Seit wann gibt es Handys mit Internet

Es fällt schwer, die ersten mobilen Telefone überhaupt als "Handys" zu bezeichnen, waren sie doch alles andere als handlich. Aber dennoch: sie waren zweifelsfrei ein großer technischer Fortschritt. Und das nicht ohne Grund. Denn die Entwicklung des ersten Mobiltelefons nahm genau zehn Jahre in Anspruch. Die Rede ist vom...

Motorola DynaTAC 8000X – das aller erste Handy

Bereits im Jahr 1973 begann Motorola mit der Entwicklung des ersten Handys, das es aber erst zehn Jahre später, nämlich am 21. September 1983, in die Hände der ersten Verbraucher schaffen sollte.

Für eine stolze Summe von 4000 Dollar (inflationsbereinigt entspricht das heute 9600 Dollar oder rund 8000 Euro) war das erste Handy zu haben. Der Preis hielt die zahlreichen Käufer jedenfalls nicht ab, 300.000 Menschen hatten sich das Telefon ein Jahr nach seiner Veröffentlichung ergattert.

Die Datenliste ist kurz und einfach:

  • Gewicht: knapp 800 Gramm
  • Maße: 33 × 4,5 × 8,9 cm
  • Gesprächsdauer: rund eine Stunde
  • Man konnte gerade einmal 30 Nummern speichern

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So sah das erste Handy der Welt aus: Das Motorola DynaTAC 8000X. Es kostete damals 4000 Dollar (entspricht heutzutage inflationsbereinigt knapp 10.000 Dollar). Foto: Wikipedia (Redrum0486)

Zum Vergleich: Heutige Smartphones wiegen im Schnitt zwischen 100 und maximal 300 Gramm, passen in jede Hosentasche und können gerne einmal bis zu 12 Stunden am Stück telefonieren.

Die wohl bekanntesten ersten Handys...

Deutlich mehr in unseren Köpfen sind die Handys der 90er und 2000er Jahrgänge hängen geblieben. Wer kennt sie nicht? Die damals führenden Hersteller der Tasten-Handys waren Nokia, Siemens, Motorola und natürlich Sony Ericsson.

  • Das Nokia 5110 war das erste günstige Handy für den Massenmarkt.
  • Mit dem Nokia 3210 landete der Konzern einen der ersten Kassenschlager, das Handy wurde über 160 Millionen mal verkauft.
  • Das erste grafische Display in einem Mobil-Handy bot das Siemens S25 im Jahr 1999.
  • 2002 wurde das Nokia 7650 veröffentlicht. Es war das erste Handy mit integrierter Foto-Kamera für die breite Masse.
  • 2004 kam das Motorola RAZR V3 heraus. Es war mit 14 mm eines der dünnsten Handys seiner Zeit und wurde mit über 130 Millionen Stück ein absoluter Verkaufs-Hit.
  • Das erste Billig-Handy für die weltweite Masse wurde 2005 das Motorola C113a für gerade einmal 20 bis 30 Dollar.

Das waren noch Zeiten... Hauptsächlich nutzten wir unsere Tasten-Handys zum Telefonieren, deutlich seltener ließ man sich auch zu einer SMS hinreißen, die aber kompliziert über die neun oder zwölf Zahlen-Tasten eingegeben werden musste.

Abgelöst wurden die ersten Hersteller Ende der 2000er dann durch die heute in der Branche führenden Konzerne wie Samsung, Apple und Sony. Nicht zuletzt durch die revolutionären Touch-Displays, die unsere Handys seither mit einem simplen Fingertippen bedienbar machen. Aber auch die haben mittlerweile mit den neuen Vorreiter-Herstellern aus Asien wie zum Beispiel der Firma OnePlus zu kämpfen.

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Erst klein und dann wieder groß: Mobiltelefone von 1992 bis 2014. Foto: Wikipedia (Jojhnjoy)

Beobachtet man den Trend, wird schnell deutlich, dass es von großen Tastenhandys hin zu möglichst kleinen Geräten ging. Der Spieß drehte sich dann um, als die ersten Smartphones mit Touch-Display den Markt eroberten. Seitdem setzt sich der Trend in die andere Richtung fort: Die Displays werden immer größer und damit zwangsläufig auch unsere Handys.

