's doch sch�n auf Erden!
Wo man alles kann erwerben. —
Einer nur l��t lang sich suchen,
Einer, der f�r mich will sterben.

Einladung peter reb wer ist das

Der �bermensch.

Da sitzt ein armer S�nder
Auf einer harten Bank,
Wie Rosen bl�hn die Wangen
Des J�nglings, stark und schlank.

Ein freies Leben f�hrte
Der junge Nimmersatt,
Er tat zwar nichts aus Liebe,
Doch liebte er die Tat.

Er hat geraubt, gemordet,
Sonst Unheil viel getan,
Ein Berg von Missetaten
Begr�bt den jungen Mann.

Ein Meer von hei�en Tr�nen
Ist �ber ihn geflossen,
Und wo sein Fu� gewandelt,
Kann keine Blume sprossen.

Nun steht er vor den Richtern
In aller Ruhe da.
Man fragt: �Hast du's begangen?�
Er sagt gelassen: �Ja.�

Er weint nicht und er lacht nicht.
Und einer, der noch glaubt,
Fragt: Ob er nicht bereue?
Er sch�ttelt k�hl das Haupt.

Man f�hrt herein die Mutter,
Der er den Sohn erschlagen,
Sie stummt und starrt ins Leere,
Kann nimmer weinen, klagen.

Man f�hrt herbei die Schwestern,
Die nach dem Bruder schrein;
Man tr�gt den zarten S�ugling,
Den mutterlosen, herein.

Der J�ngling, kalten Auges
Blickt er die Opfer an,
Als fragte er: Was weiter?
Ihr seht, ich hab's getan.

Nur einmal strahlt sein Auge,
Das kalte Auge, licht,
Als die Gerichtsverhandlung
Der Abend unterbricht.

Wohlan, jetzt kommt das S�pplein
Und dann der gute Schlummer,
Er schl�ft die sieben Stunden,
Ohn allen Gram und Kummer.

Die Qualen unsrer Seele,
Dir sind sie nicht bewu�t,
Beneidenswertes Untier
Mit deiner hohlen Brust.

Der Erde hei�e Herzglut,
Sie kann dich nicht erreichen,
Des Lebens wilde Schmerzflut
Dich nimmermehr erweichen.

Das wilde G'jaid der Not,
Das um den Erdball hetzet,
An dem sich jedes Herz
Langsam zum Tod verletzet,

Du bist davor gefeit.
Das St�hnen in der Brust
Des N�chsten ist dir, traun,
Erg�tzlichkeit und Lust.

Dich bindet keine Sitte
Und keine Menschlichkeit.
Immun bist gegen Liebe,
Immun auch gegen Leid.

Dein Sittenspr�chlein lautet:
's gibt weder Gut noch Schlecht.
Wer siegt, das ist der Herrscher,
Wer stark ist, der hat recht. —

Des andern Tags die Richter
Er�rtern das Gesetz;
Dich langweilt �dieses �de
Und m��ige Geschw�tz�.

Von Gut und B�se jenseits
Bist du durch nichts beenget,
Kein Mitleid, kein Gewissen
Je dein Gem�t bedr�nget.

Die Macht war deine Gottheit. —
Nun hat sie sich gewandt,
Der St�rkre hat den Schw�chern
Vor das Gericht gebannt.

Wirst du es auch nicht sp�ren,
Du eisenharter Mann,
Wenn sie an dir vollf�hren,
Was andern du getan?

Vielleicht kommt doch zum Vorschein
Bei dir ein bi�chen Herz,
Wenn du dich hebst das erstemal
Im Leben — himmelw�rts.

Im Saale auf die Richter
Das Volk mit Bangen harrt.
Der Knab' schaut in die Runde
Und streicht den jungen Bart.

Es will ihn fast befremden,
Da� jetzt die Frauen weinen
Und bangen, als die Richter
Zum Urteilsspruch erscheinen.

Nun wird es dumpf und schw�l
Als wie in einem Grab.
Der Richter hebt sich hoch —
Tritt vor — und bricht den Stab.

�Zum Tod!� haucht es, �zum Tode!�
Dann alles stumpf und stumm. —
Der M�rder blickt mit Staunen:
�Zum Tode? — Wen? — Warum?

Zum Tode mich?!� er ruft's,
�Zum Tode durch das Str�ngen?
Der einzige starke Mensch
— Und wollen ihn jetzt h�ngen!�

Einladung peter reb wer ist das

Die Dichter und die Leute.

Wir s�en Samen,
Es wachst nix.
Wir schreiben Dramen,
Es wirkt nix.
Wir erz�hlen Geschichten,
Es tut nix.

Wir dichten Gedichten,
Es hilft nix.
Wir sprechen Spr�che,
Es nutzt nix.
Wir fluchen Fl�che,
Es schad't nix.

Einladung peter reb wer ist das

Unterricht f�r moderne Poeten.

Dichter, wenn du f�r die Leute
Dichten willst, so sei gescheute,
Baue, sollst du etwas gelten,
Ihnen pappendeckne Welten,
Helden, die mit Spagatschn�ren
H�bsch sind durch den Plan zu f�hren.
Dichte G�rten, wo die Grillen
Statt zu zirpen Fl�ten spielen.
Und zur sch�nen Augenweide
Dichte Rosen fein aus Seide,
Da� sie duften, Herr Verfasser,
Dichte Tau aus K�lnerwasser.
Mit Magie und Zauberst�cken
Magst du ihren Kopf ber�cken.
Lorbeerkranz wird zwar nicht echt sein,
Doch aus Gold wird er dir recht sein. —
Eins nur, la� die Leute schauen
Nie in deines Herzens Auen.
Deines Gartens sch�nste Bl�te,
Holde Rosen im Gem�te
W�rden sie auf Graswert messen
Und mit plumpen Schnauzen fressen.

Einladung peter reb wer ist das

Des S�ngers Verzweiflung.

W�hrend eines blutigen Krieges.

Am erstbesten Eichbaum zerschlag' ich die Leier! —
Zerberste, zerschelle in schn�de Scherben,
St�hne, schrille im Sterben zum letztenmal falschen Gesang! —

Da sangen die Saiten
Von gr�nender Erde! —
Rot mu� sie sein, von Menschenblut rot sein!
Schie�t und stecht und schlaget sie nieder
Die Menschen, die elenden, wo ihr sie findet!
Auf furchigen Feldern,
Bei goldenen Garben,
Heiteren Herzens im Sch�ferhaine;
In brausender Werkstatt voll regen Flei�es,
Auf rollenden R�dern,
Auf wogenden Wellen in Handel und Wandel;
Auch zwischen den W�nden der Schule, des Wissens,
Im Tempel der g�ttlichen Kunst, ergl�hend
Im Sch�nen und Wahren.
Wo ihr sie findet, trotzig sich freuend, die Menschen,
Schie�t und stecht und schlaget sie nieder!

Was soll sie, die flackernde Flamme
Am h�uslichen Herde?
Befreit sie und pflanzt die lebendigen Fahnen
Auf T�rme und D�cher,
Auf prangende Zinnen stolzer Pal�ste!
Was lohet und leuchtet entfachet zu Lunten,
Gebilde der Menschen schmelzt ein in den Gluttopf.

Da sangen die Saiten
Von blauem Himmel voll Sonnen und Sterne!
Rot mu� er sein, der herrliche Himmel mu� rot sein!
Tauchet die Pinsel in brennende St�dte
Malet mit lohen Gluten den Himmel;
W�lbet mit Wolken des wogenden Rauches
Den Flammenofen �ber der Erde,
Da� keine der sengenden Sonnen, der stechenden Sterne
Keiner uns tr�be das Schauspiel!

Da sangen die Saiten
Von rosigem Antlitz der Jugend.
Sie sangen von Liebe im Herzen, von Lust in der Brust wohl,
Von trautester Treue, bis einstmals der Tod trennt. —
Fehde den lugvollen, trugvollen, glei�enden Saiten!
Im Herzen ist Ha�.
In der Brust brausen Br�nde!
O rei�t auseinander die liebetr�umenden Leben.

Das Weib mag weinen und welken,
Der Mann mu� erbleichen — und brechen die Liebe.
Rei�et den Sohn vom sehnenden Herzen der Mutter,
Einsam sollen sie sterben und starrenden Auges verwesen!

Ha� dem Guten, dem g�ttlich Gerechten,
Ha� dem Hohen und Holden!
Im Herzen ist Ha�,
Entfachet zur flammenden Tat ihn:
Die Lebenden t�tet, die Toten r�chet,
Da� ewige Rache die Menschheit richte! —

Da sangen die Saiten
Von Leben und Liebe,
Von Friede und Freude,
Von wahrer, erhabener Menschenvollendung!

— — — — — — — — — — — — — —

Am erstbesten Eichbaum zerschlag' ich die Leier!

Einladung peter reb wer ist das

Eine Stimme in der W�ste.

Es mu�t' ein wildes Schlachten kommen,
Du, Welt, vertr�gst den Frieden nicht,
Du schreist nach ihm, und naht er sch�chtern,
So schl�gst du ihm ins Angesicht.

Ich sah noch keinen Tag erstehen,
Der nicht entfacht vom Reinen war,
Und keine Sonne sah ich sinken,
Die tr�b nicht vom Gemeinen war.

O dummes, bettelhaftes Prahlen
Mit deines Fortschritts gro�en Siegen,
Wenn unter den brutalen F��en
Zermalmt der Seele Sch�tze liegen.

Zermalmt ist mit den G�tzenbildern
Auch Jovis hehre Lichtgestalt,
Und deine neuen Lichter leuchten,
So wie der F�ulnis Phosphor strahlt.

Du wei�t so viel und bist nicht weise,
O sage, Welt, ob dir denn wohl ist
Bei deiner krausen Hochkultur, die
Au�en bunt und innen hohl ist?

Den Hexentanz des Lebens tanzt
Die Kunst getreulich mit; die Taube
Entsank den reinen Himmelsh�hen
Und flattert halbbet�ubt im Staube.

Die G�te und die Menschenw�rde,
In hei�en K�mpfen dir errungen,
Ist fremd geworden deinem Herzen,
Ein Schmuck nur wortelustiger Zungen.

O, nichts vom vorigen Jahrhundert
Hast du dir, Welt, gemacht zu Nutzen,
Als blo� die Kunst, mit frechem Flunker
All deine Torheit aufzuputzen.

Die graugelockte Weisheit schweiget,
Die unerfahrne Jugend spricht;
Besiegt, ruft sie, sind Elemente!
— Die Leidenschaften sind es nicht.

Von Hohn und Geifer der Parteien
Seh' ich mein Vaterland beflecket,
Die F�hrer blind und taumelnd, bis sie
Ein grauses Menetekel wecket.

Dann mitten in der wilden Drangsal
Wird m�nniglich die Welt verfluchen,
Doch ringend mit den Nachtd�monen
Den Flug in lichtere H�hn versuchen.

Das stete Gl�ck macht S�nder, Toren,
Und kleines Unheil Weltverh�hner.
Die ma�los schwere Not allein ist
Der gro�e S�hner und Vers�hner.

Einladung peter reb wer ist das

St�ndchen.

In einer Winternacht
Hab' ich dies Lied erdacht,
Es sei als Minnesang
Der Mitwelt dargebracht. —
Ihr Menschen seid nicht wert,
Da� man euch liebt und ehrt,
Da� man sein Herzblut gibt
F�r das, was ihr begehrt,
Denn euer Wunsch ist Wahn,
Und schief ist eure Bahn,
Und jeden steinigt ihr,
Der euch ein Gut gewann.
Der euch ein Gut gewann,
Und euch ein Heil ersann;
Und es geschieht ihm recht,
Denn er hat schlecht getan.
Wer eure Laster sch�rt
Und euch zum Abgrund f�hrt,
Dem euer sch�ndendes
Und falsches Lob geb�hrt.
F�r dies Geschlecht des Kain
Kann Abscheu nur allein,
Statt Lieb' und Opferlust,
Die rechte Gabe sein.

Einladung peter reb wer ist das

Kr�ftigung.

