Ab und zu stechen in der linken brust

Angst vor einem Stechen und Engegefühl in der Brust

Wer ein Stechen in der Brust verspürt, denkt oft sofort an einen Herzinfarkt oder eine andere Erkrankung. Doch nicht immer deutet ein stechendes Gefühl in der Brust auf eine schwere Erkrankung hin.

Angst und Panik vor einem Arztbesuch ist daher zwar verständlich aber nicht immer nötig. Ein Arztbesuch ist bei lange anhaltenden Stechen in der Brust allerdings empfehlenswert, um ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder ausschließen zu können.

Wir erklären auf, welche Ursachen hinter dem Stechen in der Brust stecken können und was Sie gegen die Angst und Panik vor einem Arztbesuch tun können. 

  • Autor: Julia Dernbach
  • Aktualisiert: 11. Mai 2022

Übersicht:

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Tritt das Stechen unabhängig von einer Belastung auf, ist es meist harmlos. Herzstiche sind oft die Folge von Muskelverspannungen. Bei erstmaligem Auftreten und bei körperlicher Belastung sind  Stiche im Herzen möglicherweise ein Hinweis auf eine krankhafte Minderdurchblutung des Herzmuskels.

Bei einem Herzinfarkt ist die Sauerstoffversorgung einiger Bereiche des Herzmuskels unterbrochen. Dadurch kommt es zu den typischen Symptomen wie Stechen in der Brust, Luftnot oder auch Übelkeit. Schmerzen eines Herzinfarkts strahlen dann häufig aus – meist in die Arme, den Rücken, den Hals oder den Oberbauch.

Sofern der Arzt bereits abgeklärt hat, dass das Stechen in der Brust eine harmlose Ursache hat, können verschiedene Maßnahmen wie Tees (z. B. Kamille, Malve) oder kühlende Kompressen sowie Massagen gegen Verspannungen helfen.

Ursachen für Stechen in der Brust

Warum hat man plötzlich ein Stechen in der Brust?

Ein plötzlich auftretendes Stechen in der Brust löst bei Betroffenen oft Panik aus. Manchmal geht dieses Stechen mit einem Engegefühl in der Brust und Atemnot einher. Da diese die Beschwerden meist verstärkt, gilt es zunächst, Ruhe zu bewahren

Denn ein Stechen in der Brust hat in den allermeisten Fällen unbedenkliche Ursachen. Allerdings können auch schwere Erkrankungen dahinter stecken, weshalb ein Arztbesuch bei unerklärlichen Schmerzen immer die beste Entscheidung ist.

Lokalisierung der Beschwerden

Im Brustkorb befinden sich neben dem Herz noch weitere Organe wie Lunge und Speiseröhre. Begrenzt wird der Brustraum nach unten durch das Zwerchfell. Außerdem verlaufen große Blutgefäße durch den Bereich. Selbst für erfahrene Ärzte ist es daher nicht immer einfach, die genaue Quelle für die Beschwerden zu lokalisieren. Das liegt auch daran, dass jeder Mensch eine andere Schmerzwahrnehmung hat. Bei ungewohnten und vor allem erstmalig auftretenden Schmerzen in der Brust sollten Sie deshalb achtsam sein.

Verschiedene Organe arbeiten im Brustkorb gut aufeinander abgestimmt miteinander. Der anatomische Aufbau dieses Körperbereichs ist so kompliziert, dass für ein Stechen in der Brust eine Vielzahl an Ursachen infrage kommt. Abzugrenzen sind dabei eher harmlose von schwerwiegenden Ursachen.

Ab und zu stechen in der linken brust

Harmlose Ursachen

Die häufigsten harmlosen Auslöser von einem Stechen in der Brust

Unter Sodbrennen wird in der Medizin das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre verstanden. Dies kann mit starken Schmerzen hinter dem Brustbein einhergehen. Bei einigen Menschen tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf. Kommt es häufiger zu Sodbrennen, ist dies ein Hinweis auf die Reflux-Krankheit, bei welcher der Schließmuskel an der unteren Speiseröhre den Magen nicht vollständig verschließt. Es kommt zu starkem Sodbrennen, einem Druckgefühl hinter dem Brustbein, Schluckbeschwerden, Mundgeruch beim Aufstoßen, Reizhusten, entzündeten Atemwegen und geschädigtem Zahnschmelz.

