Warum kann ich mich nicht an meine träume erinnern

Wissenschaft Hirnforschung

Jeder Mensch träumt - nur erinnern sich nicht alle

Veröffentlicht am 19.01.2010 | Lesedauer: 3 Minuten

Warum kann ich mich nicht an meine träume erinnern
Warum kann ich mich nicht an meine träume erinnern

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie Nachts nicht träumen würden - Forschern zufolge ist diese Ansicht jedoch falsch

Quelle: pa/chromorange

Der Traum ist für Wissenschaftler noch immer ein in vielen Teilen ungeklärtes Phänomen. Mindestens drei Minuten muss man wach gewesen sein, um sich an einen Traum zu erinnern. Deshalb: Gratulation an alle, die angeblich nie träumen - diese Menschen haben einen guten, tiefen Schlaf.

Das „Kino im Hirn“ findet vor allem in der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement-Phase) statt, in der die Augen unter den geschlossenen Lidern sehr schnell bewegt werden. In dieser Phase arbeitet das Gehirn ähnlich aktiv wie im Wachzustand. „Im Schlaf fallen wir alle 90 Minuten in die REM-Phase,“ sagt Schlafforscher Jürgen Zulley aus Regensburg. „Gegen Morgen wird diese immer länger, das heißt, wir erinnern uns vor allem an die Träume, die wir morgens geträumt haben“.

Der Traum ist für Wissenschaftler noch immer ein in vielen Teilen ungeklärtes Phänomen. Die Forscher können noch nicht einmal bei einem Schlafenden feststellen, ob er gerade träumt oder nicht. Das, was sie wissen, stammt oft aus Traumtagebüchern von Testpersonen.

Traum: Verarbeitung von Gefühlen und Eindrücken

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Was sagt es aus, wenn man von Sex mit dem bösen Nachbarn träumt? Der Traumforscher Michael Schredl sagt, dass die Tagesgefühle in überspitzter Form in Träumen verarbeitet werden.

Quelle: N24/Christoph Hipp

Noch gebe es keine Regel, sagt Zulley, wovon man träumt. Das können sowohl kurz zurückliegende Ereignisse sein, die nachts wieder hochkommen, als auch Eindrücke längst vergangener Tage. „Träumen ist ein kreativer Prozess“, formuliert der Leiter des Mannheimer Schlaflabors, Michael Schredel.

Zu den typischen Träumen zählen Verfolgungsalpträume. Denn die tatsächliche Bewegungsunfähigkeit, wenn man im Bett liegt und schläft, könne unterbewusste negative Gefühle auslösen, erklärt Schredel. Generell gelte nach Erkenntnissen der Forschung, dass Männer mehr von Gewalt träumten als Frauen. Grund dafür sei, dass sie sich im Leben öfter gezwungen sähen, ihre gesellschaftliche Position zu verteidigen.

Kinder haben mehr Angstträume als Erwachsene, weil um sie herum alles größer, stärker und bedrohlicher wirke. Wenn Kinder schlecht träumen, sei es für sie wichtig, beim Aufwachen zu merken: „Ich bin hier sicher, Mama und Papa sind da“, sagt Heilpädagogin Dorothea Winarske von der Jugendhilfe Flattichhaus in Korntal bei Stuttgart.

Alkohol und Rohkost schlecht für den Schlaf

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Quelle: Die Welt/Now This

Oft helfe den Kindern auch, sich vorzustellen, sie seien an einem sicheren Ort, an dem sie sich wohlfühlen könnten. Dieser Ort könne das Schlaraffenland sein oder eine blühende Wiese. „Wichtig ist nur, dass sie lernen: Ich kann meine Gedanken steuern und den schlimmen Träumen etwas Schönes entgegensetzen“, rät die Heilpädagogin.

Egal ob Kind oder Erwachsener: Es gibt einfache Regeln, die viel zu einem tiefen, besseren - und damit scheinbar traumlosen – Schlaf beitragen können. Schlafforscher Jürgen Zulley rät beispielsweise, die letzte Mahlzeit mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen einzunehmen. Außerdem unterstützt ein leicht verdauliches Abendessen einen tiefen Schlaf. Deshalb sollte abends auch keine schwerverdauliche Rohkost wie Gurken oder Salat gegessen werden.

