Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Eigenschaften:

Die Alkalimetalle bezeichnen die Elemente Lithium (Li), Natrium (Na), Kalium (K), Rubidium (Rb), Caesium (Cs) und Francium (Fr). Wasserstoff geh�rt nicht zur Gruppe der Alkalimetalle, weil er ein typisches Nichtmetall ist. Francium ist radioaktiv und besitzt nur instabile Isotope. Bisher ist die Synthese von Francium aufgrund der kleinen HWZ unm�glich.

Die Alkalimetalle zeigen typische, vergleichbare Eigenschaften. Sie sind Leichtmetalle, die so weich sind, dass sie problemlos mit dem Messer geschnitten werden k�nnen. Die Schnittstellen zeigen einen metallischen Glanz, au�erdem leiten die Metalle gut den elektrischen Strom. Sie besitzen nur ein einziges Valenzelektron, was der Hauptgrund f�r die hohe Reaktivit�t dieser Metalle ist. Des Weiteren besitzen die Alkalimetalle die geringsten Elektronegativit�tswerte im Periodensystem.
 

Element Schmelzpunkt Siedepunkt Atommasse Dichte (g/cm3) Mohsh�rte Elektronegativit�t
Lithium 180,54 �C 1342 �C   6,941 u 0,534 0,6 0,98 (Pauling)
Natrium   97,72 �C   883 �C 22,990 u 0,968 0,5 0,93 (Pauling)
Kalium   63,38 �C   759 �C 39,098 u 0,89 0,4 0,82 (Pauling)
Rubidium   39,31 �C   688 �C 85,468 u 1,532 0,3 0,82 (Pauling)
Caesium   28,44 �C   671 �C 132,90 u 1,93 0,2 0,79 (Pauling)
 

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 1: Schnittstellen des Lithium, Natrium und Kalium

Die Alkalimetalle sind �u�erst reaktive Metalle, die heftig mit Wasser, der Luft und den Halogenen reagieren. Sie vereinen sich bei Raumtemperatur mit vielen Nichtmetallen unter starker Energieabgabe, was f�r eine stark exotherme Reaktion spricht. Die Reaktivit�t der Metalle nimmt vom Lithium zum C�sium hin dramatisch zu. Lithium und Natrium und Kalium werden unter Paraffin�l aufbewahrt, wobei Lithium mit einem Plastikstempel unter dem �l gehalten werden muss, da Lithium sogar auf �l schwimmt. Rubidium und Caesium werden in Glasampullen mit Stickstoff oder Argonf�llung aufbewahrt. Beim Zerbrechen einer solchen Ampulle reagieren die Metalle mitunter heftig unter Entz�nden mit der Luft.

  Abb. 2-4: Die Alkalimetalle sind vom Lithium zunehmend reaktionsf�higer

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 5: hochreines C�sium in einer Ampulle

Allgemeine Reaktionsgleichung bei der Reaktion von Alkalimetalle mit Wasser:

2 M              +  2 H2O    →   2 MOH                                                     +  H2

Alkalimetall  +  Wasser    Alkalimetallhydroxid  +  Wasserstoff

Mit Wasserstoff bilden die Alkalimetalle sog. salzartige Hydride:

2 M              +  H2              → 2 MH                                                                                          

Alkalimetall  +  Wasserstoff  →  Alkalimetallhydrid

  (M = hier: Alkalimetall)

Bei der Verbrennung von Alkalimetallen an der Luft entstehen Oxide, Peroxide und Hyperoxide (alt: Superoxide). Lithium reagiert als einziges der Alkalimetalle auch mit dem Stickstoff der Luft und �hnelt daher dem Magnesium. Man spricht auch von einer Schr�gbeziehung im Periodensystem.

Die gesamten Alkalimetallperoxide und Hyperoxide sind starke Oxidationsmittel, die heftig mit Wasser reagieren. Dabei entsteht Wasserstoffperoxid und eine Lauge. Das Wasserstoffperoxid zerf�llt aufgrund der Reaktionstemperatur schlagartig in Sauerstoff und Wasser. Streut man z.B. Natriumperoxid auf etwas S�gemehl und gibt ein paar Tropfen Wasser hinzu, so entz�ndet sich das S�gemehl nach kurzer Zeit.

 2 Na2O2           H2O         4 NaOH     +    O2       

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 6: Natriumperoxid ist in Verbindung mit Wasser f�hig, Stoffe spontan zu entz�nden.

Wird den Alkalimetallen bei der Reaktion mit Wasser die Bewegungsfreiheit durch beispielsweise ein Filterpapier entnommen, entz�nden sich durch die enorme Hitze auch Metalle wie Natrium oder auch Lithium. Wird eine gro�e Menge eines Alkalimetalls zur Reaktion mit dem Wasser gebracht tritt meist eine heftige Explosion ein.

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?
Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 7 & 8: Natrium auf Filterpapier und Natriumexplosion mit 10g

Mit den Halogenen reagieren die Alkalimetalle unter Feuererscheinung, manchmal auch explosionsartig. Dabei entstehen die entsprechenden Alkalimetall Halogenide. Das wohl wichtigste und bekannteste Alkalimetall Halogenid ist Natriumchlorid (Kochsalz). Des Weiteren reagieren die Alkalimetalle heftig mit konzentrierten S�uren. So erfolgt beispielsweise eine heftige Reaktion von Natrium mit konzentrierter, rauchender Salpeters�ure.

