Was ist der unterschied zwischen sympathikus und parasympathikus

Nervensysteme, Sympathikus & Parasympathikus einfach erklärt! B-Lizenz Prüfungsstoff

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Sympathikus vs Parasympathikus

Der Sympathikus und der Parasympathikus sind beide Bestandteile des autonomen Nervensystems des Gehirns. Sie wirken in Zusammenarbeit miteinander, um den homöostatischen Zustand des Körpers aufrecht zu erhalten. Bevor wir uns mit den zahlreichen Unterschieden, Wirkungen und Reaktionen des parasympathischen und sympathischen Systems auseinandersetzen, müssen wir uns der Ursprünge dieser beiden Systeme bewusst sein.

Das Nervensystem oder das Gehirn ist in das periphere Nervensystem getrennt, das aus Nervenfasern besteht, die vom Rückenmark und vom Gehirn abzweigen, und vom zentralen Nervensystem. Die letztere Abteilung besteht aus dem Rückenmark und dem Gehirn selbst. Ersteres ist weiter unterteilt in autonomes und somatisches Nervensystem. Das vegetative Nervensystem ist ebenfalls in das parasympathische und sympathische Nervensystem unterteilt. Die folgenden Details bezüglich der Komponenten, Unterschiede, Funktionen und Strukturen werden die Eigenschaften des parasympathischen und sympathischen Nervensystems identifizieren.

Das sympathische Nervensystem ist eine der Komponenten des autonomen Nervensystems. Die Nerven des sympathischen Systems stammen von der Wirbelsäule, die am ersten Segment der Brustwirbelsäule beginnt und sich bis zur zweiten oder dritten Lendenregion erstreckt. Der Hauptzweck des SNS oder sympathischen Nervensystems ist es, die Reaktion des Körpers in stressigen Situationen zu aktivieren. Darüber hinaus initiiert dieses System den Kampf-oder-Flucht-Mechanismus des Körpers. Dieses System kann auch Nerven an andere Teile des Körpers wie Lunge, Augen, Verdauungskanal, Herz, Nieren usw. liefern. Dieses System wird einen Anstieg der Herzfrequenz und der Menge an Sekreten verursachen, die der Patient produziert. Es erhöht auch die Absonderung von Rennin aus den Nieren. Die Freisetzung von Blutzucker aus der Leber wird ebenso angeregt, die in den Blutstrom abgegeben wird, um die Glucose für den Verzehr zugänglich zu machen.

Das parasympathische Nervensystem ist die Unterteilung des peripheren Nervensystems. Dies ist die Komponente, die für das Rest-und-Verdauung-Stadium des Körpers eines Patienten verantwortlich ist. Die Nervenfasern dieser Unterteilung sind an die glatten Muskeln, Drüsengewebe und Herzmuskeln delegiert. Dieses System ist dafür verantwortlich, den Speichelfluss, die Tränenproduktion, die Defäkation, die Verdauung und das Wasserlassen anzuregen. Die grundlegenden Funktionen des PNS umfassen nicht die schnelle Reaktion mit einem Stimulus.

Es gibt verschiedene parasympathische und sympathische Disparitäten. Diese beiden werden als gegensätzliche Methoden bezeichnet.Der PNS kann die Pupillen des Patienten verengen, während der SNS sie erweitert. Das SNS hemmt die Speichelsekretion, während das PNS diesen Prozess stimuliert. PNS senkt die Pulsfrequenz und verlangsamt den Blutdruck. Im Gegenteil, der SNS erhöht die Pulsfrequenz und erhöht den Blutdruck. Das PNS kann auch die Bronchien verengen. Auf der anderen Seite erweitert der SNS sie und vergrößert ihren Durchmesser. Das PNS kann die Aktivität des Verdauungssystems stimulieren, während das SNS seine Aktivität hemmt. Die SNS ermöglicht Harnverhalt, während die PNS das Wasserlassen anregen kann. Das Rektum ist entspannt, wenn der PNS des Patienten aktiviert ist. Umgekehrt ist das Rektum kontrahiert, wenn die SNS stimuliert wird. Diese beiden Systeme reagieren auf die sich ergänzenden Situationen in unserem Leben. Die SNS wird zur Beschleunigung einer Person stimuliert, und die PNS-Funktionen sollen den Körper des Patienten verlangsamen.

