Welche Uhrzeit sollte man am besten Sport machen?

Welche Uhrzeit sollte man am besten Sport machen?
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Sport sollte sich nicht wie eine lästige Aufgabe anfühlen. Leider ist das trotzdem oft der Fall. Das liegt unter anderem an den vielen Dingen, die wir beachten müssen, bevor wir ins Fitnessstudio gehen: Haben wir vor dem Spinning-Kurs etwas gegessen? Haben wir die richtigen Schuhe eingepackt? Haben wir genug geschlafen?

Hier ist ein Faktor, den ihr jedes Mal berücksichtigen könnt, ohne dass es sich wie eine lästige Aufgabe anfühlt: Das richtige Timing.

Einigen Forschungen zufolge sollte man am bestens frühmorgens mit leerem Magen Sport machen, um schneller abzunehmen und mehr Energie für den Tag zu haben. In anderen Studien heißt es, man sollte abends trainieren, da der Körper zu diesem Zeitpunkt aufgewärmt ist.  

Chris Jordan, Trainingsphysiologe und Erfinder des „Johnson & Johnson Official 7-Minute Workout“ — ein Fitnessprogramm, das die Vorteile von Kraftsport und Ausdauertraining in einem Ganzkörpertraining vereint — vertritt einen anderen Standpunkt und hält nichts davon, sich die Uhrzeit von Studien vorschreiben zu lassen. 

„Die beste Tageszeit, um Sport zu treiben, ist die Zeit, zu der ihr am ehesten trainieren würdet“, sagte er gegenüber Business Insider. 

Jordan, der als Fitnessberater für die US Air Force in Europa gearbeitet hat und nun Chef der Sportphysiologie beim Johnson & Johnson Human Performance Institute ist, sagte, er habe mit verschiedenen Zeitfenstern herumexperimentiert, um herauszufinden, wann er am besten Sport treiben sollte. 

Für ihn ist es der Nachmittag: Es passt hervorragend in seinen arbeitsreichen Tagesablauf und sein Körper fühlt sich morgens zu steif und ungelenk an.

„Was mir daran gefällt, nachmittags zu trainieren, ist, dass ich locker bin. Ich bin meistens nicht so müde und meine Muskeln sind nicht so steif, wie sie es am Morgen manchmal sind“, sagte er. „Und es ist eine tolle Pause von der ganzen Arbeit, ich bekomme dadurch so viel Energie.“

Sport am Morgen vs. am Nachmittag 

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Wenn ihr aber lieber morgens trainieren geht, gibt es gute Neuigkeiten für euch: Einige Studien legen nahe, dass Sport am frühen Morgen das Abnehmen beschleunigt und die Energie steigert, da er euren Körper darauf vorbereitet, den ganzen Tag lang Fett zu verbrennen.

Frühsport kann euren Körper dazu anregen, Energie aus den Fettreserven zu ziehen, anstatt einfach nur die Kalorien von eurer letzten Mahlzeit zu verbrennen.

Außerdem bedeutet Frühsport an der frischen Luft, dass ihr mehr Sonnenstrahlen abbekommt — was sehr wichtig für den circadianen Rhythmus eures Körpers ist.

Im Rahmen einer Studie zeigte sich, dass Studienteilnehmer, die innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen Zeit in der Sonne verbrachten, meist dünner waren und bessere Kontrolle über ihren Körper hatten, als diejenigen, die kein natürliches Sonnenlicht bekamen — unabhängig von ihrer Ernährung. 

„Es gibt Vor- und Nachteile, egal, welche Uhrzeit ihr wählt“, so Jordan. „Vielleicht seid ihr morgens etwas träge. Aber wenn ihr diese Uhrzeit wählt, habt ihr es für den Rest des Tages erstmal geschafft und werdet das Training auch nicht schwänzen, weil etwas Unerwartetes dazwischengekommen ist.“ 

Lest auch: Wie oft ihr wirklich trainieren müsst, um Ergebnisse zu sehen

Das Wichtigste an eurem Fitnessprogramm ist letzten Endes, dass ihr euch daran halten könnt. Egal ob das bedeutet, dass ihr im Morgengrauen aufsteht, um Laufen zu gehen, oder dass ihr eure Mittagspause nutzt, um ins Fitnesstudio zu fahren. Wichtig ist, dass das Training in euren Tagesablauf und Terminkalender passt.

