Was bedeute pengelich

P��ps
Ein zu unserer Kinderzeit g�ngiges Wort f�r ein spezielles, besonders schmackhaftes St�ck Fleisch aus der Schweineschulter zum Kochen oder Schmoren. In der Regel war der gesamte Vorderschinken in den Begriff einbezogen. Der Hausschlachter schnitt die P��ps sorgf�ltig entsprechend dem Kundenwunsch zurecht. Ich kann mich noch erinnern, dass Baalesse Thu�res (Theodor Baales, unser Hausschlachter) bei uns eine der beiden Schweineschultern zerlegte und teilweise die Knochen herausschnitt. Diese zerlegte P��ps war f�r unseren Hausbedarf bestimmt, die besten St�cke wurden an Festtagen geschmort. Die Knochen wurden f�r die Suppe gebraucht und so oft gekocht, bis sie kein Gramm �Saft“ mehr hergaben und kein Fisselchen Fleisch mehr dran war. Das relativ weiche schaufelf�rmige Schulterblatt wurde mit dem Hammer auf dem Trittstein an der Haust�r zerklopft und diente als Tierfutter, so seltsam das auch scheint: Unsere H�hner rissen uns die Knochenteile buchst�blich aus der Kinderhand. Die zweite P��ps blieb weitgehend unzerlegt, nur das Eisbein wurde abgetrennt. Der restliche Teil wurde an einem St�ck im Holzbottich eingesalzen. Allj�hrlich zum Brijittefess (Namensfest der heiligen Brigida am 01. Februar) Kam Tant Marie aus K�ln zu Besuch und holte sich �ihre“ P��ps von der letzten Hausschlachtung ab. Eine P��ps diente oft auch als beliebtes Geschenk und Zeichen der Achtung bei besonderen Anl�ssen.
p��chte
Was in weiten Teilen der Eifel mit �paachte“ bezeichnet wird, das hei�t bei uns in Blankenheimerdorf p��chte und bedeutet �pachten.“ Analog dazu ist der �P�chter“ bei uns der P��chter, und in dieser Sparte nimmt der Jaachp��chter (Jagdp�chter) eine ganz besondere Position ein: Er zeigt sich in aller Regel dem d�rflichen Vereinsleben wohlgesonnen und spendabel bei inner�rtlichen Veranstaltungen. Logischerweise m�sste nun die �Pacht“ eigentlich in unserem Dialekt zur P��ch werden, doch ist das nur ganz selten der Fall, vielmehr hat sich hier die Paach in den Vordergrund geschoben. Fr�her trugen die Gewannwege zwischen den Flurparzellen in vielen F�llen schweres Gras, das die Kleinlandwirte f�r ein paar Groschen von der Gemeinde zum Beweiden oder auch zum Heumachen p��chte konnten. Heute befahren schwere Landmaschinen die Wege, und wo die fahren, da w�chst im Sinne des Wortes �kein Gras mehr.“ Fr�her wurden auch die wenigen Pl�tze auf der Orgelb�hne in unserer Kirche verp��ch (verpachtet), eine meist den Dorfhonoratioren vorbehaltene Angelegenheit. Von einem �Dauerkunden“ im Wirtshaus wird hinter der Hand behauptet, dass er de Kneip jep��ch hat. Und wenn im Wartezimmer ein Kunde ungew�hnlich lange die frische Tageszeitung studiert, wird er gelegentlich vom Nachbarn �rgerlich angeknurrt: Loss mech och ens en die Zejdong kicke, oder h��te die jep��ch? Packaan
Wenn man aus einem Zeitwort ein Hauptwort macht, so spricht man von einer �Substantivierung,“ Beispiele: s�gen / S�ge, liegen / Liege, bleiben / Bleibe. Die Packaan ist so ein �substantiviertes Verb,“ hergeleitet von aanpacke (anpacken, anfassen). Die Packaan ist somit eine �Anpacke,“ eine Einrichtung zum Anfassen, also schlicht und einfach ein Griff oder Handgriff an Gegenst�nden. Eine geradezu klassische Packaan ben�tigten fr�her die Leute beim B�geln der W�sche: Einen Holzgriff f�r das auf dem Herd erhitzte massive B�geleisen, an dessen Metall man sich sonst die Finger verbrannte. Die Packaan war zweiteilig und dem etwas gebogenen Eisengriff des Ger�tes angepasst. Ebenso klassisch war die Packaan zum Transportieren gewichtiger Pakete: Ein handgerecht gebogener starker Draht mit einer fingerdicken Holzrolle als Griff. Als die Plastikt�te noch unbekannt war, transportierte man das Eingekaufte im gut verschn�rten Karton nach Hause, die Kaufh�user hielten hierf�r die mit dem Firmennamen versehenen Tragegriffe gratis zur Verf�gung. Die Packaan lie� sich leicht in die Paketverschn�rung einh�ngen und konnte immer wieder verwendet werden. Bei uns daheim lagen stets mehrere Packaaneim Wandschaaf (Wandschrank) herum. Von einem hilfsbereiten starken Mann wurde gern behauptet: Dat os ene jode Packaan, was soviel wie �eine gute Hilfskraft“ bedeutete. Und von einem unbrauchbaren Gegenstand sagt man: Do f�hlt nur noch de Packaan f�r et fottzeschmie�e (Da fehlt nu noch der Griff zum Wegschmei�en),

P��d

Das Pferd. Im Gegensatz zum K�lner Dialekt �P��d“ wird bei uns das Wort mit einer deutlichen Trennung der beiden Vokale gesprochen: P�-ed, die Mehrzahl lautet P��der. Pferde als Zugtiere ersetzten fr�her den Traktor �berall dort, wo schwere Lasten zu transportieren waren. Noch gut in Erinnerung ist das P��dsjespann von Josef Berlingen oder auch die schweren Zugpferde des S�gewerks Milz in Blankenheim-Wald. Die Langholzfahrzeuge der Melzem�nn (Milzm�nner = Mitarbeiter des S�gewerks) waren je nach Ladung mit vier Pferden bespannt und geh�rten zum Alltag auf unseren Stra�en und Waldwegen. Als im September 1939 die Westfront-Einquartierung kam, brachten die bespannten Einheiten eine Menge Pferde in unsere D�rfer mit. Die Soldatep��der waren in der Regel gut gen�hrt und wohlgepflegt, in unserer Scheune daheim waren ihrer drei untergestellt. Ihr Pfleger hie� Paul Fassbender und war aus K�ln. Eins seiner Pferde hie� Ella, auf Ellas R�cken lie� Fassbender-Paul mich fast F�nfj�hrigen h�ufig reiten. Da sa� ich dann im Sinne des Wortes stolz wie Oskar om huhe P��d (auf dem hohen Pferd). Das ganze Jahr hindurch sparten wir P�nz unsere sp�rlichen Groschen und Pfennige zusammen f�r ein paar Fahrten mit dem P��dcheskarressell (Pferdekarussell) auf der Kirmes in Blankenheim.

P��dsdeck
Die Pferdedecke z�hlt generell zum Reitzubeh�r und ist ein Ganzk�rperschutz f�r das Tier. Was bei uns dagegen mit P��dsdeckbezeichnet wird, ist die braune oder graue Armeedecke, wie sie im Krieg beim Heer verwendet wurde und wie sie auch bei der Bundeswehr �blich ist. Die Soldaten unserer �Einquartierung“ (1939/40) besa�en solche Decken, die sie oft als Sattelunterlagen benutzten und die f�r uns also P��ds- oder Soldatedecke waren. Das Material war strapazierf�hig und irgendwie glatt, eine P��dsdeckdiente bei uns daheim als B�jeldeck (Unterlage beim B�geln). In der mageren Nachkriegszeit wurden gelegentlich die Hosen f�r uns Jungen aus einer P��dsdeck geschneidert. Die sahen zwar nicht besonders sch�n aus, waren daf�r aber warm und dauerhaft. Wegen der Strapazierf�higkeit wurden aus Pferdedeckenauch Schrupplompe (Putzt�cher, Aufnehmer) gefertigt. Die fr�here Eifeler Stallt�r war zweiteilig und besa� breite Ritzen und Fugen, im Winter wurde sie zus�tzlich mit einer alten P��dsdeck abgedichtet. Dasselbe galt f�r die dicht �ber dem Boden liegenden Kellerfenster. Ein anderes Wort f�r P��dsdeck ist bei uns Schaaz, was allerdings nicht ganz zutreffend ist. Die Schaazn�mlich ist eigentlich eine dicke und flauschige Wolldecke oder auch ein Umh�ngetuch.

P��dsk�ttel  (weiches �)
Kleine, feste und geformte Teile von Tierkot nennt der Volksmund K�ttele (siehe auch Hohnerk�ttel). Ross- oder Pferde�pfel sind ebenfalls K�ttele, weil sie relativ kleine Teile eines gro�en Ganzen sind. Im Vergleich zu Kanengs- oder gar M��sk�ttele

