„Freier Journalist.“ Das ist meine Antwort auf die Frage: „Was machen Sie denn beruflich so?“ An dieser Stelle öffnet sich in der allgemeinen Praxis der deutschen Berufslandschaft schnell und sehr weit eine gewisse Schere. Denn wer darf sich denn eigentlich Journalist nennen? Gibt es eine Ausbildung oder eine Prüfung? Wer erhält einen Presseausweis und damit Zugang zu
Pressekonferenzen und Behörden? Und was bedeutet das dann alles für die Suche nach einem Dienstleister? Das Wichtigste vorweg: Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Das heiß, dass sich jeder so nennen kann. In der Bundesrepublik gibt es so etwas wie eine dreistufige Unterscheidung:
Und damit sind wir beim Thema. Jeder kann sich Journalist nennen. Es gibt zwar verschiedene Studiengänge und Abschlüsse, viele durchlaufen auch ein Volontariat (Trainee-Ausbildung). Aber: Die Berufsbezeichnung selbst ist weder geschützt noch an eine Ausbildung gekoppelt! Es ist sogar noch etwas komplizierter. Denn neben der Bezeichnung Journalist gibt es auch die für Redakteur, Reporter, Content-Manager, PR-Spezialist usw. Kurz: Es existiert nicht einmal ein einheitliches Berufsbild. Hinzu kommen schwer zu definierende Abgrenzungen zu anderen Bereichen wie zum Beispiel zum Werbetexter. Woran lässt sich ein Journalist erkennen?Daraus folgt eine weitere Frage: Wie lässt sich überhaupt prüfen, ob jemand ein „echter“ Journalist ist? Die ernüchternde Antwort: Gar nicht. Da sich jeder als Journalist bezeichnen darf, gibt es keine festen Eckwerte, ob diese Person die Bezeichnung zurecht führt.Allerdings gibt es einige Eckpunkte, die bei der Beurteilung der Tätigkeit nützlich sind. Nicht alle davon sind zwingende Indizien und nicht jeder fehlende Punkt ist ein Ausschlusskriterium. Aber anhand der folgenden Aspekte fällt eine Prüfung etwas leichter.
Neben diesen eher offensichtlichen Punkten gibt es einen weiteren, der besonders für Kunden wichtig ist. Wer auch immer einen Dienstleister in diesem Bereich sucht, sollte sich Arbeitsproben zeigen lassen. Jeder kann tippen und etwas von sich geben. Aber schreiben und formulieren, die Intention treffen und die Zielgruppe richtig ansprechen – das alles erfordert eine mehr oder weniger ausgeprägte Profession. Bei der Suche nach einem Dienstleister sollten sich daher Unternehmen, Institutionen, Verbände und Einzelpersonen Arbeitsproben zeigen lassen. So können sie einschätzen, ob unabhängig von der Bezeichnung ein Journalist für ihre Zwecke „Journalist genug“ ist.
Ist es wichtig, ob sich jemand Journalist nennen darf?Es ist grundsätzlich nur für wenige Bereiche von Bedeutung, ob jemand sich Journalist nennt oder nicht. So ist der Zugang zu Pressekonferenzen, Auskünften oder Informationen in der Regel ganz klar nur mit berechtigtem Interesse möglich. Ein Journalist kann im Rahmen seiner Berichterstattung dieses Interesse haben. Die Berufsbezeichnung und der Presseausweis sind dann ein Indiz. Auch bei Pressestellen von Unternehmen ist ein geeigneter Nachweis in der Regel erforderlich. Nämlich dann, wenn es um Produktrezensionen oder ähnliche Kritiken geht. Zwar arbeiten viele Pressestellen nach dem „Windhundprinzip“ mit Anfragenden zusammen. Ein Unternehmen, das etwas auf sich hält, siebt jedoch Anfragen und gibt Journalisten mit Arbeitsnachweis, Bedeutung oder Reichweite den Vorzug. Daher ist in einigen Fällen das Überprüfen der Angaben durchaus sinnvoll und daher auch die korrekte Berufsbezeichnung von Belang. Dabei spielt die Abgrenzung zu Bloggern jedoch nur scheinbar eine Rolle. Qualität und BezeichnungEine Berufsbezeichnung bedeutet nicht, dass die Qualität der Arbeit besser ist. Wie oben bereits angedeutet: Jedes Berufsjahr ist jedoch ein Erfahrungszuwachs und bedeutet eine potenzielle Verbesserung der Arbeitsqualität. Dennoch gibt es wie in vielen Berufen gute und schlechte Arbeit. Die Bezeichnung allein ändert daran nichts. Allerdings kann es einen Unterschied machen, wie sich jemand nennt. Denn ein Werbetexter hat einen anderen Schwerpunkt als ein technischer Redakteur oder ein Content-Manager oder ein Journalist. Daher kann die Berufsbezeichnung zumindest einen Hinweis darauf geben, welche Dienstleistung und welches Selbstverständnis zu erwarten sind. Aber eine Erkenntnis bleibt: All diese Berufe sind nicht geschützt. Es liegt daher in der Hand des Gegenübers, selbst einzuschätzen, ob sich jemand zurecht Journalist nennen darf oder nicht. Ist ein Reporter ein Journalist?Ein Journalist geht in seinem Beruf der Recherche, Veröffentlichung und Verbreitung von Informationen nach und arbeitet für die unterschiedlichsten Medien. Journalisten können in zahlreichen verschiedenen Tätigkeiten und Funktionen wie Reporter, Redakteur, Korrespondent, Kolumnist und Moderator auftreten.
Für wen arbeitet ein Journalist?Journalisten arbeiten als Festangestellte oder freie Mitarbeiter. Sie sind für die unterschiedlichsten Medien im Einsatz, für Zeitungen, Magazine, Radio- und Fernsehstationen, für Internet-Medien oder die Medienabteilung von Unternehmen.
Wie viele Journalisten gibt es in Deutschland?Journalismus in Deutschland
In Deutschland arbeiten laut VDZ rund 36.000 festangestellte Journalisten für die unterschiedlichen Medienformen.
Was macht ein Journalist alles?Die Tätigkeit im Überblick
Journalisten und Journalistinnen beschaffen Informationen, werten sie aus und erstellen daraus schriftliche oder mündliche Beiträge für Hörfunk, Fernsehen, Print- und Onlinemedien.
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