Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?

Die Lenk- und Ruhezeiten sind ein komplexes und auch an einigen Stellen sehr verworrenes Thema. Umso weniger verwundert es, dass selbst eingefleischte „Brummi“-Fahrer sich die Frage stellen, wie die Lenkzeiten in Ihrem Unternehmen wirklich berechnet werden.

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Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?

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Im PDF finden Sie:

  • Infos über Lenkzeiten (täglich und wöchentlich)
  • detailliere Erläuterungen über einzuhaltende Ruhezeiten
  • Wissenswertes über Arbeits- und Pausenzeiten für Lkw-Fahrer

Ein Großteil des Güterverkehrs wird in den Industriestaaten per Lastkraftwagen transportiert und das nicht nur innerhalb der nationalen Grenzen. Desto wichtiger ist es, einheitliche Regelungen auf den Weg zu bringen.

Kurz & knapp: Lenk- und Ruhezeiten

Was ist die Lenkzeit?

Die Lenkzeit ist Teil der Arbeitszeit bei Berufskraftfahrern. Gemeint ist damit die Arbeit hinter dem Steuer. Lenk- und Ruhezeiten gelten für LKW-Fahrer, die ein Kfz mit mehr als 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht steuern.

Wie sind die Lenkzeiten gesetzlich geregelt?

Die Lenkzeit darf neun Stunden täglich bzw. 56 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Ihre Verlängerung auf zehn Stunden ist nur zweimal wöchentlich zulässig.

Welche Ruhezeiten müssen LKW-Fahrer einhalten?

Ruhezeit steht dem LKW-Fahrer zur freien Verfügung, ohne dass er in irgendeiner Form arbeiten oder Bereitschaft leisten muss. Die tägliche Ruhezeit mindest innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums mindestens elf Stunden betragen. Wann und inwiefern eine Verkürzung oder ein Aufteilen möglich ist, erfahren Sie in unserem kostenlosen eBook.

Wie die europäischen Verordnungen und Richtlinien genau aussehen, erfahren Sie im folgenden Ratgeber, der Ihnen zudem einen Überblick über die wichtigsten Begriffe zu den Lenk- und Ruhezeiten gibt.

  • Kurz & knapp: Lenk- und Ruhezeiten
  • Grundlegendes zu den Lenk- und Ruhezeiten
    • Geltungsbereich der Lenk- und Ruhezeiten
    • Was sind Lenkzeiten?
    • Was sind Ruhezeiten?
    • Lenk- und Ruhezeiten in der Übersicht
  • Doch was ist eigentlich die Schichtzeit für Lkw-Fahrer?

Grundlegendes zu den Lenk- und Ruhezeiten

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass zwischen den Lenkzeiten und den Arbeitszeiten für Berufskraftfahrer zu unterscheiden ist. Sie betreffen zwei voneinander unabhängige Regelungskomplexe, die durch verschiedene Verordnungen und Gesetze abgedeckt werden.

Dazu zählen:

  • Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
  • Das Fahrpersonalgesetz (FPersV) sowie
  • Die Fahrpersonalverordnung (FPersV)
  • Die EU-Richtlinie 2002/15/EG und
  • Die EU-Verordnung 561/2006.

Daneben sei noch das Gesetz zur Regelung der Arbeitszeit von selbständigen Kraftfahrern (KrArbZG) zu erwähnen.

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Unter der neuen Lenk- und Ruhezeitenverordnung ist die EU-Verordnung 561/2006 zu verstehen.

Sie beschreiben die sogenannten Sozialvorschriften im Straßenverkehr. Deren Einhaltung wird vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG) sowie der Polizei kontrolliert. Dabei spielt der Tachograph beziehungsweise das EG-Kontrollgerät eine besondere Rolle. Im Gerät befindet sich die Fahrerkarte, die immer vom Lkw-Fahrer mitzuführen ist. Anhand dieser lässt sich die Aufzeichnung der letzten 28 Tage nachweisen.

