In welchem land wird zu weihnachten ein dessert serviert, der wie ein holzscheit aussieht?

  • Weihnachtsspezialitäten

Bûche de Noël

In Frankreich, Belgien, Quebec und anderen frankophonen Ländern gibt es als spezielles Weihnachtsdessert den Bûche de Noël, was übersetzt so viel bedeutet wie „Weihnachtsholzscheit“. Der Name ist Programm, denn der Bûche de Noël erinnert optisch an ein Stück Baumstamm.

Herstellung

In welchem land wird zu weihnachten ein dessert serviert, der wie ein holzscheit aussieht?

Essbarer Holzscheit: Bûche de Noël

© AGfoto

Der Bûche de Noël besteht traditionell aus Biskuitteig. Dieser wird mit einer Füllung bestrichen, eingerollt, um einen Zylinder zu formen. Am häufigsten ist ein gelber Buskuitteig, der mit einer Schokoladen-Buttercreme gefüllt wird. Es gibt jedoch viele Varianten und Familienrezepte für die Herstellung von Bûche de Noël. Kekse, Espresso oder Rum können dabei für ein spezielles Aroma der Füllung oder Glasur sorgen.

Oft wird auch ein Ende abgeschnitten und auf eine Seite gesetzt, sodass der Bûche de Noël noch mehr an einen Holzscheit erinnert. Eine Rindenartige Struktur des Desserts wird oft erstellt, indem die Glasur mit einer Gabel bearbeitet wird. Dafür kann es hilfreich sein, den Bûche de Noël kurz von außen anzufrieren, damit sich die Glasur einfacher bearbeiten lässt. Gestreuter Puderzucker symbolisiert Schnee. Weiterhin wird der Bûche de Noël oft mit Tannenzweigen, frischen Beeren und Pilzen aus Baiser oder Marzipan dekoriert.

Zum Rezept: Bûche de Noël

Ursprung

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Bei diesem Bûche de Noël erkennt man die Ast-Stümpfe an der Seite

© Maike Jessen

Der Brauch des Weihnachtsholzscheits oder Christklotzes hat in Europa eine lange Tradition. Mit vielen Zeremonien wurde zur Weihnachtszeit ein Holzscheit im Kamin tagelang brennengelassen. Dies diente als symbolischer Dankesakt der Wiedergeburt der Sonne, wenn die Tage wieder länger werden. Die Asche des Holzscheits wurde auf dem nächsten Feld verteilt und sollte für das nächste Jahr eine gute Ernte bringen. Die Tradition des Christklotzes hält sich bis heute in einigen Regionen Europas.

Als die Kamine aus den Häusern verschwanden, entwickeltete sich in Frankreich aus diesem Brauch der Bûche de Noël. Diese süße Variante des ursprünglichen Holzscheits wird traditionell als Dessert auf dem Mittagstisch des ersten Weihnachtsfeiertages serviert.


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Gebackene Schneeflocken in Island

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Isländische Fingerfertigkeit: frittiertes Laufabrauð

Eine weihnachtliche Brotspezialität stammt aus Island: Laufabrauð. Wie viele Weihnachtsspezialitäten wird auch diese gerne gemeinsam im Familienkreis vorbereitet und gebacken. Allerdings ist Fingerfertigkeit gefragt, um die kunstvollen Fladenbrote herzustellen. Laufabrauð heißt wörtlich “Laubbrot”, es wird aber auch als “Schneeflockenbrot” bezeichnet. Zunächst wird ein einfacher Brotteig gemischt und zu runden Fladen hauchdünn ausgerollt. Diese werden anschließend mit kunstvollen geometrischen Mustern verziert, bis sie die Form von großen Laublättern oder Schneeflocken annehmen. Manche Muster werden in den Familien von einer Generation zu nächsten weitergegeben und haben schon eine lange Tradition. Wenn die Teigfladen fertig verziert sind, werden sie in heißem Öl vorsichtig goldgelb ausgebacken.