Was ich suchte, konnt' ich lang' nicht finden,
Was ich liebte, tat zu schnell entschwinden,
Was ich ha�te, wollt' mich �berwinden.

Doch, was linde Lieb' nicht mochte wagen,
Da� hat droher Trotz zur�ckgeschlagen,
Und der Kampf hat mich zur Kraft getragen.

Einladung peter reb wer ist das

Gen Himmel hinauf.

Die Menschen bauen, die Menschen zerst�ren,
Sie lieben, umarmen und schlagen sich tot;
Sie schw�rmen von Sch�nheit, Tugend und Ehren,
Sie klimmen hinan mit gro�er Not.
Doch sind sie oben nahe dem Ziele,
So stirbt der Drang, es kehrt sich der Wille —
Sie st�rzen sich wieder hinab in den Kot.
Das ist der Geschichte ewiger Lauf,
Wir k�nnen's nicht wenden,
Nicht �ndern und enden,
Unsre Bestimmung ist ewiges Ringen
Gen Himmel hinauf.

Einladung peter reb wer ist das

Anklage.

Wenn die wilden Wetter schlagen
Und die giftigen Seuchen toben,
Welch ein grauses Heulen, Klagen,
An den hohen Himmel oben!

Gro�er Gott, f�r solche Armen
H�tt' ich wahrlich kein Erbarmen.
Hemmest du die b�sen Wetter
Und die giftgeschwellten Seuchen,
Machen sie mit Kriegsgeschmetter
Aus sich selber tausend Leichen.

Einladung peter reb wer ist das

F�rsprache.

Doch, was auf Erden keimt,
O la� es reifen,
Und was im Menschen ruht,
Das la� erstehn.
O Gott, la� dieses irrende,
Nach deinen H�hen ringende,
Dies arme, herrliche Geschlecht
Nicht untergehn!

Einladung peter reb wer ist das

Dem Dichter.

Mein S�nger, la�' den Widerpart
Und sing' ein lustig Liedel,
Und lade sie zur Himmelfahrt
Mit einer hellen Fiedel.

Es ruft den einen zwar der Herr
Mit dumpfem Donnerkrachen,
Den andern lockt er noch vielmehr
Mit heiterem Sonnenlachen.

Der eine folgt den Elegie'n,
Der andre frohen Stanzen;
Man kann wohl in den Himmel knien
Man kann auch hinein tanzen.

Einladung peter reb wer ist das

Himmel

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Die Gottsucher.

Unendlich der Raum,
Unendlich die Zeit,
Kein Ziel und Halt
In Ewigkeit.
Die Kinder des Leides, sie sehnen und rufen,
Sie irren und zweifeln in Nacht und Not
Und suchen nach Gott.

Sie suchen im Buchstaben,
Sie suchen im Bild,
Sie beten und bluten,
Sie streiten wild,
Entz�nden die Scheiter zur lodernden Fackel,
Sie suchen im Kelch und suchen im Brot:
�Wo bist du, Gott?�

Sie suchen im Leben,
Sie suchen in Kunst,
Sie suchen in Gr�beln
Und Liebesbrunst,
Sie suchen im d�steren Schatten der Tempel,
Sie rufen in der Freiheit Morgenrot:
�Wo bist du, Gott?�

Die Armen, sie wandern
Am Pilgerstab,
Die Weisen, sie suchen
Die Himmel ab,
Sie suchen im schuldlosen Kindesherzen,
Und fragen mit Grauen den starren Tod:
�Wo bist du, Gott?�

Und sieh, im Suchen
Und hei�en Streit
Steht immer der Herr
An ihrer Seit',
Und klopft ihnen l�chelnd wohl auf die Achsel:
�Ihr Kinder, schaut euch doch einmal um!
Seid nicht so dumm.�

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Willst du jene H�h' erreichen ...

Willst du jene H�h' erreichen,
Wo im Schatten k�hler Eichen
S�ndenlos die Helden stehn:
La� dich nicht von Lust ber�cken,
La� dich nicht vom Weib umstricken,
Oder du mu�t untergehn.
W�hne nicht, das Blut zu d�mmen,
Blut entstr�mt gleich andern Str�men
Von der H�h' ins tiefe Tal.
Willst du aufw�rts, mu�t dich klammen
An des Geistes reine Flammen,
Streben nach dem Ideal.

Einladung peter reb wer ist das

Wie keimt dein Geschick.

Wie keimt dein Geschick
Dir, Mensch, in der Brust?
Aus dem Lichte das Gl�ck,
Aus dem Dunkel die Lust.

Wenn pl�tzlich ein Blitz
Das Dunkel erhellt,
Bist du in Besitz
Von Gott und Welt.

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Stimmung.

Das Sch�nste, was im Innern ich empfunden,
Das ist so rein und zart, l��t sich kaum denken,
Und will ich mich im Sinnen, traun, versenken,
So ist mir das Gef�hlte schn�d verschwunden.

Und was es ist, das mir so zart entsprossen?
Ich wei� es nicht und kann es nicht enth�llen;
Der Seele reinster Teil nur kann es f�hlen,
Und tief in meinem Herzen liegt's verschlossen.

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Ist der Mensch nicht wie die Schwalbe?

*

Ist der Mensch nicht wie die Schwalbe? —
Mit dem Lenze fliegt er an
Und verjubelt einen Fr�hling;
— Hei�er Sommer qu�lt den Mann.
Wie die Schwalbe an dem Neste,
Baut er flink an seinem Gl�ck,
Mu� um seine Reiser, Bl�tter
Ringen mit dem Mi�geschick. —
Leise kommt der Herbst geschlichen;
Von des Lebens reifem Baum
Rei�t der Sturm die Frucht des Schaffens,
Und der Mensch erwacht vom Traum.
Sieh, am Scheitel seines Hauptes
Wird es wei� — der erste Schnee;
Matt und d�ster blickt das Auge,
Ach, es friert der klare See. —
Und er f�hlt ein eigen Heimweh,
Fremd wird ihm die Bruderhand; —
Wie im Herbst die Schwalbe, zieht er
Heim ins ewige Fr�hlingsland.

Einladung peter reb wer ist das

Mir graut vor dem Gemeinen.

Ach, mir graut vor dem Gemeinen,
Das mich stets durch neue Peinen
Und durch alte S�nden schleift.
Heimweh, Heimweh nach dem Reinen,
Nach den k�hlen Friedenshainen,
Wo die Seele g�ttlich reift.

Ach, wo soll sie g�ttlich reifen!
Nur im Schwalle w�ster Tr�ufen
Lernst du das Gemeine fliehn.
Nur mit K�mpfen kannst du siegen,
Und im Fallen lernst du fliegen
Zu den seligen G�ttern hin.

Einladung peter reb wer ist das

Die Sehnsucht.

Die Berge je h�her,
Dem Himmel je n�her,
Dem Herzen je weher,
Weil's nicht kann hinein;
Weil es an die schwere,
Die tr�ge Matere
Wie an die Galeere
Geschmiedet mu� sein.
Was l�st unter Peinen
Uns los vom Gemeinen?
Die Sehnsucht nach Reinen,
Die Sehnsucht allein.

Einladung peter reb wer ist das

Steigende Bahn.

Um aus der Wirrnis die V�lker zu retten
Hellet oft pl�tzlich der Blitz des Propheten
K�nftigen Helden die steigende Bahn.
Was noch die V�ter s�umig beraten,
Steigt in der S�hne mutigen Taten
Fr�hlich und siegreich zur H�he hinan.
Rufe den Menschen, Prophetenwort, rufe
Ihn aus der Tierheit von Stufe zu Stufe,
Bis er erwacht vor des Heiligsten Thron,
Schauend die Wahrheit im Kranze der Sonnen,
Trinkend die Liebe aus feurigen Bronnen —
Ewig des Ewigen seliger Sohn.

Einladung peter reb wer ist das

Zu Gastein am Wasserfall.

Wie du, o Mensch, mu�t fallen
Zu Schuld und Gram und Grab,
So fallen wirbelnd und weinend
Die heiligen Wasser hinab. —
Doch sieh, aus dunkelm Abgrund
Steigen in stiller Ruh'
Die lichten Nebel kreisend
Dem Himmel zu —
Den Weg dir weisend.

Einladung peter reb wer ist das

Es war einmal ein Bettelmann.

Es war einmal ein Bettelmann,
Der hatt' einen goldenen Ring,
Sein einzig Eigen war dies Ding
Noch von der Mutter her.
Das Eigentum ward ihm zu schwer.
Er wankte fort zur Morgenstund',
Zu schleudern in den tiefen Grund
Sein Kleinod, da� in Gl�ck und Mai
Die Gottheit ihm nicht neidisch sei.
Ein Weiser siehet voll Erbarmen
Den alten Mann, den siechen, armen,
Und fragt: �Du guter Bruder mein,
Um was soll sie dir neidisch sein,
Die Gottheit? Sprich!�
�Um was? Um was denn sonst?
Um mich.
Sonst hab' ich nichts, weil ich nichts brauch';
Was Glut ihr nennt, das ist blo� Rauch.
Was Gut ihr nennt, erstickt die Lust;
Doch unerme�lich ist der Reichtum
Meiner Brust.�
Der Weise blickt den Bettelmann
Mit gut gespieltem Mitleid an.
Der andre merkt's und l�chelt so,
Als w�r' er seiner Armut froh:
�Ich dauere euch, ihr dauert mich!
Ihr sagt auch, ich sei lahm und siech.
Ich wei� es nicht. Mein froher Sinn
Fliegt selig durch die Himmel hin.�
Der Weise spricht: �Dein Reichtum gro�
Kam nicht dir aus der Erde Scho�.
Und was die G�tter dir geschenkt,
Das nehmen sie nicht mehr zur�ck,
Und neidlos bleibt zu eigen dir
Dein erdenfreies Gl�ck. —
Nur wer, der rohen Triebe Knecht,
Aus irdischer Hand sein Heil empfing,
Der opfere bang und demutsvoll
Den G�ttern seinen Ring.�

Einladung peter reb wer ist das

Der Blinde.

Als Gott der Herr die Welt erschuf,
Da war sein erster, heiliger Ruf:
Es werde Licht!
Das Gnadenmeer vom Himmel flo�
Und sich in alle Herzen go�,
— In meines nicht.

Und auf zum ewigen Sternenzelt
Blickt jedes Aug', dem Herrn der Welt
Ins Angesicht.
Und jedes Bl�mlein auf dem Plan
Lacht eure Augen freundlich an,
— Das meine nicht.

Der Mutterblick, der holde Stern,
Er blieb mir unerme�lich fern.
Dem �rmsten flicht
Der Herr aus goldnem Sonnenglanz
Ums Haupt den bunten Farbenkranz,
— Um meines nicht.

Du treuer Engel Gottes, sag,
Was hab' an diesem Erdentag
Ich denn vollbracht,
Da� mitten unter Strahl und Schein
Versto�en ich bin ganz allein
In ewige Nacht?

Der Engel sprach: Der Strahl, das Licht
Von au�en ist das H�chste nicht
Zur Menschen Lust.
Statt Glanz die Glut, ein warm Gem�t,
Das wie ein sonniger Fr�hling bl�ht
In deiner Brust.

Wohl mu� in deinem Aug ich sehn
Als einzigen Glanz die Tr�ne stehn.
Doch weine nicht!
Noch leben treue Menschen hier,
Und Gottes Ruf erschallt auch dir:
Es werde Licht!

Einladung peter reb wer ist das

Den Armen.

Um Mitternacht, als alles schlief,
Nur meine Zweifel wachten,
Und Weltverdru� mir drohte tief
Die Seele zu umnachten,
Da schlug ich auf ein altes Buch,
Zu sp�hn nach einem Labespruch,
Um ganz nicht zu verschmachten.

Und sieh, da hat mich sanft ein Wort
Befreit von bangen Banden:
�O suche die Erl�sung dort,
Wo sie schon viele fanden;
Nicht was du haschest, wird dein Teil,
Aus Opferfreude kommt dein Heil.� —
Doch hab' ich's falsch verstanden.

