Wenn beide füße kribbeln

24. Juni 2015

Wann Betroffene besser einen Facharzt aufsuchen sollten

Fast jeder kennt das Gefühl: Wenn man im Winter vergessen hat, Handschuhe anzuziehen, und die kalten Finger wieder warm werden, fühlt sich das an wie tausend kleine Nadelstiche. Doch Kribbeln kann auch ein Warnsignal des Körpers sein.

Wenn beide füße kribbeln

© Imago/UIG

Arme oder Beine fühlen sich deshalb pelzig oder taub an, weil die Nervenendigungen der Füße oder Hände Signale fehlerhaft an das Gehirn weiterleiten. Oft ist die Ursache für die Missempfindung harmlos, beispielsweise, wenn man die ganze Nacht auf seinem Arm gelegen hat und der entsprechende Nerv abgedrückt war.

„Solange das Kribbeln nur gelegentlich auftaucht und wieder vergeht, muss man sich keine Sorgen machen“, sagt Prof. Dr. Peter Berlit, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen. Anhaltende Taubheitsgefühle jedoch sollten Betroffene nicht auf die leichte Schulter nehmen, warnt der Neurologe: „Wenn das Kribbeln nicht mehr weggeht, ist es ein Warnzeichen. Dann sollte ein Arzt nachsehen.“

Einseitig oder beidseitig?

Die Medizin unterscheidet zwischen einseitigen und beidseitigen Beschwerden. Häufigste Ursache bei einseitigem Kribbeln ist ein eingeklemmter Nerv, hervorgerufen beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall. Auch beim Karpaltunnelsyndrom ist ein Nerv abgedrückt, nämlich der Medianusnerv im Bereich der Handwurzel.

Tritt das Kribbeln beidseitig auf, so handelt es sich fast immer um eine Erkrankung mehrerer peripherer Nerven, eine sogenannte Polyneuropathie. „Häufigste Ursache dafür ist ein schlecht eingestellter Diabetes oder chronischer Alkoholmissbrauch“, erklärt Dr. Berlit. Ein jahrelang überhöhter Blutzucker schädige die Nervenbahnen ebenfalls dauerhaft.

Hinter einer Polyneuropathie können aber auch andere Erkrankungen stecken, beispielsweise Rheuma, Infektionen wie Borreliose oder Gürtelrose, oder Autoimmunerkrankungen. Eher selten als Auslöser gilt ein Vitaminmangel (B12 oder Folsäure). Und schließlich können auch Medikamente wie Zytostatika oder Antibiotika Beschwerden verursachen. „Wenn die Schmerzen schlimmer sind als der Nutzen, muss man das Medikament notfalls weglassen oder auf ein anderes Präparat ausweichen“, empfiehlt Berlit. Ziehen, Spannen und Kribbeln ist auch typisch für das Restless-Legs-Syndrom, bei dem die Beschwerden vor allem nachts und in Ruhe auftreten. Es sollte dann ein Eisenmangel ausgeschlossen werden.

Untersuchung beim Facharzt

Der Mediziner empfiehlt, bei dauerhaftem Kribbeln unbedingt einen Facharzt aufzusuchen. Dieser misst nicht nur die Leitgeschwindigkeit der Nervenbahnen, sondern entnimmt gegebenenfalls auch eine Nervenwasser-Probe. „Eine Nervenentzündung erkennt man nicht im Blut“, betont er. Steht die Ursache für die Beschwerden fest, so kann man in den meisten Fällen gezielt helfen oder zumindest eine Linderung erreichen. Nicht wundern sollten sich Patienten, wenn sie statt der erwarteten Schmerzmittel Medikamente bekommen, die auch bei Epilepsie oder Depressionen verordnet werden. „Oft erweisen sie sich als besonders wirksam“, sagt Berlit. 

Annette Liebmann

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 1/7

Gute Blutzuckereinstellung ist wichtig

Sie haben Diabetes und leiden immer wieder unter Kribbeln in den Beinen? Möglicherweise liegen Nervenschäden (Neuropathie) zugrunde. Das sollten Sie von Ihrem Arzt abklären lassen. Auch Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen können ein Hinweis darauf sein. Eine Neuropathie verursacht nicht nur unangenehme Empfindungsstörungen, sondern kann auch zur Entwicklung eines diabetischen Fußes mit schlecht heilenden Wunden beitragen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig gegenzusteuern: Eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels ist wichtig, damit die Nerven nicht noch mehr Schaden nehmen.

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 2/7

Vitamin-B1-Mangel ausgleichen

Ist ein Vitamin-B1-Mangel an der Entstehung der Neuropathie beteiligt, ist es wichtig, dass dieser vollständig ausgeglichen wird. Denn ein Mangel an diesem Nährstoff, der zu den „Nervenvitaminen“ zählt, kann Neuropathien auslösen oder verstärken und Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Brennen und Taubheitsgefühle in den Füßen hervorrufen. Insbesondere Diabetiker sind häufig von einem Vitamin-B1-Mangel betroffen. Die Bedeutung dieses Aspekts verdeutlichen die Ergebnisse einer Studie, in der die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern untersucht wurden: Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei den untersuchten Diabetikern die Vitamin-B1-Konzentrationen im Blutplasma um durchschnittlich 75 Prozent niedriger waren als bei Gesunden.1 Zwar wird Vitamin B1 über die Nahrung aufgenommen – allerdings reicht das oft nicht aus, um den erhöhten Bedarf bei Diabetikern zu decken.

