Verbrennung 1 grades wie lange dauert die heilung

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Verbrennung 1 grades wie lange dauert die heilung

Rund 600 von 100.000 Personen erleiden jährlich eine leichte Brandverletzung.

Verbrennungen und Verbrühungen entstehen durch den Kontakt mit extremer Hitze wie beispielsweise Feuer, heißen Flüssigkeiten oder Dampf. UV-Strahlen oder ionisierende Strahlung können ebenfalls erhebliche Schädigungen hervorrufen.

Je größer die Fläche der betroffenen Haut und je tiefer die Verletzung, desto lebensbedrohlicher ist eine Verbrennung. Neben den sichtbaren Verletzungen können auch eingeatmete Rauchgase gefährlich sein und einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen.

Gradeinteilung von Verbrennungen

Traditionellerweise werden Brandwunden im deutschsprachigen Raum entsprechend von Gradeinteilungen klassifiziert.

Thermische Verletzungen werden in Grad 1, 2, und 3 eingeteilt. Grad 4 bezeichnet die irreversible Verkohlung des Gewebes bis auf den Knochen.

GradSymptome
Verbrennung 1. Grades Hautrötungen (Erytheme), Schwellungen und starken Schmerzen (z.B. Sonnenbrand). Natürliche Barrierefunktion der Haut oder Schleimhaut geht verloren, das Infektionsrisiko steigt.
Verbrennung 2. Grades (2a) Blasenbildung, Wundgrund rosig und rekapillarisierend, starker Schmerz, Haare fest verankert.
Verbrennung 2. Grades (2b) Blasenbildung, Wundgrund blasser und nicht oder schwach kapillarisierend, reduzierter Schmerz, Haare leicht zu entfernen
Verbrennung 3. Grades Trockener, weißer, lederartiger und harter Wundgrund, keine Schmerzen (Gewebe abgestorben), Nekrosen, keine Haare mehr vorhanden
Verbrennung 4. Grades Verkohlung von Unterhautfettgewebe, Muskelfaszie, Muskeln oder Knochen

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Ursache und Entstehung von Verbrennungen

Schon ab einer Temperatur von 40-44°C beginnt der Gewebeschaden durch die Denaturierung von Proteinen in den Zellen der Haut.

Der Zelltod tritt ab 45°C und einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde ein. Mit steigenden Temperaturen reduziert sich die Zeitdauer, die zu einem Eintreten von irreversiblen Zellschäden notwendig ist. Beispielsweise entstehen bei einer Temperatur von 70°C innerhalb von ein bis zwei Sekunden Verbrennungen dritten Grades.

Entscheidend für den Schweregrad der thermischen Verletzung sind Wärmegrad und die Einwirkungsdauer.

Verbrennungskrankheit

Sind größere Körperareale verbrannt, handelt es sich nicht mehr nur um eine primär lokale Schädigung der Haut und dem darunter liegenden Gewebe. Die sogenannte Verbrennungskrankheit kann Kreislaufschwierigkeiten bis hin zum Schock auslösen. Im schwerwiegenden Fällen treten systemische Entzündungsreaktionen oder ein Versagen ganzer Organsysteme auf. Noch Tage bis Wochen nach dem eigentlichen Unfallereignis können lebensbedrohliche Krisen ausgelöst werden.

Verbrühungen

Verbrühungen entstehen durch den Kontakt mit heißen Flüssigkeiten, z.B. Tee oder Wasser. Die Gefahr besteht hier in der Flüssigkeit, die weitere Wege zurücklegen kann als eine trockene Hitze. So kann z.B. der heiße Tee, der den ganzen Oberkörper eines Kleinkindes herunterläuft, sämtliche Stellen verbrühen, während eine Verbrennung am Backofen lokal begrenzt ist. Aus diesem Grund sollte Kleidung nach einer Verbrühung auch umgehend entfernt werden, damit es nicht zu weiteren Verletzungen kommt.

Blasenbildung

Die Hitze führt zum Absterben der Zellen, die ihre enthaltene Flüssigkeit absondern. Zusätzlich wird durch eine erhöhte Durchblutung mehr Flüssigkeit ins Gewebe transportiert. Der Flüssigkeitsdruck führt dazu, dass die Hautschichten sich voneinander ablösen und eine Blase entsteht. Die Blase kann dabei zwischen und in allen Hautschichten entstehen.

