Bakterielle Infektion Scheide ansteckend für Männer


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Ursache für eine akute infektiöse Balanitis ist meist eine unzureichende Genitalhygiene. Wenn sich unter der Vorhaut Smegma ansammelt, finden Krankheitserreger einen idealen Nährboden. Erreger wie Candida, Gardnerella oder Mykobakterien können sich vermehren und die Entzündung der Eichel auslösen.

Zum Teil können die Erreger beim Mann aber auch ohne Symptome auftreten und beim Geschlechtsverkehr auf die Frau übertragen werden. Das trifft vor allem auf Gardnerella vaginalis und Atopobium vaginae zu, die für wiederkehrende Vaginosen mitverantwortlich sein können.

Der UrogenitalStatus weist folgende Erreger verlässlich nach:

Bakterielle Infektion Scheide ansteckend für Männer

  • Gardnerella vaginalis
  • Candida spp.
  • Atopobium vaginae
  • Mycoplasma spp.
  • Trichomonas vaginalis

Eine Phimose oder Diabetes mellitus können ebenfalls eine Entzündung der Eichel begünstigen.

Die Symptome einer infektiösen Balanitis sind:

  • geröteter Penis mit fleckigem Ausschlag
  • Penis juckt und brennt
  • Eichel und Vorhaut schmerzen
  • Nässe und eiterige Absonderung

Mykoplasmen und Ureaplasmen können eine Urethritis – die „nicht Chlamydien-nicht Gonokokken-Urethritis“ – verursachen. Infektionen sind häufig, allerdings verlaufen sie oft asymptomatisch.

Eine Diagnostik als Partneruntersuchung ist auch dann angezeigt, wenn die Geschlechtspartnerin Beschwerden hat, die auf entsprechende Erreger zuruckgeführt werden.

Bakterielle Infektion Scheide ansteckend für Männer

Vaginose nachweisen

Bei einer bakteriellen Vaginose ist das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora gestört.

Bakterielle Infektion Scheide ansteckend für Männer

Pilzinfektionen

Pilzerkrankungen der Haut, der Schleimhaut und verschiedener Organe nachweisen

Bakterielle Infektion Scheide ansteckend für Männer

Foto von Polina Zimmerman von Pexels

Ist eine bakterielle Infektion der Scheide ansteckend? Wir haben einen Gynäkologen gefragt, ob sie durch Sex übertragbar ist.

Eine bakterielle Infektion der Scheide wird bakterielle Vaginose genannt und kann bei Betroffenen zu einer Reihe von Symptomen führen. Grundsätzlich tritt sie auf, wenn die "guten" Bakterien durch krankmachende Keime verdrängt wurden. Das heißt: Die natürliche Bakterienbesiedlung der Scheidenflora ist aus dem Gleichgewicht geraten. 

Manchmal haben Betroffene fast keine Symptome. Andere leiden unter unangenehm riechendem und grau-weißlichem Ausfluss oder haben mit Brennen und Juckreiz zu kämpfen. Während Geschlechtsverkehr ein möglicher Auslöser für eine bakterielle Infektion der Scheide sein kann, führt er auch zu weiteren Ansteckungen, wie der Gynäkologe Dr. Georg Braune erklärt. 

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Bakterielle Infektion der Scheide: Ist sie durch Sex übertragbar?

"Bakterielle Infektionen sind auf den Sexualpartner übertragbar. Pilze oder eine Blasenentzündung wiederum nicht", so Dr. Braune. Wer an Juckreiz und Rötungen leidet, hat vermutlich weniger Lust auf Sex. Im besten Fall klärt ihr die Symptome mit einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin ab und verzichtet zur Sicherheit in der Zwischenzeit auf Geschlechtsverkehr. 

Übrigens: Meist wird die bakterielle Vaginose mit Antibiotika behandelt. 

Bakterielle Vaginose – Irritation im Scheidenmilieu

Grau-weißer Ausfluss und ein fischiger Geruch in der Scheide – Symptome wie diese können auf eine bakterielle Infektion der Scheide (auch bakterielle Vaginose genannt) hinweisen. Erfahren Sie, wie eine solche entsteht, wie Sie sich schützen und was Sie unternehmen können, um Ihr gesundes Scheidenmilieu wiederherzustellen.