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 3/7

milgamma® protekt

milgamma® protekt behebt den Vitamin-B1-Mangel als eine Ursache von Nervenschäden und kann so neuropathische Begleitsymptome wie Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen lindern.

Das Besondere liegt in dem einzigartigen Wirkstoff Benfotiamin: Dabei handelt es sich um eine Vorstufe von Vitamin B1, die 5-mal besser vom Körper aufgenommen wird als das "einfache" Vitamin B1.2

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 4/7

Der tägliche Fuß-Check

Ihre Füße brauchen besondere Aufmerksamkeit. Denn Neuropathie-Patienten verlieren mit der Zeit oft das Gefühl für ihre Füße, weil das Schmerzempfinden aufgrund von Nervenschäden sinkt. Da passiert es leicht, dass sich kleine Verletzungen zu tiefen, schlecht heilenden Wunden entwickeln. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Füße gut im Auge behalten. Am besten geht das mit einem täglichen Fuß-Check: Kontrollieren Sie Ihre Füße – auch zwischen den Zehen und an der Sohle. Bei Hauteinrissen, Hornhautschwielen, Druckstellen, Anzeichen für Fuß- oder Nagelpilz oder anderen Auffälligkeiten sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Wichtig: Neben der täglichen Kontrolle der Füße ist auch eine sorgfältige Fußpflege wichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Gehen Sie dabei äußerst vorsichtig vor – keine Nagelschere, sondern eine Sandpapierfeile verwenden – und lassen Sie Hornhautschwielen von einem Podologen (medizinischer Fußpfleger) entfernen.

Machen Sie jetzt mit ein paar einfachen Fragen Ihren persönlichen Fuß-Check auf Anzeichen einer Neuropathie.
Zum Test

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 5/7

Schuhe und Socken

Ungeeignete Schuhe sind ein entscheidender Risikofaktor für Fußverletzungen bei Neuropathien.3 Achten Sie daher schon bei der Auswahl der Schuhe darauf, dass diese gut sitzen und zum Beispiel nicht reiben. Das Problem: Wenn bereits eine Neuropathie besteht, können Betroffene oft nicht mehr richtig spüren, ob die Schuhe wirklich passen. Grundsätzlich sollten die Schuhe weit genug sein und eine dicke, flexible Sohle haben. Offene Sandalen oder hohe Absätze sind nicht geeignet. Lassen Sie sich am besten von einem Fachmann beraten. Bei Socken und Strümpfen gilt: Sie sollten heiß waschbar sein und die Bündchen dürfen nicht einschneiden. Helle Stoffe erleichtern es, blutende Verletzungen schnell zu erkennen.

Gut zu wissen: In bestimmten Fällen kann der Arzt spezielle Schuhe empfehlen. Da meist Diabetiker von Neuropathien betroffen sind, werden sie auch als "Diabetesschuhe" bezeichnet. Es gibt auch „Diabetiker-Socken“, die nahtlos sind und über einen weiten Bund verfügen.

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 6/7

Auf Alkohol und Zigaretten verzichten

Alkohol schädigt die Nerven und kann Nervenprobleme auslösen oder verstärken. Daher wird Menschen mit Nervenschädigungen empfohlen, Alkohol allenfalls in moderaten Mengen zu trinken. Ein weiterer Risikofaktor ist das Rauchen. Denn der blaue Dunst greift die Gefäße an und beeinträchtigt so die Durchblutung der Nerven. Die Folge: Die Nerven werden nicht mehr optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Ärzte raten daher dringlich dazu, das Rauchen aufzugeben.

Wenn beide füße kribbeln

Tipp 7/7

Bewegung & Entspannung

Regelmäßige Bewegung tut dem Körper und der Seele gut. Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, Höchstleistungen zu erreichen. Vielmehr ist es wichtig, dass der Kreislauf in Schwung kommt und zudem die Muskulatur trainiert wird. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, welche Form und Intensität der Bewegung für Sie am besten geeignet ist. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, eine Entspannungsmethode wie etwa Yoga, Chi-Gong oder Progressive Muskelentspannung zu erlernen. Das hilft vielen Menschen, bewusst abzuschalten, Stress abzubauen und Probleme besser zu bewältigen.

Was kann man gegen Kribbeln in den Füßen tun?

milgamma® protekt. milgamma® protekt behebt den Vitamin-B1-Mangel als eine Ursache von Nervenschäden und kann so neuropathische Begleitsymptome wie Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen lindern.

Woher kommt das Kribbeln in den Füßen?

Ein Kribbeln in Händen und Füßen kann ein Symptom einer Polyneuropathie sein. Wie die Krankheit sich äußert und woher sie kommt. Frankfurt – Polyneuropathie ist keine Seltenheit.

Ist Kribbeln gefährlich?

Der Mediziner empfiehlt, bei dauerhaftem Kribbeln unbedingt einen Facharzt aufzusuchen. Dieser misst nicht nur die Leitgeschwindigkeit der Nervenbahnen, sondern entnimmt gegebenenfalls auch eine Nervenwasser-Probe. „Eine Nervenentzündung erkennt man nicht im Blut“ , betont er.