Zusammenfassung:

1. Der PNS kann die Pupillen des Patienten verengen, während der SNS sie erweitert.

2. Das SNS hemmt die Speichelsekretion, während das PNS diesen Prozess stimuliert.

3. Das PNS verringert die Pulsfrequenz und verlangsamt den Blutdruck. Im Gegenteil, der SNS erhöht die Pulsfrequenz und erhöht den Blutdruck.

4. Das PNS kann auch die Bronchien verengen. Auf der anderen Seite erweitert der SNS sie und vergrößert ihren Durchmesser.

5. Das PNS kann die Aktivität des Verdauungssystems stimulieren, während das SNS seine Aktivität hemmt.

6. Die SNS ermöglicht Harnverhalt, während die PNS das Wasserlassen anregen kann.

7. Das Rektum ist entspannt, wenn der PNS des Patienten aktiviert ist. Umgekehrt ist das Rektum kontrahiert, wenn die SNS stimuliert wird.

Dein gesamtes Leben lang arbeiten Dein Herz, Deine Lungen und Dein Stoffwechsel, ohne dass Du die Prozesse bewusst steuerst. Egal, was Du tust, ob Du wach bist oder schläfst, all diese Systeme laufen im Hintergrund und halten Dich am Leben. Für die Steuerung dieser und weiterer Systeme ist das vegetative Nervensystem verantwortlich.

Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem schließt alle Nerven mit ein, die zu den inneren Organen und von ihnen weg führen. Es ist für einen reibungslosen Ablauf aller Systeme im menschlichen Körper verantwortlich.

Das vegetative Nervensystem, auch autonomes Nervensystem genannt, regelt alle Abläufe im Körper, die der Mensch nicht willentlich steuern kann. Es arbeitet ständig und der Mensch kann das vegetative Nervensystem nicht bewusst regulieren.

Das vegetative Nervensystem steuert und kontrolliert also die lebenswichtigen Funktionen, wie den Herzschlag, die Atmung, die Verdauung, aber auch den Stoffwechsel und die Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts, Homöostase genannt. Zum Beispiel werden die Regulierung des Blutzuckerspiegels und des Hormonhaushaltes durch das vegetative Nervensystem gesteuert.

Zentrum des vegetativen Nervensystems ist ein Bereich im Gehirn, der sogenannte Hypothalamus. Von dort aus werden Informationen an den Körper gesendet, was ihn zu einer wichtigen Schaltstelle im menschlichen Körper macht.

Je nach Situation werden die Informationen und Signale an verschiedene Bereiche, wie das enterische, das sympathische oder das parasympathische Nervensystem, weitergeleitet. Die drei Bereiche sind Bestandteile des vegetativen Nervensystems, die in der folgenden Tabelle mit ihren Funktionen vorgestellt werden.

Bereich Funktion
enterisches Nervensystem (Eingeweide- und Darmnervensystem) reguliert den Magen-Darm-Trakt
sympathisches Nervensystem reguliert die Organfunktionen in Stresssituationen
parasympathisches Nervensystem reguliert die Organfunktionen in Erholungs- und Ruhephasen

Funktionen enterischen Nervensystems

Das enterische Nervensystem ist ein Geflecht aus circa 100 Millionen Nervenzellen, die sich im menschlichen Magen-Darm-Trakt befinden. Die Funktion des enterischen Systems ist die Steuerung und Regulierung der Verdauung.

Im Englischen wird es auch als second brain oder abdominal brain bezeichnet, da es einen ähnlichen Aufbau wie das Gehirn besitzt und nach dem gleichen Prinzip arbeitet. Das enterische Nervensystem besitzt ungefähr vier- bis fünfmal mehr Neuronen als das Rückenmark. Komplizierte Verschaltungen sorgen dafür, dass die Verdauungsvorgänge genau miteinander abgestimmt sind. Es arbeitet dabei weitestgehend autonom.

Allerdings ist es nicht allein für die Verdauung zuständig. Der Sympathikus und der Parasympathikus haben ebenfalls einen Einfluss auf die Verdauung und können sie entweder aktivieren oder hemmen. So veranlasst das sympathische System, dass die Verdauung langsamer läuft, das parasympathische System kurbelt die Verdauung an.

Sympathikus Funktion

Der Sympathikus steigert die Funktion einiger Organe, während er andere hemmt. Das sympathische Nervensystem wird als ergotrop, also leistungssteigernd, bezeichnet. Der Körper bzw. der Organismus verbraucht mehr Energie, ist aber leistungsfähiger und kann schneller reagieren.

