Hallo Ihr, Show
Wie lange hattet ihr noch Milch??? Stillende Mütter erleben des Öfteren verwunderte Reaktionen – vor allem von Müttern früherer Generationen – und zwar nicht erst, wenn sie länger als hierzulande üblich stillen, sondern durchaus bereits wenige Monate nach der Geburt. Im gleichen Zug wird dann oft berichtet, dass sie selbst nie genug Milch hatten, ihre Milchmenge nach einer gewissen Stillzeit nicht mehr gereicht hat oder plötzlich ganz weggeblieben ist. Unerfahrene Mütter bekommen so leicht den Eindruck, Probleme mit der Milchmenge oder ein plötzliches Zurückgehen der Milchproduktion seien eher die Regel als eine Ausnahme. Dass es in früheren Generationen so oft Probleme mit der Milchmenge gab, lag vor allem an der suboptimalen Unterstützung der stillenden Frauen. Oft wurde das Stillen nicht sofort nach der Geburt begonnen und im weiteren Verlauf häufig auch zu kurz und zu selten angelegt, so dass die Milchbildung nicht ausreichend angeregt wurde. Wenn dazu noch frühzeitig künstliche Säuglingsnahrung zu- oder nachgefüttert wurde, ohne die Brüste auch zusätzlich zu stimulieren, kam bei Müttern nicht nur schnell das Gefühl auf, nicht genug Milch zu haben, sondern es war dann auch bald tatsächlich so. In Wahrheit ist die Milchbildung aber von Natur aus ziemlich robust und lange nicht so störanfällig wie es oft scheint. Damit alles gut funktioniert, wird die Entwicklung und Reifung des weiblichen Brustdrüsengewebes zunächst hormonell gesteuert. Sie beginnt schon kurz vor der Pubertät und wird in der Schwangerschaft durch den Einfluss zahlreicher Hormone fortgesetzt. Im zweiten Drittel der Schwangerschaft sind die Brüste bereits in der Lage Milch zu bilden, das abwehrstoffreiche Kolostrum. Aber erst durch den Wegfall der Plazentahormone nach der Geburt des Babys beginnt allmählich die Bildung größerer Mengen reifer Muttermilch. Durch häufiges Anlegen (zehn- bis zwölfmal in 24 Stunden) und gutes Entleeren der Brüste von Geburt an, werden in den milchbildenden Zellen der Brustdrüsen die Rezeptoren für das Milchbildungshormon Prolaktin freigegeben und können auch in den ersten Wochen noch weiter vermehrt werden. Später reguliert die Nachfrage das Angebot!! Das heißt: Solange die Brüste regelmäßig geleert werden, wird die entnommene Milch auch wieder nachgebildet. Um die Milch gut aus der Brust entnehmen zu können, muss das Baby viel Brust gut erfassen und die Brustwarze tief im Mund haben. Wenn zu selten und jeweils zu kurz angelegt wird und das Baby dazu auch noch die Brust nicht gut erfasst, kann es schon sein, dass: Und wenn dann Flaschennahrung zugefüttert wird, ohne die Brüste zusätzlich zu stimulieren, passt sich die Milchmenge in den Brüsten der geringen Nachfrage an und geht allmählich zurück. Dass die Milch plötzlich oder zu einem bestimmten Zeitpunkt wegbleibt, ist keinesfalls die Regel, sondern kommt nur äußerst selten in besonderen Ausnahmesituationen vor. Meist hemmt dann starker Stress den Milchspendereflex, was als (vermeintliches) Wegbleiben der Milch interpretiert wird. Zudem ist es vielleicht auch gut zu wissen, dass sich die Milchproduktion sogar auch für einige Zeit nach dem völligen Abstillen wieder in Gang bringen lässt, indem die Brüste häufig stimuliert und entleert werden. Das nennt man dann eine “Relaktation“. Lass Dich also nicht verunsichern, wenn erstaunte Reaktionen kommen, weil Du nach 3, 6, 9, 12, 18 oder mehr Monaten Stillen immer noch Milch hast! Denn das ist normal!! Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Mai 2021 Wurde Dir diese Frage in der Stillzeit auch gestellt?
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Name ABONNIEREN Ich versende meinen Newsletter 2-4 Mal im Monat. In jedem Newsletter hast Du die Möglichkeit, Dich wieder auszutragen. Deine Anmeldedaten, der Versand und statistische Auswertungen werden über ActiveCampaign verarbeitet. Hier findest du weitere Informationen zum Datenschutz. Wie lange produziert die Brust nach dem Abstillen noch Milch?Die Milchdrüsen bilden sich langsam zurück, bleiben aber für mindestens einen Monat teilweise funktionsfähig. Die Brust kann sogar noch einige Monate oder Jahre nach dem Abstillen Milch enthalten.
Warum habe ich immer noch Milch in der Brust?Meist zeigen beide Brüste den „Milchfluss“. Die Galaktorrhoe geht oft mit Zyklusstörungen einher, kann aber auch bei normalem Menstruationszyklus auftreten. Häufigste Ursachen sind Hormonstörungen und die Einnahme bestimmter Medikamente.
Wie lange bildet Brust Milch?Der Übergang vom Kolostrum zur Bildung reifer Muttermilch dauert 7 bis 14 Tage (s. auch Milchbildung in den ersten Tagen nach der Geburt).
Wie lange dauert es bis die Milch versiegt?Das langsame Versiegen lassen der Milch braucht Zeit und Geduld und kann mehrere Tage bis Wochen dauern. Jede Frau empfindet das Anschwellen der Brustdrüsen unterschiedlich: Die Brüste können schmerzen, sich vergrössern, druckempfindlich sein, oder es ist ein leichter Temperaturanstieg möglich.
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