Wer ist besser Neymar oder kylian Mbappe?

Es brodelt bei Paris Saint-Germain: Das Tischtuch zwischen den beiden PSG-Superstars Kylian Mbappé und Neymar ist wohl endgültig zerschnitten. Die jüngste Entwicklung: Mbappé will seinen brasilianischen Sturmkollegen mittlerweile angeblich unbedingt loswerden. SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Konflikt.

Kylian Mbappé vs. Neymar: Was ist zuletzt passiert?

Der offensichtliche Zoff zwischen den beiden PSG-Superstars Kylian Mbappé und Neymar entwickelt sich immer mehr zu einem belastenden Dauerthema für den französischen Topklub. Die neueste Eskalation: Mbappé soll mittlerweile verstärkt auf einen Abschied Neymars drängen. Das berichtet die Sportzeitung L'Équipe.

Demnach hätte Mbappé einem Verkauf des Brasilianers schon in diesem Sommer zugestimmt. Neymar wiederum sei "erstaunt über den Einfluss", den der französische Nationalspieler mittlerweile im Klub genieße. Zudem sei Neymar davon überzeugt, dass Mbappé den Klub dazu gedrängt habe, ihn im abgelaufenen Transferfenster zu verkaufen.

Wie es um das Verhältnis zwischen den beiden Offensivstars bestellt ist, zeigte eine Reaktion Neymars in der zurückliegenden Länderspielperiode. Nach einem Einsatz für die Selecao wurde Neymar nach Mbappé gefragt - der Brasilianer brach daraufhin das Interview ab.

PSG-Trainer Christophe Galtier spielte den Konflikt zwischen Neymar und Mbappé indes herunter. "Die Spieler wollen gemeinsam gewinnen und kämpfen gemeinsam. Sie sind Siegertypen hinsichtlich ihrer Konkurrenzdenkens und ihres Egos. Wir haben einen tollen Kader", betonte Galtier. "Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Geschichten, die man hört und dem, was man wahrnimmt. Das ist nicht das, was in der Kabine passiert. Sie kommen gut miteinander aus."

Kylian Mbappé vs. Neymar: Welche Vorgeschichte hat der Zoff?

Die Spannungen zwischen Mbappé und Neymar sollen sich vor allem im Sommer verschärft haben. Konkreter Anlass soll die Vertragsverlängerung Mbappés bis 2025 gewesen sein, durch die der 23-Jährige zum bestbezahlten Spieler der Welt aufstieg. Laut L'Équipe sei die Beziehung daher mittlerweile nicht mehr "unterkühlt", sondern "eisig".

Das zeigte sich bereits früh in dieser Saison am zweiten Spieltag der Ligue 1. Beim 5:2-Erfolg der Pariser gegen Montpellier verschoss Mbappé in der ersten Hälfte einen Elfmeter und sollte bei einem erneuten Strafstoß durch Neymar ersetzt werden. Der Franzose diskutierte, konnte sich aber nicht gegen den Brasilianer durchsetzen.

Später lief Mbappé bei einem Konter einfach nicht mehr mit, weil dieser nicht über seine Seite lief. Als Vitinha den Ball lieber zu Lionel Messi spielte, winkte er ab. Beide Szenen kamen freilich überhaupt nicht gut bei der Mannschaft an. Neymar revanchierte sich später mit einem Like unter dem Tweet eines Fans, dass er eigentlich immer der Elfmeterschütze bei PSG sein sollte. Das Drama war perfekt.

Die Entscheidung, Neymar den zweiten Elfmeter ausführen zu lassen, kam vom Trainer Galtier. Der 55-Jährige hat diese Saison die schwere Aufgabe, das Superstar-Ensemble bei Laune zu halten. Wie schwer diese Aufgabe wirklich ist, hat sich nun gezeigt. Trotz öffentlicher Beteuerungen trat der offensichtliche Konflikt zwischen Mbappé und Neymar in den vergangenen Wochen immer wieder zutage.

Etwa beim Champions-League-Auftakt gegen Juventus (2:1). Dass Mbappé bei einem Konter lieber selbst abschloss, anstatt den freistehenden Neymar zu bedienen, erzürnte den Brasilianer. Ein "freundschaftliches Gespräch" (RMC Sport) mit Mbappé über das Abstellen des Egoismus' habe laut L'Équipe nicht zur Beruhigung geführt. Der Brasilianer sei auch später noch wütend über die Entscheidungsfindung seines Kollegen gewesen.