Verbrennung mit Wasserdampf

Wasserdampf ist heißer und flüchtiger als kochendes Wasser. Kommt die Haut mit heißem Wasserdampf in Kontakt, entwickeln sich schnell Verletzungen, weil die Epidermis nicht ausreichend vor heißem Dampf schützen kann. Dieser dringt in die tieferen Hautschichten und löst direkt Schädigungen zweiten Grades aus.

Welche Personengruppen sind besonders betroffen?

Kleine Kinder sind besonders gefährdet, sich zu verbrennen oder zu verbrühen. Die meisten Unfälle passieren im Haushalt, wo die Kinder in Kontakt mit ungesicherten Töpfen, Bügeleisen oder anderen heißen Gegenständen kommen. Bei Kleinkindern sind bereits kleinflächige Verbrennungen lebensbedrohlich. Verbrennungen bzw. Verbrühungen bei Kindern, die mehr als 5% ihrer Körperoberfläche betreffen, werden mittelgradig schwer eingestuft. Sind mehr als 10% der Körperoberfläche betroffen, sind Verbrennungen bzw. Verbrühungen schwergradig. Bei Kleinkindern reicht bereits eine Tasse Tee von ca. 60°C, um schwere Verbrühungen innerhalb von Sekunden zu verursachen.

Bei Jugendlichen und Männern entstehen häufig Verletzungen beim Experimentieren mit brennbaren Materialien oder beim Grillen.

Welche Körperstellen sind besonders gefährdet?

Verletzungen tauchen häufig an den Händen und Armen auf, bei Kleinkindern besonders im Hals- und Brustbereich („Latz“).

Behandlung von kleinflächigen Verbrennungen

Kleinflächige Verbrennungen sind Brandwunden, die nicht größer sind als eine Handfläche mit Fingern.

Die Handfläche entspricht 1% der gesamten Hautfläche (dabei wird immer die Größe der Handfläche der Patientin oder des Patienten angenommen). Kleinflächige oberflächliche Verbrennungen sind zwar oft ungefährlich, aber dennoch schmerzhaft. Die betroffene Partie sollte schnell unter fließendem Wasser gekühlt werden, bis die Schmerzen nachlassen (höchstens 15 Minuten). Dabei sollte das Wasser bestenfalls lauwarm, nicht aber eiskalt sein. Auf Eiswürfel oder Kalt-Kompressen sollte verzichtet werden, denn sehr niedrige Temperaturen können dem Gewebe schaden.

Nach einer Verbrennung sollte die Stelle für ca. 15 Minuten mit lauwarmem oder kaltem Wasser (20°C) gekühlt werden.

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Abschätzung der Größe

Bei der Beurteilung der verbrannten Körperoberfläche gibt es zur Orientierung die sogenannte Neuner-Regel nach Wallace. Nach dieser Regel werden die oberen Extremitäten und Kopf mit Hals zu je 9%, der komplette Rumpf mit 4x9 = 36% und die unteren Extremitäten mit je 2x9 = 18% berechnet.

Quelle: S2k Leitlinie „Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen“, 2018 1

Wundversorgung bei Verbrennungen

Je nach Grad der Verbrennung sind unterschiedliche Behandlungsschritte notwendig:

