Der unterschied von vampir und dämonen

@Maja Ich war mir nicht sicher, ob es sich wirklich um ein sprachliches oder vielmehr um ein sprachphilosophisches Problem handelt, darum die Einordnung in Workshop.

Ich finde es super, dass hier schon so rege diskutiert wird.

Der unterschied von vampir und dämonen

Ich denke, dieser Diskussion werden sich in erster Linie Personen stellen, die grundsätzlich einer genderinklusive Schreibweise (ich schreibe jetzt nicht "Gendern", weil jeder Text von Haus aus gegendert ist, überwiegend im generischen Maskulinum) in Romanen offen eingestellt sind.

Ich für meinen Teil finde es schon sehr schwer, genderinklusiv in einem Roman zu schreiben, der a) leicht lesbar ist und b) sich an eine möglichst breite Leser*innenschaft wenden will, denn b.1) ist genderinklusive Schreibweise ein Thema, das ziemlich polemisch aufgeladen wurde und, oder gerade deswegen, mit alteingesessenen Traditionen bricht und das tut weh und b.2.) einige Leser*innen aber noch gar nicht mit dem Diskurs in Berührung gekommen sind und Schreibweisen wie *, _, : etc. nicht einordnen können und die womöglich für einen Rechtschreibfehler halten.

Okay, ich habe mich dafür entschieden, so genderinklusiv wie möglich zu schreiben. Das ist einmal die erste Hürde.

Die nächste besteht darin, nicht nur Vokabeln auszutauschen, sondern die Grammatik zu hinterfragen. Das Deutsche ist in dieser Hinsicht eine regelrechte Stolperfalle. Im Moment habe ich (noch) kein Problem, "man" zu schreiben, da ich es vom Menschen ableite. Problematisch wird es aber mit Konstruktionen wie "niemand/jemand, der". In mir spießt sich alles, diese Konstruktion bei Figuren zu verwenden, die nicht männlich sind. Momentan liebäugle ich mit "niemand/jemand, die" bei weiblichen Figuren, muss aber dann in Kauf nehmen, dass man mir mangelhafte Grammatik unterstellt.

Die nächste Hürde besteht nun darin, traditionelle Kulturgeschichte zu hinterfragen und abzuwägen, inwiefern ist sie mit meiner Auffassung von genderinklusivem Schreiben vereinbar.

Der Engel, der Dämon, der Vampir sind generisches Maskulinum - sind wir uns da einig? Wenn ja, stellt sich die Frage, wieso lasse ich dieses generische Maskulinum stehen, während ich andere tilge?

Halte ich mich an die Analogie der Mensch - der Engel/Dämon/Vampir, ist das für mich halbwegs nachvollziehbar, denn ich (persönlich) sage auch nicht die Menschin. Hier gehe ich dann wohl oder übel einen Kompromiss mit dem generischen Maskulinum ein.

Wenn ich von dem Menschen spreche, dann meine ich die Spezies Mensch. Insofern habe ich noch niemals gesagt, der männliche oder weibliche Mensch. Hier sage ich der Mann, die Frau (für nonbinäre Menschen habe ich allerdings noch keinen solchen Sammelbegriff, spontan würde mir da Enby einfallen; wurde von mir in Romanen aber noch nie verwendet und finde ich schonmal als Anglizismus wenig attraktiv. Aber da der gesamte Diskurs vom angloamerikanischen Raum geprägt ist, ist es auch verständlich, dass neue Begriffe einen anglizistischen Anstrich haben und müsste mich aufgrund mangelnder Alternativen damit arrangieren). Folglich kann ich mit der Bezeichnung "weiblicher/männlicher/nb Vampir" nicht mitgehen, da müssten dann neue Wörter her, seien es auch nur Vampir, Vampirin und Vampir*in.

Zitat von: AraluenDämon ist wie Engel oder Vampir für mich geschlechtsneutral.

Ist diese Aussage mit der Argumentation von genderinklusiver Schreibweise vereinbar? (Das ist keine rhetorische Frage, ich schildere hier meine Gedankengänge, wie ich sie mir selbst in diesem Diskurs stelle, damit ich für mich eine zufriedenstellende Antwort finde, darum ist mir jeder Input willkommen.) Denn liegt nicht das Hauptargument der genderinklusiven Schreibweise, dass das generische Maskulinum eben alles andere als geschlechterneutral ist und männliche (Sprach-)Geschichte schreibt?