Wirklich zum Massenprodukt sind die Telefone aber vermutlich gar nicht wegen des Telefonierens geworden, sondern weil sie nach und nach den Heim-Computer ersetzen. Denn der mobile Taschen-PC á la Handy ist Telefon, Messenger, Web-Browser, Terminkalender, Speichermedium und vieles mehr in einem kleinen Gerät.

red mit Informationen aus der Wikipedia

Veröffentlicht am 5. Oktober 2017

Der Nokia 9000 Communicator feierte vor 20 Jahren Premiere – und wird als «erstes Smartphone der Welt» gefeiert. Dabei begann die Erfolgsstory des mobilen Telefonierens – und damit auch des Smartphones – schon viel früher. Nämlich 1926.

Einen Anruf tätigen, die E-Mails abrufen, chatten, fotografieren und im Word Wide Web surfen. Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Weltweit gehen jährlich mehr als 1,4 Milliarden Smartphones über den Ladentisch, rund drei Millionen alleine in der Schweiz.

Aktuell bei Swisscom

Die Erfolgsstory des Smartphones dauert schon 90 Jahre an – und geht weiter. Die aktuellsten Erfolgsstorys gibt es bei Swisscom.

Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte aber nicht erst mit dem iPhone. Und auch der aktuell gefeierte Nokia 9000 Communicator war nicht der Ursprung, sondern repräsentiert nur einen von vielen Höhepunkten einer Entwicklung, die bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg begann.

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Der Nokia 9000 Communicator konnte bereits Faxe versenden.

Telefonieren im Zug – bei der Reichsbahn schon 1926

Bereits anno 1918, der Meissnersche Röhrensender war noch keine fünf Jahre alt, experimentierte die Deutsche Reichsbahn in Berlin mit Funktelefonen. 1926 gab es erstmals einen mobilen Telefondienst in der 1. Klasse (siehe grosses Bild oben). Wenigstens auf der Strecke Hamburg–Berlin. Und in den USA bot die Firma AT&T ab 1927 transatlantische Gesprächsverbindungen mittels Funkübertragung an.

Bereits 1946 tätigte ein Trucker-Fahrer in den USA einen Anruf über das erste «echte» Mobilfunknetz.

Nach dem zweiten Weltkrieg errichtete AT&T in den USA das erste «echte» Mobilfunknetz – ohne das es nie ein Handy und somit auch kein Smartphone gegeben hätte. Den ersten Anruf über dieses Netz tätigte am 17. Juni 1946 ein simpler Trucker-Fahrer – über ein fix im LKW eingebautes Funktelefon.

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Der stolze Martin Cooper mit dem von ihm entwickelten Motorola DynaTAC 8000X, dem ersten kommerziellen Mobiltelefon. Bild: Rico Shen / Wikimedia

1974 erhielt Theodore George Paraskevakos ein Patent für ein «Gerät zur Generierung und Übermittlung digitaler Daten». Schon ein Jahr zuvor aber präsentierte Motorola den ersten Prototyp eines Mobiltelefons. Und am 21. September 1983 kam mit dem von Martin Cooper entwickelten «Knochen» (Motorola DynaTAC 8000X) das erste kommerzielle Mobiltelefon in den Handel.

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Internetverbindung, Kalenderfunktion, Touchscreen: Das Ericsson R380 war schon ein richtiges Smartphone.

IBM als eigentlicher Vordenker

In der darauffolgenden Dekade wurden die Mobilfunk- und Gerätetechnik stetig verbessert. 1994 kombinierte IBM im Simon Personal Computer erstmals ein Mobiltelefon mit einem PDA – inklusive Touchscreen. Allerdings war das Gerät nicht Internet-fähig, also noch kein Smartphone im heutigen Sinne. Doch das war auch der 1996 lancierte Nokia 9000 Communicator nicht – trotz Faxanschluss, elektronischem Kalender, digitalem Adressbuch, Notizanwendung, Taschenrechner und der Möglichkeit, HTML-Seiten anzuzeigen.

