Welche Bedeutung hat das Wasser für die Erde?

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FAQ

So viel Wasser gibt es auf der Erde

Ein Großteil unseres Planeten ist mit Wasser bedeckt. Doch das für den Menschen nutzbare Süßwasser macht davon nur einen sehr kleinen Teil aus.

24. Mai 2019 | Aktualisiert: 16. März 2022 |

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Artikel Abschnitt: Wie viel Wasser gibt auf der Erde?

Wie viel Wasser gibt auf der Erde?

Die Oberfläche der Erde ist zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Alle Wasservorräte der Welt fassen insgesamt etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer* Wasser. Der Großteil davon besteht aus Salzwasser (97,5 Prozent) und fließt in unseren Meeren und Ozeanen.

Süßwasser dagegen macht mit etwa 35 Millionen Kubikkilometern Wasser gerade einmal 2,5 Prozent der weltweiten Wasserreserven aus. Der Großteil davon ist als Eis in den Gletschern der Arktis und Antarktis gebunden oder befindet sich als Grundwasser tief unter der Erde. Ob als Trinkwasser oder zur Bewässerung von Feldern: Wirklich zugänglich ist für uns Menschen eigentlich nur ein sehr kleiner Teil der Süßwasserreserven in Seen, Flüssen und Talsperren: nämlich 0,3 Prozent.

*1 km³ sind 1 Billionen Liter

Artikel Abschnitt: Wer verbraucht wie viel der weltweiten Wasserressourcen?

Wer verbraucht wie viel der weltweiten Wasserressourcen?

Jeder von uns verbraucht täglich Wasser: zum Kochen, für die Toilettenspülung oder zum Duschen. Doch Kommunen und Privathaushalte machen mit zwölf Prozent nur einen vergleichsweise kleinen Anteil des weltweiten Wasserverbrauchs aus. Selbst die Industrie verbraucht – inklusive der Energieproduktion – gerade einmal 19 Prozent des Süßwassers, das uns weltweit zur Verfügung steht.

Den Großteil verbraucht die Landwirtschaft (69 Prozent), denn die Flächen, auf denen ein Großteil aller Lebensmittel wächst, müssen künstlich bewässert werden. Auch Viehzucht und Aquakultur erfordern den Einsatz großer Wassermengen. So beträgt der Wasserverbrauch für die Deckung des Tagesbedarfs mit Rindfleisch etwa 28.000 Liter Wasser, schreibt das Umweltbundesamt. Prognosen zufolge wird der Anteil der Landwirtschaft am Gesamtwasserverbrauch künftig im Vergleich zu anderen Sektoren sinken, dabei jedoch weiterhin der größte Nutzer im Hinblick auf Wasserentnahme und -verbrauch bleiben.

Am höchsten ist der Pro-Kopf-Wasserverbrauch übrigens in den Industrieländern. Nach Angaben der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen sind Indien, China, die USA, Pakistan, Indonesien, Iran, Vietnam, die Philippinen, Japan sowie Mexiko die zehn Staaten, die der Erde am meisten Wasser entnehmen.

Artikel Abschnitt: Werden die Wasserreserven der Erde weniger?

Werden die Wasserreserven der Erde weniger?

Wasser ist Teil eines Kreislaufs: Es verdunstet von den Ozeanen und den Festlandflächen. Der Wasserdampf wiederum gelangt in die Atmosphäre, kondensiert dort und fällt als Niederschlag auf die Erde zurück. Dadurch kann die Gesamt-Wasser-Menge auf der Welt nicht aufgebraucht werden – im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Kohle oder Erdöl.

Was sich aber durchaus verringern kann, ist die Menge nutzbaren Wassers – diese ist weltweit betrachtet nämlich bereits am Maximum. Das bedeutet: In vielen Regionen werden die Wasservorräte stärker genutzt, als dauerhaft verträglich ist. Die Folge: Weltweit ist ein Drittel der größten Grundwassersysteme bedroht.