(Kaninchen- / M�usekot) ist der stattliche Pferdeapfel geradezu ein Musterst�ck, analog dazu nennen wir den besonders auff�llig gekleideten Mitmenschen etwas geh�ssig Prachtk�ttel. Pferdemist ist bekanntlich bei den Spatzen beliebt; wenn ich missmutig in  meinem Mittagessen herumstocherte, meckerte J�tt: Du pecks en dengem Teller er�m wie en M�sch em P��dsk�ttel (Du pickst in deinem Teller herum wie ein Spatz im Pferdeapfel). Direkt vor meinem Stellwerksfenster deponierte seinerzeit das Ross des Prominentens�hnchens einen stattlichen Haufen �pfel auf den samst�glich frisch gekehrten Bahnhofsweg. Meiner erbosten Frage, wer denn nun die Sauerei beseitigen w�rde, begegnete das Reiterlein ungemein herablassend: �Sie wissen wohl nicht, wer ich bin!“ und trabte hocherhobenen Hauptes vondannen. Zur Vermeidung unn�tigen �rgers beseitigte ich mit Sch�pp on Bei�em (Schaufel und Besen) die P��dsk�ttele und tat sie in die M�lltonne. Das war in den 1970er Jahren, heute w�rde ich es auf den �rger ankommen lassen.P�edskur
Der landl�ufige Ausdruck f�r eine Heilmethode unter Anwendung radikaler, zumindest ungew�hnlicher Mittel, die eigentlich der Tiermedizin und hier speziell dem Pferd vorbehalten werden sollte. Die P�edskur wird etwas vornehmer auch als �Rosskur“ bezeichnet, ist eine Radikalkur und damit nicht jedermanns Sache. Die Volksmedizin kannte fr�her eine ganze Anzahl solcher brachialer Hausmittel, die aber nicht selten auf wirksamen Erkenntnissen und Erfahrungen beruhten. Eine der bekanntesten P�edskurenist wohl die �Brennesselpackung“ bei Gicht- und Rheumabeschwerden, die aber l�ngst nicht so brutal ist wie ihr Ruf: Man behandelt ja nur die schmerzende Stelle und muss sich keineswegs mit nacktem K�rper in die Nesseln legen. Unsere Eltern hielten auch den rheumageplagten Arm ins Ameisennest und lie�en sich die Haut �bearbeiten.“ Eine P�edskur war fr�her die �Behandlung“ von Furunkeln und Geschw�ren mit schwazz Sejf (schwarze Seife = Schmierseife), ich selber habe als Kind diese Prozedur mehrfach �ber mich ergehen lassen m�ssen. Sie war �u�erst schmerzhaft, aber ebenso wirksam und erfolgreich. Als kleine P�edskur ist nicht zuletzt das sofortige Andr�cken einer entstehenden Blutblase gegen kaltes Metall: Das schmerzt f�r en de Botz ze pisse, dauert aber nur Minuten und es gibt keine l�stige Blase. Und noch eine Radikalkur: An den Folgen einer harten Kirmesnacht leidend, war mir sterbenselend. Mein Freund und Nachbar Hein Kla�en n�tigte mir an der Theke einen mir unbekannten harten Drink auf: D�, schluck dat, entweder du bos wier om Damm oder du jehs kapott. Ich ging nicht kapott, zehn Minuten sp�ter war ich wieder fit.Paias
Der Begriff stammt angeblich aus der Franzosenzeit und steht f�r eine Strohpuppe, ganz allgemein f�r eine Witz- oder Spottfigur. Mit einem Paias wurde fr�her bei uns im Dorf anl�sslich einer Hielich oder Hochzeit der �Verflossene“ der Braut verspottet, oder auch umgekehrt die verschm�hte fr�here Geliebte. Der Paias mit einer erl�uternden Texttafel wurde nachts am Haus des oder der Verflossenen aufgeh�ngt, nicht selten auch unter der Riesenkastanie am Denkmalplatz, wo er den morgendlichen Kirchg�ngern sofort ins Auge fiel und begutachtet wurde. En Pop ophange(Eine Puppe aufh�ngen) nannten wir diesen Brauch, der seit Jahrzehnten wegen m�glicher Folgen nicht mehr ausge�bt wird. In vielen Eifeld�rfern ist der Paias auch, neben der Knauch (Knochen), Sinnbild der �rtlichen Kirmes und begleitet das Fest vom �Ausgraben“ bis zur �Beerdigung,“ in deren Verlauf er meist verbrannt wird. Die Puppe tr�gt auch �rtlich verschiedene Namen, Zacheies beispielsweise, Kirmespitter oder wie in Nettersheim, Schabeies. Den Nettersheimer Schabeies, am damaligen Cafe Schruff hoch �ber der Stra�e an einem Drahtseil aufgeh�ngt, gedachten einmal eine Handvoll �Blangemerd�rfer“  Kirmesbesucher mit auf die Heimreise zu nehmen, scheiterten aber am glatten Stamm der Linde, an dem das Seil befestigt war. Schlie�lich gaben sie auf - und liefen an der Hausecke einer Horde Nettersheimer in die Arme, die da auf das Abseilen gelauert hatten. Da es dazu aber nicht gekommen war, kam es auch nicht zu der angedachten Tracht Pr�gel f�r die verhinderten Schabeiesdiebe, die mit der Gewissheit heimw�rts zogen: Jung, do han mir �wwer noch ens Schwein jehatt.

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Palemsonnech
Unser fr�heres Wort f�r den Palmsonntag, den Beginn der Karwoche. Heute sagen wir �berwiegend Palemsonndaach oder auch einfach Palemdaach (Palmtag). Das Besondere an diesem Tag war die Segnung der Palemstr��� (Palmstr�u�e) zu Beginn des morgendlichen Gottesdienstes. Die Leute brachten ihre Palmstr�u�e mit zur Kirche, bei uns daheim wurde einem von uns Kindern der Struu� in die Hand gedr�ckt. In jedem Haushalt war ein gesegneter Palemstruu� zu finden, der mangels echter Palmen bei uns aus frischen Buchsbaumzweigen und Weidenk�tzchen bestand. Palmzweige wurden ans Familienkreuz in der Stube gesteckt, ans Weihwassert�pfchen neben der Haust�r und an den Firstbalken auf dem Dachspeicher: Schutz vor Blitz  und Ungl�ck. Paleme wurden auch in den Garten- und Ackerboden gesteckt zum Schutz vor Hagel und Unwetter. Oft wurden auch Palmzweige beim Gewitter im Herdfeuer verbrannt, was heute mangels Kohleherd nur noch selten m�glich w�re. Bei uns daheim allerdings durfte beim Gewitter nicht �gestocht“ werden, weil dr Qualem dr Bletz aanz�ch (der Rauch den Blitz anzieht). Nach der Palmweihe in der Kirche, zogen wir Messdiener mit dem Pfarrer durchs Hauptportal in die Kirche ein: Sinnbild f�r den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem.

Pangsiu�n
Die Pension, wie zahlreiche andere Begriffe in unserer Sprache ein Relikt aus der Franzosenzeit mit mehrfacher Bedeutung. So kann unter anderem mit Pangsiu�n eine Einrichtung bezeichnet werden, die Fremdenzimmer vermietet: Dat Jret h�t en Pangsiu�n opjem��ch (Gretchen hat eine Pension er�ffnet), und was man dort f�r Koss on Loschie (f�r Kost und Logis) zu zahlen hat, hei�t ebenfalls Pangsiu�n. Nicht zuletzt kommt der Pension unterdessen Bedeutung als Altersversorgung der Beamten zu. Allerdings nicht unbedingt immer. In Gitte Haennings Erfolgshit aus dem Jahr 1963 beispielsweise r�t die Mutter: �Nimm gleich den von nebenan, denn der ist bei der Bundesbahn…und denk doch mal an die sch�ne Pension bei der Bundesbahn.“ Die heiratswillige Tochter lehnt indessen dankend ab: �Ich will `nen Cowboy als Mann.“ Als Beamtenanw�rter bei der DB �verdiente“ ich monatlich 150 DM Unterhaltszuschuss und der Hilfsarbeiter vom Bau meinte an der Theke g�nnerhaft zum Wirt: Dohn dem �rme Ieseb�hner hie och e Bier. Jahrzehnte sp�ter wurde er arbeitslos, nahm dankend mein Spenderbier entgegen und meint sogar heute noch: H�tt ech deng Pangsiu�n! Auch Tiere gab man in Pangsiu�n, im Jahr 1924 beispielsweise standen auf dem Gut Altenburg 100 Rinder vom Fr�hjahr bis Herbst in Pension, wie uns durch Frau Anna Rohen-Hoppermanns �berliefert ist. Ihr Vater Andreas Rohen war Gutsp�chter auf Altenburg.

Pann 
Unser unvergessener, im Juli 2010 leider verstorbener Gastwirt Erwin Schmitz richtete gern eine R�tselfrage an seine G�ste: Et h�ngk aan dr Wand on h�t dr Aasch verbrannt (Es h�ngt an der Wand und hat den Popo verbrannt), und wer die Antwort nicht wusste, dem gab der Wirt sie selber: De Pann (Die Pfanne). Im Gegensatz zu ihren modernen, mit allen m�glichen Beschichtungen ausgestatteten Schwestern von heute, besa� die echte Eifeler Brootpann (Bratpfanne) tats�chlich ein schwarz verbranntes und verru�tes �Hinterteil,“ stand sie doch beim Gebrauch direkt in der Flamme des Herdfeuers. Die kreisf�rmige �ffnung in der Herdplatte konnte durch Einsatzringe dem Pfannenboden angepasst werden. Die m�chtige Eifeler Herdpfanne bestand aus Gusseisen, besa� ein stattliches Gewicht und eignete sich, beidh�ndig am langen Stiel geschwungen, hervorragend als Verteidigungswaffe. KO-Schl�ge waren in solchen F�llen keine Seltenheit, aus jener Zeit stammt noch das Wort D� h�t ene Hau mot dr Pann (Der ist nicht ganz gescheit). Daachpannesind Dachziegel, und wenn jemand net all Panne om Daach (nicht alle Pfannen auf dem Dach) hat, dann ist das gleichbedeutend mit D� h�tt se net all (Der hat sie nicht alle). Ech han ejne op dr Pannwar eine �bliche Umschreibung f�r das Bed�rfnis, ger�usch- und meist geruchstr�chtig Bauchluft abzulassen.Pannekooche
Der Pfann- oder Pfannekuchen ist bekanntlich ein leckerer Fladen aus Mehl, Eiern und kr�ftigen Zutaten je nach Geschmack des Herstellers. Mit Zucker bestreut, schmeckt der Pannekooche ohne jede weitere Zutat, ganz delikat wird er aber erst durch die Beigabe von frischen Fr�chten, Sauerkirschen etwa aus dem eigenen Garten, oder Johannisbeeren. Ungew�hnlich lecker und dazu noch ungew�hnlich gesund sind Waldbeer-Pfannkuchen. Die gab es fr�her daheim immer, wenn wir frische Waldbeeren gesammelt hatten, auf Walebere-K��jelcher (Waldbeer-Pfannkuchen) waren wir geradezu versessen. In unserem ersten Volksschul-Lesebuch gab es die Geschichte �vom dicken fetten Pfannekuchen,“ der einer reichen B�uerin aus der Pfanne sprang, durch die Welt rollte, den Reichen immer wieder ausriss und sich schlie�lich von einem armen Kind verzehren lie�. In Nonnenbach gab es zu meiner Kinderzeit eine besondere Pannekooche-Spezialit�t: Aus Buchweizenmehl hergestellte kleine Pfannkuchen, als Hejnschkooche (Hejnsch = Buchweizen) �ber die Dorfgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Hejnschkooche mot R�bekrutt (R�benkraut, Sirup), danach leckten wir uns die Finger. Dass man aus schlechtem Material nichts Gescheites fabrizieren kann, geht aus einer alten Redensart hervor: D�wels M�el jitt D�wels Pannekooche (Teufels Mehl ergibt Teufels Pfannkuchen). Und ein Mensch mit breitem und flachem Gesicht h�t e Jesi�ch wie ene Pannekooche.

