Bedeutet mental das gleiche wie geistig

Hand aufs Herz: Wie gehen Sie mit Stress, Problemen und Sorgen um? Die einen stecken solche Krisen scheinbar locker weg, gehen noch gestärkt daraus hervor und wirken, als könnte sie nichts erschüttern. Die zweite Gruppe tut sich mit Problemen schwerer, sieht Schwierigkeiten, wo vielleicht gar keine sind und nimmt sich alles zu Herzen. Was Ihnen fehlt, ist mentale Stärke. Doch was steckt hinter dieser famosen Eigenschaft, mit der sich scheinbar nicht nur das eigene Leistungspotenzial besser ausschöpfen lässt, sondern auch gleich noch Geist, Gefühle und Seele in Einklang bringen lassen? Ein Versuch, mentaler Stärke auf die geheimnisvolle Spur zu kommen…

Das Geheimnis der mentalen Stärke

Nicht selten entscheidet sich schon im Kopf, ob wir eher auf der Gewinner- oder der Verliererseite stehen. Natürlich ist keiner von uns vor Rückschlägen und Niederlagen gefeit. Aber während die einen noch liegenbleiben oder die Flinte ins Korn werfen, stehen andere auf, klopfen den Staub aus den Klamotten und machen weiter – anders, besser.

Bedeutet mental das gleiche wie geistig

In der psychologischen Fachsprache ist in dem Zusammenhang oft auch von „Selbstwirksamkeit“ die Rede. Gemeint ist damit das Vertrauen in das eigene Leistungsvermögen und die Zuversicht, Hindernisse aller Art überwinden zu können.

Das erinnert allerdings zugleich an die Mantren der positiven Psychologie und das berüchtigte Du-kannst-alles-was-du-willst-Tschakka.

So leicht ist es natürlich nicht. Mentale Stärke ist nicht nur eine einfache Willenserklärung mit anschließender Wunscherfüllung. Um sie zu erlangen, braucht es beides: Talent und Training.

Definition: Mentale Stärke – was ist das überhaupt?

Einerseits handelt es sich dabei um einen enorm positiv aufgeladenen Begriff, andererseits verbergen sich in dem Sammelbegriff zugleich zahlreiche Einzel-Eigenschaften, die erst im Zusammenspiel diese innere geistige Kraft ausmachen. So zeichnen sich mental starke Menschen zum Beispiel dadurch aus, dass sie…

  • sich auch in schwierigen Situationen auf ihr Ziel fokussieren können.
  • Rückschläge als Lehrstunden betrachten.
  • eine hohe Frustrationstoleranz besitzen.
  • Widrigkeiten mit Willensstärke parieren.

Kurz: Diese Menschen besitzen eine gesunde Mischung aus Disziplin, Selbstvertrauen und realistischem Optimismus. Damit ist mentale Stärke ein wesentlicher Schlüsselfaktor für persönlichen Erfolg, aber auch um das Leben selbst besser zu meistern.

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Bedeutet mental das gleiche wie geistig

13 Zeichen, dass Sie mental stärker sind als der Durchschnitt

Jetzt fragen Sie sich vielleicht gerade: Habe ich diese Eigenschaft auch? Kann sein – immerhin gibt es ein paar Indizien, die dafür sprechen. Und je mehr davon auf Sie zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie mental stärker sind als der Durchschnitt der Bevölkerung…

  1. Starke Emotionen können Sie rational bewerten.

    Und zwar nicht erst Stunden später, sondern in der Situation selbst sind Sie in der Lage, Ihre Gefühle zu reflektieren und mit dem Verstand zu bewerten. Das sorgt nicht nur für emotionale Stabilität, sondern auch für Impulskontrolle.

  2. Sie kennen Ihre Ängste.

    Und begegnen diesen bewusst. Das bedeutet nicht, dass Sie weniger Angst haben, aber diese blockiert sie weniger stark. So können Sie Auslöser leichter benennen und aus unbegründeten Sorgen das machen, was sie sind: unbegründete Sorgen eben.

  3. Sie wollen es nicht jedem Recht machen.

    Es ist ein Unterschied, seine Mitmenschen respektvoll und freundlich zu behandeln, oder es anderen immer nur Recht machen zu wollen, um möglichst nirgendwo anzuecken. Mentale Stärke zeigt sich auch dadurch, dass Sie Nein sagen können und falls nötig damit umgehen können, jemand anderen zu verärgern.