Befindet sich kein Kontrollgerät im Fahrzeug, ist ein Tageskontrollblatt zu führen.

Generell müssen zu Zwecken der Nachvollziehbarkeit Angaben zu den Lenkzeiten, den sonstigen Arbeitszeiten, den Lenkzeitunterbrechungen und den Ruhezeiten gemacht werden.

Geltungsbereich der Lenk- und Ruhezeiten

Bevor es zur Erläuterung einzelner Begriffe und Aspekte geht, ist es wichtig, darauf einzugehen, für wen die Verordnungen gelten.

Die europäischen Richtlinien betreffen all jene Fahrzeuge, die ein zulässiges Gesamtgewicht von 3, 5 Tonnen und mehr aufweisen. In Deutschland betreffen die Lenk- und Ruhezeiten auch jene Kraftfahrzeuge, die mindestens 2,8 Tonnen auf die Waage bringen. Dies geschieht auf Grundlage der Fahrpersonalverordnung.

Ausgenommen von diesem Geltungsbereich sind Lenk- und Ruhezeiten bestimmter Busfahrer. Denn lediglich der Buslinienverkehr mit einer Gesamtstreckenlänge von 50 km wird im Zuge der EG-Verordnung nicht erfasst.

Ebenso ausgenommen sind Fahrzeuge mit maximal acht Sitzplätzen und Lkw der Polizei oder des Zivilschutzes. Schließlich unterliegen auch Fahrzeuge des Rettungsdienstes anderen Verordnungen.

Bedeutung der Lenk- und Ruhezeiten

Viele fragen sich, warum für den Lkw Lenk- und Ruhzeiten gelten und nicht auch für andere Fahrzeuge im Straßenverkehr.

Dabei steht die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt. Vor allem wenn die Pausen nur unzureichend oder gar nicht genommen werden, erhöht sich das Unfallrisiko als Folge von Übermüdung enorm. Insbesondere Unfälle unter Beteiligung von Lkw sind oft sehr schwer und können auch eine Vielzahl anderer Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft ziehen.

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Fahrerpersonalgesetz und Sozialvorschriften schaffen für Lkw-Fahrer mehr Sicherheit.

Daneben ist hervorzuheben, dass gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten zur Harmonisierung des Wettbewerbs beitragen, vor allem durch die europäische, einheitliche Regelung auch international. Denn es besteht dadurch eine Verbindlichkeit für alle Transportunternehmen.

Die Richtlinien und Bestimmungen haben außerdem eine höhere Flexibilität für den Fahrer und das jeweilige Unternehmen geschaffen.

Schließlich profitiert der Fahrer von der Erhöhung der Ruhezeiten. Denn dadurch ist ein wenig mehr Freizeit geschaffen worden.

Was sind Lenkzeiten?

Gerade in Bezug auf Lenk- und Ruhezeiten sind immer wieder Fragen offen, selbst bei Lkw-Fahrern, die seit 20 Jahren auf den europäischen Straßen unterwegs sind.

Wie bereits erwähnt, sind Lenkzeiten für Lkw-Fahrer von dessen Arbeitszeiten, die in Deutschland gelten, zu unterscheiden und abzugrenzen.

Generell beschreibt eine Lenkzeit alle Zeiten, in denen tatsächlich ein Fahrzeug gelenkt wird. Es sind demnach die konkreten Fahrzeiten beim Lkw, von denen die Rede ist.

Dabei ist es wichtig, zu berücksichtigen, dass in den gesetzlichen Richtlinien sowie Verordnungen bezüglich der Lenk- und Ruhezeiten die Gesamtlenkzeit angegeben wird. Dies bedeutet eine Zeitspanne zwischen zwei täglichen Ruhezeiten sowie zwischen einer täglichen und wöchentlichen Ruhezeit. An dieser Stelle sei nur kurz darauf hingewiesen, dass eine Ruhezeit das Äquivalent zur Lenkzeit darstellt.

