Prioritätsgruppen für die impfung mit impfstoff gegen coronavirus in bayern

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Erstellt: 17.05.2021, 13:06 Uhr

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Bayern hebt die Priorisierung der Impfstoffe gegen das Coronavirus auf. Doch wie kommt man an einen Termin, wo kann man sich impfen lassen? Ein Überblick.

München - Die Corona*-Lage in Bayern und Deutschland entspannt sich. Erstmals seit Wochen lag die Inzidenz in der Bundesrepublik unter 100, auch Bayern ist am Freitag unter den wichtigen Grenzwert gefallen. Das liegt sicher auch am Impf-Tempo, das mittlerweile Fahrt aufgenommen hat. Bereits Ende April verkündete Bundes-Gesundheitsminister* Jens Spahn gleich zwei Rekordwerte: Erstmals wurde mehr als ein Prozent der Bevölkerung an einem Tag geimpft, zudem wurden rund 1,1 Millionen Corona*-Impfungen an nur einem Tag durchgeführt.

Söder kündigt mehr Corona-Impfstoff an - Bayern hebt Priorisierung auf

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* (CSU) macht bei einer Pressekonferenz Hoffnung: „Wir werden im Mai sehr viel Impfstoff haben, so viel wie in den gesamten Monaten zuvor.“ Kurz zuvor verkündete der CSU*-Chef außerdem, dass der Freistaat ab Montag (17. Mai) die Priorisierungen für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben will. Doch wie kommt man jetzt als Impfwilliger im Freistaat eigentlich an eine Corona-Impfung?

Bisher hing ein Impftermin von Alter, Beruf und Vorerkrankungen ab, auch der Kontakt zu möglichen Risikopatienten spielte eine Rolle. Doch nun gilt für jeden ab 18: Wer möchte, kann sich um einen Termin* mit dem Impfstoff* von Astrazeneca* bemühen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Vakzin nur für Menschen über 60, da in der jüngeren Altersgruppe vereinzelt heftige Nebenwirkungen aufgetreten waren.* Personen zwischen 18 und 60 Jahren können sich damit trotzdem impfen lassen - wenn sie das möchten und ihr Arzt zustimmt.

Corona in Bayern: Priorisierung in Arztpraxen wird aufgehoben - das gilt aber nicht für Impfzentren

Dieses Vorgehen haben Bund und Länder kürzlich auch für den Impfstoff von Johnson & Johnson* beschlossen, bei dem die gleichen Nebenwirkungen bekannt wurden. Für die Vakzine von Biontech* und Moderna* sollen ab sofort auch keine Priorisierungen mehr in den Arztpraxen gelten. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bat aber „um Verständnis, dass in den Praxen zunächst anstehende Zweitimpfungen durchgeführt werden müssen und dass die Umsetzung der neuen Strategie auch in den Praxen noch etwas Vorlauf braucht“. Impfstoff sei zudem immer noch ein sehr knappes Gut.

Wie Söder erklärte, werde die Priorisierung für Impfstoffe zwar bei Hausarztpraxen aufgehoben, nicht jedoch bei Impfzentren. Für Letztere gilt: Wer sich impfen lassen möchte, kann sich dafür registrieren. Man bekommt einen Termin zugewiesen, wenn Impfstoff zur Verfügung steht.

Corona-Impfungen in Bayern: Warteliste beim Hausarzt

Ab kommender Woche sollen Hausärzte in Bayern Patienten unabhängig von der Priorisierung gegen Corona impfen können. In den Hausarztpraxen scheint die Situation aktuell regional sehr unterschiedlich zu sein. Es könnte sich also lohnen beim Haus- oder Facharzt nachzufragen. Jedoch empfiehlt die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KVB) sich zunächst auf der Homepage des jeweiligen Arztes zu informieren, um die Praxen nicht zusätzlich zu belasten.

Wer sich auf die Warteliste setzen lässt, kann Glück haben: Erscheint jemand nicht zum Impftermin und bleiben Dosen übrig, kontaktieren die Hausärzte diejenigen, die auf der Wartelisten stehen. Denn übrige Impfdosen sollen nicht weggeschmissen werden.

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Corona: Neue Impf-Initiative will großes Problem lösen

Das Problem: Einige Arztpraxen werden förmlich überrannt, andere bringen ihren Impfstoff kaum los. Dieses Problem will Johannes Gerster lösen. Er hat mir circa zehn ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen die Initiative sofort-impfen.de gegründet, wie der Spiegel berichtet. Die Impfstoffvergabe soll so effizienter gestaltet werden. Beteiligte Arztpraxen können auf der Website freigewordene Impftermine eintragen, diese werden dann automatisch an registrierte Impfwillige im Umkreis von drei Kilometern ausgespielt.

Corona-Impfungen in Bayern: Söder setzt auf Betriebsärzte und Schulen

Eine wichtige Rolle sollen auch Unternehmen spielen. Sie hoffen auf einen zeitnahen Einsatz der Betriebsärzte. Diese sollen laut Ankündigung der Bundesregierung ab Juni impfen. Auch Schulärzte wurden schon genannt. Söder preschte bereits Ende April vor und erklärte, man wolle den Abschlussklassen im Juni ein Impf-Angebot machen. Impfungen an Schulen sollen zu einem festen Bestandteil des bayerischen Impf-Plans werden - ähnlich wie in den Betrieben oder bei den Hausärzten. Aktuell ist zwar nur der Impfstoff der Firma Biontech für Jugendliche ab 16 Jahren zugelassen. Aber Studien zur Corona-Impfung von jüngeren Kindern laufen bereits. Im Sommer könnte es dann für sie auch ein Impfangebot geben.

Hausärzte, Impfzentren, Schulen und Betriebe: So sieht Söders-Impfplan für Bayern aus

Fazit: Impfwillige können sich beim Impfzentrum registrieren. Dabei wird weiter nach Priorisierung (also abhängig von Alter, Vorerkrankungen, Beruf) geimpft. Für Hausärzte wird die Priorisierung in Bayern aufgehoben, dort können sich Impfwillige auf eine Warteliste setzen lassen - Ärzte können unabhängig von der Priorisierung impfen. Auch Betriebs- und Schulärzte sollen die bayerische Impf-Kampagne bald beschleunigen. Die Initiative sofort-impfen.de will ebenfalls zum effizienteren Impfen beitragen. Impfwillige können sich dort registrieren und bekommen freigewordene Impftermine automatisch ausgespielt. Jeder kann sich außerdem um einen Termin mit dem Impfstoff von Astrazeneca bemühen. (kam)*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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