GradBehandlung
Verbrennung 1. Grades Die Wundheilung läuft üblicherweise spontan und ohne Narbenbildung ab. Eine konservative Behandlung mit pflegenden Salben ist empfohlen. Eine antimikrobielle Versorgung oder ein Verband sind in der Regel nicht notwendig.
Verbrennung 2. Grades (2a) Die Behandlung einer oberflächlich zweitgradigen Brandwunde sieht eine Wundreinigung (unter aseptischen Bedingungen) und einen adäquaten Wundschutz vor. Ziel des Debridements ist es, Brandblasen, Fremdkörper, Verunreinigungen und Wunddebris zu entfernen, da diese die Wundheilung beeinträchtigen. Es empfiehlt sich eine hydrokolloide Wundauflage, wie beispielsweise DracoHydro, die die feuchte Wundheilung fördert.
Verbrennung 2. Grades (2b) Bei einer tiefen zweitgradigen Brandwunde ist das nekrotische (abgestorbene) Gewebe zu entfernen (tangentiale Nekrektomie), was üblicherweise im Rahmen eines stationären Aufenthalts erfolgt. Hierbei werden tangential zur Körperoberfläche Nekroseschichten abgetragen und anschließend mit einer hydrokolloiden Wundauflage versorgt.
Verbrennung 3. Grades Je nach Größe und Lokalisation der Brandwunde wird das nekrotische Gewebe chirurgisch entfernt: dabei werden Haut und Fettgewebe bis auf die Faszie abgetragen. Dies ist die Voraussetzung für eine ungestörte Wundheilung. Die Behandlung kann Hauttransplantationen oder temporäre Deckungen mit Hautersatzmaterialien erfordern.
Verbrennung 4. Grades Eine Operation der verkohlten Körperteile ist unumgänglich, häufig bleibt auch nur die Amputation gerade von Extremitäten.

Gemäß der S2k Leitlinie ist das Ziel eine schmerzarme Behandlung, eine zügige, zeitgerechte und ungestörte Wundheilung sowie eine narbenarme, möglichst narbenfreie Abheilung.1

Wundkontrolle

Wundkontrollen sind bis zur Heilung durchzuführen, um Infektionsanzeichen früh zu erkennen. Je mehr Zeit der Wiederaufbau der Haut beansprucht, desto schlechter ist das funktionelle und kosmetische Resultat.

Blasen bei Verbrennungen

Blasen sollten grundsätzlich nicht geöffnet werden. Die Blase schützt das Gewebe darunter und verhindert, dass Bakterien in die Wunde eindringen können. Sollte die Blase sehr groß sein, sich an Gelenken befinden oder Schmerzen verursachen, kann sie mit einer sterilen Nadel oder Schere geöffnet werden. Die Flüssigkeit sollte dann mit einer sterilen Kompresse wie beispielsweise DracoFix Mullkompresse oder DracoFix Vlieskompresse aufgesaugt werden. Die Blasenhaut sollte nicht entfernt werden, da sie einen natürlichen Schutz bildet.

Wann ist eine Ärztin oder ein Arzt zu rufen?

  • Wenn Kleidungsstücke betroffen sind und diese mit der Haut verklebt sind.
  • Wenn die Brandwunde so groß wie fünf Handflächen oder größer ist.
  • Wenn Gesicht, Hände, Füße oder Genitalien betroffen sind.
  • Wenn Rauchgase eingeatmet wurden.

Bei Kindern sollte der Gang ins Krankenhaus früher erfolgen, da Kinderhaut noch sensibler auf die Hitze reagiert als die von Erwachsenen. Hier können bereits Verbrennungen in der Größenordnung von einem Unterarm lebensbedrohlich sein. So oder so gilt: Im Zweifel sollte lieber einmal zu viel ein Notruf abgesetzt oder eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden als einmal zu wenig!

Video: Bügeleisen, Ofen, Flamme – Versorgung von Verbrennungen

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Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

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Geeignete Wundauflagen bei Verbrennungen

Mögliche Komplikationen bei Verbrennungen

Die Haut ist unser Schutz gegen äußere Einflüsse und wichtig für die Regulation der Körpertemperatur. Bei einer Verbrennung sind diese Funktionen eingeschränkt oder sogar zerstört.

Lebensbedrohliche Verbrennungen

Wenn die Haut durch eine Verbrennung verletzt ist, kann über eine große Fläche Flüssigkeit verloren gehen. Dies geschieht, weil die Flüssigkeit aus dem Körper austritt oder in das umliegende Gewebe einläuft. Da die Flüssigkeit nicht mehr dem Blutkreislauf zur Verfügung steht, bewirkt dies ein Abfallen des Blutdrucks und damit eine Mangelversorgung der entfernteren Gewebe, da hier weniger Sauerstoff hin transportiert werden kann. Zudem gibt es ein Ungleichgewicht von Wasser und Eiweißen, wodurch die Durchblutung weiter vermindert wird.