Die täglichen Lkw-Lenkzeiten betragen in der Regel neun Stunden. Zweimal in der Woche kann die Tageslenkzeit jedoch auf 10 Stunden erweitert werden.

Wichtig! Ein Teil der Lenkzeiten beziehungsweise Fahrzeit für Lkw-Fahrer ist das vorübergehende Stehen des Fahrzeugs, unter anderem an der Ampel, Bahnschranke, der Kreuzung oder im Stau.

Die wöchentlichen Lkw-Fahrzeiten dürfen grundsätzlich 56 Stunden nicht überschreiten.

Die wöchentliche Höchstarbeitszeit, die gemäß Arbeitszeitgesetz und Richtlinie 2002/15/EG bei 60 Stunden liegt, ist einzuhalten. Im Durchschnitt umfasst die Arbeitszeit für Lkw-Fahrer 48 Stunden (siehe § 21 a ArbZG).

Daneben gibt es die Einschränkung, dass innerhalb einer Doppelwoche nicht mehr als 90 Stunden gelenkt werden darf.

Wichtig! Alle Tätigkeiten neben dem eigentlichen Fahren zählen zur Arbeitszeit, nicht aber zur Lenkzeit. Das können neben den Be- und Entladevorgängen auch behördliche Aufgaben sein, wie das Ausfüllen von Frachtdokumenten.

Zusammenfassend sei festzuhalten:

  • Wie lange darf ein Lkw-Fahrer demnach arbeiten? – Maximal 60 Stunden in der Woche
  • Und wie lange dürfen Lkw-Fahrer letztlich fahren? – Maximal 56 Stunden in der Woche
  • Nun ist noch zu klären: Wie lange darf ein Lkw-Fahrer am Stück fahren? – Gemäß den Sozialvorschriften für Lkw-Fahrer darf eine Einheit der Lenkzeiten nicht länger als 4,5 Stunden sein. Eine Lenkzeitüberschreitung begünstigt das Gefahrenpotential.

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Gemäß Lenkzeitverordnung gehören seit 2006 digitale Fahrtenschreiber in jeden Lkw.

Es ist zu beachten, dass eine Lenkzeit, die um 23.00 Uhr an einem Sonntag erst beginnt, zur kommenden Woche hinzugerechnet wird.

Des Weiteren gilt eine neue Einheit der Lenkzeiten erst, wenn eine ausreichende Ruhezeit eingelegt wurde. Andernfalls summieren sich diese und die Lenkzeit wird überschritten.

Was sind Ruhezeiten?

Im Rahmen der Lkw-Fahrzeitenregelung sind die Ruhezeiten besonders akribisch zu berücksichtigen. Denn sie beschreiben eine Mindestdauer, die am Stück genommen werden muss. Diese Zeit steht dem Lkw-Fahrer zur freien Verfügung. Demnach dürfen in diesen zeitlichen Rahmen keine beruflichen Tätigkeiten fallen. Zudem ist die Bereitschaftszeit strikt davon abzugrenzen. Der Lkw-Fahrer befindet sich nicht in der Arbeitsbereitschaft. Auch die Zeit, die ein Fahrer in Doppelbesetzung im fahrenden Fahrzeug verbringt, ist davon auszuschließen. Anders geartet ist es mit dem Aufenthalt in der Schlafkabine (natürlich solange das Fahrzeug nicht fährt).

Die Lenk- und Ruhezeiten sind sehr ähnlich geregelt. Ebenso wie bei den Lenkzeiten ist auch zwischen der Wochenruhezeit für Lkw-Fahrer und der täglichen Ruhezeit zu unterscheiden.

Von der angemessenen Ruhezeit pro Tag wird gesprochen, wenn zwischen den Arbeitseinheiten 11 Stunden liegen. Diese müssen in einem 24-Stunden-Zyklus genommen werden. Die Ruhezeit kann aufgeteilt werden in einen drei- und einen neunstündigen Abschnitt. Die aufgezeigte Reihenfolge ist dabei verbindlich.