Ich stieg in Sehnsucht himmelw�rts,
Den Heiland zu verehren.
Der winkte mir, ich sollt' mein Herz
Zur�ck zur Erde kehren:
�Was du den Armen Gutes tust,
Das dringt zu meiner Vaterbrust.
Kannst du mir es verwehren?�

Die Botschaft war's. Und seitdem mag
Es sonnen oder regnen,
So kann mir doch an jedem Tag
Der liebe Gott begegnen.
Aus jedem Kind und armen Mann
Blickt mich mein treuer Heiland an,
Bereit, mein Werk zu segnen.

Wenn keines Kindes Aug' einst schwimmt
In Dankesfreudenz�hren,
Wenn keines Bruders Hand mehr nimmt,
Was du ihm willst bescheren,
O, dann erst hat sich Gott vom Land
Des S�ndenfluches abgewandt,
Und wird auch nimmer kehren.

Drum la�t, solang' noch Arme flehn, —
Uns lindern ihre Leiden,
Die Hungernden bei Tische sehn,
Die Frierenden bekleiden!
Dann wird f�r Reich und Arm zumal
Dies grabdurchfurchte Jammertal
Zur Quelle reiner Freuden.

Einladung peter reb wer ist das

Drei himmlische Schreine.

Drei heilige R�ume
Unter himmlischen Sonnen
Stehen hienieden:
Eine Wiege voll Tr�ume,
Ein Bett voll Wonnen,
Ein Sarg voll Frieden.

Einladung peter reb wer ist das

Letzter Wunsch.

Was w�re wohl mein letzter Wunsch,
Wenn ich dereinst zur Grube fahr'?
Auf lichter, k�hler Bergesh�h'
Eine traute, einsam stille Bahr'.
Auf jener H�h', wo ich als Kind
Geh�rt den ersten Lerchenschlag,
Gesehn den reinen Sonnenstern
An einem s��en Maientag.
Doch jenes Kreuz, das ewig klagt
Die Menschheit ihres Frevels an,
Mir pflanzt es nicht, weil ich am Pfahl,
An dem er litt, nicht rasten kann!
Mir pflanzet einen jungen Baum,
Der frisch und frei gen Himmel steigt,
Und der, wenn einst die Menschheit reif,
Zu ihr sein Haupt in Freude neigt.
Vielleicht kommt noch ein Zimmermann,
Der ihn zu einer Wiege schl�gt,
Vielleicht kommt eine Mutter, die
Ihr Kindlein in die Wiege legt.
Ihr Kind, das als des Menschen Sohn
Die Welt erl�st ein zweites Mal,
Und nicht daf�r in Ha� und Hohn
Erh�het wird zum Marterpfahl.
Denn nicht, da� mein Erl�ser starb,
Ist meines dunkeln Grabes Licht,
Doch da� er lebt und ewig lebt,
Ist meiner Seele Zuversicht.

Einladung peter reb wer ist das

Ruhendes Sein.

Die Lust wie das Leiden,
Sie qu�len die Seele;
Sie sind wie die Unrast
Auf st�rmischer Welle;
Sie sind eine Botschaft
Vom nahen Vergehen.
Ein Eilen zum Ende
Ist alles Geschehen.
Nach Rast strebt der Pendel
Und jegliche Regung.
Und Sehnsucht nach Ruhe
Ist alle Bewegung.
Die Seele der Gottheit
Ist ruhendes Sein,
Ist wunschlos und streitlos,
Ist raumlos und zeitlos,
Ist Frieden allein.

Einladung peter reb wer ist das

Unfa�bar.

Nahe ist Werden und Leben und Sterben beisammen,
Fr�her die endlose Zeit — sp�ter die endlose Zeit,
Kurz vor den Tagen, in welchen ich f�hle und denke,
War ich ein formloses Nichts, war es von Ewigkeit her.
Kurz nach den Tagen, in welchen ich walte und webe,
Bin ich ein formloses Nichts, werd' es in Ewigkeit sein.
Wie er doch sein kann, der winzige Punkt, wo ich stehe,
Wie es nur m�glich, denselben zu f�hlen just jetzt?
War es nicht immer der gleiche, weltenumgaukelte Schwerpunkt?
Wu�t' ich's nicht ewig, f�hl' ich's nicht ewig: Ich bin?

Einladung peter reb wer ist das

Ewiges Sein.

�Wer soll sich nicht heute
Noch freuen des Lichts?
Wir sinken schon morgen
Ins ewige Nichts.�

Hat je sich der Galgenfrist
Einer gefreut,
Der unwendbar morgen
Dem Henker geweiht?

Die Freude an heute
Hat nur einen Wert,
Wenn ewig und ewig
Sie uns wiederkehrt.

Im Hasten des Tags
Wird das Herze bald matt,
Des inneren Gl�cks
Wirst du nimmermehr satt.

Das Nichtige freut sie
Am fl�chtigen Schein,
Das Echte an dir
Verlangt ewiges Sein.

Einladung peter reb wer ist das

Auch der andre, der bist du.

Was die Erde mir geliehen,
Fordert sie schon jetzt zur�ck.
Naht sich, mir vom Leib zu ziehen
Sanft entwindend St�ck f�r St�ck.
Um so mehr, als ich gelitten,
Um so sch�ner ward die Welt.
Seltsam, da�, was ich erstritten,
Sachte aus der Hand mir f�llt. —
Um so leichter, als ich werde,
Um so schwerer trag' ich mich.
Kannst du mich, du reiche Erde,
Nicht entbehren? frag' ich dich. —
�Nein, ich kann dich nicht entbehren,
Mu� aus dir ein' andern bauen,
Mu� mit dir ein' andern n�hren,
Soll sich auch die Welt anschauen.
Doch getr�ste dich in Ruh'.
Auch der andre, der bist du.�

Einladung peter reb wer ist das

An Gottes Herz.

Wir Eintagsfliegen spielen heut
Gern mit dem W�rtlein: Ewigkeit.
Man fr�gt: warum? wozu? was dann?
Und manchen geht das Grausen an. —

O Menschenseele, leg dich du
An Gottes Herz zur trauten Ruh'
Und la� nicht k�mmern deinen Sinn,
Da� du nicht wei�t, woher, wohin.

Einladung peter reb wer ist das

Wanderlied.

Mein Leib ist schon dem Tod geweiht,
Die Seele noch voll Lebensfreud'.
Mein Sterben ist ein Wandern
Eine Reis' im Kreis, von Stern zu Stern,
Von euch zu euch, vom Herrn zum Herrn,
Von einem Himmel zum andern.

Einladung peter reb wer ist das

Die Stunde.

*

Tick-tack! Tick-tack!
Die Stunde geht in Zickzack.
In Zickzack geht die Stunde,
Der Zeiger schreibt die Runde.
Es nachtet und es tagt,
Es wintert und es fr�het,
Die Zeit entfliehet
Und ist doch immer da.
Der Zahn der Zeit
Nagt an der Zeit.
Er nagt umsunst,
Die Zeit, die Stund' um Stunde reiht,
Ist ewige, ewige Ewigkeit.

Tick-tack! Tick-tack!
Das Schicksal geht in Zickzack.
Ein Vorw�rts und ein R�ckfall,
In Zickzack geht das Schicksal.
Der Zahn der Zeit,
Man sagt, er nagt
An meinem Sein.
Er nagt schon lang,
Mir ist nicht bang,
Er nagt umsunst,
Das Sein ist mein.
Mein Sein war einst, mein Sein ist heut,
Mein Sein ist ewige Ewigkeit.

Einladung peter reb wer ist das

Sei gegr��t, du himmlischer Knabe!

Eine Weihnachtsandacht.

Christkind, bist da; bist endlich nach langen traurigen Tagen wiedergekommen zu uns herab.

Ich hab' dich ersehnt als wie ein Kind; denn ich bin ein Kind mit wei�en Haaren.

Nun h�r' ich dich rauschen in diesen Zweigen; vor deinem s��en, warmen Odem flackern die Lichter des heiligen Weihnachtsbaums.

O, sei gegr��t, du himmlischer Knabe, der du mit den sonnigen �uglein die schweren Nebel durchleuchtest, die hier im Tale des Tr�nentaues nimmermehr wollen schwinden.

Ich m�chte dich w�rmen an meinem Herzen, und mu� mich f�rchten, der menschlichen Leidenschaft st�rmische Gluten k�nnten versengen dein lockiges Haar. Denn du bist gewohnt des ewigen Fr�hlings milden Hauch; o Gotteskind, bei dir daheim mu� es sch�n sein!

Oft h�r' ich es leis in den L�ften klingen, als wie ein L�uten und Gr��en von oben.

Dann fa�t mich das Heimweh, und wie ein verirrtes Kind in der Nacht ruf' ich und such' ich den Weg zu den Wohnungen Gottes.

Erz�hl nun, erz�hle, du holder Bote des Himmels, was waltet dein Vater, der ewige Herr?

Fast f�rcht' ich, der Vater h�tt' unser vergessen, denn wie den Sonnenstrahl vor Wetterst�rmen, seh' ich auf Erden das G�ttliche schwinden.

Gerechtigkeitsfreude ging uns verloren und reiner fr�hlicher Sinn.

Die Kunst w�hlt im Staube, die kindlichen Herzen verk�mmern.

Wenn du, o mein s��er, heiliger Christ, von Zeit zu Zeit nicht k�mest gesandt, es m��te der Pfad zwischen Himmel und Erden doch g�nzlich verwildern.

Und mich verlangt es so hei� nach Kunde von oben, was all die Teueren, die uns verlie�en, denn machen im Lande der ewigen Liebe.

Mein M�tterlein treu; sie mu� schon vor Zeiten angelangt sein auf m�hevollen Kr�cken.

Zwar war sie fast blind, doch hat sie — das wei� ich — den Weg nicht verfehlt.

Wie geht's ihr? Singt sie noch immer die lustigen Lieder? Was werden die Engelein horchen und lachen! Was war das ein Spa�, wenn sie hat erz�hlt und gesungen! Und ernsthaft blieb sie dabei, denn taub war sie v�llig und hat — wie ich meine — ihr fr�hliches Singen und Sagen selbst nicht vernommen.

Und da� ich noch frage: Habt ihr ein Krankes im Himmel?

Wenn sie nicht Kranke kann warten, die Mutter, wachen die N�chte und sorgen und sich von dem Munde die Bissen abkargen, so ist sie nicht gl�cklich.

Sie wird es schon sein.

Denn sag ihr, sie h�tte auf Erden jetzt Enkelein s��; dieselben, die heute, o Christkind, dein strahlendes B�umchen umjauchzen. Und sag es der Mutter: wir lassen sie gr��en!

Dann wirst du, mein himmlischer Knabe, auch einem Frauenbild noch sein begegnet, jung wie der Mai, hold wie ein Engel; wirst es kaum glauben, da� sie auf Erden geboren.

Im Reigen der Reinsten und Seligsten, der treuen, opferfreudigen Seelen ist sie zu finden.

Du l�chelst, mein Christkind, sahest sie schweben im wei�en, myrtendurchwirkten Kleide.

Ein Antlitz, so zart, wie Kirschbaumbl�h' — sie ist's! — und Augen, so sanft und seelentief — es mu� sich darin ja Gatte und Kind noch spiegeln?

So bist ihr begegnet im himmlischen Land, wie einsam vielleicht sie gewandelt in stillen Hainen, und wartend.

Denn dann erst, wenn Gatte und Kinder bei ihr sind, will freudig sie eingehn zur Seligkeit.

Diese Frau, mein g�ttliches Kind, wenn du heimkehrst, wird fragen dich mit weinendem L�cheln, wie es doch war, als du den Weihnachtsbaum stelltest in das verwaiste Haus den jubelnden Kindern?

O, sag ihr, wie frisch in den jungen Gem�tern die fr�h uns verwelkte Lust dieser Welt wieder aufbl�ht.

Und sage, wie selig ich bin in den Kleinen, wie hei� ich ihr danke!