Muskelverspannungen und Schmerzen im oberen Rücken strahlen mitunter in die Brust aus und können dort bewegungsabhängige Schmerzen hervorrufen. Auch bei Muskelkater ist ein Stechen in der Brust möglich.

Wirbelblockaden treten mitunter plötzlich auf, führen zu Bewegungseinschränkungen und reizen sowohl Nerven als auch Muskeln zwischen den Rippen. Dies kann beispielsweise passieren, wenn es zu krankhaften Veränderungen der Gelenkflächen (z. B. durch Überlastung, Entzündungen, Bewegungsmangel, Traumata, Stoffwechselstörungen), zu Verspannungen und Verkürzungen der Muskulatur, zu Schmerzreizen aufgrund akuter oder wiederholter Fehlbelastungen oder zu Schmerzreizen durch innere Organe (einhergehend mit Muskelverhärtung) kommt.

Rippenprellungen und auch ein unkomplizierter Rippenbruch gelten zwar nicht als lebensbedrohlich, können aber starke Schmerzen verursachen. Diese äußern sich vor allem beim Atmen, Husten und Lachen.

Kommt es zu einer Erstinfektion mit dem Herpesvirus Varizella zoster, äußert sich dies durch Windpocken. Da die Viren im Körper verbleiben, ist ein erneuter Krankheitsausbruch möglich. Dann wird von Gürtelrose (Herpes zoster) gesprochen. Die Viren breiten sich im Versorgungsgebiet eines Nervenastes aus, betroffen ist nicht selten eine Brustkorbhälfte. Neben dem typischen gürtelförmigen Ausschlag tritt auch ein Ziehen in der Brust auf.

Bei einer Zwerchfellhernie entsteht ein Spalt im Zwerchfell, durch den der Magen zum Teil oder auch vollständig in den Brustkorb rutschen kann. Dies verursacht starke Schmerzen in der Brust.

Gallensteine oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung machen sich oft in Form von Oberbauchschmerzen bemerkbar, welche bis in die Brust ausstrahlen und dort ein starkes Ziehen verursachen.

Bei der Interkostalneuralgie handelt es sich um ein Schmerzsyndrom, welches von einem oder auch mehreren Zwischenrippennerven ausgeht und zu einem Brennen und stechenden Schmerzen in der Brust führt. Verursacht wird die Interkostalneuralgie beispielsweise durch Gürtelrose oder auch Wirbelkörperentzündungen und Rippenbrüche.

Bei dieser rheumatischen Erkrankung kommt es durch eine Vorkrümmung oder Versteifung der Wirbelsäule sowie Gelenkentzündungen zu Beschwerden wie Stechen in der Brust. Die Symptome lassen sich durch Bewegung aber lindern.

Beim Roemheld-Syndrom entstehen im Bauchraum Gasansammlungen, durch die das Zwerchfell nach oben gedrückt wird. Daraus resultieren Herzbeschwerden, ein Stechen in der linken Brust sowie ein Druckgefühl.

Das Tietze-Syndrom ist eine recht seltene Erkrankung, bei der die Rippenknorpel im Bereich des Brustbeins anschwellen. Es kommt dann zu Schmerzen der Rippen und des Brustbeins.

Der Einfluss der Psyche ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um Schmerzen und Stechen in der Brust geht. Stress sowie Angstgefühle können zu Beklommenheit und Schmerzen im Brustbereich führen. Fälschlicherweise werden die Beschwerden dann für eine lebensbedrohliche Erkrankung gehalten.

Schwerwiegende Ursachen

Schwerwiegende und lebensgefährliche Ursachen für Stechen in der Brust

Kommt es vorrübergehend zu einer Durchblutungsstörung des Herzens, sprechen Mediziner von einer Angina Pectoris. Das Herz wird bei körperlicher Belastung nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt und die typischen Symptome wie starke Schmerzen in der Brust, Engegefühl, Herzstechen und Atemnot treten auf. Die Symptome klingen nach einigen Minuten wieder ab.