Verkürzte Ruhezeiten für den Lkw-Fahrer bestehen immer dann, wenn anstelle von 11 Stunden nur neun Stunden eingehalten werden. Das ist per se nicht ausgeschlossen, aber nur in Ausnahmefällen in Betracht zu ziehen.

Wichtig! Die Ruhezeit kann dreimal zwischen zwei wöchentlichen Ruhezeiten verkürzt werden. In diesen Fällen muss die Zeit auch nicht nachgeholt werden.

Die wöchentliche Ruhezeit, auch als Wochenendruhezeit für Lkw-Fahrer zu verstehen, beträgt in der Regel 45 Stunden, die zusammenhängend genommen werden sollten. Das klassische Wochenende nach einer Fünf-Tage-Woche greift in diesem Falle nicht.

Die 45 Stunden sind demnach nicht unbedingt an einem Samstag und Sonntag einzuplanen, sondern nach einem Zyklus von 6 mal 24 Stunden.

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Die Wochenruhezeit für Lkw-Fahrer kann auf 24 Stunden verkürzt werden.

Wie so oft im Bereich der Lenk- und Ruhezeiten, gibt es auch hier eine Ausnahme beziehungsweise die Möglichkeit zur Verkürzung der wöchentlichen Ruhezeit. Der Fahrer darf eine Ruhezeit von nur 24 Stunden einlegen. Die ausstehenden 21 Stunden müssen aber ausgeglichen oder auf folgende Ruhezeiten angerechnet werden. Innerhalb der auf die Verkürzung folgenden drei Wochen muss eine zusammenhängende Ruhezeit erfolgen. Das kann entweder in direkten Anschluss an eine tägliche Ruhezeit erfolgen, die mindestens neun, aber in jedem Falle elf Stunden umfasst. Das bedeutet ganz konkret, dass der Fahrer eine Ruhezeit von 30 beziehungsweise 32 Stunden einplanen muss, bevor die nächste Lenkzeit beginnt.

Oder die nachzuholenden 21 Stunden schließen sich an eine Wochenendruhezeit von 45 Stunden an. Das würde dann eine zusammenhängende Ruhezeit von 66 Stunden bedeuten.

Wichtig! Nimmt man den Richtwert einer Doppelwoche, ist darauf zu achten, dass in diesem Zyklus mindestens zwei wöchentliche Ruhezeiten liegen. Darunter sollte laut Sozialvorschriften für Berufskraftfahrer mindestens eine Wochenendruhezeit von 45 Stunden liegen.

Pausen und Fahrtunterbrechungen in Abgrenzung zu den Lkw-Ruhezeiten

Eine Fahrtunterbrechung als Teil der Lenk- und Ruhezeiten ist gemäß Artikel 4 d der EG-Verordnung 561/2006 ein

[…] Zeitraum, in dem der Fahrer keine Fahrtätigkeit ausüben und keine anderen Arbeiten ausführen darf und der ausschließlich zur Erholung genutzt wird […]“

Grundsätzlich sollte eine Fahrtunterbrechung, die auch oft als Lenkzeitunterbrechung bezeichnet wird, nach 4,5 Stunden Lenkzeit erfolgen und umfasst insgesamt 45 Minuten. Diese kann, aber muss nicht, am Stück genommen werden. Sie kann auch aufgeteilt werden in 15 und 30 Minuten. Gemäß der Sozialvorschriften sollte jeder Kraftfahrer darauf achten, dass die gesamte Lenkzeit bis zur 30-minütigen Ruhepause nicht die Grenze von 4,5 Stunden überschreitet.

Das bedeutet, wenn Sie als Fahrer die Fahrtunterbrechung splitten wollen, ist dennoch auf die Einhaltung der maximalen Einsatzzeit für Lkw-Fahrer zu achten.

Des Weiteren muss die Reihenfolge der Pausen eingehalten werden, auf die etwas kürzere folgt die längere Fahrtunterbrechung.