Erstickungsgefahr

Eingeatmete Rauchgase und Hitze greifen die Lunge an. Die folgende Schwellung der Gefäße führt dann zur Erstickungsgefahr und muss medikamentös oder chirurgisch behandelt werden.

Infektionen

Die verbrannte Haut ist ein optimaler Nährboden für Bakterien und birgt damit die Gefahr einer Infektion. Eine Sepsis ist eine häufige Folge bei Verbrennungen.

Heilungsverlauf von Verbrennungen und Verbrühungen

Manche Verbrennungen heilen problemlos ab, andere hinterlassen Narben. Dabei kommt es vor allem auf den Grad der Verbrennung an.

Dauer der Heilung

Verbrennungen 1. Grades heilen komplikationslos und innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen ab. Verletzungen, die die Dermis erreichen, heilen unter Narbenbildung ab. Diese entsprechen Verbrennungen vom Grad 2b und stärker. Gerade bei großflächigen Verbrennungen und Verbrennungen an Kindern ist die Narbenbildung ein Problem, da Narben nicht mitwachsen und die Entwicklung und Bewegung stark einschränken können. Hier sind dann teilweise korrigierende Operationen nötig.

Narbengewebe benötigt mindestens ein Jahr, um sich final auszubilden. Im Laufe der Zeit kann die Narbe heller und unauffälliger werden, wird aber nicht verschwinden.

Bei Verbrennungen wird die Kompressionstherapie eingesetzt, um die Narbenbildung zu reduzieren und überschießende Narben zu verhindern. Hierfür werden individuell angefertigte Kompressionskleidungsstücke angefertigt, die permanent für mindestens ein Jahr getragen werden müssen.

Die Dauer der Schmerzen ist abhängig von der Größe, Stelle und Schwere der Verbrennungen.

Prognose

Grundsätzlich hängt die Prognose einer Brandverletzung von drei Faktoren ab:

  • Ausmaß und Tiefe der Verbrennung
  • Begleiterkrankung(en) des Patienten
  • Qualität der medizinischen Versorgung

Die Diagnostik von Brandwunden ist komplex und selbst erfahrene Ärzte scheinen die Wunden nur in rund 2/3 der Fälle klinisch exakt beurteilen zu können.

Was können Patienten tun?

Auch der Patient selbst kann zu einer besseren Wundheilung beitragen:

  • Regelmäßige Wundkontrollen einhalten.
  • Feuchte Wundheilung, z. B. durch Hydrokolloid-Technologie, kann die Wundheilung verbessern.
  • Vor einer vollständigen Ausheilung der Narbe sollte direktes Sonnenlicht vermieden werden (ca. 1 Jahr).
  • Oberflächlich heilende Wunden können mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Salben selbst nachbehandelt werden.
  • Nach der Wundheilung die Narben mit Spezialsalben geschmeidig halten.

Verbrennungsgefahren nach Saison

Verbrennungen im Sommer

Verbrennungen der Haut sind in den Sommermonaten nicht selten. Eine besondere Verbrennungsgefahr geht von der UV-Strahlung der Sonne und von fahrlässigem Grillen aus.

Sonnenbrandgefahr im Sommer

Ein Sonnenbrand auch „Dermatitis solaris“ oder „akute Lichtdermatose“ genannt, ist eine Entzündung der Haut, die durch übermäßige UV-Strahlung ausgelöst wird. Ein leichter Sonnenbrand geht mit einer flächenhaft geröteten, berührungsempfindlichen und schmerzenden Haut einher. Bei einem starken Sonnenbrand tritt infolge einer Entzündungsreaktion Flüssigkeit ins Gewebe aus, wodurch sich Blasen bilden. Ausgeprägte Verbrennungen können mit offenen Hautwunden und Fieber einhergehen. Neben Hautverbrennungen können UV-Strahlen das Erbgut der Hautzellen dauerhaft schädigen, wodurch das Hautkrebsrisiko steigt.