  4. Sie können auch mal alleine sein.

    Wer alleine ist, beschäftigt sich automatisch mehr mit den eigenen Gefühlen und Gedanken. Mental starke Persönlichkeiten haben damit keine Probleme, sie sind nicht darauf angewiesen, von anderen unterhalten oder abgelenkt zu werden, sondern können auch mit sich selbst glücklich sein. Oder anders formuliert: Ohne Selbstliebe ist mentale Stärke unmöglich.

  5. Sie schärfen Ihre Talente.

    Statt diese zur Schau zur stellen. Denn oft steckt hinter Letzterem Unsicherheit. Dabei versuchen manche, sich durch andere in ihrem Können und Tun bestätigen zu lassen. Mental Starke aber sind sich ihrer selbst sicher und intrinsisch motiviert, sich stetig weiterzuentwickeln.

  6. Sie stehen zu Ihren Schwächen.

    Und versuchen diese nicht zu verbergen (was auch Unfug wäre). Jeder Mensch hat Schwächen, kein Grund, sich dafür zu schämen. Mentale Stärke aber geht anders damit um: Entweder, indem Sie offen daran arbeitet – oder sich mit Menschen umgibt, die diese Schwächen ausgleichen. Dahinter steckt das, was Wissenschaftler gesunde Selbstakzeptanz nennen.

  7. Sie leben Ihre Werte.

    Und fühlen sich damit auch wohl. Das bedeutet: Sie treffen leicht Entscheidungen, die Ihren Werten entsprechen. Lassen sich dabei nicht verunsichern und können sich auch mit den möglichen Konsequenzen daraus arrangieren. Mit anderen Worten: Sie sind authentisch.

  8. Ihr Selbstwertgefühl basiert darauf, wer Sie sind.

    Und nicht auf dem, was Sie erreicht oder verloren haben. Das macht Sie unanfälliger für Selbstzweifel und bewahrt Sie und Ihr Selbstwertgefühl davor, sich auf Erreichtes allzu viel einzubilden und Mithelfer zu vergessen.

  9. Sie praktizieren Dankbarkeit.

    Auf den ersten Blick fragen sich manche vielleicht, was Dankbarkeit mit mentaler Stärke zu tun hat. Eine Menge! Eine dankbare Einstellung macht nicht nur gesünder und zufriedener, sie ist auch ein Schlüssel zu mehr Selbstbeherrschung und lässt uns auf kurzfristige Gratifikationen zugunsten langfristiger Ziele verzichten. Und das ist ein Zeichen von mentaler Stärke.

  10. Sie lernen aus Fehlern.

    Das reklamiert zwar die Mehrheit für sich. Aber beobachten Sie sich einfach mal selbst, wie Sie mit Missgeschicken oder Niederlagen umgehen: Ist Ihr erster Impuls, nach Entschuldigungen und Erklärungen zu suchen? Oder versuchen Sie Chancen darin zu erkennen, in Zukunft erfolgreicher zu sein?

  11. Sie übernehmen Verantwortung.

    Und zwar für jede Ihrer eigenen Entscheidungen. Nicht wenige Menschen jammern über ihre aktuell unbefriedigende Lage – weil es bequemer ist, als dagegen etwas zu unternehmen. Menschen mit mentaler Stärke dagegen akzeptieren, was nicht zu ändern ist oder ändern, was sie nicht akzeptieren wollen. Beides ist eine Entscheidung – und für beides übernehmen sie die volle Verantwortung. So wie für ihr Leben auch.

  12. Sie sehen sich als Teil der Lösung.

    Und nicht als Teil des Problems. Der Punkt ist eng mit dem vorherigen verwandt. Geht aber darüber hinaus: Aus Umständen – egal, wie widrig – machen mental Starke etwas. Oder wie es das Bonmot so schön zusammenfasst: Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, findet Gründe.

  13. Sie freuen sich über die Erfolge anderer.

    Mental schwache Menschen betrachten das Leben als Nullsummenspiel: Wenn einer gewinnt, muss ein anderer verlieren – im Zweifel sie selbst. Neid, Bitterkeit und Eifersucht sind ihre vorrangigen Gefühle, wenn andere mehr Erfolg haben als sie selbst. Das kann zwar auch ein Antrieb sein – geistige Stärke und charakterliche Größe aber beweist, wer sich für und mit anderen freut (und über sich selbst lachen kann). So jemand ist zugleich innerlich frei.