Schließlich müssen an dieser Stelle neben den Lenk- und Ruhezeiten die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes berücksichtigt werden. Denn erledigt der Fahrer vor Antritt der Fahrt noch andere Tätigkeiten, die zur Arbeitszeit zählen, muss bedacht werden, dass spätestens nach sechs Stunden eine Pause einzulegen ist. Für eine Gesamtarbeitszeit zwischen sechs und neun Stunden gilt eine Pause von 30 Minuten als gesetzliche Mindestanforderung. Bei über neun Stunden ist sogar eine Pause von mindestens 45 Minuten einzulegen.

Dies beschreibt auch die europäische Richtlinie 2002/15/EG in Artikel 5.

Wichtig! Im Unterschied zur Ruhezeit darf die Fahrtunterbrechung auch in einem fahrenden Fahrzeug absolviert werden, beispielsweise wenn eine Wartezeit ansteht, dessen Dauer vorher abzusehen war, etwa bei einer Abfertigung an der Grenze oder gar bei der Be- und Entladung.

Die sogenannten bezahlten Pausen gibt es für Lkw-Fahrer eher selten, da sie einen Pauschallohn bekommen und nicht nach geleisteten Stunden abgerechnet werden.

Lenk- und Ruhezeiten in der Übersicht

zeitliche Abschnitte im ArbeitsalltagZeiträumeAusnahmen
Lenkzeit 4,5 Stunden -
tägliche Lenkzeit 9 Stunden kann 2x pro Woche auf 10 Stunden verlängert werden
wöchentliche Lenkzeit 56 Stunden in einer Doppelwoche 90 Stunden
Fahrtunterbrechung 45 Minuten in 15- und 30-Minuten-Blöcke aufteilbar
tägliche Ruhezeit 11 Stunden maximal dreimal pro Woche auf 9 Stunden reduzierbar
wöchentliche Ruhezeit 45 Stunden 24 Stunden möglich, fehlenden 21 Stunden sind innerhalb von 3 Wochen nachzuholen
Arbeitszeit 48 Stunden auf 60 Stunden erweiterbar
(tägliche) Schichtzeit 13 Stunden bei reduzierter Ruhezeit auf 15 Stunden erweiterbar

Doch was ist eigentlich die Schichtzeit für Lkw-Fahrer?

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Die Schichtzeit von Lkw-Fahrern kann weiter als die eigentliche Arbeitszeit gefasst werden.

Vorab ist hervorzuheben, dass die Schichtzeit für Berufskraftfahrer nicht identisch mit der Lenkzeit ist.

Grundlegend beginnt die Schichtzeit beim Lkw mit dem Erscheinen des Fahrers am Arbeitsplatz. Dort kann als Erstes eine Besprechung erfolgen, in der die Aufträge sowie Aufgaben verteilt werden. Das zählt demnach bereits zur Schicht, ist aber nicht Teil der Lenkzeiten, da diese lediglich die eigentliche Fahrzeit beschreiben.

Die Lkw-Schichtzeit ist demnach als Arbeitszeit des Berufskraftfahrers zu verstehen und wird durch das Arbeitszeitgesetz reglementiert.

Wie bereits erwähnt, sind Arbeitszeiten sowie die Lenk- und Ruhezeiten zwei voneinander unabhängig zu betrachtende Komplexe, die dennoch miteinander verwoben sind und deshalb auch immer wieder große Verwirrung stiften.

Grundsätzlich liegt für den Lkw-Fahrer eine Schichtzeit zwischen dem Beginn und dem Ende der Arbeit, dies wird auch ganz klar im Arbeitsvertrag für Kraftfahrer festgehalten.

