"Milch macht müde Männer munter" – Dass dieser von der deutschen Milchindustrie geprägte Spruch so lustig klingt, liegt an der Verwendung der Alliteration. Show
Dieses bestimmte Stilmittel hat eine lange Tradition und schon die Römer und alten Griechen gebrauchten es. Beispielsweise stammt diese berühmte Alliteration von Caesar: "Veni, vidi, vici". Das heißt auf Deutsch so viel wie "Ich kam, ich sah, ich siegte". Alliteration – Definition und BeispieleDie Alliteration ist ein rhetorisches Stilmittel. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter die gleichen Anfangsbuchstaben oder -laut haben. Dabei müssen die Wörter nicht direkt aufeinanderfolgen, sondern können auch durch andere Wörter Konjunktionen verbunden sein. Eine Konjunktion ist ein Bindewort wie z. B. und, oder, obwohl, aber. Im Deutschen können verschiedene Buchstaben die gleiche Aussprache haben. Daher ist folgender Satz ebenfalls eine Alliteration: Der frühe Vogel fängt den Wurm. In diesem Beispiel sind "v" und "f" zwar unterschiedliche Buchstaben, sie werden aber trotzdem gleich ausgesprochen.
Diese Wendungen sind ebenfalls Alliterationen. Wie an ihnen deutlich wird, spielen einzelne Konjunktionen zwischen den Wörtern keine Rolle. Das bedeutet, es ist immer noch eine Alliteration, wenn z. B. ein "und" zwischen den Wörtern steht. Die Alliteration wird am häufigsten in der Literatur, aber auch im Alltag und in den Medien oder der Werbung verwendet. Formen der AlliterationEs gibt insgesamt sechs unterschiedliche Formen der Alliteration, die Dir im Folgenden genauer vorgestellt werden. Alliteration durch EinzelwörterDie erste Form der Alliteration ist die Aneinanderreihung von Einzelwörtern, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen.
Alliteration in zusammengesetzten WörternDie Alliteration kann auch in einem zusammengesetzten Wort enthalten sein. Dabei werden mindestens zwei, manchmal auch mehrere Wörter zusammengefügt. In diesem Fall beginnen die jeweiligen Wortteile mit dem gleichen Buchstaben.
Alliteration in einer VerknüpfungDie Alliteration wird gern verwendet, wenn zwei Wörter mit dem gleichen Anlaut verknüpft werden sollen. Zwischen den Wörtern stehen dabei oft Bindewörter wie Konjunktionen oder Artikel. Die alliterierenden Begriffe können eine gegensätzliche, ähnliche oder ergänzende Bedeutung haben. Als Anlaut bezeichnet man den Laut, mit dem ein Wort beginnt. Dieser entspricht oft dem ersten Buchstaben. Er kann auch aus mehreren Buchstaben gebildet werden, z. B. beim Wort "Scheune", das mit dem Laut "sch" beginnt.
Phonetische AlliterationBei der phonetischen Alliteration haben die unterschiedlichen Wörter zwar nicht die gleichen Anfangsbuchstaben, aber sie klingen in ihrer Aussprache dennoch gleich. Die Phonetik bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Lautlehre, die sich mit der Aussprache von Wörtern beschäftigt. Phonetisch bedeutet demnach "lautlich".
Alliterierend-ablautende WörterAlliterierend-ablautende Wörter sind meist aus zwei fast identischen Silben zusammengesetzt, denn sie werden nur durch einen anderen Vokal unterschieden. Ein Vokal ist ein selbst klingender Laut wie a,e,i,o,u. Er wird auch Selbstlaut genannt. Als Ablaut bezeichnet man einen gesetzmäßigen Wechsel der Vokale innerhalb verwandter Wörter, z. B. singen, er sang, gesungen oder trinken, er trank, getrunken. Diese Art der Alliteration ist eher ungewöhnlich und kommt in der Literatur eher selten vor. Sie wird häufiger in der Umgangssprache verwendet.
Bei diesen Beispielen steht in der ersten Silbe immer ein "i", das in der zweiten Silbe gegen ein "a" ausgetauscht wird. Manche dieser Beispiele können auch der Onomatopoesie, der Lautmalerei, zugeordnet werden. Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, schau Dir die entsprechende Erklärung "Onomatopoesie" an. TautogrammeAls Tautogramm wird ein Text bezeichnet, bei dem alle Wörter mit dem gleichen Buchstaben oder Laut beginnen. Es wird auch Kettenreihung genannt. Das Tautogramm ist eine Sonderform der Alliteration. Hierzu zählen auch viele Zungenbrecher, die gerade wegen der Häufung eines bestimmten Buchstabens schwer auszusprechen sind.
