Was tun wenn haare ausfallen

Hormonell bedingter Haarausfall

Bei hormonell bedingtem Haarausfall, der plötzlich auftritt, ist die Balance zwischen dem weiblichen Sexualhormon Östrogen und den männlichen Hormonen wie Testosteron aus dem Gleichgewicht. Die Hormone im Körper beeinflussen sowohl die Teilungsaktivität der Haarfollikel sowie die Dauer des Haarzyklus. Schon kleinste Schwankungen im Hormonspiegel können sich deshalb auf das Haarwachstum auswirken und zu einem Verlust der Haare führen. Vor allem bei Frauen können eine Schwangerschaft, hormonelle Verhütungsmethoden wie die Anti-Baby-Pille oder die Wechseljahre hormonell bedingten Haarausfall begünstigen.

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Haarverlust durch ungesunden Lebensstil

Auch Stress, ein ungesunder Lebensstil, einseitige Ernährung oder ein aggressiver Umgang mit der Kopfhaut und den Haaren, zum Beispiel durch starkes Kämmen, Ziehen, Kratzen oder häufiges Färben, kann zu einem Haarverlust führen. Stress wirkt sich negativ auf den Hormon- und Nährstoffhaushalt aus und eine ungesunde Ernährung kann zu einem Vitaminmangel führen. Dann werden die Haarwurzel und Follikel nicht mehr richtig durchblutet und mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Hier können eine Umstellung des Lebensstils sowie Stressabbau das Wachstum der Haare wieder anregen.

Erblich bedingter Haarausfall

Die meisten Betroffenen leiden an erblich bedingten Haarausfall, einer sogenannten androgenetischen Alopezie oder Alopecia androgenetica. Fast jeder zweite Mann ist im Laufe seines Lebens betroffen. Der Haarausfall reicht von Geheimratsecken bis zur ausgeprägten Glatze. Auch bei Frauen ist die androgenetische Alopezie die häufigste Form des Haarausfalls. Etwa jede Fünfte leidet darunter.

Allerdings unterscheidet sich der erblich bedingte Haarausfall bei Männern und Frauen. Bei Frauen werden meistens die Haare der Scheitelregion dünner und weniger. Die für Männer typische Halbglatze und Vollglatze, findet sich nur in wenigen Fällen. Meistens verursacht bei androgenetischer Alopezie das vererbte Gen eine Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) und löst so Haarausfall aus.

Was tun wenn haare ausfallen

(Quelle: getty-images-bilder)

Kreisrunder Haarausfall

Auch kreisrunder Haarausfall, Alopecia areata genannt, kann die Ursache für den Haarverlust sein. Er äußert sich in einzelnen kahlen und runden Stellen am Kopf oder anderen Körperregionen wie dem Bart-, Brust-, Bein- oder Armbereich. Auslöser können eine Autoimmunreaktion oder eine Entzündung sein. In vielen Fällen wachsen die Kopfhaare ohne Therapie nach einigen Monaten wieder nach, Rückfälle sind allerdings häufig.

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Was ist ein diffuser Haarausfall?

Eine weitere, eher seltene Form des Haarausfalls ist der diffuse Haarausfall. Dabei fallen die Haarwurzeln der Kopfhaut gleichmäßig und nicht nur an einer Stelle aus. Grund dafür können Krankheiten wie etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion oder Eisenmangel sein. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Chemotherapie oder aber auch Alltagsphänomene wie Stress bedingen diffusen Haarausfall.

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Jeder Mensch verliert etwa 100 bis 150 Haare am Tag – das ist völlig normal und gehört zum Haarlebenszyklus dazu. Die ausgefallenen Haare machen nämlich die Haarwurzeln für ein gesundes, neues Haar frei. Doch was hilft, wenn deutlich mehr Haare ausfallen?

Oft sind die Gene Schuld

Übermäßiger Haarausfall hat viele Gründe. Eine der häufigsten Formen ist der erblich bedingte Haarausfall, die sogenannte androgenetische Alopezie, die sich bei Männern und Frauen etwas unterscheidet.

  • Bei Männern beginnt der erblich bedingte Haarausfall oftmals im frühen Erwachsenenalter. Bemerkbar macht er sich durch Geheimratsecken, eine Tonsur oder eine Glatze.
  • Bei Frauen wird das Kopfhaar vor allem im Scheitelbereich lichter – eine Glatze entsteht in der Regel nicht. Die androgenetische Alopezie beginnt häufig erst nach den Wechseljahren, wenn die Östrogen-Level sinken.