Der Nokia-Communicator hatte keine Kamera und liess keine Apps zu, mit dem ersten Blackberry konnte man nicht telefonieren.

Beispielsweise hatte der Communicator keine Kamera, und es konnten keine zusätzlichen Apps verwendet werden. Auch der 1999 lancierte Blackberry war noch nicht ganz Smartphone-tauglich: Er diente zwar als mobiles Büro, taugte aber nicht zum Telefonieren. Dies konnte erst die 10. Blackberry-Generation – ab 2003.

Pünktlich zum Millennium wagte auch Ericsson mit dem R380 einen Smartphone-Versuch. Und der Ansatz war gut: weltweit erstmaliger Einsatz von Symbian-Software, Touchscreen, Internetbrowser, Kalenderfunktionen und vieles mehr. Dazu ein Name, der sogar den der Firma überdauert hat: «Smartphone» nannten die Schweden das R380. Dabei war dieses – aus heutiger Sicht – ebenso wenig «smart» wie alle anderen damaligen Geräte. Die Usability war lausig, der Bildschirme schlecht und die Geräte bleischwer.

Apple und Google

So schlug 2007 Apples iPhone ein wie eine Bombe. Dank seiner intuitiven Nutzerführung war es das erste wirklich «smarte» mobile Multimediacenter. Und ein Jahr später sorgte Google für die nächste Revolution. Mit dem im HTC Dream und dem erstmals verwendeten Betriebssystem Android.

Symbian verschwand und Microsoft kam nie richtig ins Spiel. Es blieben Apples iOS und Googles Android.

Im Schatten dieser Geräte verschwand Symbian irgendwann ganz von der Bildfläche, und Microsofts Mobiles Betriebssystem kam nie richtig ins Spiel. Zudem wurden im letzten Jahrzehnt viele einst mächtige und innovative Player wie IBM, BlackBerry, Motorola oder (Sony) Ericsson zu Statisten – oder sie wurden geschluckt. Die aktuellen Weltmarktführer heissen Samsung, Apple und Huawei. Sie gestalten die Zukunft des Smartphones – aber ohne echte Revolution.

Zwar werden die Apps zahlreicher, die Prozessoren schneller, die Kameras besser und die Bildschirme immer brillanter. Doch bessere Lösungen als die QWERTZ-Tastatur im Stil wie vor 150 Jahren und Akkus, die kaum einen Tag durchhalten, brachte noch keiner. Diesbezüglich bleibt also noch viel Platz für künftige Revolutionen.

Gewusst? Wo das Wort «Natel» herkommt

Natel ist die Abkürzung für «Nationales Autotelefon». Das Wort wird in der Schweiz als Synonym für Mobiltelefon gebraucht, ist jedoch eine von Swisscom eingetragene Marke in der Schweiz, mit der Swisscom Mobilfunk-Angebote vermarktet. Seit 1999 ist Natel in Grossbuchstaben markengeschützt.

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Wann wurden Handys populär?

1999 - Das erste Handy mit Kamera Ab 2002 bekamen dann immer mehr Handys integrierte Kameras und die Geräte wurden günstiger. Das hatte zur Folge, dass mehr Menschen Handys benutzten und auch Jugendliche sich die Geräte auf einmal leisten konnten. Ein völlig neues Marktsegment wurde erschlossen.

Wann kam in Deutschland das erste Handy auf den Markt?

Vor 25 Jahren – am 30. Juni 1992 – kam in Deutschland mit dem Motorola International 3200 das erste Handy auf den Markt!

Welche Handys gab es 2001?

2001 – Ericsson T39 Schwedens Ericsson kam 2001 mit dem T39 auf den Markt. Es war das erste Handy mit der PAN-Technologie Bluetooth. 2001 – Nokias 8310 Noch im selben Jahr zeigte Nokia das erste Mobilfunkgerät mit Empfang für Ultrakurzwellen (UKW-Radio).