Wie viel verdient ein Orthopäde mit eigener Praxis

Anders als in der Klinik gelten für ambulant angestellte Ärztinnen und Ärzte in der Praxis oder im MVZ keine Tarifverträge. Das bedeutet: Die Gehälter orientieren sich zwar grob an dem, was in der Klinik üblich ist, werden aber individuell ausgehandelt. Wie die Vergütung genau aussieht, geht aus einer aktuellen Befragung der Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hervor.

An der Befragung nahmen 700 angestellte Ärztinnen und Ärzte teil. Dabei zeigt sich: Beim Verdienst gibt es gewisse Unterschiede. Dabei driften die Gehälter bei fachärztlicher Tätigkeit weiter auseinander als bei Hausärztinnen und -ärzten – sie liegen auch generell etwas höher.

Weiterbildungsassistent/in - Allgemeinmedizin

25.11.2022, Gemeinschaftspraxis Dr. Gusken/Dr. Schmidt

Köln

Arzt für Allgemeinmedizin (m/w/d)

25.11.2022, Praxis

Hamburg

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Konkret bedeutet das: Beim Arbeiten im MVZ verdienen 50 Prozent der angestellten Ärztinnen und Ärzte im hausärztlichen Bereich zwischen 60.000 und 88.000 Euro pro Jahr. Der Durchschnitt liegt bei 75.900 Euro. Das Gehalt im fachärztlichen Bereich liegt etwa 15 Prozent höher. Hier liegt die Spannbreite der mittleren 50 Prozent bei 65.000 Euro bis 102.600 Euro Brutto-Jahresgehalt. Im Durchschnitt sind das 87.600 Euro.

Die großen Gehaltsunterschiede bei Fachärztinnen und -ärzten sieht Ramona Krupp, Referentin im Bereich Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank, vor allem in den unterschiedlich hohen Abrechnungsmöglichkeiten begründet: Vor allem technikintensive Fachrichtungen wie Augenheilkunde, Radiologie, Urologie oder Chirurgie profitieren davon. Das spiegelt sich dann wiederum auch in den Gehältern der Angestellten wider.

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Umsatzbeteiligung: In jedem dritten MVZ üblich

Gut ein Viertel (27 Prozent) der angestellten Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich bekommt zusätzlich zum Grundgehalt eine umsatzabhängige Vergütung. Speziell in MVZ kommt das häufig vor: 36 Prozent der Angestellten können sich hier über eine Umsatzbeteiligung freuen. In der Praxis sind es 23 Prozent. Insgesamt 19 Prozent der Hausärzte und sogar 36 Prozent der Fachärzte bekommen einen vom Umsatz abhängigen Bonus.

Grafik "Gehalt ambulant angestellter Ärztinnen und Ärzte" zum Download (jpg, 100 KB)

Beim Vergleich der Einrichtungen wird deutlich: Grundsätzlich werden im MVZ höhere Gehälter gezahlt als in Praxen. So liegen die reinen Festgehälter (ohne Umsatzbeteiligung) in einem MVZ etwa 16.500 Euro höher als in der Praxis. Allerdings ist hier auch die Arbeitszeit etwas höher: Im MVZ beträgt sie durchschnittlich 38,5 Stunden, in der Praxis ist es eine Stunde weniger. Dafür behandeln Ärztinnen und Ärzte pro Quartal deutlich mehr Patientinnen und Patienten als in der Praxis.

Zur Studie

Befragt wurden insgesamt 700 ambulant angestellte Ärztinnen und Ärzte, davon 350 in der hausärztlichen Versorgung und 350 in der fachärztlichen Versorgung (Augenheilkunde, Orthopädie / Unfallchirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Pädiatrie, Urologie). Die Online-Befragung wurde von DocCheck Research (Köln) durchgeführt.

Ärzte spielen eine sehr wichtige Rolle in unserem Gesundheitssystem. Sie erkennen und heilen Krankheiten, lindern Beschwerden und verlängern Leben. Ohne Zweifel übernehmen Ärzte eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe für unsere Gesellschaft. Doch wie viel verdienen Ärzte?

Im Folgenden erfahren Sie alle Informationen zum Arzt-Gehalt.

Arzt Gehalt: 3 wichtige Fakten

  • Monatliches Einstiegsgehalt von Ärzten: ca. 4.600 Euro Bruttogehalt
  • Jährliches Durchschnittsgehalt von Ärzten: Ca. 84.000 Euro Bruttogehalt
  • Qualifikation für den Beruf: Medizinstudium & ärztliche Approbation

Arzt Gehalt: Karriere lohnt sich!