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Bei einer bakteriellen Vaginose handelt es sich um eine Infektion der Scheide. Dabei ist das mikrobiologische Gleichgewicht der Scheidenflora empfindlich gestört, vor allem durch Besiedlung durch Bakterien, die ohne Sauerstoff überleben können, wie Gardnerella vaginalis. Synonyme in der Fachsprache sind auch:

  • Aminkolpitis
  • unspezifische Vaginitis
  • anaerobe Vaginose
  • Gardnerella vaginalis-Vaginitis

Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Ursache für vaginale Infektionen bei Frauen; bei Schwangeren kann die Häufigkeit bei 10-20% und damit doppelt bis vierfach so hoch wie normal liegen. Die Erkrankung zählt nicht im engeren Sinn zu den Geschlechtskrankheiten, wird aber häufig durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Symptome: Wie erkennt man die Aminkolpitis?

Betroffene Frauen erkennen die Erkrankung an Symptomen, wie

  • wässriger oder grau-weißer Ausfluss
  • fischiger, unangenehmer Geruch
  • Juckreiz / Hautreizungen im äußeren Scheidenbereich
  • Brennen beim Wasserlassen
  • pH-Wert über 4,5
  • Verschlimmerung der Symptome nach dem Geschlechtsverkehr oder während der Periode

Es ist jedoch auch möglich, dass die Krankheit symptomfrei verläuft.

Vorsicht bei der Eigendiagnose

Bei ungewöhnlich verfärbtem, streng riechendem Ausfluss ist auch eine Infektion mit Pilzen oder Trichomonaden möglich. Für eine genaue Diagnose suchen Sie unbedingt den Frauenarzt auf. Eine Eigendiagnose erweist sich aufgrund der ähnlichen Symptome als äußerst schwierig.

Ursachen: Wie entsteht die bakterielle Vaginose?

Die gestörte Scheidenflora

Eine Aminkolpitis entsteht, wenn das gesunde Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gerät. Eine gesunde Scheidenflora besteht vor allem aus Laktobazillen, auch Milchsäurebakterien genannt. Die Mikroorganismen sorgen für einen sauren pH-Wert zwischen 3,8 – 4,5 und schützen so vor der Besiedlung mit pathogenen Keimen.
Unerwünschte Bakterien sind zwar auch in einer gesunden Vagina vorhanden, werden allerdings in Schach gehalten. Erst wenn es zu einer Überzahl pathogener Keime kommt, steigt der pH-Wert an und es entsteht ein Ungleichgewicht der Scheidenflora. Hier können sich vaginale Krankheiten entwickeln.

Die Erreger: Gardnerella vaginalis

Bei einer bakteriellen Vaginose macht die Bakterienart Gardnerella vaginalis den größten Anteil der Keime aus – dieser kann in rund 90 Prozent aller Fälle nachgewiesen werden. Mediziner sprechen daher von einer Gardnerella-Infektion. Bei etwa 40 Prozent aller Frauen können Gardnerella-Bakterien nachgewiesen werden, ohne dass diese Beschwerden verursachen.

Die Bakterien befinden sich in geringen Mengen immer als Bestanteil der natürlichen Vaginalflora in der Scheide. Sie lösen nur in größeren Mengen eine Infektion mit den typischen Symptomen aus. Daneben spielen auch andere Erreger – wie beispielsweise Chlamydien – als Verursacher eine Rolle. Es entsteht dann eine Mischinfektion.

Ansteckung: Wie wird die Aminkolpitis übertragen?

Der Geschlechtsverkehr gilt als wohl häufigstes Ansteckungsrisiko für eine Scheiden-Infektion mit Gardnerella vaginalis: Die Bakterien werden dabei durch Schmier- oder Kontaktinfektion übertragen. Aber auch eine falsche Wischtechnik nach dem Toilettengang fördert unter Umständen eine Ansteckung mit den auch im Darm vorkommenden Gardnerella-Erregern.
Obwohl Männer keine Vaginose haben können, spielen sie bei der Übertragung eine Rolle. Deshalb sollte sich in einem Krankheitsfall auch der Partner behandeln lassen, da es sonst wiederholt zu erneuten Übertragungen kommen kann (Ping-Pong Effekt). Besonders wenn das Immunsystem geschwächt ist, können sich die Gardnerella-Keime vermehren und so die bakterielle Vaginose auslösen.

Risikofaktoren für eine bakterielle Vaginose

Zu den Risikofaktoren, die eine bakterielle Vaginose befördern, gehören unter anderem:

  • geschwächtes Immunsystem
  • häufiger Geschlechtsverkehr mit wechselnden Geschlechtspartnern
  • übertriebene Vaginalhygiene
  • psychosozialer Stress
  • Rauchen
  • operative Eingriffe im Unterbauchbereich
  • Antibiotikatherapie
  • hormonelle Veränderungen wie Schwankungen des Östrogenspiegels, etwa durch die Pille, Menstruation, Wechseljahre oder Schwangerschaft

Was sind die Folgen einer Vaginose?