Zwar hilft Alkohol zunächst beim Einschlafen, stört aber dann den Schlaf. Aus diesem Grund höchstens ein Gläschen Wein am Abend trinken - nicht mehr. Wer einschlafen will, sollte es entspannt angehen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig zur Ruhe zu kommen. Hörbücher und Musik helfen dabei viel besser, als der Vorsatz: Ich will jetzt einschlafen.

Frage:

Warum kann man sich nicht immer an seine Träume erinnern?

Antwort:

Menschen schlafen im Durchschnitt etwa sieben Stunden pro Tag - eine ziemlich lange Zeit, die für Aktivitäten nicht zur Verfügung steht. Warum haben unsere Vorfahren diese Ruhephase entwickelt? Im Schlaf konnten sie ihre Muskeln erholen, Sinneseindrücke verarbeiten, Energie sparen, und am nächsten Tag waren sie fitter und so gegen die Herausforderungen der Umwelt besser gewappnet. Was passiert aber genau im Schlaf? Im Schlaf ist das Gehirn weitgehend abgekoppelt von Sinnesreizen, weil die Schwelle, ab der man einen Reiz wahrnimmt, höher ist. Das Gehirn hat also viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und die Sinneseindrücke zu verarbeiten. Wie macht es das genau? Wenn wir gerade dabei sind einzuschlafen, lässt die Muskelspannung nach, die Gehirnaktivität nimmt langsam ab, wir steuern auf eine Tiefschlafphase zu. Doch nach einiger Zeit ist es mit der Ruhe vorbei: Plötzlich bewegen sich die Augen, so, als ob man wach wäre. Wir können jedoch keine Muskeln aktivieren, weil ein Gehirnbereich diese Befehle nicht weiterleitet. Verletzungen in diesem Gehirnbereich bei Tieren können dazu führen, dass sie ihre Umgebung erkunden, so als ob sie wach wären. In dieser Phase durchleben wir die intensivsten Träume, und die Gehirnaktivität ähnelt der im Wachzustand. Neuere Forschungen haben ergeben, dass die Aktivitätsmuster in dem für die Sehverarbeitung zuständigen Gehirnbereich während des Schlafes denen am Tag zuvor ähneln; wir träumen daher wahrscheinlich vom kurz zuvor Erlebten. Doch diese aktive Phase des Schlafes geht vorüber, und wir nähern uns einer Tiefschlafphase, in der die Aktivität des Gehirns wieder abnimmt. Im Laufe der Nacht wechseln sich aktive Schlafphasen mit den Tiefschlafphasen ab. Weckt man Menschen in der aktiven Schlafphase, so berichten sie besonders oft, gerade geträumt zu haben; in der Tiefschlafphase passiert dies seltener. Ob man sich an den Traum erinnert, hängt davon ab, in welcher Schlafphase man geweckt wird.

Was ist wenn man sich nie an seine Träume erinnern kann?

Träume werden im Schlaf produziert. Um sie aber abzuspeichern, muss das Gehirn wach sein. Wer also nachts seltener aufwacht, hat weniger Zeit, seine Träume zu archivieren. Und kann sich dann natürlich am nächsten Morgen nicht daran erinnern.

Warum kann ich mich immer an meine Träume erinnern?

Sie konnten zeigen, dass bei typischen „Traum-Erinnerern“ bestimmte Hirnregionen besonders aktiv sind, die für die Aufmerksamkeit gegenüber äußeren Reizen eine wichtige Rolle spielen. Dies könnte zu häufigeren Wachzuständen während des Schlafverlaufs führen, in denen die Träume ins Gedächtnis abgespeichert werden.

Wie kann man nicht mehr Träumen?

Meditation und Stressbewältigung können gegen Albträume helfen. Viele Schlafstörungen und auch Albträume kommen von Stress und Unausgeglichenheit im Alltag, da sind sich die Experten einig.

Kann man schlafen ohne zu Träumen?

Körper priorisiert Non-Rem-Schlaf Und da Menschen immer weniger schlafen, da sie durch vibrierende Smartphones, Straßenlärm oder klingelnde Wecker geweckt werden, wird die REM-Phase immer häufiger unterbrochen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass dieser REM-Schlafentzug oft selbstverursacht ist.