2 Na          +   Cl2     → 2 NaCl

Natrium     +   Chlor   → Natriumchlorid

2 Na      +   2 HNO3             2 NaNO3       + H2

Natrium +  Salpeters�ure Natriumnitrat + Wasserstoff


Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?
Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 9 & 10: Die Synthese von Natriumchlorid aus den Elementen
 

Fluoride

Chloride

Bromide

Iodide

Li

LiF

Smp. 848�/Sdp. 1676 �C

ΔHf = - 620 KJ/mol

Dichte = 2,64 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

LiCl

Smp. 610�/Sdp. 1360 �C

ΔHf = - 409 KJ/mol

Dichte = 2,068 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

LiBr

Smp. 550�/Sdp. 1265 �C

ΔHf = - 351 KJ/mol

Dichte = 3,463 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

LiI

Smp. 469�/Sdp. 1180 �C

ΔHf = - 271 KJ/mol

Dichte = 4,06 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

Na

NaF

Smp. 995�/Sdp. 1704 �C

ΔHf = - 575 KJ/mol

Dichte = 2,79 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

NaCl

Smp. 801�/Sdp. 1413 �C

ΔHf = - 411 KJ/mol

Dichte = 2,16 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

NaBr

Smp. 747�/Sdp. 1390 �C

ΔHf = - 360 KJ/mol

Dichte = 3,20 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

NaI

Smp. 681�/Sdp. 1304 �C

ΔHf = - 288 KJ/mol

Dichte = 3,66 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

K

KF

Smp. 858�/Sdp. 1505 �C

ΔHf = - 569 KJ/mol

Dichte = 2,48 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

KCl

Smp. 772�/Sdp. 1500 �C

ΔHf = - 436 KJ/mol

Dichte = 1,99 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

KBr

Smp. 734�/Sdp. 1435 �C

ΔHf = - 392 KJ/mol

Dichte = 2,75 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

KI

Smp. 677�/Sdp. 1330 �C

ΔHf = - 328 KJ/mol

Dichte = 3,12 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

Rb

RbF

Smp. 795�/Sdp. 1410 �C

ΔHf = - 558 KJ/mol

Dichte = 2,88 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

RbCl

Smp. 718�/Sdp. 1390 �C

ΔHf = - 435 KJ/mol

Dichte = 2,76 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

RbBr

Smp. 693�/Sdp. 1340 �C

ΔHf = - 395 KJ/mol

Dichte = 3,35 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

RbI

Smp. 642�/Sdp. 1304 �C

ΔHf = - 329 KJ/mol

Dichte = 3,55 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

Cs

CsF

Smp. 703�/Sdp. 1251 �C

ΔHf = - 555 KJ/mol

Dichte = 3,586 g/cm3

NaCl-Struktur; KZ = 6

CsCl

Smp. 646�/Sdp. 1290 �C

ΔHf = - 443 KJ/mol

Dichte = 3,97 g/cm3

CsCl-Struktur; KZ = 8

CsBr

Smp. 636�/Sdp. 1300 �C

ΔHf = - 406 KJ/mol

Dichte = 4,43 g/cm3

CsCl-Struktur; KZ = 8

CsI

Smp. 626�/Sdp. 1280 �C

ΔHf = - 347 KJ/mol

Dichte = 4,51 g/cm3

CsCl-Struktur; KZ = 8

Die einfachen Halogenide der Alkalimetalle

Die Alkalimetalle zeigen charakteristische Flammenf�rbungen, die zur Qualitativen Analyse verwendet werden k�nnen. Dabei geht man von der Spektrallinie des Natriums aus. Lithium f�rbt die Flamme Karminrot, Natrium gelb, Kalium violett, Rubidium rotviolett und Caesium blauviolett.

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Sauerstoff?

Abb. 11: Die charakteristischen Flammenf�rbungen der stabilen Alkalimetalle

Wie reagieren Alkalimetalle an der Luft?

Alkalimetalle haben eine geringe Dichte. Sie reagieren mit vielen Stoffen, so beispielsweise mit Wasser, Luft oder Halogenen teilweise äußerst heftig unter starker Wärmeentwicklung. Insbesondere die schwereren Alkalimetalle können sich an der Luft selbst entzünden.

Welches Alkalimetall reagiert am heftigsten mit Sauerstoff?

Bereits das Schneiden von Rubidium und Cäsium an der Luft ist nicht möglich, weil die Metalle sofort mit dem Luftsauerstoff heftig und unter Entzündung reagieren. Die Reaktivität der Alkalimetalle nimmt innerhalb der Gruppe von oben nach unten zu. Lithium ist am wenigsten reaktiv, Francium am stärksten.

Warum nimmt die Reaktionsfähigkeit der Alkalimetalle zu?

Innerhalb der Gruppe der Alkalimetalle steigt die chemische Reaktivität von oben nach unten. Lithium hat also die geringste Reaktivität, Cäsium und Francium haben die höchste Reaktionsfähigkeit. Das liegt an der abschirmenden Wirkung der inneren Elektronenhüllen.

Warum reagieren Alkalimetalle so heftig mit Wasser?

Bei den Reaktionen bilden die Metalle einfach positiv geladene Ionen, während das Wasser zu Hydroxid- Ionen und Wasserstoffgas (welches das Metall über die Wasseroberfläche treibt) zersetzt wird.