Der Sympathikus und der Parasympathikus sind Gegenspieler, die sich wechselseitig regulieren. Das sympathische Nervensystem leistet seinen Beitrag, indem es die Ausschüttung von Hormonen (Adrenalin und Noradrenalin) startet, die wiederum die inneren Organe veranlassen, Blutzucker freizugeben, den Blutdruck zu erhöhen und Schwitzen und Speichelproduktion ankurbelt.

Das sympathische Nervensystem wirdaktiviert, sobald der Organismus einer Stresssituation ausgesetzt ist. Solch eine Stresssituation entsteht, sobald der Körper einem sogenannten Stressor ausgesetzt ist.

Als Stressor wird ein Reiz bezeichnet, der zu einer Stressreaktion führt. Sie können aus der Umwelt kommen, aber auch im Inneren des Menschen entstehen.

Es gibt physische Stressoren (z. B. Wärme, Kälte oder Lärm) und psychische Stressoren (z. B. Überforderung auf der Arbeit, Verlust eines geliebten Menschen, Termindruck oder Konflikte). Stressoren verlangen eine Anpassung des Organismus an die Situation. Das ist die Aufgabe des Sympathikus.

Wenn Du wissen möchtest, wie eine Stressreaktion im Körper abläuft oder wie Stress entsteht, schaue Dir auch die Erklärungen "Physiologischer Ablauf einer Stressreaktion" und "Transaktionales Stressmodell" an!

Parasympathikus Funktion

Der Parasympathikus reguliert den Organismus in Erholungs- und Ruhephasen. Eine der Aufgaben des parasympathischen Nervensystems ist der Aufbau von Energiereserven. Er wird auch als trophotrop (auf die Ernährung gerichtet) bezeichnet. Nach einer Stresssituation verlangt der Körper Ruhe, der Parasympathikus ist dann für die Regeneration des Organismus verantwortlich.

Das parasympathische System hemmt die Ausschüttung der aktivierten Hormone. Der Mensch bleibt oft auch einige Zeit nach dem Erleben einer starken emotionalen Aktivierung noch erregt, weil sich einige Hormone weiterhin in der Blutbahn befinden. Manchmal kann es vorkommen, dass das vegetative Nervensystem gestört ist, dann spricht man von vegetativen Störungen.

Unterschiede Sympathikus und Parasympathikus

Das sympathische und das parasympathische Nervensystem sind Gegenspieler und regulieren einander. Der Unterschied beider Systeme ist, in welcher Funktion sie die Regulation der Organfunktionen übernehmen.

Wenn Du einem Stressor ausgesetzt bist, versetzt sich Dein Körper in Alarmbereitschaft. Folglich reguliert nun der Sympathikus Deine Organfunktionen. Die Nebennieren setzen Adrenalin frei und sorgen für den umgangssprachlichen "Kick", Schweißdrüsen produzieren vermehrt Schweiß, die Pupillen erweitern sich und der Puls steigt.

Die aufgezählten Organe gehören alle zu den akut überlebenswichtigen Systemen des menschlichen Organismus. Systeme, die nicht dem akuten Überleben dienen, werden gehemmt. Dazu gehört unter anderem die Verdauung und die Unterdrückung des Hungergefühls.

Direkt nach der Aktivierung des Sympathikus beginnt der Parasympathikus dagegen zu steuern. Ziel ist es, die freigegebenen Reserven wieder aufzufüllen und den Körper zu regenerieren. Die Pupillen werden wieder kleiner, der Puls sinkt, die Atmung wird flacher. Die Verdauung und die Harnblase fahren die Arbeit wieder hoch. In der angeführten Tabelle sind die Hauptaufgaben des Sympathikus und des Parasympathikus noch einmal zusammengefasst.

Sympathikus Parasympathikus
  • Stress
  • Erregung
  • Aktivität
  • Regeneration
  • Erholung
  • Ruhe

Das vegetative Nervensystem muss im Gleichgewicht stehen. Ist ein Mensch übermäßigem Stress ausgesetzt, wird der Sympathikus überaktiv und der Körper kann nicht ausreichend regenerieren. Bei Ungleichgewicht wie einer übermäßigen Aktivierung des Sympathikus können Symptome wie Kopfschmerzen, Unruhe, Krämpfe, Schlafstörungen und Herzbeschwerden auftreten.