Und das, wie ich immer noch weinen mu� — Bote der Liebe — das sag ihr nicht.

Einladung peter reb wer ist das

In einer Waldkapelle.

�Aus Todesbanden
Ist der Sohn erstanden,
Und sie, das heiligste Weib der Schmerzen,
In der ewigen Jugend Strahl,
Stieg empor auf Rosenwolken
Zum himmlischen K�nigssaal.� —
O, Dank den Zungen,
Die dies Lied gesungen
Das erstemal in Glauben und Hoffen.
Unser Leib sinkt der Erde zu,
Doch dir, o Herz, steht im Lichte
Heiliger Dichtung der Himmel offen!
In Lebensst�rmen verlischt der Schimmer,
Der kindliche Glaube vergeht wie Tau.
Und kommt wie Tau. Denn eins la� ich nimmer:
Das glorreiche Anbild der g�ttlichen Frau.

Maria, Maria,
Mit deinen Schmerzen,
Mit deinen Freuden!
In meinem Herzen
Bist von allen
Den Idealen,
Den herrlichen, s��en, lieben,
Mir du noch geblieben.
Deines Ged�chtnisses Segen
M�ge uns retten
Aus der Verzweiflung finsteren Wegen,
Aus der Leidenschaft ehernen Ketten.
— O, ewigen Preis
Der Gebenedeiten,
Der Gnadenreichen!
Erd' und Himmel zu allen Zeiten
Haben nichts, dir zu vergleichen.
Die K�nige ruhen zu deinen F��en,
Die Scharen der heiligen Engel k�ssen
Den Saum deines leuchtenden Kleides;
Und in den Kammern
Des Elendes jammern
Die lichtlosen Kinder des Leides;
Die Gefallenen weinen
Zu dir, der Reinen,
Die gebrochenen Herzen,
Die verlornen Seelen
D�rsten nach deinen labenden Quellen.
Auf Schutt und Tr�mmern
Irdischer Freuden,
Auf teuren Gr�bern,
Unter Trauerweiden
Blicken Augen tr�nenumh�llt,
Suchen, Maria,
Du Mutter der Liebe,
Dein himmlisches Bild. —

O, la� uns Kinder der Erde nimmer
Verlieren ganz deiner Minne Schimmer.
Maria, Maria, dies bitten wir!
Und wenn Felsen st�rzen
Und die Himmel beben,
Huldreiche Frau,
La� bestehen, la� leben
Im Menschenherzen
Das s��e Bild von dir!

Einladung peter reb wer ist das

Ora pro nobis.

Gedanken in der Kirche zu Zell.

Bei Maria zu Zell an der heiligen St�tte, da kannst du Wunder schauen christliche Seele. Da kommen gezogen V�lker aus vielen L�ndern und lasten ab auf den Marmorstufen ihr schweres Herz, ihr vielfaches Leiden, und rufen in fremden Zungen des Heilands selige Mutter, und klagen und schreien mit wilden Geb�rden, und f�hren zerrissen in Wehmut die Sprache, so alle Menschen verstehen: sie weinen.

Sie weinen, da� Tr�n' um Tr�ne perlet �ber die Wangen — der Perlenschn�re sch�nste, die sie der himmlischen Frau m�gen weihen. Sie weinen und beten mit hochgefalteten H�nden, wie so br�nstig auf keiner St�tte im irdischen Tale sonst sie k�nnen beten. Eherner Bilds�ule gleich knien sie da, oder wandeln, das flackernde Licht in der Hand, wohl leichenbla� in langen Reigen den Kreuzgang dahin, oder wallen kniend im Bu�gewand um den Altar, oder liegen auf kaltem Stein hingestreckt wie leblos, die Arme zum Kreuze gebreitet. Unter solchen Geb�rden bangend und hoffend, schreit das zitternde Herz: �Maria! Zuflucht der S�nder, Heil der Kranken, Trost der Betr�bten, Licht der Sterbenden, bitte f�r uns: Ora pro nobis!�

Und siehe! Vom stillen, uralten Bildnis nieder tr�ufelt die Gnade, der Beter Gem�t ist erleichtert, wie Berghauch frisch weht Hoffnung und Zuversicht durch das schw�le Herz. Aufrecht wieder steht der irdische Leib, im Aug' die Tr�ne der Freude: Erh�rt! Erh�rt zu Zell von Maria!

Im Schatten des Pfeilers dort steht finster und bla� ein Fremdling. Seine Zunge ist kundig der Sprachen des Erdballs — Maria h�rt ihn in keiner. Der Bitterkeit voll ist sein Herz, und schweres Weh schleppt er mit sich seit vielen Tagen, es f�llt nicht ab an den Stufen der Gnade, es klammert sich w�rgend an seinen wogenden Busen, er flucht dem dunkeln Geschick, er d�rstet nach Freude und Trost, verzehrt sich in lahmem Neid, da� sie dort, die Beter, vor einem geschnitzten St�ck Holz erlangen, was ihm in der weiten lebendigen Welt versagt ist.

Mit starkem Mute gehen die Pilger dem Heim zu, sei es zu ferneren Widerw�rtigkeiten des Lebens, sei es zur Bahre — sie gehen getrost, Maria geht ihnen zur Seite und f�hrt sie durch Jammer und Grab als treue Mutter zum ewigen Leben.

Auch dort dem Fremdling pocht schon der Tod ans liebehaschende Weltherz. Sein Wesen schauert im Anblick der Grauen des ewigen Grabes. Einen Ruf nach Rettung erpre�t der Verzweiflung Gewalt ihm, der Schrei gellt hohl in den Hallen des Tempels, da� flattert erschreckt aus dem Nest die Schwalbe. Das uralte Holz in der Zelle ist taub.

O armes, geliebtes, von allen Himmeln verlassenes Weltkind! Das uralte Holz in der Zelle hilft niemand. Maria, des Heilands s��e, barmherzige Mutter, die jene wallenden Beter lebendig im Herzen tragen, des Glaubens innere Wirklichkeit — sie wirket Wunder. Es ist keine M�r, Maria wirkt jeden Tag Wunder im Menschengem�te und �bt eine g�ttliche Kraft, die irdischer Macht nicht vergleichbar.

O Fremdling im Schatten des Pfeilers! Wenn dir ein ernstes Geschick den kindlichen Glauben genommen und nicht mehr zur�ckgibt — es ist des Weltkindes M�rtyrtum, trage es m�nnlich. Doch wehe dir, wenn du ans Heiligtum tastest, das andere hegen im blutenden Herzen! La� brennen im Menschengem�te die Ampel, die ihnen erleuchtet des Erdenlebens finstere Pfade, des Grabes Schatten mit Morgenrot hellet, und schweig in Ehrfurcht, wenn auf wildem Meere weint und schreit und betet der Menschen gl�ubiges: Ora pro nobis!

Einladung peter reb wer ist das

Ans Menschenherz.

Lebensgenosse, verbirg mir dein Herz nicht. Ich wei� es, ich kenn' es, ich seh's an dem meinen.

Du hast dich gef�rchtet. Dir graute vor Schatten; an K�rpern, die sie geworfen, gingst du sorglos vor�ber. Der Kindheit s��es Blut haben gesogen Vampyre der Angst in stillen N�chten. Schaudernd vor Geistern nahmst du den st�rksten nicht wahr — den im eigenen Haupte. Nun ruhn die Gespenster, doch inne bist du des Weltalls M�chte, die dich im Augenblick k�nnen vernichten. Solange du nur f�r dich wolltest sein, war Angst dein Teil; seit du willig der Sch�pfung lebst in gemeinsamer Sache, stehst du in Demut, doch furchtlos den M�chten, mit offener Stirn.

Du hast gehofft. Das Hoffen ist das beste Haben des Sterblichen. Doch der tr�stenden Mutter Hoffnung boshaftes Kind hei�t: Entt�uschung. Wohl dir, wenn die Hoffnung dich treu zum Grab tr�gt; wehe dir, wenn unterwegs sie dich fallen l��t auf sandigen Boden, wo unter Disteln und Dornen Verzweiflung w�chst! Ich spotte der Hoffnung nicht, sie ist das Gedicht meiner Seele, des kindischen Herzens liebliches Spielzeug.

Du hast gehascht. Von Sinnen gestachelt wie toll gejagt nach Gen�ssen — nach Geld, nach Ruhm und anderen Dingen, die das Leben zieren, aber nicht erf�llen. Wie leicht ist dir manches geworden, zur Wirklichkeit wuchs der Gedanke, bevor er noch Wunsch war. Mit Schmerz und Entbehrung verglichen nur waren es G�ter, nur mit dem Ma�stab des Leides gemessene Freuden. Von andern beneidet, fragst du befremdet das Schicksal: Ist denn das alles? Mehr als erwartet und doch nicht befriedigt! Es mu� in den prunkenden, allumworbenen G�tern der Welt etwas faul sein.

Du hast geha�t. O nichts vergiftet das Herz mehr, als leidiges Hassen. Die Gier, sich zu r�chen, verzehrt das eigene Leben. Nie geht der Herzschlag so wild, als wenn er Waffen schmiedet gegen den Feind; die lohende Esse der Brust versengt den heiteren Frieden. Ich habe die Lust zu hassen dem Teufel zur�ckgegeben, sie mag der Verdammten Seligkeit sein. Der Erdsohn wandelt auf Gr�bern, sein Haupt reifet hehrer Vollendung entgegen im Lichte des Himmels.

Du hast dich, Lebensgenosse, der Liebe ergeben. Die Lieb' zu dir selbst, mit der fing es an, und bald kam die Liebe zu zweien; diese gebar dir schmerzlich und vielfach die Lieb' zu den Kindern. Die selige, zitternde Liebe voll Gl�ck und voll Bangen. Armes gepeinigtes Herz! Heute trotzend in Panzern von Eis, morgen fiebernd in Gluten, an solcher Liebe Gl�ck sachte verblutend. Und das nennt man Leben! Wie du, so wir alle — l�cheln nach au�en und schluchzen im Innern. — Nun kommt das Erbarmen. Die selbstlose Liebe, die am Kreuz ihre H�nde noch ausstreckt, die Welt zu umarmen. Liebreich und gut sein mit jedem. Gibt man dir Liebe, gib Liebe zur�ck. F�gt man dir Leid zu, so gib daf�r Liebe. L�hme die Feinde mit Liebe, gr��er, gewaltiger r�cht sich auch Gott nicht.

O milde Liebe! Wer anderen wohlwill und wohltut, erl�set sich selber. Der Unfried in dir geht zur Ruh, wenn du Fried' hast mit anderen. Die tiefste Wunde des eigenen Herzens vernarbt, wenn du sie anderen heilest. In deines Gem�tes �ppigem Garten, tief unter Unkraut keimet ein Pfl�nzlein; heute noch zart mit tauender Bl�te, kann es bei treuer Pflege morgen ein herrlicher Baum sein. Ein Baum der wahren Erkenntnis, an welchem die Fr�chte reifen, nach denen wir lechzen. O haltloser Mensch, von Furcht und von Hoffnung bet�rt, von Gier und von Ha� gehetzt, m��test du st�rzen, vergehn, wie der Hirsch, das Blei in der Brust, verblutet im Moorgrund. Zur Urkraft steh! Gesell dich im Streite der g�ttlichen Siegerin zu. Dich rettet die Liebe.

Einladung peter reb wer ist das

Hymne eines Gl�cklichen.

Heiliger Gott, ich m�chte beten, preisen dich in g�ttlicher Sprache, und jauchzen, singen, wie Engel jubeln im Schauen deiner Sch�nheit.

Ich m�chte weinen, wie Selige schluchzen, die du aus der finsteren Drangsal der Erde in deine ewigen Himmel aufnimmst.

Nur das ist mein Schmerz, mein wonnig Verzagen, da� ich nicht kann sagen, wie gl�cklich ich bin. —

Ich hab' dich gef�hlt am Busen der Mutter, im Auge des Freundes dein L�cheln gesehn; und als ich die einzige fand, die Geliebte, da warst du es ganz, der niederstieg und mich, den Schwachen, in Wonneschauer Bebenden, mit hei�em Ku� an seine Brust gedr�ckt hat.