Bildet sich in einem Herzkranzgefäß ein Blutgerinnsel und sorgt für eine Verstopfung, kommt es zum Herzinfarkt. Die Blutversorgung im betroffenen Bereich fehlt und der Herzmuskel stirbt an dieser Stelle ab. Anzeichen sind plötzlich auftretende heftige Schmerzen hinter dem Brustbein, Stechen in der linken Brust, Engegefühl und Atemnot. Verglichen mit einer Angina Pectoris halten die Symptome mindestens für 20 Minuten an.

Steigt der Blutdruck auf Spitzen von bis zu 230 mm Hg, können Beschwerden ähnlich einer Angina Pectoris auftreten.

Eine Lungenentzündung ruft neben Husten, angestrengtem Atmen, Auswurf und hohem Fieber auch Symptome wie Stechen in der Brust hervor.

Bei einer Lungenembolie kommt es zu einer Verstopfung durch ein mit dem Blut angeschwemmtes Gerinnsel. Es zeigen sich plötzlich auftretende Schmerzen im Brustkorb, Husten mit Atemnot und schlimmstenfalls Bewusstlosigkeit.

Ein Riss des Rippenfells sorgt für die Entstehung eines Spalts zwischen Lunge und Rippenfell, durch den Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand gelangt. Die Folgen sind plötzliche Atemnot, Stechen in der Brust, Husten und ein Erstickungsgefühl. Äußere Verletzungen sind die häufigste Ursache für einen Pneumothorax, aber auch körperliche Veranlagung spielt eine Rolle.

Stetig zunehmende Schmerzen in der Brust, die von Husten, Heiserkeit und Atemnot begleitet sind, können Anzeichen für die bösartige Tumorerkrankung sein. Auch blutiger Auswurf deutet darauf hin.

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen Herzklappenfehler, bei dem die Mitralklappe vorgewölbt ist. Patienten verspüren dabei manchmal Schmerzen in der Brust.

Stechen in der Brust ist typisch für eine Herzbeutelentzündung. Beim tiefen Einatmen und Husten verstärken sich die Beschwerden. Gleiches gilt für das Liegen auf der linken Seite.

Bei einer Aortenklappenverengung wird der Blutausstrom am Ausgang der linken Herzkammer behindert. Die Folge sind wiederkehrende Symptome einer Angina Pectoris, die zunehmend stärker werden.

Eitrige Infektionen, welche in den Mittelfellraum zwischen den Lungenflügeln gelangen, sorgen für eine Mittelfellentzündung. Alarmsignale sind starkes Ziehen in der Brust, hohes Fieber, Bewusstseinseintrübung und schwere allgemeine Krankheitszeichen.

Eine Brustfellentzündung geht mit stechenden Schmerzen im Brustkorb einher. Beim Atmen und Husten verschlimmern sich diese, begleitend kommen Kurzatmigkeit und Fieber hinzu.

Bei der Aortendissektion handelt es sich um einen plötzlichen Riss in der Gefäßwand der Hauptschlagader. Hinweise darauf sind extreme Brustschmerzen, welche in Rücken, Beine und Bauch ausstrahlen. Eine Aortendissektion ist lebensbedrohlich.

Starker Druck (z. B. beim Erbrechen) kann bei einer vorgeschädigten Speiseröhre (z. B. durch Sodbrennen, Reflux-Krankheit) einen Speiseröhrenriss begünstigen. Zwar kommt es eher selten dazu, heftige stechende Schmerzen sind aber ein mögliches Anzeichen.

Arztbesuch

Stechen in der Brust – Wann zum Arzt?

Mitunter erkennen Patienten, die häufig unter Brustschmerzen leiden (z. B. bei Reflux-Krankheit) die Dringlichkeit für einen Arztbesuch nicht.

Sofern die Schmerzen erstmalig auftreten oder sich von den bisherigen Schmerzen und dem Ort sowie der Intensität deutlich unterscheiden, sollten Sie allerdings hellhörig werden.

Wenn mehr Symptome auftauchen, handeln:

Gleiches gilt, wenn neue Symptome wie Atemnot, Druck- und Engegefühl sowie Angst hinzukommen. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie Fieber und Benommenheit im Zusammenhang mit dem Stechen in der Brust sollten Sie ernst nehmen und von einem Arzt abklären lassen.