Die Karriere als Arzt lohnt sich! Der StepStone Gehaltsreport aus dem Jahr 2020 zeigt, dass angestellte Ärztinnen und Ärzte die Bestverdiener im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sind. Laut der Statistik liegt das durchschnittliche Arzt-Gehalt bei 92.316 Euro pro Jahr. Pro Monat verdienen Ärzte also 7.693 Euro.

Natürlich verdient nicht jeder Arzt gleichviel. Einen großen Einfluss auf die Vergütung nimmt die Karriereposition. Hierbei wird unterschieden zwischen Assistenzärzten, Fachärzten, Oberärzten und Chefärzten. Ein Assistenzarzt verdient natürlich weniger als ein Chefarzt.

Wie viel verdient ein Orthopäde mit eigener Praxis
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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Assistenzarzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Facharzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Oberarzt Gehalt

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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Leitender Oberarzt Gehalt

Wie viel verdient ein Orthopäde mit eigener Praxis
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Zuletzt aktualisiert: 09. August 2022

Chefarzt Gehalt

5 Einflussfaktoren auf das Arzt Gehalt

Im Unterschied zu anderen Berufsgruppen sind regionale Gehaltsunterschiede beim Arzt-Gehalt eher weniger zu verzeichnen. Da sich der Verdienst an den jeweiligen Tarifvertrag des Arbeitgebers orientiert, spielt die Region eine eher untergeordnete Rolle. Die Größe des Arbeitsgebers hat in diesem Zusammenhang ebenfalls keinen Einfluss.

Folgende Kriterien beeinflussen das Einkommen als Arzt:

  1. Angestellt oder selbstständig (z.B. eigene Praxis oder Honorararzt)
  2. Tarivertrag oder außertarifliche Bezahlung
  3. Festgehalt oder an die Auslastung der Praxis gebunden
  4. Berufserfahrung
  5. Position

Arzt Gehalt im Krankenhaus

Das Arzt Gehalt in Krankenhäusern orientiert sich an den jeweiligen Tarifverträgen sowie der Berufserfahrung bzw. der Position. Je weiter Ärzte in ihrer Karriere vorankommen, desto mehr verdienen sie. In Deutschland wird zwischen folgenden Arten von Tarifverträgen in Deutschland unterschieden:

  • für Universitätskliniken (z.B. Charité Berlin, Universitätsklinikum Frankfurt)
  • für kommunale Krankenhäuser (z.B. Kliniken der Stadt Köln, Klinikum Dortmund)
  • für private Krankenhäuser (z.B. Kliniken der Betreiber Helios, AMEOS oder Asklepios)

In diesen Tarifverträgen richtet sich der monatliche Verdienst des Arztes nach der jeweiligen Position und der Dauer der Berufsausübung.

  • Assistenzarzt Gehalt: Ca. 4.700€ – 6.300€
  • Facharzt Gehalt: Ca. 6.200€ – 8.100€
  • (Leitender) Oberarzt Gehalt: Ca. 7.700€ – 10.600€
  • Chefarzt Gehalt: Ca. > 11.000€ (Außertarifliche Bezahlung)

Das Arzt Gehalt mit einer eigenen Praxis

Pauschale Aussagen zum durchschnittlichen Arzt-Gehalt von niedergelassenen Ärzten können leider nicht getätigt werden. Dies liegt daran, dass verschiedene Störvariablen die Ermittlung des Einkommens beeinträchtigen. So können die Praxen sehr unterschiedliche Einkommen und Ausgaben haben. Zum Beispiel werden diese durch die Größe der Praxis und des Einzugsgebietes, der maximalen Arbeitszeit oder der Behandlungsart (konservativ vs. operativ) etc. beeinflusst. Weiterhin unterscheidet sich das Einkommen niedergelassener Ärzte hinsichtlich der einzelnen Fachrichtungen. Gemäß dem statistischem Bundesamt liegt der jährliche Reinertrag (nach Abzug von Personalkosten und sonstigen Ausgaben) einer Praxis bei durchschnittlich 190.000€ brutto. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Vergleich des Verdienstes von niedergelassenen Ärzten:

PlatzFachbereichEinnahmen pro PraxisReinertrag1Radiologe2.343.000 €850.000 €2Augenarzt728.000 €370.000 €3Hautarzt543.000 €284.000 €4Orthopäde669.000 €311.000 €5Urologe564.000 €302.000 €6Chirurg611.000 €281.000 €7Internist583.000 €282.000 €8HNO-Arzt466.000 €223.000 €9Frauenarzt415.000 €217.000 €10Allgemeinmediziner405.000 €227.000 €11Kinderarzt427.000 €228.000 €12Neurologe / Psychiater324.000 €180.000 €Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt) – Kostenstruktur bei Arztpraxen.