Pannhas

Die hochdeutsche �bersetzung w�re �Pfannenhase,“ was unterdessen keinen Sinn ergibt. Pannhas ist nicht nur in der Eifel das Dialektwort f�r ein einfaches, aber wohlschmeckendes Gericht aus Wurstbr�he, Buchweizenmehl, Speck und Gew�rzen. In Roetgen (St�dteregion Aachen) gab es seinerzeit an der Ortsdurchfahrt ein kleines Speiselokal mit eigener Schlachterei. Hier gab es unter anderem Pannhas mit Bratkartoffeln, - einfach und billig, aber k�stlich. Die graue oder r�tliche Pannhasbr��t (Br�he) wird nach dem Erkalten fest und kann dann in Scheiben geschnitten und gebraten werden. Unser Pannhas daheim wurde anstelle von Wu�schbr��t (Wurstbr�he), aus frischem Schweineblut und Hejnschm��l (Buchweizenmehl) hergestellt und m�glichst bald in  der Pfanne gebraten. Das ergab einen schwarzen Schmarren, ziemlich unansehnlich zwar, aber ungemein lecker, selbst wir Kinder leckten uns die Finger danach. Diesen Genuss gab es nur anl�sslich der Hausschlachtung, solange das Schweineblut noch frisch war. Das Gleiche galt �brigens auch f�r de Hiere (Gehirn) des Schlachttieres, das ebenfalls scharf gew�rzt und gebraten wurde. Mancheiner mag hier die Nase r�mpfen, wer unterdessen Weinbergschnecken oder Muscheln verzehrt, der sollte auch mal Schweinehirn kosten.
Panz
Das Wort besitzt einen etwas �unedlen“ Beigeschmack, es ist generell die abf�llige und geringsch�tzige Bezeichnung f�r einen unnat�rlich umfangreichen Bauch. Panz ist hergeleitet von �Pansen,“ dem hochdeutschen Wort f�r den gr��ten Magen der Wiederk�uer. Der deutlich gerundete Bauch seiner Weidetiere verriet fr�her dem H�tebuben, dass es Zeit f�r den Heimtrieb war: Die K�h han sech dr Panz voll jefrei�e, und selbst heute noch behauptet man hinter der Hand geh�ssig von einem wohlbeleibten Menschen: D� h�t sech ene richtije Panz aanjefrei�e. Artverwandte Ausdr�cke sind Balech (Balg) und Wampes (Wanst). Regional, beispielsweise in Marmagen, wird aus unserem D�rfer Panz der f�r uns seltsam anmutende Panks, Pangs oder Panx, in Marmagen war fr�her auch zur Kirmes Danx bejm Kranx (Tanz beim Kranz, Kranz hie� eine Gastst�tte). Panz war bei uns auch ein Ausdruck f�r ein ungezogenes Kind: D� loderich Panz h�ert wier net (Der nichtsnutzige Kerl ist wieder ungehorsam) hie� es bei einem Jungen, handelte es sich um ein M�dchen, sagte man dat Panz. Ein besonders unfeines Wort f�r �Bauchschmerzen“ war Panzpeng.P�nz
Urspr�nglich war P�nz ein Mehrzahlbegriff f�r ungezogene Kinder (siehe: Panz), inzwischen ist aber das Wort derart allt�glich geworden, dass es heute als Sammelbegriff f�r �Kinder“ allgemein gelten kann. Ein gutes Beispiel f�r diese Theorie ist unser D�rfer Wiesenfest: F�r os P�nz. Das Kind ist im D�rfer Dialekt et Kond, man k�nnte also auch das Wiesenfest mit F�r os Konner betiteln, doch w�re das geradezu unpassend und dem Fest unangemessen. Im K�lner Karneval komponierte Karl Berbuir seinerzeit den Schlager Agrippina, Agrippinensis, wenn du deng P�nz siehs, beste van de S�ck, und in einem D�sseldorfer Nachwuchswettbewerb f�r B�ttenredner hie� es P�nz en de B�tt. Auch hier w�re �Kinder en de B�tt“ einfach �unkarnevalistisch.“ Im Zusammenhang mit dem Begriff P�nz gibt es etliche, zum Teil �deftige“ Redensarten, die noch auf dem fr�heren �Misskredit“ des Wortes hinweisen. Ein derbes Wort beispielsweise: De P�nz van h�ck douren dem D�wel em Aasch net ist eine st�ndige Klage konservativer Mitmenschen �ber �die Jugend von heute.“ De P�nz frei�en ejnem de Hoor vam Kopp beschrieb fr�her mancher Familienvater seine Ern�hrungsprobleme. Und das ungef�hre Gegenteil davon lautete: Han de P�nz dr Balech voll, sen se mejstens frech on doll, und das bedeutet, dass ein gef�llter Bauch leicht �bermut zur Folge hat.

Pastillcher
Wenn wir Kinder fr�her ein Kratzen im Hals versp�rten oder gar Halsweh und Husten bekamen, dr�ckte uns Mam ein kleines T�tchen in die Hand: Pastillcher f�r dr Hals. Die kaufte man im Allerweltsladen, wo damals auch rezeptfreie Arzneimittel wie Aspirin oder Spalttabletten erh�ltlich waren, oder allgemein in der Apotheke oder Drogerie. Wir Kinder kauften Pastillcher vorzugsweise an der Kamellebud auf der Blankenheimer Kirmes, wo es auch die nicht weniger begehrten �Veilchenpastillen“ gab. Das Besondere dabei: An der Kirmesbude waren die Pastillcher in stabilen kleinen Blechdosen verpackt, und darauf waren wir besonders scharf: Sie eigneten sich gut f�rs Aufbewahren winziger kindlicher Kostbarkeiten. Die rautenf�rmigen d�nnen Salmiakpl�ttchen sollte man eigentlich auf der Zunge zergehen lassen, damit sie ihre heilende Wirkung im erk�lteten Hals voll entfalten konnten. Der intensive s��-s�uerlich-salzige und angenehm scharfe Geschmack allerdings verleitete zum Zerkauen. Besonders die M�dchen klebten ein paar der Pastillcher mit ein wenig Spucke auf den Handr�cken und fabrizierten so kindliche Formen und Figuren, die der K�nstler unserer fortschrittlichen Tage einer tiefsinnigen Betrachtung unterziehen w�rde. Salmiakpastillcher klebten oft an den Z�hnen fest und hatten eine schw�rzlich gef�rbte Zunge zur Folge. Das war aber belanglos und behob sich nach kurzer Zeit von selber.

Pastu�sch 
Der katholische Dorfpfarrer wurde Pastur (Pastor) genannt, die Pastu�sch war seine Haush�lterin, die ihm auch das Essen kochte und somit gelegentlich als Pastu�sch Kauch(Koch,hier K�chin)betitelt wurde. Pastu�sch ist schwer zu definieren, am ehesten trifft �die Pastor�sche“ zu, in jedem Fall ist eine zum Pastor geh�rende Person gemeint. Die Pastu�sch war in der Regel eine nahe Verwandte des Pfarrers, bei Dechant Hermann Lux (1936 bis 1952) beispielsweise war es dessen Cousine Gretchen Lux und bei Pastor Ewald D�mmer (1960 bis 1988) f�hrte seine Schwester Martha D�mmer den Haushalt. Gretchen Lux war f�r ihre Kochkunst bekannt, wenn es bei uns daheim nach einer Hausschlachtung ans Wu�schte (Wursten) ging, war sie eine unentbehrliche Hilfe bei der Herstellung der diversen Blut-, Leber- und Bratw�rste. Sie kannte etliche Spezialrezepte, die es in der Tat �in sich hatten,“ die W�rste aus der Pastu�sch-Herstellung waren delikat und begehrt.  Martha D�mmer rief in den 1960er Jahren mit mehreren Frauen aus dem Dorf den �Paramentenverein“ ins Leben, der sich als erste freiwillige Aufgabe die Polsterung der harten Knieb�nke in der Kirche zum Ziel setzte. Auch die �Einkleidung“ der von Pastor Karl-Heinz Stoffels beschafften Krippenfiguren – die heiligen drei K�nige – �bernahmen die Damen vom Paramentenverein mit ihrer �Chefin“ Martha D�mmer. Nicht zuletzt war der Verein auch jahrelang in der Leprahilfe t�tig.

Patru�n
Ein Dialektwort mit zweierlei Bedeutung, unterscheidbar nur durch den vorgesetzten Artikel. D� Patru�n ist der Schutzheilige, der Kirchenpatron; die Patru�n ist die Patrone, vornehmlich  die Schusswaffenmunition. Ein Patru�n kann nat�rlich auch, wie im Hochdeutschen, einen ungeliebten Mitmenschen oder Genossen bezeichnen: Ene l�stije Patru�n ist beispielsweise ein aufdringlicher und unbequemer Zeitgenosse, ene jem��tliche Patru�n ist das genaue Gegenteil. Patru�ne (Patronen) waren nach dem Krieg unser ziemlich gef�hrliches �Spielzeug.“ Wir bastelten uns Wurfger�te, in denen beim Aufschlag auf die Stra�e das Z�ndh�tchen einer aufgebrochenen Patronenh�lse knallte. Das war relativ harmlos, als wir aber die H�lse mit einer kompletten Patru�n vertauschten, wurde es enorm kritisch. Patru�ne lagen massenweise �berall herum, vor dem Wald auf Jerretsroot (Flurname) gab es ein richtiges Depot mit Abertausenden, wenn nicht sogar Millionen Schuss Gewehrmunition. Mein Kumpel Dieter und ich hatten hier einmal ein Feuerchen gestocht und mit Patronen �gef�ttert,“ die munter knallend explodierten, als pl�tzlich, in der Abendd�mmerung gerade noch erkennbar, vom Nettersheimer Weg her eine Gestalt auf uns zu schlich. Der Unbekannte hat uns damals verfolgt, �ber die Prommeallee (Pflaumenallee)hinweg, an J�ldens Feldsch�er (Feldscheune der Familie G�lden) vorbei, durchs obere Huhendall (Hohental) und hinauf bis an das W�ldchen oberhalb der heutigen Grundschule Blankenheim. Die Jagd f�hrte durch matschiges gepfl�gtes Ackerland und kn�chelhohes Schmelzwasser im Hohental, wir h�rten das Platschen der Verfolgerschritte. Der Mann muss ein Fanatiker gewesen sein, er hat uns aber nicht erwischt.

Patt 
Das Wort steht in keinem Zusammenhang mit dem unentschiedenen Ausgang eines Spiels oder einer Wette (Pattsituation). Patt ist in der Eifel der weit verbreitete Ausdruck f�r den Taufpaten. In der Regel wird unterdessen das liebevoll klingende P�ttche angewandt, dabei gilt dieses Kosewort als Anrede sowohl f�r den Paten als auch f�r das Patenkind. Oft wurde der leibliche Onkel als Taufpate gew�hlt, den redeten dann alle Familienmitglieder mit �hem P�ttchean. Dem �Patenonkel“ gereichte es sehr zur Ehre und er f�hlte sich geschmeichelt, wenn die Verwandtschaft gelegentlich eines Besuches feststellte: D� Jong k�tt janz op se P�ttche(schl�gt seinem Patern nach). Patt war gelegentlich aber auch ein Kindername f�r alleinstehende �ltere M�nner, in der Regel Junggesellen. Einen solchen gab es bei uns in der Nachbarschaft:Kaue Patt. Bei uns Kindern war er unbeliebt, er schimpfte dauernd mit uns herum, wir nannten ihn deshalb et Knotterd�ppe, was �bersetzt so viel wie �Meckerpott“ bedeutet. Kaue Patt starb mit 83 Jahren im Oktober 1951, ich erinnere mich noch gut: Den Sarg mussten wir �ber eine schr�g gestellte Leiter als Rutsche durch ein Fenster ins Sterbezimmer im Obergescho� und auch wieder zur�ck transportieren. Die Owwenopstrapp (Treppe im Haus) war zu eng und zu steil, und Kaue Patt war ein gewichtiger Mann.

