Ab wann darf ein Baby auf dem Schoß sitzen

Ohne Hilfe sitzen zu können – das ist einer dieser Meilensteine, auf die viele Eltern hinfiebern. Du auch? Endlich im Hochstuhl füttern. Freie Händchen beim Spielen. Mehr im Buggy sehen von der Landschaft. Aber wann sitzen Babys? Und darf man nachhelfen? Deine Fragen klären wir in diesem Artikel.

Wann können Babys sitzen?

Clara liegt angeschnallt im Buggy und kann nichts sehen. Sie ist empört. Immerhin ist sie schon sooo groß und wird hier einfach abgelegt. Sie hebt den Kopf, spannt ihre Bauchmuskeln an und verzieht das Gesicht. Ein bisschen bewegt sich ihr Oberkörper… aber nicht genug. Sie fällt zurück und meckert. Dann schreit sie. Solange bis Mama Anna Erbarmen hat und die Lehne höher stellt. Ahh! Viel besser. Clara ist glücklich, Anna nicht. Ob das so gut für den kleinen Rücken ist?

Geht es dir auch so? Du merkst, dein Kind möchte gern sitzen und es klappt nicht. Du weißt aber nicht, ob du nachhelfen darfst? Das ist ganz normal. Und deine Sorge ist berechtigt. Denn am besten lernen Babys jeden ihrer Meilensteine selbst. Dazu aber weiter unten mehr.

Hier kommen die Zahlen:

  • die allermeisten Babys lernen mit etwa 8 bis 10 Monaten frei zu sitzen
  • ganz ambitionierte mit 6 bis 7 Monaten
  • manche erst mit 12 Monaten oder noch später

Wann es mit dem Sitzen so weit ist, kannst du wie auch beim Drehen, Krabbeln oder Laufen nicht beeinflussen. Denn der Meilenstein gehört wie so Vieles zu einem Entwicklungssprung. Zu welchem unterscheidet sich von Baby zu Baby. Und selbst wenn das Gehirn so weit ist, kann es manchmal dauern, wenn der kleine Körper – genauer Wirbelsäule oder Muskeln – noch nicht bereit sind.

Unser Tipp: Wenn dein Baby von der schnellen Sorte ist, kann es sein, dass es öfter nach hinten umkippt. Achte am besten darauf, dass es dann weich fällt, zum Beispiel auf eine Krabbeldecke oder einen Teppich.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Sitzen lernen: einen festen Ablauf gibt es nicht

Lange schrieben „Baby-Experten“, dass die Kleinen über das Krabbeln zum Sitzen kommen. Das mag für die meisten Kinder stimmen, aber eben nicht für alle. Abgesehen davon, dass manche Babys gar nicht krabbeln: manche machen einfach so lange Situps, bis sie plötzlich sitzen. So geschehen bei der Tochter der Autorin dieses Textes. Da war das Kind gute 6 Monate alt. Ob der Rücken bereit war? Nun ja, nicht wirklich, er war ziemlich rund. Aber was soll man machen, wenn das Baby unbedingt will? Gekrabbelt ist sie erst zwei Monate später.

Oft sieht es aber so aus:

  1. Allerlei Turnübungen wie Drehen, Rollen, Robben
  2. Vierfüßler-Stand
  3. Krabbeln
  4. Zufällig seitlich Hinplumpsen mit Aufstützen
  5. Gezieltes Hinsetzen
  6. Sitzen ohne Abstützen
  7. Gezieltes Herausbewegen aus der Sitzposition
  8. Verschiedene Sitzpositionen einnehmen lernen

Sitzpositionen gibt es übrigens einige. Viele Babys strecken die Beine gerade oder V-förmig aus. Einige winkeln ein Bein an. Andere bevorzugen den Schneidersitz oder den umgekehrten W-Sitz (letztes sehen Orthopäden nicht so gern). Auch das Rutschen auf dem Windelpo ist eine lustige Übung. Manche Babys bewegen sich lieber so fort als auf allen Vieren.

Mein Baby will unbedingt mehr sehen – darf es im Buggy sitzen?