Arzt Gehalt: Der anteilige Gewinn von niedergelassenen Ärzten

Die Tabelle zeigt, dass die hohen Bruttoeinnahmen der niedergelassenen Arztpraxen irreführend sein können. Denn die tatsächlichen Einnahmen (Reinertrag) können abzüglich aller Aufwendungen unterschiedlich ausfallen. 

Die Auswertung vom statistischen Bundesamt verdeutlicht dies anhand der Gegenüberstellung einer Praxis für Allgemeinmedizin und einer Praxis für Radiologie:

Praxis für Allgemeinmedizin

Die durchschnittlichen Einnahmen einer allgemeinmedizinischen Praxis belaufen sich auf 405.000 Euro, bei Ausgaben in Höhe von 178.000 Euro. Die Verrechnung führt zu einem Reinertrag von 227.000 Euro pro Praxis (167.000 Euro pro Praxisinhaber) – also bleiben über 50 % der Einnahmen.

Praxis für Radiologie

In der Radiologie liegen die durchschnittliche Einnahmen bei 2.343.000 Euro. Jedoch verbuchen radiologische Praxen ebenfalls auch enorme Ausgaben in Höhe von 1.493.000 Euro. Obwohl dies lediglich etwa 36 % Reingewinn an den Einnahmen sind, bleiben stattliche 850.000 Euro Reingewinn pro Praxis (373.000 pro Praxisinhaber).

Arzt Gehalt: Welcher Arzt verdient am meisten?

Das Gehalt für Ärzte wird in Krankenhäuser durch die jeweiligen Tarifverträge geregelt. Jedoch werden Chefärzte außertariflich bezahlt. Dabei liegt das durchschnittliche Monatsbruttogehalt ungefähr bei 24.000 Euro. Aufgrund der außertariflichen Bezahlung kann der Verdienst vom Chefarzt stark variieren. Entscheidend hierfür ist das Verhandlungsgeschick des Arztes. 

Im Gegensatz zum Klinikgehalt, wo der Verdienst von Ärzten relativ nah beieinander liegt, sind die Unterschiede beim Einkommen als niedergelassener Arzt größer. Bei einem Arzt mit einer Niederlassung in einer eigenen Praxis ist vor allem die Fachrichtung ausschlaggebend für den Verdienst. Im Vergleich zeigt sich, dass Radiologen mit 31.000 Euro Monatsgehalt bruttoam meisten verdienen.

Arzt Gehalt: Voraussetzungen für den Job

Damit man als Arzt Geld verdienen kann, wird ein Studium der Medizin sowie die damit einhergehende Approbation als Arzt vorausgesetzt. Die Regelstudienzeit für das Medizinstudium beträgt 12 Semester – also 6 Jahre. Die meisten Studenten benötigen jedoch etwas länger bis sie als Arzt ihr Einstiegsgehalt erhalten. Laut Statista sind es genau genommen 13,8 Semester.

Insgesamt setzt sich das Medizinstudium aus drei Bausteinen zusammen:

  • Vorklinik
  • Klinik
  • Praktisches Jahr

Der vorklinische Teil dauert vier Semester. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem gesunden Menschen und seiner Anatomie. In den nachfolgenden drei Jahren (klinischer Teil) werden Therapieformen und Krankheiten verschiedener klinischer Fächer gelehrt. Schwerpunkte sind unter anderem:

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Dermatologie
  • Frauenheilkunde
  • Kinderheilkunde
  • Innere Medizin
  • Pathologie

Abschließend findet das Praktische Jahr (PJ) statt. Während des Praktischen Jahres sind die Medizinstudenten direkt in einer Klinik oder einem Krankenhaus tätig und führen praktische Tätigkeiten in den Gebieten der Inneren Medizin, der Chirurgie und in einem Wahlfach aus. Neben den ersten praktischen Erfahrungen erhalten die Mediziner auch eine Vergütung. Diese ist jedoch nicht mit dem monatlichen Lohn von Ärzten vergleichbar. Gemäß dem BAföG-Höchstsatz beträgt die maximale PJ-Vergütung monatlich 597 Euro.