Peek 
Das Wort ist so gut wie vergessen, wer heute nach der Bedeutung von Peek fragt, erntet selbst bei den meisten Senioren nur ein Achselzucken. Die Peek oder auch Pief ist derart allt�glich und selbstverst�ndlich, dass es heute f�r sie kaum noch einen eigenen Mundartnamen gibt: Die Abschlussspitze an den beiden Enden des Schn�rsenkels, die das Enrejhe (Einf�deln) erleichtert und au�erdem das Opreffele (Aufsplei�en) des Gewebes verhindert. Die Peek war fr�her eine Bleichpetsch (Blechklammer,T�lle), heute besteht sie meistens aus Kunststoff. Alte Standardw�rter f�r die aus speziellem Senkelblech hergestellte �Senkelnadel“ waren �Pinke“ und �Pfeife,“ hieraus und aus �Pike“ (altes Wort f�r Spie�) sind vermutlich das mundartliche Peek und das weniger h�ufig gebrauchte Pief entstanden. Auch das holl�ndische �Piek“ (Spie�) ist mit der Peek verwandt. Urspr�nglich war Peek ganz allgemein die Bezeichnung f�r eine Metallspitze besonders an St�cken, vermutlich hergeleitet vom franz�sischen �pique,“ was �Spie�“ oder �Lanze“ bedeutet. Vaters Spazierstock besa� am unteren Ende eine eiserne Spitze und damit eine Peek. Eine solche gab es auch am Stockschirm unserer Eltern, am Bergstock der Alpinisten und an den Skist�cken der Wintersportler.

Peich
W�hrend im Hochdeutschen das Wort �Pech“ sowohl im Sinne von �Ungemach, Ungl�ck“ als auch von �Dichtungsmittel aus Baumharz“ angewandt wird, unterscheidet unser D�rfer Platt zwischen Pech f�r das Ungl�ck und Peich f�r das Dichtmittel. Unsere Eltern kannten ein R�tsel: Wann h�t dr Schuster Pech?Und die Antwort lautete: Wenn h� kee Peich h�t.Zum Zusammenn�hen der Schuhsohlen fertigte der Schuster fr�her den so genannten Peichdroht aus zusammengedrehten und mit Pech bestrichenen F�den an, wobei das Pech zum Abdichten der Naht erforderlich war. Hatte also der Schuster einmal kein Peich zur Hand, so war das sein Pech. Dr Peichdroht war fr�her ein g�ngiger, gut gemeinter Spitzname f�r den Dorfschuster. Heutzutage ist Peich ein fast vergessenes Dialektwort, nur noch ganz wenige Senioren wissen um seine fr�here Bedeutung. So hat sich beispielsweise die gute alte Peichfackel unserer Eltern l�ngst in die zeitgem��e Pechfackel verwandelt, und aus Peich on Schw�vel ist Pech on Schwefel geworden. Der oft zitierte �Pechvogel“ hei�t auch bei uns Pechvurrel und nicht etwa Peichvurrel, obwohl sein Pech eigentlich auf Peich zur�ckzuf�hren ist: Die V�gel gingen den �Vogelstellern“ in den mit Leim oder Pech bestrichenen �Vogelruten“ in Sinne des Wortes �auf den Leim.“ Echte Pechv�gel sind auch die Millionen von Seev�geln, die durch �lbohrungen und Tankerunf�lle ums Leben kamen und kommen.

Peisch
Zu jedem Haus im Eifeldorf geh�rte fr�her eine mehr oder weniger gro�e Wiesenfl�che, die allgemein in Verbindung mit dem Hausnamen �Peisch“ hie�, in Blankenheimerdorf beispielsweise Scholtesse Peisch oder Jasse Peisch. Auch bei uns daheim gab es direkt vor dem Haus den Peisch, die Wiese hinter dem Haus war dr Bongert. Generell war der Peisch eine Wiese am Haus, die Bezeichnung f�r Wiesen allgemein war B�hne, oft als Flurbezeichnung gebraucht: Em Lenzeb�hne, Em Sengelsb�hne. Aber auch au�erhalb des Dorfes gelegene, meist eingez�unte Streuobstwiesen trugen oft den Namen ihres Besitzers mit dem Zusatz Peisch. Eine willk�rliche Verhochdeutschung von Peisch ist �Pesch,“ in Flurkarten beispielsweise oder bei Stra�ennamen: Tonnenpesch, R�uberspesch. In der Nachbargemeinde Nettersheim gibt es die Ortschaft Pesch, im Volksmund Peisch genannt, und ein Stadtteil von K�ln hei�t ebenfalls Pesch. Die Wiesen auf dem Gel�nde der Hofw�stungen �Bierth“ und �Schneppen“ waren bis um die 1970er Jahre verpachtet: Auf Bierther Peisch erntete unser Nachbar Klinkhammer Heu, den Schneppe Peisch hatte Nachbar R�tz gepachtet. Im Ortsteil Kippelberg in Blankenheimerdorf gab es das Anwesen von Johann Jentges, der orts�bliche Hausname war Peische, der Hausbesitzer war somit Peische Johann, er war der Bruder von Karels Mechel (Michael Jentges), unserem langj�hrigen K�ster und Organisten.

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Peng  (weiches e)
Das Wort wird mit deutlichem weichem e ausgesprochen, wie beispielsweise bei �Kaneng“ (Kaninchen). Der K�lner sagt �brigens �Ping“ und der Holl�nder �Pijn,“ die Wortverwandtschaft mit unserem Standardwort �Pein“ (Schmerz) ist unverkennbar. Aus einer F�lle von allt�glichen Redewendungen im Zusammenhang mit Peng seien hier einige aufgef�hrt. Unsere Eltern kannten ein hintergr�ndiges Wort: J�ck os schlommer wie Peng (Juckreiz ist schlimmer als Schmerz). Das trifft durchaus etwa bei Neurodermitis zu, soll aber auch dem Vernehmen nach auf nicht krankhaften J�ck anwendbar sein. Dat m��ch mir noch Koppeng besagt, dass man sich noch den Kopf zerbricht. Vor lauter Zanntpeng (Zahnschmerzen) m�chte man an die Decke springen. Buchpeng bekamen wir P�nz gelegentlich nach dem �Naschen“ halbreifer Kn�etschele (Johannisbeeren), Buchpeng wird im r�den Umgangston brutal als Balechpeng oder auch Panzpeng bezeichnet. Hoffart legg Peng (w�rtlich: Eitelkeit leidet Schmerzen) lautete eine Weisheit im Zusammenhang mit weiblichen �Sch�nheitsstrapazen.“ D� kr�mp sech van Peng hei�t, dass sich einer vor Schmerzen kr�mmt, und wenn wir Kinder Halspeng (Halsschmerzen, Angina) hatten, wirkte in der Regel ein n�chtlicher �Strumpfwickel“ wahre Wunder. Mattes hatte starke Peng im linken Arm und der Doktor meinte, das sei altersbedingt. Das bestritt der Patient aber nachhaltig: En��, dat kann net sen, d� r�echte �rm os jenauesu alt, do han ech �wwer kejn Peng dren.
pengelich (weiches e)
Das Wort ist unverkennbar von Peng hergeleitet, wird also auch mit kurzem weichem e gesprochen. Die Bedeutung: Empfindlich, zimperlich, w�hlerisch. Das Zeitwort dazu ist pengele und beschreibt hochgradige Empfindlichkeit, beispielsweise �berm��iges Lamentieren beim geringsten Schmerz. Auch �bergenaues Arbeiten ist pengelich, ebenso das �Kr�utchenr�hrmichnichtan,“ das hinter jedem Wort der Mitmenschen eine pers�nliche Geh�ssigkeit sieht. Pengeliche Reaktionen insgesamt werden Pengelerej genannt, ein pengelicher Mensch ist f�r seine Umwelt ein Pengel. Wenn ich fr�her die �llichspiefe (Zwiebelbl�tter) aus meiner Suppe fischte und bei Mam (Mutter) auf den Teller tat, meckerte sie: Dat i� mr mot, bos net esu pengelich (Das isst man mit, sei nicht so empfindlich). In einem Eifeler Gasthaus speiste ich zu Mittag, die Wirtin griff mit der Hand zwei kalte Bratenst�cke von der Platte und tat sie mir auf den Teller: D� ess, schmeck joot, ech wej� jo, dat du net pengelich bos. Schon im Weggehen, griff sie nochmals nach der Platte und knallte mir noch ein Bratenst�ck auf den Teller: D�, schmeck joot. Es schmeckte in der Tat hervorragend, und pengelich bin ich tats�chlich nicht. �brigens: Die H�nde der Wirtin waren ordentlich und sauber. Und sie war bekannt f�r ihre Kochkunst.

Pengste  (weiches e)
Unser Dialektwort f�r �Pfingsten,“ eng verwandt mit dem holl�ndischen Ausdruck �Pinksteren.“ Um die Pengsdaach (Pfingsttage) ranken sich zahlreiche Wetter- und Bauernregeln, beispielsweise �Pfingstregen bringt Weinsegen.“ Ein hintergr�ndiges Eifeler Wort besagt: Os et op U�stere (Ostern) sch�n on w�rm, k�tt de Verwandschaff on fri� dech �rm. Os et op Pengste sch�n on erfreulich, kommense noch ens on frei�e wie neulich. Eine �bersetzung ist hier wohl nicht erforderlich. �Wenn Pfingsten auf Ostern f�llt“ ist allgemein die Umschreibung f�r �niemals,“ weil dieser Zustand unm�glich ist. Das gilt unterdessen nicht f�r Blankenheimerdorf. Dort n�mlich hatte seinerzeit Stombs Wellem (ein D�rfer Original) auf dem Heimweg vom Oster-Fr�hschoppen, ob seiner etwas unsicheren Gangart mit der Kulang (Rinnstein) Bekanntschaft gemacht. Flugs rappelte er sich hoch, kehrte zum Stammtisch zur�ck und verk�ndete stolz: Jonge, h�ck os j�t passiert, wat et noch nie jejenn h�t, - h�ck os Pengste op U�stere jefalle(Jungs, heute ist etwas Niedagewesenes passiert, heute ist Pfingsten auf Ostern gefallen). Zweifellos hatte er Recht: Wellem hie� mit gut b�rgerlichem Namen Wilhelm Pfingsten.