Der letzte Schafskopf des Jahres

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Norwegische Delikatesse: der letzte Smalahove

In Norwegen gibt es den Brauch, den letzten Smalahove des Jahres am Sonntag vor Weihnachten – dem “schmutzigen Sonntag” – zu essen. Smalahove ist Norwegisch für “Schafskopf” und ist ein traditionelles Gericht aus dem Westen des Landes. Ursprünglich war der Kopf ein Essen für ärmere Bauern, die nach einer Schlachtung nichts Essbares verkommen lassen wollten, inzwischen gilt er jedoch als Delikatesse. Traditionell wird der Schafskopf mit Würsten, Steckrübenmus und Kartoffeln serviert und dazu ein klarer Schnaps gereicht. Gelegentlich gibt es auch grüne Erbsen und Schinkenspeck als Beilagen. Wer sie zum ersten Mal probiert, sollte sich von Fachkundigen erklären lassen, wie dieses Gericht traditionell verzehrt wird.

Der Wunschpudding

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Britischer wird es kaum: traditioneller Christmas Pudding

Beim Stir-Up Pudding handelt es sich um eine traditionell britische Weihnachtsspezialität. Am Sonntag vor dem ersten Advent trifft sich die ganze Familie in der Küche, um diesen Pudding zusammen zuzubereiten. Traditionell werden 13 Zutaten für den Pudding verwendet, die Jesus und seine 12 Jünger repräsentieren. Eier, Weißbrot, Rosinen, Zimt und Zitronenschale gehören zu den wichtigen Zutaten. Danach darf jedes Familienmitglied den Puddingteig umrühren und sich dabei etwas wünschen. Die Himmelsrichtung bestimmt die Reihenfolge: von Ost nach West. Dieser Brauch erinnert an die Heiligen Drei Könige, die mit Geschenken aus dem Morgenland kamen. Manchmal werden Münzen und Glücksbringer in den Pudding gerührt, die demjenigen Glück bringen sollen, der sie beim Essen findet. Nach dem Garen darf der abgekühlte Pudding bis zum Weihnachtstag durchziehen und wird dann als besonderes Festtagsgericht im Familienkreis genossen.

Das essbare Holzscheit

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Künstlerische Höchstleistung zur französischen Weihnacht: Bûche de Noël

Diese Weihnachtsspezialität, die in Frankreich und den frankofonen Ländern verbreitet ist, verdankt ihren Ursprung dem technischen Fortschritt. Denn mit dem Verschwinden der Feuerstelle oder des offenen Kamins aus Wohnungen und Häusern fand auch die jahrhundertealte Tradition des Weihnachtsholzscheits ein Ende. Dieses brannte während der Festtage im Kamin, die Asche wurde anschließend auf den Feldern verteilt, um im neuen Jahr eine gute Ernte zu gewährleisten. Um den Brauch fortzuführen, wurde das essbare Weihnachtsholzscheit erfunden. Es wird aus Biskuitteig hergestellt, gefüllt, gerollt und an den Enden abgeschnitten, was es so ähnlich aussehen lässt wie ein Holzscheit mit Jahresringen. Liebevoll verziert, mit Puderzucker bestreut und mit Ornamenten bestückt setzt das essbare Holzscheit eine lange Weihnachtstradition stilvoll fort.

Zwölf slavische Weihnachtsspezialitäten

In der Ukraine wird Weihnachten nach dem julianischen Kalender gefeiert, und so findet das große Festtagsmenü am 6. Januar statt. Es gibt insgesamt zwölf Gänge, um an die 12 Apostel zu erinnern. Alle Gerichte, die serviert werden, sind Fastenspeisen, da die sechs Wochen vor dem Weihnachtsabend als weihnachtliche Fastenzeit gelten. Deswegen sind nur ganz bestimmte Zutaten für die Zubereitung erlaubt. Eine seltsame Weihnachtsspezialität ist Kutya, die aus Weizenkörnern, Zucker, Honig, Nüssen und Mohn hergestellt wird. Vor dem Essen wird ein Löffel Kutya an die Decke geworfen. Wenn die Masse kleben bleibt, ist dies ein gutes Omen für ein erfolgreiches Jahr. Zum Weihnachtsmenü gehören außerdem Pampushky, eine spezielle Form von Krapfen, und traditionelle klassische Gerichte wie Borschtsch, Holubsti und Perogies.