Folgende Sonnenschutz-Tipps sollten beachtet werden:

  • Sonnencreme: Mindestens 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne ein Hautschutzmittel mit einem dem Hauttyp entsprechenden Lichtschutzfaktor (Lsf) auftragen. Unbedeckte Körperstellen sollten großzügig mit Sonnencremes, -lotionen oder -gels mit UV-A- und UV-B-Filter eingecremt werden. Beim Eincremen unbedingt auch empfindliche Körperstellen wie Lippen und Ohren berücksichtigen. Regelmäßiges Nachcremen ist wichtig, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, insbesondere nach einem Aufenthalt im Wasser. Zusätzlich sollten Sonnenschutzmittel aus dem Vorjahr nicht wiederverwendet werden. Diesen Schluss lässt zumindest eine französische-amerikanische Studie aus dem Jahr 2021 zu. Die Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass sich in den Cremes innerhalb eines Jahres die chemische Verbindung Benzophenon bildet, welche als potenziell krebserregend gilt. 
  • Intensive Sonneneinstrahlung meiden: Während der Mittagsstunden ist die Sommersonne besonders intensiv. Ein Aufenthalt im Freien sollte deshalb eher auf die Vormittags- oder späten Nachmittagsstunden gelegt werden. Informationen zu der erwarteten UV-Belastung inklusive Empfehlungen von Schutzmaßnahmen liefern unter anderem das Bundesamt für Strahlenschutz oder der Deutsche Wetterdienst.
  • Augen mit Sonnenbrille schützen: UV-Strahlen können Binde- Horn-, und Netzhaut sowie die Linse schädigen. An sonnigen Tagen ist es empfehlenswert eine Sonnenbrille mit einem UV-Schutz von mindestens 400 nm (UV400) zu tragen.
  • Schutzkleidung: Generell schützt jedes Kleidungsstück bis zu einem gewissen Maß gegen UV-Strahlung - je dichter der Stoff, desto höher ist der Schutz. Einige Hersteller bieten spezielle UV-Schutzkleidung an, für die ein UV-Schutzfaktor (UPF) angegeben ist. Der UPF zeigt, wie lange sich eine Person mit UV-Schutzkleidung in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand davonzutragen. UV-Schutzkleidung eignet sich besonders für Menschen, die sich über mehrere Stunden im Freien aufhalten oder Menschen mit sehr sonnenempfindlicher Haut. Trotz UV-Schutzkleidung sollte nicht auf Sonnencreme verzichtet werden.
  • Medikamente und Sonnenlicht: Einige Medikamente steigern die Lichtempfindlichkeit der Haut. Bestimmte Antibiotika, harntreibende Medikamente (Diuretika), einige entzündungshemmende Arzneimittel, Antipsychotika, Blutdrucksenker, oder pflanzliche Medikamente wie Johanniskraut können in Verbindung mit Sonnenlicht, speziell UVA-Strahlen, phototoxische oder photoallergische Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Phototoxische Reaktionen treten meist bereits nach dem ersten Sonnenaufenthalt auf. Photoallergische Reaktionen setzten eine Sensibilisierung voraus, weshalb sie erst nach einer wiederholten Sonnenbestrahlung auftreten.

Grillen ohne Verbrennungen:

Mit den ersten warmen Frühlings- oder Sommerabenden startet die Grillsaison. Leider endet das beliebte Freizeitvergnügen jährlich für etwa 3000 Hobbygriller in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. In einigen Fällen erleiden Patientinnen und Patienten schwerste Verbrennungsverletzungen. Eine große Verletzungsgefahr geht von Brandbeschleunigern wie etwa Brennspiritus aus. Kleinflächige Verbrennungsverletzungen mit Hautrötung und Brandblasen können vor Ort versorgt und die Wunde steril oder sauber abgedeckt werden. Bei großflächigen Verletzungen müssen betroffene Personen in einem Krankenhaus versorgt werden.