Irgendwann kommt der Punkt, wo sich alle Eltern fragen, ob der Kinderwagen noch das Richtige ist. Denn das darin befindliche Baby stößt schon unten an. Und es quengelt und quengelt, weil es nichts von der Welt sehen kann. Also doch Buggy, den man hochstellen kann? Immerhin, das Baby wäre zufrieden und die Eltern könnten in Ruhe ihre Runden drehen…

Kinderärzte raten davon ab. Wenn Buggy, dann im Liegen. Das geht nicht bei allen Modellen. Regelmäßig längere Zeit in Babywippe oder Autoschale solltest du ebenfalls vermeiden. Selbst wenn gelegentliches Aufsetzen kein Problem ist: in Buggy, Schale oder Babywippe sitzt dein Baby doch schon etwas länger. Rückenmuskeln bekommt es dadurch nicht. Im Gegenteil, der Rücken kann sich kaum strecken. Wie wäre es stattdessen mit der guten alten Babytrage? Wenn dein Baby nicht getragen werden will, hilft nur Ohren zu und dein Baby ablenken (sagt sich so leicht, wissen wir). Je öfter du es auf dem Boden spielen lässt, desto besser.

Wenn dein Kinderwagen von der Höhe passt, kannst du dein Kleines auf dem Bauch liegend herumschieben. Aber Obacht: Manche Kinder sind ziemlich umtriebig und ziehen sich schneller hoch als man denkt.

Wann darf das Baby im Hochstuhl sitzen?

Hände frei für den Kartoffelbrei? Klar wäre das schön. Aber erst, sobald dein Baby ohne Hilfe sitzen kann, darf es in den Hochstuhl. Ohne Hilfe bedeutet: ohne Anlehnen, Abstützen oder mit rundem Rücken durchzuhängen. Natürlich gibt es Hochstühle mit Babyschale. Um die geht es hier aber nicht. Gemeint sind Normale mit und ohne Anschnallfunktion.

Manche sagen, dass Babys erst bereit für den ersten Brei sind, wenn sie aufrecht sitzen können. Das stimmt aber nicht immer. Viele interessieren sich schon viel früher für Beikost. Dann hilft nur Baby auf den Schoß nehmen und mit der freien Hand füttern. So wie früher eben auch. Dass Babys auf dem Schoß ihrer Eltern sitzen, ist schließlich das Natürlichste der Welt. Wichtig ist, dass du es dabei stützt, damit es nicht zu sehr zusammensackt.

Wenn dein Kind dann frei sitzt, heißt das nicht, dass du es im Hochstuhl parken solltest. Das wäre noch zu viel für den kleinen Rücken. Also lieber nur zu den Mahlzeiten und sonst das normale Babyspielprogramm auf dem Boden, damit dein Schatz seine Muskeln trainieren kann. Denn die braucht es unbedingt.

Wenn dein Baby nicht sitzen will

Klar gibt es auch die Kinder, die sich Zeit lassen. Nervös werden musst du erstmal nicht. Wenn dein Kleines mit 10 Monaten noch nicht sitzen kann, sprich es einfach in der Kinderarztpraxis an. Deine Ärztin wird einschätzen können, ob es sich um eine Entwicklungsverzögerung handelt. Vielleicht hat es auch einfach andere Schwerpunkte oder ist generell von der gemütlichen Sorte.

Warum Baby nicht auf Schoß setzen?

Das ist sicher die wichtigste Frage, wenn es um die Gesundheit Deines Babys und seines Rückens geht. Speziell die Wirbelsäule ist bei Säuglingen noch sehr empfindlich, die Knochen sind weich – umso wichtiger also, dass sie nicht in unnatürliche Positionen gezwängt werden, sonst drohen Fehlstellungen!

Kann ein Baby mit 4 Monaten sitzen?

Denn dein Baby bringt sich das freie Sitzen ganz allein bei – sobald das Bewegungszentrum im Gehirn entsprechend entwickelt und seine Nacken- und Rückenmuskulatur stark genug dafür ist. Diese spannenden Entwicklungsschritte wird es dabei machen: Ab etwa 4 Monaten: Auf geht's!

Was passiert wenn man ein Baby zu früh hinsetzt?

Wird ein Kind schon zu früh in eine sitzende Position gebracht, ist es oft noch nicht in der Lage dort stabil zu sitzen. Seine Rumpfmuskulatur ist noch überhaupt nicht bereit dafür in dieser Position die Wirbelsäule effektiv zu stützen.

Was sollte ein 3 Monate altes Baby können?

In der Bauchlage versucht es sich bereits auf Ellbogen oder Hände aufzustützen, in der Rückenlage hebt es Beinchen und Ärmchen an und bewegt sich immer gezielter. Im 3. und 4. Monat entwickelt sich außerdem das räumliche Sehen und Ihr Baby wird aktiv versuchen, Gegenstände mit den Fäusten zu umschließen.