Die Alliteration in der LiteraturIn der Literatur ist die Alliteration ein häufig verwendetes Stilmittel. Besonders in der Lyrik, also in Gedichten, sind Alliterationen häufig zu finden, da man sie schnell heraushört. Alliteration – WirkungDie Alliteration dient dazu, die Aufmerksamkeit der Leser*innen zu erregen. Mit ihr kann eine gewisse Dramatik erzeugt oder ein Innehalten hervorgerufen werden. Dies steigert dann die Einprägsamkeit, der durch die Alliteration gekennzeichneten Stelle. So hat das "Veni, vidi vici" ("Ich kam, ich sah, ich siegte") von Caesar einen heroischen, sehr einprägsamen Charakter. Heroisch ist ein anderes Wort für "heldenhaft" oder "erhaben". Beispiele für Alliterationen in der LiteraturDie Alliteration im GedichtEines der berühmtesten Gedichte von Goethe ist "Der Zauberlehrling". In diesem Text geht es um den Lehrling eines Zaubermeisters, der einen Zauber ausprobiert, sich überschätzt und daher das Haus flutet. Im Gedicht gibt es zahlreiche Alliterationen:
Durch diese Alliterationen klingt das Gedicht spannend und die zunehmende dramatische Lage wird unterstrichen. Die Alliteration in anderen literarischen TextenEs gibt aber auch andere Beispiele aus berühmten literarischen Werken. In der Oper "Das Rheingold" von Richard Wagner heißt es zum Beispiel: "Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege!" Oder in Clemens Brentanos Erzählung "Das Rheinmährchen" heißt es: "Komm Kühle, komm küsseden Kummer" Die Alliteration in Medien und PolitikSowohl in den Medien als auch in der Politik ist die Alliteration ein beliebtes Stilmittel, um Aufmerksamkeit zu erregen. Alliteration – BedeutungDurch die starke Einprägsamkeit der Alliteration wird sie natürlich gern in den Medien, insbesondere in der Boulevardpresse verwendet. Um die Leser*innen auf einen Blick zu gewinnen, sollten Schlagzeilen meist kurz und auffällig sein. Alliterationen sind hierfür besonders geeignet. So kann man Ereignisse dramatisierter darstellen und weckt damit das Interesse. Als Boulevardpresse bezeichnet man Zeitungen, die mit großer Auflage erscheinen und hauptsächlich auf der Straße verkauft werden. Oft werden diese Zeitungen als weniger seriös angesehen. Beispiele der Alliteration in Schlagzeilen und PolitikIm Folgenden sind einige Schlagzeilen aufgelistet, in denen gezielt Alliterationen verwendet wurden:
Um die Aufmerksamkeit der Wähler*innen für sich zu gewinnen, nutzen auch viele Politiker*innen das beliebte Stilmittel der Alliteration:
Durch die Alliteration bleiben die Namen, Sprüche oder Slogans besser und länger im Gedächtnis. Außerdem wird die Zusammengehörigkeit der einzelnen Wörter betont. Ein Slogan ist ein einprägsamer Wahl- oder Werbespruch. Die Alliteration in der WerbungAuch in der Werbung ist die Alliteration ein äußerst effektives Stilmittel. Alliteration – FunktionIn der Werbung ist die Alliteration aufgrund ihrer starken Einprägsamkeit ein oft verwendetes Stilmittel. Das Ziel der Werbung ist es, dem Kunden im Kopf zu bleiben – und das kann man mit der Alliteration sehr gut erreichen. Zudem erregt sie viel Aufmerksamkeit und zieht so potenzielle Kund*innen an. Beispiele der Alliteration in der WerbeindustrieEs gibt zahlreiche Beispiele von Werbeslogans, die mit Alliterationen arbeiten. Oft hat die Marke oder das Produkt sogar den gleichen Anlaut. Einige Beispiele findest Du im Folgenden:
Alliteration - Das Wichtigste
Wie nennt man gleiche Anfangsbuchstaben?Die Alliteration (von lateinisch ad ‚zu' und litera/littera ‚Buchstabe') ist eine literarische Stilfigur oder ein rhetorisches Schmuckelement, bei der die betonten Stammsilben benachbarter Wörter (oder Bestandteilen von Zusammensetzungen) den gleichen Anfangslaut (Anlaut) besitzen.
Was ist eine Alliteration Beispiel?Beispiele für Alliterationen sind “Milch macht müde Männer munter” oder “Fischers Fritz fischt frische Fische”. Du kennst vielleicht auch die Redewendung “Der frühe Vogel fängt den Wurm”.
Was ist ein Oxymoron Beispiel?Schon die Herkunft des Begriffes »Oxymoron« weist darauf hin: Er setzt sich nämlich zusammen aus den griechischen Wörtern »oxys« = scharf(sinnig) und »moros« = stumpf/dumm, enthält also selbst einen Gegensatz. Beispiele für Oxymora als Wortzusammensetzungen: »Hassliebe« »bittersüß«
Was ist ein Pleonasmus Beispiel?Ein Pleonasmus ist eine Formulierung, in der ein Wort/eine Wortgruppe etwas ausdrückt, was aufgrund eines anderen Wortes bereits offensichtlich ist. Einige Beispiele sind: leere Floskel (eine Floskel ist immer inhaltsleer) weibliche Bundeskanzlerin (eine Bundeskanzlerin ist immer weiblich)
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