Je häufiger Sie den obigen Punkten zustimmen konnten, desto mental stärker sind Sie. Konnten Sie 8 Mal oder mehr zustimmen, sind Sie schon stärker als der Durchschnitt.

Hier das Ganze nochmal als Grafik in der Übersicht

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Alle, die sich in den obigen Indizien weniger oft erkannt haben, brauchen sich trotzdem nicht ärgern, denn…

Mentale Stärke lässt sich trainieren

Mentale Stärke kann sich in verschiedenen Situationen als hilfreich erweisen. Sowohl bei beruflichen Problemen als auch bei einer privaten Krise kann sie Ihnen helfen, nicht den Kopf zu verlieren, sondern das beste aus einer schwierigen Lage zu machen. Leider ist nicht jeder mit dem gleichen Maß an innerer Stärke ausgestattet. Den einen wurde es scheinbar in die Wiege gelegt, die anderen können kaum nachvollziehen, wie es ihren Mitmenschen gelingt, immer die Ruhe zu bewahren. Doch mentale Stärke lässt sich auch trainieren und bewusst aufbauen.

Die obigen 13 Indizien liefern zugleich gute Ansätze, was Sie tun und trainieren beziehungsweise anders machen können. Darüber hinaus empfehlen zahlreiche Experten immer wieder diese drei Strategien:

  1. Stoppen Sie negative Gedanken.

    Unterbrechen Sie die üblichen Gedankenspiralen, was alles passieren könnte oder böse Ihnen das Schicksal mitspielt. Die ziehen Sie nur runter – und ändern nichts. Versinken Sie also nicht in Selbstmitleid und verfallen Sie nicht in die Opferrolle. Die macht sie klein und schwach. Akzeptieren Sie lieber Niederlagen und machen Sie etwas daraus. Formulieren Sie Ihre Gedanken beispielsweise in positive, konstruktive Sätze um. Statt: „Mir gelingt eben nie etwas!“ besser: „Jetzt weiß ich, wie ich es anders schaffen kann!“

  2. Treffen Sie Ihre eigenen Entscheidungen

    Der zweite Schritt auf dem Weg zu mentaler Stärke, ist die Erkenntnis, dass Sie selbst am besten wissen, was gut für Sie ist. Sie können andere um Rat oder eine Einschätzung bitten, doch am Ende des Tages müssen Sie die Entscheidung treffen, die für Sie richtig ist. So können Sie Ihr Leben nicht nur so gestalten, wie Sie es sich vorstellen, Sie gewinnen auch etwas noch größeres: innere Freiheit und Unabhängigkeit.

  3. Akzeptieren Sie Veränderungen

    Egal, wie sehr Sie sich Konstanz wünschen: Die Dinge werden sich immer verändern. Mentale Stärke hilft Ihnen, diese Veränderungen zu akzeptieren und entsprechend darauf zu reagieren. Es geht aber auch umgekehrt: Gelingt es Ihnen, sich mit den permanenten Veränderungen Ihrer Umwelt zu arrangieren, trainieren Sie Ihre mentale Stärke und bauen diese auf. Mit der Zeit werden Sie gefestigt in die Zukunft schauen, ohne sich über mögliche Szenarien zu sorgen.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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Ist geistig und mental das gleiche?

mental [lat. =geistig], bezeichnet den seelisch-geistigen Bereich einer Person, auch psychisch-kognitiver Bereich genannt.

Was ist der Unterschied zwischen physisch und geistig?

Physisch bedeutet "die Physis betreffend" oder "zum Körper gehörig" bzw. "körperlich". Der Begriff wird in Gegensatz zu den geistigen Belangen gesetzt, die in der Medizin als "psychisch" bezeichnet werden.

Wie schreibt man physisch und psychisch?

Psychisch heißt seelisch oder den Geist / die Psyche betreffend und beinhaltet Aktivitäten wie Lesen, Denken etc. Zu psychischen Krankheiten gehören Depressionen, Essstörungen oder Demenz. Physisch heißt körperlich oder den Körper betreffend und beinhaltet Aktivitäten wie Sport, Spielen etc.