Gemäß Artikel 3 a der Verordnung 2002/15/EG ist die Arbeitszeit:

[…] die Zeitspanne zwischen Arbeitsbeginn und Arbeitsende, während der der Beschäftigte an seinem Arbeitsplatz ist, dem Arbeitgeber zur Verfügung steht, und während der er seine Funktion oder Tätigkeit ausübt, d. h. — die Zeit sämtlicher Tätigkeiten im Straßenverkehr.“

Folgendes wird zur Arbeitszeit und nicht zu den Lenk- und Ruhezeiten gezählt:

  • Fahren
  • Be- und Entladen
  • Reinigung und technische Wartungsarbeiten
  • Gesetzliche und behördliche Formalitäten
  • Überwachung des Be- und Entladeprozesses
  • Andere Arbeiten zur Gewährleistung der Sicherheit von Fahrzeug und Ladung
  • Wartezeiten, deren Dauer vorher nicht bekannt ist

Die maximale Arbeitszeit liegt bei 48 Stunden. Sie kann aber auf bis zu 60 Stunden erweitert werden, wenn der Durchschnitt der letzten vier Monate bei 48 lag.

Zwar ist die „Schichtzeit“ als Begriff im Gesetz nicht näher bestimmt, aber, wie erwähnt, ist sie als Arbeitszeit zu verstehen. Dennoch kann diese vor allem im Hinblick auf die einzuhaltende Ruhezeit etwas weiter gefasst werden.

Denn hält sich der Fahrer an die tägliche Ruhezeit von 11 Stunden bleibt bei einem 24-Stunden-Zyklus eine Schichtzeit übrig von 13 Stunden. Wird die Ruhezeit verkürzt, ergibt sich eine Schicht für den Lkw-Fahrer von 15 Stunden, da die Ruhezeit nur neun Stunden beträgt.

Demnach setzt sich die Schicht aus der Arbeitszeit, der tatsächlichen Lenkzeit, der Bereitschaftszeit und den Fahrtunterbrechungen zusammen. Damit geht Schicht über die eigentliche Lenk-und Ruhezeit für Lkw-Fahrer hinaus.

Wichtig! Die Lenkzeitunterbrechungen und die Bereitschaftszeit werden nicht zur Arbeitszeit gezählt. Um dies ein wenig zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:

  • Die Gesamtlenkzeit innerhalb von 24 Stunden kann sich aus zweimal 4,5 Stunden und einer halben Stunde zusammensetzten.
  • Bevor die eigentliche Lenkzeit beginnt, haben Sie als Fahrer bereits eine halbe Stunde Arbeitszeit absolviert.
  • Zwischen den Lenkzeiten liegen dann Lenkzeitunterbrechungen sowie Bereitschaftszeiten von zusammen drei Stunden.
  • Daraus resultiert eine Schichtzeit für Lkw-Fahrer von 13 Stunden.
  • Die Höchstarbeitszeit von zehn Stunden wird jedoch nicht überschritten, da die Fahrtunterbrechungen und die Bereitschaftszeit nicht mitgezählt werden.

Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
Wie lange muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein wenn sie alleine fahren?
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Wie lang muss die tägliche Ruhezeit ohne Verkürzung mindestens sein?

Zwischen dem Ende einer täglichen Arbeitszeit und dem Beginn einer neuen täglichen Arbeitszeit müssen mindestens 11 Stunden ununterbrochene Ruhezeit liegen (§ 5 (1) ArbZG). Außer in Schichtbetrieben bedeutet dies: Zwischen dem Arbeitsende am Abend und dem Arbeitsbeginn am Morgen liegen 11 Stunden Ruhezeit.

Wie viele Stunden beträgt die zulässige Tageslenkzeit Wenn Sie?

Als Tageslenkzeit wird grundsätzlich die Gesamtlenkzeit zwischen zwei täglichen Ruhezeiten oder einer täglichen und einer wöchentlichen Ruhezeit definiert. Die Tageslenkzeit darf dabei höchstens neun Stunden betragen. Zweimal in der Woche kann sie auf maximal zehn Stunden verlängert werden.

Was ist bei der Streckenplanung zu beachten?

Worauf ist bei der Streckenplanung zu achten?.
Auf mögliche Verkehrsbehinderungen durch Ferienverkehr in verschiedenen Bundesländern..
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