Auswirkungen von Stress auf die Psyche

Wenn ein Mensch dauerhaft Stressoren ausgesetzt ist und der Parasympathikus nicht, bzw. zu wenig eingreifen kann, um die Kraftreserven wieder zu füllen, kann es zu psychischen Problemen kommen. Andauernder Stress kann das Leben nachhaltig beeinträchtigen. Psychologische Probleme können kurzfristig oder langfristig auftreten. Die anstehende Tabelle fasst mögliche Folgen zusammen.

kurzfristige Folgen langfristige Folgen
  • Anspannung
  • Gefühl der Überforderung
  • Interessenverlust
  • Nervosität
  • Überempfindlichkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Energieverlust
  • Gefühl der Unsicherheit
  • Hilflosigkeit
  • Erschöpfung
  • Depression
  • sexuelle Funktionsstörungen
  • psychosomatische Störungen
  • Schlafstörungen
  • Angstzustände

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Vegetative Störungen

Störungen des vegetativen Nervensystems können in der Regel auf eine Schädigung der Nerven oder des Teils des Gehirns zurückgeführt werden, der die betroffenen Körperprozesse reguliert. Häufige Ursachen von Störungen sind z. B. Diabetes, hohes Alter oder Parkinson.

Die Parkinson-Krankheit, auch Schüttellähmung genannt, ist eine Beeinträchtigung des Gehirns. Sie tritt oft im höheren Alter auf und äußert sich durch Probleme der Motorik. Bewegungen können dann nur langsam oder verzögert ausgeführt werden, teilweise begleitet von Schütteln/Zittern.

Weitverbreitete vegetative Störungen sind Schwindel und Benommenheit, wenn der Blutdruck nicht mehr richtig reguliert wird und er zu schnell abfällt. Weitere mögliche Störungen sind die Unverträglichkeit von Hitze, wenn die Schweißabsonderung nicht mehr funktioniert. Einige Störungen sind nur von kurzer Dauer und können behandelt werden. Andere wiederum, wie z. B. Parkinson, sind dauerhaft und nicht heilbar.

Zusammenfassend werden Störungen des vegetativen Nervensystems als vegetative Dystonie bezeichnet. Darunter fällt jede Art von Krankheit, die auf Störungen des Nervensystems zurückzuführen ist.

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Sympathikus und Parasympathikus - Das Wichtigste

  • Das vegetative Nervensystem reguliert alle Abläufe im Körper, die der Mensch nicht bewusst steuern kann.
  • Das vegetative Nervensystem besteht aus den Bereichen:
    • das enterische Nervensystem
    • das sympathische Nervensystem
    • das parasympathische Nervensystem
  • Sympathikus Funktion: Der Sympathikus reguliert die Körperfunktionen in Stresssituationen und ist für Erregung und Aktivität zuständig.
  • Parasympathikus Funktion: Das parasympathische System reguliert die Körperfunktionen in Phasen der Ruhe und Erholung und ist zuständig für die Regeneration.
  • Das enterische System reguliert das Nervensystem des Darmes.
  • Unterschied Sympathikus und Parasympathikus: Sympathikus und Parasympathikus regulieren einander und fungieren als Gegenspieler.


Nachweise

  1. amboss.com: Vegetatives Nervensystem. (03.07.2022)
  2. msdmanuals.com: Überblick über das vegetative Nervensystem. (09.09.2022)

Was ist Parasympathikus einfach erklärt?

Der Parasympathikus gehört zum unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystem. Unter anderem wird er auch als „Ruhenerv“ bezeichnet. Er bewirkt zum Beispiel, dass die Herz- und Atemfrequenz abnimmt. Unter seinem Einfluss tritt Entspannung und Regeneration ein.

Was aktiviert den Sympathikus?

Der Sympathikus gehört zum unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystem. Er sorgt für eine Leistungssteigerung und wird zum Beispiel in Stress- und Notfallsituationen aktiviert. Unter seinem Einfluss steigt die Herz- und Atemfrequenz, der Blutdruck und die Skelettmuskulatur wird angespannt und gut durchblutet.

Was ist die Aufgabe des Parasympathikus?

Der Parasympathikus ist als Teil des vegetativen Nervensystems Gegenspieler (Antagonist) des Sympathikus. Durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven (trophotrop) dienen.

Welche Funktion hat Sympathikus?

Dabei steuert das sympathische Nervensystem die Organfunktionen in Stresssituationen, während das parasympathische Nervensystem sie in Ruhe reguliert.