Penning  
Auf meinem Schreibtisch steht ein winziges, messinggl�nzendes Schweinchen, kaum gr��er als der �Gl�ckspfennig,“ den es angel�tet auf dem R�cken tr�gt und der richtig genommen ein �Gl�cks-Cent“ ist. Der Pfennig war zu Omas Zeiten unsere vom Wert her kleinste Geldm�nze, im Volksmund Penning genannt. Ene Penning os och Jeld (Ein Pfennig ist auch Geld), nach dieser Devise wirtschafteten unsere Eltern, und das war gar nicht mal so verkehrt. Damals galt noch das weise Wort: �Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“ Heute gilt das offensichtlich nicht mehr, denn: Auf dem Parkplatz am Supermarkt lag eine F�nf Cent-M�nze, der Mann vor mir stie� sie mit dem Fu� an – und ging weiter. Der Kaufhauskunde von heute b�ckt sich nicht nach lumpigen f�nf Cents! Wenn man die absolute Wertlosigkeit einer Sache herausstellen will, sagt man Do jenn ech kejne Penning f�r (Daf�r gebe ich keinen Pfennig). Gel�ufig ist auch heute noch die Redensart Op Heller on Penning, und in der gro�en Inflation 1923 hie� die Parole: Leever dr letzte Penning versuffe als noch ens spare (Lieber den letzten Pfennig versaufen als nochmals sparen). Penningskroom ist geringwertige Ware, und ein Penningsv�tzer oder Penningskn�ver ist ein Geizhals.

Penn-Pittche  (weiches e)
Penn-Pittche war ein bekannter und beliebter Schuster in Blankenheimerdorf, sein richtiger Name war Peter Warler. Den orts�blichen Namen Penn-Pittche verdankte er seinem Schuhmacherberuf. Penn ist die mundartliche Bezeichnung f�r Stift, Nagel, Nadel, D�bel (Englisch: Pin). Im vorliegenden Fall sind speziell die Holzn�gel gemeint, mit denen der Lappe (Schuhsohle) an der Brandsoll (Brandsohle) befestigt wurde. Penn-Pittche bedeutete somit �Holznagel-Peter.“ Fr�her gab es noch keinen Alles- oder Sekundenkleber, zus�tzlich zum �Schusterleim“ musste daher die Sohle jepennt werden. Die Holzn�gel wurden meist aus Buchen- oder Birkenholz hergestellt, sie mussten trocken verarbeitet werden und wurden erst beim Einwirken von Feuchtigkeit durch Aufquellen dauerhaft haltbar. Die Nagelstelle wurde durch Einschlagen der Schusterahle �vorgebohrt.“ Die Holzpenn sind l�ngst durch moderne Klebstoffe �berfl�ssig geworden, f�r traditionsbewusste Liebhaber werden aber auch heute noch �Holzgenagelte“ hergestellt. De Penn stohn er�� (Die Holzn�gel stehen heraus) war eine Feststellung, die kein Schuster gern h�rte: Gelegentlich waren die Penn im Schuh durch die �Brandsohle“ gedrungen und wurden nicht ordentlich abgefeilt. Solche �Flickschusterei“ kam aber bei einem Meister wie Penn-Pittche nicht vor.
Permeter
Mit wissenschaftlichen oder technischen Fachausdr�cken konnte der kernige Eifeler unserer Kinderzeit wenig anfangen, die bog er sich so zurecht, dass sie in seinen Sprachschatz hinein passten und �aussprechbar“ waren. Da war beispielsweise das Barometer, ein Wunderger�t, das ziemlich zuverl�ssig Regen und Sonnenschein ank�ndigen konnte. Der �Meter“ war den Leuten ja noch allgemein als L�ngenma� gel�ufig, den akzeptierte man noch, obwohl er eigentlich mit Sonne und Regen nicht in Zusammenhang gebracht werden konnte. Mit dem Baro war aber beim besten Willen nichts anzufangen, das war auch f�r die Eifeler Kehle ungewohnt, also �nderte man es kurzerhand auf das zungengerechte Per ab und der Permeter war geboren. Der Permeter unserer Eltern war ein Schmuckst�ck f�r die Stubenwand: Ein wundersch�n geschnitztes und verschn�rkeltes Brettchen mit aufgeschraubtem gl�nzendem Messwerk. Meistens war auch noch ein zweiter Meter dabei, n�mlich der Termemeter (das Thermometer). Bei uns daheim gab es weder ein Per- noch ein Termemeter an der Wand, wohl aber, gut eingewickelt und gesch�tzt im Nachtskomm�dchen, einen Febertermemeter zum Messen der K�rpertemperatur, wenn wir wieder mal Halspeng (Halsschmerzen) hatten. Im Nachbarhaus dagegen r�ckte Kaue Tant (Kindername f�r die Nachbarsfrau) die Brille zurecht, tippte mit dem Zeigefinger gegen das Messwerkglas und verk�ndete: Dr Permeter os jefalle, und Kaue Patt (ein alter Junggeselle, ihr Schwager), der gerade vorbeikam, meinte �ber die Schulter: Dann raaf en wier op (Dann hebe ihn wieder auf). pesse (weiches e)
Es mag sich um ein etwas �anr�chiges“ Wort handeln, pesse beschreibt unterdessen eine unabdingbar lebensnotwendige K�rperfunktion, ist somit also weder unanst�ndig noch unfein. Der Doktor sagt �harnen“ oder �Wasser lassen,“ unser Hochdeutsch kennt �pissen“ und �urinieren,“ auf Englisch hei�t es �to piss“ und mein Freund und Nachbar Hein musste beim Garagenfest des �fteren ens w�ssere john (einmal w�ssern gehen). Das hatte er wohl von unseren holl�ndischen Nachbarn gelernt, die n�mlich sagen �wateren.“ Wir Kinder kannten allgemein nur den Ausdruck pesse, der auch heute noch allenthalben G�ltigkeit besitzt. Sehr verbreitet ist auch schiffe, etwas hintergr�ndig sagt man hier und dort afsch�dde (absch�tten), regional hei�t es strohle (strahlen), und meine Euskirchener Kollegen gingen dr L�mpes schwenke oder auch dr Ohm zoppe. Sie kannten schlie�lich noch den Ausdruck maieme. Deutlich �kr�ftiger“ ist der landl�ufige Begriff secke (weiches e), der schon eher als �unfein“ gelten kann. Das kommt beispielsweise bei der Redewendung et os am secke zum Ausdruck: Heftiger Regen ist meist eine �fiese“ Angelegenheit und wird mit einem ebenso fiesen Wort beschrieben. En de Botz pesse tun manche Menschen aus Furcht oder auch vor lauter Lachen. Der Pessdokter ist ein Naturheilkundler, der aus dem menschlichen Pess Krankheiter erkennen kann, der Pessejmer (Toiletteneimer) ist ein ungeliebtes Ger�t, und der Pesspott stand bei Oma und Opa unterm Bett oder im Nachtskomm�dchen.
petsche (weiches e)
Die feinen Leute verhochdeutschen gelegentlich unser petsche und machen daraus pitschen, was unterdessen kein offizielles Standardwort ist. (Siehe auch: afpetsche). Die Bedeutung ist generell �zwicken, kneifen“ oder �bertragen auch �schmerzen.“ Petsche ist beinahe ein �Allerweltswort,“ das bei unz�hligen Gelegenheiten zur Anwendung kommt. Ungl�ubiges Staunen kommentieren wir beispielsweise so: Petsch mech ens, ech jl��v ech tr��me (Kneif mich mal, ich glaube ich tr�ume). Losse mir os ejne petsche john ist die Aufforderung zu einem Bier in der n�chsten Kneipe, und wer einmal etwas tief ins Glas geschaut hat, der h�t sech ejne jepetsch. Das Substantiv zu petsche ist die Petsch, Klammern, Zwingen oder Klemmen jeder Art sind Petsche, beispielsweise die Schraubzwinge des Schreiners, die Briefklammer im B�ro oder die W�scheklammer der Hausfrau. Die Petsch kann auch einen K�rperteil bezeichnen, allerdings mehr oder weniger nur in der Gossensprache. Aus der Mode gekommen ist die Botzepetsch unserer Eltern: Die �Hosenklammer“ zum Schutz des Hosenbeins vor dem Kettenrad am Drahtesel (siehe: Botzepetsch). Als Kinder hatten wir uns alle naselang de Fongere jepetsch (die Finger gequetscht), und wenn im Winter die im Back�fchen hart getrockneten Kinderschuhe morgens empfindlich dr�ckten, klagten wir: Mam, die Schoh petschen �wwer �rch. Wenn die neue Zahnprothese Druckstellen erzeugt, dann petschen de Z�nn, und das Augenzwinkern umschreiben wir: E Petsch��jelche maache (w�rtlich: Ein Kneif�uglein machen).
Pief
Der kernige Eifelbauer unserer Kinderzeit lebt in unserer Erinnerung fast ausschlie�lich mit der Pfeife im Mund. De Pief mo� d�mpe (Die Pfeife muss qualmen), nach dieser Devise nahm beispielsweise Ohm Mattes (mein Onkel Matthias) sein Knasterd�ppe mit dem krummen Stil und dem dicken Kopf sozusagen nur zum Essen und zum Schlafen aus dem Mund. Ich selber habe, bevor ich das Laster �drangab,“ gut zwei Jahre Pief jerouch (Pfeife geraucht) und behaupte: Die teuerste Zigarette ist ein Nichts gegen eine �eingerauchte“ Pfeife. Du kanns mir dr Mai piefe (w�rtlich: Du kannst mir den Mai rauchen) ist eine sehr g�ngige Umschreibung des G�tz-Zitats. Ein kurioser Begriff sind die Sebbesackspiefe (Sieben Sackpfeifen), unser Wort f�r �Habseligkeiten, Plunder, Siebensachen.“ Schnapp dir deng Sebbesackspiefe on hau ab bedeutet einen Hinauswurf: �Pack deinen Krempel und verschwinde.“ Eine absolute Wertlosigkeit beschreiben wir mit Dat kannste en dr Pief rouche, und Achtzehnhundertpiefendeckel hei�t soviel wie �in unbestimmbarer alter Zeit.“ R�hrenf�rmige Gegenst�nde sind in unserem Alltag Piefe. So ist das Ofenrohr de O�wespief, das Lauch- und Zwiebelblatt ist de �llichspief, und von der kinderreichen Familie sagt man Die han P�nz wie de Orjelspiefe. Ein ziemlich makabres Zitat ist Om letzte Lauch piefe (Auf dem letzten Loch pfeifen), der Piefeknaster oder auch Piefesejver ist der feuchte und stinkende R�ckstand im Piefekopp, dem man in regelm��igen Abst�nden  mit dem Piefest�ucher(Pfeifenstocher) entfernen sollte. Und schlie�lich: Der K�lner Karnevalist Willi Ostermann schrieb und sang seinerzeit �Kut erop kut erop kut erop, bei Palms do es de Pief verstopp…“