Festtagsraupen

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Proteinreiches Weihnachtsmahl: gekochte Mopane Raupen in Namibia

Zu den ungewöhnlichen Weihnachtsspezialitäten aus Südafrika gehört eine lokale Delikatesse, die die meisten Europäer nicht an einen Festtagsschmaus erinnert: Raupen. In vielen afrikanischen Ländern werden die Raupen mancher Falter jedoch als wertvolles Nahrungsmittel geschätzt, und so haben sich vielfältige Rezepte und Zubereitungsarten entwickelt. Inzwischen sind selbst in gehobenen Restaurants Raupen-Gerichte auf der Speisekarte zu finden. Besonders begehrt sind die farbenfrohen Raupen des Nachtfalters Gonimbrasia belina, die auch unter dem Namen Mopane-Raupen bekannt sind. Während der Regenzeit werden die fingerdicken und mehrere Zentimeter langen Raupen von Hand gesammelt und gesäubert. Anschließend werden sie in der Sonne getrocknet, geräuchert oder gekocht. Zu Weihnachten dürfen sie frittiert als besondere Leckerbissen nicht fehlen.

Das japanische Weihnachtsmenü: Kentucky Fried Chicken

Auch in Japan gibt es eine interessante Weihnachtsspezialität: das Weihnachtsmenü der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken. Dies ist das Ergebnis einer erfolgreichen Werbekampagne des Unternehmens im Jahre 1974, als der Slogan “Christmas = Kentucky” den japanischen Markt eroberte. Inzwischen ist die rote Menübox mit dem Konterfei des Gründers Harland Sanders für viele Japaner am Weihnachtstag eine feste Größe auf den japanischen Esstischen. Frittierte Hähnchenteile, Salat und Dessert – meistens ein Sahnetörtchen – sind immer dabei. Bei den Getränken ist Champagner am beliebtesten. Genossen wird das Weihnachtsmenü gerne im Kreis der Familie oder zusammen mit Freunden. Damit am Weihnachtstag das Lieblingsessen serviert werden kann, müssen die Japaner einigen Aufwand betreiben: Entweder bestellen sie ihr Menü Monate vorher oder sie stehen bis zu zwei Stunden Schlange in einer der überfüllten KFC-Filialen.

Das multikulturelle Weihnachtsmenü

Auf den Philippinen gibt es die vielleicht längste Weihnachtszeit auf der Welt: Bereits im September werden die ersten Weihnachtslieder gesungen und Wohnungen dekoriert. Gefeiert wird dann bis in den Januar hinein. Der Heiligabend wird mit einem großen Festessen begangen, bei dem es ganz unterschiedliche Gerichte geben kann. Viele dieser Spezialitäten sind Importe aus anderen Kulturen. So wird beispielsweise Schinken chinesisch zubereitet mit einer karamellisierten Kruste. Spanischer Mandelnugat gehört traditionell ebenfalls dazu, weil vor Jahrhunderten zu Weihnachten die spanischen Schiffe mit ihren Waren anlegten. Zu den besonderen Festtagsgerichten gehören außerdem philippinische Varianten von beliebten Spezialitäten aus aller Welt: Für die heiße Schokolade, beispielsweise, werden die Milch von Carabao-Büffeln und einheimischer Kakao verwendet sowie brauner Zucker, geriebene Erdnüsse und Schlagsahne.