Eine bakterielle Scheideninfektion erhöht das Erkrankungsrisiko für verschiedenste gynäkologische Entzündungen deutlich. Dazu zählen:

  • Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervizitis)
  • Entzündung des äußeren weiblichen Genitalbereiches und des Scheideneinganges (Vulvitis)
  • Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis)
  • Eileiterentzündung (Salpingitis)
  • Eiterherde an Eierstock oder Eileiter (Tuboovarialabszess)
  • Entzündung des Ausführungsganges einer der Bartholin-Drüsen (Bartholinitis)

Vorsicht ist vor allem in der Schwangerschaft geboten. Durch eine bakterielle Vaginose können ernsthafte Komplikationen entstehen. Darunter zählen:

  • vorzeitige Wehen
  • vorzeitiger Blasensprung
  • Frühgeburt
  • Infektionen des Neugeborenen
  • entzündliche Wundheilungsstörungen bei der Mutter nach Damm- oder Kaiserschnitt (bspw. Bauchdeckenabszess)

Therapie: Wie wird eine Infektion mit Gardnerella vaginalis behandelt?

Die medikamentöse Therapie einer Gardnerella-Vaginitis erfolgt mit Antibiotika. Es sind verschiedene Antibiotika auf dem Markt, darunter Metronidazol, die sowohl als Zäpfchen oder Creme als auch in Form von Tabletten zur Behandlung geeignet sind. Welche Darreichungsform für die Frau am geeignetsten ist, entscheidet der Arzt nach ausführlicher Untersuchung und Diagnose.

Auch Dauer und Intensität der Behandlung richten sich nach der Schwere der Erkrankung, der Regenerationsfähigkeit der Vaginalflora sowie etwaiger Begleitumstände (z.B. Schwangerschaft). So empfiehlt sich etwa bei häufig wiederkehrenden Vaginosen eine langfristige intravaginale Verabreichung von speziellen Präparaten, um einen sauren pH-Wert zu unterstützen.

In der Schwangerschaft ist eine orale oder intravaginale Gabe bestimmter Antibiotika angeraten. Eine Therapie wird Schwangeren aufgrund der besonderen Risiken während dieses Zeitraums nahegelegt.

Vorbeugen: So vermeiden Sie die Vaginose

Am besten schützt die natürliche Scheidenflora vor einer bakteriellen Vaginose. Diese fördern Sie, wenn Sie statt einer übertriebenen Intimhygiene mit aggressiven Seifen oder Scheidenspülungen nur warmes Wasser nutzen, oder spezielle Intimpflege-Produkte. Deren Inhaltsstoffe sind perfekt auf das saure Milieu angepasst und halten das bakterielle Gleichgewicht aufrecht. Eine übertriebene Intimhygiene gefährdet dagegen die normale Scheidenflora und verändert den sauren pH-Wert hin zu einem Wert über 4,5.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, hochwertige und luftdurchlässige Unterwäsche zu tragen, die bei hohen Temperaturen gewaschen oder sogar gekocht werden kann. So stellen Sie sicher, dass eine Vielzahl von Bakterien abgetötet wird.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Vaginose empfiehlt sich als erste Maßnahme ein Test zur Messung des pH-Wertes. Diese Tests sind im Handel erhältlich. Liegt der pH-Wert über 4,5, ist eine Behandlung erforderlich. Dafür gibt es im Handel Intimpflege-Produkte, die den Aufbau unterstützen und den Schutz durch das Scheidenmilieu wiederherstellen können (z.B. Milchsäurepräparate). Bei bleibender Unsicherheit sollte jedoch ein Gynäkologe aufgesucht werden.

Quellen und weiterführende Informationen

Woher kriegt man bakterielle Infektionen in der Scheide?

Geschlechtsverkehr ist wahrscheinlich der vorrangige Verursacher der Erkrankung. Allerdings wurde Gardnerella vaginalis inzwischen auch bei einer Reihe von gesunden Frauen und Mädchen, die noch nie oder keinen männlichen Geschlechtsverkehr hatten, gefunden.

Können Männer Gardnerella übertragen?

Gardnerella Infektionen treten häufiger bei Frauen auf, da das Bakterium Teil der normalen vaginalen Mikroflora ist, aber auch Männer können sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner infizieren.

Wie bekommt ein Mann Gardnerella?

Ursache für eine akute infektiöse Balanitis ist meist eine unzureichende Genitalhygiene. Wenn sich unter der Vorhaut Smegma ansammelt, finden Krankheitserreger einen idealen Nährboden. Erreger wie Candida, Gardnerella oder Mykobakterien können sich vermehren und die Entzündung der Eichel auslösen.