Ich verstehe, zu sagen, Engel und Vampire sind geschlechtsneutrale Wesen, aber die Argumentation, deswegen das generische Maskulinum für sie zu verwenden, die hinkt in meinen Augen.

Für mich ist aber auch folgende Aussage nachvollziehbar:

Zitat von: Araluen[...]weshalb ein Gendern des Wortes unnötige Aufmerksamkeit auf das Geschlecht lenken würde.

Mit Gendern ist wohl der Gebrauch von Gender-* und Co gemeint. Ich verstehe, dass Vampir*innen sich anders liest als Vampire, weil im ersten Wort der Diskurs um gendergerechte Sprache offensichtlich wird, im zweiten Wort dagegen wird er kaschiert, verschwindet aber nicht, denn: Auch der Vampir ist gegendert, eben durch das generische Maskulinum. Es stimmt, dass laut Tradition meistens von einem "geschlechtlosen" Überwesen die Rede war, doch so geschlechtslos war das in meinen Augen nie, da Kultur- und Sprachgeschichte männlich dominiert sind und das, was wir großflächig als "neutrale Basis" verstehen, alles andere als neutral ist.

Darum erscheint mir folgende Aussage momentan am einleuchtendsten:

Zitat von: LucienAm sinnvollsten wäre wohl ein geschlechtsneutraler Name oder ich muss mir extra einen neuen ausdenken.

Nämlich ein Wort, das dasselbe bedeutet wie "Vampir*innen", sich aber genauso angenehm liest wie "der Vampir". Und solche Wörter zu finden ist schwer. 

Der unterschied von vampir und dämonen

Nachtrag:

Zitat von: AraluenZumindest fällt mir derzeit kein Vampirsetup ein, in dem sich die Fähigkeiten von männlichen und weiblichen Vampiren unterscheiden würden...

Vielleicht nicht die Fähigkeiten, aber die Darstellung von männlich und weiblich (und weder/oder) bei Vampir(*inn)en? Ich kenne zu wenig Vampirliteratur, aber ich bin halte es nicht für abwegig, dass Unterschiede feststellbar wären. Als Gedankenexperiment könnte man bei den beliebtesten Vampirserien/-reihen jedes Mal, wenn jemand als Vampir bezeichnet wird, bei männlich gelesenen Figuren die Bezeichnung durch Mann und bei weiblich gelesenen Figuren durch Frau ersetzen - würde das den Text in seiner Logik und seinem Feeling sehr stark verändern? Wenn nicht, dann wird offensichtlich, wie stark die sexistischen Strukturen sind und das das Konzept von "Vampiren" nur eine weitere Hülle ist, um das zu verschleiern.

Was ist der Unterschied zwischen einem Vampir und einem Dracula?

In Stokers "Dracula" kann selbst Sonnenlicht dem Grafen nichts anhaben. Heute gilt Dracula jedoch meist als Schattenwesen, das die Sonne meidet. Fällt Sonnenlicht auf einen Vampir, so zerfällt er laut der Legende zu Staub. Auch Feuer oder ein Holzpflock, der ihm grausam durchs Herz gestoßen wird, bringt den Vampir um.

Welche Arten von Vampiren gibt es?

Kürzel der Vampirarten:.
A für Amerikanischer Vampir..
R für Rumänischer Vampir..
T für Italienischer Vampir..
J für Japanischer Vampir..
K für Kalter Vampir..
H für Hawaiianischer Vampir..
F für Infizierter..

Wo gibt es echte Vampire?

Verbreitung und Lebensraum Gemeine Vampire leben auf dem amerikanischen Kontinent, ihr Verbreitungsgebiet reicht vom nördlichen Mexiko bis ins südliche Südamerika (Zentralchile, Argentinien und Uruguay).

Was versteht man unter einem Vampir?

Ein Vampir (IPA: [vamˈpiːɐ̯] oder [ ˈvampiːɐ̯]; veraltet auch Vampyr) ist im Volksglauben und in der Mythologie eine blutsaugende Nachtgestalt.