Radieschenweihnacht in Mexiko

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Radieschen-Prozession in Mexiko: Handgeschnitze Figuren aus Oaxaca

Am 23. und 24. Dezember wird zu den Festtagen in Oaxaca de Juárez, Mexiko, ein schmackhaftes Lebensmittel besonders gefeiert: das Radieschen. Seit 1897 besteht diese Tradition, die zu einem ausgelassenen Fest auf dem Hauptplatz der Stadt einlädt. Für das Festival werden besonders große Knollen verwendet, die sich gut bearbeiten und gestalten lassen. Geschickte Hände schnitzen daraus fantasievolle Gestalten, Gegenstände und Gebäude. Selbstverständlich dürfen christliche Motive dabei nicht fehlen. Auf diese Weise entstehen in Oaxaca aus dem scharfen Gemüse Heiligenfiguren, Weihnachtsornamente, Engel und ganze Weihnachtskrippen.

Ein Weihnachtsbaum zum Verzehren

In den siebziger Jahren entstand in den USA ein besonders schmackhafter Weihnachtsschmaus: der Shrimp-Weihnachtsbaum. Er ist zugleich auffällige Tischdekoration und schmackhafter Teil der amerikanischen Weihnachtsspezialitäten. Für die Herstellung des Baums ist zunächst eine tragfähige Struktur nötig. Hierfür eignen sich Zylinder aus Styropor, auf die sich die weiteren Zutaten leicht aufstecken lassen. Für das Tannengrün wird frischer grüner Blattsalat verwendet, zum Beispiel Endivie. Mit den Blättern und Stecknadeln wird der Zylinder vollständig bedeckt. Dann werden die Shrimps essfertig vorbereitet, denn der Shrimp-Baum ist tatsächlich ein Teil des Festtagsmenüs. Anschließend werden sie wie Weihnachtsgirlanden auf den Salatblättern angeordnet. Auch Cocktailtomaten oder Oliven eignen sich als zusätzlicher essbarer Weihnachtsschmuck. Dazu gibt es leckere Cocktailsoßen und Dips.

Ein Weihnachtsmenü für Fischer und Jäger

Wenn die Inuit in Grönland Weihnachten feiern, tischen sie als besondere Festtagsgerichte Mattak und Kiviak auf. Kiviak ist ein sehr traditionelles Essen der Inuit und benötigt mehrere Monate Vorbereitungszeit. Zunächst wird ein erlegter Seehund ausgenommen und das Fleisch entfernt. Lediglich die Haut und eine dicke Fettschicht bleiben übrig. In diese Hülle werden mehrere Hundert Auks – das sind kleine Vögel – gestopft, und die Hülle fest zugenäht. Anschließend wird eine schützende äußere Fettschicht aufgetragen und der Beutel unter aufgeschichteten Felsbrocken aufbewahrt. Während der Lagerzeit von mehreren Monaten fermentieren die Vögel im Inneren der Hülle. Wenn dann in den Wintermonaten ein Festmahl ansteht, wird die Hülle geöffnet und das fermentierte Vogelfleisch gegessen. Eine weitere ungewöhnliche Weihnachtsspezialität der Inuit ist Mattak: Walhaut und Walspeck, die roh genossen werden.

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Was wird traditionell als Weihnachtsdessert in Frankreich serviert?

Leckerer Holzscheit: Die Bûche de Noël ist eine Biskuitrolle mit reichlich Buttercreme. Das Dessert wird in Frankreich traditionell am Heiligen Abend serviert.

Wann isst man Buche de Noel?

In Frankreich versammelte sich am Heiligen Abend einst die gesamte Familie vor dem Kamin.

Wie spricht man Buche de Noel aus?

Die Bûche de Noël [byʃ d(ə) nɔɛl], auch Weihnachtsbaumstamm, Weihnachtsscheit, Julscheit oder Bismarckeiche genannt, ist ein traditionelles Weihnachtsgebäck aus Frankreich und anderen französischsprachigen Ländern wie Belgien, der Schweiz, Kanada, dem Libanon, Syrien und einigen ehemaligen französischen Kolonien wie ...