Piefer�hr

W�rtlich �Pfeifenrohr“ in der Bedeutung von �Ofenrohr“, das allgemein Pief (Pfeife) hie�. Seltener war die Bezeichnung O�wespief (Ofenpfeife). Im alten Bauernhaus f�hrte das Piefer�hr des Stubenofens durch die Zimmerdecke, ragte im dar�ber liegenden Schlafgemach der Eltern meterhoch aus dem Fu�boden und f�hrte erst dann in den Kamin. Der Grund: Durch das hei�e Piefer�hr war das Zimmer stets angenehm temperiert, - eine praktisch kostenlose Schlafzimmerheizung, die vom Stubenofen mit betrieben wurde. Ein solches Piefer�hr gab es nach dem Krieg auch noch in unserem Haus Muu�e auf dem Kippelberg. Etwa 20 Zentimeter vor der Wand ragte es anderthalb Meter hoch aus dem Fu�boden des elterlichen Schlafgemachs im Giebelzimmer und f�hrte dann in den Kamin. Es war zwar stets angenehm warm im Zimmer, es roch unterdessen aber auch immer ein wenig nach Pief. Ich h�tte hier nicht schlafen m�gen, den Eltern machte dieses �Klima“ aber nichts aus. Au�erdem befand sich ja hier der �Haustelegraph“ in Gestalt des Ofenrohrs (siehe: O�wespief), und der war bei vier Familienspr�sslingen unverzichtbar. Unser Piefer�hr war urspr�nglich einfach durch ein Loch im Fu�boden gesteckt, der dann auch deutliche Brandspuren aufwies. Bei der ersten Renovierung hat Vater sp�ter eine passende Beton-Durchf�hrung eingebaut.Pitter
Wenn die Bayern aus �Josef“ einen Sepp fabrizieren, dann machen wir eben aus dem �Peter“ einen Pitter, und den kennt das gesamte Rheinland, nicht nur unsere Eifel. Pitter hei�t einer unserer Pfarrpatrone, Pitteschdaach, sein Namensfest am 29. Juni, wird auch Pitter on Paul genannt und war fr�her ein hoher Festtag in unserem Dorf. Aus meiner Kinderzeit ist mir eine Redewendung in Erinnerung: Pitter, et jit e Jewitter, - Kloos, dat os net wohr, dr Himmel wi�d ad wier kloor. Das sollte unsere Kinderangst vor dem Gewitter beschwichtigen. Pitterm�nnche ist nicht nur die Verniedlichung von Pitter, es bezeichnet auch das beliebte Zehn-Liter-K�lschf�sschen auf dem Partytisch. Jannespitter oder Pitterju�sep waren fr�her g�ngige Eifeler Namensgebungen (Johannpeter, Peterjosef). Ein fr�herer Trinkspruch lautete: Pitter, lo� dr Moot net senke, lo� mr noch e Dr�ppche drenke – eine nur zu bereitwillig befolgte Einladung. Der dr�jje Pitterist ein langweiliger einsilbiger Mitmensch (�trockener Peter“), der jecke Pitterist ein �merkw�rdiger Heiliger,“ der Knommels- oder Kn�selspitter bastelt an allem M�glichen herum, der Luchpitter nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau (�L�genpeter“), der Quatsch- oder Quasselspitter brabbelt meistens unsinniges Zeug daher, der Schmuspitter versteht es, sich beliebt zu machen, und der Stronzpitter ist ein Angeber. Kr�mesch Pitter war unser, im September 1991 verstorbener beliebter Gastwirt, und Scholle Pitter (Peter Reetz) war unter B�rgermeister Johann (�Schang“) Leyendecker Gemeindediener von Blankenheimerdorf.

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Pitterzaudech
 
Ein typisches Eifeler Wort f�r �Diarrh�,“ was auf gut Deutsch �Durchfall“ bedeutet. Pitterzaudech besteht eigentlich aus drei Einzelw�rtern: Pitter zau dech, und hei�t �bersetzt �Peter beeile dich.“ Andere landl�ufige Ausdr�cke sind D�nndre�, D�nnflitsch, Fl�cke Pitter, Schnelle Otto, oder ganz einfach  Dr D�nn. Bei uns daheim gab es eine etwas seltsame Kombinationsformel: Zau dech Pitter maach fl�ck(beeil dich Peter mach schnell). Im Hochdeutschen gibt es noch den D�nnpfiff, den D�nnschiss und den etwas ungew�hnlichen Ritschritsch. Ein gef�rchteter Pitterzaudech ist �Montezumas Rache,“ kaum ein Tropen- oder S�damerikaurlauber, den dieser Reisedurchfall nicht gepeinigt h�tte. Montezuma war ein Aztekenf�rst, der vor seinem Tod die wei�en Eindringlinge verfluchte und schwor, dass sie unter seiner Rache f�rchterlich zu leiden haben w�rden. Ein Kollege, den ich ge�rgert hatte, w�nschte mir dr jl�hende D�nndre� (den gl�henden …) an den Leib, gottseidank ging sein unchristlicher Wunsch nicht in Erf�llung. Wer auf dem Heimweg, etwa von der Kneipe, vom Zaudechpitter �berfallen wird, der tut gut daran, sich �u�erst behutsam zu verhalten, eine unvorsichtige Bewegung n�mlich geht unweigerlich en de Botz (in die Hose). Einen solchen �Heimkehrer“ beobachtete ich einmal sp�tabends unbemerkt, er suchte intensiv die finsteren Stra�enbereiche auf und seine �K�rpersprache“ h�tte einem Breakdancer zur Ehre gereicht. Ich konnte ihm seine Not nur zu gut nachf�hlen, - aus eigener Erfahrung. Ein langdauernder Zaudechpitter, der sich erst nach Jahren �verzieht“ und nur selten ganz verschwindet, ist auch die nat�rliche Folge einer �Hemikolektomie“ (Entfernung des halben Dickdarms). Daran gew�hnt man sich aber mit der Zeit.

Pitteschdaach
Die Pfarrkirche von Blankenheimerdorf ist den Apostelf�rsten Petrus und Paulus geweiht. Deren Namensfest am 29. Juni war fr�her ein hoher kirchlicher Fest- und Feiertag f�rs Dorf mit festlichem Gottesdienst und einer Prozession �hnlich wie Fronleichnam. Zu Pitteschdaach (w�rtlich = Peterstag) kam aus nah und fern die Verwandtschaft zu Besuch und wurde dem Anlass entsprechend festlich mit Taat (Eifeler Torte) und Streukooche (Streuselkuchen)bewirtet, auf den Mittagstisch kam sogar ein saftiger Schweinebraten, sehr oft war es die, f�r diesen Festtag eigens aufbewahrte P��ps (siehe: P��ps) Was Pitteschdaach f�r Blankenheimerdorf, das war Brijittefess (Brigidafest am 01. Februar) f�r den Nachbarort Nonnenbach. Die dortige Kapelle ist der heiligen Brigida geweiht. Sankt Petrus und Paulus werden regional gelegentlich �Die Herren �ber das Wetter“ betitelt. Das kommt nicht von ungef�hr, denn es gibt eine Reihe von Bauernregeln zu Pitteschdaach, eine davon besagt beispielsweise: �Regnet�s am Tag von Peter und Paul, so steht es mit dem Wetter faul. Es drohen 30 Regentage, da n�tzet nun mal keine Klage.“ Der Bauer wei� auch, dass ab Pitteschdaach das Getreide reift:  �Auf Peter und Paul bricht dem Korn die Wurzel und es reift alsdann Tag und Nacht.“ Den fr�heren Festtag Pitteschdaach gibt es in Blankenheimerdorf nicht mehr.

Pitteschholz 
Das Wort bedeutet �Petersholz“ und ist die Flurbezeichnung f�r den Waldbereich von Blankenheim-Wald aus in Richtung Milzenh�uschen und Krekel, durch den die heutige Bundesstra�e 258 verl�uft. Im Petersholz wurde fr�her Eisenerz abgebaut. In Pitteschholz zwischen Blankenheim-Wald und Milzenh�uschen hatte seinerzeit die Wehrmacht beiderseits der Stra�e erhebliche Mengen Munition und Sprengstoff deponiert. Wir Halbw�chsige entdeckten nach dem Krieg hier eine wahre Fundgrube: Material f�r unsere geheimen und lebensgef�hrlichen �Schie�- und Sprengaktionen“ in H�lle und F�lle, insbesondere hatten wir es auf die Sprengkapseln abgesehen, die in besonderen Beh�ltnissen in den Holzkisten bei den Handgranaten steckten. Zwar wurde nach dem Krieg das gesamte Zeug an Ort und Stelle gesprengt, f�r uns blieb unterdessen immer noch genug �brig. F�r die Neutrassierung der Bundesstra�e musste in Pitteschholz ein breiter Streifen Wald gerodet werden. Die Waldarbeiter Heere Paul, Bahne Mattes und Kochs Pitter (Paul Hoffmann, Matthias Schlemmer, Peter Koch) waren beim Verbrennen des Reisigs, als es pl�tzlich im Feuer f�rchterlich krachte, - im Waldboden versteckte Munition, deren Explosion gl�cklicherweise keinen Schaden anrichtete. Ab da untersuchten die Drei  den Boden jedes Mal gr�ndlich, bevor sie Feuer machten.

Pl��t
Die Pl��t, regional auch Plaat, ist das weithin bekannte Mundartwort f�r �Glatze, Kahlkopf.“ Eine etwas hinterh�ltige Form ist Pl��tekopp. Die Pl��t kann manchmal echt n�tzlich sein, denn W� en Pl��t h�t, bruch sech net ze k�mme (Die Glatze erspart den Kamm). Ein etwas widersinniges Wort besagt Besser en Pl��t, wie jarkejn Hoor (Besser eine Glatze, als gar keine Haare). Eine ganz bestimmte Pl��t, n�mlich die von Hans H��p Kla�en, bleibt in Blankenheimerdorf in bester Erinnerung. Am 12. Mai 1972 – es war der Karfreitag – tagte im Hotel Schmitz-Cremer die Interessengemeinschaft Wiesenfest F�r os P�nz (F�r unsere Kinder). In der anschlie�enden Bierrunde behauptete H��p, er w�rde sich f�r 100 DM en Pl��t schnegge lassen. Unverz�glich bl�tterte Johann Klobbe Friederichs einen Hunderter auf den Tisch und H��p musste an Ort und Stelle Haare lassen. Horst Simmler f�hrte den Rasierer, begleitet vom Gejohle der Anwesenden. Dann aber wurde es m�uschenstill: H��p wog etwas nachdenklich den �Blauen“ einen Augenblick lang in der Hand – und steckte ihn in die Wiesenfest-Spardose. �F�r os P�nz“ war vor einem Jahr erst gegr�ndet worden, 100 D-Mark f�r die Wiesenfestkasse waren ein wahrer Reichtum. H��ps Gute Tat bleibt unvergessen. Jugendliche Kahlk�pfe sind heute �in,“ die Zeiten �ndern sich eben.