Handeln Sie bei möglichen Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankungen sofort und rufen Sie bei Notwendigkeit umgehend einen Notarzt.

Natürlich lösen Symptome wie Schmerzen in der linken Brust, Atemnot, Schwindel, Schwäche und blau gefärbte Lippen Angst aus. Versuchen Sie – auch wenn es schwer fällt – dennoch Ruhe zu bewahren, da sich die Beschwerden ansonsten verschlimmern.

Untersuchungen

Was macht der Arzt bei Stechen in der Brust?

Zunächst wird ein Anamnesegespräch geführt, in dem der Arzt alle wichtigen Informationen zur Krankengeschichte erfragt. Im Anschluss kommen weitere Untersuchungen in Betracht.

  • EKG: zur Messung der elektrischen Herzaktivität
  • Röntgen des Brustkorbs
  • Ultraschalluntersuchung
  • Lungenspiegelung
  • Magenspiegelung
  • Mediastinoskopie (Endoskopie des Mittelfellraums)

  • Der Arzt wird dann eine an die Ursache angepasste Therapie einleiten.

Ängste überwinden

Ängste bei Stechen in der Brust überwinden

Stechen in der Brust, das mit weiteren Symptomen einhergeht, sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Zwar stecken hinter den Symptomen nicht immer schwerwiegende Erkrankungen, Klarheit darüber kann aber nur eine ärztliche Untersuchung verschaffen.

Ein Grund zur Panik besteht nur in den seltensten Fällen, denn viele Erkrankungen lassen sich gut behandeln. Angst vor der möglichen Diagnose müssen Sie nicht haben. Eine korrekte Diagnose ist gerade bei schwerwiegenden Krankheiten notwendig für frühzeitiges Handeln und einen besseren Behandlungserfolg. Unter Umständen ist eine schnelle Diagnose sogar lebensrettend.

Besser einmal mehr zum Arzt: Bei Schmerzen in der Brust sollten Sie grundsätzlich aufmerksam sein. In einem solchen Fall ist ein Arztbesuch zu viel besser als ein Arztbesuch, der zu spät erfolgt.

Ab und zu stechen in der linken brust

Aus Angst vor der Diagnose oder aus Zeitgründen möchten Sie keinen Arzt vor Ort aufsuchen? Dann können Sie auch zunächst mit einem Arzt oder Psychologen via Online-Videosprechstunde über Ihre Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf mögliche Symptome sprechen. 

Über das Internet ist sowohl eine Ärztliche als auch psychologische Beratung möglich. Dies ist vor allem für nervöse, schüchterne und ängstliche Patienten ein großer Vorteil. 

  • mentavio: Online Psychologen mit Gratis Erstgespräch
  • ZAVA: Online Ärzte für eine Video-Sprechstunde

Übersicht:

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Was bedeutet Stechen in der linken Brust?

Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Es kommt zu sehr ausgeprägten Schmerzen im Brustkorb, meist hinter dem Brustbein. Weitere mögliche Symptome sind ein Stechen in der linken Brust, Engegefühl und Atemnot. Die Schmerzen bei einem Herzinfarkt strahlen aus bis in die linke Schulter, in Oberbauch, Rücken, Hals und Unterkiefer.

Wann ist ein Stechen in der Brust gefährlich?

Starke Brustschmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten, sind das deutlichste Anzeichen für einen Herzinfarkt. Der Schmerz kann in den Unterkiefer, die Arme, in den Oberbauch oder in den oberen Rücken zwischen die Schulterblätter ausstrahlen.

Was bedeuten Stiche in der Herzgegend?

Körperliche Ursachen für Herzschmerzen. Herzstechen, das in Ruhe, also unabhängig von körperlicher Belastung, auftritt, ist meist Folge von Verspannungen oder ungünstigem Lebensstil (Nikotin, Alkohol, Drogen, Schlafmangel, Bewegungsmangel).

Wie kann man Brust und Herzschmerzen unterscheiden?

Wie kann ich Brustschmerzen, die nicht kardialen Ursprungs sind, überhaupt erkennen? Im Gegensatz zu den dumpfen Herzschmerzen sind Brustschmerzen extrakardialen Ursprungs meist brennend, stechend und oberflächlich. Die Diagnose muss sehr genau und durch einen Arzt erfolgen.