Mbappé hatte im Vorfeld der Partie gesagt: "Unsere Beziehung basierte schon immer auf Respekt, aber wir hatten mal bessere, mal schlechtere Momente. Es gibt Phasen, da sind wir die besten Freunde der Welt und in anderen Momenten reden wir weniger. Das ist die Natur unserer Beziehung, aber wir haben viel Respekt füreinander."

Wer ist besser Neymar oder kylian Mbappe?

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Kylian Mbappe entschied sich überraschend für einen Verbleib bei PSG.

Paris Saint-Germain: Was will Kylian Mbappé?

Bei seiner überraschenden Vertragsverlängerung im Mai - er hatte Real Madrid schon mündlich einen Wechsel zugesagt - bekam der Stürmer noch die Zusage, der unangefochtene Protagonist an der Seine zu sein. Und zwar auf allen Ebenen. Mbappé gilt seitdem als mächtigster Fußballer der Welt.

Mbappé will der uneingeschränkte Anführer in einem Team voll von natürlichen Superstars sein. Das ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Mit Lionel Messi und Sergio Ramos sind neben Neymar bereits weitere Spieler im Kader, die es gewohnt sind, ihre Teams anzuführen. Klar, Mbappé hat durch seine sportliche Qualität automatisch eine starke Stimme in der Kabine, aber dies durch einen Vertrag zu erzwingen, gestaltet sich wohl schwierig. Mbappé hat womöglich den Eindruck, dass er nicht genügend ernst genommen wird.

Dass eine Entscheidung des Trainers, wie beim Elfmeter zu Saisonbeginn, zu einer solch heftigen Reaktion des Stars führt, zeigt, wie frustriert und sauer der 23-Jährige über die Situation in der Mannschaft ist. Der sportliche Erfolg ist dabei offensichtlich egal. Denn der Start in die Saison war für PSG ein voller Erfolg.

Milliarden für zu viel Bling Bling: Die PSG-Rekordtransfers im Check

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2011 stieg Katar bei Paris Saint-Germain ein, seither wurden Milliarden investiert. Doch trotz Verpflichtungen wie Neymar und Kylian Mbappe blieb der Traum vom CL-Titel bislang unerfüllt. Waren die PSG-Rekordtransfers wirklich ihr Geld wert? Der Check.

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GONCALO GUEDES (2016/17 für 30 Mio. Euro von Benfica): Kam im Winter, spielte aber nur ein halbes Jahr für PSG. Wurde dann an Valencia verliehen und startete dort durch. PSG verkaufte Guedes mit 10 Mio. Gewinn. Note: 5.

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IDRISSA GUEYE (2019/20 für 30 Mio. Euro vom FC Everton): Der Mittelfeldspieler nimmt im Pariser Starensemble eine eher unscheinbare Rolle ein. Kommt aber auf seine Einsätze, schon 111 an der Zahl. Note: 3.

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EZEQUIEL LAVEZZI (2012/13 für 30 Mio. Euro von der SSC Neapel): Konnte zunächst an seine früheren Leistungen anknüpfen, hatte später zunehmend Probleme, sich im Star-Kader zu behaupten. Ging 2016 nach China. Note: 3,5.

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MARQUINHOS (2013/14 für 31,4 Mio. Euro von der AS Rom): Seit Jahren eine feste Größe in der Pariser Defensive, übernahm nach Thiago Silvas Abgang 2020 die Kapitänsbinde. Note: 1,5.

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ABDOU DIALLO (2019/20 für 32 Mio. Euro von Borussia Dortmund): Nach einer durchwachsenen BVB-Saison legte PSG eine ordentliche Stange Geld für den Verteidiger hin. Rechtfertigte diese Summe nicht wirklich. Note: 4.

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NICOLAS ANELKA (2000/01 für 34,5 Mio. Euro von Real Madrid): Debütierte als 16-Jähriger für PSG. Bei seiner Rückkehr unterschrieb das spätere Enfant terrible für sieben Jahre, ging schon nach einem halben nach einem Zoff mit Coach Fernandez. Note: 5.

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JULIAN DRAXLER (2016/17 für 36 Mio. Euro vom VfL Wolfsburg): Seit fünfeinhalb Jahren trägt Draxler das PSG-Trikot. In 198 Spielen gelangen ihm 26 Tore. In der Star-Offensive hat er aber einen schweren Stand. Note: 3,5.

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THILO KEHRER (2018/19 für 37 Mio. Euro vom FC Schalke 04): Im DFB-Team unter Hansi Flick war der Defensiv-Allrounder zuletzt gesetzt. In Paris muss er mehr um seinen Platz kämpfen. Note: 3,5.