Hinzu kommt, dass sich der menschliche Wasserbedarf seit 1930 versechsfacht hat und wahrscheinlich auch weiter steigen wird, so zumindest die Prognosen. Das liegt vor allem daran, dass die Weltbevölkerung gewachsen ist – mehr Menschen benötigen in der Summe auch mehr Wasser: nicht nur zum Trinken und Waschen, auch für den Konsum und die wirtschaftliche Entwicklung. Seit den 1980er Jahren steigt der Wasserverbrauch aus diesen Gründen weltweit um etwa ein Prozent pro Jahr. Dieser Trend wird sich Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2050 weiter fortsetzen.

Artikel Abschnitt: Welche Regionen sind von Wasserknappheit bedroht?

Welche Regionen sind von Wasserknappheit bedroht?

Über drei Milliarden Menschen leben in Ländern mit Wassermangel, etwa vier Milliarden Menschen erleben schwere Wasserknappheit mindestens einen Monat pro Jahr. So lautet ein zentrales Ergebnis des Weltwasserberichts der Vereinten Nationen. Die UNESCO spricht von Wasserknappheit, wenn die Wasserressourcen, z.B. das Wasser aus Flüssen, in einer Region unter 1.000m³ pro Kopf fallen. Bei weniger als 500m³ pro Kopf und Jahr spricht die UNESCO von absoluter Wasserknappheit. Zu den betroffenen Regionen gehören neben zentral- und nordafrikanischen Ländern auch Mexiko, China und Südeuropa.

Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, dem steigenden Konsum und somit auch der steigenden Wassernachfrage könnte das Wasser zukünftig in noch mehr Regionen der Welt knapp werden. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels – durch lange Dürreperioden etwa werden ohnehin schon trockene Regionen noch trockener.

In Deutschland dagegen sieht die Lage auf den ersten Blick positiv aus: Die Wasserreserven des Landes sind groß und die Menge des pro Kopf und Tag genutzten Trinkwassers geht sogar zurück. Allerdings ist Deutschland, wie viele andere europäische Länder auch, Mitverursacher der Wasserprobleme in anderen Regionen der Welt – zum Beispiel durch den Import von Baumwolle oder Rindfleisch, deren Herstellung teils gewaltige Wasserressourcen benötigen.

Welche Bedeutung hat das Wasser für die Erde?
So wenig Süßwasser steht uns zur Verfügung. Grafik: WDR

Über den Autor:

Welche Bedeutung hat das Wasser für die Erde?

Wissenschaftsjournalistin für audiovisuelle Medien, v.a. digital. Verliert sich gerne in Zahlen und langen Recherchen. Themenbereiche u.a.: Wie geht es Umwelt und Klima? Funktioniert Landwirtschaft auch anders? Warum denken und handeln wir so, wie wir es tun?

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Welche Rolle spielt Wasser für die Erde?

Wasser hat die Entstehung von Lebewesen erst möglich gemacht. Es hat unseren Planeten Erde geformt, Landschaften geprägt und bestimmt Wetter- und Klimaphänomene. In vielen Schöpfungsmythen und Erzählungen der Menschheit spielt Wasser eine zentrale Rolle, wenn es um den Anfang und das Ende des Universums geht.

Warum ist Wasser wichtig einfach erklärt?

Wir trinken es, wir kochen und waschen damit. In unserem Körper hilft es dem Blut beim Transport von Sauerstoff und Nährstoffen und unterstützt die Regulierung der Körpertemperatur: Wasser ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.

Wie heißt das Wasser unter der Erde?

Dem Tiefenwasser auf der Spur Doch es gibt noch ein Wasservorkommen auf unserem Planeten: das tief unter den Grundwasser-Aquiferen in der Erdkruste gespeicherte Tiefenwasser. Dieses bisher unterschätzte Reservoir beginnt in rund zwei Kilometer Tiefe und reicht hinunter bis in etwa zehn Kilometer.

Wie verteilt sich das Wasser auf der Erde?

Der Kreis zeigt das gesamte Wasser auf der Erde an. Etwa 2/3 der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, der größte Teil davon (97,4%) ist Salzwasser. Das hellere Blau zeigt den Anteil an Salzwasser an, es ist die größte Menge. Das meiste Wasser auf der Erde befindet sich in den Meeren.