Plack
Das Wort ist heute nicht mehr gebr�uchlich, fr�her bezeichnete man mit Plack Hauterkrankungen wie Grind oder Schorf besonders am Kopf. Mit Plack artverwandt ist Schapp (Kr�tze). Als Kinder hatten wir gar nicht so selten Plack auf der Kopfhaut, - eine unangenehm juckende, kratzende und schuppende Angelegenheit, die vermutlich durch mangelnde Hygiene hervorgerufen und mit Omas Hausmittelchen �kuriert“ wurde. Das waren wiederholte �Behandlungen“ mit irgendeinem Gemisch aus �l und Essig, das die Krusten aufweichte und abheilen lie�. Verursacher von Plack konnten auch Kopfl�use sein, die uns im Krieg gewaltig plagten und mangels anderer Mittel, mit stinkenden Petroleum-Verb�nden bek�mpft wurden. Das klingt drastisch, wurde aber gehandhabt und war sogar wirksam. Plack hatten wir auch h�ufig im Gesicht, meistens am Mund, als Folge schlechter Ern�hrung. En Br��tsch an dr Mul (Ausschlag am Mund), das war fast immer schmerzhafter Lippen-Herpes, der daheim mit ungesalzenem Schweineschmalz behandelt wurde. Das heilte zwar kaum, verhinderte aber das Verschorfen und die Bildung schmerzhafter Hautrisse. Plack an dr Mul war hintergr�ndig auch ein Zeichen daf�r, dass man verkiert jeb�tz (falsch gek�sst) hatte. Das Zusammenwirken von L�usen und Schorf machte eine fr�here Redewendung deutlich: Je schlommer dr Plack, desto fetter de L��s, und ein weiteres Wort besagte: Wenn dr Neid Plack maache d��t, dann m��ten sech de mejste L�ck kratze (Wenn Neid Plack verursachen w�rde, dann m�ssten sich die meisten Menschen kratzen).

Pl�tt
Was dem Pferd sein Hufeisen, das bedeutete dem Ochsen oder der Gespannkuh die Pl�tt: Schutz des Hufs vor Verschlei� und Verletzung. Wenn eine unserer Arbeitsk�he zu humpeln begann und beim Auftreten offensichtlich Schmerzen versp�rte, brauchte sie n�� Schoh (neue Schuhe) und musste zum Beschlagen en de Schmed (in die Schmiede), wo ihr die verschlissene oder gelockerte Pl�tt (Hufplatte) erneuert wurde. Als Paarhufer ben�tigten K�he und Ochsen speziellen Beschlag in Gestalt einer kleinen Eisenplatte. Die musste in jedem Fall individuell angefertigt und dem Huf angepasst werden, fertige Rohlinge wie beispielsweise beim Hufeisen, waren wenig vorteilhaft. Beschlagen wurden in der Regel die Au�enklauen der Vorderhufe, die Hinterhufe wurden nur bei schwerem Arbeitseinsatz mit Pl�tte versehen. Genagelt wurde die Pl�tt am Au�enrand, innen wurde sie durch eine ausgeschmiedete Eisenzunge gehalten, die zwischen den Klauen hindurch gef�hrt und umgebogen wurde. Meister ihres Schmiedefachs waren zu meiner Kinderzeit et Schmeddche (w�rtlich: das Schmiedchen) in Blankenheimerdorf und Pent-K�bes in Waldorf. Der D�rfer Schmied hie� Josef Friederichs, war klein von Gestalt und wurde daher nur et Schmeddche genannt. Sein Berufskollege in Waldorf hie� Jakob Pint, wir Nonnenbacher lie�en unsere Tiere bei ihm beschlagen, weil seine Schmiede am Ortsrand lag und �ber weiche Feld- und Wiesenwege erreichbar war, was den l�dierten Tierf��en zugute kam.

pl�cke (weiches �)
Auch hier wird wieder die enge Verwandtschaft mit dem Niederl�ndischen deutlich: Die Holl�nder sagen �plukken“ (gesprochen: pl�cken), gemeint ist nat�rlich �pfl�cken.“ Pl�ckesteht in manchen F�llen auch f�r �rupfen,“ Heu pl�cke(Heu rupfen) beispielsweise oder et Hohn pl�cke(das Huhn rupfen). Das eigentliche Pfl�cken kommt unter anderem beim N�� pl�cke(N�sse pfl�cken) zum Ausdruck oder bei �ppel pl�cke(�pfel pfl�cken). Die Vergangenheitsform �gepfl�ckt“ hei�t im Dialekt jeplodd (weiches o) und wird verspottend f�r eine Tracht Pr�gel angewandt: Jung, d� h�t se �wwer deftich jeplodd krijje (…ist massiv verpr�gelt worden). Das vom Zeitwort pl�cke abgeleitete Hauptwort ist der Pl�ck und bezeichnet �das Gepfl�ckte,“ also die Ernte. Der Prommepl�ck beispielsweise ist die Pflaumenernte. Der K�lner Karnevalist Karl Berbuer hatte im Jahr 1949 einen Bombenerfolg mit seinem Pl�ckleed: �Jo d� eeschte Pl�ck es prima, och d� zweite Pl�ck es joot…“ Den dritten Pl�ck, so r�t der Liedtext, sollte man sich an den Hut stecken, weil der �kein Klima vertr�gt.“ Ein Schelm, wer diese karnevalistische Pl�ckversion auf unsere Damenwelt �bertr�ge!

Ploochschlejf 
W�rtlich �bersetzt �Pflugschleife, Pflugschleppe“, eine Vorrichtung f�r den Transport des Pfluges auf der Stra�e. Das Pfl�geger�t des �kleinen Mannes“ war zur Zeit unserer Eltern und Gro�eltern der leichte einscharige Karren - Wendepflug, dessen F�hrungsteil zwei R�der besa�. Die Ploochschlejf bestand aus zwei starken, etwa 1,5 Meter langen und V-f�rmig zusammengef�gten Rundh�lzern. F�r den Transport wurde der Pflugbalken mit Schar und Sterzen waagerecht gedreht und auf die Schlejf gelegt. Deren beide Enden waren von oben her so zwischen Schar und Grindel gesteckt, dass sie zwei schr�g nach hinten ragende �Beine“ bildeten, auf denen der hintere Pflugteil, der ja keine R�der besa�, auflag und jeschlejf (geschleppt) wurde. Die Ploochschlejf verursachte f�rchterliches Knirschen und Scharren auf den steinigen Wegen und hinterlie� deutliche Schleifspuren. Vereinzelt bastelten sich findige Bauern eine Art einachsigen �Karren,“ der die Funktion der Schlejf �bernahm und einen leichteren Transport des Pfluges erm�glichte. Die Ploochschlejf musste von Zeit zu Zeit erneuert werden, weil die beiden Holzenden relativ rasch abnutzten und verschlissen.

Poppe  (weiches o)
Der Plural von Popp mit der Bedeutung �Puppen.“ Allbekannt ist der Ausdruck Do sin de Poppe am danze als Umschreibung f�r einen massiven Streit. Ein beliebtes Spielzeug und Weihnachtsgeschenk f�r M�dchen war fr�her die Poppek�ch(Puppenk�che), die oft der bastelfreudige Vater selber fabrizierte und mit gekauften P�ppcher (P�ppchen) ausstattete. Eine interessante Wortabweichung kam in der Kindersprache bei Puppa oder Puppachen zum Ausdruck: Ein liebevoller Name der Puppenmutti f�r ihr Kind. Poppe war nicht zuletzt ein markantes Wort im Fachjargon der Dachdecker. Die Eifeler Daachpanne (Dachziegel) waren so genannte Schottelspanne (�bersetzt = Sch�sselpfannen) aus Ton oder Beton, muldenf�rmige Hohlpfannen ohne Falz mit einer halbrunden �berlappung. Wenn der Dachdecker von Poppe sprach, dann meinte er damit die puppenartigen kleinen Strohb�ndelchen, die zum Abdichten unter die �berlappung gesteckt wurden. Lebensgro�e Str�hpoppe (Strohpuppen) wurden als Wild- und Vogelscheuchen auf die Felder gestellt, und schlie�lich spielten sie im Dorfbrauchtum eine Rolle: Als Schabeies (Kirmessymbol, beispielsweise in Nettersheim) oder als Verh�hnung des/der verschm�hten Liebhabers/in anl�sslich der Hochzeit des/der fr�heren Geliebten.

Poss-Mechel
Poss-Mechel war Landwirt, K�ster, Organist, Chorleiter und Postzusteller in Blankenheimerdorf. Sein richtiger Name war Michael Jentges, nach seinem Hausnamen wurde er h�ufig auch �Karels Mechel“ genannt. Im Hause Jentges auf dem Kippelberg (Ortsteil)war jahrzehntelang eine Nebenstelle der Post eingerichtet. W�hrend Vater Michael mit dem schwer beladenen Fahrrad Pakete und Briefe zustellte, bedienten am kleinen Schalterfensterchen im Flur links neben der Haust�r Ehefrau Agnes oder Tochter Christel die Kundschaft. Poss-Mechel war im Jahr1892 geboren und hat noch im ersten Weltkrieg �gedient.“ Er wurde von der Milit�rregierung als erster B�rgermeister von Blankenheimerdorf nach dem zweiten Weltkrieg eingesetzt. Seine erste Aufgabe war die S�uberung des Schulgeb�udes und das Zuf�llen von Bombentrichtern auf den Wegen und Stra�en. �ber die Kriegs- und Nachkriegsjahre von 1941 bis 1952 hat Poss-Mechel f�r die Nachwelt wertvolle Aufzeichnungen hinterlassen. Das �Tagebuch“  berichtet unter anderem von der letzten Postzustellung am 06. M�rz 1945 und der Schlie�ung der Poststelle, es endet mit der Einf�hrung von Dechant Hermann Lux als Probst in Kempen am 23. November 1952. Poss-Mechel starb im Oktober 1979 im Alter von 87 Jahren.

poste
Das mundartliche Zeitwort poste wurde bei der Veredelung von Obstb�umen angewendet. Beim so genannten �Pfropfen“ wird ein Edelreis auf ein Tr�gerst�mmchen aufgesetzt. Diesen Vorgang nannten unsere Eltern poste. Im Saargebiet gab es den �hnlich klingenden Ausdruck �posse“. Es gab und gibt bei uns auch das Substantiv Poste, das aber den �Pfosten“ bezeichnet und mit poste nicht in Zusammenhang steht. Den Pfropfen als Flaschenverschluss nennt der Eifeler Stoppe (Stopfen). Mein Ohm Mattes hat seinerzeit einmal ein Edelapfelreis auf ein Holzapfelst�mmchen jeposs (gepfropft). Das Ergebnis war eine etwas seltsame, aber wohlschmeckende Apfelsorte. Leider ging der junge Baum nach wenigen �fruchtbaren“ Jahren ein. Ein umgekehrter Versuch  – Holzapfel auf Edelstamm –  blieb erfolglos. Josef Ehlen (Hanne J�pp)  aus Nonnenbach, der Enkel des Heimatdichters Johann Ehlen (Kloo�e Hann), hat seinerzeit die Veredelung einer Birnensorte versucht und dabei ebenfalls eine ungew�hnliche, aber hervorragend schmeckende Frucht erreicht, J�pp hat mich damals einmal �probieren“ lassen. Die beim Poste unvermeidbare �Wunde“ am lebenden Holz musste fachgerecht �verbunden“ werden, ansonsten starben beide Teile ab.