Folgende Grill-Tipps sollten beachtet werden:

  • Einen standfesten Platz für den Grill wählen. Steht ein Holzkohlegrill nicht sicher, kann er umkippen. Durch starken Funkenflug besteht Verbrennungsgefahr.
  • Insbesondere Kinder sollten einen Sicherheitsabstand von 2-3 Meter um den Grill einhalten.
  • Keine Brandbeschleuniger wie Brennspiritus verwenden, um den Grill anzuzünden.
  • Keine lose oder leicht entzündliche Kleidung aus Synthetikgewebe tragen.
  • Feuerfeste Grillhandschuhe oder Zangen mit einem Griff aus isoliertem Material wie Plastik oder Holz verwenden. Bestehen Grillzangen komplett aus Metall, besteht die Gefahr, dass sie schon nach kurzem Kontakt mit dem Grill sehr heiß werden

Verbrennungen im Winter

Das Silvesterfeuerwerk fiel dieses Jahr aus, womit man zahlreichen Verbrennungen entgegenwirkt. Jedoch erhöht die kalte Jahreszeit auch ohne Feuerwerk das Risiko für Brandverletzungen im Innenbereich. Denn Aktivitäten werden meistens in die eigenen vier Wände verlagert, womit sprichwörtlich das Spiel mit dem Feuer beginnt:

  • Wunderkerzen auf engstem Raum
  • heiße Getränke, bzw. Unfälle mit dem Wasserkocher
  • Plätzchenbacken mit den Kindern oder der Fondue-Abend mit Freunden
  • Kaminfeuer bzw. offene Flammen jeglicher Art
  • In Brand geratene Adventskränze oder Weihnachtsbäume

Vermeidung von Verbrennungen dieser Art:

Generell sollten Sie bei der Verwendung heißer Gegenstände, Flüssigkeiten und offenen Flammen vorsichtig sein. Zünden Sie Wunderkerzen nur einzeln an und benutzen Sie diese möglichst im Freien.

Mit Kindern im Haushalt ist besondere Vorsicht geboten. Daher lassen Sie sie wenn möglich nicht unbeaufsichtigt.

Besonders bei offenen Flammen und in Brand geratenen Gegenständen ist schnelles Handeln erforderlich. Die Art der Brandlöschung ist abhängig von der Ursache. Brennendes Fett oder heißes Wachs, z.B. von Kerzen darf keinesfalls mit Wasser gelöscht werden, da die heißen Flüssigkeiten mit dem kalten Wasser extrem reagieren und es zu explosionsartigen Stichflammen kommen kann. Deswegen ist es ratsam solche Brände durch Abdecken zu löschen.

Verbrennungen können bereits durch leichten Kontakt entstehen. Sollte es doch dazu kommen, lesen Sie unsere Hinweise zur Behandlung (kleinflächiger) Verbrennungen in diesem Artikel.

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz

Verbrennung 1 grades wie lange dauert die heilung

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.

Wie sieht eine Verbrennung 1 Grades aus?

So erkennen Sie eine Verbrennung ersten Grades Grades ist lediglich die Epidermis betroffen. Diese Verbrennungen äussern sich in einer geröteten Haut, die oft sehr berührungsempfindlich ist und spannt. Manchmal kommt es auch zu einer leichten Schwellung.

Wie heilt eine Brandwunde am schnellsten?

Brandverletzungen heilen am besten, wenn die Wunde feucht gehalten wird. Schneiden Sie daher niemals die Haut über einer Blase weg. Ideal bei offenen Wunden sind Gelverbände und hydroaktive Wundauflagen, die nicht mit dem Gewebe verkleben. Zudem gelten die allgemeinen Empfehlungen zur Wundheilung.

Was tun bei Verbrennung 1 Grad?

Bei Verbrennungen 1. Grades lindern Sie die Beschwerden, indem Sie die betroffene Stelle unter fließendem Wasser kühlen. Präparate mit Arnika-Zubereitungen oder Wirkstoffen wie Dexpanthenol helfen schnell und zuverlässig und beschleunigen den Heilungsprozess. Ebenfalls eignen sich kühlende Gele.

Welche Salbe bei Verbrennung 1 Grades?

Bepanthen® Kühlendes Schaumspray: Schnelle Hilfe bei leichten Verbrennungen. Bei einer leichten Verbrennung 1. Grades reicht es nach der Erstversorgung meist aus, die betroffene Haut mit geeigneten feuchtigkeitsspendenden Produkten versorgen, um so die Heilung zu unterstützen und Narben zu verhindern.