Gegen den erblich bedingten Haarausfall gibt es eine Vielzahl von angepriesenen „Wundermitteln“. Hier ist Vorsicht angesagt: Bei vielen der kosmetischen Mittel fehlt jeder Wirknachweis. Im Moment in Handel sind der Wirkstoff Minoxidil oder – bei Männern – auch das rezeptpflichtige Finasterid.

Einsparmodus unter Stress

Auch psychischer Stress, ein Nährstoffmangel, hormonelle Schwankungen (z. B. in den Wechseljahren), eine Hormonersatztherapie oder bestimmten Medikamente können zu einem vermehrten Ausfallen von Haaren führen. Grund hierfür ist, dass der Körper unter Stress – egal welcher Ursache – alle Funktionen einschränkt, die nicht überlebensnotwendig sind. Das lässt sich neben dem Nagel- und Haarwachstum z. B. auch gut beim Muskelaufbau beobachten.

Nach besonders traumatischen Ereignissen, wie z. B. nach einem Autounfall, kann es sein, dass die Haare sofort ausfallen. Häufiger ist jedoch der subakute Haarausfall, bei dem ein Stressfaktor über längere Zeit besteht. Dann fallen die Haare langsam und etwa zwei bis drei Monate später aus. In diesem Fall hängt die Therapie von dem Auslöser ab. Meist sind es mehrere Ursachen, z.B. eine Mischung aus psychischem Stress und Nährstoffmangel.

Die Haarbehandlung besteht dann aus zwei Dingen: spezielle Zubereitungen, wie z. B. Minoxidil-Lösungen, werden direkt auf die Kopfhaut gegeben und stimulieren die Haare. Des Weiteren wird die Hautärzt*in Nährstoffe empfehlen, die das Haarwachstum fördern. Diese nimmt die Patient*in entweder ein, z. B. als Tabletten, oder die Ärzt injiziert sie direkt einige Millimeter unter die Kopfhaut (Mesotherapie).

Mikronährstoffe können die Behandlung unterstützen – allerdings nur dann, wenn auch ein Mangel besteht. Denn fehlen dem Körper Spurenelemente, wie Eisen und Zink, oder Vitamine, wie Vitamin B12, kann dies einen Haarausfall begünstigen. Tipp: die Grünalge Chlorella ist reich an Vitamin B12 sowie Eisen und kann als pflanzliches Produkt auch von Veganer*innen eingenommen werden.

Typische Kreisform bei Autoimmunerkrankungen

Die dritthäufigste Form ist der „kreisrunde Haarausfall“, die sogenannte Alopecia areata. Typisch sind hier runden, kahlen Stellen auf dem Kopf. Verursacht wird diese Form des Haarausfalls vermutlich durch eine Autoimmunerkrankung. In diesem Fall sollte man auf keinen Fall selbst experimentieren, sondern lieber eine Ärzt*in aufsuchen.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung und Allgemeinarzt-online

Autor*innen

31.01.2022 | Dr. Silke Kescher-Hack

Was kann man machen wenn Haare ausfallen?

Kreisrunder Haarausfall wird meist mit entzündungshemmenden Medikamenten, wie Kortison, behandelt. Auch die gezielte Reizung der Kopfhaut zur besseren Durchblutung ist bei vielen wirksam. Häufig setzt danach das Haarwachstum wieder ein. Das Ergebnis hält aber nur so lange an, wie die Behandlung dauert.

Warum verliere ich plötzlich so viele Haare?

Verschiedenste Faktoren können vorübergehend zu vermehrtem Haarverlust führen. Stress, Krankheiten, Nährstoffmangel und Medikamente sind nur einige Beispiele. In den allermeisten Fällen sind aber die Gene schuld, wenn mit der Zeit die Kopfhaut durchschimmert.

Was stoppt Haarausfall sofort?

Bei erblich bedingtem Haarausfall wird häufig der Wirkstoff Minoxidil, als Schaum oder Lösung eingesetzt. Er fördert die Durchblutung der Kopfhaut und lässt kräftige Haare nachwachsen. Das kann den Haarausfall stoppen. Der Effekt ist besonders an kleineren haarlosen Stellen gut.

Bei welcher Krankheit fallen die Haare aus?

Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) Ähnlich wie bei Heuschnupfen, wenn der Körper gegen harmlose Stoffe sein ganzes Verteidigungsarsenal auffährt, greifen Immunzellen dann die eigenen Haarfollikel an. Diese entzünden sich zuerst, dann fallen die Haare aus.