„Wenn ihr im Voraus planen müsst, dann tut das legt einen Termin fest“, rät Jordan. „Das Wichtigste ist, dass ihr es konsequent durchzieht.“

Empfehlungen

Viele Sportler wollen mit ihrem Training den größten Effekt erzielen. Doch was ist sinnvoller: Lieber morgens früher aufstehen, um den Tag mit einer Sporteinheit zu starten oder ist es besser das Workout auf den Abend zu schieben?

Wer schweißtreibenden Sport macht, möchte gerne das beste Ergebnis für eine trainierte Figur herausholen. Dabei gibt es meist zwei Fraktionen: Die einen, die morgens nach dem Aufstehen als erstes Sport treiben und die anderen, die ihr Trainingsprogramm in die Abendstunden legen. Doch wer handelt schlauer? Tatsächlich gibt es nicht die eine geeignete Tageszeit. Allgemein belegen Studien, dass nachmittags ein sehr guter Trainingszeitpunkt ist, denn die Formkurve steigt nach dem Mittagstief um 16 Uhr wieder an. Die Körpertemperatur ist hoch und der Kreislauf im Schwung. Dieses Leistungshoch hält bis circa 19 Uhr an. Ein weiterer Vorteil ist, dass so der Stress des Tages abgebaut werden kann.

Dennoch hängt viel mit dem Biorhythmus zusammen. Morgenmenschen, auch als Lerchen bezeichnet, sind zum Tagesbeginn fit und können ihre Sporteinheit gut zum Start in den Tag absolvieren. Die sogenannten Eulen, die morgens lieber noch im Bett bleiben, dafür aber abends lange energiegeladen sind, sollten am besten nach der Arbeit trainieren. 

Die beste Zeit zum Abnehmen

Kurz vor dem Schlafengehen ist ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt für Sport, denn dadurch wird der Kreislauf zu sehr angekurbelt. Die Folge können Einschlafprobleme sein. Zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen sollte man seinen Körper zur Ruhe kommen lassen. Genauso ungeschickt ist die Zeit nach dem Mittagessen, denn der Körper braucht seine Energie um zu verdauen.

Für Abnehmwillige ist ein moderates Ausdauertraining vor dem Frühstück geeignet. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kohlenhydratspeicher noch leer und der Körper muss seine Fettreserven nutzen, um Energie bereit zu stellen. Allerdings sollte man es ohne Mahlzeit nicht übertreiben, denn dadurch sinkt die Leistungsfähigkeit des Körpers und die Verletzungsgefahr steigt. 

Wann ist die beste Zeit für Sport zum Abnehmen?

Wer beispielsweise abnehmen möchte, sollte laut Biorhythmus am besten morgens nach dem Aufstehen ein lockeres Training absolvieren. Wichtig dabei: Das Training muss vor dem Frühstück erfolgen, da die Kohlenhydratspeicher noch leer sind und der Körper als Energiereserven vor allem die Fettspeicher angreift.

Sollte man Sport morgens oder abends machen?

Der Grund: Morgens, direkt nach dem Aufstehen, sind die Kohlenhydratspeicher nicht mehr so üppig gefüllt, deshalb gewinnt der Körper die notwendige Energie vermehrt aus den Fettreserven. Eine Studie belegt, dass bis zu 20 Prozent mehr Fett verbrannt wird, wenn wir vor dem Frühstück Sport treiben.

Ist es egal um welche Uhrzeit man Sport macht?

Eine pauschale beste Uhrzeit für das Workout gibt es somit nicht. Am effektivsten ist es, wenn du dich an deinem natürlichen Biorhythmus orientierst. Wer seine persönliche Trainingszeit verschiebt, trainiert weniger effektiv — das ist aber immer noch besser, als das Workout ganz auszulassen.

Ist es effektiv abends Sport zu machen?

Sowohl Muskelfunktion als auch Muskelkraft erreichen, laut aktueller Studien, ihren Höhepunkt am Abend. Auch die täglichen Hormonschwankungen machen ein Workout am Abend effektiver. Während ein hoher Level an Cortisol den Muskelaufbau am Morgen schwächt, wird er von einem erhöhten Testosteronspiegel am Abend gefördert.