Und als ich mein Ebenbild, nein, das deine, in meinem Arm hielt, das s��e Kind, da warst es du, der mit erneuter Huld im jungen Auge mich angeblickt. —

Die hei�en Freuden haben mein Herz ersch�ttert; der Frost der Gr�ber hat mein Haar gebleicht.

Einsam nennen sie mich und wollen mich tr�sten mit ihren kleinen Gaben, die Guten, die Armen, die nicht wissen, wie reich, nicht ahnen, wie gl�cklich ich bin.

Denn seit die heiligen Bilder deiner pers�nlichen Gottheit mir verweht sind, stehst du aufgedeckt vor mir in Alleinheit deiner unendlichen Sch�pfung.

O, da� ich so vergebens in deinem Reich den Namen suche, dich zu nennen, du nimmerruhender Auf- und Niedergang, im Sturm und Sonnenl�cheln ewige Harmonie, aus der mir die Stimme der Mutter, der Gattin Hauch und des Kindes L�cheln treu wieder entgegengr��t.

Was einst mich begl�ckt in einzelnen Wesen, in einzelnen W�nschen und Hoffen beseelt, das find' ich nun, vereint mit dir, mit mir vereinigt zum ewigen Sein.

Die Leidenschaft schweigt — gestillt ist die Sehnsucht; erl�st an dein Herz, o Natur, sink' ich hin.

Die Blumen der Erde, die Sterne des Himmels, sie m�gen verk�nden, wie gl�cklich ich bin.

Einladung peter reb wer ist das

Am Grabe eines Idealisten.

Ein gl�cklicher Mensch steigt hier zur Ruh',
Von einem Himmel zum andern;
In hehren Gestalten zieht er durchs All,
Wie selige Geister wandern.

Er hat ein reicheres Dasein gef�hrt,
Als all ihr Schlemmer und Prasser,
Er hat ein edleres Feuer gen�hrt,
Als alle die Hetzer und Hasser.

Er hat das Elend in Liebe geweiht,
Der J�mmerlichkeit sich verschlossen,
Er hat mit dem Blut von eurem Blut
Ein h�heres Leben genossen.

Er hat genossen in fr�hlicher Ruh',
Was ihr selbst im Kampf nicht erjagtet!
Er hat gebetet, gehofft und gejauchzt,
Dieweilen ihr klagtet und zagtet.

Dieweilen ihr geifernd das Leben verflucht
Und geifernd danach habt gehastet,
Hat er sich im Lichte des Himmels gesonnt,
Im Schatten des Waldes gerastet.

Ihm war ein heiterer Traum dieses Sein,
Das euch ein dr�ckender Alp ist;
Das kommt, weil euch der Magen beschwert
Vom Fra�e am goldenen Kalb ist.

Dieweil ihr auf allen Vieren kriecht,
Er fuhr auf dem Sternenwagen,
Ihn hat die g�ttliche Phantasie
Durch Ewigkeiten getragen.

Ihr sinket als Aas ins finstere Grab,
Als Samenkorn f�llt er zur Erde. —
Hab' einst ich im neuen Sein die Wahl,
Mit wem ich's wohl halten werde?

Ein gl�cklicher Mensch steigt hier zur Ruh',
Von einem Himmel zum andern;
In hehren Gestalten zieht er durchs All,
Wie selige Geister wandern.

Einladung peter reb wer ist das

Anhang Das Singen des Tages

Einladung peter reb wer ist das

An Tirol.

Zum Er�ffungstag der Arlbergbahn.

(1884.)

Tirol, du sch�nes, stolzes Land,
Du h�llest dich in Festgewand
Und jauchzest laut.
Durch Berg und Tal der Posthornschall,
Er t�net heut das letztemal
So weh und traut.

Das Posthorn klingt, wie Vogelsang
Dereinst auch an das Herz dir klang
In Sommernacht,
Als es — ein sehnend Walter-Lied —
Vom Liebsten, der in Treuen schied,
Den Gru� gebracht.

Es blies in schwer bedr�ngter Zeit
Das Notsignal zum Freiheitsstreit
Von Tal zu Tal;
Und auf dem blutigen Felde klang's
Ersch�tternd, wie des Grabgesangs
Posaunenschall.

Dem Spielmanns-, Senn- und J�gerhorn
Entstammt, ward es zum heiligen Born
F�r Lust und Schmerz.
War's Willkomm', war es Scheidens Mu�,
Das Horn, es hatte wilden Gru�
F�r unser Herz.

Das Lerchenlied — es ist vorbei.
Doch h�rst du nicht des Geiers Schrei
Und schrillen Pfiff?
Ein schwarzer Drache schnaubt heran,
Und Feuer speit auf eherner Bahn
Das Lokomotiv.

Der T�ler Frieden ist dahin,
Und bald der Welt Parol': Gewinn!
Wird herrschend sein.
Doch nimmer klagt und nimmer bangt;
Was eine gro�e Zeit verlangt,
Wird sie auch weihn.

Solang noch Schwert und Kugel droht,
Der V�lkerha� gen Himmel loht,
Solang, solang
Die weite Welt nicht ist befreit,
Gibt's keine Rast in Einsamkeit,
Trotz Lerchensang.

Die neue Bahn, der weder Sprung
Noch hoher Berge �berschwung
Jemals gefiel:
Durch Nacht und Graus, auf k�hnem Steg,
Geradeaus den Mittelweg,
Kommt sie ans Ziel.

Ans gro�e Ziel, dem ich und du
Mit hei�er Sehnsucht streben zu,
Und weher Not:
Dem Bruderbund von Hand zu Hand,
Von Herz zu Herz, von Land zu Land,
Das walte Gott!

Einladung peter reb wer ist das

Das Erdbeben in Steiermark

in der Nacht zum 1. Mai 1885.

Der sanfte Mai! So herb an unsere Mauern
Hat er noch nie gepocht, als diese Nacht.
Aus tiefem Winterschlafe j�h erwacht,
Erbebt die Erde in Empf�ngnisschauern?

Wir fuhren auf in mittern�chtigem Schrecken,
An mondbestrahltem Fenster stand der Mai
Und l�chelte herein: Ich war so frei,
Ein wenig eure Herzen aufzuwecken,

Da� h�ren sie, was schallt in allen L�ften,
Da� sehen sie, was ich mit Blumen schrieb:
Wie kurz die Lebenszeit! O habt euch lieb,
Die Toten pochen laut in ihren Gr�ften.

Einladung peter reb wer ist das

An den Lehrer.

(Zum Lehrertag in Graz 1888.)

Als Sparta einst ein gro�es Fest beging,
Da kam ein Bote aus Athen gezogen,
Man hie� ihn treten in der Krieger Ring
Und fragte gr��end ihn mit Pfeil und Bogen:
�Was ist dein Zeichen, Freund, wir wollen's sehn!�
�Gesittung, Friede!� sprach der von Athen.

Und so wie damals der Athener trat,
Der edle Geist, ins Land der rohen Sitten,
So bist auch du, mein Freund, nun in den Rat
Der rauhen, kampfeslustigen Zeit geschritten.
Es kocht der Ha� der V�lker und Partein
Und l�dt zum blutigen Mahl der Rache ein.

Doch du erziehst mit Mut ein neu Geschlecht,
Und da� aus Wissen sein Gewissen tage,
Zu messen mit Gewissen, Pflicht und Recht,
Gibst du ihm in die Hand die heilige Wage.
Gesittung, Friede seh' ich neu erstehn.
O sei willkommen, B�rger von Athen!

Einladung peter reb wer ist das

Ahasver an seinen verkl�rten Dichter.

(Zum Tode Robert Hammerlings 1889.)

Bist es du, der mich ents�hnet als den Bruderm�rder Kain,
Welcher, weil des Todes Vater, nimmer dessen Kind kann sein?
Weh, das war ein banges Wandern durch die wilde, finstre Zeit,
W�hnend, hastend, niemals rastend, um den Ring der Ewigkeit.

Seit jedoch der g�ttergleichen Sch�nheit leuchtend Gloriol
Aufgestellt zum Stra�enzeiger, wo ich rasten darf und soll,
Seitdem will ich leben, leben, maienfroh zur Lust erwacht.
Liebe hat die Welt erl�set, Sch�nheit selig sie gemacht.
Du, mein Wanderbruder, standest einsam auf des Lebens Firn,
Als der Sch�nheit Hochpropheten einer, mit der Jovisstirn;
Nun sind beide wir unsterblich, wandern durch das bunte Nichts,
Ich im Schattenreich der Erde, du im �ther ew'gen Lichts.

Einladung peter reb wer ist das

Festgru�

zur zwanzigj�hrigen Gr�ndungsfeier des Lesevereines in Krieglach am 23. Juli 1893.

Es pflegen die Menschen im irdischen Tal,
Die Streitenden, Hoffenden, Edlen zumal
Sich leuchtende Tempel zu bauen,
Auf da� im allt�glichen Drang ein Asyl
Uns winke und weise das h�here Ziel
Zum inneren Leben und Schauen.

Denn nicht in des K�rpers gebrechlichen Schrein
Sind uns hinterlegt die Sch�tze allein,
Und auch nicht in eisernen Truhen;
Die gr��ten, best�ndigsten G�ter der Welt,
Sie sind wohl auf Geist und Gem�t gestellt,
Wo selig die G�tter ruhen.

Zu st�rken die Kr�fte, die schaffenden,
Zu wecken die G�tter, die schlafenden,
Das war unser heiliges Streben,
Als einstens, vor zweien Dezennien,
Beseelt und geleitet von Genien,
Dies B�ndnis wir riefen ins Leben.

Wir gr�ndeten mutig den frohen Verein
Und luden die Geister des Erdkreises ein
Ins bescheidene Dorf an der Fresen.
In B�chern und Bl�ttern sie kamen heran,
Und mancher verdienst- und ruhmreiche Mann
Ist wohl unser Gast gewesen.

Wir hielten zusammen in treuer Pflicht,
Wir zankten nicht viel und wankten auch nicht
In guten und schlimmen Jahren.
Und hier in diesem gastlichen Haus
Hat unser Verein jahrein und jahraus
All Schutz und Schirm erfahren.

Wie mancher Gesang der Weihestund',
Wie manches Lustjauchzen der Tafelrund'
Hat hier gebraust und geklungen.
Wie mancher Funke und Bildungskeim
Ist siegreich aus diesem Geistesheim
Ins weite Tal gedrungen.

So wird man dem immer noch frischen Verein
Das Fest der Erinnerung gerne verzeihn,
Der treuen Verharrung zum Lohne.
Die Einigkeit war unser Grund und Fach,
Die Einigkeit war unser Turm und Dach,
Die Einigkeit sei unsre Krone.

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Wiens Genius.

Am Grabe Anzengrubers.

(Zur Enth�llungsfeier seines Denkmals 1895.)

Ich singe hell an seiner Gruft
Und spiele froh die Leier;
Am Grabe des Unsterblichen
Gibt's keine Todenfeier.
Ihr in der Ferne seht des Meisters
Herrliches Vollbringen;
Ich wei� von seinem Menschentum
Ein r�hrend Lied zu singen.
Sein Haupt ist sch�n, auch wenn ich es
Des Lorbeerzweigs entbl��e,
Wohl, Dichterk�nnen preis' ich hoch,
Noch h�her Menschengr��e.
Wir Freunde sein, wir denken still
Zu dieser Stund' aufs neue
An seines Wesens schlichte Art,
An seine Mannestreue.
Die Wahrheit, die im Worte er
Gefeiert und gespiegelt,
Im Leben durch Wahrhaftigkeit
Hat er sie, traun, besiegelt.
Sein Leben war ein harter Kampf,
Sein pl�tzliches Erliegen
Erst hat die Welt ihm aufgeschreckt;
Sein Fallen war sein Siegen.
Sein Erdentag war wolkentr�b,
Das lichte Ziel zu ferne,
Nun leuchten, seit die Sonne sank,
Die Werke hell wie Sterne,
Sie leuchten �ber die weite Welt,
Doch jetzt will ich erinnern:
Sein Wiegenhaus, sein Schaffensheim,
Sein Grab geh�rt den Wienern.
An solchen St�tten blicket auf
Sein Volk in Stolz und Schauern;
Ein Jauchzen hat es, da� er kam,
Und da� er ging, ein Trauern. —
O sp�te Liebe, die wir anders
Nimmer stillen k�nnen,
Als da� wir dankend, s�hnend
Seine Lebensst�tten kr�nen.
Wir graben ein in Marmelstein
Den Namen, den wir lieben.
Er selbst hat sich mit Loderbrand
Dem Volk ins Herz geschrieben.