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NUNO MENDES (2022/23 für 38 Mio. Euro von Sporting): Der Linksverteidiger war schon in der Vorsaison ausgeliehen - und überzeugte offenbar die Verantwortlichen, die den Portugiesen fest verpflichteten. Note: 3.

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LEANDRO PAREDES (2018/19 für 40 Mio. Euro von Zenit St. Petersburg): Der Mittelfeldspieler hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, war daher häufiger außen vor. Note: 4.

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LUCAS MOURA (2012/13 für 40 Mio. Euro vom FC Sao Paulo): Spielte vor allem unter Unai Emery 2016/17 eine starke Saison mit 19 Pflichtspieltoren. Ging nach fünf Jahren in Paris Anfang 2018 zu den Spurs. Note: 2,5.

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VITINHA (2022/23 für 41,5 Mio. Euro vom FC Porto): Der Mittelfeldakteur spielte sich mit starken Leistungen für den FC Porto in den Fokus. Nun muss er sich im Pariser Starensemble behaupten. Ohne Bewertung.

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JAVIER PASTORE (2011/12 für 42 Mio. Euro von US Palermo): Der Mittelfeldallrounder war viele Jahre Leistungsträger, trug sieben Jahre das PSG-Trikot und bestritt 269 Spiele (45 Tore). Note: 2.

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THIAGO SILVA (2012/13 für 42 Mio. Euro von der AC Mailand): Wurde bei PSG zu einem der besten Innenverteidiger weltweit, holte in 8 Jahren 23 Titel und führte das Team als Kapitän an. Ging 2020 zum FC Chelsea. Note: 1,5.

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DAVID LUIZ (2014/15 für 49,5 Mio. Euro vom FC Chelsea): PSG machte den Brasilianer zum bis dato teuersten Abwehrspieler überhaupt. Richtig Fuß fasste er in Paris nicht, nach nur zwei Jahren ging’s zurück zu Chelsea. Note: 4.

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MAURO ICARDI (2020/21 für 50 Mio. Euro von Inter Mailand): Nach erfolgreicher Leihe fest verpflichtet, bestimmte später vor allem wegen seines Zoffs mit Ehefrau Wanda Nara die Schlagzeilen. Note: 4.

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ANGEL DI MARIA (2015/16 für 63 Mio. Euro von Manchester United): Nach sieben erfolgreichen Jahren trennen sich nun ablösefrei die Wege. Di Maria blickt auf starke 93 Tore und 119 Assists im PSG-Trikot zurück. Note: 2.

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EDINSON CAVANI (2013/14 für 64,5 Mio. Euro von der SSC Neapel): "El Matador" ging insgesamt sieben Jahre für Paris auf Torejagd, markierte genau 200 Treffer. Auch unvergessen: sein Zoff mit Neymar um einen Elfer. Note: 1,5.

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ACHRAF HAKIMI (2021/22 für 66,5 Mio. Euro von Inter Mailand): Schaffte beim BVB den Durchbruch, landete über Inter in Paris. Auch dort auf der rechten Außenbahn eine feste Größe. Note: 2.

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KYLIAN MBAPPE (2018/19 für 180 Mio. Euro von der AS Monaco): Zunächst ausgeliehen, dann fest verpflichtet. Entwickelte sich zu einer Identifikationsfigur bei PSG. Mit seiner Entscheidung für Paris und gegen Real setzte er ein Zeichen. Note: 1.

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NEYMAR (2017/18 für 222 Mio. Euro vom FC Barcelona): Sportlich lieferte er durchaus, erzielte 100 Tore in 144 Spielen. Fraglich, ob weitere hinzukommen. Boss al-Khelaifi will weniger Bling-Bling, da dürfte sich Neymar angesprochen fühlen. Note: 2,5.

PSG: Wer ist verantwortlich für den Konflikt der Superstars?

Von einem angeblichen Mitspracherecht von Mbappé war im Vorfeld der Saison nichts zu merken. Es gab zahlreiche Gerüchte um Forderungen des Stars nach Verstärkungen. Am hartnäckigsten war wohl der Wunsch nach Landsmann Ousmane Dembélé. Der Ex-Dortmunder verlängerte aber beim FC Barcelona und PSG holte sich stattdessen lieber Vitinha, Nuno Mendes oder Renato Sanches. Zweiterer war zuvor schon für ein Jahr ausgeliehen.

PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi hatte vor Beginn der Saison das Ende der Bling-Bling-Ära und einen Aufbruch zum sportlichen Erfolg versprochen. "Für die nächste Saison ist das Ziel klar: jeden Tag 200 Prozent arbeiten. Wir müssen wieder demütig werden. Wer in seiner Bequemlichkeit bleiben will, wer nicht kämpfen will, der bleibt draußen", sagte Al-Khelaifi damals zu Le Parisien. Seine Worte sind nicht allzu gut gealtert. Sonst müsste Mbappé konsequenterweise draußen bleiben.

Schon bei der Kaderplanung musste PSG zumindest im Hinterkopf haben, dass die Kompetenz-Forderungen von Mbappé nur schwer umzusetzen sein würden. Denn bevor man Mbappé überzeugen konnte, verlängerte man mit Neymar, noch immer der teuerste Spieler der Welt, bis 2025. Dass der Brasilianer ein ganz besonderes Verhältnis zu Entscheidungen über Elfmeterschützen hat, müsste PSG eigentlich bestens bekannt sein.

Bereits in Neymars erster Saison an der Seine 2017/18 kam es zum Streit mit dem damaligen Stürmer Edinson Cavani. Es ging damals ebenfalls um einen Elfmeter. Diesmal wollte Neymar den Strafstoß anstelle des Teamkollegen ausführen. Klarer Verstoß gegen die Hackordnung. Das konnte Cavani nicht zulassen und trat selbst an. Der Disput ging dann in der Kabine weiter. Die beiden Streithähne konnten in der Folge nie die Gerüchte um ihre gegenseitige Antipathie entkräften.

Man weiß nicht, ob die Zugeständnisse für Mbappé mit dem Rest der Mannschaft abgestimmt waren. Deutlich ist aber zu erkennen, dass sich der alte Leitwolf Neymar nicht von dem jungen Anwärter verdrängen lassen will. PSG muss sich hier entweder Naivität oder mangelnde Kommunikation vorwerfen lassen. So oder so: Die Vertragsverlängerung von Neymar Anfang Mai könnte sich als Fehler herausstellen.

Wer ist besser Neymar oder kylian Mbappe?

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Christophe Galtier ist der neue Trainer von PSG.

PSG: Wer muss das Problem jetzt lösen?

Die Lösung des Konflikts fällt in erster Linie in den Zuständigkeitsbereich von Trainer Christophe Galtier, der im Sommer auf Mauricio Pochettino folgte.

Laut L'Équipe merkt man der gesamten Mannschaft die gereizte Stimmung an. Der Coach muss jetzt ausbaden, was die Bosse im Sommer entweder nicht als Problem sahen oder nicht sehen wollten. Hilfe bekommt Galtier neuerdings von Lionel Messi. Der Argentinier sehe sich laut L'Équipe aufgrund der Spannungen innerhalb der Kabine dazu gezwungen als eine Art Vermittler zwischen den beiden Superstars Neymar und Mbappé aufzutreten.

Es bleibt abzuwarten wie sich der Konflikt im Laufe der Saison entwickelt. Zumindest sportlich läuft es aktuell rund. Unter Galtier hat Paris Saint-Germain sowohl in der Ligue 1 als auch in der Champions League einen starken Saisonstart hingelegt. In der Liga führt PSG die Tabelle ungeschlagen und mit zwei Punkten Vorsprung vor Olympique Marseille an, in der Königsklasse gelangen in den ersten beiden Spielen zwei Siege.

Sind Neymar und Mbappe befreundet?

Es gibt Phasen, da sind wir die besten Freunde der Welt und in anderen Momenten reden wir weniger. Das ist die Natur unserer Beziehung, aber wir haben viel Respekt füreinander." Kylian Mbappe entschied sich überraschend für einen Verbleib bei PSG.

Wer ist besser Neymar oder Messi?

In Bezug auf die Assists ergibt sich folgende Situation: Lionel Messi hat insgesamt 11 Assists, 69 Schlüsselpässe (das sind Pässe die zu einem Torschuss führenl) und insgesamt kreierte er 52 Chancen. Junior Neymar hat insgesamt 9 Assists, 49 Schlüssellpässe und insgesamt 31 kreierte Chancen.

Haben Neymar und Mbappe Streit?

Trotz des herausragenden Saisonstarts herrscht bei Paris Saint-Germain einmal mehr Unruhe. Der Grund dafür ist dieses Mal Superstar Kylian Mbappe, der im Clinch mit seinen Star-Kollegen Lionel Messi und Neymar liegt.

Wie viel ist Mbappe Wert 2022?

Fußballprofis mit dem höchsten Marktwert weltweit im November 2022 (in Millionen Euro).