Pott 
Ganz allgemein ist der Pott ein topfartiges Gef��, mit dem Niederl�ndischen verwandt: �Pot“ ist dort das Wort f�r �Topf.“ Auch unser Hochdeutsch kennt den Pott, als Umschreibung f�r ein gro�es Schiff beispielsweise oder in der Anwendung �Ruhrpott.“ G�ngige Eifeler P�tte sind unter anderem der Kaffee-, Bloome(Blumen)-, Kauch(Koch)- und nicht zuletzt der Kamerpott, den man auch als Hutschpott(w�rtlich = Hocktopf) bezeichnet. F�r unsere Redewendung et wi�d jejei�e, wat op dr Desch k�tt (es wird gegessen, was auf den Tisch kommt) haben unsere Nachbarn in Holland den Begriff �eten wat de pot schaft“ (essen, was der Topf hergibt). Als Kinder nannten wir die wei�en und braunen Isolatoren an den Strom- oder Telefonmasten P�ttcher(T�pfchen), sie waren beliebtes Zielobjekt beim Wettschie�en der amerikanischen Besatzungssoldaten. Von einem schlagfertigen und redegewandten Mitmenschen behauptete man D� h�t op jede Pott ene Deckel, und wenn am �Tisch 17“ bei Kr�mesch Erwin am Kirmesabend munter gezecht wurde, hie� es Jung, die sen �wwer noch ens kr�ftich am p�tte. Der Oberbegriff Pott wird bei uns je nach Form und Einsatzbereich unterschieden in Komp (gro�er Topf, etwa die Sch�ssel f�r den Kartoffelsalat), Schottel (gro�e, meist flache Sch�ssel) und D�ppe (Allzwecksch�ssel). Die Verkleinerungsformen sind P�ttche, K�mpche, Sch�ttelche und D�ppche.

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Pottloh
Pottloh ist eigentlich  kein echtes Mundartwort, vielmehr die offizielle Bezeichnung f�r eine spezielle schwarze Graphitfarbe, hitze- und schmelzbest�ndig und damit insbesondere f�r den Anstrich gusseiserner �fen geeignet. Es gibt regional auch den Ausdruck Pottlot, das ist unterdessen  die Bezeichnung f�r �Graphit.“ Einmal im Jahr, meistens zur Kirmes, wurden im Eifelhaus der eiserne Kanonenofen und die Pief (Pfeife, hier = Ofenrohr) jepotloht (gepotloht, gestrichen). Manchmal wurde auch die Pief mit Silberbronze behandelt, das sah etwas vornehmer aus, fiel aber unter den Oberbegriff Pottloh. Das aufgetragene Pottloh war zun�chst stumpf und unansehnlich, nach der Trocknung wurden die Fl�chen aber kr�ftig mit einer B�rste bearbeitet und dann gl�nzte der Ofen wieder wie neu. Die Graphitfarbe roch intensiv und penetrant, sie stank geradezu. Ganz besonders intensiv roch es beim ersten Anheizen nach dem neuen Anstrich. Der Geruch steckte nach dem Anstreichen mehrere Tage lang im ganzen Haus und verfl�chtigte sich nur allm�hlich. Pottloh gibt es auch heute noch, es wird im Eifelhaus aber nicht mehr ben�tigt, – weil es dort keine eisernen �fen mehr gibt.

Pre�sack 
Der Computer �nderte zwar den Begriff automatisch in Presssack um, derartige Wortunget�me mag ich aber nicht, auch wenn die neue Rechtschreibung sie fordert, und so befahl ich dem PC kurzerhand, den Presssack zu korrigieren. Der Pre�sack war ein wei�es Leinentuch, mindestens einen Viertelquadratmeter gro�, das �ber einen entsprechend gro�en Topf gespannt wurde und als Siebfilter f�r selbst hergestellten Fruchtsaft diente. Nach dem Abtropfen wurden die vier Zibbele (Tuchzipfel) zusammengefasst und aus dem im sack�hnlichen Beh�lter verbliebenen Fruchtbrei durch Knedde (Kneten) der letzte Tropfen Saft heraus gepresst: Pre�sack, der Entsafter unserer Kinderzeit. Der Pre�sack hing dann noch stundenlang �ber einem Auffangbeh�lter am Deckenbalken, damit auch der allerletzte Safttropfen nicht verloren ging. Gern erinnere ich mich an den k�stlichen Omberesaff (Himbeersaft), den unsere J�tt daheim aus selbstgepfl�ckten wilden Waldhimbeeren herstellte. Pur getrunken, war es ein geradezu himmlischer Genuss, leider wurde aber stets kr�ftig mit Wasser jel�ngk (gel�ngt = verd�nnt), damit die kostbare Flasche nicht zu rasch leer wurde. Ein Glas Omberesaff war in der Regel eine Belohnung von J�tt f�r unseren Einsatz beim schwei�treibenden Heu abladen (siehe: d�mmele).Promme
Hinter meinem Elternhaus in Schlemmershof standen in meiner Kinderzeit zwei mittlere Pflaumenb�ume, einer davon trug Au�promme (Augustpflaumen = Fr�hobst). Bei jeder g�nstigen Gelegenheit �naschten“ wir P�nz vom verbotenen Baum – und wurden oft genug dabei erwischt. Die Hausregel schrieb bei uns vor: �Vom Baum gefallenes Obst, egal welcher Art, ist im Haus abzuliefern.“ So streng waren damals die Sitten, im Jahr 2014 habe ich eimerweise Pflaumen in den Kompost getan: Es war ein echte Pflaumenschwemme, an unserem Baum brachen fast die �ste, wir konnten nur einen Bruchteil verwerten – und kein Mensch wollte Promme haben, nicht einmal geschenkt. Prommetaat (Pflaumentorte) war fr�her ein selbstgefertigtes leckeres Festtagsgeb�ck, der standesbewusste Eifelb�cker stellt sie heute noch her. J�eschtebrie mot Promme(Gerstenbrei mit Backpflaumen) war eine K�stlichkeit auf dem Mittagstisch. Jedresse Pr�mmche(�geschissenes Pfl�umchen“) ist eine ablehnende Antwort und ersetzt eigentlich das G�tz-Zitat. Prommesaff(Pflaumensaft) ist ein erprobtes Hausmittel bei Verstopfungen, Promme fresch vam Boum (frisch vom Baum) tun unterdessen dieselben Dienste. Ein verschluckter Prommekeere (Pflaumenkern) kommt in der Regel nach einiger Zeit auf nat�rlichem Weg wieder an die frische Luft, und der Prommeschottisch war zur Zeit unserer Eltern ein beliebter gem�tlicher Tanz beim Dorfball. In L�ckerath (Stadt Mechernich) wird allj�hrlich die Meisterschaft im Pflaumenkern-Weitspucken ausgetragen.

Prommenallee(weiches o)  Bild
Die �Pflaumenallee,“ ein Ur-D�rfer Wort, jedes Kind in Blankenheimerdorf kennt die Prommenallee. Es handelt sich um den befestigten Wirtschaftsweg n�rdlich der Ortschaft von der Br�cke �ber die Umgehungsstra�e bis zu Waldrand in Richtung M�rel (Flurbezeichnung). Der Wegrand ist einseitig mit Pflaumenb�umen bepflanzt, daher der Name. Allerdings ist Allee nicht ganz korrekt, wegen der nur einseitigen Bepflanzung w�re Halballee richtiger. Die Pflaumenb�ume wurden in den 1950er Jahren unter B�rgermeister Johann (Schang)Leyendecker gepflanzt und mancher Spazierg�nger hat sich an den leckeren Fr�chten g�tlich getan. Etliche B�ume waren mit der Zeit dem Eifelsturm zum Opfer gefallen, Anfang Dezember 2011 wurde auf Veranlassung von Ortsvorsteherin Tanja M�llengraf Nachwuchs gepflanzt. Der Weg hie� bis zur Bepflanzung Karl Wagner-Weg im Gedenken an den Ortsbewohner Karl Wagner, der in den 1930er Jahren beim Kulturamt Adenau besch�ftigt war und damals den Weg geplant und realisiert hatte. Hier und da wird f�lschlicherweise der Ausdruck �Prummenallee“ verwendet. �Prumme“ ist K�lner Dialekt, der Eifeler sagt Promme.

Puddel
Regional ist gelegentlich Puddel und Pudel ein und dasselbe, n�mlich ein �canis aquaticus,“ ein auf die Wasserjagd abgerichteter Hund, allgemein �Pudel“ genannt. Die Blankenheimerdorfer Puddel dagegen ist das lateinische �stagnum“ und damit eine Pf�tze oder Lache. Besonders in der S�deifel bezeichnete man fr�her auch die Jauchegrube als Puddel, analog dazu war Puddel fahre das Ausbringen der Jauche auf die Felder und Wiesen. Puddel und Maar (unser Wort f�r Puddel) sind zeitnah angepasst und hei�en heute �G�lle,“ stinken allerdings deshalb nicht weniger als fr�her. Boste wier durch de Puddele jetalep (Bist du wieder durch die Pf�tzen gelaufen) wetterte J�tt beim Anblick unserer total �versifften“ Kinderschuhe und griff seufzend nach dem Schohkaaste (Schuhkasten, Schuhputzzeug). Auf unseren nicht befestigten Stra�en und Wegen standen damals nach jedem Regen massenweise Puddele, deren braunes Schmutzwasser uns geradezu magisch zum Hineintreten reizte. Anlass zu R�gen und Meckern war auch die Puddel auf der Tischplatte, wenn wir mal wieder beim Kaffeetrinken jeschlabbert hatten. Puddelich war ganz allgemein ein Ausdruck f�r Unsauberkeit oder Nachl�ssigkeit, eine unordentlich gekleidete Frau beispielsweise war e puddelich Mensch. Vom Pudel hergeleitet war und ist allerdings auch bei uns puddelnass (wie ein begossener Pudel), desgleichen puddelnackich (nackt wie ein geschorener Pudel).

Pupp 
Gelegentlich auch Pupps oder P�pp, ein etwas �anr�chiges“ Wort aus der Kindersprache mit der Bedeutung �h�rbare Bl�hung,“ im deutschen Lexikon als �Furz“ deklariert. Auch der Erwachsene bedient sich des Pupp, wenn er sich �gem��igt“ ausdr�cken will: Ech mo� ens ene Pupp losse entschuldigte sich beispielsweise einer aus der Skatrunde und begab sich aan de fresch Luff. Ein h�ufiges Kosewort f�r ein kleines �mobbeliges“ Kind war Puppsack, es gab sogar ein Wiegenlied, in dem die Mutter schloof du klejne Puppsacksang. Das vom Substantiv Pupp abgeleitete Verb ist puppe oder p�ppe. In einem alten Bierlied hei�t es unter anderem puppe legg (leidet) och ad ens Nu�t (Not), w� net puppe kann es du�d (tot). Tats�chlich kann der am nat�rlichen Abgang gehinderte Pupp betr�chtliche Buchpeng (Bauchschmerzen) verursachen. In einer Nettersheimer Familie war es �blich, dass die Kinder sich vor dem Zubettgehen ihrer kleinen oder auch gro�en k�rperlichen Bed�rfnisse entledigten,  und dazu befahl die Mutter: Jepiss, jepupp, - de Trapp erop. Ausfl�chte oder gar Widerreden waren indiskutabel und wurden einfach nicht geduldet.

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