Was verdient ein LKW Fahrer 2022?

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Was verdient ein LKW-Fahrer?

Der Verdienst eines LKW-Fahrers liegt zwischen 1.800 - 4.500 EUR brutto pro Monat. Die große Spannweite zeigt, dass viele Faktoren die Höhe des Lohns bestimmen. Einflussfaktoren auf die Höhe des Gehaltes sind:

  • Einsatzbereich (Nah- oder Fernverkehr)
  • Erfahrung/Ausbildung
  • Firma
  • Arbeitszeit
  • Transportgut

Berufsanfänger erhalten meist ein Einstiegsgehalt um 1.800 EUR. Mit der Bereitschaft zu Nacht- und Wochenendarbeit kann man als Einsteiger bereits 2.000 EUR erreichen.

Erfahrene Fahrer in renommierten Firmen, denen teure oder gefährliche Waren (siehe Gefahrgut) zum Transport über weite Strecken (Fernverkehr) anvertraut werden, liegen dann an der Obergrenze bis 4.500 EUR.

Die Stellenbörse Jobmatch.me stellt eine Analyse vor und zeigt, wie sich das Lohnniveau im 1. Quartal 2022 gegenüber dem 4. Quartal 2021 unter Berufskraftfahrern entwickelt hat. In einigen Bundesländern sind die Gehälter um über 100 Euro pro Monat gestiegen. Als Vergleich stellen wir auch Löhne in Nachbarländern vor. Die Unterschiede sind erheblich.

Die Analyse der Gehälter der Stellenbörse Jobmatch.me zeigt, dass die Gehälter von Berufskraftfahrern im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum letzten Quartal 2021 gestiegen sind. In die Statistik flossen fast 8.000 Gehaltsdaten, berichtet eurotransport.de.

Die höchsten Lohnerhöhungen gab es für Fahrer im Saarland und in Berlin. Auch in Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen stiegen die Gehälter deutlich. Es ist erwähnenswert, dass die Gehälter der LKW-Fahrer im ersten Quartal dieses Jahres die Grenze von 3.000 Euro brutto überschritten haben. Wir sprechen von Baden-Württemberg, wo das Durchschnittsgehalt bei 3025 Euro pro Monat lag. In den letzten drei Monaten des Jahres 2021 bewegten sich die Fahrergehälter je nach Bundesland zwischen 2.650 Euro in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern und 2.975 Euro in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

In Sachsen-Anhalt und Bremen blieben die Gehälter unverändert und in Rheinland-Pfalz sowie Thüringen sanken die Beträge.

Was verdient ein LKW Fahrer 2022?

Löhne der LKW-Fahrer steigen auch im Osten

Laut dem Bericht „Straßenverkehr in Polen 2021 +”, der vom Arbeitgeberverband Transport und Logistik Polen veröffentlicht wurde, beträgt der durchschnittliche Nettolohn eines Fahrers im internationalen und gemischten Verkehr im Jahr 2021 umgerechnet 1.550 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im internationalen Verkehr verdienen Fahrer, die für polnische Spediteure arbeiten, zwischen 1.500 Euro und knapp 2.400 Euro, so die Schätzungen der Firma Inelo, die für den Bericht vorbereitet wurden. Gehälter zwischen 3.100 und 3.500 Euro sind ebenfalls üblich.

Dabei handelt es sich um geschätzte Daten, denn bis Februar dieses Jahres bestanden die Löhne der Fahrer größtenteils aus Zulagen und Pauschalbeträgen. Für LKW-Fahrer, die auf langen internationalen Strecken unterwegs sind, machten diese Zulagen dem TLP-Bericht zufolge bis zu 60-70 % des Verdienstes aus.

Ab Februar 2022 können nach den Regelungen des Mobilitätspakets Zulagen wie Pauschalbeträge und Tagegelder nicht mehr in die geforderte Auslandsvergütung eines ins Ausland entsandten Fahrers einbezogen werden. Infolgedessen sahen sich die Transportunternehmen gezwungen, das Grundgehalt für Fahrer auf internationalen Strecken zu erhöhen.

Zusammenarbeit: Michał  Pakulniewicz, Sabina Koll

Wege hinters Steuer: Ausbildung, Prüfung, Quereinstieg

Um Lkw-Fahrerin zu werden, reicht es nicht, einen gewöhnlichen Führerschein zu besitzen. Berufskraftfahrerin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Güterverkehr und in der Personenbeförderung. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und befähigt zum Fahren verschiedener Kraftwagen im Güter-, Personen-, Linien- und Reiseverkehr. Zudem besteht die Möglichkeit, nach einer zuvor abgeschlossenen anderen Ausbildung eine 18- bis 21-monatige Umschulung zu absolvieren. Außerdem können angehende Lkw-Fahrerinnen die direkte Zulassung zur Facharbeiterprüfung beantragen. Dies setzt aber voraus, dass fünf Jahre Arbeitserfahrung mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen vorgewiesen werden.

Der Quereinstieg ist ebenfalls eine Option: Durch eine IHK-Prüfung bzw. einen Lehrgang inklusive Praxisstunden kann eine Grundqualifikation bzw.beschleunigte Grundqualifikation erworben werden. Diese wird im Führerschein mit der Schlüsselzahl 95 vermerkt und ist für verschiedenen Fahrerlaubnisklassen möglich.

Für die Bedienung einiger Fahrzeuge und Zugmaschinen sind unter Umständen spezielle Qualifikationen oder Führerscheinklassen erforderlich. Dies gilt beispielsweise für Kraftfahrzeuge mit einer Gesamtmasse von über 7,5 Tonnen, Tankwagen, Radlader oder Autokräne.

Fortbildungen und Weiterbildungen für Lastwagenfahrer

Berufskraftfahrer sind alle fünf Jahre dazu verpflichtet, eine Weiterbildung zu besuchen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Fortbildungen, um bestehende Fachkenntnisse zu erweitern und zu festigen:

  • Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, Unfallverhütung
  • Verkehrs- und Speditionswesen
  • Ladungssicherung
  • Umgang mit Gefahrgut, Gefahrguttransport
  • Umweltschutz
  • Kfz-Technik

Ausgebildete Berufskraftfahrer haben zudem die Möglichkeit, ihre Berufsperspektiven durch Aufstiegsweiterbildungen oder ein Studium zu verbessern. Im Folgenden finden sich einige Beispiele:

  • Meister/-in – Kraftverkehr (Meisterweiterbildung)
  • Techniker/-in – Verkehrstechnik (Technikerweiterbildung)
  • Fachwirt/-in Güterverkehr und Logistik (Kaufmännische Weiterbildung)
  • Fahrzeugtechnik (Studium)