Einladung peter reb wer ist das

Heimgartens silberne Hochzeit.

1900.

Seit sich der G�rtner m�ht
Und dieser Garten bl�ht,
Nie Gold und Silber das Leitmotiv war.
Doch als die Zeit verstrich,
Sachte das Haupthaar blich,
Nahet dem Werke das silberne Jahr.

Silberne Hochzeit h�lt
Mit seiner Lesewelt
Heimgarten jetzt, zum Jahrhundertbeginn.
Altern nicht wehe tut;
War nur die Ehe gut,
Wird selbst dem Silberhaar goldner Gewinn.

Seit einst im Steirerland
Schlicht dieses Blatt entstand,
Liegen, wie immer, die Geister in Streit.
Und dieser Garten hier
War teils ein Kampfrevier,
Teils ein Idyll auch in st�rmischer Zeit.

Oft fiel das Samenkorn
Freilich auf Sand und Dorn,
Oft hat ges�ter Wind Sturm auch gebracht.
Ist es auf Bergesh�hn
Nicht der befreite F�hn,
Der aus dem Eise den Fr�hling entfacht?

Doch nicht der Lenz allein
Soll ewig Herrscher sein;
Fruchtbarer Herbst, wie erwart' ich dich gern!
Was wir im Lenz ges�t,
Ahnend schon aufersteht:
Freude den Menschen und Ehre dem Herrn!

Dann — wird im Abendfried'
Einst auch der G�rtner m�d,
Reichend den Spaten dem andern zur Hand,
Wird das Verm�chtnis sein:
Treuet den Garten mein,
Heimgarten ewig dem steirischen Land!

Einladung peter reb wer ist das

Sonnengru�.

Den Deutschen in Amerika.

1904.

Aus deutschem Morgenlande
Der Sonnenball
Flicht t�glich Bruderbande,
Und gr��t euch all!

Was uns die dunkle Welle
Des Westens nahm,
Das euch in Lichteshelle
Von Osten kam.

Des Ostens heiliges Feuer,
Des Westens Mut
F�hrt euch mit Kraft das Steuer
Durch hohe Flut.

Die Sonne ist's, die gleiche,
Die uns bescheint;
Die Liebe ist's, die reiche,
Die uns vereint.

Die Sterne fliegen munter
Von uns zu euch;
Die Sonne geht nicht unter
Im Deutschen Reich.

Einladung peter reb wer ist das

Es zieht ein Segen von Haus zu Haus.

Zum Schillertag 1905.

Es zieht ein Segen von Haus zu Haus;
Es klingt in den L�ften und klingt nie aus,
Es rauscht in den tiefen Gew�ssern.
Es ruht in der Erde und keimt empor,
Es bl�ht aus den holden Maien hervor
Und gl�ht in den Herzen der Bessern.

Es leuchtet und tost ein gewaltiger Strom
Dahin durch des Himmels ewigen Dom,
Da� der Erde Urgrund erbebet.
Es t�net ein zarter, s��er Gesang
Wie Saitenzittern, wie Nachtigallklang,
Der alles weckt und belebet.

Wir f�hlen im Herzen der Liebe Hauch,
Das Sehnen nach Gro�em, die Hoffnung auch
Zu schauen einst gl�ckliche Zonen.
Ein heiliger, gl�hender Geist durchzieht
Wie Sonnenleuchten das dunkle Gem�t,
Die h�chste der Religionen. —

Sein Sterben doch mach' uns nicht zag,
Hie Todestag — hie Ostertag,
Der Geist wird freigegeben.
Wenn gro�e Menschen schlafen gehn,
So ist es ein neues Auferstehn
Zu wahrem, wirkendem Leben.

Und wie die Glocke auf dem Turm
Durch dieses Lebens Fried' und Sturm
In Freud' und Leid uns l�utet,
So Friedrich Schillers hehrer Sang
Dem Menschensohn auf lebelang
Viel Trost und Heil bedeutet.

Sein Lied ist es, sein Dichterwort —
Schon t�nt's ins zweite Jahrhundert fort
Und hallet im dritten wieder.
Der Hirt in der Alpen Himmelsn�h',
Der Schiffer auf ferner, wildwogender See
Empfindet und singt seine Lieder.

Sein Lied ist es, der schmetternde Ruf,
Der Sklaven den Drang zur Freiheit schuf
Und sie zu Menschen erkoren.
O kennt ihr des S�ngers wildweckenden Schrei:
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
Und w�r' er in Ketten geboren!

Sein Lied ist es, das weist uns die Bahn:
Ans Vaterland, B�rger, schlie� dich an,
Bleib treu deinem Lande und Blute!
Dann deutet er mahnend himmelw�rts:
Nicht an die G�ter h�nge dein Herz!
H�ng es allein an das Gute!

Sein Lied ist es, der wonnige Hall:
Die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie �ben im Leben! —
Und was die innere Stimme spricht,
Das t�uscht die hoffende Seele nicht
In ihrem heiligen Streben. —

O Dichterk�nig! Du lie�est zur�ck
Ein Gut, der Deutschen Stolz und Gl�ck,
Ein flammendes Gotteszeichen;
Das Erbe der Nibelungen und
Die Sch�tze all in Kyffh�users Grund
Sind nicht damit zu vergleichen.

So schlie�en wir heute zur Weihestund'
Des Dichtererbes den treuen Bund
Auf allen unseren Wegen:
In G�te treu, in Frieden frei,
Ein einzig Volk von Br�dern sei
Des deutschen Dichters Segen!

Einladung peter reb wer ist das

Ruf zur Hilfe

bei einer Elementarkatastrophe in Steiermark.

H�rt ihr den Ruf erschallen?
Der Charitas Gesang.
Seht ihr die Menschen wallen
Die Stra�en froh entlang?
Sie ziehen, traun, dem Rufe nach,
Durch T�ler, �ber Berg und Bach,
Dem Weihesang zu lauschen.

Die Tannenw�lder rauschen —
Es wogt der blaue See,
Und Minnelaute tauschen
Das B�cklein und das Reh.
Es schwillt und knospet Trieb um Trieb,
Es bl�ht die heilige Bruderlieb'
Im sch�nen Lande Steier.

Wie ernst ist unsere Feier! —
Des Schicksals dunkle Hand
Senkt nieder grause Schleier
Mit Sturm und Blitzesbrand.
Des Landmanns Haus und Feldeshab'
Verwandelt sich zum W�stengrab. —
Geh�rt das auch zum Feste?

Ihr hochgesch�tzten G�ste,
Ein wohlerwogner Rat:
Der Heimatsehren beste
Ist eine gute Tat.
Hi�t auf die Fahnen wei� und gr�n,
Und la�t das Alphorn schallen hin,
Die Br�der all zu rufen.

Und zu des Altars Stufen,
Die wir der Styria
In hei�er Liebe schufen,
Kommt her aus Fern und Nah.
Der Mund f�r Sang und Bechersrand,
Das Aug' dem Licht, die offne Hand
Den armen Landsgenossen.

Aus Zeiten, l�ngst verflossen,
Ist uns der V�ter Art
Ins warme Herz gegossen,
Da� sie die Scholle wart'.
So danken wir in Tat und Spiel,
Da� dieses Land vom Himmel fiel
Und unser Heim geworden.

Und da� nicht durch die Pforten
Zieh' fremder Geist herein,
Der Ahnen Kraft zu morden,
Die Br�der zu entzwein —
Des la�t in Einigkeit uns stark
Der hei�geliebten Steiermark,
Der heiligen Heimat walten.

Und damit nicht erkalten
Die Heimatliebe mag,
Soll nunmehr sich gestalten
Ein froher Steirertag,
Zu zeigen, da� in Gl�ck und Not,
Und wenn den Br�dern Unheil droht,
Wir treu zusammenhalten.

Einladung peter reb wer ist das

Festgru�.

Geweiht dem Wiener S�ngerbunde zu seinem f�nfzigj�hrigen Jubil�um.

Ein Herold im freien Alpenland
Naht br�derlich deutschen S�hnen,
Zu gr��en als S�nger mit schlichtem Wort
Die S�nger mit klingenden T�nen.
Gr�� Gott! Gr�� Gott! erschall aufs neu
Des Vaterlandes Ehr' und Treu!

Es gr��t euch, S�nger, die bl�hende Stadt
Mit frohem Festesrauschen,
Bereit, der Menschheit hohem Lied
Von eurem Mund zu lauschen.
In ernster Zeit aus Mannesbrust
Ein froher Sang ist Trost und Lust.

Das Jauchzen des Gl�cks, das Drohen des Zorns,
Das Gel�bnis zum Bruderbunde,
Es klinge hinaus im dreifachen Lied
Der hehren Weihestunde;
Es wecke Freude, Mut und Kraft
Und d�mpfe rohe Leidenschaft.

Den ersten Sang, o singet ihn froh
Im seligen Ahnen und Sehnen,
Er gilt dem Geiste der Ewigkeit,
Er gilt dem Guten und Sch�nen.
Die Guten und Sch�nen auch unserer Wahl,
Begr��et sie minnig im Liedesschall!

Den zweiten Sang, o singet ihn laut,
Er braus' von Geschlecht zu Geschlechte,
Das Schwert in der Hand, so weihet ihn, traun,
F�r heilige Menschheitsrechte.
Der Unschuld Schutz, der Freiheit Wehr,
Der Falschheit Trutz, der Wahrheit Ehr'!

Den dritten Sang, Walk�renruf,
Die Schilder k�hn geschwungen!
Des Vaterlandes Hochgesang
Erschall von allen Zungen.
Dem deutschen Volk in Fried' und Streit
Mit Herz und Hand in Ewigkeit.

Der Gott, der Eisen wachsen lie�,
Erschuf auch klingende Kehlen,
Und manches, was das Schwert zerri�,
Das Lied kann's wieder verm�hlen.
Der Sch�nheit Band, der Freude Gru�
Die Menschen br�derlich einen mu�.

Einladung peter reb wer ist das

Zum Kongre� der Schwachsinnigenf�rsorge in Graz.

1908.

Auf dem Wege zum Licht lasset keinen zur�ck.
F�hret jeden mit euch, der vergessen vom Gl�ck.
Dem die Ampel verlosch, dem die Glut nie gebrannt,
Das Kind, das den leitenden Stern nie gekannt,
Sie taumeln in Nacht und Verlassenheit. —
Ihr begnadeten Pilger der Ewigkeit,
F�hrt alle mit euch in Liebe und Pflicht.
Lasset keinen zur�ck auf dem Wege zum Licht!

Einladung peter reb wer ist das

Gru� den Touristen.

Den sch�nsten Blick in das Weltenrund
Hat man — ich ward es inne —
Vom tiefen, k�hlen Kellersgrund
Und von der Alpenzinne.

Das Leben kann vertieft, erh�ht
Den Erdenpilger beseelen,
Gott sch�tz uns gn�dig vor flacher �d'
Und flachen Alltagsgesellen!

Des Menschen Geist gleich der Blume sprie�t
Aus dunkler Tiefe nach oben,
Und unsere Jakobsleiter ist
Aus Fels und Gletschern gewoben.

Die Bergesspitze, sie sei jedoch
Als Endziel nicht unser Eigen,
Wohl ungeahnte H�hen noch
Die Menschheit hat zu ersteigen.

Ihr wandert gehobenen Herzens zu Fu�
Auf himmelansteigenden Wegen.
Ich reite auf hinkendem Pegasus
Dem leuchtenden Ziele entgegen.

Und dort auf der H�he, wo herrschen zumal
Der Menschlichkeit Taten und Lieder
Im reinen g�ttlichen Sonnenstrahl,
Dort oben sehn wir uns wieder.

Einladung peter reb wer ist das

Dichter der Heimat.

Gottfried Ritter von Leitner.

(Zum 90. Geburtstag.)

Der teueren Steiermark hast du dein reiches Leben
In Rat und Tat, in Sag' und Sang gegeben,
Darum der Landesfarbenschmuck in hohen Jahren,
Der gr�ne Lorbeer auf den wei�en Haaren.

Robert Hamerling.

Das h�chste Ideal, die gl�hend hei�e Phantasie,
Die gr��te Lust, den tiefsten, unbegrenzten Schmerz,
Schon eins zu schwer f�r schwache Erdenpilger,
Gott' legt sie alle in dies Dichterherz.

Ludwig Anzengruber.

(Redakteur des �Figaro�.)

Der gr��te Tragiker unserer Zeit,
Der mu� ein Witzblatt machen,
Ein tragischer Witz, bei meiner Seel',
Man m�chte Tr�nen lachen!

Karl Morre.

Ungez�hlt und ungewogen
Gab dir Gott mit voller Hand,
Ungez�hlt und ungewogen
Streust du Sch�tze in den Sand,
Doch gez�hlt und wohlgewogen
Wird dein Name sein im Land.

Einladung peter reb wer ist das

Dichtergassen.

Bauet ihr den Dichtern Gassen,
Baut sie nicht an H�usermassen,
Nicht in staubdurchqualmter Enge,
Wo nach Mammon hetzt die Menge.
Bauet sie durch gr�ne Auen,
Wo die k�hlen W�lder tauen,
Bauet sie nach Bergesspitzen,
Wo beim Mahl die G�tter sitzen.
Und wenn euch in Niederungen
Fast ersticken Herz und Lungen,
La�t den Plunder liegen, stehen,
Folgt den Dichtern zu den H�hen! —
Wer dies M�rchen nicht kann fassen,
Der soll alles Dichtergassen-,
Dichterstra�entaufen lassen.

Einladung peter reb wer ist das

Musiksegen.

(An meinen Sohn.)

Die Musik, sie ist dein Heiland,
Sie ist ein Heiland auch mir,
Wenn sie als treuer Engel
Dich f�hrend bleibt bei dir.
Wenn sie, mein Kind, dich beh�tet
Vor Lastern, den gemeinen,
Wenn sie dich hebt und leitet
Zu Freuden, zu den reinen.
Zieh unterm Lorbeerzweige
Auf klingendem, seligem Eiland,
Voll Dornen zwar sind die Steige,
Und ein Kreuz tr�gt jeder Heiland.

Einladung peter reb wer ist das

Dem Tiere zu Schutz und dem Menschen zu Nutz.

*

Ich h�r eine alte Satzung lehren:
O Mensch, du sollst deine Eltern ehren!
Und ein neues Gesetz die Weisung gab:
O Mensch, du stammst vom Tiere ab!
Die Moral davon, die liegt nicht weit,
Du sollst achten die Tiere zu aller Zeit.
Und erkennst du sie schon als Stammeltern nicht,
So ist es als Mensch deine heilige Pflicht,
Den Tieren, die dir ihr Dasein weihn,
Ein g�tiger, milder Schutzherr zu sein.
Das Tier hat ein f�hlendes Herz wie du,
Das Tier hat Freude und Schmerz wie du.
Das Tier hat einen Hang zum Streben wie du,
Das Tier hat ein Recht zum Leben wie du.
Nicht viel sind dir, Mensch, der Tage gegeben,
Doch k�rzer noch ist des Tieres Leben.
Und mu� es dein armer Sklave schon sein,
In dunkler Nacht wie im Sonnenschein,
Und opfert es dir seine Kraft und Ruh'
Und wendet dir all seine Neigung zu,
Oder flieht es dich angstvoll, weil es ihm scheint
Du seiest sein allergr��ter Feind:
O sei sein Schutzherr! Es kann nicht klagen
Den Schmerz, kann dir seinen Dank nicht sagen.
O sieh sein flehendes Auge an,
Es blickt dich eine verwunschene Seele an.
Schon vor vieltausend Jahren die Alten
Haben deutsam an dem Glauben gehalten:
Die Menschenseele m�sse wandern,
Von Tier zu Tier, von einem zum andern.
's ist Wahres dran; der Mensch ist geschaffen
Aus �hnlichem Stoff wie V�gel und Affen.
Die Tierexistenz und das Menschenleben
Ist einem und demselben Geschick untergeben;
Wir haben mit jedem Wurm gemein
Das K�mpfen und Ringen ums irdische Sein,
Und wenn wir auch manches Hohe erwerben,
Wir haben mit jedem Tiere gemein:
Das Leiden und Sterben! Das Leiden und Sterben!
O glaubt mir doch, es nimmt besseren Lauf,
Der Mensch hebt das Tier zu sich hinauf,
Als, er stiege durch Roheit und unreine Taten
Zum niedrigsten Tiere hinab in den Schatten.

Einladung peter reb wer ist das

Zwei Millionen!

(Gelegentlich der Nationalsammlung[C]).

2000 Kronen = zwei Millionen!
Die Rechnung ergrimmt sie?
Wenn in deutschen Landen auch Deutsche wohnen,
Dann stimmt sie.

2000 Kronen = zwei Millionen!
Darf man das sagen?
Die Deutschen haben das Spiel gewonnen,
Wenn sie es wagen.

2000 Kronen = zwei Millionen!
Die Rechnung ist richtig.
Ich kann auch die Reichen nicht ganz verschonen,
Die Sache ist wichtig.

Zwei Millionen! �ffnet die B�rsen
Mutig und heiter!
Sonst dichte ich in diesen erhabenen Versen
Erschrecklich weiter.

[C] Aufforderung, verm�gende Deutsche m�chten sich verpflichten, dem deutschen Schulverein in Wien zur Gr�ndung deutscher Schulen an den bedr�ngten Sprachgrenzen je 2000 Kronen zu spenden, f�r den Fall als 1000 solcher Spender sich melden. — Innerhalb zweier Jahre waren fast 3 Millionen Kronen gezeichnet.

Einladung peter reb wer ist das

Gru�-Spr�che und Allotrias [D].

[D] F�r diese Abteilung w�rde der Verfasser sich besonders zu entschuldigen haben. Er wollte aber mit dem B�chlein nichts Literarisches machen, wollte sich in demselben nur geben wie er ist, auch im Alltag.

Auf den Wunsch, Neujahrsgratulationen zu dichten.

Die Dichter sollen, traun, mit ihren Lichtern
Dem Volk zum neuen Jahre gratulieren?
O lausche, deutsches Volk, den deutschen Lyren,
Dann gratulier dir selbst zu deinen Dichtern.

Der Meistersch�tz.

1889.

Einen Schu� in Ehren
Kann mir niemand verwehren,
Etwas treff' ich immer.
Treff' ich schon die Scheibe nimmer,
Schie�' ich halt der Luft ein Loch,
Etwas treff' ich doch. —
B�cke schie�' ich mir zum Preis,
F�llt der Bock nicht, f�llt die Gei�,
Oder gar ein junges Kitz,
Treffen, treffen tu ich immer,
Denn ich bin der Meistersch�tz'.

An Alexander Girardi.

1899.

Ich gratulier' zum kleinen Bubn,
Ist Gl�ck nicht s��er noch als Ruhm?

Buchwidmung an die Schwiegermutter.

1899.

In diesem Buch man finden kann,
Wie der Schwiegersohn sch�n dichten kann.
Er dichtet fr�h, er dichtet spat,
Und wenn er just Courage hat,
So dichtet er, der tapfre Mann,
Sogar — die Schwiegermutter an.
Die Schwieger —? Wie? Gemach, gemach,
Sie ist danach.

Nachhall.

1899.

In deiner sch�nen Heimatstadt
Da blieb ich �ber Nacht,
Und als das M�hlrad rauschend ging,
Und als mich milder Traum umfing,
Da hab' ich deiner gedacht.

In deiner sch�nen Heimatstadt
Da gab es einst fr�hliche Zeit,
Die Jugend hat uns angelacht,
Die erste Liebe war erwacht,
O selige Tage — wie weit!

In deiner sch�nen Heimatstadt
Es ewigen Fr�hling gibt,
Und was, o Freund, einst unser war,
Genie�t heut eine junge Schar
Und lebt und lacht und liebt.

Zum 28. August 1900.

Du d�nkst dich alt, so klagst du mir,
Und ist doch so viele Jugend in dir.
Das Klagen, das magst du sparen!
Eine vierzigj�hrige junge Frau,
Die gibt — ich rechne ganz genau —
Zwei M�dchen von zwanzig Jahren.

Auf die Einladung

zu einer Kirchenbaufeier auf dem ��lberg� in M. (1900.)

Am �lberg sein, um Blut zu schwitzen,
Da blieb' ich allwegs lieber fern,
Doch in Bethanien Festwein blitzen
Am Ostertag, das t�t ich gern.
Indessen, wollen wir nicht warten,
Eh' aus dem Hals der Stoppel springt,
Bis auf des �lbergs hehrem Garten
Vom Turm die erste Glocke klingt?
Zwar t�t es not, da� wir uns laben
Zu dieser kampfeshei�en Frist.
Doch Feste wollen wir erst haben,
Wenn unser Werk vollendet ist.

An T. Sch.

1900.

Zu dir bin ihs gonga,
Zu dir hots mih gfreit,
Zu dir geh ihs �fter,
Koa Weg is ma z weit.
Koa Weg is ma z weit
Und koa Steg is ma z krum,
Koa Glos is ma z tiaf
Und koa Gspoa� is ma z dum.
Koa Gspoa� is ma z dum
Und koa Red is ma z gscheit,
Mei Toni, ba dir
Hots mih ollemol noh gfreut.

Schlaraffia.

1901.

Schlaraffenbr�der, lu lu!
Ich bring' euch den Humpen, ehe!
Ihr merkt es schon, Sassen, aha!
Ich m�chte ins Reich Uhu
Und kann nicht zu euch, oho!


Willst du, Freund, der Weisheit viel erfahren,
Geh' zu Seiner Majest�t, dem Narren.
Was dich lehrt bombastisch der Lektor,
Das lebt der Narr dir lachend vor.

Dem Verein der K�nstler in Wiesbaden auf eine Sendung.

O heiliger Becher goldenen Weins!
Bist du nicht zwei, so bist du mir Eins.
Nun sei auch mein flinker Pegasus,
Der froh �berbringt den Dankesgru�
Bis nah den Gestaden von Mainz.
Dort lasse dich nieder auf Wiesbadens Flur,
Und biet einen Bruderku� dar von der Mur
Den M�nnern des K�nstlervereins —
O Tropfen, der mich erquickt und begl�ckt,
O Flamme, die mich ber�ckt und entz�ckt,
Im seligen Taumel des Seins.
Kein Trunk hat mich jemals so lodernd entfacht,
Als du, mich den G�ttern so nahe gebracht,
Voll wonnig olympischen Scheins.
— Ich trinke euch zu, ich jauchze euch zu!
Ich preise dich, feurige Labe du,
Allheitere Seele des Rheins!

Der Tischgesellschaft.

1901.

Ach wie w�r's im Kruge lustig,
Doch zu Hause bleiben mu�t' ich,
Hab's ein bi�chen auf der Brust ich.
Traun, die halben N�chte pfauch' ich
Und die andern halben hust' ich.

Abschied vom Krug.

Es war einmal 'ne sch�ne Zeit,
Da sa�en wir zu zehnt, zu zweit
In Kleinoscheggers Weinlokal.
Es war einmal.

Nun bin ich traun ein Patient
Und f�rcht', der Krug, der hat ein End',
Er ging zum Brunnen sonder Zahl.
Er war einmal.

�Es war einmal� wird immer neu,
Was wir erlebt, das bleibt uns treu
In dichtender Erinnerung
Damit genung.

Einem mit dem Verdienstkreuz Ausgezeichneten.

1901.

Wer oft und treu das schwere Kreuz
Mit andern hat getragen,
Den mu� man an der Ehre Kreuz
Mit goldnen N�geln schlagen.

An einer Wiege.

1902.

Die alten Zeiten
Kehren wieder,
Wo mir erklungen
Die s��en Lieder.

Ein kleines Kindlein
Tat ich liegen,
Nun schl�ft ein anderes
In dieser Wiegen.

Ich seh's im Traume
Lieblich lachen,
O m�cht' es nimmer
Daraus erwachen!

Wegen einer Vorlesung.

1902.

Wenn ich schon lesen soll,
Les' ich am Sonntag.
Wann w�r' ich g�nzlich wohl?
Wann h�tt ich Schontag?

Husten und schnaufen ist
Jetzt mein Beruf,
Hoff', da� es besser wird,
Freund Toni Schruf.

Sollt sich's verschlimmern, so
Schreibt dir der Peter,
Dann geh zum Tischl du
Als sein Vertreter[E].

Sehnsucht nach Bayreuth.

1902.

Die sitzen jetzt beim G�ttermahle
Und atmen Liebe hehr und rein,
Wie m�cht' ich dort im Speisesaale
Beim gro�en Tor — der gr��te sein.

Der gr��te Tor, der gr��te Weise,
Der heilige Weltbesieger Christ,
De�' Herzenskraft und Seelenspeise
Die Einfalt und die Liebe ist.

Zur Urkunde im Schlu�stein des Veitscher Schulhauses.

1903.

Wir bauen dies Haus in st�rmischer Zeit,
Die Geister g�ren und liegen im Streit.
Die Seelen sinken und suchen nach Licht,
Durchw�hlen den Erdball und finden es nicht.
Wir weihen dies Haus dem g�ttlichen Geist,
Der wieder die Menschheit gen Himmel weist.

Widmung in ein Buch.

1903.

Ein neues Buch. Doch brauchst du's nicht zu lesen.
Man kann auch so zur Weltweisheit genesen.
Man sagt dem edeln Spender besten Dank!
Und stellt's, statt in den Kopf, blo� in den Schrank.

An Ferdinand v. Saar.

1903.

Im irdischen Tal
Sind wir uns begegnet
Ein einziges Mal,
Doch das war gesegnet.

Seither entschwunden
Bist du mir nimmer,
Und jene Stunden
W�hren noch immer.

Einzig nur trennen uns
(L��t sich's ereilen?)
Zehen der Jahre,
Zwanzig der Meilen.

Der K�nigin Elisabeth.

1906.

G�tige Frau und F�rstin,
Wie m��te die Krone dich dr�cken,
L�g' drunter der Lorbeerkranz nicht
Auf der gl�henden Stirn.

Der Urania in Wien.

Das N�tzliche weihet mit Sch�nheit,
Die Sch�nheit mit W�rde,
So gr�ndet auf Erden ihr k�hn
Der Urania Reich.

Auf Einladung zu einer Scheffelfeier.

1903.

Ich ehre den Dichter nach meiner Art,
Und das ist die sch�nste Scheffelfeier.
Wei�t du, worin sie besteht, mein Treuer?
Ich lese zu Hause den �Ekkehardt�.

Einem Sprachvereinsfeste.

Nun sch�rfet den Spaten
Und furchet sein wacker
Den siechenden Acker
Der kahlk�pfig glatten
Vertrockneten Sprache.
Und streut in die Brache
Papierner Mache
Die kr�ftigen Saaten
Lebendiger Mundart.
So wie sie uns kund ward
Von ackernden Alten,
So sollen sie erndende
Enkel erhalten!

Widmung ins �S�ndergl�ckel�.

1903.

Wenn das S�ndergl�cklein l�utet,
Brauchst du, Freund, nicht zu erschrecken,
Zwar, die Schelme soll es necken;
Arme S�nder soll es wecken;
Aber keinen soll's verletzen,
Und die Guten soll's erg�tzen.

Einem K�nstler.

Die Natur ist des Stoffes gefesselte Sklavin,
Sie mu� wahr sein, auf Kosten der Sch�nheit.
Die Kunst ist des Himmels freiwaltende Tochter,
Sie darf sch�n sein auf Kosten der Wahrheit.

An Martinelli zum 70. Geburtstag.

1904.

Du gr��test mich zu Sechzig,
Denn was sich liebt, das neckt sich.
Ich gr��e dich zu Siebzig,
Denn was sich neckt, das liebt sich.

An Fr�ulein E. B.

1905.

Dein Hans ist ernannt nun zum Doktor der Rechte.
Und ist er f�r dich auch der Doktor, der rechte,
So reicht euch, wie's recht ist, f�rs Leben die Rechte.

An die �Kritik der Kritik�.

1905.

Die Kritik kritisieren?
Den L�wen bei�en?
Dummes Schaf, er wird dich zerrei�en.
Nichts ist so w�tig, so impertinent,
Als ein kritisierter Rezensent.

Richard und Luise.

Zum �h�lzernen� 10. Hochzeitstag 1905.

Die diamantne Hochzeit ist die beschwerlichste,
Weil sie so hoch in den Jahren h�ngt,
Die goldne Hochzeit ist die herrlichste,
Weil in dem Gold noch die Myrte pr�ngt.

Die silberne Hochzeit ist die entbehrlichste,
Weil noch die Liebe zusammenzw�ngt,
Die eiserne Hochzeit ist die begehrlichste,
Weil noch das Blut in den Adern dr�ngt.

Die h�lzerne Hochzeit ist die gef�hrlichste,
Weil sie am leichtesten Feuer f�ngt.

Hochzeitsgru�.

Ich seh' die lieben jungen Leut'
Mit seligs��em Blick lachen,
Man kann aus kurzer Seligkeit
Ein lebenlanges Gl�ck machen.
Die Lieb' allein ist nicht genug,
Man mu� es mit Geschick machen.
Und seid ihr liebevoll und klug,
So wird euch Gott die Br�ck' machen.
Habt Nachsicht mit Roseggers Gru�,
Er kann kein sch�neres St�ck machen.

Tafelgru� zu einer Verm�hlung.

So steht's geschrieben denn:
Heil sei den Liebenden,
Die heut im siebenten
Himmel frohlocken.
Lasset nun diese Zwei
Im Paradiese frei
Wundersam s��e Mai-
Bl�mlein brocken.
Doch ist's leicht selig sein,
Wenn uns den Himmel ein
Andrer gebaut.
Denk' ich dein, lobesams
Stammhaus des Br�utigams,
Denk' ich dein, Stammhaus
Der lieblichen Braut.
Segle nun frohgemut,
Schifflein, auf hoher Flut,
Unter den Sternen der Liebe und Treu.
Ich will zu dieser Stund'
Preisen der Eltern Bund,
Leuchtendes Vorbild der gl�cklichen Zwei
Preise, mein Weihgesang,
Walds�ngers Treugesang,
Preise den Sch�pfer
Der k�nftigen Welt.
Was einst in Flei� und Recht
Erntet ein neu Geschlecht,
Haben weitschauende
Ahnen bestellt. —

Grenzstein der neuen Zeit
Und der Vergangenheit
Ist der zur Trauung
Geschm�ckte Altar.
Wenn ich des Rheines Reb'
Urdeutschen Wein erheb',
Gr�� ich dich, junges,
Dich, �lterlich Paar.
Heil sei den Preislichen,
Die hier am h�uslichen
Herde warm hocken!
Heil sei den Liebenden,
Die heut im siebenten
Himmel frohlocken!
Euch eint, ihr Ziehenden,
Der mit dem gl�henden
Hammer des Herzschlags
Geschmiedete Ring.
Haltet den Talisman,
Der euch das Gl�ck gewann,
Nimmer den goldnen
H�ter gering.
Segle nun, frohgemut,
Schifflein, auf hoher Flut,
Segle ins wogende
Leben hinaus.

Unsere Liebe zieht,
Paar, als dein Engel mit
Ein in dein alpen-
Umfriedetes Haus.

Einladung peter reb wer ist das

Einem dramatischen Volksf�hrer.

1905.

Das Volk bringst leicht du
Zum Lachen und Weinen,
Zum Jubeln und Greinen;
Zum launigen Spiele,
Es h�pft und es kriecht.
Froh dorthin, o Dichter,
Wo du es haben willst,
Wo du es retten kannst,
Bringst du es nicht.

Einladung peter reb wer ist das

Fl�chtiges.

Eine kurze Zeit wohl m�cht' ich leben
Auf der Erde und dann selig sein.
Ohne Leid zu kennen, d�rfte eben
Wahre Lust mir nicht recht stellig sein.
Auch der Himmel braucht vom Gegensatze,
Will er uns so ganz gef�llig sein.


Das Heute war gestern: morgen,
Und morgen ist es schon: gestern.
Es lohnt sich nicht, um zu sorgen,
Nicht, um zu loben, zu l�stern.
Die Freude an gestern, die Sorge um morgen,
Sind zwei m��ige Schwestern.

Einladung peter reb wer ist das

Sylvester.

Wie? Zur mittern�chtigen Stunde
H�r' ich laute Kreise tagen?
Sylvestergl�ser klingen,
Sylvesteruhren schlagen.
Essen, trinken, spielen, scherzen!
Ohne Sorge, ohne Reue
Taumeln sie von Jahr zu Jahre,
Und vom alten in das neue.
Ob auch ich dabei bin? — Nein.
Lasset mich mit mir allein.

Einsam in der Scheidestunde
Will ich Gl�cks und Leids gedenken,
Mu� ich doch ein St�ck von meinem
Leben in die Grube senken,
Mu� ich doch mein wundes Herze
In die fremde Zukunft tragen.
Ist's denn m�glich, da� man scherze,
Wenn verh�llte Zeiten tagen? —
Diese Weihestund' ist mein.
Lasset mich mit mir allein.

Einladung peter reb wer ist das

Nagelprobe.

Die irdene Schale ist nun leer.
Ich hab' mich restlos euch gegeben.
Ich legte mich in euer Leben,
Dem Tode bleibt nichts �brig mehr.

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additions or deletions to any Project Gutenberg-tm work, and (c) any
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Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm

Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
electronic works in formats readable by the widest variety of
computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It
exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations
from people in all walks of life.

Volunteers and financial support to provide volunteers with the
assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's
goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
and permanent future for Project Gutenberg-tm and future
generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see
Sections 3 and 4 and the Foundation information page at
www.gutenberg.org



Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation

The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary
Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by
U.S. federal laws and your state's laws.

The Foundation's principal office is in Fairbanks, Alaska, with the
mailing address: PO Box 750175, Fairbanks, AK 99775, but its
volunteers and employees are scattered throughout numerous
locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt
Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to
date contact information can be found at the Foundation's web site and
official page at www.gutenberg.org/contact

For additional contact information:

    Dr. Gregory B. Newby
    Chief Executive and Director
    

Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg
Literary Archive Foundation

Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
spread public support and donations to carry out its mission of
increasing the number of public domain and licensed works that can be
freely distributed in machine readable form accessible by the widest
array of equipment including outdated equipment. Many small donations
($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating
charities and charitable donations in all 50 states of the United
States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
with these requirements. We do not solicit donations in locations
where we have not received written confirmation of compliance. To SEND
DONATIONS or determine the status of compliance for any particular
state visit www.gutenberg.org/donate

While we cannot and do not solicit contributions from states where we
have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
against accepting unsolicited donations from donors in such states who
approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make
any statements concerning tax treatment of donations received from
outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
methods and addresses. Donations are accepted in a number of other
ways including checks, online payments and credit card donations. To
donate, please visit: www.gutenberg.org/donate

Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works.

Professor Michael S. Hart was the originator of the Project
Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be
freely shared with anyone. For forty years, he produced and
distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of
volunteer support.

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